schen r Ta- itsche uszu- änder Mün- berg; Stutt- neluh ssen: Sach- n fol- er ofen; KSV ringt üttel⸗ erden Ver- n aus. Sch. y, der Spiele lt als andes. ber in e Ko- zatori- Teil- it des ussion Lacht- fried- ad die ligung Das, m die erlich; Der 1 aus- nicht, anisa- n, de- rstän⸗ rboten damals Pierre ke für Jahre Heute en die Diese en im onalen play“ Sport! rannei ns die Sinne einer reins⸗ eb.— eee eee n, jede Kzeuge, Turbel- chinen. Uwerk⸗ Isterer, ch, Re- n Bar- vision.) age 32 02005 85 3-Zim- m. Bad rten in g. ähn- 18 in 7 1 MAN N H E IME R 2 E 1 TU N Ne eee 7 Jahrgang 1 Nummer 19 Einzelpreis RM 0.20 Präsident Truman auf Urlaub Washington, 16. August.(ap). Präsident Truman verließ Washington am Freitag an Bord seiner Lacht„Williamsburg“, um einen acktzehntägigen Urlaub an den Gewässern vor Neu-England zu verleben. Sein persön- liches Personal aus dem Weißen Haus be- gleitet den Präsidenten, ebenso George Allen, der Direktor der Behörde für Wieder- gufbau und Finanzen. Ein Dokument der Geschichte Bad Nauheim, 16. August.(dana-Snnder- dienst) Vor fünf Jahren, am 14. August 1941, erließen Franklin D. Roosevelt und Winston Churchill, die sich „Alrgendwo im Atlantik“ getroffen hatten, um über den Kampf gegen den die Freiheit der Völker bedrohenden Faschismus und über die Grundlagen für eine bessere Zu- kunft zu beraten, die gemeinsame Erklä- rung über die Kriegs- und Friedensziele ihrer beiden Länder— die Atlantik Charta—, die zum Ausgangspunkt für die Gründung der Vereinten Nationen wurde. USA-Handel mit Oesterreich Washington, 16. August.(dana) Oester- reich ist, wie das amerikanische Handels- ministerium bekanntgab, von der Liste der „feindlichen und unfreundlich gesinnten Länder“ gestrichen worden, für die be- sondere, den amerikanischen Export be- schränkende Bestimmungen gelten. Daa durch ist die Wiederaufnahme normaler Handelsbeziehungen mit Oesterreich ermög- licht. Ungarn, Bulgarien und Rumänien verbleiben weiterhin auf der Liste. Indiens Stellung in Asien Bombay, 16. August.(dana) Pandit Nehru, der Vorsitzende des allindischen Kongresses, erklärte vor dem indischen Rat für Auhenpolitik, Indien müsse die Zen- trale einer großen Förderation der asiati- schen Staaten werden. Eine der ersten Aufgaben eines freien Indien solle die Auf- nahme diplomatischer Beziehungen zu den Nachbarstaaten, vor allem der Sowjetunion sein. Nehru führte mit dem Präsidenten der Moslem-Liga M. A. Jinnah Besprechungen über die Beteiligung der Moslems an der indischen Uebergangsregierung. Er er- klärte, diese Zusammenkunft sei ein Versuch, zu einer Aussöhnung zu gelangen, die In- dlen einen Schritt vorwärts zur Unab- hängigkeit führen werde. Die Zusammen- setzung der indischen Uebergangsregierung soll im Laufe der nächsten Woche bekannt- gegeben werden. Der Arbeitsausschuß der Kongreßpartei, der am Dienstagabend seine tägige Sitzung in Wardha abgeschlossen hat, Wiederholte den Appell an die Moslem-Liga und an die Sikh-Partei zur Mitarbeit bei der Bildung einer Uebergangsregierung. Die oberste Körperschaft der Sikhs, beschloß, ihre ablehnende Haltung aufzugeben und sich an der Uebergangsregierung zu betei- ligen. näherer geb. u. die Ge- Blatt. Z.-Wlig. 1.-Ostst. hw. im lelberg- auschen SAE 7/71 Exped. Haupt- 10i6 HE berufst., immer, llienan. P0222 hepaaf u. Kü. 02 4a, G. baar m. Räume um mit ann k. bern. 50 8. G. trock. rräume ht An: Wir u. Gesch, ume f. landels- saubere Innen- Wetzin- zofnähe gebote Samstag, 17. August 1946 ie„ Auseinandersetzung über die Reden der Delegierten der ehemaligen Feindstaaten Paris, 16. August.(dana, ap). Die Dar- legungen des bulgarischen Außenministers, die durch den polnischen und ukrainischen Delegierten mit Wohlwollen aufgenommen worden waren, trafen auf scharfe Kritik durch den griechischen Ministerpräsidenten Tsaldaris. Dieser erklärte, Bulgarien habe dreimal innerhalb einer Generation Griechen- land überfallen.„Unser Volk“, rief er aus, „hat zu viel gelitten, um wieder freund- schaftliche Beziehungen zu Bulgarien aufzu- nehmen.“ Griechenland sei bereit, eine Po- litik des gegenseitigen Vertrauens mit allen Nachbarn zu verfolgen. Dieses Vertrauen müsse jedoch erst wieder hergestellt werden. Ungarns Minderheiten rechtlos Am Nachmittag desselben Tages ergriff der ungarische Außenminister Gyöngyössy das Wort vor der Vollkonferenz. Das demo- kratische Ungarn, sagte er, verwerfe eine aggressive und revisionistische Politik. Durch die Annullierung des Wiener Schiedsspru- ches würde aber das ungarisch- rumänische Problem in keiner Weise gelöst. Die Be- mühungen der rumänischen Regierung, den ungarischen Minderheiten gleiche Rechte zukommen zu lassen, würden durch die anti- ungarische Einstellung nationalistischer Or- ganisationen zunichte gemacht. Ungarn er- hebe nur Anspruch auf den Teil Sieben- bürgens, der vor dem ersten Weltkrieg zu Ungarn gehört habe.„Wir ergreifen mit Freude die Hand, die uns Rumänien ent- gegenstreckt,“ sagte Gyöngyössy,„denn wir Wünschen seit langem, mit unserem öst- lichen Nachbarn in guten Beziehungen zu leben.“ Auf die Differenzen zwischen Un- garn und der Tschechoslowakei eingehend, erkärte er, die noch in der Slowakei leben- den Ungarn seien ihrer Rechte beraubt, könnten nicht arbeiten, dürften keiner Ge- Werkschaft angehören, und der Gebrauch der ungarischen Sprache in der Oeffentlich- keit sei verboten. Ungarn habe an der Seite der Achsenmächte am Krieg teilgenommen, aber viele ungarische Patrioten hätten trotz dieser„Zusammenarbeit“ eine Widerstands- bewegung aufgebaut. Nach der Rede des ungarischen Außenministers erklärte der tschechoslowakische Delegierte, Jan Masa- ryk,„die tschechoslowakische Delegation wünscht diese erstaunliche Erklärung, die nicht ihresgleichen hat, zu studieren, um morgen darauf zu antworten“. Die Antwort des tschechoslowakischen Delegierten Gemäß dem in der Verfahrensordnung festgelegten Turnus übernahm am nächsten Tag der chinesische Außenminister Dr. Wang Chi Chieh den Vorsitz der Vollver- sammlung. Er erteilte dem tschechoslowa- kischen Außenminister als erstem Redner das Wort.„Wer hat diesen Krieg gewon- Die Neise nach Thüringen Oberst Newman und Ministerpräsident Geiler berieten Wiesbaden, 16. August.(dana). Die Leiter der Wirtschaft Großhessens und Thüringens werden künftig jeden zweiten Monat zusam- mentreffen. An diesen Zusammenkünften, die abwechselnd in Großhessen und in Thürin- gen stattfinden sollen, werden auch Offiziere der Wirtschaftsabteilung der amerikanischen Militärregierung für Großhessen teilnehmen. Diese Mitteilung machten der Chef der amerikanischen Militärregierung für Groß- hessen, Oberst James R. Newman, und der großghessische Ministerpräsident, Prof. Dr. Geiler, in einer Unterredung mit einem Berlin. Die Kontrollabteilung der deut- sehen Verwaltung für Handel und Versorgung in der sowjetischen Besatzungszone hat ihr Kontrollsystem für die Ablieferung der bevor- stehenden Getreide-, Kartoffel- und Gemüse- ernte stark ausgebaut und das Kontrollpersonal erheblich vermehrt. Bei Verfehlungen gegen die Bestimmungen sollen exemplarische Stra- ten verhängt werden. Dresden. Die bekannte Tänzerin und Tanzpädagogin Palucca wird bei den kommen- den Wahlen in Sachsen auf der Liste der SED kandidieren, um, wie sie selbst erklärte,„den für die künstlerische Arbeit notwendigen sozia- len Untergrund zu schaffen. Pra g. Der ehemalige Ministerpräsident der „Slowakei“, Vojtech Tuka, der vom tschecho- slowakischen Nationalgericht zum Tode durch den Strang verurteilt worden war, hat gegen dieses Urteil Berufung eingelegt. Rom. Das alliierte Hauptquartier in Ita- len gab bekannt, daß der ehemalige deutsche Generalfeldmarschall Albert von Kesselring im erbst vor ein Kriegsverbrechen-Gericht ge- stellt wird. Kesselring wird der Mißbhandlung italienischer Partisanen und der Verletzung des Kriegsrechts beschuldigt. London. Am Donnerstag startete zum erstenmal seit dem Kriege ein Verkehrsflug- zeug vom Londoner Flughafen Croydon zu einem Versuchsflug nach Berlin. Die Maschine, die auf diesem Flug noch keine Passagiere be- körderte, machte eine Zwischenlandung in Hamburg. Batavia. Der Präsident der indonesi- schen Republik, Dr. Soekarno, beauftragte den rüheren indonesischen Ministerpräsidenten Sutan Sharir mit der Bildung einer neuen Re- gierung. Die Lage in Indonesien sei, wie ein Rundfunksprecher bekanntgab, wieder normal. Bangkok. Siam ordnete die Schließung deiner Grenzen nach Indochina an. Die Schlie- Jung der Grenzen wurde von dem siamesi- chen Innenminister befohlen und als„bedin- mgslos“ bezeichnet. Pressevertreter, in der sie über ihre gemein- same Reise nach Thüringen und die dortigen Besprechungen mit Staatspräsident Dr. Paul und dem sowjetischen General Kolesnit- schenko berichteten. „Politisch und psychologisch“, so sagte Dr. Geiler in der Unterredung,„erfolgte unr ser Besuch in einem besonders bedeutsamen Augenblick. Im Vordergrund der Ansprachen, die von Oberst Newman, General Kolesnit- schenko, Staatspräsident Dr. Paul und mir gehalten wurden, stand der Gedanke der Notwendigkeit der wirtschaftlichen Einheit aller vier Zonen. General Kolesnitschenko, so berichtete Dr. Geiler weiter, sprach sich mit aller Deut- lichkeit dafür aus, daß diese wirtschaftliche Einheit unter Einbezug der sowzetischen Zone erfolgen solle. Wie Oberst Newman hierzu bemerkte, hat General Kolesnitschen- ko seine Unterstützung zur Erreichung die- ses Zieles zugesagt. An einer Pressekonferenz in den Amts- räumen des Staatspräsidenten in Weimar, so berichtete Dr. Geiler, nahm unter ande- ren auch Mister Hallens, der Chef der Landwirtschaftsabteilung der Militärregie- rung der britischen Zone teil. Mister Hallens unterstrich die Ausführungen Oberst Newmans und Dr. Geilers über ihre Ansichten bezüglich der wirtschaftlichen Vereinigung der Zonen. In einer privaten Konferenz mit Garde- generalmajor Kolesnitschenko, 80 berichtete Oberst Newman, habe der General sich dem Problem der wirtschaftlichen Einheit gegen- über sehr verständnisvoll gezeigt. Er hatte den Wunsch ausgedrückt, mit der amerika- nischen Zone im Warenaustausch zusam- menzuarbeiten. „Ich kam mit dem Gefühl zurück“, sagte Oberst Newman,„daß der sowjetische General großes Verständnis für die deut- schen Probleme hat, besonders, was die wirt- schaftliche Zusammenarbeit der Zonen an- geht.“ Umsiedlung von Bergarbeitern Prag, 16. August.(dana). Die tschecho- slowakische Regierung begann am Donners- tag mit der beschleunigten Umsiedtung von 12 000 deutschen Bergarbeitern von Nord- böhmen nach der Ruhr. Die Bergleute soll- ten ursprünglich im Rahmen des Auswei- sungs- Programms der tschechoslowakischen Regierung nach Deutschland umgesiedelt werden, doch war von den britischen Behör- den wegen des großen Mangels an Bergarbei- tern im Ruhrgebiet um die sofortige Evakuie- rung ersucht worden. nen? Die Alliierten oder Ungarn?“ fragte Masaryk zu Beginn seiner Rede.„Der un- garische Delegierte hat gestern behauptet, Ungarn habe den Krieg an Hitlers Seite nicht bis zum Schluß fortgesetzt. Das ist zwar richtig, aber Ungarn hat am Anfang an Hitlers Seite gekämpft und die unga- rischen Politiker sind damals über Hitlers Anfangserfolge hocherfreut und von einem Sieg Nazi- Deutschlands überzeugt gewe- sen.“ Zu der Minderheitenfrage übergehend, sagte er, die ungarischen Minderheiten seien eine ständige Quelle der Agitation ge- wesen. Nach dem sogenannten Wiener Schiedsspruch habe Ungarn sofort den süd- lichen Teil der Slowakei besetzt und auf regelrechte Naziart Zehntausende von Slo- waken und Tschechen vertrieben. Nach all dem dürfe man sich nicht wundern, wenn die ungarische Minderheit in der Tschecho- slowakei nicht sofort die vollständige Gleichberechtigung erhielte. Zum Schluß betonte Masaryk, er spreche nicht aus Hag, denn er kenne keinen Haß, ebensowenig wie sein Land. Im Anschluß an die Rede des tschechoslowakischen Außenministers betonte der Delegierte Weißrußlands, K. V. EKisselow, man müsse nicht im Geiste der Vergeltung an die Lösung des ungari- schen Problems gehen und die Frage der Minderheiten müsse zur Zufriedenheit der beiden Länder geregelt werden. 5 Außenminister James F. Byrnes spricht Als dritter Redner nahm sodann der amerikanische Außenminister James F. Byrnes zu den Diskussionsfragen Stellung. „Einige der Diskussionen“ sagte er,„die der Stellungnahme der ehemaligen Feindstaaten unmittelbar folgten, haben 6 Arbeit der Konferenz nicht erleichtert und uns auf dem Weg zum Frieden nicht weitergebracht. Die Vereinigten Staaten hätten diese Vorwürfe gern unbemerkt vorübergehen lassen, went Schweigen uns dem Frieden näher bringen könnte.“ Das neue Italien habe ein An- recht auf die Sympathie und das Verständ- nis aller Nationen. Er hoffe nicht, daß die Erklärung Molotows, gewisse Mächte zögen Vorteile aus der wirtschaftlichen Lage Ita- liens sich auf die Vereinigten Staaten be- ziehe. Durch die Leih- und Pachtabkommen habe die Sowjet-Union mehr als 11 Mil- liarden Dollar erhalten. Der Krieg habe die Vereinigten Staaten 400 Milliarden Dol- lar gekostet. Die Vereinigten Staaten ver- langten aber keine andere Entschädigung als die Freiheit, für die sie gekämpft hätten. Sie beanspruchten weder irgendwelche Ge- biete, noch verlangten sie Reparationen. Sie verlangten aber, daß ihr Eigentum und das der Vereinten Nationen, das im Kriege be- schädigt oder zerstört worden sei, wieder hergestellt werde. Es handele sich dabei nicht um so große Summen, wie sie die Sowjet-Union an Reparatioen verlange. Im Gegensatz zu den Reparationen würden die dazu erforderlichen Beträge in inländischer Währung zu leisten sein und dem Land seine Produktionsmitel und seine Erzeug- nisse belassen. Die Vereinigten Staaten könnten Verträgen oder Abmachungen gegenüber nicht gleichgültig bleiben, die die Wirtschaftlichen Beziehungen der einzelnen Länder zum Nachteil der großen Mehrheit der Vereinten Nationen und gegen die Interessen des Weltfriedens und des Wohl- standes trübten. Nach einem Hinweis auf die tapfere Haltung des griechischen Volkes Während des Krieges schloß Außenminister Byrnes mit den Worten„Laßt uns dafür sorgen, daß die Menschheit in ihren Hoff- nungen nicht enttäuscht wird.“ Der sowieti- sche Delegierte Wyschinski betonte an- schließend an die Rede von Außenminister Byrnes, es wäre gefährlich, in der Politik gegenüber den ehemaligen Feindländern die Wirklichen wirtschaftlichen Gegebenheiten außer Acht zu lassen. Die sowjetischen Reparationsforderungen trügen diesen Um- ständen Rechnung. Der finnische Standpunkt Der Vertreter Finnlands, Außenminister Karl Enkkell, der als letzter Vertreter eines ehemaligen Feindstaates vor der Vollver- sammlung sprach, stellte fest, daß die sieg- reichen Mächte nach dem Waffenstillstand Finnland gegenüber eine wohlwollende Hal- tung eingenommen hätten. Er bat, eine Her- absetzung der vorgesehenen Reparationslei- stungen von 300 Millionen Dollar an die So- wietunion in Erwägung zu ziehen und die vorgesehene Abtrennung gewisser Gebiets- teile zu mildern, um die wirtschaftlichen Schwierigkeiten seines Landes nicht über- hand nehmen zu lassen.„Finnland“, erklärte er,„wünscht eine dauerhafte Zusammen- arbeit mit der Sowjetunion.“ 2. V. Alexander gegen de Gasperis Ansprüche Nachdem der südafrikanische Delegierte, Generalmajor Frank H. Theron, die Dele- gierten gewarnt hatte, daß die Atmosphäre der Leiter der austra- lischen Delegation auf der Friedenskonferenz Dr. Herbert Evatt, in Paris. dana- Bild. des Mißgtrauens, die heute herrsche, die Ar- beit der Konferenz gefährde, und die Dele- gierten gebeten hatte, alle gegenseitigen An- schuldigungen fallen zu lassen, nahm der britische Delegierte A. V. Alexander das Wort. Er wandte sich gegen die Behauptung, daß de, Gasperi den Fußstapfen Mussolinis folge und daß Großbritannien die Absicht habe, Italien zu beherrschen. Nach einer An- erkennung des italienischen Beitrages zu sei- ner eigenen Befreiung und der hohen Lei- stung Griechenlands, wies Alexander de Ga- speris Bitte, um Milderung des italienischen Friedensvertrages zurück, da dieser keines- wegs eine ungerechte oder untragbare Last darstelle. Er erklärte sich aber bereit, Ita- liens Wunsch nach Aufnahme in die Verein- ten Nationen zu unterstützen, da es der erste Staat gewesen sei, der mit Deutschland ge- brochen habe. Bidault: Friede bedeutet Versöhnung Zum erstenmal seit seiner Begrüßungs- ansprache nahm dann der französische Mi- nisterpräsident Georges Bidault in der De- batte das Wort und versuchte, die gegen- seitigen Unstimmigkeiten auszugleichen. „Erlauben Sie mir“, sagte er,„Sie daran zu * letzter Minute.. ————— Gedenkstein von Compiègne soll zurück- gebracht werden Paris, 16. August.(dana) Der Ge- denkstein zur Erinnerung an den Waffen- stillstand von 1918, den Hitler 1940 aus dem Wald von Compiègne nach Berlin hatte bringen lassen, soll wieder an seinen ursprünglichen Ort aufgestellt werden. MeNarney's Tochter heiratet Frankfurt, 16. August.(ap) Ge- neral MeNarnev's Tochter, die 24jährige Betty Joe, wird, wie das Hauptquartier MeNarney's am Freitag bekanntgab, mit dem früheren Adjutanten General Me- Narneèy's, Major Charles E. Williams, in Bad Homburg am 27. August die Ehe schließen. Große Fälscherbande gefaßt Frankfurt, 16. August.(ap) Kri- minalbeamte der amerikanischen Armee teilten mit, daß drei Amerikaner und 22 Deutsche als die mutmaßlichen Anführer einer über ganz Europa verbreiteten Bande von Banknotenfälscher festgenom- men worden sind. Man entdeckte dabei gleichzeitig Schiebungen mit Gold, Dia- manten, Juwelen und Platin. Das ge- kälschte Geld, 50-Dollar-Scheine und Fünf-Pfund-Noten, sei in London, Paris, Berlin und anderen amerikanisch be- setzton Städten Deutschlands gefunden worden, und man könne noch nicht er- messen) wieviel davon noch im Umlauf Sei. erinnern, daß wir vor allen Dingen hier auf einer Friedenskonferenz sind, und daß Friede Versöhnung bedeèutet.“ Molotow nimmt Stellung Nach ihm sprach der sowjetische Außen- minister Molotow. Er sagte, während der vorausgegangenen Debatte habe man der sowjetischen Delegatiofl eine Erklärung zu- geschrieben, die sie niemals gemacht habe. Die Behauptung von Außenminister Byrnes, die Sowjetunion widersetze sich der Zahlung von Entschädigungen für Schäden, die dem Eigentum der Vereinten Nationen zugefügt worden seien, wies er zurück. In bezug auf die finnischen Wünsche erinnerte Molotow an die Angriffe„weißer“ Finnen zwischen 4918 und 1922 und bezeichnete die vorge- sehene Grenzberichtigung als erforderlich für die Sicherheit Leningrads. Man müsse bei der Berechnung der Reparationen be- denken, daß diese nicht einmal den Schaden, der allein in Leningrad entstanden sei, dek- ken würden. Auch Molotow rühmte die Leistungen Griechenlands unter besonderer Hervorhebung der hervorragenden Kämpfer der EAM, wies aber die Annektionswünsche der Vertreter Griechenlands als abenteuer- liche Pläne yurück. Am Schluß seiner Rede wandte sich Molotow gegen die Möglichkeit einer Vertagung der Konferenz und er- klärte,„die sowjetische Delegation ist der Ansicht, das wir hier harmontsch zusam- menarbeiten, um die Konferenz so bald wie möglich zu Ende zu bringen.“ Soll Oesterreich gehört werden? Auf die Bekanntgabe des Vorsitzenden Wang Chi Chieh hin, daß die diplomati- schen Vertreter Albaniens, Mexikos, Kubps und Aegyptens eingeladen worden seien, am Samstag ihre Ansichten vor der Konfe- renz vorzutragen, teilte der Leiter der bri- tischen Delegation mit, daß von ihr vorge- schlagen würde, auch Oesterreich zur Dar- legung seines Standpunktes einzuladen. Die sowjetische Delegation erwiderte darauf, daß sie sich dieser Einladung widersetzen werde. Zum Schluß sprach der griechi- sche Delegierte Tsaldaris und schlug vor, daß Albanien bei seinem Auftreten vor der Konferenz ebenso behandelt werden solle wie die ehemaligen Feindstaaten, da sich Griechenland als im Kriegszustand mit Al- banien befindlich betrachte. Der Vorsitzende gab sodann bekannt, daß am nächsten Tag lediglich Sitzungen der verschiedenen Aus- schüsse stattfinden würden. Die Aufnahme in die UN Neupyork, 14. August.(AP) Die Anträge Schwedens, Islands und Afghanistans zur Aufnahme in die UN haben bisher keinerlei Einsprüche ausgelöst. Hingegen dürfte die Opposition gegen die Aufnahme Irlands, Por- tugals, Transjordaniens und Siams anhalten. So hat zum Beispiel Frankreich gegen die Aufnahme Siams Bedenken, und die 8 union tritt gegen die Aufnahme v allen vier Staaten ein, jedoch unterstützt sie die Anträge von Albanien und der Mongolei, die ebenfalls zur Debatte stehen. Beschaffung von Siedlungsland Stuttgart, 15. August.(dana) Ein Ge- setzentwurf zur Beschaffung von Siedlungs- land wurde in der außerordentlichen Sitzung des Länderrates am Donnerstag an- genommen und der amerikanischen Militär- Regierung zur Genehmigung vorgelegt. Im einzelnen regelt das neue Gesetz, wenn es von der Militärregierung genehmigt wird, die Bereitstellung von Land für Kleinsied- lungszwecke und gartenmäßige Nutzung durch entwurzelte und heimatlos gewordene Menschen, sowie Landabgabe an Arbeiter und Handwerker, die keine ausreichende Existenz mehr haben, die Seßhaftmachung von Landarbei- ter familien, die bäuerliche Ansiedlung ins- besondere von nachgeborenen Söhnen und Abkömmlingen von Landwirten, Kriegsver- sehrten und ausgewiesenen Landwirten aus dem Osten. Ferner sollen kleinbäuerliche Betriebe durch Zuweisung von Land in ihrer Leistungsfähigkeit gestärkt werden. Die Auswirkungen des neun Gesetzes 198 000 Hektar land wirtschaftlicher Nutz- äche werden, wie Dr. Dietrich, der Son- derbeauftragte des Länderrats für Ernäh- rung und Landwirtschaft, vor/Pressevertre- tern erklärte, vofl dem neuen Gesetz betrof- fen. Dabei kommen 71 000 Hektar, und zwar in Bayern 54 000 Hektar, in Großhessen 12 000 Hektar und in Württemberg-Baden 5000 Hektar, zur Abgabe. Die Zahl der Grundbesitzer, die unter das Gesetz fallen, beträgt in Bayern 574. in Großhessen 172, in Württemberg-Baden 43. Das neue Ge- setz bestimmt die Bereitstellung von Land in erster Linie aus Ländereien der früheren Wehrmacht, ferner aus dem früheren Ver- mögen der NSDAP, sowie von Waldgelände, das zur Umwandlung geeignet ist. Ganz oder teilweise können herangezogen wer- den: Land wirtschaftliche Betriebe, deren Eigentümer nicht selbst wirtschaften, Be- triebe, die schlecht bewirtschaftet werden oder deren Inhaber der Ablieferungspflicht anhaltend und in erheblichem Maße durch eigenes Verschulden nicht nachkommen, so- wie ständig verpachtetes Grundeigentum. Bei rassisch und politisch Verfolgten kann eine andere Regelung getroffen werden. Großgrundbesitzer, die durch die Fideikom- mißgesetzgebung geschaffen wurden, kön- nen bis zu sechs Monaten nach Inkraft- treten des Gesetzes an die Mitglieder der Gemeinschaften aufgeteilt werden und gel- ten dann als entsprechendes Eigentum von Einzelpersonen. Bei Mangel an geeignetem Land kann Grundeigentum mit weniger als 100 Hektar land wirtschaftlicher Nutzfläche zur Landbeschaffung herangezogen werden, jedoch muß der Wert dieser Grundstücke mindestens 20 000 Mark betragen. Forstlich genutzte Flächen können in einem Verhält- nis von 4:1 auf die Landabgabe angerechnet werden, soweit sie sich für landwirtschaft- liehe Nutzung eignen. Grundbesitz des Staates, der Kirchen und juristischer Per- sonen des öffentlichen Rechts kann wie pri- Länderrat verabschiedet neues Gesetz vates Grundeigentum zur Landabgabe her- angezogen werden. l Die Durchführung der Landabgabe Die Landabgabe ist mit einer Flurberei- nigung zu verbinden, sie erfolgt durch Uebereignung an Siedlungsunternehmen. Wenn die Abgabe nicht freiwillig erfolgt, kann die Siedlungsbehörde Zwangsenteig- nung anordnen. Die Siedlung kann in der Weise erfolgen, daß Siedlerstellen in Form einer Pacht mit Kaufanwartschaft beschafft werden. Da dieses vom Länderrat verab- schiedede Gesetz ein Ländergesetz für die amerikanische Zone ist, haben die bayeri- schen, hessischen und württembergisch- badischen Staatsministerien für Ernährung und Landwirtschaft die Ueberleitungs-, Aus- führungs-, Ergänzungs- und Durchführungs- verordnungen zu erlassen. Wie es in einem Rommentar von Dr. Schillser, einer der Mitarbeiter des Sonderbevollmächtigten für Ernährung und Landwirtschaft heißt, ist man bei der Ausarbeitung des Gesetzes darauf bedacht gewesen, jede Schädigung der land wirtschaftlichen Produktion zu vermeiden. Soweit möglich, müsse die bäuerliche Siedlung aufs stärkste gefördert werden. Diese Möglichkeiten würden aber in den nächsten Jahren sehr begrenzt sein. Es sei jedoch volkspolitisch, wirtschaftlich und sozial notwendig, wenigstens für die Zwecke der Kleinsiedlung und garten- mäßigen Nutzung das benötigte Land zur Verfügung zu stellen. Samstag, 17. August 194 N A N N H E 1 NM EK R Samstag, 17. August 1946 Verötkentlicht unter Militär-Regierungs-Lizenz Us- w. 103. Verantwortlich für den gesamten Inhalt: Dr. Oskar Hörrle und E. Fritz von Schilling. Redaktion, Verlag und Druckerei: Mannheim, R 1, 4/86. andes 441 51/33. Postseheckkonto: Karlsruhe 800 16. Anzeigenpreis für die zehngespaltene Nonparetllezelie RM 1.—. Monatsbezugspreis: RM 2,40 einschlieglich Trägerlohn. n 5 N Im Mittelpunkt des Interesses steht nach Unsere politische Wochenschau wie vor die Frage des wirtschaftlichen Tusammenschlusses der Besatzungszonen. Die Vorbereitungen für die Schaffung der Wirt- schaftseinheit zwischen der amerikanischen und britischen Zone wurden weiter gefördert, so daß mit einer baldigen Verwirklichung des Planes gerechnet wird. Frankreich hat sich a nach einer Mitteilung von General Koenig ebenfalls bereiterklärt, unter gewissen Voraus- setzungen die Frage des Zusammenschlusses zu diskutieren. Allerdings fordert Frank- dbeich, daß eine zentrale Verwaltung Deutschlands nicht den Deutschen übertragen werden Soll, sondern eine Viermächtekommission diese Aufgabe zu übernehmen habe. Gleich- zeitig verlangt Frankreich die wirtschaftliche Abtrennung des Saargebietes. Die Grund- lagen der Diskussion sind gegeben, so daß die Möglichkeit des Einbezugs der französi- dchen Zone in den amerikanischen Plan nah ergerückt ist. Aus der russischen Zone hörte man Stimmen, die sich ebenfalls für die Wirtschaftseinheit Deutschlands aussprechen, aber einschränkend fe tstellen, daß ein vorheriger Zusammenschluß einiger Zonen die politische Einheit gefährden könnte. Uns erscheint diese Befürchtung unbegründet, zumal ja der amerikanische Plan zunächst nur eine wirtschaftliche Vereinigung der Tonen vorsieht. Der Wille und die Notwendigkeit eines wirtschaftlichen Zusammen- schlusses aller Zonen in Deutschland wurde auch von dem Landespräsidenten für Thü- ringen, Dr. Paul, anläßlich des Besuches von Ministerpräsident Dr. Geiler deutlich be“ kundet. 5 Die zukünftige Verfassung von Württemberg-Baden wurde weiter im Verfassungs- gusschuß in vielen arbeitsreichen Sitzungen durchgearbeitet. Die Beratungen des Aus- schusses haben den Zweck, in kleinem Kreise von Sachverständigen unbefangen und Vorurteilslos Einzelheiten des Entwurfes durchzusprechen. Niemand ist im Verfas- vungsausschuß an seine Parteiauffassung gebunden und es kam vor, daß Mitglieder Zleicher Parteien verschiedene Meinungen vertraten. Wenn der Ausschuß die zur Be- handlung stehenden Artikel gründlich durchberaten hat, wird über die endgültige Form abgestimmt. Wie bekannt wird, will der Ausschuß nach Abschluß der ersten Lesung dies Verfassungsentwurfs eine Uebersicht veröffentlichen und den Entwurf in der Form, im der er vor das Parlament kommt. vorher bekanntgegeben. In der französischen wie in der russisch besetzten Zone Deutschlands finden im Sep- tember die Wahlen für die Gemeindeparla nente statt. Während in der französischen Zone bisher noch keine öffentlichen Wahl veranstaltungen zu erkennen waren, herrscht in der russischen Zone bereits ein ausgesprochener Wahlkampf. Ganz besonders trat bisher die SED aktiv hervor. Vorllegen de Berichte lassen erkennen, daß der Wahl- kampf im allgemeinen in loyaler Weise von den Parteien geführt wird, wenn auch ge- legentliche Anpöbelungen in Versammlungen oder in der Presse nicht ausbleiben. In der englischen Zone ist das Interesse an den bevorstehenden Wahlen nicht beson- fers groß. Dagegen hat sich, anscheinend um einem dringenden Bedürfnis abzuhelfen, um Hamburg eine neue„Republikanische Partei“ ebudet Hoffentlich wird die Zu- „lassung dieser Partei nicht für weitere Splittergrüppchen zum Anlaß genommen, sich ebenfalls zu konstituieren. Die bereits bestehenden Parteien dürften vollkommen aus- reichen und wir müssen uns hüten, einer Entwicklung Vorschub zu leisten, die zur Bil- dung zahlloser Parteien Gechsunddreißgig waren es einmal)) führen könnte. In dem Ver- hältnis der Parteien untereinander ist eine Erklärung von Dr. Adenauer, Vorsitzender der CDU in der britischen Zone, von Inter esse, in der er der SPD den Vorwurf macht, daß sie gegen den Willen der Mehrheit des Volkes eine Sozialisierungspolitik betreibe. 8 Gleichzeitig erklärte Dr. Adenauer, daß die Spb in der britischen Zone Regierungspartei sei und sie ein großer Teil der Verantwortung dafür trage, wenn die Wirtschaft 80 schwer in Gang komme und die Ernährungstage so schwierig sei. Wahlabkommen werde die CDU weder mit der SpD, noch der KPD oder dem utetründeten Zentrum in Zu- kunft treffen. Die Spruchkammern in der amerikanisch en Zone haben fast uberall hre Tätigkeit aufgenommen. Ihre Urteile erregen oft Unwillen, besonders dann, wenn sie Nutznießern, die durch Kriegsrüstungen Hunderttausende verdient haben, zu einer Sühne von 2000 Mark verurteilen. Gerecht aber hart müssen die Shruchkammerurteile sein, wenn nicht cke ganze Entnazifizierung zu einer Farce werden soll. In diesem Zusammenhang ist die Forderung des Landesvorsitzenden der WAV(Wieder-Aufbau- Vereinigung) interessant. in der er erklärte, dag die Abgeordneten, die 1933 für das Ermächtigungsgesetz stimm- en, als Hauptschuldige vor einer Spruchkammer erscheinen sollen. Als Beispiele nannte er für Bayern den Präsidenten der verfassunggebenden Landesversammlung Staats- sekretär Dr. Horlacher, den Verkehrsminister Helmerich, Dr. Scharnagl, sowie Dr. Pfeiffer, die alle maßgebliche Parteipolitiker der ehemaligen BVP waren. 5 Auf der Pariser Konferenz hatten in der vergangenen Woche die Delegierten der küntf Feindstaaten vor der Vollversammlung gesprochen. Der diplomatischen Etikette entsprechend wurden ihre Autos bei der Vorfahrt zum Palais Luxembourg in einen abgelegenen Hof geleitet und sie selbst durften den Sitzungssaal nur durch einen Seiten- gen der italienischen Regierung gegenüber dem Friedensvertragsentwurf zum Ausdruck gebracht. Mit ähnlichen Argumenten und dem Hinweis auf die Zwangsherrschaft kaschistischer Cliquen, die ihre Völker in den Krieg an die Seite Deutschlands getrieben hatten, während die wirkliche Stimmung und nach dem Zusammenbruch der Dſktatur auch die tatsächliche Kriegsleistung an der Seite der Allſierten einen Anspruch auf die Milde der Sieger begründe, vertraten die Delegatlonsführer von Rumänien, Bulgarien und Ungarn die Interessen ihrer Länder. Als letzter brachte der finnische Außenminister Karl Enkkel die Bitte Finnlands vor, zur Erleichterung der wirtschaftlichen Schwierig- keiten seines Landes die vorgesehenen Reparationsleistungen herabzusetzen und einige territorialen Klauseln zu revidieren. Nicht ohne zum Teil heftigen Widerspruch wurden die Darlegungen der Vertreter der ehemaligen„Vasallenstaaten“ aufgenommen. Im Falle Italien erhob sich sogar aus den eigenen Reihen der italienischen Kommunistischen Partei erhebliche Kritik an den Ausführungen de Gasperis, dem Molotow vorgeworfen tte, er kein Wort gegen den Faschismus gesagt habe. Noch schärfere Kritik an 1 ite jenischen Darstellung übten der jugoslawische und der abessinische Delegierte. Wie aus Rom berichtet wird, hält man dort eine Kabinettskrise im Zusammenhang mit ler Rede de Gasperis vor der Pariser Konferenz nicht für ausgeschlossen. Während die rumänische Stellungnahme durch Außenminister Tatareseu nur in bezug auf seine Kritik an den Reparations forderungen der westlichen Alliierten Widerspruch erregte, trat der Sriechische Ministerpräsident Tsaldaris den bulgarischen Forderungen auf Rück- gabe sowohl der thrazischen Provinzen mit äußerster Schärfe entgegen. Rumänien so- wohl wie Bulgarien fanden in dem tschechischen, beziehungsweise ukrainischen Dele- gierten verständnisvolle Fürsprecher. Dagegen erzielte der ungarische Außenminister Gyöngyössy eine heftige Reaktion auf seine Verteidigung der territorialen und mensch- liehen ungarischen Minderheitenrechte. Unmittelbar nach seiner Rede erklärte der tschechoslowakische Außenminister Jan Masaryk, er werde erst auf der nächsten Sitzung zu den ungarischen Ausführungen Stellung nehmen, da er Zeit brauche,„diese erstaun- Hehe Erklärung“ zu studieren. Anschließend nahmen die Vertreter der Vereinigten Staa- „Englands, Frankreichs und Rußlands in grundsätzlichen Erklärungen Stellung zu den in der Aussprache hervorgetretenen Gegen ztzen. ie Kündigung des, Dardanellen-Statuts durch die Sowjetunion hat eie seit dem Früh- fahr des vergangenen Jahres etwas in den Hintergrund getretenen Promiem der türkisch- So wietischen Beziehungen wieder deutlicher gemacht. Bekanntlich hatte die Sowijet- union den Wunsch geäußert, durch Stützemkte an den Dardanellen die Durchfahrt rer Schiffe vom Schwa arzen Meer zum Mittelmeer zu sichern. Gleichzeitig war dureh den Brief eines georgischen Professors an den Obersten Sowiet die Forderung auf Ein- jederung der türkischen Gebiete von Kahrs und Ardahan erhoben worden. Von briti- scher und amerikanischer Seite ist im Gegs satz zu den sowjetischen Wünschen bemerkt vorden, daß eine Revision der Konvention von Montreux nur dureh eine Konferenz aller Unterzeiehnerstaaten, mit Ausnahme Japans, Vorgenommen werden könnte. Der kürkische Ministerpräsident Recep Peker er klärte in ler türkischen Nationalversamm- „daß die Türkei durch internationale Verträge gebunden sei und gemeinsam mit land den sowjetischen Vorschlag, neue Verhandlungen auf die Schwarzmeer-Staaten land, Rumänien und die Türkei zu beschränken, ablehnen werde. Es erscheint in dlesem Zusammenhang nicht obne Bedeutung, daß Merrhall Shukoff nach der Ueber- gabe des Rommandos über die sowjetischen Besatzungstruppen in Deutschland an Mar- ali Sokolowski zum Kommandanten von Odessa, dem größten Hafen am waren Meer, ernannt worden ist. In Pglästina hat sich die Lage im Laufe der vergangenen Woche welter verschärft. 588 Einwanderungsverbot gegen illegale Zureisende durch die britische Regierung hat in clischen Kreisen stark verstimmt und in Palästina selbst erhebliche Reaktionen her- orgerufen. Demgegenüber hat der von der britischen Regierung unterstützte Tellungs- zum mindesten in seiner bisherigen Form, keinen großen Anklang gefunden, Die Spannung zu den arabischen Staaten scheint dagegen nachgelassen zu haben. Präsident Truman hat nach sorgfältigem Studium der vorliegenden Pläne und beraten von den jerikanischen Sachverständigen des Außenamtes dem britischen Ministerpräsidenten Anregungen und Vorschläge Übermittelt, von denen gehofft wird,—8 le 58 i es 1* e werden. 5 eingang betreten. Als erster hatte der itallenische Ministerpräsident de Gasperi die Sor- Uneilsverkündung in Nürnberg für September erwarte Schluß der Beweisaufnahme gegen die SA— Funk zu den Vorwürfen gegen die KZ-Depots der Reichsbal Nürnberg, 16. Lugust.(dana). Ober- richter Robert H. Jackson, der amerikanische Hauptankläger beim internationalen Militär- tribunal in Nürnberg, erklärte in Washing- ton, daß er zu den Urteilsverkündungen, die im nächsten Monat erwartet werden, nach Nürnberg zurückkehren wird. Die von Dr. Kleefisch beantragte Rede über die gesetzlichen Grundlagen des Ver- fahrens gegen die angeklagten Organisatio- nen wird vom Gericht nicht zugelassen, gab Lordrichter Lawrence zu Beginn der Don- nerstagsitzung bekannt. Außerdem müssen die Schlußerklärungen der Angeklagten zußerst kurz gefaßt sein. Während des Kreuz- verhörs des ehemaligen SA-Obergruppen- führers Max Jüttners als Zeuge für de an- geklagte Organisation SA legte der britische Ankläger Sir David Maxwell-Fyfe mehrere Belastungsdokumente vor, darunter zwei Beschwerdebriefe Blombergs an Hitler über die Tätigkeit der SA und einen Brief Rosenbergs an die Oberste Sa-Führung in München, wonach bayrische Sa- Leute schon im Februar 1934 in Oesterreich ein- marschieren sollten. Anhand anderer Do- kumente behandelte der britische Ankläger verschiedene von der SA in den Jahren 1933 bis 1935 verübte Terrorakte, die dem Zeugen angeblich nicht bekannt waren. Auch von dem rigorosen Vorgehen der SA Während der Judenprogrome im November 1938 will Jüttner„nichts erfahren“ haben. Er sagte, er sei überzeugt, daß SA-Männer, die Juden erschlagen hätten, bestraft wor- den wären,. Der britische Ankläger legte dem Gericht sodann eine eidesstattliche Er- klärung des bayrischen Ministerpräsidenten Dr. Wilhelm Högner vor, worin dieser zu den Uebergriffen der SA Stellung nimmt. Er bezeichnet die SA als„schwer bewaff⸗ nete Horde“, die in die Wohnungen poli- tischer Gegner eindrang und diese mißhan- delte und verhaftete. In der Freitagssitzung setzte der Vertei- diger Dr. Boehm das Verhör Jüttners fort. Die Beschuldigungen, daß die S an den Synagogenbränden beteiligt gewesen Sei, hält Jüttner, wie er sagte, für unrichtig. Auf die Frage des Verteidigers, ob die i Ermordungen der Juden, die von Männern in SA- Uniformen began- gen worden sind, von der Obersten SA- Führung befohlen worden seien, erklärte der Zeuge, dies sei nicht der Fall. Alle Per- sonen, die ein Braunhemd trugen, seien als SA-Leute angesehen worden. Das Per- sonal des Reichskommissariats für die be- setzten Ostgebiete habe aber ebenfalls braune Uniformen getragen. Zwangsarbeits- lager wurden, wie der Zeuge behauptet, nie von der SA verwaltet. Wenn von soge- nannten Baustäben, die sich aus SA-Leuten zusammensetzten, Verbrechen begangen wurden, erklärte der Zeuge, 80 verdienten diese Leute fähre gerechte Strafe. Die Oberste SA-Führung aber trage für diese Gruppen und deren Taten keine Verantwor- tung. Als der Zeuge erneut auf den rein sportlichen Charakter der SA zurückkam und nachweisen wollte, der Ge- ländedienst habe dem SA- Mann nur die „Schönheit seiner Heimat“ näherbringen sollen, unterbrach Lordrichter Lawrence das Verhör mit dem Hinweis, das Gericht wolle nichts mehr über diesen vom Zeugen wäh- rend der letzten zwei Tage dauernd wieder- holten Punkt hören. „Funk, der Ahnungslose“ Erneutes Verhör des Angeklagten Der Angeklagte Walter Funk erschien auf Antrag seines Verteidigers Dr. Fritz Sauter noch einmal im Zeugenstand des Nürnberger Gerichts und behauptete aber- mals, über die von getöteten KZ-Häftlingen stammenden Gold- und Devisendepots der Reichsbank„nichts gewußt zu haben“. Funk behauptete, daß er sich„auch beim besten Willen 0 nicht mehr erinnern“ könne, über diese Dinge mit dem Chef des SS- Wirtschafts- und Verwaltungshauptam- tes, Oswald Pohl, gesprochen zu haben. „Ungeheuerlich ist allerdings die Behaup- tung Pohls't, erklärte der Angeklagte,„mir ewas über tote Juden erzählt zu haben, von denen die Materialien genommen seien. Wenn er sagte, die Lieferung komme von der Ss, dann wäre das durchaus plau- sibel Bis zu diesem Prozeß habe jch nicht erfahren, daß Juden in den KZ's er- mordet wurden.“ Auf eine Abschließende Frage Dr. Sauters gab Funk dann aller- dings zu:„daß von der 88 Gold und Devisen eingeliefert wurden und daß sie auch von KZs stammten, wußte ich.., über andere Dinge habe ich nichts gewußt.“ Anschlie- Bend wurde Funk von dem amerikanischen Anklagevertreter Thomas Dodd ins Kreuz- verhör genommen und erklärte auch hier wieder: Daß diese Dinge aus Konzentra- tionslagern stammten, war mir klar,“ Als Dodd hierauf feststellte, im Jahre 1943 seien im Rahmen der„Aktion Reinhardt“ Tausende in Valuten von der S8 der Reichsbank übergeben worden, sagte Funk: „leh bin erstaunt über diesen Umfang.“ Der Angeklagte sagte:„Ich stehe hier selbst vor einem Rätsel. aber ich trage die Verantwortung für alles, was in der Reichsbank geschehen ist, zusammen mit den Herren des Direk- Das amerikanische Bekaltmachung an alle Personen, die An- spruch auf amerikanische Staatsangehörig- keit durch Einbürgerung erheben und im amerikanischen Konsularbezirk von Würt⸗ temberg-Baden und Hohenzollern wohnen. Das amerikanische Konsulat in Stuttgart gibt erneut bekannt, daß bis auf wenige Aus- nahmen alle amerikanischen Staatsangehörigen, die bis zum 13. Oktober 1946 nicht nach den Vereinigten Staaten zurückkehren, automatisch ihre Staatsangehörigkeit gemäß den Vorschrif- ten des während des Krieges abgeänderten Nationalitätenaktes von 1940 verlieren werden. Der Kongreß der Vereinigten Staaten hat be- antragt, die Wirkung der Abschnitte 404 und 407 des Nationalitätenaktes von 1940 heraus- zuschieben. Die Verordnungen dieses Gesetzes treten jedoch am 14. Oktober in Kraft. Des- halb sollten alle Personen, die durch die Ein- bürgerung ihrer selbst oder ihrer Eltern An- spruch auf die amerikanische Staatsangehörig- keit erheben und in der amerikanischen Be- satzungszone von Württemberg- Baden oder dem französisch besetzten Teil von Württem- berg-Baden und Hohenzollern wohnen, unver- züglich an das Amerikanische Konsulat in Stuttgart schreiben. Dabei sind folgende An- gaben notwendig: 1. ob der Wunsch besteht, die amerikanische Staatsangehörigkeit zu behalten und sofort in die Vereinigten Staaten zurückzukehren. Wenn ja, empfiehlt es sich, um eine Rück- sprache zur Beantragung eines Reisepasses zu bitten. Ob Beweise für die amerikanische Staats- zangehörigkeit, sei es durch Naturalisierungs- Urkunden oder einen alten amerikanischen Reisepaß, vorhanden sind. Wenn nicht, muß das Datum und der Ort der Einbürgerung ihrer selbst oder ihrer Eltern angegeben werden. Darüber hinaus sollte der Name und die vollständige Adresse eines Verwand- ten oder Freundes in den Vereinigten Staaten angegeben werden, der bereit ist, das Geld für dre Kosten der Ueberfahrt nach den Vereinigten Staaten zu hinterlegen. 2. Ueber die Staatsführung Ausführungen Prof. Dr. Pollocks Stuttgart, 16. August.(Eig. Ber.) Der bis- herige Leiter des Coordinating Office beim Länderrat, Prof. Dr. James Pol lO ek, gab vor dem Länderrat in Stuttgart einen Ab- schiedsempfang, an dem sein Nachfolger, Oberst Dawson, die Ministerpräsidenten Högner und Maier, die Sonderbevollmäch- tigten, Minister Dr. Dietrich und Dr. von Maltzan, teilnahmen. Professor Pollock betonte in seiner Ab- schiedsrede, daß er vor seiner Abreise noch einige Hinweise geben möchte, die zum kommenden Wiederaufbau eines friedlie- benden und demokratischen Deutschlands Heitragen könnten, In den 9 Monaten seit der Gründung des Länderrates hätten die drei Lander der amerikanischen Zone ein bemerkenswertes 5 Zeugnis wirksamer Zusammenarbeit an den Tag gelegt. Durch ihre tätige Zu- sammenarbeit mit der Militärregierung hätten sie ihr Volk vor ernsten Schwierig- keiten bewahrt. Das beste Beispiel seien die Aus 1000 Stundenkilometer Tangmere, 16, August.(dena) Eine Ge- schwindigkeit von 10016 Stundenkilometer erreichte ein Flugzeug der britischen Luft- Streitkräfte vom Typ„Meteor“ während einer Dauer von 3 Minuten. Die Maschine flog in einer Höhe von 900 Meter. Der Pi- lot, Group-Captain E. M. Donaldson, wird, sobald es die Wetterverhältnisse erlauben, versuchen, den bisherigen Weltrekord zu brechen. Einsteins vereinfachte Darstellung Neuyork, 16. August.(dana-Sonderdienst) Prof. Dr. Albert Einstein hat soeben eine vereinfachte Darstellung seiner Energie- Masse-Formel herausgegeben. Die Veröffent- lichung, die nur zwei Druckseiten umfaßt, erscheint unter dem Titel:„Eine elementare Ableitung der Equivalenz von Masse und Energie“, Das Buch basiert auf drei be- kannten Gesetzen und ermöglicht den Physikern eine leichtere Lehrmethode ihrer Themen. Koreaner in Japan Tokio, 16. August,(dana) Am ersten Jah- restag der Befreiung Koreas durch die Alliierten demonstrierten 5000 Koreaner in den Straßen Koreas für vollständige Unab- hängigkeit Koreas und Ausweisung aller japanischen Beamten, die augenblicklich noch bei den Behörden Koreas tätig sind. In Japan leben zur Zeit etwa 3800 000 Ko- reaner. 5 Massenprezeß gegen Ungarn. 620 15 ee d e 425 5 In 5 eröffneten choslowakischen Volksgericht Prozeß gegen 735 Angehörige der ungari- schen Minderheit in der östlichen Tschecho- Slowakel, die beschuldigt waren, sich stsats- feindlich betätigt und die Angliederung des Gebietes um Kosice an Ungarn gefördert zu haben, wurde das Urteil gefällt. Acht Personen wurden zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt, 15 Personen zu 1 Mongt Zwangs- arbeit, 40 Personen zu 2 Wochen Zwangs- arbeit, und in 134 Fallen wurde Bewäh⸗ Tungsfrist gegeben. In 389 Fällen verzichtete der Ankläger auf die Fortsetzung des Ver- fahrens, 169 Fälle wurden zur Vervollstän- digung des Materials zurückgestellt. Drei Millionen Dollar gefunden Washington, 16. August,(dana) In der früheren deutschen Botschaft in Wasking⸗ ton wurden ungefähr 3 Millionen Dollar ge- funden, Es handelt sich wahrscheinlich um Eeträge, die der deutschen Spionage in den Vereinigten Staaten zugedacht waren. Nach einer amtlichen Mitteilung der amerikani- schen Regierung wurde das Geld endeckt, nachdem die amerikanische Regierung die Rontrolle über die deutsche Botschaft von der Schwelzer Regierung übernommen hatte. Der Rat der Weisen Nanking, 16. August,(dana) Generalissi- mus Tschiangkaischek hat für den 25. August eine Konferenz chinesischer Wissen- schaftler nach Kuling einberufen. Die Kon- ferenz wird sich bemühen, eine Lösung der Streitigkeiten zwischen der Regierung und den Kommunisten herbeizuführen, wie die Zeitung„Hsinminpao“ am Freitag aus der chineslschen Hauptstadt meldet toriums.“ Der amerikanische Ankläger be endete das Kreuzverhör mit den Worten „Es waren goldene Zähne, die von ermo deten Juden stammten, in ihren Depoh und Sie wußten nichts davon. Sind S überhaupt sicher, daß Sie Präsident de Reichsbank gewesen sind?“ Der amerikz nische Oberrichter Francis Biddle richteg* darauf an Funk die Frage, ob es zu Hmm 4 lers Aufgabenkreis gehört habe, sich m fans die Depots der Reichsbank zu kümmen mod Worauf Funk antwortete, daß es so weit. Himmlers Befugnissen gehörte, als es Sie scha um Gegenstände aus den KZs gehande terkb habe. Biddle:„Das ist es ja, was i 0 wissen wollte. Sie wußten es aber doch ban daß es sich um Gegenstände aus dem K Erst handelte, Funk:„Ja, aber nicht nur um ruh! diese. Himmler unterstanden auch die Zoll Ersc und Grenz wachen.“ Abschließend erklärt] dens Funk, daß Himmler lediglich gesagt habz offer es handele sich bei allen diesen Dingen u mac „beschlagnahmte Werte“. Woraus dieselbe Tase bestanden hätten, habe er nicht gewul dum und Himmler auch nicht danach gefragt. 00 5 2 a lich Konsulat teilt mit: ch. Kop Notice to all claimants to American dit. zenship through näaturalization who resid Er in the Stuttgart Consular District. Attentia 1 American Citizens in Wuerttemberg Badaf kam and Hohenzollern. g 555 The American Consulate in Stuttgart a“ nounces again that all naturalized Amerien citizens with miner exceptfons who do not re turn to the United States on or before Octobe 0 13, 1946 Will automatically lose their citizenshyf Beke under the provisions of the nationality act d. 1940 às amended during the war. The Cong.* gress of the United States has acted to pot] mit pone the effect of sections 404 and 407 of te Kür: nationality act ot 1940, However, on Oeto-.“ risch ber 14, of this year the provisions of law d ten TI NO and section 404 come into effect. Forl. Therefore all claimants to American eitizen- 122 ship through the naturalization of themselves bis 0 or their parents, who reside in the American* occupied portions of Wuerttemberg and Baden] Veri or the French occupied portions of Wuerttem- berg-Baden and Hohenzollern should immedia- tely write to the American Consulate in Stutt. gart. They should furnish the following in- formation: 1. Wheter they wish to retain their American eitizenshir and return to the United States“ immediately. If so, they should ask for anf appointment to apply for à passport. Wheter they have in their possessioen procl“ of American citizenship either their certif/ cate of naturalization or an old American passport. If not, they should furnish the date and place of their or their parents gs. turalization. 0 In addition they should state the name and complete address in the United States of a re. lative or friend who will be willing to deposit money to cover the cost of their Dassgße to 5 United States. 6 beim Abschied von Deutschland Maßnahmen, die sie bisher zur Lösung de“ Ernährungsproblems getroffen hätten„Iich“ habe“, so fuhr Dr. Pollock fort,„innerhalb und außerhalb des Länderrates hinreichend Gelegenheit gehabt, das politische Wirken und Leben im deutschen Volke zu beob- achten. Daß politisches Leben existiert, ha-“ ben die Sitzungen bewiesen, in denen über die Bodenreform oder die Sozlalversiche- rung gesprochen wurde.“ Unter den ge- gegebenen Umständen hätte keine andere Organisation so viel leisten können wie der Länderrat. Für Deutschland sei es heute von allergrößter Wichtigkeit, daß wirksame Mittel geschaffen würden, um dern* Volke als Rontrollorgan der Regierung Geltung zu verschaffen. Die Rolle, die die Oeffentlichkeit im modernen Staate zu spie- len habe, sei in Deutschland von jeher ver- kennt worden. Das deutsche Volk, so fuhr? Prof. Pollock fort, habe sieh von jeher in der Entscheidung grundsätzlicher Fragen zu sehr auf sein geschultes Beamtentum verlassen, dessen Stellung unantastbar gewesen sei. Der“ Parlamentarier sei allzuoft ins Lächerliche gezogen worden, während man einem Hern Ministerialrat den Gloriensehein verliehen habe, Auch heute könne man schon wieder die gleiche Entwieklung beobachten. Immer noch komme sich der Bürokrat wichtiger Vor, als der Volksvertreter. Die Abschaffung der Länder als politische Einheiten und die Verschärfung der Kontrolle des Reiches in der Mittelinstanz hätten eine größere Zen- tralisierung bewirkt, als Deutschland sie e zuvor gekannt habe, Es solle daher das sine qua non demokratischen Wiederaufbaus sein zu dezentralisleren und die Voraussetzungen zu schaffen für die Formung lebensfähiger Gebiete der regionalen und örtlichen Selbst- verwaltung. Dezentralisleren bedeute kei- nesfalls Entwieklung zum fruchtlosen Sepa- zratismus, Aufteilung und Auseinanderlegung der Regierungsgewalt keineswegs die Auf- lösung der staatlichen Ordnung. Den deut- schen Staatsmann der Gegenwart müsse ein Praktischer Wirklichkeitssinn leiten.„Mei- ner Ansicht nach“, so sagte Prof. Pollock Weiter,„muß Deutschland politisch und ver- Waltungsmäßzig dezentralisiert werden, wenn; dem Volke die Möglichkeit gegeben werden soll, seinen Einfluß auf die Staatsführung geltend zu machen, Die im Eutst ehen begrif-⸗ tenen politischen Parteien Geutschline 6 müssen gegen das Gift Bürokratie geimpft werden, an dem sie in der Wel. marer Republik so gelitten haben. Jett nach dem Kriege hofft und erwartet die ganze Welt, daß die zu neuem Leben er- Weckte Demokratie kein Ersatzartikel wird. Wenn es dem deutschen Staatsbürger nicht gelingt, eine stärkere Stellung im Staate emnzunehmen, in dem nur er und kein An- derer Herr ist, so werden die Felgen wie- derum katastrophal ein, Mit klülte der amerikanischen Militär-Regierung ist deutsche Volkskörper von den viellelcht 8 Fährlichsten Giktstoften befreit Stei 194 Stu! zue est Sch leie vel Dal Alle Fre der ner Gle sta Ateselben ge wulf fragt, aan dil 10 resid Attention g Baden gart ab- Amerien o not re. October tizenshh ty get al che Con- to post. 7 of the on Octo FE law 2 A eitizen- emselves American id Baden Uuerttem- mmedia- in Stutt- wing in⸗ meriean d State K kor an 8 on prool e certifi⸗ merican nish the ents ns. ame and of à re. deposit ze to the and ung des en„leb merhalb elchend Wirken beob- ert, ha- en über ersiche- den ge- andere Wie der s heute irksame erung die dle zu spie- aer Ver- 80 fuhr r in det Zu sehr lassen, sel. Der nerliehe n Herrn erliehen Wieder Immer ichtiger affung und die ches in re Zen: d sie je das sine us sein, tzungen skähiger Selbst- tte kel-⸗ n Sepa- legung ie Auf- n deut- se ein i„Mei- Polleck nd ver- n, wenn werden H begrif⸗ chlands r Wel⸗ Jett tel dlie den er- e Wird. r nicht Staate ein an- m Wie⸗ ke der st der cht ge- orden“, bahntarifs. rung Samstag, 17. August 1946 Eee Morpen 2 Seite 3 Der Bumerang Was ein Bumerang ist, wissen alle. Auch de alle Märchen mit„Es war einmal“ an- fangen. Dieses, von mir selbst erlebte, ganz moderne Märchen, kennen Sie noch nicht. jeh erlebte es in einem Mannheimer Ge- schäft. Der Inhaber und zwei Kunden un- terhalten sich. Von der schlechten Zeit und 80, sie schimpften besonders über Schwarz- händler und den Mangel an Rauchwaren. Erst nachdem sich ihr Gespräch etwas be- ruhigt hat, bemerken sie mich überhaupt. Erschrocken über mein plötzliches Vorhan- densein, will nun der eine der Kunden seine ofken daliegende Aktentasche schnell zu- machen. Da geschieht es, daß ihm die asche aus der Hand gleitet. Es gibt einen dumpfen Knall, eine kleine Lache auf dem Boden. Darinnen liegen ein paar Schach- teln Zigaretten. Außerdem riecht es bedenk- lieh nach Schnaps. Zumindest dem einen Schimpfenden ist der Bumerang an den Kopf gesaust. W. I. Erste Sitzung der Spruchkammer Die erste öffentliche Sitzung der Spruch kammer Mannheim findet am kommenden Mittwoch, vormittags 9.30 Uhr, im Gerichts- gebäude, E 4, 13, 2. Stock(Sitzungssaal) statt. Kleine Umschau Die aufgerufenen Lebensmittel sind in einer Bekanntmachung des Städtischen Ernährungs- und Wirtschaftsamtes im Inseratenteil unserer heutigen Ausgabe veröffentlicht. Der Fußweg an der Friedrich-Ebert-Brücke mit abgegrenztem Radfahrstreifen wird in Kürze dem Verkehr übergeben, Der proviso- rische Fußgängersteg ist dann für den gesam- ten Verkehr gesperrt. Der Fußweg darf jedoch vorläufig von Radfahrern bis zur Fertigstel- lung des flußgabwärts liegenden Fußweges nicht befahren werden. Die Radfahrer müssen bis dahin absitzen und die Fahrräder schieben. Die wilde Reklame im Stadtbild, die zur Verunstaltung geführt hat, ist nach einer- Be- kanntmachung des Oberbürgermeisters ver- boten und wird künftig mit Polizeistrafen belegt. Die Städtische Kunsthalle eröffnet am mor- gigen Sonntag eine neue Ausstellung mit Zeichnungen und graphischen Arbeiten zeit- genössischer Künstler. Gemüseanlieferung ungenügend Auf dem Donnerstagmarkt wurden Tomaten, Kohlrabi, Gurken, Mangold, Spinat und Ret- tiche zum Verkauf angeboten. Mit Ausnahme der Kohlrabi waren die anderen Frischgemüse nieht ausreichend, um den Bedarf zu decken. Die Preise waren je nach Qualität teilweise recht unterschiedlich, Es kosteten: Tomaten Pfd. 25 Pfg., Mangold Pfd. 12 Pfg., Rettiche 10 bis 12 Pfg., Gurken 15—25 Pfg., Spinat Pfd. 15 Pfg., Kohlrabi Pfd. 10-24 Pfg. Brand in einer Wäscherei In der Wäscherei des St.-Anna-Heimes in Neckarau brach in der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch ein Brand aus. Während die noch in Bündeln liegende Wäsche größten- tells gerettet werden konnte, flelen die be- reits gewaschenen und auf Regale gelegten Wäschestücke dem Feuer zum Opfer. Das Feuer soll durch die Unachtsamkeit einer Büglerin entstanden sein, die bei ihrem Weggang das Bügeleisen nicht abschaltete. W. L. Falsches Penicillin. Das Württembergisch- badische Innenministerium warnt vor dem Ankauf von falschem Penicillin. Es handelt seh dabei um Schwindelpräparate, die schwere gesundheitliche Störungen, unter Umständen sogar den Tod nach sich ziehen könnten. Es Wird darauf hingewiesen, daß Penicillin nur zur Behandlung von Go- norrhöe in Krankenanstalten freigegeben ist. Aus dem Stadtrat Das Städtische Nachrichtenam teilt uns mit: der Stadtrat genehmigte in seiner letz- ten Sitzung eine Aenderung des Straßen- Eine Fahrt von allen Vororten bis ins Stadtzentrum kostet künftig mit Um- steigen nicht mehr als 20 Pfennig; Netz- karten für das Gesamtnetz Mannheim-Lud- wWigshafen kosten 19 RM, für das Netz Mannheim 15 RM und für das Netz Lud- wisshafen 13 RM. Schließlich wurde die Fahrpreisvergünstigung für Körperbehin- derte und für Kriegsbeschädigte dahin ver- bessert, daß Inhaber der orangefarbenen Kennkarte ab sofort frei befördert werden. Zur Beschaffung von 100 wasserdichten Uebermänteln für die Berufsfeuerwehr wur- den 5000 RM. genehmigt.— Zwei verschie- dene Theatermieten wurden genehmigt, eine Platzsicherung für 15 Vorstellungen und eine Premierenmiete.— Die Listen der von der Spruchkammer zum Eilverfahren zuge- lassene Personen sollen künftig dem Tief- bauamt zwecks Einberufung zum Wieder- aufbau- Ehrendienst zugeleitet werden. Ebenso sollen die vom Gewerbeamt dem Arbeitsamt namhaft gemachten Personen, deren Antrag auf Zulassung zu einem Ge- werbe nicht entsprochen wurde, zu diesem Ehrendienst herangezogen werden. Schließ- lich sollen auch die Studenten der Handels- hochschule(und später auch diejenigen der Ingenieurschule) jeweils eine gewisse Ar- beitsleistung im Aufbaudienst der Stadt vorweisen können, bevor sie immatrikuliert werden. wechselnd bewölkt, weiterhin unbeständig Vorhersage: Mit zunehmender Bewölkung wie- derum gebietsweise aufkommende Regenfälle, Bei wechselnden Winden vorübergehend etwas wür- mer, im ganzen für die Jahreszeit künl Weitere Aussichten: weiterhin unbeständig. Täglich 400 bis 500 ebm Müll Mannheimer Müllabfuhr vorbildlich— Wieder Kehrmaschinen zur Straßenreinigung Eine der wesentlichsten Voraussetzungen zur Gesunderhaltung der Bevölkerung und zur Vermeidung von Seuchen ist die Be- seitigung des Mülls und der Küchenabfälle. Die städtische Müllabfuhr tat deshalb auch alles, um den regelmäßigen Abtransport det Abfälle aus den überbelegten Wohnblöeken wieder in Gang zu bringen. Dabei mußten Citrine über die deutschen Gewerkschaften Noch keine Aufnahme im Weltgewerkschaftsbund Im Oktober vergangenen Jahres wurde der Weltgewerkschaftsbund in Paris neu gegründet. Aus 56 Ländern haben sich die Gewerkschaften aller Richtungen mit rund 67 Millionen organisierten Arbeitern in die- ser größten Organisation der Welt zusam- mengeschlossen. Welche Bedeutung diese Wirklich weltumspannende Vereinigung der arbeitenden Massen für die Zukunft noch erlangen wird, ist nicht abzusehen. Die Tat- sache, daß sich Vertreter der verschieden- sten politischen Parteien und Weltanschau- ungen auf einem Boden vereinigten, um ge- meinsam für die Arbeitenden der ganzen Welt fruchtbare Arbeit zu leisten, ist von so großer Bedeutung, daß mit Recht ange- nommen werden kann, daß der Welt- gewerkschaftsbund bei allen grundlegenden Veränderungen der sozialen und wirtschaft- lichen Struktur in der Welt ein entschei- dendes Wort mitzureden hat und diese ge- waltige Organisation, ruhend auf dem poli- tischen Grundsatz der Demokratie, ist tat- sächlich die einzige Instanz, die im Namen der Arbeiterschaft der ganzen Welt zu sprechen berechtigt ist. Den deutschen Gewerkschaftler aller- dings befällt bei solchen Betrachtungen das Gefühl der Betrübnis und des Bedauerns. Denn noch sind die deutschen Gewerkschaf- ten dem Weltgewerkschaftsbund nicht an- geschlossen. Ein Ausschuß des Welt- gewerkschaftsbundes ist zwar damit be- schäftigt, die Lage der Gewerkschaften Deutschlands zu überprüfen und die Ent- Wieklung der deutschen Gewerkschafts- bewegung sorgfältig zu beobachten. Der Vorsitzende dieses Ausschusses, Sir Walter Citrine, hat vor kurzem in einer Pressekon- ferenz vor Vertretern der vier Besatzungs- mäche einen Bericht über die deutschen Ge- Werkschaften gegeben. Leider ist dieser Bericht, der von allen deutschen Gewerk- schaftlern mit größtem Interesse erwartet wurde, nicht vollständig veröffentlicht wor- den. Am enttäuschendsten ist vor allem die Nachricht, daß Citrine meinte, den deut- schen Gewerkschaften den Beitritt zum Weltgewerkschaftsbund nicht empfehlen zu können. Wir wissen nicht, welche Ueber- legungen Citrine zu dieser Stellungnahme veranlaßten. Aber man darf wohl hoffen, daß in absehbarer Zeit diese Meinung re- vidiert wird. Die Tatsache, daß inzwischen an der Internationalen Rheinschifferkon- ferenz, die am 1. und 2. August in Basel stattfand, außer holländischen, belgischen, französischen und schweizerischen Trans- portarbeiter- Gewerkschaften zum ersten Male seit 1933 deutsche Gewerkschaftsdele- gierte teilnahmen, dürfte wohl ein Zeichen neu begonnener, internationdler Annäherung sein, die hoffentlich bald auch die deutschen Gewerkschaften wieder Aufnahme in der internationalen Gemeinschaft der Arbeiter finden läßt. 8 ek. Wege gegenseitigen Verstehens Einige amerikanische Soldaten als Be- auftragte der amerikanischen Armee und eine größere Zahl von Jungen und Mädel aus den Kreisen der Junggewerkschaftler trafen sich dieser Tage in Ansbach zu einem ersten gemeinsamen Diskussionsabend, zu dem die Ansbacher Gewerkschaften die An- regung gegeben hatten.„Die Jugend des deutschen und des amerikanischen Volkes soll sich gegenseitig kennen und verstehen lernen“, Dieses Wort wurde als Motto an den Anfang dieser Abende gestellt. Die Aussprachen sollen fortgesetzt werden, ihr Ziel soll ein stets wachsendes Verständnis der Amerikaner für die deutsche Jugend und der deutschen Jugend für Amerika sein. PFC Cohn, als Vertreter der Besatzungs- behörde und zugleich Leiter des für Ans- bach zuständigen Amtes für Jugendfragen, gab der Bereitwilligkeit der Amerikaner Ausdruck, der deutschen Jugend in geistiger und materieller Hinsicht zu helfen, sie zu charakterfesten jungen Menschen heranzu- bilden, die zur Mitarbeit an der zukünf- tigen Gestaltung Deutschlands und des Weltfriedens bereit sind. Für die nachsten Monate sind Vortragsabende über die Ge- schichte und Kultur Amerikas vorgesehen. allerdings außergewöhnliche Schwierigkei- ten überwunden werden. Der Wagenpark kür die Müllabfuhr war bei Kriegsende von 18 Wagen auf zwei zusammengeschrumpft, und von den 34 000 Mülltonnen waren nur noch 2800 vorhanden. Man ging zuerst mit Hochdruck an die Instandsetzung der Müll- tonnen, mit dem Erfolg, daß heute schon wieder 18 000 dieser Behälter zur Aufnahme der Abfälle in den Höfen bereitstehen. Dar- über hinaus werden täglich weitere zwan- zig instandgesetzt. Bei Nichtausreichen der vorhandenen Ab- fallbehälter liegt es im Interesse der Haus- bewohner, den Müll nicht einfach neben die Tonnen zu werfen, sondern zusätzliche Be- hälter bei der städtischen, Müllabfuhr anzu- fordern. Es kann auch nicht oft genug dar- auf hingewiesen werden, dag eiserne Gegenstände, Blech, Drähte und Steine nicht in die Mülltonnen gehören, da sie die Transportschnecken in den Wagen beschä- digen und so einen Ausfall der dringend benötigten Fahrzeuge verursachen. Und je- der Ausfall wirkt sich heute doppelt stö- rend aus. Während früher eine Kolonne nur vier Fahrten täglich auszuführen hatte, missen zur Zeit fünf bis sechs Fahrten ge- macht werden, um den anfallenden Müll bewältigen zu können. Jedes der Autos kann zehn cbhm fassen, was dem Inhalt von etwa 80 Mülltonnen entspricht. Dies be- deutet, daß eine Arbeitskolonne täglich 400 bis 500 der bis zu zwei Zentner schweren Tonnen von den Höfen zu den Müllautos transportieren und entleeren muß. Die ge- füllten Wagen bringen die Abfälle zu be- sonderen Schuttabladeplätzen, wo sie sofort mit Mutterboden zugedeckt werden und da- mit jede gesundheitsschädliche Gefahr be- seitigt ist. Auf diese Weise werden in un- serer, schon wieder über 190 000 Einwohner zählenden Stadt täglich 450 bis 500 cbm Müll beseitigt. Die Müllabfuhr ist jedoch nur eine der hygienischen Vorbeugungsmaßnahmen zum Schutze der Bevölkerung. Darüber hinaus werden die Mannheimer Straßen regelmäßig von 145 Straßenkehrérn gereinigt. Und in den frühen Morgenstunden kann man auch schon wieder das aus besseren Zeiten noch vertraute Summen der Kehrmaschinen in den vom Schutt gesduberten Straßen ver- nehmen. Es gibt wohl nur wenige deutsche Großstädte, die, wie Mannheim. heute schon wieder Kehrmaschinen für die Reinigung der Straßen einsetzen. Auch diese Autos wurden aus Schutt und Trümmern gebor- gen und mußten erst mit behelfsmäßigen Mitteln repariert werden, bevor sie wieder verwendungsfähig waren, Dies ist um 80 mehr anzuerkennen, als die Werkstätten und Garagen des Städtischen Fuhrparkes von amerikanischen Truppenteilen beschlag- nahmt sind und keinerlei besondere Ein- richtungen oder Werkzeuge zur Verfügung standen. In etwa sechs Wochen werden für die Mannheimer Straßenreinigung außerdem zwei neue, motorisierte Wassersprengwagen mit je 2800 Liter Fassungsvermögen vor- handen sein. Die Wagen besitzen eine eigene Pumpanlage, mit deren Hilfe sie das Was- ser àus Rhein und Neckar entnehmen kön- nen. Natürlich wird dieses Wasser durch Zusatz von Chemikalien vor der Verwen- dung entkeimt. Um auch allen Unbilden des kommenden Winters begegnen zu können, hat man jetzt schon Sandstreuer und Schneepflüge instandgesetzt. Wenn auch die Mannheimer Müllabfuhr und Straßenreinigung wegen Fehlens tech- nischer Hilfsmittel in ihrer Gesamtheit die Vorkriegsleistung noch nicht erreicht hat, so haben ihre einzelnen Arbeiter diese Lei- stung doch schon heute e Aus Nah und Fern Halle. Ein Rekordergebnis der Schwarz- marktbekämpfung wurde kürzlich für die Provinz Sachsen bekanntgegeben. Danach wurden in der Zeit vom Januar bis Juni die- ses Jahres 1,12 Millionen kg Kartoffeln, 30 000 kg Getreide, 36 000 kg Hülsenfrüchte, 7000 kg Zucker und 200 Stück Vieh dureh die Polizei beschlagnahmt. 140 000 kg Le- bensmittel wurden allein bei eigęr Razzia im Juni sichergestellt.(dana). Frankfurt. Auf einem Trümmerhaufen in der Nähe des Hauptbahnhofs wurde die Leiche einer etwa 25 jährigen Frau aufgefun- den. Die Ermittlungen lassen auf ein Sitt- lichkeitsverbrechen schließen, bei dem die Frau mit einem Lederriemen erdrosselt wurde, Die Tote konnte noch nicht identifi- ziert werden. J. F. Frankfurt. In einem Bunker am Haupt- bahnhof wurde ein etwa 14 Tage altes Mäd- chen verlassen aufgefunden. Wenige Schritte von der Fundstelle entfernt wurde arn sel- ben Tage ein vier Monate alter Junge, in eine blaukarierte Decke eingewickelt, im Flur eines Hauses der Kaiserstraße ausge- Was unsere Leser bewegt Anmerkung der Redaktion: Frisch- oder Trockenkartoffeln? Ein Leser schreibt uns: Erfreulicherweise haben wir die Vorteile der Trockenkartoffeln kennen gelernt. Wenn unser Vorrat für Winter und Frühjahr in gleicher Weise verarbeitet würde, könnte bestimmt ein großer Prozent- satz gerettet werden, der bei normaler Lage- rung verfault. F. Stürmer. Abhilfe tut not. Ich sehe schon seit einiger Zeit, daß die schönsten Tomaten verkauft werden und bin begreiflicherweise auch bestrebt, solche zu be- kommen. Beim Gemüsehändler bis jetzt ohne Erfolg. Trotzdem bin ich zu Tomaten gekom- men und die Art, wie dies geschah, zeigt, daß hier Abhilfe dringend notwendig ist. Die To- maten bekam ich von einer Freundin, deren Mann ein Zigarrengeschäft hat., Er hatte sie von einem Papierhändler, dieser wiederum von einer Bäckersfrau und erst diese hatte die ge- schätzte Ware vom Gemüsegeschäft. Es darf wohl als selbstverständlich angenommen wer- den, daß die Tomaten erst zum Zigarrenhänd- ler gelangten, nachdem der Bedarf aller schwarzen Zwischenhändler gedeckt war. Ich schlage vor, diesem Uebelstand wenig- stens teilweise abzuhelfen, daß das Ernäh- rungsamt jedem Händler bei der Zuteilung eine Bescheinigung ausstellt, aus der die Menge und Art der Ware ersichtlich ist und die der Händler bis zum restlosen Verkauf der Ware sichtbar im Geschäft anbringen muß. Aus der Bescheinigung müßte der Tag der Zu- teilung und die Zahl der beim Händler einge- tragenen Kunden hervorgehen. Damitt könnte sich jeder Kunde einigermaßen ein Bild dar- über machen, ob die zugeteilte Ware überhaupt Anonyme Zuschriften können nieht veröffentlicht werden. Wir bitten deshalb, bei künftigen Einsendungen Name und Adresse anzugeben. zum Verkauf kommt und ob sie gleichmäßig verteilt wird. O. Frey. Reichsbahn und Fahrgeld Am letzten Freitag stand ich vor einem Schalter des Bahnhofs Schlange. Als ich efid- lich an der Reihe war, konnte man meinen Fünfmarkschein nicht wechseln. Das kann in. der heutigen Zeit vorkommen und deshalb schloß ich mich geduldig am Schalter eins an. Aber auch dort konnte nicht gewechselt wer- den Der Beamte erklärte mix, daß das Fahr- geld abgezählt bereitzuhalten wäre.) Da ich aber nach Hause fahren mußte, wartete ich neben dem Schalter, bis der Beamte fünf Ein- markscheine eingenommen hatte. Aber weit gefehlt, wenn ich dachte, nun eine Fahrkarte zu erhalten Nur gegen abgezähltes Geld wer- den dieselben verkauft. Ist das nun Büro- kratie oder H. Waldes. Bitte an Heimkehrer aus Rußland. Es gibt in Deutschland noch immer eine große Anzahl von Menschen, die ohne Nach- richt von ihren Angehörigen in Rußland sind. Die jetzt zur Entlassung kommenden Kriegs- gefangenen aus Rußland können bestimmt in vielen Fällen über das Schicksal von Kamera- den Auskunft erteilen. Es wäre deshalb an- gebracht, daß sie alles, was sie wissen, dem Roten Kreuz oder den Pfarrämtern mitteilen, die für eine Weiterleitung der Nachrichten sicherlieh Sorge tragen würden. Natürlich sollen nur solche Angaben gemacht werden, die hundertprozentig zuverlässig sind. Auf diese Weise könnten manchen Angehörigen deut- scher Kriegsgefangener in Ruhland oder ver- mißter Soldaten endlich die Qualen der Un- gewifßheit genommen werden. L. Hockenheim. Setzt. J. F Sankt Goar. Der Schnelldampfer„Köln“, der jetzt gehoben und in eine Koblenzer Werft gebracht wurde, soll für den persön- lichen Gebrauch des Generals Koenig her- gerichtet werden.. Darmstadt. Die Spruchkammer Bensheim reihte den 38jährigen Fabrikarbeiter Alfred Biermont aus Birkenau in die Gruppe der Hauptschuldigen ein. Biermont War, wie die Beweisaufnahme ergab, ein ausgesprochener Nationalsozialist, obwohl er erst 1937 in die NSDAP eintrat. Er hatte zahlreiche Per- sonen, die ausländische Sender abhörten, denunziert. Verschiedene seiner Denun- zierungen führten zu Todesurteilen. dana) Heidelberg. Ein Jugendlager, das gleich- zeitig als Sport- und Kultur-Club dienen soll, wird nach Mitteilung der 3. amerikani- schen Armee in Heidelberg geplant.(dana). Heidelberg. Auf dem Königsstuhl wurde am 14. August wieder ein, etwa 16jähriger Junge erhängt aufgefunden. Radio Stuttgart sendet Sonntag, 18. August: 9.009.415 Für unsere Werk- tätigen:„Heber amerikanische Arbeiterbewegun- gen“. 9. 3010.00 Fragen, die alle angehen:„Weg und Ziel der Volkshochschule. 11.00—13.00 Ueber- wagung von den Salzburger Festspielen. 16.00 bis 17.00 Ein Streifzug dureh Stuttgarter Bühnen und vergnügungsstätten. 17.15—17.30„Guter Wille über- all“, 20.150.485„Reise um die Welt“. 20.452100 Der Kritiker hat das Wort. 21.00—23.00 Ueber- tragung aus Salzburg. Montag, 19. August: 6.30.00 Wie hören Sie Musik? 13.15—15.30 Hausmusik. 19.019.185 Sport am Sonntag. 19.30—19.45 Parteien sprechen: CDU. Fahrstuhl⸗ Intermezzo/ vn Hannelere Reit- Diese Geschichte ereignete sich im Jahre 1946. i Es begann damit, daß sie beide den Fahr- stuhl fast gleichzeitig betraten— das ent- zückende junge Mädchen und der inter- essante Mann mit den dekorativen grauen Schläfen. Er sagte:„Pardon!“ mit einer leicht verschleierten Baritonstimme, sie er- Widerte„Oh bitte!“ und blitzte ihn aus vellchenblauen Augen herausfordernd an. Dabei stutzte sie. Dieser Mann war niemand anders als Ypsilon, der Schwarm Aller Frauen, jener Ypsilon, der allabendlich inn der Operette„Muckifucki“ dié Herzen sei- ner Zuschauerinnen serien weise knickte. Der Fahrstuhl setzte sich in Bewegung. Gleich darauf gab es einen Ruck und er stand. „Nanu?“ sagte Herr Ypsilon. „Der Fahrstuhl ist steckengeblieben“, sagte das entzückende Mädchen und lächelte.— Und ich habe es 80 eilig!“ rief Herr Ypsilon nervös. „Ich auch!“ sagte Hchelte wieder. 5 „Man muß den Portier rufen, ist hier denn keine Notglocke?“ 5 „Nein“, antwortete sie,„ich, bin hier schen öfter steckengeblieben. Allein. Das ist noch schlimmer.“—„aja“, sagte er zerstreut. „Dagegen finde ich es eigentlich ganz hübsch, mit Ihnen hier zu sitzen“, fuhr sie kort,„gerade mit Ihnen.“ „Wie kommt man hier bloß vrieder her- aus?“ unterbrach er sie. „Geduld, Geduld, es wird schon werden“, das Mädchen und beschwichtigte sie,„aber um darauf zurück- zukommen— wissen Sie, in welcher Szene Sie mir am besten gefallen haben? In der großen Kußszene, wo Sie erst soviel sin- gen und dann soviel küssen Soso“, sagte er und sah zu Beden.— „Sie küssen so wunderbar leidenschaftlich“, sagte sie und sah ihn ernsthaft an,„aber sicher nur auf der Bühne, nicht wahr?“ „Möglich“, sagte er. i 4 „Ist es nicht eigentlich auch sehr lang- weilig, jeden Abend die gleiche Frau zu küssen? Brauchen Sie nie eine Abwechs- lung?“ Er sah durch sie hindurch wie durch Glas und antwortete nicht. „leh könnte mir nämlich denken“, fuhr sie fort,„daß Ihnen mitunter auch Frauen gefallen, die keine grogen Stars sind Wie Ihre Partnerinen. Oder irre ich mich..“ „Vielleicht“, sagte er. Es gab einen Ruck und der Fahrstuhl fuhr wieder an. Dann hielt er im zweiten Stockwerk. „Nanu?“ sagte der groge Ypsilon. entzückende Mädchen öffnete die Tür. „Leben Sie wohl“, sagte das Mädchen, „ich habe es mir romantischer vorgestellt, mit Ihnen im Fahrstuhl steckenzubleiben.“ „Aber wieso fuhr er denn auf einmal wieder?“ fragte er nur tieferstaunt.—„Weil jeh die Bremse wieder losgelassen habe, die Das ich vorhin heimlich gezogen hatte Auf Wiedersehn, Herr Ypsilon!“ Aber als sie an ihm vorbeihuschen wollte, hielt er sie fest und sagte mit einem melancholischen Lächeln: Dann will ich Ihnen auch verraten, daß ich gar nicht der große Vpsilon bin. Es war mir so schreck- lich peinlich, daß Sie mich die ganze Zeit mit ihm verwechselten daher war ich 90 komisch, verstehen Sie? Man verwech- selt mich nämlich öfter mit ihm Ihre vellchenblauen Augen wurden groß und rund vor Enttäuschung.„Wer sind Sie denn?“ fragte sie fassungslos. „Mein Name ist Kakeldütt, Lebensmittel urid Spirituosen en gros. Us tut mir wirk- Ueh leid, daß ich Sie so enttäuscht habe. Vielleicht darf ich Sie aber zur Entschädi- gung heute abend in die Alkolatbar ein- laden Die Antwort des entzückenden jungen Mädchens wiederzugeben, erübrigt sich. Denn, wie anfangs schon bemerkt, ereig- nete sich diese Geschichte im Jahre 1946. Neue Ausstellung in der Mannheimer Kunsthalle. Die Städtische Kunst- ha lle zeigt vom 18. August bis 8. September eine Ausstellung von Zeichnungen und graphi- schen Arbeiten dreier zeitgenössischer deut- scher Künstler: erzählende Blätter und Land- schaften in der seltenen Technik des Holzrisses von Margret Bilger, Taufkirchen,(auf deren hohe Begabung Alfred Kubin nachdrücklich hingewiesen hat), einen Zyklus farbiger Zeich- nungen„Zirkus“ des in Karlsruhe geborenen und in Unteruhldingen am Bodensee schaffen- den Werner Gothein sowie einen aus dem Kriegserleben erwachsenen Zyklus von Kreide- zeichnungen„Als das Feuer vom Himmel fiel“ von dem aus Augsburg stammenden und in Karlsruhe als Maler und Keramiker wirkenden Erwin Spuler. Heidelberg plant die Schaffung einer eigenen Musikhochschule. Bis zum 1. Oktober soll unter der Leitung Musikdirektors Dr. Fritz Henn der Lehrgang der Schule auf- gestellt werden. Die Geiger Heinz Stanske, Otto Masurat und die Pianisten Rolf Art- mann, Martin Steinkrüger und Erwin Schmie- der wurden bereits verpflichtet. Ein Preisausschreiben zur Gewinnung von Liedern, welche„die Jugend begeistern oder der Frau einen Weg ins Leben weisen“, ver- anstaltet die Berliner Zeitschrift„Theater der Zeit“, An Preisen sind ausgesetzt: 1. Preis 7000 RM, zwei 2. Preise mit je 5000 RM und drei 3. Preise mit je 3000 RM.(sp) Die Arbeit der„Stagma“. Wer Musikauf- führungen zu veranstalten beabsichtigt, muß nach dem Urheberrecht-Gesetz das Auffüh- rungsrecht erwerben. Da der einzelne Kom- ponist, dessen Musik in ganz Deutschland und auch im Ausland gespielt wird, seine Rechte nicht allein wahrnehmen könnte, überträgt er Aufführungsrechte an die Stagma(Staat- lich genehmigte Gesellschaft zur Verwertung musikalischer Urheberrechte), die auch die Vertreterin ähnlicher ausländischer Urheber- organisationen ist. Die Stagma ist von der amerikanischen Militärregierung ermächtigt, ihre Tätigkeit in der amerikanischen Besat- zungszone und im amerikanischen Sektor Groß-Berlins auszuüben. In Mannheim befin- det sieh die Geschäftsstelle der Stagma in O 7, 28, I. f Zusammenschluß der Volkshochschulen. Die unter dem Vorsitz des Kultusministers Dr. Schramm in Frankfurt tagenden Ver- treter der Volksbildungsvereine Groß-Hessens beschlossen die Gründung eines Landesver- bandes mit dem Sitz in Frankfurt. Die Be- strebungen der Volksbildungsvereine, die heute schon in Groß-Hessen in sieben Städten Ortsgruppen unterhalten, sollen durch Biblio- theken, Wandertheater und Kunstausstellun- gen bis in das letzte Dorf getragen wer⸗ den.(it). Ein Gerhart-Hauptmann-Museum soll nach Mitteilungen von Major Smirnow, Kultur- abteilung der sowjetischen Militärverwaltung, mit Unterstützung der sowjetischen Militär- verwaltung geschaffen werden.(Ap) Käthe Dorsch erobert die Bretter Eine Erinnerung aus Wie jüngst bekannt wurde, ist Käthe Dorsch nach Agnes Straub zur Trä- gerin des„Goldtopas der Luise Dumont“, der höchsten Auszeichnung für eine deutsche Schauspielerin, ausersehen worden.„ Ihr Sprungbrett war die Operette, Und zu ihrem ersten großen Erfolg kam sie, blutjung und kaum flügge geworden, dureh das Spiel des Zufalls. Es war im Mainzer Stadttheater vor langer Zeit. Neueinstudie- rung der„Fledermaus“, Käthe Dorsch, eine unbekannte Anfängerin, sollte den Prinzen Orlofsky spielen. Aber es kam anders. Die Vertreterin der Adele hatte im letzten Augenblick wegen Erkrankung abgesagt. Die Aufführung schien gefährdet. Da mel- dete sich, Käthe Dorsch, die die Partie der Adele zwar studiert, aber noch nie gespielt hatte, als Nothelferin, gab rasch entschlos- sen den Orlofsky an eine andere Künstlerin ab und sprang mit dem Wagemut jugend- lichen Besessenseins für dié erkrankte Kol- legin ein. l 5 Es gab eine erstaunliche Ueberraschung. Man erlebte eine Adele von geradezu be- zaubernder Natürlichkeit des Spiels, voll blitzender Schelmerei und lustigster Schlag- fertigkeit, entwaffnend in ihrer kultivierten gesanglichen Gestaltung. Vom ersten Augen- Wird einmal von sich reden machen!“ ihrer frühesten Zeit blick ihres Auftritts an war diese junge Könnerin absoluter Mittelpunkt der Auf- führung und stellte alles andere in den Schatten. Noch heute sehe und höre ich sie— den Schweinskopf unter den Arm ge- klemmt— mit ihrem„O je, o je, wie rührt mich das!“ aus dem pfiffig stuckernden Ritardando-Eingang mit der vollenden musi- kalischen Sicherheit einer Fertigen ins tänzerisch bewegte wirblige Tempo hinein- stürmen, und in der Erinnerung meint man, einer so unmittelbar wirksamen persönlich geprägten Adele nie wieder begegnet zu sein. Hofrat Behrend, der damalige Mainzer Intendant, selber platt vor Ueberraschung, kam nach dem ersten Akt in die Presseloge und rief:„Was sagen Sie zu der Adele! Steht zum erstenmal da und singt ohne Vorbereitung!“. Und er fügte die prophe- tischen Worte hinzu:„Das Frauenzimmer Wie sehr diese Prophezeihung in Erfüllung ging, ist heute aller Welt offenbar. Daß aber jenes scharmante Operettensoubrettehen sich dermaleinst zur großen Menschheitsdarstel- lerin der deutschen Sprechbühne verwan- deln und entwickeln würde, hat damals frei- lich wohl niemand geahnt— am wenigsten vielleicht sie selbst. 8 7 5 Garlonne Eisenbart. Seite 4 Samstag, 17. August 1846 Lamelal und Wirtschaft Bildung eines Wirtschaftsbeirats Der Wirtschaftsminister für Württemberg Baden Dr. Köhler hat bei seinem Ministe- rium die Bildung eines Wirtschaftsbei- rats veranlaßt mit der Absicht, die Vertreter der Wirtschaft zur Mitarbeit an allen wirt- schaftlichen Fragen hinzuzuziehen. Der Wirt- schaftsbeirat ist ein beratendes Organ. Er hat die Aufgabe, zu allen die Wirtschaft des Landes berührenden Fragen, wie Bewirt- schaftung und Verteilung der Güter, Gestal- tung der Preise, Entwürfe von Gesetzen und Verordnungen, Stellung zu nehmen, ferner Vorschläge zu machen und Anregungen zu ge- ben. Der Wirtschaftsbeirat soll der Förderung der Wirtschaft, dem Ausgleich der Gegensätze, dem gegenseitigen Verständnis und so dem Wirtschaftliehen und sozialen Frieden dienen. Bei den Beratungen soll die Meinung aller Wirtschaftskreise zum Ausdruck kommen, um diese dann entsprechend auszuwerten. Es sollen im Wirtschaftsbeirat vor allen Dingen Persön- lichkeiten vertreten sein, die das Vertrauen mres Berufsstandes besitzen, politisch zuver- Lässig sind und auf Grund ihrer Erfahrung und ihrer Persönlichkeit sich Geltung verschaffen können. Der Beirat soll sich aus insgesamt 40 Vertretern der Industrie, des Handels, des Handwerks, der Landwirtschaft, der Gewerk- schaften, der Städte Stuttgart, Mannheim und Karlsruhe, sowie der württembergischen und badischen Landkreise zusammensetzen. Die Mitglieder des Beirats werden auf Vor- schlag der Industrie- und Handelskammern, der land wirtschaftlichen Organisationen und der Gewerkschaften durch den Wirtschaftsminister ernannt. Bei den Vorschlägen sollen die ver- schiedenen Berufe und Gewerbezweige und die einzelnen Landesteile vertreten sein. Das Amt eines Wirtschaftsbeirats ist ehren- amtlich. Der Wirtschaftsbeirat wählt sich selbst seinen Vorsitzenden und dessen Stellvertreter und gibt sich selbst seine Geschäftsordnung. Ex tagt nach Bedarf, jedoch mindestens einmal im Monat. Die Einberufung erfolgt durch den Vorsitzenden aus eigener Initiative oder auf Wunsch des Wirtschaftsministeriums. Die zu behandelnden Gegenstände werden vom Vor- sitzenden oder vom Wirtschaftsministerium festgesetzt. f Es gibt mehr Baumaterialien Die Militärrgierung und die Landesregie- rung für Wöürttemberg-Baden haben, wie Oberst William W. Dawson, der Leiter der Militärregierung für Württemberg-Baden, be- kanntgab, innerhalb ihres Amtsbereiches eine neue Zentralbehörde geschaffen, die sich mit der schwierigen Wohnungslage befaßt. Die Bauholzzuteilung für die deutsche Zivil- bevölkerung ist verdoppelt worden, sagte Oberst Dawson, und es wird versucht, die Zu- teilungsmengen für Dächer, Glas, Mörtel, Nä- gel, Zement und andere Baumaterialien eben- Falls zu erhöhen. Auf Anordnung der Militärregierung wurde von den deutschen Behörden eine umfassende Wohnraumübersicht aufgestellt, wonach nur für ungefähr 1,8 Personen ein Wohnraum ver- fügbar ist. Die Belieferung mit Düngemitteln Die britische Militärregierung hat nach einer Mitteilung des Länderrats den Versand von Thomasmehl und Thomasschlacke in die ame- rikanische Zone auf insgesamt 35 000 Tonnen begrenzt. Ursprünglich hatte die britische Mi- UMtärregierung 96 000 Tonnen für den Versand in die amerikanische Zone freigegeben. Die Heferung war jedoch durch Schwierigkeiten, verschiedener Art verhindert worden. Als Gruid für die jetzt ausgesprochene Begrenzung Wird angegeben, daß die Phosphate für die Düngung im Frühjahr bestimmt gewesen seien und die Zeit der Düngung vorüber sei. Zur Zeit finden, wie der Länderrat weiter berichtet, beim Alliierten Kontrollrat in Berlin Verhandlungen! über die Verteilung von Dünge- mitteln statt. Sobald feststeht, welche Mengen Thomasphosphate für die amerikanische Zone kreigegeben werden, könnte der Versand von Thomasmehl aus der Ruhr aufgenommen wer- den, da es jetzt möglich ist, die seinerzeit nicht verfügbaren Säcke anzuliefern. Die im Frühjahr eingeführten Rohphosphate werden inzwischen in Bayern und in der briti- schen Zone zu Superphosphat verarbeitet, das der Landwirtschaft dauernd zur Verfügung ge- Stellt wird. Da phosphorhaltige Düngemittel aus Superphosphat und Thomasschlacken nur in unzureichendem Maße in Deutschland zur erfügung stehen, werden zur Zeit alle An- in der Art der Rhenania- Phosphate der Land- wirtschaft zur Verfügung gestellt werden sol- Sen. dana. Interzonenhandel. Die Pressestelle der Lan- desbezirksverwaltung Baden teilt uns mit: Die Militärregierung Württemberg- Baden gibt Kenntnis, daß immer noch von Betrieben An- träge auf Auslieferung von Waren in andere Besatzungszonen der Militärregierung zugelei- tet werden. Teilweise befinden sich unter die- sen der Militärregierung vorgelegten Anträgen sogar solche, die bereits vom Landeswirt- schaftsamt abgestempelt worden sind. Dazu wrid noch einmal auf folgendes hingewiesen: Nicht bewirtschaftete Güter bedürfen keiner Ausfuhrgenehmigung. Für bewirtschaftete Gü- ter ist die Genehmigung des Landeswirt- schaftsamtes und für dissogenannten„restric- ted items“(17 Punkte der Liste des Kontroll- rates) ist die Genehmigung des Länderrates erforderlich. Die Einreichung von Anträgen im Interzonenwarenverkehr an die Militär- regierung ist unzulässig und völlig zwecklos. Sie führt nur zu unnötigen Verzögerungen oder bringt die Gefahr mit sich, daß der Antrag unerledigt abgelegt wird. Alle Anträge auf Lieferungen im Interzonenwarenverkehr sind bei den zuständigen Wirtschaftsämtern einzu- reichen und werden von diesen laufend dem Landeswirtschaftsamt zur Bearbeitung oder Weitervorlage beim Länderrat zugeleitet. Aueh Bestellungen auf Lieferung von Eisen und Stahlmaterial auf Grund der dem Land Württemberg-Baden zugeteilten Kontingente bei Betrieben in der Britischen Zone sind nicht einzeln der Militärregierung vorzulegen, son- dern dem Landeswirtschaftsamt einzureichen. Vom Landeswirtschaftsamt werden diese An- träge gesammelt auf dem Dienstwege der Mi- litärregierung zugeleitet. Andernfalls kommen sie stets unerledigt an das LWA zurück, und für die Besteller tritt eine empfindliche Ver- zögerung ein. Exportprogramm für Porzellan. Ein Export- programm für Porzellan ist— wie der Leiter der Abteilung für Handel und Gewerbe der amerikanischen Militärregierung bekanntgab von der amerikanischen Militärregierung für Deutschland genehmigt worden und wird sofort durchgeführt werden. Das Programm wurde von der Gesellschaft deutscher Keramik-Fabri- kanten unter Aufsicht der Wirtschaftsabteilung der amerikanischen Militärregierung ausgear- beitet. Der Länderrat hat dem Programm zu- gestimmt. In der amerikanischen Besatzungs- zone sind gegenwärtig etwa 50 Werke mit der Fabrikation von Porzellan beschäftigt. 24 von ihnen haben eine Lieferkapazität von 1430 Ton- nen pro Monat. Aus den Exporterträgen wurde eine Dollar-Zuteilung für den Import von Roh- materialien gewährt, die nach ihrer endgültigen Verarbeitung beim Export nahezu das Zehn- kache der für die Einfuhr der Materialien ver- ausgabten Summe erbringen sollen. Nach den gegenwärtigen Plänen werden 25% der Por- zellanproduktion exportiert. Der Rest steht für Lieferungen an den amerikanischen Herres- Quartiermeister, den Heeres- Austauschdienst und für den Bedarf der deutschen Bevölkerung zur Verfügung. Der Verkauf des Porzellans soll durch Vermittlung der Handelsgesellschaf- ten der Vereinigten Staaten, einer amerikani- schen Regierungsstelle, die sich mit den Ex- porten der amerikanischen Militärregierung für Deutschland nach den Vereinigten Staaten be- schäftigt, erfolgen. Unter den für die Porzel- lanfabrikation erforderlichen Rohmaterialien befinden sich Kohle, Porzellan-Erde, Gips, Feindgold und andere Materialien, die haupt- sächlich aus der Tschechoslowakei importiert werden müssen. 12 000 Tonnen Kohle, darunter 4000 Tonnen Steinkohle, sind zur Herstellung von 1500 Tonnen Porzellan erforderlich. Deutsche Bergin- Aktiengesellschaft für Holzhydrolyse Mannheim-Rheinau. Am 8. Au- gust 1946 fand eine Hauptversammlung der Deutschen Bergin-Aktiengesellschaft für Holz- hydrolyse, Mannheim-Rheinau, statt. Die Ge- sellschaft, die das nach ihr benannte Holzver- zuckerungsverfahren entwickelt hat, hat ihre Anlage im Laufe der Zeit aus dem Versuchs- stadium zu einem Produktionsbetrieb umge- staltet, der schon seit einigen Jahren ansehn- liche Produktionsleistungen aufzuweisen hat. Die Firma stellt Naährhefe und Traubenzucker her und hat sich jetzt in erster Linie auf Traubenzucker umgestellt, für den sie die ein- zige Fabrikationsstätte in den Westzonen ist. Das am 31. März 1944 endende Geschäftsjahr hat trotz der durch die Kriegsverhältnisse er- schwerten Lage mit einem Gewinn von RM 77 249.17 abgeschlossen, wodurch sich der Ver- lustvortrag auf RM 271 917.58 ermäßigte. Die letzten Kriegsmonate und die schwierigen Ver- hältnisse nach Kriegsende verursachten auch diesem Betrieb beträchtliche Ausfälle. Die monatelange Stilliegezeit wurde aber mit der Ueberholung der Anlagen ausgefüllt. Dadurch ist dem Betrieb auch ein beträchtlicher Teil seines Spezialarbeiterstammes erhalten geblie- ben. Die jetzt anlaufende Traubenzuckerfabri- kation wird vorwiegend der pharmazeutischen Industrie und der Kinder- und Krankenver- sorgung zugeführt werden. Dem Aufsichtsrat gehören jetzt die Herren von Wenz und Schmidkowski(Deutsche Rentenbank-Kredit- anstalt), Dr. Bergius, Ministerialdirektor Dr. Kaufmann und Dr. Schöller(Th. Goldschmidt A.-G.) an. Stuttgarter Exportschau ab 19. August für Zivilbesucher geöffnet. Die Stuttgarter Export- schau wird ab Montag, 19. August, für die deutsche Bevölkerung zur Besichtigung frei- gegeben. Die Ausstellung wird werktäglich— mit Ausnahme mittwochnachmittags— von 9 bis 12 Uhr und von 14—17 Uhr geöffnet sein. Handelsbeziehungen mit Brasilien. Malus Cardozo von der Wirtschaftsabteilung der bra- silianischen Militärmission besuchte die Würt- temberg-Badische Exgortmusterschau. Er inter- essierte sich sehr für die Möglichkeiten des Güteraustausches zwischen Württemberg-Baden und Brasilien, ganz besonders für Maschinen- erzeugnisse. Malus Cardozo wird seine Ein- drücke der brasilianischen Militärmission be- kannt geben und es wird erwartet, daß in Kürze Handelsbeziehungen über die Wirt- schaftsbeziehungen für den Export eröffnet werden. 8 1 10 000 Bügeleisen aus Kriegs material. Die Auer AG in Kolbermoor erhielt von der US- Militärregierung die Genehmigung zur Fabri- kation von 10 000 Bügeleisen, die aus Kriegs- material hergestellt werden sollen. ED D Een Aus dem Alten ein„Neues“ Wenn früher eine Frau klagte, sie habe nichts anzuziehen, kassierte sie in der Re- gel einen ironischen Augenblitz des Man- nes, dann wandte er sich ab. Aber ein neues Kleid bekam die Frau doch! Der oft bewitzelte, bespöttelte Ausruf der Frau kann nun in seiner Wahrhaftigkeit nicht mehr angezweifelt werden. Ein neuer Stoff? Das ist vorerst nur ein Wunschtraum. Wie lange er es bleiben mag: Fragezeichen! Also muß das Getragene, das Ver tragene wieder herhalten und zu Neualt oder zu Altneu weren. Aber andes soll es schon Aussehen. 0 * Praktisch muß es sein, das Neue, flott soll es wirken und sich gleichzeitig zu einer vielleicht späteren Kombination eignen. Es ist nicht die Eitelkeit allein, die hier dik- tiert. Wohl hat sich das Wörtchen Mode langsam wieder in den Sprachgebrauch ein- geschlichen. Jahre hindurch war es über- flüssig und nichtig gewesen. Die Frau der zertrümmerten Stadt hat jedoch keineswegs den Sinn und die Zeit, den schon wieder auftauchenden Torheiten in der Mode Be- achtung zu schenken. Ihr Wunsch ist ein einfacher Anzug, der trotzdem Linie und Schwung aufweist. Einige Vorschläge hier: Das weiße Leinenkleid— ein Bettlaken wurde bereits dafür geopfert— erhält eine bübsche Ergänzung durch ein Bolero- Jäckchen. Es kann später auch zu einem anderen, einfarbigen, im Ton abgestimmten Kleid getragen werden. Besonders gut eig- net sich ein gestreifter Stoff, der die breit zur Schulter laufenden Umschläge gut zur Geltung kornmen läßt. Sie enden in einem großen Kragen im Rücken und unterteilen ihn durch die querlaufenden Streifen. Zum Bolero passend, wird eine ziemlich große Umhängetasche in Briefumschlagform gearbeitet. Die letzten Reste des gestreiften Stoffes können für die Oberseite in wech- selndem Streifenlauf Verwendung finden. Für die Rückseite, die Zwischentéile und das breite Schulterband finden sich be- stimmt noch Reste aus der Verarbeitung des Leinenkleides. Als Verschluß dient eine Gürtelschließe. Hübsch sieht es aus, wenn das durchgezogene Band die gleiche Farbe wie der Gürtel des Kleides aufweist. Denn in der Harmonie der Farben liegt der Reiz eines flotten Kleides. In der Mottenkiste oder in einem Koffer findet sich bestimmt noch ein altes, blümtes Sommerkleid. Eine reizende Bluse läßt sich daraus nähen, die sowohl für den Beruf als auch vielleicht für den Theater- besuch geeignet ist. Als Schmuck und Knopfersatz dienen kleine, einfarbige Schleifchen. Ebenfalls einfarbige Blenden geben in aufgesetzter, freistehender Form der Schulterpartie die 8e wird es früher oder später wieder zum Durchbruch kommen. Vorläufig zwar stehen ihr nur Reste dazu zur Verfügung. Ohne Zucker b Jede Hausfrau ist heute im Besitz von roten Trockenkartoffeln, die sie für die üb- lichen Kartoffelgerichte nicht verwenden kann, da sie etwas süßlich schmecken. Deshalb nimmt man ein Pfund dieser Trok- kenkartoffeln, weicht sie zwei Stunden ein, um sie dann durch die Fleischmaschine zu drehen. Dann werden zwei Päckchen Back- pulver in Milch aufgelöst und 1 Tasse Grieß, 1 Tasse Haferflocken, etwas Rum- oder Mandelöl und 1 Ei oder Eipulver dazu gegeben. Wer im glücklichen Besitz dieser Zutaten ist. kann den Kuchen. bevor er in einer Springform gebacken wird, mit Zucker und Zimt bestreuen. An Stelle von Back- pulver kann man Hefe und für Rum- oder Mandelöl Anis verwenden. Der Teig kann auch als Plätzchen auf das Blech gesetzt werden. Leni. Praktischer Wink! Will man Bier oder Selters kühl erhalten (ohne Eisschrank), so umwickelt man die und Anna vertreten sein. legenheit wird darauf hingewiesen, daß der Turnbetrieb des TV 1846 in der kleinen Turn- Vorschau Samstag, 17. August Fußball-Städtespiel: Ludwigshafen— Mann- heim(18 Uhr) im Stadion Ludwigshafen. Vor- her Jugendauswahlmannschaften; in der Pauss Staffelläufe. Germania Friedrichsfeld— VfR Mannheim (18 Uhr) in Friedrichsfeld. Sonntag, 18. August Fußball: SV Sandhofen— Fortuna Heddes- heim(15 Uhr) in Sandhofen; Sg Rheinau Phönix Mannheim(15 Uhr) in Rheinau; SV II. vesheim— Amicitia Viernheim(15.30 Uhr) in Ilvesheim. Faustball- Meisterschaften in Neckarau und Wallstadt Zehn Vereine spielen in zwei Abteilungen um die Gruppenmeisterschaft. Auf dem Wald- weg- Sportplatz des VfL Neckarau spielt die I. Gruppe: VfL Neckarau, TV 1846 Mannheim g SV Sandhofen, Tus Sandhofen, Sd Mannheim und Tus Schwetzingen. In der II. Gruppe tre- ten in Wallstadt an: ASV Lützelsachsen, Tus Sandhofen IB, Tus Lützelsachsen, Sc Wall N stadt und Sc Käfertal. Beginn der Spiele um 8 Uhr. W.— Schwerathletik-Kreismeisterschaften Zum ersten Male seit Kriegsende treten die Schwerathleten des Stadt- und Landkreises Mannheim zu den Kreismeisterschaften am 18. August in Viernheim an. Viele der 1933 auf. gelösten Athletikvereine, die jetzt wieder neu gegründet sind, a Die Vereine werden mit spannenden Kämpfen im Gewichtheben, Ringen, Tau-“ ziehen, Rundgewichtriegen und Pyramidenbau] ni aufwarten. 2.— Meisterschaften in der Stadion-Box-Arena Der Stadt- und Landkreis Mannheim Sparte Bonzen, trägt am Sonntag, 18. August, seine diesjährigen Box- Meisterschaften allen Gewichtsklassen aus. Die Austragung der Kämpfe findet in der neuerrichteten Box- Arena im Stadion, die von der amerikanischen Militärregierung zur Verfügung gestellt wurde, statt. 70 Boxer aller Gewichtsklassen haben sich zur Teilnahme gemeldet; es werden schöne Amateur-Kämpfe gezeigt. Die Ausscheidungs- kämpfe beginnen um 10 Uhr und dauern den ganzen Tag an. Um 18 Uhr werden die End- kämpfe ausgetragen. al. Wieder Radrennen auf der Phönixbahn Auf der Phönixbahn starten die Rennfahrer im 200-Runden-Mannschaftsfahren, Flieger hauptfahren und Ausscheidungsfahren. gende Spitzenfahrer sind am Start: Gänsler Hasenforther(Stuttgart), Weiß-Krimme(Pfalz, Weber-Alzer(Augsburg), Nagel-Nagel(Karls. ruhe) und Hübner(Ulm)— Rittmann(Stutt- gart). Rittmann(Stuttgart) mit Ziegler(Mann- heim), Schütz(Worms) mit Ruckteschler(Ig- gelheim) gepaart sind aussichtsreiche Teilneh- mer am Rennen. Die Mannheimer Kauffmann, Vierling, Thielemann und Hammer werden ihr bestes Können zeigen. 14.30 Uhr. Kunstturnen in Karlsruhe Anläßlich des 100jährigen Bestehens des Karlsruher Turn- Vereins 1846 findet am Sonn- tag, 18. August, ein Kunstturnen der Städte Stuttgart, Mannheim und Karlsruhe Mannheim wird durch die erste Riege des I 1846: Kohlhaas, König, Stix, Eschwei, Hafner Bei dieser Ge- Beginn der Rennen um ün⸗ N halle Prinz-Wilhelm-Straße wieder aufgenom- men ist. Sieg und Niederlage der Baden-Ruderer Die Jungmannen der RG Baden starteten bei der Offenbacher Regatta zunächst im zwei- ten qungmann- Vierer, mußten aber nach dem Start, weil ein Ruderer den Sitz verlor, den Kampf vorzeitig aufgeben und den Sieg dem RC Nassovia Höchst in 4:36,7 vor Gießen 77 in 5:00,4 überlassen. Dagegen gelang es der Mannschaft Albrecht, Moritz, Kehl, Herlfert, Steuer: Speltstößer, im Ermunterungs-Vierer einen Sieg zu fahren. Die wenige Tage vorher umgesetzte Bootseinheit, die von Anfang des Rennens an den Gegner vom Offenbacher Wi⸗ king in Schach hielt, gewann das Rennboot- Rennen über 1200 Meter in 441,8 überlegen vor Wiking, dessen Mannschaft 4:53,2 benötigte. Obwohl die Baden-Mannschaft noch nicht ihre Regattareife besitzt, zeigte sie gegen die Wi- king-Ruderer eine schöne Sicherheit und ge- wann verdient. El. Der Sport im Dienste der Verständigung In einem Tennisspiel in Heidelberg standen Major Armstrong und Leutnant Bowan, die beésten Spieler der dritten Armee, dem deut. schen Paar Kuhlmann Mannheim)— Häntsch ruf Nr, 47038. 1157 Nr. 02991 a, d. G. Fol- statt.“ more Itali. len zusg den zum garn Auss So-) arbe strengungen gemacht, um die Landwirtschaft modische Linie. Die Bluse schmiegt sich Flaschen mit nassen Tüchern und stellt Sie 8 2 7 5 H mit diesen wichtigen Düngemitteln zu versor- 2 d wird Stoff zu sparen, über 8 5 2 5(Heidelberg) gegenüber. Die Amerikaner un-] wild gen. Die amerikanische Militärregierung be- e 8 55 5 8 F i*in den Luftzug. Sind Bier- und Selters terlagen mit 3:6, 3:6, 276. niscl 5 5 2 n. f 5 üht sich, noch weitere Mengen Rohphosphate 12. 5 l 8 a r b flaschen angebrochen, werden 8 5 Auf dem am 1. September in Tauber] buls einzuführen, die dann wegen des Mangels an Die Mannheimerin stand einst in dem aufbewahrt. Dadurch bleibt der Inhalt bischofsheim stattfindenden Kreissportfest Frei chwefelszure, die zur Herstellung von Super- 5. Ruf, sich sehr geschickt und geschmackvoll prickelnd und frisch, weil die Kohlensäure wird die amerikanische Zonenpolizel sich an gen phosphat benötigt wird, als Schmelzphosphate Modelle von Lore-Lina schmidt zu kleiden. Da dies Talent angeboren ist, nicht entweicht. 5 den Spielen und Läufen beteiligen.(dana) mit . gonr .. 5 teil 8 I n für di 1 5. August 1946 Schreibma ing. Kreisverband für das Hundewesen Heidelberg hi N Anna 8 8 8 Se und i noche 4. ener ee, e 8 b e anden. zu W 1 ERBE 4 55 75 4 in 5 25 8 1 77 8 4 8 er 1 1 0— N 2 atalog ab. Programm u. Me Sute Pante, Großtante und Schwägerin, ent- er re 55 ee WW. eee Palast- Theater Rannheim, Breite strane, J 1. 6. schee bel der Geschkktsstelle: Hlelnrieh Held zen, Schlief unerwartet rasch nach einem arbeits-— 5 8 5 delsunternehmen, Hei- Heute 3. 85 8 0 Neckargemünd, erhältlich. 0260 Ton. reichen Leben im Alter von 61 Jahren. Mann- 5 8 ü nnengasse russische Großfllm in deutscher Sprache:„Sie a ff! 6 E 356 610 10 16 4.18 i 8 Nr. 20%. 1952 eeten alen in Morra. Des ewige Tnema der REINE 5 Trauer: Im Namen aller Angehör.: Karoline 5 Leere Flaschen, 1 l oder Frau zwischen 2 Männern mit Maria Ladynina Verein Peer iets er ene 58 Keller Witwe geb. Klingenfug.— Die Ein- R.-Broett—— 600 500 2000 1500 250 500 800—. 3 1 und klein., kauft und Niecolat Krjutschkow. Neueste Wochen- Nordbaden) E. V.(trüner„Verband Deutscher 81 sesnung fand am Freitag in Mannheim statt.] W.-Brot— 500 200 1000.——„„ 0 Id. in Mengen ab 100 schau: Welt im Flim. Beginn: 10,00, 12.15. 14.40, 5. 5 175 15 gen Kurt Gehrke, Dipl.-Ing., mein lieber Mann, un- 5 1665 200 500 500 750 Stück: E Bayer, 17.00, 19.20 Unr. Vorverkauf ab 9.00 Uhr. 1198? Hlektrotechniker, Bezirk Kurpfalz E. V. D. Naecn orge leber Fat! Nänrmittel... 500 50 50 50 50 50 8 e e dem von der Militärregierung die Zulassung füt ser lieber Vati, ist am 7. 8. 1946 von uns ge- Hülsenfrüchte— 5—. 8— 200 200 200 1 Lebensmittelgroßhadl., Palast-Theater Mannheim, Breite Straße, J 1, 6. die Wiederaufnahme unserer Vereinstätigkeit er- für 5 8 5 a. Rh., Brunekstr. 6. Fleiscc g. 30 100 300 300 250 100 200 300 250 6 Mannheim,& 7. 28, e. Sonntag 10.50 Uhr vormittags: Große Jugend- teſit wurde, laden wir unsere Mitglieder zu der bein 5 1 55 ehr 8 Kinder.„ Nargarine 150 150 150 250 150 100 200 250— lefon 42906 753 vorstellung mit dem Märchenfiim:„Der kleine am Donnerstag, 5. September 1946, um 18 Unt, laß bun Chun Mise nit geb. Remmuth. unsere] Butler:—„ 200 4 Handwagen und Rollen, RHawelmann- und„Die verlorene Königskrone“. jm großen Sitzungssaal der Industrie- und Han- erfr Ulsbe, stets treusorg. Mutter, Schwiegermutter[Kisses——— 82,5 62, kleinere und größere, Dazu die„Neueste Wochenschau“.- Eintritts- delskammer, L. I, 2 stattfindenden General-Vet. kau und Großmutter, wurde am 10. 8. 1946 von aduark nur wenn Quark verfügbar) dringend zu kauf. ge- preis auf allen Plätzen RM— 60. Vorverkauf: f 822 8 l N f mrem schwer. Leiden durch kt. 2 62,5 62,5 sammlung ein. Tagesordnung: 1. Berichte übe Tod erisst Schriesheim(Gr. Mönch 2, Frank-„„ J/CCCC““VVVCC un Cie teien Keschkets lehre: J. butlastuns d k kurt Maimundstraße 160. In fiefer Trauer: 1— e e en,, Hane fe g. Capitol Rum rheater Mannheim. Gastspiel des Lorstandes; 3. Neuwafl des Vorstandes! 4 Be. dle Aenne Nischwitz. Else Jager geb. Niscmhwitz, E-Milch-Pulver(Ersatz für fehlen 4005 400 200 V. 5 20/24. 114 Pachlenzerheaters Heidelberg. Ab Freitag, den ratungen und Beschlüsse über den weiteren der Anneliese Jäger, Theo Jäger.— Die Bei- nen d eee eee 16. bis einschl. Donnerstag, den 22. August, täg- Ausbau des Vereins.— Zuschriften, Anschriften. der setzung findet art 22. Aug., mittags 12 Uhr, v Tohmien„%%% VRR AUF 1 cc 2915 Uhr:„Die ungeseußte Era“. Operette änderungen usw erbeten an die vorläugge de. der Leichenhalle des Hauptfriedhofs Mann- C 1000 2000 1000 10% 1000 1000 300 1000 2000 500 8 in 3 Akten von Pordes-Milo, Musik von Martin schäftsstelle: Mannheim-Feudenneim, Körner.“ im heim aus start. Erisenkartamet 21(als Ersatz für Frischkartoffel 1000 Stück Holzspaltkelle, Knopf. Inszenierung: Kurt Baumann-Grandeit. straße 33/(Hölterhoff). 1160 faßt zutta, unser geliebtes Kind, ist am 14. 8. 1948 Trockenkartoffel(a 3 200 200 8000 8 5355 per Stück 5.75 RM; 3000 Musikalische Leitung: Egon Bosch. Tänze: Wera Versammlung des Personals in Gesundheitsdiens eing in das Reich der Engel eingegan gen In tief 5 e 5.— 100 100 100 25 2⁵ 50 1 St. Kistenverschlusse, Donalis. Bühnenbild: Bernhard Weber. Mitw.: und Wohlfahrtspflege! Am Donnerstag, 22. Au- Pro I Trauer: Ilse Gramlich, Henry Crum 0 1 JJ 5353 p. St. 1.15 RM; 500 kg Betina Brucker(ehem. Bayr. Staatsoperette Mun- gust, abends 19.30 Uhr, im versammiungsaal de eb alle Angehörigen. 8 8 Trocken-„ 00. 5— 4 Ta. Handwaschpaste, p. chen) a. G., Edith Riemann, Edgar Bamberger, städt. Krankenhauses. Referent: Fachgruppen“ fest 1 N. Fische die e e e 00 3% eg 0.90 RM; sodann Kurt Paumann-Grandeit, Franz Kugler(ehem. leiter Koll. Emil Fritz aus Stuttgart. Thema: Dle 2 bi 1 5 7 f„„ Blechsenlsren, Aus- Stadttheater Heidelberg) a. G. u. a.— Eintritts- Aufgaben des im Gesundheitsdienst und Wohl 5 XERLOREN U Nein e e ben 3 333 353 schußdraht, ca. 10 To.; Karten in den bekannten Vorverkaufsstellen von fahrtspflege tätigen Personals. Alle Interessenten 0 ane unstl. Brief, mente abzugeb. 92968 ee 2 100 100 10 Steinmeißel, Brech, 1,50 bis 5.— RRò. 1017 sind herzlich eingeladen. Gesamtvorstand des Ich tasche m. wertv. Pap. a— Frisch- EHI 1 1 1 1 1 1——— St. stangen, Bohrhämmer odeon-Lichtspiele, d 7, 10(Straßenbahnhaltestelle. der öffentlichen Dienste und des Ver wol verl. Bitte Rückg. seg, IEntllauf. Ae(Beginn der Zutellung nicht vor Wochenende) nen 2. T. ab kater Jungbusehskr., Linie 3. 2, 15 und 200. Heute bis Wassersportueren 10 wet dine ufsen. 11 dan Belohng. od. Einbeh“ Eis-Milch-Pulver——— 150 150 75 55 8 5 lieferbar. Ang. unter Donnerstag:... und das Leben geht weiter“. 1555 7 8 verein n Mannheim. Am Sams- Aer des einlieg. Geldbetr. Rehbr. Dackelmännchen Konserven-Gurken- ½ kg auf die weißen und grünen Abschnitte 307 der Nr. P1187 a. d. G. Anfang täglich 3.15, 5.30, 8.00 Uhr. Vorverkauf ap fokal eee abends 49.30 Unr ünget in] pis Kuhn. Mhm.-Neuost-(Rauhhaar) m. blauem Mannheimer Einkaufsausweise. Die%% 3 i 2.30 Uhr. Sonntag 1.00 Uhr Kindervorstellung.„ ˙ e. ain a 4900 . tr. 45. eflochten. erhals- ufsauswelse sind für die Gurkenbelleferung ungültig. als 1 5. 8 l 55 deinen sämtlicher 490 Br. Tasche, Inn. Geld, Pand, anf den Namen vor bestelleng für Rrarmelade auf Abschnitt& der Lebensmittelkarten 1. 1s Stron. ang. unter e ß r TKennkterte, sold Rins Peter ner am dlaontas. Jad: e. Kl TSV S. J, 4 43, 5 ub durch die Verbraueher pie 22 Buß las. ifo mer, 220 V. Gicieh meme f mute e ene en ee ieee(aneh dis ʒVß-! .„ Vverlore 15. Sen in Nenn gs 5 Sfrentnche Wir uche ufend grö- Umformer,„Sleich- 8 N 1 f 5 0 ndlichen N VVVVTVVT)V%VVVVVJVVVVCdVæV.!.!...!!!... ̃ ̃... ß ̃ ̃ kertal und Waldhof. vermutl. verletzt, da vormltt. 9½ Unr, in Mannheim, Gerichtsgebäude, Fässer, Kannen und o sgt., lieferb.. 3 377) a en end an C. 1 Ant Abzug. bei Schmitt, vorher durch Motor- E 4, 13, 2 Stock(Sitzungssaah 1199 Hobbocks u. erbitten u. Nr. P 02729 à. d. G. Astoria, Revue u. arle— ater,. Christlicher verei 4 g 15 8 N. Neckarau, Fried- rad überfahren wor- ebung des Obsterträgnisses gegen Barzahlung Angebote. Geschw. Ei- Parfümerien f. Wieder- Ruf 530 17, Direktion: Max Paulsen. Ab 16. 8. Frfegrlehsplat in Junger Männer, Mannheim, Zul rienetr. 6. Geld kann den. Abzug. geg Be. a klittwoch, 21. August 1948, in Mannheim. sende, Gern Fahrt, Ler käufer sot, Uieter, damen wum ente groun weten kerne mn holst). Sennta 210. ue g ungeggdes Arkaden, ver CCCCCCCCCCCV%V%%%%% n... ,,.... Derjenige, d. meine ak. r.„ menkuntt am der Autobahnbrücke Heddesheimer Fel. 2976. 116 g 5 j. sein““,. J N 3 Al 1 0 1 8 Umformer, 220 V., Gleich- Solisten. Karten in den bekannten Vorverkaufs- 119³ ert! *. 5 I 8 Landstraße um 8 Uhr vormittags.) 1186. 1 3.. Wechs elstr., 35 Stellen. Produced under Military Government See RS— am gefunden hat, w. ge- Hohe Belohng.! Deutsch. KAUF 1 Sehmuck u. Brillant. KVA, sof. Heterb. Ang. Information Control Licenze 5031. 1823 1— 1 in beten, dies. mit den Jagdhund Hühnerh.), auch defekt u. repar.- u. Nr. P 02729 a. d. G. Waldpark-Restaurant„Am stern“, Tel. 44165. Sams- Suche Näh- Maschine. 2000 RMT Belohnung dem- bl Wieht. Dokumenten, d. weiblich, Farbe weiß, Büromaschinen(Schreibmaschinen, Addiermasch., bedürft. An- u. Verk. ö m Stahlabschleppselle tag, 17., und Sonntag, 18. Aug. 46, Anfang Sams- Biete Tauschobjekt. jenigen, der mir mei- 5 Für d. Finder wertlos braun, fleck., hört auf Verwielfältigungs-Apparate) sowie Büromöbel je- Kunsthandlg Ludwig sof. lieferbar. Ang. u. tag 1822 u. Sonntag 15-22 Uhr großes Gastspiel Ang. u. 02901 a., d. G. nen PKW, Marke DR W, f sind, b. Dagobert Fohr, Waldi, am 28. 7. entl. der Art dringend zu kaufen gesucht vom Verlag Schäfer, Versteigerun- Nr. P 02727 à d. Gsch. der Konzert- und Tanzkapelle Sass sowie jeden Schlafzimmer O. Polster- Cabrio, grauer Anstr, der Langerötterstr. 18/20, Abzug. Hartwig, Zel-„Der Morgen“, Mannheimer Zeitung, Mannheim, gen. Kepplerstr. 40 Mikroskop, n. f. Blut- Mittwoch, Samstag u. Sonntag, die Hauskapelle. möbel gegen PRW. zu WB 46-556, der mir am abt Segen eine Belobnung lerstraße 58 02955 R 1, 446. 5 1182 Uhrmacher werkzeug untersuch., zu verkfn. Konzert und Tanz, Gesangseinlagen, 2 Kapellen, tausch. ges. Zuschr. 13. 8. 46 gestohlen ger PF. 300 RM abzugeben. Zugelaufen gr. Schnau- Zimmerteppich, 2 a. 3 m, Gr. Trommel z. Höchst- sof. zu kauf. gesucht, Odd. zu tausch. gegen 2 Tanzflächen, Tanzdiele im Freien. Kinder- u. MM /K 689, Ann.-Exp. wurde, wieder herbei-“ haf Falls der Finder die zer, Abz. b. Hild, Land-. zu kauf. gesucht. Ang. preis zu fg. ges. Ang. evtl. Tausch. Fern. Möbel, Angeb. unter spielplatz bei jeder Witterung. Eintritt trei. Rs, Heidelberg, schafft. Zuschriften An Akter asche behalten zungenstr. 10 902938 u., Nr. 9282 an d. sch. u. Nr. 02705 a. d. Gsch. Nr. 02771 an d. Gesch. Tanzkarte RM 1. a 026864 Hauptstr. 122 1164 g