s Um b 9— N Begin V Maus. Lannheln nix Lud. 1 der 6.30 Une 5.45 Unt 7.45 Uhr Daxlat 1a Vierg in Viern. elsachstg forzhelm- Teilbro 0 Uhr s FV 1010 mheim den, Cap. Verein. Uhr 0 — Baden erg(Tau · statt. Dig mann, Dr. Fütterer 4:2. Den onnte dg sse: Her r(A) 606 Veihrauch n-Doppel Berg bi rt Dr. Bu- br. len Grob. , die Re- hein, di . uch fit am Mitt Auswahl auptsacht 1, zu ge. „Det källt den Chr. B. ball m 8. ep⸗ und wir chgefüht ; 2. VII inheim;) B11 ITV Roß anheim; 1. irksklas Frauen, gend un ien Schl reine da die bad ad Jugen H. 8. (I:). 1 itlich ver ungsfehle r Hettne hen. DI orteil, de uer begel Tor un nit einen Bei VI zung un Striebit⸗ W. I. (1:0). EU tes Spie dlenmant. spielend 4 80 di nen eber Deckung die WES re- rau. D. rau folgt de„Lin spiel. vehrendel VfL. eee bis 8. Sep. r die Stall bensmitte“ en Zulage — st hlü 9² 8 2 3811 1 1 2 D 1 Sil N 1 — 5 0 100( pett- un, n für Tel Margarin itte dure 1 ehen, aud dens mit! der Aufri och zu h. elabschni, ruppe de wenn werden. ngsgefaf etzgerelel d ersuch Wohnung tösliehke nahrung 10 andeswi Ktädt. Inn matichsdien AA An helm NM AN N H EI M E R Z E 1 TU N G Jahrgang 1 Nummer 26 Dienstag, 3. September 1946 Einzelpreis RM 0. 20 Die erste indische Regierung Neu-Delhi, 2. September.(dana) Die Mit- glieder der indischen Uebergangsregierung wurden am Montag im Palast des britischen Vizekönigs auf den König von England und kaiser von Indien vereidigt. Die Ueber- gangsregierung Nehrus besteht ausschließ- lich aus Indern. Fünf der Regierungsmit- glieder sind Hindus, drei sind Moslems und yer weitere sind Vertreter anderer Volks- gruppen. Die Moslemmitslieder bekennen sich zum mohammedanischen Glauben, ge- hören jedoch nicht der Moslemliga an, die ene Zusammenarbeit mit der Kongreß- partei verweigert hat. Das Angebot der Re- glerung, die Moslemliga solle fünf eigene Regierungsvertreter ernennen. wurde am Sonntag von Pandit Nehru wiederholt. Der Moslemliga, so sagte Nehru. stehe es jeder- zeit frei, mit den anderen Parteien für dle Freiheit Indiens zusammenarbeiten. In Bombay kam es am Sonntag wieder zu Unruhen, als Moslems durch Hissen von schwarzen Fahnen gegen die neue indische Uebergangsregierung protestierten. Polizei und Militär konnten, nachdem die Behör- den eine Ausgangssperre über die Stadt verhängt hatten, in den späten Abendstun- den des Sonntags Ruhe und Ordnung wie- derherstellen. Der dänische Außenminister eröffnet die Konferenz/ Welternährungsamt geplant Kopenhagen, 2. September.(dana)„Es wird kaum möglich sein, Frieden und so- ziale Ordnung aufrechtzuerhalten, so- lange große Teile der Weltbevölkerung un- ter Hunger oder der Furcht vor Hunger zu leben haben,“ erklärte der dänische Außen- minister Gustav Rasmussen in seiner An- sprache zur Eröffnung der Konferenz der UN- Ernährungs- und Landwirtschaftsorga- nisation am Montag. Um diese unhaltbaren, durch den Krieg verschlimmerten Zustände zu bessern, sei es erforderlich, die land wirtschaftliche Er- zeugung zu steigern und die Verteilung der Lebensmittel zu überwachen. Wir müssen hoffen, sagte der dänische Außenminister Weiter, daß es möglich sein wird, schritt- weise der Armut, die jetzt weite Gebiete der Welt befallen hat, Herr zu werden, und gleichzeitig durch eine Hebung des allge- meinen Lebensstandards die Entwicklung der Weltwirtschaft günstig zu beeinflussen. „Möge die Konferenz,“ schloß der Minister seine Ansprache,„durch entschiedene Maß- nahmen zu dem großen Ziel der Ernäh- Wirtschaft und Demokratie General Lucius D. Clay zur Lage in Deutschland 9 Berlin, 2. September.(dana)„Es wird bis 1950 dauern, die deutsche Wirtschaft auch nur auf den verhältnismäßig niedrigen Stand zu bringen, den die Besatzungsmächte vorgesehen haben,“ erklärte General Lucius D. Clay“, einem Vertreter der Nachrichten- agentur„Assosiated Press“ gegenüber. „Deutschland hat keinerlei eigenes Kriegs- potential mehr“, sagte der General.„Selbst wenn man Deutschland völlig allein seinen eigenen Weg gehen ließe, ohne Reparationen und ohne Besatzungstruppen, könnte es in den nächsten 10 Jahren kein Kriegspoten- tial entwickeln. Die amerikanische Militär- regierung könnte jederzeit ihre Aufgaben einer zivilen Verwaltungsbehörde übergeben, da sie ja jetzt schon zu Zweidrittel aus ame- rikanischen Zivilbeamten besteht. Wenn die Aufgabe der Bewachung überschüssigen Armee- Eigentums beendet sei und man das problem der verschleppten Personen und der Errichtung einer Zentralregierung zu einer zufriedenstellenden Lösung bringen könne, dann könnte die amerikanische Be- satzungsarmee die Masse ihrer Besatzungs- truppen aus Deutschland zurückziehen und man brauche nur noch wenig Truppen um die deutsche Verwaltung zu beaufsichtigen.“ „Mit demokratischen Methoden haben wir eine Gruppe lokaler Verwaltungsstellen eingesetzt, welche sich dem demokratischen Verfahren mit Ernst und Hingabe gewid- met haben. Sie werden den Kern zur demo- kratischen Erziehung der breiten Massen bilden. Solch eine Erziehung muß aus dem deutschen Volk selbst erwachsen und kann nicht durch ausländische Mächte aufgezwun- gen werden, ganz gleich um welche, Nation es sich dabei handelt.“„Bevor wir eine Um- erziehung auf breiter Basis beginnen“, schloß General Clay, müssen wir durch Schaffung gesupder wirtschaftlicher Mög- lichkeiten beweisen, daß eine Demokratie auch etwas zu bieten hat.“ Die Gewerkschaften in der Württemberg-Baden gewerkschaftlich vereint Der in Kornwestheim tagende Bundestag des Gewerkschaftsbundes Württemberg-Ba- den, an dem neben einer großen Zahl von Vertretern der amerikanischen Militärregie- rung und des Kontrollrats auch Vertreter der Landesregierung teilnahmen, sah als besonders herzlich begrüßte Gäste auch amerikanische und schweizerische Gewerk- schaftsvertreter in seiner Mitte. Der Direktor für Erziehung in der ame- rikanischen Textilarbeiter- Gewerkschaft, Rogen, sagte in seiner mit starkem Beifall aufgenommenen Ansprache: „Von der Stärke der Gewerkschaften hängt der Friede in der Welt ab.“ Er stellte, erfreut über das schnelle Wach- sen der wieder erstandenen deutschen Ge- werkschaftsbewegung, dieser die Hilfe der amerikanischen Arbeiterschaft in Aussicht. Der Chef der Sozialabteilung der ameri- kanischen Militärregierung in Deutschland, Werts, betonte, daß die deutschen Gewerk- schaften frei und unabhängig sein müßten, und wünschte, daß sie den ihnen gebühren- den Platz in den Ausschüssen bekommen, in denen ökonomische und soziale Fragen zur N be. S eee. Frankfurt. Im Zusammenhang mit der Verhaftung einer Gruppe v Personen in Stuttgart unter dem Verdacht illegalerr politi- scher Tätigkeit, hat das Hauptquartier der amerikanischen Besatzungsarmee für Deutsch- land in Frankfurt bekanntgegeben, daß Kaz- marek der einzige sei, der weiter in Haft bleibe, Alle anderen seien wieder auf freien 1 gesetzt worden, da ihr Fall unbedeutend ar. Düsseldorf. Als zweite Zeitung des Zentrums in Westdeutschland erhielt der„Neue westfälische Kurier“ am 31. August in Hamm die Lizenz. Die neue Zeitung wird in Westfalen mit einer Auflage von 139 000 Exemplaren ver- breitet. Lizenzträger sind Fritz Erhardt, Pader- born, Wesel, Dortmund und Josef Weiser, Gelsenkirchen. Berlin. Am 8. September wird die Bevöl- kerung von Thüringen und der Provinz Sachsen und am 15. September die Bevölkerung von Mecklenburg- Vorpommern und Brandenburg ihre Gemeindevertreter wählen. Washington. Die Vereinigten Staaten werden, wie Staatsdekretär Dean Acheson in einer Pressekonferenz mitteilte, von Jugo- slawien Entschädigung für den durch den An- zriff auf zwei amerikanische Flugzeuge ver- ursachten Schaden an Menschenleben und Sachwerten fordern. BIIba o. 250 von den Alliierten gesuchte Deutsche sind am Freitagabend in Bilbao auf em amerikanischen Dampfer„Marine Marlin“ zur Veberfahrt nach Bremerhaven eingeschifft Worden. Buenos Aires., Das argentinische Parla- ment hat am Freitag die Chapultepec-Akte mit gegen 7 und die Charta der Vereinten Na- tionen mit 95 gegen 39 Stimmen angenommen. (dana ap) Entscheidung gebracht werden. Die Gewerk- schaften sollen die Führung ergreifen, um Deutschland zurückzuführen in die Familie der Nationen. Im Mittelpunkt des Bundestags, der cin umfangreiches Arbeitsprogramm an organi- satorischen Fragen zu bewältigen hatte, stand ein Referat von Dr. Fritz Eberhardt (Stuttgart) über Wirtschaftsfragen! In um- fassender Weise legte der Vortragende dar, vor welchen Schwierigkeiten und Problemen die deutsche Wirtschaft stehe, welche Auf- gaben die Arbeiterschaft bei der Lösung die- ser Probleme zu erfüllen habe, wenn das deutsche Volk auch künftig existenzfähig bleiben soll. Nach eingehender Aussprache Bundestag folgende Entschließung zur Wirtschaftspolitik Die Gewerkschaften sind sich bewußt, daß sie in der modernen Wirtschaft die Interessen ihrer Mitglieder nicht ausreichend wahren können, wenn sie sich nur auf Verhandlungen über Löhne und Arbeitsbedingungen und auf Mitarbeit an der Sozialpolitik beschränken. Sie fordern deshalb Mitarbeit und Mitbestimmung bei Planung und Durchführung der Wirtschafts- politik sowie gleichberechtigte Teilnahme an allen Körperschaften der wirtschaftlichen Selbstverwaltung. Zur Wirtschaftsreform erklärt der Bundestag des Gewerkschaftsbundes Württemberg-Baden: Die Gewerkschaften kämpfen für die Ueber- windung der kapitalistischen Wirtschaft. Ihr Endziel ist eine Sozialistische Wirtschaft. Der Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft kann nur im Rahmen eines Wirtschaftsplanes erfolgen. Unter gleichberechtigter Mitwirkung der Gewerkschaften muß ein mehrjähriger Plan aufgestellt werden, der die Interessen der Gesamtheit und die Leistungsmöglichkeit der einzelnen Wirtschaftszweige aufeinander ab- stimmt. Die Unternehmen der Grundstofferzeugung, des Bankwesens und die Großbetriebe mit Mo- nopolcharakter müssen der privaten Kontrolle entzogen werden. 5 Zur Ueberwindung der jetzigen Lähmung der deutschen Wirtschaft halten wir einen bal- digen Friedensschluß und insbesondere die folgenden Schritte für unerläßlich: 1. Schaffung der wirtschaftlichen Einheit Deutschlands: Beseitigung der Zonengrenzen. 2. Währungsreform für das gesamte deutsche Wirtschaftsgebiet unter Schonung der wirt- schaftlich Schwachen. 3. Sicherung der Vollbeschäftigung nach der Währungsreform durch ein Arbeitsbeschaf- fungsprogramm im Dienste des Wiederauf- baus. Gewährung von langfristigen Krediten zur Einfuhr der notwendigen Rohstoffe. Rückkehr der deutschen Kriegsgefangenen. Wiederherstellung eines deutschen Außen- handels. 5 Grenzziehung, die ausreichende landwirt- schaftliche Gebiete bei Deutschland läßt und dadureh die Lebensmitteleinfuhr und die zu ihrer Zahlung notwendige Industrieausfuhr in mäßigen Grenzen hält. a Keine Begrenzung der deutschen Industrie durch Beschränkung des Produktionsappa- rates. Sicherung des friedlichen Charakters der künftigen deutschen Wirtschaft durch faßte der rungs- und Landwirtschaftsorganisation beitragen.“ Voraussetzungen für ein Welternährungs- amt. Der Bewirtschaftungs- und Einkaufs- ausschuß der UN-Ernährungs- und Land- Wirtschaftsorganisation teilte am Montag wit, daß er die Vorschläge des Direktors der Organisation, Sir John Boyd Orr zur Errichtung eines Welternährungsamtes energisch unterstütze. Zwei Maßnahmen, so heißt es in dem Bericht des Ausschussès, seien für den Er- folg eines solchen Amtes Voraussetzung: 1. Die Einführung eines doppelten Preis- systems für land wirtschaftliche Produkte auf dem Weltmarkt, wobei die normalen Handelspreise von den Preisen der Waren, die von dem Welternährungsausschuß an bedürftige Länder verteilt werden, abwei- chen sollen. Als zweite Voraussetzung müsse man durch internationale Anleinen die industrielle Entwicklung in der Welt fördern. Lebensmittel bleiben knapp Washington, 2. September.(dana)„Trotz der erwarteten Steigerung der einheimischen Nahrungsmittelerzeugung in vielen Ländern Europas und anderen Notstandsgebieten werden dort auch im nächsten Jahre noch erhebliche Einfuhren erforderlich sein, wenn man den gegenwärtigen Stand der Nah- rungsmittel- Versorgung aufrechterhalten er will“, erklärte das amerikanische Land- wirtschafts ministerium in einem am Sonntag herausgegebenen Monatsbericht. Die inter- nationalen Lebensmittelsendungen werden— unter Zugrundelegung der Weizenverschif- kungen— wahrscheinlich nicht das Aus- maß dieses Jahres von etwa 15 Millionen Tonnen erreichen. Der Bericht fügt hinzu, daß im nächsten Jahr ein leichter Anstieg der Weltvorräte erwartet werden könne, doch werde der Vorratsbestand immer noch beträchtlieh unter dem Vorkriegsdurch- schnitt liegen. Vorsorgliche Fettbewirtschaftung notwendig „Bayern, das den größten Teil der Fett- versorgung für die US-Zone bestreitet, hat in diesem Jahr einen Fettvorrat von einigen teusend Zentnern gegenüber rund 200 00 Zentnern im vorigen Winter“, erklärte der bayrische Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Dr. Josef Baumgartner, nach einem Bericht „Neuen Zeitung“. Um die Fettversorgung der amerikanischen Zone für die kommen- den Wintermonate zu sichern, ist deshalb, wie der Minister weiter ausführte, eine vor- sorgliche Vorratswirtschaft unbedingt not- wendig. Das Bestreben des Ministers, der es für unverantwortlich hält, von der Hand in den Mund zu leben, geht dahin, die Ab- Iieferungspflicht von Milch und Fett mit allen Mitteln zu steigern. So soll auch die in diesem Jahr besonders gute Ernte an Bucheckern gesammelt und zu Oel verar beitet werden. g 5. . in letzter Minute.. P Molotow wird nach Paris zurückkehren Paris, 2. Sept.(dana) Ein Sprecher des französischen Außenministeriums er- klärte am Montagabend, sein Ministe- rium sei informiert worden, daß der sowzetische Außenminister Molotow vier oder fünf Tage abwesend sei, jedoch be- stimmt nach Paris zurückkehren werde. Drei Milliarden Pfund Reparationen Paris, 2. September.(dana) Groß- britannien und die britischen Kolonlen fordern, wie aus einer Mitteilung des Sekretariats der Pariser Konferenz her- vorgeht, von Italien Reparationsleistun- gen in Höhe von 2,88 Milliarden Pfund Sterling. Den größten Posten der briti- schen Forderungen bilden die Kosten der Kriegführung gegen Italien in Höhe von 2,78 Milliarden Pfund. Die britischen Ansprüche schließen die der Dominien nicht ein. Nehru zum Vizepräsidenten ernannt Neu Delhi, 2. September.(dana) Der Vizekönig von Indien hat, wie am Mon- tag amtlich bekanntgegeben wurde, den indischen Außenminister Pandit Nehru zum Vizepräsidenten der Ueberganss- regierung ernannt. Aufgabe des Vizeprä- sidenten ist es, den Vizekönig, der Regie- rungspräsident ist, im Falle seiner Ab- wesenheit zu vertreten. der Es lebe der König Athen, 2. September. dana) Königs Georg II. von Griechenland ist durch Volks- entscheid auf seinen Thron zurückgerufen worden. Die griechische Regierung hat den in Paris weilenden Ministerpräsidenten Tsaldaris beauftragt, König Georg mitzu- teilen, daß nach bisher vorliegenden Wahl- ergebnissen die Mehrheit der Wähler für seine Rückkehr gestimmt habe. Nach bis- herigen Ergebnissen der griechischen Volks- abstimmung sind, wie es in einer amtlichen Bekanntmachung vom Montagmittag heißt, 68 Prozent der Stimmen für die Rückkehr des Königs abgegeben worden. Der Mini- ster für öffentliche Ordnung erklärte, daß der Volksentscheid im allgemeinen ohne nennenswerte Zwischenfälle verlaufen sel. italienische Friedensvertrag Gebietsabtretung an Frankreich genehmigt/ Hohe Reparationsforderungen Paris, 2. Sept.(dana ap) Im Mittel- punkt der Ausschußarbeiten auf der Pariser Konferenz stand in den letzten Tagen der Friedensvertragsentwurf mit Italien. Nach- dem im territorialen Ausschuß die italieni- schen Gebietsabtretungen an Frankreich mit 15 Stimmen bei 5 Stimmenthaltungen ge- nehmigt worden waren, billigte der militä- rische Ausschuß die vom Außenministerrat vorgesehenen Artikel über die Zerstörung Virtschaft Verbot der Herstellung von Kriegs- und Rüstungsmaterial. 8. Kontrolle durch Gewerkschaften und Be- triebsräte, daß kein Kriegs- und Rüstungs- material hergestellt wird. Während der heutigen Mangelwirtschaft for- dern wir gerechte Verteilung der vorhandenen Güter. Insbesondere fordern wir von allen be- teiligten Stellen eine strikte Durchführung des Preisstops, da sonst eine Aufrechterhaltung der Lohnstops nicht mehr tragbar ist. Wir anerkennen die Hilfe der amerikani- schen Besatzungsmacht bei der Ernährung der deutschen Bevölkerung. Wir erhoffen ihre wei- tere Hilfe zur Ueberwindung der deutschen Wirtschaftsnot, damit das deutsche Volk sich bald wieder durch eigene Arbeit ernähren und seinen internationalen Verpflichtungen nach- kommen kann. Die im Gewerkschaftsbund Württemberg- Baden zusammengeschlossenen Arbeiter, An- gestellten und Beamten erklären sich bereit, unter Einsatz aller Kräfte den Wiederaufbau zu fördern und den Weg freizumachen für ein kriedliebendes Deutschland. Weitere Gebiete, denen der Bundestag be- sondere Aufmerksamkeit in seinen Beratungen widmete und die in Entschließungen ihren Niederschlag fanden, waren der Neuaufbau der Sozial versicherung, die Frage der gewerk- schaftlichen Schulung der Jugend und die Ein- gliederung der Frauen in die Gewerkschafts- arbeit, für die sich besonders die weiblichen Delegierten einsetzten. Eine einstimmig an- genommene Entschließung fordert die Freigabe der Kriegsgefangenen. Die vom provisorischen Bundesvorstand im Entwurf vorgelegten Satzungen wurden nach gründlicher Durchberatung angenom- men und so dem neuen Gewerkschaftsbund das organisatorische Gefüge gegeben. Zum Bundespräsidenten wurde Markus Schlei- cher(Stuttgart) zum Stellvertreter Engel- hard(Heidelberg) gewählt. Der Bundestag vollzog einen bedeutsamen Schritt in der Entwicklung der deutschen Gewerkschaften. Vereint in großen Indu- strieverbänden, diese wiederum zusammen- geschlossen im Gewerkschaftsbund, sind nunmehr dem Beispiel anderer deutscher Länder und Zonengebiete folgend, auch die gewerkschaftlich organisierten Arbeiter, An- gestellten und Beamten des Gebietes Würt- temberg-Baden in einer einheitlichen zen- tralen Organisation zusammengefaßt. Und doch soll dieser neue Bund nur, wie der Präsident Schleicher meinte, ein Schritt weiter sein zur größeren Einheit der gesam- ten deutschen Gewerkschaften. ek. Besuch der SED-Führer Berlin, 2. September(dans) Die SED- Funktionäre Wilhelm Pieck, Otto Grote- Wohl, Walter Ulbrich, Max Fechner und Franz Dahlem erhielten von der amerika nischen Militärregierung in Deutschland die Erlaubnis, auf Versammlungen in Württem- berg-Baden zu sprechen. Die Versammlun- gen werden von der KPD veranstaltet und am 18., 19. und 20. September in Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe, Pforzheim, Bruchsal und Schwetzingen stattfinden. der italienischen Grenzbefestigungen an der jugoslawischem Grenze. In den Verhandlun- gen des Wirtschaftsausschusses zeigte sich mehr und mehr, daß Italien nahezu alle seine Auslandsanlagen verlieren wird, wenn alle Reparations forderungen genehmigt wer- den. Der Vertrag sieht vor, daß die Sieger ihre Wiedergutmachungsansprüche aus ita- lienischen Anlagen in ihren Ländern be- friedigen dürfen. Die Vereinigten Staaten, Frankreich, Großbritannien, China und Bra- silien haben ihre Absicht, diesen Artikel des Vertrags für sich in Anspruch zu neh- men, unterstrichen. Inzwischen haben selbst Länder wie Bolivien ihre Absicht angekün⸗ digt, italienische Anlagen in ihren Ländern zu beschlagnahmen. Die höchsten Forderun- gen, die Italien zu begleichen haben wird, sind die von Albanien, Belgien, Aegypten, Abessinien, Frankreich, Griechenland, Me- xiko und Rußland. Der Anspruch Sowiet- rußglands in Höhe von 100 Millionen Dollar ist von der Friedenskonferenz bereits ge- nehmigt worden. Die höchste Forderung stellt Abessinien mit 7% Milliarden Dollar, gefolgt von Griechenland mit 6 Milliarden Dollar. Norwegen hat sich das Recht vor- behalten, gegebenenfalls später Reparations- forderungen zu erheben. Ein Antrag des kanadischen Delegierten, die Erörterung des Reparationsartikels zu verschieben, wurde mit 15 gegen 5 Stimmen abgelehnt. Die Trieste Grenzfrage Auf der Montagsitzung des militärischen Ausschusses wurde ein britischer Vorschlag angenommen, durch den Italien gestattet Wird, für seine im Friedensvertragsentwurf zugelassenen Kriegsschiffe Torpedos zu be- sitzen. Bei der Erörterung der jugoslawisch- italienischen Grenzfragen beschloß der Aus- schuß zunächst, die Stellungnahme des ſta- Iienischen Delegierten Bonomi anzuhören. Bonomi wandte sich gegen die von Frank- reich vorgeschlagene Grenzziehung, die nach seinen Angaben 266 000 Italiener und 50 000 Slawen, die sonst bei Italien verbleiben würden, in das freie Gebiet Triests brin- gen würde. Er empfahl eine Teilung der Provinz Venezia-Giulia entlang der ethni- schen Linie, da eine solche Lésung früher oder später unzweifelhaft von den Nach- barländern angenommen und die Wieder- herstellung des Vertrauens sichern würde. Nach Beendigung der Darlegungen Bono mis vertagte der Ausschuß die Beratung der Triester Frage, um der jugoslawischen Delegation Zeit zum Studium der italie- nischen Erklärung zu geben. Anschließend nahm der Ausschuß nach kurzer Debatte die Artikel 6 bis 9 des Vertragsentwurfes, die sich mit Einzelheiten über die von Ita- lien an Frankreich abzutretenden Gebiete befassen, an. Besprechungen zwischen Byrnes und Bevin Der sowjetische Außenminister Molotow nahm an keiner dieser Ausschußsitzungen teil. Nach Aeußerungen von Vertretern der russischen Agentur Tass wird angenommen, daß Molotow zu Beratungen nach Moskau geflogen ist. Die für Montag vorgesehene Konferenz der vier Außenminister wurde vertagt. Die Außenminister Bevin und Byrnes hatten am Montagnachmittag eine weitere Unterredung, die zweite des Tages und die dritte innerhalb von 24 Stunden. Ueber den Gegenstand der Besprechungen, die in Byrnes Räumen im Hotel Maurice stattfanden, wurde nichts bekanntgegeben. Grundsatze der Demokratie Die Arbeiter der Vereinigten Staaten begingen den„Tag der Arbeit“ Washington, 2. September.(dana)„Wenn das Volk weiterhin für eine fortschrittliche und menschliche Regierung eintritt, werden seine Interessen am besten gewahrt und ge- fördert werden,“ erklärte der Neuyorker Senator Robert F. Wagner in seiner Bot- schaft zum„Tag der Arbeit“ in den Verei- nigten Staaten. Der amerikanische Arbeits- minister Lewis B. Schwellenbach behan- delte in seiner Botschaft die seit Kriegsende vergangenen 12 Monate, in denen„mehr Menschen von einer größeren Anzahl von Streiks erfaßt worden seien als je zuvor in der amerikanischen Geschichte.“ Das Recht der Lohnempfänger, sich zu organisieren und Kollektivverträge abzuschließen, sei je- doch gesetzlich festgelegt, und die 14 Mil- lionen Gewerkschaftsmitglieder der Verei- nigten Staaten und ihre Leiter hätten mit ihrem Vorgehen nur von einem der Grund- rechte der Demokratie Gebrauch gemacht. In dem gleichen Sinne sprach sich der Gou- verneur des Staates Neuyork, Thomas De- Wey aus, der darauf hinwies, daß politische Einsicht und Reife in der Oeffentlichkeit heute in einem solchen Maße vorhanden wären, daß eine freie Gesellschaft ohne kreie Vereinigungen undenkbar geworden Sei. Die Wahlen in Sachsen Berlin, 2. September.(dana) Von den am Sonntag abgehaltenen Gemeindewahlen wurden folgende Ergebnisse bekannt- gegeben: Von 3 362 678 Wahlberechtigten gaben 3 155 377 ihre Stimmen ab. was einer Wahlbeteiligung von 93,83 Prozent ent- spricht. 313 188 oder 9.85 Prozent der abge- gebenen Stimmzettel waren ungültig. Von den abgegebenen gültigen Stimmen erhiel- ten die SED 1 534 160 oder 48.62 Prozent, LDP 630 138 oder 19,97 Prozent. CDU 624 382 oder 19,78 Prozent, Bauernhilfe 26 226 oder 0,83 Prozent, Frauenausschüsse 23 344 oder 0,74 Prozent, Splitterparteien 6 939 oder 0,21 Prozent. Das Land„Rheinpfalz Berlin, 2. September.(dana) Die Be- kanntgabe über die Bildung des neuen Lan- des„Rheinpfalz“ durch General König wurde von den anderen Mitgliedern des Kontrollrats fast ohne Kommentar auf- genommen. Marschall Sokolowski stellte fest, daß es ihm unbegreiflich sei, daß einige Mächte eine solche Eile in der Veränderung der Verwaltungsform Deutschlands zeigten, bevor die Außenministerkonferenz über deutsche Fragen entschieden hätte. Nach seine Ansicht zeige der französische Plan eine Tendenz zur Föderalisierung Deutsch- lands. Der Standpunkt der sowjetischen Vertreter über diese Fragen sei früher fest- gelegt worden und bleibe unverändert bis der Rat der Außenminister eine Entschei- dung gefällt hätte. General König erklärte, daß diese Maßnahme durchgeführt werde, um die deutsche Verwaltung soweit als möglich der alliierten Verwaltung anzuglei- chen und sie zu vereinfachen. Eine deut- sche beratende Körperschaft soll gebildet werden, um die Regierung zu unterstützen. Holländische Pässe weiter gültig Heidelberg, 2. September.(dana) Nie- derländische Pässe und Legitimationspapiere behalten in der amerikanischen Besatzungs- zone auch nach dem 1. September 1946 hre Gültigkeit, Seite 2 Dienstag, 3. September 1946 NME NR Dienstag, 3. September 1946 Verötrentlicht unter Militär-Reglerungs-Lizenz US- WB- 103. Verantwortlich für den gesamten Inhalt: E. Fritz von Schilling. Redaktion, verlag und Druckerei: Mannheim, R 1, 4/6. Telephon 441 51/8. Postscheckkonto: Karlsruhe 3800 16. Anzeigenpreis für die zehngespaltene Nonpareillezeile Nu 1.—. Monatsbezugspreis: RM 2, 40 einschlieslich Trägerlohn. 2 Am 1. September 1939, in den frühen Morgenstunden, fuh- Vor sieben Jahren ren deutsche Panzer, marschierten deutsche Truppen und flogen deutsche Flugzeuge auf Befehl des Mannes, der sich Deutschlands Führer nannte, ohne Kriegserklärung über die polnisch- deutsche Grenze. Seit Wochen hatten in Städten und Dörfern militärische Musterungskommissionen Pferde und Lastwagen aus- gewählt, seit Monaten lag über ganz Europa der Schatten des bevorstehenden Krieges, dessen Ausbruch von nichts abhing als dem selbstherrlichen und aller Vernunft unzu- güänglichen Willen eines Mannes und seiner Komplizen. Während Hitler dem deutschen Volk mit Hilfe seines routinierten Propagan dachefs vorzugaukeln verstand, daß er eine kriedliche Lösung des von ihm entfachten Konfliktes suche, hatte er in Wirklichkeit den Angriffsbefehl schon in der Tasche. Noch in den letzten Augusttagen richtete Präsident Roosevelt eine Botschaft an Hitler, in der er an die Menschlichkeit appellierte. „Zahllose Menschenleben“, schrieb Präsident Roosevelt,„können noch gerettet werden, wenn Sie sich zu den friedlichen Vergleichsmethoden bekennen, die Polen angenommen hat.“ Aber dem Führer kam es auf Menschenleben nicht an. Er befahl den Krieg. Auch in Deutschland ist damals der Ausbruch des Krieges von der großen Mehrzahl des Vol- kes mit Schrecken und voll innerem Groll, wenn auch ohne sichtbaren Widerstand gegen die treibenden Kräfte aufgenommen worden. Aber wie so oft in der brennenden und sengenden Kometenlaufbahn Hitlers und seiner Partei überblendete das schnelle, Augerlich glänzende Ergebnis die ahnungsvolle Dunkelheit der Sorge und riß auch die Widerstrebenden mit sich auf die scheinbar siegreiche Straße patriotischer Wunsch- träume. Für viele liegt heute noch der Schwerpunkt der Ueberlegung über den gegen- wärtigen Zustand Deutschlands in der Tatsache, daß wir den Krieg verloren haben. In Wirklichkeit legt aber der Ansatz für die Lösung unserer gegenwärtigen Verstörtheit und Zerstörung in der richtigen Bewertung der eigentlichen Ursache, nämlich, dag wir den Krieg willkürlich begonnen haben. Kein europäisches oder außereuropäisches Volk stellte 1939 irgendwelche Forderungen an Deutschland. Kein Volk dachte damals darem, Deutsche auszuweisen, die womöglich vor Generationen schon eingewandert waren. Erst die Welle des Unrechts und der Rechtlosigkeit, die sich von Deutschland aus seit 1933 höher und höher gehoben hatte und 1939 die letzten Grenzen überspülte, riß uns Selbst in den Abgrund. V. S. 66 so könnte man mit Fug und Recht den Das„Parlament der Arbeit Bundestag der Württembergischen und badischen Gewerkschaften nennen, der in der Kantine der„Salamander“-Werke in Kornwestheim getagt hat. Neben den Delegierten, die von den einzelnen Industrie- verbänden zu dieser Tagung entsandt waren, und die mit dem Gewicht ihrer Stimme über Zukunft und Gestalt der gewerkschaftlichen Organisationen zu entscheiden hatten, waren auch eine große Zahl von Gästen anwesend. Vertreter der Militärregierung, ziviler Behörden, Vertreter von Gewerkschaften des Auslandes und— als besondere Ehrengäste— eine ganze Anzahl alter Gewerkschaftskämpen, denen durch das Nazi- regime das Steuer der einst von ibmen geführten Gewerkschaften aus der Hand genom- men wurde und die es für einen Teil nun Jüngeren überlassen haben, in die gewerk- schaftliche Kampfarena zu treten. Daß diese„Jüngeren“ nun ebenfalls meist ergraute Männer geworden sind, zeigt allzu deutlich, wie sehr die wirkliche Jugend noch in den Sewerkschaften fehlt oder zum wenigsten noch nicht zur aktiven Mitarbeit gebracht werden konnte. Der Präsident des Bundes, Markus Schleicher, widmete den Veteranen der Gewerkschaftsbewegung ein besonderes Wort, das mehr als nur formelle Verbeu- gung war. Dem Gefühl eines gewissen Bewegtsein konnte sich wohl niemand ent- ziehen. Aehnliche Saiten wurden in jedem Tagungsteilnehmer angeschlagen, als der Vertreter der amerikanischen Textilarbeiter gewerkschaft, die Versamlung mit„Brüder und Schwestern“ ansprechend, die Grüße der amerikanischen Arbeiterschaft über- brachte. Plötzlich war es wieder da, dieses 13 Jahre lang verschüttet gewesenen Be- wußhtsein internationaler Verbundenheit, das einstmals allen Tagungen der Arbeiter- organisationen seinen Stempel gab, das überströmende Gefühl der Brüderlichkeit, das nie vor irgendwelchen von machtpolitischen Einflüssen gezogenen Grenzen halt machte. daß dieses Gefühl plötzlich wieder da war, daß es aus den Worten des in englischer Sprache sprechenden Vertreters amerikanischer Arbeiter mit Wärme hervorbrach und jeden Tagungsteilnehmer ergriff, läßt erhoffen, daß eines Tages das Mißtrauen der Welt gegen Deutschland doch überwunden wird. Die Gewerkschaften sind Wegbéreiter dazu. Unter den Vertretern der Sozialabteilung der Militärregierung für Württemberg- Baden War u. a. eine Frau erschienen. Ihr Name: Hedwig Wachenheim. Gerade in uns Mannheimern weckt dieser Name besondere Erinnerungen. Hedwig Wachenheim, die treue unvergeßliche Freundin des in Mannheim besonders, aber auch in der übrigen Welt ebenso unvergeßlichen Ludwig Frank. Ludwig Frank, dessen von idealstem Wollen erfülltes Leben und Wirken in den Septembertagen 1914 ein so frühzeitiges Ende kamd, dessen überall geachteten Namen zu beschmutzen erst den Nazis vorbehalten blieb. Aber das„Parlament der Arbeit“ sollte ja nicht nur Reminiszenzen wecken. Es sollte mit seinen Beratungen auch wegweisend wirken. Neuland wurde schon betreten mit seiner Einberufung. Arbeiter, Angestellte, Beamte— bisher und vor 1933 getrennt mar- schierend in ihren gewerkschaftlichen Organisationen waren in Kornwestheim zum ersten Male geeint zusammengetreten, um gemeinsam Wege zu finden, die das Volk aus der Not führen sollen. Diese ersten gemeinsamen Schritte konnten freilich nicht getan werden, ohne bei gewissen Hindernissen zu stolpern. Und manchmal platzten die Ge- müter hart aufeinander, wenn der eine oder andere auf den von ihm eingeschlagenen Weg bstand. Es ist zwelfellos das Verdienst des bisherigen provisorischen Bundesleiters, des nunmehr zum Präsidenten gewählten Markus Schleicher, daß trotz aller Schwierigkeiten, die sich scheinbar unüberwindlich in den Weg stellten, der Boden gemeinsamer Arbeit gefunden wurde. Schleichers ruhiger, sachlich-kühler und mensch- lich warmer, dabei aber doch kluger und überlegener Verhandlungsführung gelang es immer wieder, erregte Wogen zu glätten. Wir in Württemberg-Baden können uns wohl gratulieren, daß die Geschicke der Gesamtgewerkschaften von einem Manne solchen Formats gelenkt werden. Seine, wie anzunnehmen ist, einstimmige Wahl zum Bundes- präsidenten beweist, daß er von dem Vertrauen aller getragen wird. Das Aufgehen des neuen württembergisch- badischen Gewerk schaftsbundes in die große Einheit der ge- samten deutschen Gewerkschaften ist das nächste zu erstrebende Ziel, das ist auf der Zundestagung deutlich genug gesagt worden. Daß dieses Ziel auch bald erreicht wird, ist Wunsch und Hoffnung. Denn in der Zusammenfassung aller Arbeitenden zu einer grogen Organisation liegt der Schlüssel zu jener Macht, die dan Arbeitenden die Kraft gibt, entscheidend mitzuwirken an der deutschen sozialistischen Zukunft. E. K. Die Anklage in Nürnberg ist beendet Nürnberg, 2. September.(dana) Nachdem der amerikanische Ankläger Taylor sein Plädoyer beendet hatte, ergriff der französische Hauptankläger Champentier de Ribes das Wort. Er ver- zichtete in seiner Anklagerede darauf, noch- mals im einzelnen auf die Verbrechen der angeklagten Organisationen einzugehen und widerlegte in erster Linie die von der Ver- teidigung zur Entlastung der angeklagten Organisationen vorgebrachten Argumente. Die angeblich scharfe Trennung zwischen den einzelnen Organisationen anerkennt der französische Ankläger nicht und führt zum Beweis für seine Behauptung, daß zwischen Gestapo, SD, SS und Wehrmacht engste Zu- sammenarbeit bestand, den Hitler-Befehl vom 30. Juni 1944 an, worin es heißt, daß Gruppen der Wehrmacht. der Ss und Po- lizei gemeinsam gegen„Terroristen und Sa- boteure“ vorgehen und diese bei„Antreffen auf frischer Tat an Ort und Stelle nieder- machen“ sollten. Abschliegbend erklärte Champetier de Ribes, daß auch die französische Anklage- behörde beantrage, die Organisationen für verbrecherisch zu erklären. Dies bedeute jedoch nicht, daß bei zukünftigen Verfahren automatisch schwerste Strafen gegen alle Mitglieder dieser Organisationen auszuspre- chen seien.„Wir meinen, daß nur jene ver- folgt werden sollen, die in Kenntnis der kriminellen Betätigung ihrer Gruppe frei- Willig beigetreten sind und die sich somit persönlich an den Verbrechen beteiligt ha- ben, die von der Allgemeinheit begangen wur- den.“ Während den Verbrecher schwerste Strafe treffen müsse, soll die einfache Mit- gliedschaft bei einer Organisation nach Vorschlag des französischen Anklägers nur mit Freiheitsstrafen oder mit Entzug eines Teiles oder der gesamten bürgerlichen und politischen Rechte geahndet werden. Der framzösische Ankläger gab der Hoffnung Ausdruck, daß das Urteil des Gerichtes zum großen Werk der allgemeinen Befriedung beitragen möge.“ „Man kann sich ein Hitler-Deutschland ohne Bibliotheken, ohne Schulen und sogar ohne Krankenhäuser vorstellen. aber ein Hitler-Deutschland ohne SS war existenz- unfähig.“ Mit diesen Worten leitete der sowjetische Hauptankläger Rudenko seine Schlußrede ein.„Nicht um die Or- ganisationen in ihrer Gesamtheit oder alle Mitglieder zu bestrafen“, so betonte er, sei der Gerichtshof berechtigt, eine Organisa- tion für verbrecherisch zu- erklären,„son- dern um damit den zuständigen Behörden der einzelnen Länder die Möglichkeit und das Recht zu geben, einzelne Personen für die Zugehörigkeit zu solchen als verbreche- risch erkannten Organisationen zur Verant- wortung zu ziehen. Wenn das internationale Tribunal eine Organisation für verbreche- risch erklärt hat, dürfen die Gerichtshöfe der einzelnen Länder den verbrecherischen Charakter dieser Organisationen weder ver- neinen, noch bestreiten.“ Auch Rudenko stellte in seiner Polemik fest, daß das Hitlerregime nicht ohne das verbrecherische System der Hilfsorganisa- tionen bestehen konnte. Auch er wies noch- mals die Verantwortung für die begangenen Verbrechen, die durch die von der Anklage- behörde vorgelegten Dokumente voll und ganz bewiesen wurden, jeder einzelnen Or- ganisation nach. Von der verbrecherischen Tätigkeit der SA nahm er lediglich den „Bund der Frontsoldaten“ und Personen, die in den. Sportvereinen der SA Waren, Aus. „Der Urteilsspruch, meine Herren Rich- ter“, so schloß General Rudenko seine An- klagerede, muß das ganze verbrecherische System des deutschen Faschismus treffen. Die Anklagebehörde hat ihre Pflicht vor diesem hohen Gericht erfüllt. vor dem hei- ligen Andenken der unschuldigen Opfer, vor mrem eigenen und vor dem Gewissen der Völker. So möge denn nun das Gericht der Völker über alle faschistischen Henker sein Urteil fällen, ein gerechtes und stren- ges Urteil.“ „ Schlusworte der Angeklagten Alle Lichter und Scheinwerfer im über- füllten Verhandlungssaal des Nürnberger Justizpalastes brannten, als Lordrichter Lawrence dem Angeklagten Göring die Erlaubnis zum Schlußwort erteilte. Er erhob sich von der Anklagebank. griff, noch bevor der Posten es ihm reichen konnte, nach dem Mikrophon, stellte sich in Po- situr und begann seine Rede. Göring be- schwert sich, daß seine Aussagen im Schluß plädoyer der Ankläger nicht gewürdigt wurden, und daß man aus der Tatsache, er sei der zweite Mann im Staate Hitlers ge- Wesen, einen Schluß auf seine Verantwor- tung für die Naziverbrechen ziehe. Um den Nachweis über die Ausplünderung der be- setzten Länder zu entkräften. verwies er auf die gegenwärtig von Deutschland zu leistenden Reparationen. Es erscheint kaum glaubhaft, daß er die Unschädlichmachung des deutschen Kriegs- und Rüstungspoten- tials mit der planmäßigen Verwüstung des grögten Teils Europas und der Versklavung seiner Bewohner vergleichen will. Göring, der 1934 das deutsche Volk ge- fragt hat, ob es Kanonen oder Butter haben wolle, und der unter dem Deckmantel des „Vierjahresplans“ systematisch den Krieg vorbereitete, erklärte heute vor seinen Rich- tern:„Ich habe keinen Krieg gewollt oder herbeigeführt, ich habe alles getan, um ihn durch Verhandlungen zu vermeiden.“ Ge- nau wie Hitler zum Schluß seiner heuch- lerischen Reden, rief auch Göring zum Schluß seiner Ausführungen„den Allmäch- tigen“ zum Zeugen auf. daß ihn nur die „heiße Liebe zu seinem Volk“ als Motiv geleitet habe. Und als er sich. mit gerö- tetem Gesicht, nach 12 Minuten nieder- setzte, hatte er nichts Sensationelles gesagt. Alle Aufmerksamkeit zog jedoch der Angeklagte Heß auf sich, der sich bisher auf seinen„Ge- dächtnisschwund“ berufen und sich gewei- gert hatte, dem Gericht Rede und Antwort zu stehen und nun von dem Recht des letz- ten Wortes Gebrauch machte. Zu Beginn seiner wirren Ausführungen sprach er von einer geheimnisvollen Che- mikalie, die den Willen und das Handeln eines Menschen völlig ändere und ihn in einen wahnsinnsähnlichen Zustand ver- setze. Dieser Wahnsinn habe auch Hitler in den letzten Jahren ergriffen, und unter sei- nem Einfluß hätten auch die KZ-RKomman- danten gestanden, als sie die Massenmorde befahlen. 5 In sprunghaften Sätzen wechselte Heß dann fortgesetzt das Thema, sprach über seinen Aufenthalt in England, wo ihn eben- falls Männer mit„glasigen Augen“ umga- ben, und versuchte wenige Augenblicke spä- ter Hitlers Politik zu rechtfertigen. Plötz- lich und unerwartet sprang er von seinem Platz auf und erhob die Hand zum Schwur. Als der Vorsitzende ihn jedoch darauf auf- merksam machte, daß es ihm nicht gestat- tet sei, langwierige Aussagen als Zeuge zu machen, gab er seine Schlußerklärung ab, indem er dem Schicksal dankt, daß es ihm vergönnt gewesen sei, ‚unter dem größten Sohn zu wirken, den sein Volk in seiner tausendjährigen Geschichte hervorgebracht hat.“ Nachdem Heß seinè wirren Ausführun- gen beendet hatte, überreichte sein Ver- teidiger Dr Seidel dem Gericht einen schriftlichen Antrag, indem er eine noch- malige psychiatrische Untersuchung seines Mandanten verlangte. ——— Wo ist Degrelle 8 Lissabon, 2. September.(dana) Die por- tugiesische Regierung hat Vorkehrungen getroffen, um einen etwaigen Einreisever- such des ehemaligen belgischen„Rexisten“ Leon Degrelle nach Portugal zu verhindern. Es wurden Anweisungen für eine ver- schärfte Ueberwachung der Grenzen und Häfen Portugals gegeben. Das Passagier- schiff„Monte Ayala“, auf dem Degrelle an- geblich Spanien verlassen haben soll, ist bei seinem Eintreffen im Hafen von Lissabon am Samstag von der portugiesischen Polizei durchsucht worden. Degrelle befand sich nicht an Bord des Schiffes. Zwischen Gestern und Morgen HAMBURG Ist Hamburg, ehemals neben Antwer⸗ pen die größte Seestadt des europäischen Kontinents und Deutschlands„Tor zur Welt“ heute eine tote Stadt?— Ja und Nein! In der„nur“ zu sechzig Prozent zer. störten Stadt gibt es Gegenden, vor allem das Zentrum, in denen eine Hausruine aut- fällt. Wenn man von den geduldigen Rie- senschlangen vor so manchen Geschäften absieht, pulsiert hier der Verkehr in schein. bar friedensmäßiger Lebendigkeit. Die Pla- katsäulen, diese bunten Fenster der Städte, spiegeln einen Teil des regen Kulturlebens, Etwa ein Dutzend Bühnen zeigen ihre Spielpläne, Konzerte, Festwochen und an- dere kulturelle Veranstaltungen werden in kast verwirrender Fülle angekündigt. Ver- gnügungen weniger gewichtiger Art bieten Varietés, Filmtheater oder Hagenbecks Rie- senzirkus. Wer schnell inmitten der Stadt ein wenig Natur genießen will, der besucht den großen Blumenpark„Planten en Blomen“, der seinen Besuchern je nach Wunsch Rasenflächen Freiluftkonzerte bietet, wenn sie es nicht vorziehen, im Orchideencafé„richtige“ But. tercremetorte, allerdings gegen hohe Mar- kenabgabe, zu verzehren. Dies ist das eine Gesicht Hamburgs. Aber wie sieht die Kehrseite aus? Wenn man mit dem Zug von Süden kommt und die große Elbbrücke passiert, dann bietet sich die nüchterte und doch so eindruecks- volle Silhouette der Stadt wie je: die cha- rakteristischen hellgrünen Kirchtürme vor dem regenschweren Westhimmel und der Wald der ragenden Krane rund um den Hafen. Doch man ahnt, daß dieses Bild nur die Vision, die leblose Hülle der einst in ihrer Kraft und Weltgeltung so sicher ru- henden Freien und Hansestadt bedeutet. Die Wasserfläche ist feiertäglich leer. Hier und da ein einsamer Schlepper, eine Bar- kasse, die meisten Schiffe still am Kai ver- täut, selten ein größerer„Pott“, der aber gewiß eine fremde Flagge trägt. Keine Rauchfahnen, kein Tuckern von Motoren, kein Hupen der Schiffssirenen, das die Sehnsucht nach den Weltmeeren weckt. Seit der Kapitulation sind nur 1715 See- schiffe mit 1,9 Millionen NRT eingelaufen (Segen 1932: 18 000 mit 17 Mill, NR T). Der Auslandsverkehr im Hafen beschränkt sich jetzt vor allem auf die Lieferungen für die Besatzungsmacht, die Hilfsleistungen für die Bevölkerung der britischen Zone und die Tschechoslowakei und die Sendungen im Rahmen der Reparationsleistungen, während die deutsche Schiffahrt— heute ein Zwanzigstel des Hamburger Seever kehrs, früher über die Hälfte— nur den Küstenverkehr bestreitet. Wenn man an einem Sonntagabend von den menschenleeren Landungsbrücken und dem wie vergessen daliegenden Elbtunnel nach St. Pauli hinaufpilgert und einmal über die Reeperbahn oder die Große Frei- heit bummelt, wird das Bild ein wenig leb⸗ hafter. Doch wo früher die Massen der Ver- gnügungssuchenden zu den Haus an Haus liegenden Rummellokalen aus- und einflute- ten, tummelt sich heute nur ein recht spär- liches Leben. Am trostlosesten aber sieht Hamburg in den Todeszonen des Nord- Westens und Ostens aus, wo riesige Gebiete vollständig zerstört und kilometerweit kein Leben in der Ruinenlandschaft zu ent- decken ist. Ein großer Schock war die Sprengung von Blohm und Voß, der größten deutschen Schiffswerft. Weitere Sprengungen konnten Senat und Bürgerschaft in letzter Stunde durch einen Antrag an die Militärregierung verhindern. In dieser Denkschrift wurde aul die tödliche Gefährdung des gesamten Ham- burger Wirtschaftslebens durch die Ver- nichtung dieser dem friedlichen Aufbau dienenden Anlagen hingewiesen und damit auch die schweren psychologischen Folgen in der Bevölkerung. Daraufhin wurde von weiteren Sprengungen abgesehen und statt dessen die Demontage der Werften ange ordnet, bei der wertvolles Material gerettet werden kann. Hilde Petersen, Shakespeare-Erneuerung mit Hindernissen Das Ringen um den Shakespeare unserer Zeit und zweifellos ehrlicher Ueberzeugung. So konnte denn der große Drahtzieher der Ak- tion alsbald eine das Aufführungsverbot rechtfertigende„geschlossene kulturpoli- tische Einheit der Oeffentlichkeit im Falle Es War vor etwa zehn Jahren, als Herr Goebbels, der propagandistische Schön- geist des ancien régime, es für notwendig erachtete, gegen Hans Rothe, den be- kannten Shakespeare-Uebersetzer, ein ful- Rothe“ feststellen. minantes literarisches Kesseltreiben zu in- Szenieren. Vom Beginn der zwanziger Jahre bis etwa 1936, also bis weit ins hitlerische goldene Zeitalter hinein, sind Rothes Shake speare- Uebersetzungen neben Schlegel- Tieck von den führenden deutschen Staats- und Städtischen Bühnen wie Berlin, Mün- chen, Hamburg, Mannheim, Leipzig, Nürnberg, Köln und vielen anderen mit großem und nachhaltigem Erfolg gespielt worden. In all den Jahren hat es im ein- zelnen nicht an kritischen Einwänden gegen Rothes Uebersetzungs-Arbeit gefehlt, aber im großen gesehen ist der von Rothe mann- Haft angefaßten und mit ernstem wissen- schaftlichen Eifer vorgetriebenen Riesen- aufgabe, den gesamten Shakespeare neu zu Übersetzen, in der Tages- und Fachpresse aller weltanschaulichen Schattierungen, von der konservativen àußersten Rechten bis zur radikalen Linken, größte Hochachtung und rückhaltslose Anerkennung genzollt worden— bis eben Herr Goebbels, dem Rothe aus irgendwelchen unerforschlichen Gründen unlieb war, eingriff. Er wandte einen gerissenen Trick an, ging nicht etwa mit dem Bannstrahl eines direkten Ver- botes gegen Rothe vor, sondern rief die Presse und die Verantwortlichen von Thea- ter und Literatur zum„freimütigen“ öffent- lichen Meinungsaustausch über die Frage „Schlegel oder Rothe?“ auf. Man hörte die Nachtigall trampeln und wußte Bescheid: Herr Goebbels wünschte Aussagen gegen Rothe. Die Blätter, insbesondere die der Parteipresse, reagierten prompt in diesem Sinne, namhafte Intendanten ebenfalls, ein- zelne unter ihnen sogar aus begründeter (Wobei wohltuend anzu- merken ist, daß in Mannheim sowohl das Theater wie die Presse die geistknebelnde „Umfrage“ des Dr. Goebbels ignorierten und lieber die hier erspielten unanzweifel- baren Bühnenerfolge der Rothe-Ueberset- zungen für sich selbst sprechen ließen.) Glücklich befreit von der unwürdigen Fessel geistiger Bevormundung, werden nunmehr dem nimmerruhenden Gedanken heutiger Shakespeare- Verdeutscher, aus Herz, Geist und Sprache unserer turbulen- ten Zeitläufte das Shakespeare-Erlebnis der Gegenwart zu formen, neue schöpferi- sche Impulse zuflieben. Bei aller Ver- ehrung des klassisch- romantischen Shake- sbeare, dessen Verse nach Klang und Rhythmus in jedem von uns irgendwie Wurzel gefaßt haben, bei aller Anerkennung der Uebersetzungskunst und Sprachmeister- schaft eines Schlegel: wir dürfen nicht ver- gessen, daß weit mehr als ein Jahrhundert unerhörter geistiger und materieller Ent- Wicklung über jene Zeit hinweggeschritten. ist. Wir müssen uns klar darüber sein, dag jener von Nietzsche an Shakespeare be- wunderten„Veberfülle an Blut und Ener- gie“ in dem unbestimmbar weit gesteckten Rahmen umwälzenden heutigen Erlebens ein im Vergleich zur romantischen Epoche wesentlich anders gearteter Resonanzbeden bereitet ist, auf dem neues Schauen und neues Fühlen den ewig bewegten Kräften Shakespearischen Geistes innere und äußere Wirkungs möglichkeiten abgewinnen könn- ten, die uns bisher verdunkelt blieben. Seit Hermann Conrad zu Beginn des Jahr- hunderts im Auftrage der Shakespeare- Gesellschaft ziemlich starke Eingriffe in die Schlegel- Tiecksche Uebersetzung unter- nahm, hat sich die Ueberzeugung von der Notwendigkeit der Schaffung eines neuzeit- lichen Shakespeare-Ideals herausgebildet. Friedrich Gundolf konnte bereits Kühner Shakespeare-Erneuerer auftreten, ohne daß ihm noch ernstliche Widersacher entstanden wären. Selbstverständlich war Gundolf im Dritten Reich ebenso auf den Index gesetzt wie Hans Rothe, der aus den Forderungen der Zeit kühn die letzte Kon- sequenz gezogen hat und über den roman- tischen Shakespeare hinweg auf das alt- englische Original zurückgriff. Gestützt hierauf und auf ein außerordentlich fun- diertes wissenschaftliches Rüstzeug sucht Rothe also bewußt das sprachlich in vielem veraltete Shakespeare-Bild Schlegel-Tiecks abzulösen, dem andere moderne Ueber- Setzer Wie etwa Rudolf Alexander Schröder oder Walter Joosten mehr oder weniger noch verhaftet bleiben. Mö- gen auch gewisse Willkürlichkeiten der Um- und Nachdichtung Rothes bedenklich stimmen, mag auch die rhythmische Frei- zügigkeit, mit der dieser Uebersetzer im Vertrauen auf seine sprachliche Kraft schaltet und waltet, auf den ersten Rlick befremden, insgesamt sagt doch Rothe das. Was bei Schlegel- Tieck oder Baudissin un- seren heutigen Ohren verkrampft, ge- schraubt und geschnörkelt klingt, natürli- cher, echter, lebensvoller— kurz: neuzeit- lich. Die Menschen da oben auf den Bret- tern sprechen so, wie uns der Schnabel gewachsen ist, und die vulgären Unver- blümtheiten Shakespearescher Rüpelgestal- ten klingen in ihrer Eindeutigkeit und Saf- tigkeit ebenso zeitecht, wie hohe dichteri- sche Stellen, denen Rothe neue bildhafte sprachliche Form gegeben hat. Wie dem aber auch sei, eins ist sicher: die Litera- tur-, und Theaterwelt wird nicht um- hin können, sich auch weiterhin mit der Imponierenden Uebersetzungsarbeit Rothes?; die neuerdings im Paul-List-Verlag, Leipzig, Als/ erscheint, auseinanderzusetzen, dies aller- dings in wirklich unbeeinflußtem freien Meinungsstreit, der nicht durch den dräu- end erhobenen Zeigefinger eines Dr. Goeb- bels von vornherein zur Farce gestempelt ist. Carl Onno Eisenbart. Aus dem Nationaltheater. In der Neuinsze- nierung von Schillers„Don Carlos“ am kommenden Sonntag kommt zum ersten Male seit Wiedereröffnung des Theaters ein deut- scher Klassiker zu Wort. Die Inszenierung be- sorgt Roland Ricklinger; den Don Carlos spielt Viktor Stefan Görtz, den König Philipp Robert Kleinert, den Alba Karl Marx, Prinzessin Eboli Elisabeth Raabe, Von den neu verpflichteten Mitgliedern werden sich Heidi Kuhlmann, die die Königin, Heinz Rippert, der den Marquis Posa und Heinz Brehm, der den Domingo spielt, zum erstenmal dem Mannheimer Publi- kum vorstellen, Die Bühnenbilder wurden von Heinz Daniel entworfen.— Das Programm der Schiller-Morgenfeier am Sonntag- vormittag bringt u. a. die Ouvertüre zur„Braut von Messina“ von Robert Schumann, den letz- ten Satz aus der 7. Symphonie von Beethoven, Schiller-Lieder in der Vertonung von Franz Schubert und Rezitationen von Gedichten und Prosa aus Werken von Schiller. Es wirken mit: Glanka Zwingenberg, Heinrich Hölzlin, Erika von Draa, Karl Marx, Joachim Timmermann und das Nationaltheater-Orchester, Die An- sprache hält Dr. Hans Arnold. Musikalische Leitung: Richard Laugs. Heinz Coubier freigesprochen. Heinz Cou- bier, der Autor der Komötffe Aimée“ wurde in der Verhandlung vor dem Regensburger mittleren Militärgericht von der Anklage der Fragebogenfälschung freigesprochen. Coubier war vorgeworfen worden, Mitglied des Kampfbundes für Deutsche Kultur ge- wesen zu sein, sowie sich an der Vorbereitung des Kulturfilmes„Deutscher Wald, deutsches Schicksal“ beteiligt zu haben. Auf Grund der Zeugenaussagen sah das Gericht die Vorwürfe als unberechtigt an. Verschiedene Zeugen- Zussagen bestätigten Coubiers antifaschistische Haltung,(dans) Neue englische Oper, Benjamin Britten, der junge englische Komponist, der jüngst in den Konzerten in Schwetzingen mit Instrumental- musik zu Worte kam, „Raub der Lukretia“ vollendet. Neben der eigentlichen Spielhandlung erscheinen hier zwel nach Art des griechischen Chores auf- tretende Figuren— ein männlicher und ein weiblicher Kommentator, Der Komponist be- fleigigt sich sparsamster Wirkungsmittel und nimmt zur Begleitung auch nur ein kleines Kammerorchester. ha) hat eine neue Oper Oetigheimer Welttheater Die nach dem Kriege wiederaufgelebten alt bekannten Oetig heimer Volksschau- spiele brachten in diesem Jahr unter det tatkräftigen Leituntß ihres Gründers, des Geist Rats Josef Saier die Uraufführung eines nach Calderon gedichteten Mysterienspiel „Das Welttheater“, das der Not unserer Gegenwart heraus, im alle- gorischen Gewand der guten und bösen Mächte, die im ewigen Kampf miteinander über den Menschen zu herrschen versuchen Aehnlich wie im„Faust“ nimmt ein Vorsple im Himmel das Ringen zwischen Gott und Teufel vorweg, und das eigentliche Geschehen verfolgt seinen Weg durch die Stationen Friede, Krieg, Sterben als durch die drel natürlichen Akte des Dramas, die zugleich dle Bewährungsproben der menschlichen Seele sind. Eine Apotheose der himmlischen Belch- nung gliedert sich nach bewährtem Muster solcher geistlichen Spiele sinngemäß an. Die tiefste Wirkung des Stückes geht vol seiner Aktualität aus, die dem Menschen von heute ihren Aufruf zur Umkehr und Laute“ rung enigegenhält und die Zuschsuermassel denn auch sichtlich zu erschüttern vermochte Gespielt wurde unter des Verfassers eigenel Regie im althergebrachten Geiste wirklicher das heißt mehr oder weniger gznonymet Volkskunst. wobei aber doch einige Laſen. spieler— so der„Luzifer“ von Alfons Leit oder die„Weisheit“ von Berta Majer— be. sonders hervorragten. Karl Schauber hatte sich des Chors und Orebesters sehr liebend angenommen 1 der Einstudierung der Tänze. Das Bünnenbil von Franz Matthäi schuf die gente Stimmung für alles Vorder- und wechselnden Vorgänge. H. A. B. zum Lagern oder Pfarrer Saijer selbst zum Verfasser hat. Es ist ein Spiel aus ebenso FEleanore Hardle- Mun Hi e ige d richtig stunde 17 Uh. Die ein„ gonmta mann Den Käthe Die bescha Aus we Die komme rietépr Auf chester mermv Art Stauwy berg, aufgef 1 lücker Keidu ten, k weiße hemd, ltärsc der R mit d. 8a Mann Augus Pa Der Schicl schlie nung und lassen ders 1 lung Erken das g. Wert die b. Hkte Die 1 Szene spiele gegen Werk sich, sehen Zv Mit e Auge gekall Motte e derer. 2 eee Zekan verg über tung das ec em dige dem tung eine nehr halb amt den 84 I. Auge alle Steu terli anz. Bekar baut tre Selte 3 ohne jegliche Gegenwartsnähe. Mehr zu sagen erübrigt sich. Zu würdigen wäre nur der Ehrgeiz der Darsteller, wenigstens gut zu spielen. W. I Die Spruchkammergebühren Die Berechnung der Gebühren für Spruchkammerverfahren richtet sich im allgemeinen nach dem Wert des Streit- objektes, also nach der Höhe des Jahres- einkommens und des Vermögens. Sofern das Vermögen Unter 200 000 Mark beträgt, wird das höchste Jahreseinkommen der Jahre 1932 bis 1945 der Berechnung zu- grundegelegt. Die Staffelung der Gebühren ist am besten aus nachfolgender Tabeile zu ersehen: Jahreseinkommen: Mindestgebühren: 2000 Mark 20 Mark 2000-4000 Mk. 2 9 des Jahreseinkommens 40006000 Mk. 3 0% des Jahreseinkommens 6000—10 00 Mk. 4 7 des Jahreseinkommens über 10 000 Mk. 5% des Jahreseinkommens Vermögen: über 200 000 Mk. mindest. 5% des Vermögens Auhßerdem sind die Kosten für Zeugen und Sachverständige von dem Beschuldig- ten zu tragen. Wird Berufung gegen das Urteil eingelegt, so erhöhen sich) die Kosten in der Berufungsinstanz um weitere 50%. In besonderen Härtefällen kann der Vor- sitzende der Spruchkammer die Gebühren ermäßigen. Bezahlung der Sühnebeträge Von der Reichsbankstelle Mannheim Wird uns eine Mitteilung der Militärregie- rung Württemberg-Baden über die Bezah- lung von Sühnebeträgen auf rechtskräftige Spruchkammerurteile übermittelt. Darin heißt es: „Es ist entschieden worden, daß die Be- zahlung von Kosten, Gebühren, Kontribu- tionen und Sühnebeträgen unter der All- gemeinen Genehmigung Nr. 4 gestattet ist, nachdem die deutschen Prüfungsausschüsse Wie auch die deutschen Spruchkammern Regierungsunterabteilungen oder Amts- stellen sind. Voraussetzung ist, daß die Bedingungen der Allgemeinen Genehmi- gung Nr. 4 voll erfüllt sind.“ Gemüseanlieferung spärlich Der Wochenmarkt war am Samstag 80 spärlich beliefert, daß sieh vor den Händlern, die etwas mehr Waren hatten, lange Schlan- gen bildeten. Man sah seit langer Zeit zum ersten Male wieder einige Tomaten, Gurken zum alten Preis, ebenso Rettiche, etwas Endi- viensalat, ein wenig Suppengrün, Weiß- und Rotkraut, einige Kürbisse und verhältnismäßig viel Blumen Die Preise: Tomaten je Pfund 32 Pfg., Kohlrabi 10 bis 12 Pfg., Rotkraut 17 Pfg., Weißkraut 9 Pfg., Kürbisse 15 Pfg., Rote Rüben 10 Pfg. Mangold, 14 Pfg., Endivien- salat Stück 10 bis 20 Pfg. Schöne Primelstöcke ohne Topf kosteten 3 RM, Strauße 50 Pfg. bis 2 RM. 1d Ein Werk der Solidarität Rasche Hilfe für die heimkehrenden Kriegsgefangenen ist notwendig Die Heimbeförderung von 120 000 deut- schen Soldaten aus sowietischer Kriegs- gefangenschaft ist in vollem Gange; mehrere zehntausend sind bereits in der Heimat ein- getroffen. Politische Scharlatane benützen auch diese Gelegenheit für ihre traurigen Geschäfte, bringen die Entlassungen mit den derzeitigen Wahlen in Verbindung und behaupten, sie seien, ebenso wie die so- Wjetischen Getreidelieferungen im Jahre 1945 an Frankreich, nichts anderes als eine propagandistische Wahlbeeinflussung. Wir jedoch sind überzeugt, daß auch nach dem Abschluß der Wahlen die Heimbeförderun- gen weiterhin durchgeführt werden. Und genau so überzeugt sind wir. daß alle Na- tionen, die noch deutsche Kriegsgefangene zurückhalten, deren Entlassung in kurzer Zeik beschleunigen werden. Auf der Tagung des Weltkirchenrates in Cambridge im Monat August haben bedeu- tende Kirchenmänner das Gewissen der Welt über das moralische Elend der Kriegs- gefangenen und deren Angehörigen Wach- gerüttelt und rasche Abhilfe gefordert. Es ist unmöglich, daß dieser Appell an das humane Empfinden bei den Siegerstaaten ungehört bliebt. Schon haben mehrere hun- dert Engländer, darunter zahlreiche Parla- mentarier, an den Premier Attlee eine Bittschrift gerichtet, in der sie sich für die beschleunigte Entlassung der Gefangenen einsetzen. Attlee soll persönlich sehr an dieser Frage interessiert sein und die Ab- sicht haben, sie schon in der nächsten Sit- zung des Kabinetts vorzutragen. Darüber hinaus dürften auch rein wirt- schaftliche Erwägungen die Alliierten zur raschen Entlassung der deutschen Gefan- genen bewegen. Unser Wirtschaftlicher Wie- deraufbau ist, wie schon von mehreren al- lierten Staatsmännern betont wurde, eine dringende Notwendigkeit. Täglich mehr aber zeigt die Erfahrung, daß der Wieder- aufbau infolge des Fehlens fachkundiger Arbeitskräfte gehemmt und fast unmöglich gemacht ist. Es sind die Millionen Arbeits- hände der Kriegsgefangenen, die. am rich- tigen Platz beschäftigt, zur Ueberwindung der Katastrophe, in die uns das Hitler Regime geführt hat, notwendig sind. Ohne sie kann von einer wirklichen Gesundung der Wirtschaft keine Rede sein. Da keiner der Siegerstaaten an einem Zerfall der Wirtschaft in Deutschland und dem daraus entstehenden Chaos interessiert sein kann, wird die Entlassung der Kriegsgefangenen sich nicht mehr zu sehr in die Länge ziehen. 5 Heute, da relativ nur wenige Tausend unserer Landsleute aus der Gefangenschaft heimkehren, zeigt es sich schon, daß wir s0 gut wie gar nicht auf ihren Empfang Amtseinführung des neuen Intendanten Eine Betriebsversammlung des Nationaltheaters In einer Betriebsversammlung des Na- tionaltheaters führte am Montagvormittag Oberbürgermeister Braun den neuen In- tendanten des Nationaltheaters, Erich Kr o- nen, in sein Amt ein. In seiner Ansprache erinnerte der Oberbürgermeister an die mit kommunalen Sorgen brennendster Art er- füllten ersten schweren Wochen nach dem in denen aber doch schon den Möglichkeiten eines Wiederaufbaus des kulturellen Lebens in Mannheim erörtert wurde. Mit Hilfe und Unterstützung des verständnisvoll reagieren- den damaligen Stadtkommandanten Oberst- jeutnant Winning konnte der Plan der Wie- derrichtung des Nationaltheaters in Angriff genommen und dank der opfer freudigen Hingabe aller künstlerischen und techni- schen Kräfte, trotz unendlicher Schwierig- keiten, verwirklicht werden. Für die schon in diesem ersten Nachkriegsspieljahr er- reichten, allgemein anerkannten künstleri- schen Erfolge sprach der Ober bürgermeister dem ausscheidenden Intendanten Carl Onno Eisenbart und dem gesamten Personal nachdrücklichst den Dank und die Anerken- nung der Stadtverwaltung aus. Er führte sodann Intendant Kronen offiziell in sein der vielen Mitglie- früheren Tätigkeit Nationaltheater be- Zusammenbruch, bald die Frage nach Amt ein und legte ihm, dern bereits aus seiner als Oberspielleiter am kannt ist, als wesentlichste Verpflichtung ans Herz, das Institut auch fernerhin als Eulturtheater im Sinne seiner großen und ehrwürdigen Tradition wWeiterzuführen, un- ter der Berücksichtigung unbedingt gebote- ner größter wirtschaftlicher Sparsamkeit. Unter diesen Voraussetzungen werde die Stadtverwaltung dem neuen Intendanten alle Unterstützung für ein erfolgreiches Wirken angedeihen lassen. Mit herzlichen Worten verabschiedete sich dann Intendant Eisenbart von seinen Mitarbeitern. Er sprach dem gesamten Per- sonal für die geleistete künstlerische Ar- beit im verflossenen Theaterjahr seinen be- sonderen Dank aus, Intendant Kronen ver- sicherte in seiner Ansprache unter starkem Beifall der Versammlung, wie sehr er sich der hohen Verpflichtung bewußt sei, dle das neue Amt von ihm fordere. Er werde auch von den Künstlern viel verlangen müssen und forderte sie zu ganzer Hingabe an ihren Beruf und zur vertrauensvollen Gemein- schaftsarbeit unter seiner Leitung auf. Nach Worten des Dankes an den ausscheidenden Intendanten begrüßte schließlich der Be- triebsratsvorsitzende des Nationaltheaters, Richard Oesterle, Intendant Kronen und hieß ihn im Namen seiner Organisation Als Leiter des Nationaltheaters herzlich will; kommen. vorbereitet sind. Verelendet kommen die Gefangenen, die der Sünden des National- sozlalismus wegen viel leiden mußten, und treffen größtenteils ihre Familien in bitterer Not an: Mit schönen Begrüßungsreden allein ist nichts getan; praktische Hilfe muß den Heimkehrern gebracht werden. um auch nur die allergrößte Not zu mildern. Das Rote Kreuz und die karitativen Organisa- tionen, die schon mit den aus dem Osten kommenden Umsiedlern überlastet ind, können dieses Werk nicht meistern; hier muß das ganze Volk helfen. Der Länder- rat müßte sich sofort eingehend mit dem Problem der Gefangenen und deren Ange- hörigen befassen. In jeder Stadt. in jedem Dorf müßten Hilfskomitees für die Kriegs- gefangenen gebildet werden. Die Not ist grog, wird größer, und fordert gebieterisch Hilfe. Es kann keine Zeit mehr verloren werden. 125 Höchstgeschwindigkeit für Autos Ueber die Beschilderung bei Geschwin- digkeitsbeschränkungen herrscht noch oft Unklarheit. Zum Teil sind auf den Schil- dern die erlaubten Höchstgeschwindigkei- ten in MPH(Meilen pro Stunde), teilweise auch nur in km/ Stunde angegeben. Zum Ver- gleich veröffentlichen wir nachfolgende Tabelle: Meilen(MPH) Km 25 40 30 48 35 56 40 64 45 72* 50 80 4 Die neue Wohnung Der„Zirkel“ und der„Freie Bund“ ver- anstalteten am vergangenen Freitag in der Kunsthalle den zweiten Vortrag in der Reihe„Aufbau“, Stadtbaudirektor Platz führte aus, daß die Zelle des städtebauli- chen Plans die Wohnung sei, und daß die gemeinnützige Bautätigkeit und die Garten- stadtbèwegung für die Ueberwindung der Aus Nah München. Alle männlichen Personen, die nach dem 1. September ohne gültige Ausweiskarte des Arbeitsam- tes angetroffen werden, sollen durch das Arbeitsamt für die Holzaktion der Stadt München herangezogen werden. Frankfurt. Mit der Beschlagnahme aller Wohn- und Speisezimmer versucht das Frankfurter Wohnungsamt die Wohnungs- not zu lindern. Für wöchentlich 1880 Woh- nungsuchende fallen im Durchschnitt nur 150 Räume an. 2000 Menschen wohnen in Frankfurt immer noch in Bunkern, eine große Anzahl in Kellern. 15 000 Neubürger, die aus dem Osten geflüchtet sind, müssen untergebracht werden. Frankfurt. Die Landesleitung der kom- munistischen Partei Großhessens warnt vor Personen, die mit Ausweisen auf Brief- bogen der KPD auftreten. Wie aus der Mit- teilung hervorgeht, soll nach einem Bericht aus der Schwelz in Genf für einen fremden Auftraggeber Briefpapier mit dem Kopf der kommunistischen Partei, Landesleitung Großhessen, und ein Stempel angefertigt worden sein. Heidelberg. Durch die Wachsamkeit eines deutschen Polizeibeamten konnte am Sonntagabend der Diebstahl eines kost- baren Teppichs aus der katholischen Kirche in Heidelberg-Pfaffengrund aufgeklärt Wer- den. Es gelangt dem Beamten, einen der beiden Täter, einen in Heidelberg-Hand- schuhsheim wohnenden Ostflüchtling, fest- zunehmen, während der zweite Dieb ent- kommen konnte. 5 Z. G. Heidelberg. Ein beachtliches Anwachsen der Geschlechtskrankheiten ist zu verzeich- nen, das zu großer Besorgnis Anlaß Sibt. Während im Juli 1945 nur acht Patienten zwangsweise vorgeführt wurden, waren es im Juli 1946 schon 45 Patienten. Im Juli 1944 wurden aus dem Kreise Heidelberg insgesamt 12 Personen, und zwar 3 mit Syphilis und 9 mit Gonorrhoe behandelt. Dagegen waren es im Juli 1946, 180 Pa- in München, Massenpferche in den Großstädten Bedeu- tendes geleistet hätten. Bis zur Schaffung idealer Heimstätten sei es aber noch ein weiter Weg. Die angestrebte Bodenreform in den westlichen Zonen biete hier Mög- lichkeiten, die man als Zukunftshoffnung betrachten könne. Die gezeigten Lichtbilder knüpften zu stark an Vergangenes an und lieben die heute erforderlichen neuen Ideen vermissen. Statt der zahlreichen ge- zeigten Lösungen guter und schlechter Art, Wären einige richtungweisende und bahn- brechende Entwürfe von größerem Interesse gewesen.. Kunstausstellung in Schwetzingen Die Stadt Schwetzingen, deren Name im Zusammenhang mit der Festspielwoche einen neuen Klang bekam, unternimmt es nun, auch den bildenden Künsten das Fluidum ihrer kulturellen Tradition und nicht zuletzt die vorhandenen Räumlich- keiten zu leihen. Im südlichen Zirkelbau des Schlosses wurde am Sonntag die Schwetzinger Kunstausstellung 1946 eröffnet. Die Eröffnungsfeier fand im Grünen Saal statt, musikalisch stilvoll umrahmt durch Mitglieder des Nationaltheater-Orchesters. Nach der Uebergabe der Ausstellung an Stadt und Oeffentlichkeit durch Herrn Karl Wilhelm, den Vorsitzenden der Schwet⸗ zinger Kulturgemeinde, die ja als Veran- stalter zeichnet, sprach Professor Arnold Worte zur. Einführung. Die Ausstellung gibt mit über 150 Wer- ken der Malerei, Plastik und Graphik ein recht eindrucksvolles Bild vom Schaffen der Künstler unseres heimatlichen— man sagt jetzt„nordbadischen“— Raumes. Ne- ben der Ueberwindung der technischen Schwierigkeiten, die der Außenstehende leicht unterschätzt, ist das Verdienstliche der Ausstellung: die künstlerische Rede- freiheit. So erklären sich die mannigfalti- gen stilistischen Unterschiede, unter wel- chen sich allerdings stellenweise bedenk- liche Niveauunterschiede verbergen. Der Versuch, dies Schau thematisch in einen spezifisch Schwetzinger Rahmen zu stellen, erscheint allerdings als eine nicht ganz ge- glückte Verneigung vor dem Genius 3 und Fern tienten, davon 53 mit Syphilis und 122 mit Gonorrhoe. Die Frauen sind dabei in der Mehrzahl. Unter 180 erkrankten Personen befanden sich 97 Frauen und 83 Männer. O. P. P. Heidelberg Mehrere bewaffnete Ein- brecher drangen in der Nacht zum Samstag in das Anwesen eines Heidelberger Land- Wirtes ein. Als die Hausbewohner die Ein- precher überraschten, wurden sie mit Ta- schenlampen geblendet und zweimal be- schossen. Die Bande drang später in das Nachbarhaus ein, wo sie Wäsche erbeutete. Die Täter konnten entkommen, ehe M und die deutsche Polizei erschien. o. P. P. Seckenheim. Von allen Vororten hat Seckenheim seinen land wirtschaftlichen Charakter am stärksten bewahrt. Dies kommt gegenwärtig bei der Tabakernte wieder deutlich zum Ausdruck. Alle ver- fügbaren Kräfte helfen bei dem Einbringen und Einfädeln des Tabaks. Seckenheim ist immer noch eine der größten Tabak bauenden Gemeinden Badens. Bedauerlich allerdings ist, daß in diesem Jahr, nament- lich von den in der Nähe von Waldungen gelegenen Aeckern, Tabak in größeren Mengen gestohlen wird. 8 Radio Stuttgart sendet Dienstag, 3. September: 10.00 10.30 Schulfunk. 11.30—12.00 Landfunk mit Volksmusik. 14.30—15.00 Beschwingte Weisen. 15.00—15.13 Was alle interes- siert. 15.15—15.30 Hausmusik. 18.45—19.00 Englisch für Erwachsene. 19.00—19.30 Neue Wege der Ton- kunst. 19.30—21.30 Uebertragung aus Salzburg. Mittwoch, 4. September; 9.00—1000 Programm- vorschau. 10.00—10.30 Schulfunk: Hörspiel— Fried- rich List. 11.45—12.00 Haus und Heim. 12.413.900 Silcher-Sextett. 15.00—15.13 Alte Bücher: Ricarda Huch, Michael Unger. 13.15—15.30 Hausmusik. 18.30 bis 19.00 Perlen der Literatur. 19.00 19.15 Sport von gestern und heute. 19.30—20.00 Fragen, die alle angehen. 21.00—22.00 Hörspiel. wechselnd bewölkt, vorübergehend aufheiternd Vorhersage bis Mittwochabend Weiterhin wechselnd bewölkt mit vorüber- gehenden Aufheiterungen, noch zeitweise Regen- 1 Im ganzen ziemlich kühl, um West drehende 2. ntwer⸗ dischen + Zur a und lt zer- alle 23 3 3 8 325 Vom pünktlichen Amtsschimmel. n Rie- Auf den Polizei- cäkt revieren werden e augenblicklich die schein. Anträge für die 1e Pla- neuen Kennkarten Städte, angenommen. In der lebens, Zeitung stand, daß 1 ihre die Dienststellen bis nd Sf halb sechs Uhr geöff- den net seien. Zehn Mi- n nuten nach fünf War Ver- ich dort. Richtig, bieten„Dienststunden bis ks Rie- halb sechs Uhr“ stand n der an der Tür geschrie- II, der ben. Aber die Tür planten war verschlossen. e nac Die nächste Tür war 1 60 die Wachstube. Dort 5 ae erkundigte ich mich, 1 nicht a warum denn schon , But. geschlossen sei.„Ja, da sind jetzt noch sieben e Mar- leute drin und die sind dann gerade bis zum Dienstschluß abgefertigt“, sagte der 15 Beamte. Mir war zwar klar, daß die Be- N zmten keine Ueberstunden machen wollen, enn aber das Schild an der Tür muß dann be- 1 und richtigt werden. Ungefähr so:„Dienst- 4 ietet] stunden bis 17.30, Publikumsverkehr bis drug, Ii Ur-. Oder niehts w. I. 1e cha · 5 5 Kleine Umschau m den Die neue Reihe der Sonntagmorgen-Feiern ild nu„Astoria-Theater“ wird am kommenden inst in gonntag Emmi Leisner mit Liedern von Schu- . nann und Schubert eröffnen. a Den 91. Geburtstag feiert morgen Frau 8 115 Käthe Kratzert, Käfertaler Straße 17. e Bar. bie Eisenbahnabteile fur Schwerkriegs. 8 beschädigte dürfen nur mit entsprechendem al ver- Ausweis benützt werden. er Aber Die bekannte Zirkusfamilie Stey wird ab Keine kommenden Samstag mit einem bunten Va- lotoren, tieteprogramm auf dem Meßplatz gastieren. las die Auf eine 25 jährige Zugehörigkeit zum Or- Weckt chester des Nationaltheaters kann der Kam- 5 See- mermusiker Stegmann zurückblicken. elaufen 15 Der Wer kennt den Toten? 1 Am vergangenen Samstag wurde am en Stauwehr Neckarsteinach, Gemarkung Dils- 1 8 berg, eine unbekannte männliche Leiche dungen aufgefunden. Beschreibung: 45—50 Jahre 1 alt, 1,68 m groß, schlank, halbe Glatze, 5 b lückenhafte Zähne, Obergebiß schlecht. Be- 8 kleidung: gräuliche Jacke, noch gut erhal- 5 8 601 ten, braune Hose, weiße Trikotunterhose, weiges Trikot- Unterhemd, olivgrünes Ober- hemd, schwarze Wollsocken, schwarze Mi- nd von Utärschnürschuhe, Segeltuchgamaschen. In en und der Rockbrusttasche befand sich eine Brille Ptunnel mit dünnem Hornrand. Unter anderem be- einma sas er eine Zehner Straßenbahnkarte e Frei- Mannheim- Ludwigshafen, die am 27. nig leb- August zuletzt benutzt wurde. er Ver- 8 n. Haus Film- Rundschau influte-⸗ Palast:„Mit den Augen der Liebe.“ it spär-⸗ Der Film schildert das Leben zweier vom r sieht Schicksal benachteiligten Menschen, die Nord- schließlich in der unterbewußten Erken- Gebiete nung des Empfindens eine Welt des Scheins eit kein und Wunsches zur Wirklichkeit werden u ent- lassen. Die Mystik des scheinbaren Wun- ders ist nur das Mittel, die innere Umwand- rengung lung des Erlebens zu symbolisieren. Die 2 Erkenntnis, daß nicht das Aeußere, sondern ulschen as gegenseitige Verstehen und Geben den connten ppert ihres Zusammenlebens bestimmt, läßt Stunde die beiden Menschen ihre seelischen Kon- glerung klikte überwinden und das Glück kinden. irde zul Die Handlung ist zügig gestaltet. Keine n Ham: Szene ist überflüssig. Photographie, schau- je Ver⸗ spielerische Leistung und Regie stehen sich Aufbau gegenseitig in nichts nach und lassen das 1 damit Werk voll zur Geltung kommen. Man freut ami] sich, einmal einen Film von Niveau 2⁊u Folgen sehen. R. qe von Odeon:„Stolz und Vorurteil.“ nd statt Zwei Stunden lang rollt der Bildstreifen. 1 ange- Mit einem lachenden und einem tränenden gerettet auge müssen wir uns das naive Spielchen etersel. gelallen lassen. Eine aus der Tiefe der Mottenkiste hervorgekramte Liebesromanze er den de en hier bekanntmachung. Steuerabzug von Aufsichtsrats res auf- vergütungen. Nach 5 5(2) der Verordnung und ein über den Steuerabzug von Aufsichtsratsvergü- mist be⸗ tungen vom 31. März 1939(RSst EI 1939, 8. 52) hat ttel und das Unternenmen, das seinen Aufsichtsratsmit- 15 zlledern eine Aufsichtsratsvergütung gewährt Kleines dem für seine Einkommensbesteuerung zustag digen Pinenzamt innerhalb einer Woche nach dem Zeitpunkt, in dem die Aufsichtsratsvergü- tung dem Aufsichtsratsmitglied zugeflossen Ist, r eine Anmeldung zu Ubersenden. Das Unter- nehmen hat die einbehaltenen Steuern inner“ oten alt- halb der oben bezeichneten Frist an das Einanz, hau amt(Finanzkasse) abzuführen. Diese während er der des Krieges zur Verwaltungsveremtachung durch Geist den RdF-Erlaß vom 22. Oktober 1944— 8. 2269„ e Genn um Gstbl. ue 8. dec gans dae an eint außer Kraft gesetzten Bestimmungen sind aut lenspielb alle nach dem 31. Juli 1946 zufließenden und dem er Saiet Steuerabzug von Aufsichtsratspergütungen un- Spiel aus terliegenden Aufsichtsratsvergütungen wieder im alle anzuwenden, Die erforderlichen Vordrucke sind bösen bei den Finanzämtern erhältlich. Karlsruhe, 1 bös den g. August 1946. Der Landesbezirksdirektor einandet der Finanzen. 1655 ersuchen, Bekanntmachung! Auf Anordnung der amerika. Vorspiel nischen Militärregierung findet in der Zeit vom ott und 120. September 1946 eine allgemeine„Obst- 5 ehen baumzählung“ statt. Jeder Baumbesitzer und e Pächter ist verpflichtet, die Zählung auf seinen tation 1 Srundstücken vornehmen zu lassen und die von lie dle ihm gewünschten Angaben über seinen Baum- leich. bestand zu machen. Die Auskunftspflicht er- „n Seele streckt sich auf alle Apfelbäume, Birnpäume, W Belob-“ Jzittenvdäume. Süß. und Sauerkirschbäume, Mustet Pflaumen- und Zwetschgenbäume, Mirabellen- n und Reneklodenbäume, Aprikosenbzume, Pfr- slehpäume und Walnüßbäume sowie auf Johan- nisbeer-, Stachelbeer-, Himbeer- und Brom- beersträucher. Wer die Auskunft ganz oder ellweise verweigert oder unrichtige Angaben macht, wird auf Grund der Verordnung über Auskunftspflicht vom 13. Juli 1923(fKGBl. I, 8. 723/724) mit Gefängnis bis zu einem Jahr oder 4 Geléstrafe oder mit einer dieser Strafen estraft. Mannheim, den 31. August 1946. Stadt. rkliche Verwaltung/ Statistisches Amt. 1762 nonym fr . 8 III BII IN n a r be. Bauplatz m. od. o. Helle J. Bickermeister(nieht er hatte zu pacht. o, kauf. ges. Pg.) sucht Bäckerei liebevoll 7 Kauf kann Auto in der amerik. Zone le-Mum agegen gegeb. werden. sof, zu pachten. Auch bild Ain u. 93029 a, d. G. Beteiligung bei Neu. e rperpehinderter, To. od. Wiedefaufbau mit immun wiegergeschäd, sucht einigen Mille, Adresse 18e de dringend Beheltsheim unt. Nr. F daes in der H. A,B. zu kaufen. Angebote Geschäftsstelle d. Bl. unter 03800 a. d. G. zu erfragen. Existenz sucht Bäcker- — TAUSCHGE SUCHE —ñ ̃— chepaar Flüchtl.) deh. Pachtg. ein. Bäckerei od. Kauf, auch Ubern. einer Filiale. Ang. unt. Nr. 04346 an d. Gesch. Bauplatz, nach Möglich- keit Innenstadt, zu kaufen ges. Ang. unt Nr. 04089 an d. 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Weller, K 2, 26, 04889 1 VERANSTALTUNGEN 1 Palast-Theater Mannheim, J 1, 6, Breite Straße. Sonntag, den 8. September, vormittags 10 30 Uhr, auf vlelseit. Wunsch Wiederholung mit neuem Programm: Arien- und Lieder-Matinee Luise Leistner, Sopran, am Flügel: Kapellmeister Paul Bärtich. Karten an den Üblichen Vorverkaufs- stellen sowie an der Kasse des Palast-Theaters. (Produced under Military Government Infor- mation Control Licenze 5004.) 1726 Roxy- Filmtheater Mhm.-Rheinau. Bis einschließl. Donnerstag:„Sie trafen sich in Moskau“, die heitere russische Fümkomödie in deutscher Sprache. Täglich 12.30 und 19.30 Uhr. 1779 Capitol- Filmtheater, Mannheim, Heute Dienstag, 3. 9. 46, bis Donnerstag, 5. 9. 46, jeweils 20.15 Uhr, Schluß der Vorstellungen jeweils 22.15 Uhr: „Der blaue Heinrich“, Lustspielschwank in 3 Akten von Otto Schwartz und Georg Lengbach. Regle: Gerd Martienzen. Eintrittskarten zu volkstüml. Preisen von RM 1.50 bis 4—(einschl. Vergnügungssteuer) in den bekannten Vor- Verkaufsstellen: Schleicher-Kiosk am Tattersall: Zigarrenhaus Schmitt, P 5, 14: Capitol-Kasse am Tage sowie abends 2 Stunden vor Beginn der Vorstellung.- Produced under License Number 5017 of Military Government. 1677 Astoria, Revue- und Varſeté-Theater, Mittelstr. 41, Ruf 330 17, Direktion: Max Paulsen. Täglich 18.45 Uhr, Samstag u. Sonntag um 15.30 Uhr. Vom 1.20. Septbr.:„Humorparade“, ein Spitzen- programm deutscher Artistik mit Portunelli, 3 Prestos, Evelyn De Vantier, Franz Ludwig, Ellinor und Partner, Annemarie u. Dölly, Cläre Bianca, Thommsen u. Willi u. Ernst.— Karten in den bekannten Vorverkaufsstellen, Beachten Sie unsere neuen Anfangszeiten! 1683 3. September, Sonntag, 11 Uhr: Im Astoria-Thea- ter. Mittelstr. 41: Sonntag-Morgen-Feier: Kam- mersängerin Emmi Leisner singt Lieder von Franz Schubert und Robert Schumann; am Flügel: Franz sSembeck. Karten zu RM 6.—, 5.50, 5.—, 4.—, 3.— und 2.— bei den Vorverkaufs- stellen: Zigarrenhaus Schmitt, P 3. 1: Zigarren- haus Camſen, N 7, 9; Zigarrenhaus Schleicher, Tattersall-Kiosk; Buchhandlung Böttger, H 4. 31; bel Lenz, Feudenheim. Hauptstr. 98; Zigarren haus Heinz Baumann, Kronprinzenstr. 42; bel Schreckenberger im OExG-Bahnhof und an der Tageskasse. Veranstaltet von Heinz Hoffmeister, Konzertdirektion Mannheim 1709 Astoria, Revue- u. Varieté-Theater, Mannheim, Mittelstr. 41, Ruf 530 17. Direktion: Max Paulsen. Die am Samstag, 7. 9. 48, 18.30 Uhr, stattfindende Vorstellung„Humorparade“ wird zugunsten der Arbeiterwohlfahrt veranstaltet. Karten- Vorverk: Schreckenberger, OEG-Bahnh.; Schmitt. P 5. 14: Schleicher a. Tatters, u. à. d. Tageskasse. Geschwister Stey Name von Weltruf ab 7. September 46 in Mannheim, Meßplatz. Genehm. unt. Nr. 1102 d. Publleation- Control Mil.-Gov. Christlleh- Demokratische Union. Am Donners- tag, den 5. 9. 46, um 20 Uhr, Gründungsversamm- jung für den Stadtteil Neuostheim. Mitglieder werden gebeten, vollzählig zu erscheinen. Par- teitreunde sind eingeladen. Lokal: Schule Neu- ostheim, Böcklinstraße 14. 04592 1 VEREINE 8 Alpen-verein Mannheim. Alle Mitglieder u. Neu- eintretenden bitten wir, ein Formular aus- zufüllen, das, soweit es nicht schon bei der Sitzung am 30. August in Empfang genommen wurde, bei dem Unterzeichneten erhältlich ist. Die ausgefüllten Formulare, denen für gen neuen Mitgliedsausweis ein Lichtbild beigefügt sein muß, wollen an Dr. Seubert zurückgegeben werden. Dr. Seubert, E 7, 23. 1767 Deutscher Pfadfinder-Bund! Donnerstag, 5. 9. 46. 18.30 Uhr, Ortsringabend. Allequngens treffen sich am Schloß, linker Flügel. Der Ortsringführer. Männergesangverein Liederkranz e. V. Mannheim Waldhof. Wiederbeginn der sSingstunde: Don- nerstag, 5. Sept. 1946, 19.30 Uhr. Zahlreichen n. pünktlichen Besuch erbittet Der Vorstand. 03882 Zur Neugründung d. Handharmonika- Club Mann- heim-Neckarstadt e.V. bitte jeh um die An- schrift der ehemaligen Mitglieder, Friedrich Scheffel, Mannheim, Ackerstraße 26. 04356 Sportgemeinde Rheinau, Abteilung Fußball. Ge- neralversammlung am Donnerstag, 5. Septbr,, 19 Uhr, im Lokal„Wartburg“. Pünktliches se- wie vollz, Frsch. ist erw. Der Spielausausschuß. verein Deutscher Elektrotechniker Mannheim (Nordbaden) E. V.(früher„Verband Deutscher Elektrotechniker, Bezirk Kurpfalz E. V.“), Nach- dem von der Militärregierung die Zulassung für die Wiederaufnahme unserer Vereinstätigkeit er- teilt wurde, laden wir unsere Mitglieder zu der am Donnerstag. 5. September 1948, um 18 Uhr, im großen Sitzungssaal der Industrie- und Han- delskammer, L 1. 2, stattfindenden General-Ver- sammlung ein. Tagesordnung: 1. Berichte über die letzten Geschäftsjahre; N Entlastung des Vorstandes; 3. Neuwahl des Vorstandes; 4. Be- ratungen und Beschlüsse über den weiteren Ausbau des Vereins.— Zuschriften, Anschriften- änderungen usw erbeten an die vorläufige Ge- schäftsstelle: Mannheim-Feudenheim. Körner Straße 33/1 Hölterhoff). 1169 tenografen-Verein Mannheim. Alle früheren Mitglieder des Kurzschriftvereins sowie Freunde der stenogratischen Bewegung werden gebeten, soweit sie den Wunsch haben als Mitglieder weitergeführt zu werden, ihre Adresse dem Vor- sitzenden Robert Haas, Mannheim, Lanserötter- str. 44, mitzuteſlen. Helfen sie mit dem Verein seine wichtige Stellung, die er einstmals im Mannheimer Geschäftsleben eingenommen hat, zurückzugeben.— Die Uyterrichtskurse begin- nen wieder am Montag, 2. September. in der U. 2-Schule und finden montags und donnerstat- von 1920,30 Uhr statt, 1653 Seite 4 Dienstag, 3. September 1940 Das Jubiläums-Fufßballturnier in Waldhof 100 Jahre Turn- und Sportverein 1846 Mannheim Auf dem Waldhofsport- platz eröffnete der TSV 1846 seine Jubiläumsver- anstaltungen mit einem Fußballturnier unter Be- teiligung der 1. Mann- schaften der Vereine VfR Marnheim, Phönix Lud- wigshafen, Phönix Mann- heim und TSV 1846. Die Kurzspiele hatten eine Dauer von je 225 Mi- auten und begeisterten die zahlreich erschiene- nen Zuschauer. Vor Be- Zinn sprach der Vorsit- zende Andler Worte der Begrüßung an die ange- tretenen Mannschaften. In der ersten Begegnung standen sich VfR und TSV 1846 gegenüber. VfR Mannheim— TSV 1846 Mannheim 1:2(:) Die VfR-Mannschaft trat in neuer Aufstel- lung mit Weiß, Kriegs, Rößfling, Raiber, Rohr, Herder, Hönig, Striebinger, Kettner, Stiefvater und Altig an. Trotz der technisch besseren Spielweise des VfR gegen die kräftige TSV- Mannschaft konnte auf beiden Seiten nur 1 Tor erzielt werden. Erst in der 2K 5-Minuten-Ver- längerung gelang es der nur kurz in der geg- nerischen Hälfte spielenden 1846-Mannschaft, den 1:2-Stand herzustellen. Eine große Ent- täuschung war der VfR- Torhüter Weiß. Phönix Ludwigshafen— Phönix Mannheim 0:1 Beide Phönix-Mannschaften spielten ein Hartes, aber gleichwertiges Spiel, bei dem die Gäste aus Ludwigshafen die bessere Technik dtes Spiels in allen Variationen beherrschten. Mannheim parierte durch robustes Draufgän- gertum. Fast sah es aus, als ob eine Verlänge- rung notwendig wäre; da gab Schiedsrichter Gas einen zu hart getroffenen Elfmeter-Ent- scheid, der von der„Phönix“ unhaltbar ver- wandelt wurde. Kunst-Turn-Debut der Musterriege 1846 In der Pause zwischen den Vor- und End- spielen trat die in vielen Kämpfen bewährte 1. Kunstturnriege des TSV 1846 Mannheim auf den Plan. Am hohen Reck wurden turnerische Spitzenleistungen von dem jungen Nachwuchs- turner Kohlhaas und den alten bekannten Tur- nern Wühler, Eschwei, König, Hafner und Anna gezeigt. Schon in Karlsruhe holte sich die Riege 281,3 Punkte gegen Karlsruhe mit 282,1 Punkten und zeigte beachtliches Können trotz der mangelnden Uebungsgelegenheiten. VfR Mannheim— Phönix Ludwigshafen 3:1 In dem Spiel um den 3. Platz lief der VfR zu Hochform auf. Der Sturm drängte in der ersten Halbzeit mächtig in die Phönix-Hälfte. Phönix Ludwigshafen mit dem schön spielen; den Sturmführer Dattinger wehrte sich tapfer. Auf beiden Seiten flel in der ersten Halbzeit ein Tor. Kurz vor Platzwechsel überschritt der Tormann Malek den Strafraum. Der Schieds- richter gab Strafstoß; Hettner schoß den Ball ein. Nach Halbzeit zeigten beide Mannschaften ihr ganzes Können. Bei VfR taten sich Stief- vater, Hettner, Herder und Striebinger her- vor. Striebinger war der glückliche Schütze des 3. Tores. a Phönix Mannheim— TSV 1846 Mannheim 720 Im Endspiel um den Turniersieg gab die Phönix-Mannschaft ihr Bestes. Ein wunder- bares Zu- und Abspiel dirigierte den Ball von Mann zu Mann. Der Phönix- Sturm war nicht zu Halten. Besondere Leistungen zeigten Gott- mann, Fischer, Rühle, Bleh und der Tormann Hermann. Diesem Tempo und flüssigem Spiel war die Turnermannschaft nicht gewachsen. Der geschickte Tormann Baschenegger ver- hütete ein höheres Torresultat. Die in guter Verfassung stehende Phbnix-Mannschaft Wurde verdienter Turniersieger und empfing redlich den Jubiläumspreis. eb. Verpaßte Torgelegenheiten VfL Neckarau— TSV Ulm 0:0 An der Altriper Fähre trat der württem- bergische Landesmeister gegen VfL zu einem Gesellschaftsspiel an. Die stämmigen, hochge- wachsenen Spieler aus Ulm legten einen mit Eifer und Hingabe hochgespielten Fußball hin, dem Neckaraus jugendliche Mannschaft, ver- stärkt durch die früheren Spieler Th. Wahl, R. Wahl und Jennewein mit technischer Reife und flüssiger Spielweise begegnete. Höchen- berger, als Tormann von den Stuttgarter Kik- kers kommend, fand wieder den Weg zu seinem Ulmer Verein und wehrte in ausgezeichneter Weise ab. Barlogh und„Schimmel“ schossen in der ersten Halbzeit 2 schöne Bälle ein, die von Höchenberger sauber gehalten wurden. Die zweite Halbzeit zeigte Neckarau in Hoch- form. Soßna schoß gleich nach dem Anspiel über die Latte. Der Neckarauer Sturm schaffte wieder den Ball nach vorn, der durch Hoch- schuß knapp ins Aus flog. Ein Soßnaschuß rollte wiederum kurz am Pfosten vorbei. Kloster- mann nahm einen schönen Ball auf, der, zu- gespielt, den Ulmern beinahe ein Eigentor Kostete. Bei 16 Eckbällen für Neckarau gegen 4 für Ulm verlief ein schönes Spiel torlos. Ger- stung(Waldhof) brachte das Spiel schön über die Zeit.(eb) SG Mannheim— TSV Lützelsachsen 11:1 Die Sd führte gegen Lützelsachsen ein Lehrspiel vor und war klar überlegen. Beim Stande von 0:7 erzielte Lützelsachsen den Ehrentreffer. II. Mannschaften 1:0 für SG. SG Mannheim A. H.— VfL. Neckarau A. H. 2:0. SG Mannheim Jugend— VfL Neckarau A 0:0. SG Mannheim B-Jugend— Seckenheim B 6:0. Frauen-Handball: Sd Mannheim 1— SV Waldhof I 0:3; SG Mannheim II— SV Wald- Hof II 2:0. Re. SV Sandhofen— WES 4:3 Ein spannendes und hochstehendes Spiel lieferten sich beide Mannschaften. Die WBES- Polenmannschaft zeigte eine spielerische Reife und ein Unentschieden wäre am Platze* wesen. 5 Handball-Gesellschaftsspiel Frauen: TV Altlußheim— Ms Mann- heim 1:2. Fußball: ASV Eppelheim— VfR Mann- heim 3:2(3:1). Mannheimer Schwimmer im Taunus Die zur Zeit im hessischen Schwimmsport führenden Vereine SV Offenbach I u. II, SC Frankfurt, SV 04 Niederrad, SV Groß-Gerau und der Schwimmverein Mannheim trafen sich in Idstein Taunus, zu spannenden Ein- zel und Mannschaftskämpfen, Schauspringen und einem Wasserballspiel. In den Einzelkämpfen 160 m Kraul für Männer hatte Böhler(Mannheim) gegen den deutschen Meister Arendt und den Lang- streckenmeister Witthauer einen schweren Stand und schlug als dritter an. Im 80 m Kraul für Frauen blieben die Offenbacher vor den Mannheimerinnen Stöcker und Nit- kar Sieger. Bei der Gesamtwertung der Mannschaftskämpfe(Frauen und Männer) wurde Offenbach Sieger. Zweiter wurde Mannheim vor Offenbach II. Das Wasserball- spiel SV 04 Niederrad SV Mannheim endete mit einem 1:3-Resultat für Mannheim. Linksrheinische Sportschau Anläßlich einer Handball-Werbeveranstal- tung kam es vor 3000 Zuschauern in Lambs- heim zu einem mit größter Spannung erwar- teten Zusammentreffen der beiden Handball- rivalen Haßloch und SV Waldhof. Dabei er- wies sich der badische Meister als die bessere Elf, mußte sich aber mit einem 7.7-Teilerfolg begnügen, zumal eine Minute vor Schluß die Pfälzer noch mit 7:6 in Führung lagen. Bei den Waldhöfern zeigte der von Kretzler ge- führte Sturm gute Spiellaune. Vor dem Wechsel mußten die Pfälzer sich schwer ver- teidigen und waren mit 1:4 im Nachteil. Bei der Halbzeit stand der faire Kampf 5:4 für Waldhof. Eine vorübergehende Schwäche von Schmidt, Müller, Gehr, sah die Pfälzer knapp mit 7:6 in Führung, allein ein gut verwandel- ter Strafwurf Kretzlers schuf dann doch noch den verdienten Ausgleich. Auf dem bekannten Ellenfeld feierte der VfB Neunkirchen gegen den Meister 1. FC Saarbrücken vor 14 000 Zuschauern einen verdienten 2:1-Erfolg. Die Leute um Peter Momber und Leibenguth befanden sich in einer guten Verfassung, während die Malstat- ter keinen guten Tag hatten. Der 1. FC Kaiserslautern unternahm eine Reise ins Ruhrgebiet und behielt in Horst- Emscher mit 5:3 das bessere Resultat. Im übrigen ist nun die Schaffung einer Zonen-Ehrenklasse der gesamten nordfranzö- sischen Besatzungszone Tatsache geworden. Auf einer in Saarbrücken stattgefundenen Sitzung wurde von allen Vertretern der Re- gierungsbezirke Koblenz, Saar und Pfalz-Hes- sen dieser Beschluß gefaßt, der den Leistungs- stand innerhalb dieser Gebiete fördern dürfte. Pal. Städtekampf im Stemmen und Ringen Im gut besuchten Capitol Neckarstadt begrüßte der Vereins- führer der Sportver- einigung 1884 die er- 72 schienenen Sport- 26 freunde und Karls- N ruher Schwerathle- — ten. Die Stemmer- mannschaft der SV 1884 trat mit Knaus, Huser, Maier, Böhler Schmitt und Kieser gegen Karlsruhe mit Barth, Leonhard, Füg, Benkesser, Göttle und Wirth vom Bantam- bis Schwergewicht an: Ergebnisse im Stemmen: 1. Ubung: Mannheim 347,5 kg Karlsruhe 317,5 kg 2. Ubung: Mannheim 455,0 kg Karlsruhe 422,5 Kg 3. Ubung: Mannheim 480,0 Kg Karlsruhe 525,0 kg Gesamtresultat: 1382,5 Kg 1265,0 Kg Ringen: Mannheim— Karlsruhe 12:2 Punkte Bei einer Ringzeit von 10 Minuten traf im Bantam-Gewicht Glaser(W) auf Klink(K), wobei Glaser knapp Punktsieger wurde. Der Federgewichtler Huser(Mx) mußte sich nach 4% Minuten Ringzeit Kreutzer(K) durch Un- tergriff beugen. Siebert(MW), Leichtgewicht, legte Hanfeck(T) in 2 Minuten durch Hüft- zug auf die Schultern. Im Weltergewicht siegte Denu(M) in 4 Min. gegen Hagendorn (E) durch Armschulterschwung. Der Mittel- gewichtler Kestler(MW), ein routinierter Tech- niker, legte Hofer(K) in einer Minute im Schulterschwung und Eindrücken der Brücke nieder. 9 Minuten benötigte der Mittelgewicht- ler Magin(W), um im Hüftschwung Göttle(K) zu legen. Das Schwergewichtstreffen Andre (M) gegen Benkesser(K) endete nach 3 Min. durch Armfesselung am Boden durch Andre. Die Schülerriege zeigte flotte Blitzkämpfe. Sieger wurden Gast, Schuler, Obermeier und Walter. Landesleiter Schaller nahm in einer kurzen Ansprache die Siegerehrung vor. Der Karls- ruher Mannschaftsführer Stober sprach seinen Dank aus. 85 eb. Fußballspiel Nordbaden— Niederrhein Mannschaft Gau Niederrhein: Jürissen; Beusing, Ketzer; Nowack, Maasen, Steigleder; Kirchberg, Günther, Hohmann, Stoffels und Picharts. Mannschaft Gau Nordbaden: Vetter; Mayer, Rößling; Klostermann, Siegel, R. Maier; Herbold, Balogh, Fanz, Rensch und Kirschen- lohr. Spielbeginn: Mittwoch, 18 Uhr, im Stadion Mannheim. Vorspiel: Schüler-Mannschaften Mannheim— Heidelberg. Der Reinerlös wird an das Rote Kreuz abgeführt. Mannheims Ruderer in Flörsheim In ihrem Verlauf stand die Main-Regatta in lörsheim, die mehr versprach als sie hielt, unter keinem günstigen Stern. Durch das Feh- len des Mannheimer RC und der Absage der umgruppierten ORV-Mannschaft kam es im 1. Senior-Achter nur zu einem Zweikampf zwi- schen Oberrad und Bürgel. Das von der Kohl Mannschaft aus Flörsheim, die in 3:05 die beste Vierer-Tageszeit ruderte, von Griesheim und von Baden-Mannheim umstrittene Jung- mann-Viererrennen endete mit einem Sieg der Flörsheimer. Diese mußten aber zugunsten von Griesheim den Preis abtreten, weil sie infolge ihrer vier Siege in der Jungmann-Klasse nicht mehr startberechtigt waren. Die Ruderer von der RG Baden hielten sich gegen diese Kon- kurrenz ausgezeichnet und büßten den zweiten Platz gegen Griesheim nur mit einer Sekunde Abstand ein. In einem scharfen Endrennen unternahm die RG Rheinau ihren ersten dies- jährigen Versuch. Obwohl die Trainingsbedin- gungen bei Rheinau nicht günstig liegen, konnten die Mannheimer in dem geschlossenen Feld vor Nassovia Höchst den vierten Platz belegen. 8 8. Tennisländerspiel Deutschland— Amerika Das Tennisländerspiel Deutschland— Amerika in Heidelberg endete mit einem Sieg der deut- schen Mannschaft. Im Mittelpunkt stand das Doppel zwischen Lt. Col. Larhall— Mayor Armstrong gegen Fütterer— Bowdendistel, das mit zwei Sätzen 7:9, 4:6 zugunsten des deut- schen Paares entschieden wurde. Lt. Col. Brooks konnte im Einzel wie auch im Doppel mit Lt. Col. O'Connel gegen Kirchgässer und Wimpke schöne Erfolge— im Einzel mit 6:4, 4:6, 6:2 und im Doppel mit 3:6, 11:9, 6:1— erringen. Z. G. Tischtennis: MSG— TV 46 Heidelberg 7:2. Bei den Frauen siegte Heidelberg mit 4:5 Punkten. Die neue Kreisspartenleitung der Schwimmer Die Delegiertensitzung der Sparte Schwim- mer wählte als Kreisspartenleiter Fr. Weller; Schriftführer W. Tegerle; Kreisschwimmwart Jo. Bauer; Wasserballobmann Fr. Pister; Ju- gendobmann Fr. Feinhauer; Kampfrichter- obmann W. Federle und für Rettungsschwim- men A. Albecker. fe. Europameister in Stockholm besiegt Erik Elmsaeter(Schweden) besiegte bei einem internationalen Leichtathletiktreffen in Stockholm den Europameister Pujazan Frankreich im 3000-Meter-Hindernislauf in der Zeit von 9:01,2 Minuten. Pujazan bens- tigte 9:01,86 Minuten. Im 800-Meterlauf siegte Marcelle Hansenne(Frankreich) in 1:50,3 Mi- nuten vor Olle Ljungarenn(Schweden) in 1:50,4 Minuten. Den 100-Meterlauf gewann Valmy(Frankreich) in 10,3 Sekunden. Zwei- ter wurde Stenolsson(Schweden) in 11,0 Se- kunden. Ueber 1500 Meter stellte Slykhyus einen neuen holländischen Rekord in 3:50, 4 Minuten auf. Im 110-Meter-Hürdenlauf be- legte Kristoffersson(Schweden) in 15,0 Se- kunden den ersten Platz.(dana) Badische Straßenmeisterschaften In Karlsruhe starte- ten auf einer 18 km langen Rundstrecke die badischen Fahrer zu den Meisterschaf- ten. Die Austragung der Jugendmeister- schaft brachte einen Sieg des jungen Mann- heimers Gleber vom RRC Endspurt. In der Altersklasse führte ebenfalls mit einer Runde Vorsprung Braun(Mannheim) vor Kondeziolke(Wald- hof). Das mit Spannung erwartete Haupt- rennen war ein harter Kampf über drei Run- den, dem viele Fahrer im Tempo nicht folgen konnten. Fünf Fahrer setzten zum Endspurt an; Ziegler gewann das Rennen vor Nagel(Blankenloch), der wegen verbotenem Radwechsel disqualifiziert wurde. 2. Nagel (Eggenstein), 3. Wolf(Karlsruhe). ün. Heini Noß gewinnt in Iggelheim Beim traditionellen Dreiecksrennen star- teten bekannte, namhafte Fahrer. Dieses Mal gelang es Heini Noß, Frankfurt- Sossenheim, aus einer siebenköpfigen Spitzengruppe den Sieg zu erspurten. Die 100 Kilometer wurden in einem Stundenmittel von 39 Kilometern heruntergekurbelt. Ergebnisse: Jugend: 1. Dangel(Mörlheim). Altersklasse: 1. Möser (Frankfurt). Hauptklasse: 1. Noß(Frankfurt); 2. Weiß(Iggelheim); 3. Gielsdorf(Mainz). Schachturnier in Groningen Smislow(Sowjetunion) und Szabo(Ungarn), die im internationalen Schachturnier in Gro- nmingen bisher Mittelplätze einnahmen, konn- ten sich nach Abschluß des 13. Spieltages an die zweite bzw. dritte Stelle der Tabellenliste setzen. Botvinnik(Sowjetunion), der Tabel- lenerste, besiegte Tartakower(Frankreich), der holländische Spitzenspieler Euwe konnte O' Kelly de Galway(Belgien) nach 35 Zügen matt setzen,(dana) Dreifacher Siegritt von Jockey Narr Auf dem Frankfurter Rennen ritt Kurt Narr für den Münchener Rennstall Haniel von Rauch(Trainer Linke) 3 Siege. Er gewann das Tieino-Rennen mit dem vierjährigen Hengst „Conton“, den Züchterpreis von Groß-Hessen mit dem zweijährigen Hengst„Probemann“ und den Landwirtschaftspreis mit dem Hengst „Endspurt“ gegen 11 und 12 Gegner. Weiter siegten erneut A. Plagges„Gamsbock“(Zuber) und im Wallenstein-Hürdenrennen Stall Lin- denhofs„Baumkuchen“, bei dem nur drei von sieben Pferden über die 2800 m-Bahn kamen. Se. Neuer Frauenweltrekord im Brustschwim- men. Die Holländerin Nel van Vliet benötigte im Brustschwimmen über 200 m 2:35,6 Minuten und stellte damit eine neue Weltbestleistung auf. Der alte Weltrekord wurde von Waalberg (Holland) mit 2:40,3 Minuten gehalten.(dana) Süddeutsche Meisterschaft im Ringen Tus Stuttgart-Münster—„Eiche“ Mannheim-Sandhofen 3:4 Der Vorkampf um die süddeutsche Meister- schaft wurde in Stuttgart-Münstęr vor 800 Zu- schauern ausgetragen. Beide Mannschaften traten in stärkster Aufstellung an. Die span- nenden harten Kämpfen wurden von Kampf- richter Beckenbauer München) geleitet. Kampfverlauf: Bantamgewicht: Vogler(W=- Gehring(S). Nach 10,25 Minuten konnte der Sandhöfer mit Armzug am Boden seinen Geg- ner besiegen. Federgewicht: Ebert(M) Probst(S). Probst konnte trotz Verletzung den harten Kampf durchhalten und verlor nur knapp nach Punkten. Leichtgewicht: Neiding (X)— Zubrot(S). Mit UVeberwurf am Boden legte Zubrot in 3,40 Minuten seinen Gegner auf beide Schultern. Weltergewicht: Hahn (M)— Wittmann(S). Der ehemalige deutsche Meister Hahn hatte einen schweren Stand K gegen Wittmazpn und verlor nach schönstem Kampf mit 3 Wertungen. Mittelgewicht: Komrell(NW)— Ignor(S). In 9,22 Minuten mußte sich Ignor durch Rückfaller von dem Stuttgarter geschlagen bekennen. Halbschwer- gewicht: Maier(M)— Litters(S). Nach har- tem Kampf über die volle Zeit wurde Litters knapp nach Punkten besiegt. Schwergewicht: Steiner(Mx)— Rupp(S). Nur 2,30 Minuten brauchte Rupp, um seinen Gegner mit Ham- merlock zu beèsiegefl. Die Männer um Rupp trafen sich im Freundschaftskampf gegen den ASV Stuttgart- Feuerbach und siegten mit dem gleichen Re- sultat von 3:4 Punkten. Leider konnten die Ringer Behring, Probst und Litters zu diesem Kampf infolge Verletzung nicht antreten. Für die Eiche- Staffel siegten: Zubrot, Wittmann, Hagner und Rupp. Sche. Für die Artikel in dieser Rubrik übernimmt die Redaktion keine Verantwortung SPD: Zur„Entnazifizierung“ Entnaziflzierung— dieses Wortgebilde ist nicht nur nicht schön, es führt im Sprach- gebrauch auch zu Mißdeutungen. Die Spruchkammern haben allerorts angefan- gen, zu arbeiten. Mit Hilfe des.„Gesetzes zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus“ beginnen sie zu entnaziflzie- ren. Aber kann man auch den Menschen „entnaziflzieren“? Kann man ihn, der ein- mal dem Geist, besser: dem Ungeist, der Nazi verfallen war, durch Gesetze, Sühne maßnahmen oder sonstige von außen kom- mende Einwirkung von diesem Ungeist be- freien. Immer wieder kann man die Rede- wendung hören, dieser oder jener ehemalige Pg. sei„entnazifiziert“ worden. Das soll doch wohl heißen, daß der Betroffene, nach- dem er eine entsprechende Geldsumme be- zahlt hat und weitere angeordnete Sühne- maßnahmen durchgeführt sind. dann weiß gewaschen und fleckenlos wieder vor seiner Mitwelt erscheint. Die Umwandlung der nationalsozialistischen, jener aus Brutalität und Unterdrückung, Herrenwahn und Nicht- achtung aller menschlichen Würde gerich- teten Denkweise in ihr Gegenteil ist doch ein Vorgang den der einzelne Mensch nur an sich selbst vollziehen kann. Die Reini- gung von der Nazi- Ideologie müßte aber von dem Betroffenen erst bewiesen werden, ehe sie anerkannt werden kann. Das oben- genannte Gesetz sieht sogenannte Bewäh⸗ rungszeiten vor, die je nach dem Maß der Schuld, die dem ehemaligen Pg. zur Last gelegt wird, länger oder kürzer bemessen sind. Man braucht nicht kleinlich zu sein, aber eine zu großzügige Anwendung des „Entnadiflzierungs“ Begriffs wäre falsch. K. KPD: Ein Keil treibt den anderen. Viele Mannheimer Betriebe unterhielten bisher Werksküchen, um den wirklich wer- teschaffenden Menschen eine zusätzliche Ernährung sicher zu stellen. Zuweisungen der Ernährungsämter und Kartoffel- und Gemüsekäufe in entlegenen Landgebieten bildeten in der Vergangenheit die Grund- lage dieser zusätzlichen Ernährung. Be- triebskücheneinkäufer erhalten seit einiger Zeit keine Genehmigung mehr, Nahrungs- mittel herbeizuschaffen, obwohl sie zu nor- malen Preisen dort einkaufen konnten, wo der behördliche Apparat immer wieder ver- sagt und die Bauern froh wären, wenn ihré Produkte abgeholt würden. Die büro- kratischen Hemmungen haben nun dazu geführt, daß ein Teil der Werksküchen be- reits geschlossen werden mußte. Bisher wurde in der Mannheimer Indu- strie, dank der zusätzlichen Ernährung durch die Werksküchen, die 488tündige Wochenarbeitszeit eingehalten. Damit dürfte es nunmehr ein Ende haben. Zahl- lose Werktätige sind krank und schwach und versuchen durch einen freien Tag in der Woche ihre Arbeitskraft zu erhalten und ein paar Lebensmittel irgendwoher zu ergattern. Es ist klar, daß der Arbeitsverdienst von fünf Tagen keineswegs ausreicht, um die Existenz einer Familie zu gewährleisten. Nur eine sofortige radikale Preissenkung aller Güter wäre noch in der Lage, diese verhängnisvolle Entwieklung aufzufangen. Als dringende Sofortmaßnahme gibt es nur eine vernünftige Tat: Schmeißt allen Bürokratismus über Bord und gebt den Werksküchen sofort, aber sofort, Kartoffeln und Gemüse. CDU: Der Arbeiter und die Union Es ist uns klar, daß die soziale Frage nicht durch alte Patentlösungen zu beant- Worten ist. Wer etwas anderes uns unter- schieben will, handelt aus egoistischem und parteidoktrinärem Interesse. Wenn wir sagen: Der Mensch ist kein willenloses und rechtloses Werkzeug, und es ist ein Verbrechen(die Vergangenheit hat dies gezeigt ihn zu mißbrauchen, so gilt dies vom Arbeiter an erster Stelle. Er steht als Mensch hinter keiner anderen Schicht zurück. Im Gegenteil, jahrzehntelang war er rechtlos und die Zeit eines gerechten Aus- gleichs ist gekommen. 5 Das Ziel der Union ist, jedem die glei- chen Aufstiegsmöglichkeiten zu geben, und diese dem Tüchtigen und Strebsamen zu erleichtern. So wird der Arbeiter zum maß- gebenden Träger des Staates. Ist er sich die- ser sittlichen Aufgabe in der Neugestaltung unseres Landes bewußt, so wird ein Wieder- aufbau möglich sein. Die Vorrechte des Besitzes sind überholt. Einzig und allein das Wohl der Gemein- schaft ist maßgebend. Es gibt noch manche Menschen, die das nicht glauben wollen, die noch von einseitiger Machtposition träumen, sei es auf politischem oder wirtschaftlichem Gebiet. Aber die Zeit wird über sie hinweg gehen. 5 W. H. DVP: Sozialismus und soziale Verpflichtung Politische Probleme finden nicht dadurch ihre Lösung, daß man eingebürgerten Be- griffen neue Bedeutungen unterschiebt. SPD und KPD bekennen sich vor dem Volke zum Sozialismus von Karl Marx. Die CDU er- klärte sich in einem Artikel ebenfalls für den Sozialismus. Ist das nun in beiden Fäl- len der gleiche Sozialismus? Wir sind grund- sätzlich der Ansicht, daß sich die wirtschaft- liche Sicherung auch des Schwächsten am ehesten in einer freien Wirtschaft ver wirk- lichen läßt. Die gegenwärtige Notlage kann nur behoben werden durch eine Steigerung der Produktion: Dringendstes Gebot der Ge- gen wart ist die Ueberwindung der Mangel- lage, und diese kann nicht durch die Schaf- kung immer neuer Aeimter. Anstalten und Behörden, sondern allein durch den Einsatz aller Wirtschaftskräfte erreicht werden. Un- ser Ziel ist möglichst baldiger Abbau aller Reglementierungen, die Verbrauch und Pro- duktion einengen, und die Verßigungsfrei- heit über Nahrungsmittel. Wohnungen und andere Güter des Lebensbedarfs völlig zu beseitigen. Das Schwergewicht einer wirt- schaftlichen Lenkung sollte nicht auf der Verteilung, sondern auf der Beschaffung von Rohstoffen liegen. Der Hitlersche Krieg hat den Gegensatz von Reich und Arm in der Weise beseitigt, daß wir heute alle vor einem Nichts stehen. Die Frage der Besitz- rechte ist damit zweitrangig geworden; von Bedeutung ist allein die Wiederingangset- zung der darniederliegenden Produktion. Das Gelingen hängt von der Wiedereinschal- tung Deutschlands in den Güteraustausch der gesamten Welt sowie der Fähigkeit der deutschen Wirtschaft, den Ansprüchen die- ser Abnehmer gerecht zu werden, ab. M. Hamlet und Wirtsclzan Stahl in der britischen Zone Beauftragter für die Ueberwachung ernanm Zum Beauftragten für die Ueberwachung dg deutschen Eisen- und Stahlindustrie, die unt die Kontrolle der britischen Militärregiel gestellt wurde, ist der bisherige Direktor zwelg großer englischer Stahlgesellschaften, Arttu Whitley, ernannt worden. Die Ernennung Wh leys, der seine bisherigen Aemter niederle, um seinen Posten in der britischen Zone übernehmen, erfolgte auf unbestimmte Tel. Sein Aufgabenbereich umfaßt Hunderte 90 Industrieanlagen mit einer Belegschaft vu rund 500 000 Arbeitern. Whitley beabsichtf nach seiner Aeußerung gegenüber Presseves tretern, für die deutsche Eisen- und Stall. industrie in der britischen Zone ein ähnlich Kontrollsystem einzuführen, wie dies für di vritische während des Krieges bestanden hel —. Die englische Zeitung„News Chronicle erklärt zu Whitleys Ernennung, man rechng damit, daß Withley 8 bis 10 Jahre benötige werde, um die deutsche Eisen- und Stab. industrie wieder auf ihren früheren Leistung grad zu bringen. Erst dann könnte die id dustrie in verstaatlichter Form sieh Selbe überlassen werden.(dana) Ernährung und Wirtschaft in der franzüt schen Zone. In einer Konferenz der Gouvep neure und Präsidenten der deutschen Proyi zialregierungen Rheinland, Pfalz, Baden nt Württemberg der französischen Zone erstatte der französische Administrateur, General Lal. kon, einen eingehenden Bericht über die bie herigen Maßnahmen zum Aufbau der Wirt schaft im französisch besetzten Gebiet ut über die fernere Planung. Gouverneur Laffo betonte, das am raschesten zu lösende Pro- blem sei die Ernährungslage. Trotz des in der Zone herrschenden Mangels an Brotgetrei und Zucker hätten die französischen Behörde Alle Anstrengungen gemacht, der deutsche Bevölkerung annähernd die vom Internationz. len Kontrollamt in Berlin festgesetzten Ratio, nen zu sichern. Nach der bevorstehenden Ernh könnte eine Verteilung der von den Alliierte festgesetzten 1500 Kalorien ins Auge gefal werden. Aufgabe des neugeschaffenen Erna. rungsausschusses wird es sein, an der Lösung des Ernährungsproblems zu arbeiten. Zur Stel. gerung der lebenswichtigen Ausfuhr hätten di französischen Behörden so rasch wie möglich die Ausfuhrindustrien in Gang gebracht. I handelt sich um folgende Industriezweige, de. ren Produktion 2. T. 25% des Jahres 1939 über. schreiten: Kohle, chemische Industrie, elektr. sche Kraft und Holz. Zur Erzielung einer en. höhten Ausfuhr sah man sich gezwungen, des Verbrauch im Inneren weitmöglichst einzu- schränken. Der Wiederaufbau des Transport Wesens bildete die Grundlage für die Durch. führung des Industrieprogramms. Von 3667 km Schienenlänge im Jahre 1939 konnten 4916 kn wieder dem Verkehr übergeben werden. Von 735 Brücken sind 399 wieder aufgebaut worden davon 100 endgültig. Wöchentlich werden 23 00 Waggon geladen. Weiter ist eine Verteilung der industriellen Ausrüstung zugunsten derjenigen Industrie- Zweige vorgesehen, die nichts mit dem Natio- nalsozialismus zu tun hatten. Diese Neuvertel.“ lung haben die deutschen Behörden vorzuneb- men. Zur Erreichung der gesteckten Ziele wat es notwendig, die Währung aufrechtzuerhalten Der Militärregierung ist es auch gelungen trotz großer Schwierigkeiten die Inflation 1 beschänken und die Preise zu blockieren. UsA-Note regt Welthandelskonferenz 30 Eine Antwortnote der Sowjetunion, die den amerikanischen Einspruch gegen das geplante sowietisch- schwedische Handelsabkommen zu- rückweist, ist in Washington eingegangen. Wie ein Vertreter des amerikanischen Augenmin- steriums am Freitag erklärte, war die vor etyif zehn Tagen übermittelte erikanische Note Weniger Aeußerung eines Protestes als ein Aus- druck der Ueberzeugung, daß zweiseitige Han- delsabkommen sich nicht mit den Vorschlägen zur Ausweitung des Welthandels vereinbaren lassen, Wie sie von Großbritannien und den Vereinigten Staaten vor einiger Zeit unterbrei tet worden sind. Die amerikanische Note hab' ferner die Anregung zu einer Welthandels konferenz gegeben.(dana) UNRRA“Ss künftige Kaufpolitik. Mit den ſht noch zur Verfügung stehenden Mitteln will die UNRRA für ihre Hilfsaktion im Ausland fas ausschließlich Brotgetreide, Fette und Oel kau. fen. Wie der stellvertretende UNRRA-Leitet General Lewell W. Rocks erklärte, sind dies Lebensmittel billiger und daher ergiebiger ab kabrizierte Nahrungsmittel. Weizen kostete bei. spielsweise nur 4 bis 5 Cent je Pfund und bat den gleichen Kalorienwert wie Trockenkartof feln, deren Preis einschließlich Fracht bis zum Dock sich auf 19 bis 22 Cent je Pfund stellt, (dana) 8 Petroleumquellen in Dänemark. Auf der In. sel Mors im nordwestlichen Dänemark sind Petroleumquellen entdeckt worden. Sie sollen von einer dänisch- amerikanischen Gesellschaff ausgebeutet werden.(dana) Kartoffelablieferung in der amerikanischen Zone. Nach einer Mitteilung des Koordinie- rungsamtes der amerikanischen Militärregie- rung beim Länderrat sind die vorläufigen Sätze für die von den Erzeugern in der amerikani- schen Zone abzuliefernden Kartoffeln wie folg festgesetzt worden: Die Gesamtmenge der in- nerhalb der amerikanischen Zone abzuliefern. den Kartoffeln beträgt in Uebereinstimmung mit den Erntevorschätzungen 2 926 000 Tonnen. Am Gesamtkartoffelaufkommen ist Württem⸗ berg-Baden mit 360 000, Bayern mit 1 970 00 und Großhessen mit 596 000 Tonnen beteiligt Nach dem Ablieferungsplan haben die Erzeu- ger alle Kartoffeln abzuliefern, mit Ausnahme folgender Mengen: Selbstversorger 275 Kilo je Person und Jahr; für Aussaatzwecke 2,3 Ton- nen je Hektar der für 1947 vorgesehenen An- baufläche.(dana) 1 Vorrats- und Einfuhrstellen in der britischen Zone. In der britischen Besatzungszone werden auf Anordnung des Zentralamtes für Ernährung und Landwirtschaft mit Wirkung vom 1. Sep- tember Vorrats- und Einfuhrstellen errichtet werden, welche die Durchführung einer zentral gelenkten Vorratswirtschaft umd die Ermög- UHichung der notwendigen Einfuhren zur Auf- gabe haben. Tapetenfabrikation in der amerikanischen Zone. Die Marburger Tapetenfabrik, das ein · zige Werk dieser Art in der amerikanischen Zone, hat wieder rund 40% ihrer Friedens- erzeugung erreicht. Sie beschäftigt zur Zelt 72 Arbeiter und Angestellte, die Erzeugunf dient sowohl dem Bedarf der Besatzungsmacht als auch dem der Zivilbevölkerung.(dana) Zwei Tilgungsraten der Mannheimer Gold- anleihe von 1927 ausgelost. Zwei Tilgungsraten der 4prozentigen Mannheimer Goldanleihe von 1927 in Höhe von 868 700 Mark sind jetzt aus- gelost worden. Von dem ursprünglichen Emis- sionsbetrag von 10 Millionen Mark befinden sich nach der Rückzahlung noch 4 Millionen in Umlauf.(dana) Kuponeinlösung bei der Kommunalen Lau- desbank. Die Badische Kommunale Landesbank löst Kupons von Pfandbriefen und Kommunal. Obligationen per 1. April, 1. Mai und 1. Jun 1946 ein.(dana) Eine Zeitschrift für Metallforschung. Untel dem Titel„Metall forschung“ erscheint in Stutt. gart seit kurzer Zeit eine Zeitschrift für d gesamte Gebiet der Metallkunde und Werkstoff. prüfung im Verlag Dr. Riederer,(dana) Jahr: — Pasing rikani legt v samm mee e Ge Be Berick ses i drei umsic! Gesun kannt ist, di derste Im W. sich Bevöl Ueber habe, Leber ben unzur Ni man letzte Plätz. Wanc dem ung“ richts ihnen letzte unan richte stelle R bis 2 Stimt und kann für c nicht kühle Wüns W Polit. Wort! in 8 haup gewe und e auch Auße und rede. 1939 Deut Korr „Wir Ir form D dem die 1 den * 5 ef Baye eintr. stellt Dure ziffer fahr kängr lie i. fünf mord ausg. gespf Vork. Ame chen aufz