NX AN N H E IM E R Z E 1 Jahrgang 1 Nummer 36 Donnerstag, 26. September 1946 Tu N Einzelpreis RM 0.20 Wirtschaftsminister von Hessen Wiesbaden, 25. Sept.(dana) Nachdem der bisherige großhessische Wirtschaftsminister Dr. Müller zum Leiter der Zentralstelle für Wirtschaft der amerikanischen und briti- schen Besatzungszone in Minden gewählt wurde, scheidet er, wie die Pressestelle der groß hessischen Staatskanzlei mitteilt, aus seinem bisherigen Amte als Wirtschafts- minister Großhessens aus. Ministerpräsident professor Dr. Geiler hat den stellvertreten- den Ministerpräsidenten Dr. Werner Hilpert bis zur Bildung einer parlamentarischen Re- gierung mit der Leitung des Wirtschafts- ministeriums beauftragt. Einigung über Rheinschiffahrt Berlin, 25. Sept.(dana) Ein Ingenieur- ausschuß(TEC) zur gemeinsamen Kontrolle aller von Deutschen ausgeführten Inge- nieurarbeiten auf dem Rhein innerhalb Deutschlands wurde, wie Oberst James B. Edmunds, der Chef der Transportabteilung bel der amerikanischen Militärregierung bekanntgab, von Amerika, Großbritannien und Frankreich eingerichtet. Das gemein- same UDebereinkommen der drei alliierten Mächte sieht die Organisation eines deut- schen Rhein- Verbindungsdirektoriums EACO) vor, das sich aus den Direktoren der Wasserstragendirektionen in der USA-, britischen und französischen Zöne zusam- mensetzt. Das UDebereinkommen sieht die Rückgabe aller zu den sieben deutschen Wasserstraßen gehörenden Konstruktionen, Anlagen, Kränen usw. an die Eigentümer vor, Ferner soll das Material zur Durch- führung der Wasserstraßenbauten und ihrer Erhaltung verfügbar gemacht werden. Mehrheit für Angliederung Saarbrücken, 24. Sept.(dana). Die Bür- germeisterwahl, die am 22. September im Saargebiet stattfand, brachte der Christ- lichen Volkspartei und der Sozialdemokra- tischen Partei, die beide Vorkämpfer einer wirtschaftlichen Angliederung des Saarge- bietes an Frankreich sind, eine überwälti- gende Mehrheit. London, 24. Sept.(ap) Der ehemalige britische Außenminister Anthony Eden hielt am Montag abend in Warford vor einer Zu- hörerschaft von etwa zweitausend Personen eine Rede, worin er forderte, daß England und die USA eine Politik der erneuten An- näherung an Rußland einschlagen sollten. Eden erklärte, nur wenn man in einem neuen Geist und von einem neuen Gesichts- dunkt aus an das Problem der Beziehungen zwischen der Sowjetunion und den West- mächten herangehe, könne man verhäng- nisvolle Konsequenzen vermeiden. Es be- stehe kein Grund, warum die beiden Welt- anschauungen des Kommunismus und des Kapitalismus nicht friedlich miteinander auskommen sollten, wenn beide den Grund- satz annähmen, ihre Ideen in anderen Län- dern nicht zu verbreiten. „Zurückhaltung zu üben ist vielleicht schwer,“ sagte Eden,„aber sicherlich ist Zurückhaltung kein zu hoher Preis für einen dauerhaften Frieden.“ Eden forderte die Großmächte auf, sie möchten zu ihrer krüheren Erkenntnis zurückkehren, daß ein Weiterer Weltkonflikt die endgültige Ver- nichtung der Kultur mit sich brächte. Vereinbarungen der Westmächte Im weiteren Verlauf seiner Rede setzte sich Eden für Vereinbarungen zwischen den westeuropäischen Staaten, die im letzten Krieg zusammen kämpften, ein. Es wäre nützlich, sagte er, wenn deren gemeinsame Interessen in irgendeinem Abkommen Aus- druck fänden, und es wäre auch an der * wwe. S eee. Be r Iin. Die Regierungen von Argentinien, umänien und Mexiko haben, wie aus dem Wochenbericht der amerikanischen Militär- regierung für die zweite Septemberwoche her- vorgeht, den Postverkehr mit Deutschland im Rahmen der von den alliierten Kontrollbehör- den vorgeschriebenen Beschränkungen wieder aufgenommen. Berlin. Die Auflageziffer der 40 lizen- Aerten Zeitungen in der Us-Zone beträgt nach 1 80 Wochenbericht der amerikanischen Mili- rregierung insgesamt 3 959 922 Exemplare. München. Aerzte, die sich um Anstel- lung bei einem Bayerischen Gesundheitsamt bewerben, müssen nach Mitteilung der Ge- zundheitsabteilung des bayerischen Innenmini- steriums ihre Anträge persönlich einreichen. Sonthofen. Der Postverkehr mit dem kleinen Walsertal und mit Jungholz wird ab sofort, wie im Amtsblatt des Landrats von Jonthofen bekanntgegeben wurde, nach den im Postverkehr innerhalb der US-Zone geltenden zestimmungen mit innerdeutschen Gebühren- sätzen wieder aufgenommen. Prag. Das tschechische Parlament ent- zchied sich am Montag in einer Abstimmung 925 die Beibehaltung der internen Presse- nsur. Amsterdam. Der Proteststreik der Am- sterdamer Transport-, Hafen- und Fabrikarbei- ter, der wegen der Entsendung holländischer Truppen nach niederländisch- Ostindien aus- zerufen wurde, ist am Mittwochmorgen be- endet worden. 5 Washington. Ein Abkommen zwischen en Vereinigten Staaten und Belgien über die vollständige und endgültige Regelung der bei- derseitigen Verpflichtungen aus dem Krieg Wurde am Dienstag in Washington unterzeieh- net. DANA-REUTER-AF. Verständigung mit Nugland Eden wünscht friedliches Nebeneinander zu Kommunismus Ein Interwiew m t Generalissimus Stalin Fest überzeugt von der Möglichkeit freundschaftlicher Zusammenarbeit Moskau, 25. Sept.(dana) Wie der Mos- kauer Rundfunk bekanntgab, beantwortete Stalin eine Anzahl Fragen, die ihm der Korrespondent der Londoner„Sunday Ti- mes“, Alexander Werth, vorgelegt hatte. Die erste Frage des Korrespondenten lautete:„Glauben Sie an eine wirkliche Kriegsgefahr, von der gegenwärtig in der ganzen Welt in so un verantwortlicher Weise gesprochen wird?“ Stalin antwortete:„Ich glaube nicht an eine wirkliche Kriegsgefahr. Vom Kriege sprechen gegenwärtig fast nur militärische und politische Kreise und nur wenige aus den Reihen des allgemeinen Publikums.“ Man müsse scharf unterschei- den zwischen dem Lärm, der heutzutage über einen neuen Krieg verbreitet werde, und einer wirklichen Kriegsgefahr, die augenblicklich nicht bestehe. Die nächste Frage des Korrespondenten lautete:„Glau- ben Sie, daß Großbritannien und die Ver- einigten Staaten bewußt einen kapitalisti- schen Ring um die Sowjetunion bilden wol- len?“ Stalin erklärte:„Ich glaube nicht, daß die leitenden Kreise Großbritanniens und der Vereinigten Staaten in der Lage sind, einen solchen kapitalistischen Ring um die Sowjetunion zu legen, selbst wenn sie es wollen, was ich jedoch nicht be- Haupten kann.“ Die Rolle Deutschlands Mit den Worten des ehemaligen US- Handelsministers Wallace fragte der Korre- spondent weiter:„Können England, Europa imd die Vereinigten Staaten von Amerika glauben, daß die sowjetische Politik in Deutschland nicht in ein Mittel sowjeti- scher Machtbestrebungen gegen Westeuropa verwandelt wird?“ Stalin antwortete:„Ich halte dies für ausgeschlossen. nicht nur, weil die Sowjetunion an einen Vertrag auf gegenseitige Unterstützung gegen Deutsch- land mit Großbritannien und Frankreich gebunden ist, wie sie es auch mit den Ver- einigten Staaten durch die Entscheidungen Zeit, dahin zu wirken. Eine derartige Ver- einbarung dürfte nicht als feindliche Maß- nahme gegen irgend jemand anders aus- gelegt werden. Aehnliche Vereinbarungen bestanden auch anderweitig in der Welt. Hier sei auf gegebenem Raum eine Auf- gabe, für die alle ihre Kraft einsetzen könn- ten.„Wenn wir dies tun, verhelfen wir weiten Gebieten Europas und der Welt zu größerem Zusammenhalt und zu größerem Wohlstand, und wir leisten so einen kon- struktiven Beitrag zum Aufbau einer aus den Fugen geratenen Welt.“ Internationale Entspannung Montreal, 25. Sept.(dana-Reuter) Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Trygve Lie, äußerte hier auf der Konfe- renz der ILO:„Ich glaube, daß die Groß- mächte sich heute bewußt sind. weiterhin gemeinsam eine Einigung suchen zu müs- sen“. Er sei sicher, daß sich die internatio- nale Lage seit kurzem in mancher Hin- sicht sehr gebessert habe. Seiner Meinung nach hätten die Nachkriegsenttäuschungen viel dazu beigetragen, eine pessimistische Stimmung zu schaffen. Amerika noch im Notstand Washington, 25. Sept.(dana- Reuter) Pra- sident Truman sprach am Dienstag im Weißen Haus zu 39 Kongreßabgeordneten der demokratischen Partei aus 17 Staaten. Er erklärte, Amerika befinde sich seit der Kapitulation Japans immer noch im glei- chen„Notstand“ wie zur Zeit des Ueberfalls auf Pearl Harbour. Dieser Zustand werde andauern, bis Friede in der Welt herrsche und ein Produktionsprogramm geschaffen sei, das helfen werde, diese Welt ins Gleich- gewicht zu bringen.„Wenn dieses Pro- gramm der demokratischen Partei, wie es im Jahre 1944 umrissen wurde, durchge- führt wird, so wird es keine Arbeitslosig- keit mehr geben.“ Zionistenrat lehnt ab Jerusalem, 25. Sept.(dana-Reuter) Der Zionistenrat entschloß sich in einer Sitzung, die bis Mittwochfrüh andauerte, gegen die Teilnahme an der Palästinakonferenz. In der Erklärung heißt es, der Rat sehe unter den gegenwärtigen Bedingungen keine Mög- lichkeit, an der Konfeèrenz teilzunehmen. Der Rat ermächtigte jedoch den Ausschuß erneut, sein Augenmerk auf die Schaffung der erforderlichen Voraussetzungen für die Beteiligung der Jewish Agency an der Lon- doner Konferenz zu richten. Wenn dies ge- schehen sei, werde der Rat erneut zusam- mentreten und seine Entscheidung treffen. Harriman bei Byrnes Paris, 25. Sept.(dana-INS) Averell Har- riman, der neue amerikanische Hande s- minister, traf am Mittwochnachmittag in Paris ein, um mit Außenminister Byrnes zu konferieren. Kardinal Frings in London London, 25. Sept.(dana) Der Erzbischof von Köln, Kardinal Frings, ist am Montag in der britischen Hauptstadt eingetroffen. der Potsdamer Viermächtekonferenz ist, sondern ebenso, weil eine Politik, die Deutschland gegen Westeuropa und Amerika ausspielte, eine Abkehr der Sowietunion von ihren grundlegenden nationalen Inter- essen bedeuten würde, kurz gesagt, die Politik der Sowietunion richtet sich in er- ster. Linie auf eine Entmilitarisierung und eine Demokratisierung Deutschlands, die ich für die wichtigsten Garantien bei der Schaffung eines dauerhaften Friedens halte.“ Eine weitere Frage des Korrespondenten lautete:„Welches ist Ihre Ansicht über die Behauptung, daß die Politik der kommuni- stischen Parteien in Westeuropa von Mos- kau aus diktiert werde?“ Stalins Antwort lautete:„Ich halte diese Behauptung für absurd. Sie ist aus der Konkursmasse Hit- lers und Goebbels entliehen.“ Zusammenarbeit mit Westmächten Frage:„Glauben Sie an die Möglichkeit einer dauerhaften freundschaftlichen Zu- sammenarbeit der westlichen Demokratien mit der Sowjetunion trotz Bestehens ideo- logischer Meinungsverschiedenheiten und glauben Sie an einen friedlichen Wettbewerb zwischen den zwei Systemen, die Henry Wallace in seiner Rede erwähnte?“ Ant- wort:„Ieh bin fest davon überzeugt.“ Auf eine weitere Frage nach der Möglichkeit freundschaftlicher Beziehungen zwischen der Sowjetunion und Großbritannien ant- Wwortete Stalin:„Ich bin gewiß, daß die Schaffung freundschaftlicher Beziehungen zwischen der Sowjetunion und Großbritan- nien möglich ist. Eine Stärkung der poli- tischen, wirtschaftlichen und kulturellen Bindungen zwischen beiden Ländern würde bei der Errichtung solcher Beziehungen von beträchtlichem Nutzen sein. Die Frage, ob er eine baldige Zurückziehung aller ameri- kaniscnen Truppen aus China für den zu- künftigen Frieden als entscheidend ansehe, beantwortete Stalin mit„Ja, das Slaube ien 8 Atombombe kein Machtmittel Werth fragte dann:„Glauben Sie, daß der Friede gefährdet wäre, wenn die Ver- einigten Staaten das Monopol für die Atom- bombe behalten würden?“ Antwort:„Ieh glaube nicht, daß die Atombombe ein so ernstliches Machtmittel darstellt, wie dies von gewissen Politikern angenommen wird. Die Atombomben haben den Zweck, Leute mit schwachen Nerven in Furcht zu versetzen, können jedoch den Ausgang eines Krieges nicht entscheidend beeinflussen, da sie für diesen Zweck in kei- ner Weise genügen. Der Alleinbesitz des Geheimnisses der Atombombe stellt eine Bedrohung, dar, aber dagegen gibt es min- destens zwei Einschränkungen: a) Der Allein- besitz der Atombombe wird nicht von lan- ger Dauer sein und b) die Verwendung von Atombomben wird verboten werden.“ Kommunismus kein Störungselement Frage:„Glauben Sie nicht, daß mit der Weiterentwicklung des Kommunismus in der Sowjetunion die Möglichkeiten einer friedlichen Zusammenarbeit mit der Außen- welt abnehmen werden, soweit die Sowiet- union davon betroffen wird?“ Antwort:„Ich zweifle nicht daran, daß die Möglichkeiten einer friedlichen Zusammenarbeit weit da- von entfernt sind, abzunehmen, und daß sie sogar anwachsen werden.“ Frage?„Ist der Kommunismus in einem Lande mög- lich?“ Antwort:„Kommunismus in einem Lande ist durchaus möglich, besonders in einem Lande wie der Sowjetunion.“ — en M mletzter Minute.. —.——p UdssR lehnt Wiederaufbauplan ab Lake Success, New Lor k, 25. Sept.(dana Reuter) Die Sowjetunion hat am Mittwoch einen Plan für den wirt- schaftlichen Wiederaufbau Europas, der dem Wirtschafts- und Sozialrat der Ver- einten Nationen vorgelegt worden war, abgelehnt. Grenzsperre für Juden Prag, 25. Sept.(dana) Das tschecho- slowakische Außenministerium gab am Mittwoch bekannt, daß die polnisch- tschechoslowakische Grenze seit Sonn- tag für alle jüdischen Flüchtlinge aus Polen geschlossen ist, die nicht über ent- sprechende Genehmigungen verfügen. Diese Maßnahme wurde auf Grund zweier vor kurzem an die Tschechoslowakei übermittelten Protestnoten getroffen. Aufenthaltsrecht für Ostausgewiesene München, 25. Sept.(dana) Aus- gewiesene und Flüchtlinge aus den Ge- bieten östlich der Oder-Neiße-Linie wer- den auf Grund einer Anordnung des bayerischen Staatskommissars für Flücht- linge und Ausgewiesene ab sofort den Ausgewiesenen aus dem Sudetenland gleichgestellt und haben die Möglichkeit, dauernd in Bayern zu bleiben. Ab 7. Oktober wieder Normalzeit Berlin, 25. Sept.(dana) Am 7. Oktober, nachts 3 Uhr, wird, nach einer Anordnung des Alliierten Kontrollrates, die Uhrzeit um eine Stunde zurückgestellt und somit wieder die Normalzeit für ganz Deutschland einge- führt. Säuberung in der Sowietunion Die Kommunistische Partei mit der Bereinigung beauftragt Moskau, 25. Sept.(dana) Der Oberste Sowjet und das Zentralkomitee der Kom- munistischen Partei der Sowietunion ord- neten nach einer Meldung von Radio Mos- kau in einem Erlaß die sofortige Entlas- sung und Bestrafung aller Staatsbeamten an, denen Unregelmäßigkeiten in der Ver- waltung der sowietischen Kollektivgüter vorgeworfen werden. Dieser Erlaß ermäch- tigt die Leiter der Bezirksverwaltungen der Kommunistischen Partei, die Ver- waltung der sowjetischen Kollektivgüter in Ordnung zu bringen. In dem Erlaß heißt es, daß viele land wirtschaftliche Organisa- tionen in ungesetzmäßiger Weise über das Eigentum der Follektivgüter verfügten, Aufträge an die Güter zum Verkauf von Pferden und anderen Tieren an verschie- dene Organisationen erteilten, oder Ar- beiten anordneten, die den sowjetischen Gesetzen widersprächen. Alle Staatsbeauf- tragten, denen solche Verbrechen vorgewor- fen werden, sollen sofort entlassen und vor Gericht gestellt werden. Der Erlaß fordert weiter die Rückgabe von Land, das un- gesetzmäßig von einzelnen Bauern oder Or- ganisationen in Besitz genommen wurde, weil viele Vorsitzende von Kollektivgüter- verwaltungen in einer„schamlosen Weise“ in ihre eigene Tasche gearbeitet hätten. Vor kurzem war die Regierung gegen ört-⸗ liche Parteifunktionäre in der Ukraine so- wie gegen zahlreiche Schriftsteller, Kom- ponisten und Redakteure vorgegangen. Stärkung der Sowietverwaltung In einem Leitartikel der Freitagausgabe schreibt die„Prawda“, der Erlaß habe zum Ziel gehabt, in einer schnellen Aktion die Verstöße gegen die Verfügung Stalins über land wirtschaftliche Kartelle für die Zu- kunft zu unterbinden. Die„Prawda“ schreibt weiter:„Häufig sind kommunale Follektivgüter ausge- plündert worden. Oertliche Sowjets haben dies ermöglicht, indem sie zuließen, daß verschiedene Organisationen und Einzel- personen ohne behördliche Genehmigung Kollektives Land erhielten. Diese Personen und Organisationen haben dann die ver- schiedensten Arten von zusätzlichen Unter- nehmungen auf den kollektiven Grundstük- ken errichtet, wie zum Beispiel eigene Gärten für Arbeiter und Angestellte. Diese Besitzergreifung gemeinschaftlichen Lan- des durch individuelle wirtschaftliche Ele- mente ist ein offensichtliches Wiederauf- leben privaten Unternehmertums in der Sowjetunion. Senat endgültig abgelennt Arbeit der Verfassunggebenden Landesversammlung macht gute Fortschritte Stuttgart, 25. Sept.(Eig. Bericht.) In der Mittwochsitzung wurden nach einer kurzen Debatte zunächst die Abschnitte„Erziehung und Unterricht“ und ‚Die Grundlage des Staates“ angenommen. Die Stellungnahme der Partéien wurde in der Debatte stark konkretisiert, jedoch blieb es im allge- meinen bei den in der 2. Lesung angenom- menen Fassungen. Lediglich im Artikel 35 Absatz 3 wurden einige Aenderungen vor- genommen. Der Absatz 3 des Artikels 35 hat nunmehr folgende Fassung:„Die öffent- lichen Volksschulen sind christliche Ge- meinschaftsschulen. In ihnen sollen in Er- ziehung und Unterricht auch die geistigen und sittlichen Werte der Humanität und des Sozialismus zur Geltung kommen. Er- geben sich bei der Auslegung des christ- lichen Charakters der Volksschulen Zwei- felsfragen, so liegt, unbeschadet der Rechte der Religionsgemeinschaften an der Ertei- lung und Beaufsichtigung des Religionsun- terrichtes, die Klärung und Entscheidung bei den staatlichen Organen. Der Unter- richt wird sämtlichen Schülern gemeinsam erteilt, mit Ausnahme des Religionsunter- richtes, sofern die Schüler verschiedenen religiösen Bekenntnissen angehören. Bei der Bestellung der Lehrer soll auf die be- kenntnismäßige und weltanschauliche Zu- sammensetzung der Schüler möglichst Rücksicht genommen werden, jedoch dür- ken die nicht bekenntnismäßig gebundenen Lehrer nicht benachteiligt werden.“ Die Artikel des Abschnittes„vom Staat“ wurden sämtliche angenommen, ebenso die des Abschnittes„Der Landtag“, mit Aus- nahme des Artikels 56, der zurückgestellt wurde. CDU für einen Senat 55 Die Frage des„Senats“ wurde dadurch noch einmal aufgeworfen, daß die CDU den Antrag stellte, die Artikel 44 bis 51 des vollen Entwurfes, die den Senat und den Staatspräsidenten behandeln, mit einigen Aenderungen wieder herauszustellen. Abg. Kühn nahm für die CDU zu dieser pro- blematischen Frage Stellung und erklärte, die Frage„Senat sei von höchster staats- politischer Bedeutung. Er legte die Gründe dar, die nach Meinung der CDU für die Er- richtung eines Senats sprechen und betonte, daß die CDU den Antrag nach eingehenden Besprechungen und Beratungen neu gestellt habe. Alle größeren Länder und viele kleine Staaten hätten einen Senat. Württemberg- Baden sei also nicht zu klein für eine sol- che Einrichtung. Im Senat könnten Erfah- rung und Abgewogenheit zur Wirkung kom- men, er habe mit Reaktion nichts zu tun. Auch die CDU wolle kein Gegenhaus. Mit einem Senat aber sei man gerüstet gegen alle Eventualitäten. Er stelle einen Gewinn dar für Gemeinden, Städte und Kreise. Darum wolle ihn das Volk. Die anderen Parteien gegen Senat Der Abgeordnete Buchmann entgeg- nete für die KPD, das Volk sehne sich nach der Wirtschaftserneuerung, es wolle Brenn- stoff, Brot, Wiederaufbau, Obdach für die Millionen Obdachlosen, keinesfalls aber einen Senat. Der Landtag bedürfe keines Vormundes. Die KpD lehne also den Se- nat ab. Für die DVP erklärte Abgeordne- ter Hausmann, seine Fraktion habe die Frage wiederholt und gründlich beraten und müsse die Bildung des Senats eben- falls ablehnen, da sie eine Schranke für die volle Entfaltung der demokratischen Prinzipien darstelle. Mit einem Senat würde die Gefahr einer Disharmonie im Landtag auftreten. Die DVP setze sich da- gegen für die volle Kraft des Landtages ein. Die SPD erklärte durch ihren Spre- cher Pflüger, sie sei der gleichen Mei- nung, wie die DVP, daß nämlich die Gesetz- maschine in äußerste Schwierigkeiten ge- rate, wenn noch eine Körperschaft einge- schaltet werde. Durch die daran anschlie- ende Abstimmung wurde der Senat mit Vierzonentreffen genehmigt Die vier Militärregierungen mit Stuttgart, 25. Sept.(Eig. Bericht.) Wie wir erfahren, haben nunmehr die so- Wietische und auch die französische Militär- regierung den deutschen, Regierungschefs die Genehmigung zur Teilnahme an der am 4. und 3. Oktober 19346 in Bremen stattfin- denden Konferenz aller vier Zonen erteilt. Damit ist das erste Treffen aller Regie- rungschefs der Länder in den vier Zonen slehergestellt. Ven den drei süddeutschen Treffe in Bremen einverstanden Ländern werden, wie wir ergänzend er- fahren, neben den drei Ministerpräsidenten noch der Landtags bevollmächtigte Gögler und Staatsrat Wittwer teilnehmen. Als Tagesordnung für diese Zusammen- kunft ist vorgesehen: 1. Ein Bericht der Re- gierungschefs über Aufbau und Stand der Verwaltungen in ihren Gebieten. 2. Gegen- seitiger Austausch der Erfahrungen und Austausch über Koordinierungsmöglichkei- ten. 8. Besprechung über interzonale Fragen. allen Stimmen gegen die CDU abgelehnt. Das Haus beabsichtigte ursprünglich, die 3. Lesung am Mittwoch zu beenden, wurde jedoch nicht mit der Arbeit fertig und stellte an die Militärregierung einen Verlänge- rungsantrag. Am Donnerstag, den 26. Sep- tember, um 9.30 Uhr wird die Verfassung- gebende Landesversammlung die wichtigen Ausführungen des Ministerpräsidenten Maier über die Zweizonen- Verhandlungen und Berichte des Ständigen Ausschusses über seine Verhandlungen in Flüchtlings- und Brennstoffragen seine Arbeit wieder aufnehmen und anschließend weitere Ab- stimmungen zur Verfassung vornehmen. Aus der Dienstagsitzung In der Dienstagsitzung der verfassung- gebenden Landes versammlung stand die So- zial- und Wirtschaftsordnung zur Debatte. Außerdem wurden die Artikel, in denen die Rechte der Religionsgemeinschaften umris- sen werden, nach langer Aussprache ange- nommen. Nach einer fast siebenstündigen Sitzung schritt das Haus zur Abstimmung über die Artikel der Sozial- und Wirt- schaftsordnung, die sämtlich mit den neuen Zusatzanträgen und Abänderungen ange- nommen wurden. Im Anschluß an diese Abstimmung wur- den die Artikel des Abschnittes IV Religion und Religions gemeinschaften) noch einmal durchgesprochen. Die Abstimmung ergab, dag der Artikel 27,1 angenommen und Ar- tikel 27,2 in namentlicher Abstimmung mit 36 zu 52 Stimmen entgegen dem Antrag auf Streichung der CDU, jedoch mit Annahme des Abänderungsantrages der DV in die Verfassung aufgenommen wurde. Der um- strittene Absatz hat nunmehr folgenden Wortlaut:„Kirchen und Gemeinschaften dürfen nicht zur parteipolitischen Zweck- setzung mißbraucht werden. Die staatspoli- tischen Rechte und die pflichtmäßige reli- giös- sittliche Wirksamkeit der Beauftragten der Kirchen und Religionsgemeinschaften im öffentlichen Leber bleiben davon unbe- rührt.“ Nach Annahme der Artikel 28—32 des gleichen Abschnittes hatte sich das Haus auf Mittwoch vertagt. tz. Finanzrat der zwei Zonen Frankfurt, 25. Sept.(dana) Zur Bildung des Finanzrats für die amerikanische und britische Zone Deutschlands fand hier am Mittwoch eine vorbereitende Tagung ame- rikanischer, britischer und deutscher Fi- nanzsachverständiger im ehemaligen Reichs- bankgebäude statt. Die Bildung des Zwei- zonen-Finanzrats wird in der Vollversamm- lung am Donnerstag Lallzogen werden. Sefte 4 Donnerstag, 26. September 1946 MANN EI ME n E E I T UU N G Donnerstag, 26. September 1946 Verötkentlicht unter Militär-Reglerungs-Lizenz US- WB. 103. Verantwortlien für den gesamten Inhalt: E. Fritz von Schilling. Redaktion, verlag und Druckerei: Mannheim, R 1, 4/8. Telephon 441 51/3. Postscheckkonto: Karlsruhe 800 16. Anzeigenpreis für die zehngespaltene Nonpareillezeile RM 1.—. Monatsbezugspreis: RM 2, 40 einschließlich Trägerlohn. 2 Das Interview, das Generalissimus Stalin und Eden haben gesprochen Stalin dem Korrespondenten der englischen Zeitung„Sunday Times“ gewährte und die Rede, die der ehemalige britische Kußenminister Anthony Eden hielt, haben in den diplomatischen Kreisen der Welt und in der Presse ein lebhaftes Echo gefunden. Wie weit die Spannung in den internationa- len Beziehungen gestiegen war, läßt sich an der Erleichterung erkennen, die aus allen Kreisen laut wird, selbst da, wo die Erklärungen Stalins mit einer gewissen Skepsis aufgenommen werden. Von der Pariser Konferenz wird berichtet, daß die Stimmung unter den versammelten Delegierten noch nie so optimistisch gewesen sei, wie nach dem Bekanntwerden der Auffassung Stalins, daß keine wirkliche Kriegsgefahr bestehe. Der tschechoslowakische Außenminister Jan Masaryk bemerkte, er sei tief beeindruckt von Stalins verantwortungsvollen und äußerst konstruktiven Erklärungen. Auch der jugoslawische Delegierte Pijade betonte, die Erklärung Stalins sei zur rechten Zeit ge- kommen und werde allen in ihren Bemühungen um den Frieden sehr behilflich sein. Die französische Presse gibt einmütig von rechts bis links ihre Erleichterung zu erkennen, Wobei die konservative Zeitung„France Läbre“ die Erklärung Stalins als einen Oliven- ZWeig bezeichnet, die parteilose, linksgerichtete Zeitung„Resistance“ dazu auffordert, der Aufrichtigkeit Stalins und seinen Absichten nicht zu mißtrauen, und die kommunistische „Humanits“ bemerkt, daß der Zweifel an der Wirksamkeit der Atombombe eine gewisse Nervosität bei den Trägern dieses Geheimnisses spürbar werden lasse. In der Zeitung Leon Blums, dem sozialistischen„Populaire“, schreibt allerdings der außenpolitische Re- dakteur Charles Dumas:„Wir brauchen mehr als eine abstrakte Erklärung. 80 ausgezeichnet diese auch sein mag, um die bestehende Bedrohung des Friedens zu zer- streuen.“ Von der amerikanischen Presse wird Stalins Stellungnahme im allgemeinen als eme Ermutigung aufgefaßt, eine Ermutigung allerdings, die sich abwartend äußert und sich etwa in der Bemerkung der„New Vork Times“ zusammenfassen läßt, es sei ein Teil des sowjetischen Rätsels, daß Worte und Paten oft so weit auseinanderlägen. In ver- schiedenen Zeitungen der Vereinigten Staaten wird in den Kommentaren der Vorschlag Semacht, Stalin möge die Aufrichtigkeit seiner Feststellungen durch die Abberufung des sowjetischen Delegierten im Sicherheitsrat, Andrey Gromnyko beweisen, der dle Zusam- menarbeit besonders erschwere. Aus den Kreisen des amerikanischen Kongresses sind zahlreiche zustimmende Erklärungen bekannt geworden, insbesondere von Senator Pepper, der auch die Forderung Stalins nach Abberufung der amerikanischen Trup- Den aus China billigte. Henry A. Wallace, der vor wenigen Tagen zurückgetretene Handelsminister, bemerkte, daß die außenpolitischen Aeußerungen Stalins und Edens Millionen von Menschen, welche nach Frieden hungerten und dkürsteten, neue Hoffnung gebracht hätten. Vielfach wird die Rede von Wallace, die den Anstoß zu seinem Rück- tritt aus der Regierung gab, in einen gewissen Zusammenhang mit den Aeußerungen Stalins gebracht. Mit einiger Ueberraschung ist dabei in Amerika festgestellt worden, daß die Wallace-Rede in England vielfach günstiger aufgenommen worden ist und durch verschiedene Kreise Unterstützung gefunden hat, wo man es nicht erwartet hätte. Eden selbst näherte sich in seiner Rede in verschiedenen Punkten den Anschauungen, die Wallace vorgebracht hatte, wenn er sich auch gegen die Bemerkungen des ehemaligen amerikanischen Handelsministers über den sogenannten britischen Imperialismus wandte. In einem zusammenfassenden Kommentar zu den beiden außenpolitischen Aeußerun- gen Stalins sowie Edens schreibt die„Times“, beide Erklärungen seien der rechtzeitige und dringend benötigte Ruf nach Gesundung und Mäßigung in den internationalen Be- riehungen. Die großen und die kleinen Länder hätten kompromißlose Stellungen be- zogen und bisher habe keine Delegation in Paris einen ernsthaften Versuch unternom- men, eine Politik der Mitte zu verfolgen, die schließlich die Grundlage für ein Ueber- einkommen zwischen den widerstrebenden Intressen und Ideologien sein könnte. Im Allgemeinen macht sich in der britischen Presse naturgemäß ein gewisser Vorbehalt Stärker geltend. Die„Daily Mail“ zum Beispiel würde es für töricht halten, diese Worte Stalins allzu optimistisch aufzunehmen, andererseits aber als defaitistisch, sie nur als nur gelegentliches Gespräch hinzustellen. Der liberale„Manchester Guardian“ glaubt nicht, daß die Erklärung Stalins die Angelegenheiten wesentlich weiterbringen werde, schließt sich aber der Auffassung Edens an, daß das nicht bedeute, daß ein Krieg außer Frage stehe. Wer Gelegenheit hatte, in der vergangenen Woche im Jugend im Parlament Saale des Furtbachhauses zu Stuttgart den Kämpfen um dle Gestaltung unserer künftigen Landes verfassung beizuwohnen, der geriet erstmalig Weder nach einem Dezennium willkürlicher Gesetzesgestaltung in den Bann demokra- tischer Staatslenkung, die sich so wohltuend von jeder Art von Politisieren hinter ver- schlossenen Türen unterscheidet, wie ein Gewaltakt von einer vernunftgemäßen Hand- lung. Und dem, der als aufmerksamer Zuschauer auf der Tribüne wachen Sinnes Rede und Widerrede verfolgte, dem wurde klar, daß die Gründe für den fast alle v6l- ker umfasenden Siegeslauf der demokratischen Staatsform eben in diesen offenen Be- kenntnissen und Diskussionen vor dem breiten Forum der Interessenvertretung des gan- zen Volkes liegen, in dessen Hände der Kampf um die Gestaltung seines Lebens nach dem schmählichen Abgang der Diktatur Stück für Stück wieder zurückgelegt wird. Das Parlament, der Motor der Demokratie, beginnt wieder zu arbeiten. Schon hat der Ministerpräsident im Namen der Regierung diesem Parlament das Recht der Mit- bestimmung in großen Entschlüssen übergeben. Die junge Demokratie übernimmt willig re Arbeit und ihre Verantwortung. Sie ist in der vergangenen Woche einen wesent- Uchen Schritt weitergekommen auf dem dornenvollen Wege in eine bessere Zukunft. Und auf der Tribüne saß, das war beruhigend und beglückend zugleich, ein gro- Ber Teil unserer Jugend, die diesen neuen Staat ja einmal tragen und führen soll. Für sie ist dieses parlamentarische Regieren etwas ganz Neues. Nur wenn sie mit Herz und Verstand Anteil nimmt an dem politischen Kampf um die Gestaltung unserer staat- lichen Zukunft, verlohnt sich letztlich der bedingungslose Einsatz derer, die jetzt um die Form der Zukunft ringen. Aber diese Jugend wächst in den Staat. Die rege Anteilnahme an den Sitzungen im Furtbachhaus kann als hoffnungsvoll gewertet werden. Die Tatsache aber, daß trotz allem auch unsere Jugend das gleiche moralische Gesetz in sich trägt, wie die Jugend anderer Völker, wird auch sie aus dem Zwielicht der Gegenwart zur Demokratie füh- ren, die kein Geschenk von außen ist, sondern errungen werden muß, errungen nicht von einer Partei, einer Klasse oder einer Gruppe, sondern von dem ganzen Volk für das ganze Volk. n tz. — Die höchsten Feiertage der luden Das dreifache Thema der Gottesdienste— Mahnung zur Toleranz Frankfurt, 25. Sept.(dana)„Das jüdische Neujahrsfest und das Versöhnungsfest sind die höchsten Feiertage im jüdischen Kalen- der“, erklärte Rabbiner Bernstein, der per- sönliche Berater in jüdischen Angelegen- heiten bei General Joseph MeNarney. Das Neujahrsfest beginnt am Abend des 25. Sep- tember und dauert bis zum 27. September. Zehn Tage später wird das Versöhnungs- fest begangen. „Die Synagogen in der ganzen Welt“, er- klärte Rabbiner Bernstein,„werden voll von Gläubigen sein; sie werden zur glei- chen Zeit in den herrlichen Gotteshäusern von Neuyork, den Behelfsbauten von Shang- hai und den in Baracken eingerichteten Synagogen der Lager der verschleppten Personen in Deutschland das neue Jahr be- grüßen. Alle Juden, Soldaten und Zivili- sten, werden mit den seit Tausenden von Jahren traditionellen Gesängen und Ge- beten das neue Jahr einweihen.“ Das Thema des Gottesdienstes anläßlich des neuen Jahres ist dreifach: 1. Gott ist der alleinige König des Erd- balls und alle menschlichen Kreaturen sind Teil seiner Familie. 2. Wir erinnern uns der Erfahrungen der vergangenen Jahre und müssen von der Geschichte der Vergangenheit lernen. 3. Die menschliche Rasse wird sich eines Tages an Frieden und Harmonie in einer freundschaftlich vereinigten Welt erfreuen, ein Zustand, der wirklich„die Herrschaft Gottes auf Erden“ bedeuten würdeé. Diese dreifache Botschaft zeugt von küh- nem Optimismus, aufgebaut auf dem festen Glauben in die Güte der Menschen. Zehn Tage nach dem Neujahrsfest, am 4. und 5. Oktober, ist das Versöhnungsfest, das durch ein 24stündiges Fasten von Son- nenuntergang zu Sonnenuntergang gekenn- zeichnet ist. Es ist ein Tag der Buße und Reue, an dem die Gläubigen um Verzeihung mrer Sünden und Vergehen während des vergangenen Jahres bitten. Gottesdienste in allen Gemeinden In Frankfurt, Bremen, Berlin, Nürnberg, Bamberg, München und anderen Städten werden Gottesdienste abgehalten. In Frank- furt feiern die Angehörigen der jüdischen Gemeinde das Neujahrsfest zusammen mit den amerikanischen Soldaten jüdischen Glaubens. In Orten, in denen noch kein Rabbiner vorhanden ist, werden jüdische Seelsorger der amerikanischen Armee den Gottesdienst abhalten. 8 5 Der Oberbefehlshaber der amerikanischen Truppen in Europa, General Joseph T. Me- Narney, hat eine Neujahrsbotschaft an die Juden gerichtet, in der er sagte, daß die Welt Frieden dringender denn je in der mensch- lichen Geschichte brauche und die Herstel- lung des normalen Lebens beschleunigt wer-, den müsse. Gleichzeitig haben der Chef der Militärregierung in Bayern, General Walter J. Muller, der Chef der Militärregierung für Großhessen, Dr. James R. Newman, der bayerische Ministerpräsident Dr. Högner und Staatskommissar Dr. Auerbach Neu- jahrsbotschaften an die jüdische Bevölke- rung gerichtet.„So groß die Enttäuschung für das jüdische Volk während des letzten Jahres gewesen ist“, heißt es in der Bot- schaft General Mullers,„und so viele Schwie- rigkeiten und Bitternis auf ihrem Wege la- gen, so tief ist mein Wunsch, daß das kom- mende Jahr ihren Weg mit Zufriedenheit und Glück erfüllen möge.“ Dr. Auerbach drückt in seinen Glückwünschen den Dank für alle Hilfeleistungen aus und die Hoffnung auf ein baldiges Ende der Leidenszeit.„Ein Jahr der Enttäuschung, nichterfüllter Hoffnung und bangen Harrens ist vollendet. Im Ver- trauen auf die ungebrochene Kraft des jüdischen Volkes, im Vertrauen auf den Gott unserer Väter gehen wir in das neue Jahr hinein mit dem Wunsche, daß es den vielen Tausenden unserer noch in Lagern lebenden Brüdern und Schwestern endlich ein Heim auf eigenem Boden geben möge, daß es die Wohlfahrt aller Juden fördern möge.“ Mahnung zur Toleranz Und wenig mehr als ein Jahr nach dem Ende der grauenvollen Verfolgungszeit wer- den die befreiten Juden in Deutschland in einem Artikel der letzten Ausgabe der in Marburg erscheinenden„Jüdischen Rund- schau“ angehalten, eine freundlichere und einsichtigere Haltung den Deutschen und dem Problem des deutschen Wiederaufbaus gegenüber einzunehmen. Der Autor dieses Artikels, Ernst Landau, ein Münchener Journalist, der selbst mehrere Jahre in den KZ-Lagern Auschwitz und Dachau verbracht hat, betont, daß der deutsche Charakter genau so gut und 80 schlecht sei, wie der seiner westlichen Nachbarn. In dem Artikel schreibt Landau die Duldung des Antisemitismus in Deutsch- Zonenhandel mit Thüringen Anschluß an die Wirtschaftsvereinigung wird erstrebt München, 25. Sept.(dana)„Wir sehen in der wirtschaftlichen Vereinigung der amerikanischen und britischen Besatzungs- zone keine Zurücksetzung der Sowjetzone und werden uns bemühen, den Anschluß an diese Wirtschaftseinheit nicht zu ver- säumen', erklärte am Mittwochvormittag in München der thüringische Landesdirektor für Handels- und Wirtschaftsfragen, Herbert Biedermann, einem Dana-Vertreter gegen- über. Im Verlauf des Gespräches teilte Direktor Biedermann mit, daß zur Wieder- aufnahme der freien Handelsbeehungen der Firmen in beiden Ländern mit Geneh- migung der amerikanischen und der sowie tischen Militärregierung in Zukunft ein „Dreisprachenpaß“ von den zuständigen Si- cherheitsoffizieren in den Regierungsbezir- ken ausgestellt werden wird, der dem Inter- Zzonenpaß insoweit gleichgestellt ist, als er zur unmittelbaren Einreise nach Thüringen berechtigt. Für die Weiterreise in andere Länder der sowjetischen Besatzungszone sei jedoch weiterhin der Interzonenpaß erfor- derlich. Die Regierung in Weimar werde Allerdings in Einzelfällen bei besonderer Dringlichkeit einen Zusatzpaß ausstellen. i Omnibusverkehr München Weimar „Wir planen auch die Errichtung eines ständigen Omnibusverkehrs zwischen Mün- chen und Weimar“, erklärte der Landes- direktor,„der zweifellos eine noch weit- gehendere Erleichterung des Wirtschafts- Verkehrs mit sich bringen wird.“ Biedermann äußerte sich sodann über die Möglichkeiten, die in dem neuen Wirt⸗ schaftsabkommen vorgesehen sind. Schon jetzt seien im Außenhandel der sowjetischen Zone nur noch 17 eingeschränkte Waren von einer Ausfuhrgenehmigung der sowie- tischen Militär administration abhängig. Bei Geschäften mit allen übrigen Artikeln seien lediglich deutsche Stellen für die Ein- und Ausfuhr zuständig. Abschließend erklärte Direktor Biedermann, sowohl er wie auch der thüringische Landespräsident H. Paul erwarten, daß der„vorläufig zwischen Thü⸗ ringen und Bayern geschlossene Vertrag lediglich eine Vorstufe für ein späteres Zonenabkommen darstelle“, land einer Massenpsychose und der Un- fähigkeit des Durchschnittsdeutschen 2 sich gegen eine Autorität zu behaupten. Zum Schluß des Artikels wird die Rolle dargelegt, die die befreiten Juden bei der 0 Wiederherstellung des gegenseitigen Ver. ständnisses spielen können, gleichzeitig niit der schrittweisen Normalisierung der Be. ziehungen der übrigen Welt zu Deutsch- land.„Unsere Wunden sind noch zu Frisch, um eine enge gesellschaftliche Verbindung zu erlauben, aber wir sollten immer durch unsere Haltung und öffentlichen Handlun- gen beweisen, daß die Verfolgten des na. tionalsozialistischen Barbarentums immer die Träger der Humanität waren und ez noch sind.“ UINRRA sucht Vermißte Das UNRRA-Zentralbüro bittet um so- fortige Angaben von Personen, die über die folgenden Vermißten Auskunft geben können. Sie werden gebeten, die UNHRA. Suchstelle Arolsen bei Kassel zu verstan. digen. Oesterrsichische Nationalität: Hermann, Eduard, 21 Jahre, wurde wahr- scheinlich im Kz Buchenwald befreit. Tschechoslowakische Nationalität: Vavra, befand sich im August 1945 im Verschleppten-Lager Sonthofen. Jüdische Nationalität: Schwartz geb. Biulgora, Enta, 48 Jahre, e. im Jahre 1946 von Polen nach Deutsch- and. 5 Luxemburgische Nationalität: Guill, Roger, 24 Jahre, war Zwangsarbeiter und hielt sich zuletzt in der Gegend von Jas Kischinew(Rumänien) auf, kann sich auch Deutschland befinden. i Norwegische Nationalität: Sohlberg, Inger Rita, 25 Jahre, hielt sich zuletzt bei Dr. Reuter, Altenburg(Thüringen), auf und wollte im Juni 1945 in die amerika- nische Zone reisen. Polnische Nationalität: Sternberg, Ruth, 18 Jahre, wurde im August 1944 vom Ghetto in Lodsch nach Auschwitt gebracht und befindet sich wahrscheinlich in einem Verschleppten-Lager in der amerika- nischen Zone Deutschlands. Steuer, Luzer oder Meilech. Sztompka, Andrej, 16 Jahre, Name der l- tern: Felix und Kariolina Sztompka, War- schau, Jerozolimskie 37, Polen, wurde im Jahre 1944 nach Deutschland verschleppt. Taczanowski, Hubert, 22 Jahre, wurde zu- letzt im Krankenhaus in Warschau, Pluga 15, gesehen. 5 J Amerikanische Nationalität: Amerikanische Flieger, 9 Th. Army ale Forces. 5 Middle East, Sap 343, Gruppe 98 Flieger, abgeschossen über Ploesti Rumänien) am 1. ö. 1943, erkannt auf einem Bild vom Kranken- haus, Ende 1943, in Rumänien. Später im Stalag III b in Deutschland. Ein Teil, des Lagers wurde vor der Befreiung nach Lucken- walde bei Berlin gebracht. Gravlin, Zelwood Alpha, 25 Jahre. Kolb, Ralph D. 5 Kraft, John E. 5 O' Mara, Eugene J. Reitz, Lawrence E. Timpo, Peter. 5 Weitere Einzelheiten über die vermißten Personen können Sie über Frankfurt INRRA- Radio jeden Tag zwischen 23.30 und 24 Uhr und über Stuttgart UNRRA- Radio von 13.30 bis 14 Uhr hören. ——— Truppentransporte nach Indonesien Amsterdam, 25. Sept.(dana-INS) Zwei niederländische Schiffe mit mehr als 3000 Soldaten sind am Dienstag nach Indonesien abgefahren, während die Demonstrationen in den Straßen Amsterdams gegen die Ent- sendung weiterer niederländischer Truppen nach den ostindischen Inseln den ganzen Tag über andauerten. Die Pollzei feuerte in die demonstrierenden Massen, wobei 20 Personen verwundet wurden. 5 Hilfe für Pakistan London, 25. Sept.(dana-Reuter) Ein lei- tender Vertreter der indischen Moslem-Liga, Abdullah Haboon, wird sich am Donnerstag von London nach Paris begeben, um mit Auhßenminister Molotow zu verhandeln. Haboon will Außenminister Molotow um die sowjetische Unterstützung des Anspruchs der Moslem-Liga auf Schaffung eines unab- hängigen indischen Moslem- Staates er- suchen, wenn diese Forderung der Pariser Konferenz und der UN- Vollversammlung vorgelegt wird.. Ausbruch des Stromboli Rom, 25, Sept.(dana-Reuter) Nach zwel⸗ jähriger Ruhe ist der Stromboli-Vulkan nördlich Sizilien am Sonntag plötzlich wie- der in Tätigkeit getreten, meldet die ſta- lienische Zeitung„Messagero“. Durch den Aschenregen ist Ernteschaden entstanden. Erich Heckels N und Wiederkehr Zu einer Ausstellung in der Städtischen Runsthalle Wie? Auch diese Landschaften der sondern eine als Errungenschaft des Ex- Schwäbischen Alb mit den sanften grau- grünen Buckeln, auf welchen Wacholder- büsche herumsteigen wie eine friedlich Weidende Herde oder der„Verschneite Untersee“ in der lautlos winterlichen Stille, cliese Blätter in weisen, verständigen, schier leidenschaftslosen Farben gemalt, getragen von ruhigen Konturen, auch sie wären von jenem Heckel, der„stürmisch anregend“ eimer der Mitbegründer der„Brücke“, jener Künstlergruppe, deren Bestreben es war, Alle revolutionären und gärenden Elemente an sich zu ziehen? Man ist überrascht und Wendet bei der weiteren Betrachtung er- höhte Aufmerksamkeit auf die vermerkten Jahreszahlen, um dann festzustellen, daß eben diese Aquarelle die spätesten der hier gezeigten Auswahl sind aus dem Schaffen Zwischen 1929 und 1945, das zumindest während des letzten Dezenniums im ver- borgenen blieb. Nicht ohne gewisse Ironie bemerkt man, wie einer der markantesten Vertreter des Expressionismus diesen Lügen zu strafen scheint, indessen sich die Pu- blizistik in immer neuen Apologien ergeht. Ob Heckel sie wohl nicht mehr liebt, die genialischen Geschöpfe seiner frühen Kunst? Ohne Zweifel stehen ihm die Werke seiner letzten Entwicklungsphase näher; warum dürften sie es nicht auch uns? Mancheiner von denen, die zur Eröffnung der Ausstel- lung gekommen waren, pries diese Ver- Wandlung glücklich, ein anderer wiederum mochte Heckel wohl einen Abtrünnigen schelten. Und das ist gewiß unbillig; scheint dieser Künstler doch vorwärtsschreitend dem Gesetz einer morphologischen Entwick- lung zu folgen, und das, was wir noch be- denklich betrachten, ist vielleich ein Stück Kunstgeschichte. Es zeigt sich eine Sachlichkeit, aber nicht eine„neus“, nüchterne, mechanistische, presslonismus' vergeistigte und beseelte. Es sind da einige Bilder zu sehen, die noch etwas von der Art der früheren Aus- drueksform Heckels an sich haben, wenn ihnen auch schon die eckigen Gebärden der einst fast geometrischen Formen fehlen: Die Blätter von 1929:„St. Jean de Luz“, Schiffe in quellend, sinnlich frischen Far- ben;„St. Sebastian“, mit dem Meer aus Türkis;„Venedig“(1931), voll Reiz der ge- brechlichen Zeichnung, die durch die trans- parenten Farben hindurchleuchtet. In stär- keren Farbfetzen sind die folgenden gemalt: „Märkische Landschaft“, wo der Pinsel breite, sandbraune und olivgrüne Spuren hinterläßt, die sich dahinschlängeln wie die Wege, die träge zum Wald hinkriechen. Auf einem anderen Bilde,„Dünen auf Sylt“, Krauses Gefältel der Sandüberhänge, dar- über Geflatter von Wolken mit weißen Schwingen und silbergrauen Rücken. Von 1937:„Werratall, eine Rhapsodie in Grün, Orange und Violett des Spektrums, von weißen Lichteinschüssen zerrissen. Im glei- chen Jahre entstand die„Harzlandschaft“, ein Bild, mit welchem sich in dieser Aus- stellung die Wandlung zu dem Naturgefühl der letzten Aquarelle ankündigt. Mein äußerlich gekennzeichnet durch die beschei- dene Ausfüllung des Malgrundes ohne des- sen weißfleckige Mitwirkung.) Zunächst scheint das wie eine Ernüchterung, aber man empfindet bald, daß die frühere Er- hitztheit der Sinne einer Wärme des Her- zens gewichen ist. Es ist eine andere Art der Hinwendung zur Natur, ein vertieftes Sehen und demütige Einordnung in die All- Einheit. Von nun an beruhigte Harmonie der Linien und träumerischer Ernst der Farben. Ueber den Tälern weit und Höhen SPannt sich ein reiner Himmel, unnd Ruh ist Über allen Wipfeln. Aus dem Verschwender nung Edvard Munchs ist nun selbst ein Bedürftiger geworden blickt nicht aus den Augen des„Männlichen Bildnisses“ etwas von der Traurigkeit der Kreatur?— Er greift nach dem„allgegen- wärtigen Balsam allheilender Natur“,(um noch einmal Goethe zu zitieren)„in einem Zustande, in dem uns die Gegenwart der stumm-lebendigen Natur 80 Wohltätig ist“. „Aber, kein Mensch kann sagen, ob jene Beruhigung bei Heckel endgültig ist, ob der Vulkan erkaltet, oder ob er nicht eines Tages wieder ausbricht, mit seiner Glut all die behutsamen Pflanzen versengend, die voll Vertrauen sich bald in seiner Nähe angesiedelt haben werden. 0 Hein z R. Fuchs. Edvard Munch gestorben Der groge norwegische Maler und Graphiker Edvard Munch ist, einer skandinavischen Meldung zufolge, im hohen Alter von 83 Jah- ren gestorben. Munch, der 1863 geboren wurde, kam Ende der achtziger Jahre des vori- gen Jahrhunderts nach Paris. Ursprünglich dem differenzierten Darstellungsstil des Im- Pressionismus zugeneigt, entwiekelte sich der Künstler in dem Bestreben, von der sinnlich wahrnehmbaren Gegenständlichkeit der Er- scheinungen zu den Ausdruckswerten ihres Wesens zu gelangen, zu einem der ersten An- reger und Vorkämpfer des Expressionismus. Seine frühen, aus pessimistischem Weltgefühl heraus entstandenen visionär- ekstatischen Ge- mälde, in denen die Farbe als symbolisierendes Moment Bedeutung erhielt, erregten um 1890 auch in Deutschland erhebliches Aufsehen. Die betonte Hinneigung zur Abstraktion natür- licher Formen macht freilich in späteren Wer- ken, namentlich in lichtdurchfluteten Land- schaften und Aktdarstellungen oder auch in kraftgeladenen Bildern werktätiger Menschen Bauern, Holzfäller, Schneeschaufler), der Rück. kehr zu einer größeren Wirklichkeitsnähe Platz. Sehr bedeutend, bedeutender noch vielleicht Als das malerische Werk, ist das, was uns der Graphiker Munch in seinen Radierungen, Steindrucken und Holzschnitten hinterläßt, die der graphischen Kunst ganz neue Wege gewie⸗ sen haben. Die künstlerische Gesamterschei- rd in der Kunstge- schichte des 20. Jahrhunderts ihren hervor- ragenden Platz behalten. c. O. e. Eva Maria Kaiser Mit Moussorgsky(Bilder einer Ausstellung), Debussy(drei einzelne Sätze für Klavier) ung Regers Telemann-Variationen legte die Piani- stin Eva Maria Kaiser ihr musikalisches Credo ab. Dieses heißt: ich glaube an moderne Klaviermusik. Die Vorzüge der glänzend dureh- gebildeten Pianistin: Klare geschliffene Teen- nik, außerordentlich nuancenreicher Anschlag, kederndes Handgelenk, prägnanter Rhythmus und vor allem intensives Nacherleben des gei- stigen Inhalts traten schon bei den einen gro- Ben Vorstellungskreis umfassenden„Bildern einer Ausstellung“ überzeugend zutage. Diese „Bilder“ sprengen ja manchmal den Rahmen des Klaviers, besonders in dem pompösen Schlußbild„Das große Tor von Riew“. Das perlende glitzernde Passagenspiel der vielver- sprechenden Künstlerin war in den farben prächtigen Impressionen von Debussy vor allem in der lebensprühenden Toccata voll ani Platz. Ihr ganzes Können, die rhythmische und mnemotechnische Sicherheit sowie die Fählgkeit zu unauffälligem Herausheben des motivisch wichtigsten faßte Eva Maria Kaiser in den Variationen und Fuge über ein Thema von Telemann zusammen, vielleicht das glanz- vollste, was Reger für Klavier hinterlassen hat. Die Künstlerin durfte erst scheiden, nacn- dem sie den lebhaften Beifall mit einer Zugabe (von Reger) quittiert hatte. Ch. Spielzeit-Beginn in Heidelberg Die Heidelberger Spielzeit wurde sehr re- Präsentativ mit Schillers Kabale und Liebe! und der Iphigenie“ von Ch. W. Glueck eröffnet. Dr. S. Skraup als Gast je- szenierte Schillers bürgerliches Trauerspiel sehr straff und unter bewußter Ausschaltung des politischen Moments, der Kabale“, zu- gunsten der bewegten menschlichen Ausein- andersetzung im Stile der Sturm- und Drang- zeit. Skraup ließ den enthusiasmierten jungen Schiller erstehen und verzichtete auf die etwas Wirre wẽweltanschauliche und philosophische Pro- blematik des Dramas, Sehr hervorzuheben ist die Luise der Annette Schlelermacher, die in den Szenen mit Wurm— ausgereichneb dureh Georg Lehn in seiner zurückhaltenden Diabollk dargestellt und dem alten Miller, einer interessanten Charakterstudie Arnim Waldeck- Sühenguths, sich zur großen Darstellerin ent- wickelte. Oskar Dimroth ais Präsident und Adelheid Seek als Lady Milford boten relle und ausgewogene Leistungen, die weit über das konventionelle Maß üblicher Schillerscher Interpretation hinausgingen. 5 1 War die Aufführung der„Luise Millerin ganz im Zeichen stürmisch jugendlichen Auf, bruchs inszeniert, so stand Glucks„Iphigenie auf dem Boden barock- klassischen Theater eine von Heinrich Koehler-Helffriel prachtvoll bis zum apotheotisch- glanzvollen Ende geleitete Aufführung. Fritz Henn dir gierte die von Richard Strauß bearbeitete musikalische Fassung sehr entsprechend der szenischen Gestaltung. Hedwig Hillengaß ale Iphigenie, Erich Hallström, Gast vom Staats- theater Kassel, als Pylades und insbesondere der Orest Hugo Schäfer-Schuchardts boten das Bild vorbildlichen Zusammenspiels und eller Gesangskultur. Beiden Vorstellungen War gro: Ber Erfolg beschieden, Z. G. Verdis„Otello“ im Nationaltheater. Sams- tag erscheint Verdis„Otello“ in Neuinsze- nierung als erste Opern- Première der neuen Spielzeit. Spielleitung: Intendant Erich Kro- nen, musikalische Leitung: Richard Laugs Bühnenbilder: Heinz Danſel. Die Titelparti singt Georg Faßnacht. Es wirken ferner mit die Herren Lienhard Jago), Baltruschat(Cas sio), Hochberger(Rodrigo), Hölzlin(Lodoviec) Vögele(Montano), Schneider Herold), sowie die Damen Scheibenhofer Desdemona) un Ziegler(Emilla). Mannheimer Künstler auswärts. Die Mann- heimer Sängerin Anneliese Rothenber gef hatte in einem Konzert des Hamburger Sym- phonfe- Orchesters großen Erfolg. Die„Ham- burger Volkszeitung“ hebt die bezaubernde Leichtigkeit der Tonbildung, den blühend“ melodischen Klang, die ausgezeichnete Sprech- technik und die natürliche Frische des Vor- trags besonders hervor. dle Jules Raimu, einer der bekanntesten französischen Schauspieler, starb im amerika- mischen Krankenhaus in Neuiliy bei Paris im Alter von 63 Jahren. 2 Don 0 55 Vo Die massi mr I wird unter Ofenr schme guter nun miteir zieher Nerve lichen warm und im lichen rückg Streit! stellui dem Umdr Luft! We wager sind, hande mögli. perve: Und die N. aller Der verw wiede Die Landk 6. Kla nach e und d kreis sbellun vor dee finden, Die DAK) manns (BKW. keit fi Die gab d in en ADGiE jeden Ernäh des G ner, Refer: blick gerad. gungs insbes Ei i ließen tatsäc wie u dem um V Gewyen gestal vorha. Betrie schlie zum Unt keiten, gegend Willen vorhar ontro handel tern d in une „Kampf Preisti reer 1946 — r Un- n u, ten. Rolle dei der 1 Ver. tig mit r 5. autsch Frisch, indung durch ndlun. es na- immer und ez 5 im so- Über geben IRRA- arstän · wahr. 45 m Jahre, eutsch⸗ beiter Jasey, uch in It gleh ingen), nerlka· August zehwitr lch in nerika · ler El- War- Jahre de zu- 18a 15, ay alt Flieger, m 1. b. anken · er im 11 des ucken · nißten nkfurt 23.30 RRA- deln. um die druchs unab- er- arlser mlung 7 0 Dormerstag, 26. September 1946 Selte 3 —— vom Geist in der Straßenbahn Die Straßenbahn ist der Schauplatz des massiven Gesprächs. Das ist nun einmal mr Los. Der Augenblick des Zusteigens wird zum Vorspiel. Fünf Personen, dar- unter eine Frau mit einem abgewinkelten Ofenrohr, versuchen gleichzeitig durch den schmalen Eingang hereinzudrücken. Ein guter Grund für die pressanten Leute, daß nun jeder gegen jeden schimpft und alle miteinander gegen die Straßenbahn los- ziehen. Die Saiten sind angeschlagen; die Nervenzither ist im Betrieb. Die mensch- lichen Zündholzköpfe reiben sich, werden warm und entflammen. Die ersten„Idioten“ und„Simpel“ werden herumgeboten und im Retourkutschenbetrieb mit beträcht- lichen Zinsen wieder an die Verteiler zu- rückgegeben. Blaurat vor Wut gehen die Streithähne auf der Plattform in Kampf- stellung, nur getrennt von der Frau mit dem Rohrwinkel, die zwei Fahrgästen im Umdrehen den Hut vom Kopfe fegt. Dicke Luft! 8 Wahrer Segen, daß in die Straßenbahn- wagen meist viel mehr Leute hineingepreßt sind, als eigentlich hineingehen. Das macht handgreifliche Grobheiten technisch un- möglich, denn es fehlt dafür der für Kör- perverletzungen notwendige Aktionsradius. Und daß wir etwa im Zorn einander in die Nase beißen, nein, so tief sind wir trotz aller Barbarei doch noch nicht gesunken. Der Geist der Straßenbahn aber ist un- verwüstlich. Morgen früh um sieben Uhr wieder, meine Herren! A. Kleine Umschau Die Weinheimer Puppenspiele, die bisher im Landkreis Mannheim den Schülern der 1. bis g. Klasse belehrende Unterhaltung boten, sind nach einer Probe vorstellung vor den Rektoren und den Schulräten nun auch für den Stadt- kreis Mannheim zugelassen. Die erste Vor- stellung wird am kommenden Freitagmorgen 05 den Schülern der Wohlgelegenschule statt- nden. Die Deutsche Angestellten Krankenkasse DAK), früher Berufskrankenkasse der Kauf- mannsgehilfen und weiblichen Angestellten (BKW), bittet hre Mitglieder um Aufmerksam- keit für die Bekanntmachung im Anzeigenteil. 80 Jahre alt werden Frau Kath. Egly Wwe., Feudenheim, Scheffelstraße 13, Matthäus Reh- rauer, Große Merzelstr. 59, und Frau Josefine Seyer, Waldhof, Langer Schlag 8. Die Mannheimer Pfadfinder treffen sich nach der Rückkehr aus dem Zeltlager bei Weinheim jetzt in ihrem Heim im Schloß. Hier werden an Heimabenden unpolitische Gespräche ge- kührt und belehrende Vorträge gehalten. Der Hilfsdienst auf dem Mannheimer Bahnhof hat sich gut eingespielt und bewährt sich. Kennkarten-Aktion Das Polizeipräsidium weist nochmals darauf hin, daß jede über 18 Jahre alte Person bis spätestens 30. September 1946 im Besitze einer Kennkarte sein muß. Noch immer hat sich eine große Anzahl von Per- sonen um die Ausstellung derselben nicht gekümmert. Auf Grund einer Anordnung der amerikanischen Militärregierung muß jeder, der ab 1. Oktober ohne Kennkarte angetroffen wird, mit seiner Festnahme rechnen. Die Photographen haben genügend Material zur Herstellung der Lichtbilder. Wir verweisen auch auf die Bekanntma- . des Polizeipräsidiums im Anzeigen- eil. Polizeibericht Eine 64 Jahre alte Frau aus Mannheim hat sich durch Erhängen das Leben ge- nommen.— Mit schweren Brandwunden wurde ein 3jähriges Kind in das Kranken- haus eingeliefert. In einem unbewachten Augenblick zog das Kind eine Schüssel mit kochendem Wasser vom Tisch und zog sich schwere Brandwunden an Kopf und Ober- körper zu.— Bei Einbrüchen in Mann- heimer Geschäften wurden in den letzten Tagen große Mengen Pelzwaren und Schuhe gestohlen,. Drei Männer aus Mannheim wurden festgenommen. Die gestohlenen Waren im Werte von ca. 100 000 RM. wur- den sichergestellt.— Wegen falscher Na- mensangabe, Schwarzhandels, Körperver- letzung, Landstreicherei, Urkundenfälschung, Diebstahls u. a. wurden 28 Personen fest- genommen.— Vier Jugendliche wurden we- gen verschiedener Delikte vom amerikani- schen Militärgericht abgeurteilt.— Der Ge- sundheitsbehörde wurden 16 weibliche Per- sonen zugeführt. Das Ende der Gurkenzeit Immer mehr verrät der Wochenmarkt, dal das Jahr sich neigt. Am Dienstag zeigten sich die letzten Gurken. Auch die Tomaten gehen zu Ende. Wirsing, Weißrüben und Endivien- salat dominieren. Preise: Kohlrabi 23 Pfg. je Pfd., Wirsing 10 Pfg., Rettiche 10 Pfg., Kür- bis 8 Pfg., Weißrüben 10 Pfg., Rotrüben 12 Pfg., Chinakohl 13 Pfg., Gurken 30 bis 35 Pfg., En- diviensalat 12 bis 15 Pfg. je Stek., Kamillen Strauß 60 Pfg. rd. Gegen Verwahrlosung der qugend Bis zu 10 Prozent bleiben dem Schulunterricht unentschuldigt fern An und für sich ist es nicht über- raschend, wenn durch die heutigen Um- stände die Zahl der in den Schulen feh- lenden Kinder erschreckend hoch ist. Mangelnde Ernährung, schlechte Kleidung und zerrissenes Schuhwerk machen die ge- schwächten Körper anfälliger und erhöhen den Krankenstand. Und trotzdem liegen die Hauptursachen für das zahlreiche Fehlen der Kinder nicht im Materiellen. Gibt es doch Brennpunktschulen, d. h. Schulen mit mehr als zweitausend Schülern und Schü- lerinnen, in denen über 10. Prozent der Kin- der dem Unterricht regelmäßig fernbleiben. Aber nicht, weil sie etwa krank sind, son- dern weil sie schwänzen. Die Zahl der in- kolge Krankheit Fehlenden ist wesentlich höher. Von diesen soll hier auch nicht die Rede sein. Das Bedenkliche an der ganzen Sache ist, daß von den rund 200 Dauer- schwänzern einer Schule über 150 Mädchen sind, Woraus ohne weiteres hervorgeht, daß es sich hier um ein sittliches und erziehe- risches Problem handelt. In vielen Fällen sind die der Schule fernbleibenden Kinder die unschuldigen Opfer familiarer Verhält- nisse, in denen sie seelisch aufgerieben werden, so daß es vom psychologischen Standpunkt aus nicht wundernimmt, wenn sie langsam, aber sicher abrutschen. Nor- malerweise hat man absolut böswillige und durch nichts zu bessernde Kinder in die Zwangserziehungsanstalten geschickt. Aber wir können heute unmöglich 10 Prozent unserer Jugend wegen des Versagens wei- ter Elternkreise mit dem Makel der Zwangs- erziehung belasten, die ihnen zeit ihres Le- bens anhängen wird. Abgesehen davon, dürfte der Platz für einen solchen Massen- betrieb in den vorhandenen Anstalten nicht annähernd ausreichen. Es müssen also andere Wege gesucht werden. um mit die- sem Problem fertigzuwerden. Zunächst muß man einmal den Dingen ins Auge sehen und nicht einen billigen Sündenbock su- chen, den man in den Verhältnissen zu fin- den glaubt. Wenn bei 90 Prozent, denen es im Durchschnitt nicht besser geht, als den restlichen 10 Prozent, sich die Auswirkun- gen unserer Not nicht in einer Verwahr- losung der Kinder zeigen, so dürfte die wahre Ursache wo anders zu finden sein. Daß sie wirklich wo anders liegt, beweisen die zahlreichen Unterlagen, über die maß- gebende Schulkreise verfügen. Die Vielzahl der Fälle, in denen Kinder unmöglichen Verhältnissen ausgesetzt sind, sind so ver- werflich und erschütternd, daß man nicht geneigt ist, sie ohne weiters zu glauben. Geschlechtsverkehr im Beisein von Kin- dern, Schulmädchen in anderen Umständen, von Schmutzbakterien zerfressene Kinder, bei denen die Gefahr der Idiotie besteht, sind die symptomatischen Folgen von Ver- hältnissen, die unsere Jugend seelisch, gei- stig und körperlich zugrunde richten. Es hat auch keinen Zweck. hier mit Prügeln oder Polizeistrafen eine Besserung herbei- führen zu wollen. Die Kinder selbst leiden, soweit sie betroffen sind, furchtbar unter Pakete für Kriegsgefangene in Jugoslavien Annahmestelle in Mannheim, O 4, 4 Das Präsidium des Großhessischen Ro- ten Kreuzes gibt bekannt: Nachdem durch die Genehmigung der Militärregierung nunmehr die Weiterlei- tung der für deutsche Kriegsgefangene in Jugoslawien bestimmten Sendungen sicher- gestellt ist, wird darauf hingewiesen, daß der Termin für die Ablieferung der Pakete bei den Kreisvereinen des Großhessischen Roten Kreuzes nunmehr auf den 5. Oktober 1946 festgelegt worden ist. Damit besteht im Zusammenwirken mit dem Internatio- nalen Roten Kreuz die einmalige Möglich- keit, unseren Kriegsgefangenen in Jugosla- wien für den Winter Wäsche, warme Un- terkleidung, Medikamente und kleine Ge- genstände des täglichen Bedarfes zu sen- Mannheimer Betriebsräte zur Ernährungsfrage Die Ernährung der großstädtischen Bevölkerung muß gesichert werden Die äußerst gespannte Ernährungslage gab den Mannheimer Betriebsräten Anlaß, in einer überaus stark besuchten, vom Abo einberufenen Versammlung zu den jeden einzelnen betreffenden Fragen der Ernährung Stellung zu nehmen. Der Leiter des Gartenbauwirtschaftsverbandes, De p p- ner, Karlsruhe, gab in einem einleitenden Referat einen nichts beschönigenden Ueber- blick Über die Gesamtlage der Ernährung gerade in Nordbaden, das auf allen Versor- gungsgebieten von der Mithilfe anderer, insbesondere der Militärregierung, abhän- gig ist. Die Darlegungen des Redners lleßen in ihrer nüchternen Darstellung der tatsächlichen Verhältnisse klar erkennen, wie ungeheuer groß die Schwierigkeiten auf dem Gebiet der Ernährung sind. Die Bitte um Vertrauen und um Mitarbeit, auch der Gewerkschaften, bei der Erfassung, Preis- gestaltung und gerechten Verteilung der vorhandenen Nahrungsgüter fand bei den Betriebsräten volle Zustimmung. Eine Ent- schließung, einstimmig angenommen, wurde zum Willensausdruck der Versammelten: Unter Anerkennung der großen Schwierig- kelten, die einer ausreichenden Ernährung gegenüberstehen, gibt die Versammlung ihren Willen kund, an einer gerechten Verteilung der vorhandenen Lebensmittel durch die Preis- hontrolle mitzuwirken. Besonders der Schleich- handel und der schwarze Markt verschlech- tern die Lebenshaltung des arbeitenden Volkes in unerträglichem Ausmaße. Deswegen ist der Kampf gegen Schieber, Schwarzhändler und Preistreiber unter Einschaltung der Werktäti- gen und ihrer Gewerkschaften eine der wich- tigsten Aufgaben der Behörden. Nur ein ge- meinsamer Kampf kann eine Verbesserung der Lebenslage der schaffenden und eine gerechte Verteilung erreichen. Damit wäre eine zusätz- liche Belieferung der Betriebsküchen ermög- licht und den schwerarbeitenden Arbeitern und Angestellten der Industrie eine Verbesse- rung ihrer schlechten Ernährung gewähr- leistet. 5 Ferner wurde beschlossen, eine Rommission zu wählen, die sofort Verhandlungen in Karls- ruhe und Stuttgart aufzunehmen hat mit dem Ziel, die drohende Kürzung der Zulagekarten von der Industriearbeiterschaft abzuwenden. Darüber hinaus soll diese Kommission Ver- handlungen führen zur Verwirklichung der Forderung, die Industrie- Verbände an mitbe- stimmender Stelle in die Ernährungsämter ein- zubauen, um eine von allen bürokratischen Einflüssen gesicherte Ernährung der groß- städtischen Bevölkerung zu gewährleisten. In einem zweiten Referat beschäftigte sich Heinrich Sierakowsky, Hamburg, im Auftrag des Konsumvereins Mannheim mit den Aufgaben, die die Konsumvereine in der Versorgungs wirtschaft zu erfüllen haben. In überzeugender Weise legte er dar, wie der Zusammenschluß der Ver- braucher in den Konsum- Genossenschaften nicht nur mithilft, den Bedarf an Ver- brauchsgütern zu decken und zu sichern, sondern vor allem mit bewirkt, deren Er- fassung und Verteilung und letztlich auch deren Erzeugung aus dem Gefüge der kapi- talistischen Profitwirtschaft herauszulösen und diese selbst zu überwinden. Die von höchsten ethischen Grundsätzen bestimm- ten, zum Sozialismus als Endziel hinführen- den Bestrebungen der Genossenschaftsbewe- gung wurden, vom Redner geradezu be- geisternd vorgetragen, mit starkem Beifall aufgenommen und in einer Entschließung niedergelegt: Die Betriebsräte und Delegierten des All- gemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes in Mannheim betrachten es als ihre vordringliche Aufgabe, die Wiedererrichtung der Konsum- gendssenschaften zu unterstützen und ihren Ausbau zu fördern. Sie sind ferner der Auf- fassung, daß die heute im Wirtschaftsleben herrschenden Zustände nur dureh Zusammen- arbeit mit den Konsumgenossenschaften und mit der Autorität des Staates wirkungsvoll zu beseitigen sind, und daß es dringend erforder- lich ist, mit der Konsumgenossenschafts- bewegung ein wirtschaftlich- demokratisches Instrument zu schaffen, das die gegenwärtige Not wirkungsvoll zu beheben in der Lage ist. Sie fordern daher alle Gewerkschaftsmitglieder auf, nicht nur die Mitgliedschaft in der Kon- sumgenossenschaft herzustellen, sondern auch dort restlos ihren Bedarf zu decken. 5 Bei der eingehenden Aussprache fanden die Nöte der Mannheimer arbeitenden Be- völkerung in oft drastischer Weise beredten Ausdruck. Vor allem wurde Kritik geübt an dem selbstherrlichen und völlig undemo- kratischen Verhalten des Wirtschaftsbeirates für die englisch- amerikanische Zone, der nicht nur die parlamentarischen Vertretun- gen ausgeschaltet, sondern auch die Gewerk- schaften auf die Seite geschoben hat. ek. den. Familien, die ihren in jugoslawischer Gefangenschaft befindlichen Angehörigen etwas schicken wollen, können für jeden Gefangenen ein Paket bis zum Gewicht von 5 Kilogramm bei den Kreisvereinen des Großhessischen Roten Kreuzes einliefern. Es sind auch Pakete für unbekannte Ge- fangene zugelassen. Jedoch wird ausdrück- lich darauf aufmerksam gemacht, daß die- sen Paketen auf keinen Fall schriftliche Mitteilungen oder Drucksachen beigelegt werden dürfen und ein Verstoß gegen diese Bestimmung den Abgang des Transportes gefährdet. 5 Als Inhalt der Pakete sind in erster Li- nie Bekleidungsgegenstände zugelassen, die sich nicht als Zivilkleidung eignen, vornehmlich also Unterhemden, Strickwe- sten, Wäsche, Strümpfe, Fußbekleidung, nicht verderbliche Lebensmittel, Rauch- und Kautabak, Zigarren und Zigaretten, Pfeifen, Gesellschaftsspiele und Spiel- karten. Verboten sind: Geld(und zwar Münzen und Scheine), Zivilkleidung, Waffen, Mes- ser, Scheren, Kompasse, Fernrohre, Land- karten, Photoapparate, Streichhölzer, Brennstoffe, flüssige Medikamente, Bücher, Druckschriften, Briefe oder sonstige schrift- liche Mitteilungen. Vom Mannheimer Roten Kreuz erfahren wir hierzu ergänzend, daß auch bei der Roten-Kreuz-Stelle in O 4, 4 der- artige Pakete bis zum 2. Oktober 1946 abge- geben werden können, von wo aus die Wei- terleitung nach Darmstadt erfolgt. Radio Stuttgart sendet Donnerstag, 26. September 1946: 8.30 Morgen- stunde hat Gold im Munde; 10.00—10.30 Natur- geschichte: Eidechsen. 11.00—11.30 Kleines Kon- zert. 11.30—12.00 Landfunk mit Volksmusik. 12.45 bis 13.00 Jazzmusik. 19.00—19.30 Studio-Konzert, Orgelmusik. 21.00—22.00 Eine öffentliche Debatte 3 Probleme, die die ganze Bevölkerung be- reffen. Freitag, 27. September 1946: 10.00—10.30 Märchen: 11.45—12.00 Kinder in zerrütteten Fhen. 12.4513. 00 Musik zur Mittagstunde. 15.00—15.15 Neue Bücher. 17.15—17.45 Opern-Arien. 18.30—18.45 Aus dem russischen Bilderbuch. 19.18—19.30 Hier spricht der Hausarzt. 19,30—20.00 Parteien diskutieren. 20.35—21.00 Schlagercocktail. 21.00—22.00 Feier- abend zum Feierabend. 22.30—23.00 Abendkonzert. 2 b Schönes Herbstwetter Vorhersage bis Freitagabend: Nach örtlichem Frünnebel tagsüber wolkig mit Aufneiterungen und ziemlich warm. Keine Regenfälle von Be- deutung. Nachts herbstlich kühl. diesen Zuständen, denen sie hilflos gegen- überstehen. Ihre Not und Verzweiflung macht sie verstockt, scheinbar bösartig und läßt sie bei einem Mißverstehen verküm- mern oder zu Verbrechern werden. Es han- delt sich hier nicht mehr um tragische Ein- zelfälle. In der Schule kommen die noch anständigen Kinder mit den schuldlos Ent- wurzelten zusammen, werden von ihnen infisziert und herabgezogen. Wir sind an einem Punkt angelangt, wo das Versagen weiter Elternkreise zu einer Gefahr für alle Kinder wird, ganz gleich, wie hre sonstigen häuslichen Verhältnisse sind. Und deshalb müssen die hier angeschnittenen Fragen trotz aller Nöte und Sorgen des ein- zelnen auch alle angehen. An verantwort- licher Stelle stehende Pädagogen verfolgen die Entwicklung voller Sorge. Sie allein sind jedoch machtlos, wenn sie nicht von der Gesamtheit der Elternschaft unter- stützt werden. In der klaren Erkenntnis, daß das Kind in den wenigsten Fällen Sub- jekt, sondern fast stets nur Objekt ist, hat man mit Hilfe der Militärregierung zu- nächst einmal eine Stelle eingerichtet, die vor Stellung eines Strafantrages bei der Staatsanwaltschaft wegen Dauerschwänzens die Fälle nochmals untersucht und sich um Abhilfe bemüht. Bis jetzt hat diese Stelle mit sehr gutem Erfolg gearbeitet und konnte so manches unschuldige Kind vor der Zwangserziehung retten. Aber es muß noch mehr getan werden. Es ist unerläß- lich, daß zwischen Eltern und Erziehern so rasch wie möglich& engerer Kontakt dureh gemeinsame Aussprachen an Eltern- abenden hergestellt wird. Und zwar nicht nur in den Mittelschulen, wo diese Einrich- tung früher schon bestand, sondern auch an allen Volks-, Fortbildungs- und Ge- werbeschulen. Außerdem wäre es zweck- mäßig, der Schularztstelle in Mannheim einen bewährten Psychologen beizugeben, der die Probleme, mit denen das einzelne Eind ringt, von der seelischen Seite her an- faßt und zu lösen versucht. An die Stelle der Erziehungsanstalt müßte die nachbar- liche Hilfe und die Privatfürsorge auf frei- williger Grundlage treten. Eltern, die hre Erziehungspflichten grob vernachlässigen, sollten ihr Recht auf Erziehung ver wirken. Sicherlich würden sich viele bereiterklä- ren, haltlos gewordene und zerrüttete Kin- der eine zeitlang aufzunehmen. Auch durch Organisierung einer kameradschaftlichen Hilfe bei den Jungens und Mädchen selbst könnte manches verbessert werden. In- folge der Tragweite dieses Problems muß sich jede Initiative frei von allen bürokra- tischen Hemmungen und Kompetenzen entwickeln, um so rasch wie möglich eine Aenderung herbeizuführen.* Aus Nah und Fern Ludwigshafen. Nach einem Bericht der Basler Nationalzeitung hatte sich der 19jäh-⸗ rige Dietleib aus Ludwigshafen wegen ille- galer Einreise und Diebstahls vor dem Bas- ler Dreiergericht zu verantworten. D. War bei Möhlin aus dem Rhein„gestiegen“ und mit dem Erlös eines verkauften Ringes nach Basel gefahren. Dort erbrach er einen Schaukasten eines Uhrmachers und ver- kaufte eine gestohlene Uhr einem Trödler. Bei seiher Verhaftung wurden in einer ver- grabenen Kiste Zigaretten, Seife, Sacharin und Strümpfe gefundeh. Diese Sachen wollte D. auf den schwarzen Markt brin- gen. Dietleib erhielt zwei Monate Gefäng⸗ Nis. Außerdem wird er dann den zuständi- gen deutschen Stellen ausgeliefert werden. Heidelberg. Zu Ehren des von seinem Posten als Truppenbefehlshaber in der französischen Besatzungszone zurücktre- tenden Generals de Goislard de Monsabert wurde vor französischen und amerikani- schen Generalen eine Parade von Einheiten der dritten amerikanischen Armee abgehal- ten. Während der Feierlichkeiten verlieh General Geoffrey Keyes, Befehlshaber der dritten amerikanischen Armee, amerikani- sche Auszeichnungen an hohe französische Offiziere. Ferner erhielten amerikanische Offiziere französische Auszeichnungen. 2 FAMILIEN- NACHRICHTEN 1 Wir haben uns verlobt: Else Maier, z. Z. Mhm.- Sandhofen, Pfauengasse 8, Robert A. Craig, USA Ohio, den 24. 9. 1946. 06735 Wir naben uns verlobt: Gretel Marsal, Mhm.-Sand- hofen, Pfauengasse 6, ä George Hoard, US 2, Newyork, Brooklyn, 24. 9. 1946. 06736 Als Verlobte grüßen: Marcella Bergmann, Erfurt, Rudi Marx, Mhm.-Waldhof Kindenweg 12), September 1946. 06858 Wir grüßen ais Vermänite: Günter Welz u. Frau Ilse geb, Schall, hm.(Baumstr. 9 H 2, 16/17), 26, 9. 1946. Trauung ½%2 Uhr Christuskirche. mre Vermählung geben bekannt: Willy Gäng, Oberhausen, Lore Güng geb. Peter, Mannheim, . Z. Hockenheim(Bismarckstr. 38), den 28. 9. 1946 mre Vermählung geben bekannt: Karl Weidner und Frau Anna Maria geb. Hofmann. Viernheim (Alicenstr. 7), den 26. Sept. 1946. 06749 re Vermählung beehren sich anzuzeigen: Dr. med. Helmut Barniske u. Frau Irene geb. Keiper. Mannheim(Zellerstr. 33), 28, 9. 1946. Die kirchl. Trauung findet am 28. September 1946, 11 Uhr, der Christuskirche statt. 96782 ur die uns anlaß, unserer Silber-Hochzeit und Hochzeit erwiesenen Aufmerksamkeiten sagen wir allen unseren herzlichsten Dank. Neckar- hausen(Hauptstr. 173), 23, 9. 1946. Leonhard Bol- Unger und Frau; Kurt Scobel und Frau Lioba geb. Bollinger. 906764 ES STARBEN: Frl. Anna Raqus, unsere Ib. gute Schwester, Schwägerin u. Tante ist heute nach einem arbeitsreichen Leben im Alter von 64 Jhr. u. 5 Mon. unerwartet rasch von uns gegangen. Mannheim(K 2, B), 23. Sept. 1946. In tiefer Trauer: Geschw. Raqus-Rebennack. Be- erdigung: Freitag, 27. Sept. 1946, vorm. 11.4 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Karl köbele, mein 1b. Mann, unser gt. Vater u, Schwiegervater, ist am 19. Sept, 1946 nach länger. Leiden im 73. Lebensjahr sanft ent- schlafen. M.-Feudenheim. Liebfrauenstr. 24. In tiefem Schmerz: Elisabeth Köbele geb. Matz, Helmut Köbele und Frau. Die Bei- setzung hat in aller Stille stattgefunden. Karl Doerner, Reichsbahnobersekretär 1. R., mein lieber, treusorg. Mann und liebevoller Vater ist am 10. 9. 1986 nach Gottes un- erforschlichem Ratschluß nach lüngerem Leiden, kurz vor Erreichung seines 67. Le- bensfahres, für immer von uns gegangen. Die Beisetzung fand am 18. 9. 46 in Neckarau statt. Allen Verwandten u. Bekannten, die um die letzte Fhre erwiesen, herzl, Dank. Besond. Dank Hrn. Vikar Hirschberg. Mhm.- Neckarau, Adlterstr. 21. in tiefem Leid: Frau Barbara Doerner geb. Haas u. Tochter Liza. Martin Kronauer, mein lieber Mann, ist am 14. 9. 1946 schnell u. unerwartet von uns ge- gangen. Mannheim(Alphornstr. 42), 1I. 9. 1946 · In stiller Trauer: Frau Katharina Kronauer geb. Schollmeier. Für die liebev. Teilnahme sowie f. die zahlr. Kranz- u. Blumenspenden möchte ich d. Verwandten u. Bekannten mei- nen aufricht. Dank aussprechen. Ganz be- sonderen Pank den Hausbewohnern für die liebevolle Anteinahme. Ludwig Friedrich Zimmermann,. Dem Herrn über Leben u. Tod hat es gefallen, meinen lieb. Sohn nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 52 Jahr. zu sich in die Ewigkeit abzurufen. In stiller Trauer: Wilhelmine Zimmermann u. Angehör., Ludwig Schropp und Angehörige, Die Beerdigung findet am Freitag, 27. September 1946. 11.15 Uhr, von der Leichenhalle aus statt. Gustav Dann, mein lb. Mann u. gütigst. Vater, Bruder, Schwager u. Onkel verschied am 23. September durch einen trag. Unglüecks- fall im Alter von 49 Ihr, Heidelberg, Häuser- straße 34. Im Namen der Hinterbliebenen: Margot Dann geb. Tesseraux. Hans Dann. Feuerbestattung am Samstag, 28. September 1946, 12 Uhr, im Krematorium Mannheim. Barbara Kroll Wwe. geb. Rödel, unsere liebe treusorg. Mutter, ist am 24. 9. 46 nach kurzer Krankheit sanft entschlafen. In still. Trauer: re Kinder u. Angehörige, Feuerbestattung: Samstag, 28. 9. 1946, 11.30 Uhr. DANKSAGUNGEN: Für die erwiesene Anteilnahme u. die vielen Kranz- u. Blumenspenden anläßl. des Todes meines lieben Mannes, Herrn Jakob Holla, spreche jeh allen auf diesem Wege meinen herzl. Dank aus. Besonderen Dank Herrn Pfr. Bartholomä, ferner dem Vereinigten Posaunenchor und dem Gartenbau- Verein. mm. Sandhofen, 7. September 1946. Frau Marie Holla, Kinder und Anverwandte. gei dem Heimgang meines lb. Mannes, meines gut. Vaters, Schwiegervaters. Opas u. Bru- ders, Herrn Johann Imminger, Schneider- meister, sind uns so viele schöne Beweise aufrichtiger u. wohltuender Teimahme zuteil geworden, dag wir nur auf diesem Wege Unseren tlefgefünlten u. herzl. Dank sagen können. Mhm.- Waldhof, Westring 40. Frau Therese Imminger und Maria Bollack mit Kind Lothar. 2571 pür dle uns gezeigte Anteilnahme beim Heim- ang meines lieben verstorbenen Mannes. für de Kranz u. Blumenspenden sowie die trostr. Worte des Herrn Pfr. Hörner spre- chen wir allen unseren herzlich. Dank aus. Mannnheim- Waldhof, Soldatenweg 91. Anna Wörner Witwe. 2 TD IchE BEKANNTMACHEN EN 4 I VERANSTALTUNGEN Mannheimer Abendakademie. Die Damen und Herren, die sich liebenswürdigerweise der Abendakademie als Lehrende zur Verfügung gestellt haben, werden gebeten, sich heute Donnerstag, 28. 9. 46, 18.30 Uhr, im Sekretariat der Abendakademie, Wohlgelegenschule, zu einer Vorbesprechung einzufinden. 2699 Kennkarten-Aktion. Jede über 18 Jahre alte Person muß bis längstens 30. September 1946 im Besitze einer Kennkarte sein. Da noch eine sehr große Anzahl von Personen in Mannheim nicht im Besitze einer Kennkarte ist, ergeht nochmals eine Aufforderung an diese Personen, sich bei den zuständigen Polizeirevieren um die Beschaffung einer Kennkarte zu bemühen. Die amerikanische Militärregierung hat bereits an- geordnet, daß ab 1. Oktober 1946 Kontrollen vor- genommen werden. Wer nicht im Besitze einer Kennkarte ist, hat mit der Festnahme zu rechnen. Fotomaterial zur Ferstellung von Lichtbildern ist in Mannheim genügend vor- handen, so daß niemand die Ausrede benützen kann, die Ausstellung der EKennkarte sei an der Nichtanfertigung von Fotograflen geschei- tert. Mannheim, den 24. September 1946. Das Polizeipräsidium. 2709 GHDWERREER U Wir geben Geld auf 2. Hypothek zum Wiederauf- bau, Kauf oder Neubau von Wohnhäusern, Wer eine vielseitig günstige und zuverlässige Vor- sorge für die Finanzierung seines Hauses treffen Will, verlange unverbindlich unsere Druck- schriften(bitte Rückporto beilegen). Sofort- finanzierung möglich. Auskunft erteilt auch jede öffentliche Sparkasse. Badische Landes- bausparkasse, Karlsruhe, Kriegsstr. 212. 535 1 VEREINE Gemeinnützige Bau- u. Spargenossenschaft edmbH. Mannheim-Seckenheim. Am Montag, 7. 10. 1946, abends 8 Uhr, findet im Lokal„Zum Stern“ un- sere dlesjährige ordentliche Generalversamm- lung statt. Tagesordnung: 1. Geschäftsbericht für 1943; 2. Bericht des Prüfungsausschusses des Aufsichtsrats; 3. Genehmigung des Jahres- abschlusses 1944; 4. Verteilung d. Reingewinnes 1944; 5. Rücktritt bzw. Neuwahl des Vorstandes und Aufsichtsrates; 6. Wünsche und Anträge. Die Bilanz mit Gewinn- und Verlustrechnung Kür 1944 legt zur Einsicht der Mitglieder im Ge- schäftszimmer in den festgesetzten Kassen- stunden auf. Der kommiss, Vorsitzende des Auf- Schtsrates. 2695 Astoria, Revue- und Varieté-Theater, Mittelstr. 41. Ruf 330 17, Direktion: Max Faulsen. Täglich 18.45 Uhr, Samstag und Sonntag um 15.30 Uhr.— Karten nur in den bekannt. Vorverkaufsstellen. Palast-Theater, Breite Str., J 1, 6. Heute letzter Tag! Erstaufführung: Schicksale der Kranken- schwester schildert der Film„Mutige Frauen“ mit Claudette Colbert u. a. Neueste Wochen- schau. Beginn: 9.43, 12.15, 16.45. 17.13, 19.50 Uhr. Vorverkauf ab 9.00 Uhr. 2708 palast-Theater, Breite Str., J 1, 6. Ab Freitag: Der lebenswahre Roman einer kleinen Sekre- tärin, eine alltägliche Geschichte von dem piß- chen Liebe nach Büroschluß:„Fräulein Kitty“, mit Ginger Rogers. Dennis Morgan, James Craig. Neueste Wochenschau. Beginn: 12.10, 14.25, 16.40, 19.00, 21.10 Uhr. Vorverkauf ab 9.00 Uhr. 2708 Circus Franz Althoff. Zum erstenmal in Mann- heim Megplatz. Nur noch bis 30. September. Täglleh zwei Vorstellungen, 15 und 19 Uhr: „Wunderland der Circusweit“. Nach Riesen- erfolgen in München, Stuttgart und Nürnberg mit der ungekürzten Festspielfolge u. a.: Präch- tige Gruppe Berberlöwen, Bergs unvergleich- liche Bären, Franz Althoffs berühmte Tanz- elefanten u. Tigerscheckenpferde, Anjah Willey Co., Emmy und Paul, die 10 Tientsin, Manus, Jasiro, Gretl Brunner, Brons. Auch nachmittags volles Abendprogramm. Tierschau täglich ab 9½ Uhr.— Vorverkkufe: Zigarrenhaus Schmitt. P55 und Zigarrenkiosk Schleicher am PTattersall. Oireuskassen ab 9.30 Uhr durchgehend. Circus- telefon 624 00. Nach Schluß der Abendvorstellun- gen Straßenb. nach sämtl. Vororten ab Circuspl. Schloßtheater Schwetzingen. 3 Gastspiele der Städt. Bühnen Heidelberg: Samstag, 28. 9., 17.00 Uhr:„Figaros Hochzeit“, Ende 20.15 Uhr. Sonntag, 29. 9., 14.30 Uhr:„Eine kleine Stadt“, Ende 17.30 Uhr. Mittwoch, 2. 10., 17.00 Uhr: „Figaros Hochzeit“, Ende 20.13 Uhr. Karten in Mannheim an der Kasse des Nationaltheaters: in Schwetzingen bel der Kulturgemeinde und an der Abendkasse. Letzte OEG ab Heidelberg nach Mannheim 21.20 Uhr. Reichsbahnzüge ab Heidelberg nach Mannheim 21.35 und 22.30 Uhr. Straßenbahn ab Schwetzingen nach Heidelberg alle 20 Mmuten. Veröffentl. unter Sonderlizenz der Militärregierung. 52 Capitol-Flimtheater Mannheim. Gastspiel des Bachlenz-Theèeaters Heidelberg. Ab Sonntag, 29. Sept., bis einschl. Montag, 7. Okt., täglich 21.00 Uhr, der große Lacherfolg:„Charleys Tante“, Schwank von Brandon Thomas. Neuinszenle- rung: Herbert Clemens. Eintrittskarten von 1.0 bis 5.— RM in den bekannt. Vorverkaufsstellen. Es wird besonders darauf hingewiesen, daß die Vorstellungen im Capitol-Film-Theater nicht 20.45 Uhr, sondern. 0 Uhr beginnen. 2674 10.00, Capitol- Filmtheater. Heute letzter Tag Der rei- zende Film„Fräulein Kitty“. Ab morgen, Frei- tag, der Paramount-Film„Mutige Frauen“, Schicksal zwischen Pflicht und Liebe. in der Hauptrolle: Claudette Colbert. 2710 Capitol- Filmtheater! Nur noch 3 Tage die große Varieté-Revue„.... wieder bei Jacqueline“ Begirin 21 Uhr. Ende 23 Uhr. f IRIOREN am Samstag, 21. 9. 1946, vormittags zwischen 10 u. 12 Uhr, ging ein komplettes Ersatzrad(Opel- scheibe, Bereffung 5,50& 17) auf der Strecke Mannheim Mittelstrafe Holzbrücke Fried- richsring- Goethestraße Hildastraße- Otto- Beck- Straße Augusta-Anlage Neckarauer Uebergang Neckarauer Straße Rheinau ver- loren. Der Wiederbringer oder derjenige, der Angaben über den Verbleib des Rades machen kann, erh, Belohnung. Andreas Metzger, Maun- heim, Mittelstr. 31. 2675 Br. Hut verl. Abzug. Schw. Gürtel, v.-W. gest., geg. gu. Bel. H. Ries, verl. Abz. g. Bl. Faber, Diesterwegstr. 2 06619 Konr.-Witz-Str. 20 06600 4 5 8 Braune Aktentasche, Eding.-Seckenh, verl. Inhalt. 5 Inhalt: 1 Schlüssel- Tasche m. Tollett.-Art. etui, 1 Schlüsselbund; o gebs antentasche als 22.023. 9. auf d. Sty⸗ Finderlohn, Abzuge- ben Gutenbergstr. 23, 1 3 riedriehsring 2. Stock. dns? Autobahn verlor. Der Montag, 23. 9., einen ehrliche Finder wird gebeten, diese gegen Sute Belohnung ab- zugeben b. Kurt Her- 208, 8 06977 Das Kind, das am Sonn- tag, 22. 9. 1946. in der erst. Vorst. im Capitol in der Balkonloge das Messer m. braun, Le- deretul gef. hat, wird geb., dass. geg. gt. Bel. b. Städt. Straßenbahn: Schlüsselbund(3 gr. 3 Kl.) von Collinistr. bis Neckarau verloren. Abzugeb. Collinistr. 14 3. Stock, bei Stauffer. Verl. am 24. g., vorm. 11 Uhr, Schwetzingen Rheinau 1 feldgrauer Regenumhang. Finder (Radfahrerin! Ww. um Mitteil. geb., wo ders. geg. Bel. abgeh. w. k. Clemens, Schwetzingen, amt Mhm., Friedrichs- Nadlerstr. B. 06996 ring 6, abzugeb. 06941 1 DIRT 0 Bründliche Berufsausbildung für junge Mädchen als Auslandskorrespondentin, Vebersetzerin, Dolmetscherin, Abschlußzeugnis. Neue Kurse beginnen im Oktober. Auskunft und Anmeldung täglieh 48.30 Uhr, außer Samstag. Sprach- schule Schüssler, Feudenheim, jetzt: Hauptstr. 109 Lehrerin, gebor. Engl., Wer erteilt Unterricht ert. engl. Unterricht. in Masch.-Sehrb. geg. Anfr. ab 18 U. Anfr. u. gründl. engl. Unterr! Nr. 06473 f. d. Gesch. Adr. u. 0647 1. d.. Seite 4 Donnerstag, 26. September 1946 Hamalol amel Wirtschaft Intensiverer Westzonenhandel US-Zone der gebende Teil Die Abschließung des von Rußland besetz- ten deutschen Ostgebietes von dem Westteil Deutschlands muß zwangsläufig zu einem Aus- einanderleben der beiden Okkupationszonen gerade auf wirtschaftlichem Gebiet führen. Diese Entwieklung wird besonders durch das statistische Zahlenmaterial verdeutlicht, das für den Monat Juli gegenüber Juni eine Ver- dichtung des Westzonenhandels aufweist, wäh- rend die Handelsbeziehungen zur russischen Zone zurückgehen. Die Zahlen für den Warenverkehr in den vier Zonen weisen für den Monat Juli gegen- über den Vormonaten eine Erhöhung der „Ausfuhren“ aus der amerikanischen Zone aut. Während im Juni in die britische Zone Waren im Wert von 9,3 Mill. RM ausgeführt wurden, Waren es im Juli Waren im Werte von 11,2 Mill. RM. Die Ausfuhr nach der französischen Zone haben sich wertmäßig von 3, 3-Mill. RM. im Juni auf 5,5 Mill. RM im Juli erhöht. Le- diglich die Ausfuhr in die russische Zone ist von 1 Mill. im Juni auf 954 000 RM im Juli ge- sunken. Interessant ist in diesem Zusammen- hang die Tatsache, daß die„Einfuhren“ in die amerikanische Zone aus der französischen Zone stiegen und zwar von 1,3 Mill. im Juni auf 2,1 Mill. Ru im Monat Juli. Dagegen ist der Wert der Einfuhr aus der britischen Zone zurückgegangen. Im Juni betrug er 5,8 Mill. RM,. im Juli nur noch 35,3 Mill. Die Lieferun- gen aus der russischen Zone sind von 8,82 Mill. Auf 7,45 Mill. RM gefallen. 7 Diese Ziffern für den Interzonenverkehr be- weisen, daß die amerikanische Zone in immer stärkerem Maße der gebende Teil ist. Die Ver- bindung mit der russischen Zone hat sowohl bei der Ausfuhr wie bei der Einfuhr nach- gelassen. Die Vergleichszahlen sind ein Be- weis für die zentrifugale Wirtschaftspolitik der russischen Zone. In diesem Zusammenhang ist weiter die Feststellung wichtig, daß die fran- zösische Zone stärker in den Warenverkehr mit der britischen und amerikanischen Zone hineinreicht. Diese enge Handelsverpflien- tung ist als ein gutes Vorzeichen für einen etwaigen Beitritt der französischen Zone zu der geplanten britisch- amerikanischen Zonen- einheit zu deuten. Die Zahl der Exportangebote aus der ame- rikanischen Zone nach dem Ausland hat sich von 669 bis zum 15. August auf 703 bis zum 1. September erhöht. Der Gesamtwert dieser Angebote stieg gleichzeitig im Werte von 34 auf 34,8 Mill. RM. Wie wir erfahren, wurde von der OMGbs in den letzten Tagen mit Dänemark ein Exportvertrag auf Lieferung einer Gummimühle der Conduxwerke in Höhe von 1.999§ abgeschlossen. Was uns Amerika an Nahrungsmitteln schickt. Die Verladungen von Nahrungsmit- teln aus den Vereinigten Staaten nach der amerikanischen Besatzungszone Deutschlands ist durch den fast drei Wochen dauernden, vergangenen Samstag beigelegten Schiffahrts- streik nur unvwresentlich betroffen worden, da ein Teil der Verschiffungen glücklicherweise noch vor Ausbruch des Streiks Anfang Sep- tember stattgefunden habe. In der vergangenen Woche sind nach dem Wochenbericht der ame- rikanischen Militärregierung in Bremen über 16 000 Tonnen Nahrungsmittel für den deut- schen Zivilbedarf aus den Us eingetroffen. Weitere 42 000 Tonnen Mehl und Brotgetreide sind unterwegs. Die Verteilung der Kartoffeln, unseres Hauptnahrungsmittels, verlangt beson- ders sorgfältige Planung. Die britische Besat- zungszone wird von der amerikanischen Zone 50 000 Tonnen Speisekartoffeln erhalten. An- dererseits bekommt der amerikanische Sektor Berlin 50 000 Tonnen Speisekartoffeln aus der Sowjetzone, dazu 20 000 Tonnen aus Bayern. Von den acht in der amerikanischen Zone befindlichen Zuckerraffinerien haben sechs die Hälfte der vorgesehenen Kohlenlieferungen für die bevorstehende Zuckerrübenkampagne bereits erhalten, die beiden restlichen haben bisher fast 20 Prozent der vorgesehenen Menge empfangen.(dana) Vertragsverhandlungen mit der Schweiz. Wie am Sonntag bekannt wurde, sind Ver- handlungen zwischen den Vereinigten Staaten und der Schweiz über ein Handelsabkommen zur Ausfuhr deutscher Waren im Gange. Der Handelsvertrag über Lieferungen in Höhe von mehreren Millionen Dollar soll in einer Woche in Berlin abgeschlossen werden. Nach den Auslassungen des Schweizer Konsuls in Frank- kurt, Hochstraßer, benötigt die Schweiz vor allem isolierten Leitungsdraht, Töpferwaren und Porzellane, alles Produkte, die in Deutsch- land hergestellt werden. Bayern, eines der Handelszentren Deutschlands, warte nur auf eine Gelegenheit, um den Auslandshandel wie- der aufzunehmen. In München sind die besten Erzeugnisse ausgestellt worden, die auch sofort in Massenproduktion hergestellt werden könn- ten, wenn eine finanzielle Stütze gegeben und die notwendigen Fabrikräume zur Verfügung gestellt würden,(ap) Erleichterung des Güterverkehrs mit der Sowjetzone. Für Interzonengeschäfte mit Gü- tern, die außerhalb der sogenannten Vorbe- haltsliste des Interalliierten Kontrollrates ste- hen, ist in Zukunft die Genehmigung der so- Wietischen Militär administration nicht mehr erforderlich, wie sich aus einer Pressemittei- lung der deutschen Verwaltung für Handel und Versorgung in der sowjetischen Besatzuns- zone ergibt. Danach sind die Verwaltungen der Länder und Provinzen der russischen Zone angewiesen worden, Lieferungen nach bzw. von den anderen Zonen in einem vereinfach- ten Verfahren zu bestätigen. Die Anträge wer- den auf besonderen Formularen bei der zu- ständigen Landes- oder Provinzialverwaltung gestellt. Diese Formulare gelten nach Geneh- migung durch die zuständige Landes- oder Provinzialverwaltung als Transportausweis und ermöglichen unmittelbar den Zonenübergang der zu liefernden oder zu beziehenden Güter. Baustoffkontingente für Oktober festgelegt. Sieben Städte der amerikanischen Zone Nord- Württemberg-Badens befaßten sich auf einer Tagung in Pforzheim mit der künftigen Ver- teilung von bewirtschafteten Baustoffen und legten die Baustoffkontingente der einzelnen Städte für den Monat Oktober fest. An der Zusammenkunft nahmen Vertreter der Städte Stuttgart, Mannheim, Karlsruhe, Ulm, Heil- bronn, Pforzheim und Bruchsal teil.(dana Eisenbahnverwaltung in der französischen Zone wird den Ländern übertragen. Die Ver- waltung der Eisenbahnen in der französischen Besatzungszone soll nach Mitteilung des würt⸗ tembergischen Staatssekretariats Tübingen, den Ländern übertragen werden. Zu diesem Zweck wird in der französischen Zone eine Verkehrs- anstalt der deutschen Eisenbahnen mit einem Verwaltungsrat aus den Vertretern der Länder und ein Generaldirektorium als Organe ge- schaffen.(dana). Vorerst keine Auszahlungen bei der Deut- schen Kriegs-Versicherungs- Gemeinschaft. Die Deutsche Kriegs- Versicherungs- Gemeinschaft DKG), die im größeren Umfange bei Trans- porten von oder nach dem Ausland das Kriegs- risiko nach bestimmten Klauseln deckte, fällt nach Mitteilung der Frankfurter Allianz AG auf Anordnung der amerikanischen Militär- regierung unter das Gesetz Nr. 52. Irgend welche Auszahlungen werden daher zur Zeit nicht vorgenommen.(dana) Bayerns Exporte 91% der US-Tonnenaus- fuhr. Bayerns Export seit dem Beginn dieses Iahres bestand nach einer Mitteilung des bayerischen Wirtschaftsministeriums haupt- sächlich aus Hopfen und Fahrradteilen. Der Gesamtwert des Hopfens, der ausgeführt de, betrug fünf Millionen Dollar, die nach Belgien, Dänemark und den Vereinigten Gtaa- ten gingen. Die Fahrradteile im Wert von 80 000 Dollar wurden nach Dänemark expor- tiert. Damit hat Bayern Exportaufträge abge- schlossen, die 91,7 95 der gesamten Verkäufe der US-Zone ausmachen, deren Gegenwert zum Einkauf von Rohstoffen für die amerika- nische Zone verwendet wurde.(dana) Verband bayrischer Fahrzeugindustrieeller. Der Verband bayrischer Fahrzeugindustrieeller wurde in München von der amerikanischen Militärregierung für Bayern neu zugelassen. (dana) Unzerreißbare Damenstrümpfe. In einem besonders geeigneten Werk der Strumpfindu- strie in Oberlungwitz(Sachsen) sind gegen- wärtig in großem Umfange Versuche durch- geführt worden, deren Ziel es ist, Strümpfe aus der unzerreißbaren maschenfesten Perlon- kaser herzustellen. Die Versuche sind so weit gediehen, daß in Kürze mit dem Beginn der Erzeugung gerechnet werden kann. chr) Das Hochofenwerk Lübeck wird nach einer Mitteilung des Bürgermeisters von Lübeck voraussichtlich bald anlaufen. Auch Dollar und Franc bleiben stabil. Die Vereinigten Staaten und Frankreich haber jetzt die Erklärungen über den Wechselkurs ihrer Währung abgegeben, um die der General- direktor des internationalen Währungsfonds er- sucht hat. Beide Staaten werden, wie ihre Finanzminister Snyder und Schumann feststel- len, ihre Landeswährungen nicht abwerten, sondern auf dem jetzigen Stand stabil halten. (dana) „Ausgebombte Häuser“ Von dem Moratorium für Hypothekenzinsen ausgebombter Häuser, das in der britischen Zone gilt, kann abgesehen werden, wenn un d insoweit— nicht, wie es fälschlich in dem unter der obenstehenden Ueberschrift ver- öfkentlichten Artikel von Dr. C. Offenbächer unserer Ausgabe vom 21. September heißt—, Wenn nur insoweit die Leistungsfähigkeit des Schuldners durch die Einstellung von Zahlun- gen der öffentlichen Hand nicht wesentlich be- einträchtigt ist. Aus der Binnenschiffahrt Mannheim trägt den Hauptteil des Oberrheinverkehrs Infolge des Ausfalls des Kehler Rheinha- fens, der augenblicklich für deutsche Schiffe nicht benutzt werden kann, hat sich der Schiffsverkehr am Oberrhein ausschließlich auf den Karlsruher und Mannheimer Rheinha- ken verlagert. Auch der Karlsruher Hafen mit seinen fünf Becken(nördliches, mittleres, Süd, Südwest und Oelbecken) ist nicht voll verwendbar, weil noch zahlreiche versenkte Schiffe gehoben werden müssen und ein Großteil der im Hafengebiet liegenden Indu- strieanlagen durch Kriegseinwirkung zerstört 18t. Den Hauptschiffsverkehr haben also die Mannheimer Industrieanlagen zu bewältigen und zwar der Hafen in Mannheim-Hauptgüter- bahnhof, Mannheim-Industriehafen und Mannheim-Rheinau-Hafen. In Karlsruhe und Mannheim wird z Z. nur vom Schiff auf die Bahn verladen. Hauptverladegut in Karlsruhe sind Kohlen und Kies. Täglich werden etwa zwei bis vier Kohlenzüge in Richtung Würt- temberg gebildet. Mit der Zunahme der Koh- lenförderung im Ruhrgebiet wird ein Anstei- gen des Verkehrs zu erwarten sein. Weiter sollen demnächst 9000 t Getreide aus Ueber- see auf dem Wasserweg eintreffen. Bestim- mungsort ist die französische Besatzungszone, Außerdem werden größere Holztransporte nach England erwartet. Die Anfuhr erfolgt mit Lastkraftwagen. Hauptverladegut in den Mannheimer Häfen sind Getreide, Kohlen, Kies, Kalksteine und Düngemittel. Die Ge- treidesendungen werden unmittelbar vom Schiff nach den drei Mühlenwerken umge- schlagen. Ein Großteil der anderen Güter wird gelagert. Kohlenstaub wird zu Briketts verar- beitet. Täglicher Eingang an Schiffen je drei bis vier in jedem Hafen. Im Thyssen-Hafen Mannheim-Rheinau erwartet die Düngemittel A. G. 30 000 t Phosphat aus den französiischen Kolonien(Marokko) zur Verarbeitung. Die Anfuhr erfolgt größtenteils zu Schiff über Antwerpen. Hauptverteilungsgebiet des fer- tigen Düngers soll Süddeutschland sein. . In diesen Tagen ist zum erstenmal wieder von Hamburg aus der Schleppdienst auf der Oberelbe und dem Mittellandkanal nach Mag- deburg und Hannover aufgenommen worden. Reifere Jugend, wohin? Das Problem der Zukunft unserer deut- schen Jugend ist seit Beendigung des Krie- ges viel erörtert worden. Es geschah dieses meist von der politisch-weltanschaulichen Seite her, weniger wurde in Betracht ge- zogen, wie die existentielle Not im weite- sten Sinne behoben werden kann. Wer mit der Beratung dieser Jugendlichen zu tun hat, kennt die ganze Tragik dieser jungen Menschen. Mit die schwierigste Frage ist aber: Was soll aus jenen Jugendlichen wer- den, die, ohne bereits einen Beruf erlernt zu haben, sieben oder acht Jahre— ja, noch mehr— Arbeitsdienst, Wehrdienst oder Ge- kangenschaft hinter sich haben und jetzt in die Heimat zurückkehren? Als Kinder 20- gen sie aus, als Männer kehrten sie heim, doch ohne Beruf, ohne Einkommen, ohne Vermögen, vielfach krank und seelisch ge- brochen. 0 vor dem Studium wird gewarnt Die Abiturienten werden als vorläufigen Ausweg versuchen, an einer Universität oder Hochschule unter zukommen. Für sie Wäre die allernächste Zukunft zwar geklärt, aber die endgültigen Schwierigkeiten des Berufseinsatzes für das Leben noch lange nicht behoben. Für alle diejenigen, die heute einé Hochschule besuchen, kann auch in einigen Jahren eine entsprechende Einsatzmöglichkeit nicht garantiert werden. Die Konsequenz hieraus: Es wird von den berufenen Stellen vor dem Studium ge- Warnt. Es muß aber auch ein Ausweg ge- kunden werden. Die Mannheimer Berufsberatung hat hier verschiedene Wege beschritten: Einige von den Mannheimer Abiturienten konnten sich für ein Handwerk entschließen. Sie dürften die schwierigsten wirtschaftlichen Entwicklungen der Zukunft überstehen und in absehbarer Zeit Heim und Familie grün- den können. Wenn später der eine oder andere sich noch zu einem akademischen Studium entschließt, kann er in jedem Fall aus der handwerklichen Vorbildung nur Nutzen ziehen. Die Berufsaussichten für akademische Berufe werden außer für Aerzte auch für Juristen und Volkswirte als besonders schlecht bezeichnet. Eine rasche Verschlechterung werde für höhere Lehrer, Architekten und Maschineninge- nieure eintreten. Weniger ungünstig wird dagegen das Studium für Theologen und Vermessungsingenieure beurteilt. Rückkehrer und Kriegsbeschädigte Was geschieht mit jenen Zwanzig- bis Dreißigjährigen, die aktiv als Unteroffi- ziere der Wehrmacht angehörten und jetzt ohne Beruf aus der Gefangenschaft zu- rückkehren. Viele von ihnen haben sich rasch zu einem Handwerk entschlossen. Entschließen sie sich für Bauberufe oder sonstige Mangelberufe, so können sie mit verkürzter Lehrzeit(Umschulung) ihr Lehrziel erreichen und haben in abseh- barer Zeit wieder die Möglichkeit, sofern sie verheiratet sind, ihre Familie zu er- nähren. Recht beachtlich ist die Zahl dieser „Kategorie“ Rückkehrer-, die bei amerika- nischen Dienststellen untergekommen sind. uch in Lehr- oder Anfangsstellungen in den verschiedenen Verwaltungszweigen konnten diese Kräfte untergebracht wer- den. Selbstverständlich boten sich auch hier für Schüler höherer Lehranstalten ohne Abitur Unterkommensmöglichkeiten. Wie steht es mit den Kriegsbeschädig- ten, die keinen Beruf erlernt oder in ihrem alten Beruf nicht mehr eingesetzt werden können? In Mannheim geht diese Zahl in die Tausende. Das Problem war bisher kaum zu meistern. Mit Hilfe der amerika- nischen Militärregierung dürfte demnächst ein Gesetz erwartet werden, das bestimmt, daß ein bestimmter Prozentsatz aller Ar- beitsplätze(in der russischen Zone 10 Pro- zent) Beschädigten vorbehalten bleibt. Weibliche Jugend Hinsichtlich des Einsatzes der weibli- chen Jugend in reiferem Alter dürften ne- ben einem Studium Ausbildungswege und Ausbildungsstätten für die gehobenen Frauenberufe demnächst wieder neue Mög- lichkeiten bieten. Die Zahl der Berufsan- Wärterinnen für akademische und gehobene Frauenberufe ist durch die nach dem Kriege geringer gewordene Heiratsmöglich- keit und nach dem Hinzukommen der Kriegerwitwen und der Frauen, die auf Verdienst angewiesen sind, gegenüber frü- her größer geworden. Auch für die Frauen dieser Jahrgänge gab es in Mannheim bei amerikanischen Dienststellen, Büro- und Behördenstellen eine große Anzahl Arbeits- Plätze. Immerhin konnten im letzten Jahre vielen jungen Mannheimerinnen, insbeson- dere der älteren Jahrgänge, Studiumsmög- lichkeiten geboten werden. Diese Ausbil- dungsmöglichkeiten werden demnächst noch erweitert durch Frauenausbildungs- stätten, wie soziale Frauenschulen, Kinder- gärtnerinnen-, Kranken-, Säuglingspflege- und Landfrauenschulen. 5 Bei der Beratung der weiblichen Ju- gendlichen durch die Mannheimer Berufs- beratungsstelle konnte man den Eindruck des besonderen Ernstes, von dem die Frage des Studiums und der Berufswahl getragen ist, gewinnen, aus dem der Wille der Frau spricht, am Berufsleben des Vol- kes künftig aktiv beteiligt zu sein. Bek. Zweite Tagung in Heidelberg Der„Kulturkreis Junges Europa“ hält am 5. und 6. Oktober in Heidelberg seine zweite Tagung ab. Im Programm sind Anspra- chen, Vorträge die Abhaltung eines Jugend- Parlaments, musikalische Darbietungen und die Wiederholung einer Sendung vom Radio Stuttgart über die Augustwoche vorgesehen. Deutschland wieder aufgenommen Deutschland ist wieder ebenbürtiges Mit- glied des Weltjugendherbergsverbandes ge- worden. Der Leiter des deutschen Jugend- herbergsverbandes, Richard Schirrmann, nahm an dem Kongreß in Eding burg teil. Wie er berichtete, haben sich viele auslän- dische Jugendgruppen angemeldet, Deutsch- land zu besuchen und mit der deutschen Ju- gend friedlich zusammenzutreffen. — Zwei Amicitia-Siege in Frankfurt Im Gesamtergebnis der Länder- Vergleichs- kämpfe im Rudern auf der Gerbermühlstrecks in Frankfurt trug Großhessen 4, Baden 2 Siege, Westfalen und Nordrhein je 1 Sieg davon. Die „Amicitiaten“ Plumbohm, Reichert, Dr. Bar- niske, Bosch, Steuer Bauer gewannen diesmal nach ständiger Führung den Vierer-mit in 5:06,38 Min vor Flörsheim in 5:09. Die beiden Bugleute unterstrichen ihren vor 14 Tagen auf der gleichen Strecke erkämpften Sieg im Zweier-ohne und schlugen in 5:32,86 Min. die Lübecker RG überzeugend(5:49, 2). Mit nun- mehr 5 errungenen Siegen schloß der Mann- heimer RV Amicitia die diesjährige Wett. kampfsaison ab. Die weiteren Ergebnisse: Leichtgewicht-Vierer: Groß-Hessen in 3:10 vor Nordrhein(Gruppe Niederrhein) ung Nordrhein(Gruppe Köln); Doppelzweier: West. falen in 5:20.22 vor Nordrhein(Etuf Essen); Vierer-ohne: Groß-Hessen(Flörsheim) in 5•2ʃ.6 vor Nordrhein HGomberg); Frauen-Doppeil- vierer: Groß-Hessen(FRV 65) in 3:11,8 vor Westfalen und Lübeck; Einer: Nordrhein(Sko. da-Beuel) in 5:02, 2 vor Großkopf-Essen und Schüßler-Gießen; Achter: Groß-Hessen(Nas- sovia Höchst) in 4:42 vor Baden(Amicitia Mannheim) ili 4:44,1 und Hannover(Renngem. Hali-Club) in 4:49, 4. 8 200 Fahrer beim 1. Dreiecksrennen Hans Stuck erstmals wieder am Start Eine ausgesprochene Rekordbesetzung hat das am Sonntag, 29 September, auf dem Auto. bahn-Dreieck bei Karlsruhe zum Austrag kommende erste Rundstreckenrennen in der amerikanisch besetzten Zone Deutschlands 2 verzeichnen: 85 Fahrer gaben ihre Meldung für die fünf Konkurrenzen der Ausweisfahrer- Klassen ab, über 80 Fahrer starten in den fünt Rennen der Solo- und Beiwagen-Lizenzfahrer- klassen, 25 Nennungen liegen für die drel Sportwagen-Rennen vor und 5 Fahrer melde. ten für die Rennwagen- Konkurrenz. Unter den Motorrad-, Sport- und Rennwagenfahrern st die gesamte deutsche Spitzenklasse hertreten, u. a. wird auch Hans Stuck- Oberammergau mit einem Spezialwagen zum ersten Male wie- der als Konkurrent an den Start gehen. Zwi- schen Rennen 4 und 3 werden außerdem die kleinsten Sportwagen der Welt, drei mit nur 125 cem starken Motoren ausgestattete Spezial- Einsitzer von Ihle-Bruchsal, einen Sonderlauf absolvieren. Die Gewichtheber ermitteln den Meister Um die Süddeutsche Meisterschaft im Mannschaftsgewichtheben treffen sich am kommenden Sonntag die Landesmeister aus Baden, Bayern, Württemberg und Groß-Hes- sen. Beste Aussichten für den Titel gibt man dem Württembergischen Meister Fellbach, des- sen Mannschaft bei den diesjährigen Ver- bandskämpfen die 2800-Pfund-Grenze erreichte. Den Leistungen der starken Männer aus Mün- chen, Offenbach und dem Badenmeister, Sportvereinigung Mannheim 1884, wird mit Interesse entgegengesehen. Badische Jugendmeisterschaften im Fußball Am kommenden Samstag findet in Heidel- berg die Durchführung der badischen qugend- meisterschaften im Fußball statt. Heidelberg ist somit zum erstenmal Schauplatz badischer Fußballmeisterschaften. Die drei bekannten Zeitungen im badischen Gebiet(Fhein-Neckar- Zeitung, Der Morgen und die Karlsruher Neuesten Nachrichten) und die Brauerei Klein- lein Heidelberg haben wertvolle Preise für die Sieger gestiftet. Außerdem ist zu erwarten, daß mehrere amerikanische Offiziere den Spie- len beiwohnen werden. Für die Endspiele haben sich die Kreismeister(Schüler-, B- una A-Jugend) von Karlsruhe und Mannheim qua- lifiziert. Die Heidelberger Vertreter schieden gegen Mannheim aus. Austragungsort der Spiele ist der Pfaffen- grundplatz(hinter der Czerny-Brücke, Rich; tung Pfaffengrund), Das erste Spiel beginnt um 15 Uhr und das letzte(A-Jugend) etwa um 18 Uhr. Großstaffellauf durch Mannheim. Der T8 1846 führt anläßlich seines 100. Jubiläums einen Großstaffellauf durch. Führende Leicht- athletikvereine u. a. Eintracht Frankfurt, KTV 1846 Karlsruhe, TG 78 und TB Heidel- berg, mit den bekannten Sprintern Ulzenhei- mer, Nenninger und Berhoist werden am Start sein. Die Staffeln werden in vier Klassen ge- laufen: Klasse I mit 10, Klasse II mit 6, Klasse III mit 7, Klasse IV Gugend) mit 9 Mann- schaften. Der Start und das Ziel ist an der Turnhalle in der Prinz-Wilhelm- Straße. Die Laufstrecke führt an das Straßenbahndepot, Friedringsring, Friedrichsbrücke, Paradeplatz, Planken, um den Friedrichsplatz zur Turnhalle. Spiel- und Startverhot für alle Vereine des Stadtkreises Mannheim am Sonntag, 29. Sep- tember, vormittags bis 13 Uhr, anläßlich des Großstaffellaufs durch Mannheim. I. GESCHXEIIICHES am Sonntag, 28. 9. 1946, eröffnen wir das Restau- rant„Zur Traube““(früher Fr. Rihm), Mhm.-Feu- denheim, Hauptstr. 138. Karl Pfister und Frau, früher Gaststätte„Zum Schützen“, Eeke Meer- feld-Eichelsheimerstraße. 06692 Korsett- u. Wäsche-Spezialgeschäft Anna Busch 0. H. G., früher F 1, 3, jetzt Neuostheim, Böcklin- straße 90, Tel. 434 26. Anfertigg. v. Büstenhaltern aus Kundenstoff, sowie sämtl. Rep. kurzfristig. Garage„West“ K. Lövenich, Mannheim, B 6, 15. Spezial-Absprüh- und Abschmierdienst. Akku- Ladestation. Reparaturwerkstätte für Kraft- Fahrzeuge aller Fabrikate. DKW- Kundendienst und DRW- Reparaturen. 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