Verüflentlidu unter Lizenz-Nummer US WB 116 Verantworll. Herausgeber: Dr. Karl Ackermann. und E. Fritz von Schilling/ Redaktion, Verlag und Druck: Mennheim, f 1. 46/ Fermul 4151-33/ Bankkonto: Südweslbank Mann- beim. Vepositenkasse Marktnlatz,. Allgemein- 1 1* 5 konken: Harlsruhe Nr. 300 16. Berlin Nr. 98 1 95 5 kradieint: konlag. Mitwoch. Freitag u. Samstag für unverlangte Manuskripte heinerlej Cewäh l en K o nein Umsiritienes Ruhrstalul 56 London.(UP) Der Ruhrkonferenz in schule andon liegt ein von einem Arbeitsausschußg ö 1 das Wochendende entworfener Vor- Fhlag für ein Ruhrstatut vor. Die . kussion über diesen Entwurf zeigte, daß 1100. den Versionen der Delegationen 3 Gbritanniens, Frankreichs und der USA Areifende Meinungsverschiedenheiten be- men. Eine amtliche Erklärung über die * dieser Meinungsverschiedenheiten wur- nicht abgegeben. Sie dürften sich jedoch nrscheinlich auf die Machtbefugnisse der Aünktigen Ruhrbehörde und auf die Frage zukünftigen Verwaltung des Bergbaus der Schwerindustrie der Ruhr beziehen. Aus 1 3, 2 Künftige Struktur von OMGUS Serln. OENA) Nach der Konstituierung g det Provisorischen Bundesregierung in einigen 8 deutschland könnten grundlegende Aen- 1 1 sen in der Natur und der Struktur — Mater Militärregierung für Deutschland er- 1 Varl werden, heißt es in einer amtlichen stell echaberung von OMG Us. Die amerika- E 1 i e Militärregierung für Deutschland wer- Waldes.. nach der Errichtung der Bundes- fert erung nur aus Fachpersonal zusammen- das die 1 ren, das die im Besatzungsstatut 81 01. 1 2 Westdeutschland bord 0 der Militärregierung Untshaltenen Gebiete der militärischen, ud chaftlichen, industriellen, technischen ung wissenschaftlichen Entmilitarisierung Abrüstung zu bearbeiten habe. NWDR ohne Vorzensur . 5 facnamburt.(g.k.-Eig.-Ber.) . ische Staatsminister a. + oder 4 Der nieder- D. Adolf der 646 ir 2 2 f En Gen mme wurde in sein neues Amt als 4 chen„ f. eraldirektor des Norddeutschen Rund- werde, 1 eingeführt. Der bisherige britische nen f 4 f er des NWDR, Mr. Hugh Carleton 0 e, rüe ene, Kehrt nach Großbritannien zu- 5 J ens Er erklärte, dag ab sofort jede Vor- tant, eee eng für Nachrichten, Vorträge und alle i 40 de. 8 Sendungen offiziell eingestellt wür- Mam ster, der Uebernahme durch Staatsmini- haus ökke Geunme sei der NWDR als Anstalt des 50 Füchen Rechtes wieder politisch, kul- 1 5 und wirtschaftlich unabhängig gewor- leider. n— ag, M S 10 ber, 140 ertganne * Forrestal in Heidelberg 5 idelberg.(Eig. Ber.) Der amerikanische Damme ta! eidigungsminister, James V. Forres- mmer dem kührte am Montag in Heidelberg mit iel. K stellvertretenden, Oberkommandieren- 49— amerikanischen Truppen in Europa, N deren Clarence R. Huebner, und an- Aalleg Stabsoffizieren Besprechungen. An- tur end begab sich Forrestal nach Frank- eigtesn Wo er über London nach den Ver- sten Staaten zurückreisen wird. Bischof Wurm in den Ruhestand ltuttgart.(tz.-Eig.-Ber)) Mt Rücksicht aul f ohes Alter wird der im 80. Lebens- stehende evangelische Landesbischof ö Janusttemberg D. Theophil Wurm am g Lang 1 kommenden Jahres in den Ruhe- Deuts hlsten. Der Nachfolger der weit über walicht ands Grenzen hinaus bekannten Per- been d eit des kirchlichen Widerstandes ge- Landen Nazismus wird durch den nächsten . 2 5 von Fon nd 1 meim eskirchentag gewählt werden. mens 50 Erla . dun 5 Genfer Großratswahlen hat die kom- fer Site Partei der Arbeit“ ein Prittel Fereinitae Lingebügt, wahrend die„Nationale dutsenusung der bürgerlichen Parteien eine itte n e Mehrheit erringen konnte./ Der 10 1 2 Minister ohne Portefeuille Hugh Dal- 0 mstar die britische Delegation bei der am AAuss— in Paris beginnenden Konferenz des 1 8 Tür europäische Einheit“ leiten.“ nl d vbischof von Canterbury wird auf ö Deutsche des britischen Militärgouverneurs len.„ land einen zwölftägigen Besuch abstat- ut d me heutigen Mittwoch bezinnt in Bei- dür pie, Konferenz der UNESCO(Organisation Verein tiehung. Wissenschaft und Kultur der lr en Nationen)./ Der offizielle Endtermin Nerel augenblickliche Vollversammlung der 08 725 Nationen ist auf den 11. Dezember Fgtsetzt, worden. Die bis dahin nicht er- de 5 Punkte der Tagesordnung sollen im ee 13 in Lake Success behandelt werden. um. Häuser des französischen Parlaments sind 5 Aationenstasnachmittag zusammengetreten. Die mlt einlvwersammlung wird sich voraussichtlich Aktiger Gesetzesvorlage der Regierung be- gegen n, die dieser ein energisches Vorgehen 1 Streikaufwiegler ermöglicht. 1 britischen Milite 6 r. ilitärbehörden haben Wertalmar Schacht verboten, seinen gegen- N n in Seppensen(britische Zone) ban gelassen. Einen großangelegten Schwarz- Aesige ng, durch den auf dem Postwege Gentih engen bewirtschafteter Lebens- und Werschenlttel von Bayern nach Norddeutschland des oben wurden, stellte die bayerische Lan- . Wegen der Verletzung der d im 8 rirten wurden in württemberg-Ba- dne ctober in 976 Fällen Geldstrafen in 14 Felun von 104 00 DM verhängt./ Nach Mit- . dern 5 8 Hauptverwaltung für das Post- und f Eon eldewesen in Frankfurt darf die Post der ö et Druckerzeugnisse aller Art, die unter der a tscher Lizenz veröffentlicht werden, we- 3 noch befördern oder den Emp- 9 walten aushändigen./ Ein Lastwagen mit der um, Lebtag in die Blies, wobei 19 Personen —— 5 kamen./ Die drei Stabschefs, Feld- 7. 11 all Montgomery, General de Lattre de 5 Vizeadmiral Jaujard und Luftmar- rankt 3 Robb, führten am Dienstag in Keakcel 55 Besprechungen mit hohen Persön- W. n en der aſliſerten Militärregierungen der tzonen. DENAJPYUP/ Eig. Ber. 5 75 Fredolizei fest. dd mannschaft von Rohrbach(Saar) stürzte Mannheimer OM E Mittwoch, 17. November 1948 Erneute diplomatische Aktivität um Berlin Die Großmächte zum Evatt-Lie-Appell/ Bramuglia hat einen neuen Kompromißvorschlag Paris,(UP) Der amerikanische Außen- minister Marshall, der französische Außenminister Schuman und der briti- sche Staatsminister H. MeNeil sind am Dienstagnachmittag im französischen Außen- ministerium zusammengekommen, um in einer gemeinsamen Besprechung die Ant- wort der drei Westmächte auf den Appel! Dr. Evatts und Trygve Lies zur Wieder- aufnahme direkter Verhandlungen über die Berliner Krise festzulegen. Ein gemein- samer Sprecher der drei Großmächte er- klärte nach der Konferenz, daß die USA. Großbritannien und Frankreich sich auf einen gemeinsamen Kurs bei der Beantwor- tung der Note der UN-Funktionäre geeinigt haben. Kurz zuvor hatte die französische Regie- rung durch den Mund des Staatssekretärs für das Informationswesen, Fr. Mitterand, wissen lassen, daß sie beabsichtige, dem Präsidenten der Vollversammlung und dem Generalsekretär der UN eine„m Prin- zip günstige Antwort“ zu erteilen. dabei aber betont, sie verharre auf dem Standpunkt, daß mit der Sowjetunion kei- nerlei Verhandlungen über die Beilegung der Berliner Krise gepflogen werden könn- Stadtrat Reuter von ten, ehe sie ihre Blockade aufgehoben habe. Mit einer in diesem Sinne gehaltenen offi- ziellen Antwort der drei Regierungen ist so- mit zu rechnen. Präsident Truman hat am Dienstag- abend in Kay West, wo er sich zur Erho- lung aufhält, gleichfalls erklärt, daß die Ver- einigten Staaten Viermächtebesprechungen über Deutschland nſcht eher wieder aufnen- men werden, als bis die Sowjetunion die Berliner Blockade aufgehoben hat. Der Hauptdelegierte der Sowjetunion, der stellvertretende Außenminister Andrej Wy- schins ki, hat in einem an Dr. Evatt und Trygve Lie gerichteten Schreiben die Stel- lungnahme seiner Regierung bekanntge- geben und mitgeteilt, dag die Sowjetregie- rung die Ansicht Evatts, und Lies teilt, wo- nach die Lösung der Berliner Frage großen Einfluß auf die Lösung anderer schweben der Probleme habe. In dem Schreiben wird zum Ausdruck gebracht, daß die Sowiet- regierung bereits früher die Einberufung des Außenministerrates vorgeschlagen habe. um die Lage in Berlin und die gesamtdeutsche Frage in Uebereinstimmung mit den Pots- damer Beschlüssen zu erörtern. Die Sowjet- regierung halte auch heute noch an diesen Vorschlägen fest. Das Schreiben schließt mit der SMV abgesetzt Sowjetische Vorwürfe gegen Friedensburg/ Protest gegen Wahlen Berlin.(AWM-Eig.-Ber.) Die Auflösung der Berliner Magistratsabteilungen in west- liche und östliche Dienststellen geht weiter. Durch einen Befehl der sowjetischen Kom- mandantur wurde der zum Oberbürgermei- ster gewählte, von den Sowjets jedoch nicht bestätigte Professor Reuter(SpD) als Leiter der Abteilung für Verkehr und städ- tische Versorgungsbetriebe abgesetzt, da Reuter, wie es in dem Befehl heißt, untätig und unfähig sei und durch die Desorganisa- tion der Gas- und Elektrizitätswerke sowie der öffentlichen Verkehrsmittel die Wirt- schaft Berlins geschädigt habe. Politische Kreise in Berlin glauben, daß die Bedeutung dieses Befehls darin liegt, daß in hm zum ersten Mal der Wille der sowietischen Be- satzungsmacht zur Spaltung der Berliner Verwaltung direkt bekundet wird. Bisher äuhßerten sich die sowjetischen Behörden nur in indirekter Form, indem die Beschlüsse des Magistrats im Ostsektor nicht anerkanm wurden. Fast gleichzeitig warf der sowjetische Stadtkommandant dem amtierenden Ober- bürgermeister Dr. Friedensburg in einem Schreiben vor, seine Geschäftsführung sei„verhängnisvoll, volksfeindlich und anti- demokratisch“. Gleichzeitig protestierte die sowjetische Kommandantur erneut gegen die Abhaltung der Stadtparlamentswahlen am 5. Dezember, durch die der Magistrat„ge- mäß der Direktive amerikanischer und eng- lischer Behörden die Hauptstadt Deutsch- lands spalten wolle“. Dr. Friedensburg will das Schreiben nicht beantwerten, da sich, wie er sagte, die Argumente selbst wider- legten. der Feststellung, dag die sowjetische Re- gierung die Ansicht der beiden UN-Funk- tionäre über die Bedeutung und Wichtigkei einer persönlichen Fühlungnahme und des gegenseitigen Vertrauens zwischen den Füh- rern der Mächte für die Verbesserung der Beziehungen teile. Unterdessen hat der Vorsitzende des Sicherheitsrates, Dr. Juan Bramuglia, zusammen mit den neutralen Ratsmitglie- dern einen neuen Kompromiß vorschlag zur Lösung der Berliner Frage ausgearbeitet, der, wie man hört, eine neue Formel für die zeitliche Abstimmung der Blockadeauf- hebung und der Einführung der Ostzonen- währung für ganz Berlin enthalte. Der Vor- schlag, der von beiden Parteien Zugeständ- nisse verlangt, soll in den nächsten Tagen den beteiligten Regierungen vorgelegt wer- den. Wesentlich an dem Vorschlag sei, daß Verhandlungen aufgenommen werden, wäh- rend die Blockade nur teilweise aufgehoben ist. Außerdem soll nach Annahme des Vor- schlags, dessen Empfehlungen bis zurn 20. Dezember durchzuführen wären, der Si- cherheitsrat eine Kommission einsetzen, die darüber zu wachen habe, daß die beschlos- senen Maßnahmen von beiden Seiten sofort in Angriff genommen werden. Theorie und Praxis in Palästina Paris. DENA-AFfP) Der Sicherheitsrat beschloß am Dienstag mit acht Stimmen ge- gen die Stimme Syriens und bei Stimment- haltung der Sowjetunion und der Ukraine, einen Waffenstillstand für alle Frontabschnitte Palästinas in Kraft treten zu lassen. Vor der Abstimmung hatten sich die Vertreter Syriens und Aegy§ptens als Sprecher der arabischen Staaten gegen den von Kanada, Frankreich und Belgien einge- brachten Waffenstillstandsplan ausgespro- chen. Beide brachten zum Ausdruck, daß sie bereit sind, eine„Waffenruhe“ anzunehmen. jedoch nicht einen„Waffenstillstand“, da dieser nach ihrer Ansicht direkte Verhand- lungen mit Israel voraussetzt, die von ihnen abgelehnt werden. Der Außenminister Israels, Mosche Schertok, hat den Vereinten Nationen mitgeteilt, daß die Juden das Negeb-Gebiet niemals freiwillig räumen werden. leder, der versuche, den Juden dieses Gebiet zu entreißen, müsse mit einem blutigen Kampf rechnen. Clay beanstandet ungenügende Getreideablieferungen Notstandsmaſßjnahmen verlangt/ Neue Anordnungen der Ernährungsminister in Aussicht Frankfurt. Dr.-Rp.-Eig.-Ber.) General Clay verlangte auf einer Besprechung der Militärgouverneure mit den Vertretern der Bizonenverwaltung am Montag sofortige Notstandsmaßnahmen zur Durchführung der Getreideablieferung. Er forderte den Wirt- schafts- und den Länderrat zu unverzüg- lichen Verhandlungen binnen zwei Tagen mit dem Direktor der Verwaltung für Er- nährung und den Ernährungsministern der Länder über die Erfassung der Ernte auf. General Clay begründete sein Ersuchen mit der Feststellung, daß die Ablieferungen an Getreide bis Ende Oktober kaum 88 Prozent der vorjährigen Ablieferungen betragen hätten, während die diesjährige Ernte über ein Drittel höher als die vorjährige gewesen sei. Von alliierter Seite würden aber keine Mittel für zusätzliche Lieferungen zum Aus- gleich dieses Ausfalles gegeben werden und wenn durch die ungenügenden Ablieferungen eine Katastrophe im Frühjahr entstehe, ginge dies zu Lasten der Deutschen. Dr. Schlange-Senöningen bestä- tigte, daß im vorigen Jahr bis Ende Oktober 769 000 Tonnen Getreide, in diesem Jahr bis zu diesem Termin erst 657 000 Tonnen ab- geliefert worden sind. In den letzten vier- zehn Tagen hätten sich allerdings die Ab- lieferungen erhöht. Wegen der großen Hack- fruchternte sei der Getreidedrusch in Rück- stand gekommen. Die Ablieferungen verzö- gerten sich auch, sagte Schlange-Schöningen, durch die Hoffnung vieler Bauern auf eine weitere Erhöhung der Getreidepreise. Auf das Ersuchen der Verwaltung für Wirtschaft, ihr gewisse Vollmachten gegen stille Preisverabredungen von Verbänden zu geben, wurde von General Clay darauf verwiesen, daß dies in das Gebiet der De- Kartellisierung falle, das ausschließlich alli- jerter Zuständigkeit unterliege. Aber in nicht mehr ferner Zeit werde die Dekartelli- sierung in deutsche Gesetzgebung über- gehen. Auf einer Pressekonferenz betonte Ge- neral Clay, er glaube nicht, daß der Zu- gang nach Berlin auf den Straßen und mit der Eisenbahn noch vor Ende dieses Jah- res wiederhergestellt sein wird. Ueber die Inbetriebnahme deutscher Schiffs- werften sprach sich Clay günstig aus und meinte, die Benutzung der verbliebe- nen deutschen vier Werften könne sich für die Wirtschaftslage nur vorteilhaft aus- wirken. Es würde aber nur die internatio- nal für Deutschland festgesetzte Bauquote von Schiffen zugelassen werden. Zu der Bemerkung General Clays, Not- stands maßnahmen zur Erfassung der Ge- treideernte durchzuführen, wird von de. Verwaltung für Ernährung mitgeteilt, daß die Ablieferung an Getreide um 36 Pro- zent gegenüber der vorjährigen Ablieferung zurückgeblieben ist. Auch beim Fleisch ist die Ablieferungsleistung nicht genügend. Zwar ist im Oktober die Viehablieterung anscheinend auf schärferes Durchgreifen hin etwas angestiegen, aber das im August und September entstandene Ablieferungsdefizit kann dadurch nicht ausgeglichen werden. Im August war die Ablieferung auf 70 Pro- zent, im September auf 50 Prozent des Solls gesunken. Die Verwaltung für Ernäh- rung stellt in ihrer Mitteilung ausdrücklich lest, daß kene weitere Erhöhung der Agrar- preise erwartet werden kann, ausgenom- men bei Zuckerrüben, und ermahnt die Landwirtschaft, ihre Ablieferungspflicht freiwillig zu erfüllen. Sie glaubt, daß sich die Landwirte nicht den Zwangsmaßnahmen aussetzen werden, zu denen die Ernährungs- minister der Länder jetzt fest entschlossen seien. Krise in der CDU-CSU dauert an Frankfurt. ODr.-Rp.-Eig.-Ber.) Der Vor- stand der CDU- CSU-Fraktion im Wirt- schaftsrat hielt eine gemeinsame längere Sit- zung mit Oberdirektor Dr. Pünder, den Di- rektoren Prof. Erhard und Schlange-Schö- ningen sowie mit dem Landesvorsitzenden der CSU, Dr. Müller, und dem bayerischen Landtagspräsidenten ab. Dabei wurden einer offiziellen Mitteilung zufolge„die verschie- denen Auffassungen über die administra- tive Gestaltung der Ernährungs- und Agrar- politik besprochen“. Unter dieser Formel ver- birgt sich der Angriff der CSU gegen Schlange-Schöningen. Zwar hat sich die CDU-Fraktion nach dem Eintreten der Be- satzungsmächte für die Bewirtschaftung davon distanziert, aber dies hat die Span- nungen zwischen der CDU und der CSU ge- schaffen, die jetzt zum ersten Mal von der Fraktionsleitung zugestanden werden. So sind weitere Besprechungen für notwendig gehalten worden, und manche Kreise glau- ben, daß sich diese bis in den Dezember hineinziehen werden und daß evtl. Schlange Schöningen dieser Dinge überdrüssig wer- den und seinen Rücktritt erklären könne. Auch Versammlungsverbot aufgehoben Stuttgart.(tz-Eig.-Ber.) Das durch den Militärregierungsbefehl Nr. 7 am 30. Okto- ber über Stuttgart verhängte Versamm- lungsverbot wird am Freitag aufgehoben werden. Der Direktor der Militärregierung für Württemberg-Baden, Mr. La Follette, sprach der Stuttgarter Bevölkerung seine Anerkennung über die mustergültige Befol- gung des Ausgangs- und Versammlungsver- botes aus. Wahlsieg der freien Listen in Süd ürdemberh Auch DP erzielte Stimmengewinne in der französischen Zone Mannheim.(Eig. Ber.) Nach dem nicht- amtlichen Endergebnis der Gemeinde- und Kreistagswahlen in der gesamten französi- schen Zone am vergangenen Sonntag wur- den bei 3 250999 Wahlberechtigten 2 302 168 Stimmzettel abgegeben. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von rund 70 Prozent. Nach diesem Ergebnis erhielten die CDU 632 269, die SP 454 469, die DP 157 389, die KP 102 507, die freien Wählerlisten 457 083 und die sonstigen aufgestellten Kandidaten 134 685 der abgegebenen gültigen Stimm- zettel. Das hervorstechendste Ereignis der Wahlen ist der auffallend hohe Stimmenanteil der freien Wählerlisten und Nichtlistenbewer- ber in Südwürttemberg-Hohenzollern, die mit 59,8 Prozent der abgegebenen Stimmen aus der Wahl hervorgingen. Ihr Gewinn geht in der Hauptsache zu Lasten der CDU, die gegenüber der Gemeindewahl von 1946 rund 18 Prozent verloren hat und am Sonn- tag 20 Prozent der Stimmen erhielt. Die SP konnte 10,5 Prozent der Stimmen für sich buchen. Als drittstärkste Partei steht die DVP mit 6,2 Prozent vor der KP, für die 3, Prozent der Wähler ihre Stimme abgaben. Die SP und KP haben im Vergleich zu den Wahlen von 1946 Stimmen verloren. Die. Sozialdemokraten erhielten damals 13,7 und die Kommunisten 4,8 Prozent. Die Stimmen der Demokratischen Volkspartei haben sich um rund ein Prozent erhöht. Die Wahlbetei- ligung betrug rund 67 Prozent gegenüber 86,8 Prozent bei den letzten Gemeindewah- len. In Rheinland-Pfalz ist die CDU mit 44,6 Prozent wiederum, wie bei den Landtagswahlen im Mai 1947, als die stärk- ste Partei hervorgegangen, obgleich sie im Verhältnis zu den Wahlen im Vorjahr 2,6 Prozent an Stimmen einbüßen mußte. Als zweitstärkste Partei folgt die SP mit 33,1 Prozent, die 9,3 Prozent an Stimmen verlor. Die DP konnte mit einem Stimmenanteil von 10,5 Prozent einen Zuwachs von 0,8 Prozent verbuchen. Dagegen hüßte die KP mit 7.2 Prozent 1,5 Prozent der ihr bei den Land- tagswahlen zugefallenen Stimmen ein. Mit 3,6 Prozent Stimmenanteil gingen die freien Wählerlisten aus der Wahl hervor. Die Wahlbeteiligung ist im Gegensatz zu den letzten Landtagswahlen von 77,9 Prozent auf 73,7 Prozent gesunken. In Südbaden ging die CDU mit 49,4 Prozent(Kreistagswahlen) und 43 Prozent (Gemeindewahlen) sowohl aus den Kreis- tags- wie auch aus den Gemeindewahlen als Sieger hervor. Ihr folgen die SP und die DP, die 25,6 und 20,8 bzw. 19 und 13,5 Pro- zent aller Stimmen auf sich vereinigen konnten. Die KP erhielt bei den Kreistags Wahlen 6, bei den Gemeindewahlen 4,4 Pro- zent. Im Vergleich zu den letzten Kreistags- wahlen am 13. Oktober 1946 haben die CD und die KP einen Stimmenrückgang, die De- mokraten und die Sozialdemokraten einen Stimmenzuwachs zu verzeichnen. 0 N geschältsslellen: Schwetzingen, Karl-ITheodor- Airaßhe 1. Teleion 645: Weinheim. Hauptstr. 63. Tel. 2241: Heidelberg, Plöck 3. Telefon 4980; Ludwigshafen a. Nh, Nheinstr. 37. Tel. 2766. lezugspreis monatlich D 2.40 einsdiießlidh einsdilielllich Zustellgebühr. Rreuzbandbezug UI 3.25 /. Z. gilt Anzeigenpreisliste Nr. 5/ Bel Viduerscheinen inlolge höherer Cewall besteht kein Anspruch a. Rückerstauung d. Bezugsgeldes ö Einzelpreis 0. 20 DM Britischer Ihronerbe geboren London. DENA-REUTER) Prinzessin Elizabeth von England wurde am Sonntag- abend von einem gesunden Knaben entbun- den. Die Geburt des Sohnes des Herzogs und der Herzogin von Edinbourgh wurde in Eng- land selbst wie im ganzen britischen Com- monwealth mit großer Freude gefeiert. Oef- lentliche Gebäude und viele Privathäuser sind beflaggt. Schon wenige Stunden nach Bekanntwerden der Geburt liefen im Buk- kingham-Palast in London unzählige tele graphische und telephonische Glückwunsch- botschakten aus der ganzen Welt ein. Die Namen des jürigsten Mitglieds des britischen Königshauses sind noch nicht be- kannt. Man nimmt an, daß es in der Weih- nachtszeit getauft werden wird. Die Taufe wird nach altem Brauch mit Jordanwasser vom Erzbischof von Canterbury vorgenom- men. Der junge Prinz ist nach seiner Mutter der nächste Erbe des britischen Thrones. Nach dem britischen Thronfolgegesetz wird er den offiziellen Titel des Thronfolgers „Prince of Wales“ erst nach der Thronbe- steigung der Rrinzessin Elizabeth erhalten. Verworrene Lage in China Schanghai.(UP) Nach Meldungen der chinesischen, Nationalregierung haben die kommunistischen Truppen bei Sutschau eine Niederlage erlitten und den Rückzug angetreten. Sutschau ist ein wichtiger Ei- senbahnknotenpunkt auf dem kommunistl- schen Angriffsweg in Richtung Nanking. Nach Meldungen des kommunistischen Rundfunks soll jedoch Sutschau in die Hände der chinesischen Kommunisten gefal- len sein. Die amerikanischen Konsularbehörden in China haben allen amerikanischen Bürgern geraten, China zu verlassen. Diese War- nung wird amerikanischerseits mit der ge- fährlichen Lage begründet, die durch den Durchbruch der kommunistischen Truppen bei Sutschau entstanden ist. Politisches Spiel in Griechenland Athen.(UP) Die nunmehr fünf Tage alte Regierungskrise in Griechenland scheint sich ihrem Ende zu nähern. Der Ministerpräsi- dent der letzten Regierung, Sophoulis und Außenminister Ts ald a- is, die Vorsitzenden der Liberalen und der Populisten-Partei, die beide der Ansicht wa- ren, der König habe ihnen den Auftrag zur Regierungsbildupg erteilt, haben beschlos- sen, eine Bespréchung abzuhalten. Es ver- lautet, daß die beiden Ministerpräsident- schaftskandidaten nunmehr eine prinzipielle Einigung erzielt haben. Tsaldaris erklärte, er hoffe, daß die neue Regierung in Kürze konstituiert sei und sagte, sie werde im wesentlichen der vorherigen gleichen. Hier- aus läßt sich schließen, daß die Bemühun- gen Tsaldaris, eine aus den Populisten und einigen rechtsorientierten Splitterparteien gebildete Koalitionsregierung zusammenzus fügen, gescheitert sind und daß nunmehr Sophoulis versuchen wird, aus Liberalen und Populisten ein Kabinett zu bilden. g Inzwischen begannen in Paris direkte Be- sprechungen zwischen den Vertretern Grie- chenlands und seinen drei nördlichen Nach- barn Jugoslawien, Albanien und Bulgarien in Gegenwart des Präsidenten der UN-Voll- versammlung Dr. Herbert Evatt, des UN- Generalsekretärs Trygve Lie und eines Be- richterstaters des politischen Ausschusses. Hofiman appellierte vergeblich an streikende Hafenarbeiter New Tork.(AP) Paul Hoffman, der Ver- Walter der ECA, hat mit dem Transport- direktor der Organisation, Arthur Syran, die durch den Hafenarbeiterstreik verur- sachte Stockung in den ERP-Lieferungen er- örtert. Nach der Unterredung erklärte Hoff- man, man werde vielleicht darum ersuchen, mit den ERP- Transporten eine Ausnahme zu machen, wenn der Streik sich so weit ausdehnen sollte, daß er eine Gefährdung des Europahilfe- Programms bildet. ö Die streikenden Hafenarbeiter haben den Appell Hoffmans abgelehnt, trotz ihres Aus- standes die für den europäischen Wieder- aufbau wesentlichen Güter zu verladen. Parlamentarische Krise in Japan Tokio. DENA-AFP) Der japanische Mi- nisterpräsident Schigeru Joschida gab im Anschluß an die Verabschiedung einer Anti-Streik- Gesetzesvorlage in einer Prokla- mation die Auflösung des japanischen Reichstages bekannt. Diese Maßnahme hat in amerikanischen Kreisen starke Reaktion ausgelöst. Sie wird als Herausforderung der amerikanischen Besatzungsbehörden und als Verletzung der neuen Verfassung angesehen. Die gleichen Kreise betondn, die japanische Regierung müsse die Vertrauensfrage stel- len und die Macht den Mehrheitsparteien übertragen, falls diese sich der Reichstags- auflösung widersetzer Die Wahlen im Sudan Khartum.(Ap) Die bisher vorliegenden Wahlergebnisse der Wahlen zum sudanesi- chen gesetzgebenden Rat ließen erkennen, daß die antiägyptische Unabhängigkeits⸗ kront wahrscheinlich die Mehrheit in dieser Körperschaft erhalten wird, die am 15. De- zember erstmalig zusammentritt. In Port Sudan wurden am Montag in Verbindung mit Wahldemonstrationen fünk Personen getötet Damit hat sich die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang ait den Wahlen auf ingesamt zehn erhöht. Themistokles 3 . 9 Leden aus, und auch der Instinkt dafur, lung anbahnt, erhebt sich das Problem Seite 2 Mittwoch, 17. November 1948/ Nr Fommentax Mittwoch, 17. November 1948 Der mündig gewordene Wähler Aus dem Zahlenbild der Resultate der Gemeinde- und Kreistagswahlen in den drei Ländern der französischen Besatzungszone am vergangenen Sonntag hebt sich ganz deutlich der Wahl- sleg der freien Listen in Südwürttemberg- Hohenzollern ab. Fast durchweg haben dort die politischen Parteien, vor allem die CDU, schwere Einbußen erlitten. Dieser Vorgang ist bemerkenswert genug, ihn zwar nicht als ein Charakteristikum einzuschätzen, aber inn immerhin auch nicht völlig zu über- schen. Denn zweifellos drückt sich in dem Votum der südwürttembergischen Wähler kür die frelen Listen eine nicht gerade sehr kreundliche Einstellung der Wählerschaft zu den Parteilisten aus. Man braucht zwar nicht so weit gehen und behaupten, die politischen Parteien hät- ten zwischen Neckar und Alb das Vertrauen verloren, aber an dem Ereignis zeigt sich doch recht demonstrativ ein hohes Maß an eigenwilligem politischem Denken. Die zu- nehmende Neigung vor allem der ländlichen Wähler zu nicht parteigebundenen Listen— in üdwürttemberg- Hohenzollern wurde im Gegensatz zu Südbaden und Rheinland- Plale kumuliert und panaschiert— ist bei den Wahlen in der letzten Zeit, so vor allem in Bayern, ein hervorstechendes Merkmal geworden, Dies mag als ein Beweis für die wachsende politische Mündigkeit des einzel- nen Staatsbürgers gelten, der mehr und mehr und mit steigender Sicherheit aus dem Gehäuse langjähriger politischer Gedanken- kontrolle herausschlüpft und selbständig denken lernt. Wenn auch zweifellos bei den Entscheidungen an den Wahlurnen in den südschwäbischen Dörfern die persönliche Verbundenheit der Wähler mit den aufge- stellten Kandidaten von nicht geringem Einfluß war, so dürfte der hohe Stimmen- gewinn der freien Listen in den Parteibüros doch alarmierend gewirkt haben. Sicherlich überlegt man sich dort nun sehr reiflich. wie man die„davongelaufenen Wähler“ wieder „einfangen“ kann. Denn allzu eindeutig hat sich Südwürttemberg gegen die Parteipro- gramme und für die Persönlichkeiten ent- schieden. Insofern ist der starke Zugang zu den freien Listen ein hoffnungsfrohes Zeichen in dem manchmal so freudlosen politischen Le- pen. Wir haben einen Beweis mehr, daß es peil uns nicht mehr leicht ist, Hunderte oder Tausende mit Worten allein zu überzeugen. Langsam bildet sich das Gefühl für ten und falschen Untertöne im 3 nicht nur den Zaun zu schen, sondern auch zu ahnen, was hinter ihm vorgeht. 18 5 Seh- er Gewiebe 150 Zahnrad Während sich in der Demontage frage langsam eine vernünftigere 985 er KRestitution zu einer ernsten Gefähr- dung der deutschen Wirtschaft und auch des gevamten europäischen Wiederaufbaus. Seit Februar d. Js. war die Ueberführung alliier- ten Eigentums, das von den Deutschen wäh- rend des Krieges beschlagnahmt, gekauft oder sonstwie nach Deutschland gebracht worden war, gestoppt worden. Vor allem in der britischen Zone hat man sich auch bis dahin loyal verhalten und war deut- schen Finwendungen zugänglich gewesen. Dieser Stop ist mit Wirkung vom 11. Ok- tober aufgehoben worden. Außerdem sind die Bedingungen wesentlich verschärft Wor- cken. Ausgenommen sind von den Restitu- tionen nur reguläre Käufe. Dieser Begriff des vregulären“ ist nun durch vier Punkte ein- geschränkt worden. Man verlangt: I. lange Geschäftsverbindungen vor dem Kriege; 2. während des Krieges keine Tätigung grö- Berer Geschäfte als vor dem Kriege; 3. keine 5 Tontrolle der ausländischen Firma während des Krieges; 4. gilt es als Zwang, Wenn durch deutsche Maßnahmen die Valuta des andes hinaufgesetzt wurde, 80 daß die be- zahlten Beträge keinen vollen Gegenwert darstellen. a Von deutscher Seite wurde dazu festge- Stellt, daß die ersten beiden Punkte in kei- ner Weise einen Rechtzustand schaffen, und auch die beiden andern Punkte nur Schein- argumente sind, denn während des Krieges nat auch die deutsche Wirtschaft unter Kon- trolle gestanden, wie das bei einer Kriegs- Wirtschaft garnicht anders möglich ist, je- doch hat sich die Kontrolle im Ausland meist nur auf die technische Seite des Betriebes beschränkt. Weiterhin wird darauf hinge- wiesen, daß Restitutionen nur dann eine in- nere Berechtigung haben, wenn der alte Eigentümer auch wieder in den Besitz des ihm Geraubten kommt. In Wirklichkeit aber erhält der Staat den Vermögenswert, der mmm dann dem alten Besitzer verkauft. falls dieser darauf Wert legt. Sonst wird der Wert an andere Firmen verkauft, teilweise auch an das Ausland, oder gar an die bis- herigen deutschen Besitzer. Bis jetzt sind 12 500 Restitutionsanträge eingelaufen, die fast immer mehrere Einzel- objekte umfassen. 2500 Anträge sind bisher durch das Zurücksenden der Vermögens- werte erledigt worden. 3000 befinden sich zur Zeit in Bearbeitung. Bei der Beantra- gung liegen Frankreich und Belgien mit 3000 bzw) 3625 Anträgen an der Spitze. In- teressant ist, daß sich unter den For- dernden auch Oesterreich mit 99 Anträgen befindet. Wenn auch die Höhe der Restitut'onen nicht die der Demontage erreicht, so ist ihre Wirkung auf dle deut- sche Wirtschaft doch noch höher, da die Be- triebe, denen man so einen wichtigen Teil aus ihrem Produlxtionsgang fortnimmt, ganz ausfallen müssen Eine Maschine, der auch nur ein wichtiges Zahnrad fehlt, kann nicht arbeiten. H. Gn. die ech- NMR EN Wer ist André Frangois-Poncet? Der ehemalige Botschafter in Berli Die französische Regierung hat, wie be- lichtet, den ehemaligen Botschafter in Ber- Iin, André Frangois-Poncet, mit besonderen uftrag zum Sitz des französischen Ober- kkommandierenden in Deutschland delegiert. Gesicht und Gestalt sind in Deutschland noch aus tausend Bildern in Erinnerung: eine hohe und breite Stirn, die Hoare ge- lichtet und angegraut, kleine, lebendige Augen mit schwarzen Brauen. ein ener- gisches Kinn, ein mokanter Mund mit ein gepflegten Schnurrbart darüber: d I 11 die Figur gestrafft, elastisch und elegant: Kleidung und Krawatte— meist eine„Fliege“— stets tadellos. Im Herbst 1931 war er nach Deutschland gekommen. Seine Ernennung zum Botschafter Frankreichs in Berlin war ursprünglich befristet gewesen, er blieb je- doch bis in das Jahr 1938 hinein und ging dann in gleicher Eigenschaft nach Rom. In den Tagen des Hitlerreiches wurde der Ur- sprung unzähliger politischer Witze auf ihn zurückgeführt; die meisten davon waren aber viel zu unfranzösisch, von den übrigen hat sich André Francois-Poncet später auch distanziert. 5 Der einstige Professor der deutschen Sprache am Gymnasium von Montpellier hat eine ereignisreiche Laufbahn gehabt. Vom Lehrfach ist er zum Journalismus gegangen und hat eine vielbeachtete Arbeit über Goe- thes Wahlverwandtschaften geschrieben. Dann war in ihm das Interesse für wirt- schaftliche Fragen erwacht, und er wurde Syndikus bei der Schwerindustrie. Seine erste größere Leistung war hier die Errich- tung einer Auskunftsstelle für die groben Industrie verbände, inbesondere das, Comité des Forges“, in der über das wirtschaftliche Geschehen in Frankreich und im Ausland Material gesammelt wurde. Aus dieser Tätig- keit entwickelte sich die bekannte„Société d' Etudes et d' Informations Economiques“, aus der in der Folge die meisten kann- zqösischen Wirtschaftsführer hervorgehen sollten. Francois-Poncet ist inzwischen als Vertrauensmann der Schwerindustrie der Vertreter Frankreichs auf zahlreichen inter- nationalen Konferenzen gewesen, während der Ruhrbesetzung hat er im Stab des Ge- nerals Degoutte in Düsseldorf den Propa- gandadienst geleitet. Bei den Parlamentswahlen im Mai 1924 kandidiert er für die Rechte und zieht in das Palais Bourbon ein, wo er bald Mitglied in allen maßgebenden Kommissionen ist. Vier Jahre später wird er wiedergewählt und von Poincaré zum Unterstaatssekretär für die Schönen Künste ernannt, ein Posten, der ihm auch in der folgenden Regierung Briand er- halten bleibt. Indes strebt Frangois-Poncet etwas anders an. Er will den Parlamenta- rlern und Politikern zeigen, daß zur Po- litik vor allem die Wirtschaft gehört. Bei Poincaré, dem Juristen, der nur veiwaltet, hat er damit noch weniger Glück als bei Briand, dem Diplomaten. Noch wirken Schriftsteller wie Emile Zola und seine Zeitgenossen nach, die in dex modernen Wirtschaft nur einen Feind erblicken. Erst unter dem wendigeren und artverwandten André Tardleu erreicht Frangois-Poncet sein Ziel: im Frühjahr 1930 wird beim Minister- präsidium ein Staatssekretariat für Volks- wirtschaft eingerichtet.* Unter dem Eindrudc der Reise des Reichskanzlers Dr. Brüning nach Paris im Juli 1931 und des dabei in Aussicht genom- menen Besuchs von Laval in Briand in Ber- lin, denen eine intensivere deutsch- franzö- sische Zusammenarbeit auf wirtschaftlichem Gebiet folgen sollte, sah Frangois-Poncet in der Uebernahme der Leitung der Berliner Botschaft seines Landes eine neue, vielver- n in besonderer Mission bei Koenig sprechende Aufgabe. Seine Ernennung er- kolgte im August 1931 und war befristet, da er Parlamentarier war; es wurden schließ- lich sieben Jahre daraus. Der Realist hatte bald erkannt, daß er sein Programm, die Beilegung politischer Gegensätze aus dem Zwang der wirtschaftlichen Zusammenhänge heraus zu bewirken, nicht erreichen würde. Wenige Monate nach seinem Amtsantritt war Brüning, auf den er gebaut hatte, ge- fallen. André Frangois-Poncet hat die ersten turbulenten Jahre des Nationalsozialismus aus der Nähe erlebt— das Schlimmste hat er nicht mehr gesehen. Er ist enttäuscht, aber nicht verbittert von Berlin geschieden, damals in der Hoffnung, in Rom schaffen zu können, was mit Hitler in Berlin unmöglich war. Auch am Quirinal ist er zu spät ge- kommen. Es war nicht seine Schuld, Musso- ini hatte sich bereits mit Haut und Haaren an seinen Milchbruder verkauft. Der ehemalige Botschafter kommt heute in ein gründlich verändertes Deutschland zurück; auch sein Land, Europa und die ganze Welt sind verändert. Aber die Ziele, die er einst hatte, sind keine Illusion. Daß seine Ideen vor siebzehn Jahren gicht spruchreif waren, besagt nicht, daß sie es heute nicht sein oder morgen nicht schon werden könnten; dafür sind sie zu gut. An- dré Frangois-Poncet steht in dem Ruf, die Grenzen des Tatsächlichen zu kennen, Er ist nicht der Mann des kalten juristischen Ar- gumentierens, noch der Verfechter luftiger Theorien. So hat er auch das deutsch-fran- 268lsche Problem stets vom Praktischen her betrachtet und der— vor allem wirtschaft- lichen— Zusammenarbeit mehr Wert bei- gemessen als der„Verständigung“, die sich dann ohnehin ergeben muß. Frangois-Pon- cet, der am Anfang seines sechsten Lebens- jahrzehnts steht, ist Europäer und be- jaht den Marshallplan. Er weiß um die Wirtschaftlichen Zusammenhänge in Europa. In Deutschland hat er von Goethe bis Hitler Die Saar verlangt mehr Selbständigkeit Die Problematik des wirtschaftlichen Anschlusses an Frankreich Von unserem Korrespondenten Gustav Ferber Die Saarländer, die seit geraumer Zeit schon freien Zugang nach Frankreich ha- ben, klagen deshalb nicht weniger über die gesperrte Grenze nach Deutschland. Seit die Saar von den westlichen Besatzungsmäch- ten als Ausland betrachtet wird, ist es nur wenigen Privilegierten noch möglich, einen Paß in eine der drei Westzonen zu bekom- men. Die Saarregierung, ebenso wie das Hohe Kommissariat und selbst das franzö- sische Außenministerium bemühen sich seit langem, diesen Zustand zu ändern, aber bis- her sind nur sehr kleine Teilerfolge erzielt worden. Die Verkehrssperre zwischen der franzö- sischen Zone und dem Saarland hat eine gewichtige Bedeutung für die saarländische Wirtschaft. Die Saarbrücker Handwerks- kammer hat jetzt in einer Resolution die Behörden darauf aufmerksam gemacht, daß dio meisten Maschinen und Geräte des saar- ländischen Handwerks aus Deutschland stammen, und daß es für die Handwerker eine Lebensfrage ist, sich Ersatzteile aus Deutschland k eschaffen zu können. Für die Industrie andererseits, und darauf wurde Leere Staatskassen- überfüllte Schulklassen Verbot der Neueinstellung von Lehrern gefährdet Schulunterricht Auf den Plätzen der Abgeordneten des württembergisch-badischen Landtages lag unlängst ein Brief des Stuttgarter Frauen- parlaments. Die in dieser Spitzenorgani- sation zusammengeschlossenen Frauenver- bände legten dem Landtag folgende Bitte vor: Der Landtag möge dafür eintreten. daß die Schulbedingungen für unsere Kinder nicht weiterhin verschlechtert würden. Es ist ein hocherfreuliches Anzeichen er- wachender Mitverantwortung, das die Frauen unseres Landes veranlaßt hat, aus ihrer Zurückhaltung herauszutreten. Daß der Grund zu dieser Aktivität Kinder wa- ren, beweist, wie eng das Frauenleben mit den politischen Dingen verquickt ist. Und daß diese Frauen nicht für ihre eigenen Kinder baten— denn viele von ihnen ha- pen keine Kinder—, zeigt auf eine schöne Weise, daß der Ruf:„Every chilc is my child“— Jedes Kind ist mein Eind!— nicht nur in Amerika wirksam ist. Und dies wiederum beweist, wie solidarisch die Frauen überall auf Erden in den wesentlich sten Fragen des Lebens empfinden. Ste Wis- gen, daß alles, Was sie tun, nur emen Sinn Bat, Wenn sie es für die Zukunft fn. Um was ging es nun in dem erwähnten Brief? Es ging darum, daß für die durch Tod, Pensionierung oder Entlassung aus- scheidenden Lehrer wieder ein Ersatz ein- gestellt werden solle. Man sollte denken, dies sei eigentlich selbstverständlich, je- doch ist auf dieser Erde nichts„selbstver- ständlich“, Im Zusammenhang mit der Geldumstellung wurde nämlich zur Scho- nung der völlig leeren Kassen des Finanz- ministeriums ein Gesetz geschaffen, das an- ordnet, daß alle Neueinstellungen von Be- amten vorübergehend zu ruhen haben. Die- ses Gesetz wirkt sich jedoch wenigstens P VON SCUDeRI 11. Fortsetzung „Schon wieder einer von den Teufeln nie- dergestreckt— he, he— junger Mensch, was machst Du da— bist einer von der Bande?— fort mit Dir!“ So schrien sie durcheinander und packten mich an. Kaum vermag ich zu stammeln, daß ich solch gräß- liche Untat ja gar nicht hätte begehen kön- nen, und daß sie mich im Frieden ziehen lassen möchten. Da leuchtet mir einer in's Gesicht und ruft lachend: Das ist Olivier Brusson, der Goldschmiedsgeselle, der bei unserm ehrlichen Meister René Cardillac arbeitet!— ja— der wird die Leute auf der Straße morden!— sieht mir recht dar- nach aus— ist recht nach der Art der Mord- buben, daß sie beim Leichnam lamentieren und sich fangen lassen werden.— Wie war's Junge?— erzähle dreist, Dicht vor mir“, sprach ich,„sprang ein Mensch auf den dort los, stieg ihn nieder und rannte blitz- schnell davon, als ich laut aufschrie. Ich wollt“ doch sehen, ob der Niedergewarfene noch zu retten wäre“, Nein. mein Sonn, ruft einer von denen, die den Leichnam aufge- hoben, der ist hin, durch's Herz, wẽWZfrr ge- wöhnlich, geht der Dolchstich. Teufel, spricht ein anderer, kamen wir doch wieder zu spät wie vorgestern: damit entfernten sie sich mit dem Leichnam. Wie mir zu Mute war. kann ich gar nicht sagen; ich fühlte mich an. ob nicht ein böser Traum mich necke, es war mir. als. müßt! ich nun gleich erwachen und mich wundern über das tolle Trugbild.— Cardillac, der Vater meiner Madelon, ein verruchter Mör- der!— Ich war kraftlos auf die steinernen Stuken eines Hauses gesunken. Immer mehr und mehr dämmerte der Morgen herauf, ein Offizierhut, reich mit Federn geschmückt, lag vor mir auf dem Pklaster. Cardillacs blutige Tat. auf der Stelle be- gangen, wo ich saß, ging vor mir hell auf. Entsetzt rannte ich von dannen. Ganz verwirrt, beinah besinnungslòs sitze ich in meiner Dachkammer, da geht die Tür auf und René Cardillac tritt herein. Um Christus willen! was wollt Ihr? schrie ich imm entgegen. Er, das gar nicht achtend, kommt auf mich zu und lächelt mich an mit einer Ruhe und Leutseligkeit, die mei- nen inneren Abscheu vermenrt. Er rückt einen alten, gebrechlichen Schemel heran und setzt sich zu mir, der ich nicht vermag, mich von dem Strohllager zu erheben, auf das ich mich geworfen.„Nun Olivier“, fängt er an,„wie geht es Dir armer Junge? Ich habe mich in der Tat garstig übereilt, als ich Dich aus dem Hause stieß. Du fehlst mir an allen Ecken und Enden. Eben jetzt habe ich ein Werk vor, das ich ohne Deine Hilfe gar nicht vollenden kann. Wie wär's wenn Du wieder in meiner Werkstatt arbei- test?— Du schweigst?— Ja ich weiß, ich habe Dich beleidigt. Nicht verhehlen wollt“ ich's Dir, daß ich auf Dich zornig war wegen der Liebelei mit meiner Madelon. Doch recht überlegt habe ich mir das Ding nach- her und gefunden, daß bei Deiner Geschick- lichkeit, Deinem Fleiß. Deiner Treue ict mir keinen bessern Eidam wünschen kan als eben Dich. Komm also mit mir und siehe zu, wie Du Madelon zur Frau gewinnen magst“. i Cardillacs Worte durchschnitten mir das Herz, ich erbebte vor seiner Bosheit, ich konnte kein Wort hervorbringen.„Du zau- dorst,“ fuhr er nun fort mit scharfem Ton, indem seine funkelnden Augen mich durch- bohrten,„Du zauderst?— Du kannst viel- leicht heute noch nicht mit mir kommen, Du hast andere Dinge vor!— Du willst viel- leicht Desgrais besuchen oder Dich gar ein- kühren lassen bei d' Argenson oder la Reg nie. Nimm Dich in acht, Bursche, daß die Krallen, die Du hervorlocken willst zu an- derer Leute Verderben, Dich nicht selbst kassen und zerreißen.“ Da macht sich mein empörtes Gemüt plötzlich Luft. Mögen die, rufe ich, mögen die, die sich gräßlicher Un- tat bewußt sind, jene Namen fühlen, die Ihr eben nanntet, ich darf das nicht— ich habe nichts mit ihnen zu schaffen.„Eigent- lich,“ spricht Cardillac weiter,„eigentlich, Olivier, macht es Dir Fhre, wenn fu bei mir arbeitest, bei mir, dem berühmt a- sten Meister seiner Zeit, überall hochgeach- tet wegen seiner Kunst, überall hochgeach- tet wegen seiner Treue und Rechtschaffen- * Von Anna Haag sowelt es die Schulen betrifft— so aus, daß nicht nur keine Neueinstellungen erfolg- ten, sondern daß auch die durch Tod, Krankheit, Pensionierung oder Entlassung ausgeschiedenen Lehrkräfte nicht ersetzt werden dürfen. Mit anderen Worten: die neueste Rege- lung ist die, daß für jeden toten, pensio- nierten oder entlassenen Lehrer den Schul- anstalten 50 Prozent ersetzt werden. Also: ein halber Lebender für einen ganzen To- ten oder für einen wegen Unfähigkeit Ent- lassenen, Daraus folgert, daß die Schulan- stalten lieber ungeeignete Kräfte behalten, damit überhaupt jemand in der Schulstube steht, wenn um acht Uhr morgens die Glocke läutet. Dicht neben dem Tragischen liegt oft das Humoristische. So auch hier. Aber Spaß beiseite: der Umstand, daß an den Volks- schulen der Klassendurchschnitt bei 63 Schü- lern liegt, daß es aber auch Klassen mit 100 und mehr Schülern gibt, duldet keine Ver- schlechterung der Situation, In den Ober- schulen sind die Klassen zwar nicht so stärk, datür aber erfordert der Fachunterricht eine entsprechende Mindestzanl von Lehrern. Wenn wir einen Blick zurückwerfen und uns erinnern, wie viel an Bildungsgut un- sere Kinder und unsere Jugend entbenren mußten während der Kriegs- und Nach- kriegsjahre, und wenn wir vorausschauen und erkennen, daß auch unsere deutsche Jugend nun wieder in den Wettbewerb mit der Jugend der Welt eingeschaltet ist und sich zu bewähren hat, dann glauben wir Frauen— zu denen nicht nur die nicht- parteigebundenen gehören—, sondern auch die Frauen aller Parteien—, daß wir falsch sparen, wenn wir nicht das Aeußerste für unsere Kinder tun. heit, so daß jede böse Verleumdung schwer zurückfallen würde auf das Haupt des Ver- leumders.— Was nun Madelon betrifft, so muß ich Dir nur gestehen, daß Du meine Nachgiebigkeit ihr allein verdankest. Sie liebt Dich mit einer Heftigkeit, die ich dem zarten Kinde gar nicht zutrauen konnte. Gleich als Du fort warst, fiel sie mir zu Füßen, umschlang meine Knie und gestand unter Tränen, daß sie ohne Dich nicht leben könne. Ich dachte, sie bilde sich das nur ein; wie es denn bei jungen verlieb- ten Dingern zu geschehen pflegt, daß sie gleich sterben wollen, wenn das erste Milchgesicht sie freundlich angeblickt. Aber in der Tat, meine Madelon wurde siech und krank, und wie ich ihr denn das tolle Zeug ausreden wollte, rief sie hundertmal Deinen Namen. Was konnt' ich endlich tun, wollt' ich sie nicht verzweifeln lassen. Gestern Abend sagt' ich ihr, ich willige in alles und werde Dich heute holen. Da ist sle über Nacht aufgeblüht wie eine Rose, und harrt nun auf Dich ganz außer sich vor Liebessehnsucht.“— Mag es mir die ewige Macht des Himmels verzeihen, aber selbst weil ich nicht, wie es geschah, daß ich plötzlich in Cardillacs Hause stand, daß Madeloan laut aufjauchzend: Olivier— mein Olivier— mein Geliebter— mein Gatte! auf mich gestürzt kam, mich mit beiden Armen umschlag, mich fest an hre Brust drückte, daß ich im Uebermaß des höchsten Entzückens bei der Jungfrau und allen Heiligen schwor, sie nimmer, nim- mer zu verlassen! Erschüttert von dem Andenken an die- sen entscheidenden Augenblick mußte Oli- vier inne halten. Die Scuderi, von Grausen erfüllt über die Untat eines Mannes, den sie Kür die Tugend, die Rechtschaffenheit selbst gehalten, rief: Entsetzlich!— René Car- dillsc gehörte zu der Mordbande, die un- sere gute Stadt so lange zur Räuberhöhle machte?„Was sagt Ihr, mein Fräulein,“ sprach Olivier, zur Bande? Nie hat es eine solche Bande gegeben. Cardillac al- lern war es, der mit verruchter Tätigkeit n der ganzen Stadt seine Schlachtopfer zuchte und fand. Daß er es allein war, darin liegt die Sicherheit, womit er seine Streiche führte, die unüberwundene Schwie- igkeit, dem Mörder auf die Spur zu kom- men— Doch laßt mich fortfahren, der Ver- kolg wird Euch die Geheimnisse des ver- ruchtesten und zugleich unglücklichsten aller Menschen aufklären.— Die Lage, in der ich mich nun bei dem Meister befand, jeder mag d ii e sich leicht denken. Der Schritt sehr viel kennengelernt und gese voneinander zu unterscheiden versteht. 15 vermutet allgemein, daß sene nenn der Beginn einer französisc Politik sein soll, deren Fehle Hecht i Frankreich oft getadelt worden ist. Oes knüpfen sich an seine neue Mission die nungen und Erwartungen aller, die Willens sind. schon immer mit großem Nachdruck gewiesen, gibt es auf die Dauer Ke Wohlstand und keine Vollbeschäfti wenn nicht der süddeutsche und g deutsche Absatzmarkt möglichst weit gen net wird. Als in diesen Tagen der fr sische Vierjahresplan veröffentlicht der den Marshallplanbehörden vorgeg werden soll, erlebte die Saarindustrie schwere Enttäuschung, denn in diesem ist vorgesehen, daß die Saarhütten, die dem Kriege 2,4 bis 2,5 Millionen TO Elsen produziert haben, im Jahre 1952 noch 1,8 Millionen Tonnen erzeugen 8 Zwar ist die Produktion der saarländ! Schwerindustrie im Augenblick noch auf der Hälfte dieser Planziffer, abe hatte bisher angenommen, daß im Lauf Jahre und auch mit Hilfe von Mitte dem Marshallplan wenigstens die Vork kapazität wieder hergestellt werden 801 Gleichzeitig aber ringt die Saarindi noch immer um ihre Gleichberechtigu den französischen Konkurrenten. Viele leme stellen sich im Saarland ganz an dchon f * renden baltlest als in Frankreich und können deshalb erkau dadurch gelöst werden, daß die fra stimmt schen Verordnungen und Gesetze und 8 dert für die Saar gültig werden. Die Hu Was ni industrie, die noch mit sehr geringer Wenn nützung arbeitet, ist kaum imstande, dur der französischen Löhne zu bezahlen, zu dern at auch dem französischen Absatzmarkt 3 wendig über frachtmäßig viel ungünstiger liege wohl e etwa die lothringische oder nordfran zs gewinn Schwerindustrie. Der saarländische H überh i hat zu einem Teil auch heute noch nicht, wohl 5 Recht, unmittelbar beim Erzeuger in F. der 5 reich einzukaufen. Es müssen also f 3 Saarland größere Handelsspannen und n 5 mit höhere Preise in Kauf genommen. deln 5 den, die sich aus wirtschaftlichen Ueb 8 gungen nicht rechtfertigen lassen. Schlee, 3 lieh sind sowohl die Arbeitgeber wie d vin Vir nic Arbeitnehmer an der Saar der Auffass daß das starre System des Lohnstops der gesetzlichen Festlegung aller Löhne, 4 in Frankreich heute noch gültig ist, an 3 Saar die Produktion nur hemmt, und 1 ei man hier wieder den freien Abschluß auscht, Tarifverträgen gestatten sollte. wie weiteru neuerdings auch wieder in der deutschen aseins dustrie möglich ist. en sic Alle diese mehr oder weniger beden, zenden samen Einzelfragen sind nur verschi ensch Aspekte einer Problematik, die mit* und H wirtschaftlichen Anschluß der Saar an Fra auf der reich entstanden ist. Die Entwickelung, 4 in sein ursprünglich dahinging, die Verhältnis wird a der Saar möglichst vollkommen den nicht d sischen anzupassen, tendiert neuerdings teles u der zu einer gewissen Selbständiglteit saarländischen Politik und vor allem 15 Wirtschaftspolitik. Noch aber besitzen, saarländischen Ministerien zum groben. 5 nicht die Kompetenz, deren sie für rage selbständige Politik bedürften, und ge on at Spannungen zwischen dem Hohen Komm serer 7 sar Frankreichs und der Saarregierun in letzter Zeit sogar in öffentlichen R zum Ausdruck kamen, hängen wahrsche lich damit zusammen, daß der Kampf die Kompetenzen zwischen diesen bel Behörden wieder an Schärfe etwas genommen hat.. war geschehen, ich konnte nicht melt rück. Zuweilen war es mir, als sei ichs Cardillacs Mordgehilfe geworden, nus Madelons Liebe vergaß ich die innere F, die mich quälte, nur bei ihr konnt' es“ gelingen, jede äußere Spur namen Grams wegzutilgen. Arbeitete ich mit 9 Alten in der Werkstatt, nicht in's Ang vermochte ich ihm zu schauen, kaum 5 Wort zu reden vor dem Grausen, das 1 Allen durchbebte in der Nahe des entsetzlict Menschen, der alle Tugenden des tre zärtlichen Vaters, des guten Bürgers füllte, während die Nacht seine Un verschleierte. Madelon, das fromme, e reine Kind, hing an ihm mit abgötti Liebe. Das Herz durchbohrt' es mir, 9 ich daran dachte, daß, träfe einmal die che den entlarvten Bösewicht, sie Ja, aller höllischen List des Satans getä der gräßlichsten Verzweiflung unterli müsse. Schon das verschloß mir den Nd und hätte ich den Tod des Verbrec, darum dulden müssen. Unerachtet ich den Reden der Marechaussée genug 10 nehmen konnte, waren mir Cardillacs taten, ihr Motiv, die Art, sie auszufün ein Rätsel: die Aufklärung blieb nicht le Das aus. Eines Tages war Cardillac, der 80. Stalt 1 meinen Abscheu erregend, bei der 4 schwer in der heitersten Laune scherzte und lag sehr ernst und in sich gekehrt. Plöth warf er das Geschmeide, woran er eben beitete. beiseite, daß Steine und F ausemander rollten, stand heftig auf sprach: Olivier!— es kann zwischen N beiden nicht so bleiben, dies Verhältnis, mir unerträglich. Was der b kein Schlauigkeit Desgrais' und seiner Spies sellen nicht gelang zu entdecken, das sp 1 Sch Dir der Zufall in die Hände. Du hast Diete geschaut in der nächtlichen Arbeit, zu 3 mich mein böser Stern treibt, kein Wii, in deu stand ist möglich.— Auch Dein bg mente Stern war es, der Dich mir folgen% Philipp der Dich in undurchdringliche Sche zum hüllte, der Deinem Fuftritt die Leichtige zum N ce ich ws gab, daß Du unhörbar wandeltest wie kleinste Tier, so daß ich, der ich in der f sten Nacht klar schaue wie der Tiger, haft * 4 5 2 0 1 ich Straßen weit das kleinste Geräusch% Dach Sumsen der Mücke vernehme, Dich u durch bemerkte. Dein böser Stern hat Dich.] Theo nen Gefährten, mir zugeführt. An Vel, Ma ist, so wie Du jetzt stehst. nicht mehr schütt denken. Darum magst Du alles wis diese 23 belang Fortsetzung lo r. 148/ Mittwoch, 17. November 1948 Mor GEN— eine Philosophie des Alltags/ cht im Karpfenteich. Wie doch ein Hecht in den bisher stillver- ſügt dahinlebenden Karpfenteich ein ganz eres Verhalten bringt, kaum daß er in irscheinung getreten ist. Da wurde etlichen Tagen an einer bekannten aße eine nicht minder bekannte Kauf- tte nach großzügigen Erweiterungsarbei- wieder aufgemacht. So etwas kommt * in einer stark zerstörten Stadt, dabei are nichts Besonderes, das ist sozusagen r Lauf der Welt. Die Menschen standen ngundenlang vor den Türen und drückten ch die Nasen an den Fensterscheiben * Und dann fluteten sie zum fest- etzten Zeitpunkt in die neuen Räume und auften und kauften, um am anderen Tage egen die nicht mehr schließende Schere Vorß schen Löhnen und Preisen— und sonst istrie doch einiges— durch Arbeitsruhe zu demon- esem, eren. Aber nun sind da an der gleichen r noch andere Geschäfte, die auf ihre eise von dem„Hecht“ Notiz nahmen. Sie tkernten die teuersten Waren aus den chaufenstern, sie zeigen jetzt auch mehr ern je die Waren in den— relativ! Seren Preislagen, die zu sehen man on kast nicht mehr gewohnt war. Die endenz, die teuersten Waren auf das nach- altioste anzupreisen und zuerst loszuschla- 1 en, hat mancherlei für sich: aber die Lohn- and Gehaltsempfänger auch unserer Stadt g kunnen da nicht mehr mit, sie wünschen dich das, was sie brauchen könnten, zu Prei- D, die für sie erschwinglich sind. Und Venn da einer kommt, der seinen Ein- und erkauf auf dieses„Volksbegehren“ ab- mt, kann er ein Rennen machen. Was nicht gekauft werden kann * Wir einmal so weit sind, daß nicht de der kauft, der gerade kaufen kann, son- nern auch die anderen, die die Sachen not- r brauchen, kaufen können, wird ja Wohl etwss Beruhigung eintreten. Dann re vielleicht sogar die Dinge, die worhaupt nicht gekauft werden können, ob- —— sie das Leben, unser gedrücktes und 1 Leben, fest und reich zu tu en Seeignet sind, zunehmende Bedeu- * Augenblicklich wird mit dem, was ch einer leisten kann— etwa eine Zeche 5 Höhe von drei- bis vierhundert Mark— 2 Viel zu viel Wesens gemacht. Sollten Vir nicht wieder mehr Achtung haben vor em was einer leistet? Zumal dann, wenn * Leistung allen Interessen der Güterver- bellung entzogen ist? Dann wird der Kreis, reiner Musik oder einer Dichtung uscht, der Malerei und Zeichnung als Er- Neiterung und Bereicherung des eigenen aseins empfindet, wieder größer. Es wer- 3 sich wieder mehr vor den weltbedeu- enden Brettern einfinden, wenn der enschheit große Gegenstände, Freiheit und Herrschaft, verhandelt werden, wenn zur der Bühne Taten und Leiden das Leben 5 seiner Tiefe und Breite spiegeln. Dann Nen auch die Philosophie— allerdings tel t die Abhandlung des Herrn Abstrak- les und Herrn Wortspalters Gegenschrift „wieder Freunde sammeln. Die viel- genannte Krise der kulturellen Einricht- ungen, von der Schule bis zur Bibliothek — zum Theater, ist da. Sie ist letztlich eine dase des Wertverhaltens und eine Reak- don auf die Versäumnisse nicht erst un- erer Zeit! Wer Steine oder Schlagsahne zu geben pflegt, wenn wir ein gediegenes, besundes Brot haben müßten, darf sich nicht 5 Nundern, Wenn uns der künftige Weg genau n seinem Etablissement vorbeiführt. Die ebenden und die Nehmenden bedürfen der die mung, aber die Gebenden, die auch me Deweglicheren sein sollten, müssen da- 4 1. Esinnen. Es stehen ernste Dinge auf eim Spiel, die sehr wohl versäumt werden bunten; dann hätte der widerliche Protzen- een, teils offen, teils nur insgeheim und . Umwegen bewundert, praktisch den tles davongetragen und den massiven Ma- tertalismus der Ilitte des 20. Jahrhunderts nadgültie durchgesetzt. Noch herrscht er nicht unbestritten. Nich allen, aber vielen! er kann man es bekanntlich überhaupt tens Want machen— kann man es wenig- 4 1 Wir von der Zeitung haben Alehe e, auch das mitunter n Zweifel zu .— Die Lebensgebiete sind auseinander- en und die Teile wollen vom einigen N den Band nicht viel wissen. Das ist nicht Streiflichter und Betrachtungen Von F. W. Koch nicht paarmal gescheitert, sollten wir nur in der sogenannten großen Politik so,„ wenigstens für die kleineren Verhältnisse das spiegelt sich auch in unseren näheren und kleineren Verhältnissen. Da wollen die Weinheimer nicht so viel von den Schwetzingern, Hockenheimern und Plank- städtern lesen, und diese wieder nehmen es krumm, wenn festgestellt wird, dag der Herbst im Bercicheimschen Park zu Wein- heim(und nicht im Schwetzinger Schloß garten) mit grandiosem Farbenfeuerwerk zeinen Einzug gehalten hat. Ganz auf solche Enge wollen wir die Welt nicht ein- schrumpfen lassen, wir wollen vielmehr gute Nachbarschaft pflegen und uns vor ugen halten, daß über dem Fluß, hinter em Berge und über dem Meer auch noch Lonte wohnen. In den großen Verhält- nissen sind wir gerade daran schon ein der Nähe und Nachbarschaft dafür aufge- schlossen sein? Zugeknöpft oder aufgeschlossen? Wie wir ländliche, kleinstädtische und großstädtische Menschen mit einer Zei- tung zu erfassen gedächten, wurde gefragt. Je nun, so weit ist es ja wohl mit uns doch noch nicht, daß mit dem Bauern nur ein Bauer, mit dem Kleinstädter nur ein Klein- städter und mit dem Großstädter nur ein Großstädter sprechen könnte, und dag die gewiß sehr unterschiedlichen Lebens- kreise scharf getrennt zu halten wären Wenn auch ein gemeinsamer Nenner nicht leicht zu finden sein wird, so haben wir doch einige nicht unerhebliche Aufgaben miteinander zu lösen. Zum Beispiel die, das Leben zu bestehen, wie es sich in die- sem zu Ende gehenden Jahr 1948 präsen- tiert. b a „Mannheim heute“— heute Diesmal ist doch tatsächlich der Zeitung der Vorwurf gemacht worden, sie sei 2 u schnell bei der Hand gewesen und den Tatsachen vorausgeeilt.“„Mannheim heute“, die Zweimonatschrift für Arbeit und Kultur, ist tatsächlich erst heute in den Buchläden und Verkaufsstellen erschienen; in unserer Ungeduld hatten wir sie schon vierzehn Tage krüher erwartet Man sollte nie ungeduldig sein. Um nachzutragen, was über unsere Vor- ankündigung hinaus sonst noch in dem ersten Heft zu finden ist: Heinz Daniel schreibt aufschlußreich über Drei Jahre Behelfs- bühne; sechs Architekten erläutern Vor- schläge für die Mannheimer Stadtplanung, und Heinz Fuchs plaudert nicht ohne Ironſe mit tieferer Bedeutung über Mannheim im Spiegel der Zahlen. Viernheim eine wachsende Stadt Mit dieser Ueberschrift ist nicht nur die Bevölke- rungszahl gemeint, die heute den Stand von 15 500 Per- sonen erreicht hat und da- mit vor kurzem noch die größte Landgemeinde der näheren und weiteren Um- gebung darstellte, denn in- zwischen ist dieses Kommu- nalwesen in den Rang einer Stadt erhoben wor- den. Das ist sicherlich kein Zufall, da Viernheim längst eine der erfolgreichsten Ge- meinwesen in der Ueber- windung des Krieges und seiner Folgen ist. Im Bau- Wesen— das gilt auch für den Wohnungsbau, eine Tat- sache, die größte Anerken- nung verdient— haben sich zum Beispiel die Viern- heimer in fast unauffälli- ger, dafür um so zäherer Aktivität im Verhältnis zur Größe ihrer Stadt die füh- rende Position aller Städte der Bizone im wahrsten Sinne des Wortes erbaut. Die St.-Apostel-Kirche in Viernheim durch Ansiedlung einer ganzen Reihe neuer Betriebe sowie durch Aufnahme von alten Unternehmen, die sich an ihren ehemaligen Produktionsstätten nicht wieder einrichten konnten, um das Wohl seiner Gemeinde auch hierin verdient gemacht. Diese Aufgeschlos- senheit in Viernheim gegenüber wirtschaft- lich-technischen Dingen hat wohl nicht zu- letzt in dem Einfluß Mannheims seine Ur- sache, da die Gemeinde klug genug war, mit dem damaligen industriellen Aufschwung der großen Nachbarstadt sofort mitzugehen und sich vom bisherigen vorwiegend dörf- lichen Charakter zu lösen bereit war— ein Vorgang, der sich in der Mentalität schnel- ler vollzog, als es in dem optischen Bild der jungen Stadt vielleicht zum Ausdruck kom- men mag, das auch heute noch hier und dort manchen dörflichen Zug aufweist(er- freulicherweise). So mag die Ernennung Viernheims zur Stadt als Anerkennung einer weitsichtigen Kommunalpolitik gewertet werden, wenn auch nicht ganz übersehen werden soll, daß darüber hinaus landespolitische Erwägungen Hessens dabei eine Rolle gespielt haben. Für Viernheiſt selbst wird dieses Ereignis in erster Linie Grundlage zu weiteren Entwick- lungen bedeuten, und man darf wohl über- Damit nicht genug, hat der zielbewußte den engen Großstädten in weiträumigere zeugt sein, daß unsere jüngste Nachbarstadt Bürgermeister Lorenz Neff eine Nach- Gegenden zu verlagern, frühzeitig erkannt nicht auf den bisherigen Lorbeeren ausruht kriegstendenz der Industrie, Betriebe aus und im Rahmen dieser Entwicklung sich— so wie wir unsere Viernheimer kennen. mle „Der unerschütterliche Pfeiler 5 jeder Regierung“ Die Bedeutung der Steinschen Städteordnung vom 19. November 1808 In unserem, an Gedenkfeiern reichen Jahr, erliegen wir leicht der Gefahr, neben den auffallenden historischen Ereignissen, neben dem Revolutionsjahr 1848 und neben dem Westfälischen Frieden 164, einen ein- fachen Verwaltungsakt zu vergessen, durch den Karl Freiherr vom und zum Stein vor 140 Jahren das politische Leben bis in unsere Zeit befruchtete. Die Einführung der Städteordnung am 19. November 1808 ist nicht allein we- gen ihres Inhaltes für uns bedeutsam, son- dern auch wegen der äußeren Umstände, unter denen dieser Versuch der Demokrati- sierung vollzogen wurde. Das Edikt, das den preußischen Städten die Selbstverwal- tung des Haushaltes, des Armen- und Schul- wesens und sogar in den meisten Fällen auch der Polizei übergab, regte die Bürger- schaft an, aus ihrer Mitte eine Vertretung zu wählen. Was bisher eine reine Ver- waltungsangelegenheit war, bei der der ein- zelne Steuerzahler nichts zu sagen hatte, wurde nun eine persönliche Sache des Bür- gers, der durch seine gewählten Stadtver- ordneten den Magistrat und den Bürger- meister beeinflussen konnte, die gezahlten Steuer zur Fügsorge für die Alten und Ar- men, zur Pflege der Jugend und zur Auf- rechterhaltung der Ordnung und Sicherheit zu verwenden. Stein wollte dadurch„den unerschütter- lichen Pfeiler“ jeder Regierung,„den Wil- len freier Menschen“ zur Grundlage des Staates machen, aber er wußte gleich- zeitig auch, daß eine Demokratisierung des deutschen Volkes nicht von oben her ver- sucht werden könne, sondern daß sie lang- Was ist vom Kaufhausturm zu retten? e Kunststragze ist jetzt vor dem Kauf- Die 5 5 durch weifirote Barrieren gesperrt. dgetrage des Turmes soll zwar noch nicht Fanz 1.5 Werden, aber an ihrem Mauer- 5 Stel ren Gesimsen gibt es soviel locke- Unwetters, daß zumal nach winterlichen straße„rr für die Passanten der Kunst- rate zu fürchten wäre. alt n authaus kann in seiner alten Ge- ee jent wieder errichtet werden. Und mit— Herzens haben wir uns wohl da- den wi den müssen, daß auch der Turm, stadt 90 uns kaum aus dem Bild der Innen- lat. Ni e können, nicht zu erhalten 0 eisch cht nur ist der von Bibiena in 80 klas- nem i bsewogenheſt errichtete Bau in sel- damit auergetüge allzusehr getroffen, es ist Tgells 8 der unersetzbare Dekor von 3 eisterhand für immer verloren ge- 0 Schon während seiner Erbauun . g ver- Bie laden Turm ein wechselwolles Schicksal. e einische Inschrift im Bogenfeld des mn de ee Sibt davon heute noch Kunde. mentar scher Uebersetzung lautet ihre doku- Philiartscbhe Aussage:„Auf Befehl Karl zum 1— erhob ich mich aus dem Fundamente; n 12 erst in die Höhe geführt, wurde ich ich warnter lesen gezwungen, da man glaubte, Kent war. Als meine Stärke wieder herge- a begann ich wiederum mein Haupt hatt nsden, aber noch immer stand zweifel- N meine Festigkeit; so stand ich ohne durch 8 eee drei Sommer—— eodor, er— 4175 mein Haupt krönte N ten möchte heute vielleicht den Kopf —— 4 ob des ernsthaften Pathos, mit dem — von Schicksalen sprechen, die die de scheinen im Vergleich zu denen, m Turm in unserer Zeit beschieden . 1 waren. Aber man sollte nicht vergessen, daß es sich dabei um das Dokument einer Zeit handelt, die in ihrem Gleichgewicht noch in eine lebendige Ordnung eingespannt war. Von ihr durchdrungen, fühlten die Menschen den monumentalen Bau eines solchen Tur- mes als charakteristischen und charakter- vollen Ausdruck ihrer Zeit, fühlten wahr- haft Angst vor den natürlichen Gefahren, von denen ihre Aufbauarbeit bedroht war — wo unsere Zeit keine Scheu mehr von der eigenen destruktiven Tätigkeit empfindet. Sollte man aber nicht, wenn einmal die Turmruine abgetragen wird, diese Inschrift- tafel erhalten? Nicht etwa in einem Museum, sondern vielleicht mitsamt dem ganzen Vor- bau, der zwar an seiner westlichen Kante auch nicht unbeträchtlich beschädigt ist, dessen Erneuerung aber zu vertreten wäre? Wie dieser Vorbau ehedem nicht tektonisch aus dem Gebäudekern herausgewachsen, sondern sehr geschickt ihm angefügt war, so könnte er auch einem modernen Bau, der einmal an dieser Stelle erstehen soll, zur Zierde gereichen. Aehnliches ist früher Schon in anderen Städten, z. B. in Köln bei der großen Stadterneuerung vor dem ersten Weltkrieg, mit schönster Wirkung ge- schehen, und in einem der Durchgänge des Kaufhauses selber war ja auf diese Weise eine Erinnerung an die Zeit der Festung Mannheim erhalten geblieben. Vielleicht wäre in ähnlicher Weise auch noch eine der prächtigen Kartuschen Egells von den Gie- belfeldern und Bogenöffnungen des Turm- körpers zu retten? Solche Verwendung wäre eine wahrhaft baumeisterliche Aufgabe. Mannheim hat so viele unersetzliche Verluste zu beklagen, eg sollte geizen mit allem, was ihm 2 ist. 5 sam wachsen und reifen müsse. Sein tiefes Verständnis für historische Zusammenhänge (Stein ist der Begründer der größten Quel- lensammlung der deutschen Geschichte, der Monumenta Germaniae historica) bewahrte ihn davor, die organisch gewachsenen Le- bensbedingungen durch sein Reformwerk zu zerstören. Es gelang ihm, den ausgeprägten Gemeinschaftsgeist der Stadtbevölkerung an- zuregen, durch den Gedanken einer Selbst- verwaltung der Bürger und einer ständi- schen Vertretung, die er während eines Aufenthaltes in England kennengelernt hatte. 8 Daß sein Weg der richtige gewesen ist, lehrt die Tatsache, daß für den Gedanken persönlicher Freiheit, Rechtsgleichheit und demokratischer Ordnung sich die junge Ge- neration, die in den Städten heranwuchs, leidenschaftlich einsetzte. Aber die Kräfte, die später die Gesellenvereine und die Burschenschaften durch brutale. Verfolgung und hohe Kerkerstrafen nach jahrzehnte- langem Ringen unterdrücken konnten, wa- ren schon zu Steins Zeiten stark genug, das Reformwerk unterbrechen und hindern zu können. Der aus einem alten, reichsfreien Rittergeschlecht stammende Staatsmann wurde im Januar 1807 wegen seiner Re- formvorschläge auf Druck des preußischen Adels und der Bürokratie vom König in der ungnädigsten Form aus preußischen Dien- sten entlassen. Als aber durch die politi- schen Verhältnisse die Lage des preußi- schen Staates völlig hoffnungslos geworden war, mußte Stein als oberster Minister be- rufen werden. Er nahm den Ruf mit selbst- loser Bereitschaft an, denn er wollte durch sein Reformwerk nicht allein dem preußi- schen Staate, sondern dem ganzen deutschen Volke dienen. Zuerst hob er die Erbunter- tänigkeit in Preußen auf und gab den bis- Friedrich Metz:„Rheinschwaben“ Ein neuer Name, ein fremdklingender Name, wohl auch kaum der rechte Name für das einheitliche Staatsgebilde im deutschen Südwesten, wenn Württemberg, Baden und die Pfalz ihre staatliche Einheit gefunden haben werden. Zunächst aber der Name eines ganz ausgezeichneten kleinen Buches, das soeben erschienen ist. Sein Verfasser ist der Freiburger Geograph Friedrich Metz, der Verleger ist F. H. Kerle in Heidelberg. Es ist das Lehrbuch für den südwestdeut- schen Zusammenschluß, und wenn es einen Ro-Ro-Ro-Verlag in Heidelberg, Freiburg, Tübingen, Neustadt oder sonstwo im Süd- westen gäbe, sollte es in hunderttausend Exemplaren gedruckt und verbreitet werden, denn es wird kaum einen Fachmann geben dessen Kenntnisse die des Verfassers auf allen Spezialgebieten geographischen Wis- sens für den südwestdeutschen Raum über- treffen. Das Wesentlichste an dem Buch ist aber, daß Metz sich keineswegs auf die geo- graphischen Grundfragen mit allen notwen- digen wirtschaftsgeographischen, historischen und bevölkerungspolitischen Gesichtspunk- ten beschränkt, sondern gleichzeitig gründ- lich durchdachte, konstruktive und prakti- sche Vorschläge für den verwaltungsmäßigen Aufbau des südwestdeutschen Staats macht Und noch ein zweites ist wesentlich. Die- ser Ruf nach„Rheinschwaben“, also dem dus Württemberg, Baden und der Pfalz be- stehenden Südoststaat, kommt nicht aus dem Dreieck Mannheim-Heidelberg-Wein- heim, er kommt auch nicht aus der Pfalz, sondern aus Freiburg von einem Manne, der in Karlsruhe geboren ist, der an den Uni- versitäten Innsbruck 1755 Freiburg wissen- schaftlich gearbeitet hat und arbeitet und den ganz gewiß nichts anderes als die eige- nen Erkenntnisse auf seinen eſgensten Ar- beitsgebieten zu seiner politischen, kultu- rellen und wirtschaftlichen Zielsetzung ver- anlaßt haben. Ein Mann der„Landeskunde“ hat hier das Problem in allen seinen Ver- ästelungen aufgezeigt und beantwortet. Nichts ist übergangen. Die Landschaftsge- staltung und das Stammestum, die staat- lichen Entwicklungen und die kirchlichen Bekenntnisse, das Wirtschaftsleben und die Verkehrsfragen sind behandelt und ihrer Darstellung folgen die entscheidenden Ge. danken über Zufallsstaaten und Willkür- grenzen und ide Möglichkeit einer Neuord- nung. Mit ganz besonderem Interesse wird man im Mannheim-Heidelberg- Weinheimer Gebiet des Verfassers Auffassung über die Zukunft der Pfalz lesen, in denen er be- merkenswerte Stellen des unübertroffenen Schilderns des Pfälzer Volkstums Wilhelm Heinrich Riehl zitiert, der 1857 in seinem berühmten Buch die Pfalz ein„Fotographi- sches 1 genannt hat. Damals schrieb Riehl, der die Pfalz und die Pfäl- zer so liebevoll und wahrheitsgetreu ge- schildert hat, es sei eine der notwendigsten und schwierigsten politischen Aufgaben, ein neues Zentrum des öffentlichen Lebens für dieses Land zu schaffen. Metz fügt hinzu: Dieses Zentrum ist seit dem Jahre, in dem Riehl diese Sätze veröffentlichte, innerhalb der linksrheinischen Pfalz nicht geschaffen worden und konnte auch nicht geschaffen werden. Der Mittelpunkt kann nur Mann- heim-Ludwigshafen sein und das heute im verschärften Mage, nachdem sich Mann- heim-Ludwigshafen längst auch zum Ver- kehrsmittelpunkt der linksrheinischen Pfalz entwickelt hat. Metz betont weier, Rhein- tal und Rheinebene stellen heute ein Be: völkerungszenrum und eine Verdichtung der Siedlung und der Industrie dar, die eine enge Lebensgemeinschaft verlange An die- ser Entwicklung habe die pfälzisch-badische Strecke vollen Anteil. Für die Pfalz bedeute die Ueberwindung der Grenze eine eben- solche Lebensfrage wie für Mannheim— übrigens auch für Karlsruhe. Der Freiburger Geograph macht den durchdachten und begründeten Vorschlag. das Land, das er„Rheinschwaben“ nennt, in vier große Regierungsbezirke aufzuteilen: Mannheim, Ludwigsburg, Frei- burg, Sigmaringen. Die Begründung läßt sich hier nicht im einzelnen wiedergeben. Das Buch selbst gibt sie. Landeshauptstadt wird Stuttgart, eine Reihe von Zentralbehörden sollen ihren Sitz in Karlsruhe erhalten. Mannheim, sagt Metz, weist trotz seiner Randlage dennoch eine zentrale Stellung auf Sowohl das Eisenbahnnetz der linken wie der rechten Gebietshälfte ist auf das stärkste auf Mannheim orientiert, und Mannheim ist von der Westpfalz wie vom Bauland als den entferntesten Landstücken ungefähr gleich- weit entfernt. Der Verfasser eilt der Zu- kunft ein wenig voraus, wenn er dein Satz. der amtliche Name des Regierungsbezirks würde Mannheim lauten, den weiteren hin- zufügt: Die Großstadt aber würde den Namen Mannheim- Ludwigshafen führen und dieser Doppelname würde sich wohl auch für den Stadt- und den Landkreis empfehlen. Es ist besonders interessant, fest- 4 (Kunsthalle Mannheim) Bildnisbüste Fritz Wicherts von Alexander Archipenko Dr. Fritz Wickert und seinſvier zehnjähriges Wirken an der Kunsthalle in Mien Jahren 1909 dis 1923 sind in Mannheim unvergessen. Seiner bedeutenden kunsterzieherischen und organi- satorischen Begabung ist es zu verdanken, daß der Freie Bund zur Einbürgerung der Buden- den Kunst in Mannheim seit 1911, unter weck⸗ selnden Namen, aber stets mit der gleichen Zielsetzung, wertvolles Gedanbengut aussden 0 konnte herigen Leibeigenen die persönliche Freiheit sowie eine Lebensgrundlage durch die Schaffung von 47 000 freien Bauernhöfen. Der nächste Schritt war das Edikt über die Selbstverwaltung dere Städte, das vor 140 Jahren wie eine Verheißung einer demo- kratischen Ordnung wirkte. Aber Stein konnte sein Reformwerk nicht weiterfüh⸗ ren. Er mußte schon fünf Tage später auf Napoleons Einspruch hin und wegen des er- bitterten Widerstandes der Vertreter des alten Preußens aus dem Staatsdienst aus- scheiden. In seinem politischen Testament, das der Reichsfreiherr bei seinem Sturz am 24. November 1808 hinterließ, betont er nochmals, daß er nicht flie höchste Gewalt umstürzen, sondern daß er durch den Auf- bau einer„allgemeinen Nationalrepräsen- tation“ der Regierung ermöglichen wollte, „die Wünsche des Volkes kennen- zulernen“. Wenn wir zurückschauend feststellen, daß diese Gedankengänge von den deutschen Regierungen, nach der Beseitigung der Not, bald vergessen wurden, erscheint es uns wie eine tiefe Tragik der deutschen Ge- schichte, daß einerseits in den Zeiten des Glanzes und der Machtentfaltung die Ver- treter der demokratischen Idee zum Schwei- gen verurteilt waren, während andererseits in den Zeiten des Unglücks und der De- mütigung demokratische Kräfte zur Ret- tung des Vaterlandes in die Bresche sprin- gen durften. Da die Ergebnisse der Jahre 1918 und 1945 den demokratischen Gedan- ken wieder in diesen unglücklichen Zusam- menhang mit Not und Machtlosigkeit ge- bracht haben, wäre es gut, wenn wir uns zum 140. Geburtstag des Steinschen Re- formediktes daran erinnerten, daß die De- mokratie nicht erst im Proviantwagen einer Besatzungsarmee zu uns kam, sondern, daß sie altes deutsches Geistesgut ist. Paul Kübler. 7 Von Florian Waldeck zustellen, daß sich die Metzschen Vorschläge völlig mit den Ideen decken, die kürzlich der a Oberregierungspräsident der Pfalz, Franz Bögler, in Neustadt a. d. H. ausgesprochen hat, als er einen mit genügender Selbstver- waltung ausgestatteten Reglerungsbezirk Kurpfalz und für Mannheim-Ludwigshafen eine Verwaltungseinheit verlangt hat. Die Uebereinstimmung ist um so erfreulicher, als sie beweist, wieweit die Lösung des süd- westdeutschen Problems im ganzen, wie das des pfälzischen im besonderen von irgend- welcher parteipolitischen Betrachtung unab⸗- N hängig ist. Eine Auffassung, die sich rest- los mit dem Standpunkt derjenigen deckt, die auf der Mannheimer Seite ihre Be- mühungen den gleichen Fragen widmen. Nach dem Metzschen Plan soll der Re- glerungsbezirk Mannheim 10 Stadtkreise und 21 Landkreise umfassen, die etwa zur Hälfte rechts und links des Rheins liegen. Auf die Gestaltung der drei anderen Regie- rungsbezirke hier einzugehen, ist nicht mög- lich. In dem Buch gibt eine übersichtliche Karte ein klares Bild. Das Buch„Rheinschwaben“ bringt viel Zahlenmaterial, eine Fülle historischer Ein- zelheiten und ist eine Fundgrube für wis- senswerte Dinge aus der geschichtlichen Vergangenheit der einzelnen Landesteile S0. wie der wirtschaftlichen Zusammenhänge. Es ist gar nicht langweilig. Manche Weis- heiten des alten Riehl liest man auch heute noch mit Genuß; der Meister der Landes- kunde Eugen Gradmann und der große Geograph Friedrich Ratzel kommen 55 Wort, und frühere Arbeiten der Manne Sigmund Schott und Walter Tueker- mann werden zitiert, Das Buch hat nur einen Zweck; ein Land am Oberrhein vor- zubereiten, dessen wirtschaftliches, kultu- relles und politisches Leben auf einer brei- ten und gesicherten Grundlage ruht. Daß dieses Ergebnis dem Mannheim-Heidelberg- Weinheimer Kreis den Wunsch eines Wieder- erstehens der Kurpfalz als Verwaltungseln- heit und als wirtschaftliche und kulturelle Einheit erfüllen würde, ist für uns eine köstliche Zugabe. Für die Berechtigung die- ses Wunsches bringt der„südbadische“ Ge- lehrte, der im Wohleb-Zürcherschen Land seine Lehrkanzel hat und dessen umfassende Kenntnisse der gesamten Landeskunde Wahrhaft bewundernswert sind, höchst wertvolle und überzeugende Argumente. 5 Seite 4 NMorecEN W B Ruge 8 . 5e. GN Friedrich Schraeder 70 Jahre alt Dipl.-Ing. Oberbaudirektor Friedrich Schraeder bei den Stadtwerken Mann- heim vollendet am 18. November sein 70. Le- bensjahr. Ende 1933 übernahm Schraeder die Leitung der Stadtwerke, Abteilung Wasser-, Gas- und Elektrizitätsbetriebe Mannheim. denen er seit 1933 als Ober- ingenieur angehörte. Schraeder ist zudem Geschäftsführer der Wasserwerksgesell- schaft m. b. H. Mannheim und Vorstands- mitglied der Oberrheinischen Eisenbahn- gesellschaft AG, Mannheim, und der Rhein- Haardt-Bahn- Gesellschaft m. b. H., Mann- heim. Unter seiner Leitung haben sich die Stadtwerke erfolgreich weiterentwickelt. Wenn die Bevölkerung Mannheims nach der Besetzung der Stadt mit Wasser und Strom, verhältnismäßig rasch auch wieder mit Gas versorgt werden konnte, so jst das ein Verdienst des Jubilars, der die Erzeu- gungs- und Verteilungsanlagen nicht zer- störte, wie ihm dies von den nationalsozia- listischen Gewalthabern befohlen worden War. Heidelberger„Selbstversorger“ Ueber Schiebungen beim Heidelberger Ernährungsamg, wurden in der letzten Stadt- ratssitzung ige Angaben gemacht. Danach fand man Anfangs Oktober bei einem verhafteten Angestellten eine größere Anzahl Lebensmittelkarten Auf Anfrage der Kriminalpolizei beim Er- nährungsamt hieß es, dort sei alles in Ord- nung. Sie setzte trotzdem ihre Nachforschun- gen fort und konnte noch einen Angestell- ten verhaften, bei dem Lebensmittelkarten zum Mitnehmen in der Aktentasche und in der Schublade gefunden wurden; eine Haus- suchung förderte weitere Karten und 4500 Mark zu Tage. Ende Oktober wurde ein weiterer Angestellter verhaftet, der eben- falls Lebensmittelkarten verkauft hatte: eine Anzahl Käufer und Wiederverkäufer wurde festgenommen. Es erfolgte nun eine Umorganisation des Ernährungsamtes. Acht zuverlässige Beamte wurden vom Wirt- schaftsamt in das Ernährungsamt versetzt und neue Kontrolleure eingesetzt. Die Un- tersuchung ist noch im Gange und dürfte weiteres Material erbringen. Auftrieb un Mannheims Strußenecken Man mag in diesem oder jenem poli- tischen Lager stehen— eines muß der Ob- jektive zumindest feststellen und auch an- erkennen: Die private Initiative schläft nicht! Sie begegnet uns auf Schritt und Tritt in den Straßen der Stadt. Bau- gerüste streben in die Höhe, neue Schau- fenster blitzen, und frischgebeiztes Holz er- innert daran, daß es bestimmt nicht billig war, ein Geschäft aufzubauen. Der Keller- bewohner wird dabei vielleicht mit Groll an seine„Wohnung“ denken, und ein an- derer freut sich darüber. Doch soll hier nicht darüber gesprochen werden, ob es nicht so sein sollte. Letzten Endes trägt die in den vergangenen Wochen fast nicht abreißende Serie von Neu- und Wieder- eröffnungen nicht unwesentlich zur Konso- lidierung unseres lokalen wirtschaftlichen Lebens bei. Zwei große Kaufhäuser sind wieder dazu gekommen: Die Anker- Kaufstätte in der Breitenstraße und das Modehaus Neu- gebauer an den Planken. Um genau zu sagen: Eigentlich waren sie die ganze Zeit schon mit von der Partie, doch hat jetzt Neugebauer seine Verkaufsräume um unge- fähr das Doppelte erweitert, während Anker sein behelfsmäßiges Parterregeschoß in einen ansehnlichen, licitdurchfluteten großen Raum verwandelt hat. Am Tag der Eröffnung hatten sich schon in aller Frühe Neugierige und Kauflustige vor den Eingangstüren beider Geschäfte in beüngstigender Vielzahl eingefunden, denn die D-Mark-Akrobatin unserer Tage weiß, daß es bei solchen Gelegenheiten immer etwas Besonderes und vielleicht Billiges gibt. Diese Hoffnung trog auch nicht. Es war eine Wonne, für die so lang entwöhnten „normal“-sehenden Augen, die sich da bot. In Sekundenschnelle waren die Geschäfts- räume nach Oeffnen der Türen von den Wartenden förmlich überschwemmt, und die Verkäuferinnen machten an diesem Tage sicherlich ihr Meisterstück. Den Hausfrauen war es ein ordentliches Herzensbedürfnis, einmal wieder so richtig im Vollen wühlen zu können, was bei Anker — wie früher bei der berühmten„Weißen Woche“— geradezu ideal möglich war durch die Einteilung in qusdratische „Wühltische“, bei denen Kunde und Ware nicht durch irgendwelche„Sicherheitsfak- Werktag- Feiertug- Werktug- Feiertug Sicherlich ist mal wieder über die Zei- tung geschimpft worden, die„alles falsch macht“ Wie üblich— haben sicherlich die Boshaften gemurmelt, sich im weiteren aber nicht aus der Ruhe bringen lassen. Boshafte sind nämlich nur schwer aus der Ruhe zu bringen. Aber die andern, die da glauben, dle Zeitung sei eine Bibel, auf die man schwören könne— die kommen so schnell nicht darüber hinweg. Ach so— von was die Rede ist? Nun— Buß- und Bet- tag! Einmal, Feiertag, dann wieder nicht, dann wieder Feiertag.... die Reihe läßt sich beliebig fortsetzen. Aber Punktum: Es ist Felertag in Mannheim. Jawohl! Wenn es auch vorgestern noch hieß, es sei keiner. Es sollte ja zunächst auch keiner sein. So hatte es jedenfalls dle Stadtverwaltung beschlossen, obwohl die Regierung gesagt hatte, es soll überall da gesetzlicher Feier- tag sein, wo die evangelische Bevölkerung üÜberwlegt. Also Benachrichtigung an die Presse: Mittwoch kein Feiertag in Mann- heim. Ergebnis: Unser Artikel in der Mon- tagausgabe„Umstrittener Bußtag“, der sich auf diese amtliche Benachrichtigung stützte. Am Montagvormittag hatten wir ein be- unruhigendes Gefühl. Anruf bei der Stadt: Ist wirklich kein Feiertag? Nur so zur Sicherheit nochmal. Die Antwort kam sicher und im Brustton der Ueberzeugung: Mann- heim feiert nicht! Aufatmen. Wohin gehen wir? Mittwoch, 17. November: Nationaltheater 15 Uhr:„Die Brücke von San Luis Rey“, 19 Uhr:„Die Zauberflöte“; Ufa-Palast 17.18 Uhr: „Das Land des Lächelns“; Handelskammer 10 Uhr: Beginn einer Vortragsreihe der Chri- stengemelnde; Kunsthalle 19 Uhr: Dr. G. F. Hartlaub spricht über Willlam Blake. Donnerstag, 18. November: Natlonaltheater, 10 Uhr:„Der Wildschütz“: Ufa-Palast 17.15 Uhr: Erstaufführung:„Der arme Jonathan“; Handelskammer, 19 Uhr: Lichtbildervortrag des Mannheimer Institutes für Kindertor- schung:„Kinder hinter Gittern“. Aus Briefen an den 2Mergen. Etwa eine Stunde später ruft es bei uns an. Die städtische Pressestelle teilt mit, daß doch Feiertag sei. Glücklicher- weise war ein Stuhl in der Nähe. Anschlie- gend wurde viel geflucht. Was übrigens nichts änderte. Wir müssen einen Anschlag herausbrin- gen— überlegten wir dann. Am Nachmit- tag klebten die Dinger. Mit dem wörtlichen Text des Dementis des Dementis: N Mannheim, den 15. November 1948 Für die Preise: Der Landesbezirksdirektor des Innern hat entgegen der Mitteilung der Presse- stelle des Staats ministeriums z Win- gend vorgeschrieben, daß der Landes- bußztag am 17. 11. 1948 als Festtag im Sinne des Gesetzes Nr. 161 über die Sonntage, Festtage und Feiertage vom 29. 10. 1947 zu gelten hat und daß dem- gemäß die Arbeit am 17. November ruht. Die Stadtverwaltung übernimmt für diese Anordnung keine Verantwortung. Haste da noch Töne? 1:0 für Karlsruhe. Wir hatten zwar als Lokalpatrioten auf Mannheim gesetzt, das uns schließlich näher steht und das wir auch in seinen Entschei- dungen als kompetent ansehen mußten, aber der Karlsruher Arm erwies sich wie- der einmal als der zwingendere. * Unabhängig von diesem Tauziehen ras- seln beim Arbeitsamt seit Tagen die Tele- fonapparate. Wegen der Gehalts- und Lohn- frage. Ob oder ob nicht, wenn ja, warum und wieviel und wenn nicht, warum nicht! In seiner Bedrängnis wandte sich der Leiter des Amtes, Regierungsdirektor A. Kuhn, an uns. Wir machen uns daher zum Aus- kunttsbüro des Arbeitsamtes und geben be- kannt: Der Bußtag muß wie ein Werktag bezahlt werden. Wird aus irgendwelchen notwendigen Gründen doch gearbeitet, 850 muß darüber hinaus der gesetzlich vorge- schriebene Felertagszuschlag gewührt wer- den. Gnikomson. AMREGuN GEN BEScHWENDEN Eisstadion GmblI., laß Taten folgen! Anläßlich der Eröttnungsveranstaltung des Mannheimer Eisstadions richtete der Geschäfts- führer der Eisstadion GmbH. besonders herz- liche Worte an die Jugend.„Das Eisstadion ge- höre der Jugend“ er so ähnlich sagte er. Leider waren es jedoch nur Worte, Dle Tat- sachen sahen nämlich anders aus. Man ver- langte den Jugendlichen genau dengelben, Ein- trittspreis wie für Erwachsene: 1.60 DM tür den Stehplatz. Wie wäre es nun, meine Herren von der Eisstadion Gmbff., wenn Sie Ihren schönen Worten auch Taten folgen ließen und Schülern, Jugendlichen sowie Studlerenden halbe Eintrittspreise gewühren würden? W. M., Mannheim. Bittere Fragen Oſbt es einen Menschen, der glaubt, daß in den letzten zwel Monaten dieses Jahres noch 400 00 Kriegsbefangene aus Rußland nelm- kehren werden? Lehrt uns nicht das nun fat verklossene Jahr, daß es technisch Wohl mög- lich, aber nlemals Wirklichkeit werden wird, daß das von Staatsmännern gegebene Verspre- chen, bis 31. Dezember 1948 alle Kriegsgefange- tl„erfullt wird? nen zu entlassen Hl. K., Waldhot. Sumstagnachmittag und„UT-Ware“ Selbstverstündlich bin ich gerne bereit, dar Einladung des Herrn E. E.(oder ist es Har ein Fräulein E. E.2) mit ihm oder ihr die Waren auszuzeichnen, Folge zu leisten. Ich bitte da- her um die Anschrift, damit Ich mich mit Ihm oder ühr in Verbindung setzen kann. Jeden- falls freue ich mich heute schon auf den„Be- trieb“ und die, gemeinsame Gestaltung der „Frelzeit“. Wir könnten uns dann auch gleich darüber unterhalten, ob die Kunden für den Einzelhandel da sind oder engen 17 Umstrittener Samstagnachmittag Auch wir möchten einiges zu dlesem The- ma sagen, und schließen uns hierin den Aus- tührungen des Herrn Dr. E. H. an, Ware gibt es heute immer noch. Was den treien Nachmittag betrifft, bedarf es keiner näheren Erörterung. Herr E. E. wird einmal tron seln, wenn Samstagsnachmittass bel ihm gekautt wird. H. S. u. M. U., Mannheim. Nur das Existenzminimum an Beamte Dem Herrn D. M. kann ich nur empfehlen, sofort aus dem Beamtendienst auszuscheiden und in dle„zut bezahlte“ Industrie zu gehen — oder noch besser, sich selbständig zu ma- chen. Der Herr Beamte vergibt, dab ja für seln Alter gesorgt ist, daf die Penslonen nach der Währungsreform in gleicher Höhe weiter- gezahlt werden und nicht nur mit einem Zehntel. Dem Beamten und seiner Frau bleibt der schwere Weg, den unzühllige frühere Ka- pltalrentner heute notgedrungen zum Fürsor- geamt machen müssen, erspart. Deshalb ge- Hört in der heutigen Notzeit dem Beamten nur das Existenzminimum ausgezahlt, denn er braucht ja keine Rürtlagen für das Alter zu machen. E. B., Feudenhelm. Ist das zu machen bei der Straßenbahn? Die Straßenbahn der Linie 16, die um 6.48 Unr an der Frledrichsbrücke in Riehtung Rheinau führt, ist täglich überbesetzt. Dafür konnte ich am Morgen des 10. November zwi- schen 6.50 und 7.05 Uhr am Tattersall begb- achten, daß zwel Wagen der Linie 18, ein Wa- gen der Line 25 und eln Wagen mit Anhün- ger der Linie 28 nach Neuosthelm fuhren. Sämtlid.e Wagen hatten bestimmt nicht mehr als sechs bis acht Fahrgäste. Könnte man nicht zwel Wagen von der Strecke nach Neu- osſheim in dleser Zeit ausfallen lassen und diese als Verdichtungswagen auf der Strecke nach Rheinau einsetzen? G. Z., Mannheim. denn UT- m faktoren“ voneinander getrennt sind. Eine besondere Ueberraschung hatte sich die Anker-Kaufstätte noch ausgedacht: Die erste Kundin sollte gratis einkaufen kön- nen. Die Glückliche ahnte sicherlich noch nichts davon, als sie nach fast vierstün- digem Warten durch die Glastüre gescho- ben und sofort„festgenommen“ wurde— aber nur, um beglückwünscht zu werden. In einer kleinen Feier bei Anker vor der eigentlichen Eröffnung hatte die Geschäfts- leitung und der Betriebsrat allen Helfern beim Aufbau gedankt und Vertreter von Stadt, Einzelhandel sowie Industrie- und Handelskammer die Glückwünsche ihrer Organisationen ausgesprochen. Alles ruft Ahoi! Wenn im November die Karnevalvereine ihre Eröffnungssitzungen ankündigen, dann zählen die Jünglinge ihre letzten Scheine, dann werden die ersten„Fasnachtsblose“ verkauft, die Mädchen sprechen von neuen Abendkleidern, Männer schmunzeln, Frauen seufzen, und jeder weiß: Nun ist bald Karneval! Aber schon lange vor diesem Stichwort kramen die von der„alten Garde“ aus den tiefsten Fächern ihrer Schreibtische die bun- ten Karnevalorden hervor, bringen den Smoking zum Schneider, erkundigen sich nach Frackhemden und weißen Handschuhen und gebären dann angesichts der 25jährigen Vereinsmitgliedschaft mit Unterstützung der Kinder und Enkel ein„Gemeinsames Lied“ oder„Sstimmungsgedicht“. In Mannheim schlug am 11. im 11. punkt 19.11 Uhr der Mayer- Mayer auf die große Pauke. Eröffnung der Karneval- saison 1948/9: Der Narrhalla-Marsch, ein paar zaghaft in die Hände klatschende Mit- glieder,. aber dann ein eisbrechender Lachsturm, als der Elferrat— diesmal im Zeichen des radikalen Lastenausgleiches— in Nachthemden und weißen Zipfelmützen durch den Saal sprang. Und um die letzten Eisberge zu überwinden, schickte der Präsi- dent seine Karnevalisten in die traditionelle „Bütte“. Aber es brauchte doch seine Zeit, bis das Publikum aufgetaut war. Nachdem es einem„Das Leben ist lebens- wert“ singenden Sänger nicht ganz gelungen war, dies glaubhaft zu machen, sprang der Geburtstagskind wurde Ehrenpräsident. Bäk- kerobermeister Fritz Ibald wurde aus Anlaß gelnes 75. Geburtstages von der Handwerks- kammer Mannheim zum Ehrenpräsidenten er- nannt. Unfallbilanz im Oktober. Mit 87 Verkehrs- unfällen hält der Oktober in diesem Jahre bis jetzt die Spitze. Insgesamt sind vier Tote und 54 Verletzte zu beklagen. In 49 Fällen zeichnen dle Fahrer für die Unfälle verantwortlich, weil sie sich verkehrswidrig verhielten. Sieben Ver- kehrsunfälle wurden durch Betrunkenheit der Fahrer verursacht, während in sechs wel- teren Fällen Kinder in fahrende Kraftfahr- zeuge hineinliefen. Wir gratulieren! 70 Jahre wird Eduard En- gelhardt, Mannheim, Mittelstraße 1. Leo Zel- ler, Mannheim- Sandhofen, Gaswerkstraße 1, feiert seinen 75. Geburtstag. Ihr 80, Lebens- jahr vollenden Georg Hofmann, Mannbelm- Waldhof, Waldfrieden 47, und Max Böhme, Mannheim, Lulsenring 20. Rosine Kaufmann, Mannheim-Necarau, Altriper Straße 11, felert ihren 81. Geburtstag. Sein 25 jähriges Dienst- jubiläum betzing Karl Kreutzer, Mannheim- Seckenheim, Kloppenheimer Straße 11. Das Fest der silbernen Hochzeit feiern Rudolf und Paula Münch, Mannheim- Käfertal, Habicht- straße 62. Ihr goldenes Ehejubiläum begehen das Ehepaar Theodor Peters, Mannheim-Käfer- tal-Süd, Dürkheimer Straße 15. Johann und Wilhelmine Kemmerer, Ludwigshafen, Kanal- straße 39, felern das Fest der goldenen Hoch- zeit. Eintracht Frankfurt— SV Waldhof Ulm 1846— VfR Mannheim FC Rödelheim— 1860 München Schweinfurt 05— Schwaben Augsburg BC Augsburg— Vfg Mühlburg Vin— Stuttgart— 1. Fo Nürnberg Kickers Offenbach— Stuttgarter Kickers Bayern München— FSV Frankfurt Eintracht Frankfurt empfängt den 8 Waldhof. Waldhof gewann in der vergan- genen Spielzeit beide Spiele. Auch diesmal sollte Waldhof in der Lage sein, zu siegen. Ulm 1846 empfängt den Tabellenzweiten vin Mannheim. Die Mannheimer werden sich auch in Ulm kaum die Punkte nehmen lassen. Im vergangenen Jahre slegte VtR in Ulm 3:0 und spielte zu Hause unem- schieden. Fo Rödelheim hat gegen 1860 München, die am Sonntag den 1. FC Nürnberg schlu- gen, keine Aussicht, zu Punkten zu kom- en. Schweinfurt 05 hat in Schwaben Augs- burg einen Gegner, der kaum zu überwin- den ist. Ein Unentschleden würde nicht überraschen. Beide Spiele in der letzten Splelzelt waren sehr knapp. In Schweinfurt endete es unentschieden und in Augsburg gewann Schwaben 1:0. Be Augsburg empfängt ViB Mühlburg. Bel der gegenwürtigen Form der Mühlbur- ger ist mit ihrem sicheren Sieg zu rechnen, Vin Stuttgart könnte gegen den 1. FC Nürnberg zu einem Sieg kommen. Die Kickers Offenbach spielen gegen die Stuttgarter Kickers. Vielleicht wäre dies- mal eine Ueberraschung fällig. Die Kickers Stuttgart konnten im vergangenen Jahre beide Spiele gewinnen. Bayern München sieht den FSV Frank furt bei sich. Die Frankfurter werden kaum Aussicht auf Gewinn haben. Warum er aufgab. Der Schwergewichtler Rommelsberger vom VfR Mannheim gab am Samstag im Mannschaftskampf ge- gen Langensteinbach in der ersten Runde auf. Wie wir jetzt erfahren, ging Rommels- berger mit Fleber in den Ring und gab dann nuch Anweisung des Arztes auf, da ibm be- elts der erste Schlagwechsel Schwlerigkelten machte. Kaiserslautern beim SV Waldhof Der 1. Te Kalserslautern, der in letzter Zelt von Erfolg zu Frfolg eilte, spielt heute(Mittwoch) um 14 Uhr 30 gegen den SV Waldhof. Schließlich hat auch das Rätselraten, was aus dem Eckgebäude in P 3, das durch seine hübsche Sandsteinfassade lange in's Auge fiel, wohl werden möge, seine Lösung gefunden. Hier hat in einem sauberen übersichtlichen Geschäft sich die Firma Bonif er niedergelassen, um jetzt von hier aus unter anderem ihre vielfältigen Bür- stenwaren zu verkaufen. Man kann nur immer wieder sagen: In Mannheim tut sich was und wie schon einmal betont, der D-Mark zum Trotz. Ja, es will uns scheinen, als geschehe gerade nach der Geldneuordnung mehr als vor- her. Wenigstens auf diesem Gebiet. 75 2 * Der„Feurio! eröffnete die Karnevalsaison in Mannheim junge Heiner Henn wie ein erfrischender Quell in die Bütte, und die beiden„Fröhlich und Schön“ parodierenden jungen Kabaret- tisten Ziegler-Dillingen wurden von den Zuschauern wie ein herzhafter Schluck jungen, gärenden Weins genossen. Eine Sou- brette, die Champagner sein wollte, war nur Himbeersaft, ohne es selbst zu merken. Da- für aber kam eine Flasche Original„Pfefſer- minz und Sternegucker“ zum ersten Mal wieder aus der Pfalz, überreicht von W. Scherpf und seiner Tochter, und die Mannheimer hätten in ihrer Liebe zur Pfalz gerne noch viel mehr davon getrunken. Mit Posaunen, Pauken und Trompeten zog das „Feurio“- Quartett mit viel Humor den eigenen Verein durch den Kakao. Und über manchen Büttenbesteiger kam dann zum Schluß der beste Tropfen, guter alter Mann- heimer Wein: Die Knorzebachin mit mrem Partner„Suppengrüner“. Der Wein, den sie verschwendeten, stieg den Manne- mern in die Köpfe; sie wollten hoch hinaus, stiegen auf Stühle und waren sich— brüder- lich umarmt— einig in der Feststellung: „Ist auch noch mies die heut'ge Zeit, verlier nit den Humor; denn stets nach einer schlechten Zeit, wird's immer wieder klor“. Ein guter Start des Narrenschiffes „Feurio!“ aus dem Hafen der Siechengast- stätte in die Karnevalsaison 194849 unter Mittwoch, 17. November 1948/ Nr. 14³ Cary Grant— auf französisch MU-Foto: e Der seit einigen Wochen in Heidelber weilende amerikanische Filmschausp Cary Grant, der zusammen mit Ann dan die Hauptrolle in dem kommenden „I was a male war-bride“(„Ich war ein mannliche Kriegsbraut“) apieit, atattete u einem Stab Kameraleute auch Mannneim einen Besuch ab. Am Dienstagmorgen kon- ten neugierige Zuschauer am Paradep beobachten, wie„die Leute vom Film“ schönes Wetter für einige Außenaufnahmen Warteten. — 2 D Leicht unbeständs verhältnismäßig — mild Vorhersage bis Freitag krül. Wechselnd wolkig mit gelesen lichen Aufheiterungen, nur Mittwochnachmittag vorübettze, nend etwas Regen. Höchstten peraturen: 10 bis 12 Grad, Tlelz temperaturen 1 bis 4 Grad. Mafige, südwal, liche Winde. Amt für Wetterdienst, Karlru geschickter Leitung des Präsidenten W611 Pegelstand am 16. November: Mannheim ner. bre 180( c); Caub: 119(8). N Podium und Bühn Revue der zeitgenössischen Kurzoper Ein großer Tag des Heidelberger Theaters Die Kunst geht betteln, seit es Gänse und Hähnchen, seit es Ledertaschen und Textilien zu kaufen gibt. Verzweifelt kämpft sie um ihre Existenz, und jeder real denkende Kaufmann wird ihr abraten, in solcher Situation zu ex- perimentieren. Die deutschen Theaterleiter ha- ben sich denn auch prompt auf die Ebene der gängigen, erfolgasicheren Bühnenstücke zurück- gezogen. Bis aut einen: Heinrich Köhler- Helffrich in Heidelberg, der auch jetzt noch versucht, dem zeitgenössischen Schaffen eine Bahn zu brechen. So hat er nun sein Ver- sprechen, einen Tag der zeitgenössi- schen Kurzoper zu veranstalten, einge- löst, obgleich auch ihm das Wasser bis am Halse steht. Der Erfolg gab ihm recht, es ist zu hof- * 1 5 treu bleibt. le„Nachtschwalbe“ eröffnete de 5 musikalisches Zeitstüc also, das 8 Skandale ausgelöst hat. In Heidelberg dagegen wurde applaudiert— zwei, drei zaghafte Pfiffe sind gewiß nicht ernst zu nehmen. Der Staff basiert auf einer wahren Begebenheit, wie Friedrich Wolf, der Autor, versichert. ein Kriminalkommissar findet bei einer Razzia in einem verrufenen Großstadt-Tanzlokal mitten unter Schiebern und Zuhältern seine Tochter von deren Existenz er nichts wußte, da er ihre Mutter nach einer kurzen leidenschafts- erfüllten Nacht hatte sitzen lassen., Die Schuld der Väter bis ins vierte Glied... Wolf wun⸗ delt das uralte Motiv ins„Zeitgenössische“ ab, bewußt banal, bewußt zynisch, vielleicht sogar auch bewußt ins Kitschig-Senkimentale spie- lend. Er verkennt dabei allerdings die psycho- logische Wirkung und setzt wohl auch nur un- genügende Mittel ein. Man erwartete vom Autoren des„Professor Mamlock“ mehr. Bleibt die Musik Boris Blachers. Ein teils rezitati- vischer, teils— in Nummern geordnet— ario- ser oder richtiger song- hafter Sprechgesang verzahnt sich mit dem schon von der„Flut“ her bekannten trocken-monotonen Orchester- satz, der in rhythmischer Akzentuierung be- stimmten Akkord- Verbindungen ganz und gar unbeteiligt,„objektiv“ sein will. Erstaunlich immerhin die lyrische Vertiefung in der er- zühlenden„Arie“ der Tochter, erstaunlich aber auch in gewissen Momenten die Anlehnung an Richard Strauß. Mit der Inszenierung dieses dramatischen Nokturnos ist Köhler-Helffrich ein neues Meisterstück gelungen, das recht elgentlich den„Erfolg“ entschieden hat. Auch Lieselotte Diehl und Hugo Schäfer Schuchardt haben sich selbst übertroffen und Eugen Hesse und das Orchester sehr sauber und mit der notwendigen inneren Kühle mustizlert. Mit gleich freundlichem Beifall quittierte das Heidelberger Publikum am Abend die deutsche Erstaufführung des„ Moretus“ von Marcel Poct, obgleich ihm zum über wiege, den Teil der Sinn des Stückes gewiss ein ult⸗ sel blieb. Man wußte nicht genau: ist dle Ge- schichte von jenem anderen Fliegenden Hol. länder, der sich weder durch eine Venus vd „moulin rouge“ noch durch den Freitod eines Fretchenhaften Senta erlösen lassen will a die Fabel, wie Theodoret, der Schutzengel, und Meister Cacodemon, der reisende Abgesandie des Teufels, die Erlösung des Holländers 8e schüftsmüßig nüchtern, bei einer Partie Billarch abhandeln.. ist dlese Geschichte nun eigen lich, ernst oder parodistisch gemeint? Autor und Komponist haben„Burleske Oper“ dar über geschrieben, und einzig aus diesem Aspell heraus gewinnt das ganze Werkchen auch ein, gen Reiz. In der Regieführung Köhler-Heltt, richs aber blieb diese Frage offen, und ese Unentschlossenheit spiegelte sich nicht nut, zwangsläufig, im Spiel der Darsteller, sie Wal bis in den von Ewald Lindemann betrel, ten Orchesterpart zu spüren, der ungeachtet aller Präzision weit weniger burlesk und we, niger spritzig-witzig angepackt war, als möglicherweise dle ganz solistisch aufe, lockerte Partitur gestattet. Das Licht eine sanften Ironle, in das die Regſe das Stück ge. taucht hatte, gibt zu wenig. 0 Mit seinem Einakter„Amella geht zum Ball“ der den Tag abschloßg, legt Gian-Carlo 5 notti noch entschiedener und auffälliger. in der„Alten Jungfer und der Dieb“ ein 1 kenntnis zum späten Puceini ab, Warum auch nicht? Er ist ehrlich und einfallsreich gen um zu fesseln und— zu überzeugen. Prachty und wahrhaft kongenial die Inszenſlerung Kb 1 ler-Helffrichs, delikat und doch mit unleutßb rer Verve die musikalische Einstudierun Ewald Läindemannz, Kapriziös und un wide stenilcn in ihrem Welbchentum Linde L a ub! in der Titelrolle. Amelia geht zum Bail.„ das unter allen Umständen, selbst gegen geh Willen ihres Gatten, den sle mit einer 1 erschlägt, als er sie aus Eifersucht daran hig, dern will, auch gegen den Willen ihres Gelieb ten, den sie skrupellos als den Täter bezei 1 und abführen läßt... Amelia geht 200 all. In diesen Reigen hat der Heldelberger 11 tendant die„Kluge“ von Carl Orft gestell Und sich damit gelbe nls„lug erwiesen. de seine begeisternd schöne Inszenierung diese heiter-llebenswerten Märchenoper hat die lle zen des Publikums im Nu gewonnen, sie 150% frisch und jung geblieben, wie sie es am er Tag, bel der Premiere vor zwei Jahren, gen sen war. Kurt Hel Ludwigshafener Sinfonie-Konzert Benjamin Brittens Requiem- Sinfonie, lange vor dem„Pater Grines“ geschrieben, stand a e- Wichtigstes Werk auf dem Progranmim des. Sinkonſe-Konzerts der Stadt Ludwigshafen, E mußte leider in letzter Stunde wegen Erkrankung des Dirigenten, up Bernhard Conz, abgesetzt werden. Fur Britten sprang Mozart(mit seiner Zzmoll-Sinfonie) ein, für Bernhard Conz dessen Stellvertreter, Kapellmeister Wust, der die kreundlich besonnte Mozart-Sinfonle mit großer Prische dirigierte und ihr zu einer sauber gefügten delikaten, klanglichen Wiedergabe verhalf. Im übrigen war das Programm auf ernste November- ind Totenfeststimmung gestellt— wirkungsvoll Anteleitet durch die zwar reichlich weitschwelfige, ber doch im besten Sinne bildkräftige„Tragische Zuvertüre“ von Ernst Boehe, dem unvergesse- nen verdienstvollen einstigen Leiter des Pftälzi- zchen Sinfonie- Orchesters, und ausklingend mit Richard Strauß,„rod und Verklärung“, jener einst mit Recht als fabelhaftes Orchesterwunder des jungen Strauß gefeierten, heute freilich in manchem 8 und nicht jedem mehr zusagend trünhen sinfonischen„Tondichtung“. Beide Werke fanden in Kapellmeister Wüst einen nus genauer Partiturkenntnis heraus sicher und umsichtig gestaltenden Interpretator und ein mi. Uingebung splelendes Orchester, Als Solistin des- Abends lies Res Viso her, die berufene Altistin“ die adlige Empfindungstiste der vier ernsten Brahmsgesänge(in der Zwiglerschen Orchester- fassung) bezwingend offenbar werden. Man hätte keine bessere Mittlerin für diese Aufgabe finden können. C O. E Klavier-Abend Hannelore Dittes. In einer Ver- anstaltung der 9 an e in der Aula der schaftshochschule lernten dle Hörer Hannelore Dlutes als vielvertpreche Vertreterin der jungen pianistischen Genera Ai von Mannheim kennen, Ausgestattet mit onen. tig durchgefellter Technik, insbesondere per dem Passagonspiel, Überdies auch den Anfolgu⸗ rungen an deuernde Kraftentfaltung wie in Fach, berts Wanderer-Fentaszie durchaus gewacheg, offenbarte zie in lyrischen Partien eine sehr, 100 nehmende Zartheit des Empfindens, sepnert i gesangvollem a Nach Absolvierung 40 sehr anspruchsvollen classisch- romantischen 1400 gramms zwang der stürmische Beifall der junich, Künstlerin noch eine Zugabe ab. „Faust“ und„Tiefland“ in der inasen terung Richard Dornselft zpielt das Natlonaltheatef 1. Samstag, 20, Nov.(3 Unr) Goethes aue Eaust: Joachim Recnitz; Mephistopheles: Woelig, Kinzler; Gretchen: Irmgard Kleber. Am Sonn 21. Nov,( Uhr) zent in neuer Inszenierung 1 rich Hölzlin) die Oper„Tlefland“ von Eußzl d' Albert in Szene, Musikalische Leitung: Rien Laugs. in den Hauptrollen: Grete Schslpenneg (Martha), georg FVahnacht Pedro), Hans Schwe (Sebastlano) f Monique Haas spielt nicht. Der für Dopgegg 18. November, in der Aula der Wirtschaftshaes zchule vorgesehene Klavierabend der tranzösisch Disnistin Monique Haes findet nicht statt. 20 Akademischer Festakt für Professor Weber, f Ehren von Professor Dr. Alfred Weber, der 40 kurzem seinen go. Geburtstag beging, fand ie Universität Heidelberg ein akademischer Feg eK statt. Nach einer Begrügungsansprache des tors Professor Dr. Karl Geiler würdigten die fin- tessoren Br. Erich Preiser und br Sito Reß bogen eingehend Leben und Werk Alfred We el. In zeiner Antwortrede dankte der Jubilar in geh greitenden Worten den verstorbenen und n lebenden Wegsenossen seines Lebens. Wirt Wiese aan oder 9. Wird, ko Nr. 148/ Mittwoch, 17. November 1948 NMoRG EN g Steuern zeugen ist nicht schwer, Steuern zahlen aber sehr! Das deutsche Volk sieht sich einem Ur- 1 Wald von Problemen gegenüber, dessen 1 ickicht zu durchschreiten schier unmöglich ist. Und doch spiegelt sich in der öffentli- chen Diskussion, gleichgültig, ob sie im fo- 1 den Streitgespräch, in der Fresse oder aber in den Gesprächen der„kleinen Manner von der Straſſe“ ihren Nieder- chlag findet, die Tendenz Wider, den Wald For Jauter Bäumen nicht zu sehen. Es ist unwichtig, immer wieder darauf hinzuwei- zen, welches die Ursachen dieses Verken- bens der Problematik sind. Darüber Ist be- its zuviel geschrieben worden. Im Nach- 1 stehenden Wird versucht, die Hauptursache unserer jetzigen Situation darzustellen. ber Hi. 5 5 5 3 4 Der Direktor der Verwaltung für Wirt- 9 chat, Prof. Dr. Erhard, hat in seinem 1 rankturter Streitgespräch davon gespro- chen, daß es zu keiner Inflation kommen nne, solange das Geldkapital weder durch Kreditschöpfung noch durch Banknoten- druck erweitert würde. Trotzdem macht 4 Sektor der Preisbildung eine i bemerkbar. Daß 5 e Löhne nachhinken, führt zu sozla- 1 len Spannungen, die produktionshemmende Reaktionen auslösen und sich dadurch Selbstaus send vermehren. g Also schloß man messerscharf: Wir be- finden uns in dem Stadium einer begrenz- ten Inflation. Einer Inflation, deren àußere Sbenzen durch die Menge des vorhandenen Seldkapitals gekennzeichnet sind, während innerhalb des Geldkapitalrahmens das Gü- tervolumen sich 80 lange strecken muß, bis es Tuchfühlung mit der Begrenzung der Kaufkraft erreicht hat. Hierbei versucht man Verschiedene Wege zu gehen. Geldabschöpfung—IIIfs-, aber nicht Heilmittel f. Wo zuviel Geld ist, dort schöpfe man es eb. Das ist die neueste Faustregel sämtli- b er Wirtschaftsbeglücker, die vergessen hnaben, daß das Geld als solches nichts, aber uch Sar nichts mit Produktionsumfang und mit Gütervolumen zu tun hat, denn das Geld ist ja nur Leiter, nur Mittler im wirt- schaftsleben. Geld schafft keine Werte. Es kann nur die Uebertragung von Werten verein- Lachen, vermitteln. Es ist beschämend, wenn dlese modernen Wictschaftsdilettanten auf Aristoteles ver- lesen Werden müssen, der sagte: Ein Schuh — zweierlei Zwecken dienen: getragen 1 Zetauscht werden. Tauschen wir die- Sch 3 gegen Geld, so ist kein neuer 8 geschaffen worden, sondern ledig- . eine Uebertragung zustande gekom- 25 5 Es ist daher nebensächlich, von einem ie. Taufkraftvolumen zu sprechen, N 3 am 14. Juli 1943 Württemberg-Ba- a rd Mrtschaftsminister Dr. Veit tat, der N aten Vereinigten Finanz- und Wirt- gchaktspolitischen Ausschuß des Landtags 5 ten detlatorischen Schock der Währungsre- Handler daz Luverkaufe nehmen. Seld chen u verleite, ihre Warenlager aus- n, ohne Deckungskäufe vorzu- Auch die Feststellung, es sei zu viel Vorhanden, die dann mit irgendwel- Abschöpfungsillusionen verbunden mt einem Verfehlen ursächlicher 25 enhänge gleich. Wie immer man 5 bschöpfung gestalten mag, nicht all- 2 5 zurückliegende, schmerzhafte Erfah- schob haben gelehrt, daß solche Geldab- 1 Geld 5 055 nie zum Ziele führen. Diese 0 3 schöpfungen waren ein Teil der Fl- n emer Besatzungsmacht in Uch r und es erwies sich ganz deut- stanz 4 die hohen Steuern zwar die Sub- * er Wirtschaft,, aber nicht den Ueber- Wirtechart auftrat vermindert, denn die e 1 t versucht dort, wo ihre organi- ee atwicklung gestört wird, auszuwei- A. Sie weicht aus über Nebenmärkte, 1 5 Art der Purkte, graue Märkte, je nach der 1 er Hindernisse, die ihr auf dem offi- Zusamm Zellen N 5 arkt in den Weg gestellt werden. Sind es Bezugscheine, dann blüht der Preis- Wucher auf dem N. f pensation. ebenmarkt und die Kom- et der N 5 eber 8 1 ordentlich amarkt die besteuerten, die Alg en Preise, und Handel und Wan- Lückf. f.. ins kriminelle Zwielicht ge- nn 5 at keinen Sinn, sich Fiktionen rei 2 en, es ist sinnlos, um den heißen en deaumzugehen, denn dieses Herumge- dieses Umherstreichen um den Kern- Fan, beklagte, der die Industriellen und Sind es Steuern, dann unterbie- punkt, um die Ursache des deutschen Lei- dens, wirkt allmählich tödlich. Die Zwangswirtschaft scheiterte nicht nur, weil sie Zwang, Zwang ohne Wirt- schaft war. Auch Erhards freie Wirt- schaft wird scheitern, solange der Be- griff Wirtschaft nur bloß eine pure Fik- tion bleibt. Nicht Geld soll abgeschöpft werden, denn der Geldumlauf ist ja nur der Manometer der Wirtschaft, sondern Waren müssen wir produzieren. müssen wir treiben können, ungehemmt im Bereich der Gren- zen unseres Landes und ungehemmt über seine Grenzen hinaus. Es wird der Vorwurf erhoben, die deut- schen Politiker hätten sich unfähig erwiesen, Wirtschaftspolitik zu treiben, und gleichzei- tig wird der Vorwurf erhoben, die deutschen Wirtschaftler seien bloße Theoretiker. Wie dem auch immer sei, beide Teile, die Politiker und die Wirtschaftler, wer- den zu unserer wirtschaftlichen Er- holung nichts, aber auch gar nichts beitragen können, solange die Wirtschaft nicht mit wirtschaftlichen Methoden be- lebt wird, mit den einzig wahren Me- thoden, die wir in Theorie und Praxis kennen: Durch Leistung und Gegenlei- stung. i Aber von diesem Standpunkt haben alle Grundkonzeptionen der Wirtschaft Konse- duenzen für Deutschland, die unerträglich sind. Nehmen wir z. B. die Tatsache, daß die Industriekapazität Deutschlands, obwohl . Seite 5 Wicht Geldahschöpiung, sondem Leistung ist die Therüpie gerade Deutschland den größten Wiederaui- baubedarf der Erde hat, weiterhin begrenzt ist, beengt allerdings bisher von noch nicht ganz erreichten Grenzlinien. Dann sehen wir die Ursache des Uebels, aus dem keine künstliche Maßnahme, und sei sie noch 80 klug ersonnen, uns erretten kann. Gewiß, es hat sich viel geändert. Aus dem ersten Industrieplan wurde ein zweiter, und auch der ist bereits verändert worden. Es kam die Marshallplanhilfe, und es kommt, soll man Erhards Optimismus glauben, in den nächsten Tagen bereits eine weitgenende Befreiung des Außenhandels. Die maßgeb- lichen Männer der Politik und der schaft müssen es wissen, welche Chancen wir noch haben, welche Chancen uns? ben werden sollen, von denen, die unser Geschick eigentlich in den Händen haben, und die nicht Deutsche sind. Wie dem auch immer sei, das Ausland, das heute und in unmittelbarer Zukunft über Deutschlands Wirtschaft bestimmt, muß sich dessen bewußt sein, daß die Ent- scheidung, die unmittelbar nur Deutschland betrifft, Folgen nach sich zieht, die, je nach dem entschieden wird, katastrophal sirid ader segensreich. In diesen Stunden der Not kann Deutsch- land nur abwarten. Abwarten, ob seine Hilfsbereitschaft, sich am Wiederaufbau der Welt zu beteiligen, angenommen wird. oder ob es dazu verurteilt wird, immer weiter mit Notmaßnahmen herumzuwursteln, mit Notmaßnahmen, die Deutschlands und damit der zivilisierten Welt Katastrophe verzögern aber nicht verhindern können. F. O. Weber Geld- und Kreditvolumen wächst Einschließlich Berlin 6 339 Millionen DM Die Kauferaft hat sich vermehrt. Sie betragt nach dem Stand des letzten zusammengefaßten Ausweises rund 12,6 Milliarden Mark. Lombard- kredite und Wechselkredite haben geringfügig zugenommen. Der Devisenvorrat ist ebenfalls angestiegen. Wochenausweis der BdL vom 6. November in 100 D-Mark Aktiva. 1. Guthaben bei ausländischen Banken einschl. der Guthaben im Rahmen von Handels- abkommen a) für die Militärreglerungen verwaltet 775 764(3. 16 107), b) sonstige 3094(— 843); 2. Sonstige Konten zur Abwicklung des Auslandsgeschäfts 1 060 769( 46 410); 3. Wechsel 584815(T 17 434); 4. Lombard forderungen gegen Ausgleichsforderun- Zen gegen die öffentliche Hand 1 027 129(+ 754); 3. Vorl. Ausgleichs forderungen gegen die öffentl. Hand aus der a) Auszahlung von Kopf- und Geschäftsbeträgen 3 003 274 3035), b) Erstausstat- tung der öffentl. Hand 407 780(9 c) Erstausstat- tung der Besatzungsmächte 772 000(D., d) Um- Wandlung von Einlagen bei Geldinstituten 211 601 ( 3221;, e) Einlösung Umgestellter Kleingeld- zeichen 26 031( 725), 1) Umstellung des Grund- Kapitals der Bd, 100 000(); 6. Interimsforderun- gen gegen die LZ B 844 635(4 2740); 7. Sonstiges 183 103(— 3368). Summe: 9 070 243(+ 78 306). Fasstva. 1. Ausgegebene Banknoten) 8 930 591 (% 45 322); 2. Guthaben der angeschlossenen LZ B 517 227(. 59 260); 3 Einlagen von Dlenststellen der „Verwaltung des Vereinigten Wirtschaftegebietes 353 609(— 65.970); 4. Einlagen der Besatzungsmächte 369 143(— 172); 5. Andere Einlagen 36 282( 31009); „Verpflichtungen in- Dgyssen gegen IRE(AAo Lon JA non nicht erkagt 6433) 775 764( 16 707); * 7. Sonstige Konten zur Abwicklung des Auslands- geschäfts 988 881( 27 626): 0. Sonstige Passiva 1436(4. 110); 9. Grundkapital 100 000-). summe: 9 070 245( 76 506) a An Klammern: Veränderung gegenüber vor- woche in 1000 DM.) ) Außerdem sind gema Anordnung der Militär- reglerupgen der Währungekommission Berlin DM 407 352 000.— azur Verfügung gestellt worden. Interimistisch zusammengefaßter Ausweis der BdL und der LZB per 30. Oktober 1948 In 100 D-Mark ö Aktiva: 1. Guthaben bei ausländischen Banken einschl. der Guthaben im Rahmen von Handels- abkommen a;) für die Militärreglerungen verwaltet 759 657, b) sonstige 3937, zus. 763 594; Schatzanweisungen der Länder 592; gestellter Kleingeldzeichen 11. Interims forderungen gegen die Geldinstitute 6. Rücklagen und Rückstellungen 9463; 7. Am bedenklichsten ist wohl der Anstieg des Notenumlaufes, der in den letzten 14 Tagen um 486 Millionen DM zunahm. Die Erklärung hier- lux laßt sieh wohl nur darin finden, daß die Ab- hebung von Einlagen und die Gewährung von Krediten Ruchgriſſe auf die Bd notwendig machten. 2. Sonstige Auslandsgeschäfts Konten zur Abwicklung des Postscheckkontoguthaben 66 667; 4. 1014 351; 3. Wechsel und Schecks a) Wechsel 777 369, b) Schecles 622, zus 777 991: 8. Schatzwechsel und kurzfristige 6. Lombard- forderungen gegen a) Wechsel 2, b) Ausgleichs- forderungen geg. d öffentl. Hand 89 849, c) Schatz. Wochsel der Länder 23, d) Anleihen der Länder 159, e) sonstige Wertpapiere 15, zus 69 749; 7. Kassen- vorschüsse an a) Militärregierung 1036, b) die Län- der 16 696. c) sonstige öttentl. Körperschasten 10 037, Zus. 27 769; 8. Wertpapiere a) angekaufte Aus- Eleichs forderungen gegen die öffentl. Hand 22 502, b) sonstige 322, zus. 32 624; 9. Beteiligung an der Ed. 100 000; 10. Forderungen gegen die öffentliche Hand aus der a) Auszahl, der Rapf- u. Geschäfts- beträge 3 343 978, b) Erstausstattung der öffentl. Hand 2 376 338, c) Erstausstattung der Besatzungs- mächte 772 Oo, d) Umwandlung der Einlagen bei Geldinstituten 890 763. e) Umstellung des Eigen- kapitals der BdL u. LZB 370 000, f) Einlösung um- 25 356. zus. 7 778 435; aus der Erstausstattung mit neuem Geld 211 032; 12. Sonstige Aktiva 218 939. Summe 11 052 be. Passiva. 1. Ausgegebene Banknoten) 5 663 260; 2, Einlagen, a), der Geldinstitute innerhalb des Währungsgablets 1 008 270. b). der Körperschaften ca) Besatzungsmächte 479 900. ob) Staatskassen 438 976. cc) Gemeinden und Ge- meindeverbände 690 357. ed) sonstige öffentl. Kör- perschaften 606 256 1585 301, d) der sonetigen Girokunden innerhalb des Währungsgebiets 221 833, e) der sonstigen Girokunden außerhalb des Wäh- rungsgebiets 2426. zus. 2 846 311; 3. Verpflichtungen in Devisen gegen JEIA(davon von JYETA nicht erfaßt: 7849) 759 657; 4. Sonstige Konten zur Ab- wicklung des Auslandsgeschäfts 938 283; 5. Grund- Kapital a) Bd 100 000. b) LZ B 270 000. zus. 370 000; Schwe- bende Verrechnungen innerhalb des Tentrobonk- Systems 186 362;. Sonstige Passiva 36 606. Summe: 11 052 002. ) Außerdem sind gemäß Anordnung der Milſtär- regilerungen der Währungs kommission Nerlin DM 407 332 000,— zur Verfügung gestellt worden. Die Last des Lastenausgleichs Im Lastenausgleichsausschuß fand zu- nächst der Gedanke einer radikalen Vorrats- besteuerung sehr viel Gegenliebe auf der linken Seite. Die Sympathie wandelte sich jäh in zornigen Haß, als die der Linken nahestehenden Genossenschaften empört protestierten. Anstatt den Gerechtigkeits- gedanken zu folgen, anstatt einen Lasten ausgleichstarif für Vorrätebesteuerung aus- zuarbeiten, mit dem Spekulanten von or- dentlichen Kaufleuten geschieden werden könnten, mit dem Rechnung getragen wer- den könnte den Belangen des einzelnen Wirtschaftsunternehmens, einigten sich die politischen Interessenten, vorbehaltlich der Zustimmung ihrer Fraktionen und vorbehalt- lich der Zustimmung des Wirtschaftsrats-Ple- nume, auf folgender Basis: Die Vermögens- abgabe wird erhoben vom nichtsaldierten Vermögen und zwar mit einem Satz von 3 Prozent. Die Vorräte werden mit 7 Pro- zent besteuert, wobei Steuersünder zusätz- lich 8 Prozent leisten müssen. Die Bestands- aufnahme kann bis Januar 1949 straflos kor- rigiert werden. Nach dieser Frist festge- stellte Unrichtigkeiten der Angaben sollen mit einer 50prozentigen Besteuerung geahn- det werden. FOW Auch Seidel glaubt an Preissenkung Eine fühlbare Erleichterung auch auf dem Textilsektor zu Beginn des nächsten Jahres er- Wartet der bayerische Wirtschaftsminister Dr. Seidel. conferenz zu der Ansicht Prof. Erhards, daß nämlich der Kulminationspunkt bei den Preisen bereits überschritten sei. Die von der Bank Er bekannte sich auf einer Presse- Geldinstitute beitsbedingungen, de Nr e889 der, gegen=g auherhalb d. Wüänrungstgebiets 28 671. c) der öffentl. bleibt bis zur Beendigung des Tarifvertrages gehend ersetzt werden soll, so kann dennoch deutscher Länder angekündigte Kreditein- festzustellen. Dem bayerischen Landtag ist schränkung werde eine Preissenkung zur Folge vor einiger Zeit ein Antrag auf Berufung eines haben. ng. Untersuchungsausschusses über das S1EG- Scheuklappen des bayerischen Landtags Geschäft zugegangen. Diesem Ersuchen ist 15 In der Oeffentlichkeit, die nunmehr seit dem doch nicht stattgegeben worden! Die„— Abschluß über den Verkauf von überschüssigem gung der Oeffentlichkeit und das 3 Gut der US-Armee fast zehn Monate auf eine das man der STEG entgegenbringt. wird ur Versorgung mit billigen Bedarfsgütern Wartet, dieses Verhalten des Parlaments nur 1 a ist eine ständig wachsende Kritik an der STEG größgert. 2 0 Nicht nur Preisanstieg, sondern auch. Produklionssteigerung hält an . jons- Württemberg-Baden Nach Ermittlungen des Statistischen Lan- C Aru Auf- desamtes Württemberg-Baden haben sich 3 6 stellungen zufolge, eine weitere mengenmäßige legalen Preise für einzelne Gebiete der e- Vergrößerung der industriellen Erzeugung er- benshaltung im Durchschnitt in Württemberg kennen. Die Indexziffer lag mit 80,6 Prozent Baden wie folgt erhöht: (1936 100 Prozent) um 8 Prozent über dem 4 Oktober 1948 Oktober 1940 Stand des Vormonats. In diesem Zusammen- gegenüber gegenüber hang ist jedoch zu beachten, daß sich der er- Juni 1948——* neute Produktionsanstieg zum überwiegenden nnen Teil auf- die hauptsächlich saisonbedingte Be- rnährung 14 2% 46% jlebung der Nahrungs- und Genußmittel-Indu- Bekleidung 21,7% 91 70 strie, sowie der Elektrizitätserzeugung be- Hausrat 22.4 100% schränkte. Die Zunahme beträgt bei der erste-. Heizung 10,7% 35 5% ren rund 21 Prozent, bei der letzteren rund 27,6 Prozent. Dagegen hat sich die Indexzikfer der Produktionsgüterindustrie nur von 69,3 auf 73,1 Prozent gehoben; bei den sonstigen Verbrauchsgüterindustrien blieb der Produk- Mannheimer Produktenbörse Ruhiges Geschäft in Brotgetreide; die Ab- lieferungen der Erzeuger sind nach wie vor tlonsindex mit 1: 1d 72 Prozent nahezu gleich ee de die Nachfrage übersteigt 1 3 N dc angebot. 1 äktigtenz er Industrie hat da 8 r 0 Am Rauhfuttermarkt besteht ebenfalls ich glei 7 421 000 erhöht. Die ar 8 e 5 Wee Arbeitslel- große Nachfrage in Heu und Stroh, der jedoch stungen, die Ausdehnung der Arbeitszeit und keine Angebote gegenüberstehen. 8 betriebliche Umdispositionen seit der, Wäh- Die Strohindustrie des Vereinigten Wirt- rungsreform ermöglichten die Produktionsstel- schaftsgeblets hat einen größeren Kaufab- gerung im Oktober um 63 Prozent gegenüber schluß auf Getreidestroh getätigt, um den dem Monatsdurchschnitt des ersten Hafbiahres Rohstoffbedarf sicher zu stellen; es handelt 1948 bei einer Zunahme der Beschäftigten um e Roggen 75 Di der 0 a leichen Zeitrau- schluhpreis von 4,95 er —„7 Grenze ohne Zollerhebung; Verhandlungen Im Ausfuhrhandel wurden im Monat Ok- über weitere Abschlüsse, auch mit Holland,* tober Verträge in Höhe von 4,1 Mill. Dollar sind im Gange.. abgeschlossen. Diese Zahl liegt um über 1,4 Die für das Schweinemastprogramm er- Mill. über den Ergebnissen des September. Die torderlichen 75 000 t Futtergetreide und 13 500 t seit Juli d. J. zu beobachtende rückläufige Eiweißfutter stehen nunmehr zur Verfügung Tendenz der Exportabschlüsse hat sich somit und werden demnächst zur Verteilung ge- nicht weiter fortgesetzt. tz. langen.. Rk. Hier spricht der Gewerkschuftler 5 durch den Direktor der Verwaltung für Ar- beit ein Tarifvertrag im Einvernehmen mit einem aus Vertretern der Arbeitgeber und Arbeitnehmer bestehenden Ausschuß auf An- Um das Recht der Gewerkschaften und der trag einer Tarifvertragspartei ein Tarifvertrag Unternehmerverbände wieder herzustellen, für allgemein verbindlich erklärt werden, vor die Arbeits- und Lohnbedingungen tarifver- allem dann, wenn das Bedürfnis vorhanden traglich zu regeln, hat die Verwaltung für ist, einen Tarifvertrag über den Kreis der Arbeit dem Wirtschaftsrat ein Tarifvertrags- durch die Vereinbarung gebundenen Partelen gesetz vorgelegt, das in der vorigen Woche in hinaus Geltung zu verschaffen. Damit sollen zweiter und dritter Lesung angenommen vor allem Außenseiter zur Erhaltung des Ar- wurde. Dem neuen Gesetz lagen verschiedene beitsfrieden angehalten werden. Im Einver- Entwürfe, u. a, auch vom sonzialpolitischen nehmen mit dem bereits genannten paritäti- Ausschuß des Gewerkschaftsrats in Frankfurt schen Ausschuß kann der Direktor für Arbeit zu Grunde. Es kam für die Neufassung der die Allgemeinverbindlichkeitserklärung wieder gesetzlichen Bestimmungen für den Abschluß aufheben. Es handelt sich aber hier um Kann- von Tarifverträgen vor zllem darauf an, den vorschriften, außerdem wird der Einfluß der bisherigen Einfluß des Staates auf dem Gebiet staatlichen Verwaltung an die Mitwirkung der des Tarifrechts zurückzudrängen und dafür die Tarifparteien selbst gebunden. ö 0 bei dem Abschluß von Tarifverträgen direkt In dem Gesetz heißt es weiter, daß bei der Beteiligten, nämlich die Arbeitgeber- und die Verwaltung für Arbeit ein sogenanntes Tarif- Arbeitnehmervertretungen im Zuge der Selbst- register geführt wird, in dem der Abschluß, verwaltung mit autonomeren Rechten als die Aenderung und die Aufhebung von Tarif- bisher auszustatten. Dleses Verlangen wurde verträgen, sowie Beginn und Beendigung der auch von den Gewerkschaften mit der Be- Allgemeinverbindlichkelt eingetragen werden. gründung erhoben, daß die Tarifpartner Weiter wird bestimmt, daß die Arbeitgeber durchaus in der Lage gelen, Verantwortungs- verpflichtet sind, die für ihren Betrieb ma- bewußt und sachkundig die Regelung der Ar- gebenden Tarikverträge an geigneter Stelle im Betrieb auszulegen. Dem neuen Gesetz un- l terltegen alle Tarifverträge, die berelts vor gelnem Inkrafttreten abgeschlossen Wurden. 5 Das Gesetz besitzt mit der W im Gesetz- und Verordnungsblatt Rechtegül- tigkeit, die bisner geltende Verordnung über die Lohngestaltung vom 25. Juni 19386 ung ihre 0 Durchführungsverordnung vom 25. April 1041 werden damit außer Kraft gesetzt. n Vom Wirtschaftsrat beschlossen: Neues Tarifrecht seitigen Interessen von Arbeitge beitnehmern vorzunehmen. In dem jetzt verabschiedeten tragsgesetz haben diese Forderungen ühre rechtliche Fundierung erhalten. Das Gesetz legt fest, daß Tarifvertragsparteien die Ge- werkschaften, einzelne Arbeitgeber sowle Ver- einigungen von Arbeitgebern sind. Auch die Spitzenverbände der Arbeitnehmer- und Ar- beitgebervereinigungen können im Namen der innen angeschlossenen Verbände Tarifverträge abschließen, wenn sie mit entsprechenden Vollmachten ausgestattet sind. Das Gesetz legt auch die Rechtsnormen fest für den Ab- schluß von Tarifverträgen, nach denen auch betriebliche und betriebsverfassungsrechtliche Fragen geordnet werden. Vorgeschrieben ist weiter die Schriftform. Außerdem bestimmt das Gesetz, daß die von den Tarifparteien be- achlossenen Vertragsbestimmungen für die Be- teiligten, die unter den Geltungsbereich des Tarifvertrags fallen unmittelbare und zwin- gende Wirkung haben. Die Tarifgebundenneit rn Und Ar- Taritver- Jedermann-Preise zu hoch? 7 Nach Ansicht der Gewerkschaften ist zu be- fürchten, daß das Jedermann-Programm keine allzu große Entspannung bei der künftigen Preisentwicklung mit sich bringen wird, da sich die Preise nur um zehn Prozent unter dem (als wesentlich überhöht angesehenen) Preis- spiegel halten. Diese Preissenkung sei für ein Slandardwarenprogramm keineswegs ausrei- chend Dem weiteren Warenmangel könne trotz schnellsten Abflusses der Jedermann-Ware nur durch die Ausdehnung des Jedermann Programms abgeholfen werden. Auch die an- geblich beabsichtigte Schockwirkung auf 5 Preise werde nur durch verstärkte Herausgabe von Jedermann-Ware erreicht. ö. Appell an die Oeffentlichkeit Zur Bekämpfung des Prelswuchers tordert der Gewerkschaftsrat der Bizone alle Arbeit- nehmer und Verbraucher auf, ihm Meldungen 5 bestehen. Abweichende Abmachungen sind nur zulässig, soweit sie durch den Tarifvertrag gestattet sind oder eine Aenderung der Rege- lung zu Gunsten des Arbeitnehmers enthalten. Ein Verzicht auf entstandene tarifliche Rechte ist nur in einem von den Tarifvertragspart- nern gebilligten Vergleich möglich. über Wucherpreise, Warenhortung, illegale Als Kernpunkt des Gesetzes können die Warenhandel und andere volksschädigende Vorschriften über die Allgemein ver- Wirtschaftsvorgänge mit möglichst genauen bindlichkeits erklärungen von Ta- ritverträgen durch den Staat angesehen wer- den. Wenn auch der bisherige Einfluß des Staates auf das Tarifrecht durch die Selbstver- waltung der beiden Vertragspartner weitest- Angaben zukommen zu lassen. Der Gewerk schattsrat hat die Absicht, well durchgrelfende Maßnahmen gegen den Preiswucher welterhin abgelehnt werden, die Oeffentlichkeit Über be- sondere Auswüchse der vom Wirtschaftsrat betriebenen Preispolitik zu informieren. Mein lieber, gut a chwager„guter Mann, ist am Sonnta Kranlchelt im 13 Heldelberg In tiefer Trauer: Dr. Paul Hohenemser; Dr. Kurt Selb; 3 Enkel. Die Feuerbestattung fand in der Stille statt NAcHRUF Mitten aus 1946 unser Chet, Herr Durch seine Le und Wirk In unse tühlen und denken bewahren. K.-G. U unser treuer Vater, Grogvater und Dr. Theodor Benckiser dem 14. November 1043, nach kurzer schwerer st vollendeten 88. Lebensjahr sanft entschlafen. Gergstragße 25), den 14. November 1943. Lore Benckiser, geb. Bassermann, Leonore Hohenemser, geb. Benclciser; Dr. Anneliese Selb, geb. Benckiser; Anne Ladenburg, geb. Bassermann, und unermüdlicher Schaffenskraft wurde am 12. Nov. Arihur Schneller merwartet rasch in dle Ewigkeit abberufen. bensauffassung und sein umsichtiges Wesen en war er uns eine vorbildliche Persönlichkeit. pflicht ror Arbeit werden wir uns stets seinem Geiste ver- 1 tet inm ein dankbares und ehrendes Ge- Sudd. Bewachungsgeselischal MANNHEIN und treuer ger, Onkel, Opa, Herr Maschinenschlosser im Alter von 39 Jahren. Hansastraße 44). In unsagbarem Schmerz: „ und alle Angehörigen. sere liebe Mutter, geb. Hacker Leiden erlöst. Schwarzwaldstraße 28. Hinterbliebenen: lotte und Eleonore Nach langem, schwerem Leiden starb plötzlich mein lieb. Mann Lebenskamerad, mein gt. Vater, Bruder, Schwa- wunelmSpinner Mhm.-Rheinau, 15. Novbr. 1948. In den alten Wiesen 21(früher Anna Spinner, geb. Fehmann Famil. weinbrecht u. Kinder Einäscherung: 18. 11. 48, 13 Uhr, 7 Hauptfriedhof Mannheim. Meme unvergeßliche Frau, un- Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Beria Wahrheif wurde heute im Alter von 45 Jahren von ſmrem schweren mr Leben war erfüllt von Liebe u. Tatkraft. Mannheim, 14. Novbr. 1948 Im Namen aller trauernd oscar wahrheit, Tochter Liese- Beisetzung. Mittwoch, 17. 11. 11 Uhr, Hauptfriednof. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unseren lieb. Vater, Bruder, Großvater, Urgrofß- vater, Schwiegervater u. Onkel, Herr Christian Baumann nach kurzer Krankheit im Al- ter von 79 Jahren zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. f Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Familie Karl Nöhrbaß. Einäscherung: Mittwoch, 17. 11., 14.30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. 2 em Für die aufricht. Anteilnahme sowie f. die Kranz- u. Blumen- spenden b. Heimgang meines 1b. Mannes u. meines Vaters sagen wir allen, besonders d. Gesangverein Sängerbund un- seren herzlich. Dank. M.-Seckenheim, Breisach. Str. 7. Im Namen der Angehörigen: Frau Susanna Schnabel Nach jahrelangem Bangen und KHotfen wurde uns die schmerzl. Gewigheit, daß mein innigst- geliebter Sohn, unser herzens- guter Bruder, Enkel, Neffe, Schwager und Vetter Fritz Englert am 21. 1. 1943 bei den schweren Kämpfen um Stalingrad ge- fallen ist. Nun runt auch er, gleich seinem lieben Bruder Meine liebe Tochter, Schwester und Tante, Fräulein Anneliese Furiner wurde heute im Alter von 34 Jahren von Leiden erlöst 7 Mannheim(J 6,), 15. Nov, 40. reuerbestattung am Mittwoch, Wir sagen allen, die meiner 1 8 r n lee ae ee, een Ir. Mul. Inga kgeg- Anni Ae Mutter, Oma u. Schwester, Frau Fachärztin für Hals-, Nasen-. 2 9 5 Karoline Bieber achärutin e f W. Ses au wiesen. Ven Heel cz.* 1 9 2 5 8„ hre erwiesen, von rzen auf- raxis jetzt: 91 f 8 richtig. Dank. Aus der großen Sprechstd.: 10—11 u. 15—16 Uhr, VeERSICHERUNCOSs- Fulle der herrlichen Kranz- u. auer Mittwoch und Samstag. Blumenspenden sowie Beileids-— J briefen entnahmen wir, sehr unsere liebe Verstorbene geachtet, geehrt u. beliebt war. Besonders danken wir d. Dia- konissenschwestern f. d. liebev. u. aufopf. Pflege sowie Hrn. Pfr. Lehmann für seine reichen Worte. 1 Mannheim, 13. November 1948. Kleine Riedstraſle 8 Die trauernd. Hinterbliebenen. Frele derole N prakt. Arzt jetzt: Lindenhof, Meerwiesenstr. 31 Sprechst.: Tüägl. 9-10 u. 1618. Mittwoch u. Samstag 9—10. Alle Kassen! Tel. 445 06. mrem schweren bf VEROIN Tr ame Anna Kupfer 17. Nov. 1949. 15.30 Uhr, Krematorium. — ersktiscnafrEN wie ien nabe meine Praxisräume nach der Collin'str. 43 verlegt. Sprechstunden täglich, außer Samstag, vorm, 1012 U. Telefon 4¹5⁵ 33 Professor Dr. Holzbach Frauenarzt 5 trots- Todeszeitteststellung. Gemäß g 0 fr., 9.9 des Ges. u. d. Versch., die To- deserklärung u. die Feststellu Willy, in russischer Erde. 152 der Todeszelt vom 4. 7 1939 4 Mnm.-Sandhofen, 18. 11. 1948. Sandhofer Strande 243. In tiefem Schmerz und im Hildegard u. Lieselotte nebst deren Familien. Von Beilleidsbesuchen bitten wir abschen zu wollen. 0 Imre vermünlung geben bek.: geb Dieter, verw. Gärtner Mannheim, den 13. Novbr. 1946 Garnisonstraße 21. 9 a der Tod des am 13. 6. 1907 in Köln- AMuuheim geb., zul, in Mhm.— straße 26. wohnhaft gewes., Sch bauers Heinrich Schlösser und als Meilpraktikerin E. Augenstein, T 6, 21 Tel. 416 75. Sprechst. 10-12 u. 3-6 Unr Graphologe Mayer, Beratung b. Be. — 2 8 Gerhard Schröer 225 1 und n el des Todes der 10, 6, 1.48, Frau Lulse Engler we. 0 eiten. Parkring 43 1 0 24 Ubr, festgestellt. 5 8 Seb. göck, seine Schwestern Maria Schröer 2 n 5 — ů— Wascköôlin o Eimer von liedes mhiger Waſchlauge in einer kleinen Dose Nebto Seite 6 i g 3 5 a Mittwoch, 17. November 1948 5 MORN GEN 3 ö Verenstaltungen Vereine Sackkarren neu eingetroffen: DAMEN- Wintermänte! a Herren- u. Burschen-„4 2* N* 7 Schubkarren Di Lodenmüntel, 0 4 A L 1 5.— L L L L + +¹ +* 1 H J. Winden 3 v. 5 Tonnen 18 Jagd-Lodenmäntel, 5 Da 115 he a 1 5 8 t g 1 5 e 12 5„ 1 7 2 ü 8 Nur noch 2 Tage! Bis einschl. 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