G — 2 1 8 2 2 . * ——— J * * 6 U . * 2 0 1 Konto Verölſentl. unter lizem- Nr. US WA 110 Ver- antwortliche Herausgeber: Dr. Karl Aermonn und E. Fritz von Schilling/ Nedaklion. verlag und Druck: Mannheim. R 1. 46 Fpernrui 44151-53/ Bankkonto: Füdwestbank Mann- heim. Depos al i Bankgesellschaft Mannheim Pastscheck- bonten: Rarlsruhe Vr. ano 18. Berlin Vr. 88 195 Erscheint: Nantag. Munvoch. Prenag u. Samstag Für unverlangte Nlanuskripte heinerlei Gewähr 8 8. Jahrgang/ Nummer 110 Stuttgart.(tz.-Eig.-Bericht) Vor dem Württembergisch- badischen Kabinett gab Finanzminister Dr. Köhler einen Ueber- blick über die Finanzlage Württemberg- Baden. Trotz schleppender Einnahmen aus den Verbrauchssteuern bezeichnete Dr. Köh- ler die Gesamtlage als nicht so ungünstig Wie in den übrigen Ländern der US-Zone. Sein vor acht Wochen vor dem Landtag aus- Sesprochener Pessimismus hätte sich in be- dingtem Rahmen als nicht ganz begründet erwiesen. Landwirtschaftsminister Stooß be- tonte, die Ernährungslage in- Württemberg- Baden sei auf mehrere Monate hinaus ge- sichert. Demontage-Länderkommission Frankfurt. ODr.-Rp.-Eig.-Ber.) Die De- montagekommission der westdeutschen Länder, die auf trizonaler Basis arbeiten soll, hat in Frankfurt ihre vorbereitende konstituierende Sitzung abgehalten. Wie verlautet, wurden Vorschläge an die Lan- desregierungen über den Aufgabenkreis der ommission ausgearbeitet, in der sich al- ler Voraussicht nach die Reparationssach- verständigen der westdeutschen Länder zusammenfinden werden. In diesem Zu- sammenhang legt man Wert darauf, noch einmal zu betonen, daß die deutsche Stel- lungnahme zu den Demontagen keinen grundsätzlichen Einspruch gegen Repara- tionen bedeutet. Im Gegenteil ist man auf deutscher Seite gewillt, bis zur äußersten Grenze des Möglichen Reparationen zu lei- sten. Aber nach einmütiger Ansicht wür- den die Demontagen in dem vorgesehenen mfang die deutsche Wirtschaft zu ewigem Siechtum verurteilen. Noch immer Zurückhaltung in Südbaden Freiburg. Ft.-Eig.-Bericht) Im südbadi- schen Landtag wurde ein von den Sozial- demokraten eingebrachter und von der DP unterstütztey Antrag, demzufolge das Haus die Beschlüsse des südwestdeutschen Grenz- ausschusses im Prinzip billigen sollte, von der CDU mit 25 gegen 21 Stimmen bei drei Enthaltungen abgelehnt. Die CDU begrün- dete die Ablehnung mit der Erklärung, der Antrag der SP greife dem kommenden Volksentscheid voraus. Die Entscheidung in der Länderfrage liege nicht bei dem Po- Utiger, sondern einzig und allein bei der Bevölkerung. Zugeständnisse an bayrische Flüchtlinge da Dachau. OENA) Der Staatssekretär für 7 Flüchtlingswesen in Bayern, Wolfgang 1 stattete dem im Hungerstreik 8 5 enden Flüchtlingslager in Dachau einen Aa nen Besuch ab und erreichte, te die für Freitag geplanten Hungerpro- stmärsche bayerischer Flüchtlingslager ab- Sesagt wurden. Der Kontrollausschuß des Agers erklärte sich ferner bereit, den Hun- tte am Freitag abzubrechen, falls 1 79 die von ihm vor dem Kontrollaus- Freit Semachten Zugeständnisse bis zum 81 25 as schriftlich bestätige. Jänicke, der ü 15 von den Zuständen im Lager Dachau . erzeugte, erklärte dem Kontrollausschuß, r alle berechtigten Forderungen der üchtlinge in die Tat umsetzen, soweit dies semem Machtbereich liege. — 8 britische Gewerkschaftskongreß in Mar- e en sich gegen eine allgemeine Lohn- Walti ung aus, forderte aber in einer mit über- 85 Ain nder Mehrheit angenommenen Ent- A die Verstaatlichung der Stahlindu- 0 7 Die britische Regierung protestierte bei Rur rumänischen Außenminister gegen die in W angewandten Nationalisierungsmaß- tisch* durch die die Russen begünstigt, bri- * 1 jedoch benachteiligt worden ——— ungarische Verteidigungsminister Baue eres, Vorsitzender der ungarischen stellvertratel, ist zurückgetreten und durch den Dortel Mienen Generalsekretär der Arbeiter- chlsche 2 Farkas, ersetzt worden./ Grie- 8 eglerungseinheiten sind nach Mit- in ju— i er griechischen Armee von Truppen * 3 awischer Uniform angegriffen worden, 118 3 Vorstoß von jugoslawischem Gebiet Aan N haben. Nach Mitteilung qes niache 8 Außenministeriums ist eine alba- luftstreſt schaft von griechischen Regierungs- * krätten bombardiert worden./ Durch leder Stag enfahrerstreik in New Lork ist in 9 eine erhebliche Milchverknappung 3— Der weiter anhaltende Streik der at zu ejelter und Seeleute an der Paziflicuste geführt. Da Benzinmangel an der Westküste ronprät Der Vertrauensmann des spanischen Sottom endenten Don Juan, der Herzog von mit Gender ist nach Madrid geflogen, wo er neral Franco zusammentreffen soll., Die in H 8 annover eröffnete„Deutsche P— bliestellung 1948 9—— 11 f N 5 gibt einen Ueber- —— 8 die Vielfalt und den Wirkungsbe- an* deutschen und der ausländischen In einem Schreib d— scha reiben an den Wirt waltung für wier Direktor der Zweizonenver- erklärt, daß irtschaft, Professor Dr. Ehrhard, destehende er nicht in der Lage sei, bei der Staatliche E Orzanisationstform der STEG 3— Erfassungsge sellschaft) weiterhin gen. Der n für deren Tätigkeit zu tra- schen RundfuntelsItungsrat des Nordwestdeut- tagtsrainist unks hat den niedersächsischen raldirektor e, D., Adolt Grimme zum Gene- isherige gewählt, der nach dem Fortgang des ton—— englischen Controllers, Hugh Carl- Wird. 2 75 15. November sein Amt antreten Kurt Schu erste Vorsitzende der SpD, Dr. Gründen macher, wird aus gesundheitlichen Nene Parteitag der SPD vom 11. bis 14. nen.— Zelt dsssldorf nicht teilnehmen kön- trauenkonf eit findet in Wuppertal die Jahres- derte 1 der SP statt, an der 250 De- SAate eee—— Westzonen und Berlin sowie Schweiz fel anemark, Oesterreich und der ellnehmen. DENA/AF/UP/ Eig. Ber. Warttemberg-Baden krisenſest Mennheimer ORG E Freitag, 10. September 1948 Gegendemons trationen der Westberliner 350 000 auf dem Platz der Republik/ Sowjetische Besatzungssoldaten angegriffen Berlin. DENA) Auf dem Platz der Re- publik ereigneten sich am Donnerstagnach- mittag nach einer Großkundgebung der SPD, CDU und LDP, an der etwa 350 000 Menschen teilnahmen, schwere Zwischen- fälle. Zwei russische Jeeps mit Militärpoli- zei und einem russischen Offizier, die ver- suchten, durch die demonstrierende Menschen- menge am Platz der Republik hindurchzu- fahren, wurden von der erregten Bevölke- rung umringt und mit Steinen beworfen, die Wagen wurden zum Halten gezwungen und die Scheiben eingeschlagen. Nur da- durch, daß die russischen Soldaten ihre Ma- schinenpistolen auf die Menschenmenge richteten, gelang es ihnen, schrittweise durch die Masse vorwärts zu kommen. Dem einen Jeep gelang es, aus der Menge zu entkom- men, der andere jedoch wurde abgedrängt und am Ehrenmal der Roten Armee im bri- tischen Sektor endgültig von den erregten Demonstranten zum Halten gebracht. Ob- wohl britische Militärpolizei versuchte, die Menschen zurückzudrängen, wurden die Rotarmisten, die den Insassen des Jeeps zu Hilfe eilten, ebenfalls von der Menge be- schimpft und geschlagen. Die Polizei des Sowijetsektors gab am Brandenburger Tor auf die Menge, die sich vom Platz der Republik durch den sowie- Beratungen für einige Jage unterbrochen Verhandlungen der Militärgouverneure dem toten Punkt nahegekommen? Berlin.(DENA) Die Sitzungen der Militärgouverneure wurden für einige Tage unterbrochen. Offiziell heißt es, die Ergebnisse der bisherigen Verhandlungen sollten überprüft werden. Es wird aber vermutet, daß in Wirklichkeit die Befehls- haber bei ihren Regierungen Weisungen für ihr weiteres Verhalten in Anbetracht der Provokationen in Berlin einholen. Die Ausschüsse für Finanzen und Verkehr set- zen jedoch ihre Besprechungen fort, die, wie aus Kreisen der Militärmissionen be- kannt wird, auf erhebliche Schwierigkeiten stoßen. Nach Informationen aus diplomati- schen Kreisen in London haben die Be- sprechungen der vier Militärgouverneure in Berlin bisher nur geringe Fortschritte gemacht. Gegenwärtig seien die Verhand- lungen einem toten Punkt nahegekommen. In Washington erklärte, laut UP, Außenminister Marshall auf einer Pressekonferenz, den kommunistischen Ver- suchen, in Berlin ein Chaos herbeizuführen, müsse energischer Widerstand entgegen- gesetzt werden. Die von der SED in Ber- lin angewandten Methoden, so sagte Mar- shall, erinnerten stark an das Verfahren kommunistischer Gruppen in anderen Län- dern, durch die die demokratischen Insti- tutionen beseitigt und kommunistische Re- glerungen zur Macht gebracht worden seien. Auf die Frage, ob die Zwischenfälle einen schädigenden Einfluß auf die Besprechun- gen über die Behebung der Krise in Berlin hätten, meinte der Außenminister, er glaube, daß die Zwischenfälle auch aus die- sem Grunde hervorgerufen worden seien, daß sie jedoch die Besprechungen der Mi- litärgouverneure nicht beeinflußt hätten. Ein Sprecher des Foreign Office in Lon- don sagte, nach Ansicht der britischen Re- gierung sei die Lage in Berlin von„außer- ordentlichem Ernst“. tischen Sektor zum Kontrollratsgebäude begeben wollte, Schüsse ab, nachdem es ihr nicht gelang, die Demonstranten am Weitermarschieren zu hindern. Trotz der dauernd abgegebenen Schüsse kletterten während des Zurückweichens der Menge hinter das Brandenburger Tor einige Ju- gendliche auf das Brandenburger Tor und rissen nach verschiedenen vergeblichen Ver- suchen die dort gehißte rote Fahne herun- ter. Sie ließen sich dabei nicht durch Ma- schinenpistolenfeuer stören, das von so- wietischer Militärpolizei daraufhin eröff- net wurde. Die erregte Menge vereitelte den Versuch einiger Sowietsoldaten, eine neue Fahne aufzuziehen. Senließlich gelang es der Polizei des So- „jetsektors, die auch noch von der west- ichen Seite des Brandenburger Tores aus, also bereits vom britischen Sektor aus, Schüsse abgab, die Auflösung der Men- schenmęnge zu erzwingen. Die Menge ver- ließ, um sich vor den Schüssen zu schüt- zen, fluchtartig den Platz und strebte dem Kontrollratsgebäude zu, wo etwa 8000 Men- schen bis auf den Hof des Gebäudes vor- drangen. Die nur in geringer Zahl an- wesende Polizei war nicht in der Lage, sie zurückzuhalten.. Nach dem Eintreffen von Dr. Suhr und Karl Hubert Schwennike, begab sich eine zehnköpfige Delegation in das Kontrollrats- gebäude, um ein bei der Kundgebung auf dem Platz der Republik angekündigtes Me- morandum zu übergeben, in dem die Ent- wicklung aufgezeigt wird, die Berlin in den letzten drei Jahren genommen hat. Das Dokument wurde dem diensthabenden ame- rikanischen Offizier übergeben, der die schnellste Weiterleitung an die zuständigen Stellen zusicherte. Die Militärgouverneure waren in dem Gebäude nicht anwesend. Beginn der Verfassungsdebatten in Bonn Der Standpunkt der westdeutschen Parteien zum Grundgesetz * Bonn.(gn.-Eig.-Bericht) Ueber dem Ge- bäude des Parlamentarischen Rates in Bonn, in dem am Mittwoch die erste Arbeits- sitzung begann, weht seit diesem Tage die schwarz-rot-goldene Flagge, die der stell- vertretende Staatssekretär, Prof. Dr. Carlo Schmid(Güdwürttemberg- Hohenzollern), die traditionelle Fahne des deutschen Frei- heitskampfes und der deutschen Einheit nannte und als Bundesflagge vorschlug. Die zweitägige Sitzung des Plenums diente der Darlegung der verschiedenen Parteistand- punkte zur Schaffung des Grundgesetzes. Im allgemeinen wurde die Diskussion mit Sachlichkeit geführt, wobei ein starker Ver- ständigungswille festzustellen war. Am Mittwoch leitete Professor Carlo Schmid(Spo) mit seinem Referat die Sitzung ein. Er erklärte, daß mit der bedin- gungslosen Kapitulation an sich die Klam- mer der Weimarer Verfassung nicht zer- stört worden sei. In Potsdam hätten die Sieger ausdrücklich festgelegt, daß sie es nicht auf eine Annektion deutscher Gebiete oder die Verknechtung des deutschen Vol- kes abgesehen hätten. Infolgedessen bestehe die Rechtsfähigkeit Deutschlands weiter. Prof. Dr. Schmid warnte davor, dem Grund- gesetz eine allzu endgültige Form zu geben. Für die CDU ergriff Justizminister Dr. Süsterhenn(Gheinpfalz) das Wort. Er verlangte eine echte politische Freiheit für den„Bund Deutscher Länder“. Kein ver- antwortungsbewußter deutscher Politiker könne mitgehen, wenn der Bund in ein ähnliches Zwielicht gerate, wie es den üb- rigen deutschen Einrichtungen nach der Kapitulation beschert gewesen sei. Er for- derte nachdrücklich ein Besatzungsstatut als Grundlage der Vertassungsarbeit und erklärte, daß die Leitsätze der Minister- präsidenten hierzu ein guter Ausgangs- punkt seien. Hinsichtlich der Verfassungs- arbeit stellte er die Forderung auf, daß jedes mögliche Tor nach außen geöffnet bleiben müsse. Auf die zu beschließenden Grundrechte müßten auch die Militärgou- verneure verpflichtet werden. Am Donnerstag sprach als erster der In- nenminister von Nordrhein-Westfalen, Dr. Walter Menzel(SPD), der einige grundsätzliche Ausführungen zu seinen „westdeutschen Satzungen“ machte. Dabei bewegte er sich im wesentlichen in Hypo- thesen. Die bisherigen Debatten hätten ge- zeigt, sagte er, daß es außerordentlich schwer sei, einen geeigneten Wahlmodus zu finden. Er gebe aber zu bedenken, daß man sich hüten müsse, Demokratie durch ein Allzuviel an Demokratie zu zerstören. Nach einem Sprecher der CDU ergriff für die Freie Demokratische Partei Dr. Theodor Heuss(Württemberg-Baden) das Wort. Er stellte fest, daß sich die Verfassung die Frei- heit von fremder Einstellung erhalten müsse, Der Gedanke des Provisorischen dürfte nicht daran hindern, strukturell End- gültiges zu schaffen. Das„Reich“ sei eine Geschichtstatsache und er schlüge vor, dar- um auch nicht von einem„Bund der/ Deut- schen Länder“ zu sprechen, sondern von einer„Bundesrepublik Deutschland“. Anschließend hob im Namen der kom- munfstischen Partei Minister à. D. Huge Paul hervor, daß es eigenartig sei, daß Parteien wie CDU und die 8D, die ux- sprünglich so heftig gegen die Londoner Be- schlüsse Stellung genommen hätten, nun- mehr bereit seien, sich kritiklos zum Wort- führer dieser Londoner Abmachungen zu machen, indem sie eine westdeutsche Ver- fassung schaffen wollten. Dann legte Paul die Grundzüge der Ausarbeitungen des „Volksrates“ der Ostzone dar, die die KPD gleichfalls als Arbeitsunterlage in Bonn sehen möchte. Als letzter Redner sprach Johannes Brockmann für das Zentrum. Er stellte sich mit der SPD auf den Standpunkt, daß Deutschland staatsrechtlich noch existiert. Damit sei eine Diskussion über die Rechts- grundlage für die Arbeit des Parlamentari- schen Rates eigentlich überflüssig. Vor al- lem gelte es nun, wenigstens den ersten Schritt zur Einheit Deutschlands zu tun, nachdem der Zusammenschluß aller Zonen zur Zeit noch unmöglich sei. Nach der Rede Brockmanns vertagte sich der Parlamentarische Rat auf unbestimmte Zeit. Am ko enden Mittwoch werden die Fraktionen und Ausschüsse zusammentreten. (Eine Stellungnahme zum Arbeitsbeginn des Parlamentarischen Rates und ein wei- terer Bericht aus Bonn auf Seite 2.) Französische Regierungskrisen lösen einander ab Nach Schumanns zweitem Sturz versucht Henri Queuille, eine Koalition auf breiterer Grundlage zu bilden Paris.(UP) Die 2. Regierung Schuman ist am 3. Tage ihres Bestehens gestürzt worden. Die Nationalversammlung hatte die Politik der Regierung am Dienstagabend mit 295 gegen 289 abgelehnt. Bei der Ab- stimmung hatte auch ein Teil der den Regierungsparteien angehörenden Parla- mentsmitglieder, Sozialisten und vor allen Dingen die Radikalsozialisten, gegen die Re- gierung gestimmt. Sofort nach der Abstim- mung verließ Schuman mit seinen Mini- stern das Parlamentsgebäude, um dem Prä- sidenten der Republik seine Demission zu überreichen. Vincent Auriol berief in dieser, von vielen Politkern als hoffnungslos bezeich- neten Lage sofort die Präsidenten der Na- tionalversammlung und des Rates der Re- publik sowie die führenden Politiker Frank- reichs zu sich, um auf dem üblichen Wege einen Ausweg aus der Krise und einen neuen Ministerpräsidenten zu finden. Als erstem bot er dem Radikalsozialisten Edou- ard Herriot, dem 76jährigen Präsidenten der Nationalversammlung und bisherigen Vorsitzenden der Radikalsozialistischen Par- tei, an, die Regierungsbildung zu überneh- men. Herriot lehnte den Antrag mit der Begründung ab, daß ihm als Präsidenten der Nationalversammlung besondere Pflich- ten oblägen, denen er sith nicht zu entziehen gedenke. Auch wies er auf seine angegrif- fene Gesundheit hin. Der Präsident der Re- publik beauftragte sodann den Radikal- Sozialisten Henri queuſlle, der der bis- herigen Regierung als Arbeitsminister an- gehörte und der schon nach dem Sturz der Regierung Marie verschiedentlich als Kan- didat für die Ministerpräsidentschaft ge- nannt worden war, mit der Bildung einer neuen Regierung. Wie verlautet, will Henri Queuille ver- suchen, einen ‚Burgfrieden“ zwischen allen Parteien zustandezubringen und eine Re- gierung mit Vertretern sämtlicher Fraktio- nen, mit Ausnahme der Kommunisten, bil- den. Es soll nicht ausgeschlossen sein, daß die Gaullisten eine Regierung Queuille un- terstützen werden, vorausgesetzt, daß die von der Nationalversammlung verschobe- Originalzeichnung: Schummer b 5 Marianne sucht den enn Wen toird sie nden? nen Wahlen doch im nächsten Monat statt- finden werden. Die Vertreter der Mittel- parteien und der gemäßigten Rechten haben den Vorschlag Queuilles, einen politischen Waffenstillstand zu schließen, schon ange- nommen, ebenso wie am Donnerstagabend auch die Sozialisten, so daß die Annahme Queuilles sicher zu sein scheint. 5 Innerhalb der volksrepublikanischen Partei scheint es ähnlich wie bei den Ra- dikalsozialisten zu einer Spaltung gekom- men zu sein. Die MRP-Fraktion des„Rates der Republik“ hat eine Resolution ange- nommen, in der die Auflösung des französischen Parlamentes und die Ausschreibung von Neuwahlen gefor- dert werden, während die MRP-Fraktion der Nationalversammlung eine Gegenreso- lution angenommen hat, in der die Hand- lungsweise der MRP- Abgeordneten des Rates der Republik scharf verurteilt wird. Währenddessen breitet sich die Streik- bewegung in ganz Frankreich weiter aus. Aus der Gegend von Lyon, der Haute-Loire, La Rochelle, aus Nantes, St. Etienne und anderen Orten werden neue Streiks ge- meldet. Auch in Paris finden Demonstra- tionen statt. In Frankreich selbst wie auch im Aus- land werden für die französische politische Lage scharfe Worte gefunden. So schreibt der britische liberale„News Chronicle“, in der gegenwärtigen Krise dem französischen Volke eine Wahl abzulehnen, komme eimer direkten Mißachtung der Demokratie gleich. Der konservative„Daily Mail“ erklärt, das französische politische System habe bereits seit langem das Vertrauen der Welt ver- loren, jetzt sei es auch der Achtung ver- lustig gegangen N Cech nen-: 8. gen. Karl- Thendor- Siraſſe 1. Teleton 645: Weinheim. Haupistr. 6a. Tel. 2241: Heidelberg. Pöck à. Teleſon 3980: Lodwihshaſen am hein. Nheinstraſſe X. Bezugspreis monatlich DM 2.40 einsdiliefilidh Trägerlohn: Postbezuhspreis monat. DM 2.88 lie llc Zustellgebühr. Rreurbandberud Du 3.25 /Z. Z. gin Anzeigenpreisliste Nr.& Bes Mchterscheinen infolge höherer Cewall bestet bein Anspruch u. Rückerstauung d. Bezugsgeides Einzelpreis 0, 20 DM Abschied von geneseit Prag.(UNITED-PRESS) Am Mittwoch- nachmittag fand im Pantheon in Prag die Trauerfeier für den verstorbenen ehemali- gen Staatspräsidenten Eduard Benesch statt. Anwesend waren Präsident Klement Gott- wald, die Mitglieder der Regierung und des Parlaments und das Diplomatische Korps sowie die Angehörigen. Vor dem Pantheon hatte sich eine große Volksmenge versam- melt, die auf etwa 200 000 Personen geschätzt wurde. Die Behörden hatten umfassende Sicherheits- und Absperrungsmaßnahmen getroffen. Ministerpräsident Za potocky hielt eine kurze Ansprache, in der er die grogen Verdienste des Verstorbenen wür- digte und die Reaktion warnte, das Anden- ken Beneschs zu mißbrauchen. Moskau schlägt vor London.(UNITED PRESS) Die Sowjet- union hat laut Radio Moskau den 10. Sep- tember als Anfangatag für eine etwaige Außenministerkonferenz über die Zukunft der italienischen Kolonien vorgeschlagen. Großbritannien hat sich in einer dem so- wietischen Botschafter in London ausgehän- digten Note mit dem russischen Vorschlag der Einberufung einer Außenministerkonfe- renz über die italienischen Kolonien noch vor dem 15. September einverstanden er- klärt und Paris als geeigneten Tagungsort vorgeschlagen. Die amerikanische Regierung hat laut DENA-OANS) in ihrer Antwort auf die von der Sowjetunion vorgeschlagene Einberu- fung des Außenministerrates zur Erörterung der Zukunft der ehemaligen italienischen Kolonien vorgeschlagen, diese Angelegen- heit an die Vereinten Nationen zu überwei- falls die UDSSR keine neuen Vor- sen, schläge zu der Frage einreicht. Außenminister Marshall gab be- kannt, daß die Vereinigten Staaten ihre Stellungnahme zur Frage der ehemaligen italienischen Kolonien auf der bevorstehen- den UN Vollversammlung darlegen werden. Israel gegen Extremisten Tel Aviv.(Up) Die israelitische Regie- rung hat von ihren Truppen ein Lager der „Sterngruppe“ ausheben lassen, wobei 15 Mitglieder der Untergrundbewegung ver- haftet worden sind. Das Lager hatte der Gruppe als Versammlungsort gedient, von wo sie Einheiten nach Jerusalem entsandte, die sich dort an den Kämpfen gegen die Ara- ber beteiligten. Aus einer gutunterrichteten Quelle verlautete, daß die Regierung be- absichtige, streng gegen die Sterngruppe und Irgun Zwai Leumi vorzugehen und die Mit- glieder vor die Wall zu stellen, entweder in die reguläre Armee einzutreten oder aus- gewiesen zu werden. Die israelitische Regie- rung wurde durch die Drohung der Stern- gruppe, alle UN- Beobachter, die sie für „araber freundlich“ betrachten, umzubringen, in ernste Verlegenheit gebracht. Der Streit um Haiderabad Neu-Delhi.(OP) Indische Truppen haben die Grenze nach Haiderabad überschritten, wo es zu einem Gefecht mit Streitkräften Haiderabads gekommen ist. Die indischen Truppen haben sich nach dem Gefecht wie- der auf indischen Boden zurückgezogen. Die indischen Truppen, so heißt es in einem dies- bezüglichen amtlichen indischen Kommuni- qué, hätten lediglich eine Gruppe von Ra- zakars(mohammedanische Extremisten) ver- folgt, die sich über die Grenze nach Haide- rabad geflüchtet hätten. Eine Einheit der Streitkräfte Haiderabads hätte dann ein- gegriffen, und so hätte sich das Gefecht ent- wickelt. Es war der erste Zusammenstoß zwischen den Truppen der beiden Länder. Politische Beobachter bezeichnen die Lage als„sehr ernst“. Der pakistanische Außenminister Zafr- ullah Khan erklärte auf einer Pressekonfe- renz,„eine Aggression Indiens in Haidera- bad“ würde zu einem Blutbad auf dem gan- zen indischen Subkontinent führen. Kolchosenwirtschaft für Polen Warschau.(UP) Der polnische Wirt- schaftsminister Hilary Minc erklärte so- eben, daß die kapitalistische Landwirtschaft in Polen durch die kollektive Wirtschafts- form ersetzt werden müsse. Er betonte, daß Spekulanten, Kapitalisten und andepe frem- de Elemente sich in die kommunistischen land wirtschaftlichen Organisationen einge- schlichen hätten. Die Liquidierung der Ka- pitalisten auf dem Lande könne nur durch die Einführung der kollektiven Landwirt- schaft erfolgen. Dieses sei jedoch eine Auf- gabe auf lange Sicht. Dabei müßte man die Erfahrungen, die in der Sowjetunion damit gemacht worden seien, berücksichtigen und sie sinngemäß auf polnische Verhältnisse anwenden. Die Regierung beabsichtige, im nächsten Jahr mit der Gründung der ersten Kollektivwirtschaften zu beginnen. Weltföderalisten in Geldnöten Luxemburg.(Up) Der Präsident der Fi- nanzkommission der Tagung der Weltfödera- listen, E. T. Clark(US) erkiärte, er werde die Beendigung der Tagung vorschla- gen müssen, wenn bis Samstag keine Geld- mittel zur Verfügung gestellt würden, Wenn diese Geldmittel nicht einlaufen würden, müsse die gesamte Bewegung der Weltföde- ralisten aufgelöst werden. Verschleppte nach den USA Frankfurt.(AP) In Frankfurt traf der Vorsitzende der amerikanischen Kommis- sion für. verschleppte Personen, Ugo Carusi, ein, um die Auswanderung von 250 000 ver- schleppten Personen nach Amerika zu be- schleunigen. Carusi sagte vor Pressevertre- tern, er beabsichtige, monatlich 10 000 Ver- schleppte in die Vereinigten Staaten zu schicken. Seite 2 Nan GEN. 4 Freitag, 10. September 1948 Nr. 110 IE Freitag, 10. September 1948 Keine Zeit ſũ- Kompromisse Robert Schumans mühsam zustandege- brachtem Kabinett war eine Lebensdauer von knapp 68 Stunden beschieden. Für- wahr eine Sensation, wenn auch der Re- kord ministerieller Kurzlebigkeit, den Ca- mille Chautemps mit einer 24-Stunden-Re- gierung zu Zeiten der dritten Republik hält, damit nicht unterboten worden ist. Aber dieser gründlich mißglückte Kompro- mißvefsuch ist auch in anderer Hinsicht bemerkenswert: Er stellt wohl den Höhe- purikt(und sicher auch den Wendepunkt) einer unrühmlichen politischen Karriere dar: die der gegenwärtigen französischen Nationalversammlung nämlich, die sich als ein Parlament erwiesen hat, das ohne Zweifel dem Ernst der Lage innerhalb und außerhalb Frankreichs nicht gewachsen und nicht fähig ist, die ihm vom Volke übertra- genen Mandate zu dessen Nutzen und Frommen zu verwalten. Der Ernst der französischen Situation ist überhaupt nicht mehr zu unterschätzen. Nicht nur die vierte Republik, dieses un- glückliche Kind viel zu alter Eltern, sondern 8 der Staat selbst ist in Gefahr— in einer 5 Gefahr, die nicht mehr durch lahme Par- teienkompromisse in wesentlichen Fragen und durch halbe Maßnahmen gebannt wer- den kann, sondern eben nur noch dur klare Entscheidungen und kühne, wenn auch unpopulare Entschlüsse, in einem oder dem anderen Sinne. Schumans Lohnerhöhungen— die einzige Tat seiner Regierung— hat ihm das Miß- fallen des Palais Bourbon eingebracht. Die einen fanden sie zu niedrig, die anderen waren grundsätzlich dagegen. Wie sämtliche Regierungskrisen zuvor, War auch diese, die schon keine mehr ist, durch Fragen der Finanzreform, des vordringlichsten Pro- blems, ausgelöst. In dieser Frage aber wird es keine Verständigung zwischen den in ihren Ansichten diametral entgegenstehen- den Parteien geben können. Bleiben nur noch die Auflösung der Na- tionalversammlung und Neuwahlen, aus denen die Anhänger des„starken Mannes“ Charles de Gaulle als Sieger hervorzugehen hoffen. Es ist kaum anzunehmen, daß der Radikalsozialist Henri Queuille, sollte er überhaupt zum Zuge kommen und der von hm vorgeschlagene„Waffenstillstand“ zwi- schen den Parteien verwirklicht werden können, eine andere Aufgabe haben wird, als die vor dringlichsten Probleme“ zu lösen zu versuchen und im übrigen den Neubau der 5 Republik vorzubereiten. Monsieur Queuille 7 ist Arzt von Hause aus. Wird er als solcher 7 erkennen, daß die kranke Marianne keiner Pillen mehr, sondern einer Operation be- darf? Die Zeit drängt. H. 0„.. weil er Fachmann war“ bie Plut der Nachrichten spült wache auch Verlautbarungen auf den Redak- tionstisch, die von der Oeffentlichkeit immer Obwohl wir es uns zum Gebot gemacht haben, jede Zeile vor ihrer Veröffentlichung auf den Wert und die Stichhaltigkeit zu prü- ten, läßt es sich mitunter nicht vermeiden, Nachrichten zu veröffentlichen, bei deren genauerer Nachprüfung der Rechercheur g auf Nimmer wiedersehen in einem Labyrinth von Widersprüchen verschwinden würde. Wir meinen damit jene Meldungen, die über den langen Arm der Wirtschaftslenkung in den Aether hinausgehen oder über die Zei- tungsrotationen in die Leserschaft wandern und dort Unruhe stiften. Wir erinnern dar- an, wie lange es zum Beispiel gedauert hat, in das Nachrichtendurcheinander zur dies- Jährigen Kartoffeleinkellerung wenigstens etwas Klarheit zu bringen. Wenn sich die Zeitungsleute nicht mehr zurechtfinden, wie soll man da erst dem Leser diese Anstren- gung zumuten? 5 Woran liegt das? Einmal daran, daß die Frankfurter Zweizonenverwaltungen unter der Aufsicht des anglo- amerikanischen Zweimüchtekontrollamtes arbeiten, das mit den Anordnungen der deutschen Behörden nicht immer einverstanden ist und oft Kor- rekturen nachträgt. Dann auch daran, daß übereifrige untergeordnete Stellen sehr schnell mit Veröffentlichungen bei der Hand sind, bei denen erst eine genauere Nachprü- kung der Sachlage wünschenswert wäre. Eine weitere Ursache ist neuerdings viel- leicht aber auch darin zu suchen— und diesen Verdacht müssen Wir offen ausspre- chen—, daß verschiedene Bewirtschaftungs- behörden in verzweifelten Absetzbewegungs- getechten hinter den Tatsachen herlaufen. bwohl der Tabakwarenhändler nur noch mit vielsagendem Augenzwinkern die Rau- cherkabte verlangt und die Großzügigkeit an Ladentheken und auf Märkten die Bekannt- machungen in den Amtsblättern vielfach überholt hat, sind manche Bewirtschaf- tungsstellen noch immer damit beschäftigt, Aufrufe und Zuteilungen vorsichtig in viele Wenn und Aber zu wattieren und die Bevöl- kerung mit den Hinweisen auf mögliche Verknappungen kopfscheu zu machen. 80 entsteht dann im Nachrichtenwald das Un- terholz, das Schlinggewächs, das den Weg unsicher macht und versperrt. In einem Presseprozeß in Kassel wurde jüngst bekannt, daß der hessische Minister- präsident zu Beginn dieses Jahres im Zu- sammenhang mit den Vorwürfen gegen den chemaligen Präsidenten des hessischen Lan- desernährungsamtes auf einer internen Pressekonferenz gesagt hat, man hätte ge- wußt, daß nicht alles in Ordnung gewesen sel, aber man hätte den Präsidenten behal- ten müssen,„weil er Fachmann war“. Hier ist der Angelpunkt und vielleicht zugleich auch eine Erklärung dafür, weshalb heute mit weniger„Fachleuten“ die währungs- reformierte Sonne lächelnd auf den gut be- schickten Markt sieht. Die vorläufig noch Übrig gebliebenen„Experten“ aber sollten bel der Abfassung ihrer Verlautbarungen daran denken, daß ein verbissen geführter inkrieg— auch der mit Papier— noch immer dann geendet hat, Wenn sich die letz- ten Nachhuten in aussichtslosen Scharmut- in am Horizont verflücht ch dann vollends zu verschwinden. * „ F. Sch · er. Ohne Vorbild/ Der Parlamentarische Rat hat seine Tätig- keit in Bonn mit vielen Erwartungen be- gonnen. Wird er die in ihn gesetzten Hoff- nungen erfüllen? Noch nie ist einem Parla- ment eine solche Aufgabe gestellt worden, wie sie dem in Bonn tagenden verfassung- gebenden Gremium aufgetragen ist. Es gibt ein Vorbild. Das zu errichtende Gebäude soll nach dem Willen der Länder nur ein Notbehelf mit einer provisorischen Innen- einrichtung werden. Dieses Haus soll einem späteren, mit festerem Untergrund und einer, solideren Einrichtung Platz machen, wenn in Europa die Spannung einer weni- ger mit Zündstoff geladenen Atmosphäre gewichen ist. So lange das Tauziehen um die Hinterlassenschaft des am Boden liegen- den Lazarus Deutschland noch anhält, kann alles, was die Stellung Deutschlands im europäischen Kraftfeld anbelangt, nur tem- porären Charakter haben. So merkwürdig und widerspruchsvoll sich das anhört oder liest, es ist doch so: Deutschland ist in sei- ner Ohnmacht trotz seiner totalen Nieder- lage doch eine große Macht im Ringen zwi- schen Ost und- West geworden. Dieses zu schaffende Staatsgrundgesetz wird von längerer Lebensdauer sein, als Vielleicht selbst seine Väter glauben. Das Provisorium muß darum schon von solidem Bauelement sein, wenn daraus volks-, rechtsstaatliche und völkerrechtliche Im- pulse ausgehen, die den späteren Uebergang zum fertigen und endgültigen Bundesbau erleichtern sollen. Die provisorische Verfas- sung darf einer Entwicklung nicht hindernd im Wege stehen. Die Tatsache, daß eine Wird die Verwaltung billiger? Von Robert Scholl, Oberbürger meister a. D. der Stadt Ulm Aus den alten Staaten Württemberg und Baden und dem früher preußischen Regie- rungsbezirk Hohenzollern soll ein neues Staatsgebilde geschaffen und dieses in vier Landesbezirke untergeteilt werden. Diese Landesbezirke sollen volle Selbstverwaltung mit eigenem Parlament erhalten. Das neuge- bildete Land wird also ein Staatswesen mit vier Unterstaaten sein. Der Angehörige die- ses südwestdeutschen Staates würde dem- nach in einem vier-, bald fünf fach gestock- ten Staatsbau wohnen und Bürgerrechte und- pflichten haben: Gemeinde, Kreis, Lan- desbezirk, Land, Deutscher Bund. Daß mit einer Vermehrung von Gebietskörperschaf- ten nicht die bei Erörterung der ganzen Frage behauptete Verbilligung der Staats- verwaltung verbunden sein kann, leuchtet ein. Im Gegenteil. Jede Gebietskörperschaft hat ihr eigenes Schwergewicht, das sich auswirkt in Kompetenzansprüchen, einem Behördenapparat, öffentlichen Einrichtungen und auch Vertretungskörperschaften mit Wahl mechanismen. Selbstverständlich kann so ein Gemeinwesen auch nicht ohne eigene Einnahmen leben. Es muß Steuern erheben. Das weist auf alles andere hin, als auf eine Entlastung des Bürgers von öffentlicher Be- anspruchung oder gar von Steuerpflichten. Unbestreitbar ist eine Gebietskörper- schaft von einer angemessenen Größe lei- stungsfähiger als ein Zwergverband. Jene kann auch auf manchen Gebieten rationel- ler und daher billiger wirtschaften als der kleinere Verband. Letzterer ist gezwungen, einen überörtlichen Ausgleich zu ermögli- chen und das Land durch Uebernahme eines Teils seiner Verwaltungsfunktionen zu ent- lasten. Um aus den Kreisen leistungsfähige Selbstverwaltungskörperschaften zu ma- chen, sollten sie durch Zusammenlegung und Neueinteilung auf höchstens ein Drit- 5 ihrer bisherigen Zahl vermindert wer- en. Staatliche, Volks wirtschaftliche und finan- zielle Gesichtspunkte sprechen für dem an- gedeuteten Umbau des Staates: Verzicht auf die Errichtung von vier neuen Landes- bezirken, dagegen annähernde Drittelung der Zahl der bisherigen Kreise und Ueber- tragung eines Teils der bisher durch das Land verwalteten Aufgaben auf die ver- größerten Selbstverwaltungskörper in de- ren eigene Zuständigkeit und eigene finan- zielle Verantwortung. Die Folge davon wird eine volksnahe Verwaltung sein un- ter der Mitwirkung und Kontrolle der Bür- ger, weniger Aemter, klarer Instanzenzug und die Entlastung des Steuerzahlers. Ungleiche Gewichte auf der Waage Hat der Bund die Vorrangstellung vor den Ländern?/ Umstrittene Frage in Bonn Von unserem westdeutschen Korrespondenten Hugo Grüssen K Was die grundsätzliche Seite der Arbeit des Parlamentarischen Rates in Bonn an- betrifft, ist festzuhalten, daß sie auf den trachtung zum Arbeitsbeginn in Bonn Gustav Zimmermann, Mitglied des Parlamentarischen Rates staatsrechtliche Konstruktion angesichts der Besatzung im Lande und der Drohung eines neuen totalitären Regimes in seinem öst- lichen Teil, der sich auch einem Proviso- rium mit allen Mitteln zu widersetzen ver- sucht, darf kein Grund sein, einem die Ent- wicklung verneinenden Föderalismus zu große Konzessionen zu machen, desgleichen einem Zentralismus, der den Ländern die Rolle von„Reichsgauen“ zuweist. In einem Beschluß der drei westlichen Militärregierungen ist die dem Parlamen- tarischen Rat gestellte Aufgabe klar, ein- deutig und zwingend umschrieben. Es heißt darin:„Die verfassunggebende Versamm- lung wird eine demokratische Verfassung ausarbeiten, die für die beteiligten Länder eine Regierungsform des föderalistischen Typs schafft, die am besten geeignet ist, die gegenwärtig zerrissene deutsche Einheit schließlich wieder herzustellen, und die Rechte der beteiligten Länder schützt, eine angemessene Zentralistanz schafft und Ga- rantien der individuellen Rechte und Frei- heiten enthält.“ Mit dieser Umschreibung ist eigentlich Alles gesagt. Die Prinzipien sind darin zwin- gend manifestiert. Sie sind bindender als das Dokument von Herrenchiemsee und die Heppenheimer und Ellwanger Beschlüsse. Die Versammlung von Bonn hat keine Zeit zu endlosen Debatten, wie sie vor hundert Jahren in der Paulskirche geführt wurden, von denen der große amerikanische Staats- mann Thomas Jeffersohn einmal sagte, die Paulskirche- Versammlung sei an einem Ueberfluß an Begabung gestorben. Geist und Begabung sind bei der Schaf- fung der unter nicht gewöhnlichen Umstän- den zu gestaltenden Verfassung des neuen deutschen Bundes kein Manko. Sie müssen nur mit gesundem Realismus vermählt sein. Aus Schwarz darf, nur weil es schief an- gesehen wird, nicht Blau werden. Nichts ist absolut, nur Maß und Gewicht sind absolut. Alles andere ist unter vernünftigen, nicht mit Scheuklappen versehenen Menschen nur relativ richtig, Von 65 Abgeordneten, plus 5 Berliner Hospitanten, sind 53 Akade- miker, unter ihnen bekannte Juristen und der Diskussion liegt dabei eindeutig auf der Klärung des Verhältnisses zwischen dem Bund und den Ländern. Als Problem ist oder wenigstens glaubt er, es sich aus Kon- Vollmachten beruht, die die Westzonen- in den Debatten die Vorrangstellung her- kurrenz- oder Prestigegründen schuldig zu sein, alle Einrichtungen zu schaffen, die ein größerer und finanziell leistungsfähigerer Bruderverband besitzt oder sich schafft. Nach der Gemeinde, die, abgesehen von der Familie, das natürlichste Gemeinwesen darstellt, eignet sich eine geographisch zu- sammenhängende und gut überschaubare Landschaft am leichtesten zu einer über- örtlichen Regierung id Verwaltungs- tätigkeit. Ein solch überörtliches Gemein- mit sehr grobem Duügtrauen gelesen werden. wesen stellt, das hat sich während der Notstände 1945 gezeigt, der Landkreis dar. Die Kreise der Zusammenbruchsperiode waren nach dem Zusammenbruch einige Zeit die größten Hoheitsgebiete, die re- glert und verwaltet werden konnten. Frei- lich sind die meisten(Land-) Kreise trotz mrer im Jahre 1938 erfolgten Vergrößerung noch zu leistungsschwach und zu klein, um Die Apothele Militärgouverneure den Ministerpräsiden- ten durch das sogenannte Frankfurter Do- kument Nr. 1 übertragen haben. Das be- stimmt zum Teil die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen. Dem Rat liegt u. a. der mulierte, daß es sich bei den Ländern oftmals Verfassungsentwurf des Ausschusses der westdeutschen Ministerpräsidenten vor, der unlängst auf Herrenchiemsee die Grundzüge einer deutschen Verfassung festgelegt hat. Dieser Entwurf, der als Arbeitsgrundlage auch unmöglich geworden, auf der Basis des dienen soll, enthält außer der Präambel Und einer allgemeinen Darstellung der Dis- kussionen um die Grundrechte Ausführun- gen über die völkerrechtlichen Verhältnisse des Bundes, sowie Einzelheiten über den Bundestag, Bundesrat oder Senat, den Bun- des präsidenten oder das Bundespräsidium, über die Gesetzgebung, das Finanzwesen und den Entwurf eines Grundgesetzes. Die- ser umfaßt 149 Artikel. Das Hauptgewicht Neckar Erzählung von Ernst Glaeser 7 Mit Genehmigung des Limes-Verlags, Wiesbaden, aus dem Buch„Das Unvergängliche“ 3. Fortsetzung Keuchend stand Prätorius in dem Raum. „Alles andere ist schnell erzählt. Ich machte mit Mehlweiß aus, daß er sich mit Agnes in einer Gartenhütte treffen solle, ohne sich zu erkennen zu geben. Es war eine Hütte in einem verlassenen Garten am Rande der Stadt. Dort habe ich Agnes oft eküßt. Wir trafen uns nie vor Einbruch der Dunkelheit. Unsere Augen konnten sich nicht sehen, während unsere Körper sich umarmten. Das alles hatte der Mehlweiß ausspio- niert. Niemand würde es erfahren, wenn er einmal an meine Stelle trete. Ich brauche ihm nur die Koseworte zu sagen, dann sei alles ganz sicher, und auch Agnes könnte nichts merken. Ich sagte ihm die Kosewor te. Dafür mußte er mir schwören, daß er bei Agnes nicht länger bleibe als eine Viertel- stunde. Er schwur. Er zitterte schon vor Lust. Niemals in meinem Leben Wäre ich 80 gerne gestorben als an jenem windigen Märzabend, da ich auf Mehlwein in der Hafenkneipe wartete. Ich wußte, ich hatte das Mädchen verraten, um das Linsengericht des Abiturs. Ich wußte noch nicht, daß ich damals mein Leben verraten hatte. Ich war jung und dachte, das Böse geht vorüber. Mehlweiß kam. Sie hat nichts gemerkt, sagte er, und sah auf den Boden. Wir betranken uns sinnlos. Unterwegs prügelten wir uns. Sechs Wochen später bestand ich das Abi- tur. Agnes schenkte mir eine Brieftasche aus rotem Safflan, und mein Vater gab mir hundert Mark.“ Prätorius erhob sich, ging zum Sekretär, öttnete eine Schuhlade.„Hier ist sie“, sagte er. Das einfältige Ledertäschchen, rot und goldbestickt, lag in seiner Hand. „Das waren bezaubernde Wochen in je- nem Frühjahr. Das fürchterliche Traum- birge des Abiturs war zusammengestürzt. —— war von einer wunderbaren Milde. Ich vergaß meine Schurkerei unter dem Glück dieser Tage. Dann kam die Universi- tät. Wir lebten in Briefen, die man nur ein- mal schreibt in seinem Leben. Wir sahen uns oft, bis ich auf ein praktisches Jahr nach London ging. Und dort setzte plötzlich der Puls unserer Beziehung aus. Ich schrieb igten, um schließ- und schrieb. Und bekam keine Antwort. Ich an Agnes Vater. Keine Ant- telegraphierte Wort: Ich flehte meinen Vater um eine Nach- Hölle richt an. Er, der als Trinker wenig von Frauen hielt, schrieb mir zurück, ich sollte inn mit solchen albernen Geschichten in Ruhe lassen. Die junge Dame erfreue sich bester Gesundheit. Ob ich ihn blamieren wolle. Nein, das wollte ich nicht. Mit aller Kraft bewahrte ich mich vor dem Rausch eine jünglinghaften Selbstmords; ich wußte, warum Agnes nicht wieder schrieb. Ich wußte, daß Mehlweiß alles verraten hatte. Ich war bereit, zu verzichten. Ich ließ mich bei ein Schiffslinie anwerben. Ich fuhr nach Süd- amerika. Ich vergaß, das heißt, ich wurde ein Zyniker. Ich nahm an Genuß, was sich mir bot. Agnes war verloren, und die Welt war offen. Meine Liebe war hinweggeweht, es war die erste und einzige meines Lebens. Lachen Sie nicht, das gibt es. In Kapstadt traf mich Nachricht von dem Tod meines Vaters. Das Erbe, das er mir hinterließ, war trotz seinen Spekula- tionen beträchtlich. Aber es verlangte die Upernahme der Apotheke. Ich fuhr zurück und kam hierher an den Fluß, ein Mann, geladen mit dem Zynismus aller Breiten- grade.“ f „Glauben Sie mir“, rief der Apotheker, „ich war entschlossen, das Leben zu packen. Ich hatte die Kunst und die Melancholie zum Genuß.“ 5 Lachend stand Prätorius vor mir. Hell glänzten seine Augen. Uber seinem roten Gesicht lag ein Schimmer N Doch plötzlich wich das alles imm. Uralt wurde sein Gesicht. Steinern. 8 „Daz war vor dreißig Jahren, als ich in dieses Haus zog. Das war vor dreißig Jah- ren, als ich an einem freundlichen Morgen durch das Fenster meiner Apotheke auf der anderen Seite des Marktplatzes eine Frau * sah. Agnes und neben ihr Mehl- We 14 Prätorius goß sich Wein ein. Er hob den Becher und trank ihn in einem Zug leer, „Dreißig Jahre, mein Herr, habe ich dem Mehlweiß, der ein Beamter geworden war, und der Agnes gegenüber gewohnt. Dreißig Jahre habe ch diese Frau, die ich dick und alt werden sah, geliebt wie am ersten Tag. Dreißig Jahre lang, mein Herr, haben wir uns gegrüßt und Wort gewechselt. Wir waren erwachsene Menschen geworden. Lügner waren wir. Feiglinge. Dreißig Jahre lang, genügt diese 45 Buße für meine Schuld?“ manchmal ein albernes mer verließ, traf ich den Apotheker im La- ausgearbeitet worden. Hier eine Lösung zu finden, dürfte außerordentlich schwer sein. Prof. Dr. Carlo Schmid, der Justizmini- ster von Südwürttemberg- Hohenzollern, for- um Gebilde handele, die aus der Tatsache entstehen müßten, daß hier oder dort eine Grenze zwischen zwei Divisionen der Be- satzungsmacht verliefen. Tatsächlich ist es Vorschlages von Herrenchiemsee bereits eine Neugliederung der Länder vorzuneh- men. Deshalb hat der Parlamentarische Rat die Forderung erhoben, nachdem die Mini- sterpräsdienten an dieser Aufgabe geschei- tert sind, seinerseits nunmehr eine Neu- regelung zu treffen. Im wesentlichen ist man jedoch bei der bisherigen Konstituie- rungsarbeit mit ziemlicher Großzügigkeit über dieses Problem hin weggegangen. Man Der Apotheker schwieg. Trüb lag das Licht im Raum. Nur die Schatten der Bäume bewegten sich vor dem Fenster. 5 Da stand der alte Mann. Gierig starrten seine Augen auf mein Gesicht. „Sie sehen, ich habe gelebt und wie ge- lebt, mein Herr. Schiffe habe ich gesammelt und sie an die Decke gehängt. Dem Geist hab ich mich verschrieben und ihn in Re- gale gestellt. Gereist bin ich, wann ich nur konnte, und in Baden-Baden habe ich mir eine Freundin gehalten. Briefmarken habe ich gesammelt. Ich war bei archäologischen Arbeiten beteiligt. Ein Kauz bin ich darüber geworden, und den armen Lohgerber necke ich mit meinem Tod. Und wenn ich Voltaire lese, da lache ich, und wenn ich Diderot lese, da freue ich mich, und wenn ich Geld habe, dann gebe ich es aus. Ist das kein Le- ben? Bin ich nicht ein zivilisierter Mensch, weit über dem Muff dieser Kleinstadt mit mrer heimtückischen Moral? Und ist dieser herrliche Fluß nicht stark genug, die Schuld abzuwaschen, die ich auf mich lud? Und dieser Wein, ist er nicht stark genug? Aber was hilft das alles, der Geist und die Welt- läuflgkeit, was hilft der Blick über den Nar- rentanz der Welt, was hilft das, der Wein und die Hügel und der Neckar und die Stadt Paris mit all ihren Freuden, was hilft dir das alles, und sei es selbst der himmlische Gott— wenn du noch liebst?!“ g Prätorius schwieg. Die hohlen Hände zu einer offenen Geste gespreizt, stand er vor mir. Leer war sein Auge. Ohne Licht. Waren es Stunden, waren es Minuten— ich vergaß die Zeit. Still war der Apotheker zu dem Spinett gegangen. Vorsichtig hatte er sich auf den zierlichen Schemel gesetzt. Seine schmalen, faltigen Hände, vom Alter behaart, legten sich auf die Tasten, und mit unglaublich zartem Anschlag begann er, die Augen geschlossen, den Kopf nach hinten gebeugt, eine einfache Fuge von Bach zu spielen. 5 * Es war spät in der Nacht, als die Glocke erklang. Das Spiel des Apothekers brach ab. Prätorius erhob sich, schweigend verließ er das Zimmer. Lange saß ich allein. Von der Decke grinsten die Masken, und die Schiffe bewegten sich in den Wellen des Rauchs. Unten im Hof fuhr ein Auto an. Mit lautem Signal brach es durch die Schluchten der Gassen. Prätorius kam zurück. Sein Ge- sicht war aschfahl. „Es ist aus“, sagte er,„zwei Tage gibt der Arzt noch, wenn wir Glück haben.“ Als ich am nächsten Morgen mein Zim- boratorium. In breiten Glaskasten, bunt verpackt, lag dort die Fauna der Chemie, und auf den Porzellanmörsern und den Steingutdosen schwangen sich in Kursiv- — Staatsrechtler. Die Gefahr, daß die verfüg- bare Zeit durch geistvoll brillierende Reden vertan wird, ist nicht sehr groß. Die Optik ihrer Disputationen wird im Plenum keinen allzu großen Wirkungsgrad haben. Die Hauptarbeit wird in die stilleren, leiden- schaftsloseren Kommissionssitzungen ver- lagert sein. Nüchtern, ohne falsches Pathos, Wide wird Satz um Satz bei der Formulieruns 7 der Verfassungstexte gerungen werden. 33 Die in der Bonner Verfassung nieder-“ 275 zulegenden individuellen Grundrechte W Lande sen eine vernünftige Ehe zwischen Freihel sprucl und Autorität zum Ziele haben. Die Demo- von kratſe ist in ständiger Gefahr, von 2 nach agogen zerstört und von Dummköpfen ue Nach ausgelegt zu werden. Der Staat darf nic derart die Freiheit erdrosseln und sich selbst zum nur d. Götzen machen. Das schwierigste Problem bdindlle wird die Frage der Länderkompe, an di tenzen sein. Hier werden sich die Geistern Fand scheiden. In dieser Frage werden auch 0 sind d den Fraktionen schwere, ernsthafte— Wider langwierige Debatten, von denen die 89 1948 2 fentlichkeit wenig Genaues erfahren wirch tober nicht ausbleiben. Es ist kein Geheimnis, 4 Gle der Süden mehr dem bundesstaatlichen 25 0 Bes dem streng zentralistischen Charakter 705 aller neuen Deutschland zugeneigt ist als 1 Natior Norden, obwohl auf beiden Seiten als selbst Sutha verständlich angesehen wird, daß z. B. 11 und 3 nanzen, Verkehr, Post, Ernährung, Wit] Reichs schaft, Justiz, Währung, Außenpolitik, So-] das W. ziales und Arbeit, um nur einiges 2 e findet. Bundesaufgaben sein müssen. Ueber 12 Der Grundrechte wird es die wenigsten] auslän Meinungsdissonanzen geben. Bevoll Die zu schaffende Verfassurig darf keine 10.1 1 schöne Deklamation sein und bleiben. 8 unterr muß klar und in ihrer Diktion bestimm und lesbar sein, frei von jeder juristischen N. Kasuistik. Nicht die Klarheit und die Schön- Zur heit ihrer Sprache allein wird sie popular teten und zu einem wirksamen Instrument beim] ein Tr Wiederaufbau machen, sondern der leben-] der H dige und fortschrittliche Geist und der des Odem, der aus ihr weht. Mögen die Män-] freund ner, denen das Schicksal und das Vertrauen] Mannk ihrer Landtage diese seltene Aufgabe ger] inmerte stellt haben, von diesem Geist beseelt 867 1933 b und den neuen Bundesstaat als ein gut ge. die Ho lungenes Werk unter den Weihnachstbaum schafte legen. uneing Zunge heime: 0 im Na daß m Tag e tembe 5 Zend · Anwes win den Ländern, die keine sind, ov k Kompetenzen zuweisen, wie immer 425 5 8 möglich, während man dem„Bund ce], Die deutschen Länder“, die keine Länder 8 Mannh nur soviel an Befugnissen belassen möch 1 ordnun wie unbedingt notwendig ist. Dem 8 Weiter dürtte darum auch hier eine gewichtise] berma Korrektur zufallen. In Herrenchiemsee wur- Sicher! den die bundeseigenen Verwaltungen 4 Somit wesentlichen auf auswärtige Angelegenhe von d ten, Post, Fernmeldewesen und Eisenbahne außer beschränkt. Die übrigen Verwaltungen 881- len Angelegenheit der Länder sein. Bei a len Gesetzen und Ausführungsveror 5 0 gen wird die Zustimmung der 2 5 ch! tungen gefordert, deren Veto auch N durch eine wiederholte Beschlußfassung u, Volksversammlung ersetzt werden 1 9 Dies ist die eine Auffassung, während 8 N der anderen Seite in Artikel 31 gesagt w „Bundesrecht bricht Landesrecht“. 1 1 Formulierung, zu der übrigens nunmen auch die bayerischen Sachverständigen in Bonn Ja sagten. schrift die lateinischen Namen der modergen Zauberei. * Prätorius war leicht aufgetan in e Rede. Eine hektische Fröhlichkeit 7 seine Stimme. Wir verließen das Ha die gingen über den Platz nach der Straße, 1 am Rande des Neckars flußabwärts führte. Hell stand das Licht über den Bergen, 115 der Himmel war wolkenlos und ohne En 2 In einer schweren Unruhe trieb das 1 zu Tal, bis an den Fuß der Hügel schob 5 der Wald, und über dem kleinen Pger glänzte der güldene Hahn der Kirche in weichen Sonne des Herbstes. 22 Der Apotheker lächelte.„Jetzt stirbt* sagte er,„aber das hier bleibt.“ Er 25 7 Hand und deutete auf das Land, au uche unvergängliche Tal, auf das unvergäns Licht. a 1 Gegen Abend erreichten wir Ne* gemünd. Der Apotheker führte mich in a „Stadt Athen“. Wir aßen einen Piech, 1. der Samoswein stand schwer in den Gläsern.“ „Ich war damals arm“, sagte plötzlich 1 Apotheker,, mein Vater hatte sich an Grunge g stücken übernommen und konnte mir* 1 geben. Da hat die Agnes, als ich das e Glas Samos hinter mir hatte und ich 2 lch in der Tasche mein Geld zählte, Täschchen gelupft und dem Kellner e Eine Flasche Lacrimae Christi hat sie stellt, und wir haben sie getrunken,— kein Wort haben wir gesprochen, nur 3 gesehen haben wir uns.“ Ein Kellner strich am Tisch vorbei. „Herr Apotheker— noch eine Flas fragte er. 2 „Lacrimae Christi“, antwortete e theker,„und bringen Sie bitte ein dri Glas.“ 1 4 1 Bald standen sie vor uns, die Gläser, 22 1 Prätorius gof ein. Schweigend tranken m Manchmal stieß der Apotheker mit dem dritten Glase an 3 war spät in der „Stadt Athen“ verließen. 0 zwischen den Häusern. In weichen zaun 5 lag der Nebel im Tai. Doch der Himme!“ war hell, und die Kälte der Sterne n über den Bergen. Trunken von Wem um dem schweren Glanz des Tags, fuhren 2 durch das Neckartal. Nachdem wir den Zu i wir die Straße hin- verlassen hatten, gingen Apotheke. ES che?“ Nacht, als wir die Prütorius schwankte auf über den Marktplatz zur t icht war kurz vor Mitternacht. Kein L— brannte. Nur in dem Mehhweißschen Hau brannte das Licht. wir gingen nach— in unser Zimmer. Prätorſus setzte sich a das Spinett. 1 „Annchen von Tharau“ spielte er, un sang dazu, leise und zärtlich, der alte Mann. . ortsetzuns folst) 1 tr. 10 — erfüg- Reden Optik keinen 1. Die leiden- „ Ver Pathos, lierung en. lieder- müs- reiheit Demo- Dem- falsch k nicht st zum roblem m pe Geister uch in e und e Oef- 1 wird, is, das en als er des Is der selbst- B. Fi- Wirt- ik, So- zennen, er die nigsten t keine m. Sie stimmt tischen Schön- populär t beim leben- id der Män- trauen be ge- elt sein gut ge- stbaum enn 1 Nr. 110/ Freitag, 10. Septembeèr 1940 —— e eka — Widerspruch an der falschen Adresse Die Landeszentralbank ürtt— Baden in Stuttgart teilt i 5 Der Bank der deutschen Länder und den ndeszentralbanken gehen ständig Wider- woruchberklarungen gegen die stellung 5 M- Werten ausländischer Gläubiger 3 dem Verhältnis 10,— RM: 1. DM zu. 1. dem Umstellungsgesetz können jedoch 2 artige Erklärungen rechtswirksam 9 5 unmittelbaren Schuldner der Ver- 5 1180 eit gegenüber abgegeben werden. 1 Bank deutscher Länder oder eine 90. gerichtete Erklärungen Wider er gegenstandslos. Die Frist für den 8 1 die ursprünglich am 20. August 55 2 ef, ist neuerdings bis zum 20. Ok- Ober 1948 Verlängert worden. 10 Seeichseitts wird darauf hingewiesen, daß . auf Guthaben bei Geldinstituten 8 rt auch Angehörigen der Vereinten une 5 kein Widerspruchsrecht zusteht, da 85 5 bei Geldinstituten nach§ 13 Abs. 1 3 es Umstellungsgesetzes nicht zu den 8 Widerstttorderungen gehören, auf welche 5 5 erspruchsrecht des 5 15 Anwendung Den Geldinstituten wird empfohlen, ihre 7 7 5 Beueldischen Kunden oder deren hiesige Vollmächtigten, die gegen die Umstellung 10:1 Einsprueni erheb 2 unterrichten. en, entsprechend zu Naturfreunde für den Anschluß 46 Zum erstenmal seit Kriegsende veranstal- en die Ludwigshafener„Naturfreunde“ — 3 in ihrem Haus in Elmstein an 1 5 8 Paul Selbach, der Verwalter .* konnte über tausend Natur- ncle, unter ihnen 200 Mitglieder der 1 Vereinigung, begrüßen. Ex er- * an die Geschichte des Hauses, das 2 tec nahmt worden war. Er sprach a nung aus, daß die gesamten Liegen- — en bis zum nächsten Treffen wieder ingeschränktes Eigentum der Vereini- Aale sem würden. Der Obmann der Mann- 5.——„Naturfreunde“, Karl Lauer, dankte 3 amen aller Gäste und wies darauf hin, man auf beiden Seiten des Rheines den Tas erwarte, an dem die Pfalz mit Würt⸗ ordn von Nutzkraftfahr N außer Betrieb 2— 55 N N Froßen Schrit K . temberg-Baden vereini i gt werde. Die Ju- 1 85 bescherte mit Spielen und Tänzen den nwesenden einen frohen Nachmittag. Es gibt wieder Originalflaschen e Industrie- und Handelskammer anheim gibt bekannt, daß nach einer An- Weltert der Ueberwachungsbehörden die 3 enützung der Wasserstofflaschen für a erat enge ab 30. September aus e eitsgrümden verboten ist. Es besteht mit die Gefahr, daß von da ab eine Reihe in Mannheim etzt di gesetzt werden muß, weil bis . 1 dickwandigen Original- Per- Magasflaschen nicht erhältlich waren. 9 2 Erfreulfcherweise ist es jedoch der Firma Raab Karcher Gmbfl., Mannheim, inzwi- der ninlndeen. von den Lieferwerken an u uhr Original- Permagasflaschen zu 45 en. Der Preis pro Flasche ist 175, DM Fes Mannheim, wenn mindestens 200 ent en auf einmal beim Lieferwerk be- * Werden können. Um die Finanzierung erleichtern, können Zahlungserleichte- ngen vereinbart werden. amit ist die Möglichkeit geboten, die dermagasfahrzeuge auch nach dem 30. ——.— „Die Zauberflöte“ 13 Wagger hat einmal bekannt:„Mo- at mit 5 e fast einen zu getan, denn, indem er die . h Oper erschuf, stellte er zugleich Ruch von de Meisterwerk derselben hin.“ ert e und von Beethoven ist über- rührt ah sie von diesem Werk Mozarts tief 4 8 sind. Man sieht: wie sehr auch — 5 mack, die Auffassung der Zeiten sich *. haben und wandeln, wo immer in Schwi 1 das Menschlich-Tiefste und Ethisch- Nord erigste in die einfachste Form gegossen — 5 ist, entsteht ein Bleibendes, das alle einfach allen Streit überdauert. 80 kindlich Fabef gig(mit Unrecit so viel geschmähte) usik If uneders ist, verschmolzen mit der lichkeit 3 trägt sie das Ideal der Mensch- dus Erk er Liebe und Güte, der Weisheit An. enntnis in die Herzen des Volkes hin- 10* Werk nun, das das Opernschaffen krönt 6 gang Amadeus Mozart strahlend Nat at das Mannheimer National- Leue er als Auftakt der Spielzeit in einer Meeirstudierung herausgebracht, zu der Fritz Ser und Hartmut Boebel, der neue che Pislleiter der Oper, eine überaus glück- 5 7 5 eingegangen sind. Die Liliputbühne 1 chauburg(in technischen Einzelheften Naht verbessert. räumlich aber immer noch üs Zröger) läßt ja ein jedes Stück zum tech- un en Problem werden, das mehr als eln dertion bild, verlangt. Und gerade die„Zau- 3„mit ihrem raschen und häufigen Die Losen el, muß Kopfzerbrechen machen. Tot Isung, die man fand, ist mehr als eine kühresung. Mit der Konsequenz ihrer Durch- dle rung, mit ihrem hohen Stilgefühl erreicht ein Niveau, das kein Zufallsergebnis ist 1 den überzeugen muß, der in der Ain rtlöte“ mehr das„vorgeschrittene“ Enz die„Maschinen- und Zauberoper“, cgi und weniger die Würde, die Weine, das — ich-Mystische dargestellt sehen möchte. Rat diese Iszenierung Boebels ist bewußt brug(es fiel das Wort vom szenischen Ora- dle 92 0 sie gibt eine Reihe stehender Bilder, ut 3 das Buffopaar Papageno-Papagena Arbe ockert werden. Vor weißen oder ereme- Far 3 Vorhängen heben sich in leuchtender enpracht die Kostüme ab: die Priester zwallenden, weisen Gewändern, Pamina in m d e gelb, Tamino rot bewamst, Papageno NönigisPabena im bunten Federkleid und die 7 Sin der Nacht und ihr Gefolge in schwarz. . über allem ein farblich sehr sorgfältig der ischtes, vielfach variiertes Licht. Auch auf 6, Bühne, für die ebenso wie für die Ko- dale Heinz Daniel verantwortlich war, et eine solche Oekonomie. Einige weni- 1 wechselnde Versatzstücke auf einem run- der Sestukten Podest; ein Zwischenvorhang, ür Nlanreng der„Umbauten“ eine Vorbühne 1 leine Szenen frei gibt. bun gleichen Maße erfolgreich hat Fritz 8 ser die Partitur angepackt. Sein„Figaro“ Me,“Lergangenen Jahr hatte ihn schon als viesert- Interpret von hohen Graden ausge- esen. Heute bestätigt er diesen Ruf nicht September in Betrieb zu halten, was bei dem verstärkten Herbstverkehr und der Treib- stoffknappheit zu begrüßen ist. Besuch aus einer anderen Welt Acht Schweizer Journalisten von ver- schiedenen Tageszeitungen weilten am Mitt- woch und Donnerstag in Ludwigshafen. Sie wurden von Oberbürgermeister Valentin Bauer empfangen, der die verschiedenen Fragen der Journalisten über die Verhält- nisse in Ludwigshafen beantwortete. Am Donnerstagmorgen besichtigten sie die Ver- teilungsstelle der Patenschaftspakete, die „Schweizer Kinderhilfe“ sowie verschie- dene Schulen. Die Journalisten waren von der Not in Ludwigshafen tief beeindruckt. Nach einer Reise nach Koblenz werden sie am Samstag nach Ludwigshafen zurück- kehren, um von hier aus am Sonntag die Heimreise anzutreten. Lehrer überwinden Grenzen Auf einer Tagung des Verbandes badi- scher Lehrer und Lehrerinnen in Schwetzin- gen gab der erste Vorsitzende, Kot yrba (Heidelberg), bekannt, daß es den deutschen Lehrerverbänden gelungen sei, wieder in die Internationale der Lehrerverbände aufge- nommen zu werden und daf sie im flat dieser Organisation sechs Stimmen haben. Die dazu notwendige Voraussetzung— überzonale Organisation der Lehrerverbände und ein einheitliches deutsches Kultur- und Bil- dungsziel— seien in erstaunlicher Einmü- tigkeit erreicht worden. Kotyrba appellierte an alle noch aussen; stehenden Lehrer, um sich— voll organi- siert— gegen mögliche Kürzungen von Ge- hältern und Pensionen, Abbau der Beam- tenrechte und Angriffe gegen das Berufs- beamtentum wirksamer zur Wehr setzen zu können. Echler Kriminulbeumter uuf falschen Wegen Er machte gemeinsame Sache mit einem Schwarzhändler Es lag Spannung in der Luft bei der Ver- handlung vor dem Landgericht am Donners- tagmorgen: Ein bis auf den letzten Platz be- setzter Zubörerraum, zwölf Zeugen, davon vier Kriminalbeamte, und viel mehr Polizi- sten als sonst. Auf der Anklagebank der ehemalige Kriminalbeamte Heinrich Fi- scher, 37 Jahre alt, hinter ihm— nicht zum ersten Male— der 38jährige Adolf Winterhalter, seit Kriegsende Kas- sierer. Daß er hauptsächlich den Erlös der von ihm verschobenen Waren aller Art kas- sierte, sei nur nebenbei bemerkt. Die beiden Angeklagten wohnten sich in der Langstraße gegenüber. Auf das Drängen Fischers, Winterhalter solle ihm mitteilen, wenn irgendwo„ein Geschäft zu drehen sei“, wurde er eines Tages im vergangenen Herbst benachrichtigt, es gebe Kaffee zu kaufen. Winterhalter trat als Käufer der 25 Kilo Bohnenkaffee auf und wollte ge- rade pro Pfund 250 Reichsmark zahlen, als — wie peinlich!— ein Kriminalbeamter er- schien und seine Erkennungsmarke vor- zeigte. Aber es war nicht so schlimm. Ein Viertel ließ man dem überraschten Ver- käufer, das übrige teilte sich Fischer, denn er war der Kriminalbeamte, mit einigen an- deren aus Winterhalters Bekanntschaft. Auf die Frage von Landgerichtsdirektor Dr. Silberstein:„Finden Sie das in Ordnung?“, grinste der aus Strafhaft vorgeführte Win- terhalter nur aus seinem Rollkragenpullover und meinte schließlich:„Was soll ich dazu sagen?“— im übrigen aber versuchte er nicht, die Schuld auf andere abzuwälzen, wie Fischer dies immer und immer wieder tat. Fischer erklärte unter anderem auch, Winterhalter habe ihn gezwungen, ihm den Kaffee zu besorgen, da er ihn sonst wegen der Unterschlagung etlicher Paar Schuhe anzeigen würde. In diesem Falle hatte es sich um dreißig Paar Schuhe gehandelt, die Fischer auch prompt„beschlagnahmte“, um später jedoch nur 16 Paar als eine„einem Fliehenden abgejagte Fundsache“ in L 6 abzuliefern. Mindestens acht Paar hatte der „diensteifrige“ Kriminalbeamte für sich be- halten. Bevor er dies zugab, spielte sich in der Verhandlung noch ein Drama ab: Das Ge- richt erklärte dem Angeklagten, er benehme sich nicht wie ein Kriminalbeamter, sondern wie ein Schwerverbrecher, und forderte ihn auf, da nur noch die Frage„Gefängnis oder Zuchthaus“ zu entscheiden sei, endlich zu seinen Taten zu stehen. In einer eigens zur Besinnung des Angeklagten eingelegten Pause versuchte sein Verteidiger, ihn zum Geständnis der vollen Wahrheit zu bewegen, da er sonst sein Mandat niederlegen müsse. Als Fischer— nachdem er dies zuvor abge- lehnt hatte— dann zugab, die vorgelegten, an seine Adresse gerichteten anonymen ⸗ seine neue Spielzeit nur, er vertieft hn noch. Es ist eine Freude und ein hoher Genuß zu erleben, wie klar und rein, wie durchsichtig und doch durch- blutet sich unter seinen Händen das musika- lische Bild abhebt. Wie die munteren und auch menschlich-warmen Partien um Papageno ge- gen die dunklen, schweren Klänge, diesen Ausdruck einer fast überirdischen Milde und Güte, den man in Mozarts Spätwerken 80 häufig findet, gesetzt sind. Bei Rieger— man muß es immer wieder sagen— hat man das Gefühl, daß jeder Ton erarbeitet, keine Fer- matenlänge zufällig ist. Mit einem Wort: er musiziert mit jedem einzelnen seiner Mu- siker. Aus dem großen Kreis der Darsteller und Sänger— die„Zauberflöte“ beansprucht ja fast das gesamte Opernensemble— seien ein- mal die„neuen Gesichter“ zuerst genannt. Lie- selotte Zuckupps Verpflichtung scheint ein Gewinn zu sein: ihre Königin der Nacht ver- mochte sich neben den hier gewohnten großen Stimme zu behaupten. Ziska Werchaus Alt fügte sich mit Grete Scheibenhofer und Irene Zſegler zu einem sehr feinen„Damentrio“. Auch für Das Nationaltheater eröffnet Drohbriefe selbst geschrieben zu haben, er- klärte Dr. Foerderer(zum ersten Mal in sei- ner Praxis), es mit seiner Ehre als Anwalt nicht vereinen zu können, die Verteidigung eines derart verstockten Angeklagten wei- terzuführen. Eine Vertagung der Verhand- lung konnte durch das Einspringen von Rechtsanwalt Dr. Gmeiner als Pflichtver- teidiger umgangen werden. Von einer Vereidigung der Zeugen wurde abgesehen. Dr. Bauer, der die Verteidi- gung Winterhalters übernommen hatte, trat, entgegen der Ansicht des ersten Staats- anwaltes, für die„gewissen Kreise“(der Zeugen) ein, die Winterhalter, obwohl po- litisch verfolgt, zu einer Zeit(1937) auf- genommen hätten, als er nirgends Unter- schlupf fand. Trotz seiner Vorstrafen sei er sich harmlos, und man solle ihm nun, nachdem die Geldreform eine Gesundung der Verhältnisse gebracht hätte, die Ge- legenheit zu ehrlichem Verdienst geben. In einem anderen Anklagepunkt, dem Er- . K MM“ Urze. Ludwigshafen. In der Nähe des Bliesbades wurde am 3. September ein Autoersatzrad ge- kunden. Der Verlierer kann sein Eigentum im Fundbüro der Polizeidirektion abholen.— Vor einigen Tagen wurde in den späten Abendstunden im Hemshof, Ecke Friesenhei- mer- und Hemshofstraße, ein Schlosser aus Oppau überfallen. Dabei wurden ihm Akten- tasche, Ausweispapiere und 170,.— DM ge- raubt. Die Kriminalpolizei bittet um sach- dienliche Mitteilungen— Der ehemalige Reichs- tagsabgeordnete der SPD, Sollmann, traf am Dienstag in Ludwigshafen zu Besprèchungen mit Funktionären der SpD ein. Sollmann, der sich seit sechs Wochen in Deutschland auf- hält, lebt als Universitäts-Professor und Lei- ter einer Quäkerhochschule in den USA. Er referierte am Mittwochabend in der Quäker- baracke vor Mannheimer und Ludwigshafener Studenten, Werktätigen und sonstigen Inter- essierten. Die„Europa-Union“, Bezirks- gruppe Pfalz, hält am 15. September in der. „Brücke“ im Kaufhof eine Gründungsver- sammlung zur Bildung einer Kreisgruppe in Ludwigshafen ab. Wer wurde noch geschädigt? Am 2. Septem- ber wurden von einem 14jährigen Mädchen in der Kisdiele in K 1 fünf Taschendiebstähle aus- geführt. Vier Geschädigten konnte ihr Eigen- tum zurückgegeben werden, während sich der fünfte bis jetzt noch nicht gemeldet hat. Der Betreffende kann wegen seines Verlustes bei der Kriminalpolizei in L 6, Zimmer 130, vor- sprechen. 5 1 Herzschlag oder Selbsttötung? Eine in Un- termiete wohnende Büroangestellte wurde tot in ihrem Zimmer aufgefunden. Ob der Tod durch Herzschlag eingetreten ist oder Selbst- tötung durch Einnehmen von Tabletten vor- liegt, konnte noch nicht einwandfrei geklärt werden. den Tamino hat das Nationaltheater einen „Neuen“ vorzustellen: Hans 8 tradmann, dessen Stimme in den oberen Lagen zwar ein wenig schwach, im Ganzen aber überaus rein und ſcultlviert erscheint. Er wirkt im Spiel noch ein wenig unbeholfen— aber was tut's, man möchte ohnedles die Augen schließen, wenn Tamino anfängt:„Dies Bildnis ist bezau- bernd schön“. Für das Buffopaar hat Hilla Oppel alle Grazie, allen Liebreiz, die man“ an der Papagena sehen möchte, während der Papageno Theo Lienhard stimmlich fast ein wenig zu schwer, darstellerisch dagegen oine wahre Freude ist. Als Sarastro ist Hein- rich Hö 1z lin fast schon zu einem Begriff in Mannheim geworden. Hans Schweska als Oberpriester und Max Baltruschat als Monostratos seien noch herausgestellt, bevor man die reinste, beseelteste, die schönste Mozart-Stimme rühmt, die wir im Mannhei- mer Ensemble haben: den Sopran Gertrud Fennes, die man als Pamina so rasch nicht vergessen wird. Der Auftakt war gut, er hat bestätigt, daß die Mannheimer Oper auf dem besten Wege ist, dem dicken Buch ihrer Gesduchte ein neues Blatt einzufügen, das sich neben dem Glanz der vorangegangenen Kapftel sehen las- sen darf. Kurt Heinz. Viktor Stefan Görtz als Hamlet Vor zwölf Jahren, 1936, sah ich den„Ham- let“ im Mannheimer Nationaltheater. In der Inszenierung des damaligen Intendanten: Friedrich Brandenburg. Mit Willy Birgel in der Hauptrolle, die Kritik in den deut- schen Fachzeitschriften(die ich in der unver- geſilichen Schloßbücherel studierte) fast ein- mütig Gustav Gründgens zur Seite stellte, der eben zu dieser Zeit den Hamlet in Berlin kreierte. Und nun inszeniert Friedrich Bran- denburg erneut das große Shakespeare- Drama. Dieses Mal im Königssaal des Heidel- berger Schlosses. Mit dem Ensemble des Hei- delberger Stadttheaters. Mit Viktor Stefan Goertz, der ja bis vor eineinhalb Jahren dem Nationaltheater angehört hatte, als Ham- let. Brandenburg hat— damals wie heute— einen untrüglichen Instinkt für das vitale Theater. Seine Heidelberger Shakespeare- oder auch seine Lope-de-Vega-Inszenierung der vergangenen Spielzeit waren aus dem Vol- len geschöpft, waren von einer überschäu- menden Komödiantenlust durchpulst. Gewiß steht diese Art dem Theaterspiel zu Shake- speares Zeiten nahe, und Brandenburg geht auch im„Hamlet“ nicht davon ab, er läßt sie in einer Weise sichtbar werden, der man nicht widerstehen kann, Ueber seine Einstudierunk möchte man die Worte des Horatio in der letzten Szene setzen:„Wie alles dies geschah: so sollt ihr hören von Taten, fleischlich, blu- tig, unnatürlich, zufälligen Gerichten, blindem Mord... Von Toden durch Gewalt und List be- wirkt, und Planen schließlich die, verfehlt, ge- fallen auf der Erfinder Haupt.. Darüber kommt freilich die geistige Situation Hamlets, seine sehr persönliche Problematik zu kurz. Aber das mag eine Auffassungsfrage sein(über die sich streiten läßt. Und es ist in jedem Fall eine Besetzungsfrage. Viktor Stefan Goertz Schauspielertum wurzelt nun einmal nicht im geistigen, sondern im gefühlsmäßigen, erleb- nishaften Raum. Sein Hamlet wird in den ver- nichtenden Kreislauf des Geschicks hineinge- rissen wie ein Schwimmer in den Strudel. In der Ekstatik seines Rasens verlieren die gro- Ben dramatischen Höhepunkte(die Schauspiel- szene etwa, oder die Auseinandersetzung mit der Mutter, oder die Totengräberszene) und nicht weniger seine Monologe an Eindring- Üchkeit und Strahlkraft. Gewonnen wird da- bel eine Homogenität des Ensemblespiels, die man vielleicht als das Merkmal dieser Insze- nierung ansehen darf. Brandenburg scheut nicht vor kräftigen Farben zurück: Toni Da- meris erscheint als König mit roter Perücke und bleich geschminktem Gesicht, Elisabeth Funke als Königin in der gleichen Aufma- chung. Sie beide als Verkörperung des Bö- sen, das in Charakterlosigkeit, in Gier, in Herrschsucht seine Wurzeln hat. Gert Gei- ger gibt den alten Polonſus in greisenhafter Tölpelhaftigkeit, und Jochen Blume ver- wandelt sich mit jähem Aufschrei aus dem braven Laertes der ersten Akte in einen ra- senden Rächer. Eva Katharina Schultz (eine Neuverpflichtung) fügt sich als Ophelia gut ein. Dem übrigen Kreis der Darsteller sei en bloc bestätigt, daß er, jeder zu seinem Teil, dazu beitrug, den unbestreitbaren Erfolg der Aufführung zu erzielen. K. —— Heiterer Auftakt des Schausplels. Am heutigen Freitag, 10. September, geht als erstes Schauspiel der neuen Spielzeit„Der Lügner“ von Carlo 1 dont über die Bretter des Nationaltheaters. Er ist ein Teufelskerl, di er Lelio, der 3 Akte eser L. 0 lang kein wahres Wort cht und alles, was mit werb von hundert Krankenlebensmittel- marken(à 100 Reichsmark) und deren wi- derrechtliche Benutzung, war Winterhal- ter bereits verurteilt worden. Fischer gab in seinem Schlußwort an, davon nichts zu wissen. Nach eingehender Beratung sah das Gericht von einer Zuchthausstrafe für Fi- scher ab, da er nicht vorbestraft sei und verhältnismäßig doch nur geringe Vorteile gehabt habe; auch seien nur geringe Schädigungen entstanden. Dafür wird er nun, da ein abschreckendes Urteil erfor- derlich sei, für drei Jahre und zwei Mo- nate ins Gefängnis geschickt. 250 DM Geldstrafe sind durch die erlittene Unter- suchungshaft abgebüßt. Die bürgerlichen Ehrenrechte werden ihm auf die Dauer von zwei Jahren aberkannt. Winterhalter wird im Anschluß an seine zur Zeit lau- Tende Strafe(10 Monate) das Gefängnis noch weitere sieben Monate von innen an- schauen können. unk. * 0 1 Meldungen f Eine Rasierklinge geschluckt. Ein Holländer, der von der Staatsanwaltschaft Kassel wegen Diebstahls gesucht wird, versuchte, kurz vor der Vernehmung durch das hiesige Militärge- richt, sich durch Schlucken einer Rasierklinge das Leben zu nehmen. Er wurde in das Kran- kenhaus eingeliefert; Lebensgefahr besteht nicht. Die täglichen Verkehrsgefahren. Bei der Flak-Kaserne in Käfertal wurde eine Frau beim Ueberschreiten der Fahrbahn von einem LKW erfaßt und schwer verletzt. Nach Mittei- lung des Städt. Krankenhauses besteht Lebens- gefahr.— In einem zweiten Fall wurde ein Motorradfahrer, vermutlich infolge zu hoher Geschwindigkeit, auf der Straße von Wallstadt nach Käfertal aus der Kurve getragen und tuhr gegen einen Straßenbegrenzungsstein. Der Fahrer erlitt glücklicherweise nur leich- tere Verletzungen, dagegen wurde sein Motor- rad schwer beschädigt. Wir gratulieren! Das Fest der silbernen Hochzeit feierten Gustav und Elisabeth Sax, Mannheim, J 1, 15. Ihr goldenes Ehejubiläum begingen Gottlieb und Johanna Oestreicher, Mannheim-Seckenheim, Hauptstraße 106. Wil- helm Thiele, Mannlfeim-Sandhofen, Luftschif- ferstr. 205, wird 79 Jahre alt. Seinen 70. Ge- burtstag begeht Paul Arlt, Mhm.-Waldhof, Blu- tenweg 43. Karl Sattler, Mannheim, Bürgerm. Fuchs-Str. 64, wird 74 Jahre alt und Jak. Stu- der, Mannheim-Seckenheim, Hauptstraße 129, felert seinen 80. Geburtstag. Ladenburg. Bei der Reparatur einer An- tenne stürzte der 28jährige Friedrich Bangert, der Sohn des Hausmeisters der Landwirt- schaftlichen Schule, vor den Augen des Va- ters vom Dach des hohen Gebäudes und war sofort tot. Der Verunglückte stand gerade im Lehrer-Examen und hatte die mündliche Prü- fung bereits erfolgreich hinter sich. L..———:.. inm in Berührung kommt, in tollste Bewegung bringt. Aber keiner kann ihm böse sein, weder die gestrengen Väter, die lieben Mädchen noch die gefoppten Liebhaber. Walter Vits-Mühlen spielt den Lügner, Friedrich Kinzler und Hans Simshäuser präsentieren sich als Väterpaar, Rudolf Stromberg ale Comedlia-dell'arte-Diener. Arlec- chino ist Walter Pott. Regle führt Heinz Rippert. Konzert des Pfalzorchesters Auch das Pfalzorchester hat in Ludwigsha- ten seine neue Saison eröffnet und auf die Ouvertüre zu Webers„Euryanthe“ ein Juwel der musikalischen Literatur folgen lassen; das Cello-Konzert von Josef Haydn, das so viel Llebreiz und Grazie neben tlefem, warmem Empfinden enthält. Prof. Hoels cher, der Solist de Abends, war ein idealer Interpret des Werkes. Technisch sicher erstanden bel ihm die nicht leichten Kadenzen und Doppel- griffe, in einem Ton, duftig und zart doch so bestimmt, daß sich Solist und Orchester— das Pfalzorchester begleitete unter Bernhard Conz vorbildlich— zu einer wahrhaft musi- kantischen Einheit verbanden. Tschaikowskys sechste Symphonie bildete den krönenden Ab- schluß dieses ersten Konzertes. Sie gab dem Dirigenten reiche Möglichkeiten, aus dem Or- chester zu schöpfen und prachtvolle Klang- effekte zu verschenken. Dr. St. Für und wider Charlie Chaplin Wieder einmal steht der kleine, Wie jedes Jahr gedenkt die amerikani- sche Zone auch 1948 am 12. September der Opfer des Nationalsozialismus. In Mann- heim wird dieser Gedenktag mit einer Kranz- niederlegung auf dem Hauptfriedhof an den Gräbern der letzten Opfer durch Bürgermei- ster Trumpfheller um 9.30 Uhr einge- leitet, um in einer Feierstunde im National- theater um 11 Uhr einen Höhepunkt zu fin- den. Im Mittelpunkt der Veranstaltung wird eine Rede des ehemaligen Mannheimer Oberbürgermeisters Dr. Hermann Heime rich stehen. Die Bevölkerung Mannheims wird bei freiem Eintritt zur Teilnahme ein- geladen. Einzelheiten über die Programm- folge und die Mitwirkenden bitten wir un- serem Anzeigenteil zu entnehmen. 0 Aenne Die Entlassungssorge in Ludwigshafen Ein Betriebsratsmitglied des Betriebsrates der Stadt Ludwigshafen nimmt zu den im Rahmen der durch die Währungsreform not- wendig gewordenen, schon ausgesprochenen und noch durchzuführenden Entlassungen, von denen insgesamt etwa 200 Personen betroffen werden, wie folgt Stellung: „Zum Teil lehnen Betriebsrat und Gewerk- schaften Entlassungen überhaupt ab. Es wäre aber richtiger, zu sagen: Leider müssen wir Ent- lass ungen bejahen. Wir werden jedoch unsere ganze Kraft darauf verwenden, um durchzu- setzen, daß nicht der oder jener Arbeiter, An- gestellte oder Beamte seinen Arbeitsplatz ver- liert, weil er zufällig bei einer Dienststelle be- schäftigt wird, bei der ein Teil des Personals überflüssig geworden ist! Alle Beschäftigten der Stadt sollen daher— wenn schon Entlassungen ausgesprochen wer- den müssen— nach folgenden Richtlinien überprüft werden: „1. Bevor ein Antifaschist entlassen wird, müssen diejenigen, die Mitschuld an den heu- tigen Verhältnissen tragen, entlassen werden. 2. Beschäftigte Über 65 Jahre sind in den Ruhe- stand zu versetzen. 3. Doppelverdiener, vor al- lem Verheiratete, bei denen ein Bhepartner ein Geschäft hat, oder Ledige, die noch bei den Eltern leben und deren Vater ein hohes Ein- kommen bezieht, müssen zuerst ausscheiden. 4. Eine Auswahl ist besonders nach der Ar- beitsleistung zu treffen. Unfähigen und Drük- kebergern muß gekündigt werden. Von seiten des Personalamtes wurden diese Vorschläge geflissentlich übersehen. Um die Kündigungstermine einhalten zu können, war man gezwungen, über Nacht die ersten 60 Ent- lassungen auszusprechen. Die Betroffenen ar- beiteten auf dem Wirtschaftsamt, dem Woh- nungsamt und der Straßenverkehrsstelle. Der Betriebsrat erhob schärfsten Protest dagegen, vor allem schofl aus dem Grunde, weill man inn nicht zuvor gehört hatte. Er erreichte schliefllich, dag ein Ausschuß gebildet wurde, der sämtliche ausgesprochenen Kündigungen 8 und eingetretene Härten ausglei- n soll.“ USA beste Tennis- Weltklasse Davispokal-Bilanz 15:15 Die im Welttennis dbminierende Streit- macht der Vereinigten Staaten hatte in diesem Jahr im 37. Finale des Daviscups den Ehr- gelz, die bisherige Sieger- und Niederlagen- Bilanz von 14:16 gleichzuziehen. Und es ge- lang: Ne wurden sogar schon nach den erstèn beiden Tagen ausgeschaltet. Frank Parker schlug Billy Sidwell 674, 6:4, 6:4, und 17 Schröder besiegte Adrian Quist mit 6.3, 49/6170, 60. Als auch das Doppel von Billy Talbert—Mulloy gegen Australſens Doppel Diswell—Long mit 8:6, 977, 2:6, 7:5 gewonnen wurde, stand die Cupbegegnung 3:0 und war somit schon gewonnen. In den bisherigen 37 Endspielen war USA dreißgigmal am Start. Nachdem der Davispokal zuerst zur Ver- tietung der Tennisbeziehungen Englands und der USA im Jahre 1900 gestiftet worden War, stand er dann allen Nationen offen. Es ergab sich, daß von 1903 bis 1906 und 1934 bis 1935 England fünfmal, dann Australien von 1908 Is 1914 und 1939 fünfmal und Frankreich von welt berühmte Mann im Mittelpunkt lebhafter Bie- Aer bis 1032 auch fünfmal die USA zu schla- kussionen. Sein Film„Monsieur Verdoux“ wurde neuerdings im Sprachorgan des Komin- torm als ein„gefährliches und unheilvolles Erzeugnis“ bezeichnet und seine Vorführung in allen Ländern hinter dem Eisernen Vor- hang untersagt. Der für Fragen der Literatur und des Films zuständige Mitarbeiter des Ko- minformorgans, der Tscheche Miroslaw Ga- luska, zugleich Redakteur der Zeitschrift der tschechoslowakischen Kommunistischen Partei „Tworba“, schrieb, daß Chaplin den gleichen eee e Irrtümern anheimgefal- en sel, wie elne Reihe anderer hervorragender Filmleute und Schriftsteller in den kapitali- stischen Ländern des Westens. Er nennt dabei Upton Sinclair, Sarroyan, John Steinbeck, Le- wis Wright. O'Neill und Orson Welles. Diese Verurteilung Chaplins ist um so er- staunlicher, als er vor nicht allzu langer Zeit zu einer Reise nach Moskau eingeladen wor- den war. Man schlug ihm, nachdem ihm die antikommunistischen Kreise in den Vereinigten Staaten Schwierigkeiten zu machen begannen, vor, seine Filme künftig in der Tschecho- slowakei herzustellen, und man wollte ihm zu diesem Zweck die tschechoslowakischen Ate- Uers in Barrandow, in der Nähe von Prag, zur Verfügung stellen. Aus Frankreich dagegen wird gemeldet, daß der französische Filmkritiker- Verband Charlie Chaplin für den nächsten Friedens- Nobelpreis Vorgeschlagen hat. Die Franzosen begründen ihren Vorschlag damit, daß der pa- ziflstische Charakter der letzten Fülme Chap- ins, die in Deutschland noch nicht bekannt, hoffentlich aber bald zu sehen sind, einen we- sentlichen Beitrag zum Problem des Friedens in der Welt darstellte.(AEP /gis) gen vermochten. Bisher aber hatten in der langen Zelt von 1900 bis 1948 nur vier Natio- nen die hohe Ehre, Davispokalsieger zu wer- den. In dreigig Wettbewerben gewannen die USA fünfzehnmal, England neunmal, Frank- reich slebenmal und Australlen sechsmal. ISK) Kräftevergleich mit Speyerer Schwimmern. Der Schwimmverein Mannheim, der zum Abschluß der Sommersaison einer Einladung des Wassersportvereins Speyer gefolgt War, konnte den Kräftevergleich mit den links- rheinischen Schwimmern zu seinen Gunsten entscheiden, obwohl diese(Schwimmgemein- schaft Spexer-Landau) durch den Braun- schweiger Gastschwimmer Liertz und den eren deutschen Meisterschwimmer Ahrendt erheblich verstärkt waren. Wenn trotz aus- geglichener beiderseitiger Leistungen und hart- nückigen Widerstandes der assersportler schlieglich doch der SVM die oberhand behielt 80 darf dies als ein Erfolg einer durch zlel- bewußte Breſtenarbelt erreichten Mannschafts- harmonie bezeichnet werden, die in den teil- weise mit großem Abstand gewonnenen Staffel wettkämpfen sinnfällig demonstriert wurde. Manner: Mannheim 42; Speyer 34; Frauen: Mannheim 23; Speyer 20 Punkte. Wasserball: WSV Speyer— SV Mannheim 22. W. B. A** — 2 Schönwetter — 77 ält an Vorhersage bis Samstag früh: Helter bis wolkenlos. ohst- werte um 23 Grad, Tiefstwerte Schwache sudöôstliche Wind e. Amt für Wetterdlenst, Karlsruhe Seite 4 VELF schlägt Neuregelung der Getreide-, Mehl: und Brotpreise vor Freitag, 10. September 1948 Nr. 110 Preise erhöhl- Brol nichi eurer 5 Es hat sich wohl bereits in Deutschland und in ganz Europa herumgesprochen, daß die Weltwirtschaft aus den Fugen gekom- men ist, daß sich die kommerziellen Verhält- nisse der meisten Länder in Destruktion befinden, die Länder verarmt und die Wäh- rungen einander nicht angeglichen sind. Es wird wohl bei dieser Gelegenheit auch bekannt geworden sein, daß im Nachkriegsdeutschland ein bedauerlicher Rekord an- Unordnung erzielt wurde. Dies hängt nicht immer mit der Tatsache zusammen, daß der jüngste Krieg geführt und verloren wurde, sondern hat seine Ursache mitunter auch noch in den Auswirkungen des vorletzten Krieges, den Deutschland ja bekannt- lich auch nicht gewonnen hatte. b Besonders kraß tritt dieser ursächliche Zusammenhang auf dem Gebiete der Ge- treide-, Mehl- und Brotpreise in Erschei- ruhten. Der erste, im Jahre 1931 ergangene Brotpreisstop, der durch den Reichspreis- kommissar Dr. Goerdeler angeordnet wurde, nung. Vornehmlich als Auswirkung des führte zur Erstarrung dieser Zustände. Der 1. Weltkrieges entstand eine regionale Un- Zufallspreis, der sich im Jahre 1931 auf einheitlichkeit der Preisfestsetzung auf die- Grund der damals stark schwankenden sem Gebiet, die nicht etwa kalkulatorisch durch hohe und niedrige. bedingt, sondern ausschlieich auf Zufäl- folgender Differenzierung der heute gelten- ligkeiten in der historischen Entwicklung be- den Brotpreise führte. Uebersicht über die Brotpreise nach dem Stande vom 15. August 1948: je kg in Dpfg. Mehlpreise gebildet hatte, war Ausgangs- punkt für die spätere Entwicklung, die zu Land: Roggen- Roggen- Roggen- Weizen- Weizen- Weizen- schrotbrot mehlbrot mischbrot schrotbrot meblbrot mischbrot Hannover 28—32 30—32—34 32—36 39—40 50 40 Westfalen— 34—36 36—38 50—52 40—42 Nordrhein-Provinz 34 34—36 36—38 38—40 50—52 40—42 (Vollkornbrot) 42—— 48—— N Schleswig-Holstein 32 33 37 40 5⁴ 37 Oldenburg 40 40 40(1950) 50—60 40 Braunschweig 31 31¹ 36 39 5⁰— 5 Hamburg 82 33 37 40 5⁴ 37 „ Bremen— 34 8 50—54 0-434 4 Baden— 36 40 47—60 40 . Bayern—— 38— 48 38 Hessen 33— 34— 48 37 Württemberg 35 35— 38 42—36 Die VELF bemüht sich, in dieses Preis- chaos eine Ordnung zu bringen und an- DM je t DM je 10 Dpfg. je Getreide kg Mehl kg Brot gemessene Einheitspreise festzulegen. Die neports F 4 1 Festlegung von Einheitspreisen ist jetzt um Angleichung der 5 f n so mehr begründet, als die Vielgestaltigkeit Mahllohnspannen 0,22 9.165 85 der Getreidepreise weggefallen ist. Erhöhung d. Getreide“ 1 In einem Referentenentwurf der VELF 13 dur 1 5* 2 2 über die notwendigen Veränderungen der frachten 40 5 0,22 0.165 Getreide-, Mehl- und Brotpreise wird bei Mehlprelse che ung 5 dieser Gelegenheit darauf hingewiesen, daß wegen Herabsetzung das System der Brotgetreidepreise nach der d. Vermahlungsquote 0,20 0,15 Vorjährigen Regelung infolge der Auswir- 17.* kung der Geldreform nicht mehr beibehal- ten werden kann, daß wegen der privat- wirtschaftlichen Lagerhaltung durch Ge- . treidehandel und Mühlen und wegen des 1 gleichmäßigen Abflusses des Getreides vom g Erzeuger, sowie der Aufnahme des Import- getreides ab 1. September 1948 wieder ge- staffelte Getreidepreise(Reports) eingeführt werden müssen. Die Höhe der monatlich notwendigen Reports wurde unter Berück- sichtigung der erhöhten Finanzierungskosten mit 2,50 Mark je Tonne errechnet, wobei sich die progressive Steigerung auf 6 Monate g(September bis einschließlich Februar) er- 1 strecken soll, um den Ablauf der hauptsäch- lichen Inlandserntebewegung zu erfassen. Der sich für den Monat Februar ergebende, gegenüber dem Ausgangspreis um 6mal 2.50 D-Mark= 15 D-Mark differierende Höchst- stand soll bis einschließlich Juni beibehal- ten werden; am 1. Juli 1949 soll der volle Preisbruchi, d. h. eine Zurücksetzung auf den Ausgangspreis, eintreten. Unter Zugrunde legung dieses Vorschlags ergibt sich eine rechnerische Erhöhung um 9,40 D-Mark je Tonne Brotgetreide. Nach Ansicht der VELF ist eine teilweise Abwälzung dieses Betra- ges zu Lasten der Getreidehandelsspanne Die Auswirkung der kostensteigernden Faktoren auf die Backlohnspanne wird von der VELF mit rd. 2,6 Dpfg. je kg Brot be- ziffert. Bei der vorzunehmenden Regelung wird eine einheitliche Backlohnspanne und Beschränkung der Brotsorten auf 5 Sorten vorgeschlagen, wobei für die Hauptsorten folgende Spannen vorgeschlagen werden: Roggenbrot 0,14—0,15 Pfg. je kg Meret 0,17—0, 18 Pfg. je kg Weizen brot 0, 23—0,25 Pfg. je kg Es ergibt sich nun folgende Brotpreis- gestaltung: Bisheriger Brot- Zukünftiger Brotpreis Preis bei Ermitt- Ohne Getreide- FEinschließglich lung des überge- preiserhöhung aller vorge- bietlichen und Frachten- sehenenPreis Durchschnittes verteuerung erhöhungen Roggenbrot 34,7 Dpfg. 35—36 Dpfg. 3738 Dpfg. Mischbrot 37,1 Dpfg. 40—41 Dpfg. 42—43 Dpfg. Welzenbrot 40,5 Ppig. A Dpfg. 4051 Dpfg., Es ist hierbei nicht uninteressant, daß die Getreidenreise in Deutschland in der Ver- gangenheſt bereits weitaus höher waren und daß die Brotpreise hingegen enorm gestie- gen sind, wie aus der folgenden Aufstellung hervorgeht. deswegen unmöglich, weil die jetzt geltende 1913 1927 1920 Vorschlag Spanne vor einem Jahre im Hinblick auf 1—— die Kostendeckung festgesetzt werden mußte. Roggen jetzt 162,30 249. 239,10 555 Als Preiserhöhungsmoment ist auch die be- Weizen jetzt 195,10 267,10 234.— 217, 40 5 vorstehende Herabsetzung der Brotgetreide- Roggenmehl 20,85 34,39 32,58 26,75 8 der die Militärregierung in ge-* 33 1 ö wissen Grenzen zustimmte, aufgetreten. Der Vorschlag der VLF geht dahin, die Aue. J ig 00 3856 21, 85,0 5 mahlung für Weizen auf 88%= Type 1350, j. Groshandel 5 für Roggen auf 93%= Type 1740 fest u- Brotpreise je kg 5 setzen. Die VELF erinnert weiter, daß zu für ortsübliche 8 den kostensteigenden Faktoren, die in dem Rogg. u. Mischbr. Mahllohn zu berücksichtigen sind, die Lohn- Hamburg 0,27 0,44 0,45 0, 35-0, 38 9 erhöhung und die Kohlepreiserhöhung ein- 3 0,34 0,52 0,51 f. Rogg. 5 zubeziehen sind. Es ergibt sich für die de- Bremen 1 treide- bzw. Mehl-, bzw. Brotpreisregelung annheim 92 2 2 2 folgende Steigerung: Durchschnitt 030 0,47 0,7 brot 1913 1927 1928 Vorschlag einschl. Backlohnspanne Reports je kg Brot(R) 0, 13 0,20 0,21 0,145 je kg Mischpr. 2 2 2 0,175 je kg Weizenbr. 1 2 0,245 Daraus geht deutlich hervor, daß in der Preisbildung am Wege vom landwirtschaft- lichen Getreideerzeuger zum Brotkonsu- menten stärkere Verteuerungsfaktoren exi- stieren als in der land wirtschaftlichen Pro- duktion. Eine Rationalisierung dieses Weges wäre geeignet Verbilligungen herbeizufüh- ren. F. O. W. Kein Fleischmangell Die Verwaltung des europäischen Wiederaufbauprogrammes gab bekannt, daß die für die Bizone vorgesehenen Rindfleischlieferungen in Höhe von 6,75 Millionen Dollar gestrichen worden sind. Die amerikanischen Besatzungs- behörden hätten dies mit der Begrün- dung beantragt, daß die Bizone das Fleisch gegenwärtig nicht benötige. Gleichzeitig wurde für die Bizone der Einkauf folgender Waren genehmigt (Wertangabe in Dollar): Zinn 1 135 000, Eisenlegierungen 320 000, Schwefelkies 425 000, Zink 600 000, Nickel 146 000, Kobalt 134 000, Ziegenfelle 34 670, Roß- Mute 13 000.(dena) Erhurds zivile Uniform Der Direktor der Verwaltung für Wirtschaft, Prof. Dr. Ludwig Erhard, erklärte in Rüdes- heim auf einer Tagung der Hauptgemeinschaft des Einzelhandels, daß der nunmehr von sei- ner Verwaltung eingeführte Preisspiegel dem Verbraucher eine größere Marktsicherheit ge- ben solle. a Prof. Dr. Erhard gab den anwesenden De- legierten der Einzelhandelsverbände einen all- gemeinen Ueberblick über die gegenwärtige Wirtschaftslage und kündigte weitere Maßnah- men zur Stabilisierung der Marktwirtschaft an. U. a. werde man auf Grund freier Vereinba- rungen mit gewissen Industriezweigen be- stimmte Einzelprodukte, wie Schuhe und Tex- tilien in größeren Mengen anfertigen lassen. Auf diese Weise wird Verbrauchern und Han- del die Möglichkeit gegeben, eine Stapelqua- lität zu erhalten, mit deren Hilfe beide einen gewissen Preisüberblick gewinnen sollen. Für die Produktion würden, wie Erhard weiter ausführte, vor allem nur solche Betriebe aus- gewählt, die einen vernünftigen Kostenvoran- schlag unterbreiten könnten. Als Gegenleistung sei eine weitgehende Devisenzuteilung für Rohmaterialbeschaffung vorgesehen. Dr. Erhard wies mit allem Nachdruck noch- mals darauf hin, daß nur die Entwicklung der freien Konkurrenz innerhalb der deutschen Wirtschaft zum Erfolg führe. So bzutal es auch klinge, so sei es doch das Zeichen einer ge- sunden Entwicklung, wenn man jetzt von den ersten Konkursen höre. Das wirtschaftliche Leben müsse sich endlich frei entwickeln kön- nen, statt von oben zwangsweise gesteuert zu werden. Weiter bezeichnete Dr. Erhard den von ihm eingeschlagenen Kurs. als unbedingt richtig. Die Gewinnchancen lägen dabei nicht in der Hortung, sondern im Umsatz. Seit dem Tage der Währungsreform habe sich die Arbeits- leistung um W Prozent gesteigert. Da nach vor- liegenden Berichten auch mit einer erheblichen Produktionssteigerung gerechnet werden kann, müßten nach den Gesetzen der Betriebswirt- schaft die Kosten und damit die Preise sinken. Schließlich kündigte der Leiter der Vf W den baldigen Beginn von Verhandlungen mit den Militärgouverneuren an, die eine grundlegende Vereinfachung des Außenhandels verfahrens zum Ziele haben sollen. Nach seiner Ansicht sel für die deutsche Wirtschaft die freie Ver- ktügungsgewalt über einen gewissen Teil der eingehenden Devisenbeträge von größerem Nutzen als die große Zahl von JEIA-Formula- ren, für die zum Teil die Genehmigung von Washington erteilt werden müsse.(dena) VELF- Pessimismus/ BICO- Optimismus Die optimistische Beurteilung der Ernäh- rungslage durch den Leiter der Omgus-Abtei- lung Ernährung und Landwirtschaft, Jo W. Canning, wird von der Verwaltung für Er- nührung, Landwirtschaft und Forsten, wie es in einer Erklärung heißt. nur unter der Vor- aussetzung geteilt, daß es gelingt, die in wei- ten Kreisen der Bevölkerung und der Ernäh- rungs wirtschaft aufgetretene großzügige Aus- legung der Bewirtschaftungs-Vorschriften so- weit einzudämmen, wie es das zur Aufrecht- erhaltung der Rationen notwendige Bewirt- schaftungssystem erfordert. Diese Auffassung habe auch der Sprecher der VELF auf der am 6. September abgehalte- nen Pressekonferenz vertreten, als er erklärte, daß eine Ernährungskrise unvermeidlich sei, falls die vor allem auf dem Gebiet der Vieh- und Fleischwirtschaft sowie der Mehl- und Brotherstellung eingetretenen Zustände an- dauern. Der Referent habe sich dabei auf wiederholte Erklärungen der Militärregier un- gen gestützt, wonach diese ein durch„Ver- sagen der deutschen Bewirtschaftung auftre- tendes Defizit“ keinesfalls decken würden. Die VELF stellt in diesem Zusammenhang nac Arücklich fest, daß die Bewirtschaftungs- vorschriften für alle Getreideerzeugnisse, fer- ner für Milch, Käse, Fette, Vieh, Fleisch, See- fische und Zucker nicht aufgehoben sind. Im Interesse einer gerechten Versorgung der Be- völkerung könne an eine Aufhebung dieser Vorschriften in absehbarer Zeit nicht gedacht werden. Wirtschaftskreise die die Erklärun- gen Prof. Dr. Erhards über die bevorstehende Aufhebung der Bewirtschaftung im industriel- len und gewerblichen Sektor fälschlicherweise auch auf Lebensmittel bezogen haben, werden aufgefordert, sich nicht durch Uebertretung der bestehenden Vorschriften strafbar zu machen.(dena) Demontagegesättigtes Australien Die deutschen Reparationsleistungen an Australien übersteigen bereits die für 1948 kestgelegte Quote, so daß die Lieferungen vorläufig eingestellt werden sollen Austra- lien soll ungefähr 10 Prozent aller im Augen- blick für den Abtransport bereitstehenden Maschinen erhalten, deren Wert mit etwa 3730 Pfund Sterling angegeben wird. Maschi- nen im Werte von 1 Mill. Sterling sind bereits verschifft worden. g. k. Hessen schließt sich Bierländern an Die Biersteuer wird den Brauereien in Hes- sen auf Grund einer Genehmigung des hessi- schen Finanzministers ab sofort in Höhe des über 23,50 DM pro Hektoliter hinausgehenden Betrages gestundet. Die Brauereien werden den Bierpreis voraussichtlich auf 45,50 DM pro Hektoliter herabsetzen, so daß ein drei- zehntel Glas in Zukunft für 30 bis 32 Pfg. er- hältlich sein wird. Mit dieser Regelung hat sich Hessen einer bereits in Bayern und Würt- temberg-Baden getroffenen Maßnahme ange- schlossen.(dena) 3 Glückliche Wucherer Das Staats ministerium von Württemberg- Baden weist die gegen die Regierung, insbe- sondere gegen das Wirtschaftsministerium er- hobenen Vorwürfe zurück, daß gegen die außerordentlichen Preissteigerungen nichts un- ternommen werde. Das Staatsministerium weist darauf hin, daß die VfW am 25. Juni die Preise für den größten Teil der Waren und Leistungen freigegeben hat. Weder das Wirt- schaftsministerium, noch die ihm nachgeordne- ten Preisbehörden hätten daher die Möglich- keit, gegen die Preiserhöhungen vorzugehen. Auch die Strafgesetzbuchparagraphen über Preiswucher reichten nicht aus, um hier wirk- sam einzugreifen.(dena) Nur Verfolger des Preiswucherers Die Delegierten der Hauptgemeinschaft des Einzelhandels in der Bizone kamen auf einer Tagung in Rüdesheim überein, die Preiskals“ kulation auf niedriger, eben noch vertretbarer Basis zu halten, Ferner Wurde eln Vorschlag gebilligt, nach dem mit den Gewerkschaften gemeinsame Maßnahmen zur Bekämpfung un- gerechtfertigter Preiserhöhungen getroffen wer- den sollen. Der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses beim Wirtschaftsrat, Wilhelm Nägel, erklärte anschließend, niemand wolle die aktuellen Schwierigkeiten, wie z. B. die Preiserhöhun- gen, durch Rückkehr zur Zwangswirtschaft be- kämpfen. Die Preisentwicklung sei im übrigen nicht eine Folge der Währungsreform, sondern nur durch diese ausgelöst worden. Es wäre klüger gewesen, die künstliche Preisstahilisie- rung schon vorher zu lockern.(dena) Hurra, der Kopfquoten-Ausschuß ist da Der erste Arbeitskreis zur Durchführung des Vörschlages von Axel Eggebrecht, der im Namen des nord westdeutschen Rundfunks die flnanziell besser gestellten Teile der Bevölke- rung zum Verzichß auf die restliche Kopfquote aufgefordert hatte, konstituierte sich in Ham- burg. Er soll die eingehenden Geldspenden verwalten.(dena) Braumeister organisieren sich 5 1— Auf dem in Recklinghausen abgehaltenen 20. deutschen Braumeistertag, zu dem Vertre- ter aus den drei Westzonen und Berlin erschie- 2 5 nen waren, wurde der 1933 sufgelöste„Deut- usgab sche Braumeister-Malzmeister-Bund“ ene sch! mig wiedergegründet. Es wurde mitgeteilt, da A. 801 die Verwaltung für Finanzen ab sofort 100 D. An al der Biersteuer pro Hektoliter stundet.(dena) Kenn :„12. Die Botschaft hört man wohl Nd Der Verkehrsausschuß des Lantages von des ir Nordrhein-Westfalen teilte mit, der Erntever len,. kehr, insbesondere der Karoffeltransport sel elnigu in Nordrhein-Westfalen in vollem Umfange act sichergestèft.(dena) 11— 2 Unr e Mannheimer Produktenbörse 7805 Infolge der immer noch schwebenden Vernang. 1 für lungen über die Ausmahlungsquote ist das 9 mut R. schäft am Mehlmarkt zögernd, obwohl S Bekclel Nachfrage besteht und die Bäckerlager teilweis gegebe leer sind. Amerikanisches Mehl ist vorerst nich orm zu erwarten, sodaß die reigwarenfabriken e Arn Type 1050 vorlieb nehmen müssen. te I Tin Durch die Erhöhung des Stammwürzegehalte) Pein, bel Bier besteht nach Braugerste gute Nachfrage hen. Die Anlieferugnen der Erzeuger lassen zu„ 0 Urir schen übrig, da dieselben mit erhöhten Preis ch Per rechnen. 60 Jer. asselbe kann auch bei Weizen und Rogg And gesagt werden 00 0 Pers Die Anlieferungen von Heu und Stroh gert Uke sehr langsam vor sich; der dringende Bedarf nech 90 Pere jedoch, allerdings zu hohen Angeboten, gede* 15 mär werden. Da der Platz Mannheim hauptssechuen g 9 Weir Stroh als Zuschußgebiet, zu betrachten ist, und 0 alls Angebote aus Schleswig-Holstein zu erwarten sin 1 eind ist der Absatz stockend. e. Als in Hünnerfutter ist der Bedarf groß. kann 25 0 intolge fehlender Angebote kaum gedeckt werden In den nächsten Wochen gibt die Mannheim Produktenbörse eine Broschüre mit einem Vo wort von Reichsernährungsminister a. P. Pr. Hef mann Dietrich über die Entwicklug des obe rheinischen Getreideverkehrs(Mannheim-Lus wigshafen-Worms) heraus, die im In- und Au land verbreitet werden soll. Diese Broschüre. bei dem gesamten deutschen Getreidehandel, den damit zusammenhängenden Betrieben, 1 Schiffahrt usw., grogen Ankle nden. Lohnverhandlungen in Rheinland-Pfalz Durch eine Dienstnote der französischen Utärregierung vom 18. Juni 1948 wurde in Rhen land-Pialz für einen großen Teil der Indus zum ersten Male die Möglichkeit geschaffen, Lo erhandlungen einzutreten. Es soll nun en lich Eine Lohnerhöhung durchgeführt werden, 15 Prozent des Tariflohnes beträgt. Bel Lohnverhandlungen, die zwischen den einzelnes Gewerkschaften und den Arbeitgebern stattfa den, wurde bisher nur für die chemische Ine strie eine Lohnerhöhung vereinbart, die jede noch nicht von der französischen Militärregierhs genehmigt worden ist. unbear Man Fonte sich bei den vernandlungen und ledigur die Erhöhung in der Metallindustrie darüber nag Waren nicht einigen, welche Tarife heute gültig sind. zwan. Arbeitgeber vertreten den Standpunkt, daß i auf 0 Tarif von 1936 maßgebend sel. Dieser Tarif sie ichaf 0 einen Spitzenlohn für Facharbeſter von 73 Pla—2 nig vor. Die Gewerkschaften sind dagegen 1 Wa 5 Auffassung, daß die von den damaligen Reich, elte N treuhändern in Zusammenhang mit der Einf en rung des Lohngruppenkataloges festgeleß„ 5 Lohnsätze maßgebend seien. Nach diesen Säta a0 de erhält ein Facharbeiter über 21 Jahre als ord a. riflohn 99 Pfennig. Nach Auffassung der mur werkschaften ist die Dienstnote der französisch,—— Militärregierung auch auf die Angestellten an 8 11 wenden. g Sen Die Industriegewerkschaft Metall hat eih r ge neuen Vorschlag ausgearbeitet und ihn den 1 33 beitgebern unterbreitet. Weiterhin wurde das N beitsministerlum aufgefordert, die Arbeitgeber 85 etzt veranlassen, sobald als möglich einen neuen ngs- handlungstermin festzulegen. Da seit Krieß, ende in der französischen Zone in der Mete industrie keine Lohnerhöhung stattgefunden N nerrscht innerhalb der Belegschaften der triebe starke Beunruhigung darüber, daß 1% schon lange erwartete Lohnerhöhung noch a durchgeführt worden ist.(Ku.-Eig. 8 Angestellte im Industrieverband Bildung von Fachgruppen 1 Auf dem letzten Landesverbandstag der 19 striegewerkschaften Metall in Rneinland- wurde beschlossen, daß die in fieser Gewen schaft organisierten Angestellten in einer F. gruppe zusammengefaßt werden sollen, die, doch innerhalb der Industriegewerkschaft ark tet. Man ging dabei von der Erwägung aus, die Angestellten die sie betreffenden besonde, Probleme selber lösen sollen, da sie im allgen, nen auch die dafür notwendigen Fachkenn besitzen. Die in den einzelnen örtlichen Gewe⸗ schaften des Landes gewählten Vorstände Angestellten-Fachgruppe haben Sitz und Stim im örtlichen Vorstand der Industriegewerksd Den örtlichen Vorständen der Fachgruppe dann der Landesvorstand der Fachgruppe geordnet. Die Wahl des Landesvorstandes Rheinland-Pfalz soll auf einer Delegiertentaß 13 die am 17. September in Bad Mun m Stein stattfindet und auf der Delegierte kaufmännischen und technischen Angeste der Ingenieure und werkmeister und auch weiblichen Angestellten teilnehmen. Auf Tagung sollen Fragen der neu un der 8 Tarifverträge, der Gehaltserhöhung, der 80. versicherung und der Krankenkasse sowie gen des Mitbestimmungsrechtes und der triebsräte behandelt werden.(Ku.-Eig. Famlilien nachrichten Unsere liebe Unsern Mitgliedern geben wir lerdurch die schmerzi. Mit- ellung, dag unser Ehrenmmit- um 84. Lebensjahre verschie- den ist. geb. Rheinstädtler Mannheim, FTI, So- Ms, 4 1 Erich Krauf(vermißt) Hannelore Haymann und Anverwandte. Die Feuerbestattung findet am e es Freitag, 10. September 1948, um J 13.30 Uhr, im Krematorlum statt. Zahlreiche Beteiligung ist Ehrensache. Schreiner- Innung 8 Mannheim Der Obermeister: Zipse. 11% Uhr, Unsere liebe Mutter, Frau Maria von Hörde geb. Hillesheim Helmgang unserer lieben schlafenen ist am 7. September 1948, abends 7 Uhr, im 65. Le- bensjahr sanft entschlafen. Mannheim, 8. Sept. 1946. An den Folgen eines tragi- schen Verkehrsunfalles ver- starb am 3. September 1948 mein geliebter Gatte, mein lleber Sonn, unser gutiger Va- ter, Grobvater, Bruder, Schwa- ger und Onkel Michael Moliior Oberingenieur Fa. siemens- Schuckert- werke AG. Mannheim im Alter von 60 Jahren. sei Leben war treueste Pflicht- erfüllung seines Berufes, a dem er mit großer Liebe hing. geb. Muhr In tiefer Trauer: Anneliese, Marianne, Maximilian v. Hörde und Anverwandte. der haus. gute Mutter, Schwiegermutter u. Oma, Frau Haymann Ihre Vermänl ech sten —— r glied. Herr geb. Nikola verschied am 8. September 48. Hermann Hayer Josel Flscher Mannheim, Küfertaler Str. 40. Gisela Hayer Schreinermeister In tiefer Trauer: Emmy Krauß geb. Haymann Beerdigung: 10. Sept. 1948, Hauptfriedhof. tur dle vielen Beweise herzl. Anteilnahme und die vielen Kranz- u. Blumenspenden beim Kaiharina Ziegle sagen wir auf diesem Wege unseren besten Dank. Besond. Dank Herrn Dr. Friedmann f. die liebevolle Arztl. Betreuung, den Niederbronner Schwestern fur die aufopfernde Pflege; ebenso Dank den Aerzten und Schwestern im Städt. Kranken- Dle trauernd. Hinterbliebenen 4 Verschledenes 1 Belladung für Automöbelwagen auf Strecke Stuttgart— Augsburg— Munchen— Mühldorf/ Inn u. zuruck gesucht. Alfred Kunz, Möbelsped., Mhm., J 6, 9, Tel. 526 786. 08902 Geldmappe mit 60 bis Jo DM zw. 10.30 u. 11 Uhr am 8. 9. im Kaufns. Hansa von Kriegerwitwe verloren. Abzugeben im Verlag. Schäferhund, 5 Mon. alt, schwarz- weiß, gelbe Beine, hört auf den Namen„Duke“, entlaufen. Abzu- geben gegen hohe Belohnung bei Opt. C. H. Winchell, nach 18 Uhr zu erreichen Tel. 534 43. 09041 L erensteſtungen J inn: „Die Ent- 1 Rosengarten 12., 14., 18., 16. v. W. Septbr., ſewells 19 Uhr Nun 5 das TSPIEI E der beruhimten aktuellen Zeitbuhne Die Hinterbliebenen mn inrem naue n 3. Programm „Auf in den Kampf!“ dos Gastpiel, von dem 1 Uterniebt ‚ In tiefer Trauer: Margarete Molitor geb. Beukler und alle Verwandten Heidelberg, 6. Sept. 1948 9 59 Dſe Emäscherung hat statt- g gefunden. Die Trauerfeier findet am Freitag, 10. September, 9.00 Uhr, auf dem Haupt- friedhof Mannheim statt. Beerdigung am Samstag, 11. September, vormittags, in Niederlahnstein. Tanzschule Helm, Buro N Freitag, 10. Sept., Mein lb. Mann, unser herzens- guter Vater, Bruder, Schwie- gervater, Schwager u. Onkel, Herr Friedrich Neuller ist im Alter von 63 Jahr. nach kurzem Krankenlager von uns gegangen.. Käfertal-suüd, Mannheimer Str Nr. 100, den 8. September 1948. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Emilie Neuffer geb. Starz Kinder und Angehörige. erdigung: 10. September 18, 14 Uhr, Käfertal. nmeangebot: Amerik. unterricht, Englisch, Franz., Spanisch Esperanto DM 20.—. Br Josef Fischer, Schreinermeister, uns. Ib. treus. Vater, Opa u. Schwiegervat., starb a. 7. 9. 48 nach kurz. Krankenl., im Alt. v. 84 J. Mhm., Rheinhäuser- str. 11a. In still. Trauer: Ad. Fischer u. Geschw. m. Fam. Feuerbestattung; Freit., 13.30 Uhr, Hauptfriedhof. Uebersetzer- u. Uebersetzer, Dolmetscher. Vorkurs September. Ruf 434 71. Anfängerkurse beginnen und Samstag. 11. Sept. 48. Anmeldungen erbeten. Tanzschule C. u. E. Koch, Secken- elmer Landstr. 1, Tel. 44351. Tanz- zirkel und Einzelstunden für alle Ansprüche und jede Altersklasse. Harmon. Zusammenstellg. d. Teiln. Anfänger, Fortgeschr., „Italien., Engl., Span., amerik. Märchen 13.— Dolm.-Prüfungen Uebersetzg. in allen Weltspr. Sprachlehr-Institut K. A. Flatter. FrankenthaPfalz, Postfach 156. Sprachschule Schüssler, Feudenheim auptstr. 100. Gründliche Berufs- ausbildung für Auslandskorresp., schlußzeugnis!— Neuer. man sprechen wird] Veranstalter: Heinz Hoffmeister, konzertdirekllen, Mannheim. N J, 6 2, a, Karten DM 1.50 bis 4.— an allen Vorverkaufsstellen und während des ganzen Sonntags 1. Rosengarten Vert Capitol-Flmtheater. Ab heute Frei- tag bis einschl. Donnerstag! Ein Film, wie Sie sich inn wünschen, mit Schwung u. Humor:„Das Lied der Nachtigall“. Eine musikalische Filmkomödie mit der großen Star- besetzung Elfle Mayerhofer, Margot Hielscher, Theo Lingen, P. Kemp. Will Dohm. Regie: Theo Lingen. Im Vorprogramm: Neueste Wochen- schau„Welt im Füum“. Beg.: 13.00. 15.00, 17.00, 19.00 Uhr, Freitag bis einschl. Dienstag auch 21.00 Uhr. Kartenvorverkauf ab 10 Uhr an der Capitol-Kasse sowie bei Zigarren- haus Schmitt, E 5. 14. Selbst- steller en. — Ab- onntag ab 13.10. Vorverk. ab 10.30. Freitag— Montag jeweils 22.30 Spätvorstellung: schönste Liebesgeschichte:„Gefun- dene Jahre“ in deutscher Sprache mit Darsteller Greer Carson, Ronald Colmann. Saalbau-Theater, Mh.- Waldhof. Des großen Erfolges wegen v. Wir den Marika- Rökk- Farbfilm: einschl. Montag, 13. Sept. Wochent. 18.30 u. 21.00, Sa. 17.30, 20.00 u. 22.00, So. 16.00, 18.30 u. 21.00 Uhr. 1.30 Uhr Kinder vorstellung. Saalbau-Theater, Mh.- Waldhof. Am Freitag, 10. Sept., 22.30 Uhr Wieder- nolung des Sensations- Gastspiels ROLF SYLVERO, der große Ex- perimental- Psychologe„Macht über Menschen“, höchster Vollendung. bietung voller Rätsel. Zigarrenhaus Faulhaber, Waldhof. Roxy- Filmtheater, Mhm.-Rheinau. Ab Freitag:„Zwischen gestern und morgen“ Sybille Schmitz. Neue Wochenschau. Anfangszeiten täglich 17.30 u. 20.00, sonntags 16.00, 18.00, 20.00 Uhr. Großes sommernachtfest am Sams- tag, 11. Sept., 20.30 Uhr, im Mann- heimer Stadion. Wiener Musik— Orchesterwerke von Joh. Strauß, gespielt, gesungen und getanzt. Bad. Philharmoniker, Leitung: Gg. A. Keck. Livia Manjoki, ehemals Staatsoper Budapest. Tanzgruppe d. Stadttheaters Heidelberg, Leitg.: Donalies. nation im Stadion.- Ab 23 Uhr bis morgens 5 Uhr spielt das Schau- u. 1 Tanzorchester Hans Alt vom Fern- sehsender Berlin.- Eintrittskarten sind bei den bekannt. Vorverkaufs- stellen erhältlich. handen., Für Speisen u. Getränke wird best. gesorgt.- Veranstalter: Konzertdirekt. Hugo Gauß, Schwet- zingen, Lizenz Nr. 5044. Palmgarten am Tattersall. Täglich Tanz bis 2 Uhr. Sonntag 16 Uhr: Tanztee. „Tusculum“, O 8, 2, Telefon 434 49. 1 5 Täglich 4-Uhr-Tanz-Tee. 0 bis 3 Unr Palast-Theater, J 1, 6, Breite Str. Zentral- Theater, Mannh.-Waldhof. Odeon-Li lele, G 7, 10. Heute bis einschl. Donnerstag! Ein i.. Film der guten Laune: und ich“ mit dem Liebling d. Welt Claudette Colbert und Fred Mac Murray— ein Universal-Intern.- Film in deutscher Sprache in Erst- auffünhrung nach dem grog. Buch- erfolg von Betty Mac Donald. Be- Heute bis bekanntschaft“. mit Hans Moser, „Das Eil 19.45, 22.00, Donnerstag: Ein lustiger Fulm Retty, Elfriede Datzig u. a. fang: Wo. 16.30, 21.00, So. 16.00, 18.30, 21.00. Sonntag 14.00 Kinder vorstellung. bis Donnerstag:„Ungeduld Herzens“, eine dramatische Lien geschichte mit Lilli Palmer, Al Lieven U. a. Anfang täglich 18.00 20.00 Uhr. Samstag 22.00 Spätvorstellung. „Reise- Wolt Albach- An- 17.30, 11.00, 13.10, 15.25, 17.45, 20.00; Kassenöffng. u. die von Weltruf wie längern Frau meiner Träume“ bis in Eine Dar- Vorverkauf Gedächtniskunst mit WIiuy Birgel und G, Eroica-) 2. Rezitationen — Festliche Illumi- 6. Rezitation tur die opfer des Matonsgorialsmus NATIONALTHEATERschevbure) K Sonntag, den 12. September 1948, 11 Uhr Heidi Kuhlmann und Heinz Rippert (Witglieder des Natjonal-Theaters) Orchester des National-Theaters 1. L. van Beethoven: Trauermarsch aus der 3. Sinfonie 3. L. van Beethoven: Ouvertüre zu„Egmont“ 4. Gedächtnisrede 5 Ober bürgermeister a. P. Dr. Pr. h. e. Hermann Heimerich 5. Verlesung von Briefen der Hingerichteten 7. L. van Beethoven: Leonoren- Ouvertüre Nr. 3 * u Mannheim Mitwirkende: Leitung: Richard Laugs) — Programm: — Weinzelt vor- Die Bevölkerung wird zur Teilnahme eingeladen. Elntritt frei.. Geöffnet nachts. ber Eintritt ist frei. Der r der Stadt Mannheim N pr. cahn- Garnier Der Eintritt ist trel Vereinigung der verfolgten des Naziregimes 1 Kreisstelle Mannheim Baumann(Vorsitzender) 3. Jahrgang/ Nr. 110 MORGEN Freitag, 10. September 1948 tenen Vertre- rr 1 Bekanntmachungen 1 „Deut- Ausgabe vo instimn:⸗ ehädigte. zusätzlichen Spinnstoffpunkten an Fldehtlinge und Körper- 90 51 4. Sonderzuteilung für Flüchtlinge: (dens) e Flüchtlinge, die östlich der Oder-Neißge-Linſe oder im Ausland matet waren, d. h. außerhalb der Grenze des Reichsgebietes vom n 1937, werden ohne Antrag gegen Vorlage des Flüchtlingspasses ben fur Spinnstoffwaren In Form einer Halben Sammelkarte aus- — ben. Diejenigen Flüchtlinge, welche noch nieht im Besitz eines Pas- sind, aber die Voraussetzungen für dle Zuteilung der Punkte erfül- An! Weisen sich dureh Vorlage der Mitgliedskarte der Flüchtlingsver- Redet, aus. Wer weder einen Flüchtlingspaß noch die genannte Mit- 10 1 arte besttzt erhält zum Empfang der Punkte von dem Büro der entlingsvereinigung Mannheim, J 1, 13, eine entsprechende Beschei- mung. Vorsprache kann dort täglien— außer samstags— von 8 bis 12 r erfolgen. Pünder versorgung der Körperbeschädigten: 1s Ge mi 35 die nachstehend genannten körper beschädigten Personen werden grob Falleldenraent aut den bei ihnen vorliegenden erhöhten Verschleiss an eweis gegebenen zusütelieh zu den um daonat Jult an alle Verbraucher aus- 0 enen Punkte für Spinnstoffwaren einmalig weitere 40 Punkte in orm von 2 Sammelkarten ausgegeben: 1 Armemputierte Prothesenträger(aber nicht Personen mit bloßem . 9 1 ger verlust), eee Prothesenträger(aber nieht Personen mit bloßem Ze- . Urinaltrager, * 50 3 künstlichem After, . n, die sonstige Körperprothesen trage 5 een n 8 perp gen(2 B. Stütaapparate Srsonen mit nässengen Leiden G. B. absondernde Fisteln, Wunden, emen u. dgl.), l 4. mit Ober- und Unterschenkel-schlenenhulsenapparaten, g 05 11 nliche, erwerbstätige, auf beiden Augen erblindete Personen, 8 bliche, erwerbstätige, auf beiden Augen erblindete Personen, die . a auflichen Gründen regelmäßig unterwegs zu sein gezwungen den. Nachweis für die Berechtigung zum Empfang der Punkte ist von 7 genannten Körperbeschädigten ein einmaliges amts- oder duurzttiches Zeugnis über das Grundleiden(2. B. Amputation, Er- b ung usw,) bzw. einen Rentenbescheid vorzulegen, aus dem die kör- beschädigung einwandfrei ersichtlich ist. Eine Arztl. Bescheinigung g e Mehrverbrauch an Bekleidungsgegenständen ist nicht erfor- 0 erwanrusen von Körperbeschädigten, die vorstehend nieht unter—1 5 Freche sind, kann nur im Rahmen der normalen Bedarfsprufung ent- 3 die Atkane der Punkte: erte sabe der Punkte rur gie in Zit A und B genannten Personen 0 15 bei den zuständigen Zweigstellen des Ernährungs- und Wirt- 120 tsamtes in der Zeit vom 13. bis 17. September 1948, täglien von 16.00 Uhr(ausschl. Mittagspause), samstags von 6.30 bis 11.30 Unr. Städt. Ernährungs- und Wirtschaftsamt Mannheim. Wantampenbenirtschaftung. Im Mitteilungsblatt Nr. 16 des VfW. des der sten Wirtschaktsgeblets vom 18. Kugust 1926 i3t eine Anordnung rektors der VW vom 5. August 1 zur Einschränkung der Be- er chaftung von Glunlampen veröffentlicht. Nach g 1 dieser An- 1 nung unterliegen der Bezug und die Lieferung von„Normallampen“ 4% der Beschränkungen mehr. Unter„Normallampen“ sind nach 5 1 10% 8 Anordnung Glünlampen mit einer Leistung von 13100 Watt zu g Kürstehen. Die Verordnung selbst ist gemäß g 1 an dem auf die ver- Bandung folgenden Tag, das ist am 16. August 1948, in Kraft getreten. 2— erübrigt sich die Einreichung von Anträgen auf Zuteilung von 11 echtigungsscheinen fur Glühlampen der obengenannten Wattstärken 5— unserer Abteilung Großverbraucher. Die dort vorhandenen, noch 5 le bearbeiteten Anträge haben mit dieser Regelung insoweit ihre Er- zeaisung gefunden. Stadt. Ernährungs- u, Wirtschaftsamt Mannheim. renverkehr mit der französischen Zone. Die Aufhebung des Paß- 8 auf 805. im Verkehr mit der französischen Zone gibt Veranlassung. ach ktolgendes hinzuweisen; Eine Abgabe von im vereinigten Wirt- f Schaftes biet(britisch- amerikanisches Besatzungsgebiet) noch bewirt- W. akteten Waren, z. B. Spinnstoffen, Schuhen, Tabakwaren, Seifen u. ſelteckunitteln sowie Treibstoffen, auf die in der französischen Zone — entsprechenden Bezugsrechte ist nieht gestattet. Ueber den ug von Seifen und Waschmitteln, Spinnstoffwaren und Tabakwaren en werden. — deutschen Gebieten außerhalb des vereinigten Wirtschaftsgeblets, ere auch aus der französischen Zone, enthalten die betreffenden An- Gelungen der Verwaltung für Wirtschaft besondere Regelungen z6sisch eIdepflicht bzw. Erfordernis der Genehmigung). Ferner machen wir en anz mals eindringlichst darauf aufmerksam, das Zuwiderhandlungen esen die noch in Kraft befindlichen Bewirtschaftungsbestimmungen t eine Sewerbliche Verbrauchsgüter nach den 8 des Bewirtschaf- den ugsnotgesetzes bestraft werden müssen. 1e ausnahmslose und das mrenge Anwendung dieser Vorschriften würde uns seitens der vor- geber, esetzten Landesdienststellen zur Pflicht gemacht. Städtisches Ernäh- ure rungs- und Wirtschaftsamt Mannheim. rießf de Mete“ den der da 9 ch nie ig. E d — Seifen- und Waschmittelversorgung für Tabakanbaubetriebe. Für die bevorstehende Tabakernte werden wie im Vorjahre für die Tabakan- baubetriebe in der Zeit vom 13. 9. bis 9. 10. 1940 Bezugsmarken uber 1 Stück Einheitsseife und ½, Normalpaket Waschhilfsmittel oder Bleich- soda für je 5 Ar Anbaufläche an die Berechtigten ausgegeben. Die Zu- teilung erfolgt auf Grund der in den Tabaksteuerbüchern registrierten Anbauflächen. Pflanzer mit weniger als 5 Ar Anbaufläche erhalten keine Zuteilungen. Der Nachweis über die Größe der Anbaufläche ist durch Vorlage einer Bescheinigung der örtlich zuständigen Vertreter des Landesverbandes der badischen Tabakvereine e. V. Karlsruhe zu erbringen. Städt. Ernährungs- und Wirtschaftsamt Mannheim. Explosionsschäden vom 28. 7. 1948. Wegen der Anmeldung von Explo- stonsschäden wird unter Hinweis auf die frühere Bekanntmachung fol- gendes bemerkt: a) Gebäudeschäden können, falls noch nicht gemeldet, nachträglich bei der 7. 755 Versicherungsstelle, Mannheim, Rheinstraße 1, angezeigt werden; b) Schäden an beweglichen Gegenständen Fahrnisschäden) können, falls noch nicht gemeldet, nachträglich bei der Badischen Anilin- & Sodafabrik, Rechtsabteilung, Ludwigshafen a. Rhein, schriftllch angezeigt werden, falls keine Feuerversicherung besteht; andernfalls sind sie bei der Feuerversicherungsgesellschaft anzuzeigen; e) Personenschäden können gleichfalls noch bei der Badischen Anilin- & Sodafabrik schriftlieh angezeigt werden, wenn keine Krankenver- sicherung abgeschlossen ist; andernfalls sind sie bei der Kranken- kasse zu melden. Stadtverwaltung V/R. Friedhof Mannheim-Feudenheim. Im Friedhof Mannheim-Feudenheim sollen Kindergräber aus der Zeit vom 24. Oktober 1928 bis 29. Mai 1935 ausgegraben und neu belegt werden, dazu gehören auch jene Gräber, dle später einer weiteren Bestattung oder Urnenbeisetzung gedlent ha- ben, ohne daß die Ruhezeit des Grabes verlängert worden ist. Anträge auf Erhaltung der Gräber für eine weitere 12jährige Ruhezeit gegen eine Gebühr von DM 258.— sind bis 31. Dezember 194d bei der Friedhof- verwaltung,(Hauptfriedhof, Sprechstunden werktags von 8—12 Uhr) zu stellen. Spätere Verschonungsanträge können nicht berücksichtigt wer- den, Wer ein Grab nicht zu erhalten wünscht, wird aufgefordert, die Grabsteine und Einfassungen einschl. Fundamenten, sowie Pflanzungen bis spätestens 31. Dezember 19480 zu entfernen. Vorher ist die Erlaubnis beim Frledhofaufseher in Mannheim-Feudenheim dazu einzuholen. Nach Ablauf der Frist wird über die nieht entfernten Grabsteine usw. von der Friedhofverwaltung verfügt werden. Mannheim, 20. Juli 1948. Der Oberbürgermelster. D eschüfte- Empfehlungen Transporte u. Liefer fahrten, prompte Ausführung. R. 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Zuteilung öber 20 Jahre E 10-20 Jgd] 6-10 K J- Kik 1-3 Klet 0-1391ʃ 118 N⁰ Kartenkennzahl 11, 21,31 12. 22, 13, 23, 33 14, 24, 34 15, 25, 38 16 7⁰ R- Brot 9 2 1000] 24 1000 2 K 1000 2 K 500[2K 500] 20 N 200] 20 1, 200 28 500] 28 500[2 8 1000] 28 ½ 200[2 8M 200 J 25 1 200] NI. Ab. 250 20 500] 20 1000[2 C. 1000 201 2002 C. 200] e i 200 8(o. N.) 1000] Sb. f.) 1000 J Co. M.) 1000 J C be. M.) 1000 d IW 200 Cb.) 10⁰⁰ 5 6 K.K. Z. wie bel R. Brot Teſg waren Sonsſſge Näprmſtfef Nshrmitrel Ab. U 250] Ab. U 250[ Ab. 0 250] Ab 0 250] Ab. U 250 24 230] 2 „ 250]„ W250„ W 25„ W 250„ 20 250* 20 250 2⁴ K. K. Z. 1 1 100 9 200 13, 28 14, 24 15, 25 7⁰ 8. Ab.— Werne 0 fl. 5 100 Fl. 3100 fl s 100] Hl. s 100 f fl. s 100 0 128 ANN E Bf Oel N 9 1 12 13 14 15 16 utter 9 Fett N 100 fen N 125 fett N 125] fett M 75 Fett M 7s Fe 20 39 fett 20 Fett 30 30 Fett 20 1 Fett 30 80 E. Milch U 1 2 2. 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