ber 1906 — Messe Teilnahtg ben, beson Wakel und Her schlos im Werz (dang) Wiederauf, leihen be. ner Presse. ana) 1 NAN N H E IM E 3 %%% Stadt. nir u Mere Aab T U N Einzelpreis RM 0.20 2 ſbrgang 1 Nummer 32 f 15 bromyko übernimmt den Vorsitz t Vewyork, 16. September.(dana) Der erschaften bihetdelesierte im Weltsicherheitsrat, ſer-Regatu nürei Gromyko übernahm Montag den ſersitz des Rates. Der 38jährige sowieti- 5 he Diplomat ist der erste der„Großen e bei der unter dem System des abwech- anden Vorsitzes dieses Amt inne hat. Lalserslal, compko tritt jetzt an die Stelle des pol- 5 Uhr; Sy schen Delegierten Dr. Oskar Lange. dhofe ö 22 242 02 Cl Arabischer Plan für Palästina 02 Grieß. London, 16. September.(dana) Die ara- 1 m ehen Delegierten bei der Palästina-Kon- ) S0 40 renz traten am Samstagmorgen in den nheim; ö dumen der ägyptischen Gesandschaft zu- etsch; I zmmen, um den Gegenvorschlag zum bri- Edingen schen Palästina-Plan zu beraten. einheim n ele um; Amerikanische Lebensmittel Frankfurt, 16. September.(dana) Deut- he Zivilisten, die sich im Besitz kleinerer engen amerikanischer Lebensmittel befin- en, werden in Zukunft nicht mehr in den ſerdacht des illegalen Erwerbs derselben ommen, gab das amerikanische Hauptquar- er bekannt. Diese Lebensmittel unterlie- en nieht mehr der Beschlagnahme durch le Militärbehörden. a Dollargutscheine für Besatzung ) 1:0; 48 prankfurt, 16. September.(dana) Die nheim 2) zmerikanischen Besatzungstruppen in 6.1; Mis heutschland werden, nach einer Bekannt- 1e gabe des Hauptquartiers der amerikanischen 2 ab 17. September nicht mehr wie 728 Truppen 1 — 88 bisher ihre Löhnung in alliiertem Besat- in neuen„Dollargut- „FC Nek zungsgeld, sondern ehsfeld i, cheinen“ erhalten. Diese Gutscheine dür- Mannheim en ausschließlich zur Bezahlung in ameri- tenheim- anischen Messen und Kantinen, sowie zum eld— If eldverkehr innerhalb der amerikanischen 846 Mann Armee, dagegen nicht zur Zahlung in deut- isbach lab chen Geschäften verwandt werden. Deut- 1 che Angestellte bei amerikanischen Dienst- 5 ellen werden weiterhin mit deutscher oder 1e du, Alierter Marke bezahlt. Die Dollargutscheine Die fan. frfen nicht irn deutschen Wirtschaftsver- 1 Rennen kehr verwandt werden. ioreneiner in— Stein- al; Alters- SV Fried. heim; 180 9 Secken⸗ Staffel I. ER Mann- iehsfeld- M80 ch— 80 Sd 57 SKG Bir- 15 Uhr.) Fußball Littelstr. 4, Wei Nacht. eginn: 21.1 chmals dle her, Alfreg Karten ab n den Vor. 2100 HAittelstr. 4 äglich 19.6 30 Uhr.- Washington, 16. Sept.(dana) Präsident rums gab am Samstag im Zusammen- hang mit der Rede des Handelsministers Henry A. Wallace eine Erklärung ab, in der es u. 3. heißt:„In der Außenpolitik der Vereinigten Staaten ist keine Renderung eingetreten, und es wird keine Wesentliche denderung eintreten ohne eine Diskussion und Besprechung zwischen dem Präsiden- 1 1 en, denn Außenminister und den führenden Ete Circhs persönlichkeiten des Kongresses“. Auf der Unerhörte pressekonferenz am Donnerstag habe seine mt Wat, antwort auf eine Frage zur Rede des Han- Zigarren, delsministers, die dieser kurze Zeit später len ee Neuyork hielt, zu einem begreiflichen und Frau Mißverständnis geführt. ( hlallenc,„ich wollte zu erkennen geben“, sagte er Heſdel Präsident Truman,„daß ich das Recht des zal-Theatet fiendelsministers anerkenne, eine Rede zu aufsstellen. est. Eireus Donnerstag, kt. Wieder. en bel el halten. lch wollte jedoch damit nicht Ih zum Ausdruck bringen, daß ich die Rede k Darlegung der amerikanischen Außen- politik billige.“ Zustimmung zu Trumans Erklärung Die neue Erklärung des Präsidenten Tru- man zur Rede des Handelsministers Wallace würd in Kreisen der amerikanischen Haupt- stadt als politischer Triumph des Außen- ministers Byrnes und seiner Politik über Wallace gewertet. Die von Byrnes auf der Fkeriser Konferenz eingenommene Haltung e des kesten Widerstandes gegen eine Politik, steck 9 welehe die Amerikaner als russische Ex- girche: 9% f 2 L pension betrachten, sei in einem Ausmaß „ bekräktigt worden, wie es nicht zu erwarten ue Sager. ZN re EEE September atiskirche „ Konkor- Christus. bstheim, 1 denskirche. 10 Festgd, 1., Pf. En. Lutz; Lu- nann; Me. 9 Festgd, f. Scharn- scheidlen. 1 2 Berlin. Edelmetalle und Diamanten im 80., 14% Werte von rund 35 Millionen Dollar sind bisher 5 im Verlauf des Unternehmens ‚Sparkler“ in 80. 9.30 ls der amerikanischen Zone beschlagnahmt wor, ig an de, den. Bieher Wurden im Zusammenhang mit Jesu dieser Aution 35 Personen in der brleteehen 9.30, 11000 Lone verhaftet, unter denen sich einige leitende 6.15, 7 0 Angehörige der früheren Ss befinden, die man Zane, nisher vergeblich gesucht hatte. -Geist- E 55 1 b„ Mailand. Der Streik der italienischen Messe,] Staatsangestellten wurde am Freitag nach ein- 0 Anda Nöchiger Dauer beendet. Kundgebungen gegen 1 die Verteuerung der Lebenshaltung dauern in Str.:, 770 Italien an. In Padua kam es zu Gewalt- tenstrabe atigkeiten. kanssg Rom. Italien wird die diplomatischen Be- 1120 Ui nehungen mit Mexiko wieder aufnehmen. Der Ker tal, 8. mexikanische Botschafter, Mariona Armentariz al- Süd, 8, die Castillo wird in Kürze in der italienischen Franz, Hauptstadt erwartet. Der neue italienische artenstag, botschafter für Mexiko, Luigi Petrucci. ist am 1 amstag nach der mexikanischen Hauptstadt zandhofen abgereist chön ag 1* 930 U Paris. Michel Cilemenceau, der Sohn des 7, 8.30, I. chemaligen französischen Ministerpräsidenten rvesheim eorges Clemenceau, wurde am Samstag ein- 6.15 Un dimmig zum Präsidenten der Republikanischen de n, ebeltspartel GRT) gewählt 1 ö W arscha u. Die polnische Armee wurde, twock: 1 die Marschall Rola-Zymiersky, der Oberkom- maftliehg aaulerende der polnischen Armee, am Frei- 5 57 bekannt gab, auf 150 000 Mann redusiert. 435 16. le Armee hatte bei Ende des Krieges eine adenbu 1 Stärke von 650 000 Bann. Sonneif, Neu-Delhi. Die indische verfassung eig ge debende Versammlung ist für den 9. Dezember V Goethe einberufen worden, wie am Montag in der in- dischen Hauptstadt bekanntgegeben wurde. ö f(dana ap) ö gestrige Landes versammlung der großen Dienstag, 17. September 1946 Zweite le zung der Verfassung Lebhafte parlamentarische Debatten— Die ersten 26 Artikel durchgesprochen Stuttgart, 16. Sept.(dana) Der Vor- hang vor der politischen Bühne ist aufge- zogen. Der Entwurf unserer künftigen Ver- fassung wird seit gestern morgen in Rede und Gegenrede vor der württembergisch- badischen Verfassunggebenden Landesver- sammlung im Festsaal des Furtbach-Hau- ses in Stuttgart besprochen. Schon die er- sten Stunden des hohen politisch-parlamen- tarischen Geschehens, das sich vor vollbe- setzten Zuschauertribünen abspielt, bewies, daß die alte, Tradition in den jetzt vom Volk gewähl- ten Abgeordneten noch durchaus lebendig ist und keineswegs von dem diktatorischen zwölfjährigen werden konnte. Ehrengäste der gestrigen Tagung der Voll- versammlung gewannen druck, daß die hier vereinten Vertreter des neugewählten Landes Württemberg-Baden keine Neulinge in der politischen Schule der Demokratie sind, sondern deren Spiel- regeln beherrschen und anzuwenden wis- sen. Neben der Mehrzahl in Würde ergrau- ter Verfechter meldeten sich auch eine Anzahl jüngerer Abgeordneter zu Wort und griffen sachlich in die Debatte ein. süddeutsche demokratische Zwischenspiel vernichtet Auch die amerikanischen Ein- wohl den demokratischer Prinzipien Die Eröffnung der Landes versammlung Präsident Simpfendörfer eröffnete die Sitzung der Verfassunggebenden mit einer Würdigung staatsmännischen Rede von Außenminister Byrnes und dessen Konzep- tion eines Friedens für Deutschland, der unser Land wieder in die Gemeinschaft der kriedensliebenden Völker einreihen soll. Er betonte die historisch denkwürdige britisch- amerikanische Zonenvereinigung, durch die 38 Millionen deutsche Menschen wirtschaft- lich wieder unter einheitliche Verwaltung kamen und sprach die Hoffnung aus, daß gewesen wäre, wern Wallace seine Rede nicht gehalten hätte. Was Wallace sagte Handelsminister Wallace hatte am Don- nerstag im Madison-Square-Garden in Neu- york auf einer Massen versammlung, die vom„National Citizens Political Action Committee“ und von dem„Independant Ci tizens Committee for Arts, Sciences and Professions“ einberufen worden war, für die Wahl zweier Kandidaten der demokratischen Partei und der amerikanischen Arbeiter- partei gesprochen. In seiner Rede, die mit wenigen Ausnahmen der gegenwärtigen internationalen Lage gewidmet war, hatte Wallace u. a. erklärt: Wir können nicht ruhen in der Gewißheit, daß wir die Atom- bombe erfunden haben und daß daher die- ser Sendbote der Zerstörung schon für uns arbeiten wird. Die imperialistische britische Politik im Nahen Osten im Verein mit der russischen Revanche würde die Vereinigten Staaten direkt in den Krieg führen, wenn sie nicht eine klar bestimmte eigene Politik hätten. Keine dieser beiden großen Mächte wünsche jetzt einen Krieg. Aber die Gefahr bestehe, daß, was auch immer ihre Absich- ten seien, ihre gegenwärtige Politik schließ- lich doch zum Kriege führen könnte. betonte in diesem Zusammenhang, daß er weder antibritisch noch pro- britisch sei, ebensowenig wie antirussisch oder Pro- russisch. Verständigung mit der Sowjetunion Die Vereinigten Staaten müßten ernst- haft einen Frieden mit Rußland erstreben, Wobei wir aber wünschten, daß man auch ihnen auf dem halben Weg entgegen- komme. a „Wir für unseren Teil,“ sagte Wallace, „sollten erkennen, daß uns die politischen Angelegenheiten Osteuropas nicht mehr an- gehen als jene Südamerikas, Westeuropas und der Vereinigten Staaten die Sowjet-⸗ Er die übrigen Zonen sich diesem Verschmel- zungsprozeß bald anschließen möchten. Allen Männern, die an der Zonenanglei- chung mitgewirkt haben, den Herren der Militärregierung, dem Ministerpräsidenten und Ministern sprach er im Namen der Landesversammlung seinen Dank aus. Die Verfassunggebende Landesversamm- lung forderte Präsident Simpfendörfer in klaren Worten auf, einen neuen parlamen- tarischen Stil zu fassen, der nichts zu tun haben dürfte mit dem Stil der Gosse, der in manchen Parlamenten vor 1933 ange- troffen worden sei. Der neue Stil könne nur aus dem neuen Geist der Solidarität und Verantwortung gegenüber Volk und Staat wachsen und müsse der Geist gegen- seitiger Achtung sein. Die notwendigen Auseinandersetzungen dürften zwar nicht zimperlich geführt werden, müßten aber vom Geist der Fairness getragen sein. Frei- heitsliebende Menschen, die das Recht und die Pflicht hätten, ihre eigene Auffassung und die der Kreise, die hinter ihnen stün- den, zu vertreten, sollten in diesem Parla- ment zu Worte kommen, dessen Raum ebenso Anspruch auf Würde und Festlich- keit haben müßte, wie jeder andere, sei es ein hohes Gericht oder eine kirchliche Weihestätte. Die Würde unseres Volkes und seines Staates— so schloß der Präsident seine Begrüßung— sind in ihre Hande ge- geben. Ich bitte Sie, dafür zu sorgen, daß diese Würde in ihren Händen wohl ge- borgen ist. Zu Beginn der Tagesordnung wurde ein- stimmig beschlossen, die Geschäftsordnung des früheren Württembergischen Landtags vom 1. Juli 1926 unter Berücksichtigung sinn- gemäßer Abweichungen anzuwenden. Dar- auf sprachen die Abgeordneten durch den Mund des Präsidenten Simpfendörfer Staatsrat Prof. Dr. Schmid. Generalstaats- Strittige Rede des Us-Handelsministers Präsident Truman bestätigt die Uebereinstimmung mit Außenminister Byrnes union angehen.“ Die Sowjetunion muß da- von überzeugt Werden, dag wir keinen Krieg gegen sie beabsichtigen. Ebenso müs- sen auch wir sicher sein, daß Sowietruß- land keine Politik der territorialen Expan- sion oder Weltbeherrschung durch die Kommunisten in den anderen Ländern ver- folgt, die jeder Aenderung der Moskauer Parteirichtlinien getreulich gehorchen.“ Vorbild guter Nachbarschaft In der vollen Entwicklung der Rechte der kleinen Nationen könnten die Briten und die Sowjets einen guten Teil von der Politik der guten Nachbarschaft lernen, Wie sie Präsident Roosevelt durchgeführt habe.„Ieh glaube, schloß Wallace, daß der Friede— ein Friede, wie ich ihn heute abend gezeichnet habe— das ist, worum es in der Kongreßkampagne in diesem Herbst und bis zu der Präsidentenwahl 1948 geht. Von der Art, wie wir diese Frage lösen, wird nicht abhängen, ob Wir in„einer Welt“ oder in„zwei Welten“, son- dern ob wir überhaupt leben.“ anwalt Dr. Schmid und dem Alterspläsi- denten, Vorsitzenden und Berichterstatter des Verfassungsausschusses. Abgeordneten Keil, für ihre gemeinsame energische und wertvolle Arbeit an der Ausgestaltung des Verfassungsentwurfes für die künftige Verfassung ihren Dank aus. Der Bericht des Vorsitzenden Keil Abgeordneter Keil schilderte anschlie- gend die vom Ausschuß in den vergan- genen Monaten geleistete Arbeit als deren Abschluß er dem Gremium nunmehr den gedruckten Bericht voſlegen könne, und wies daraufhin, wieviel mühevoller Geistes- —— letzter Mm ute... PPP 92 Freier Zeitungsaustausch mit der französischen Zone Berlin, 16. Sept.(dana) General Robert A. Meclure, der Leiter der Infor- mationskontrolle der amerikanischen Militärregierung für Deutschland, gab am Montag bekannt, daß die französi- schen Besatzungsbehörden seinen Vor- schlag vom 27. August über einen freien Austausch von deutschen Zeitungen, Zeitschriften, Büchern und anderen Ver- öfrentlichungen zwischen den einzelnen Zonen angenommen haben. Die briti- schen Besatzungsbehörden hatten den Vorschlag bereits früher angenommen. Letzte Wahlergebnisse Britische Zone Hamburg, 16. Sept.(dana) Von nichtamtlicher Seite wird soeben das vorläufige Endergebnis berichtet. Danach erhielten SPD 5 513 855, CDU 5 377 316, KPD 752 721. Unabhängige 2534 970, Zentrum 459 425, FDP 651 161, Konser- vative 19 012, NL 1 002 718, RV 1528 Stimmen. Französische Zone Baden- Baden, 16. Sept.(dana) Das vorläufige Endergebnis wird soeben von nichtamtlicher Seite berichtet. Da- nach erhielten: CDU 1273574, SPD 563 507, KPD 180 466, DVP 87 015, sonstige Stim- men 637 849. arbeit es bedurft habe, um das Werk, das einen Umfang von 700 Schreibmaschinen seiten habe, zu gestalten, Er gab eine sum- marische Uebersicht über den gesamten Entwurf, der die juristische Formulierung unserer staatlichen Gemeinschaftsbasis dar- stellt und als ein vollgültiger Vorschlag für die Verfassung und den Aufbau eines de- mokratischen Staates gelten kann, der so- wohl der Würde des Menschen. seiner Frei- heit und seinem Recht. als auch im staat- lichen Grundriß den Anforderungen sozia- jer und demckratischer Prinzipien ent- Spricht. 5 Abgeordneter Keil appellierte in seinen Ausführungen noch einmal an die Einsicht der Alliierten bezüglich der Unlösbarkeit des Flüchtlingsproblems und unterstrich dabei den guten Willen, das Mögliche zur Erfüllung der Forderungen zu tun. Wenn uns Deutschen aber der Kampf um dle de- mokratische Gestaltung unseres Landes zu sehr erschwert werde. nütze unsere Sanze Arbeit nichts, weder uns, noch dem euro- pàischen Erdteil. (Beratungsberieht auf Seite 2). Rohe Wahlbeteiligung in drei Zonen Ruhiger Verlauf— CDU und SPD in den Westzonen führend Bei den am Sonntag in der englischen und französischen Zone sowie der Mark Brandenburg und Mecklenburg- Vorpom- mern abgehaltenen Wahlen betrug wieder- um, wie bei den vorhergegangenen Wah- len, die Beteiligung im Durchschnitt über 90 Prozent. Aus der britischen Zone liegt eine vorläufige Zwischenzählung vor, die die Hälfte sämtlicher Ergebnisse umfaßt. Nach bisherigen Berichten steht die cu mit 14 067 Sitzen an erster Stelle, ge- kolgt von der SPD, die 12 378 Sitze erhielt. An dritter Stelle steht die NLP mit 9225 Sitzen, während die FDP mit 1526 Sitzen an vierter Stelle folgt. Ferner erhielten das Zentrum 1172, die KPD 912 und die Konservativen 22 Sitze. Französische Besatzungszone 5 Nach einem vorläufigen Gesamtergebnis der Gemeindewahlen in der französischen Zone verteilen sich die Stimmen auf die einzelnen Parteien wie folgt: Sozialdemo- kraten 430 292, CDU 1 185 205. KPD 156 766, Demokraten 126 794. Auf Parteilose und Splittergruppen entfielen 517 898 Stimmen. Mecklenburg- Vorpommern Von 985 167 Wahlberechtigten haben 919 153 ihre Stimme abgegeben. Die Stimmen verteilen sich auf die ein- zelnen Parteien wie folgt: SED 575 589; LDP 93 951 CDU 145 998 Frauenausschüsse 10 914; Gegenseitige Bauernhilfe 14 635. Mark Brandenburg Wahlberechtigt 1 620 192. Gültige Stim- men 1 368 867. Verteilung der Stimmen: SED 820 600 Stimmen; CDU 259 038 Stimmen: LDP 236 287 Stimmen; Frauenausschuß 13 975 Stimmen; Bauernhilfe 38 062 Stimmen Neue Gemeindeverfassung Berlin, 16. Sept.(dana) Am gleichen Tage, an dem in der sowietischen Besatzungs- zone die Gemeindewahlen ihren Abschluß fanden, erhielten die Länder und Provinzen der Sowjetunion eine neue Gemeindeverfas- sung. Der Entwurf wurde von der Provin- zlalverwaltung der Provinz Mark Branden- burg ausgearbeitet. Die sowjetische Mili⸗ tär verwaltung hat den vorgeschlagenen Text bestätigt und damit das demokra- tische Grundgesetz für alle Gemeinden in der Sowjetzone für verbindlich erklärt. Die demokratische Gemeindeverfassung, die für alle Dörfer und Städte in der Sowjetzone, mit Ausnahme von Groß-Ber- Iin, Geltung hat, regelt in ihren sieben Tei- len und 57 Paragraphen die Gemeindeange- hörigkeit, Vertretung und Verwaltung der Gemeinde, die Ortsgesetzgebung, kommunale Wirtschaft und Finanzen, das Verhältnis zu den übergeordneten Organen und die all- gemeinen Grundlagen des Gemeindewesens. Tagung aller Oberbürgermeister Stuttgart, 16. September.(Eig. Bericht) In der Zeit vom 15. bis 18. November tref- ken sich in Stuttgart alle Oberbürgermei- ster der amerikanischen und britischen Zone zu einem gemeinsamen Gedanken- und Er- fahrungsaustausch über industrielle, ver- waltungsmäßige und kulturelle Fragen. Der Städtetag, der auf Initiative des Stutt- garter Oberbürgermeisters Dr. Klett zurück- zuführen ist, sieht eine Reihe von wichtigen Referaten verschiedener Oberbürgermeister vor. Die Vorbereitungen für die bedeut- same Tagung sind im Gange. Zwischenbilanz der Pariser Konferenz Eine Uebersicht der„New Vork Herald Tribune“ über die Verträge Paris, 16 Sept.(dana) Walter Kerr ver- ökkentlichte am Sonnabend in der Pariser Ausgabe der„New Vork Herald Tribune“ einen Artikel, in der er sich mit der von der Pariser Konferenz bis jetzt geleisteten Arbeit befaßt. „Den Delegierten von 21 alliierten Na- tionen,“ so schreibt Kerr,„wurde am Don- nerstag mitgeteilt, daß sie ihre Ausschuß- arbeit bis zum 5. Oktober beendet haben müssen und daß die gesamte Friedenskon- Lerenz bis zum 15. Oktober abgeschlossen sein müsse, wenn sie hofften, an der Voll- versammlung der Vereinten Nationen, de- Die französische Verfassung Ernste Gegensätze um die Rechte der zweiten Kammer Paris, 16. September.(dana) Die kran- zösische verfassunggebende Versammlung lehnte mit 425 gegen 126 Stimmen einen Antrag der Rechten ab, dem Präsidenten das Recht zur Auflösung der Kammer zu geben, wenn das Kabinett ihn dazu auffor- dert. Die Versammlung beschloß, daß der Präsident während der ersten 18 Monate nach den Parlamentswahlen das Recht zur Auflösung überhaupt nicht und danach nur unter bestimmten einschränkenden Bedin- gungen haben soll. Der 6. Oktober wurde vom französischen Ministerrat als vorläufiges Datum für die Volksabstimmung über die neue französische Verfassung und der 10. November für die Wahl der Volksvertreter der neuen Republik festgelegt. Erhebliche Meinungsverschiedenheiten Zu erheblichen Meinungsverschiedenhei- ten kam es in der französischen verfassung- gebenden Nationalversammlung über die beiden Fragen, welche Machtbefugnisse die zweite Kammer erhalten solle und nach welchen Methoden sie zu wählen sei. In den Kreisen der Republikanischen Volks- partei(MRP) nehmen die Gegensätze zwi- schen dem linken und rechten Flügel zu. Während der linke Flügel zu Zugeständ- nissen gegenüber den Kommunisten und Sozialdemokraten bereit ist. lehnten der rechte Flügel und die Mitte die Zusammen- arbeit mit den Kommunisten ab. Nach ihrer Meinung soll die zweite Kammer, die als„Rat der Republik“ an die Stelle des alten Senats treten soll, umfassende Macht- befugnisse erhalten und damit zu einem konservativen Faktor in der französischen Politik werden. Der Antrag der MRP, der das indirekte Wahlsystem für die Mitglie- der der zweiten Kammer vorsah, wurde am Donnerstag mit einer Me N heit von nur zwei Stimmen abgelehnt. Für die Ueberseegebiete sieht die neue Verfassung eine Vereinigung Frankreichs mit den Uebersee- Departements und den angeschlossenen Ländern vor. Ferner ist die Einsetzung von drei gemeinsamen Kör- perschaften beabsichtigt. ren Beginn nun auf den 23. Oktober fest- gesetzt worden ist, teilnehmen zu können.“ Das Sekretariat der Konferenz berechnet 10 Tage für die Vollsitzungen, die den Ta- gungen der Ausschüsse folgen werden, und weitere 8 Tage für die Reise nach New Vork.“ Noch Berge von Arbeit „Für einen Beobachter in Paris hat die Einhaltung dieses Planes ihre Schwierig- keiten, denn die Ausschüsse haben Berge von Arbeit zu bewältigen und die Vollsit- zungen, die dann folgen, sind don großer Bedeutung.“ „Wenn die Vollversammlung der Ver- einten Nationen nicht zum drittenmal ver- schoben oder die Friedenskonferenz bis zum Abschluß der Vollversammlung ver- tagt werden soll, kann der Plan nur da- durch eingehalten werden, daß die Aus- schüsse ihre Arbeit durch eine Kombina- tion von Nachtsitzungen und einen größe- ren Willen zur Zusammenarbeit und zum Kompromiß, als er bisher gezeigt wurde, beschleunigen.“ Bilanz der bisherigen Arbeit „Eine Uebersicht der Fortschritte, die von den acht Arbeitsausschüssen bis Don- nerstag erzielt wurde, zeigt, daß diejeni- gen Probleme, welche die vier Großmächte im Rat der Außenminister trennten, es sind, die nunmehr auch die Arbeit der Aus- schüsse hinausziehen. Die Arbeit des politischen und territorialen Ausschusses für Italien wurde durch einen Versuch Jugo- slawiens und der anderen Staaten der Sowietgruppe verzögert, die Entscheidung der großen Vier über die italienisch-jugo- slawische Grenze umzustogen. Der Wirt- schaftsausschuss für Italien wurde durch einen hartnäckigen Disput über Reparatio- nen und Entschädigungen in seiner Arbeit aufgehalten. Auf der anderen Seite ha- ben die politischen und territorialen Aus- schüsse für Finnland und Rumänien am Donnerstag nachmittag ihre Arbeit abge- schlossen, vor Allem deshalb, weil sie sich mit Klauseln zu befassen hatten, auf die sich die großen Vier bereits vorher ge- einigt hatten.“ Die einzelnen Verträge Italien: 307 von 78 Artikeln wurden angenommen. Einer der Zusätze wurde ge- billigt. Acht Abänderungsanträge sind an- genommen worden. 14 wurden abgelehnt oder zurückgezogen. 70 müssen noch vom Ausschuß geprüft werden. Die Präambel wurde mit Ausnahme des Paragraphen 3 ebenfalls angenommen. Rumänien: 22 von 38 Artikeln wur- den angenommen. Von den sechs vorge- schlagenen Zusätzen wurden zwei ganz und ein dritter teilweise angenommen. Zwei Ab- änderungsanträge wurden gebilligt. Ueber zwei weitere hat sich der Ausschuß die Ent- scheidung vorbehalten. Sechs wurden zu- rückgezogen oder abgelehnt. Fünf müssen noch vom Ausschuß geprüft werden. Bulgarien: Außer der Präambel, die mit einer Abänderung gebilligt wurde, hat der Ausschuß noch nichts angenommen. Diese Verzögerung ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, daß der Wirtschaftsaus- schuß für den Balkan und der Militäraus- 3 sich noch nicht mit Bulgarien befaßt aben. * ngarn: Neben der Präambel wurden drei der vier Paragraphen des Artikels 1 angenommen. Im ganzen liegen dem Aus- schuß 37 Artikel und sechs Zusätze vor. Weder der Militärausschuß noch der Wirt- schaftsausschuß für den Balkan habeh den Friedensvertragsentwurf geprüft. Finnland: 15 von 34 Artikeln wur- den, ebenso wie die Präambel, angenommen. Ein Abänderungsantrag zur Präambel wurde angenommen. Zwei andere wurden abge- lehnt oder zurückgezogen. ö 1 Dienstag, 17. September 1946 Zee NM ANN F R ET EI T MU N G Dienstag 1 September 1j)— Veröffentlicht unter Militär-Reglerungs-Lizenz US- WB. 103. verantwortlich kur den gesamten Inhalt: E. Fritz von Schilling. Redaktion, Verlag und Druckerei: Mannheim, R 1, 4/6. Telephon 441 51ſ/3. Fostscheckkonto: Karlsruhe 800 186. Anzeigenpreis für die zehngespaltene Nonpareillezeile RM 1.—. 88 Monatsbezugspreis: RM 2,40 einschließlich Trägerlohn. Die kürzlich durch ein Stadtgesundheitsamt in der amerika- nischen Zone aufgestellte theoretische Ernährungsbilanz, der 1. ternationalen Bedarfszahlen zugrundegelegt wurden, wie sie 1936 die„Societs des Nations“ in Genf herausbrachte, ergab für den Ernährungsstand inner- halb der von den Amerikanern besetzten Zone Deutschlands folgendes Bild: Im glücklichsten ist die Lage des Säuglings im ersten Lebensjahr. Er erhält 100 9 des Ernährungssolls. Im dritten Lebensjahr sinkt die Ernährung bereits auf 80, im Sechsten auf 70 35, im zehnten auf 65%, im zwölften steigt sie wieder auf 72 25, um im achtzehnten Lebensjahr auf 50, also die Hälfte des Bedarfes, abzufallen. Die drei Grup- Den der Arbeiter(Teilschwer-, Schwer- und Schwerstarbeiter) erreichen im Durchschnitt 50 o ddes tatsächlichen Bedarfes. Erschütternd abef ist die Zahl von 33 9% bei dem so- Zenannten Normalverbraucher. Dieser theoretischen Ernährungsbilanz, deren Zahlen kür sich sprechen, steht ein tatsächliches Untergewicht von durchschnittlich 15 kg gegen- über. Zwar bedeutet auch diese Gewichtsabnahme bereits Unterernährung schwerer Art, Widerstandslosigkeit gegen Infektionen und sichtbare Verringerung der Arbeits- kähigkeit, Aber sie steht doch in einem Widerspruch zur theoretischen Ernährungs- dilanz, nach der der Hungerzustand schon viel weiter fortgeschritten sein müßte. Es ist also mit Sicherheit anzunehmen, daß ein nicht unbeträchtliches Mehr an Nahrung, als es die tägliche Kalorienmenge gwährt, dem Körper zugeführt wird. Hier wirft sich nun die große Frage auf: woher kommt dieses Mehr? Worauf ist es zurückzuführen, daß die Seit langem erwartete und auf Grund der ungenügenden Ernährung vorausberechnete Hungerkatastrophe großen Ausmaßes bisher ausblieb? Lebensmittelvorräte aus besseren Zeiten sind längst aufgebraucht. Auch die eigenen Reserven des Körpers sind auf- Sezehrt. Eine Reihe von kleinen Quellen, wie Liebesgaben, Lebensmittelpakete aus dem Ausland. zusätzliche Unterstützung durch Amerikaner usw., sind zwar vorhanden, aber gegenüber der Masse der Bevölkerung nur von geringer Bedeutung. Es bleibt als einzige Erklärung der ungesetzliche Bezug von Lebensmitteln oder der Tausch von Sachwerten Segen solche, den fast jeder benutzt und fast jeder aus verständlichen Gründen abstreitet. Für die Richtigkeit der Behauptung, daß nur durch den illegalen Bezug von Lebens- mitteln eine umfangreiche Hungerkatastrophe bisher vermieden wurde, spricht der durch Amtsärzte bestätigte sehr schlechte Ernährungszustand in städtischen und staat- lichen Alters- und Kinderheimen. Die Insassen dieser Anstalten bekommen nur die nen auf Karten zustehenden Nahrungsmittel, ohne Gelegenheit zu einem Kauf„hinten- berum! zu haben. Die Sterblichkeitsziffer in diesen Heimen ist gegenüber derjenigen der übrigen Bevölkerung stark erhöht. Es wird, wenn vom Schwarzen Markt die Rede ist, allzuleicht vergessen, daß der letzte Verbraucher nicht aus Gier, sondern durch Hunger zum illegalen Kauf oder Tausch veranlaßt wird. Die Mutter, die für hre Kinder meilenweit lauft, um Nahrungsmittel einzutauschen, tut das, weiß Gott nicht aus einem verbrecherischen Trieb. Verbrecherisch ist erst der Zwischenhändler, der aus der Not sein dunkles Geschäft macht. Mit aller Schärfe ist diese Grenzlinie zu ziehen. Auf hrer anderen Seite aber steht die Tatsache, dag diese Hintergehung der behördlichen Anordnungen durch Notkäufe offenbar Lebens- mittel freimachte, die gemäß der Erfahrung von Sachverständigen während der Jahre der Bewirtschaftung von Lebensmitteln dureh die Ernährungsämter sonst kaum erfaßt worden wären und die— das darf schließlich nicht übersehen werden— tatsächlich ein Verhungern oder eine Hungerseuche großen Umfanges verhindert haben. Die jetzt bereits objektiv nachweisbaren Folgen der ungenügenden Ernährung, die alle Voraussetzungen für einen Hungertyph aas in sich bergen, sind sehr schwerwiegend. Sie sind nicht nur körperlicher, sondern häufig auch seelischer Art. Daß sie bisher im Vebein mit den schlechten Wohn- und hygienischen Verhältnissen noch nicht zu einer Katastrophe geführt haben, ist zum größten Teil auf den illegalen Bezug von Nahrungs- mitteln zurückzuführen, an dem alle Bevölkerungskreise beteiligt sind, auch, wenn es alle entrüstet ablehnen.=th- Das Flüchtlingsproblem in Zahlen dus nlittelungen des Fichtes kommissars und einer amtlichen Tählung der Militärregierung geht hervor, daß sich Württemberg-Baden bisher der Aus- gewiesenen am verständnisvollsten angenommen und sich mit 73% an der Aufnahme cer Flüchtlinge, die seit Anfang Januar durch sieben Grenzlager an der bayerischen Ost- Srenze in die US-Zone einströmen, beteiligt hat. Es folgt Großhessen mit 70%, dann Bayern mit 60. Die Hereinschleusung und Unterbringung der Flüchtlinge muß bis Ende November abgeschlossen sein. Im Oktober werden wöchentlich 10 bis 15 Trans- dorte mit je 1200 Menschen erwartet. Bis zum 25. August hatte Württemberg Baden 469 380 Menschen aufgenommen. Nach dem neuesten und von der Militärregierung auf- erlegten Aufnahmesoll müssen wir 517 000 Neubürger aufnehmen, das heißt, daß wir am 25. August noch rund 40 000 zu erwarten hatten. Inzwischen dürften diese 40 000 ebenfalls durch die Grenzlager geschleust worden sein, so daß zu hoffen ist, daß nun- mehr der Flüchtlingsstrom in unser Land endgültig versiegt. Die in die US-Zone geleiteten 1,8 Millionen Menschen werden nach statistischer Er- fassung, Zählung und gesundheitlicher Untersuchung quotenweise auf die drei Länder verteilt. Es hat sich dabei ergeben, daß sich Bayern weigerte, seinen Anteil von 54 zu übernehmen, obwohl sowohl Württemberg als auch Baden vom Kriege mehr zer- stört worden sind, Bayern das landwirtschaftlich reichste Gebiet umfaßt und erheblich geringer besiedelt ist. In Bayern wohnen 118 Bewohner auf 100 ha, in Württemberg- Baclen 200 und in Hessen 180. Auf einen Quadratkilometer werden in Bayern in Zu- kunft 126 Einwohner, in Württemberg-Baden 222 und in Groß-Hessen 188 kommen. Die Wohnraumbelegung in Württemberg-Baden ist 1,9 Personen pro Wohnraum, in Hessen 1,8 und in Bayern 1,2. Neuerdings scheint Bayern auf die Vorstellungen der beiden anderen Länder hin, seine Aufnahmebereitschaft erhöht zu haben. 5 Von den 317 000 Flüchtlingen, die Württ emberg-Baden aufgenommen Hat, entfallen 317 000 auf Württemberg und 200 000 auf Baden(65,6% zu 34,4%). Da die Spitzen der Flüchtlingsreferate während der ganzen Aktion harmonisch zusammenarbeiteten, konnte die gerechte Verteilung zwischen den beiden Teilen des neuen Landes erreicht werden. Wie das Zahlenmaterial zeigt, handelt es sich um ein Problem von einmaligen Ausmaßen, das alle Völkerbewegungen aus vergangener zeit in den Schatten stellt. Wir müssen aber che Heimatlosen aufnehmen und sollten uns vor Augen halten, daß alle diese deutschen Menschen nach Ueberwindung der augenblicklichen Not und der anfänglichen Härten und Nachteile eine wertolle Bereicherung inserer Arbeitskapazität darstellen, wenn auch im Augenblick der Prozentsatz der arbeitsfähigen Männer in den Transporten gering ist. Das dringende Gebot der Stunde ist nun die Beschaffung von Schlafstätten und Wohnräumen, damit die Hunderttausende endlich wieder ein menschenwürdiges Da- zein führen können. tz. Die andere Seite als Ernährungssoll die in die Beratung der Verfassung (Fortsetzung von Seite 1) Der vom ganzen Haus mit großem Bei- tall begrüßten Ansprache des Abgeordneten Keil schloß sich sofort die Einzelberatung über die Verfassungsartikel und die dazu gestellten Aenderungsanträge an. Die Prä- ambel und die Artikel 1—15 wurden ein- stimmig in der vorliegenden Form ange- nommen. Lediglich der Artikel 6 mußte auf Antrag des Abgeordneten Dr. Kauf- mann-Bühler(Ettlingen) CDU zur nochma- ligen Beratung in die 3. Lesung zurückver- wiesen werden. Der Abgeordnete hielt es kür erforderlich, die Ausnahmebestim- mungen klarer zu formulieren, da es sich bei der Unverletzlichkeit der Wohnung um ein gerade in diesen Krisenzeiten schwer- Wiegendes Grundrecht handelt, dem ver- kassungsmäßig Schutz gesichert werden müßte. Heime für eiternlose Kinder Eine lebhafte Debatte entspann sich um den Artikel 16, an dem die Abgeordnete Frau Dr. Fritschle(CDU) eine Aenderung vorgenommen haben wollte, nach der„el- ternlose Kinder, die nicht in einer Familie aufwachsen können, in Heime aufzunehmen sind, die ihnen ein gesundes Familienleben ersetzen sollen.“ Abgeordnete Frau Haag (SPD) und Abgeordnete Frau Langendorf KPD) protestierten dagegen, daß Frau Dr. Fritschle das Problem der Kindererziehung als ein Privileg der CDU darstelle und ver- langten in langen Ausführungen die Durchführung des Gleichheitsprinzips für die Frau auf allen Gebieten. Abgeordnete Leibbrand KPD) legte Wert darauf, noch einmal zu unterstreichen, daß die Heim- erziehung der Erziehung im Elternhaus gleichzustellen sei. Alle Redner warnten davor, die Heimerziehung kasernenmäßig aufzuziehen. Der Artikel 16, in dem es ur- sprünglich hieß„elternlose Kinder, die nicht in einer Familie leben“, wurde mit dem Abänderungsvorschlag der CDU ange- nommen. Betriebsrat und Streikrecht Der Abgeordnete Klausmann(KPD) schloß sich einem Antrag des Abgeordne- ten Gehring(SPD) auf Abänderung des Ar- tikels 22 an, in dem nach Meinung der beiden Fraktionen die Anteilnahme der Ar- beitnehmer an der Gestaltung der Betriebe und die verfassungsmäßige Verankerung des Streikrechts nicht klar genug zum Ausdruck kommt. Der absolute Abände- rungsantrag wurde aber abgelehnt. Auf all- gemeinen Wunsch wird die Abstimmung über die Abschnitte IV und V Geligion, Erziehung und Unterricht) von der Tages- ordnung abgesetzt, um nach nochmaliger Beratung vorgenommen zu werden. Artikel 41 und 42: Vom Staat Das Haus schritt zur Abstimmung über die Artikel des zweiten Hauptteils„Vom Staat“. Abgeordneter Kühl(CDU Karlsruhe) äußerte sich in längeren Darlegungen zu einem Abänderungsantrag seiner Fraktion zu den Artikeln 41 und 42, Staatsform und Staatsgebiet befassen. Die CDU erklärte sich mit der bisherigen Fas- sung des Artikels 41:„Württemberg-Baden ist ein Glied des deutschen Reiches und eine demokratische und soziale Republik“ nicht einverstanden und schlägt folgenden Text Vor:„Württemberg-Baden ist in einem eini- gen deutschen Bundesstaat eine demokra- tische und soziale Republik“. Der Redner unterstrich in seinen Ausführungen, die vielfach von Zwischenrufen der Linken un- terbrochen wurden, den Willen der CDU zu einer aus sachlichen Gründen und staats- politischen Ueberlegungen christlich ausge- richteten Politik und suchte die Ursachen des Nazismus zum größten Teil in der Ent- christlichung unseres Lebens. Es genüge nicht, immer auf die Schandtaten der Nazis hinzuweisen. Es müsse vielmehr auch die Vorgeschichte berücksichtigt werden(Zwi- schenruf KPD:„Sehr richtig! Muckermann!“) Die CDU lehne den Föderalismus von ehe- dem ab, wolle aber auch keinen übersteiger- ten Zentralismus FHitlerscher Prägung, der eine Zusammenballung von Verwaltung und Industrie und damit einen Brutherd für den Kapitalismus in Berlin großgezogen habe. Blindwütige Unitaristen seien genau so wie Separatisten Todfeinde des ganzen. Die CDV wolle einen möglichst selbständigen Bundes- staat, aber keinen nazisischen oder kom- munistischen Zwang(Zuruf KPD:„Schwarze Diktatur!“) Schlieglich bat Abgeordneter Kühl als Vertreter des badischen Volkes um mehr Einfühlungsvermögen und Fingerspit- zengefühl bei der Behandlung der badischen Fragen und riet, man möge sich bei allen Entscheidungen von absulater Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit und gerechtem Lastenaus- gleich leiten lassen. Wesentlich sei wohl die Erreichung dieses Zieles, welches eine De- zentralisation in der gesamten Staatsver- Waltung von Württemberg-Baden erstrebe. Eine neue Formulierung Abgeordneter Heuß DVP) brachte einen Abänderungsantrag seiner Fraktion für den Artikel 41 mit folgendem Text ein:„Würt⸗ temberg-Baden“ ist ein demokratischer und sozialer Volksstaat. Er ist ein Glied der deutschen Republik.“ In seiner Legrün- dung wies Abgeordneter Heuß darauf hin, daß es verfrüht sei, über den Charakter des Föderalismus zu diskutieren, da wir ja noch gar kein souveränes Staatsgebilde hätten, um einen eventuellen Staatenbund schließen zu können. Er hält deshalb auch die Formulierung der CDU, die von einem deutschen Bundesstaat spricht, für verfehlt. Die würtembergisch-badische Frage zeige, betonte Abgeordneter Heuß. daß wir durch die Zusammenlegung beider Länder in eine geschichtliche Lage gekommen seien, die wir nicht gesucht hätten, die heute aber eine Gegebenheit sei und von uns zum Nut- ger Prozesses gewidmet und daneben, man zen beider Teile gehandhabt werden müsse. Nach vierstündiger Sitzung vertagte sich das Haus auf Dienstagmorgen 9.30 Uhr. — Trennung von Dänemark Kopenhagen, 15. Sept.(dana) Die Bevöl- kerung der Faroer-Inseln entschied sich in der Volksabstimmung am Samstag mit ge- ringer Mehrheit für die Trennung von Dänemark, in dessen Besitz die Inseln seit dem Jahre 1300 gewesen sind. Der Vorschlag der dänischen Regierung auf eine Neuge- staltung der Beziehungen zwischen den Faroern und Dänemark auf der Basis eines größeren Mages an Unabhängigkeit für die Inseln wurde mit 5650 gegen 5500 Stimmen abgelehnt. Gemeindewahlen in Schweden Stockholm, 16. Sept.(dana) Die ersten Gemeindewahlen, die nach dem Kriege in Schweden abgehalten wurden., brachten nach vorläufigen Ergebnissen gegenüber dem bisherigen Stand einen Stimmenver- lust für die Konservativen und die Sozial- demokraten, während die Volkspartei, die Bauernpartei und die Kommunisten eine Stimmenzunahme für sich buchen konnten. Nach bisher vorliegenden Berichten erhiel- ten die Konservativen 468 594 Stimmen und 180 Sitze gegenüber bisher 242 Sitzen, Bauernpartei: 446 831 Stimmen mit 244 Sit- zen gegenüber bisher 208 Sitzen, Volks- partei: 506911 Stimmen mit 226 Sitzen gegenüber bisher 155 Sitzen, Sozialdemo- kraten: 1 454 283 Stimmen mit 664 Sitzen gegenüber bisher 733 Sitzen. Kommunisten: 367 097 Stimmen mit 92 Sitzen gegenüber bisher 73 Sitzen. Die Zahl der abgegebenen Stimmen beträgt etwa 3½ Millionen. Mittelamerikanische Union Guatemala- City, 16. Sept.(INS) Der Mi- nisterpräsident von Guatemala, Juan Jose Arevalo, und der Präsident von Salvador, Castaneda, unterzeichneten am Freitag in Santa Anna ein vorläufiges Uebereinkom- men für eine politische Union der zentral- amerikanischen Staaten. Dieses Ueberein- kommen enthält eine Klausel. wonach die Regierungsvertreter von Costa Rica, Hon- duras und Nicaragua, die bei der Unter- zeichnung nicht zugegen waren. der Union jederzeit beitreten können. die sich mit Zwischen Gestern und Morgen BADEN-BADEN Rund 33 000 Einwohner zählte die Bader. stadt am Ende des Krieges, zu denen ni mindestens die gleiche Anzahl Franzose gekommen ist. Nicht alle sind Soldaten Zivilisten aus der Verwaltung folgten den militärischen Zug, Frauen und Kinder de Besatzungstruppe ließen sich hier nie und geben durch die Vielzahl ihrer r. scheinung der Stadt ihr neues Gepräg Baden-Baden ist der Sitz des französische Hauptquartiers der besetzten Gebiete. Von irgendwelchen Zerstörungen durd den Krieg ist hier nichts zu bemerken. Nu, Baden- Oos, der Bahnknotenpunkt und Um. steigeplatz nach Baden-Baden, zeigt du übliche Bild der Bombentrichter, hochgerg sener Dächer, verbrannter Waggons u verbogener Schienen. Altmodisch verträum dagegen der alte Bahnhof der Kurstad auf dessen plüschbezogenen Bänken in Wartesaal schon Generationen saßen, durch dessen heute wieder einladend geöffneteg Nebenausgang, dessen roten Bodenläufe Blattpflanzen säumen, die Prominenz de: ganzen Erde schritt. Die Straßen mit ihren Schaufenstern 26. gen das heute übliche Bild der Hochfi ausgestellten„Kunst-Kitsches“. Viele Anti. quitätenläden voll angestauter Ladenhüte mit astronomischen Preisauszeichnunges daneben das sammetausgeschlagene, lee Schaufenster eines Juweliers mit den Schildchen„Vermittlung des Verkaufs vol Schmucksachen aus Privathand“. Zeichen der Zeit, letzter Wink an die, die ein Turfplatz und Spielsaal bevölkerten, be Tanzturnieren und Autokorso bekannte Er. scheinungen waren. J Die großen Hotels an der Lichtenthale Allee dienen dem Hauptquartier und den französischen Behörden, und das„Entree interdit“ hemmt den Schritt des Passan- ten und läßt den Verkehr in neue Bahnen gleiten. Auf dem Platz vor der Hauptpost regel ein kleiner, wendiger französischer Militär. polizist nach dem bekannten Vorbild seiner amerikanischen Kollegen den Verkehr. Man möchte es kaum glauben, daß seine lässig individuellen Zeichen, das Winken mit dem gekrümmten Zeigefinger, das Heben det Hand, Schwenken der Arme und Nicken des Kopfes den ihn umkreisenden starken Verkehr beeinflussen, aber Keines Wagen Fahrt wird gestoppt, alles ist in ständigem Fluß und scheint durch den menschlichen Mittelpunkt auf dem weißgestrichenen Sockel magisch geordnet. Fünfzig Meter davon entfernt die gro- Ben Schaufenster der„Services de infor- mation frangaise“, vier Pressephotos aus allen Zonen des besetzten Deutschland, ein Schaufenster davon gan: den bildmäßigen Eindrücken des Nürnber⸗ Will es kaum glauben und hemmt den Schritt wie gebannt, die Auslagen der er- sten im Ausland erschienenen deutschen Bücher aus den letzten Jahren. Und bier darf man nicht nur schauen, man kann so- gar kaufen, was man will, soviel man will, wenn sich auch die in deutsche Währung umgerechneten Preise zwischen 18— 32 fl für ein Buch bewegen, das früher etwa 3—6 RM gekostet hätte. Im Park zwischen Kurhaus und Musik- pavillon, wo zur Zeit der„Lese Schwarz- wälderinnen in Tracht dunkelblaue Trau- ben anboten, harken Gärtner den feueh- ten Kies. Die Doppelkolonade einst reich beschickter, eleganter Verkaufsstände stelt leer. Ein Anschlag an der geöffneten Tit der Kurhausterrasse weist darauf hin, dab der Eintritt für Zivilisten verboten und“ der Speisesaal für französische Offiziere reserviert sei. Die Spielbank ist zur Zeit geschlossen In einem Nebensaal des Kurhauses Wire eine Ausstellung französischer EKinderbü- cher der letzten 15 Jahre gezeigt. Vom Bil derbuch für die Kleinen und Kleinsten zum Lesestoff aller Altersgruppen führ Abschnitt auf Abschnitt der Ausstellung Neben typisch französischer Literatu französische Ausgaben des„Münchhausen“ „Till Eulenspiegel“,„Rübezahl“,„Kai in det Kiste“. Am Ausgang des Saales ein Plakat das vor den Umrissen Europas zwei Elends. gestalten zeigt und darunter den Ten. „Weil Du auf Hitler gehört hast— muß jetzt Europa hungern!“ Hans Roden I——̃ ͤ k kb Die badische Stimme im Aether Eröffnung der Sendestelle Heidelberg Im festlich geschmückten Heidelberger Stadttheater wurde am Samstagvormittag in Anwesenheit von General Keyes, dem Chef der 3. amerikanischen Armee, Vertre- tern der Militärregierung sowie der Spit- zen der städtischen Behörden von Heidel- berg, Mannheim und Karlsruhe die von Radio Stuttgart errichtete Sendestelle Hei- delberg feierlich aus der Taufe gehoben. Mit der Einrichtung dieser ersten Neben- Stelle eines deutschen Nachkriegssenders erhielten nunmehr, wie Mr. Fred G. Tay Jor jun., Chief of Station Radio Stuttgart, in seiner Eröffnungsansprache betonte, die „Zwillinge Württemberg und Baden beide ihre Stimme im Aether zu unbeeinflugtem freien Meinungsaustausch— ein Ereignis, das sich auf die Verschmelzung der viel- fachen Beziehungen beider Nachbarländer glückhaft auswirken dürfte. Colonel Wil- liam W. Dawson, Director of Military Government Württemberg-Baden, der die erfreulich rasche Entwicklung von Radio Stuttgart mit seiner heute schon sechzehn- stündigen Sendezeit hervorhob, sieht eben- falls in der uneingeengten Freiheit und Un- Abhängigkeit des Rundfunks die Vorausset- zung für sein Wirken im Dienst der großen Ideale der Gerechtigkeit, Toleranz und Vernunft. Was Amerikas Außenminister Byrnes in seiner Stuttgarter Rede sagte: „Wir haben wohl oder übel lernen müssen, dag wir alle in einer Welt leben“, müsse auch für den weltumspannenden Rundfunk zur Richtschnur werden bei dem ihm ob- liegenden hohen Mittleramt, zu helfen, die Völker zu versöhnen und sie auf den Pfad des Friedens und der Brüderlichkeit zu führen. Stellvertretender Ministerpräsident Dr. h.. Köhler sprach der Militärregierung, und insbesendere Colonel Dawsen, für ihr verständnisvolles Eingehen auf die schon seit Jahresfrist bestehende Planung einer badischen Sendestelle, ferner den deutschen Helfern an der Verwirklichung dieses Pla- nes seinen lebhaften Dank aus. Er er- innerte an die überwundenen Jahre gekne- belter Rundfunkfreiheit und umrig die Vielfältigkeit der verantwortungsvollen kulturellen und politischen Aufgaben des Rundfunks als des täglichen Partners der öffentlichen Meinung. Die deutsche Stimme im Rundfunk gibt uns die Möglichkeit, vor den Völkern der Welt zu beweisen, daß das wahre Deutschland an der Diktatur nicht zerbrochen ist, sondern seine heiligsten Gü- ter: die friedlichen Leistungen der Kultur unserer Väter und das Erbe unserer großen Künstler und Wissenschaftler gehütet und bewahrt hat. Die nunmehr beginnende Ar- beit der Heidelberger Sendestelle, an deren Programmen auch Mannheim und Karls- ruhe mit ihren reichen Werten teilhaben werden, verheißt nicht zuletzt auch das Weitere erspriegliche Fortschreiten der po- litisch- landschaftlichen Verständigung zwi- schen Württemberg und Baden im Sinne erfüllter Demokratie und erlebter Hu- manität. Erlauchte Geister der deutschen Musik, Gluck, Händel, Haydn, Mozart, Beethoven und Brahms, gleichsam als Taufpaten zum Festakt beschworen gaben der ersten Sen- dung mit ausgewählten orchestralen und Vokalen Werken das bezeichnende Gepräge. Die Dirigenten Dr. Henn(Heidelberg), Laugs(Mannheim), Matzerath(Karls- ruhe) und Dr. Koslik Stuttgart) sicher- ten ihr im Verein mit den Solisten Char- lotte Schweikert(Koloratursopran) und Friedrich Dalberg Gaß) das hohe künst- lerische Niveau. Zu einer ganz besonderen Veberrascehung aber wurde die Aufführung des Concertino für Klavier, Solotrompete und Streichorchester von Dimitri Scho- sta ko witsch, dem heute vierzigjährigen Avantgardisten der russischen Gegenwarts- musik. Was den Hörer hier an von Kon- trasten geschüttelter urwüchsiger Vitalität anspringt und packt, ist fast beängstigend. Schostakowitsch, dessen Sinfonien be- reits Aufsehen erregten, erinnert in man- chem an Moussorgskys revolutionäre Gei- stigkeit von einst. Er überrumpelt durch verblüffendes Nebeneinander von ekstatisch entfesselter Lebensfreude und verhaltener Melancholie. Starke Stimmungsreize ent- stehen aus durchaus neuzeitlichem Ton- empfinden, das aber dennoch in Bindung mit dem Herkömmlichen bleibt. Ein Misch- stil aus alt und neu, mit virtuoser Könner- schaft gehandhabt! Die ausgezeichnete Auf- führung unter Leitung von Rolf Unkel, mit Else Herold als Solistin am Hü⸗ gel und Fritz Georg Langer GSolotrom- pete) erwies die unmittelbare Durchschlags- kraft des sehr interessanten Werkes. C. O. E. Das Tänzchen Von Nausikaa Arbinger Wenn Murr ihrer Puppe eine Tracht Prügel verabreicht hat, sie ins Bett gesteckt und die Decke sehr ordentlich über dem Sägespänbündel glattgestrichen hat, ist sie bereit, mit den Menschen ihrer Umgebung ein paar Worte zu wechseln. Sie wirft diese schnellen und billigen Münzen noch aicht so achtlos um sich wie die sogenannten Erwachsenen, Denn Murr ist zweieinhalb Jahre alt. Es mangelt ihr an Uebung. Vor einigen Tagen lernte Murr ein neues Spiel. Ein kleines Täfzchen um ihre eigene, kleine Person; eine Verbeugung, einige Schritte vor und zurück, mit gereimten Worten unterstrichen und verbrämt. Sie läßt sich gerne dazu verleiten, es vorzu- führen. Sie faßt ihren Rock mit ungeübten Fingern, dreht sich, beugt ihre runden Kniee und summt ein Stückchen einer selbst er- kundenen Melodie, bald hoch, bald tief. urr lächelt, 5 Das gehört dazu. Nicht zu Murr,— das Lächeln ist ein Teil des Tanzes, des Spiels, ein Teil der achtlos umgehängten Maske, die Murr ihrem Publikum zeigt. Weil es früh am Tage ist für das kleine Mädchen Murr, ist noch sehr viel Platz zwi- schen dem unverstellten Gesicht und der winzigen Maske, die sich fremd darüber wölbt; ein weiter Raum für die Wirklich- keit, die das wartende Leben mit tausend Schichten erfüllen wird; eine nach der an- deren wird dem echten Gesicht aufgelegt Werden, verdeckend, heimlich und täu- schend. Die erste Maske, das erste Zeichen der Bewußtheit steht so rührend unbehol- ken in dem kleinen Gesicht, daß der Be- schauer nur allzugern den mahnend er- hobenen Zeigefinger des bösartigen Daseins vergißt. Der spielende Mensch ist ja nur ein Menschlein mit einer schief sitzenden Larve, das aus der Wärme des Animalischen verwundert aufgewacht ist. Murr steht am Anfang jener Straße, de- ren Meilensteine ihr Gesicht verwandeln werden, in immer neue Masken hinein. Man weiß nichts über ihre Art, die Füße zu setzen; nichts über die Schwere oder die Eleganz, mit der sie ihre Augen ver- bergen wird. Wird sie am Ende ihres Gan- ges mit der Welt die Masken abnehmen und wieder mit ihrem Kindergesicht zufrie- den sein, das echt ist, aber ohne Form? Oder wird sie die Stufen der Verwandlung bezwungen haben, die Masken durchdringen mit dem Gefäß ihres Daseins und eine andere Summe zurückgeben dürfen, als sie empfangen hat, Man weiß es nicht. Aber es ist schön, nichts zu wissen; zu tanzen wie Murr mit kleinen Schritten um sich selbst und den Menschen ein Lächeln zu schenken, mit dem sie zufrieden sind. Man darf nur dazu nicht älter als zwei- einhalb Jahre sein Ein dicker Sack Von Wilhelm Busch Ein dicker Sack— den Bauer Bolte, der ihn zur Mühle tragen wollte, um auszuruhn, mal hingestellt dicht an ein reifes Aehrenfeld— legt sich in würdevolle Falten und* ne Rede an zu halten. Ich, sprach er, bin der volle Sack. Ihr Aehren seid nur dünnes Pack. Ich bin's, der euch auf dieser Welt in Einigkeit zusammenhält. Ich bin's, der hoch vonnöten ist, daß euch das Federvieh nicht frißt; ich, dessen hohe Fassungskraft euch schließlich in die Mühle schafft. Verneigt euch tief, depn ich bin der! Was wäret ihr, wenn ich nicht wär? Sanft rauschen die Aehren: Du wärst ein leerer Schlauch, wenn wir nicht wären! In wenigen Zeilen Die Stadt Mainz hat wieder ein eigené! Theater. Der kleine Theatersaal im Stadl. haus mit 300 Zuschauerplätzen ist als Not. theater eingerichtet worden. Das schwerbe schädigte Mainzer Stadttheater soll wieder aul gebaut werden. Das Frankfurter Frobenjus-Insti, tut veranstaltet unter Mitwirkung de Städtischen Museums für Völkerkunde von 18. September bis 15. Oktober eine Ausstel- lung über Jägerkultur und Tierbild. ö Eine Ausstellung graphischer Blätter vol Max Beckmann, einem der führenden Vertreter des Expressionismus, Zeigt 5 Württembergische Staatsgalerie in Stut gart. Die von einer Gruppe von Malern, Bild. hauern und Architekten gegründete ble sische Sezession“ Zusammenschlu 1946) wurde lizenziert. Sie wird Fnde Seb tember im Kasseler Landesmuseum in sammenarbeit mit den staatlichen Kunz sammlungen ihre erste Ausstellung Ku der Gegenwart“ veranstalten. Auslagen mit 2. 5 Di 7 8 D im I weis teilu Die alle + „ 8 2 ff wer 1940 J Pienstag, 17. September 1946 seite 3 gen 5 Terror und aller Mord den irmeren Wider- W 22 Film- Rundschau ADE f 8 g 8 a 7 5 der Gegner des Nationalsozialismus Lücken Im issen werden ausgefüllt eee, eee, i 673 S nicht zu brechen vermochten. In allen. 5 g 5 2 er ee, 40 12 e 1 2 8 Dez, Phasen der zwölthäbrigen Schfeckemberr- Die Ziele der Mannheimer Abendakademie FTF 5 150 2 2 a schaft hätten auch in Deutschland Partisa- wir sind sehr dankbar für die überaus ihnen zur Welt zu setzten. Wer die Bil- Urten schon lange erhaben, Der Fim führt 8 80 N= 3. nen für die Befreiung Europas gekämpft freundliche Aufnahme, die der Plan der dungsgüter nur von außen an sich heran- uns den Weg der Neuberin vor Augen, 165 8 801 ASS N 2 und ihr Leben für die gute Sache geopfert. Abendakademie gefunden hat und mit der kommen oder heranbringen läßt, kann sich mit ihrer Truppe Zeit ihres Lebens Helfer olgt* Er wies auf die vielen deutschen Insassen ersten Woche nach Oktoberanfang begin- wohl eine Menge Wissen zu eigenem ger gequälten und leidenden Kreatur war, 25 5 1 1 der Es bin, erinnerte an den Widerstand nend, werden Lehrgänge und Vortragsreihen Nutzen anschaffen, aber gebildet wird er aper ihren Sieg über die Hanswurstiaden 55 mic Leitung als Wstternrophet 555 5. e al an die ann. zunehmend anlaufen. nicht. Keim sstbetisches des deutschen Theaters nicht mehr erleben 5 0 3 5 3 ster Scholl und nicht zuletzt an die Mann- 5. Die Abendakademie ist kein ästhetisches durfte. Das Typische des Stückinhalts lat, ihrer Eg. Daß der Laubfrosch als Wetterprophet heimer Opfer dieser schrecklich Zeit. Ihr Wir haben in Mannheim etwas langsam 5 5 2 Ruin e urfte. yo sche 8 8 18 „ Geprig im Lande nichts mehr gilt, ist eine Binsen- Sterben e 5885 Verpfliehtung ain, ihre getan; denn die feineren Dinge sind micht Frühstücksinstitut oder Kau auch in physiologischen Einzelheiten u Mzösischer biete. igen durch erken. Nu t und Um. zeigt du hochgerz. ggons und verträum Kurstad änken in Ben, durch Seöffneten odenläufe ainenz de nstern 26“. r Hochffü Viele Ant. Ladenhüter ichnungen zene, leere mit den kaufs von . Zeichen die ein erten, bei gannte Er. htenthale und den a8„Entree s Passau. 1 Bahnen post regel r Militär. dild seiner Kehr. Man eine lässig n mit dem leben der id Nicken n starken 8 Wagens ständigem nschlichen strichenen die gro- de Iinfor. agen mit besetzten won gam Nürnber⸗ ben, man mimt den n der er- deutschen Und hier kann so- man W! Währung 832 RAM her etwa d Musik- Schwarz- aue Trau⸗ en feuch- inst reich inde stell neten Tit hin, dad oten und Ofkiziere schlossen. uses Wird Kinderbũ- Vom Bil. Kleinsten den fühn isstellung. Literatur hausen“ Tai in det in Plakat, ei Elends- en Text. ( muß us Roden lte, t; Bafft. der! är? in eigenel im Stadl als Not- schwerbe⸗ ieder aul Insti- dung de inde vol Ausstel- ätter von führenden zeigt die n Stutt- rn, Bild. 8„Hes, nenschlulf nde Sep- in Zu- Kunst „Ku weisheit. Der Laubfrosch gehört in die Ab- tellung Köstliche Jugenderinnerungen“. Die Antwort auf die Frage:„Wie wird mor- gen das Wetter?“ pflegt man fast durchweg aus seiner Zeitung zu holen. Da die Zeitung den allergrößten Wert auf Zuverlässigkeit legen muß und auch legt, so geht die Sache mit der Wettervoraussage im allgemeinen in Ordnung. Und doch kann es vorkommen, das ein„niederschlagsfreier“ Sonntag allen Ernstes vorausgesagt Wird, während es am nächsten Morgen„Bindfaden“ regnet. Wie ist das möglich? 5 Darüber sind sich die Gelehrten selbst noch nicht einig. Sie sind auch nicht so an- maßend, langfristige Wetter voraussagen geben Zu wollen. Ein bekannter deutscher Meteorologe, Prof. Schnauß, beziffert übri- gens den Grad der Treffsicherheit für kurzfristige Vorhersagen auf 85 Prozent. Hierbei sind durch die Ueberwachung der Atmosphäre und das Zeichnen der Wetter- karten in Abständen von drei Stunden große Uebèerraschungen im allgemeinen aus- geschlossen. Nur auf Grund einer beson- ders stabilen Wetterlage werden ausnahms- weise Vorhersagen bis zu zwei und drei Tagen gegeben. Die regelmäßige Langfrist- Vorhersage lehnt der amtliche Wetterdienst aus guten Gründen ab. Weder die„wilden Wettermacher“ noch die Zeitung haben den 80 vielgesuchten Stein der Weisen gefunden. Und darum begnügen wir uns als Zei- tungswetterpropheten nach wie vor mit der kürzfristigen Vorhersage und freuen uns mit unseren Lesern über die damit gege- bene gute Treffsicherheit, von den paar ver- regneten Ausnahmen abgesehen. 8 Kleine Umschau Die Mitropa-Bahnhofswirtschaft ist ab so- fort auch nachts durchgehend geöffnet. Dienststunden des Standamtes. Zur Bear- beitung der Anträge auf Ausstellung von Ur- kunden und Bescheinigungen bleibt das Standesamt bis auf weiteres nachmittags geschlossen. Vormittags ist das Standesamt often.— Wir weisen auf die Bekanntmachung im Anzeigenteil hin, wonach die Antrag- steller von Staatsangehörigkeitsbescheinigun- gen die Urkunden sofort beim Standesamt Hugo-Wolf-Straße abholen können. Städtisches Altersheim. Die Vormerkungs- liste für Aufnahmen in das Städt. Altersheim wurde wegen Vollbelegung vorläufig geschlos- sen. Wohnungsgesetz des Kontrollrates(Gesetz Nr. 18). Die gegenwärtig in Mannheim anlau- fende Wohnraumerfassung gibt Anlaß, auf dafl Gesetz Nr. 18 hinzuweisen. Danach sind alle Hauseigentümer, Inhaber von Wohnungen oder sonstige Verfügungsberechtigte verpflichtet, alle freiwerdenden Wohnungen, Wohnräume usw. unverzüglich dem Wohnungsamt zu melden. Gedenkfeier Am Sonntagmorgen fand im National- theater eine erhebende Gedenkstunde für die Opfer des Faschismus statt. Eine ge- dampft wirkende Dekoration und Lorbeer: bäume gaben dem Raum ein weihevolles Gepräge. Die Feier wurde vom Orchester des Nationaltheaters unter der bewährten Leitung von Richard Laugs mit dem Trauermarsch aus der Symphonie Es- dur, Opus 55, von Beethoven eingeleitet. An- schließend ergriff Oberbürgermeister Braun das Wort und gedachte zunächst der drei Mannheimer, die einen Tag vor der Besetzung in den Lauerschen Gärten sinn- los ermordet wurden. Er fand dann ergrei- fende Worte des Gedenkens für den Stadt- verordneten Lechleiter, der mit ihm lange Jahre dem Mannheimer Stadtrat angehörte und schilderte sein letztes Zusammentreffen mit dem Gemordeten. Damals schon war Lechleiter von dunklen Ahnungen über sei- nen Tod erfüllt und glaubte nicht an ein nochmaliges Zusammentreffen. Nach zwei Rezitationen und der Verle- sung des letzten, erschütternden Briefes emes zur Hinrichtung Geführten sprach Bürgermeister Trumpfheller als Vertreter Ideen von Freiheit, Sozialismus und Men- schenwürde in die Tat umzusetzen. Die auf- wühlenden Klänge der Ouvertüre zu Goe- thes„Egmont“ von Beethoven gaben der Feier einen würdigen Abschluß. F. R. Die Polizei berichtet Bei 6 Verkehrsupfällen wurden zwei Per- Sonien verletzt in das Krankenhaus einge- liefert.— Beim Baden im Neckar ertrank ein junger Mann; die Leiche konnte bisher noch nicht geborgen werden.— Wegen Diebstahls, Landfriedensbruchs, Schwarz- handels, Körperverletzung, Hehlerei, Ur- kundenfälschung und anderer Delikte wur- den 35 Personen festgenommen. Achtung Hausfrauen! Das Arbeitsamt gibt bekannt: Für verheiratete, nicht berufstätige Frauen des gesamten Stadtgebietes Mann- heim werden die neuen Meldekarten vom 16. 9.— 5. 10. 1946 beim Arbeitsamt Mann- heim, M Za, ausgestellt. Die neuen Melde- karten berechtigen die verheirateten, nicht berufstätigen Frauen zum Empfang der Le- bensmittelkarten bereits für die 94. Karten- periode bei den zuständigen Zweigstellen des Städtischen Ernährungs- und Wirt- schaftsamtes. Die Ausgabe der Meldekarten erfolgt über die üblichen Sprechstunden hinaus an sämtlichen Tagen, außer samstags, von 2—4 Uhr. Die Ausgabezeiten für die neuen Meldekarten sind im eigenen Inter- esse der Empfängerinnen pünktlich ein- zuhalten. Meldekarten werden ausgestellt für die Buchstaben: A—Be am Montag, 16. 9. 468 B—C am Dienstag, 17. 9. 46 D—E am Mittwoch, 138. 9. 46 F—8 arrr Donnerstag, 19. 9. 46 1 5 am Freitag, 20. 9. 46 K—L am Montag, 23. 9. 46 MN am Dienstag, 24. 9. 46 O— am Mittwoch, 25. 9. 46 AR am Donnerstag, 26. 9. 46 S ohne Sch mit St am Freitag. 27. 9. 46 Sch am Montag, 30. 9. 46 1 am Dienstag, I. 10. 46 W Wi am Mittwoch, 2. 10. 46 WK W3Z am Donnerstag, 3. 10. 46 2 am Freitag, 46 4. 10. gebaut für Katastrophenzeiten; verführen sie doch leicht zu einem verzerrten Welt- bild und zu falschen Wertungen. Wir wollen sorgsam und sauber von unten nach oben aufbauen. Wir machen für niemanden und kür nichts Reklame. Wir treten mit keiner schulischen oder kulturellen Einrichtung in Wettbewerb. Die Abendakademie will nur da eintreten, wo breite Lücken sind und wo der Wunsch besteht, sie auszufüllen. Ihr Leitspruch ist das Wort des Augustinus Sartus„Im Notwendigen Einheit; im Zwei- felhaften Freiheit; in allem aber die Liebe.“ Bildung ist ein so hohes Gut, daß es immer zu haben sein muß für die, die sehnlich nach ihm verlangen. Zwangs-, Zweck-, Protz- und Kampfbil- dung haben als Halbbildung schon genügend Unheil angerichtet. Wir verstehen unter wesentlicher Bildung, sich die Ergebnisse der Wissenschaft und Kunst, der Natur und der Kultur selbst zu erarbeiten und sich in lebendigste Beziehungen zu ihnen und mit Die Arbeitskräfteknappheit in Mannheim Ein Appell an das Das Arbeitsamt Mannheim schreibt uns: Der Mangel an Arbeitskräften für den Wiederaufbau und besonders an allen hand- Wwerklichen Facharbeitern ist zum min- desten jedem Arbeitgeber zur Genüge be- kannt. Seit Monaten sind beim Arbeitsamt Mannheim die Anforderungen ständig im Wachsen und haben am 1. September 1946 die Zahl von 8657 Männern und 2166 Frauen erreicht, die nicht gestellt werden können. Davon wurden 825 Männer und 140 Frauen von der Besatzungsmacht angefordert. Erst nach Erledigung dieser Anforderungen dürfen Arbeitskräfte für die volkswirt- schaftlich wichtigsten Arbeitsvorhaben ver- mittelt werden. Diese sind jedoch so zahl- reich und so groß, daß selbst für diese Zwecke nicht genügend Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. So erhebt sich die Frage, wie und wo können zusätzlich Ar- beitskräfte gewonnen werden? Dies wird dadurch erreicht, daß die vorhandenen Ar- beitskräfte in besonders sparsamer Weise und zweckentsprechend einzusetzen sind, Aus dem Gewerkschaftsleben Neuer Seeleutestreik in USA Zur Beilegung des amerikanischen See- leutestreiks hat der Direktor des Lohn- stabilisierungsamtes, John Steelmann, als Sonderbeauftragter Präsident Trumans, an- geordnet, daß diejenigen Regierungsstellen, die sich der privaten Schiffahrt bedienen, die gleichen Löhne wie private Schiffahrts- Gesellschaften zahlen können. Die Regie- rung war Eigentümer der meisten während des Krieges gebauten Schiffe, die im Auf- trage des Kriegsschiffahrtsamtes von Privat- gesellschaften benutzt wurden und hatte daher ursprünglich entsprechend den Vor- schriften des Lohnstabilisierungsgesetzes gegen Erhöhung der staatlichen Ausgaben durch unbillige Steigerung der Lohnsätze protestiert. Auf Grund der Anordnung wurde von den Seeleuten der American Fe- deration of Labor(AFL) an der Westküste einstimmig der Abbruch des Streiks be- schlossen. Die Schiffseigentümer hatten dię Versicherung abgegeben, daß die kürzlich bewilligten Lohnerhöhungen voll in Kraft treten sollen. Inzwischen hat die zweitgrößte ameri- kanische Seeleutegewerkschaft, die dem CIO-Gewerkschaftsbund angehört, be- schlossen, ihre Mitglieder zum Streik auf- zurufen. Die Gewerkschaft bezweckt damit, für ihre Mitglieder den gleichen Lohntarif zu erreichen, der den Seeleuten, die der AFL- Gewerkschaft angehören, bereits im Ben Schiffahrtsgesellschaften von diesen gewährt worden ist und jetzt auf Grund des achttägigen Streiks vom amerikani- schen Lohnstabilisierungsamt genehmigt wurde. Die Gesamtzahl der Streikenden be- trägt nahezu 300 000, nachdem auch die Ge- Werkschaften der Schiffsköche, Stewards, Heizer und des übrigen Schiffspersonals sich dem Streik angeschlossen haben. Der neue Streik hat zu demselben Zeitpunkt eingesetzt, zu dem der Streik der AFL- See- leute, die ihre Forderungen bewilligt beka- men, zu Ende gegangen ist. Die Folge ist, daß der Schiffsverkehr in allen Hafen der Vereinigten Staaten lahmgelegt bleibt, da die Seeleute der AFL- Gewerkschaft die Streikabsperrungen der CIO-Gewerkschaft nicht durchbrechen und der Arbeit auf den Schiffen fernbleiben. Schwerbeschädigte kommen in Arbeit Insgesamt 8058 Schwerbeschädigte der Versehrtenstufen II bis IV wurden durch die Arbeitsämter in Württemberg Baden im letzten Halbjahr, wie das Landesarbeits- amt Württemberg-Baden in einer Denk- schrift feststellt, in Dauerbeschäftigung vermittelt. Von diesen Schwerbeschädigten sind 4398 im erlernten Beruf und 3660 in einem fremden Beruf untergekommen. 114 Schwerbeschädigte sind- in Umschulungs- stätten eingewiesen. Nahezu 13 000 arkeit- suchende Schwerbeschädigte sind zur Zeit noch bei den Arbeitsämtern in Württem⸗ ligste Massenware; kein Zuchtboden für irgendwelche Eitelkeiten, Pöstchen oder Spaltungsversuche; sie ist weder eine Wohl- fahrts angelegenheit noch eine stolze Hoch- schule, sondern eine Versammlung von ernsten Menschen, deren Ziel der Mensch ist, der erfüllte, heitere, mitteilende, sich seiner Kraft und seiner Grenzen bewußte, warmberzige Mensch, der gerne lebt, und mit Menschen lebt, wenn sie auch andere Kräfte und andere Grenzen haben als er selbst. mannigfachen Situationen, richtig und le- bensvoll wiedergegeben. Es mag dahin- gestellt bleiben, ob nicht manchmal um der Wirkung willen überschärft gespielt Wird. Besonders die Szene des Empfangs und das Fest am russischen Hof bieten der Phanta- sie zu viel Raum. Drei Frauen gestalten den Filmstreifen zu einem Erlebnis: Henny Porten, Hilde Krahl und Käthe Dorsch als Trägerinnen der Hauptrolle. Ludwig Schmitz ist der Hanswurst. Eine weitere Schar aus- gezeichneter Darsteller gruppiert sieh um Die Abendakademie hat keine Spitze die Genannten. Ein sehr sympathischer gegen irgendjemand oder. 1 5 8 1 8 zeln oder in der Gruppe. In der vollkom- mensten Achtung vor der Freiheit des ein- Aus Nah und Fern zelnen und seiner Würde will sie nichts Seckenheim. Die diesjährige Tabak- bieten als den reinen Stoff, aus dem jeder ernte ist bis auf kleine Reste gut unter gestalten kann, was immer ihm bellebt. Dach und Fach gebracht worden. Das Er- Ihre endgültige Form kann erst gefunden werden, wenn das gesamte Bildungswesen neu gestaltet sein wird, in dem sie ein we- sentlicher und der hoffnungsvollste Be- standteil ist. Lgr. trägnis ist nur mittelmäßig ausgefallen. Sehr gering ist zum Teil der Anfall an Kar- toffeln. Die Ursache liegt darin, daß die mittelfrühen Sorten, bei denen wir eine vollständige Mißernte hatten, bereits ahge- erntet sind, und die Spätkartoffeln erstnoch ausreifen müssen. Heidelberg. Im Frühjahr 1945 gerieten viele Angehörige des Heidelberger Volks- sturm-Bataillons in Kriegsgefangenschaft, von denen ein großer Teil noch nicht zu- rückgekehrt ist. Auf Grund eines Vorschla- ges der SPD in einer Stadtratssitzung, sollen die Gefangenen baldmöglichst entlassen werden. Die Stadt Heidelberg erlägt daher einen Aufruf an die Angehörigen dieser Gefangenen, demzufolge sie den Namen und das Geburtsdatum der Kriegsgefangenen bis zum 20. September dem Stadthauptamt Heidelberg, Rathaus, mitteilen sollen. Wegen Schwarzhandels in großem Stil wurde der Angeklagte Gießen aus Heidel- berg, der seit Monaten sein einträgliches Gewerbe betreibt, zu zwei Monaten Ge- fängnis und zu einer Geldstrafe von 2000 NM verurteilt. Eine ohne Passagierschein aus der französischen Zone kommende Frau wurde in Heidelberg auf dem Bismarck platz festgenommen, während sie dort Schwarzhandel trieb. Sie wurde zu drei Mo- naten Gefängnis und zu einer Geldstrafe verurteilt. Z. G. Karlsruhe. Um dem ständigen Anwach- sen und der Ausbreitung der Tuberkulose beschleunigt Einhalt zu gebieten, hat der Karlsruher Stadtrat die Beteiligung der Stadt Karlsruhe an einer„Heilstätte Wil- helmhöhe- Ettlingen GmbH.“ beschlossen. Das Unternehmen soll in besonderem Maße zu Gunsten der minderbemittelten Bevöl- kerung mit Pflegesätzen betrieben werden, die denen der öffentlichen Krankenanstalten entsprechen. Stuttgart. Rund 46 000 Kinder in Stutt- gart im Alter zwischen 6 und 15 Jahren erhalten einen Nährtrank, der sich zu je einem Viertel aus Kakao und Eismilch und zu zwei Vierteln àus Maismehl zusammen- setzt. Mit jeder Portion des Trankes, der Unternehmertum Wozu alle Arbeitgeber im wesentlichen Teile beitragen können und müssen. So Wäre es wünschenswert, daß alle handwerklichen Facharbeiter und Spezialkräfte nur kür solche Arbeiten einzusetzen sind, wo sie Wirkliche Facharbeiten leisten. Wie viele Maurer könnten z. B. in Mannheim ein- gespart werden, wenn sie nicht Backsteine, Gips usw. tragen müßten! Für diese Hilfs- arbeiten sind ungelernte Arbeiter zu ver- wenden, damit der Maurer wirklich nur als Facharbeiter eingesetzt wird. Ebenso verhält es sich mit allen anderen Fach- kräften. Nebenbei bemerkt, ist die Arbeit des gelernten Facharbeiters auch zu teuer, um Filfsarbeiten zu verrichten. Und wie viele Arbeiter würden für andere drin- gendere Vorhaben frei werden, wenn für die Bauten vorher das gesamte Material und die notwendigen Hilfswerkzeuge usw. bereitgestellt werden können! Wie oft beob- achtet man, daß da und dort auf den Bau- stellen die Arbeitskräfte eine halbe Stunde oder sogar einen ganzen Tag brach liegen, weil sie auf den Zement oder auf einen Eisenträger oder ähnliches warten. Dadurch geht kostbare Zeit verloren, mit der wir heute mehr denn je haushalten müssen. Außerdem gilt noch immer der Grundsatz: Zeit ist Geld. Und wenn der Bauindex heut teilweise in un verantwortlicher Weise au das Vielfache des Vorkriegsstandes gestie- gen ist, so tragen die Bauunternehmer nicht die kleinste Schuld an diesen Zuständen. Aehnlich wie es bei den Facharbeitern angeführt wurde, verhält es sich mit den ungelernten Arbeitskräften. Hier gibt es Leute, die nur für leichte Arbeiten zu ver- wenden sind, und Arbeiter, die körperlich voll einsatzfähig wären. Wenn hier ebenso verfahren wird, daß die körperlich voll ein- satzfähigen Hilfsarbeiter, an denen großer Mangel besteht, nur für schwere Arbeiten eingesetzt werden und für die leichteren Tätigkeiten dagegen nur beschränkt Einsatz- fähige Verwendung finden, so wird der Be- trieb mit seinen Arbeitskräften auskommen, ohne dauernd dem Arbeitsamt Aufträge zu erteilen, denen sowieso nicht entsprochen werden kann. Wir müsesn heute mit der Arbeitskraft, unserem letzten Volksgut, das uns der Krieg übriggelassen hat, besonders aushalten, und dazu kann und muß das Zwieback abgegeben. Das Zusatzessen ko- stet 15 Pfennig und hat einen Nährwert von 80 Kalorien. Minderbemittelte und unter- stützungsbedürftige Kinder erhalten die Speisung unentgeltlich. Altötting. Die Landwirtschaftsschule Mühldorf wird am 2. November nach sie- benjähriger Unterbrechung wieder eröffnet. Der erste Kursus, der vorerst mit 24 Schü- lern begonnen wird. dauert bis Mitte März 1947. Anmeldungen müssen bis spätestens 1. Oktober erfolgt sein. 0 Unternehmertum in entscheidender Weise Radio Stuttgart sendet beitragen. 1 8 a Dienstag, 17. September: 68.30—9.00 Auskunft Vorübergehende Wetterberuhigung bitte, 10.00—10.30 Schulfunk. 11.301200 Land- trunk mit Volksmusik. 15.001.185 Was alle in- teressiert. 15.15—.15.30 Hausmusik. 18.45—19.00 Eng- isch für Erwachsene. 19.30 20.00 Probleme der Gegenwart. 21.00—22.00 Fugendstunde. Mittwoch, 18. September: 10.00-10.30 Schulfunk. 11.45—12.00 Haus und Heim. 14.30—15.00 Beschwingte Weisen. 15.00—15.15 Alte Bücher. 13.15 15.30 Haus- musik. 18.30—19.00 Perlen der Literatur 19.30 bis Vorhersage bis Mittwochabend: Bis Dienstag wechselnd bewölkt, vorüber- gehende Aufheiterung, im wesentlichen trocken. Tageshöchsttemperatur nahe 20 Grad. Nachts stel- lenweise Nebelbildung, Abkühlung bis etwa 10 Grad. Im Laufe des Mittwoch voraussichtlich wieder 147 2 5 1 Bewölk 5 128..* a der politisch Verfolgten. Er sagte, daß aller Juni dieses Jahres im Rampf mit den gro- berg-Baden vorgemerkt. J Börse i 885 EAMILIEN-NACHRCHTEN JI Seorg Marquard. Allen Freunden u. Bekannten AMIILICHE BERANNINMACHUNCGEN Wenn ene Capitol- Filmtheater. Taguen bis Donnerstag 12.30. machen wir die traurige Mitteilung, daß un- 1 Unterricht ert. Zuschr. SUCSEDEIEENST 1 2.00, 4.30, 7.00 und 9.00 Uhr, 5 Vorstellungen, ein Unser Wolfgang Rüdiger ist angekommen. In großer Freude die dankb. Eltern: Kurt Raschke u. Frau Gertrud geb. Kopp. Mhm.-Feudenheim, Schwanenstr. 44, Z. Z. Städt. Krankenhaus. 05769 lrene: Die glüekl. Geburt unseres ersten Kindes zeigen wir hocherfreut an. Willi Schleweis u. Frau Mina geb. Wolf. Mannheim. U 6, 21, z. Z. Thereslenhaus. 05909 ihrs Verlobung zeigen an: Jutta Heinemann ah M. Rambo. Sandhofen(Kalthorststr. 3). Dawson Springs; Kentucky USA., 15. Sept. 1946. hre Vermählung zeigen an: Hanns Reiss u. Frau Käthe geb. Marks. Weinheim Elsen bei Paderborn. 05386 5 ES STARBEN: Lydla Kaiser geb. Güttinger, unsere lb, Mut- ter, Schwiegermutter u. Großmutter ist im Alter von nahezu 75 Jahren nach längerem Leiden sanft entschlafen. Sie folgte unserem Ib. Vater, der im April 1948 in Freudenstadt Verschieden ist, im Tode nach, Mannheim Geckenheimer Str. 70, Reichelsheim i. O., Friedrichstal(Württögg, 10. September 1946. Im Namen der Hinterbliebenen: Jakob Faude u. Frau Rosel geb. Kaiser. Die Beisetzung ist in aller Stilie erfolgt. Fritz Niekel, mein lieb, Mann u. gut. Vater, ist am 5. 9. 1946 schnell und unerwartet fur immer von uns gegangen. Mannheim(& 7. 17). den 14. Septbr. 1946, in stiller Trauer: Frau Kätchen Nickel geb. Friedlein. Herzlichen Dank für erwiesene Anteilnahme und für die Kranz und Blumenspenden. Katharina Vogt geb. Fütterer, unsere gute. immer treusorg. Mutter ist am 14 Sept. 1946 im Alter von 171 Jahren sanft entschlafen. Mannheim(Alphornstr. 43). 14. 9. 1946. Im amen der Angehörigen: Franz Vogt. Anton selner, mein ib. Mann, unser gut. Vater, Schwiegervater, Bruder u. Opa ist am 12. 9. 1946 für immer von uns gegangen. Mann- heim, Heidelberg. Bergheimerstraße 74. Im Namen der trauernden Familie: Frau Else Selner. Beerdigung hat in all. Stille stattget. Karl Weickel. Gott dem Allmächtigen hat es Setallen, heute nacht nach kurzem schwer. Krankenlager meinen lb. Mann u. uns. her- zensgut. Vater, meinen einzig. Sohn, Bruder, Schwiegersohn, Schwager, Onkel. Neffe un- erwartet rasch im 41. Lebensjahr zu sich zu ruten. Mhm.- Sandhofen(Schönauer Str. 36), 18. 9. 1946. Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Frau Annas Weickel geb. Wernz u. Töchter Erika und Helma; Frau Marie Weickel WWe.(Mutter). Die Be- erdigung findet am Mittwoch, 18. Sept. 1948, um 14 Uhr, a, d. Friedhof in Sandhofen statt. ser gel. Vater, Schwiegervater, Großvater. Bruder u. Schwager nach langem Leiden am Sonntagfrüh 9.30 Uhr stanft entschlafen ist. Die trauernden Hinterbl.: Fam. Marquard, Familie Diez. Die Beerdigung findet am Dienstag, 17. September 1946, auf dem Fried- hof Feudenheim um 14 Uhr statt. Frau Anna Emmert, unsere liebe, gute Mutter, Großmutter, Schwester und Tante ist am Sonntag, 15. Sept. 46, nach langer, schwerer, mut großer Geduld ertragener Krankheit im Alter von 60 Jahren sanft entschlafen. Im Namen aller Angehörigen: Aenne Jung. Ferdinand Jung. Die Beerdigung findet am Mittwoch, 18. September 1946, um 11.45 Uhr, auf dem Hauptfriedhof statt. Franz Vetter, mein lb. Mann, unser gt. Vater, Großvater u. Schwiegervater ist im Alter v. 77 Jahr. heimgegangen. Mannheim(Uhland- straße 4), 15. 9. 1946. In stiller Trauer: Frau Anna Vetter geb. Jörger u. Kinder, Beerdig, Mittwoch, 18. 9. 46, 11.15 Uhr. Hauptfriedhof Georg Wieder, mein lieber Vati. unser guter Sohn, Schwager, Onkel u. Neffe ist am 11. 9. 1946 ganz plötzl. u. unerwartet im Alter von 44 Jahren von uns gegangen. Er starb an den Folgen seines Kriegsleidens u. folgte seiner vor 2 Jahren verstorbenen Frau im Tode nach. Die Beerdigung fand am 14. 9. 46 in Käfertal statt. Allen Verwandten u. Be- kannten herzl. Dank, die ihm durch Teil- nahme u. reiche Kranz- u. Blumenspenden die letzte Ehre erwiesen haben. Besonderen Dank Herrn Pfr. Weber für die trostreichen Worte am Grabe sowie der Direktion und seinen Arbeitskollegen der Zellstofffabrik Waldhof für den ehrenvoll. Nachruf. Mhm.- Waldhof, Hubenstr. 18. In tiefem Schmerz: Gerhard Wieder; Familie Karl Wieder und alle Angehörigen, DANKRSAGUN GEN: g Für Beweise aufrichtiger u. herzlicher Teil- nahme sowie für die Kranz- und Blumen- spenden anläßlich des Todes meines lieben Mannes, unseres gut, Vaters und Bruders sagen Wir auf diesem Wege unseren herz- lichsten Dank. Besonders möchten wir Herrn Stadtpfarrer Scharf für seine aufrichtende Worte danken. Mannheim. Holzbauerstr. 9. Frau Lisa Montulet, Kinder u. alle Angehör. Für die uns b. Hinscheiden uns. Ib. Entschla- fenen erwies. Aufmerksamkeiten sowie f. die Kranz- u. Blumenspenden sagen wir unser. erzl. Dank. Mhm.-Käfertal. Freie Luft 22. Albert Löffler und Geschwister. Wir sagen herzlichen Dank für die liebevolle Teilnahme am Tode meines lieben Mannes und unseres guten Vaters. Frau Elisabeth Eyer und Kinder. 05730 Bescheinigungen über die Staatsangehörigkeit für die Kennkarte! Die Antragsteller von Staats- angehörigkeitsbescheinigungen, welche zur Ab- holung dieser Urkunden auf die Woche vom 28. bis 28. September 1946 einbestellt wurden, kön- nen diese Bescheinigungen ab sofort beim Standesamt in der Hugo-Wolf- Str. während der Oefktnungszeiten von 8—12 Uhr und von 13.30—16 Uhr in Empfang nehmen. 2297 I VERSCHIEDENES Achtung Tabakpflanzer! Für die auf der Leipz. Messe von Fachleuten anerk. gute u. leistungs- fähige kleine Tabakschneidemaschine findet am Dienstag, 17. 9., von 3—7 Uhr in Sandhofen im Gasthof„Prinz Max“, Taubenstr. Vorführung und Bestellungentgegennahme statt. Mittwoch, 18. 9., von 3—7 Uhr, in Waldhof im Restaurant „Zum Weinberg“, Luzenbergstr. 90. Endstation. Briefmarkensammler!. Kennen Sie* Entlauf,“ Zugelauf. sere laufend erschein. Preislisten? Kosten-. e lose Zusendung durch Sil. ei de e Kl. Bürgerbr., G 3, 12 Mark.- Schneider,(14a) Reutlingen 232. 1844 5 5 5 Hohe Belohnung für die 1 7 i Wiederbring. des ab 5 handen gek.,. schwarz Dr. Hans Irschlinger, Scoteh-Terrier. Beson- Zahnarzt, jetzt Fried- deres Kennzeichen: richsring 16, Tel. 42900. rechtes Ohr hängend. Seefried& Co., Roh- tabake, Mhm.-Secken- heim, Hauptstraße 133 Weizer Spitz, amerikan. Offiz. gehör., entlauk Bringer erhält hohe Belohng. Vor Ankauf W. gewarnt. Tierzucht- anstalt Metz, Schwet⸗ zinger Str. 169. 05890 Foxterrier zugelaufen. Tel. 520 85. 0595“ UNTERRICHT I Tanzschule Knapp, Langerötterstr. 61. An- meldung täglich von 17 bis 20 Uhr. Math. f. Anf., Ing.-Vorb Anm. u. Nr. 05213 a.& Unterricht im Tisch decken, Servieren, An- richten, Umgangsform Werloren“ Gefunden] Verloren am 6. 9. gegen 12 Uhr in d. Breite Str. bei K 1 ein groß. Ge- schäftskuvert mit Do- kumenten. Gegen gute Belohng. bitte umgen abzug bei Photogesch. Kaiser, K 1, 13. 05603 H.- Armbanduhr am 5. 8. verlor. Holzbauerstr.- Max-Jos. 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Hildenbeutel, Mann- Vorverkauf ab 10 Uhr vormittags. 2189 Astoria, Revue- und Vvariete-Theater, Mittelstr. 41, 5 9 530 17, Direktion: Max Paulsen. Täglich 18.45 . Anm. ab 18 Uhr. Adr. zu erfr. u. Nr. 05667 in der Geschäftsstelle. heim-Waldhof, Langer Schlag 118a. 05477 Ltn. Müller, Mannheim, Samstag und Sonntag um 15.30 Uhr. 8 5 N Fp.-Nr. 07676 L. G. P. A. Karten nur in den bekannt. Vorverkaufsstellen. e 1 Berlin, wird um Ausk. 22. September, Beginn 11 Uhr, im Astoria-Theater, ü. Luftw.-Helfer Fritz Thelen a. Köin gebet. Nachr. erb. J. Thelen, Z. Z. Ittersbach ü. Karls- ruhe, Hauptstr. 29 05429 Gesucht wird Norbert Simmert, geb. 286. 11. 22 in Groß- Nossen bei Münsterberg, Nieder- schl., v. s. Eltern Alfr. Simmert,(20) Ammen- sen über Alfeld-Leine. welcher aus russ. Kriegs- gefangenschaft heim- gekehrte Kamer. kann mir Auskunft geben üb. den Verbleib des ehe- maligen Obergefreiten Hans Zollikofer, Feld- Mittelstr. 41: Eva Maria Kaiser, Berlin, spielt Klavierwerke von schumann, Chopin, Debussv, Moussorgsky. Karten zu RM 6.—, 3.50, 5.—. 4.—. 3.— u. 2.— bei den Vorverkaufsstellen: Schmitt, P 5, 1; Gamien, N 7, 9; Schleicher. Tattersall- Kiosk; Böttger, O 7, am Wasserturm; bei Lenz, Feudenheim, Hauptstraße 98; Heinz Baumann, Friedrich-Ebert-Straße 42: bei Schreckenberger im OEG-Bahnhof und an der Tageskasse. Ver- anstaltet von Heinz Hoffmeister. Konzertdirek- tion, Manheim. 2192 Geschwister Stey- Name von Weltruf! Seit 7. September 46 in Mannheim, Meßplatz. Genehm. unter Nr 1102 d. Publication-Control Mil.-Gov, Cireus Franz Althoff, Deutschlands ältest. Eireus, Mannheim— Megplatz,. Eröffnung Donnerstag. 19. September 1946, 10 Uhr, Ab Freitag, 20. Sep- tember, täglich 15 und 19 Uhr„Wunderland der Eircuswelt“. 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Gastspiele des Na- mer Str. 87, II. 05613 Wer kann Ausk. geben tionaltheaters Mannheim: Mittwoch. 18. 9.: Ziete 2 junge Schweine; su. 1 Einstellschwein. Ang. u. P. 05642 a. d. G. über Obergefr. Martin Mann? Fp.-Nr. 40123 Kk, zul. in ein. rhein Ein- „Spiel im Schloß“, Lustspiel von Molnar, Anfg. 18.00 Uhr, Ende 20.30 Uhr. Karten RM 2. bis RM 7.—. Samstag, 21. 9.:„Ariadne auf Naxos“ siete 50 m Kückendraht heit in Altschl(Slow.] Oper von R. Strauß. Anfang 17% Uhr. Ende 1 m heh.,, od. Hasen; Nachr. erb. geg. Unk.- 19.15 Uhr. Karten RM 3— bis RM 10—. Vor- su. Hühnerfutter. Zieg- Vergütg.: Otto Mann verkauf: in Schwetzingen bei der Kultur- ler. Käfertal. Rüdes- Berlin Lichtenberg. semeinde, Herzogstraße; in Heidelberg: Städt. heimer Str. 58. 05775 Atzpodinstr. 13. 05717 Konzertzentrale, Soflenstraße 3: in Mannheim: 5 1— 5 5 und an der Abend- asse. Fahrtmöglichkeit ab Mannheim Hbf. 13.10 U XERANSTALTIUNGEN und 15,15 Uhr, Rückfahrt ab Schwetzingen 19.40 Palast-Theater, JJ 1, 6, Breite Straße. Heute bis Uhr. Ceröffentlicht unter Sonderlizenz der einschl. Ponnerstag! Ein Film aus den bayr. Militärregierung.) 5 Bergen nach Anzengrubers Volksstück Der Meineidbauer“. Beginn: 10.00, 12.10. 14.28. 16.40. YEREINE 1 19.00. 21.10 Uhr. Vorverkauf ab 9.00 Uhr. 2295 5 88 Palast-Theater, J 1, 6, Breite Straße. Wir brin- Männergesangverein Liederkranz e. v. Mannheim gen ab Freitag ein ergreifendes Filmwerk Mu- tige Frauen“ Das Hohelied der Kranken- schwester mit der berühmten Darstellerin Clau- detts Selbert sowie Veronika hee. am Donnerstäg, 19. Sept. 19.30 Uhr. Um voll- Zähliges und pünktliches Erscheinen bittet: Ber ein Viertel Liter beträgt, wird ein Keks oder Waldhof. Wiegerbeginn d. Singstunde bestimmm Seite 3 Dienstag, 17. September 1946 Landesmeisterschaften im Amateurboxen Mannheim stellt zehn neue Landesmeister In der überfüllten Box-Arena des Mann- heimer Stadions wur- den die neuen Landes- meister ermittelt. Vom Badischen Sportver- band waren der Sport- beauftragte der US- Zone Baden, Müller, Karlsruhe, und Ge- schäftsführer Groh, amerikanische Sport- offiziere und Vertreter der Stadtverwaltung anwesend. Der Mann- heimer Kraftsportver- ein 1886 als Ausrichter sorgte für mustergül- tige Abwicklung der Begegnungen. Die spannenden, aber fairen Kämpfe leiteten die Ringrichter Friedrich und Michel(Mannheim), Evers(Heidelberg), Kraft (Karlsruhe) und Rieth(Pforzheim). Die Punkt- richter erfüllten in sportlicher Objektivität ihre Aufgabe. In der Junioren-Klasse zeigte der jugendliche Nachwuchs prachtvolle Kämpfe. Der Mannheimer Boxsport darf mit seinem erfolgreichen Abschneiden der Jugend und Seniorerssehr zufrieden sein. Landesmeister der Junioren: FPapiergew. A: Gentner, Heidelberg. Papier- gew. B: Kahrmann II, Karlsruhe. Papiergew. O: Stahl II, Karlsruhe. Fliegengew.: Bartmann, Mannheim(KSV). Bantamgew.: Huck, Heidel- berg. Federgew.: von der Ehe, Pforzheim. Leichtgew.: Frickinger, Mannheim(SV Wald- of). Weltergew.: Eschelbach, Mannh.(KSV). Mittelgew. A: Rößler, Heidelberg. Mitteigew. B: T. Müller, Karlsruhe. Halbschwergew. A: Bauer, Mannheim(Ms). Halbschwergew. B: Pflrrmann, Mannheim(KS). Landesmeister der Senioren: Das Fliegengewichtstreffen Schreckenberger (Mannheim) gegen Stahl(Karlsruhe) ging über drei Runden. Stahl konnte Schreckenberger klar distanzieren und gewann nach Punkten. Der routinierte Bantamgewichtler Hoffmann (Mannheim) schlug in überzeugender Weise mit kraftvollen Schlägen Brecht(Heidelberg) in der ersten Runde ko. Abele, Mannheim(KSV) zeigte sein Können im Federgewicht. Krause (Heidelberg) bekam in der ersten Runde einen Wohlgezielten ko.-Schlag. Im Leichtgewicht schlug Müller, Mannheim(KSV) den in den Seilen hängenden Gieser, Heidelberg stehend ko. Eine kraftvolle Paarung im Weltergewicht Wär das Treffen Schmitt, Heidelberg gegen Kahrmann, Karlsruhe. Schmitt, der in der ersten Runde ins Schwimmen kam, verlangte Kahrmann volle drei Runden ab, um nur Punktsieger zu werden. In der Begegnung im Mittelgewicht Bolz, Mannheim(KSV) gegen Krüchten, Heidelberg, konnte Bolz knapp Punktsieger werden. Unter Protesteinlegung der sich nicht sportlich benehmenden Heidel- berger Sportanhänger entschied das Kampf- gericht auf nochmals je 2&2 Minuten Runden- kampf, die Bolz als knapper, aber einwand- kreier Punktsieger gewann. Den schönsten Kampf des Tages ergab die Begegnung im Halbschwergewicht Steppich, Heidelberg gegen Weigel, Karlsruhe. Der junge Karlsruher konnte in fairer Art und Hochform die be- kannten Geraden des Steppich parieren und ihm die Punkte nehmen. Trotzdem der Schwer- gewichtler Rösch, Mannheim(KSV) den jun- gen Laibel, Heidelberg viermal zu Boden schlug, brachte der zähe Bursche die Kraft auf, immer wieder den nicht schön boxenden Rösch zu distanzieren. Rösch siegt nach Punkten. eb.“ Doppelsieg des VfL Neckarau Handball: VfL Neckarau— HSV Hocken- Keim 11:2(4:2) Im zweiten Handball-Meisterschaftsspiel setzte sich, wie erwartet, die Mannschaft des VfL Neckarau erneut durch. Der diesmalige Partner, der HSV Hockenheim, wehrte sich zwar in der ersten Hälfte mit allen Kräften, mußte aber im Verlauf der zweiten Halbzeit die spielerische UDeberlegenheit der Platz- mannschaft anerkennen, deren Sieg allerdings etwas zu hoch ausgefallen war. Bei Neckarau waren Sutter und der Torhüter mit die besten Spieler, während sich die Hockenheimer durch Eifer und Ausdauer auszeichneten. Be- sonders zu- erwähnen wäre noch der sportlich- faire Geist beider Mannschaften sowie die vorbildliche Leistung des Schiesdrichters.. Fußball: VfI. Neckarau— VfR Kaisers- lautern 4:3(:]).. Mit dem VfR Kaiserslautern stellte sich eine Mannschaft vor, die in allen Reihen gut besetzt war und die Platzmannschaft vor eine schwierige Aufgabe stellte. Gleich nach Be- ginn hieß es nach einer gewagten Rückgabe Wenzelburgers 1:0 für die Gäste. Neckarau nützte dann eine Schwächeperiode des VfR aus und erzielte bis Halbzeit vier Tore, wobei der Torwart Pate stand. Zwei Treffer waren haltbar. In der zweiten Hälfte kam Kaisers- lautern durch einen Handelfmeter und nach einem Eckball, der aus kurzer Entfernung eingeschossen wurde, auf 4:3 heran. Beiden Mannschaften gelang jedoch bis zum Schluß trotz vielen herausgespielten Gelegenheiten kein Tor mehr. Soßna war bei Neckarau der beste Spieler, während sich Gaska oft reich- lich unsicher zeigte und manche heikle Situa- tion hervorrief. Kaiserslautern hatte im Sturm seine besten Kräfte. Auch der Torwart muß trotz der beiden Regiefehler als gut bezeichnet werden. Der Schiedsrichter war nicht immer einwandfrei. 1 W. I. 60 Jahre Leibesübungen in Neckarau Der Verein für Leibesübungen Mannheim- Neckarau kann auf eine traditionsreiche Ver- gangenheit zurückblicken. Seine älteste Ab- teilung ist die Turnabteilung, die im Jahre 1884 ins Leben gerufen wurde. Ihr folgt die Schwer- athletikabteilung, die 1894 gegründet Wurde. Der Fußball hielt 1897 seinen Einzug in Nek Kkarau. Im Jahre 1921 wurde der heutige VfL. ins Leben gerufen. Seine sportlichen Erfolge, die ihn zu den führenden Vereinen Süddeutsch- lands zählen, sind jedem Anhänger der Leibes- übungen bekannt. Im Januar dieses Jahres ver- einigte sich der Arbeiter-Turn- und Sportver- ein Neckarau mit dem VfL und dem Turnver- ein Jahn“ zu einem Grohßverein. Nahezu 1000 Mitglieder zählt der heutige VfL. Ein reger Spielbetrieb herrscht an den Uebungsabenden der Turner auf dem Platze am Waldweg und eine leistungsfähige Riege junger Geräteturner wird den VfL zu neuen Erfolgen führen. Die Schwerathletikabteilung ist ebenfalls wieder auf dem Plan. Leichtathleten sind rührig am Werk und zu neuen Taten bereit. Die Hand- baller, die Sonntag für Sonntag mit 8 Mann- schaften und 2 Damen-Handballmannschaften auf den Spielfeldern erscheinen, zeigen, dag eine wirkliche Breitenarbeit geleistet wird. Die erste Handballmannsehaft nimmt durch ihre jüngsten Erfolge in Süddeutschland eine Rervorragende Stellung ein. Mit 10 Mannschaf- ten steht die Fußballabteilung an der Spitze der Aktiven und stellt somit die stärkste Ab- 5 teilung dar. In der nun in Kürze beginnenden Saison stützt sich der VfL auf seine bewährte Elf, die sich in hervorragendem Stile die süd- deutsche Oberliga erkämpft hat und im Reigen der Großen ein achtbarer Gegner sein wird. Ein Stab erfahrener Mitarbeiter auf allen Ge- bieten des Sports gibt die Gewähr, daß der VfL Neckarau auch fernerhin seinen guten Ruf wahren wird. a Weh. Hans Nüßlein begeisterte in Mannheim Die zahlreichen Anhänger des weißen Sports werden der MSG Mannheim Dank wissen da- für, daß ihnen noch kurz vor Abschluß der Tennis-Saison mit dem Zusammentreffen von Ex-Weltmeister Hans Nüßlein und dem der deutschen Amateur- Spitzenklasse angehören den ehemaligen Davispokalspieler Fritz Kuhl- mann ein großartiger Tenniskampf geboten wurde. 5 Nüßlein, der jetzt als Tennislehrer in Köln wirkt, bewies im Mannheimer Stadion aufs neue seine noch unbestritten große Klasse und fertigte den sich tapfer zur Wehr setzenden Mannheimer Spitzenspieler sicher 6:4, 6:1 ab. Mit dem Heidelberger Fütterer als Partner konnte Nüßlein aber im Doppel eine 4:6, 613, 6:2-Niederlage gegen das ausgezeichnet zusam- menspielende Paar Kuhlmann-Walch nicht ab- wenden, obgleich er auch in diesem Spiel überragende Leistungen bot. Mit der Begeg- nung Walch(Pforzheim)— Fütterer war der große Tennisnachmittag eingeleitet worden. Der alte Pforzheimer zeigte sich auch bier wieder in bester Kondition und bezwang den um Jahre jüngeren Fütterer ziemlich glatt 6:2, 6:3 nier. Paarungen der süddeutschen Fußball- Oberliga Der Spielplan der süddeutschen Fußball- Oberliga sieht für den 29. September folgende Paarungen vor: 0 BC Augsburg— VfB Stuttgart, 1. FV Bam- berg— Karlsruher FV bereits am 22. Septem- ber. Viktoria Aschaffenburg— FC 05 Schwein- kurt, Stuttgarter Kickers— VfR Mannheim, SV Waldhof FSV Frankfurt. Eintracht Frankfurt— Bayern München, Kickers Offen- bach— Schwaben Augsburg, 1860 München— Spyg. Fürth(bereits am 22. September), 1. FC Nürnberg— Ulm 46, Phönix Karlsruhe— VfL Neckarau. Für den 6. Oktober wurden folgende Spiele angesetzt: VfB Stuttgart— 1860 München, Karlsruher FV— Stuttgarter Kickers, FC 05 Schweinfurt Eintracht Frankfurt, FSV Frankfurt— Viktoria Aschaffenburg, FC Bay- ern— 1. FV Bamberg, Schwaben Augsburg— 1. FC Nürnberg, SVg. Fürth— Waldhof Mann- heim, Ulm 46— Phönix Karlsruher, VfI. Nek- karau Kickers Offenbach(bereits am 5. Oktober). Am Ende der Spielsaison werden vier Ver- eine absteigen. Die vier Meister der Landes- lagen von Großhessen, Baden, Württemberg und Bayern steigen ohne Qualiflkationskämpfe auf.(dana) WKS Mannheim— Spvgg. Wallstadt 5:3 Wallstadt hielt sich in diesem Rückspiel an der Gallwitzkaserne gegen die spielstarken Polen sehr gut und beendete die erste Halbzeit mit 1:3. Die zweite Spielhälfte brachte ein wesentlich anderes Bild. Die WKS Mannheim spielte ganz groß und brachte dies auch durch vier schöne Tore zum Ausdruck, so daß sie das Treffen mit 5:3 noch verdient ge- wannen. nier. Sportstudium an der Universität Heidelberg Nach Mitteilung des Hochschulinstituts für Leibesübungen beginnt im Wintersemester 1946 47 wieder ein Ausbildungslehrgang der Univer- sität Heidelberg für Turn- und Sportlehrer (innen). Diese Ausbildung erstreckt sich über ein Jahr(zwei Semester) und wird durchge- führt für 1. Studierende, die mit dem Fach Leibeserziehung als Haupt- oder Nebenfach Philologie studieren(Turnphilologen und in- nen), 2. Turn- und Sportlehrer(innen) im freien Beruf. Dazu ist Reifezeugnis nicht erforderlich. Anmeldungen sind spätestens bis zum 20. Sep- tember 1946 an das Hochschulinstitut für Lei- besübungen der Universität Heidelberg, Mar- stallhof 3, zu richten. Daselbst ist näheres zu erfahren. O. P. p. In wenigen Worten Der routinierte Icke Williams, amerikani- scher Box weltmeister im Leichtgewicht, schlug Ronnie James(Großbritannien) in der 9. Runde k. o. Der englische Farmer Ernest Lyons gewann bei einem Motorrad- rennen den großen Preis„der Isle of man“ in 2:57,3 Std auf einer„Triumph“-Maschine.— Die dänische Nationalmannschaft trug in Hel- sinki einen Fußball-Länderkampf gegen Finn; land aus und gewann mit 5:2 Toren.— Im Genfer Fußballturnier siegte„Rapid“ Wien im Endspiel gegen die tschechoslowakische Mann- schaft„Bata-Zlin“ mit 7:5 Toren.— Sieger bei den„Tennismeisterschaften 1946“ der Sowiet- union würden bei den Herren St. Kalmoykov, 258 den Damen Ozerova.—. Die amerikani- schen Rennfahrer George Robson und George Barringer wurden bei einem Zusammenstoß mehrerer Wagen im Hundert-Meilen-Rennen in Lackewood Park Georgia(USA) getötet und vier weitere Fahrer verletzt.(dana) Die 59 Oberrheinische Ruder-Regatta „Amicita“ zweifacher Sieger/ 10 Vereine am Start Trotz mancher Schwierigkeit war es dem Mannheimer Regatta-Verein auch dieses Jahr gelungen, zur traditionellen Oberrheinischen Regatta auszuschreiben. Wenn auch nicht alle eingeladenen Vereine ihre Ruderer schik- ken konnten, so war doch noch eine große An- zahl von Booten aus Mühlheim, Ulm, Frank- kurt, Würzburg, Hanau, Offenbach, Heidelberg und Mannheim am Start. Zwölfmal mußte die Startglocke ertönen, bis alle Sieger fest- standen. Daneben wurde der Wspy Offen- bach-Bürgel im Junior-Achter und der Mühl- heimer RV im I. Jugend-Vierer mit St. kampflos Sieger, da die Konkurrenten abge- sagt hatten Ene ansehmliche Zuschauermenge War Zeuge von spannenden Kämpfen. Beson- deres Lob muß der guten organisatorischen Arbeit der Rennleitung ausgesprochen wer- den, die einen reibungslosen Verlauf der Ren- nen sicherte. Die Ergebnisse: I. Jungmann- Vierer mit St.: 1. Mühlheimer RV, 4:53,8 Min.; 2 Mannheimer RG Baden. II. Jungmann- Vierer mit St.: 1. Hanauer RC Hassia, 5:11,88 Min.; 2. RG Heidelberg; 3. De Same alan; Mühlheimer RV; 4. Mannheimer RG Baden (weit abgeschlagen). III. Jungmann-Vierer(I. Lauf): 1. RG Hei- delberg Handbreite vor Mannheimer RC; 3. Würzburger RV. III. Jungmann- Vierer(2. Lauf): 1. Heidel- berger RC, 5:30, Min.; 2. RG Rheinau; 3. Manheimer RG Baden. III. Jungmann- Vierer(3. Lauf): 1. Mühl- heimer RV, 5:14,7 Min.; 2. Hanauer RC Hassia. I. Senior-Vierer mit St.: 1. Mannheimer Rv Amicitia, 4:54, Min.; 2. WSspy Offenbach- Bürgel. II. Senior-Vierer mit St.: 1. Frankfurter RG Oberrad, 5:11 Min.; 2. Mannheimer RC; 3. Ulmer RC Donau. Junior- Vierer mit St.: 1. Wspy Offenbach- Bürgel, 4:51,4 Min.; 2. Mannheimer RG Baden; Hanauer RC Hassia aufgegeben. 5 Jungmann: Achter: 1. Mühlheimer RV, 4:39 Min.; 2. Mannheimer RG Baden; 3. Würzbur- ger RV; RG Heidelberg aufgegeben. Senior-Achter: I. Mannheimer RV Amicitia 4:19,38 Min.; 2. Renngem. Offenbach-Bürgel 4.24, Min. W. I. Kreisschwimmfest in Wiesloch Die Mannheimer Schwimmvereine ha- ben nach Ueberwin- dung vieler techni- scher Schwierigkeiten in dem Schwimmbad Wiesloch ihre Kreis- meister ermitteln kön- nen. Wegen Mangel einer geeigneten Bade- gelegenheit haben die Vereine bis heute noch keine Gelegenheit, eine sportliche Trainings- arbeit durchzuführen und richten nochmals die Bitte an die Stadt- verwaltung, im Her- schelbad eine Bade- halle für die Vereine und Jugend instand- setzen zu lassen. Die Wasserballspiele: Schwimmverein Mann- heim— Tus 1846 Mannheim 4:0; Wassersport- verein Mannheim Polizei- Schwimmverein 3:0; Tus 1846 Mannheim Wassersport verein 0:4; Möwe Mannheim fiel durch Fehlen zweier Spieler aus dem Wettbewerb. PSV gab die Punkte durch Aufgabe an SVM ab. Punkt- sieger wurde SVM(6 Punkte), gefolgt von WSV mit 4 Punkten. Die Schwimmwettkämpfe: Kraulstaffel 3* 50 m Jugend: 1. SVM 55,8 Sek.; gefolgt von WSM. 50 m Rücken Frauen: 1. Nittka(SVM) 43,4 Sek.; 2. Lang(Tus 1846) 48,5 Sek. 50 m Brust Jugend: 1. Schmidt(SVM) 41,2 Sek.; 2. Karb(WSM) 44,6 Sek. Jahrgang 1930/1: 1. Flörschinger(WSM) 47,8 Sek.; 2. Faklam (WS NM) 48,6 Sek. Lagenstaffel 330 m Männer: 1. Tus 1846 1,51 Min.; 2. SVM 1:53,3 Min. 30 m Kraul Frauen: 1. Nittka(SVM) 42,1 Sek.; 2. Stöcker(SVM) 43,4 Sek. 50 m Rücken Män- ner: 30—35 Jahre: 1. W. Bruckbräu(Möwe) 45,4 Sek.; gefolgt von Perl(WSW). 36—40 Jahre: 1. E. Bruckbräu(Möwe) 43,5 Sek. Ueber 40 Ihr.: 1. Fitzner(SVM) 47 Sek. 100 m Brust Männer: 1. Weninger(SVW) 1:32, Min.; 2. Eisenbeißer (SVM) 132,7 Min. Lagenstaffel 3450 m Igd.: 1. SVM 206,8 Min.; 2. WSM 2:18,86 Min. 30 m Rücken Männer: 1. Ederle(Tus 1846) 45,8 Sek.; 2. W. Bruckbräu(Möwe) 48,8 Sek. 50 m Brust Schülerinnen: 1. Reibold(1848) 53,3 Sek. 30 m Kraul Männer: 30—35 Ihr.: 1. K. Bruckbräu (Möve) 34,5 Sek.; 2. Kirchner(WSM) 36,7 Sek. 36—40 Jahre: 1. Lauinger(WSM) 34,2 Sek.; 2. Ederle(1846) 34,4 Sek. Ueber 40 Jahre: Lichdi(SVM) 37 Sek.; 2. Fitzner(SVW) 37 Sek. Bruststaffel 4450 m Männer: 1. SVM 2:45 Min.; 2. Möwe 2:57, Min.; 3. WSM 3:03, Min. 50 m Brust Männer: 30—35 Jahre: 1. Weninger(SVM) 40,2 Sek.; 2. Dr. Ehrlich(1846) 41 Sek. 36—40 Jahre: 1. Hessenauer(WSM) 44,9 Sek. Ueber 40 Jahre: I. Hofmann(WSMN) 46,4 Sek.; 2. Wenzel(1846) 49,3 Sek. Bruststaffel 44 50 m Jugend: 1. WSM 3:09, Min.; 2. Möwe 3:15 Min.; 3. 1846 3:25,2 Min. 50 m Kraul Männer: 1. Leist (1846) 30,6 Sek.; 2. Böhler(SVM) 31,6 Sek. 50 m Brust Frauen: 1. Lang(1846) 48,5 Sek.; 2. Nittka(SVM) 50,2 Sek. 50 m Rücken Jgd.: 1. Möll(WSM) 46 Sek.; 2. Burkhard(Möwe) 59 Sek. Jahrgang 1930/1: 1. Link(SVM) 51,8 Sek. Lagenstaffel 3450 m Frauen: I. SVM 2:21 Min.; 2. 1846 2:46,2 Min. 30 m Brust Män- ner: 1. Eisenbeißer(SVM) 39,5 Sek.; 2. Dr. Ehr- lich(1846) 40 Sek. 30 m Kraul Jugend: 1. Rot- hermel(SVM) 35,3 Sek.; 2. Koch(1846) 46.2 Sek. Jahrgang 1930/1: 1. Kaufmann(WSM) 37,2 Sek.; 2. Link(SVM) 43,7 Sek. 50 m Brust Schüler: 1. Eckert(WSM) 43,8 Sek.; 2. Spahn ( WSMWͤ) 52,2 Sek. Kraulstaffel 4 50 m Männer: 1. SVM 212,9 Min.; 2. 1846 2:13,35 Min.; 3. SVM 2:24 Min. Weltrekord im 1000-Meter-Lauf. Rune Gu-⸗ stafsson(Schweden) durchlief die 1000-Meter- Strecke in 2:21,4 Minuten und brach den von Rudolf Harbig(Deutschland) mit 2:21, Min. gehaltenen Weltrekord.(dana). Weltrekord im Vier-Meilen-Lauf. Der fin- nische Langstreckenläufer Viljo Heino durch- lief die Vier-Meilen- Strecke in 18,57 Minuten und brach damit den seit 1933 mit 19,01 Minu- ten gehaltenen Weltrekord von Volmar Iso- hollo(Finnland).(dana) Geschäftsstellen- Verlegung. Das Büro des VfR Mannheim befindet sich nun auf dem Lindenhof, Meerwiesenstraße 22 b. Au. Für die Artikel in dieser Rubrik übernimmt die Redaktion keine Verantwortung KPD: 500 Milliarden Staatsschulden 500 Milliarden Mark, davon 70 Milliarden Mark Notengeld, ist ungefähr die Schuld- summe, die das Dritte Reich dem deutschen Volk hinterlassen hat. Um einen wirtschaftlichen Wiederauf- bau auf gesunder Basis durchführen zu können, müssen zuerst die alten Staats- schulden bereinigt werden. Eine Inflation lehnt die KPD unter allen Umständen ab, denn die würde nur auf dem Nacken der Arbeiter ausgetragen werden. Vorschläge, das Bargeld und die Sparguthaben etwa im Verhältnis 5:1 abzuwerten, bekämpfen wir ebenso entschieden, da sie nur zu Lasten der Minderbegüterten, der kleinen Sparer gehen, die damit fast alles verlieren, Wäh- rend die kapitalkräftigen Sachwertbesitzer unbehelligt bleiben. Die Werktätigen hät- ten also nicht nur in den vergangenen Jahren höchster Ausbeutung zu Gunsten der Kriegsrüstung eh Hungerleben führen müssen(Kanonen statt Butter), sondern würden jetzt noch um ihr Erspartes betro- gen. Wir fordern, daß die Reichen, die Kriegsgewinnler, in erster Linie die Ko- sten der Schuldenbereinigung tragen. Das karm nur durch eine einmalige einschnei- dende Vermögensabgabe geschehen, die ent- sprechend der Höhe des Besitzes nach oben kräftig ansteigend gestaffelt sein muß. Hier- bei würden Bar- und Sachvermögen glei- chermaßen erfaßt und die wirtschaftliche Schwäche des kleinen Mannes gebührend berücksichtigt. Deshalb denken wir nicht daran, den Kriegsgewinnlern die Gewinne zu sichern. Aber die Schuldenregelung muß schnell- stens durchgeführt werden, sonst hat bald der letzte kleine Sparer seinen letzten Spar- groschen ausgegeben. Stk. Dy: Wähler und Gewählte. Von allen Seiten wird verkündet, daß wir nun wieder eine Demokratie haben oder doch bekommen sollen. In Wort und Schrift erklärt man, daß Demokratie die „Herrschaft des Volkes“ bedeutet. Die Herr- schaft des einzelnen haben wir schmerz- lich genug am eigenen Leibe verspürt und mre Auswirkungen überschatten noch das Wachstum unserer künftigen Lebens- und Staatsform. Die ersten Schritte, sozusagen die erste Amtshandlung zu tun, gaben uns die neuen Wahlen Gelegenheit, Sie, die ge- wählten Vertreter, sollen nun Politik ma- chen; wir, das„herrschende Volk“ aber, werden ifire Be- und Entschlüsse auf uns zu nehmen und auszutragen haben. Schon diese Tatsache allein ist zu wichtig, als daß wir uns damit begnügen dürfen, lediglich einen Stimmzettel abzugeben und dann zu Warten, was über uns beschlossen wird. Soll der gewählte Vertreter wirklich den Willen der Bevölkerung zur Grundlage sei- nes Handelns machen, dann müssen wir ihm aber auch unsere Einstellung und Mei- nung, unsere Sorgen und Nöte anvertrauen. Die Demokratische Volkspartei will eine Brücke schlagen vom Wähler zum gewähl- ten Vertreter und damit zur Regierung. Sie ruft alle auf, ihre Gedanken und ihr Wol- len vorzubringen, um das Wort Demokratie zur Tat werden zu lassen. Die Geschäftsstelle der Demokratischen Volkspartei in Mannheim, H 2, 3, steht für alle offen, dort kann mit den Vertretern in Parlament und Stadtrat Rücksprache ge- halten werden, dort finden alle ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Nöte und tätige Hilfsbereitschaft in allen Fragen, die uns bewegen. So will die Demokratische Volks- partei ein Mittler sein zwischen den Wäh- lern und gewählten Vertretern zum Nutzen aller. K. M. CDU: Jakob Kaiser in Thüringen Trotz schwieriger Umstände hat die „Union“ anläßlich der Gemeindewahlen in Thüringen und Sachsen erfolgreich an die christlich-soziale Ueberzeugung breiter Volksschichten appelliert: nahezu 20 Pro- zent der Wähler in Sachsen entschieden sich für die CDU. Die Auflagen der SED- Zeitungen der Sowjetzone belaufen sich auf rund 2½ Millionen täglich, vier Blätter der CDU erscheinen dagegen mit rund 100 000 Exemplaren zwei- bis dreimal wöchentlich. In Altenburg, Weimar und Jena sprach Ende August Jakob Kaiser, der Vorsitzende der Union der russischen Zone, in Groß- kundgebungen. Die Versammlung in Al- tenburg war temperamentvoll, auch von Gegnern stark besucht. Der Kontrast der beiderseits vorgetragenen Standpunkte war die beste Werbung für die Union. Weimar bot ein anderes Bild: ruhiger, einheitlicher. weniger von gegnerischer Einwirkung be- rührt. Ein wirkliches Ereignis war die Massen versammlung in Jena. Die junge Union war zahlreich vertreten und be- stimmte stark die Aussprache. Die Rede Jakob Kaisers wurde immer wieder von Beifallsstürmen unterbrochen. Unter den Ehrengästen konnte man Frau Ricarda Huch bemerken. Besonders in dieser Ver- sammlung, Wo ein riesiges Spruchband quer durch den Saal„Nie wieder Diktatur“ forderte, bekundeten die Sprecher der an- deren Parteien Kaiser ihre Hochachtung und erkannten die vornehme, sachliche Sprache seiner Rede an. Die Versammel- ten verspürten, wie anderswo: Hier ist ein Mann, der mit Leidenschaft Recht und Ge- rechtigkeit fordert, für die er in den Zei- ten des NS- Terrorsystems unter Einsatz seines Lebens gekämpft hat. R. G. S. SPD: Keine„leichtfertige Verzichtpolitik“ Das deutsche Volk hat die Folgen des von den Nazis begonnenen Eroberungs- krieges und der im Kriege an den unter- drückten Völkern begangenen Verbrechen zu tragen. Zu den heikelsten Problemen, die gerade dieser Krieg im Gefolge hat, gehören die Grenzziehungen im Osten und Westen.„Endgültige deutsche Grenzen aus der vorläufigen verwaltungsmäßigen Rege- lung im Osten entstehen zu lassen, wider- spricht dem Geist und der Geschichte der sozialistischen Parteien aller Länder“, heißt es in einer Entschließung, die beim ersten Interzonentreffen von Parteiausschuß und Parteivorstand der SPD in Frankfurt a. M. unter dem Vorsitz von Dr. Kurt Schu- macher gefaßt wurde. Die SPD wendet sich weiter gegen die leichtfertige„Verzicht- politik“ der SED gegenüber der vorläufigen Ostgrenze und erklärt, sie könne keine Po- litik vollendeter Tatsachen anerkennen, besonders weil durch sie die Ernährungs- schwierigkeiten in Europa stark gesteigert würden. Denn Tatsache ist, dag das auf engem Raum zusammengedrängte deutsche Volk künftig nicht mehr leben kann, wenn im Osten gerade die als Ernährungsbasis anzusehenden Gebiete abgetrennt würden. Es ist anzuerkennen, daß der amerikanische Außenminister Byrnes in seiner in Stutt- gart gehaltenen Rede ebenfalls den Stand- punkt vertrat, daß der Umfang des abzu- tretenden Gebietes erst durch ein endgül- tiges Abkommen entschieden werden könne Ein leichtfertiger Verzicht vergiftet die in- ternationale Atmosphäre. Aus internatio- naler Gesinnung erhebt deshalb die SPD ihre Stimme, um die Gestaltung eines künf- tigen dauerhaften Friedens zu ermög- lichen. X. Hanel und Wirtsthauft Zwei-Zonen-Steuertagungen Eine Tagung der Steuerbehörden der ame- rikanischen und der britischen Zone, bei der auch Vertreter der amerikanischen Militär- regierung für Berlin und für Württemberg Baden sowie Vertreter der britischen Militär- regierung anwesend waren, trat am 10. und 11. September in Bad Boll zusammen. Bei den Verhandlungen wurde unter anderem die Regelung des Kriegsschädenausgleiches be- sprochen und eine weitgehende Einschaltung der Finanzbehörden in diesem Fragenkomplex gefordert. Bei Behandlung der Frage über die Abzugsfähigkeit der Vermögenssteuer alz Sonderausgabe bei den Einkünften, die in der britischen Zone anders gehandhabt wird als in der amerikanischen Zone, wurde beschlos- sen, jeweils die für den Steuerpflichtigen günstigere Regelung vorzunehmen. Die Frage der Doppelbesteuerung soll in beiden Zonen einheitlich geregelt werden. Ferner wurde die vielumstrittene Frage des steuerlichen Abzugs der Lebensversicherungsprämien bei der Einkommensteuer eingehend erörtert, Ueber den Amtshilfeverkehr in den drei West- zonen konnte eine Einigung erzielt werden. Die Frage der auherordentlichen Waldnutzun- gen durch den erheblichen Mehreinschlag in den letzten Jahren wurde einem Ausschuß überwiesen, der demnächst in Stuttgart zu- sammentreten soll. Auch die Wiedereinfüh- rung von Finanzgerichten und die Berufung von Beiräten zu den Finanzämtern stand auf der Tagesordnung. In Zukunft werden die Zwei-Zonen-Steuertagungen in der Nähe Frankfurts regelmäßig stattfinden.(dana) N Die Lebensmitteleinfuhr nach Württemberg. Baden Aus den statistischen Angaben des zustän- digen Referenten beim Landesernährungsamt geht hervor, daß die Gesamtimporte einschl. der Freigaben aus amerikanischen Armeebe- ständen nach Württemberg-Baden sich seit Be- ginn der Besatzung bis zu dem für die Schät⸗ zung als Stichtag festgelegten 27. August 1946 auf folgende Zahlen belaufen: Brotgetreide 155 000 t, Hülsenfrüchte 9500 t, Trockenei 3100 t, Trockenmilch 3300 t, Gemüsekonserven und Trockenobst 10 000 t und Trockenkartoffeln 5500 t. Die Bezahlung der unbedingt nötigen Ein- fuhren erfolgt durch ein hierfür eingerichtetes Außenhandelskontor des Wirtschaftsministe- riums, mit dem auch die Firmen abzurechnen haben. Von amerikanischer Seite ist der Vor- schlag gemacht worden, das deutsche Import- system für einen reibungslosen und besseren Verkehr dem amerikanischen anzugleichen. Die zur Deckung der Einfuhr nötige Ausfuhr bewegt sich deutscherseits z. Z. noch in sehr mäßigen Grenzen, da viele wichtige Voraus- Setzungen dazu fehlen. Die ersten Anfänge sind jedoch bereits gemacht und man hofft, im Laufe der Zeit durch entsprechenden Aus- bau des Exportsystems und eine Erhöhung der Ausfuhren die Versorgungslage bessern zu Können. 8 Im Interzonenverkehr geschieht infolge des allseitigen Nahrungsmittelmangels augenblick lich noch sehr wenig. In sind lediglich Werklohnverträge abgeschlossen worden. Die hiesigen Fabriken liefern gegen Gestellung der erforderlichen Lebensmittel. rohstoffe Fertigwaren wieder in die anderen Zonen zurück.(fz) Kreis Lindau Zentrum der deutschen Käse- industrie. Eine vom 15. September bis 15. Okto- ber in der Kreishauptstadt stattfindende „Ausstellung des bayerischen Kreises Lindau für Industrie, Handel, Handwerk, Gewerbe und Landwirtschaft“ zeigt die groge Bedeu- tung dieses Bezirks für die Milch- und Käse- versorgung. Allein das„delweiß-Milch- Werkés, die größte Trockenmilch-Fabrik Euro- Pas, verarbeitet täglich 22000 Liter Milch zu Milchpulver. 37,3 Prozent der gesamten deut- schen Käseerzeugung werden in den 90 K. sereibetrieben des Kreises bergestellt. Die Weichkäsebereitung erreicht sogar 51 Prozent der deutschen Käseproduktion. Von 30 000 Hektar Kreisgebiet dienen 4 der Milch- und Obstwirtschaft. Im„unteren Kreis“ stehen etwa 243 000 Obstbäume, die jährlich bis 2 245 000 Zentner Obst liefern. Im Bergland überwiegt die Viehzucht.(dana) Vorübergehende Umsetzung von Arbeits- kräften auch zwangsweise. Zur Steuerung des Mangels an Arbeitskräften hat der Präsident des Landesarbeitsamts den Arbeitsämtern die Befugnis erteilt, im Wege der Zwangsauflage Arbeitskräfte von den Firmen zu ander- weitigem Einsatz vorübergehend abzuziehen, falls sich die angefragten Firmen nicht frei- willig bereiterklären, geeignete Arbeitskräfte für Sonderaufgaben abzugeben. Es besteht kein Zweifel, daß die in Aussicht genomme- nen Maßnahmen außerordentlich einschnei- dend sind, obwohl sie mit aller gebotenen Rücksichtnahme durchgeführt werden. Die Industrie- und Handelskammer Mannheim spricht in diesem Zusammenhang die Erwar- tung aus, daß die Betriebe den aus der Not der Verhältnisse heraus bedingten Maßnah- men Verständnis entgegenbringen und den Anforderungen tunlichst freiwillig entspre- chen, soweit dies im Bereich der Möglichkei- ten liegt. „Vereinigung industrieller Wirtschaftsver⸗ bände.“ 23 industrielle Wirtschaftsvereinigun- gen der britischen Zone beschlossen die Grün- dung einer Dachorganisation, die den Namen „Vereinigung industrieller Wirtschaftsver- bände“ trägt. Diese Neugründung wird die Interessen der Industrie in der britischen Zone gegenüber den Behörden vertreten und die Mitglieder beraten. Den Vorsitz des Exekutiv- ausschusses des Verbandes hat der Präsident der Süd- Westfälischen Industrie- und Handels“ kammer, Fabrikant Fritz Berg, übernommen. (dana) Elektrokraftwerke mit Atomenergie. Die Ausnutzung von Atomenergie für kriedens- wirtschaftliche Zwecke ist jetzt in den Be- reich der Möglichkeiten gerückt, haben nach einem Bericht der amerikanischen Delegation im Atomenergieausschuß der UN wissenschaft- liche Sachverständige erklärt. Elektrischer Strom kann hiernach in Atomkraftwerken be⸗ reits zu Preisen erzeugt werden, die nur 26 Prozent über dem normalen Strompreis lie- gen. Eine weitere Senkung der Produktions- kosten ist in Kürze zu erwarten. Die Mög- lichkeiten für einen weitgehenden Gebrauch der Atomenergie für wirtschaftliche Zwecke sind jedoch laut Radio Neuyork durch die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen gegen schädliche Strahlen sehr begrenzt. Eine Er- richtung von Atomkraftwerken dürfte vor- läufig nur in solchen Gegenden in Frage kom- men, in denen eine Herbeischaffung von Treibstoffen und Kohlen sehr schwierig un kostspielig ist.(dana) 5 Schwarzwildtreibjagden in der französischen Zone. Die Durchfünrung von Treibjagden auf Schwarzwild wurde in der franz. Besatzungs- zone genehmigt, da die Wildschweinplage der dortigen Landwirtschaft schweren Scha- den zufügt. Gewehre werden zur Verfügung gestellt, müssen jedoch nach Abschluß der Jagd wieder abgeliefert werden. Wieder Zollkontrolle an der jiranisch-sowie- tischen Grenze. Iran hat die seit vier Jahren aufgehobene Zollkontrolle der iranisch-sowje- tischen Grenze am Freitag wieder eingeführt. Die Grenze war während dieser Zeitspanne auf der iranischen Seite völlig offen.(dans) größerem Rahmen tärger Nürnt Woche kündt zicht ber st Ke Be ameri ird beste! Angli zösisc Lize Sti geord Necke Kno tag a0 tassul der G wage unmit Glück Kor! Zela: die sen den män rika teilt Kur- jede