ber 1946 — ok— 18 im— 0 VfG Kur.“ Ilvesheim; 1.(Spielbe. Mannschaf. 1 8⁰ V Sandho. Karhausen; G Leuterz. Neckarau h!— I 08 Mann. VHR Mang. Sandhofen SV Wald. shausen sen— SM. Hok. SV Ketsch. VFeuden. mheim; Sy TV Viern⸗ rhausen TV Hemz. chsfeld; I Weinheim 13 Uhr, B. TC Heiddel. 14.00 Uhr) kämpfe 2 dem RSV. 0. in den Cs. in Hockey. agd- und h/ Pfalz(l sliga mpfen des ergangenen chen Ver- 1 ihre grobe eiden badi den End- er nächsten sche Ober er in dem tz der Nie- n mit guten entschieden berraschen. enem Platz efürchteten eren Stand guten Ver- Uern. Rohrbach eim. Rohr. daß Sein 1 war. Ein bach einen spricht fit Resultat. on 611. irn— Wert. gt, denn die 1 München) ebenso be- Wie Wert. mheim. v. Ilerfolge genen badi 18ball wur- er Schüler- gen mit 6. der As, Beiertheim end des FU 1846 Mann- en Jugend- ler drei ba- r-Zeitung“, Nachrich- pecial-Ser- Stadt Hei⸗ irg— VIB Karlsruhe nburg 3:1 reine wer. isse Sonn- spätesten ktion des (Telefon eee ee acharzt für ptstraße 5 12 u. 151 und nach 2410 zuhandstelle büro Mhm, chführungs⸗ wirtsch. Be. rb. jed. Art. IENSIT d. geb. über aulhammes 052 Letzte 6. 2. 45 Kur r. erb. Fran r, Okters. tr. 6. 8b. ger, Rote Wester im 1om-Z wolen V. 10445 ht zw. Aus. ein. Sold. 30535. Adr. d. G. erb. At. Fentzel, 54 B,(.) 4 u. A Batl f rschl.), geb. Orlau. Zu- ne Breslau Fam. Kell ot-Malsch ahnhofstr. E zuenschuhe, M, u. Her. Gr. 42, 8 neu, schu. geb. unter d. Gesch, b.: 1 gate, fabi, V. Je Bl zu verkfn. bausch geg 1. Wert⸗ Angeb. u. d. Gesch. I 410-Gerät, naub, Bau- 20 V., geg. s Radio Volt. 155 zucht. 0 5 Nr. 1313 näftsstelle nutzen können. r e e 8. Jahrgang 1 Nummer 41 Dienstag, 8. Oktober 1946 Einzelpreis RM 0.20 0 Opposition unterstützt Regierung Ankara, 7. Okt.(dana-Reuter) kische demokratische Oppositionspartei sprach sich am Samstag für die Unterstüt- zung der Regierungspolitik in der Darda- nellenfrage aus. Das, türkische Außenmi- nisterium bereitet zur Zeit eine Antwort- note vor, deren Text jedoch nicht vor nächstem Monat fertiggestellt werden wird. Zwischen Ost und West Prag, 7. Okt.(dana) Der tschehoslowaki- sche Delegierte Masaryk erklärte in einem Interview, die Tschechoslowakei werde gegen- über der Sowjetunion ihre loyale Haltung bewahren, die sie auf der Pariser Konferenz gezeigt habe, wünsche jedoch ebenfalls eine zusammenarbeit mit den Westmächten. Auf eine Frage über die Möglichkeit der Födera- tion der Donaustaaten erwiderte Masaryk, die Beantwortung dieser Frage sei noch ver- trünt. Nach seiner Meinung seien bis zu einer allgemeinen Verständigung der euro- päischen Staaten untereinander nur zwei- seitige Verträge über weniger wichtige Fragen möglich.. Die tür- Die Vollversammlung der friedenskonferenz Abschluß der Konferenz am 15. Oktober— Drei Tage für Italien, je ein Tag für die anderen Entwürfe Paris, 7. Okt.(dana-Reuter) Nachdem die die Ausschüsse ihre Diskussionen am Sams- tag beendet hatten, trat die Pariser Kon- ferenz am Sonntagabend unter Vorsitz des britischen Außenministers Bevin zu einer Vollsitzung zusammen, um die Geschäfts- ordnung für die kommenden Vollversamm- lungen festzulegen, in deren Verlauf die einzelnen Delegationen zu den Arbeits- ergebnissen der Konferenzausschüsse Stel- lung nehmen werden. Nach einer Sitzung von 50 Minuten Dauer wurde eine von den vier Großmächten empfohlene Verfahrens- ordnung angenommen, wonach die Erörte- rung der Friedensvertragsentwürfe insge- samt sieben Tage in Anspruch nehmen darf. 30 Minuten Redezeit Um diese Frist einhalten zu können, darf jede Delegation nicht mehr als 30 Minuten zu jeweils einem Friedensvertragsentwurf Umbildung des britischen Kabinetis Errichtung eines Verteidigungsministeriums London, 7. Okt. dana- ap) Die britische Regierung hat zum vergangenen Wochen- ende eine Umgestaltung. erfahren, die als bedeutsamste Aenderung die(von uns be- reits gemeldete) Schaffung eines Verteidi- gungsministeriums aufweist, mit dessen Leitung der Erste Lord der Admiralität A. V. Alexander betraut wurde. Vier Mi- nister traten von ihren Posten zurück, und zwar der bisherige Kolonialminister George Hall, der anstelle von Lord Alexander Er- ster Lord der Admiralität wird, Lord Stans- gate, bisher Minister für die Luftstreit- kräfte, Kriegsminister J. J. Lawson und Lord Winster vom Ministerium für die Zi- yilluktkahrt, der zum Gouverneur von Cy- pern ernannt wird. An ihre Stelle treten als Kolonialminister Unterhausabgeordneter Arthur Screech Jones, Minister für die Luftstreitkräfte Staats- minister Noel Baker, Kriegsminister Staatssekretär im Kriegs- ministerium Frederic John Bel linger, Minister für die Zivilluftfahrt Lord Nathan. Der Stellvertreter des Außenministers, Staatssekretär Hector Me Neill, wird zum Staatsminister ernannt. Zu seinem Nach- kolger als parlamentarischer Staatssekretàr des Auswärtigen wird Major Christopher Paket Mayew bestimmt. Auf Ersuchen von Premierminister Attlee wird Lord Stans- gate, obgleich er aus der Regierung aus- scheidet, weiterhin als Stellvertreter des Außenministers Bevin Leiter der britischen Delegation bei den anglo- ägyptischen Ver- handlungen bleiben. sprechen. Drei Tage wurden für die Erör- terung des italienischen Vertragsentwurfs und je ein Tag für die Vertragsentwürfe der übrigen vier Staaten zugestanden. Die Behandlung der Friedensvertragsentwürfe wird in folgender Reihenfolge vor sich ge- hen: Italien, Rumänien, Bulgarien, Ungarn, Finnland. Vorher wird jeweils eine allge- meine Diskussion stattfinden. wonach sich die Abstimmung über die einzelnen Artikel und die von den Ausschüssen angenom- menen Abänderungsvorschläge anschließt. Ein sowjetischer Antrag, daß die Empfeh- lungen und Unterlagen der Ausschüsse so- wohl der Vollversammlung als auch dem Außenministerrat zugeleitet werden soll- ten, wurde einstimmig angenommen. Fast alle Ausschüsse rechtzeitig fertig Von den neun Ausschüssen der Pariser Konferenz hatten lediglich zwei, der wirt- schaftliche sowie der militärische Ausschuß, ihre Arbeiten nicht bis Samstag, dem vor- gesehenen Termin, beendet. Der militärische Ausschuß konnte seine Arbeit am Sonntag morgen abschließen, während der Wirt- schaftsausschuß noch einmal am Sonntag- abend zur Vervollständigung seines Berichts zusammentrat. Senator Connally über Triest Senator Connally wies daraufhin, daß der Entwurf der Grundsatze für die geplante freie Zone in Triest von 2 Dritteln der Mit- glieder des politischen und territorialen Aus- schusses für Italien gebilligt worden war. Er kührte aus, für die Vereinigten Staaten sei das Uebereinkommen über Triest ein Be- schluß, in dem kein Teil vom ganzen ge- trennt werden könne. Die Stellung des Gouverneurs Die Unabhängigkeit und Unantastbar- keit Triests könne nur durch den Sicher- heitsrat, welcher durch den Gouverneur repräsentiert werde, gesichert werden. Die- ser, so sagte Senator Connally, müsse ge- nügende, jedoch begrenzte Vollmachten zur Deutscher Länder- und Volksrat gefordert Ohne Zonenvereinigung wirtschaftlicher Zusammenbruch— Abschluß der Interzonenkonferenz Von unser em Bremer G. R.- Korrespondenten Bremen, 7. Okt. Die Enttäuschung über die Absagen der Vertreter der russischen und französischen Besatzungszonen wich bald einer hoffnungsvollen Atmosphäre. Am ersten Konferenztage gab Senator Harmssen Gremen) einen Ueberblick über die Wirtschaftslage und die Notwen- digkeit einer engen wirtschaftlichen Zu- ammenarbeit aller vier Zonen. Er wies darauf hin, daß die Not zu groß sei, als daß jetzt noch Bedenken politischer Art ge- zen eine Zusammenarbeit auf wirtschaft- lichem Gebiet von Ost- und Westzonen gel- tend gemacht werden könnter Schaffung eines Länder- und Volksrates In der Samstagsitzung faßten die Re- gierungschefs der Länder aus der Einsicht heraus, daß die derzeitige Lage schnelle Hilfe auf einer Vierzonenbasis erfordert, lolgende Entschließung: Für die Bildung eines vorläufigen Länderrates und eines vorläufigen deutschen Volksrates wird der amerikanischen und der britischen Militär- zeslerung die Bildung eines gemeinsamen Länderrates aus den vier Besatzungszonen vorgeschlagen. Mitglieder dieses Rates sind die Regierungschefs der deutschen Länder, oyinzen und Freien Städte. Die Aufgaben des Länderrates bestehen darin, den Kon- 6 1 n. Ab 15. Oktober wird in jedem ektor der Stadt Berlin ein eigener Polizeichef der betreffenden Militärregierung verantwort- ch sein. Die vier Polizeichefs der Sektoren unterstehen dem Polizeipräsidenten von Berlin. 10 Bremen. Weitere 113 00 Care-Pakete baus auf dem Wege nach Deutschland. Eine At 1 Nenzwerte Steigerung der Sendungen ist 75 1. Oktober zu beobachten, seitdem der erkautspreis der Care-Pakete von 15 auf 10 ollar herabgesetzt wurde. 8 Paris. Der griechische Ministerpräsident ualdaris ist zusammen mit einer starken Ab- lin, darunter mehreren maßgebenden Po- ſitern der griechischen Oppositionsparteien, in Paris eingetroffen. Müng lr a d. Die Mitglieder der sopfetischen litärmisslon, die in der letzten Phase des nieges unter der Leitung der Generäle Kise- ew und Lototski dem Hauptquartier Mar- schall Titos zageteilt war. sind, wie Radio Bel- zrad am Sonntag mitteilt, nach der Sowiet- union abgereist. 1 Jerusalem. In Südpalästina wurden am ontag elf neue jüdische Siedlungen gegrün- det z Das dafür nötige Land wurde aus Mitteln es Jüdischen Nationalfonds angekauft. Ne Work. Das amerikanische Außen- vonisterium gab bekannt, daß eine Sammlung 1 Dokumenten des deutschen Außenministe- öltane und anderer amtlicher Akten ver- kentlicht werden soll. nutte, K a vk. pas isländische Parlament 11 nierte am Samstag mit 32 gegen 19 Stim- a0 bei einer Enthaltung ein Abkommen, daß de USA den Flugplatz in Keflavic weiter be- sch Der Flugplatz dient als Zwi- einemandeplatz auf dem Wege von den Ver- nisten Staaten nach der amerikanischen esatzungszone Deutschlands. DAN A-REUTER-AP. . trollrat, insbesondere bei der Gesetzgebung, zu beraten und ihm Vorschläge zu unter- breiten, Anordnungen entgegenzunehmen, kür deren Ausführung durch die ihm unter- stehenden Verwaltungsbehörden und für einheitliche Richtlinien in der Verwaltungs- struktur Sorge zu tragen, und Fragen, die die Länder, Provinzen und Freien Städte in ihrer Gesamtheit berühren, gemeinsam zu behandeln. Zur Wahrung der demokra- tischen Rechte des Volkes soll neben dem deutschen Länderrat ein deutscher Volks- rat konstituiert werden, der sich aus den Vertretern der Landtage und Bürgerschaf- ten der beteiligten Länder, Provinzen und Freien Städte zusammensetzt, wobei die Be- völkerungszahl und die Sitzverteilung der Parteien in den Landtagen und Bürger- schaften maßgebend berücksichtigt werden. Seine Aufgaben bestehen darin, zu den Vorlagen des deutschen Länderrats an den Kontrollrat Stellung zu nehmen und dem deutschen Länderrat Vorlagen zyr Weiter- gabe an den Kontrollrat zuzuleiten. Der Wunsch zur Bildung des Länder- und Volksrates ist als positive Antwort der Ministerpräsidenten und Regierungschefs der Länder auf die Stuttgarter Rede des amerikanischen Außenministers Byrnes zu betrachten. Ausschuß für Entnazifizierung Die Einsetzung eines Ausschusses, der die Angleichungsmöglichkeiten der Entnazifie- rungsmethoden in der amerikanischen und in der britischen Zone prüfen soll, wurde beschlossen. Der Ausschuß soll unter Lei- tung des Generalsekretärs des Länderrates der amerikanischen Zone, Erich Roßmann, stehen. In einer lebhaften Debatte, die dem Be- schluß vorausging, hatte Ministerpräsident Dr. Geiler(Großghessen) den Willen der süd- deutschen Ministerpräsidenten zu einer gleichmäßigen Durchführung der Entnazi- flerung zum Ausdruck gebracht. Minister- präsident Tantzen(Oldenburg) und Minister- präsident Drake erhoben Einwände gegen die Form der Entschließung, die aber, I. it Ausnahme der Stimme von Präsident Tantzen, angenommen wurde. Eine Debatte entspann sich über die zur Abstimmung vorgelegte Entschließung zur Bestrafung der durch den Nürnberger Gerichtshof Frei- gesprochenen. Senator Dr. Nolting-Hauff sprach zum Abschluß zur Frage der deutschen Geldwirt- schaft und den Möglichkeiten einer Reform. Die Währungsreform kann nur dann einen Zweck haben, wenn der Abbau des Bezugs- schein- und Markenwesens Schritt um Schritt damit eingeleitet werden kann. In Angriff genommen werden kann die Wäh- rungsreform jedoch erst dann, wenn ein ab- schließender Ueberblick über die in allen vier Besatzungszonen bestehende Wirt- schaftskapazität und ein gesundes Verhält- nis von Produktion und Verbrauch mög- lich ist. Gespräch mit Ministerpräsident Dr. Reinhold Maier Unser G. R.- Berichterstatter hatte Gele- genheit, Ministerpräsident Dr. Reinhold Mailer zu sprechen. Dr. Maier bedauerte, daß die zu dieser Tagung eingeladenen Län- derchefs der französischen Zone nicht er- scheinen konnten. So wie sich durch die Zusammenlegung der Länder Württemberg und Baden eine grohgzügigere Planung und Zusammenfassung sowie eine straffere Ver- waltungsform einführen ließ, sei auch gut zu einer wirtschaftlichen Vereinigung der Länder der vier Zonen zu kommen. Manche Härte hätte auf der so weit gezogenen Bre- mer Konferenz gelindert werden können. Bremen bleibt unabhängige Hansestadt Bei einem Empfang im Kreise der Mi- nisterpräsidenten erklärte der Militärgou- verneur Bremens. Colonel Browning, daß Bremen als reichsunmittelbare Hanse- stadt erhalten bleiben wird. Die Forderung Bremens nach dieser Selbständigkeit, die immer wieder vom Präsidenten des Senats, Bürgermeister Kaisen, erhoben wurde, ge- schah nicht aus Prestigegründen. Aus- schließlich die Erfahrungen, die Bremen nach dem ersten Weltkriege gemacht hat, waren maßgebend, um eine direkte Verbin- dung mit den Zentralstellen des Reiches an- zustreben. Diese Erklärung gibt Bremens Wirtschaft erneuten Auftrieb und wird sich besonders beim Aufbau seines Hafens und des Ueberseehandels fördernd, auswirken. Deutscher Gerichtshof für Kriegsverbrecher Erklärung der Interzonenkonferenz zum Nürnberg-Urteil Bremen, 7. Okt.(dana) Die Möglichkeit, für das ganze deutsche Gebiet einen Ge- richtshof zu bilden, um die von den Kriegs- verbrechern gegenüber dem deutschen Volk begangene Schuld festzustellen und abzu- urteilen, wurde in einer Entschließung der Interzonenkonferen: zum Ausdruck ge- bracht. Die Entschließung wurde mit Aus- nahme des Ministerpräsidenten Tantzen, Oldenburg, der sich der Stimme enthielt, von allen versammelten Regierungschefs der deutschen Länder und freien Städte ange- nommen. Die Entschließung hat folgenden Wort- laut:„Die in Bremen versammelten Regie- rungschefs der deutschen Länder und freien Städte der britischen und amerikanischen Zone geben zu dem Urteil des Internatio- nalen Militärtribunals einstimmig folgende Erklärung ab: Das Internationale Militär- tribunal in Nürnberg hat auf Grund seines Statuts über die Tatbestände des inter- nationalen Rechts entschieden, die in dem Statut enthalten sind. Ueber die Schuld- frage dem deutschen Volk gegenüber, unter Zugrundelegung bestehenden deutschen Rechts ist damit noch nicht entschieden. Die Schuldfrage muß von deutschen Ge- richtsinstanzen alsbald geprüft und ent- schieden werden. Erfüllung dieser Garantien besitzen.„Er ist nicht, wie einige behaupten, ein Dikta- tor, der seinen eigenen oder den Willen anderer der Bevölkerung aufzwingen kann. Das Volk wird die Möglichkeit haben, seine Angelegenheiten dem Sicherheitsrat vorzu- tragen. Der Gouverneur ist lediglich das Instrument einer internationalen Organisa- tion, beauftragt mit der Aufrechterhaltung von Frieden und Sicherheit in diesem Ge- biet.“ Premierminister Smuts mahnt zur Einigkeit Anschließend führte der südafrikanische Premierminister, General Jan Smuts, die Diskussion fort und erklärte, es sei ent- mutigend und enttäuschend, daß während der Konferenz die Gruppe der slawischen Staaten und die westlichen Nationen in ihren Entscheidungen fast stets gegenein- andergestanden hätten. Es scheine gegen- wärtig, so führte der General aus, als hätten sich bei der Konferenz bereits wieder zwei getrennte Lager, ein östliches und ein west- liches, herausgebildet.„Wir müssen diesen Eindruck ohne Zeitverlust zerstreuen, die Konferenz vereinen und die Gemüter der Völker beruhigen. Die Furcht, daß wir uns in zwei Gruppen teilen könnten, durchsetzt alle anderen Fragen, die auf dieser Konfe- renz auftauchen. Sie muß zerstreut werden. Ich selbst glaube nicht, daß unsere Wege auseinandergehen. Ich halte diese Furcht tür sehr übertrieben. Laßt diese Konferenz mit einer Botschaft der Hoffnung und nicht des Verzagens enden. Das Tirolabkommen ein Beispiel Insbesondere hob Smuts das italienisch- österreichische Uebereinkommen über Süd- tirol als einen hervorragenden Erfolg her- vor und verteidigte die Unterstützung, wel- che sein Land den Griechen und Italienern auf der Konferenz gewährt hatte. Diese Un- terstützung stelle in keiner Weise ein Vor- urteil gegen andere Völker- dar.„Angesichts der großen Meinungsverschiedenheiten und der einander widersprechenden Forderun- gen im Zusammenhang mit diesen Frie- densverträgen und angesichts der Stärke und Leidenschaftlichkeit, mit der sie in den Ausschüssen ausgefochten wurden, verzwei⸗ kelten viele am Erfolg der Konferenz. Viele werden zweifellos über einige ihrer Resul- tate enttäuscht sein, aber àuf jeden Fall sind auf Fragen, die unlösbar schienen, Antworten gefunden worden, und im gro- Ben ganzen braucht sich die Konferenz der erzielten Resultate nicht zu schämen.“ Stadl.„ nation ens Mannbe le n letzter Minute.. Seeleute-Streik noch nicht beendet Washington, 7. Okt.(dana-INS) Nachdem am Samstag die Vermittlungs- bemühungen der amerikanischen Regie- rung, eine Einigung zwischen den strei- kenden Maschinisten, Obermaaten und Ingenieuren der amerikanischen Han- delsmarine und den großen Schiffahrts- gesellschaften herbeizuführen, auf einem toten Punkt angelangt waren, wurden die Verhandlungen am Montagnachmittag er- neut aufgenommen. Gestrichene Kandidaturen Berlin, 7. Okt.(dana) Jakob Kai- ser, der Berliner Spitzenkandidat der CDU, und Hermann Lüdemann, Kandidat der SPD, wurden mit noch anderen Kan- didaten der vier politischen Parteien von den zu den Berliner Stadtwahlen ein- gereichten Wahllisten gestrichen. Die Ab- setzung von den Wahllisten mußte er- folgen, da bei den betreffenden Kandi- daten der Nachweis über ihre Anmel- dung in Berlin am Stichtag, dem 20. April 1946, fehle. Grenzunruhen halten an Athen, 7. Okt.(dana-Reuter) Die Uebergriffe bewaffneter Banden auf Städte und Dörfer im mazedonischen Ge- birgsland halten nach Athener Berich- ten weiter an. Eine dieser Gruppen in Stärke von etwa 500 Mann hat am Mon- tag eine Stadt im Gebiet von Nipourion, in Westmazedonien angegriffen und be- Setzt. Schwedens Premier gestorben Stockholm, 7. Okt.(dana- Reuter) Der schwedische Premierminister Albin Hansson ist am Sonntag im Alter von 61 Jahren plötzlich gestorben. Verfassungen zufriedenstellend Berlin, 7. Okt.(dana) Im allgemeinen sind wir mit den uns von den drei Ländern vorgelegten Verfassungsentwürfen einver- standen“, erklärte General Lucius D. CILa y auf einer Pressekonferenz. Am Dienstag Wird General Clay mit den Präsidenten der drei verfassunggebenden Landesver- sammlungen in der amerikanischen Zone über verschiedene in den einzelnen Ent- würfen niedergelegten Bestimmungen spre- chen. General Clay erklärte auf eine Frage, daß es die Absicht der amerikanischen Mi- litärregierung sei, sich im Rahmen der be- kannten amerikanischen Richtlinien an die Verfassungsentwürfe zu halten. Weitere Prozesse in Nürnberg Berlin, 7. Okt.(dana)„Der aus allen Kreisen des deutschen Volkes kommende Protest gegen die drei Nürnberger Frei- gesprochenen war von Nutzen und ein er- mutigendes Zeichen“, sagte Generalleutnant Clay in einer Pressekonferenz. In der Zwischenzeit sei unter Leitung von General Taylor in der amerikanischen Zone ein Gerichtshof zur Aburteilung von Kriegsver- breéchen errichtet worden. In Amerika seien bereits verantwortungsbewußte Rich- ter ausgewählt worden, um diese Gerichts- verfahren zu eröffnen. Dieses Gericht, das voraussichtlich seinen Sitz in Nürnberg haben werde, werde die Kriegsverbrecher in der amerikanischen Zone aburteilen. Winston Churchill in Blacknool Die Vereinigten Staaten von Europa— Kongreß der Konservativen Blackpool, 7. Oktober.(dana Reuter) Winston Churchill wurde am Freitag das Ehrenbürgerrecht der Stadt Blackpool ver- liehen. In einer Ansprache, die er im An- schluß an die Zeremonie hielt, forderte er erneut die Schaffung der Vereinigten Staa- ten von Europa und betonte, daß ein der- artig geeintes Europa einen starken Faktor in einer Welt der Vereinten Nationen bil- den werden. Alle Völker Europas müßten an dieser Aufgabe mitarbeiten. Wenn auch die Vereinigten Staaten von Amerika große Unterstützung gewährten, so dürfe man ihnen doch nicht alle Verantwortung zu- schieben. „Warum sollen wir nicht einmal die Vereinigten Staaten von Europa haben?“ so fragte er. Dazu müsse man aber allen Haß und alle Rachegedanken vergessen. Man müsse gerecht sein und die bestrafen, die als schuldig befunden worden seien. Mit der Schaffung der Vereinigten Staa- ten von Europa werde ein bedeutender Bei- trag zur Sicherheit, zum Wohle und zum Frieden der ganzen Welt geleistet werden. Weltlage zu ernst zum Privatisieren „Trotz der außen- und innenpolitischen Probleme,“ fuhr der ehemalige Minister- präsident fort,„würde es ein Leichtes für mich sein, mich freundlich lächelnd in die Atmosphäre bürgerlicher Freiheit zurück- zuziehen., Dieser Plan hat auch bereits vor einigen Monaten meine Gedanken lebhaft beschäftigt, doch merke ich jetzt, daß die Weltlage und das, was noch kommen kann, so ernst ist, daß ich mich entschlossen habe, die Fahne weiter voranzutragen, so lange ich die nötige Kraft und Energie aufbringe und ihr Vertrauen besitze.“ Uebereinstimmung in der Außenpolitik Obgleich CHurchill die Labour-Regierung. heftig angriff, gab er doch„ein beachtliches Maß an Uebereinstimmung in den Haupt- zügen der Außęnpolitik“ zu und bemerkte: „Das verdanken wir hauptsächlich unserer engen Bindung mit den Vereinigten Staa- ten, deren feste und unveränderte Politik Europa gegenüber und deren Aufgabe der Isolierung das sicherste Bollwerk des Welt- kriedens darstellen.“ Ebenso möchten wir alle unsere in Kriegszeiten erprobte Freund- schaft mit dem russischen Volk und der Sowjetregierung aufrechterhalten, wenn sie uns dies gestatten. Churchill erklärte dann, daß die Regierung mit ihrer Entschlossen heit, dem englischen Volke, die sozialisti- sche Lehre einzutrichtern, den britischen Einfluß im Ausland geschwächt und den Wiederaufbau in der Heimat außerordent- lich gehemmt habe. Trumans Palästina-Erklärung Unterschiedliche Reaktion— Persönliche Antwort Attlees London, 7. Oktober.(dana-Reuter) Prä- sident Trumans Botschaft an Premiermini- ster Attlee, wonach die Einwanderungs- sperre für Juden nach Palästina sofort auf- gehoben werden solle, ohne eine endgültige Lösung dieses Problems abzuwarten, wurde von der britischen Regierung mit Bedauern zur Kenntnis genommen, wie ein Sprecher des britischen Außenministeriums bekannt- gab. Präsident Truman habe seine Erklä- rung gegen den ausdrücklichen Wunsch Attlees veröffentlicht, der dem Präsidenten eine persönliche Antwort übersandt habe. Es sei von offizieller britischer Seite betont worden, dag Großbritannien nicht glaube, eine Entscheidung über die Einwanderung nach Palästina fällen zu können, bevor die Verfassung für Palästina geschaffen sei. Einer der Hauptgründe, weshalb die Palä- stina- Konferenz bis zum 16. Dezember ver- tagt wurde, sei im übrigen die Weigerung der„Jewish Agency“ gewesen, an der Lon- doner Palästina-Konferenz teilzunehmen, so- wie die Tatsache, daß die„Agency“ der Kon- ferenz einen eigenen Plan vorgelegt habe. Die Verhandlungen mit Vertretern dieser Organisation, die bezweckten, sie zur Teil- nahme an der im Dezember stattfindenden Konferenz zu bewegen, gingen in der Zwi- schenzeit weiter. Jewish Agency stimmt zu „Die Jewish Agency begrüßt die Erklä- rung Trumans, in welcher der Präsident die legale und sofortige Einwanderung von hunderttausend Juden nach Palästina for- dert“, erklärte am Sonntag ein amtlicher Sprecher der Organisation in Jerusalem. Die Erklärung stimme mit der offiziellen amerikanischen Politik seit 1922 überein. Arabische Staaten gegen Einwanderung Die zunehmenden Interessen der Ver- einigten Staaten in allen Araber- und Mos- lemstaaten werden durch die Erklärung des Präsidenten Truman über die jüdische Ein- wanderung nach Palästina gefährdet, heißt es in einer Erklärung des Hohen Arabi- schen Komitees in Palästina vom Sonntag. Das Komitee wendet sich scharf gegen eine erhöhte Einwanderung von Juden nach Palästina. Türkischer Botschafter in Moskau Ankara, 7. Okt.(dana-Reuter) Zum neuen türkischen Botschafter in Moskau wurde Faik Sihdi Akdur, der frühere türkische Gesandte in Sofla, ernannt. Seite 2 Dienstag, 8. Oktober 1946 Des mama Entscheidende Arbeit im Flüchtlingswesen Verteilerquote der amerikanischen Zone vorläufig unverändert mum Dienstag g. Oktober 1948 Veröffentlicht unter Militär-Regierungs-Lizenz US WB Halt: E. Fritz von Schilling. Redaktion, verlag und Druckerei: Mannheim, R 1, 4/6. Telephon 441 51/53. Postscheckkonto: Karlsruhe 800 16. Anzeigenpreis für die zehngespaltene Nonpareillezeile RM 1.—. 103. Verantwortlich für den gesamten In- Mannem vorne! Monatsbezugspreis: RM 2.40 einschliegl. Trägerlohn 23 Die Debatten um die Gestaltung der württem- Verfassungsmüßige Rechte bergisch-badischen Landesverfassung wurden im Furtbachhause in Stuttgart von den Abgeordneten aller Parteien 80 heftig und tiefschürfend Seführt, daß die Abstimmung über die Verfassungsartikel nicht in der von der amerikanischen Militärregierung festgesetzten Zeit vorgenommen werden konnte und die ursprünglich bis zum 30. September gesetzte Frist bis zum 5. Oktober verlängert werden mußte. Die stärksten Gegensätze in den Auffassungen über bedeutende Fragen unseres bürgerlichen Zusammenlebens taten sich auf, als die CDU durch ihren Sprecher in der Sitzung, in der die zweite Lesung abgeschlossen wurde, erneut die Forderung aufstellte, die Errichtung eines Senats vorzunehmen, der Sprecher der KPD aber in der dritten Lesung zu der Behauptung der CDU, das Volk wolle den Senat, ganz ein- tach feststellt, das Volk wolle Brennstoff, Brot, Wiederaufbau, Obdach und eine neue Wirtschaftsordnung, keinesfalls aber einen Senat. Zwischen diesen beiden Polen bewegten sich die Auffassungen aller Sprecher. Die CDU stand jedoch mit ihrer Forderung eines Zweikammersystems allein, das schließlich mit der Ablehnung durch alle Stimmen gegen die der CDU von der Aufnahme in die neue Verfassung aus- geschlossen wurde. . Um die Rechte der Arbeiterschaft entspannen sich die heftigsten Debatten. Das, Mitbestimmungsrecht an Gestaltung und Verwaltung der Betriebe wurde zwar in irgendeiner Form von allen Parteien gefordert, doch war es die DVP, die nur die betriebsangehörigen Vertreter der Arbeitnehmer mitbestimmend im Betriebe wissen Wollte, während die SPD ebenso wie die KPD die Vertretungen der Arbeitnehmer- schaft in den Gewerkschaften allgemein sieht, denen sie also auch das Recht ein- geräumt wissen will, ihren Einfluß bis ifl den Klein- und Mittelbetrieb geltend zu machen. Der entsprechende Artikel wurde mit allen Zusatzanträgen angenommen, clie Arbeiterschaft wird also in Zukunft mit in der Verfassung verankerten Rechten an der politischen Gestaltung des Wirtschaftslebens teilnehmen. Der Abschnitt IV Religion und Religions gemeinschaften), der schon in den Debatten der zweiten Lesung ein Gegenstand heftigster Auseinandersetzungen War, führte auch in der dritten Lesung zu scharf formulierten Ausführungen von allen Seiten. Der wesentlichste Artikel dieses Abschnittes ist der sich mit der Folitischen Tätigkeit der Vertreter der Kirchen beschäftigende Artikel 27. Während die ODU seine Streichung aus der Verfassung überhaupt verlangte, stehen die anderen Parteien auf dem Standpunkt, daß mit einer Sicherung gegen den Mißg- brauch der Kirchen und Religionsgemeinschaften zu parteipolitischen Zwecken die Staatsbürgerlichen Rechte der Geistlichkeit in keiner Weise angetastet seien. Sie Babe vielmehr alle Freiheiten, ihre Rechte zum Wohle aller zu gebrauchen, eine Auf- assung, der sich die Mehrheit nach langen Kämpfen anschloß, womit die Sicherung, die bereits„Maulkorbparagraph“ genannt wurde, endgültig im Verfassungsentwurf eingebaut ist. Wenn berichtet werden kann, daß zahlreiche entscheidende Abschnitte ein- stimmig angenommen wurden, obwohl vorher gesagt wurde, daß heftige Auseinan- dersetzungen und Debatten das Werden der Verfassung in allen bisherigen Lesungen begleiteten, so ist dieses Ergebnis ein gültiger Beweis, daß aus der parlamentarischen Aussprache sich letztlich die beste Lösung herausschält. Die württembergisch- badische Verfassungsversammlung ist ein Prüfstein für das junge Parlament des Staates. An ihm können sich die Geister scheiden, aus dem Kampfe muß aber das Instrument erwachsen, das den Staatsbürgern für alle Zukunft ein freies Leben in einem freien und friedlichen Staate sichern und gleichzeitig seinen Schöpfern zur Ehre gereichen soll. Ein Sprecher sagte in der Debatte um die Sozial- und Wirtschaftsordnung, die Arbeiterschaft wache mißtrauisch darüber, daß ihr kein Recht beschnitten, und daß kein Riegel eingebaut werde, der die Freiheit illusorisch machen könnte. Wir glauben, daß die Arbeiterschaft, die ihre Vertreter vor dem Plenum mutig und unerschrocken um die Rechte aller und die Sicherung der berechtigten Interessen eines jeden kämpfen sieht, mit dem Ergebnis, das jetzt von der Militärregierung seine Bestätigung erhalten soll, ihre Zukunft im neugebauten Staate wohl fundiert finden wird. Erfreu- lich ist immerhin die Feststellung, die man in jeder der letzten Sitzungen machen konnte: das nämlich die Debatten nicht auseinander, sondern zu einer Einigung und zu einem Nachgeben hüben und drüben zum Wohle des Ganzen führen. Es hat sich bisher trotz größter Gegensätze niemand den vernünftigen Darstellungen seines Geg- ners verschlossen, wenn auch die Hitze des Gefechtes oft einen scharfen Einwurf hörbar werden lieg. Ist es aber nicht das Beste, sich klar die Meinung zu sagen, um den besten Weg zu finden? Die nächsten Sitzungen der württembergisch- badischen Verfassunggebenden Landes versammlung werden zeigen, was das Ergebnis dieses demokratischen Kampfes sein wird: ein wohldurchdachtes, unseren bescheidenen Verhältnissen und der Not unserer Tage angepahßtes Instrument zur Sicherung von Frieden, Demokratie und Menschenrechten. g 5 2 Wie aus einem heutigen Bericht hervorgeht, hat Mannheim als die einzige Stadt im Lande Württemberg-Baden termin- gemäß seine sämtlichen Einwohner mit Kennkarten versorgt. Dieser Erfolg in einer Aktion, die angesichts der Kürze der Zeit an die Behörden sowohl, wie an die Bevölkerung einige Ansprüche an die Entschlußbereitschaft, Geduld und Pfiffigkeit stellte, scheint uns ein zwar kleiner, aber deshalb doch bemerkenswerter Anlaß zur Befriedigung.„Der Morgen“ hat nun zwar nicht allein aus diesem Grunde den Namen der Stadt, der er zu dienen entschlossen ist, in seinen Zeitungs- kopf aufgenommen, aber er freut sich, mit der Kenntlichmachung seiner eigenen engen Verbindung eine Lokalnotiz verbinden zu können, die die praktische Streb- samkeit dokumentiert. Schon bei der Gründung unserer Zeitung war es von vielen Seiten als Mangel empfunden worden, daß der Name Mannheims nicht im Titel zum Ausdruck kam. Eine sofortige Aenderung erschien damals nicht durchführbar, der Plan einer solchen Erfüllung der Wünsche unserer Leser wurde aber von Anfang an erwogen. Zugleich ist mit dieser Aenderung jede Möglichkeit der Verwechslung mit der Berliner Zeitung, Der Morgen“ für die Zukunft beseitigt. So wie wir unsere Aufgabe darin sehen, unsere Leser auf dem beengten Feld, das uns vorläufig zur Verfügung steht, mit dem höchsten Maß sachlicher und unparteiischer Nachrichten zu versorgen, so ist es zugleich unser Bestreben, Mannheims Geltung, seinem Können und seinem Ruf entsprechend nach außen zu vertreten. v. S Von unserem zur 10. Arbeitstagung Vergangenen Freitag fand im Flücht- Uingslager Kislau die 10. Arbeitstagung der Flüchtlingskommissare Nordbadens u. Nord- Württembergs statt. Staatskommissar Mid- delmann führte einleitend aus, daß sich an den Verteilerquoten der US-Zone vorläufig nichts ändern würde. Bayern hätte also weiterhin 54 Prozent, Hessen 25 Prozent und Württemberg-Baden 21 Prozent der Flücht- linge aufzunehmen. Obwohl nach den sta- tistischen Angaben die Verhältnisse in Bayern scheinbar nicht besser wären als bei uns, sehe die Wirklichkeit doch anders aus. Die endgültige Entscheidung, ob Bayern mehr Flüchtlinge aufnehmen müsse, werde in Berlin getroffen. Nordbaden habe schon 75 Prozent der vorgesehenen Neubür- ger aufgenommen und wenn man die als Einzelgänger zugewanderten Flüchtlinge hinzurechne, komme man auf 90 Prozent. Man könne deshalb Württemberg für den in Kürze zu erwartenden Flüchtlingsstrom einen Teil der nordbadischen Auffanglager zur Verfügung stellen. Rückführung der Evakuierten Evakuierte aus anderen Zonen sollen, im Gegensatz zu Großhessen, zwangsweise zu- rückgeführt werden. Bei über 80 Prozent dieser Fälle waren Umstände zu verzeich- nen, die eine Sondergenehmigung notwen- dig machten. In den restlichen Fällen soll jedoch der Rücktransport erfolgen. Die Rückführung von Evakuierten aus der rus- sischen Zone stößt auf Schwierigkeiten. In einem Falle kam die Hälfte des Transpor- tes zurück, weil die Russen jede Zureise ohne Heimatschein oder Zuzugsgenehmi- gung der Heimatgemeinde verweigerten und damit die getroffenen Vereinbarungen brachen. Zuzugsgenehmigung für Einzel- gänger werden nur in beschränktem Um- fange erteilt. Und zwar dort, wo es sich um die Zusammenführung von Familien handelt. Da ähnliche Fälle in allen Län- dern vorliegen, soll auf dem Wege des Austausches innerhalb der UsS-Zone eine Erleichterung geschaffen werden. Landräte und Bürgermeister dürfen ohne Genehmi- gung der Flüchtlingskommissare von sich aus Künftig keine Zuzugsgenehmigung er- teilen. Damit können auch die wild Zuge- wanderten erfaßt und in den Strom der übrigen Flüchtlinge organisch eingegliedert werden. Neuerfassung des Wohnraumes Das Gesetz Nr. 18 des Alliierten Kon- trollrates sieht eine völlige Neuerfassung des gesamten deutschen Wohnraumes vor. Zu diesem Zweck sind von allen Gemein- entsandten F. R.- Korrespondenten. den über die Landräte an das Innenmini- sterium Monatsmeldungen über die Zahl der Wohnungsuchenden, die Wohnraumver- teilung und die Wohnraumbelegung, einzu- reichen. Nur durch eine gerechte Vertei- lung des gesamten Wohnraumes können die Flüchtlinge menschenwürdig untergebracht werden. Verhandlungen mit lokalen fran- zösischen Dienststellen über die Aufnahme von etwa 20 000 Ostflüchtlingen führten zum Erfolg, wurden aber später von der französischen Militärregierung abgelehnt. Nord württemberg erwartet in Kürze acht Weitere Flüchtlingstransporte; die es nur sehr schwer unterbringen kann, da nur noch einige Kreise aufnahmefähig sind. Die von der amerikanischen Militärregie- rung vorgenommenen Stichproben ergaben leider, daß es immer noch Wohnraum gibt, der nicht voll belegt ist. Künftig sollen Flüchtlingskommissionen, die aus je einem Vertreter der politischen Parteien und mindestens zur Hälfte aus Ostflüchtlingen zusammengesetzt sind, hier die Verantwor- tung mit übernehmen. Außerdem ist ein neues Gesetz zu erwarten, das die staats- bürgerliche, berufliche und rechtliche Ein- gliederung der Neubürger regeln wird. Betreuung der Flüchtlinge Soweit Bestände vorhanden sind, wer- den die Ostflüchtlinge bevorzugt mit Be- dürkfnisartikeln des täglichen Lebens ver- sorgt. In der letzten Zeit kamen in Nord- baden 15 500 Stück Haushaltsgegenstände (Töpfe, Geschirr) und 5500 Möbelstücke an die Neubürger zur Verteilung. Außerdem wurden eine größere Anzahl Bekleidungs- stücke und Decken ausgegeben. Weitere Kontingente wurden zur Linderung der größten Not bereitgestellt. Der Gesundheits- zustand der Flüchtlinge ist im allgemei- nen nicht schlecht. Mit der angekündigten Ausweisung von Kranken aus der Tsche- choslowakei müssen auch bei uns 3500 Kranke aufgenommen werden. Bei einem Gesamtbestand von 10 000 Betten in den badischen Krankenhäusern ist die Unter- bringung dieser Kranken eine schwere Auf- gabe. Ein von ärztlicher Seite vorgetrage- ner Bericht über die hygienischen Verhält- nisse war geradezu erschütternd. So wur- den achtzigjährige Frauen auf Strohsäcken in noch nicht fertiggestellten Neubauten, andere Flüchtlinge in unmöglichen Keller- räumen oder gar in Toiletten„unterge- bracht“. Teilweise haben die Flüchtlinge Weder eine Koch- noch Waschgelegenheit. Mit Recht forderte der berichtende Arzt so- kortige Aenderung dieser Zustände. Aus aαπꝝπ E... We TCC Die neue bulgarische Verfassung Sofia, 7. Okt.(dana-INS) Die Verfassung der neuen Republik Bulgarien sieht die Na- tionalisierung der Industrie und der öffent- lichen Betriebe vor, Kapitel 2 der 83 Artikel und 6 Kapitel umfassenden Verfassung be- sagt, dag private Unternehmen durch be- sondere Verfügungen geschützt werden. In der Verfassung heißt es, daß Bulgarien am 9. September, als 92 Prozent der Wähler gegen die Monarchie stimmten, eine Re- publik geworden ist. Die Arbeit wird in der Verfassung als ein öffentlicher Wirt- schaftsfaktor anerkannt und soll beson- deren Schutz genießen. Das oberste Organ des Staates ist die Nationalversammlung, die jeweils für eine vierjährige Amtszeit gewählt wird. Die Nationalsversammlung erhält gesetzgebende Gewalt. Der Präsident der Republik wird in„nationalen Wahlen“ gewählt werden. Er wird die Wahl des Premierministers, der durch die National- versammlung in geheimer Wahl vorgenom- men wird, bestätigen. 5 Zugverbindung Basel— Stockholm Basel, 7. Okt.(dana) Die direkte Zug- verbindung zwischen Basel und Stockholm und umgekehrt wird nach einer Meldung von Radio Beromünster am kommenden Montag wieder aufgenommen. Die Züge verkehren dreimal in der Woche in beiden Richtungen. Die Reise dauert rund sieben- unddreißig Stunden.* Keine Briefzensur mehr in Oesterreich Wien, 7. Okt.(dana- Reuter) Die von den Alliierten nach der Befreiung Oesterreichs angeordnete inländische Briefzensur wurde am Samstag auf Grund eines britischen Vorschlages aufgehoben. Neue kommunistische Partei in Kanada Toronto, 7. Okt.(dana) Die kanadische Zeitschrift„Labor Challence“ gab die Grün- dung einer revolutionären Arbeiterpartei Kanadas, die als„Neue kommunistische Partei“ bezeichnet wird, bekannt. Auf der Gründungsversammlung dieser Partei wurde ein einstimmiger Beschluß gefaßt, die Vierte Internationale um Anerkennung der „Sektion Kanada“ zu ersuchen. Langstreckenflug Honolulu Kairo Kairo, 7. Okt.(dana-Reuter) Die ameri- kanische fliegende Festung„Pacusan Dreamboat“ ist am Sonntagmorgen nach einem 15 500 Kilometer langen Nonstopflug auf dem Flugplatz Payne bei Kairo gelan- det. Sie legte den Transpolarflug von Hono- lulu über den magnetischen Nordpol nach Kairo in 39 Stunden und 36 Minuten zu- rück. Das Fluzeug startete am Freitag um 16.30 Uhr britischer Sommerzeit und landete in Kairo am Sonntagmorgen 7.56 Uhr bri- tischer Sommerzeit. Das Flugzeug wurde von Oberzt Clarence Irvine, einem erfah- renen amerikanischen Langstreckenflieger, gesteuert. a —— Anbafen F alem c Nor greu TURBINdEN Es ist erstaunlich, daß in den wenige Monaten der Besatzung durch die Franzo. sen diese so durchaus deutsche alte Stad latinische Akzente bekommen hat. Nicht nur, daß die Trikolore von öffentlichen e. bäuden, Hotels und Kaufhallen weht, dat französische Soldaten unter den Klängen der Clairons durch die Gassen marschle. ren, vielmehr hat sich der Ton, der die Mu. sik macht, allgemein geändert, und manche Altsasse und Schwabe sibt lächelnd 2 daß Höflichkeit und Grazie heute eine durchaus bedeutsamere Rolle spielen, denn je zuvor: gute Beispiele verbessern schlechte Sitten, und die nicht nur korrekte, vielmeh liebenswürdige Haltung der französischen Besatzung hat die Umgangsformen wesen lich beeinflußt. Besonders positiv zu werten ist dag gue Verhältnis des Gouvernement frangais 2 den deutschen Behörden, als da sind vor- nehmlich das süd württembergische Staatz. Sekretariat mit Staatsrat Professor Dr. Cat Schmid— dem Referenten übrigens für den Stuttgarter Verfassungsentwurf— an der Spitze, die Stadtverwaltung und andere Dienststellen. Die Konzentration so man- cher Verwaltungsstellen im unzerstörten Tübingen bedeutet naturgemäß eine starke Belastung des Wohnraums, wennschon Ostflüchtlinge bislang in der Stadt— W im gesamten Hinterland— nicht aufgenom- men wurden. Allerdings rechnet man mit einem Zustrom der Banatdeutschen, und die Schwaben werden wohl oder übel ihte oft gerühmte Gastfreundschaft beweisen müssen. Hört man heute die Norddeutschen, die in Tübingen leben, so möchte man mei- nen, daß eine recht starke Animosität de Eingeborenen gegen die nördlichen Inva- soren besteht, während die Tübinger zul Befragen antworten: Immerhin sind wir keine Bayern“.. und damit ihr Maß an Toleranz den Fremden gegenüber dokumen- tieren. Theoretisch sind die Südwürttem⸗ berger durchaus für Beichseinheit und man könnte sich vorstellen, daß sich Tübingen als Universitätsstadt der Tatsache bewußt sein müßte, daß die Studenten der verschie- denen Zonen heute die einzige geistige und tatsächliche interzonale Verbindung dar- stellen; in praxi aber leben nord- und süd- deutsche Kreise. Soweit die„Außenpolitik“. Innerlich ha- ben die Gemeindewahlen, Mitte September, ein recht einheitliches Bild gezeitigt. Neben der CDU und der DV hatte überall die Liste der Parteilosen eine beachtliche Stim- menzahl zu verzeichnen. Bei den bevor- stehenden Kreisratswahlen werden diese „Parteilosen“ Männer und Frauen von den Parteien heiß umworben werden. Ist doch Schwaben, und insbesondere Tübingen, stets die Hochburg christlicher Lehre einer- seits, wie demokratischer Gesinnung an- dererseits gewesen. Das weltbekannte Tü- binger Stift darf sich rühmen, mit seinen Schülern, den Philosophen Schelling, Ben- gel und Hegel, eine Keimzelle der 48er Revolution gewesen zu sein. Der sogenannte „Unsinns-Club“, dessen Mitglieder in hel- ler Opposition zu den herrschenden An- sichten und insbesondere zu denen des Stiftes, dem sie angehörten, standen, wurde seinerzeit von einer strengen Pädagogik da- durch bestraft, daß man ihm den täglichen Schoppen entzog. Diesen Brauch scheint die Obrigkeit noch immer für eine wirk⸗ same Zuchtrute zu halten, denn die Erben des verfehlten politischen Jahrzehnts, das hinter uns liegt, entbehren schmerzlich den gewohnten Wein oder den landesühlichen „Moscht“. a Wenn trotz dieser und so mancher an- derer zeitbedingter Unbillen, zu denen vor- dringlich die bedenkliche Ernährungslage gehört— die Einwohner Tübingens haben als Zuteilung zeitweise nur 650 Kalorien täglich bekommen—, eine nicht unfreudige, Ja z. T. optimistische Stimmung in Stadt und Land herrscht, so ist das der dem Schwaben eigentümlichen Vitalität und Ar- beitsamkeit zu danken. Die Franzosen las- sen dabei den deutschen Behörden weil. gehend freie Hand, befleißigen sich selbst einer kaum spürbaren, aber wirksamen Propaganda und bemühen sich, die Deut- schen weniger politisch, als geistig in den westlichen Gedankenkreis und in die fran- 2z6sische Kultur einzubeziehen, Z. G. Die Insel 7 Erzählung von Reinhardt Völker Der Mann hieß Tobias. Die Insel war davon. Jetzt wußte er, daß die Insel ein namenlos. Weitab, durch Gebirge, die kei- ner übersteigen oder überfliegen konnte, und durch unüberquerbare Meere von der übrigen, dicht bewohnten Erde getrennt, lag die Insel, ein weites, grünes Küstenland in stiller, blauer See. In der Mitte der In- sel erhoben sich Hügel, die mit hohen, rau- schenden Bäumen bestanden waren. Auf dem höchsten der Hügel, friedlich unter breiten Linden und von Wiesen mit manns- hohen Blumen umgeben, stand das giebelige Haus, das einzige Haus auf der Insel, die einzige Heimstatt eines geretteten Men- schen, das Haus des Tobias. Still war das Haus, das alles barg, wes- sen Tobias zum geretteten Leben bedurfte. Schafe waren im Stall, Kühe und Schweine, Räucherkammern und Fässer für den Vor- rat waren im Haus. Uebervoll von Früch- ten war der Garten, den Obstplantagen und Himbeerhecken besäumten. in denen die wilden Vögel nisteten. Zur Quelle nahe beim Hause kamen Elche ohne Scheu am hellen Tage. 5 Er War als einsamer Mann auf einsamer Insel, nicht auf ergänzende Gemeinschaft angewiesen, war nicht gebunden an Han- del und Gewerbe und Staat. nicht an den täglichen Kampf um all die kleinlichen Notwendigkeiten, lebte nicht mehr in der Gasse von Freiheiten und Pflichten, von Gesetzen und Willkür. Endlich hatte To- bias sich von allem getrennt. Er war allein und voll Frieden, und keiner würde kom- men, diesen Frieden zu stören. Tobias streckte vom Lager aus, auf dem er lag, den Arm in die Höhe und griff zur Laute, die an der Wand der Kammer hing. Und da er die Saiten mit unsicherem Fin- ger berührte, klang der Lautenschlag wie Glockenton, der vom nahen Turm die Mit- ternacht anschlug— und Tobias erwachte Traum gewesen war. Tobias erhob sich vom schmalen Bett, auf dem er geschlafen hatte. und trat vor das mit lückenhaften Brettern vernagelte Fenster seiner Kammer, die als einzige Kammer die Zertrümmerung seines Hau- ses überstanden hatte. Tobias öffnete das Fenster, das letzte in der Ruine des Hau- ses. Vor ihm lag das Trümmerfeld der zer- störten Stadt. Ueber Schutt standen zer- rissene Giebel, brüchige Kamine, gespal- tene Mauern in der vom umwölkten Mond dämmerig gemachten Nacht. Allein der Turm mit der Glockenuhr. die eben Mit- ternacht geschlagen und Tobias aus dem, Traum von der Insel geweckt hatte, stand unversehrt inmitten der Trümmer. Darüber leuchtete ein einsamer Stern. Erst vor wenigen Wochen war Tobias zurückgekehrt. Seine zwei Kinder schliefen in den Armen der Frau für immer unter dem Schutthügel des zerstörten Hauses. Alles war verändert, ohne Sinn, ohne Lebensmöglichkeit. „Die Insel fragte Tobias sich selbst. Er sprach durch das offene Fenster. Dann lächelte er bitter:„Wir können nicht ent- rinnen, Es bleibt uns nur, aus dem Unter- gang eine letzte Weisheit zu retten. Aus- sprechbgr ist diese Weisheit nicht, aber ge- heim bestimmt sie unser Handeln und die erste Bereitschaft der Seele. Die Insel schenkt uns diese Weisheit nicht.“ Tobias schloß das Fenster. Er legte sich auf das Bett zurück, um auszuruhen für ein Tagewerk, das früh beginnen sollte. Spielplanänderungen im Nationaltheater. Wegen mehrfacher Erkrankungen im Perso- nal muß die für Freitag, den 11. Oktober an- 2 Erstaufführung der Komödie„Der o helpre ls, von Hjalmar Bergman, ve r- legt werden. Es wird an diesem Tage sowie am Montag, den 14. Oktober,„Don Carlos“ gegeben. Beginn der Vorstellungen jeweils 17.30 Uhr. Liehtbildervorträge in der Kunsthalle. In der Vortragsreihe„Die Kunst der Antike“ spricht am Donnerstag, den 10., mit Wieder- holung am Freitag, den 11. Oktober Professor Dr. Ranke, Feidelberg, über:„Aegypten, Neues Reich In diesem Vortrag wird die Kunst des Neuen Reiches behandelt, während dessen Aegypten zur Großmacht wurde und in dessen Mitte die eigenartige religiöse und künstlerische Revolution stattfand, die an die Namen Echnaton und seiner Gemahlin No- fretete geknüpft ist. 55 Jago und Desdemona neu Die Sonntagaufführung von Verdis „Otello“ im Nationaltheater trug inso- fern ein personell verändertes Gesicht, als zwei der Hauptpartien, der Jago und die Desdemona, anderen Händen anvertraut Waren. Ernst Hölzlin gab diesmal) den Jago. Er zeigt innerhalb seines beträcht- lichen stimmlichen Vermögens bei äußerst klarer Deklamation eine mannigfaltige Aus- drucksskala, legt allerdings als Sänger wie als Schauspieler das Gewicht seines Vor- trages so sehr auf bewußt theatralische Wirkung, daß er der Gefahr einer gewis- sen Ueber zeichnung und charakterlichen Veräußerlichung der Partie nicht immer entgeht. Sein Jago ist nicht so sehr der von finsteren Mächten getriebene, dämon- besessene Unheilstifter als der teuflische Bösewicht aus Grundsatz. Natürlich hat auch diese Auffassung ihre Berechtigung, doch verliert die Gestalt des Jago dadurch jenes rätselhaft hintergründige Fluidum, das sie erst ins wahrhaft Künstlerische er- hebt. Die unverhohlene Freude der Hörer an der gesicherten Musikalität des Sängers und seiner schönen freiströmenden stimm- lichen Kraft würde ohne jede Trübung sein, wenn es dem Künstler gelänge, sich in der Uebergangslage vom Brust- zum Kopfregister aus den Klammern einer leicht eintretenden reichlich engen und trockenen Tongebung zu befreien. Gertrud Jenne sang zum ersten Male die Desdemona. Gesang und Gebärde er- schienen in beseeltem harmonischen Ein- klang. Besonders die todestraurige Schwer- mut der mit starker Empfindung und ma- kelloser Tonschönheit gesungenen letzten Szenen wurde von der Künstlerin überzeu- gend und ergreifend erfühlt, wie denn über- haupt der Fleiß, mit dem ganz allgemein die Schwierigkeiten der Oper bezwungen wurden, auch in dieser teilweisen Neube- setzung seine schönsfen Früchte zeitigte. S. G. Programmatisches Theaterspiel in Stuttgart. Der programmatische Spielplan des Stuttgarter Neuen Theaters, der mit dem Thema der „Staatsidee“ beginnt und über„Krieg und Pazifismus“ in die Probleme des„Charakters“, der„Beziehungen der Geschlechter“ sowie in das„Sozialproblem“ greift, zeigt einen klaren Weg des Theaters als moralische Anstalt. Das Neue Theater beginnt seinen Zyklus„Be- ziehungen der Geschlechter“ mit Shakespeares „Sommernachtstraum“, bringt hierauf„Liebe“ von Wildgans sowie Goethes Clavigo“ und als deutsche Uraufführung„Die Schlitten- fahrt“ von Davis. Im Zyklus„Krieg und Pa- ziflsmus“ brachten die Kammerspiele des Theaters Bernhard Shaws„Helden“. Als„So- zlaldrama“ steht die Erstaufführung von Odets „Die das Leben ehren“ bevor. Die„Weber“ von Gerhart Hauptmann ergänzen diesen Zyklus. Als Uraufführung steht„Judiths Sohn“ von Max Burghardt im Zyklus„Um die Staats- idee“ auf dem Spielplan. Die deutsche Urauf- führung des Schauspiels„Patrioten“ von Kings- ley wird diesen Zyklus um ein wesentliches Werk aus der Entwicklungsgeschichte der amerikanischen Demokratie erweitern. Als Darsteller wurden u. a. Lina Carstens, Maria Koppenhöfer und Horst Beilke verpflichtet. Kl. Wilhelm Dieterle wieder in Berlin. Der Schauspieler Wilhelm Dieterle ist nach I7iäh- riger Abwesenheit wieder in Berlin einge- troften. Dieterle hat in Amerika als Regisseur Kesxbeitet und hat sich in Hollywood einen Namen erworben. Einer seiner Filme„Alles was Geld kaufen kann“ ist bereits in det amerikanischen Besatzungszone und in Berlin gezeigt worden. Emmi Görings Entnazifizierungsantrag ab- gelehnt. Frau Emmi Görings Antrag auf Ent. naziflzierung wurde von einem Münchener Entnaziflzierungs- Ausschuß abgelehnt. Emmi Göring hatte den Antrag gestellt, um ihren alten Beruf als Schauspielerin wieder aufnehmen zu können. Die Bekanntgabe det Ablehnung erfolgte durch einen Vertreter der Theaterabteilung der amerikanischen Militär- regierung mit dem Zusatz, daß Frau Göring falls sie sich an die amerikanischen Behörden wenden sollte, selbstverständlich auch von diesen Stellen abgewiesen würde. Frau Göring trat bekanntlich früher unter ihrem Mäd- chennamen Emmy Sonnemann auf. Neue Gesichter im Mannheimer Nationaltheater VI. In Hessen gebürtig Schulbesuch in Han- nover. Einige Semester Architektur an det Techn. Hochschule in Hannover, gleichzeitt Gesangstudium. Dann wurde das Studium der Architektur an de Nagel gehängt und endgültig Gesang stu- diert: Musikseminar in Kassel. 3 Jahre Stu, dierte ich ferner be der Kammersängerin v. Schuch in 8 und besuchte die dor Trude Grat tige Opernschule. Mein Anfangsengagement hatte ich in Erfurt. Bi zur Schliegung der Theater wirkte ich dann als Koloratursoubrette am Landestheater Lin und war daraufhin ein Jahr als Lazaretthelle- rin tätig. In meiner Eigenschaft als Koloratur sängerin des Nationaltheaters konnte ich mi dem Mannheimer Publikum bereits als Rosin im„Barbier von sevilla“ und als Zerbinetts „Akisdne auf Nass vorstellen, 4 ES K WI jerte eine für d. und I mit 1 Form- den n wann stellt, terspr der g gegen dem 1039 fragt. keins Die steriur rale publik Ver tag, 10 und E Kräme ruhe ü Pal tischer Höchs sokort schen ameril angeht Das Mitt w. Kern Osters . straße Au: Di. halter mach und! im f. brach könne über gen d naue deuts der 1 der e lin-F. —— ober 1946 — . n Wenige lie ra alte Stadt hat. Nicht tlichen Ge. weht, d n Klängen marschie. ler die Mu- id mancher chelnd 2 jeute eine jelen, denn n schlechte e, vielmehr Zösischen en wesent⸗ st dag gute rangais 2 sind vor- e Staatz. or Dr. Catl ens für den — an der ad andere n 80 man- nzerstörten dine starke Wennschon adt— wie aufgenom- t man mit chen, und übel ihre beweisen deutschen, man mei. nosität der hen Inva- binger aul sind wir r Maß an dokumen- dwürttem⸗ t und man Tübingen ne bewußt r verschie- eistige und dung dar- und süd- nerlich ha- September, tigt. Neben iberall die iche Stim- len bevor- eden diese n von den Ist doch Tübingen, hre einer- mung an- annte Tü⸗ mit seinen ling, Ben- der 48er sogenannte er in hel- nden An- denen des len, wurde agogik da- täglichen h Scheint ine Wirk- die Erben ehnts, das zlich den esühlichen mcher an- jenen vor- arungslage ens haben Kalorien infreudige, in Stadt der dem it und At- zosen las- den weit ich selbst virksamen die Deut- tig in den diie fran · Z. G. ——————— Ime„Alles its in der in Berlin antrag ab- g auf Ent. Münchener gelehnt. estellt, um ein wieder atgabe det rtreter det en Militär- au Görings, Behörden auch von rau Göring rem Mäd- ater gebürtis. in Han- e Semester an de uschule in gleichzeitt um. Dann tudium der an den angt und esang stu- seminar in Jahre stu- ferner be ersängerin n Dresden e die dor. hule. Mein furt. Bi ich dann eater Lin aretthelfe- Koloratur ich mich als Rosin rbinetta Dienstag, 8. Oktober 1946 eg. ae, See. Seite 3 5 kommt wieder ein Fragebogen! Wie schon kurz berichtet, hat der Alli- jerte Kontrollrat für alle Besatzungszonen eine einheitliche Volks- und Berufszählung für den 29. Oktober 1946 angeordnet. Stadt und Land werden in den nächsten Wochen mit Millionen Haushaltungslisten großen Formats überflutet werden. Diesmal wer- den nicht nur die üblichen Fragen(wo und wann geboren, ledig, verheiratet usw.) ge- stellt, sondern es wird auch nach der Mut- lersprache, der nationalen Abstammung, der gegenwärtigen Staatsangehörigkeit, dem gegenwärtigen Beruf, dem Geschäftszweig, dem ständigen Wohnort am 1. September 1939 und selbst nach der Vorbildung ge- fragt. Auch wer einen Kleingarten„von kleinstem Umfang!“ hat, muß dies angeben. „Schon wieder ein Fragebogen!“, wird mancher seufzen, da wir ja gerade die Rennkarten-Aktion hinter uns haben. Aber die Volkszählung ist notwendig. Sie soll zul Grund eines Stichtages eine Art„Mo- mentaufnahme“ des deutschen Volkes sein. Kleine Umschau Der Schwarzwaldverein unternahm am letz- en Sonntag mit seinen Mitgliedern einen Nach- mittagsausflug nach Schwetzingen. Ein Teil der Wanderfrohen spazierte von Rheinau aus zu zuß nach Schwetzingen, während der andere Teil die Bahn benutzte. Unter fachkundiger pührung wurde der Schwetzinger Schloßgarten besichtigt. Eine gemütliche Kaffeestunde be- dchlos den Nachmittag. Die Preisaufsichtsstelle des Wirtschaftsmini- glerlums Württemberg-Baden in Stuttgart, Olga- gtraße 89, ist bis 12. Oktober 1946 für den Publikumsverkehr geschlossen. Verein Deutscher Ingenieure. Am Donners- tag, 10. Oktober, spricht im Saal der Industrie- und Handelskammer Mannheim, L I, 2, Prof. Krämer von der Technischen Hochschule Karls- quhe über das Thema„Segen der Technik“. Paketpost an Kriegsgefangene in der bri- ischen Besatzungszone. Pakete bis zum Höchstgewicht von 5 Kilogramm können ab zokort an Kriegsgefangene, die in der briti- senen Zone untergebracht sind, von in der amerikanischen Zone wohnenden Familien- angehörigen geschickt werden. Das Fest der goldenen Hochzeit feiern am Mittwoch, 9. Oktober 1946, die Eheleute Johann kern und Frau Anna geb. Leuze, Rheinau, Osterstraße 9(früher Gontardstraße 20). 75 Jahre alt wird Sebastian Mayer, Mittel- strabe 18. Auskunftstellen über Gefallene oder Vermißte Die mehr als 16 Millionen Namen ent- haltende Registratur der ehemaligen„Wehr- machts-Auskunftstellen für Kriegsverluste und Kriegsgefangene“, ist jetzt in Frohnau im französischen Sektor Berlins unterge- bracht worden. Durch diese Auskunftstelle körmen die nächsten Angehörigen Näheres über Gefallene oder Vermißte der ehemali- gen deutschen Wehrmacht erfahren, Die ge- naue Anschrift lautet: Abwicklungsstelle, deutsche Dienststelle für Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen deutschen Wehrmacht, Ber- lin-Frohnau, Hubertusweg. Alpenverein Mannheim Zu einem Lichtbildervortrage des Alpen- vereins Mannheim hatten sich am letzten Sonntag eine große Anzahl von Mitgliedern und Bergfreunden eingefunden, In dem voll- besetzten Handelskammersaale sprach Herr Rudolf-Karlsruhe in seinem Thema„Unsere Bergheimat“, über die Entwickelung des Bergsteigens und des Skilaufes. Der Vortrag war begleitet von der Vorführung von zirka 150 herrlichen, kolorierten Berg- und Tal- aufnahmen, welche die Zuhörerschaft 80 recht die Schönheit der Berge sehen und fühlen liegen. Starker Beifall belohnte den Redner für seine Darbietungen. 8. Polizeibericht Ein 61 jähriger Mann aus Viernheim stürzte an einer Mannheimer Baustelle vom Gerüst und 20g sich so schwere Verletzun- gen zu, daß er nach Verbringung ins Kran- kenhaus starb.— An der Neckarmündung Friesenheimer Insel— wurde die Leiche eines Kindes geländet. Die Personalien konnten noch nicht festgestellt werden. Eine 45 jährige Frau aus Mannheim zog sich beim Sturz von einer Treppe so schwere Verletzungen zu, daß sie ins Krankenhaus verbracht werden mußte. Es besteht keine Lebensgefahr.— Ein 36 jähriger Mann aus Hockenheim wurde unweit des Pfingstberges auf freiem Felde von einem polnischen Wachtposten angeschossen. Er wurde mit einem amerikanischen LKW ins Kranken- haus gebracht; sein Zustand ist lebens- gefährlich. 5 Männer aus Mannheim machten sich des Diebstahls dadurch schul- dig, daß sie größere Mengen Lebensmittel amerikanischer Herkunft aus Schiffsladun- gen stahlen. Hausdurchsuchungen ergaben große Bestände an Mehl(ca. 60 Sack) u. à. Das Diebesgut wurde sichergestellt, die Täter dem Gericht übergeben. Die ersten Asterstöcke auf dem Markt Zum Grabschmuck für Allerheiligen waren am Samstag die ersten Asterstöcke zum Ein- Pflanzen auf dem Wochenmarkt, das Stück zu RM 2.—, zu kaufen. Sonst gab es Spinat und Endiviensalat im Ueberfluß, aber Weißkraut und Rotkraut fehlten ganz. Sehr vereinzelt sah man eine Kiste mit Kopfsalat, je Stück 15 Pfg. Preise: Chinakohl 14 Pfg.(Pfund), Spinat 15 Pfg.(Pfd.), Gelbrüben 12 Pfg.(Pfd.), Weißrüben 8 Pfg.(fd.), Endiviensalat je Stück 12—20 Pfg., Kohlrabi je Pfund 23 Pfg., Lauch von 3 Pfg. ab das Stück, Sellerieköpfe mit Laub von 8-20 Pfennig. Kalt, Bodenfrostgefahr Vorhersage bis Mittwochabend. Bei nördlichen bis östlichen Winden wolkig mit vorübergehender Aufheiterung. Abklingende schauerneigung, wei- 3 ziemlich kalt mit stellenweiser Bodenfrost- efahr. Aus dem Gewerkschaftsleben Zonenkonferenz des ADLGB Die gewerkschaftlichen Organisationen der amerikanischen Besatzungszone sollen in den einzelnen Ländern in Industrie-Ge- Werkschaften und diese wiederum in einem Landesgewerkschaftsbund zusammengefaßt werden, beschloß einstimmig eine Zonen- konferenz des Allgemeinen Deutschen Ge- Wwerkschaftsbundes, die am 3. und 4. Okto- ber in Nürnberg abgehalten wurde.„Die Gewerkschaften bejahen die Berechtigung von Unternehmerorganisationen,“ erklärte der Präsident des württembergischen Ge- werkschaftsverbandes und Vorsitzende des Zonenausschusses Markus Schleicher.„Wir müssen uns aber dagegen wehren,“ fügte er hinzu,„daß diesen Unternehmerverbänden die früheren Sonderrechte gewährt werden. Die Gewerkschaften fordern das Mitbestim- mungsrecht in der Wirtschaft.“(dana) Lohnveränderungen gestattet Nach einer Mitteilung des Großhessischen Ministeriums für Arbeit und Wohlfahrt hat der Alliierte Kontrollrat die Genehmigung erteilt, zum Ausgleich von Mißg verhältnissen und Ungerechtigkeiten auf dem Gebiet der Löhne in dringenden Fällen Lohnerhöhun- gen vorzunehmen. Der Lohnstop ist aber damit keinesfalls aufgehoben worden, Lohn- veränderungen bedürfen nach wie vor der Genehmigung der Militärregierung. Im Rah- men der Ergänzungsbestimmungen des Kon- trollratsbefehls Nr. 14 können zwischen den Gewerkschaften und den Arbeitgebern unter Kontrolle der zuständigen deutschen Behörden gewisse Veränderungen der Löhne vereinbart werden. Es kann beispielsweise Was unsere Leser bewegt Tulagen für Beinamputierte Vom 29. Juli bis 25. August 1946 erhielten beinamputierte Berufstätige Zulagen für den Kräftemehrverbrauch. Ab 26: August haben aber die durch Unfall zu Schaden gekomme- nen Beinamputierten scheinbar keinen zusätz- lichen Kräfteverbrauch mehr, sondern nur noch beinamputierte Kriegsbeschädigte des letzten Krieges. Sicher vergönnt ihnen nie- mand diese Zulage, aber wer hat angeordnet, daß die durch Unfall geschädigten Beinampu- tierten keine Zulagen mehr erhalten? Sind das noch die Geheimen Kommerzienräte von ehe- dem, die solche Entscheidungen am grünen Tisch treffen? Der Schreiber dieser Zeilen ist Beinamputierter; für die Zulagen aber leider nur Unfall geschädigter. Wenn du, wie in die- sem Falle, etwas erhalten willst, so mußt du also künftig dein Bein nicht bei der Arbeit, sondern in einem Kriege verlieren. Ph. Crötzmann. Anmerkung der Redaktion: Aehnliche Zu- schrikten liegen wegen der unterschiedlichen Behandlung von Kriegs- und Unfallgeschädig- ten bei der Gewährung von Freifahrten und der bevorzugten Abfertigung vor. i Tellergerichte Die Stammesser sammeln heute allerhand Erfahrung. Da sie meist ihre Kartoffelmarken für eine längere Periode in den Gaststätten abgeben, sind sie noch schlimmer daran als die anderen, 1 vorschriftsmäßig„Tellergerichte““ und Salate auf den Speisekarten der Restaurants. Aber,— Man staunt, was alles darunter verstanden wird, und wie sich die Suppen wie mit Zauber- hand verwandeln. Es ist ja fast allgemein üblich geworden, daß man sich seine Nähr- hefe mitbringt, um der dünnen Suppe ein wenig nachzuhelfen. Anschließend bekommt man das sogenannte„Tellergericht“ serviert. Dieses besteht auch nur aus Suppe, die durch den Zusatz von Nährhefe zu einem Brei ein- gedickt war. Ich aß also das gleiche wie vor- her. Dafür kostete jetzt das Tellergericht 80 Pfennige. Das sind 40 Pfennig weniger als ein ganzes Paket Nährhefe. Das ganze„Essen“ machte mit Suppe und einem Glas Bier 1.50 Mark, während der glückliche Kartoffelmar- kenbesitzer 1,20 Mark für sein Essen bezahlte. Er hat noch das Gefühl, einigermaßen gestät- tigt zu sein, während der andere nur einen Anreiz zum Essen erhalten hat. W. Picker. Kuriosum Ich freue mich immer, wenn ich in der Zeitung lese, daß dieser oder jener Betrieb, der Hausrat, Möbel oder Porzellan fertigt, an- gelaufen ist. Wie gerne würde ich mir etwas Geschirr kaufen oder eine Bettstelle. Kommt man aber auf dem Wirtschaftsamt in der Frühe nicht mit den ersten an die Reihe, dann sind Für diese Unglücklichen stehen die Bezugscheine schon ausgegeben.„Kontin- gent für heute ist aufgebraucht.“ Hat man endlich einmal einen Bezugschein für Texti- lien, so läuft man von Geschäft zu Geschäft und erhält immer die gleiche Antwort, aber keine Ware:„Kommen sie in etwa 14 Tagen oder vier Wochen wieder mal vorbei.“ Seit August 1945 habe ich einen Berechtigungs- schein für einen Herd. Aber noch keinen Herd. Vielleicht kommt man noch auf den Gedanken und sagt, daß ich deshalb auch keine Kohlen oder Brennholz benötige. Meine Frau läuft seit Monaten schon von Geschäft zu Geschäft: „Herde? Haben wir nicht! Wann wir wieder eine Lieferung bekommen, wissen wir auch nicht. Sie müssen eben immer nachfragen.“ Ich träume immer von meinem schönen, wei- Ben Herd, den ich einst hatte. Und deshalb War ich auch heute wieder auf dem Wirt- schaftsamt, um meinen Bezugschein erneuern zu lassen. Es wurde mir aber erklärt, daß zur Zeit keine Bezugscheine für Herde da wären. Außerdem müsse ich den Mietvertrag mitbrin- gen. Zum Glück habe ich den noch, der ist noch nicht verfallen. Neuerdings bietet der Händler Herde an, die in kurzer Frist liefer- bar sind. Jetzt gibt es aber keine Bezug- scheine? Ist das kein Kuriosum? Warum habe ich keine Beziehungen? K. Lauer. eine Angleichung der Löhne für Frauen und Jugendliche an die Tariflöhne für Män- ner bei gleicher Arbeitsleistung herbeige- führt, in einigen Industriezweigen, wie dem Baugewerbe und dem Kohlenbergbau, darf eine Korrektur der bisherigen Löhne vor- genommen werden. Gleichzeitig wird der Lohnstop für solche Arbeiter aufgehoben, deren Stundenlohn unter 0,50 RM liegt. Wo besonders ungünstige Veränderungen in Be- zug auf die wirtschaftlichen Verhältnisse vorliegen, besteht die Möglichkeit, ganze Industriegebiete von einer Lohnklasse in eine andere zu überführen.(dana) Kleine Gewerkschaftsrundschau Zu den bevorstehenden Land- und Kreis- tagswahlen in der Sowjetzone erließ der Vor- stand des FDGB einen Aufruf, in dem er die Werktätigen auffordert, ihre Kraft der Wahl- arbeit zur Verfügung zu stellen und ihre Stimmen den Antifaschisten zu geben. Die gewerkschaftlichen Grundsätze und Forde- rungen, zu denen der Kampf gegen Kriegs- verbrecher und Reaktion, die Sicherung der Einheit Deutschlands, der Grundrechte und das Mitbestimmungsrecht der Werktätigen, die Auflösung der Monopole, Trusts und Syndi- kate, sowie die Steigerung der Produktion für die Friedenswirtschaft und der Ausbau der sozialen Gesetzgebung gehören, sollen auch in den Parlamenten vertreten sein.(dana) „Die gewerkschaftlichen Organisationen der britischen Zone werden sich künftig ohne Eingreifen der Militärregierung frei entwik- keln können“, erklärte der Chef der Abtei- lung für Arbeitseinsatz der britischen Militär- regierung, Luce, auf einer Tagung des Zonen- vorstandes und des Zonenausschusses der Ge- werkschaften in der britischen Zone, die in Bielefeld stattfand.„Die Gewerkschaften wer- den ständig wachsenden Einfluß auf die Fest- legung von Lohnsätzen und Arbeitsbedingun- gen erhalten.“(dana) Auf einer Konferenz des Birminghamer Ge- werkschaftsrates wurde eine Entschließung angenommen, in der zum Zwecke der völ- ligen Beseitigung des Faschismus der sofor- tige Abbruch der diplomatischen und Handels- beziehungen zu Franco-Spanien gefordert wird.(dana) Der Exekutivausschuß des Weltgewerk- schaftsbundes beschloß, der jetzigen griechi- schen Gewerkschaftsor ganisation solange die Mitgliedschaft zu verweigern, bis den Ge- werkschaften alle Rechte zurückgegeben sind und die griechischen Arbeiter volle Organisa- tionsfreiheit besitzen.(dana) Einen neuen Tarifvertrag für die Berg- arbeiter hat die Gewerkscheft Bergbau im FDGB der Sowietzone ausgearbeitet und ab- geschlossen. Gegen Scheinarbeit und Bezahlung in Naturalien Das Arbeitsministerium für Württem- berg-Baden hat die Arbeits- und Landrats- ämter auf die unhaltbaren Zustände hinge- Wiesen, die durch die Schwarzarbeit, das Eingehen von Scheinarbeitsverträgen und die Arbeitsleistungen gegen Naturalien ent- standen sind. Um diesen Mißständen nun- mehr ein Ende zu machen, werden die Vor der Spruchkammer Zwei Hauptschuldige— Ein Minderbelasteter In der öffentlichen Sitzung vom 25. Sep- tember stand der 56 Jahre alte städtische Angestellte Gramlich vor der Kammer. Der Angeklagte war Parteimitglied seit Juni 1936, trat drei Jahre vorher in die allgemeine Ss ein, gehörte dem Ss-Toten- Kkopfbataillon an und war außerdem Lager- leiter im Frauenlager Wolffen des KZ Bu- chenwald. Die Kammer mußte sich nach den Bestimmungen des Entnaziflzierungs- gesetzes dem Antrag des öffentlichen An- klägers anschließen. Der Spruch lautete: Hauptschuldiger, drei Jahre Arbeitslager. Die automatischen Folgen des Artikels 15 tretéen für die Dauer von zehn Jahren in Kraft, dazu hat Gramlich die Kosten des Verfahrens zu tragen. Der 42jährige ehemalige Reichsbahnsek- retär Karl Thiessen aus Mannheim war seit 1925 Mitglied der Partei, außerdem Oberscharführer der SA. Die Beweisauf- nahme ergab, daß Thiessen gleich nach dem Zusammenbruch ohne Entgelt in einem Bunker die Betreuung von Flüchtlingen und Kriegsgefangenen übernommen hatte Und sich auch freiwillig an Wiederaufbau arbeiten beteiligte. Nach dem Antrag des öffentlichen Klägers, den Beschuldigten in Gruppe zwei einzureihen, fällte die Kam- mer folgenden Spruch: Minderbelasteter, sechs Monate Bewährungsfrist und Zah- lung von 50 Mark Sühnegeld. Der 44 Jahre alte Elektrotechniker Karl Reichenthaler war seit 1930 in der Partei und brachte es in der allgemeinen Ss zum Sturmbannführer. Weil er in den Jahren 1929 bis 1934 arbeitslos War, will er in die Partei eingetreten sein, um Arbeit zu bekommen. Der Beschuldigte versucht klar zu machen, daß die Ss nur ein harm- loser Sportverein“ gewesen sei. Dann sei die Ss bei Kundgebungen nur als„äàußere Dekoration“ vor der Rednertribüne gestan- den. Der öffentliche Kläger beantragte Ein- reihung in die Gruppe der Aktivisten. Auch die großangelegte Verteidigungsrede konnte die Kammer nicht davon abbringen, in Rei- chenthaler einen Hauptschuldigen zu sehen und ihn für zwei Jahre in ein Arbeitslager zu schicken. W. L. Aemter aufgefordert, durch Anschlag auf die Strafen hinzuweisen, die jeder zu er- Warten hat, der ohne Genehmigung Arbei- ten ausführt, sich Arbeiten in Naturalien bezahlen läßt, die Vorschriften über die Meldungen beim Arbeitsamt unterläßt oder Scheinarbeitsverträge eingeht oder unter- zeichnet, Diese Vergehen werden mit Geld- strafen bis zu 10 000 Mark oder Gefängnis bis zu 12 Monaten bestraft. Alle bekannt- werdenden Fälle sind der Staatsanwelt⸗ schaft zwecks Herbeiführung der gericht- lichen Sühne zu melden. . Film-Rundschau Odeon: Meine Frau die Hexe Ein anmutiges und kokettes Hexchen geht auf Rache aus. Die Regie schöpft alle filmtechnischen Möglichkeiten aus. Hervor- ragende Darsteller stehen in fröhlichem Wettstreit mit gut gelungenen Trickauf-⸗ nahmen. Das Drehbuch ist einfallsreich, die Photographie arbeitet mit allen Schikanen. Zusammen entstand ein Tutti-frutti aus Liebe, Sentimentalität und Groteske. Der Film ist Parodie und will unterhalten, ent- spannen und frohe Laune bereiten. Ein Meisterwerkchen der leichten Muse. Das Publikum amüsierte sich königlich. W. I. Capitol: Adam hatte vier Söhne Einer von diesen vier Söhnen fällt kurz vor seiner Abfahrt an die Front einer„Liebe auf den ersten Bliek zum Opfer und bringt seine junge Frau ins elterliche Heim. Im Rahmen einer Familiengeschichte behandelt der Film auf eine ganz interessante Art das Problem der Kriegsehen und deutet auch so nebenbei an, daß ein Krieg bankrotten Unternehmern wieder auf die Beine hilft und recht hohe Profite einbringt.— Die Wochenschau ver- mittelt uns einen Blick in das Leben der „Falkenbewegung! in ihrem Ferienlager Lützelsachsen, wo zahlreiche Mannheimer Buben und Mädchen schöne Tage erlebten. Og. Aus Nah und Fern Seckenheim. Das Fest der goldenen Hoch- zeit konnte das Ehepaar Anton und Anna Heierling, geb. Spies, Seckenheim, Kloppen- heimer Straße, feiern. 1 Ludwigshafen. Ab 7. Oktober 2 ein FD-Zug von Basel über Amsterdam nach Kopenhagen. Dieser Zug ist für den innerdeutschen Verkehr zwischen Köln und Ludwigshafen mit einer besonderen Wa- gengruppe zweiter und dritter Klasse zu- gelassen und zulassungspflichtig. Ein wei- terer FTD verläßt Köln um 4.24 Uhr und erreicht Ludwigshafen 9.52 Uhr. Der FD 211 verläßt in der Gegenrichtung Ludwigs- hafen um 22.50 Uhr und trifft um 5.15 Uhr in Köln-Hauptbahnhof ein. Das Zugpaar verkehrt nur dienstags, donnerstags und samstags.— Heidelberg. Das Heidelberger Gymna- sium, dessen Gründung durch den pfälzi- schen Kurfürsten Friedrich II. in der Zeit der Reformation erfolgte, feiert am 9. Ok- tober die 400jährige Wiederkehr seiner Grundsteinlegung. Aus diesem Anlaß findet im Königssaal des Heidelberger Schlosses ein Festakt statt, in dem durch verschiedene Redner dieses seltenen Schuljubiläums in der Geschichte der Universitätsstadt ge- dacht werden wird. Am Nachmittag folgt im gleichen Königssaal eine Aufführung des „Antigone“ des Sophokles. München. Die Denunziantin Marianne Wolter wurde von der Münchener Spruch-⸗ kammer in die Gruppe der Hauptschuldigen eingereiht. Die Betroffene, die als Nicht- parteigenossin seit 1934 der NS- Frauen- schaft angehörte, wird auf vier Jahre in ein Arbeitslager eingewiesen. Ihr gesamtes Ver- mögen wird eingezogen. Sie hat ihren kom- munistisch eingestellten Schwager erpreßt und ihn durch ihre Denunziationen ins Ge- fängnis und KZ gebracht. Radio Stuttgart sendet Dienstag, 8. Oktober: 10.00 10.30 Schulfunk. 11.15 bis 12.00 Landfunk. 14.30—15.00 Beschwingte Wei- sen. 18.419.000 Englisch für Erwachsene. bis 21.00 Opernklänge. 21.00—22.00 Jugendstunde. Mittwoch, 9. Oktober: 11.00—11.45 Kleines Kon- zert. 11.45—12.00 Haus und Heim. 12.413.000 Si- chersextett. 18.30-19.00 Perlen der Literatur, 19.80 — 2 8 Volk und Staat. 20.30 21.00 Wie hören Sie usik? 5 Dee 1 Mr geben die glückl. Geburt unseres Stamm- halters Gerhard bekannt. Dipl.-Kaufmann Egon Rappenecker und Frau Charlotte geb. Schniepp. Mhm.-Feudenheim(Nadlerstr. 13), 4. 10. 1946. E S STARBEN: f Elisabetha Grimm geb. Wahlig, meine Ib, gute Frau u. stets treusorgende Mutter, Schwie. germutter, Oma, Tochter, Schwester und Schwägerin ist im Alter von nahezu 63 Jah- ren sanft entschlafen. In tiefer Trauer: Adam Grimm, Lortzingstr. 14, nebst Kindern und Angehörigen. Amanda Glockner geb. Heilig, meine lbe. Frau, unsere gute Mutter, meine Tochter, Schwe- ster u. uns, Schwägerin starb am 2. Oktober. Mnm.-Käfertal, Stragehheimer Weg 7. Im Namen der Hinterbliebenen: Dipl.-Ing. Ru- dolt Glockner, Rainer, Gerhard u. Rudolf Glockner. Beisetzung erfolgte in Bruchsal. Ernst Renn, uns. gut. Vater. Großvater u. Ur- grogvater starb àm 3. Okt. im Alter v. 84 Ihr. in Gaiberg. I. N. d. tr. Hinterbl.: Emma Baumgarten geb. Henn, Mannheim, Secken- heimer Str. 112, Die Berdigung fand am Mon- tag in Mannheim statt. 5 Wüneim König, geb. 6. 2. 1910, mein innigstgel. Mann, us. Ib. Vati. ist am 28. 3. 45 bei Golzow gefallen. Nach langem Warten erreichte uns heute diese traurige Nachricht,. M.-Käfertal (Starke Hoffnung 11). 1. Okt. 1946. In tiefem Herzeleid: Tina König geb. Schweizer und Kinder Wilfried u. Margit sowie Angehörige. Helmuth Danter, mein 1b. Mann, uns, herzens- ut. Vater, Sohn, Schwiegersohn, Bruder, Schwager u. Onkel ist am 27. Sept. ganz plötzl. u. unerwartet im Alter v. nahezu 40 Jahren von uns gegangen. Die Beerdigung and am 30. Sept. in Viernheim statt. Allen Bekannten u. Verwandten, die ihm durch Teilnahme ul reiche Kranz- u. Blumenspenden d. letzte Ehre erw. haben, herzl. Dank. Viern- heim, Frſedrichstr. 38. 1. N. d. tr. Hinterpl.: Frau Kathar, Danter geb. Effler u. Kinder. Albert Probst, mein Ib. Mann, mein gut. Vater, unser urvergeßl. Sohn, Bruder, Schwager u. Onkel, starb nach schwerem, mit groß. Ge- dul ertrag. Leiden im Alter von 34 Jahren. M.-seckenheim Freiburger Str. 2), 4. 10. 48. n tleter Trauer: Käthe Probst geb. Keßler m. Kind Friedlinde u. verwande. Beerdigg. Dienstag, 3. 10, 14 Uhr, Friedhof Seckenheim. Anton Knopf, Schreinermeister u. Drahtmatr. Hersteller, wurde am 7. 10. 1948 nach lang., zehwer. Leiden zur letzten Rune gebettet. es Welletadt, 7. 10. 1948. T. N. d. tr. Hinterbl.: . au Kath. Knopf u. Kinder; Kaplan Gg. Ratz Marie Bittlingmaier, unsere herzensgute, treu- sorgende Mutter ist am 2. 10. im Alter von 75 Jahren in ihrem Heimatort Gundelsheim plötzlich u, unerwartet sanft entschlafen. In tiefem Leid: Die Kinder u. Verwandten. Erna Kühn geb. Brüchert, Hotelbesitzerin, meine gute Tochter, unsere lb. Schwester u. pante verschied unerwartet u. plötzlich am 4. 10. 1946. Mannheim(M 5. 8/9. Schloßhote), Hamburg. Frau Marie Brüchert als Mutter, Edith Brüchert u. Charlotte Carstens geb. Brüchert als Schwestern. Beisetzg. am Mitt- woch, 9. 10. 1946, um 11.45 Uhr. Hauptfriedhof. DANKSAGUN GEN: Für die erwiesene Anteilnahme u. die vielen Kranz- u. Blumenspenden b. Hinscheiden meines Ib. Gatten spreche ich allen auf die- seme Wege meinen herzl. Dank aus. Mhm.- Feudenheim, scharnhorststr. 27. Frau Anna M. Korwan und Söhne. Für die erw. Anteilnahme u. die zahlr. Kranz- spenden anläßl. des Todes meines 1b. Sohnes I. Fr. Zimmermann spreche ich auf d. Wege allen meinen herzl. Dank aus. Manheim, Verschaffeltstr. 5. Wilhelmine Zimmermann. Für die viel. Beweise aufr. u. liebev. Teilnahme am Tode uns. lieb. u. treubes. Mutter Maria Magdalena Zirkel geb. Baron sagen wir auf diesem Wege unser. herzl. Dank. Im Namen aller Angehör.: Elisabeth Stoll geb. Zirkel. Ilvesheim, Schloßstraße 16. 07468 KIRCHLICHE NACHRICHTEN J Israelitische Gemeinde Mannheim, R 7, 24. Mitt woch abend 7 Uhr Gottesdienst. Donnerstag abend 7 Uhr Gottesdienst, Laubhüttenfest. 76 4 DITERIHT 4 usperantistoj! Bonvolu skribi al sekretario F. Os- mer, Mannheim, Mollstraße 36, por realigo al la Esperanto-Asocio Mannheim superpartia, au venu ion vendredon, je 19.00 à horo 61 + 2, 18. trinkejo; por konversaci en nia sole vera Ingro demokrata. En mallonga tempo denove okazos kurso por komencantoj en Abend- akademie Mannheim! Vivu Esperanto la lingro tutmonda! 907763 Tanzschule Knapp, Langerötterstraße 61. Neue Kurse beginnen, Anmeldung täslich 8 bis 20 Uhr. Wer erteilt Photograph. Lehrling(3. Lehrjahr) Fachunterricht? Fach- schullehrer bevorzugt. Ang. u. Nr. 07600 a. G. Wer erteilt Unterricht in polnischer Sprache in Wort und Schrift? Ang. u. F ehe, d.. Suche Lehrer! Jg. Aus- länder(Pole), deutsch- sprech., sueht Gelegen- heit zur Weiterbildung bis zur Primareife. Angeb. unter Nr. 07679 Wer erteilt Privat-Un- terricht in Englisch? Ang. u. 07718 a, d. G. 1 D AMTIICHE BEKANNTMACHUN GEN I Bekanntmachung. Zur Verwaltung der Beförde- rungsteuer für Beförderungen, die Unternehmer von Güterfernverkehr mit Geschäftsleitung im amerikanisch besetzten Teil Badens seit dem 16. Juni 1946 ausgeführt haben und künftig aus- führen, ist das Finanzamt Mannheim zuständig. Die Beförderungsunternehmer haben dem Fi- nanzamt Mannheim binnen zwei Wochen nach Erscheinen dieser Bekanntmachung mitzuteilen, ob sie die Beförderungsteuer für Beförderungen im Güterfernverkehr selbst oder durch die Ar- beitsgemeinschaft für das Straßenverkehrs- gewerbe e. G. m. b. H., Sitz Mannheim, oder dureh andere Bevollmächtigte an das Finanzamt Mann- heim abführen wollen. In der Mitteilung haben sie anzugeben: 1. Name(Firma) und Sitz des Unternehmers; 2. die Zahl und die Kennzeichen der im Güterfernverkehr benutzten Kraftfahr- zeuge nebst Anhängern; 3. den Standort der Kraftfahrzeuge. Veränderungen gegenüber die- sen Angaben haben die Unternehmer dem Fi- nanzamt Mannheim binnen zwei Wochen an- zuzeigen. Wenn die Unternehmer die Beförde- rungsteuer selbst oder durch andere Bevoll- mächtigte als dureh die Arbeitsgemeinschaft für das Straßenverkehrsgewerbe e. G. m. b. H. an das Finanzamt Mannheim abführen, haben sie monatlich beim Finanzamt Mannheim eine Nachweisung nach dem beim Fianzamt erhält- lichen Vordruck Muster 6 zu 8 23 der Vorläufigen Beförderunssteuerdurchführungsbestimmungen in einem Stück einzureichen oder einreichen zu lassen und die Beförderunssteuer an die Finanzkasse des Finanzamts Mannheim ost- scheckkonto Nr. 1460 Postscheckamt Karlsruhe) zu entrichten; das Finanzamt Mannheim kann auf Antrag für die Abrechnung einen längeren als einmonatigen Zeitraum zulassen, wenn Be- förderungen gelegentlich oder nur in emnem Teil des Jahres ausgeführt werden oder wenn voraussichtlich kein höherer Jahressteuerbetrag als RM 500.— zu zahlen sein wird. Führt die Ar- beits gemeinschaft für das Straßenverkehrs- gewerbe e. G. m. b. H. Sitz Mannheim die Beför- derunssteuer an das Finanzamt Mannheim ab, so obliegen ihr auch die hierzu erforderlichen Geschäfte. Karlsruhe, den 24. September 1946. Der Präsident des Landesbezirks Baden Pan- desbezirksdirektor der Finanzen. 4092 Oeffentliche Erinnerung. An die Zahlung fol- gender Steuern wird erinnert: 1. inkommen- steuer und Körperschaftsteuer nebst Kirchen- steuer- Vorauszahlungen für das 3. Kalender- vierteljahr 1946 auf Grund abzugebender Er- Klärungen(Selbsteinschätzung), fällig 10. Okt. 1946. Eine Erklärung ist nur abzugeben. wenn das Einkommen im vorhergehenden Vierteljahr mehr als 1000 RM betragen hat. Vordrucke wer- den zugesandt. Eine Vorauszahlung ist auch ohne Erklärungsabgabe stets zu leisten, wenn dieselbe mindestens 3,.— RM beträgt.— 2. Um- satzsteuer für Monat September 1946(Monats- zahler) bzw. für 3. Kalender-Vierteljahr 1946 Vierteljahreszahler) auf Grund von Umsatz- steuervoranmeldungen, fällig 10. Oktober 1948. — 3. Lohnsteuer für Monat Stepember 1946(Mo- natszahler) bzw. für das 3. Kal.-Vierteljahr 1946 Viertelſahreszahler) nebst Kirchenlohnsteuer (ausgeschieden nach Religionsbekenntnissen) auf Grund von Lohnsteueranmeldungen, fällig 10. Oktober 1946.— 4. Beiträge zur Finanzie- rung der landw. Betreuung(früher Reichsnähr- standbeitr.) für das Ri 1946 auf Grund der zu- letzt zugestellten Bescheide, fällig 25 Oktober 1946.— 5. Sünnebeträge auf Grund der zu- gestellten Sühnebescheide bzw. Spruchkammer- urteile.— 6. Abschluß bzw. Vorauszahlungen auf Grund der zugestellten Steuer- uswy. Be- scheide.— Einzelmahnung erfolgt nicht mehr. Rückstände werden unter Berechnun der Säumniszuschläge, Gebühren und Kosten im Vollstreckungsverfahren eingezogen. Steuer- nummer angeben. Die Finenzämter Mannheim Weinheim und Schwetzingen. 4091 1 N 1 Mädchenstrickweste bl. Braune B 5 rieftasche m. 5 am 3. 10, 15 Uhr in Ausweispap., Bildern, euostheim verl. Ab- amer. Militärbeschein. Zugeb geg. gute Bel. u. amerik. Geld in der Dr. Heer, Paul-Mar- Geg. Rheinau Ne 2 1 0 Neckarau e 49, Telephon Feudenheim 8 Seg. Belohng. abzug. bei Ist. Sgt. Kuchman, Slud Field Hospital, Rheinau. 07943 Rad zu Leiterwägelchen zw. Bahnhof u. Carola- straße verl. Bei Rück- gabe gut. Bel.(ev. Ar- Herr 3 Schmitt, ren arolastr. 16. 07846 Suche Motor 5 Gold. Da.-Armbanduhr, 20 PS, 5 viereckig, a. d. Wege cem, Bauj. 1939, 4 Zyl., J 7. Pontonbrücke, 58 mm, Kolbenhub Neckarwiese am 7. 10. verlor. Abzugeb. geg. gute Belohnung bei Schönig, Heldgarage, J 7. 07929 Schwarze Briefmappe m. Führerschein verlor. Abzug., geg. gute Bel. im Depot Schlachthof, Stgt. Wood. 97884 Br. Brieftasche auf dem Meßplatz verloren. Finder wird gebeten, den Paß in der Ge- schäftsstelle d. Bl. ab- zugeben, Geld kann behalten werd. 07936 95 mm. Zuschrift. erb. an Keramefs, Heidel- berg, Rohrbacher Str. Nr. 135. 2937 1 GESCHATETE Firmenmantel f. Trans- port- Unternehmen zu erwerben gesucht. An- gebote unter P 4053 an die Geschäftsstelle. Gmbff.-Mantel zu kauf. gesucht. Angeb. unter AM 7268 an Wirt- schaftsprüf. Pr. wösch-, ler, Heidelberg, Haupt- straße 8. 4057 1 VERANSTALTUNGEN 1 Palast-Theater, Breite Str., J 1, 6. Bis einschließl. Donnerstag in Erstaufführung! Eine bezaubernde Liebesgeschichte„Der Sonntagsgast“. Ein Fox- Fm mit Anne Baxter u. a. Neueste Wochen- schau. Beginn: 10,00, 12,10, 14.25, 16.40. 19,00 und 21.10 Uhr. Vorverkauf ununterbrochen ab 9 U. Palast-Theater, Breite Straße, J I, 6. Wir bringen ab Freitag in Erstaufführung die entzückende Filmoperette„Musikpiraten“! mit der be- rühmten Darstellerin Margret Loockwood. 4083 Capitol-Filmtheater Mannheim. Gastspiel des Bachlenz-Theaters Heidelberg: Ab Dienstag, d. 8. Oktober, tägl. 20.45 Uhr:„Der fidele Bauer“, Operette in drei Akten von Leo Fall. Inszenie- rung: Hans Roland. Musikalische Leitung: Egon Bosch, Bühnenbilder: Eugen Stadler. Eintritts- karten in den bekannten Vorverkaufsstellen. Veröffentlicht unter Sonderbewilligung der Theater- u. Musikkontrolle, Information Con- trol Division, Heidelberg. 308 13. Oktober Beginn 11 Uhr, im Astoria-Theater, Mittelstraße 41: Sonntag-Morgenfeier. Kammer- Sängerin Hilde Scheppan, Staatsoper Berlin und Bühenfestspiele Bayreuth, singt Lieder von Beethoven, Schubert, Schumann, Brahms, R. Strauß und Pfitzner. Arien von Pueeini und Wagner. Am Flügel: 1. Kapellmeister Richard Laugs, Nationaltheater Mannheim. Karten zu RM 6.—, 5.50, 5.—, 4.—, 3.— und 2.— bei den Vorverkaufsstellen: Schmitt, P 5, 1; Camien, N 7, 9; Schleicher, Tattersall-Kiosk; Böttger, O7, am Wasserturm; bei Lenz, Feudenheim, Hauptstr. 18; Heinz Baumann, Friedrich-Ebert- Straße 42; bei Schreckenberger im OEG-Bahn- hof und an der Tageskasse. Veranstaltet von Heinz Hoffmeister, Konzertdirektion Mannheim Feudenheim. Lizenz-Nummer 1088. Groß-Cireus Hermann sSchickler in Tournee gemeinschaft mit Circus Sarrasani kommt mit dem modernsten Zeltbau des Kontinents(4000 Plätze), 100 Wagen, 150 Tieren und 250 Menschen nach dem außer gewöhnlichen Erfolg in den Großstädten der englischen one mit besten gircensischen Leistungen demnächst nach Heidel- berg, Meßplatz. 4084 1 VEREIN 1 Einladung! Sämtl. früheren u. jetzigen Mitgl. der Auto-Centrale Mannheim, soweit sie noch im Besitze von Hausanteil sind, werden hiermit zu der am 13. Oktober 1946, vorm. 9 Uhr, im Mar'gt- stübel, Gabelsbergerstr. 11, stattfindenden Mit- Slieder- Versammlung eingeladen. 07355 Verèin Deutscher Ingenieure Mannheimer Be- zirksverein e.V. Am Donnerstag, 10. Okt. 1948, pünktl. 17.30 Uhr, spricht im großen Sasl der Industrie- u. Handelskanimer, L I, 2. Herr Prof. Dr. Krämer, Techn. Hochschule Karlsruhe über Segen der Technik. 5 877 20.15 Stellend. Selte 4 Des- aua Dienstag, 8. Oktober 1940 Niedere Resultate der Oberliga VfL Neckarau— Kickers Offenbach 1:1 Vor 8000 Zuschau- ern spielten die Of- kenbacher, die mit zahlreichen Anhän- gern nach Mannheim kamen, gegen den VfL Neckarau an der Altriper Fähre. Der Neuling im Oberhaus stellte in einem bis zum Schluß gelaufe- nen Tempo seinen Mann und überrasch- te mit diesem nied- rigen Ergebnis, zu- mal die Kickers am Sonntag zuvor mit 6:0 den Schwaben Augsburg das Nach- schen gaben. Den stämmigen Kickersspielern gegenüber wirkten die kleinen, aber schnellen Spieler des VfL sehr zerbrechlich. Platzl zeigte bei Beginn zwei schöne Abwehrleistungen. Das Zuspiel der Kickers war raumgreifend und gefährdete das Neckarauer Tor des öfteren. Diringer konnte mehrmals rettend eingreifen. Der Schiedsrichter Jauch(Stuttgart) gibt ein Abseits, das lebhaften Protest hervorrief. Kickers zeigte ein gutes Zusammenspiel im Sturm, der den ersten Erfolg brachte. Der wendige Schreiner(früher VfR) wurde be- dient und unhaltbar landete der Ball im Neckarauer Tor. Ein gut vorgetragener An- griff Neckaraus scheiterte an dem Offenbacher Torhüter. Nowotny als linker Läufer be- schickte in gutem Abspiel den Sturm. Kurz vor Halbzeit konnte Wenzelburger den Aus- gleich herstellen. Schreiner und Barlogh schieden für kurze Zeit wegen Verletzung aus. Dem Schiedsrichter unterliefen Nach- sichtigkeiten bei offenen und versteckten Fouls beider Mannschaften. In der zweiten Halbzeit steigerte Kickers das Tempo, das Neckarau bis zum Schluß durchhielt. Nach einem flüssigen Auf- und Abspiel konnte trotz leichter Ueberlegenheit der Kickers kein Er- folg erzielt werden. Beide Torwächter zeig- ten schöne Abwehrkunst. Die Unentschlos- senheit des Schiedsrichters beim Spiel wirkte sich zum Schluß in eine Keilerei unter fana- tisſjerten Anhängern aus. Man vermißte bei mehreren Spielern sportliche Fairnis und bei einem Teil der Zuschauer eine sportliche Haltung. 2b— VfR Mannheim— Eintracht Frankfurt 0:1 Das zweite Meisterschaftsspiel war für die 6000 erschienenen Sportanhänger eine Ent- täuschung. Eine Kickerei von beiden Mann- schaften, allerdings vom Wind beeinträchtigt, die keine besondere Leistung war. Die Ein- tracht-Mannen brachten gegen die Mannhei- mer VfR-Mannschaft, die noch sehr unter den Abwanderungen zu leiden hat, nur ein mage- res Tor zustande, Die Frankfurter waren eine Klasse besser im Spiel, verschossen aber gegen die sehr nervös und auf Abwehr eingestellten Mannheimer die schönsten Bälle. Dem If war mehrere Male das Glück hold, doch fehlte, um Erfolge zu erzielen, die nötige Konzentration vor dem Tor des Gegners. Stiefvater, Klee. Raiber und Rößling waren im Verein mit dem Torhüter Weis die, Spie- ler, die immerhin noch etwas zeigten. Strie- binger kam nicht zum Zuge und enttäuschte viele Sportanhänger. Zwei Freistöße wurden vom Vn verschossen. Bei Eintracht waren es nur die Spieler Wirsching und Adam Schmitt, die aus der schwachen Mannschafts- leistung hervorragten. Torlos ging es in die zweite Hälfte. Der Mittelläuter Gärtner spielte Wirsching einen Ball zu, der das ein- zige Tor des Spiels für Frankfurt einschoß. Nach beiderseitigem Vergeben von Bällen drängte Frankfurt zusehends, konnte aber bis zum Abpfiff kein greifbares Resultat mehr erzielen. Der Schiedsrichter Walter(Stutt- gart) leitete das Spiel gut. eb- SpVg. Fürth— SV Waldhof 1:2(0:1 Das erste Auswärtsspiel in der neuen Runde der Oberliga bestritt der S Waldhof im Fürther Ronhof. Obwohl sich der Gastgeber in der ersten Halbzeit nach besten Kräften wehrte, mußte er dem schulmäßigen Zusam- menspiel der Waldhofer das Feld überlassen. doch auch im Sturm der Mannheimer wollte es nicht so ganz klappen. Die technische Ueberlegenheit war sehr groß, aber vor dem Tor wurde zu viel gefummelt und das Schie- Ben vergessen. Waldhof hätte bei Seitenwech- sel weit höher in Führung liegen müssen. Nur Herbold gelang in der 30. Minute ein schönes Tor, das allerdings nicht ganz unhaltbar War. Die zweite Hälfte sah Waldhof weiter im Vor- teil. Halbhoch wurde der Ball von Mann zu Mann gespielt, für das Auge zwar bestechend, aber immer noch ohne Erfolge. Einzelne Vor- stöge der Fürther blieben schon bei der kon- sequent abdeckenden Läuferreihe Waldhofs hängen. In der 12. Minute konnte dann end- lich Fanz den Ball zum 2:0 einschießen. Ein Strafstoß brachte, von Hofmann geschossen, kurz vor Schluß das einzige, Gegentor der Fürther zustande. Dadurch bekamen diese ge- Waltigen Auftrieb. Ein weiterer Strafball konnte von Glaß nicht mehr gehalten werden, aber der Schiedsrichter hatte vorher bereits wegen unfairen Spiels eines Fürthers abge- flffen.. 90 Im ganzen gesehen, zeigte Fürth ein schwa ches Spiel. Lediglich Tormann Niemann und Hofmann im Sturm konnten gefallen, während Popp sich nie durchzusetzen vermochte. Wald- hof bot eine gute Gesamtleistung. Im Sturm waren Herbold und Fanz die treibenden Kräfte. Rensch fand sich erst im letzten Abschnitt des Spieles zurecht. Von den Flügeln War Kilian der Bessere. Läuferreihe und Verteidigung er- gänzten sich gegenseitig ausgezeichnet. Auch lag, der anstelle des verletzten Vetter das Tor hütete, war gut. Das Gegentor konnte er nicht verhndern, Schiedorichter Müller(Frank- furt) leitete vor 6000 Zuschauern N . Verbandsliga Gruppe Nord Sandhofen— Viernbeim 1:0; Phönix Mann- heim— Sinsheim 4.1; Sandhausen— Feuden- heim 2:2; Neulußheim Rohrbach 1217 Mos- bach— Friedrichsfeld 1:3; Neckargemiind— Eppelheim 1:6; Walldürn Wertheim 2 Sandhofen hat die Rohrbacher Niederlage schnell überwunden und konnte durch seinen 10-Sieg über Viernheim die ersten Punkte 1 jeh buchen.. 5 gente Mannheim siegte gegen Sinsheim erwartungsgemäß und ist am zweiten Spiel- tag noch der einzige Verein ohne Verlust- 5 hei hatte in Sandhausen den er- udenheim ha 1 8 5 85 schweren. 1 9 Sandhausen Slice 1e 2:0 ins een e noch in der ersten Spiel hälfte aus und konnte dann das 2:2 bis zum Ende halten. Der Voraussagung sich die Rohrbacher entsprecehnd holten in Neulußheim einen Punkt. Die Punkteteilung entspricht den bei- derseitigen Leistungen. Friedrichsfeld errang in Mosbach einen wertvollen 3:1-Sieg, der den Anschluß an die Spitze sicherstellt. Der 6:1-Sieg Eppelheims in Neckargemünd muß ebenso wie der 2:7-Erfolg der Werthei- mer in Walldürn als Ueberraschung bezeich- net werden. In beiden Spielen rechnete man den Platzvorteil als günstige Voraussetzung für einen Erfolg. 2 do do d t d d d de de d d to d Pkte. Tore 4:0 8: Phönix Mannheim Eppelheim Feudenheim Friedrichsfeld Rohrbach Wertheim Viernheim Sinsheim Neulußheim Sandhofen Sandhausen Walldürn Mosbach Neckargemünd — d D D D 2 8 2 Eee )J de een 37 ** de de de ie d d* d d d 8 — 88 2 8 Fußball-Oberliga: VfB München 5:1, Karlsruher FV— Stuttgarter Kickers 1:3; FC Schweinfurt BC Augs- burg 2:0; Ulm 1846— Phönix Karlsruhe 6:0; FSV Frankfurt— Viktoria Aschaffenburg 2:0; Schwaben Augsburg— 1. FC Nürnberg 13; Bayern München— 1. FC Bamberg 1:2. Bezirksklasse: Seckenheim Wallstadt 3:2; 07 Mannheim— Rheinau 0:2; Ilvesheim — Käfertal 0:3; Schwetzingen— Plankstadt 4:3; Hockenheim— Weinheim 2:2; Oftersheim — Altlußheim 1:2. Schriesheim Edingen 2:1; Ersatzliga Neulußheim— Waldhof 1:8; Jugend Neuluß- heim— Brühl 3:0; S Mannheim— 1912 Neckarstadt 4:2; II. Mannschaften 2:2. Die Handballrunden In Ketsch weilte der VfR mit stark ersatz- geschwächter Mannschaft. Aus dem FHalb- zeitergebnis 3:8 wurde bis Spielende 8:12, wo- bei der starke Wind manches Mal zum Tor- erfolg verholfen hat. Beide Mannschaften zeigten ein ruhiges, sauberes Spiel. Der Sieg kiel zu Recht an die Ketscher Mannschaft. In Hockenheim war der TV Rot, um von dort beide Punkte zu holen. Das Spiel stand im Zeichen gewisser Härten, die jedoch durch mehrere Dreizehnmeter- Bälle gebrochen wurden. Rot konnte seinen Sieg erst in den letzten Minuten sicherstellen. Handschuhs- heim behauptete sich gegen den Tabellenletz- ten und holte sich zwei weitere Punkte. Edingen ist nun neben dem VfR noch ohne Punkte, während Handschuhsheim zu Rot und Stuttgart Schwetzingen aufgerückt ist. Waldhof, der nun mit Heisek und Dr. Barth spielt, holte sich gegen TSV Schwetzingen einen sehr eindrucksvollen Sieg. Mit 17:6 mußten sich die Spargelstädter beugen und einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Wei. Leutershausen— VfL Neckarau 4:10. Die mächtig nach vorn gekommenen Berg- sträßler mußten auf eigenem Platz den Neckàrauern den 10:4 Sieg überlassen. In der ersten Halbzeit war Leutershausen ein kast ebenbürtiger Gegner. Halbzeitstand 3:3. Nach der Pause ging Leutershausen in Füh- rung, worauf jedoch sofort der Ausgleich kolgte. Neckarau drehte mächtig auf und er- zielte bis zum Spielende weitere Tore. Der Sieger hatte in allen Mannschaftsteilen kei- nen schwachen Punkt aufzuweisen. Im schö- nen Zusammenspiel wanderte das Leder von Mann zu Mann und nur eine größere Anzahl Paraden des Leutershausener Schlußmannes verhinderte eine höhere Torausbeute. Der Unterlegene, bei dem erstmals Reinhardt mit- wirkte, hatte das Pech, die Neckarauer in Hochform anzutreffen. Für Neckarau erziel- ten Sutter, Zeiher und Frank die Tore. Weh. Verbandsklasse: Spygg Ketsch VfR Mannheim 12:8; SV Hockenheim— TV Rot 9:10; Sd Leutershausen— VfL Neckarau 4:10; Dig Stimme der Pur teien. TSV Handschuhsheim— TV Edingen 3:2; SV Waldhof— TSV Schwetzingen 17:86. Bezirksklasse: SV 99 Seckenheim SV Ilvesheim 4:4, SV Friedrichsfeld— SV Hems- bach 5:10. Kreisklasse: hofen 9:5 Frauen: SV Friedrichsfeld— VfR Mann- heim 0:8; Ms Mannheim— SSV Sandhofen 3:33 SV Waldhof— Sd Ilvesheim 10:1; SG Leutershausen— SG 62 Weinheim 1:0; TSV Neulußheim— SV Hockenheim 21. Ms Mannheim— SSV Sand- Schwimmwettkämpfe in Karlsruhe Im Rahmen der Hundertjahresfeier des Karlsruher Turnvereins 1846 fanden im dicht- besetzten Städtischen Vierordtbad Karlsruhe Schwimmwettkämpfe statt, an denen die Schwimmvereine aus Heidelberg, Karlsruhe, Stuttgart, Pforzheim, Ulm, Mannheim, Bruch- sal, Durlach, Eßlingen und Ettlingen teilnah- men. Den Großteil der Sieger stellte Nikar Heidelberg und der Karlsruher Schwimm- verein Neptun 1899. Die Mannheimer Vertre- ter von SV Mannheim und Turnverein Mann- heim 1846 wurden auf die Plätze verwiesen, wobei sich bei den Mannheimern das man- gelnde Hallentraining bemerkbar machte. Die beste Einzelzeit der Mannheimer Vereine in allen Staffeln und Lagen erreichte Böhler (SV Mannheim) mit der guten Zeit von 30,6 Sekunden für 50 m Kraul, 36 Sek. für 50 m Brust und 37,8 Sek. für 50 m Rücken. Das abschließende Wasserballspiel zwi- schen Karlsruher Turnverein 1846 und Sv Mannheim endete 5:5 unentschieden, nach- dem die Karlsruher in der ersten Halbzeit 1:5 kührten, gelang es dem Sy Mannheim in energievollem Spiel vier Tore aufzuholen und kurz vor Spielschluß den Ausgleich zu erzie- len. Das zweite Spiel zwischen SV Eßlingen und Karlsruher Schwimmverein Neptun 1899 endete überlegen mit 5:2 für die Karlsruher. 8 Fei. Herbstrennen in Frankfurt Der Preis der CVH(Kommission für Voll- blutzucht, Hessen) in Höhe von 25 000 RM, ein Flachrennen über 2100 Meter, und der Preis des Zuchtfonds(Flachrennen mit 10 000 RM) sowie der Preis der Landwirtschafts- kammer(Hürdenrennen mit 10 000 RM)— die beiden letzteren Ausgleiche III— waren die Hauptereignisse der Frankfurter Rennen, die wieder eine starke Anziehungskraft auf die Sportfreunde in Süddeutschland ausübten. Es siegten Stall Borgias 3jähriger Hengst„Oster- mond!(Bollow) im großen Preis, Becker- Kandels 4jähriger Hengst„Pankratz“ ODesch- ner) im Flachrennen und Stall Melatens„Ta- merlan“ Dietel) im Hürdenrennen. Jockey J. von der Pflugt kehrte dreimal siegreich zur Waage zurück. pf) Pfälzische Sportschau Im Mittelpunkt einer groß aufgezogenen Werbeveranstaltung stand das Repräsentativ- spiel gegen Südbaden in Neustadt, das die pfälzisch- hessische Auswahlelf mit 3:1 für sich entschied. Das Fehlen des gesamten Laut- ringer Innentrios Walter—Grewenig— Basler ließ den einheimischen Sturm nicht so zur Geltung kommen, wie es die etwa 12 000 Zu- schauer erwarteten, denn der Ludwigshafe- ner Phönix-Sturmführer Fix und die beiden aus der Saar ausgeliehenen Neunkirchener Leibenguth und Schank fanden sich nicht zu einer harmonischen Einheit zusammen. Auch in den hinteren Reihen übertrug sich diese allgemeine Nervosität. Eine Ausnahme mach- ten die beiden Wormser Selbert und Herm, die auch dem Sieg dienten, als die Badenser nach dem 2:0-Pausenstand mit allem Einsatz sich gegen eine Niederlage wehrten und durch den Freiburger Scherer ein Tor auf- holten. In der allerletzten Spielminute gelang Erich Leibenguth noch ein Prachttor. Die beiden Treffer der ersten Halbzeit schoß sein Vereinskamerad Schank ein. Die Badenser haben sich die allgemeinen Sympathien der Zuschauer erworben und sind durch Schußpech um den verdienten Aus- gleich gekommen. Besonders die beiden im Felde erfolgreichen Rastatter Wäldele und Neurohr verschossen vor dem Tore des Phönixhüters Maleck die schönsten Sachen. Eine schöne Partie lieferte der Villinger Außen, Hauser. In der Deckung war der Rastatter Jung ein vollständiger Ersatz für den Freiburger Seltner. Die stärkste Spieler- erscheinung war sicherlich der kleine Offen- burger Schilli im Tor, der für seine Glanz- paraden ungeteilten Beifall fand. Das vorher gespielte Handballderby Haß- loch gegen Schifferstadt brachte beiderseits ausgezeichneten Sport. Die größere Rutine des Altmeisters setzt sich nach hervorragen- den Stürmerleistungen vor der Pause völlig verdient mit 11:7 durch. In den leichtathletischen Rahmenkämpfen dominierte Phönix Ludwigshafen erneut in der 4xͥx 100-Meter-Staffel vor„Saar“ Saar- brücken und Pirmasens. In der Damenstaffel über die gleiche Distanz war Hassia Bingen nicht zu schlagen, wobei Fräulein Gundlach, die auch den 100-Meter-Lauf klar gewann, ein wirklich bestechendes Rennen lief. In der Staffel quer durch Neustadt um den Wander- pokal des Neustadter Oberbürgermeisters siegte„Saar“ Saarbrücken glatt vor 1846 Neustadt und dem FK Pirmasens. Pal. SV Waldhof: Ab Donnerstag können die bestellten Tribünenplatzkarten auf der Ge- schäftsstelle im Klubhaus von 15—19 Uhr ab- geholt werden. 100 Jahre TSV Mannheim von 1846 Der Festakt im Capitol Als schönes Zeichen Mannheimer Aufbau- willens beging der Turn- und Sportver- ein Mannheim von 1846 mit einem stil- vollen und würdigen Festakt im Capitol, von dessen festlich geschmückter Bühne die alte Vereinsfahne grüßte, die Jahrhun- dertfeier seines Be- stehens. Unter den sehr zahlreichen Fest- gästen konnte der 1. Vorsitzende des TSV, Rudolf Andler, Ar- beitsminister Kohl, die drei Mannheimer Bürgermeister, Stadt- räte, Vertreter der Behörden, Abordnungen befreundeter Vereine und viele alte Vereins- mitglieder begrüßen. Er versprach, den Dank für alle Hilfe bei den Wiederherstellungs- arbeiten an der Turnhalle in einer planvollen sportlichen Erziehung der Jugend abzustatten. Die Glückwünsche der Stadt Mannheim zu diesem Geburtstag überbrachte Oberbür- meister Braun und stellte in besseren Zeiten auch ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk in Aussicht. Die Stadt unterstützt jede tur- nerische und sportliche Erziehung der Ju- gend, deren Ziel im gesunden Körper einen gesunden Geist erstrebt. Wir wollen bewei⸗ sen, daß wir ein gesundes Volk sind, das die Achtung der Nationen verdient. Nach einem ebenso geschmackvollen wie graziösen„Festlichen Auftakt“ junger Tur- nerinnen nach Musik von Händel hielt Land- gerichtsdirektor a. D. Dr. Wolfhard, der, wie kaum ein zweiter die Geschichte des Vereins kennt, die zugleich Geschichte des Mannhei- mer Turnens und Sportes überhaupt ist, die Festansprache. Er zeigte die Gründung des Vereins vor dem Hintergrund jener politisch stark bewegten Zeit und sein Verwachsensein mit dieser Bewegung durch führende Mitglie- der. In der Entwicklung des Vereins wür- digte der Redner die Verdienste der Ehren- mitglieder, insbesondere von Alex Zentmayer, Wilhelm Rub und Kermas. Stets war die alte Turnerschaft eine unpolitische und unkon- fessionelle Körperschaft in demokratischem Geist und nach dem zwangsläufigen Zwi- schenspiel unter dem„Reichssportführer“ muß sie sich zu diesem Geist wieder zurück- kinden. Ein dreifaches Gutheil auf den alten Turnergeist schloß die Ansprache. Nach einem gereimten„Arbeitsprogramm“ gab fröhliche Jugend Proben ihres turnerischen Könnens. Danach zeigten sieben ältere Tur- ner ganz ausgezeichnete, elegant dargebotene Leistungen im Kunstturnen. Die stattliche Sänger- und Musikriege des Vereins unter Leitung von Musikdirektor Sieder, die den Festakt mit Rich. Wagners„An die Kunst“ eröffnet hatten, schlossen ihn eindrucksvoll mit Schuberts„Allmacht“. rd. Für die Artikelin dieser Rubrik übernimmt die Redaktion keine Verantwortung Dyp: Gegenwart— Zukunft! Es hat zu keiner Zeit an Nörglern ge- kehlt, jenen Leuten also, die ohne sich all- zuviel Gedanken zu machen, glauben mit der Zeit und den Menschen unzufrieden sein zu müssen. Nicht zu verwechseln ist dieser Typ mit dem gesunden Kritiker, dessen Blick auf eine bessere Lösung der Dinge gerichtet ist. Trotzdem wir erkannt haben, daß es zweifellos besser ist, durch Ueber- zeugung regiert zu werden als durch Zwang, macht sich der Nörgler mit schadenfroher Miene nun über die Demokratie her. Er verweist auf die heutgen Zustände, die mit viel Beredsamkeit geschildert werden und fragt dann, ob dies die Demokratie sei. Zum Schlusse kommt dann der bereits sattsam be- kannte Satz:„Die wollen es aber doch bes- ser machen.“ Man benutzt freudig die de- mokratischen Freiheiten, um die Demokratie in Mißkredit zu bringen. Bedenken wir doch, daß unsere Lage nicht Begleitumstände der werdenden Demo- kratie, sondern die Folgen der Diktatur und des von ihr heraufbeschworenen Krieges sind, unter denen wir leiden und noch lange zu leiden haben. Die Schuld und nicht zuletzt auch die Schulden der Vergangenheit sind die Erb- masse, welche die Demokratie übernehmen mußte. Um eine Gesundung wieder zu er- reichen, werden viele und schmerzhafte Operationen durchzuführen sein, aber sie sind notwendig, um aus der noch überschat- teten Gegenwart in eine hellere und glück- lichere Zukunft zu gelangen. Ueber diese Dinge wollen wir uns heute Abend um 19.30 Uhr im Casino(1 Treppe) des Restaurants„Rheinbrücken“ am Haupt- bahnhof unterhalten. Wir laden alle Freunde der Demokrate hierzu ein. Karl Moos. ODU: Humanität! Heute hört man viel das Wort Mensch- lichkeit und sieht es oft als wichtigen Pro- grammpunkt leuchten. Man kann sich viel darunter vorstellen. Deshalb genügt es nicht, von Menschlichkeit allein zu reden. Viele meinen sicher eine Art Menschenfreundlich- keit. Es kann aber auch damit ausgedrückt sein, daß der Mensch als kostbares Gut die- ser Welt im Mittelpunkt aller Probleme ste- hen soll. Es ist uns aber nicht unbekannt, daß im Menschen eine verhängnisvolle Nei- gung zum Uebertreiben liegt, die sogar zum Verbrechen werden kann. Die jüngste Ver- gangenheit ist dafür der beste Beweis. Der Mensch genügte nicht mehr, man wollte den Uebermenschen. Schließlich ist man zum Untermenschen in der grassesten Form herabgesunken Wenn man heute so ver- schiedenes im Alltag aus der Nähe anschaut, dann kann man bestimmt nicht ein Ueber- maß von Menschlichkeit feststellen. Man spricht so viel von ihr und kommt eigentlich gar nicht an sie heran. Es fehlt der Maß- stab, den die Menschen an sich selbst anle- gen sollten, jene feine Unterscheidung, Was gerecht und nicht mehr gerecht ist. Aber wer will den Maßstab an sich anlegen. Da man einmal einer Tyrannis zum Opfer ge- fallen ist, glaubt man jede Selbstbeherr- schung als Unterdrückung der persönlichen Freiheit abtun zu müssen. W. H. Die erste CDU-Wahlkundgebung findet am Sonntag, 13. Oktober, vormittags 10.30 Uhr, im Capitol- Lichtspieltheater, Waldhofstraße, statt. Es sprechen: Wirt- schaftsminister und stellvertretender Mi- nisterpräsident Dr. Köhler über:„Unsere Wirtschaftspolitik“, Abt.-Präsident und Lei- ter des Gesamtbetriebsrates der Reichsbahn- direktion Karlsruhe, Josef Harter über:„So- zial- und Kulturpolitik in der neuen Lan- des verfassung“. SPD: Interview gefällig? Die drei Freisprüche haben bewiesen, daß in Nürnberg Gericht gehalten wurde lediglich über Verbrechen, begangen gegen die außerdeutsche Völker gemeinschaft. Die Rechnung, die das deutsche Volk zu präsen- tieren hat— und seine Forderungen sind die älteren— ist noch unbeglichen, Reiner Tisch aber muß gemacht werden, wenn nicht alles, was auf dem Gebiet der Demokratisierung angebahnt wurde— und eine gerchte Entnazifizierung ist der erste Schritt hierzu— von vornherein illusorisch sein soll. Freilich darf es nicht beeindrucken, wenn Herr Schacht in einem Interview, das er bereits wieder zu geben geruht, er- klärt, der alliierte Gerichtshof sei die höch- ste richterliche Instanz, und kein deutsches Gericht sei mehr befugt, über ihn zu ur- teilen. Zu Beginn des Prozesses hat diese Sorte vor Leuten auf und außerhalb der Ankla- gebank den gegenteiligen Standpunkt ver- treten, daß nämlich ein außerdeutsches Ge- richt sie, die sich für unantastbar hielten, überhaupt nicht richten könne. Daß einer, der keine saubere Weste trägt, sich wehrt, vor die Schranken des Gerichts gezerrt zu werden, ist uns ver- ständlich. Es geht auch nicht darum, aus Rachesucht die drei dunklen Gestalten nachträglich zur Strecke zu bringen. Was wir wollen ist, die Entnazifizierung auf de- mokratischer Weise durchgeführt zu wissen, damit an die Stelle der Verbitterung das Gefühl einer gerechten Behandlung tritt. Hierzu ist erforderlich, daß nicht nach dem Grundsatz verfahren wird: Die Kleinen hängt man, die Großen läßt man laufen. K. A. KPD: 6½ Millionen Ausgewiesene Zu Tausenden und aber Tausenden kom- men täglich Deutsche aus den Ostgebieten, aus Polen und Böhmen in unser Rumpf- deutschland. Sie bilden die Armee der aus ihrer bisherigen Heimat Ausgewiesenen, ein trauriger Zug von Armut und Not, die kurchtbaren Folgen des verbrecherischen Krieges. Es fehlt ihnen alles,. was über- haupt notwendig ist, um wohnen und leben zu können. Unter ihnen befinden sich viele aufrechte Männer und Frauen, die niemals etwas mit den Nazis zu tun haben wollten, die viel- leicht sogar, wie auch viele hier bei uns, durch mannhafte Haltung und intensives Eingreifen alles getan haben, um das große Verbrechen an der Menschheit zu hindern. Sicher werden die Flüchtlinge, die hei- matlos zu uns kommen, bei uns nicht nur mitleidig, sondern auch herzlich aufgenom- men werden. Man wird ihnen Kammern, Stuben und Zimmer mit dem notwendigen Hausrat zur Verfügung stellen; sie werden sich aber nur geduldet vorkommen, und daher muß unsere Hilfe mehr sein als nur Mitleid. Wir wollen helfen, daß diese Ar- men bald wieder über etwas Eigenes ver- fügen, denn es ist ein deprimierendes Ge- fühl für den von der Heimat Vertriebenen, auf einem geliehenen Stuhl zu sitzen, in einem geliehenen Bett zu liegen und auf einem fremden Herd zu kochen. Wir Glücklichen, die wir in unserer Hei- mat bleiben konnten, weiter in unseren Wohnungen wohnen und nichts oder nur wenig von den irdischen Gütern, die nun einmal notwendig sind, um dieses Leben zu fristen, verloren haben, wollen tatkräftig mithelfen, diese große Not zu lindern, Bas. die Kartoffelausfuhr gesperrten Kreise Hamalai une Wirtsthaft Amerikanischer Vorschlag zur Währung reform? Nach Mitteilung des Berliner Blattes„Tege graf“ liegt jetzt jerter Seite eine Aeußerung zur deutsche zum erstenmal von al, Währungsreform vor. Die Vereinigten Staste haben nach dieser Meldung einen Währungz plan vorgeschlagen, der in Berlin mit Ver tretern Rußlands, Frankreichs und England vorbesprochen worden ist. Der Plan umfal kolgende Punkte: 1. Schaffung einer neug Währungseinheit und Umtausch der alte Marknoten in niedrigere Beträge dieser neue Währung. 2. Nichtanerkennung der Reich schuld von 400 Milliarden und drastische Hen Absetzung aller Bankeinlagen; entsprechend Regelung für private Forderungen und Ver pflichtungen. 3. Anerkennung der Ersatzap sprüche aus Kriegsschäden und Aufbringu der Mittel hierzu aus unbeschädigten Besitzes. Ein polnischer Dreijahresplan. Der polnisch Nationalrat hat auf seiner elften Tagung de Beschluß gefaßt, einen Dreijahresplan für 59. len aufzustellen, der mit dem 1. Januar 1900 einer Belastung 90 Ne der tione erste beginnen soll. Als sein Hauptziel bezeichne öfen! der polnische Industrieminister Hilary Mi die Hebung des Lebensstandards der breite Masse des Volkes über das Vorkriegsniven Das soll erreicht werden durch Beseitigut der Kriegsschäden, Reformen auf sozialem un wirtschaftlichem Gebiet und schließlich durd die wirtschaftliche Vereinigung der altpol. schen Gebiete mit den wieder eingegliedert Westgebieten. Die Vereinigung Altpolens m den neuen Westgebieten soll in der Form ge schehen, daß die polnische Bevölkerung gleich mäßig auf Städte und Siedlungen des alte weit lone: net. malie Welt! kerbi kann der 1 nen bis 3. dieset und neuen Gebietes verteilt wird. Die Industii in Altpolen soll in Einklang mit derjenige der neuen Westgebiete aufgebaut werden Schließlich soll auch die land wirtschaftlich Produktion in beiden Gebietsteilen gleichmäf entwickelt und das Verkehrsnetz einheitlich ganz Polen ausgebaut werden. Der national Wirtschaftsplan sieht eine weitgehende. dustrialisierung vor. Bei der Kohlenförderuß und Erzeugung elektrischer Energie ist eil Verdoppelung gegenüber 1938 beabsichtig Gleichzeitig soll ein planmäßiger Wiederau. bau der polnischen Landwirtschaft auf de Grundlage des bäuerlichen Kleinbetriebes er. kolgen. Man hofft, mit diesen Maßnahmen di jetzt unzureichende Ernährungslage bis zun Ende des Planes so zu verbessern, daß sie übet dem Ernährungsstand von 1938(3700 Kalorie im Durchschnitt) liegt. Die Finanzierung de Planes wird in erster Linie durch eigene Mi tel erfolgen, wobei 20 Prozent des polnischen Nationaleinkommens zu Investierungen ves. wendet werden sollen. Erst in zweiter Lin werden Auslandsanleihen aufgenommen wer. den.(dana) Ein schwedisch- russisches Handelsabkom- men. In Stockholm wurde der Abschluß eines schwedisch- russischen Handelsabkommens be. kanntgegeben.(ap) 5 Vie Schweiz prüft Handels möglichkeiten 1 Deutschland. Im Auftrag der Schweizer Bun. desregierung war vor einigen Tagen eine pe. legation in Stuttgart, die das Wirtschaftsmin. sterium besucht hat. Die Delegation Sucht auch die übrigen besetzten deutschen Gebiet auf und hat in den Städten Berlin, Hambutg Köln, Minden und Baden-Baden Besprechut- gen abgehalten. Weitere Verhandlungen zu Ingangsetzung des deutsch- schweizerischen Handelsverkehrs sind in Aussicht genommen, Der erste Besuch hatte vor allem zum Zit sich von der Bereitschaft der amerikanischen und deutschen Stellen zu überzeugen, mit det Schweiz auf handels wirtschaftlichem Gebiet zusammenzuarbeiten. Die Schweiz beabsich⸗ tigt, eine eigene Organisationsstelle zur Wie. deraufnahme der Handelsbeziehungen zu er- richten. Delegationschef die kommenden Verhandluf- gen führen. Württemberg-Baden gibt Werkzeugmaschl. nen an Frankreich zurück. 120 Werkzeugma- schinen im Werte von 750 000 Dollar, die wah. rend der deutschen Besetzung aus Frankreich nach Württemberg und Baden verbracht wor- den waren, wurden von der Abteilung ft Wiedererstattungen der amerikanischen Mik. tärregierung für Württemberg-Baden vor ku. zem nach Frankreich zurückgesandt. Zur Be- körderung der Maschinen waren 35 Eisenbahn- Wagen erforderlich.(dana) Nur ein viertel der Ruhrkohle wird en portiert.„Nur ein knappes Viertel der Kohlen. förderung im Rhein-Ruhrgebiet wird heute exportiert“, erklärte der Ministerpräsident de Landes Nordrhein- Westfalen, Dr. Amelunxen, einem dana- Vertreter auf der Interzonen- tagung in Bremen. Die Ausfuhr erfolgt nicht auf Reparationskonto, sondern zur Bezahlun der für die deutsche Bevölkerung importierte Lebensmittel. Dr. Amelunxen stellte fest, di bereits Millionen Deutscher verhundert wären wenn nicht Lebensmittel aus Uebersee einge führt worden wären. Die tägliche Kohlen. förderung ist von 420 000 t auf 150 000 t ge, sunken, die Förderung müßte aber wieder 20 300 Oooh t täglich steigen. Voraussetzung dafl. ist eine Erhöhung der Zahl und Leistung, fähigkeit der Bergarbeiter. Eine Arbeitspflich im Bergbau lehnte Dr. Amelunxen ab. Doc will er die Löhne der Bergarbeſter so erhöb wissen, daß sie zu den höchsten Arbeitslöhne gehören; auch sonst müßten die Lebensbedin gungen für den Bergarbeiter verbessert wel den, denn nur dadurch könnte das entschei. dende Problem der Produktionerhöhung in Bergbau gelöst werden.(dana) Aufbau einer„Zentralbibliotbek der Tech- nik“. Der große Mangel an technisch- wissen schaftlicher Literatur und die Zerstörung zahl. reicher wissenschaftlicher Bibliotheken— mal errechnet den Verlust von etwa 12 Millionen Bänden— gab zu dem Plan Anlaß, eine„Zen tralbibliefhek der Tetrhnik“ zu schaffen. Prol Dr. Plessow, Dozent an der Technischen Hoch. schule in Aachen, ließ es sich angelegen sell das Interesse an diesem Plan in weiten Kreise wachzurufen. In einer am 30, September 101 in Düsseldorf tagenden konstituierenden Ver sammlung konnte nun der„Verein zur Be, gründung der Zentralbibliothek der Techn ins Leben gerufen werden. Aufgabe der Bi. cherei wird es sein, durch Heranschaffung de gesamten einschlägigen Schrifttums rein wis senschaftlichen aber auch populär-wissenschall lichen Charakters, jeden Lesewilligen, ob If. genieur, Techniker oder Arbeiter, zu be fried gen. In 300 Sparten wird die Technik vertreten sein. Technische Zeitschriften sollen ebenfall geführt werden. Der Ausbau der Bibliothe Wird eine längere Zeitspanne umfassen; mas rechnet mit etwa 10 bis 15 Jahren. Die Grund- lage werden u. a. verlagerte, herrenlose Bü- chereien bilden. Sitz der Bibliothek ist Düs- seldorf. Eine neue Wirtschaftszeitung. Als erste Wirtschaftszeitung der französischen Zone( das Blatt„Wirtschaftsrevue“ erschienen. Wieder Kartoffelausfuhr zugelassen. 1 temberg-Badens sind nach einer Mitteilung 1 Württemberg- badischen Ernährungsamtes Wie. der freigegeben worden. Die Ausfuhr ist 5e nehmigungspflichtig. In Württemberg Bade sind vorläufig nur die Einkelleru heine und 2 mit Kartoffeln dehefert wos Professor Keller soll als Schweizer It⸗ Re Sonn Die nach nen Nalis Land licher den Ne Mars ter i Diense tung Parte Waff mus kanis nom scher sind rung Kom Haur 1 WI stizn Allii ner Fran rach Krie 1 F. seph seko hörd mitte sche ten, einig sten sche: telvc Stell Er e hörd Frei! wur Ank haft. antu Frei Einv angr zen zung Eure ser ten nen! bent Zon⸗ steri Okte lade L ch! men geg ner Eins Ern, tung eine der ung zum tisel zuri Wes kind in e wer Son- lote sein wel als Moi The Wor sise ten ein, WI!