SV 186 Jugeng Zen, I d TSy is mant. n- Turn eutsche Münster T. atz dez ch, 8 en, I. Schries Valdho Hand. neim Isen 1, T8 Wetzin. Locken. Viern⸗ r. Atriper delberg unheim Renn- berg rth. Segen mheim, locken eim — — F a Nek heim, Sh eim, g, 80 tracht Hok⸗ — 1912 im, Ty Balb- ckarau sin is Mann- ler des ng der en des 1 acht en die 5 und stehen 1e und Wird Beide „ in je n. Die Start. eister · h der art Sand- te die inkten d mit robst, alles reten· nen. Sonn- ämpfe Ver- n sich diesen verein Ichter FLereinigen. e M N N H EI M E R 2 E 1 Stildit. D atishsdiit Mannkheiln T U N Jahrgang 1 Nummer 35 Dienstag, 24. September 1946 Einzelpreis RM 0.20 Seeleutestreik beendet Neuyork, 23. Sept.(dana) Der Streik er amerikanischen Seeleute, der alle Ha- en der Vereinigten Staaten betroffen und nahezu den gesamten Schiffsverkehr zum erliegen gebracht hat, ist nach I4tägiger bauer am Freitagabend beendet worden. der Streik wurde dadurch beigelegt, daß den der CIO- Gewerkschaft angeschlosse- zen Seeleuten dieselben Lohnerhöhungen bewilligt wurden, wie sie den Mitgliedern der AFL- Gewerkschaften bereits vor eini- ger Zeit gewährt worden sind, nämlich et- a 10 Dollar pro Monat. Große Gütervor- rate haben sich inzwischen in den See- baten angesammelt, darunter erhebliche Mengen an Getreide. Der Streik hat den amerikanischen Verladern erheblichen schaden zugefügt. Minister Hynd in Herford 5 Herford, 23. Sept.(dana) Bei der Be- ſchlagnahme von deutschem Wohnraum für Angehörige der Besatzungsmacht sollte dar- uf geachtet werden, daß der Wohnraum erst dann geräumt werden müsse, wenn zusreichender Ersatz für die Ausgewie- genen zur Verfügung stehe, erklärte der Minister für die britisch besetzten Gebiete n Deutschland und Oesterreich. John Hynd, dei Besprechungen mit dem Oberbürger⸗ melster von Herford. Während des kom- menden Winters werde das Leben in Deutschland noch schwierig sein, erklärte Minister Hynd weiter, aber man solle ver- guchen, es erträglich zu gestalten. Wo sich besondere Schwierigkeiten zeigten, sollten eich die zuständigen deutschen Stellen ver- krauensvoll an die britischen Dienststellen wenden, um so weit wie möglich Abhilfe u schaffen. Kanadischer Minister in Berlin Moktreal, 23. Sept.(dana). Der Leiter der kanadischen Delegation bei der Pariser Kon- ferenz, Gesundheitsminister Claxton, hatte am Freitag eine halbstündige Besprechung mit Außenminister Byrnes. Er begab sich am Samstag nach Berlin, um der kanadi- schen Militärmission einen Besuch abzustat- ten. Der Minister erklärte, Kanada sei an der Zukunft Deutschlands besonders inter- essiert. Australien befreit Internierte Canberra, 23. Sept.(dana) Die durch die britische Regierung in Australien internier- ten Angehörigen der ehemaligen Feindstaa- ten, in der Hauptsache Deutsche, sollen, wie amtlich mitgeteilt wird, ihre Freiheit erhal- ten und die Erlaubnis zur Ansiedlung in Australien bekommen. Die Internierten können zwölf Monate nach ihrer Entlassung dle australische Staatsbürgerschaft beantra- zen und ihre Familien in die neue Heimat bringen. Für die Naturalisierung ist eine fünfjährige Probezeit erforderlich, jedoch zoll den Siedlern die Internierungszeit an- gerechnet werden. Ab 14. Oktober 1550 Kalorien— Vierköpfiger Haushalt erhält 13 bis 14 Zentner Heizmaterial Berlin, 23. Sept.(dana) Die Gewerk- schaft der Kohlenarbeiter in der amerika- nischen und britischen Zone hat erklärt, einen Sonntag im Monat zu arbeiten, um der deutschen Großstadtbevölkerung im kommenden Winter Hausbrandkohle zu- kommen zu lassen, wurde am Samstag auf einer Pressekonferenz in Berlin be- kanntgegeben, die zum erstenmal von Ge- neral MeNarney und seinem Stellvertre- ter, General Lucius Clay, abgehalten wurde. Die Generäle erklärten, sie hofften schon in den allernächsten Tagen bekannt- geben zu können, daß die Lebensmittelra- tionen in beiden Zonen mit Beginn der neuen Lebensmittelperiode am 14. Oktober endgültig auf 1550 Kalorien je Kopf und Tag erhöht werden könnten. Seeleutestreik verzögerte Bekanntgabe „Wir haben die gesamte Ernährungs- lage sorgfältig geprüft und sehen jetzt deutlich den Weg vorgezeichnet, um die Lebensmittelrationen zu erhöhen,“ erklärte General MeNarney. Er fügte hinzu, daß die Bekanntgabe der bevorstehenden Erhöhung der Lebensmittelrationen lediglich infolge des àmerikanischen Seeleutestreiks verzö- gert worden sei. Der Streik selbst habe die Nahrungsmittelverschiffung nach Deutsch- land nicht berührt, da für Anfang Septem- ber sowieso keine umfangreichen Ver- frachtungen für Deutschland vorgesehen waren. Die Verzögerung der Bekanntgabe sei lediglich eine Vorsichtsmaßnahme ge- wesen, um sicherzustellen, daß ein stän- diger Reserve-Vorrat an Lebensmitteln für sechs Wochen aufrechterhalten werden könne. Kohlen für die Städte Die von den Leitern der deutschen Koh- lengewerkschaften erklärte Bereitschaft, eine Sonntagsschicht im Monat in den Koh- lenbergwerken beider Zonen zu fahren, werde eine Erhöhung der Kohlenförderung um 180 000 Tonnen Kohle je Monat zur Folge haben, erklärte General Clay. Diese Menge werde ausreichen, um alle Groß- städte und größeren Städte in den beiden“ Zonen mit Hausbrandkohle zu versorgen. Die kleineren Städte und Dörfer würden diesen Winter nochmals mit Holz als Brennmaterial auskommen müssen. Ab- schließend gab General MeNarney bekannt, daß General Eisenhower, Chef des Stabes der amerikanischen Armee und ehemaliger Ober kommandierender der alliierten Streit- kräfte, voraussichtlich am 27. September nach Frankfurt kommen wird. Einstufung der Haushaltungen Die Versorgung der Haushalte mit Braunkohle hängt von den freiwilligen Leistungen der Bergarbeiter ab, während die verfügbaren FHolzmengen für Heiz- zwecke durch besonders hohe Leistungen der beim Folzeinschlag beschäftigten Kräfte bereitgestellt werden müssen. Die Haushaltungen werden mit verschiedenen Arten von Hausbrandmitteln beliefert, wo- bei sich erhebliche Unterschiede in den verschiedenen Gebieten und Ländern er- geben werden. Es werden Holz, Torf, Gas- koks, Braunkohle und Braunkohlenbriketts zur Verteilung gelangen. Man hofft, einem durchschnittlichen, etwa vier Personen um- fassenden Haushalt während der sechs Monate von Oktober bis März eine Ge- samtmenge an Heizmaterial zur Verfü- gung stellen zu können, die 13 bis 14 Zentner Steinkohle entspricht. Für größere und kleinere Haushaltungen wird eine be- sondere Einstufung vorgenommen werden. Erste Lieferungen Ende Oktober Der Plan für die Versorgung mit Haus- brand wurde, vorbehaltlich des Entschei- des der amerikanischen und britischen Militärregierung, von deutschen Fachleu- ten des Zentralamtes für Wirtschaft in der britischen Zone in Zusammenarbeit mit ihren Kollegen der entsprechenden Dienst- stellen in der amerikanischen Zone aus- gearbeitet. In beiden Zonen ist eine gleich- mäßige Verteilung des Brennmaterials vor- gesehen. Die Haisbrandmaterialien werden gegen besondere Zuteilungskarten im Handel abgegeben werden. Die ersten Koh- lenlieferungen können in allen Gebieten erst gegen Ende Oktober beginnen. Man hofft jedoch, daß die Zuteilung in den nachfolgenden Monaten bereits an Mo- natsbeginn erfolgen kann. Kohlenlieferungen an Bergmannsfamilien Frankfurt, 23. Sept.(dana) Die britische Militärregierung hat die Lieferung der von . mletzter Minute.. —......— 0 Zusammenarbeit mit der Sowjetunion. London, 23. Sept.(dana- Reuter.) „Es gibt nur eine Grundlage für eine dauerhafte Freundschaft in internationa- len wie in inneren Angelegenheiten, und dies ist eine aufrichtige Zusammenarbeit mit der Sowjetunion, die sich auf gegen- seitigem Verständnis aufbaut“, erklärte fler ehemalige britische Außenminister Anthony Eden in einer Rede, die er am Montag abend in London hielt. Eden er- klärte, alle Menschen seien über den verlauf der Pariser Konferenz enttäuscht und fühlten wachsende Besorgnis. Finanzbeamtenstreik beendet Paris, 23. Sept.(dana) Der franzö- sische Finanzbeamtenstreik ist am Mon- tagabend beigelegt worden, nachdem der französische Finanzminister Schuman einen Appell an die Streikenden gerich-; tet hatte, die Arbeit unverzüglich wieder aufzunehmen bei gleichzeitiger Zusiche- rung einer durchgreifenden Beamten- reform bis spätestens zum 1. Januar 1947. Nehru will Parteileitung abgeben Neu-Delhi, 23. Sept.(dana- Reu- ter.) Der Vizepräsident der indischen Vebergangsregierung, Pandit Nehru, teilte hier am Montag dem Ausschuß des allindischen Kongresses mit, daß er be- absichtige, von seinem Amt als Präsident der indischen Kongreßpartei zurückzu- treten. Bergarbeitern anstelle von Lohnzahlung er- worbenen Kohle auch an diejenigen Ange- hörigen der Bergleute genehmigt, die ihren Wohnsitz in der amerikanischen Besat- zungszone haben. Die Bergarbeiter können jährlich bis zu 120 Zentner Kohle für ihre Familien erwerben. Jackson wieder in Nürnberg Nürnberg, 23. Sept.(dana). Der amerika- nische Hauptankläger Justicè Robert Jackson ist am Montagmittag von Washington kom- mend in Nürnberg eingetroffen. Er erklärte, Pressevertretern gegenüber, daß er keine weitere Vertagung des Urteils erwarte. Harriman wird Handelsminister Washington, 23. Sept.(ap) Am Sonn- tagabend gab Präsident Truman die Er- nennung Averell Harrimans, des bisherigen amerikanischen Botschafters in England, zum USA- Handelsminister als Nachfolger von Wallace bekannt. Harriman erklärte am Montag in London, daß er die Außen- politik Präsident Trumans und Außenmimi- ster Byrnes,„die auf den hohen Prinzipien umd Zielen der Roosevelt-Regierung aufge- baut ist“, voll und ganz unterstütze. Die dritte lesung der Verfassung Widerstand der SpD und DVP gegen Zweikammersystem— Volksentscheid am 24. November Stuttgart, 23. Sept.(Eig. Bericht.) Die in der Lesung der vergangenen Woche be- schlossenen Abänderungs- und Zusatzan- träge für die künftige Verfassung Würt⸗ temberg-Badens wurden in einer Ausschuß sitzung am 21. September 1946 noch ein- mal beraten, formuliert und dem Gremium am Montagmorgen im Festsaal des Furt- bach-Hauses unterbreitet. Abgeordneter Keil als Berichterstatter gab eingangs einen Ueberblick über die Arbeit der Ausschußsitzung und wies dar- auf hin, daß der Verfassungsentwurf der amerikanischen Militärregierung für Deutsch- land bis spätestens 30. September 1946 in Berlin vorgelegt werden müsse. Diese werde inn bis zum 10. Oktober mit ihrer Stel- Umgnahme zurückgeben. Er werde dann bis spätestens 19. Oktober nochmals der Vollversammlung zur Bestätigung vor- gelegt werden. Zum Wahltag für den Volks- entscheid hat Innenminister Ulrich Sonn- tag, 24. November 1946, vorgeschlagen. Gleichzeitig würden an diesem Tag die Landtagswahlen stattfinden. Das Ringen um den Frieden Pariser Konferenz ohne Sonntag— Vor einer Lösung der Triest-Frage? Paris, 22. Sept.(ap dana) Die Pariser Friedenskonferenz, mit einer Zeitspanne von nur zwei weiteren Wochen für die Er- leclgung der Ausschußgarbeiten vor sich, nahm heute erstmalig auch den Sonntag zur Hilfe, um ihre Arbeiten termingemäß zu be- enden. Im politischen Ausschuß für Italien Naumburg. In Naumburg/ Saale konnte dle Christlich-Demokratische Union die mei- ten aller abgegebenen Stimmen auf ihre Liste Sie erhielt 7868 Stimmen und überrumpelte damit auch die SED, die nur 7122 Stimmen erhielt. Die LDP konnte 5485 Stim- en erobern. 689 Stimmen waren ungültig. Nach alter kommunalpolitischer Gepflogenheit dürfte mithin in Naumburg die CDU in Zu- kunft den Oberbürgermeister stellen. Warschau. Das polnische Parlament dahm am Sonntag das Wahlgesetz für die kom- menden Wahlen in 2. Lesung an. Zusatzanträge ler polnischen Bauernpartei über Bestimmun- zen gegen Wahlfälschungen, die nach Auf- bei der letzten Volks lassung der Partei Abstimmung stattgefunden haben sollen, wur- en von dem Parlament abgelehnt. London. Die auf Island stationierten merikanischen Flotteneinheiten werden von ontag an die isländischen Gewässer verlas- zen, wie ein amerikanischer Marinesprecher beabsichtigen, eine Union einzugehen. am Sonntag in der britischen Hauptstadt be- anntgab. Athen. Der amerikanische Botschafter in Belgrad, Richard Patterson, traf am Samstag zu einem Besuch in der griechischen Haupt- stadt ein. 1 St. Johns. 18 Personen wurden aus den rümmern des belgischen Flugzeuges, das am Mittwoch auf dem Flug von Irland nach USA abstürzte, lebend geborgen. 26 Passagiere amen ums Leben. Jerusalem. König Abdullah von Trans- ſordanien erklärte hier am Freitag abend nach deinem Besuch bei dem Regenten des Irak, Abd Ul Illan, daß Transjordanien und der 0 n entsprechendes Abkommen werde voraussicht- lch in Kürze den Parlamenten der beiden Länder zur Ratifikation vorgelegt werden. Tokio. Das japanische Oberhaus billigte am Freitag vier Regierungsvorschläge, nach . denen die Gouverneure der Provinzen und die Bürgermeister der Städte und Dörfer durch allgemeine Wahlen bestimmt werden sollen. Dies bedeutet, daß zum ersten Male in der kapanischen Geschichte das Volk nicht mehr urch eine nationale Bürokratie regiert wer- den wird.(dana ap) hatten am Freitag nicht weniger als elf Ab- stimmungen über Abänderungsanträge der vom Rat der„großen Vier“ vorgeschlagenen Grenzen des Freistaates Triest stattgefun- den. Sämtliche Anträge wurden abgelehnt, ob sie nun die Erweiterung des Triestiner Gebietes im Auge hatten, ode dessen Be- schränkung auf das Stadtgebiet. Vor den Abstimmungen befaßte sich der Ausschuß mit dem tschechoslowakischen Antrag, durch einen besonderen Untersuchungsausschuß eine alle Parteien befriedigende Grenzrege- lung ausarbeiten zu lassen. Durch Aufruf erfuhr der Antrag eine Ablehnung mit 10 gegen 7 Stimmen. Der jugoslawische stell- vertretende Ministerpräsident äußerte nach den Abstimmungen, er bedauere, daß der Ausschuß die Methode der Abstimmung be- vorzuge, statt durch Zusammenarbeit zu einem gegenseitigen Ausgleich zu kommen. Der jugoslawische Delegierte Simitsch hatte sich vorher gegen alle von den Westmäch- ten oder von Südafrika vorgeschlagenen Grenzlinien gewandt und eine Regelung nach ethnologischen Gesichtspunkten, unter Begünstigung Jugoslawiens, gefordert. Bis eine solche Regelung gefunden sei, werde Jugoslawien durch seine Unterschrift keinen Vertrag bestätigen, durch den jugoslawische Soldaten gezwungen würden, sich aus Teilen ihres Vaterlandes zurückzuziehen. Direkte Verhandlungen 8 Im Laufe des Tages wurde dann be- kannt, daß Italien und Jugoslawien direkte Verhandlungen miteinander aufgenommen hätten, um in der Triester Frage zu einer Arbeitsgemeinschaft Protest gegen Versuch Heidelberg, 23. Sept.(dana) Eine Ar- beitsgemeinschaft der süddeutschen Zei- tungsverleger wurde am Freitag durch die Vorstände der drei Zeitungsverlegerver- pände in der amerikanischen Zone gegrün- det. Als geschäftsführender Vorsitzender wurde für das erste Jahr Johann Wilhelm Naumann von der„Schwäbischen Landes- zeitung“, Augsburg, gewählt. Auf Grund eines Vorfalls von allgemein gültiger Bedeutung wurde der folgende Protest formuliert: „Die Arbeitsgemeinschaft der süddeut- schen Zeitungsverleger protestiert gegen das Vorgehen des Oberstaatsanwalts in Kassel gegen den Lizenzträger und Chef- redakteur der„Fuldaer Volkszeitung“, Einigung zu kommen. Eugenio Reale, der itallenische Botschafter in Warschau, der italienischerseits die Besprechungen leitet, erklärte, ein Fortschritt bei diesen Bespre- chungen gebe die Hoffnung, zu einem Kom- promiß zu kommen, der für beide Staaten annehmbar sei. Unglücklicherweise habe die italienische Außenpolitik nicht alle Ge- legenheiten, die sich für ein Uebereinkom- men mit Jugoslawien geboten hätten, aus- gewertet. Es sei klar, daß eine Lösung in- nerhalb des vom Außzenministerrat be- schlossenen Rahmens liegen müsse. Südtirolabkommen wird aufgenommen Der von Holland und Belgien gemeinsam vorgebrachte Antrag, das vor kurzem ab- geschlossene italienisch- österreichische Ab- kommen über die Gleichberechtigung der deutschsprechenden Bevölkerung Südtirols in den Friedensvertrag aufzunehmen, wurde nach mehrstündiger Debatte mit 13 gegen 6 Stimmen angenommen. Die italienischen Kolonien Die vier Außenminister gaben am Mon- tag eine Erklärung über das Schicksal der italienischen Kolonialgebiete in Afrika her- aus, in der das Recht anderer interessierter Nationen, bei der Erörterung dieser Frage angehört zu werden, anerkannt wird. Die Besprechung über das endgültige Schicksal der italienischen Kolonien wird, wie bereits vorgesehen war und in dieser Erklärung nochmals festgelegt worden ist, ein Jahr nach Inkrafttreten des Friedensvertrages mit Italien stattfinden. der Zeitungsverleger der Pressebeschränkung Heinrich Kirzek. Der Oberstaatsanwalt in Kassel hat gegen Kirzek ein Verfahren eingeleitet, das die verleumderische Belei- digung eines Herrn von Waldhausen unter- stellt, gegen den zur Zeit ein Spruchkam- merverfahren schwebt. Die Klage des Oberstaatsanwalts stützt sich auf Artikel in der„Fuldaer Volkszeitung“, denen, nach Mitteilung des Lizenzträgers, ausschließ- ich amtliche Ermittlungen des öffentlichen Anklägers der Spruchkammer und der Mi- litärregierung in Fulda zugrundeliegen. Die Arbeitsgemeinschaft der süddeutschen Zei- tungsverleger erblickt in dem Vorgehen des Staatsanwalts einen Versuch, der Presse in ihrem Kampf gegen den Natio- nalsozialismus Fesseln anzulegen.“ Ein vorbildliches demokratisches Staatsgebäude In der anschließenden Debatte ergriff zunächst Abgeordneter Heurieh(CDU) das Wort und umriß die Stellungnahme sei- ner Fraktion zum Verfassungsentwurf, in- dem er betonte, es sei darauf zu achten, daß Form und Inhalt der Verfassung dem demokratischen Land in aller Zukunft zur Ehre gereiche. Es gelte auch, mit der Ver- fassung vor der Welt zu sagen, daß das deutsche Volk nicht so schlecht sei, wie es heute immer hingestellt werde. Es habe Mut, Wille und Charakter genug, seine Geschicke in die Hände zu nehmen und sich ein vor- bildliches demokratisches Staatsgebäude zu errichten. Leider habe die CDU oft allein gestanden, wenn es sich um grundsätzliche Dinge gehandelt habe. Es liege nicht in der Absicht seiner Partei, mit ihrem Namen im Zeichen des Christentums Agitation zu trei- ben.(Zuruf von links:„Das tut ihr aber!“) Die Einheit der CDU werde weder von links noch von rechts zerstört werden, denn seine Partei sei der Sauerteig der deutschen Po- litik und die CDU sei viel demokratischer Gu den Kommunisten) als die Kommunisten (Hört, hört). Anschließend kam er auf den Artikel 27, Absatz 2, zu sprechen. Er bestritt die Begründung für diesen Artikel und sagte, die CDU bedürfe in ihrer Agitation nicht der Geistlichkeit; diese werde kraft ihres Amtes auf das Volk einwirken. Zur Aufgabe des Pfarrers gehöre es, nicht nur religiöse Fragen zu behandeln. Er bat das Haus, seine Stellungnahme zu dem frag- lichen Artikel noch einmal zu überprüfen, da durch ihn diese Verfassung von vorn- herein belastet werde. Die Tür in die Zukunft Abg. Veit(SpD) bezeichnete anschlie- gend im Namen seiner Fraktion die Stel- lungnahme der SPD zur Verfassung. Die Probleme unserer Zeit hätten auch eine Klärung im Geistigen zur Voraussetzung, da wir schon einmal den sozialen Fortschritt versucht hätten, dabei gescheitert seien und denselben Fehler nicht ein zweitesmal ma- chen wollten. Hinderlich mache sich bei der Verfassungsarbeit die Absicht des einen Teils bemerkbar, Riegel gegen die fort- schrittliche Entwicklung einzubauen, wäh- rend es gelte, die Tür in die Zukunft auf- zustogen. Zu dem Absatz„Sozial- und Wirt- schaftsordnung“ betonte der Sprecher, daß es der SPD darauf ankomme, der Arbeiter- schaft ihr Recht nicht nur an der Gestal- tung, sondern auch an der Verwaltung der Betriebe verfassungsmäßig zu verankern. Da ja die Wirtschaftsdemokratie auch von allen anderen Parteien gewünscht werde, liege kein Grund vor, den Arbeitern dieses Recht zu verweigern. Er habe den Eindruck, als seien auch hier die„Riegelmänner“ am Werk, um einer demokratischen Verfassung entgegenzuarbeiten. Zu Artikel 27% sagte der Sprecher, daß er die bisherige Form für angebracht halte, da sie keinen Eingriff gegen die politische Betätigung der Geist- lichkeit außerhalb ihrer Amtstätigkeit dar- stelle. Weiter sprach Abg. Veit im Namen seiner Fraktion für die christliche Gemein- schaftsschule und gegen die Konfessions- schule und zitierte dabei eine öffentliche Erklärung des Ministers Köhler(CDU). Auch die Frage nach dem Senat schnitt er an und lehnte ihn mit der Begründung ab, daß das Vertrauen des Volkes in die Volks- vertretung genügend groß sei und sich der Einbau eines zweiten Staatsapparates als Bremse der Auffassung der Volksvertretung auswirken müsse. Ein Senat könne sich nur parteipolitisch zusammensetzen, und es sei keine klare Gewähr dafür gegeben, daß die größere staatsmännische Erfahrung in die- sem Senat zur Auswirkung käme. Die SPD wolle nur eine Volksvertretung und das sei ja auch der Standpunkt, der in Bayern und Großhessen vertreten werde. Verfassungsmäßige Mehrheit mit CDU Der Notstandsartikel werde von der SPD begrüßt. Die Unterlassung des Einbauens Solcher Ventile berge die Gefahr in sich, dag sich allzu große Notstände andernfalls auf dem Wege der Sprengung durchsetzten. Die Rechte der staatlichen Angestellten, die neuerdings in die Verfassung eingebaut wor- den seien, würden von der SPD unterstützt. Hoheitliche Aufgaben des Staates sollen grundsätzlich, aber nicht ausnahmslos von Beamten vorgenommen werden. In einer allgemeinen Schlußbetrachtung wies der Sprecher der SPD darauf hin, daß die CD und die SpD gemeinsam fast überall über eine verfassungsmäßige Mehrheit verfügten und beide Parteien gesetzgeberische Maß- nahmen treffen könnten. In den Kreisen der CDU befanden sich aber leider auch Leute, bei denen das Wort Sozialismus nicht gern gehört werde. Wenn die CDU es unmöglich mache, zu einer sozialistischen Entwicklung im Sinne der SpD zu kommen, dann werde eine andere sozialistische Entwicklung über Deutschland und Europa brausen, an der weder die SPD noch die CDU ein Interesse hätten. Abschließend sprach Abgeordneter Veit die Hoffnung aus, daß die Tätigkeit der Verfassungsversammlung nicht zu einer Entzweiung, sondern zu einer Zusammen- arbeit im Interesse des Volkes führen möge. Demokratisches Verantwortungsbewußtsein Abgeordneter Dr. Hausmann OY wies auf die erzielte Einigkeit in bedeut- samen Fragen hin, lehnte aber die Bemer- kung der CDU, sie sei in wichtigen Fragen allein geblieben, ab, da die DVP sich für die christliche Gemeinschaftsschule eingesetzt habe und sich auch nicht als„Riegelmänner“ betätige. Demokratisches Verantwortungs- bewußtsein müsse bei der Schaffung der Regierungen gefordert werden. Die ameri- kanische Regierung habe den Standpunkt vertreten, daß die Hauptverantwortung dem deutschen Volk bei geeigneten Sicherungen Selbst übertragen werden müsse. Die Gegen- sätze sollten nicht vertieft, sondern über- brückt werden. In bezug auf die soziale und wirtschaft- liche Ordnung betonte der Sprecher der DVP, der Herrenstandpunkt sei endgültig überwunden, aber das Privateigentum müsse durch verfassungsmäßigen Schutz gesichtet werden, damit die Privatinitiative gefördert werden könne. Die DV stimme deshalb dem Abänderungsantrag der SPD betreffend Artikel 26 nicht zu. Sie sei der Ansicht, daß die Planwirtschaft mit Hem- mungen des Wirtschaftslebens und Ein- schränkungen der persönlichen Freiheit ver- bunden sei. Die schöpferische Kraft der Unternehmer gelte es heute mehr denn je zu fördern und zu steigern, da die Tatkraft des einzelnen den Weg zum Aufstieg in Deutschland ebnen müsse. Deutschland ebnen müsse. Wir hätten in erster Linie kleine und mittlere Betriebe, und auch die großen Betriebe seien Ergeb- nis industrieller Leistungen. Deshalb sei die DVP für eine Fassung eingetreten, die dem mehr gerecht werde als das bisher der Fall gewesen sei. Zur Frage Kirche und Schule äußerte sich Dr. Hausmann dahin- gehend, daß die DVP sich die Formulierung des sogenannten Maulkorbparagraphen nicht zu eigen mache und sich deshalb bemüht habe, einem neuen Antrag eine andere Fas- sung zu geben. Die DVP behalte sich vor, zu der Frage des Senats noch Stellung zu nehmen. Bei der Kleinheit unseres Landes erübrige sich nach Ansicht der DVP der Senat und seine Partei glaube, das Schwer- gewicht der politischen Arbeit müsse in Zu- kunft auf dem Landtag liegen. Der Not- standsartikel 27 werde von seiner Fraktion unterstützt werden. Abschließend legte Dr. Hausmann für die DVP ein Bekenntnis zur Vereinigung der getrennten Teile Süd- Würt⸗ tembergs und Süd-Badens ab. Ueber allem aber stehe der dringende Wunsch, die Wie“ derherstellung eines deutschen Staates. Fortsetzung siehe Seite 2) Seite 4 e 8. Dienstag, 24. September 1949 AN WE 1 E R EZ E IT U N 6 Dienstag, 24. September 1946 Veröffentlicht unter Militär-Regierungs-Lizenz US- WB 103. Verantwortlich für den gesamten Inhalt: E. Fritz von Schilling. Redaktion, Verlag und Druckerei: Mannheim, R 1, 4%. Telephon 441 51/53. Fostscheckkonto: Karlsruhe 800 16. Anzeigenpreis für die zehngespaltene Nonpareillezeile RM 1. Monatsbezugspreis: RM 2,40 einschließlich Trägerlohn. 3 2 Der Widerhall, den die Rede Winston Churchills in der Ein einiges Europa prese Europas gefunden hat, läßt leider nur zu deutlich erkennen, daß der Gedanke einer Vereinigung der europäischen Staaten noch lange brauchen wird, um sich durchzusetzen. Obgleich wir glauben, daß in allen Menschen, die auf diesem durch das Unheil immer wiederkehrender Kriege zerrissenen Kontinent leben, eine große Sehnsucht nach friedlicher Verständigung herrschen würde, wenn ihre Politiker die Verteidigung der nationalen Erbschaften zu Gunsten einer größeren Ge- memschaft beschränken könnten, sieht es nicht so aus, als ob die Aufgabe überkomme- ner Anschauungen und„heiliger Rechte“ zum Gewinn einer ausgeglichenen neuen Form des Zusammenlebens erreichbar wäre, Der Begriff der Sicherheit, der in der französi- schen Presse betont wird, überschattet die von der Vernunft bereits klar genug er- kannte Notwendigkeit der Zusammenarbeit. Belastet durch die Verlogenheit der natio- nalsozlalistischen Politik, die im geeigneten Augenblick die lange vor ihr vertretenen und verbreiteten Bestrebungen zu einer deutsch- französischen Verbindung zu kommen, heuchlerisch für sich ausnutzte, ist es schwierig für uns Deutsche, Vertrauen zu ge- winnen, und ebenso schwierig für die Franzosen, uns zu vertrauen. Daß auch in Frank- reich die Gedanken, die vor zwei Jahrzehnten Aristide Briand zu fördern suchte, nicht Verklungen sind, läßt die Antwort, die der französische Ministerpräsident Georges Bidault einem Berichterstatter des„Paris Matin“ auf die Frage nach seinem Eindruck von der Churchill-Rede erkennen:„Ich habe die Rede mit viel Interesse gelesen“, sagte Bidault,„die Ausführungen waren von einer besonderen Genialität und sehr interessant.“ Aus der politischen Aktualität des Augenblicks hat ein großer Teil der Kommentatoren die Rede Churchills als einen Aufruf zur Bildung eines europäischen Westblocks“ mißverstanden. Selbst wenn Churchill ein so begrenztes Ziel im Auge ge- habt haben sollte, das weder in der Lage wäre, den Frieden in Europa zu sichern, noch den für das Leben aller europäischen Staaten notwendigen Ausgleich zwischen Ost und West bringen könnte, wäre es die Aufgabe der europäischen Staatsmänner, über ckese Begrenzung hinweg den Weg zu einer Vereinigung zu suchen, die jeder einzelne von innen bei der Betrachtung der modernen Entwicklung der wirtschaftlichen, sozialen und geistigen Beziehungen zwischen den Völkern unserer Erde als unbestreitbare Notwendig eit anerkennen muß. Wie der amerikanische Handelsminister Henry A. Wallace in seiner Rundfunkrede am vergangenen Freitag sagte,„Wie wir diese Debatte ab- schließen, wird nicht nur bestimmen, ob wir in einer Welt leben, oder in z wei Welten, sondern ob wir überhaupt leben Werden“, so scheint uns auch für Europa zu Selten, daß aus der Frage der Einigung nicht allein hervorgehen wird, ob wir in zwanzig oder in einem Staat in Europa, sondern ob wir überhaupt leben werden. v. S. 2 Das neue Arbeitsgerichtsgesetz, das in der letzten Län- Juristen oder Laien derratssitzung im Entwurf angenommen wurde und nun- mehr der Militär-Reglerung zur Genehmigung vorliegt, lehnt sich im allgemeinen an die gesetzliche Regelung zur Schlichtung von Arbeitsstreitigkeiten aus dem Jahre 1926 an. Die wichtigste Aenderung gegenüber der bisherigen Arbeitsgerichtsbarkeit ist darin zu sehen, Jag auf Grund der Kontrollratsrichtlinien die Arbeitsgerichte aus dem Rahmen der all- gemeinen Rechtspflege herausgenommen und der jeweiligen obersten Landesarbeitsbe- hörde, d. h. dem Arbeitsministerium, unterstellt worden sind. Ueber die Vorteile der neuen Regelung gehen die Meinungen auseinander, sie ist aber durch die Kontrollrats- riehtlinien gefordert. Es sprechen gewiß viele Gründe dafür, die Schlichtung von Arbeits- Streitigkeiten und der damit zusammenhäng nden Fragenkomplexe unter die Kompetenz der Arbeitsministerien zu stellen. Wenn man jedoch die Schlichtung von Arbeitsstreitig- keiten als Rechtspflege ansieht, dürfte die Unterstellung der Arbeitsgerichte unter das Ar- beitsministerium fehlgeleitet sein. Der Rechtsausschuß des Länderrates hat vorge- schlagen, daß der Länderrat deswegen noch nals bei der Militär-Reglerung Vorstellung erhebe. Eine weitere Neuerung von großer Bedeutung ist, daß der Grundsatz, für das Amt des Arbeitsrichters nur Berufsrichter zuzulassen, fallen gelassen wurde. Den Kon- trollratsrichtlinien entsprechend sieht der Entwurf vor, daß die Vorsitzenden der Arbeits- gerichte erster Instanz nicht die Befähigung zum Richteramt haben müssen, daß sie je- doch besondere Befähigung in Arbeits angelegenheiten besitzen und auf Grund ihrer Aus- dildung und ihrer früheren Tätigkeit in. Arbeitgeber- oder Arbeitnehmerverbänden im- stande sein sollen, richterliche Aufgaben wahrzunehmen. Am meisten umstritten ist der § 11 des neuen Arbeltsgerichtsgesetzes, der die Frage der Zulassung von Rechtsanwälten bei Verhandlungen von Arbeitsgerichten erster Instanz behandelt. Die Fassung des Ent- Wurfs ist aus dem Arbeitsgerichtsgesetz von 1926 übernommen worden, wonach als Pro- zeßbevollmächtigte oder Rechtsbeistände Personen, die das Verhandeln vor Gericht be- rufmäßgig betreiben, ausgeschlossen sind. Der Unterausschuß für Arbeitsrecht geht in die zer Frage mit dem vom sozialpolitischen Ausschuß eingebrachten Entwurf einig. Der Rechtsausschuß dagegen vertrat eine andere Auffassung. Bel der Beratung im Länderrat nahm Bayern den Entwurf in der vorliegenden Fassung an, Groß-Hessen und Württem- derg-Baden dagegen machten sich den im Rechtsausschuß gemachten Vorschlag zu eigen, der den Vorsitzenden der Arbeitsgerichte erster Instanz die Befugnis erteilt, die Vertre- tung durch einen Rechtsanwalt zuzulassen, wenn die Bedeutung des Falles oder die Schwierigkeit der zu entscheidenden Rechtsfrage die Mitwirkung eines Rechtsanwaltes Als dringend geboten erscheinen lassen. Diese Bestimmung kann in der Praxis zu gewissen Schwierigkeiten führen, wenn einerseits die Vorsitzenden der Arbeitsgerichte erster In- stanz keine Juristen sind, andererseits jedoch beim Verfahren von den Parteien Rechts- anwälte mit ihrer Vertretung beauftragt werden. Entweder muß man also auf die Mit- Wirkung von Juristen bei Verhandlungen vor den Arbeitsgerichten erster Instanz über- Haupt verzichten, oder aber, wenn Rechtsanwälte zugelassen werden, müßte auch der Vorsitzende Berufsrichter sein. Wenn die vor die erste Instanz gebrachten Arbeitsge- richtsverfahren nicht mehr den Charakter richterlicher Funktion tragen sollen, so ist allerdings vorauszusetzen, daß dann vor dieser Stelle sozusagen keine„Prozesse geführt Werden, Sondern nur Verhandlungen mit dem Ziel gütlicher Einigung zwischen den Parteien stattfinden. Der Spruch dieser Gerichte würde also kein Urteil darstellen, sondern nur auf Grund der von den Parteien vorgebrachten Auffassungen wohlabge- Wogene Entscheidungen oder Vermittlungen. Wenn die Absicht des Gesetzgebers nach dieser Richtung hin geht, dann allerdings kann auf die Mitwirkung von Juristen bei diesen Verfahren verzichtet werden. 5 E. K. Die dritte lesung der Verfassung Fortsetzung von Seite J) Landes versammlung nicht zur Tagesarbeit herangezogen Abgeordneter Leibbrand KPD) führte dann aus, daß seine Partei sich dagegen ge- wehrt habe, eine Vollverfassung zu schaffen. Die Verfassungen könnten nur als Organi- sationsform gewertet werden, da sie sonst der kommenden Staatsverfassung vorgriffen. Bemerkenswert sei, daß die Landesver- sammlung kaum wirksam Gelegenheit ge- habt habe, sich mit den brennenden täg- lichen Fragen zu befassen. Die Regierung habe nichts dazu getan, ihr das zu ermög- lichen. Die Zusage des Ministerpräsiden- ten, die Versammlung in Zukunft zu gesetz- geberischen Arbeiten heranzuziehen, sei schon, wenn auch beschränkt, vor zwei Mo- naten einmal gegeben worden und stelle also nur eine Wiederholung dar. Im all- gemeinen könne man feststellen, daß nach der ersten Lesung größere Uebereinstim- mung geherrscht habe. Alle von der CDU eingebrachten Abänderungsvorschläge dien- ten nur dazu, auf den Senat vorzubereiten. Dieser stelle eine ausgesprochene Einrich- tung dar, die geschaffen werden solle, um die Wirksamkeit der Volksvertretung zu be- einträchtigen und einen sozialen Fortschritt unmöglich zu machen. Auch die Justiz- artikel kritisierte der Sprecher der KPD in scharfer Weise und bezeichnete die Sozial- und Wirtschaftsordnung als zu lückenhaft und allgemein ungeeignet, die Rechte des Arbeiters zu schützen. Die Wähler, so fuhr er fort, dürften über das fertige Werk nicht einfach mit„Ja“ und„Nein“ abstimmen. Heute müsse man sich fragen, ob das, was die Landesversammlung als Verfassung auf- gestellt habe, wohl den Willen des Volkes darstelle und ob sie dafür die Verantwor- tung tragen könne. Jedes zu seiner Zeit. Ministerpräsident Dr. Maier erwiderte auf den Angriff der KPD, daß es notwendig sei, alle Dinge an der Wurzel anzufassen und daß alle Gespräche über die Behebung der wirtschaftlichen Not und der anderen brennenden Tagesfragen zu nichts führen könnten, solange nicht die Grundlage für eine staatliche Ordnung durch die Verfas- Sung geschaffen worden sei. Die Verfassung- gebende Landesversammlung habe in den letzten Monaten auf Anordnung der Militär- regierung eine große Aufgde zu führen ge- habt und es sei Pflicht der Regierung ge- wesen, ihr dabei zu helfen, damit sie termin- mäßig beendet werden könnte. Es sei klar, daß die Abgeordneten sich nach Fertigstel- lung der Verfassung der Unsumme von Ar- beit, die ihrer harre, mit Energie und Fleiß annehmen müßten. In der gleichen Weise, wie sieh die Landesversammlung in den letz- ten Monaten auf die Fertigstellung der Ver- fassung konzentriert habe, sei die Regierung mit der Vereinigung der beiden Zonen be- schäftigt gewesen. 5 Grundrechte angenommen. Im Anschluß an die Generaldebatte wurde die Abstimmung über die 26 Artikel des ersten Abschnittes„Grundrecht“ vorgenom- men, die entgegen einer Reihe von Abände- rungsvorschlägen der CDU zumeist in ihrer ursprünglichen Form angenommen wurden. Anschließend vertagte sich die Volksvertre- tung auf Dienstag. Nachtrag zur zweiten Lesung der Verfassung In der Abschlußdebatte der zweiten Lesung am vergangenen Donnerstag wurde über die Abschnitte des zweiten Hauptteiles Der Landtag, die Regierung, die Gesetz- gebung, die Rechtspflege, die Verwaltung, das Finanzwesen und die Schußbestim- mung) diskutiert und abgestimmt. Die Abstimmungen über die 19 Artikel des Abschnittes„Der Landtag“ ergaben außer drei Artikeln, bei denen die KPD- Fraktion Abänderungsanträge gestellt hatte, die erneute einstimmige Bestätigung, wäh- rend die drei Abänderungsanträge der KPD von keiner Partei unterstützt wurden, so daß auch diese Artikel in der ursprüng- lichen Form angenommen wurden. Ueber die Artikel des Abschnittes„Die Regierung“ herrschte mit zwei Ausnahmen vollkom- mene Uebereinstimmung. Alle Übrigen Artikel des Abschnittes„Re- gierung“ wurden einstimmig angenommen, lediglich zu dem Art. 77 lagen zwei Abände- ruüngsanträge der Abg. Klausmann(KPD) und Gehring SPD) vor. Abg. Klausmann wünschte im Namen seiner Fraktion das Ausnahmerecht von der Regierung auf die Volksvertretung zu übertragen, da sonst u. a. die Gefahr der Einengung des Streik- rechtes bestände. Die Abstimmung ergab jedoch die einstimmige Annahme des Ar- tikels mit dem Abänderungsantrag der SPD. Danach lautet der erste Absatz des Artikels 77 jetzt wie folgt: Bei gegenwärtiger Gefahr für den Bestand des Staates kann die Re- glerung für die Dauer einer Woche die Grundrechte der Artikel 2, 3, 5 bis 9, 11 und 14 ganz oder zum Teil außer Kraft setzen und Verordnungen mit Gesetzeskraft er- lassen. 5 5 N Ebenso fanden die sechs Artikel des Ab- schnittes„Die Gesetzgebung“ die Annahme des Plenums. Ministerpräsident Dr. Reinhold Maier gab anschließend an diese Debatte eine Erklärung der Regierung ab, die besagte, die Regierung werde jetzt bei der Gesetzgebung weitgehend die Lan- desversammlung einschalten, die nicht tur beratend, sondern auch praktisch an der Ausarbeitung der Gesetze mitarbeiten solle. Die Minister werden jeweils über ihre Ar- beitsgebiete referieren.“ Er forderte ge- meinsame Kommissionen, gebildet aus Re- gierung und Volksvertretung, die sich mit den aktuellen Tagesproblemen, wie Ernäh- rungs- und Wohnungsfragen, beschäftigen sollen. Zu der Konferenz der Regierungschefs aller vier Zonen am 4. und 5. Oktober in Bremen seien durch die Ministerpräsiden- ten der amerikanischen Zone auch die drei Vorsitzenden der Landesversammlungen an- gemeldet worden. Mit der Abstimmung der Artikel über die Rechtspflege wurde die Debatte wieder aufgenommen. Die Diskussion dieses Ab- schnittes nahm außergewöhnlich viel Zeit in Anspruch und wurde mit einer Erklä- rund des Justizministers Beyerle beendet, in der er für die Unabsetzbarkeit des Rich- ters eintrat. Präsident Simpfendörfer erklärte im Namen aller Abgeordneten, daß das zur Entscheidung vorgelegte Beamtengesetz einstimmig abgelehnt werde. Die Artikel des Abschnittes„Die Ver- waltung“ fanden ebenso wie die über das „Finanzwesen“ und die Schlußbestimmun- gen Annahme durch die Landesversamm- lung. Damit wurde die zweite Lesung abge- schlossen und für die dritte und endgültige Lesung die Landes versammlung zu Mon- tag, den 23. September, erneut zusammen- gerufen. Aus ab, Ue „Rote Armee“ wird„Sowietarmee“ Berlin, 23. Sept.(dana) Die Streitkräfte der Sowjetunion werden nicht mehr den Namen„Rote Armee“ oder„Rote Flotte“ tragen, erklärte am 20. September ein so- Wjetischer Verbindungsofflzier Vertretern der amerikanischen Militärregierung gegen- über. In Zukunft werden sie offiziell„So- Wietarmee! oder„Sowjetflotte“ genannt. Pakete aus Kanada Montreal, 23. Sept.(dana) Pakete können ab sofort von Kanada in die britische Be- satzungszone Deutschlands geschickt wer- den, meldet der kanadische Rundfunk. Pa- kete für andere Besatzungszonen werden über die Vereinigten Staaten geleitet. Per- sonen, die Verwandte in Kanada haben, deren Adresse unbekannt ist, haben die Möglichkeit, über den Suchdienst von Radio Kanada(Montreal) die Adresse zu erfahren. Unterstützung verfolgter Juden Budapest, 23. Sept.(dana) Der ungari- sche Ministerrat hat am Samstag ein Ge- setz zuf Linderung der Not der ungarischen Juden angenommen, die während der deutschen Besetzung Verfolgungen ausge- setzt waren. Für die jüdischen Opfer die- ser Verfolgungen wurde ein Unterstüt- zungsfonds geschaffen, in den das herren- lose jüdische Eigentum aufgenommen wer- den soll. ufer slm ccd ur gen- FRANKFURT Die alte Kaiser- und Krönungsstadt, die Geburtsstadt Goethes, wird sich neue Attri. bute verdienen müssen. Der Krieg hat der Stadt Frankfurt ihre Patina genommen. Die „historischen Monumente“ sind Ruinenstat- ten geworden und es ist wie ein letztes, ver- zweikeltes Festhalten an der kulturgeschicht- lichen und politischen Vergangenheit, wenn in den Aufbauplänen das Projekt einer Wie. dererrichtung des Goethehauses und einer Instandsetzung der Paulskirche aufgekom- men ist. Die Verpflichtung der Geschichte gegenüber muß in weitestem Maße zurück. treten vor den imperativen Forderungen, die der Tag und die Sorge um die Zukunft stel. len. Diese graue Sorge drückt sich in einer einzigen Zahl aus: zwölf Millionen Kubik meter Trümmer lasten auf der Stadt, neh- men ihr schier den Lebensatem. Sie sollen nach dem Blaumschen Plan mit einem Ko- stenaufwand von sechzig Millionen Mark in zehn Jahren weggeräumt sein. Im Ostpark baut man ein gewaltiges Aufbereitungswerk, das den Rohstoff Trümmerschutt zu neuen Back- und Schwemmsteinen verarbeitet, üb- rigens in einem technischen Verfahren, dag heute vielerorts kopiert wird. Im heutigen Stadium einer langsamen Rekonvaleszenz lassen sich die Symptome nur vorsichtig deuten. Das krampfhafte Be- mühen, ein Geschäftsleben wieder in Gang zu bekommen, ist einem Don- Quichote- Streich ähnlich. Auf der Zeil, in der Kaiser- straße und den großen Geschäftsstraßen Bornheims und Bockenheims täuschen schimmernde Fassaden und Erker einen Warenwohlstand vor, aber die Regale sind nur mit Attrappen und Tand gefüllt und über den wohlgefälligen Schaufensterzeilen grinsen die Mauerstumpen der Elendsruinen. Regenzeit und Winterschnee werden diesen Schönwetterläden die Schminke bald häß- lich verwaschen. Der Anlauf der Industrie verzögert sich verhängnisvoll durch den Kohlen- und Rohstoffmangel. Auch die gro- Ben lebenswichtigen Werke kommen über eine sogenannte„gestörte Produktion“ nicht hinaus. Während das Arbeitsamt schon seit Mo- naten über 18 000 Arbeitslose registriert, ge- Uingt es nicht, eine ebenso hohe und ebenso konstante Zahl von Arbeitsangeboten zu be- friedigen. Unter der Direktion von Dr. Julius Scmorr ist die Frankfurter Messe- und Ausstellungs- gesellschaft wieder an die Arbeit gegangen, Auf dem Gelände der Festhalle, die in den ersten Kriegsjahren einem Brand zum Opfer flel, sind die Wiederinstandsetzungsarbeiten mit Nachdruck aufgenommen worden. Das auf dem nordwestlichen Teil gelegene„Haus der Technik“, auf einer Bodenfläche von 8000 qm läßt sich mit verhältnismäßig geringem Materialaufwand ausbessern. Unter Zuhilfe- nahme von Zelthallen und Baracken wer- den sich hier die Räumlichkeiten schaffen lassen, die zur Aufnahme einer großen Aus- stellung notwendig sind. Die Johann-Wolfgang-Goethe- Universität hat in überfüllten Hörsälen ihre Lehrtätig keit wieder aufgenommen und in wissen- schaftlichen Gesellschaften und Zirkeln, vor- an das Freie Deutsche Hochstift, die Senk. kenbergische Naturforschende Gesellschalt und der Physikalische Verein, sowie ein neugegründetes Forum academicum, wird eifrig doziert und diskutiert. Die Theater haben, aus Notunterkünften heraus, im er- sten Nachkriegsjahr einen umfangreichen Spielplan bewältigt und unter den schwie- rigsten äußeren Umständen die Frankfurter Theatertradition hochzuhalten versucht. Als zentraler Umschlagplatz(der Welt. flughafen konnte für Frankfurt gesichert werden) wird die Stadt ihre Bedeutung nicht verlieren. Das weite bäuerliche Hinterland, das stärker als bisher zum Gemüseanbau an- gehalten wird, kann die Ernährung der Halb- millionenstadt erleichtern. Mit ver führer scher Lockung geistert in phantasiebegabten Köpfen die Vorstellung, dag Frankfurt ein- mal Landeshauptstadt oder gar Bundeshaupt. stadt werden könnte. Es wäre nicht das erstemal, daß sich Phantasie und Wirklich keit treffen. Jo Froesch. — Wort und Weise Um Verdi ö Morgenfeier im Nationaltheater Die für Ende dieser Woche zu erwar- Schillers Kabale und Liebe“), die in tende Neuaufführung von Verdis genialem Spätwerk„Othello“ warf in einer dem großen Italiener gewidmeten sonntäglichen Morgenfeier im Nationaltheater ihre Schat- ten voraus. Prof. Friedrich Noack aus Darmstadt, der von seiner früheren Mann- heimer Tätigkeit wohlbekannte Musikwissen- schaftler, untersuchte in instruktivem Vor- trag Verdis künstlerisches Verhältnis zu Schiller und Shakespeare. Er feierte Verdi als den großen Reformator der italienischen Oper des 19. Jahrhunderts, gab ein Situa- tionsbild der von Rossini, Bellini und Doni- zetti beherrschten italienischen Musikbühne zur Zeit der Anfänge Verdis und rief den Hörern jene beharrlichen Bemühungen des Komponisten in Erinnerung, sich von den Einflüssen seiner Vorgänger freizumachen, nicht, um dafür etwa unter Wagners Ein- Fluß zu geraten, wie dies angesichts gewis- ser kformalistischer Stilmerkmale seiner reiferen Schaffensperiode wohl behauptet Worden ist, sondern um allmählich über die gebräuchliche Nummern- Oper hinaus zur Reformoper im Sinne eines neuen italieni- schen Musikdramas vorzustoßen. Schillers und Shakespeares Dramen stokke hatten es dem auf packende Thea- terwirkung ausgehenden Komponisten be- sonders angetan, und es ist nicht allgemein bekannt, dag Verdi allen Ernstes daran dachte, sämtliche Schillerdramen als stoff- liche Operngrundlagen zu verwenden.(Bei aller Verehrung für Verdi: dieser Plan ist glücklicherweise nicht zustande gekom- men). Die ersten Versuche(„Jungfrau von Orleans“ und„Räuber“) waren Fehlschläge. Ebenso blieben Verdis„Lear“ und„Ham- let,-Plane nach Shakespeare unausgeführt. Wesentliche Fortschritte brachten der „Macbeth“, dessen Textgestaltung Verdi selbst entwarf, und„Luise Millerin“(nach neuerer Zeit auch auf deutschen Bühnen stärker Fuß gefaßt hat, bis mit dem„Don Carlos“(insbesondere in der zweiten end- gültigen Fassung der achtziger Jahre) der neue Verdi-Stil seiner Gereiftheit entge- genblühte, die er einige Jahre später vol- lends erreicht in den wiederum auf Shake- sbeares Spuren wandelnden ragenden Al- terswerken„Othello“ und dem von sonni- gem Humor verklärten Abgesang des„Fall- staff“. Gerade diese großartigen letzten Kompositionen haben Verdis künstlerische Bedeutung vom Nationalen ins Inter- und Uebernationale erweitert und seinem Ge- samtwerk als dem Gemeingut aller Natio- nen Weltgeltung verschafft. Die sehr beifällig aufgenommene An- sprache wurde musikalisch wirkungsvoll gestützt durch den Vortrag dreier Arien der Hauptgestalten aus Verdis„Don Car- los“: des Posa, der Eboli und des Philipp. Theo Lienhard, lrene Ziegler und Heinrich HK6Izlin waren den drei präch- tigen Stücken hervorragende gesangliche Interpreten. Das Nationaltheater-Orche- ster mit Richard Laugs an der Spitze ließ zu Beginn das„Traviata“-Vorspiel in feinster gläserner Durchsichtigkeit erklin- gen und schloß die Morgenfeier mit der farbigen Ballettmusk aus Aida“ wir- kungskräftig ab. C. O. E. * Das dichterische und musikalische Schaffen Amerikas ist das Thema der nächsten Mor- genfeler des Nationaltheaters, die am kom- menden Sonntag unter dem Titel„Das Land der Freiheit“ stattfindet. Zum Vortrag gelan- sen Kompositionen von Barbo und Sisson, so- wie Auszüge aus Werken von Hemingway, Wolfe, Steinboeck, Savoyan u. a. Ernst Gl Ser wird in einer Ansprache„Das Wort Ame rikas“ in grundsätzlicher Weise den Beitrag der gegenwärtigen amerikanischen Dichtung zur Literatur der Welt umreigen. Am 8B. Ok- tober folgt dann die Aufführung des ameri- kanischen Schauspiels„Biographie und Liebe“ von S. N. Behrmann. Tanzgastspiel Stammer Anneliese und Werner Stamme r, die sich in der zweiten Nachmittagstunde des Sonntags zu einem Tanzgastspiel im Na- tionaltheater eingefunden hatten, fesselten nicht so sehr durch elementaren tänzeri- schen Elan als vielmehr durch geschmack- volle ästhetisch schöne Bild- und Bewe- gungs wirkungen. Anstelle einer primär tanzschöpferischen Kraft begegnete man in diesem Paar mehr der kultisch-hymnischer Ausdruckskunst verhafteten, der gebändig- ten Gebärde ruhevollen Schreitens oder der priesterlichen Sprachgewalt der Hände und Arme zugewandten Gestaltungsart. Wenn sie Händels„Lobpreisung“ zelebrie- ren oder eine altpersische Miniatur(„Lie- beslied“) in Bewegung umsetzen, wird einem feierlich zumute. De Fallas„Zigeu- nermadonna“, ein zum Leben erwecktes Murillo-Gemälde, und Hastings masken- starrer, papageienhaft aufge donner er „Star“ werden in buchstäblichem Sinn„un- ter den Händen“ Anneliese Stammers zu sehr aparten Bewegungsstudien, woge en Glucks„Artemis“ und mehr noch Hastings „Weibsteufel“ in Darstellung und Wirkung fragwürdig blieben und die Grenzen des tänzerischen Gestaltungsvermögens erken- nen liegen. Werner Stammer überragt seine Part- nerin an eigenschöpferischer Kraft, tech- nischer Gelöstheit und Leichtigkeit erheb- lich. Der bittere Sarkasmus in der„Vi- sion des Todes“ von Jooß, der sehr lie- benswürdige spielerische Humor in„Char- latan“ und die fein beobachtete Charak- terkomik in„Wenn ich König wär“ mach- ten das deutlich. Unproblematische, auf den reinen Tanzeffekt natürlich schwin⸗ gender Linien gestellte Stücke wie Dvo⸗ raks Duo in Blau, die von Anneliese Stam- mer reizend getanzte„Cachucha“ oder auch das balkanisch- bäuerliche Duett zeig- ten bei beiden Partnern ein schönes Gleichgewicht zwischen Bewußtheit und Erfühltheit dessen, was die Glieder in die Sprache der Bewegung zu übertragen hat- ten. Das farbenfrohe Geleucht sehr ge- schmackvoller Kostüme(Annes Sarto- rius) und Ernst Ohls sinnfällige musika- lische Begleitung am Flügel waren hoch zu wertende künstlerische Faktoren des Gastspiels. C. O. E. Kunst vorträge im Freien Bund Der Freie Bund zur Pflege der bildenden Kunst in Mannheim veranstaltet im kom- menden Winterhalbjahr mehrere Reihen von Lichtbildervorträgen über bildende Kunst und verwandte Gebiete. In der„großen Reihe“, die 12 Vorträge umfaßt, sollen ver- schiedene Themen der europäischen Kunstgeschichte behandelt werden. Dr. Roh(München) wird über„Die Kunst im Fehlurteil ihrer Zeit“ sprechen. Die fran- 268ische Malerei des 19. Jahrhunderts wird Dr. Hartlaub(Heidelberg) in vier Vor- trägen schildern. Professor Grise bach (Heidelberg) wird die Architektur der Re- naissance würdigen und Architekt Ochs (Heidelberg) wird seine Hörer mit unbe- kannter italienischer Baukunst bekannt- machen, während Professor Paatz(Hei- delberg) in das Schaffen Mantegnas und Professor von Einem(Göttingen) in das Werk Raffaels einführen werden. Dr. Jan Lauts(Karlsruhe) wird über„Lorenzo de' Medici und seinen Kunstkreis“ sprechen. Die Schönheit mittelalterlicher Glasmalerei wird Dr. Elisabeth Schüfer Darmstadt) an Hand von farbigen Lichtbildern vermit- teln. Ein für alle Mannheimer besonders reizvolles Thema hat sich Dr. Böhm (Mannheim) gewählt, der das Schaffen des großen Bildhauers Paul Egell besprechen wird. Daneben laufen vier„kleine Reihen“, die jeweils unter ein Thema gestellt sind und je 6 Vorträge umfassen. Die erste Reihe heißt„Die Kunst der Antike, Hier soll zunächst von Prof. Ranke(Hel- delberg) die Kunst Aegyptens in zwei Vor, trägen umrissen werden; anschließend Wird Dr. Züchmer(Heidelberg) drei Vorträge über griechische und römische Kunst hal- ten und zum Schluß Profęssor Her big (Heidelberg) die Entwicklung der Antiken- Ideale im 19. Jahrhundert verfolgen. In der zweiten„kleinen Reihe“ wird Dr. Pas- sarge(Mannheim) das Schaffen der gro, gen Maler der Dürer-Zeit in Deutschlan behandeln: Dürer, Grünewald. Cranach, Baldung, Altdorfer, Holbein d. J. Die Verbindung zur allgemeinen Kunst- geschichte schlägt die dritte„kleine Reihe“, in der Frau Kronberger- Frentzen (Mannheim dem Wandel der Mode vom alten Orient über die Welt der Antike, die höfischen und bürgerlichen Epochen des Mittelalters, die Renaissance, die galante Zeit, Revolution und Biedermeier bis zur bürgerlichen Kultur des 19. Jahrhunderts nachgehen wird. Weiter werden sechs große Meister der Kunst des 20. Jahrhun- derts besprochen werden, und zwar: Gau- guin und Barlach von R. Probst(Mann- heim), Munch von Dr. Pass arge, Pauls Modersohn von Frau Kronberger Frentzen und Franz Marc von Profes- sor Schürer Oarmstadt), sowie Picasso und die künstlerische Situation unseret Zeit von Professor Martin(Karlsruhe), Die Vorträge finden(mit je einer Wie- derholung) im Behrenssaal der Kunsthalle (Eingang Tattersallstraße) statt. Jede Reihe kann einzeln belegt werden, und zwar d Mittwoch, 25. September, in der Kunsthalle. Die Ausstellung HJägerkultur u 0 Tier bild“, vom Frobenius-Institut an del Frankfurter Universität und vom Museum füt Völkerkunde in Frankfurt zusammengestellt, wurde von Oberbürgermeister Kolb eröffnet. Heinz Coubiers neueste Komödie tr den Titel„Mohammed oder die Komödie de Konjunktur(sp.) 5 1 40 Die mals 21 Versam ses Alls jeweils Uhr ste Seit die im amerik. stütz un Vereini Versen, der„Cs Artikel schreib zu ver! Die von ih Empfär schen Der fest ve Mahlze von vi sind f Mehlsp lade ur halb P Kaffee Zutter Der in der Reihe, Dr. F. einer Ueber Wie d Mit z In! zen 21 weist Uch ve wieder Wird 1 antwor 75 0 ständki; Mannh Pak Franki kangen Rote gramm Da nehme 1 Un dem hoff nehme ten. I. park mehr blicke Welts genlu: mer saube tion, gleich ten ur Staun mögli. nege Kapri teilen Gitter Augu⸗ Schei. am 8 strahl Schwe RT t, dle Attrl. at der 1. Die nstät- „ver- nicht⸗ Wenn Wie einer kom- nichte rück n, die t stel- einer ubik⸗ neh- sollen n Ko- Ark in park Werk, neuen t, üb⸗ a, das amen ptome e Be- Gang Hote⸗ alser- raſden schen einen sind und zeilen Unen. Niesen häß⸗ Uustrie dien gro- über nicht t Mo- t, ge- bens u be- nnorr Ungs⸗ ingen, a den Opfer beiten Das „Haus n 8000 ingem Bilfe⸗ wer- 1affen Aus- sität tätig ⸗ issen Vor- Senk- schaft ein Wird ꝛeater n er- ichen hwie⸗ kurter lt. Welt- ichert nicht rland, u an- Halb- hrerl- abten t ein aupt⸗ t das Klich⸗ ch. erste ike, (Hei- Vor- wird träge hal- 1 big ken- n. In Pas- „ gro- Hland mach, „ unst⸗ eihe“, zen Der Morgen Seite 8 Care-Pakete eingetroffen Die Care- Pakete aus USA werden erst- mals am Donnerstag, 26. 9., 14—16 Uhr, im versammlungssaal des Städt. Krankenhau- zes ausgegeben. Später findet diese Ausgabe jeweils Dienstags und Donnerstags 14 bis 16 Uhr statt. Seit der Gründung der Care- Organisation, die im April in Neuyork unter Beteiligung des amerikanischen Kontrollamtes für Kriegsunter- stützungen und 25 öffentlicher und privater Vereinigungen erfolgte, hat die„Care“ rund drei Millionen Ratjons-Pakete von der ameri- kanischen Armee angekauft und in Lagerhäu- gern gesammelt. Etwa dreihunderttausend die- ger Pakete, von denen jedes rund 25 Pfund Le- bensmittel enthält, wurden von Amerikanern zum Preise von je 15 Dollars gekauft und zur Versendung nach Europa bestimmt. Das Ziel der„Care“ ist, wie Gertrude Samuels in einem Artikel des„New Lork Times Magazine“ schreibt, monatlich fünfhunderttausend Pakete zu verkaufen. Die„Care“-Pakete sind zollfrei und können von ihrem amerikanischen Käufer auch für Empfänger in der amerikanischen und briti- schen Zone Deutschlands bestimmt werden. Der Inhalt dieser wasserdicht und wetter- test verpackten Rationspakete reicht für 30 Mahlzeiten aus und entspricht einem Gehalt von vierzigtausend Kalorien. In einem Paket sind fast neun Pfund Fleisch, sechs Pfund Mehlspeisen und Biskuits, drei Pfund Marme- lade und Pudding, zwei Pfund Gemüse, dreiein- halb Pfund Zucker und Süßigkeiten, ein Pfund Kaffee und Kakao sowie Büchsenmilch und Zutter enthalten. Kleine Umschau Der Zirkel und der Freie Bund veranstalten in der Kunsthalle zwei neue Vorträge in der Reihe„Aufbau“. Am 27. September spricht Prof. Dr. Fritz Krischen über„Wiederaufbau einer griechischen Stadt“(Milet 492 v. Chr). Ueber„Organisations fragen des Wiederaufbaus“ hält Dipl.-Ing. Hans Mitzlaff am 9. Oktober einen Vortrag. In Neckarau wird der Schutt auf den Stra- zen zur Zeit beseitigt. Die Stadtverwaltung welst nochmals darauf hin, daß es grundsätz- ch verboten ist, in bereits geräumten Straßen wiederum Schutt abzulagern. Das Tiefbauamt wird mit aller Strenge die Sünder zur Ver- antwortung ziehen. 1 Jahre alt wurde der Schiffahrtssachver- ständige, Dispacheur-Experte Martin Reibel, Mannheim-Almenhof. Höferstraße 19. Paketpost für deutsche Kriegsgefangene in Frankreich. An Deutsche in französischer Ge- tangenschaft können, wie das Internationale Rote Kreuz mitteilt, Pakete bis zu 5 Kilo- gramm geschickt werden. Wieder bei Jacqueline Das neue Programm des Gastspielunter- nehmens Jacqueline bringt zwei Stunden gute Unterhaltung im Capitol. Die arti- stischen Spitzenleistungen des Abends wa- ren: die Equilibristik auf dem Schleppseil, ein Balanceakt auf einer Leiter mit Schwer- punktsverlagerung und das anatomische Wunder des Korkenziehertricks. Der Tanz, der vom Step-, National- bis zum klassi- schen Spitzentanz eine kleine Revue für sich darstellt, geflel sehr, nur dürften die Exaktheit und die Flüssigkeit der Bewe- gungen noch etwas verfeinert werden. Die Xylophon- und insbesondere die Akkor- deondarbietungen zeigten beachtliches Kön- nen. Die Parodien waren bis auf den ägyp- tischen Firlefanz glänzend. Bei den poli- tischen Satiren dürfte man jedoch etwas mehr zwischen Ursachen und Wirkung un- terscheiden, Geändert hat sich gegenüber früher immerhin schon vieles. denn sonst wären diese Anspiegelungen gar nicht mög- lich. Die Zweideutigkeiten des Ansagers, die nicht immer von Humor zeugten, brach- ten ihm billige Lacherfolge ein. Originell war das„aufgeblasene Stehaufmännchen“. Alles in allem sind die von Jazz und Rhyth- mus belebten Darbietungen nett und brin- gen Entspannung.* Polizeibericht Bei 16 Verkehrsunfällen wurde eine Per- son getötet. 10 Personen wurden verletzt in das Krankenhaus verbracht.— In der Nacht vom 20/21. Sept. 1946 wurde ein 17 jähriger Junge in der Mollstraßge von einer nieder- stürzenden Mauer verschüttet. Den lebens- gefährlichen Verletzungen ist er im Kranken- haus erlegen.— Wegen Einbruchdiebstahls, falscher Namensangabe, Bigamie, Landfrie- densbruchs, Schwarzhandels, Betrugs und Landstreicherei wurden 15 Personen in das Gefängnis eingeliefert.— 17 weibliche Per- sonen wurden der Gesundheitsbehörde zuge- führt. 8 Wochenmarkt im Herststurm Der Sturm, der am Samstag auch über den Markt fegte und Menschen und Waren zauste, machte das Einkaufen„lustlos“. Die Preise: Tomaten 28 Pf. je Pfd., Rotrüben 9 Pf., Radies- chen 30 Pf., Kürbis 8 Pf., Kohlrabi 23—24 Pf., Petersilie 45 Pf., Chinakohl 16—20 Pf., Man- gold 16 Pf., Gurken 13-20 Pf., Rettiche Pfd. 10 Pf. je Stück bis zu 12 Pf., Endiviensalat 10—20 Pf., Sellerie je Stück 30 Pf., fertiger Rettichsalat je Pfd. 50 Pf. rd. Aus Nah und Fern Ludwigshafen. Am 21. September jährte sich zum 25. Male der Tag des großen Ex- plosionsunglückes von Oppau. In der Vorder- pfalz gab es damals wohl kein Haus, das nicht betroffen worden war. In wenigen Sekunden war ein ganzer Ort in Trümmer gelegt. 561 Tote und 3500 Verletzte wurden gezählt. Die Wirkung der Explosion war bis Frankfurt zu spüren. Aus der ganzen Um- gebung kamen die Rettungsmannschaften. In der Anilinfabrik waren fünf Gaskessel in die Luft geflogen. Trotz ausgedehnter Unter- suchungen war es nicht möglich gewesen, die Ursachen des Unglücks festzustellen.— Die Rhenus, Gesellschaft für Schiffahrt, Spedi- tion und Lagerei m. b. H., in Ludwigshafen, hat den Eilbootverkehr mit den Niederrhein- stationen sowie mit Hamburg und Bremen wieder aufgenommen. Neustadt a,. d. H. Die Pfälzer Herbst- tage werden vom 21. September bis 29. September in Neustadt à. d. H., Deides- heim und Bad Dürkheim in einem zeit- bedingten Rahmen abgehalten. Eine Kunst- ausstellung in Neustadt wird einen Ueber- blick über das Schaffen der zeitgenössi- schen Pfälzer Maler und Bildhauer ver- mitteln. Mh. Frankfurt a. M. Nach einer aus dem Büro der Stadtverordnetenversammlung kommenden Mitteilung, sollen in der näch- sten Vollversammlung am 26. September vier von der CDU nominierte Kandidaten zur Vervollständigung des Magistrates zur Wahl gestellt werden, von denen jedoch nur zwei nominelle Mitglieder der CDU sind. Der dann noch offenstehende Magistrats- posten wird, nach derselben Quelle, vor- läufig nicht besetzt werden. Wie die „Frankfurter Neue Presse“ hierzu meldet, ist diese neue Lage durch das Eingreifen der Militärregierung herbeigeführt worden, die einen Vorschlag für die Wahl eines ar- beitsfähigen Magistrats aus Vertretern der SPD und der CDU verlangt hat. widrigen falls die Auflösung und Neuwahl der Stadt- verordneten versammlung erwogen werden müsse. Noch nicht beständig Vorhersage gültig bis Mittwochabend: Am Diens- tag vorübergehende Bewölkungszunahme und ört- lich etwas Regen. Am Mittwoch Wolkig. zeitweise wieder aufheiternd, trocken. 14 Zentner Zucker unterschlagen Aus einer Sitzung der Sieben Sack Zucker— eine Menge, die nach den heute geltenden Rationssätzen die Zuteilung für 2800 Personen in einer Kar- tenperiode gedeckt hätte— bildeten den Hintergrund eines Prozesses vor der Straf- kammer des Landgerichts Mannheim. Des schweren Diebstahls waren die Arbeiter Neidig, Müller und Kreher aus Neckar- steinach und die Mannheimer Kraft, Rey, Sator und Weiner angeklagt. Neidig war seit einigen Jahren als Ar- beiter in der Schokoladenfabrik Haaf in Ein Zirkus spielt— Mannheim staunt 5 Und wieder herrscht Hochbetrieb auf dem Meßplatz. Mit dem Zirkus Franz Alt- hoft hat eines der ältesten Zirkusunter- nehmen seinen Einzug in Mannheim gehal- ten. In zwei, Sonderzügen rollte der Wagen park an. Das Unternehmen, das auf eine mehr als 100jährige Tradition zurück- blicken kann, zeigt uns ein Programm von Weltstadtformat. Ein Gemisch von Mane- genluft schlägt uns entgegen, das uns im- mer wieder wie ein Magnet anzieht. Die saubere Aufmachung, die gute Organisa- tion, der buntschillernde Flitterglanz und gleich 2 Kapellen als äußerer Rahmen versetz- en uns in eine andere Welt, in eine Welt des Staunens und der möglich gemachten Un- möglichkeiten. Die Nummern in der Ma- nege überschlagen sich wie die Saltos und Kapriolen der Menschen aus anderen Erd- teilen, Reibungslos rollt das Programm ab. Gitter werden abgebaut, während sich die Auguste wie die„Löwen“ gebärden und Scheinwerfen das mutige Spiel einer Frau am Staffon unter der Zirkuskuppel be- strahlen. Artistische Feinheiten, am Schwungseil und schwankenden Mast, fol- Franz Althoffs Premiere auf dem Meß platz gen in buntem Wechsel. Körperbeherschung der Lachen am laufenden Band über die„häus- lichen“ Plaudereien und die Clowntrées mit vielen Kaskaden und noch mehr Abkühlun- Roller, Fahrrad und im Kinderwagen durch Elefantenrevue. Wir ergötzen uns an dem munteren Spiel der Braunbären, die auf den. Ein Prachtstück die elegant aufgezogene die Gegend tollen und sich an Milchfla- schen gütig tun. Erstklassig auch der herr- liche Dressurakt der Berberlöwen. Nicht zu vergessen der indische Tanz der Ge- lenke, Akrobatik in höchster Vollendung, trainiert bis zum letzten Muskel, doch an- mutig zugleich. Höhepunkt des Abends die Vorführungen des Zwölferzuges Tiger schecken, der rassigen Steiger und voll- blütigen Trakehner-Rappen, ausgeprägt in Zucht und Formbeherrschung. Dressurlei- stungen in höchster Vollendung. Fast drei Stunden erfreuen wir uns an unverfälsch- ter Zirkuskunst. Die Ankündigung„Wun- der der Zirkuswelt“ hat nicht zu viel ver- sprochen. W. I. Verblüffend die Gaukler und Messer werfer, beachtlich die Einhandbalance. Mannheimer Strafkammer Ziegelhausen beschäftigt. Die Firma hatte einen größeren Auftrag zur Herstellung von Frucht- und Zuckerstangen für Kinder er- halten. Von dem hierfür zur Verfügung ge- stellten Zucker soll der Firmeninhaber 9 Sack, gleich 18 Zentner,„eingespart“, bei- seitegestellt und nach und nach für sich selbst 4 Zentner verbraucht haben. Der Zucker war in einem Keller der Fabrik untergebracht, dabei jedoch so unsach- gemäß gelagert, daß er zusehends mehr und mehr verdarb. Die Säcke samt Inhalt wur- den feucht und klebrig, eine schmierige Zuckerbrühe soll den Kellerboden bedeckt haben. Neidig, dem dies alles bekannt war, be- schloß, den Zucker zu stehlen. Er setzte sich zunächst mit Müller und Kreher und hernach wegen Beschaffung eines Autos in Mannheim mit Weiner, Kraft und Rey in Verbindung. Rey stellte seinen Wagen zur Verfügung, angeblich jedoch nur deshalb, weil ihm vorgemacht worden sei, es wäre ein Wagen abzuschleppen. Vier Säcke Wur- den in Neckarsteinach abgeladen und bei einem dortigen Bäcker, der inzwischen zu 1500 RM. Geldstrafe verurteilt worden ist, eingestellt. Neidig, Müller und Kreher teil- ten sich diese Beute, Der Rest wanderte nach Mannheim. Sator verwog den Zucker. Neidig, Weiner, Müller, Kreher, Kraft erhielten 9, 8, 7, 5 und 3 Monate, Rey we⸗ gen Begünstigung 6 Wochen Gefängnis und Sator 300 RM. Geldstrafe. Eine Frage, an deren Beantwörtung die Oeffentlichkeit das größte Interesse hat, wurde in diesem Prozeß nicht geklärt: Wie war es dem Fir- meninhaber Haaf möglich, in der heutigen Zeit, in der jedermann mit Schmerzen auf seine monatliche Zuteilung von 250 Gramm wartet, 18 Zentner Zucker für sich sicher- zustellen? 7 Aus dem Gewerkschaftsleben Die Gewerkschaften fordern: Mitwirkung im Wirtschaftsbeirat Die unverzügliche Errichtung des in dem Wirtschaftsabkommen der britischen und amerikanischen Zone vorgesehenen Bei- rates des Wirtschaftsrates forderte der ge- Werkschaftliche Zonenausschuß für das amerikanisch besetzte Gebiet in einer Sit- zung, an der auch ein Vertreter des Zonen- Sekretariats der Gewerkschaften der briti- schen Zone teilnahm. Das Wirtschaftsab- kommen, in dem die Gewerkschaften den ersten Schritt auf dem Wege der Wieder- herstellung der deutschen Wirtschaftsein- heit sehen, wurde in einer einstimmig an- genommenen Entschließung begrüßt. Nur durch ihre volle paritätische Mitwirkung jedoch, erklärten die Gewerkschaften, seien sie in der der Lage, ihre ganze Kraft für den Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft einzusetzen. In dem Beirat des Wirtschafts- rates müßten die Gewerkschaften als Ver- treter der gesamten Arbeitnehmerschaft mit der Vertretung der gesamten Arbeit- nehmerorganisation der Zahl und dem Ent- scheidungsrecht nach gleichberechtigt sein. (dana) Teilnahme an Zweizonenverwaltung Der Inter zonenvorstand der Gewerk- schaftsgruppen Verkehr, Transport und öffentliche Betriebe der amerikanischen und britischen Zone hat auf einer Ausschuß sitzung des Interzonenvorstandes eine Ent- schließung gefaßt, in der an die amerikani- sche und britische Militärregierung die Bitte gerichtet wird, den Gewerkschaften Gele- genheit zu geben, ihren Standpunkt beim Aufbau der Zweizonenverwaltung sowie bei der Besetzung der führenden Positionen ver- treten zu dürfen. Ohne Gelegenheit, ihre An- sichten den Militärregierungen vorzutragen, könnten die Gewerkschaften eine Mitver- antwortung für die kommende Entwicklung nicht übernehmen.(dana) Finanz- und Zollbeamte im ADGB Eine Fachgruppe„Beamte und Angestellte der Finanzämter und Zollverwaltungen“ wurde im Rahmen der Gewerkschaft„Ver- waltung und öffentliche Betriebe“ anläßlich einer Tagung der Arbeitnehmer-Vertretun- gen der großhessischen Finanzämter und Zollverwaltungen in Frankfurt gegründet. .(dana) Das Internationale Arbeitsamt tagt „Freiheit und menschliche Gerechtigkeit können nur durch die breiten Volksmassen gegründet werden“, erklärte der kanadische Arbeitsminister Humphrey Mitchell bei Er- öfknung der 29. Sitzung der Konferenz des Internationalen Arbeitsamts(OLO) in Mon- treal. Mitchell betonte, man müsse den Menschen die Möglichkeit geben, für sich und ihre Familien eine sichere Zukunft aufzubauen. Minister Mitchell wurde zum Vorsitzenden der Konferenz gewählt. Der stellvertretende Arbeitsminister der USA, David A. Morse, wurde von Präsident Tru- man als Vertreter der Vereinigten Staaten in der Leitung des Internationalen Arbeits- amts bestätigt.(dana). Beamtenstreik in Frankreich Rund 100 000 Beamte und Angestellte des französischen Finanz-, Steuer- und Zolldienstes traten wegen Gehaltsforderun- gen in den Streik. Der Streik hat zur Folge, daß unter anderem keine Zollrevi- sionen beim Grenzübertritt vorgenommen werden. Auch die Angestellten des Tabak- Monopols haben sich dem Streik an- geschlossen. Das französische Kabinett hielt eine außerordentliche Sitzung ab, um über den Streik der Finanzangestellten, der bei einer längere Dauer zu schweren wirt- schaftlichen Schäden führen könnte, zu be- raten.(dana) Wichtig für Ostflüchtlinge Alle Ostflüchtlinge müssen im Besitze eines Flüchtlingspasses sein. Die Inhaber solcher Pässe genießen die folgenden Ver- günstigungen: Inanspruchnahme der öffent- lichen Flüchtlingsbetreuung, Anspruch auf vorläufige und endgültige Unterbringung, Anspruch auf kostenlose Arbeitsvermittlung durch die Arbeitseinsatzbehörden, Anspruch auf Beratung in allen Flüchtlingsfragen, Anwartschaft auf Eingliederung in die Ein- richtung der werteschaffenden Flüchtlings- hilfe, sofern Arbeitsfähigkeit und Eignung die Eingliederung zulassen, kostenloser An- schluß an den Suchdienst für Angehörige und für Landsleute in der amerikanischen Besatzungszone, bevorzugte Berücksichti- gung bei der Ausgabe von Textilwaren und sonstigen Wirtschaftsgütern, sofern Bezugs- rechte vorhanden sind. Für die im Stadtkreis Mannheim wohn- Haften Ostflüchtlinge ist die Ausstellung der Flüchtlingspässe dem Referenten für Flücht-⸗ Iingswesen in der Luisenschule, Zimmer 36, übertragen worden. Den Flüchtlingspaß er- hält nur derjenige, der sich in Mannheim als Flüchtling gemeldet hat und ordnungs- mäßig registriert ist. Die Ausstellung des Passes muß nach besonderem Vordruck be- antragt werden, der in der Luisenschule ab sofort erhältlich ist. Die Antragsvordrucke sind nach lückenloser Ausfüllung persönlich abzugeben. Aus der Mannheimer Spruchkammer Mädelhauptgruppenführerin wird entlastet Im ersten Fall der Mittwochsitzung stand die 24jährige Anneliese Baumbusch aus Mannheim vor der Spruchkammer. Die im Jahre 1940 in die NSDAP eingetretene, hauptamtlich im Rang einer Mädelhaupt- gruppenführerin stehende Beschuldigte, machte im BDM den einer Bannmädelfüh- rerin zustehenden Dienst. Der strittige Punkt der Verhandlung war die Frage, ob schon die Ausführung der Tätigkeit einer Bannmädelführerin zur Einreihung in die Gruppe der Hauptschuldigen genüge. Der öffentliche Kläger betonte die hohe Befehls- gewalt der Stellung einer Bannführerin und beantragte die Einreihung in die Klasse der Hauptschuldigen, zwei Jahre Einwei- sung in ein Arbeitslager sowie 500 Mark Vermögenseinzug. Die Verteidigerin, Reb- stein-Metzger, vertrat die Meinung, daß die Beschuldigte nie einen politischen Einfluß auf die ihr unterstellten Mädels ausgeübt habe und auch nur vorübergehend für die „Tätigkeit einer Bannmädelführerin ein- gesetzt war. Sie käme deshalb nicht als Hauptschuldigèe in Betracht. Die Kammer schloß sich dieser Auffassung an und reihte Anneliese Baumbusch in die Gruppe der Minderbelasteten mit einer Bewährungsfrist von sechs Monaten ein. Außerdem hat sie 200 Mark an den Wiedergutmachungsfonds zu zahlen. Mit ausschlaggebend für das milde Urteil war das jugendliche Alter der Beschuldigten und gute Leumundszeugnis des heutigen Landkreisleiters der Kommu- nistischen Partei in Wolfach, wo die Be- troffene ihren Dienst ausgeübt hatte. Träger des goldenen Parteiabzeichens nicht Aktivist Im Verfahren gegen den 52 Jahre alten Hilfsarbeiter Konrad Opielka aus Ober⸗ schlesien wurde dem Beschuldigten eine seit 1926 bestehende Mitgliedschaft zur NSDAP zur Last gelegt. Er war alter Kämpfer, will Aber das goldene Parteiabzeichen nicht ge- tragen haben. Außerdem war er Obertrupp- führer der OT und Betriebsobmann. Nach dem Antrag des öffentlichen Klägers, Opielka in die Klasse der Aktivisten einzu- reihen, kam die Kammer nach kurzer Be- ratung zu folgendem Spruch: Einreihung als Belasteter, für fünf Jahre Verbot, in führender Stellung beschäftigt zu werden und Tragen der Kosten des Verfahrens. 1 Radio Stuttgart sendet ienstag, 24. September: 10.00 10.30 Sch 11.30—12.00 Landfunk mit volksmusik. 1230 555 12.45 Kommentare aus Nürnberg. 14.00 15.00 Sschwingte Weisen. 17.00—17.15 Einladung zur e 3 5 für Erwachsene 9. 88 Wer ür jun 1 e f W dee junge Musiker. 21.00 Woch, 25. September: 10.00-10.20 Sch — 2 2 Winke, Ratschläge und ere 8 1 55 Volksmusik. 17.00—17.30 Einladung zur 53 Kk. 18.3019. 00 Wie hören Sie Musik: 19.00 5 an Kreide Heimkehr, 21.302200 ngen vo zu seinem 120. Toclestage. ieee 8 FAMIIIEN- NACHRICHTEN 4 De Ne Unsere Tochter Christa ist heute angekommen. In dankb. Freude: Alfred schneider u. Frau Irma geb. Bangert. M.-Rheinau(Osterstr. 8), 19. 9. 46. mre Verlobung beehren sich anzuzeigen: Irmgard Otto Fritz sams. Mhm.-Waldhof(Schienen- straße 17), 28. September 1946 06696 mre Verlobung geben bekannt: Eise Fischer Egon Schulz. Waldhof(Spiegelfabrik 155), Ber- Un-Neukölin, 22. September 1946. 06481 mre Verlobung geben bekannt; Hanny Topp und Maldrich A. Allen. Parchim, Meckl., z. Z. Mann- heim- Ballinger, Texas USA. Mannheim. 22. 9. 46 mre Vermählung geben bekannt: Wilhelm Berk- mann/ Magda Berkmann geb. Petry. Pforz- heim, Mannheim(G 7. 2), 24. Sept. 1946. 06349 für die uns anläßl. unserer Vermählung er wie- senen zahlreichen Aufmerksamkeiten danken Wir herzlichst. Mannheim, Mittelstr. 67. Fritz Köhler und Frau Else geb. Herm. 96475 Versorgungsrenten. Das Versorgungsamt Heidel- berg zahlt die nach den jetzigen Bestimmungen bewilligten Versorgungsrenten für schwer- beschädigte Versehrte für den Monat Oktober 1946 ab 28. 9. 1946 durch die zuständigen Post- anstalten aus. Handelsregister. Amtsgericht Mannheim, 20. 9. 46. Neueintragungen: A 24683 Herbert Uth, Mannheim Hildastr. 4. Feld- bahnen, Baugeräte, Industrie- und Landwirt- schäftsführer. Zu Geschäftsführern sind be- stellt: Klara Winter werb, Mannheim, und Friedrich Voit, Ziegelhausen. Die Prokuren von Klara Winterwerb und Friedrich Voit sind er- loschen. 8 3 B 197 R. Schappert& Co., Gesellschaft mit be- schränkter Haftung, Mannheim(Lack- u. Farben- Tabrik, FriesenheimerStr. 26). Else Schappert geb. Jung in Mannheim hat derartGesamtprokura, daß sie in Gemeinschaft mit einem Geschäftsführer oder einem Prokuristen vertretungsberechtigt ist. 5 263 Carl Grab& Co. Gesellschaft mit be- sechränkter Haftung, Mannheim(Bau- u. Kanal- 5 Inhaber ist Herbert Uth, Mann- artikel, Plattenbeläge, Verbindungskanal iks. 5 f Uter 10). Fritz Brune ist als Geschäftsführer Veränderungen! augeschieden. Zu Geschäftsführern sind be- A 393 Adam Ammann, Mannheim(H 1. 1-2). Die Prokura des Eugen Ammann ist erloschen. A 1017 süpag Süddeutsche Papier- Manufaktur Dummeldinger& Co. Kommanditgesellschaft, Mannheim(Moselstr. 4) Josef Hommen, Mann- heim hat derart Gesamtprokura, daß er gemein- sam mit einem anderen Prokuristen vertre- E S STARBEN: Magdalena Brech geb. Schreiner, unsere liebe Muter, verstarb nach langem, schwerem Lei- den am 21. 9. 1946. Mannheim(R 3. 12). den 21. 9. 1946. Im Namen der trauerndern Hinter- bliebenen: Familie Hermann Brech und An- gehörige. Die Beerdigung findet am Diens- tag, 24. 9. 1946, 11.45 Uhr, auf dem Haupt- friedhof statt. Hermann Korwan, Bildhauer, mein lb, Mann, unser gut. Vater, Schwiegervater, Bruder, Opa und onkel, ist heute im Alter von 12 Jahren von uns gegangen. Mhm.-Feudenheim (Scharnhorststr. 27), 21. 9. 1946. In tief. Trauer: Anne Korwan geb. Martersteck und Söhne Otto, Hermann und Walter. Feuerbestatung am Mittwoch, 25. 9. 1946, 13 Uhr. im Krema- torlum Mannheim. Johann N. Heizmann, unser guter Vater, Schwiegervater und Opa ist gestern für im- mer von uns gegangen,. Mannheim Burgstr. Nr. 44), den 23. 9. 1946. In stiller Trauer: Seine Kinder und Angehörigen. Beerdigung: Mittwoch. 28. Sept., 10.45 Uhr, Hauptfriedhof. Karl Tremmel, mein lieber Mann, mein treu- sorgender Vater, unser Bruder, Schwager und Onkel starb nach kurzer schwerer Krankheit. Mannheim(Lenaustr. 16) den 23. 9. 1948.: In tlefer Trauer: Margarete Trem- mel geb. Diether; Marliese Tremmel u. Verw. Beisetzung Mittwoch, 11.18 Uhr, Hauptfriedh. Elise Herrwerth Wwe, geb. Heller, unsere Ib. Mutter, Schwiegermutter u. Oma verschied am 18. 9. 1946 im Alter von 69 Jahren nach schwerem Leiden. In tiefer Trauer; Elisabeth Utermühl geb. Herrwerth, Hugo Herrwerth, Lotte Herrwerth. tungsberechtigt ist.. K 1210 Mailänder& Koch, Mannheim(Böcklin: Straße 41). Dureh den Tod des Gesellschafters Friedrich Mailänder ist die offene Handels- gesellschaft aufgelöst. Alleininhaberin ist nun- mehr Maria Mafländer geborene Fiedler, Witwe des Metzgermeisters Georg Mailänder in Mann- heim. A 1303 Fr. Kolb& Co. RKommanditgesellschaft, Mannheim(Getreide und Futtermittel. G. 3. 18). Karl Bertram, Schifferstadt u. Emma Holleczek. Mannheim, haben derart Prokura, daß sie ge- meinsam zeichnungsberechtigt sind. a A 1541 Dr. Wittsack& Reitz(Techn. Artikel u. Werkstoffe, Industrievertretungen. Mollstr. 56). Das Handelsgeschäft mit den Aktiven, jedoch unter Ausschluß der Verbindlichkeiten. ing mit dem Firmenrecht über àuf Kaufmann Die- ter Ertl in Mannheim. 5 5 K 2033 F. Widmann& Sohn, Mannheim(Weinbiet⸗ straße 18). Ein Kommanditist ist ausgeschieden, ein Rommanditist ist eingetreten. Die Prokura des Hugo Dietz ist erloschen. Gertrud Heller, Mannheim, hat Einzelprokura. B 9 Aktiengesellschaft für Seilindustrie vormals Ferdinand Wolff, Mannheim Neckarau), Hans Wenk- Wolff und Otto Achenbach sind nicht mehr stellvertretende Vorstands mitglieder. s 28 Rheinische Hypothekenbank, Mannheim (A 2, 1). Die Prokuren von Karl Scholl, Adolf Stephan, Paul Reinholz, Eberhard Denzel, Dr. Mathilde Maler, Dr. Herbert Bally und Heinrich Heise sind erloschen. Sebastian Fekler in Hei- delberg-Zlegelhausen hat derart Gesamtprokurs. daß er in Gemeinschaft mit einem Vorstands- mitglied oder mit einem anderen Prokuristen vertretungsberechtigt ist. 8 106 Winter werb. Streng& Co. Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Rheinische Maschinen- ktabri't, Mannheim(Käfertal. Carl Winter werb und Heinrich Winterwerb sind nieht mehr Ge- stellt: Kaufmann Friedrich Zöller, Hockenheim, und Carl-Horst Brune. Kaufmann, Heidelberg. Richard Weber, Altrip, ist Gesamtprokura der- art erteilt, daß er gemeinsam mit einem Ge- schäftsführer vertretungs- und zeichnungs- berechtigt ist. 8 321 Karl Schweyer Aktiengesellschaft. Mann- heim(Holzimport, Holzhandeh. Die Prokura von Dr. Gustav Kessler ist erloschen. Karl Schweyer ist mieht mehr Mitglied des Vorstandes. Durch Beschluß der Hauptversammlung vom 22. Au- gust 1946 wurde die Satzung geändert in den 88 5, 6 Und 11 durch Streichung des Absatzes 2 nach dem Inhalt der eingereichten notarischen Nie- derschrift. Die Aktiengesellschaft wird dureh den Vorstand vertreten oder durch ein Vorstands- mitglied in Gemeinschaft mit einem Prokuristen. B 411 Lüngen& Batzdorf Gesellschaft mit be- schränkter Haftung, Mannheim Wohnungsein- richtungen, Friedrichsplatz 9) Durch Gesell- schafterbeschluß vom 18. Juli 1946 wurde der Gesellschaftsvertrag in 5 7(Geschäftsführer) nach dem Inhalt der eingereichten Nieder- schrift geändert. Die Gesellschaft wird durch einen Geschäftsführer vertreten. Karl Fuchs ist nicht mehr Geschäftsführer. 8 486 Gefolgschaftshilfe Gesellschaft mit be- schränkter Haftung der Rheinischen Hoch- und Tiefbau-Aktiengesellschaft, Mannheim. Kar! Bonn ist nicht mehr Geschäftsführer. 8 520 Speicherei- und Speditionsgesellschaft mit beschränkter Haftung, Mannbeim(Zweignieder- lassung, Sitz: Duisburg). Durch Beschluß der Gesellschafterversamlung vom 7. Februar 1946 ist ß 5 des Gesellschaftsvertrags(Vertretungs- befugnis der Geschäftstührer) geändert. Fort- an ist jeder Geschäftsführer allein vertretungs- berechtigt. Kaufmann Wilhelm simon in Mann- heim ist zum weiteren Geschäftsführer bestellt, seine Prokura ist erloschen. 2580 4-0 9 KIRCHIICHE NACHRICHTEN Israelitische Gemeinde Mannheim, R 7, 24. Gottes- dienst Neujahrsfest: Mittwoch. 28. 9. 1946, 19 Uhr; Donnerstag, 28. f. 1946, morgens 9 Uhr, und 19 Uhr mit Chaplain Dicker: Freitag, 27. 9. 1948, morgens 9 Uhr und 10 Uhr. 76 1 VERANSTALTUNGEN Astoria, Revue- und Varieté-Tnheater, Mittelstr. 41, Ruf 530 17, Direktion: Max Paulsen. Täglich 18.45 Uhr, Samstag und Sonntag um 15.30 Uhr. Karten nur in den bekannt. Vorverkaufsstellen. Capitol- Filmtheater. Täglich bis einschl. Sams- ttag, 28. September 1946, Anfang 21 Uhr, Ende 23 Uhr, sowie Sonntag, 22. September. vorm., 10.30 Uhr, Frühvorstellung mit dem Sroßen un- ungekürzten Programm— Eintrittspreis auf allen Plätzen 3 RM— die große Varieté und Revue- Schau... wieder bei Jacqueline un- ter. Mitwirkung von vielen Prominenten von Bühne und Varieté. Oscar Albrecht, der Mei- ster-Conferengier vom Wintergarten“ Berlin, conferiert: Charly Bundt, Parodist von der „Scala“ Berlin; Georg Dundee, das lebende Steh- aufmännchen; 3 Hocevars., die hervorragende Musikalschau; Tanzgruppe Anneliese v. Oet- tingen, Berlin; Juanita, die Solotänzerin von Format; 2 Olandos, atemberaubender Leiter- balance-Akt; 2 Friedrose, der lebende Korken- zieher, und wegen des großen Erfolges im Monat August noch einmal Lilo Pony und Conny Mey vom Landestheater Darmstadt und Staats- oper Berlin, mit neuem Repertoire. Eintritts- karten von RM 2.— bis 6.— an der Capitol- Theaterkasse sowie bei Schleicher am Tatter- Sall-Kiosk und Zigerrenhaus Schmitt. P 58. 14. Produced under Military Government Infor- mation Control Lieence Numbres C 1. 388.) 2400 Circus Franz Althoff. Zum erstenmal in Mann- heim- Meßplatz. Täglich zwei Vorstellungen, 15 und 19 Uhr:„Wunderland der Circus welt“. Nach Riesenerfolgen in München, Stuttgart und Nürnberg mit der ungekürzten Festspielfolge n. 8. Prächtige Gruppe Berberlöwen, Bergs unvergleienliche Bären. Franz Althoffs be- rühmte Tanzelefanten u. Tigerscheckenpferde. Anjah Willey Co., Emmy und Paul, die 10 Tientsin, Manus, Jasiro, Gretl Brunner. Brons. Auch nachmittags volles Abendprogramm. Tier- schau tägl. ab 9½ Uhr.— Vorverkäufe: Zigar- renhaus Schmitt, P 5 und Zigarrenkiosk Schlei- cher am Tattersall. Circuskassen ab 9.30 Uhr durchgehend, Cireustelefon 524 00. Nach Schluß der Abend vorstellungen Straßenbahnen nach sämtlichen Vororten ab Cireusplatz nach Wald- hof, Sandhofen, Käfertal, Feudenheim. El.-Werk, Neckarau, Rhei au, Neuostheim. 2512 29. September 1946 Beginn 11 Uhr- im Astoria- Theater, Mittelstr. 41. Das berühmte Klingler- Quartett spielt Werke von Josef Haydn, Wolfg. A. Mozart und Ludw. v. Beethoven.— Karten zu RM 6.—, 5.50, 5.—, 4.—, 3.— und 2. bei den Lorverkaufsstellen: Schmitt. P 5, 1: Camien, 7, 9; Schleicher, Tattersall-Kiosk;: Böttger. O7 am Wasserturm: Lenz, Feudenheim. Haupt- straße 98; Baumann, Friedrich-Ebert- straße 42; Schreckenberger im OG-Bahnhof und an der Tageskasse. Veranstaltet von Heinz Hoffmeister. Licenz- Nummer 1088. 2560 Capitol-Filmtheater. Täglich 2.00, 4.30 und 7.00 Uhr:„Fräulein Kitty“ 1 Welch Sie restlos begeistert. 5 5 auptrolle Ginger Rogers; außerdem neueste Wochenschau„Weit im Fim“.— Kartenvor⸗ verkauf ab 10 Uhr vormittags ununterbrochen. L DNRRIIIT• 4 Tanzschule Knapp, Langerötterstraße 61. Kurse beginnen. Anmeldung täglich N 917 bis 20 Uhr. 95107 Mathematik f. Anfang., 1 IRIE—— Ing.- Vorbereitung, er- telt zanssbots unter Zurück! Augenarzt Br Kruse, Feudenheim, Nr. 06429 a. d. G. Nadlerstr. 11. Sprech- 1 XERLOREN zeit 9-12 u. 18-18 Uhr bis Donnerstag 12.30, 8 Tel. 524 05. Zivil- Amerikaner hat verreist! Pr. 5 am 20.. 46 in Mhm. Barber. Ih.-Feuden- seine Brieftasche mit heim Hauptstraße 103 wichtigen Papieren u. Pernruf 824 f. Zur Ausweisen verloren. Vertr. 1 Der ehrl. Finder wird i med. Heine, Mh.-Feu- gebeten, geg. gut Be- denheim, Hauptstr. 46 lohnung in G 501— Fernruf 323 0. 2574 AREA 7(Isolation Mh. Neckarau) vorzuspre-“ ENTLADUFEN 1 chen bei Mr. Kuzina, US-Civilian. 906572 Briefmappe mit größer. Geldbetrag und Paß (W. Bujakovskh Frei- tag zw. 19-20 Uhr à. d. Wege Almenhof- Kä. Benz verlor. Da Bilder unersetzl. Andenken, W. bei Rückgabe hohe Belohn, gegeb. Rhein- krank, Lenaustr. 57. Ein bl. Glacehandschuh auf d. Wege Schönau Waldhof verloren. Ab- Zugeb. geg. Belohn. bei Bender, Schönausiedl., Hohensalzaer Str. 44. Rotes Etui, Inhalt Füll- halter u. Bleistifte, à. Mittwoch, 18. 9., in Friedr.-Ebert-Str. ver- loren. Finder wird ge- beten, dasselbe gegen Belohnung b. R. Lam- brecht, Solronstr. 17, abzugeben. 06729 Füllhalter m. br. Etui u. Bleist. a. 21. 9. 46 1. d. OEG, Zug 9.50, verl. Abz. 2 0 Bel. Rupp- rechtstr. 10, 4. 1. 96728 Am Montag, 16. d. M., in Viernheim b. Sta- tionsgebäude d. OEG. schwarzer Dackelrüde mit gelb. Pfoten, ge- flacht. Lederhalsband mit anhäng, Steuer- Nr. 61 954. 4. d. Nam. z Jaeckel“ hörend. ent- laufen. Wiederbringer erhält gute Belohng,, vor Ankauf wird ge- Warnt, Auf evtl. telef. Benachrichtigung der Viernheimer Polizei od. Mannheim Nr. 429 30 Wird der Dackel ab- geholt. Kappes, Mann- heim. Karl-Ludwig- Straße 23. 2572 Spitzer, schwarz. säug. Hündin, ohne Halspd,, amer. Offiz. geh., entl. Vor Ank. Wird gew. Abzug. bel Tierpflege Metz, Mhm., Schwet⸗ zinger Str. 169. 96343 Deutscher Schäferhund, Rüde, schw.- braun hig gelb, Zunge tätow., entl. Vor Ank. W. gewarnt. J. Wolfgang, K., Ou Riedstr. 48. Tel. 517 Vor nahezu 1100 Zuschauern fand in Sand- bdotfen der Rückkampf zwischen dem württem- bergischen Meister Stuttgart-Münster und dem badischen Meister Ring- und Stemmelub Eiche 5 Mannheim- Sandhofen statt. Konnte der Vor- 5 kampf schon mit 4:3 gewonnen werden, so war der Sieg der Eiche- Staffel schon nach den ersten vier Kämpfen mit 4:0 Punkten sicher- Sestellt. Altmeister Rupp holte über Steiner noch den 5. Punkt. Die Stuttgarter erschienen ohne ihren bewährten Meister Hahn. Die Män- ner um Rupp mußten für Probst Ersatz stellen und das Mittelgewicht besetzte man an Stelle Lon Ignor mit Hagner. Die harten. spannen- den Kämpfe wurden von dem Spartenleiter roßhessens, Heiße, Frankfurt, einwandfrei ge- leitet. Mit diesem Sieg sicherte sich die Eiche die weitere Teilnahme um die„Süddeutsche“ und trifft am 5. Oktober auf den Hessenmeister Frankfurt-Sachsenhausen in Frankfurt. Vor diesem Kampf trugen die Schülermannschaften dies Ring- und Stemmelub Eiche und 1884 Mannheim einen Vergleichskampf aus, den die Schüler der„Eiche“ mit 6:3 für sich entschei- dien konnten. Kampfverlauf Vom Bantam. bis Schwergewicht: Gehring (S)— Vogler(Stg.): Ein temperamentvoller, Spannender Kampf von Anfang bis zur Nieder- lage. Mit Hammerlock holte Gehring in 11.42 Minuten den ersten Punkt für Sandhofen. Veil(8)— Ebert(Stg.): Dieser harte Kampf brachte für keinen Ringer sichtliche Vorteile. Nach 15 Minuten gab der Kampfrichter dem Stwas mehr eingreifenden Veil den Arbeitssieg. Zubrod(S)— Haag(Stg.): Der Sandhöfer ging, wie immer, forsch zum Angriff über und holte nach 2.03 Minuten mit Armzug am Boden den dritten Punkt für die Eiche. Wittmann(8) Segen Wieland(Stg.): Der sieggewohnte Witt mann machte ebenfalls kurzen Prozeß mit seinem Gegner und stellte das Resultat nach 2.50 Minuten mit Untergriff von vorn auf 4:0 kür Sandhofen. Hagner(8)— Komerell(Stg.): Dieser mit vollem Kraftaufwand ausgetragene Kampf ging über die volle Zeit und sah den Stuttgarter am Schluß als Arbeitssieger. a Litters(S)— Maier(Stg.): Auch dieser Kampf Sing über die Zeit. Der Kampfleiter hätte a ebensogut auch Litters den Arbeitssieg geben können. Rupp(S)— Steiner(Stg.): Wie in alten Zeiten ging der Altmeister in den Kampf und siegte in 7,30 Minuten ganz überzeugend und stellte das Resultat auf 52. Feudenheimer Sieg im Mannschaftsringen In der gutbesuchten Feudenbheimer Schul- turnhalle errang As Feudenbheim am Sams- tag abend gegen die Bezirksstaffel von Aschaf- kenburg, die durch Kräfte von Goldbach und Hösbach verstärkt war, einen 5:2-Sieg, der durch Schultersiege von Benzinger und Schmitt, sowie durch Punktsiege von Brunner, Prang und Biedermann, letzterer allerdings durch eine Fehlentscheidung begünstigt, zu- standekam. Der Aschaffenburger Rausch legte Manfred Spatz nach 2:30 Min. Ringzeit durch Ueberstürzer auf die Schultern und Merkert (Aschaffenburg) holte den zweiten Zähler für die Gäste durch klaren Punktsieg über Bohr- mann. 1 f ·mier- VfL Neckaraus schwache Leistung VfL Neckarau— As Ffeudenheim 2:1(1:0) An der Altriper Fähre standen sich in eineni Freundschafts Spiel VfL Neckarau und AS Feudenheim gegen- über. Die erste Spiel- hälfte zeigte ein flus- siges und abwechs- lungsreiches Spiel. Bel den schön vorgetrage- nen Angriffen des VfL bekam der Ersatztor- mann Köhler Arbeit. Unermüdlich schaffte die ohne Stezicxy, Mayer und Uhrig spie- lende ASV-Mannschart den Ball vor. Noack und Soßhna verschos- . zen des öfteren sichere Bälle. Ein von Jennewein verursachter Straf- stoß wurde von Dieringer schwach abgewehrt. Die rechte Läuferreihe flankte„Schimmel“ einen Ball zu, der zum ersten Tor einschoß. Der ks vorstürmende Noack versuchte in eiinem Alleingang sein Glück; der Ball wurde aber on Köhler sicher gehalten. In der 2. Spiel- älfte nahm Neckarau einige Umstellungen or, die sich nachteilig auswirkten. Der VI. war den davongehenden, flinken und hoch- spielenden Feudenheimern nicht mehr gewach- sen. Ueberrhein wer der glückliche Torschütze, er den 1:1-Stand brachte. Soßna konnte das eder nochmals erfolgreich einschiegen. In der weiteren Spielzeit gab nur noch die ASV- Mannschaft den Ton an. Neckarau hatte in Dieringer einen guten Tormann, der des 57- andsrunden seine Lehren ziehen. Die ASV- Mannschaft dürfte bei ihrer Technik in zu- ünftigen Spielen ein beachtlicher Gegner erden. Der Schiri war seiner Aufgabe voll chsen. eb- Süddeutsche Fußballmeisterschaft Von den zwei angesetzten Spielen um die süddeutsche Fußballmeisterschaft fiel das Tref⸗ n Fe Bamberg gegen Fußballverein Karls- aus. Der FVK konnte wegen Motorscha- cht zum Punktespiel antreten. Im zwei- Spiel gewann 1860 München gegen Spiei- vereinigung Fürth mit 2:1, Halbzeit 2:0.(dana) hönix Mannheim— Amicitia Viernheim 3:2 ieses Spiel ähnelte eher einem typischen Ktekampf als dem angezeigten Freund- Etsspiel. Vor rund 1000 Zuschauern zeigten beide Mannschaften ansprechende Leistungen. Durch Tore von Bolleyer und Pierer stand es is zur Pause 1:2 für die Hessen, da Phönix bei Hter Feldüberlegenheit zunächst nur einer reffer durch Rühle hatte anbringen können. Der gleiche Spieler schoß nach dem Wechse! zum Ausgleich ein und Bleh verwandelte einen Elfmeter zum Siegestreffer für agen Phönix. In der letzten halben Stunde drängte Viernheim beängstigend, aber die Phönix-Ver- eidigung. in der Glaser überragte, hielt zu- ammen mit dem ausgezeichneten Torsteher errmann den knappen Sieg fest.-mier- fL Hockenheim— 08 Lindenhof 0:1 V Rohrhof— Sd Mannheim 2:0(abgebr.) Union Heidelberg— Phönix Mannheim 110 Gegen den sich in feiner Verfassung be- jehen Mannheimer„Phönix“ hatten die feidelberger nichts zu bestellen und mußten hohe Niederlage von 1:10(1:4 Toren hin- m. Die Mannheimer geflelen durch ihr hönes, flaches Zusammenspiel und waren durch Bleh(7), Ottmann(2) und Seitz() er- folgreich, während„Union“ nur den Ehren- trefter anbringen konnte.(nier.) 5 MRS Mannheim— SV Ulvesheim 2.0 Die spielfreudige polnische Mannschaft atte es nicht leicht, Uvesheim mit 2:0 To- lich, daß der Aufwand an Arbeit und Zeit „Eiche“ schaltet Stuttgart-München aus Um die Süddeutsche Meisterschaft im Mannschafts-Ringen ren niederzuhalten. Bei der Pause stand das schöne und faire Spiel, in dem man beider- seits flüssige Kombinationen sah, noch 0:0. Erst dann konnten die Polen, bei denen man den Rechtsaußen vermißte, zwei Treffer ar bringen, während den Jlvesheimern das Ehren- tor versagt blieb. nier. b Rund um die Handball-Meist. schaftsspiele Nachdem der SV Waldhof, VfR Mannheim, TV Edingen und TV Handschuhsheim an dem Turnier des TSV 1846 teinnahmen, konnten nur vier Spiele in der Verbandsklasse Gruppe Nord durchgeführt werden. Die Ergebnisse: Sd Leutersh en— SG 98 Seckenheim 18:6 HSV Hockenheim— Sg. Ketsch 812 Sd 62 Weinheim— Ty Rot 724 TSV Schwetzingen— VfL Neckarau 579 Tabelle der Handball- Verbandsklasse Baden Gruppe Nord Sp g u v Tore Pkte 1. Sg Leutershausen 3 3—— 47:18 60 2. VfL Neckarau 3 3—— 2911 60 3. Sd 62 Weinheim 3 2 1— 25:14 5:1 4. SV Waldhot 2 2—— 217 40 5. TSV Schwetzingen 3 2— 1 30:21 4.2 6. SVagg Ketsch c 7. TV Rot. 3 1— 2 18:21 2:4 8. HSV Hockenheim 3 1— 2 21:29 24 9. VfR Mannheim 2—— 2 12:18 0:4 10. TV Edingen 2—— 2 936 0 4 11. TSV Handschuhsh. 2—— 2 627 0:4 12. Sg 98 Seckenbeim 3—— 3 13:35 076 Stand nach dem 3. Spielsonntag, unter Be- rücksichtigung der Teilnehmer des Turniers des TSV Mannheim 1846. Begünstigt durch schönes Wetter konnten alle Spiele durchgeführt werden. Die Nieder- lage von Hockenheim auf eigenem Platz gegen Ketsch überraschte sehr. Vor Beginn der Ver- bandsspiele war man der Meinung, daß Hok- kenheim in der Meisterschaft etwas mitreden würde, aber der HSV enttäuschte. Ketsch hat durch diesen Sieg den Anschluß an die Spit- zengruppe wieder gefunden. Der VfL Neckarau weilte in Schwetzingen und brachte dem TSV die erste Niederlage bei. Schwetzingen hat sich in diesem Jahre sehr gut entwickelt und stellt eine gute, schnelle Mannschaft ins Feld. Noch mancher Verein wird in Schwetzingen ohne Sieg und Punkte bleiben, das ist auch aus dem nicht allzu hohen Ergebnis von VfL zu ersehen. In Leutershausen sah man ein flottes Spiel, das schon in der ersten Halbzeit für L. gewon- nen war. Seckenbeim mußte 11 Treffer hin- Jubiläums-Handball In der zweiten Veranstaltung anläßlich des 100 jährigen Bestehens hatte der Turnverein von 1846 ein großangelegtes Handballturnier aufgezogen Männer-, Frauen- und Jugend- mannschaften von sieben Vereinen standen sich in schönen und spannenden Handballspie- len gegenüber. In den Jugendspielen setzte sich im Schlußspiel der SV Waldhof mit einem hohen 8:1-Sieg gegen Handschuhsheim durch. Ergebnisse: Waldhof— VfR 2:0; VfR Schriesheim 11; 1846— Handschuhsheim 0:2; Waldhof— Schriesheim 4:0; 1846— VfR 0:2; Waldhof— Handschuhsheim 821. 5 Der Sonntagvormittag war den Frauen vorbehalten. Durch die Absage von Hana- schuhsheim traten nur VfR, Waldhof una Schriesheim an. Nach durchweg überlegener Spielweise wurde der VfR Turnersieger. Ergebnisse: Schriesheim Waldhof 02; VfR— Waldhof 4:0; VfR— Schriesheim 4:0; VIER— Waldhof 2:0(Einlagekampf). Bei den Männern gab es am Nachmittag in allen Spielen spannende Kämpfe. Die größte Ueberraschung bildete die Mannschaft des Veranstalters, die sich bis zum Endspiel durch- nehmen, konnte aber trotz stärkstem Einsatz nur ein Tor erzielen. Der TV Rot war in Weinheim und ließ beide Punkte dort. Trotz der guten Roter Hintermannschaft konnte Weinheim 7 Tore, TV Rot jedoch nur 4 Tore erzielen. KW. Weitere Ergebnisse. Frauen: 1862 Wein- heim— Hemsbach 7:0, Leutershausen— Hohen- sachsen 4:1, Ms Mannheim— Sd Ilvesheim 3:2. Männer: 1862 Weinheim II— TV Rot II 3:4, Laudenbach Hemsbach 6:6, Leutershau- sen 1b— Großsachsen I 4:3. Jugend: 1862 Weinheim A TV Hohensachsen A 39: 0, Leutershausen 2— Großsachsen 14:6, Leuters- hausen C— Schriesheim 9:6, SV Waldhof A gegen VfR Mannheim A 11:7. Schüler: TV Viernheim— VfR Mannheim 10: 0, SV Waldhof 2— VfR Mannheim 2 670. Städtewettkampf der Kunstturner Im Städtewettkampf der Kunstturner von Frankfurt und Stuttgart, der in Frankfurt stattfand, siegte die Stuttgarter Mannschaft im Gesamtergebnis mit 443,5:440,9 Punkter:. Ueberragender Einzelturner war Göggel(Stutt- Zart) der bei allen vier Uebungen die Höchst- ziffer 20 erhielt. Ergebnisse: 1. Eugen Göggel(Stuttgart), 80 Punkte; 2. Konrad Frey(Frankfurt), 78,2 P.; 3. Theo Wied(Stuttgart), 77,5 Punkte.(dana) Wie Joe Louis Mauriello bezwang Kurz nach dem Kampfbeginn landete Mau- riello in einem Schlagwechsel einen Kinn- haken, der sichtliche Wirkung zeigte. Danach war Louis mit einem linken Haken erfolgreich, der Mauriello bis„acht“ zu Baden zwang. Louis hielt Mauriello mit seiner Rechten auf Distanz und landete einen Linken, Nach einem schweren Rechten an Mauriellos Kopf fing dessen rechtes Auge an zu bluten. Damit war der Herausforderer angeschlagen. Louis trieb nunmehr seinen Gegner in dessen Ecke und bearbeitete ihn mit rechten und linken Schlä- gen. Nach einer Serie harter linker und rechter Haken mußte der Herausforderer in die Knie. In den Seilen hängend, war er nicht in der Lage, sich zu erheben ud wurde, nach 2:09 Minuten Kampfdauer, ausgezählt. Joe Louis verteidigte seinen Titel damit zum 23. Male erfolgreich. Toni Mauriello ist als harter Schläger be- kannt. Konnte er doch 51 Boxer durch k. o. bezwingen und verlor nur 7 Kämpfe nach Punkten. Mauriello ist 23% Jahre alt und schlug als 18jähriger in einem 15-Rundenkampf den Mittelgewichtler Gus Lesnevich bei einem damaligen Körpergewicht von 140 Pfund. In- zwischen hatte er ein Gewicht von 195200 Pfund erreicht.(dana) Der Start der süddeutschen Oberliga 20 Vereine messen an 38 Schon lange wartete man in den süddeut- schen Fußballkreiser! auf die Entscheidung der zuständigen Stel- len über die künftige Form der Austragung der süddeutschen Fuß- ball- Meisterschaften. Die Auffassungen der Landesverbände stan- den in vielen Fragen gegen die Meinungen der unter Führung von Dr. Walter stehenden Grohver- eine. Die süddeutsche Oberliga bleibt be- stehen. Auf der letz- ten Stuttgarter Ta- gung konnte nun eine Einigung erzielt und die Lizenzierung von der amerikani- schen Militärregie- rung vorgenommen werden. Sechzehn Vertreter stimmten für Beibehaltung der Meisterschafts-Runde in einer Gruppe. Da eine enge Zusam- menarbeit mit den Landessportverbänden vor- gesehen ist, und vier Vertreter dieser Ver- bände, Kuhfeld(Baden), Strobel(Württem- berg), Huber Bayern) und Bechtold(Großhes- turnier des TV 1846 setzen konnte. Nach Siegen über Edingen und Hahßloch wurde der Turnverein 1846 nur vor. Waldhof geschlagen. Der hartnäckigste Kampf war das Spiel der beiden ewigen Kontrahenten VfR und Waldhof. Waldhof mußte alles auf- bieten, um gewinnen zu können. Eine Ent- täuschung bereitete die in der Pfalz führende Mannschaft des VfL Haßloch, die beide Spiele verlor. In der Trostrunde konnte die Polizei zwar das erste Spiel gewinnen, wurde aber dann von Edingen geschlagen. Ohne Zweifel stellte der Altmeister SV Waldhof die ausge- glichendste Mannschaft ins Feld und wurde verdienter Turniersieger vor 1846 und VfR. Ergebnisse: Waldhof— Polizei Mannheim 5:1; VfR— Handschuhsheim 6:1; 1846— Edin- gen 1:0; VfR— Waldhof 2:4; 1846— Haßloch 1:0; Polizei— Handschuhsheim 3:2; VfR Hahgloch 3:2; Polizei— Edingen 1:3; 1846 Waldhof 2.5. 5 Die beteiligten Vereine vereinten sich nacen Schluß der Spiele zur Siegerehrung in der Turnhalle des Veranstalters, der mit seinem Turnier für den Handballsport eine gute Werbearbeit geleistet hat. 8 W. L. Spielsonntagen ihr Können. sen), in den Spielausschuß der Oberliga auf- genommen wurden, berücksichtigte man beide Richtungen. Durch diese Maßnahme gelang es nun endlich, in der amerikanischen Zone ein- heitliche Bestimmungen durchzusetzen. Zu dei vorjährigen Sechzehner-Liga kommen noch die vier Landesligameister FC Bamberg, Viktoria Aschaffenburg, VfL Neckarau und 1846 Ulm. Eigenartigerweise verbleiben die beiden zum Abstieg verurteilten Karlsruher Vereine in der Liga. Am Ende der Runde steigen die vier Landesmeister ohne besondere Qualifika- tionsrunde auf. Diese süddeutsche Runde ist der größte Nachkriegs- Fußball wettbewerb. Wenn die Zoneneinheit verwirklicht wird, dürfte sich 1947 die deutsche Fußballmeister- schaft anschließen. Schwierigkeiten bei Durchführung der Spiele Dicht übersehen werden, sei es in ernährungs- mäßiger oder verkehrstechnischer Hinsicht. Auf keinen Fall darf das Amateurprinzip durchbrochen werden. Die Spieler sollen nur für ihren Arbeitsausfall und Reisekosten ent- schädigt werden. Trotz aller Freude werden allerdings die kleineren Vereine in den Groß- städten nun keine Möglichkeit haben, ihre Werbungs- Spiele durchzuführen. Pokal- und Freundschaftsspiele werden natürlich keine so starke Anziehungskraft ausüben wie die Spiele um die süddeutsche Meisterschaft. Die Brei- tenarbeit im Fußball, ebenso die Jugendarbeit müssen weiterhin verwirklicht werden. Es gibt also auch viele, die einer solchen Mam- mutliga mit gemischten Gefühlen entgegen- sehen. eb- Käfertals 4 X& 100-Meter-Staffel lief Jahres- bestzeit. Bei den Einladungsläufen des TV 1894 Darmstadt lief die 4 xXx 100-Meter-Staffel der Jugend des SC 1910 Käfertal mit der Be- setzung von Benz, Ehrhardt, Ulrich, Schweiger Jahresbestzeit in 46,4 Sek. 8 Schl. Der Schachländerkampf Sowjetunion gegen USA, der in Moskau stattfand, endete am 16. September mit einem 12, 5:7, 5-Sieg der so- Wjetischen Vertretung. Reschewski(USA) gab im Endspiel gegen Botvinnik nach 59 Zügen auf.(dana) Neulings-Kursus für Schiedsrichter. Alle Sportler, die das Amt eines Schiedsrichters übernehmen wollen, und die von den Vereinen gemeldeten Neulinge treffen sich heute abend 19.30 Uhr im„Kleinen Rosengarten“, U 6, 19. SV Waldhof gibt bekannt: Für unsere Mit- glieder sind für die kommenden Spiele auf unserem Sportplatz Tribünen-Banksitzplätze eingerichtet. Interessierte Mitglieder, die ein Abonnement wollen, können sich mit unserer Geschäftsstelle in Verbindung setzen. Durch den Verlust sämtlicher Karteimittel bitten wir alle Mitglieder, die noch nicht erfaßt sind, um Mitteilung ihrer Anschrift an die Ge- schäftsstelle. 5 Dig Stimme der Pur teien. Für die Artikelin dieser Rubrik übernimmt die Redaktion keine Verantwortung Spb: Entnazifiziert! Die Spruchkammern sind überall in Tä- tigkeit. Das Groß der früheren Pg kommt als Belasteter oder Minderbelasteter vor die Kammer und verläßt dies belegt mit einem angemessenen Sühnebetrag als Mit- läufer. Er hat nun die amtliche Bescheini- gung, daß er nur ein harmloser oder no- mineller Nazi war. Es ist nur zu verständlich, daß nun der Mitläufer auf Grund der erteilten Absolu- tion, sich um seine Wiederbeschäftigung und zwar möglichst an seinem früheren Arbeitsplatz bemüht. Bekommt er den Bescheid, daß Seine Stelle besetzt ist und auch sonst keine Möglichkeit besteht, ihn seiner Eignung entsprechend zu beschäftigen, geht er belei- digt oder empört weg und fängt über alles an zu schimpfen, was mit Demokratie oder Amerikaner zusammenhängt. Er denkt nicht an das alte Sprichwort:„Mitgegan- gen, mitgehangen“!. Im Gegenteil, viele kinden es durchaus in Ordnung, daß ihr Platz freigemacht wird von dem Mann, der entweder der Hitlerei 12 Jahre keine Kon- zession gemacht hat oder gar im Jahre 1933 wegen seiner demokratischen Gesin- nung durch die Nazis von seinem Arbeits- platz verjagt wurde. 5 Gewig wird man einem Mitläufer nicht aus Bosheit seinen Weg zurück verram- meln, aber erinnern müssen wir daran, daß zu den Paragraphen des Gesetzes zur Befreiung vom Nationalsozialismus auch der Paragraph 64 gehört, der festlegt: „Wird der Betroffene durch die Ent- scheidung der Kammer als Minderbela- steter, Mitläufer oder Entlasteter erklärt, so kann er deswegen keine Ansprüche auf Wiedereinstellung oder Schaden- ersatz herleiten.“ J.S. KPD: Vorschläge, die keine Verwendung fanden In ihrem Bestreben. am Neuaufbau Deutschlands in demokratischer Weise teil- zunehmen, hat die KpD aus den Reihen der ihr angehörenden geistig Schaffenden, wie Ingenieuren, Technikern usw., einen Wirt- schaftsausschuß gebildet. In diesem werden Anregungen der Mitglieder sorgfältig ge- prüft und im Eignungsfalle nach ge- wissenhafter Bearbeitung an die ent- sprechende Amts- oder Verwaltungs- stelle weitergeleitet. Es ist selbstverständ- b in allen Fällen sehr groß ist. Um so höher sollte dann natürlich auch ein gutes Re- sultat solcher wertvollen sozialen Arbeit gewertet werden und durch, eine klare Stellungnehme der entsprechenden Amts- stellen seine Anerkennung finden. Leider wird durch unsere Erfahrungen in Mann- heim diese Annahme nicht bestätigt. Die Wirtschaftskommission der KPD hat u. a. folgende Vorschläge gemacht: 1. Anschaf- kung von Ziegelputzmaschinen. die bei einer täglichen Leistung von 8000 bis 10 000 Steinen die Arbeit von etwa 20 normalen menschlichen Arbeitskräften ersetzt und deren Anschaffungspreis höchste Rentabi- lität gewährleistet. 2. Errichtung von Not- werften zur Behebung der Flußschiffraums- Kalamitäten und damit einen wesentlichen Beitrag zur Lösung des Transportproblems. . Errichtung einer Anlage zur Bearbeitung der Natursteintrümmer, ein Vorschlag, dem in Anbetracht der bis jetzt geübten Ver- nichtung dieses hochwertigen Baumaterials ein ganz besonderer Wert beizulegen ist. 4 Einrichtung einer vorhandenen und mit verhältnismäßig geringen Mitteln instand- zusetzenden Montagehalle zu einer Waggon- reparatur werkstatt. Alle diese Vorschläge sind bis jetzt ohne Antwort, geblieben. Ru. DVP: Artikel 1—100! 3 Ueberall dort wo Menschen in größe- rer Zahl zusammenleben, gibt es geschrie- bene oder ungeschriebene Gesetze; Grund- sätze also, die aufgestellt werden, um das Verhältnis des Einzelmenschen zur Ge- meinschaft und umgekehrt zu ordnen. Die Nichtbeachtung der Rechte des Menschen durch ein Zwangsregime führte zum Chaos oder doch in dessen bedrohliche Nähe. Vor uns steht also die Notwendig- keit, das Zusammenleben zu ordnen und einen neuen Beginn zu setzen. Die jetzt zu schaffende Verfassung ist das Grundgesetz für alle, sie ist die Basis für den Gesetz- geber und der Grundstein des Staates, da- rum sollten auch alle dabei mitwirken, die beste Form zu finden. Wir, das Volk Württemberg-Badens, stellen die Rege'n auf, wonach wir künftig zusammen leben und wirken wollen und aus denen sich die Rechte und Pflichten des Einzelnen wie die der Gesamtheit ableiten werden. Die gegenwärtige Situation zeigt uns die zwingende Notwendigkeit einer Neuord- nung in so deutlichem Maße, daß sie die Bedenken zurückweist, der Zeitpunkt zur Schaffung einer Verfassung sei noch ver- krüht. Aus allen Kreisen der Bevölkerung wurde der Wunsch an die Demokratische Volkspartei herangetragen, die Bedeu- tung der Verfassung herauszustellen und die daraus sich ergebenden Fragen zu er- örtern. 5 In der Versammlung der Demokrati- schen Volkspartei am heutigen Tage im Nebenzimmer des Restaurants„Rhein- prücken“ am Hauptbahnhof wird der Ab- geordnete in der verfassunggebenden Lan- des versammlung, Robert Margulies. um 19.30 Uhr zu diesem Thema sprechen. K. M. CDU: Etwas über Wahlergebnisse Wir haben in der US-Zone schon ver- schiedene Wahlgänge hinter uns. Im we- sentlichen hat sich an den Ergebnissen und Erscheinungsformen vom einen zum an- deren Male nicht viel geändert. Nachdem dann auch aus der britischen und franzö- sischen Zone die Wahlergebnisse vorlagen, blieb der Gesamteindruck der gleiche. Die Ergebnisse sind oft in weit entfernt liegen- den Gebieten, die wenig oder gar keinen Austausch an politischen Gesprächen oder Zusammenkünften pflegen können, erstaun- lieh ähnlich. Diese„vox populi“ ist wirk- lich eine Stimme des Volkes, etwas Un- Wägbares, das mit frappierender Präzision in Erscheinung tritt. Nun haben wir auch die Ergebnisse aus den Ländern der sowjetischen Besatzungs- zone gelesen. Auch sie sind erstaunlich ein- heitlick, aber gerade darin, daß sie voll- kommen abweichend sind von denen der, anderen Zonen: eine beherrschende Par- tei, die SED, an der Spitze, und dann in weitem Abstand die anderen Gruppen. Eine Tatsache, die zum Nachdenken an- regt. Immer und überall ist es„anders“, wenn von den Verhältnissen drüben“ die Rede ist. Wenn man dazunimmt. was man zus authentischen Berichten vom Wahl- kampf aus jenen Gebieten hört und liest, gewinnt man den bestimmten Eindruck, daß hier etwas„gemacht“ wird. was sonstwo, wohl auch beeinflußt wird durch Wort und Schrift, aber sich doch stetig unbeeinflußt bilden kann: die öffentliche Meinung. Denn sie ist es, die in den Wahlergebnissen ihren Niederschlag findet. Wahlergebnisse werden gern als„schla- gende“ Beweise ins Feld geführt. Wir aber werden das Gefühl nicht los, dag mancher- orts erst etwas zerschla werden mußte, ehe sie zustandekommen konnten: die volle Freiheit der persönlichen Entscheidung. g 5 F. E. Es dürfen aber auch die Dienstag, 24. September 1946 Handle und Wirtschaft Eisen- und Stahlproduktion wird sinken. Die plötzlich vorgenommene erhebliche Kür zung der Brennstoffzuteilungen an die Eisen schaffende Industrie der britischen Zone muß die Produktion beeinträchtigen, die in den letz. ten Monaten gestiegen war. Eine Anzahl von Werken soll ganz stillgelegt werden. Genannt werden Mannesmann- Großenbaum und das Wert Dortmund des Dortmund-Hörder Hütten- vereins. Ebenso wird das Röhrenwerk Lieren- feld der Deutschen Röhrenwerke, das erst kürz. lich das Vollpermit erhielt, nicht zum Anlaufen kommen. Auch bei anderen Werken werden fühlbare Einschränkungen vorgenommen, ins- besondere auf der Hochofen- und der Thomas. Stahlseite. Ueber den Rahmen der geplanten Einschränkungen hinaus muß noch mit weite. ren Ausfällen gerechnet werden, da Einschrän- kungen in der Zuteilung von elektrischer Energie durch die Elektrizitätswerke und die örtlichen englischen Stellen gemeldet werden; der Gesamtumfang der Energiekürzungen, der nach letzten Ankündigungen sehr erheblich sein soll, läßt sich 2z. Z. noch nicht feststellen. Mehr Lastautos mit Dieselöl. Die Henschel Lokomotivwerke in Kassel treffen nach einer Mitteilung von Oberst J. B. Edmunds, des Lei- ters der Transport-Abteilung der amerikani- schen Militärregierung, gegenwärtig Vorberei- kungen zum Umbau von 100 Lastkraftwagen- Motoren der General Motors- Corporation in Dieselmotoren, Durch diesen Umbau soll eine 40prozentige Verminderung des Brennstoffver- brauchs der Fahrzeuge unter gleichzeitiger Be. nutzung eines Brennstoffes erzielt werden, der sich billiger stellt als Benzin. Man rechnet damit, daß mehrere 100 weitere Lastkraft- Wagen-Motoren zu Dieselmotoren umgearbeitet werden können, sobald die erforderlichen Zu- behörteile dafür zur Verfügung stehen. Die Maßbnahme wurde zum Ausgleich der 20prozen- tigen Kürzung der Benzin- und Oelzuteilung aus den Beständen der amerikanischen Besat⸗ zungstruppen für den Bedarf der Bevölkerung getroflen. Da die Zahl der im Verkehr befind- lichen deutschen Lastkraftwagen geringer ist, als sie zur Aufrechterhaltung der wirtschaft- weitere Notstandsmaßnahmen geplant, um das W leistungsfähig zu gestalten. ana 1 Warenbegleitpapiere für Interzonenlieferun- gen eingeführt. Da der schwarze Markt in zu- nehmendem Maße auch durch Warenlieferun- gen aus den anderen Besatzungszonen gespeist wird, mußte der Interzonenverkehr bis zur Aufhebung der wirtschaftlichen Zonengrenzen einer lückenlosen Kontrolle unterworfen wer⸗ den. Bis zu diesem Zeitpunkt ist für den Warenverkehr mit der britischen, französi- schen und sowjetischen Zone in einer Verord- nung des württemberg-badischen Wirtschafts- ministeriums bestimmt worden, daß Waren- lieferungen jeder Art nach den anderen Be- Satzungszonen nur mit einem besonderen Warenbegleitpapier versandt werden dürfen. Ueber Anträge auf derartige Auslieferungs- genehmigungen im Interzonenwarenverkehr entscheiden die Landeswirtschaftsämter und Landesernährungsämter oder der Länderrat der amerikanischen Besatzungszone. Die An- träge sind wie bisher bei den zuständigen Wirtschaftsämtern einzureichen und werden von diesen laufend dem Landeswirtschaftsamt und Landesernährungsamt zur Bearbeitung oder Weitervorlage dem Länderrat zugeleitet. Wirtschaftsverhandlungen Holland— Us Zone. Wirtschaftsverhandlungen zwischen Vertretern Hollands und der amerikanischen Besatzungszone Deutschlands werden zur Zen auf Einladung des Generaldirektors für wirt- schaftliche Angelegenheiten schen Wirtschaftsministerium in Haag ge- führt.(dana) Neue Verteilungsinstanz für norddeutsche Kohle. Die„North German Coal Contror Norddeutsche Kohlenkontrolle) der britischen Militärregireung wird mit Wirkung vom 1. Oktober eine neue Organisation unter der Be- zeichnung„North German Coal Distribution Office“ Norddeutsches Kohlen-Verteilungs- amt) mit dem Sitz in Essen errichten. Die neue Stelle soll den Absatz aller in der britli- schen Zone zur Verfügung stehenden Brenn- stoffe regeln, wird also die Erzeugnisse der Ruhr-Bergwerke, der Aachener Zechen, des miedersächsischen Steinkohlengebietes sowie des rheinischen und des Helmstedter Braun- Kohlenbergbaues umfassen. Die bisherigen Verteilungs- Organisationen werden am 90. September 1946 ihre Tätigkeit beenden. Auch die früheren sogenannten Syndikats-Handels- gesellschaften in den einzelnen Verkaufsge- bieten, an denen dis Zechen beteiligt waren, werden am 30. September 1946 aufgelöst und durch Abteilungen des Norddeutschen Kohlen- Verteilungsamtes ersetzt. Die Exekutive auf dem Gebiet der Wirtschaftslenkung soll da- mit entsprechend den Richtlinien der briti- schen Militärregierung auf deutsche Stellen übergehen, Die mengenmäßige Zuteilung der Kohle wird später durch die Landeswirt- schaftsämter erfolgen. Aufgabe des Nord- deutschen Kohlen-Verteilungsamtes ist die Ge- Währleistung des richtigen Einsatzes der festen Brennstoffe unter Berücksichtigung der ver- schiedenen Sorten und der Transportwege. (dana) Oesterreichische Regierung wird Treuhänder für 12 deutsche Unternehmen. Zwölf ehemals deutsche Industriefirmen sind nach einer Be- kanntgabe des Hauptquartiers der amerikani- schen Streitkräfte in Oesterreich der öster- reichischen Regierung zur treuhänderischen Verwaltung übergeben worden. Das größte dieser Unternehmen ist die„Gesellschaft deut- scher Kupferbergbau“ in Mühlbach und Hoch- könig. Ferner wurden übergeben die Stick- skofk-Werke Ostmark AG, Linz, die Deutsche Gold- und Silberscheideanstalt, Wien, Welser Industriebahn, Wels, Frank& Kathreiner, Linz, Oswald- Werke, Linz, Elektrizitätswerke Wels AG, Strobel-Werke, Wels, Huber Wimmer O. H. G. Obersdorf, Elektrobau AG, Lanz, und die Chemosan Union AG, Linz.(dana) US- Schiffahrt wieder aufgenommen. In den Häfen der Ostküste der Vereinigten Staaten wurde am Samstag mit der Verladung von Le- bensmitteln und anderen Gütern begonnen, dle sich während des Seeleutestreiks in großen Mengen angehäuft hatten. Durch die 14tägige Arbeitsniederlegung sind 1500 Schiffe zurück- gebalten worden, darunter 129 Schiffe mit INRRA-Hilfslieferungen. Die ersten Schiffe konnten am Montag aus den Häfen der Ost- Küste ausfahren, während sich die Reeder der Westküste noch weigern, die Lohnregelung an- zunehmen. Eine englisch-italienische Luftverkehrsge- sellschaft. Zwischen der britischen Fluggesell- schaft„European Airways“ und der italienſ- schen Regierung ist am Montag ein ziviles Luftfahrtabkommen im italienischen Luftfahrt- ministerium unterzeichnet worden, das die Errichtung einer anglo- italienischen Flug- reederei„Aero Line Italiana Internazionale“ vorsieht.(dana) A Amtsblatt des Kontrollrats kann bezogen werden. Das Amtsblatt des Kontrollrats für Deutschland kann jetzt durch die„Berliner Kulturbuch-Vertrieb G. m. b. H.“, Berlin N 65, Ssestreßge 64, hegen werden, Es enthält alle Anordnungen des Kontrollrats in englischer, . Französischer und deutscher 7 lichen Tätigkeit sein müßte, werden zur Zeit im niederländi- N Jahrg Wirt Wie bisheri. Dr. Mü Wirtscl schen wurde, groghe seinem ministe Profess den Mi bis zur gierung ministe Ein Ber aussch! aller nieurar Deutsc Edmun bel d bekann und F. same Mächte schen ACO der W. britiscl menset Rückge Wasser Anlage vor. F. kührun Erhaltt M Saa germei: Saarge lichen tischen wirtsch dietes gende l Lon britisch am Mo hörersc eine R und di näheru Ede neuen punkt Zwisch- mächte nisvoll. stehe anscha Kapita auskon Satz Ar 5 dern 1 „u Schwer Zurück emen die Gr krühere Weitere nichtur * Im sich Ee westeu Krieg nützlic Interes druck e 1 Ber umän Wochen regieru vorgeht Rahmer den vo dufgenc Be Zlerten dem V. tärregie M ü lung b bewerb sundhe sterium Sor kleinen Sofort, Sontho Postvei Bestim: Sätzen Pra schied für di zensur. m sterdan ter, de Truppe gerufer endet