sruhe Fürth Vein- heim dtsch. uluß- ems lann- deut- heim Die statt. nnen hren Run- Phöi- ga aönix cank- 1g— ckers ern V 46 zamt- Wird ohne carau rvor- eben. gegen lingt, stun- den itten ckers ampf, ichen sich Spie- ckers burg t ffen- wie- aus- hun- n ried- h— zand- nun- Ader sind, sreld. port- einen bergs imer Wa- imer ichs- auf richt die ringt sollte egen, heim AUluß⸗ veise eige- wird itlich mün- Posi- n ist . . ro. a tsche indet den rusen inen iden- — ſahrgang 1 Nummer 44 Dienstag, 15. Oktober 1946 Einzelpreis RM 0. 20 Erhebung zum Kardinal Vatikanstadt, 14. Okt.(dana- Reuter) papst Pius XII. verlieh am Samstag dem Frzbischof von Utrecht, Johannes de Jong, den Kardinalshut. Der holländische Ge- zandte beim Heiligen Stuhl, von Weede, und Gesandte mehrerer anderer Staaten wohnten der Zeremonie bei. General Stilwell gestorben San Francisco, 14. Okt.(ap) General joseph W. Stilwell, der Befehlshaber der „ amerikanischen Armee, der in den USA ius der„Held von Burma“ gefeiert worden rar, ist am Samstag in San Francisco im Alter von 63 Jahren an den Folgen einer leber peration gestorben. Einigung in Indien Neu-Delhi, 14. Okt.(dana-Reuter) Die Moslemliga hat am Sonntag die endgültige Intscheidung über die Frage eines verein- ten Unabhängigkeitsplanes für Indien ge- fällt. Der Leiter der Moslemliga, Moham- med Ali Jinnah, erklärte hierzu, daß der Arbeitsausschuß der Liga das Angebot auf 5 Sitze in der indischen Uebergangsregie- rung angenommen habe. Exkommunizierung der Richter London, 14. Okt.(dana-Reuter). Der Erz- bischof von Westminster, Kardinal Griffin, erklärte zum Urteil gegen den jugoslawi- schen Erzbischof Aloysius Stepinatsch: Es zel eine große Ungerechtigkeit gegen einen guten Patrioten, der allen Menschen gehol- en habe, ohne Rücksicht auf Rasse oder Glauben. Die Exkommunikation aller jugoslawischen Katholiken, die an der Verurteilung des jugoslawischen Primas, Erzbischof Stepi- natsch, beteiligt waren, wurde am Montag in einem Kommuniqué bekanntgegeben, das im„Osservatore Romano“, dem amtlichen Organ des Vatikans, veröffentlicht wurde. CDU in Mannheim, 14. Okt.(Sch.) Bei den am Sonntag in der britischen und französischen zone abgehaltenen Wahlen wurden die Ab- geordneten für die Kreistage gewählt. Aus der französischen Zone wird eine Wahlbe⸗ leiligung von 75 Prozent gemeldet. In den bündern Hessen-Pfalz und Rlieinland-Hes- sen-Nassau erreichte die Beteiligung sogar 9 Prozent, während in Süd- Württemberg und Süd-Baden die Wahlbeteiligung unter % Prezent' beziffert wird. Bei den Ge- meindewahlen am 16. September lag ver- gleichsweise die Beteiligung in der fran- zischen Zone im Durchschnitt über 90 Prozent. 0 Paris, 14. Okt,(dana) 9 143 310 Wähler haben nach dem letzten amtlichen Ergeb- nis des französischen Volksentscheids ihre Stimme für die neue Verfassung abgege- ben, während 8 084 067 Nein-Stimmen aus- gezählt wurden. In diesen Zahlen sind die Ergebnisse aus Nordafrika und Korsika mit Ausnahme von drei Gemeinden mit- Tübingen. Prinz Ernst Heinrich von Sachsen, der Sohn des letzten sächsischen Königs, wurde unter dem Verdacht, Gelder unterschlagen und Schwarzmarktgeschäfte gro- ßen Maßstabs betrieben zu haben, von der württembergischen Sicherheitspollzei in Sig- maringen verhaftet. Ro m. Der italienische Ministerrat billigte elnstimmig die Auflage einer Wiederaufbau- anleihe mit einem Zinsfuß von 3,5 Prozent und einer Amortisationsfrist von 30 Jahren. Die italienischen Banken haben sich bereit erklärt, einen Betrag von 100 Milliarden Lire fest zu übernehmen.. London. Ein Sprecher des britischen Außenministeriums erklärte am Samstag, daß die britische Regierung die Schaffung einer Weltpolizeitruppe unter Aufsicht der UN zu einem möglichst nahen Zeitpunkt anstrebe. London. Der Text eines Zusatzabkom- mens zum deutsch- sowzetrussischen Nicht- angriffspakt vom 23. August 1939 ist in Deutschland gefunden worden. Auf die Frage, ob beabsichtigt sei, dieses Zusatzabkommen zu veröffentlichen, erklärte Major Mayhew, daß dles eine sehr heikle Angelegenheit sei. May- hew lehnte es auch ab, dem Unterhaus den Inhalt des Abkommens bekanntzugeben. Ankara. Ein ausgedehnter Brand ver- nichtete in der Nacht zum Samstag das ge- tamte Straßenbahn- und Autobusdepot in der türkischen Hauptstadt. Der Verkehr in der sich über etwa zehn Kilometer ausdehnenden Stadt ist dadurch lahmgelegt. Der entstan- dene Schaden beläuft sich auf etwa eine Mil- lion türkische Pfund. Washington. Das amerikanische Kriegs- ministerium teilt mit, daß in diesem Jahr keine Einberufungen mehr zum Militärdienst erfol- gemeldet, daß eine weitere Einziehung von Soldaten unnötig geworden ist. Bangkok Die Rückgabe der im Jahre 1941 von Siam besetzten Gebiete Französisch- Indochinas wurde vom siamesischen Minister- bräsidenten bekanntgegeben. Es handelt sich dabei um Teile von Laos und Kambedscha, zie unter japanischem Druck von der Vichy-Re- tzlerung an Siam abgetreten wurden. DANA-REUTER-AP. gen werden. Es hätten sich soviele Freiwillige Pariser Konferenz beendet Einberufung des Außenministerrates zur Festlegung eines Termins für den endgültigen Vertragsabschluß Paris, 14. Okt.(dana- ap). Die Pariser Frie- denskonferenz beendete am Montagnachmit- tag die Abstimmung über die fünf Friedens- vertragsentwürfe. Anschließend an die letzte Sitzung berief der französische Ministerprä- sident, George Bidault, den Rat der Außen- minister für Montagabend zu einer Konfe- renz in seinen Amtsräumen ein. Wie ein Sprecher der britischen Delegation erklärte, wollen sich die Großen Vier entscheiden, zu welchem Termin sie zur endgültigen Fest- legung der Friedensverträge mit den fünf ehemaligen Feindstaaten zusammentreten können, um dann anschließend mit den vor- bereitenden Besprechungen über die Frie- densbedingungen für Deutschland und Oesterreich zu beginnen. Abreise nach New Tork Außenminister Byrnes wird voraussicht- lich schon am Dienstag nach Washington zu- rückkehren. Außenminister Molotow Wird durch den britischen Kreuzer„Dido“ nach Southampton gebracht werden und von dort mit dem Ozeanriesen„Queen Elizabeth“ nach New Vork reisen, während sein Ver- treter Wyschinski bereits nach Moskau ab- geflogen ist, um ihm von dort nach New Vork zur Vollsitzung der Vereinten Natio- nen, die am 23. Oktober beginnt, zu folgen. Außenminister Bevin, über dessen Reise- pläne keine genauen Nachrichten vorliegen, wird sich ebenfalls von London aus als Delegationsführer der britischen Abordnung zu diesem Termin nach New Lork begeben. Die letzten Verhandlungstage In den letzten Sitzungstagen, in denen über die Friedensverträge mit Bulgarien, Ungarn und Finnland verhandelt wurde, Die CDU hat einen bedeutenden Wahl- sieg errungen. An zweiter Stelle folgt die SPD mit weitem Abstand vor der DVP und der KPD. In einigen Kreisen, wie Worms und Oppenheim, steht die SPD vor der CDU. Der Liberalen Partei, die nur in einigen Bezirken der französischen Zone zugelassen ist, wurden verhältnismäßig wenig Stimmen gegeben, doch Konnte sie im. Stadt- und Landkreis Trier die KPD überstimmen. Ein am Montagabend vorliegendes nicht- amtliches Ergebnis zeigt folgendes Bild: Französische Zone CDU 1 660 119 Stimmen, SPD 524 152 Stim- Der Volksentscheid in Frankreich Geringe Mehrheit für die neue Ver fassung— Ein Drittel Enthaltung enthalten. Die Resultate aus Martinique, Madagaskar, dem Südpazifik, Indo-China und den übrigen überseeischen Gebieten stehen noch aus. Die Abstimmung im Mutterland Nach der amtlichen Auszählung für die 89 Departements des kontinentalen Frank- reich haben 9 002 467 Wähler mit Ja und 7 790 676 mit Nein gestimmt. Demnach hat das französische Volk den neuen Verfas- sungsentwurf mit einer Mehrheit von etwa 1,2 Millionen Stimmen gutgeheigen. Das prozentuale Verhältnis zwischen den Ja- und Neinstimmen beträgt 33,8 zu 46,2. Ueberaus hoch ist die Zahl der Stimment- haltungen, die mit 32 Prozent der einge- tragenen Wahlberechtigten angegeben wird. In den drei Provinzen Nordafrikas, Tune- sien, Algerien und Marokko, überwiegt die Zahl der Nein-Stimmen. Für die Verfassung wurden dort nur 145 565 Stimmen abgege- ben, dagegen 259 156. Erste Kommentare Pariser politische Kommentatoren sind der Ansicht, daß der hohe Prozentsatz der Nichtwähler ein viel wichtigeres Ergebnis der Volksabstimmung vom Sonntag sei, als die Tatsache, daß die neue französische Ver- fassung angenommen wurde. Der Premier- minister der Vorkriegszeit, Paul Reynaud, der die Verfassung abgelehnt hatte, er- klärte:„Die Volksabstimmung ist ein gro- ger moralischer Mißerfolg für die drei Koalitionsparteien. Anscheinend hat sich die Republikanische Volksbewegung zer- splittert, und die meisten ihrer Anhänger haben einen Ausweg in der Stimmenthal- tung gesucht.“ In den Kreisen um de Gaulle wird das Ergebnis des Volksentscheids als ein„mo- ralischer Sieg“ des Generals empfunden. Am 10. November Parlamentswahlen Auf Grund der neuen Verfassung wird das französische Volk nun am 10. Novem- ber noch einmal zur Wahlurne schreiten, um nach dem Verhältniswahlsystem sein neues Parlament zu wählen, dessen Mandat auf künf Jahre lautet. Waffenstillstand in Indonesien Batavia, 14. Okt.(dana-Reuter) Die bri- tische, niederländische und indonesische Militärdelegation haben sich, wie hier am Montag amtlich bekanntgegeben wurde, über die Bedingungen eines Waffenstill- standes zur Beendigung der Feindseligkei- ten zwischen den Alllierten und Indonesien geeinigt. wurden im allgemeinen die Vorschläge der Ausschüsse in schneller Folge angenommen. In der Verhandlung über Bulgarien, die in der Samstagnacht kurz nach ein Uhr abge- schlossen wurde, war eine Einigung über die bulgarische Grenzziehung nicht möglich. Dem Entwurf nach sollten die Grenzen Bul- gariens wieder so hergestellt werden, wie sie im Januar 1941 vor der Invasion Griechen- lands bestanden hatten. In der Abstimmung stimmten neun Staaten für den Artikel und zwölf enthielten sich der Stimme. Der Vor- sitzende der Vollversammlung, Außenmini- ster Byrnes, erklärte daraufhin diesen Ar- tikel für nicht angenommen. Dies ist der erste Fall, daß ein Artikel abgelehnt worden ist, wodurch die Entscheidung in die Hände des Rates der Außenminister zurückfällt. Alle übrigen Punkte einschließlich des fran- zj6ösischen Kompromißvorschlages über die Freiheit der Donauschiffahrt wurden ange- nommen. Zusätzlich zu den bestehenden Paragraphen wurde ein britischer Vorschlag über die Rechte der Juden in Bulgarien mit zwölf gegen sieben Stimmen bei zwei Ent- haltungen in den Friedensvertrag aufgenom- men und auf Vorschlag der griechischen Delegation wurden noch nachträglich Tor- pedoboote auf die Liste der Angriffswaffen gesetzt, deren Besitz Bulgarien nicht ge- steatet ist. Ungarns Vertrag angenommen In den Friedensverhandlungen für Un- garn und Finnland kam es noch einmal zur grundsätzlichen Ausein andersetzung über Reparationsfragen, bei denen sich die ame- rikanischen Delegierten für eine Herab- setzung der vorgesehenen Summen ein- setzten. Ebenso trat die amerikanische De- Die Wahlen am Sonntag beiden Zonen führend— Vorläufige Endergebnisse— Geringere Wahlbeteiligung men, DVP 126 019 Stimmen, KPD 159 164 Stim- men, SVP 57 789 Stimmen, LP 8766 Stimmen. Britische Zone Nach den vorliegenden Berichten aus der britischen Zone konnte die CDU die größte Zahl der Wählerstimmen gewinnen. Eine am Montagabend Vorliegende Zwischenzäh- Iulig beziffert die Stimmenzahl der CDU mit 5 389 608 Stimmen(2221 Sitze), die SPD mit 5 053 265 Stimmen(1422 Sitze), die KPD mit 1 051647 Stimmen(75 Sitze) und die Nie- dersächsische Landespartei mit 446 782 Stim- men(239 Sitze). Die Vereinigung der Schles- wiger, die einen Zusammenschluß mit Däne- mark anstreben, erhielt 89 257 Stimmen 62 Sitze), während die Unabhängigen 78 454(13 Sitze) zählen. Die FDP erreichte 828 542 Stimmen(215 Sitze), Zentrum 608 986 Stim- men(127 Sitze), die Deutsche konservative Partei 27 824 Stimmen(2 Sitze) und die Rheinische Volkspartei 13 111 St.(1 Sitz). Aus Nordrhein- Westfalen CDU 6 747 467 Stimmen, SPD 4 780 219 Stim- men, KPD 1 373 027 Stimmen, FDP 609 288 Stimmen, Zentrum 856 311 Stimmen. legation im Falle Ungarn gegen die Durch- führung weiterer Umsiedlungen von Be- völkerungsgruppen ein. Die Artikel der beiden Verträge wurden jedoch im we- sentlichen den Entwürfen entsprechend an- genommen. In dem Artikel über die Fest- legung der ungarischen Grenze ist als einer der Hauptpunkte die Rückgabe on Nord- Siebenbürgen, das durch den Wiener Schiedsspruch von 1940 Ungarn übertragen worden war, an Rumänien vorgesehen Der amerikanische Antrag auf Herabsetzung der ungarischen Reparationsleistungen von —. e mn letzter Minute.. ———— 1 Vorbesprechungen des deutschen Friedens Paris, 14. Okt.(dana-Reuter) Die Außenminister der großen Vier beschlos- sen am Montagabend, am 4. November zur Erörterung der Friedens vertragsentwürfe in New Vork zusammenzutreten. Vor- Hufige Besprechungen der deutschen Frage sollen noch vor ihrer Abreise aus New Vork stattfinden. Die Außenminister Molotow und Bidault vertraten die An- sicht, daß die endgültige Diskussion des deutschen Friedensvertrages aus tech- nischen Gründen besser in Europa als in den vereinigten Staaten stattfinden soll. Außenminister Byrnes gab hierzu seine Zustimmung, empfahl jedoch, in New Vork mit einleitenden Besprechungen über die deutsche Frage zu beginnen. Die Streiklage in Amerika New Vork, 14. Okt. ap) Die Ver- einigten Automobilarbeiter beschlossen heute, den dreizehntägigen Ausstand zu beenden, der in den Detroiter Ford- Werken die Produktion gehemmt hat. Dagegen besteht sonst wenig Aussicht auf Beilegung der Streiks in den Ver- einigten Staaten. In dem New Torker Schiffahrtsstreik wurden die Verhand- lungen zwischen den Streikenden und den Reedern noch nicht wieder aufgenommen. 300 auf 200 Millionen Dollar wurde abge- lehnt. Bevin und Molotow sprechen In den Verhandlungen über den finni- schen Friedensvertrag faßte Außenminister Bevin noch einmal die Arbeit der Konferenz zusammen. Namentlich drei oder vier The- men hätten viele Stunden und viele Er- örterungen der Konferenz in Anspruch ge- nommen, aber sie habe ihre Aufgabe ge- löst und sie habe sie gut gelöst. Die schwie- rigen und oft strittigen Probleme seien durchgesprochen und bereinigt worden. Die Ansichten aller Staaten, einschließlich der chemaligen Feindstaaten. seien geduldig an- gehört und pflichtgemäß erwogen worden. „Ich kann nur hoffen“, schloß Bevin,„daß Unsere Arbeit zu einem dauernden Frieden und zu wirtschaftlicher Genesung führen wird, und daß die Völker endlich fühlen mögen, sie leben und bewegen sich und ver- bringen ihre Tage in absoluter Sicherheit.“ Demgegenüber ließ Außenminister Molo- tow in seiner Schluß ansprache durchblicken, daß er sich für eine Uebęrprüfung der ge- samten Arbeit der Konferenz dureh die Großen Vier einsetzen werde, da man ihre Behandlung derjenigen Fragen, die nicht bereits vom Außenministerrat geklärt waren, nicht als zufriedenstellend bezeichnen könne. Teile, über die keine Einstimmigkeit bestan- den hätte, sagte Molotow, seien durch den Druck von gewissen Mächten entschieden worden, die eine führende Stellung inner- halb der Konferenz gesucht hätten, um sich die Stimmen der kleineren Länder zu si. chern. Endlich bemerkte er mit Hinsicht auf die Abstimmung über Bulgariens neue ver- größerte Grenzen:„Dieser Abstimmung konnte schon vor der Konferenz nicht zu- gestimmt werden, so wie sie auch nach der Konferenz keine Zustimmung erhalten wird. Ich möchte hier Bulgarien versichern: hre Grenzen werden unverändert bleiben.“ In dem Vertrag Finnlands wurde trotz des häufigen Widerspruchs der Vereinigten Staaten alle wesentlichen Artikel unver- andert angenommen. Der Antrag der ame- rikanischen Delegation auf Herabsetzung der finnischen Reparationszahlungen von 330 auf 200 Millionen Dollar gelangte nicht zur Ab- stimmung, da er verspätet eingereicht wor- den war. 5 Journalist ausgewiesen Berlin, 14. Okt.(dana) Der Berliner Ver- treter der französischen Nachrichtenagen- tur Agence France Press, Jacques Souver- rain, wurde auf Befehl des französischen Oberbefehlshabers, General Pierre Koenig, aus Deutschland ausgewiesen, weil er sei- ner Nachrichtenagentur einen vorzeitigen Bericht über die Ablehnung der Gnaden- gesuche der Nürnberger Kriegsverbrecher durch den Alliierten Kontrollrat gab, be- vor ein amtliches Kommuniqué des Kon- trollrats veröffentlicht wurde. Englands wache Selbstkritik Lord Beveridge erinnert an die Grundsätze der Atlantik- Charta Derby, 14. Okt.(dana-Reuter) Der be- kannte englische Sozialreformer Lord Be- veridge trat am Samstag. auf einer Tagung der englischen Liberalen in Derby für einen freiheitlichen Geist in den internationalen Beziehungen ein und kritisierte die Besat- zungspolitik in Deutschland. Er erklärte: „Die Lebensbedingungen der deutschen Be- völkerung in der britischen Besatzungszone Deutschlands fast eineinhalb Jahre nach der Kapitulation sind unhaltbar“. Die Er- haltung der Bevölkerung der britischen Zone koste England jährlich 80 Millionen Pfund. In bezug auf den guten Ruf von Demokratie, Toleranz, Ehre und Gerechtig- keit koste sie England jedoch noch weit- aus mehr. Weiter verglich Beveridge die Atlantik- Charta mit dem Potsdamer Ab- kommen, In der Atlantik- Charta habe England sich für die Verbesserung der Ar- beitsbedingungen und für den wirtschaft- lichen Fortschritt bei allen Nationen ein- gesetzt. Alle Staaten, Sieger wie Besiegte, sollten gleichberechtigten Zugang zum Welthandel und zu den Rohstoffquellen der Erde haben. Bei den Potsdamer Beschlüs- sen sei man jedoch zu einer Politik der gewaltsamen Herabsetzung des Lebens- standards in Deutschland übergegangen. Aussprache im Oberhaus Auf Anregung Lord Beveridges wird nun am Dienstag im britischen Oberhaus eine Debatte über die zukünftige Verwal- tung der britischen Besatzungszone Deutschlands stattfinden. Ziele des Zweizonen-Wirtschaftsrates Amerikas Interesse für deutsche Waren— Sorge vor dem Winter Minden, 14. Okt.(dana) General Draper und Sir Cecil Weir gaben am Freitag als Vertreter der amerikanischen und britischen Militärregierungen auf der ersten Konferenz des deutschen Wirtschaftsrates in Minden die Ziele der Wirtschaft in der amerikani- schen und britischen Besatzungszone Deutsch- lands bekannt. Sie wiesen darauf hin, daß die Militärregierungen bei der Lösung der dringendsten Wirtschaftsprobleme in Deutsch- land den deutschen Wirtschaftsrat unter- stützen würden, fügten jedoch hinzu, daß diese Fragen unter Umständen auch von den Deutschen selbst gelöst werden müßten. Unter deutscher Verantwortung Mit dieser Konferenz nahm der Verwal- tungsapparat, der für die Durchführung der wirtschaftlichen Vereinigung der bei- den Zonen erforderlich ist, seine Tätigkeit offiziell auf. In seiner Ansprache erklärte General Draper,„die heutige Tagung ist ein bedeutsamer Schritt zur Wiederherstel- lung der Wirtschaftseinheit Deutschlands. Das Schicksal der zukünftigen deutschen Wirtschaft und damit das Schicksal von 40 Millionen Deutschen wird nunmehr der Verantwortung deutscher Verwaltungsbe- hörden anvertraut. Das seitherige Verwal- tungssystem ist beendet, ein neues beginnt.“ General Draper schlug vor, daß der deut- sche Zweizonen- Wirtschaftsrat zunächst ein Verzeichnis über die lebensnotwendigen Im- und Exporte aufstellen solle, die zum Aufbau einer neuen Wirtschaft in Deutsch- land in den nächsten Jahren notweridig sind. Er teilte in diesem Zusammenbang mit, daß er bei seinem Besuch in den Ver- einigten Staaten allgemein die Bereitwillig- keit festgestellt habe, deutsche Waren zu importieren. Die Welt hat Bedarf an Verbrauchsgütern Einfuhren aus den Vereinigten Staaten, sagte General Draper, sind bereits geneh- migt worden und beginnen zu laufen, wei- tere werden folgen. Bei dem großen Bedarf für marktgängige Verbrauchsgüter in der Richtlinien zur politischen Säuberung Der Alliierte Kontrollrat erläßt neue Bestimmungen für alle Zonen Berlin, 14. Okt.(ap) In einer Sitzung des Koordinierungsausschusses des Alllier- ten Kontrollrates wurden am Samstag von den vier stellvertretenden Militärgouver- neuren Richtlinien zur Einführung einheit- licher Bestimmungen für die Entnazifizie- rung und die Verhaftung und Bestrafung deutscher Kriegsverbrecher für alle vier Zo- nen angenommen. Diesen Bestimmungen soll das Entnazifizierungsgesetz der ameri- kanischen Besatzungszone zugrundeliegen. Mit der Annahme eines solchen Gesetzes für alle vier Zonen würde in ganz Deutsch- land ein einheitliches Verfahren in den kommenden Kriegsverbrecherprozessen ein- geführt werden. Es würde außerdem be- deuten, daß jede strafrechtliche Verfolgung der drei in Nürnberg Freigesprochenen nach allgemein gültigen Bestimmungen durchge- führt werden müßte, die ihnen jede Mög- lichkeit der Wahl einer besonders„gün- stigen“ Zone nähme. Vorschriften für Presse und Politiker Die Annahme dieser einheitlichen Rege- lung wurde besonders von amerikanischer Seite betrieben. In der Verlautbarung des Ausschusses wird einzig die Annahme von Verfahrensregeln für„die Verhaftung und Bestrafung von Kriegsverbrechern, Nazis und Militaristen, sowie die Kontrolle und Ueberwachung von gefährlichen Deutschen“ bekanntgegeben. Der Ausschuß nahm außerdem Richtlinien zur Einführung von Vorschriften für die deutsche Presse und Politiker an, die der„zersetzenden Kritik an 5 Besatzungsmächten“ Einhalt gebieten sollen. ganzen Welt hätten die deutschen auf Frie- densproduktion umgestellten Industrien in den nächsten Jahren die beste Gelegenheit, ihre Erzeugnisse abzusetzen. Das endgültige Ziel sei unter der Schirm- herrschaft der vier Mächte die politische und wirtschaftliche Zusammenfassung aller vier Besatzungszonen Deutschlands. Sicherstellung des Hausbrandes Der Wirtschaftsrat nahm sodann eine Entschließung zur Versorgung der Haus- haltungen mit Kohlen für den kommenden Winter an, die der amerikanischen und bri- tischen Militärregierung übermittelt wurde. Darin heißt es u. a.:„Das deutsche Volk steht vor dem schwersten Winter seiner Ge- schichte. Die Aufrechterhaltung der Volks- gesundheit, des sozialen Friedens und der allgemeinen Moral, sowie des Vertrauens zur demokratischen Ordnung erfordert eine Sicherstellung der primitivsten Lebens- grundlagen, Tatkräftige Hilfe kann dem not- leidenden deutschen Volk nur durch aus- reichende Zuteilung von Stein- und Braun- kohle geleistet werden.“ Flüchtlingsproblem interzonal Stuttgart, 14. Okt.(Eig. Bericht). Die Lei- ter des Flüchtlingswesens der amerikani- schen und britischen Zone hielten eine erste gemeinsame Konferenz ab, an der sich auch amerikanische und britische Offiziere betei- ligten. Vertreter der französischen und rus- sischen Zone waren trotz Einladung nicht erschienen. Generalsekretär Roßmann be- tonte namens des Länderrats die Notwen- digkeit, Probleme des Flüchtlingswesens in- terzonal zu behandeln. Statistische Sach- verständige sollen in Zukunft für die ein- heitliche Erfassung der Flüchtlinge nach Herkunft, Beruf und dergleichen sorgen. Organisatorische Fragen sollen zusammen mit Rechtsfragen bearbeitet werden. Die Aussprache ergab, daß die Einbürgerung der Flüchtlinge mit voller Gleichheit der Rechte und Pflichten auch bei vorhandenem gutem Willen außerordentlich schwierig sei und der Mithilfe der Besdtzungsmächte bedert. Seite 2 See. Dienstag, 15. Oktober 1946 Dienstag, 18. Oktob 1946 Veröffentlicht unter Militär-Reglerungs-Lizenz US WB 103. Verantwortlich für den gesamten In- Halt: E. Fritz von Schilling. Redaktion, Verlag und Druckerei: Mannheim. RI, 4/6. Telephon 441 51/3. Postscheckkonto: Karlsruhe 600 16. Anzeigenpreis für die zehngespaltene Nonpareillezeile RM 1.—. Monatsbezugspreis: RM 2.40 einschließl. Trägerlohn 5 Rechtsschutz der Frau Vom Geist unserer Verfassung werden die künftigen Gesetze bestimmt. Aber nicht nur die berufstätige Frau, sondern auch die Hausfrau und Mutter ist schutzwürdig und schutzbedürftig. Die Frauen haben allen Anlaß, sich mit dem geltenden Scheidungsrecht und Ehe- recht zu befassen. Keine Frau, die beispielsweise im Bürgerlichen Gesetzbuch die Abschnitte über das„Eheliche Güterrecht“ durchliest, wird die Auffassung be- kommen, daß die in der Verfassung angeführte Gleichstellung von Mann und Frau vor dem Gesetz in Wirklichkeit existiert. Nach der Bürgerlichen Gesetzbuch hat der Ehemann das uneingeschränkte Verfügungsrecht über das Vermögen der Frau, einschlieglich ihrer eingebrachten Aussteuer. Es sei denn, daß ein besonderer Ehevertrag geschlossen wurde, der das betreffende Vermögen der Frau ausdrück- lich als„Vorbehaltsgut“ bezeichnete. Im umgekehrten Fall jedoch kann die Frau über das Vermögen ihres Mannes nicht verfügen. Trotz eines besonderen Ab- sehnittes über das Gemeinschaftsleben der Familie und die Jugend, den die Na- tionalversammlung zu Weimar in ihren Verfassungsentwurf aufgenommen hatte, blieb es bei den alten Gesetzen. Der Familienschutzartikel der Weimarer Ver- fassung war eine bloße Deklamation. Als Folge des gesteigerten sittlichen Verfalls, der den Bestand der Ehe immer mehr erschüttert, bedarf die Frau aber eines stärkeren rechtlichen Schutzes. Das Ehegesetz von 1938 hat die Scheidung wesent- Uich erleichtert und insbesondere durch seine Auslegung und Anwendung im Sinne rein quantitativer Bevölkerungspolitik die Frau entwürdigt und weithin entrechtet. Der Verfassungsausschuß für Württemberg-Baden hat diesen Erkenntnissen Rech- nung getragen. Auf Anregung seines weiblichen Mitglieds wurde ein eigener Ab- schnitt über die Familie in die Verfassung aufgenommen, der folgendermaßen heißt: „Ehe und Familie genießen als die wichtigsten Grundlagen der Volksordnung den besonderen Schutz und die Förderung des Staates. Das Leben der Familie soll sich frei vom äußeren Zwang und störenden Eingriffen entfalten.— Die der Familie gewidmete häusliche Arbeit der Frau wird der Berufsarbeit gleichgeachtet. An dem während der Ehe erworbenen Vermögen soll der Frau ein güterrechtlicher Anteil zustehen.“ Sehr wesentlich für alle Hausfrauen ist in diesem Abschnitt, daß er erst- mals die Leistung der Frau in der Hauswirtschaft als Berufsarbeit würdigt und herausstellt. Ihr Aufwand an Zeit und Kraft für den Haushalt ist in den Zeiten der Not ungeheuer gewachsen. Das ist vielfach bei Dienstverpflichtungen während des Krieges nicht berücksichtigt worden. Und wenn man jetzt hört, daß in der russischen Zone die Lebensmittelsätze nach der Arbeitsleistung gestaffelt sind, aber den Hausfrauen die geringsten Rationen zugebilligt werden, so wird deutlich, wie notwendig es ist, die haus wirtschaftliche Leistung der Frau öffentlich anzuerkennen. Damit ist allerdings erst eine kurze Wegstrecke bis zur völligen rechtlichen Gleich- stellung der Frauen zurückgelegt. Um mehr zu erreichen, müssen sie gemeinsam eine Verbesserung anstreben. Die wenigen Frauen, die in die Parlamente kommen, können das nicht allein tun. Sie brauchen die Mitarbeit all derer, die sich für eine Reform verantwortlich fühlen. Am eigenen Leibe bm. Der britische Parlamentsabgeordnete Vernon führt eine Hungerdiät von 1000 Kalorien pro Tag durch, um die Folgen der Unterernährung zuverlässig festzustellen. Zweck des Unterfangens soll eine sachlich richtige Beurteilung der europäischen Hungerkrise sowie außer- dem ein Gutachten sein, das Vernon dem zwischenparteilichen Ernährungskomitee des Unterhauses vorlegen will. Hier bietet sich für uns Gelegenheit zu vergleichen der Betrachtung. Könnte sich jemand vielleicht im Ernst vorstellen, daß einer jener„Hell“ brüllenden Jasager-Automaten des FHitlerschen „Reichstags“ die Hungerrationen der griechischen Bevölkerung nach 1941 am eigenen Leibe aus- Probiert hätte? Es soll hier nichts beschönigt und niemanden nach dem Munde geredet werden. Es soll also nicht so getan werden, als wäre jetzt damit der Hunger in Europa schon halbwegs gebannt, oder als bestünde wenigstens einige Gewähr dafür, daß alles zu seiner Ueberwindung in die Wege geleitet wird. Aber der Entschluß des Abgeordneten Vernon, auf sein gutes englisches Frühstück zu Verzichten, oder vielmehr, daß überhaupt ein Mann in einflußreicher politischer Stellung sich zu so etwas herbeiläßt, daß ein solcher Mann die Leiden anderer, mit deren„Verwaltung“ er beruflich zu tun hat, erst genau zu ermessen und zu ergründen trachtet, ehe er sie als tragbar oder unvermeidlich bezeichnet, kurzum, diese geistige Gewissenhaftigkeit und moralische Pedanterie sind es schon wert, von uns gekannt und beherzigt zu werden. Wir Deutschen, gleich welchen Frage- bogens, mögen an diesem Beispiel ersehen, was im Einzelfall und in der Gesinnungs- praxis des Individuums Humanität ist. Vatikan und Kreml F. M. Reif ferscheidt. Die Aussichten auf eine Annäherung zwischen der katho- lischen und der kommunistischen Welt durch die Auf- nahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Kurie und dem Rätebund, für die gewisse Beobachter seit 1943 wiederholt Hinweise glaubten erkennen zu können, haben sich, wie es scheint, jetzt vollkommen verflüchtigt. Nach den massiven Vorwürfen des Marschalls Tito, der den Heiligen Stuhl der geheimen Unterstützung Mussolinis und de Gasperis beschuldigte, ist der Vatikan, der„auf- Sehört“ haben soll,„nur ein geistiges Zentrum des Katholizismus zu sein“, von dem Moskauer Radio- Kommentator Miranow als„das größte kapitalistische Un- ternehmen“ angegriffen worden. Da nach dem Tode des Kardinalstaatssekretärs Maglione der Papst seit zwei Jahren die Politik der Kurie selbst führt, kann über die Bedeutung dieser Angriffe kein Zweifel bestehen. Wort von vatikanischer Seite, es könne So jst denn auch die Ant- nicht von einem Konflikt zwischen dem Heiligen Stuhl und Rußland die Rede sein, wohl aber gebe es Gegensätze zwischen der katholischen Kirche und dem Kommunismus, Klarstellung mifzufassen. als eine unmißgverständliche E. W. Gefahren der Ernährungskrise Offenherzige Diskussion im Frankfurter Frauenausschuß Frankfurt-M., 14. Okt.(Eig. th.-Bericht) Zu einer sehr bemerkenswerten Veranstal- tung, in der mit aller Offenherzigkeit das Thema„Unsere Ernährungssorgen“ behan- delt wurde, hatte der Frankfurter Frauen- Ausschuß eingeladen. Frau Fini Pfannes, die zu dem Thema vom Standpunkt der Hausfrau aus sprach, zitierte ein Wort, das der Volksmund geprägt hat, das aber die Lage treffend kennzeichnet:„Vitamine ha- ben wir schon gehabt, Kalorien bekommen Wir jetzt. Wann endlich werden wir mal Was zu essen kriegen?“ Obermedizinalrat Dr. Sehmidt vom Stadtgesundheitsamt erklärte, daß bei dem augenblicklichen Stand unserer Ernährung das Eiweiß- und Fettminimum nur zu einem Drittel bis zur Hälfte gedeckt werde. Der Körper sei gezwungen, die eigene Mus- kulatur aufzuzehren. Die Folgen seien sehr schwerwiegend. Wahrscheinlich ließen sich diese gesundheitlichen Schädigungen nur bei der Jugend wieder beheben, bei den Menschen mittleren Alters sei es bereits fraglich, bei höherem Alter fast aus- geschlossen. Wirkung auf die Moral Die Ernährungskrise habe nicht nur Augenblicksfolgen, sie sei auch eine schwere Belastung für die Zukunft, da die ausgehungerten Körper auf lange Zeit hin- aus etwa fünf- bis sechsmal soviel wie den Normalbedarf an Nahrung erhalten müßten. Die Lage sei vom ärztlichen Stand- punkt aus äußerst kritisch und die Sorgen für den kommenden Winter mit seinen durch die Kälte erhöhten Anforderungen Sehr groß. Oberregierungsrat Weingärtner vom Landesernährungsamt sprach die Befürch- tung aus, daß sich die angekündigten 1550 Kalorien wegen des neu ausgebrochenen Schiffsarbeiterstreikes in Amerika wahr- Konferenzen sind teuer Paris, 14.) Okt.(dana) Wenn die Pariser Konferenz beendet sein wird und sich die Pforten des Luxembourg-Palais wieder schließen, wird die Abrechnung ergeben, daß die von der französischen Regierung getragenen Kosten etwa 283 850 Pfund be- tragen. Davon entfallen allein auf Unter- haltungskosten der Konferenz, wie Lebens- mittel, Papier und ähnliche Dinge, 224 250 Pfund, während rund 59 000 Pfund für die 2041 Mitglieder des Konferenzstabes an Ge- hältern ausgegeben wurden. Dover— Calais ohne visum Paris, 14. Okt.(dana-Reuter) Das fran- 268ische Außenministerium kündigte am Samstag die Aufhebung der Visabestim- mungen für den Reiseverkehr zwischen Frankreich und Großbritannien an. Die britische Regierung habe einen entspre- chenden Vorschlag gemacht, der von der französischen Regierung mit Genugtuung zur Kenntnis genommen worden sei. Fachausschüsse der Fernsehkonferenz Moskau, 14. Okt.(dana) Zur schnelleren Ueberprüfung und Lösung technischer Probleme beschloß am Mittwoch die in der sowjetischen Hauptstadt tagende Fünf- mächte- Fernsehkonferenz, Fachausschüsse zu bilden. Die Fernsehkonferenz, die am 30. September begann, hat nur die Aufgabe, sich über den Stand der Forschungsaufgaben auf ihrem Fachgebiet zu informieren und die Vorarbeiten für die nächste Tagung der Internationalen Fernsehunſon zu leisten, die voraussichtlich im kommenden Jahre abge- halten wird. Luftdienst nach New Vork New Fork, 13. Okt.(dana) Die ver- einten Nationen gaben bekannt, dag das scheinlich leider nicht aufrechterhalten ließen. Die Gesamternährung wirke sich auf die sinkende Moral, Betrügereien, Fäl- schungen und dergleichen, sehr ungünstig aus. Der größte Teil der Landbevölkerung sei bis jetzt seinen Ablieferungsverpflich- tungen nachgekommen, jedoch werde die Lage immer schwieriger durch die Un- sicherheit der Währung. Unter den Teil- nehmern der Veranstaltung, der eine an- geregte Diskussion über viele brennende Fragen folgte, waren Vertreter der Mili- tärregierung, der Lebensmittelgenossen- schaften und des Einzelhandels. Wiedergutmachung in der Strafrechtspflege Stuttgart, 14. Okt.(Eig. Bericht) Die amerikanische Militärregierung hat das zweite Gesetz zur Wiedergutmachung na- tionalsozialistischen Unrechts in der Straf- rechtspflege genehmigt. Unter dem Ein- fluß der Nazidoktrin haben Nazirichter Personen, die sich normaler Straftaten schuldig gemacht hatten, mit übermäßig hohen Strafen belegt. Das jetzt genehmigte Gesetz soll die Möglichkeit schaffen, die vom 1. Januar 1933 bis 8. Mai 1945 ver- hängten Strafen dieser Art auf ein an- gemessenes Maß herabzusetzen. Es ent- spricht den Grundsätzen der Militärregie- rung, keine übermäßigen und grausamen Strafen zu verhängen. Eine erhebliche An- zahl von zu scharf Bestraften befindet sich noch in Strafhaft. Eine richterliche Herab- setzung dieser Strafen eröffnet die Mög- lichkeit, die Tat rechtlich anders zu wür- digen und den Eintrag im Strafregister entsprechend zu formulieren. In der eng- lischen Zone sind schon vor Monaten alle in der Zeit des Nationalsozialismus ver- hängten Strafen durch Verordnung auf die Hälfte herabgesetzt worden. l amerikanische Armee- Lufttransportkom- mando von Montag an Flugzeuge zur Ver- fügung stellen werde, um die Delegierten der europäischen Staaten zu der am 23. Ok- tober beginnenden Generalversammlung der UN nach New Lork zu bringen. Sozialpolitiker tagen Bremen, 14. Okt.(G. R.) Die Leiter des Sozial- und Fürsorgewesens in den Län- dern der britischen und amerikanischen Zone werden am 25. Oktober in Bremen zu einer Sitzung zusammentreten, in der die letzten Entscheidungen über die Fra- gen der Sozlal versicherung, der Kranken- versicherung, Renten- und Altersversiche- rung sowie der Kriegsopferversorgung ge- troffen werden. ä Heimkehrer im Quarantänelager Hersfel Hersfeld, 14. Okt.(dana) Zum ersten Male haben heimkehrende Kriegsgefangene aus der Sowjetunion das neu errichtete Qua- rantänelager in Hersfeld bezogen. Das La- ger, das auf Veranlassung des großhessi- schen Staates eingerichtet wurde, kann un- gefähr 1000 Kriegsgefangene aufnehmen. Neue Urmenschenfunde New Vork, 14. Okt.(ap) Neue Funde fossiler Ueberreste einer vor geschichtlichen Riesenmenschenrasse, etwa zweihundert- tausend Jahre älter als alle bisher be- kanntgewordenen Entdeckungen ähnlicher Art, sind dem holländischen, Paläontologen Dr. G. H. R. von Königswald zu danken, der nach mehrjährigem Aufenthalt im Fer- nen Osten in New Vork eintraf. Die Reste dieser Riesenmenschen, deren zwei auf der Insel Java und einer in China entdeckt wurden, sind an die 500 000 Jahre alt. Der Forscher machte seine Entdeckungen im Flußkies in Zentraljava. Die chinesischen Funde stammen aus Höhlen in der KRwang- Si-Provinz. nduſen¶ sm c Norge Konferenz-Nachlese Nur zu selten in der deutschen Ge- schichte entspann sich so rasch eine frucht- bare Arbeitsgemeinschaft aller Beteiligten, wie auf der Interzonenkonferenz in Bre- men. Neben dem Feuergeist eines Tant- zen, der sich nicht immer den Mehrheits- beschlüssen unterwerfen wollte, stach die ruhige, dabei praktische, geschäftssichere Art des Ministerpräsidenten Maier, eines typischen Vertreters schwäbischen Stam- mestum, hervor. Neben ihm saß, ruhig, kühl abwägend, der neuernannte Präsident des Landes Hannover. Selten warf Kopf einige Worte in die Debatte, und auch dann nur, um einer Entschließung das nötige Ge- wicht zu verleihen. Er lebte erst auf, als er den Anwesenden den Vorschlag der Bil- dung eines deutschen Länder- und Volks- rates unterbreitete. Er wurde dabei assi- stiert von Kaisen, dem Bremer Senats- präsidenten, der mit der klugen Geschick- lichkeit eines hansischen Kaufmanns an die alte bremische Tradition anknüpfte. Auch Högner, der Ministerpräsident Bayerns, verhielt sich meist abwartend und ruhig. Wenn er sich für die Sonderstellung ein- zelner Stämme innerhalb des deutschen Volksgefüges so lebhaft einsetzt, so will er das keinesfalls mit separatistischen Ten- denzen verwechselt wissen, die er um kei- nen Fall für Bayern zu beanspruchen be- hauptet. Besondere Intensität erhält seine klare, bajuwarische Sprache, als er für Papen, als den intellektuellen Urheber des Dritten Reiches, die unnachsichtige Verfol- gung durch eine deutsche Gerichtsinstanz fordert, um ihn als Präzedenzfall der Ent- naziflzierung einer gerechten Strafe zu überantworten. Ganz anders hebt sich da- gegen der vorsichtige, immer zur strikte- sten Objektivität ermahnende Ton Dr. Dra- kes aus Lippe ab. Wie kaum einer der An- Wesenden stellt er sich schützend vor die Nürnberger Angeklagten, um sie erst frei- zugeben, als er überzeugt wird, daß sie einem gerechten deutschen Urteilsspruch überantwortet werden sollen. Hell und be- stimmt dagegen unterbricht die Stimme des noch jungen Braunschweiger Ministerprä- sidenten Kubel die Stille des Verhandlungs- saales, wenn es die Festlegurig eines der strittigen Punkte der Wirtschaftsentschlie- Bung gilt. In ihm drängt die jugendliche Elastizität nach möglichst straffer Formu- lierung. Fast gar nicht tritt die Persön- lichkeit Kuklinskis, des Vertreters des neu- gebildeten Landes Schleswig- Holstein, her- vor, während sich Geiler, Großhessens Mi- nisterpräsident, abwartend wie ein Löwe verhält, um im geeigneten Augenblick seine Stimme zu erheben, um die Einhaltung der geraden Linie durch die Kreuzwege der Verhandlungen und Debatten zu wahren. Eine gänzlich andere Art wiederum, dem Wesen Kaisens sinnverwandt, trägt Ham- burgs Oberbürgermeister zur Schau, wenn er sich nach Högners Ausführungen, ent- gegen Tantzen, für eine Beschäftigung mit dem Nürnberger Urteil ausspricht, oder wenn er sich für die vernunftgetragene Fortführung der wirtschaftlichen Fragen einsetzt. Das Gegengewicht zu ihm bildete die machtvolle Persönlichkeit Dr. Ame lunxens aus Nordrhein- Westfalen, der mit behender Schwere den Ausführungen der Anwesenden folgte. Im Sinne dieser Gespräche hatte die Hafenrundfahrt für die Gäste des Senats eine tiefere Bedeutung als nur die, den Ortsfremden ein Bild des Bremer Uebersee- hafens zu vermitteln; es war ein Blick in den Abgrund einer sterbenden deutschen Wirtschaft, der mit Teilzugeständnissen zu geringer Rohstoffquoten kaum noch mehr als eine kurzfristige Lebensdauer garan- tiert erscheint. Wie ein Hoffnungsschimmer erwies sich dieser traurigen Perspektive gegenüber die Zuversicht des Ministerprä- sidenten Kopf(Hann); der in der Bremer Konferenz den Ansatz zu einer lichteren Entwieklung erkannte. Herbert W. Vetter. Tanz durch drei Jahrhunderte/ Ein Blick auf das Programm ließ erken- nen, daß es in dieser, bei aller Reichhal- tigkeit des Gebotenen, erfreulich kurzweili- gen Morgenveranstaltung des Nationalthea- ters nicht darum ging, àsthetisierend inne- ren Gesichten tänzerischen Ausdruck zu ge- ben. Ihr Ziel war vielmehr, in einem bun- ten choreographischen Bilderbogen dem Zuschauer den Wandel der Formen des Ge- sellschaftstanzes„vom Rokoko bis zur Ge- genwart vor Augen zu führen. Gaby Loibl, die Meisterin der Tanzgruppe, hatte für diese unterhaltsame Stunde reiche Vorarbeit geleistet, den ausgezeichneten So- lotänzer Werner Beer von der Münchener Staatsoper kommen lassen und die Gruppe selbst durch Heranziehung von Tanzschü- lern und Statisten erheblich verstärkt. Terpsichore persönlich(von Ursula Schin- dehütte munter dahingeplaudert) hielt die Hände schützend über alle ihre Kinder: über die empfindsam galanten des acht- zehnten, die schwärmerisch verzückten und naturseligen des neunzehnten und die laus- bübisch jazzenden des zwanzigsten Jahr- hunderts. Sie verteidigte sie in einem(von Dr. Arnold erdachten) Rahmengespräch herztausig gegen kritische Einwendungen eines soignierten alten Herrn von vorge- stern(Karl Marx). Das Ganze hatte(so man gewisse schülerhafte Ungelöstheiten in ein- zelnen Reigentänzen mit Nachsicht über- geht) frische spielerische Grazie, ausgehend von längst verklungenen Gavotte- und Me- nuettzierlichkeiten über Polonaise, Eccos- Sdise, Mazurka, Cotillon, Ländler und Wal- zer der Romantik und des Biedermeier bis hin zum verwegenen Cakewalk der Jahr- Hundertwende und den mehr oder weniger Kultivierten Jazz- und Stepformen unserer Tage. Der fratzenhaft-mänadisch aufgedon- nerte Tanztaumel der Inflationszeit erlebte in einer scharf parodistisch akzentuierten grotesken Ensembleszene mit Shimmy, Charleston und Blackbottom eine fast spuk- haft unheimliche Wiederauferstehung. Innerhalb der Grenzen des Korporativen laggt Gaby Loibl dem Individualistischen sein künstlerisches Selbsthestimmungsrecht, und was an Eigenwuchs in ihren Tänzerin- nen lebt, ist an der Entfaltung nicht gehin- Ballett-Matinee im Nationaltheater dert. Sie selbst und Herta Bolle brillier- ten in Einzeltänzen oder reizvoll duettie- rend mit dem bochtalentierten Werner Beer. Auch die solistisch herausgestellten Mitglieder der Gruppe Emmi Mangold und Marianne Dahringer) zeigten gutes technisches Rüstzeug und Gestaltungsge- fühl. Vom Musikalischen her wurde das Tänzerische hervorragend gestützt durch das Nationaltheater-Orchester unter Joa- chim Popel ka, der den Instrumentenkör- Per vom Flügel aus mit Schwung und über- raschendem Schmiß insbesondere durch das ungewohnte Fahrwasser der„syncopated music“ hindurchsteuerte. Der stürmische Publikumserfolg der Veranstaltung läßt auf manche Wiederholung schließen. C. O. E. *. Aus dem Nationaltheater. Am Donnerstag, 17. Oktober, findet im Nationaltheater unter Spielleitung von Hans, Becker die Erstauffüh- rung der Komödie Biographie und Liebe von N. S. Behrman statt. Das Büh⸗ nenbild entwarf Heinz Daniel.— Heute wird im Nationaltheater wegen Erkrankung von Robert Kleinert an Stelle von„Don Carlos“ „Herr Lamberthier“, Schauspiel von Louis Verneuil, gegeben. Liederabend Hilde Scheppan Ungemein gewinnend in der sorgfältigen und liebevollen Darbietung aller Liedgaben — 80 stellte sich die Kunst von Kammer- sängerin Hilde Scheppan den leider nicht sehr zahlreichen Hörern im Astoria dar. Alle Vorzüge einer vollendeten künst- lerischen Erscheinung traten leuchtend zu- tage: äußerste Korrektheit bis in die un- scheinbarsten Notenwerte, sorgsame Text- aussprache, planvolle Anlegung von Steige- rungen— besonders eindrucksvoll bei dem vielgesungenen Immer leiser“ und„Mäd- chenlied“ von Brahms— ferner kluge Ver- teilung aller Stärkegrade, die ein plötzli- ches Forto ungemein wirkungsvoll eintre- ten läßt.(„Butterfly“) In ihrer eigensten Domäne fand sich die gefeierte Künstlerin in den Arien(Hallen-Arje und Butterflys Arioso), denen sie die Romanze der San- tuzza als Zugabe folgen lieg. In den Liedern von Pfitzner trat überdies noch eine satte Tiefe in Erscheinung. Kapellmeister Rich. 2 Laugs erwies sich bei sorgfältiger piani- stischer Ausarbeitung als sehr sattelfester, die Künstlerin liebevoll unterstützender Be- leiter am Klavier. ch. Vortrag im„Zirkel“ „Organisationsfragen des Wiederaufbaus“ Am letzten Abend der vom„Zirkel“ und „Freien Bund“ veranstalteten Vorträge, deren Themen dem Aufbau gewidmet sind, sprach Diplom- Ing. Hans Mitzlaff über„Or- ganisationsfragen des Wieder- auf baus“. Ausgezeichnet legte der Redner dar, wie die Erkenntnisse der Wissenschaft und Forschung auf technischem, medfzini- schem. hygienischem und soziologischem Ge- biet maßgebend sein müssen für alle Planung. Für die Neuplanung des Aufbaus muß vor allem die Oeffentlichkeit gewonnen werden. Jetzt zu treffende Maßnahmen dürfen nicht die zukünftige Entwieklung verbauen. Als Beispiel dafüc, in welchem Maße Stadtverwal- tung, Bürgerschaft und alle am Aufbau Inter- essierten zu gemeinsamem Wirken zusammen- geführt werden können, führte der Redner das „Aufbauwerk der Stadt Worms“ an, wo neben den städtischen Verwaltungsbehörden die Ar- beitnehmer wie die Arbeitgeber sich zusam- menfanden, Wo die Industrie- und Handels- setzt wird kammer ebenso wie die Gewerkschaften und Persönlichkeiten aus allen Kreisen der Bevöl- kerung sich zusainmengeschlossen haben, um gemeinsam Anregungen zu sammeln, Fachleute zur Verfügung zu stellen und nach großen Ge- sichtspunkten den Wiederaufbau mit stärkstem Impuls neu zu beginnen.. Mit Wärme und Schwung schilderte Dipl. Ingenieur Mitzlaff, wie mit diesem„Aufbau- werk die ganze Aufbautätigkeit intensiviert werde und wie sich für die mit ihr im Zusammenhang stehenden Fragenkomplexe, gleichsam geweitet durch die Anteilnahme der gesamten Oeffentlichkeit und ihr zu Diskussion gestellt, Lösungen fänden, die vom Baumeister und Architekten allein kaum gefunden werden können Die Behandlung der Fragen der Bau- stofferzeugung und-verteilung, deren Prüfung und Ueberwachung, der Aufbauplanung im Städtebau, des Siedlungswesens, der Möbel- herstellung des land wirtschaftlichen Bau- wesens, des Brücken-, Straßen- und Eisen- bahnbaus usw. rundeten den Vortrag ab zur großangelegten Schau auf eine wirkungsvolle zusammenfassende Organisation aller Kräfte für den Wiederaufbau die, voller Anregungen und reich an Ideen, getragen von bestem demo- kratischen Geist sehr viel Stoff geben wird für die Aussprache, mit der diese Reihe der Vor- tragsabende am morgigen Mittwoch fortge. 5 ek. Paul Osbornes„Galgenfrist“ Neues amerikanisches Schauspiel in Heidelberg 5 Die Uraufführung von Osbornes„Galgen- krist“ in Heidelberg wurde zu einem großen Erfolg. Dies Stück gehört zu dem besten, was Wir bislang aus, dem Ausland zu sehen be- kamen: ein wirklicher Dichter hat es geschrie- ben. Erstaunlich, mit wieviel Realismus die Amerikaner metaphysische Fragen zu behan- deln vermögen und daß dieser Realismus nie- mals naturalistisch wirkt, wie auch das meta- physische Moment nicht ins Schweifende und Suchende abgleitet. Der Verzicht auf jedes Pathos, die Möglichkeit, die Dinge zwischen Himmel und Erde im irdischen Gewande deut- lich zu machen, sehr reale Tatsachen mit zar- tester Legende in Einklang zu bringen, ist in der„Galgenfrist“ aufs Dichterischste gelöst. Die Städtischen Bühnen hatten sich als Gast- regisseur Carl Ballhaus geholt, einen idea- len Interpreten des Werkes. Seine Inszenie- rung ist vielleicht die beste und ausgewogenste, die die nunmehr städtischen Kammerspiele zur Aufführung brachten. Da blieb kein Wunsch unerfüllt: auch die kleinste Rolle war im rich- 5 tigen Blickwinkel gesehen und hatte die denk- bar beste Besetzung. Im Mittelpunkt des Abends standen die Figuren des alten Julian Northrup, einer bis aufs Aeußerste verfeinerten Leistung Arnim Waldeek-Süßenguths, der sich zu den seltenen grogen Schauspielern rechnen darf, und die des kleinen Jungen Pud, der so frisch und lebendig, so voller Begabung bis in die Fingerspitzen war, ohne im Geringsten an den Typus des„Wunderkindes“ zu erinnern. Hier muß der Regisseur Balhaus noch einmal erwähnt werden, um seine glänzende Führung der beiden Jungen— Peter Hacker als Pud und Hans Helbig als kleinen Apfeldieb zu betonen. Im Rahmen der allgemein über- durchschnittlichen Leistungen verdienen Trude Kuhn und insbesondere Toni Dameris in einer sehr durchgearbeiteten, feinangelegten Charakterstudie erwähnt zu werden. Der Büh- nenbildner Wolfgang Böttcher a. G. be- tonte, unterstützt von der außer gewöhnlichen Ausleuchtung, die Atmosphäre der amerikani- schen Legende des Dichters Paul e Statt Kulturwoche— Krankenhäuser! Die für Oktober geplante„Große Münchener Kulturwoche“ ist nach einer Mitteilung der Stadt München zugunsten dringlicher Kran- kenhäuser-Aufbauten auf das Frühjahr 1947 verschoben worden. Die technischen Vor- bereitungen dieser Veranstaltung hätten der Wiederherstellung Münchener Krankenhäuser dringlichste Arbeitskräfte entzogen. Wie der Leiter der Städtischen Münchener Lenbach- galerie, Dr. Rühmann, mitteilt, begrüßt er die Verschiebung der Kulturwoche auf 1947, da derartige„Aushangschilder einer Stadt“ gerade heute nicht genug reifen sollten. Inzwischen könnte er politisch belasteten Münchener Ma- lern Sühnemöglichkeit durch ihre Einschaltung bei den Aufräumarbeiten an der Städtischen Galerie bieten.(st.) Zuckmayer- Premiere verboten. Ein neues Schauspfel des Dichters Carl Zuckmayer, das in diesem Monat in den Münchener Kam- merspielen uraufgeführt werden sollte, ist von der amerikanischen Control-Section der Mili- tärregierung für die gesamts USA Zone Deutschlands verboten worden.(st.) In wenigen Zeilen Insgesamt 50 000 Bände wurden vom Schwei- zer Roten Kreuz den Leih- und Schulbüche- reien in der amerikanischen Zone als Schen- kung überlassen Ein Teil, vor allem Lehr- bücher, sind für die Heidelberger Universitäts- bibliothek bestimmt.(d). Emmerich Kalman schrieb eine neue Operette, die den Titel„Marikka“ trägt.(sp) Kurt Götz und Valerie von Mertens, das bekannte Autoren- und Schauspieler-Ehe- paar, ist wieder nach Deutschland zurückge- kehrt.(sp) Professor Dr. Rudolf Criege, der Extra- ordinarius für organische Chemie an der Tech- nischen Hochschule Karlsruhe, erhielt eine Einladung als Gastprofessor von der Chinesi- schen Universität Shanghai.(pf) Als erstes Fachokgan des gesamten deut- schen Weinbaues erscheint im Mainzer Zeit- schriftenverlag Dr. Bilz u. Koll die Zeitschrift „Der Weinbau“ und ferner die landwirtschaft- liche Fachzeitschrift„Der Landbote“. Zum 30. Mal jährt sich am 16, Oktober der Todestag des Malers und Graphikers Fritz Boehle- Frankfurt/ M. Boehle, ein jüngerer Zeitgenosse von Hans Thoma, Trübner, Stein- hausen und Mareès, ist nur 43 Jahre alt ge- worden. Er starb im Weltkrieg 1916. Sein Werk ist reich und volkstümlich im besten Sinne.(ba . Diensta e 1 Ne Bei d bt ein W command Jary Gos lannhein charles E gelegenhe amt zu be galten. E; chlossene lätigkeit on hat In Ueber. Pazifik, v ten 41. Di zus dem mittleren Konstruk geiten, di en, ist e meinsame gehörden leben er; erden. telschwien Gebiet Dinge, di den allen Herzen Ii. Der s or H oO gearbeitet nend Übe nehmung! leser Rö städten, stelle ste Der Wi t soweit ergangen leinen R konnte. Die Spi ber(8.30 August 18 karl Schr dorflstra ge Zeitges mserer& Bilderdien letzten PI dom Spor Bußtag Oberkirch presseverl zem Jahr lelert wir Golden zel Göhri, hm.-Wa! straße 17) Zul Am sterbliche worden. Nationalt genomme ler, der chen der hat. Er Ascher 1 worden einschläg kan tut den Rud den Will in den 2 Zwischen den Can chenden ren schli betätigte schnittlic seltiger I — AMTI Handelsre, vom 30 Neueintrat 3 526„A kaufs-Ge Mannhei schaftsv- 1946 er ri. Fortführ Helfrich Mannhei Werke schaft 11 Verkauf zubehör, Zubehör nisse d Ferner Kraftfab nahme nehmun beträgt 1 Theo Fe Hastung Der Ge vertretu Alfred 1 meinsch Als niel Gesellsc der Sac werkestät Kleyer, mit de ständen sellscha: 31 013,02 dlesem nommer mit 70 0 geschrie schaft e Mannhe „) vom 1. Neueintre 8 527 Re Steuerb. tung, N sellscha Gegenst und di. Sellscha triebene Steuerb sellscha Alle Ge Bedeuti Treunat beträgt Karl 80 berater, kührer 2 Wel C einen einem Tann 1 gehluß Die ner lung ran- 1947 Vor- der user der ach- die rade chen Ma- tung chen leues er, am- von Mili- Zone Wel- iche: hen; ehr- täts⸗ neue (8p) NnS, Ehe- KkKge- tra- ech- eine nesi- leut⸗ Zeit- hrift haft der Fritz erer teln; ge Sein sten Seite 38 Neuer Stadtkommandant Bei der Mannheimer Militärregierung It ein Wechsel eingetreten. Die Stelle des commanding Officers der Office of Mili- Jary Government Stadt- and Landkreis annheim wurde durch Lieutenant Colonel Icharles H. Rue übernommen. Wir hatten telegenheit, Oberst Rue in seinem neuen IImt zu begrüßen und uns mit ihm zu unter- halten. Er ist ein liebenswürdiger, aufge- Ichlossener Offizier, der auf eine neunjährige lätigkeit in der Armee zurückblickt. Hier- on hat Oberst Rue mehr als drei Jahre n Uebersee zugebracht, hauptsächlich im pazifik, wWwo er in den Reihen der berühm- ten 41. Division Dienst tat. Col. Rue stammt zus dem Staat Nebraska, also aus dem mittleren Westen, und hat in Amerika als Konstrukteur gearbeitet. Der Schwierig- zeiten, die ihn hier in Mannheim erwar- en, ist er sich bewußt, und hofft, in ge- meinsamem Bemühen mit den deutschen zehörden mit all den Problemen, die unser leben erschweren und bedrohen, fertig zu erden. Die Wohnungsnot, Nahrungsmit- ſtelschwierigkeiten, die Notlage auf dem gebiet der Brennstoffversorgung sind binge, die dem Stadtkommandanten, ne- ben allen anderen Sorgen, besonders am Herzen liegen. Her scheidende Stadtkommandant, Ma- or Hoover, erklärte, daß er hier gerne gearbeitet hätte und sprach sich anerken- nend über die Initiative und den Unter- nehmungsgeist der Mannheimer aus. Dank leser Rührigkeit gehöre Mannheim zu den städten, die im Wiederaufbau an erster stelle stehen. ‚ Kleine Umschau Der Wiederaufbau des Hansa-Hauses in D 1 it soweit fortgeschritten, daß der Bauherr ſergangenen Samstag alle Beteiligten zu einem leinen Richtfest im„Zwischenakt“ einladen kbonnte. Die Spruchkammer verhandelt am 19. Okto- ber(8.30 Uhr in E 3, 14) gegen den am 17. August 1887 in Buchen geborenen Schausteller karl Schmitt, wohnhaft Mannheim, Eichen- borklstraße 13. Zeitgeschehen im Bild. In den Schaufenstern mserer Geschäftsstelle in R 1 zeigt unser uderdienst interessante Aufnahmen von den letzten Phasen des Nürnberger Prozesses und om Sport am Sonntag. l Bußtag am 17. November. Der evangelische foberkirchenrat hat, wie der evangelische bresseverband mitteilt, angeordnet, daß in die- sem Jahr der 17. November als Bußtag ge- lelert wird. ek Göhrig und Frau Katharine geb. Guckert, Uhm.-Waldhof, Hubenstraße 25(Früher Acker- raße 17). Zum Tode Fritz Bartlings Am Samstag ist Fritz Bartlings sterbliche Hülle den Flammen übergeben worden. Seine vielen Freunde und das Nationaltheater haben für immer Abschied genommen von einem liebenswerten Künst- er, der seit dem Herbst 1911 ununterbro- chen dem Mannheimer Theater angehört bat. Er war, von Mainz kommend, als ly- uscher Tenor nach Mannheim verpflichtet orden und sang in seiner ersten Zeit alle einschlägigen Fachpartien(Mozart,„Cosi kan tutte“,„Entführung“,„Zauberflöte“, den Rudolf in„Boheme“, den Linkerton, den Wilhelm Meister, den Stradella usw.). Im den zwanziger Jahren wechselte er zum Zwischenfach hinüber, sang den Florestan, den Canio in„Bajazzo“ und die entspre- chenden Partien. Mit zunehmenden Jah- ren schließlich ging er zum Buffofach und betätigte sich als ein weit über das durch- schnittliche Maß verwendungsfähiger, viel- eltiger Künstler. Als, unübertreffliche Lei- gelangten wegen Taschendiebstahls, Goldene Hochzeit feiern am 17. Oktober Jo- stung muß insbesondere sein„Mime“ an- gesehen werden. Jeder Rolle oder jeder Partie, die ihm übertragen wurde, gab er eine besondere, durchaus persönliche Note. Noch in der letzten Spielzeit hat er in Ro- main Rollands„Spiel von Tod und Liebe“ eine wichtige Rolle mit großer Einfühlungs- gabe und Charakterisierungskunst gestaltet. Bartling war ein Künstler von größter Zu- verlässigkeit, mit einer leidenschaftlichen Besessenheit für das Theater. Auf Grund seiner geraden, menschlichen und seiner klaren politischen Haltung wurde er nach Wiedereröffnung des Theaters in den Be- triebsrat gewählt und fand hier Gelegen- heit, zum Besten des Betriebes und seiner Kollegen zu wirken. Bartling war von al- len nicht nur als Künstler geschätzt, son- dern auch als Mensch hoch verehrt. Ein dauerndes Andenken wird ihm über das Grab hinaus bewahrt bleiben. Polizeibericht Wegen Diebstahls wurden fünf Personen festgenommen. Aus zwei Lebensmittelge- schäften wurden größere Lebensmittelmen- gen entwendet. Zwei weibliche Personen Weitere Personen wegen Holzdiebstahls zur Anzeige. Ein 41 jähriger Mann wurde beim Diebstahl in einem amerikanischen Depot, als er flüchtig ging, angeschossen. Er erlag seinen Verletzungen.— Bei neun Verkehrs- unfällen wurden drei Personen verletzt.— Wegen Schwarzhandels, Landstreicherei, Hasendiebstahls, Einbruchsdiebstahls und gewerbsmäßiger Unzucht wurden 29 Per- sonen festgenommen.— Ein durch spielende Kinder entstandener Kellerbrand wurde durch die Berufsfeue ehr gelöscht.— In Mannheim- Blumenau nahm sich eine 23jäh- rige Frau durch Erhängen das Leben.— Ein 42jähriger Mann stürzte infolge einer Explosion vom Dach eines 10 m hohen Pe- troleumbehälters; der Mann war sofort tot.— Eine 21jährige Frau stürzte sich in selbstmörderischer Absicht in den Altrhein. Sie wurde von Passanten wieder geborgen und in das Krankenhaus verbracht.— Bei einem Verkehrsunfall wurde ein 11jähriger Junge schwer verletzt.— In einem unbe- wachten Augenblick stürzte ein Sjähriges Kind aus dem fahrenden Schnellzug. An den Verletzungen ist das Kind verstorben. Obst für die Jugend Erfreulicherweise gab es am Samstag nach langer Pause ein wenig Obst für Kinder und Jugendliche, Aepfel und Birnen, je Pfund 24 bis 25 Pfennig. So sehr wir der Jugend das Obst gönnen: auch wir Erwachsenen würden uns über ein wenig Frischobst freuen. Die Preise: Gelbrüben(auf Haushaltsausweis) je Pfd. 12 Pf., Chinakohl 16 Pf., Wirsing 12 Pf., Kohlrabi 18 Pf., Spinat 18 Pf., Butterrüben 8 Pf., große Büschel Suppengrünes 35—50 Pf., Rettiche je Pfd. 10 Pf. und je Stück 10 Pf., Endiviensalat 12 Pf. je Stück, Sellerieköpfe mit Blättern je Stück von 10 Pf. ab.— Chrysan- temum, Astern je Stock 3,50 Mark. zwei Kampf dem Hunger und der Kälte Großkundgebung der Am vergangenen Sonntag hielt die Christlich- Demokratische Partei ihre erste Wahlkundgebung im„Capitol!“ ab. Vor. dem gutbesuchten Haus sprach zunächst Wirtschaftsminister und stellvertretender Ministerpräsident Dr. Köhler über„Un- sere heutige Situation“. In eindrucksvollen Worten gelang es dem Redner, ein anschauliches Bild unserer gegenwärtigen Lage zu zeichnen Er ver- schwieg nicht die Schwierigheiten, die sich auf den einzelnen Sektoren der öffentlichen Verwaltung ergeben, er zeigte aber auch die Wege, auf denen wir eine Besserung er- zielen können. Mit aller Offenheit wurde ausgesprochen, daß die schönsten Reden von Demokratie nicht imstande sind, die hungri- gen Mägen zu füllen, die Stuben zu heizen und Wohnräume zu schaffen. Das drin- gendste Problem, vor dem das deutsche Volk im kommenden Winter gestellt ist, ist die Erhaltung des einfachen, nackten Lebens. Ohne alle Beschönigung müssen wir uns diese Tatsache immer wieder vor Augen halten. Wir müssen die Millionen des deut- schen Volkes ernähren. Daß wir das nicht aus eigenem können, ist inzwischen auch dem Verbohrtesten klar geworden. Einge- skandenermaßen kann das deutsche Volk nur einen Kalorienstand von 900 aufbringen. Wir sind also darauf angewiesen, etwa die Hälfte unserer allernotwendigsten Verbrauchsgüter aus dem Ausland einzuführen. Für uns kommt dabei nur Amerika in Frage. Aber dabei erhebt sich gleichzeitig die Frage der Bezahlung der Importe. Bis jetzt haben wir schon Schulden, die an die hundert Millio- nen grenzen. Die eigenen Vorräte sind auf diesem Gebiet, wie auch auf fast allen übri- gen aufgezehrt. Es fehlt nicht am guten Willen des amerikanischen Volkes, uns hel- fen zu wollen, sondern viele Hilfsbereitschaft machen wir oft selbst unmöglich, wenn wir unvernünftige und böswillige Kritik an Maß- nahmen üben, die nun einmal notwendig sind. Hehnlich steht es auf dem Gebiet der * Eröffnung von Arbeitsgerichten Der hessische Minister für Arbeit und Wohlfahrt, Oskar Müller, eröffnete in An- wesenheit von Vertretern der Behörden, der Gewerkschaften und wirtschaftlichen Ver- einigungen der Arbeitnehmer und Arbeit- geber das Arbeitsgericht Kassel. Mit dem Arbeitsgerichtsgesetzæ vom 30. März 1946 sei ein„neuer Baustein eingefügt in das Rechtsgebäude unserer jungen Demo- kratie“, erklärte der Minister in seiner An- sprache. Nach der Rechtsbeugung und Rechtsverdrehung der letzten zwölf Jahre würden nun wieder wahres demokratisches Aus der Mannheimer Spruchkammer Frauenschafts-Zellenleiterin als Minderbelastete Die vor der Spruchkammer zur Verhand- lung stehende 60jährige Else Brohm geb. Schöffel war seit 1. Mai 1937 Parteimit- glied und im Jahre 1934 in die Frauenschaft eingetreten, wo sie die Funktion einer Zel- lenleiterin übernommen hatte. Bei dieser Tätigkeit war sie besonders aktiv und stellte dem Bd M einen Raum zur Abhal- tung von Schulungsabenden zur Verfügung. Bei den Büchsensammlungen war sie be- sonders eifrig. Der öffentliche Kläger be- antragte Einstufung in Gruppe II. Der Ver- teidiger plädierte auf Mitläufer. Die Kam- mer fällte folgenden Spruch: Minderbe- lastete, zwei Jahre Bewährungsfrist, 5000 Mark Sühnegeld. Der Streitwert wurde auf 6000 Mark festgesetzt. Im zweiten Fall hatte sich die 30jährige Anna Barbara Umhof vor der Kammer zu verantworten. Sie war am 1. Oktober 1941 in die Partei eingetreten, hauptamtlich angestellte Buchhalterin in der Hi und pe- kleidete den Rang einer Mädelringführerin, nachdem sie im Jahre 1933 dem BdM bei- getreten war. In den Kriegsjahren war sie in Holland eingesetzt und mußte nach dem Zusammenbruch ein Jahr in einem Inter- nierungslager verbringen. Der Antrag des öffentlichen Kläges lautete auf Einreihung in die Gruppe der Minderbelasteten. Die Verteidigung betonte, daß die Beschuldigte nur auf Grund ihrer guten beruflichen Ar- beit zu dem hohen Dienstgrad in der HA gekommen sei und stellte den Antrag, sie als Mitläuferin einzureihen. Die Kammer schloß sich diesen Ausführungen an und reihte die Betroffene in die Gruppe der Mitläufer ein. Außerdem muß sie 600 Mark Sühnegeld bezahlen, wobei sie im Nicht- einbringungsfalle für je 20 Mark eine Ar- beitsleistung von einem Tag zu verrichten hat. Der Streitwert betrug 4000 Mark. Der dritte Fall gegen den 48jährigen kaufmännischen Angestellten Andreas Menne mußte vertagt werden, da dieser noch einen ihn entlastenden Zeugen bei- bringen will. 3 W. L. katastrophal auswirken müßte. Arbeitgeber! Achtung! Die alten Meldekarten haben mit Ab- lauf der 94. Kartenperiode ihre Gültigkeit verloren. Die Arbeitgeber Selbständigen) haben für sich selbst, ihre mithelfenden Fa- milienangehörigen und alle Beschäftigten — immer soweit meldepflichtig- die neuen Meldevordrucke auf Grund des zu überprü- kenden Inhalts der alten Meldekarte aus- zustellen. Soweit noch nicht erfolgt, sind nunmehr unverzüglich die alten und neuen Meldekarten— getrennt nach Wohnorten und innerhalb der Wohnorte hach Berufs- gruppen— auf Zimmer 68 des Arbeits- auts, M 3 a, einzureichen. Nach dem 26. Oktober dürfen Meldekarten nicht mehr durch den Arbeitgeber, sondern nur noch durch das Arbeitsamt ausgestellt werden. Arbeitsbuchpflicht aufgehoben Auf Anordnung der Militär-Regierung dürfen Arbeitsbücher nicht mehr neu aus- gestellt oder weitergeführt werden. An die Stelle des Arbeitsbuches ist die Meldekarte getreten. Aus diesem Grunde kann das Ar- beitsamt Anträge auf Neuausstellung oder Weiterführung nicht mehr bearbeiten. Den Inhabern der Arbeitsbücher bleibt es je- doch freigestellt, diese von sich aus weiter- zuführen. CDU in Mannheim Kohlenversorgung. Aber gerade die Notge- meinschaft des deutschen Volkes beweist sich hierin am schönsten: Die Sonntags- schicht der deutschen Ruhrkohlenbergarbei- ter. Auch die Frage der Eingliederung der Flüchtlinge kam zur Sprache. Hier ist nun ein Aufgabengebiet, das das deutsche Volk auch in Zukunft nicht allein lösen kann. Die Hilfe von außen her ist unabdingbar, soll nicht ein Elendszustand im Herzen Europas heraufgeführt werden, der nicht für diesen Erdteil, sondern für die ganze Welt sich Ein kurzes Wort wurde gesprochen zur Frage der Ent- nazifizierung. Es ist selbstverständlich auch der Standpunkt der CDU, daß man die Gro- Ben nicht laufen läßt, um die Kleinen zu hängen. Und wir werden die Großen noch fassen. Aber vor der Objektivität des Nürn- berger Urteils müssen wir uns beugen. Die Uebernahme der CDU in weiten Teilen un- serer öffentlichen Verwaltung bedingt ein hohes Maß von Verantwortungsgefühl, das sie ihren Wählern gegenüber hat. Das ist Vorbedingung dafür, daß das Vertrauen, das in sie gesetzt wurde, von Millionen Menschen gerechtfertigt wird. Anschließend sprach Abteilungspräsident Josef Harter von der Reichsbahndirektion Karlsruhe kurz über die Verfassung. Er be- tonte, daß neben dem sachlichen und inhalt- lichen Wert der Verfassung, die besonders hervorzuheben ist wichtig sei, daß bei ihrem Zustandekommen alle Parteien einmütig mitgewirkt haben. Obwohl jeder die von ihm vertretenen Grundsätze in ihr verankert sieht, kam es doch nicht zu abstoßenden Auseinandersetzungen. Auch hier hat es sich gezeigt, daß die Männer, die in dieses Gremium nach Stuttgart entsandt wurden, dem wirklichen demokratischen Gedanken des Zusammenstehens in der Stunde der höchsten Not bereitwillig Ohr und Herz öff- neten. Dies läßt uns trotz allem hoffnungs- kroh in die Zukunft schauen. F. E. Filmrundschau Palast:„Musikpiraten“ Ein Film, der das Ringen um den gesetz- lichen Schutz geistigen Eigentums, das „Copyright“, zeigt. Vergeblich führen Autoren, Verleger und Künstler den Kampf gegen die Musikpiraten, die aufkommende Schlagermelodien kopieren und ohne Ent- schädigung des Komponisten zu Schleuder- preisen absetzen, bis ein Gesetz diesem Treiben ein Ende macht. Ein dankens- wertes Thema, das durch eine schlechte Regie Schlagseite bekommen hat. Es fehlt an einer charakterlichen Linie. Oft weiß man nicht, ob man einen Wildwestfilm oder eine Tanzrevue sieht. Man hätte besser ge- tan, etwas mehr mit der Schere zu arbei- ten. Schon rein zeitlich ist der Bildstreifen zu lang, und durch das Fehlen spannung- erhöhender Situationen wirkt er noch län- ger. Als Positivum sind die Schlagermelo- dien und die schauspielerischen Leistungen zu Werten. F. R Gesetz und Recht die Grundlage der mensch- lichen Gemeinschaft für das deutsche Volk. Ministerialrat Dr. Engler unterstrich die große Tragweite und die wirtschaftlichen Auswirkungen des neuen Arbeitsgerichtsge- setzes, durch das eine gesetzliche Garantie dafür gegeben werde, daß die Arbeitsge- richte unabhängige Organe der Rechtspre- chung seien. Landesarbeitsgerichtspräsident Dr. Müller wies auf die Bedeutung des Ar- beitsrechts als soziales Schutzrecht hin, des- sen Leitgedanke sein müsse:„Das Gesetz ist der Freund des Schwachen“. Weitere Arbeitsgerichte wurden in Frankfurt und Wiesbaden eröffnet, dem- nächst sollen weitere Arbeitsgerichte in Offenbach, Hanau, Fulda, Limburg, Darm- stadt, Marburg sowie Wetzlar und Gießen eingerichtet werden.. In Württemberg-Baden werden ebenfalls in Kürze 14 Arbeitsgerichte erster Instanz, und zwar in Heidelberg, Karlsruhe, Mann- heim und Stuttgart mit je zwei Kammern, und in Eßlingen, Göppingen, Heidenheim, Heilbronn, Ludwigsburg, Pforzheim, Mos- bach, Schwäbisch-Gmünd und Schwäbisch- Hall und Uim mit je einer Kammer ihre Tätigkeit aufnehmen. Als Berufungsinstanz wird je ein Landesarbeitsgericht in Mann- heim und Stuttgart bestehen. Die Präsiden- ten und Vorsitzenden einschlſeßlich ihrer Stellvertreter wurden im Einvernehmen mit den Gewerkschaften und Vertretern der Arbeitgeber berufen. Wie ein Bericht der„Freien Gewerkschaft“ meldet, wurden in einem Monat in Berlin 18 000 Preiskontrollen durchgeführt, die insge- samt Ordnungsstrafen von rund 850 000 Mark gegen 537 Preissünder zur Folge hatten. Unge- rechtfertigte Mehrerlöse in Höhe von 520 000 Mark wurden eingezogen. gegriffen; es behandelt das Los der aus- gesetzten Kinder. Dennoch haben die Dar- steller, mehr als die Regie, es verstanden, den Film sehenswert zu machen.„Grischa“ besonders offenbart ein großes Können und bringt seine Anklagen gegen die Mütter, die ihre Kinder aussetzen, mit jener der slawischen Rasse eigenen rebellischen Lei- denschaft sehr wirkungsvoll zum Ausdruck, Für solche Deutche, die, immer noch on der Goebbels- Propaganda befangen, glau- ben, der Russe würde kein Familienleben kennen, bietet dieser Film russischer Pro- duktion eine Gelegenheit, sich vom Gegen- teil zu überzeugen. 0 am Morgen; 8.30—9.00 Uhr: Morgenstund hat Ilm Mund(Sendestelle Heidelberg); Uhr: Musikalische Kostbarkeiten; 12.00—13.900 Uhr: Musik. stelle Heidelberg). bis 23.30 Uhr Tanzmusik. delberg: Morgenstund hat Gold im Mund; 11.00 bis 12.00 Uhr; Kleines Konzert(Sendestelle Hei- delberg). bis 14.45 Uhr: Leichte Kost(aus Heidelberg) 18 bis 19,00 Uhr: Uhr: bis 23.30 Uhr: Tanzmusik. wiegend stark bewölkt, vielfach neblig oder stark dunstig. Keine wesent lichen Niederschläge. nicht über 10 Grad C. ansteigend, nachts Abküh- lung bis in die Nähe des Gefrierpunktes, schwache Capitol:„Ohne Schuld schuldig“ Das Thema dieses Films ist alt und gb- Og. Radio Stuttgart sendet Dienstag, 13. Oktober: 7.30—8.00 Uhr: Melodie 10.301.000 14.30—14.43 Uhr: Aus Operetten(Sende- 20.15.—21.00 Uhr: Konzert. 28.15 Mittwoch, 16. Oktober: 8.30900 Uhr: Aus Hei 13.30—13.45 Uhr: Leichte Musik. 14.30 Perlen der Literatur. 21.0022 Hörspiel. 22.15—23.00 Uhr: Konzert; 23.18 Neblig, ziemlich kühl gültig bis Mittwochabend. Vorhersage 1 zeitweilig aufkeitern Kühl, Tagesbemperstu Winde. [L AAriicenE BERANNTMACHUNCEN Handelsregister, Amtsgericht Mannheim: h vom 30, September 1946: Feueintragung:. B 526„Adler“ Automobll-Reparatur und Ver- kaufs- Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Mannheim(Neckarauer Str 130-162). Der Gesell- schaftsvertrag ist am 30. Marz 6 September 1946 errichet. Gegenstand des Unternehmens ist: Fortfünrung der von dem Gesellschafter Theo Helfrich in die Gesellschaft eingebrachten Mannheimer Reparaturwerkstätte der Adler- Werke vormals Heinrich Klever Aktiengesell- schaft in Frankfurt am Main, insbesondere der Verkauf von Kraftfahrzeugen, Automobil- zubehör, Schreibmaschinen, Fahrrädern und Zubehörteilen, im besonderen solcher Erzeug- nisse der Adler-Werke Frankfurt am Main. Ferner die Ausführung von Reparaturen an Kraftfahrzeugen aller Art, auch die Ueber- nahme und Beteiligung von oder an Unter- nehmungen ähnlicher Art. Das Stammkapital beträgt 100 000 Reichsmark. Geschäftsführer sind Theo Helfrich, Kaufmann-Ingenieur, und Alfred Hastung, Betriebsleiter, beide in Mannheim. Der Geschäftsführer Theo Helfrich ist allein vertretungsberechtigt, der Geschäftsführer Alfred Hastung ist vertretungsberechtigt in Ge- meinschaft mit dem anderen Geschäftsführer. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Der Gesellschafter Theo Helfrich bringt im Wege der Sacheinlage die Mannheimer Reparatur- Werkstätte der Adler-Werke vormals Heinrich Kleyer, Aktiengesellschaft in Frankfurt a. Main mit deren Warenvorräten, Einrichtungsgegen- ständen usw.— nach der Aufstellung im Ge- sellschaftsvertrag zum Gesamtwert von 31 013,0 RM in die neue Gesellschaft ein. Zu dlesem Wert Wird sie von der Gesellschaft Über- nommen und auf den Anteil von Theo Helfrich mit 70 00 RM angerechnet. Die gesetzlich vor- geschriebenen Bekanntmachungen der Gesell- schaft erfolgen in der für das Handelsregister Mannheim vorgeschriebenen Tageszeitung. d vom 1. Oktober 1946: Neueintragung: 8 527 Karl Schweilckert, Wirtschaftsprüfer- und Steuerberatergesellschaft mit beschränkter Haf- tung, Mannheim(Augusta-Anlage 32). Der Ge- sellschaftsvertrag ist am 19. Juli 1946 errichtet. Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb und die Weiterführung der bisher vom Ge- sellschafter Karl Schweiekert in Mannheim be- trlebenen Praxis 3s Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, die ab 1. Januar. 1946 für die Ge- sellschaft geführt gilt. Die Gesellschaft kann alle Geschäfte betreiben, welche ihrer Art und Bedeutung gemäß in das Tätigkeitsgebiet einer Treuhandsesellschaft fallen. Das Stammkapital beträgt 20 000 Reichsmark. Geschäftsführer ist Karl Schwelckert, Wirtschaftsprüfer und Steuer- berater, Mannheim. sind mehrere Geschäfts- kührer bestellt, so wird die Gesellschaft durch zwel Geschäftstührer gemeinsam oder dureh einen Geschäftsfünter in Gemeinschaft mit einem Prokuristen vertreten. Die Gesellschaft Tann mit Schluss e es Kalendervlertellahres gekün 1 einer Frist von sechs Weohen auf den werden. Als nicht eingetragen wird veröffent- licht: Bekanntmachungen der, Gesellschaft er- folgen im Amtsblatt. e) vom 2. Oktober 1946: Veränderungen: A 83 W. Jaeger& Co., Mannheim(Handel und Fermentation mit Rohtabaken, Neckarau. Rhe- naniastraße 28-30). Kaufmann Waldemar Mayer in Ziegelhausen bei Heidelberg ist in das Ge- schäft als persönlich haftender Gesellschafter eingetreten, die offene Handelsgesellschaft hat am 1. August 1948 begonnen. Jeder persönlich haftende Gesellschafter ist vertretungsberech- tigt. Der persönlieh RHaftende Gesellschafter Waldemar Jaeger wohnt jetzt in Baden-Baden. Die Firma ist geändert in: W. Mayer& Co. Die für die frühere Einzelfirma eingetragenen Pro- kuren sind erloschen. Gesamtprokura für die offene Handelsgesellschaft ist neuerteilt an Lud- wig Kraus und Fritz Hoffmann, beide in Mann- heim. Jeder Prokurist vertritt mit einem an- deren Prokuristen, A 466 Ludwig& Schütthelm K. G.. Mannheim (Drogerie. N 4. 21). Alfred Stoll ist dureh Tod als persönlich haftender Gesellschafter aus- geschieden: an seiner Stelle ist der bisherige Prokurist Gebhard Moser, Drogist in Birkenau. als persönlich haftender Gesellschafter in die fortbestehende Rommanditgesellschaft eingetre- ten, dessen Prokura nunmehr erloschen Ist. cd) vom 4. Oktober 1946: Neueintragung: A 2469 J. Traub, Rommanditgesellschaft. Mann- heim(Vertrieb von Haushaltswaren. kunst- gewerblichen Artikeln und Spielwaren, qu 1. 2). Persönlich haftende Gesellschafterin ist Irm- gard Traub geb. Matthes. Viernheim. Komman- ditgesellscheft seit 1. Juni 1946. Die Gesellschaft hat 1 Kommanditisten. Veränderungen: 4 335 Rudel Haas& Sohn ktnhaber Gebrüder Hatzmann, Mannheim Friedrichsplatz 11) Fer- dinand Hatzmann ist aus der Gesellschaft aus- geschſeden. Die offene Handelsgesellschaft ist aufgelöst, Alleininnhaper ist der bisherige Ge- sellschafter Josef Hatzmann, Kaufmann in Mannheim. Die Firma jst gehindert in: Rudolf Haas& Sohn Inhaber Josef Hatzmann. A 747 Ludwig Gerard Astra-Addier- u. Buchungs- maschinen-Vertrieb, Mannheim. Die Prokura von- Julius Walter ist erloschen. 5 4A 900 Rheta Rheinische Transvortanlagen-Gesell- schaft Hermenn Schäuble& Co. Mannheim (Rheinau). Die offene Handelsgesellschaft 781 aufgelöst. Alleininhaber der Firma ist Erich Schaefer, Oberingenieur, Schwetzingen. Die Prokura des Walter Künzler ist erloschen. 1206 Georgs Herrmann, Mannbeim-Räfertal (Münlen-Fabrikete, Kirchplatz). Das Handels- gewerbe samt Firma sing dureh FUrbfolge über auf Barbara Herrmann geb. Pfützer in Mann- neim- Käfertal. Johanna Stegmüller geb. Herr- mann in Mapnbeim-Käfertal het Prokura. A 1620 Fritz Kopp K. G. vorm. Kodo& Detzner Mannheim(EZ. Z. St. Isen b. Heidelberg. Haunt- straße 18). Fritz Kobo. Kaufmann. Mannheim. z. Z. St. Ligen bei Heidelberg. ist, als persön- lien Raftender Gesellschafter ausgeschieden, K ebenfalls ist 1 Kommanditist ausgeschieden. Pes- sönlich haftende Gesellschafterin ist jetzt: Lise- jotte Hildegard von Traitteur geb. Kopp in annheim, z. Z. in St. IIgen bei Heidelberg. 1 Kommanditist ist eingetreten. Die Prokuren von Liselotte Hildegard von Traitteur geb. Kopp und Emil Flory sind erloschen. A 2224 Wetzel& Schardt. Mannheim(Transport- anlagen, Rheinau, Mülheimer Str. 15-25) Die Prokura von Bernhard Kruse ist erloschen. Hermann Nötting in Mannheim hat Prokura. 3 19 Siemens-Schuckertwerke Aktiengesellschaft Zweigniederlassung Mannheim in Mannheim (N 7, 18), Sitz: Berlin Dr. Ludwig von Winterfeld ist nicht mehr Vorstandsmitglied 23 Erste Mannheimer Dampfmühle von Ed. Kauffmann Whne Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(Hafenstraße 68-700. Die Prokura von Karl Schuller ist erloschen. Cle. mens Auer und Hugo Krämer sind nicht mehr Geschäftsführer. B 49 Ph Oestreicher& Co. Gesellschaft mit be- schränkter Haftung in Mannheim(Kohlengroß- handlung, Bachstraße 5- D. Die Prokura von Rudolf Oestreicher ist erloschen. B 3360 H. Mülberger& Co. Gesellschaft mit be- schränkter Haffung in Mannheim(Kohlengroß- nandlung, Karl-Ludwig- Straße 27a). Adolf Ben- der ist ais Geschäftsführer ausgeschieden. 8 372 Rhein- Chemie Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(z. Z. Heidelberg. Rohr- pacher Str. 5). Richard Eichele ist nicht mehr Geschäftsführer. Die Prokuren von Dr. Fer- dinand Kirchhof und Dr. Robert Müller sind erloschen. 8 B 435 Carl Reuther Siedlung Gemeinnützige Woh- nungsbau- Gesellschaft mit beschränkter Haf- tung in Mannheim(Waldhof. Carl-Reuther-Str.). Als Geschäftsfünrer sind ausgeschieden: Dr. Hans Reuther und Dr. Fritz Dürr. Als Ge- schaftsfünhrer sind bestellt: Ferdinand Dehler und Wilhelm Hartmann, beide Kaufleute in Mannheim f 5 8 453 Gebrüder Bender Gesellschaft mit be- schränkter Haftung, Mannheim(Neckarvorland- straße 31-33). Otto Schwind und Albert Kum- merle sind nicht mehr Geschäftsführer.. Fritz Proebst. Kaufmann, Hamburg, ist zum Ge- schäftsführer bestellt. Der Prokurist Bernhard Kiefer ist fortan berechtigt, die Gesellschaft gemeinsam mit einem Geschäftsführer oder mit einem andern Prokuristen zu vertreten. 464 Nothiife Krankenversicherung Versiche- rungsverein auf Gegenseitigkeit in Mannheim. Robert Grosch, Direktor, Mannheim, ist zum Vorstandsmitglied neu bestellt, dessen Prokura ist erloschen. Dr, Chlodwig Freiherr von Jena. Albert Dobler und Otto Rothfuss sind als Vor- standsmitglieder ausgeschieden. Friedrich Wag- ner, Kaufmann Mannheim, hat derart Pro- kura, daß er mit einem Vorstandsmitglied den Verein vertreten kann. 0. 3 813 Tümmler u. Co. Gesellschaft mit beschränk- ter. Haftung Zweigniederlassung Mannheim- Seckepheim in Mannheim-Sseckenheim, Sitz: Viothò a. d. Weser. Durch Beschluß der Gesell- schafterversammlung vom 11. Juni 1943 ist 8 7 des Gesellschaftsvertrags Wertretung) geändert. Die Gesellschaft wird durch einen Geschäfts- führer vertreten. Alleiniger Geschäftsführer ist Oskar Tümmler in viotho. Piet Bussink-Bek- King ist nicht mehr Geschäftsführer Die Pro- kura von Else Tümmler ist erloschen. Maria Wilberg geb. Neuen in Vlotho hat Prokura. B 522 Justus Arnold Gesellschaft mit beschränkter Haftung Zweigniederlassung Mannheim in Mannheim, Sitz: Hamburg. Emi Restle. Kauf- mann, Mannheim, ist zum weiteren Geschäfts- führer bestellt worden. Schutz der Felder und Gärten gegen Tauben. Zum Schutze der Herbstaussaat sind die Tauben vom 9. Oktober 1946 bis 6. November 1946(Sperr- zeit) so zu halten, daß sie die bestellten Felder und Gärten nicht aufsuchen können. Tauben- halter, die gegen diese Anordnung verstoßen, haben Bestrafung zu erwarten. Tauben, die während der Sperrzeit auf Feldern oder in Gärten angetroffen werden, darf sich der Nutzungsberechtigte des Grundstückes an- eignen, Mannheim, den 11. Oktober 1946. Der Ober bürgermeister. 4401 7 Ausstellung von Lebensbescheinigungen für Ren- tenempfänger. Von zuständiger Stelle wird mit- geteilt, daß die Renten für Monat November 1946 nur ausbezahlt werden, wenn 1. die Unterschrift auf dem Rentenempfangsschein beglaubigt ist, Sgfs. das Leben des Berechtigten— bei Waisen- renten usw.— bestätigt und 2. vom Berech- tigten an Eidesstatt erklärt wurde, daß er entweder nicht durch die Vermögenssperre ge- mäß Ges. Nr. 52 der Militärregierung und der allg. Vorschrift Nr. 1 betroffen ist oder daß sein Vermögen gesperrt und die Rente auf ein anzugebendes Sperrkonto zu überweisen ist. Der Zahlungsempfänger muß bei der Beglau- bigung den Rentenbescheid vorlegen. Die In- validen- oder Angestellten-Ruhegeldempfänger müssen erklären, ob sie aus Lohnarbeit Entgelt beziehen und zutreffendenfalls den Arbeitgeber angeben. Der beslaubigende Beamte wird die Erklärung betr. Ges. Nr. 52 sowie die Verdienst- Angabe überprüfen. Die Beglaubigung wird ab 18. 10. 1946 von den Polizeirevieren vollzogen. Als Dienststunden werden hierfür festgesetzt: Montags bis freitags von 9—12 Uhr und 1417 Uhr, samstags nur von 9—12 Uhr. 4404 Oeffentliche Zustellung: Helene Riba geb. Ruch- manes in Mannheim, Weylstr. 13. vertreten durch Rechtsanwalt Fränkel in Mannheim, klagt gegen ihren Ehemann Olgerts Riba. z. Z. an unbekann- ten Orten wegen Ehescheidung mit dem An- trag, die am 17. 11. 1937 in Dünaburg geschlos- sene The der Parteien aus Verschulden des Be- klagten zu scheiden und dem Beklagten die Kosten des Rechtsstreits aufzuerlegen, Sie ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Recotsstreits in die Sitzung des Land- gerichts Mannheim in der früheren Musikhoch- schule, E 4. 13, 3. Stock. vom Donnerstag. d. 23. Januar 1947, vorm. 10 Uhr. mit der Aufforde- rung, einen bei diesem Gerichte zugelassenen Rechtsanwalt zu bestellen. Dieser Antrag der Klege wird zum Zwecke der öffentlichen Zu- stellung bekanntgemacht. Mannheim, den 14. September 1946. Geschäktsstelle des eee Mannheim. U ALLGEMEINE BERANNTMACHUNGEN 1 Rhemische Hypothekenbank in Mannheim. 4 ⁰ Schuldverschreibungen(Kommunal-Oblisationem Emission IX(Fr. 250 34) Zinstermin: Januar quli. Verlosungs- Bekanntmachung. Bei der am 1 Oktober 1946 vorgenommenen Verlosung wurd zum 30. November 1946 aus der Reihe IX un serer 4% Schuldverschreibungen(Kommunal- Obligationen) die Endnummern 3, 7 und 0 2 Rückzahlung zum Nepnwerte gezogen. Die Rückzahlung erfolgt vom Fölligkeitstage ab gegen Einlieferung der Stücke mit den nach dem 2. Januar 1947 fälligen Zinsscheinen und den Erneuerungsscheinen außer bei unser Bank in Mannheim auch durch Vermittlung sämtlicher in der amerikanischen, britischen und französischen Besatzungszone Deutsch- lands(außer Berlin) ansässigen Banken, Ban- klers und Sparkassen. Die Zinsscheine n Fälligkeitsaufdruek 2. Januar 1946 und 2. Januar 1947 sind, weil nach der Verordnung vom 1 Mai 1946 gestundet, nicht miteinzureichen. Bei der Einreichung ist die Abgabe einer Erklärung erforderlich, daß sich die Stücke bereits dem 1. April 1945 im Depot eines Kreditinstitu bzw. im unmittelbaren Besitz des Einreichers innerhalb der amerikanischen, englischen oder französischen Besatzungszone Deutschlands (ohne Berlin) befunden haben Einreicher am Schalter haben außerdem einen amtlichen Per sonalausweis vorzulegen und den rechtmäßige Erwerb der verlosten Stücke nachzuweise Zusammenstellung über bereits früher erfolgt Verlosungen und Kündigungen: a) Pfandbriefe: 1. 5½%(4½% Liquidations- Pfandbriefe, Cer- tifkate und Gutscheine, sämtliche Stücke, ge- kündigt bzw. verlost. 2. 4%(6—8%) Pfand briefe, Reihen 26/30. Stücke mit den Endnum- mern 6 und 0, verlost per 2. 1. 1944. 3, 4% (6—8 0%) Pfandbriefe. Reihe 2. sämtliche Stück gekündigt per 1. 7. 1944. 4. 4%(68% Pfan Priefe, Reihen 18/5, Stüeke mit den Endn mern 2, 3, 6 und o, verlost per 2. 10. 1944. 5. 4 ½—8%) Pfandbriefe, Reihen 3/4. sämtlich Stücke, gekündigt per 2. 1. 1945. Huld- verschreibungen Kommunal-obligationen) 4½%(6—8% Schuldverschreibungen, Reihen I-III, sämtliche Stücke, gekündigt per 1. 11. 194 2. 4½%(68%) Schuldverschreibungen, Reih IV- VIII. sämtliche Stücke, gekündigt per 10. 1941. 3. 4% Schuldverschreibungen, Rems I, Stücke mit den Endmummern 2. 6 und 9, verlost per 1. 7. 1942. Mannheim, 11. Oktober 1946. Rheinische pothekenbank. 5 4 Bezirkssparkasse Hockenheim. Aufruf zur Vor. lage von Sparbüchern, deren Kraftloser kl beantragt ist. Folgende Sparbücher sind als abhanden gekommen oder gestohlen gemeldet worden;: 1. Sparb. 15 07 der Eheleute Friedrich Fries, Marxzell: 2. Sparb. 9918 der Hilde Klee, Hockenheim. Parkstr. 14. Zugleich wird der A trag auf Kraftloserklärung gestellt. Wir rufe daher zur Vorlage dieser Sparbücher an unsere Kasse mit einem Vorlagetermin bis 15. Nov, 1946 auf, mit dem Bemerken, daß die Kraftloserklä- rung dieser Bücher ausgesprochen wird. n. die Vorzeigung innerhalb der Vorlagefrist nien erfolgt ist. Hockenheim, den 9. Oktober 2 Bezirkssparkesse Hockenheim. e 8 1. Dienstag, 15. Oktober 1946 SV Waldhof— KFV Karlsruhe 3:1; VfI. Neckarau— SpVgg Fürth 0:1; 1. FC Bamberg ik Mannheim 2:1; Phönix Karlsruhe— Vr Stuttgart 2:0; BC Augsburg FSV Frank- furt 4:1; 1. Fc Nürnberg— Kickers Offenbach 40; Stuttgarter Kickers— Bayern München 3:3; Viktoria Aschaffenburg— TSV 46 Ulm 5:1; 1860 München— 1 FC 05 Schweinfurt 0:1; 8 Frankfurt— Schwaben Augsburg Der 3. Spielsonntag brachte einige uner- Wartete Ergebnisse. So überraschte besonders der glatte 2:0-Sieg des Karlsruher Phönix gegen die favorisierten Stuttgarter. Auch die Höhe des Nürnberger Sieges über Kickers Oftenbach war nicht vorauszusehen. In Stutt- gart kam es beim Spiel der Kickers gegen * München zu unschönen Vorkomm- nissen. SV Waldhof— KFV Karlsruhe 3:1 In der dritten Runde der süddeutschen Oberliga-Spiele standen sich der SV Waldhof und KFV Karlsruhe auf dem Waldhofplatz vor 8000 Zuschauern gegenüber. Die Karlsruher zeig- ten bei etwas hartem Spiel gute Leistungen. Bei Waldhof waren der Sturm, die Läuferreihe und die Verteidigung in guter Besetzung. Glas hütete sein Tor auch diesmal wieder gut. Als Rechtsaußen spielte Siffling in der ersten Halbzeit bestechend und in der zweiten Hälfte vergab er schön durchgespielte Vorlagen. Der Linksaußen Hölzer wartete besonders gegen Schluß mit guten Leistungen auf. Fanz als Aufbauspieler und Dirigent wurde von der Läuferreihe gut versorgt. Mayer und Konrad machten gefährliche Vorstöße des KFV zu- nichte. Nach einem schönen Durchspiel konnte der Halblinke Rench nach 9 Minuten den ersten Treffer einschieben. Der Tormann Becker hält in Hochform und mit Talent. Durch die schlechte Verteidigung des KFV ge- lang ein weiterer Vorstoß. Herbold nahm das Leder auf und schoß mit Präzision ein. Bei einem Gedränge vor dem KFV-Tor konnten vier aufeinanderfolgende Nachschüsse Beckers Kasten nicht erreichen. Nach 42 Minuten schoß der Mittelstürmer Lehmann das einzige Tor für den KFV. In der zweiten Hälfte lief der KFV vorübergehend zu Hochform auf, so daß ein Ausgleich durchaus möglich gewesen wäre. Siegel bewährte sich als Stopper vorzüglich. Hölzer konnte das dritte Tor für Waldhof er- zielen. Fanz schoß kurz vor Abpfiff einen scharfen Schuß über die Latte. Rühmann(Re- gensburg) leitete das Spiel e N eb. VfL Neckarau— SpVgg Fürth 0:1 Unter der guten Leitung des Schiedsrich- ters Schmitt(Frankfurt) entwickelte sich ein schnelles, zunächst ausgeglichenes Spiel. Die Gästemannschaft überraschte in allen Linien durch ausgezeichnetes Zusammenspiel. Nek- karaus Hintermannschaft sah sich oft vor eine schwere Aufgabe gestellt. Aber Gerber, Klo- stermann und Jennewein konnten immer wieder klären. Im Sturm zeigte Soßna eine schwache Leistung, sein Zuspiel war oft er- schreckend ungenau. In der 21. Minute der zweiten Halbzeit war Fürth durchgebrochen, dle Flanke Hofmanns wurde aus kurzer Ent- kernung zum 1:0 eingedrückt. Fürth vertei- digte nun erfolgreich bis zum Schluß seinen durchaus verdienten Sieg. Bei Neckarau konn- ten neben den bereits genannten Spielern nur noch Noack und Balogh befriedigen. Fürth War den letzten Spielen gegenüber nicht wie- der zu erkennen. Die Verteidigung leistete eine saubere Abwehrarbeit. Im Sturm ragten Hofmann und Erck aus der guten Gesamt- leistung hervor. W. I. Vereine Sp. gew. un. verl. Tore 1. FC Nürnberg 111 SV Waldhof Eintracht Frankfurt 1. FC Bamberg 05 Schweinfurt Kickers Stuttgart VfB Stuttgart VfL Neckarau Kickers Offenbach Vikt. Aschaffenburg Spogg Fürth BC Augsburg 46 Ulm FSV Frankfurt 1860 München Phönix Karlsruhe Bayern München VfR Mannheim KFV Karlsruhe Schwaben Augsburg — — do de e e c e o. de r d N be e d dο e e d o d d c d d d d e d οο ο ν S SSS SSS ene d ανν h d% d d i D 22 HD D D h u= K. E. K d e d S = DASA F — Linksrheinische Sportschau Die Rundenspiele der neuen Zonen Mit- telrneln-messen-tralz gewinnen Sonntags für Sonntag an Popularität. Aus den Ergebnissen des letzten Sonntags war besonders die gute Leistung der Mainzer Mannschaft mit Schnei- der und Lipponer auf dem Betzenberg in Kai- serslautern nervorstechend. Mainz verlor nur knapp 2:3.— Rund 8000 Zuschauer erfreuten sich in Trier an der Glanzleistung des 1. FC Kaiserslautern, der unter der ausgezeichneten Leitung von Schiedsrichter Fritz(Ogsersneim) mit 7:0 gewann. Tus Neuendorf mit Jupp Gau- chel schigu Gonsenheim mit 10:0. Die alte Wor- matia hatte einen schlechten Tag und konnte nur knapp mit 2:1 gegen Hassia Bingen ge- winnen. Ganz groß scheint 05 Mainz herauszu- kommen, wobei diese durch den Waldhöfer Günderroth eine weitere Verstärkung erhalten haben. Im Spiel der Neulinge unterlag die* masenser SG in Andernach mit 0:3. Auch der Pirmasenser Klub mußte gegen Mundenheim eine 1:2-Niederlage einstecken. In Ludwigs- hafen sahen 5000 Zuschauer ein tempogelade- nes Lokalderby, bei dem Frankenthal gegen Phönix mit 3:4 den Kürzeren zog. In der vor- derpfälzischen Landesliga haben sich die Hoch- felder mit dem knappen 3:2-Sieg gegen Neu- stadt vor dem Abstieg gerettet. Auch die Rheingönnheimer haben es geschafft; sie ge- wannen gegen Kirchheimbolanden 4:3. Landau und Tura Ludwigshafen trennten sich 4:4 und ist jetzt noch ein weiteres Entscheidungsspiel notwendig geworden, um festzustellen, wer neben Kirchheimbolanden und Speyer abstei- gen muß. Roxheim und Jockgrim steigen in die Landesliga auf. Auch die Handballer sind gestartet. Dabei waren die Favoriten Schiffer- stadt und Haßloch nicht so überlegen, wie er- wartet wurde., In einem recht hart durchge- führten Spiel verlor Oggersheim in Schiffer- stadt mit 6:9. Pal. Verbandsliga Gruppe Nord: Feudenheim— Eppelheim 4:1 Wertheim— Neckargemünd 1:0, Sinsheim— Walldürn 1:0; Friedrichsfeld — Pnönix Mannheim 0:2; Rohrbach— Mos- bach 1:0; Viernheim— Neulußheim 2:1; Sand- hofen— Sandhausen 51. In einem interessanten Spiel besiegte der ASV Feudenheim vor 2000 Zuschauern seinen Namensvetter aus Eppelheim sicher mit 4:1. Fast mit dem Schußpfiff zusammen konnte Eppelheim das wohlverdiente Ehrentor erzielen. Phönix Mannheim konnte die gefährliche Hürde Friedrichsfeld durch einen schönen 2:0 Sleg nehmen und führt dadurch weiterhin die Tabelle an. Ueberraschungen in der Oberliga Sandlfofen erfocht mit 5:1 den in dieser Höhe erwarteten Sieg gegen Sandhausen. Viernheim gelang ein 2:1-Erfolg gegen Neulußheim. Das Resultat gibt aber die tat- sächliche Ueberlegenheit nicht wieder, was das Eckballverhältnis von 18:4 besser zum Aus- druck bringt. Die Spiele Rohrbach— Mosbach, Wertheim — Neckargemünd und Sinsheim— Walldürn, endeten alle mit dem Sleichen Ergebnis von 1:0 für die Platzvereine. Die am Tabellenende liegenden Vereine Walldürn, Mosbach und Neckargemünd bewiesen durch diese knappen Resultate, daß sie noch zu mancher Ueber- raschung fähig sind. Besonders auffallend ist das Rohrbacher Ergebnis. Wiro. Vereine Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. Phönix Mannheim 10:4 Feudenheim Rohrbach Viernheim Wertheim Sandhofen Sinsheim Eppelheim Friedrichsfeld Neulußheim Walldürn Sandhausen Mosbach Neckargemünd Bezirksklasse: Käfertal— 07 Mannheim 3:0 Wallstadt Pinkstadt 5:2; Rheinau Schwetzingen 2:3; Weinheim— Ilvesheim 1:2; Altlußheim— Seckenheim 2:2; Hockenheim Oftersheim 3:1. Kreisklasse: heim 5:1. — — 2 2 S =& h n.. h. 5 S — 8 e g. D ο D S renn 0 e e e d ν s c e d cο SSS sees S222 222 e 0 t 88 = n h K d h de ö i d= — — — — 2 Mannheim 08 Sd Mann- Kefiraus im Mannheimer Radsport Heini Noss Crankfurt) und Rittmann(Stuttgart) Gewinner der Preise des Verlags„Der Mannheimer Morgen“ Die 4500 Besucher der Phönix-Kampfbahn nahmen das kalte, Herbstwetter gern in Kauf, denn sie sahen zum Abschluß der diesjährigen Radrennsaison nochmals ausgezeichneten Sport und in allen Wettbewerben spannende Kämpfe. Wie schon immer, bildete auch diesmal das 225-Runden-Mannschaftsfahren den Höhepunkt des Nachmittags. Tolle Jagden lösten sich ab und führten durch die Kombination Kneller Rittmann(Stuttgart), Gewinner des Preises. Aufnahme: Hans Roden. Sd Sachsenhausen in Mannheim — In Mannheim ga- * 8 stierte die bekannte Mannschaft der SG 8 5 Sachsenhausen beim „ Jubiläumsspiel gegen den Mannheimer TV von 1846. Es gab ein zügiges Hockeyspiel, wobei die Gäste z, leicht überlegen wa- ren. Während die im- mer gefährlichen An- 05 Sriffe der Mannhei- J mer vom Mittelläu- ker gestoppt werden konnten, gelang Sach- senhausen in jeder Halbzeit ein Tor. E. Kuntz und v. d. Heide waren die Schützen. Bei Mannheim war die Hintermannschaft mit Greulich der beste Mannschaftsteil, dem auch der knappe Spiel ausgang zu verdanken ist Bei dieser Gelegen- heit dürfte es interessieren, daß Sachsenhausen in den Jahren 1939 und 1943 deutscher Hockey- meister war. Hier die Ergebnisse der Schlußg- spiele aus den Jahren 1938 bis 1944: Berliner Sc— Sachsenhausen 1:0; Sachsenhausen gegen Berliner HC 1:0: Berliner SV 1892— Sachsen- hausen 5.0: Berliner Sc— Sachsenhausen 11 und 5:3 Sachsenhausen— Uhlenhorster HC 2:1 LSV Hamburg— Sachsenhausen 1:0 n. Verl. (Bonn)— Hilpert Frankenthah zur zweimali- gen Ueberrundung des Feldes, womit der End- sieg dieses Paares feststand, während die Frankfurter Noß-Brunner und die Mannheimer Weiß-Krimme, denen die Ueberrundung nur einmal gelang, sich mit den beiden nächsten Plätzen begnügen mußten. Ruckteschler- Kopf, von denen die erste Ueberrundung aus- Zing, endeten auf dem vierten Platz. Die von der Mannheimer Tageszeitung„Der Mann- heimer Morgen! gestifteten Ehrenpreise hol- ten sich im Fliegerhauptfahren über 1000 m erwartungsgemäß Heini Noß vor Krimme und m 25-Runden-Punktefahren Rittmann(Stutt- zart) vor seinem Landsmann Hasenforther. Das Punktefahren der Altersklasse gewann AJünd(„Endspurt“) gegen seinen Klubkame- aden Rößler und das Vorgabefahren der Ju- zend sah Haase(Sossenheim) über Brendel Iggelheim) siegreich 7 Die Ergebnisse Fliegerhauptfahren über 1000 m: 1. Noß Frankfurt). 2 Krimme(Mannheim), 3. Kneller Bonn). 25-Runden-Punktefahren: 1. Rittmann, 2 FHasenforther(beide Stuttgart), 3. Müller (Schwenningen). Vorgabefahren der Jugend: 1. Haase(Sossenheim), 2. Brendel Uggelheim). Punktefahren der Altersklasse: 1. Münd, 2. Röhßler(beide„Endspurt“ Mannheim). 223 Runden-Mannschaftsfahren: 1. Kneller-Hilpert (14 Punkte), eine Runde zurück: 2. Noß-Brun- ner(32 P.), 3. Weiß-Krimme(13), 4. Rucktesch- ler-Kopf(6 P). Ene weitere Runde zurück das übrige Feld. mier Ausspracheabend mit der Sportpresse Der Presseausschuß des Badischen Sportver- bandes tagte mit den Pressevertretern der ver- schiedenen Sparten des Stadt- und Landkreises Mannheim im Sitzungszimmer des Rosengartens. Der Vorsitzende des Ausschusses, Heinrich Schneider, begrüßte die erschienenen Sparten- leiter und die Vertreter der Tageszeitungen und Sportpresse. Gemeinsam wurde die Zu- sammen- und Mitarbeit mit der Tagespresse besprochen. Der Sportredakteur des„Mann- heimer Morgen“, des„Sport am Sonntag“ und- der Vertreter der„Rhein-Neckar-Zeitung“ sprachen über die papiertechnischen Schwie- rigkeiten der Presse. In der Aussprache wur- den die Wünsche entgegengenommen und den Zeitverhältnissen entsprechend sollen diese berücksichtigt werden. Durch die possitive Mitarbeit der Presse- Spartenleiter wird für die Zukunft eine reibungslose Zusammenarbeit ge- währleistet.. eb. Gottfried von Cramm von R. Menzel geschlagen Im internationalen Heidelberger Tennis- turnier siegte am Samstag im Faupt- kampf der ehemalige tschechoslowakische Meister und Europa- Spitzenspieler Roderich Menzel gegen den mehrfachen deutschen Meister Gottfried von Cramm in zwei span- nenden Sätzen 7:5, 6:2. — Weitere Ergebnisse: Franz Zielmann(frü- her Blau-Weiß Berlin) siegte mit 6: 1, 6:3 Sätzen über den un- garischen Berufsspieler georg E. v. Nemethy. Or. A. Mayer, mehr- naliger ungarischer u. ſugoslawischer Mei- ster, bezwang den Spit- zenspieler der ameri- kanischen Besatzungsarmee und Meister von Der spieler Gottfried von Cramm beim internatio- nalen Tennis-Turnier in Heidelberg. (Aufn.: Hans Roden) deutsche Spitzen- * Ohio, R. L. Rateliffe, mit 6:2. 6:2 Sätzen.(dana) Eröffnung der Haßlocher Galopprennen Neben Baden- Baden wurde in Haßloch (Pfalz) der zweite Platz für Pferderennen in der französischen Zone eröffnet. Der erste Nachkriegsrenntag im Oktober war für den veranstaltenden Verein durch Massenbesuch und starke Besetzung der Rennen ein glück- licher Auftakt. Außer einem Halbblutrennen kamen mehrere qagdrennen über den schweren Kurs und Flachrennen zur Abwicklung, bei denen sich außer dem zweimal siegreichen Stall des Pfälzers Friedrich Becker-Kandel, einem alten passionierten Rennfachmann, be- sonders auch die schon gelaufenen, zum Teil in Frankfurt trainierten Pferde in Front be- haupteten. Es siegten: R. 1 Landgestüt Zwei- brückens Argus vor Armgriff und Toni. R. 2 Frau E. Stichtmanns Halaly vor Meister wurf. R. 3 Frl. Raxroths Anka vor Spas. R. 4 Beckers Cianka vor Rosario. Distelfink und Cord. R. 5 R. Beckers Marlind vor Oberin. R. 6 Herrn Brauns Rüdiger vor Marullus. R. 7 Stall Melatens Tamerlan vor Purpur und Seerose. pf. Die erfolgreiche Ringerstaffel,„Eiche“ Sandhofen SG Frankfurt- Sachsenhausen 4:3 geschlagen. Der Ring- und Stemmelub„Eiche“ Mann- heim- Sandhofen weilte am Sonntag in Frank- kurt, um den Vorkampf in der Zwischenrunde um die süddeutsche Meisterschaft mit der Mannschaft der Sportgemeinschaft Frankfurt- Sachsenhausen auszutragen. Beide Mannschaften mußten mit Ersatz im Federgewicht antreten. Die zahlreich erschie- nenen Zuschauer waren von den gezeigten spannenden Kämpfen voll begeistert. Von den sieben Kämpfen gingen vier über die volle Zeit. Der Kampf stand bis zum Schwergewicht mit 3:3 Punkten unentschieden. Altmeister Rupp mußte sich sehr anstrengen, um den Gesamtsieg sicherzustellen. Die Kämpfe wur- den von dem Kampfleiter Lauster, Stuttgart- Münster bis auf das Weltergewicht einwand- krei geleitet. Koempfverlauf vom Bantam bis Schwer- gewicht: NMiak(F)— Gehring(8): Der Alt- meister Ge ig hatte voll zu tun, um den gu- ten Fran! ter nach 15 Minuten Kampfzeit zu besiegen. Schmitt(F)— Dreck(S): Der Sand- höfer führte dein Standkampf mit 2 Wertungen, mußte sich aber nach 6,50 Min. mit Kopfzug geschlagen geben Cesanne F)— Zubrod(S): Ein harter spannender Kampf. Nach 15 Min. gab der Kampfleiter für bessere Bodenarbeit dem Frankfurter den Sieg. Gerber F)— Witt⸗ mann(S8): Mit dem Zeitruf nach 6 Minuten, den der Kampfleiter überhörte, kam dann Wittmann ohne Gegenwehr auf die Schultern. Der Kampfleiter gab dem Frankfurter den Sieg.(Fehlurteil.) Henze F)— Magin(8): Mit großem Kraftaufwand wurde dieser Kampf ausgetragen. Magin zeigte eine große Leistung. Nach 15 Minuten war er verdienter Punktsie- ger. Cesanne(F)— Litters(8): Auch dieser Kampf ging über die Zeit und wurde sehr hart durchgeführt. Litters wurde für bessere Arbeit im Stand Arbeitssieger. Laszlo F) Rupp(S): Der junge Frankfurter stellte sich mit aller Kraft dem Altmeister entgegen. Rupp zeigte seine Ringkunst und siegte nach 9,35 Min. mit Armzug am Boden entscheidend. Der Rückkampf findet am kommenden Sonn- tag in Sandbofen statt. Sche. DiE Stimme der Pur teien. Für die Artikel in dieser Rubrik übernimmt die Redak tion keine Verantwortung KPD: Schwarzer Markt Der große Mangel an Gütern einerseits und die Furcht vor der Entwertung des Gel- des andererseits haben zur Folge, daß man für Mangelware die allerhöchsten Preise bietet, so daß der Verkäufer selbst bei einer sehr starken Entwertung des Geldes seiner Meinung nach nicht zu kurz kommt. Die Unsicherheit ist jetzt schon so grog gewor- den, daß der schwarze Markt immer mehr die Formen des reinen Tauschverkehrs an- nimmt. Bei gesicherten Geldverhältnissen würde der schwarze Markt schnell an Be- deutung verlieren und schon im Hinblick auf seine Ungesetzlichkeit und Unmoral muß dies geschehen; denn es können sich nur solche Leute auf dem schwarzen Markt in den Besitz von Gütern setzen, die ent- weder sehr viel bares Notengeld haben, oder solche, die reich an tauschbaren Sachgütern sind. Daß das nicht die schaffenden Massen sind, ist klar. Es sind zum größten Teil un- redliche und unsaubere Burschen, auch die, welche deren Existenz unterstützen, Vam- pyre unseres heutigen Elends. Vielleicht wünschen sie sogar, daß dieser Notstand an- hält, um immer weiter auf diese Art ihren Vorteil zu ziehen. Bedingt durch den Mangel an lebensnot- wendigen Waren wird man den schwarzen Markt nicht ganz verschwinden lassen kön- nen, man kann ihn aber so klein machen, daß er nur noch ungefährlich wirkt. Das er- reicht man aber nicht nur durch strenge Gesetze und Strafen, sondern dadurch, daß man zu einer stabilen Geldwirtschaft kommt. Die Geldwirtschaft ist dann stabil, wenn sie in möglichst großem Umfange eine gerechte Verteilung der Güter verbürgt und die Maßnahme schafft, die den kleinen Mann am wenigsten belastet. Ba. DVP: Schluß mit dem Jugendproblem! Es gibt noch heute auf dem Lande 80 jährige Bauern, die ihren 60 Jahre alten Sohn als unmündiges Kind betrachten. Der 60 jährige arbeitet auf dem Hof des Vaters lediglich als Knecht. So sehr wir geneigt sind, erstaunt den Kopf zu schütteln ob sol- cher Zustände, so sollten wir darüber nach- denken, daß sich in den Städten eine ähn- liche konservative Haltung auf diesem Ge- biet zeigt. Unsere Jugend im Alter von 20 bis 25 Jahren wird auch hier noch oft trachtet. Die zahlreichen Diskussionen über dieses Thema beweisen dies. Die„Frage“ der Jugend wird zum Problem gemacht. Warum? Der Jugend werden vielfach Vor- Würfe gemacht, von denen diejenigen, die sie erheben, selbst nicht frei sind. Wenn man sich wundert, dag die Jugend 26gert, sich politisch zu entscheiden, sollte man daran denken, daß diese Haltung nicht nur bei der Jugend zu finden ist. Wenn sie vor ihren zertrümmerten Idealen steht und zur Selbstbesinnung Zeit braucht, so ist diese Pause nur zu begrüßen, Tiefes Nachdenken, um zu Erkenntnissen zu gelangen, war noch nie ein Unglück. Keinesfalls sollte man aber die Pause zur Selbstbesinnung als Interesselosigkeit oder Sturheit betrach- ten. Wenn unsere Jugend die ältere Generation mit Vorsicht genießt, so des- halb, weil die Gegenwart das Werk der Aelteren ist. Die letzten Jahre haben unsere Jugend durch die härteste Schule des Lebens geschickt, so daß sie ihren„kon- servativen Lehrern“ entwuchs. Wer die Jugend verstehen will, muß manchen Bal- last über Bord werfen. Wer das nicht kann, redet an der Jugend vorbei und hat ein „Problem“ vor sich. Karl Steinhorst. CDU: Man kann es auch so machen Jeder Wahlkampf ist eine Kraftprobe für die politischen Parteien. Der Deutsche bewegt sich noch unsicher auf dem für ihn ungewohnten Gebiet, von seinen demokrati- schen Rechten vollen Gebrauch machen zu dürften Aber eine Entgleisung aus Unge- schicklichkeit ist doch ganz eindeutig fest- zustellen gegenüber einem offenbar übel-, und nur übel wollenden Eifer. Wir meinen den Fall Jakob Kaiser. Als Spitzenkandidat seiner Partei zu den Magistratswahlen in Berlin aufgestellt, wird ihm diese Kandidatur plötzlich un- möglich gemacht durch eine zu wörtlich ausgelegte Meldevorschrift. Richtig ist, daß, wenn Jak. Kaiser zufällig am 20. April 1946 nicht in Berlin gemeldet war, dies Wirklich nur ein Zufall sein konnte, denn er lebt schon jahrzehntelang in Berlin und setzte unter der Naziherrschaft sein Leben aufs Spiel, um eben dort bleiben zu kön- nen. In diesem Berlin, für dessen Befrei- ung von der Tyrannei er sich bis, zum durch die Brille einer überlebten Zeil be- letzten einsetzte. Wer diktierte also diese übertriebene Peinlichkeit? Wir wollen nicht sagen„Bürokratismus“, weil wir eine gut geleitete bürokratische Verwaltung nicht beleidigen wollen. Die Gründe liegen an- derswo. Sachlichkeit und Großzügigkeit hätten hier einen Ausweg finden lassen, der alle Teile zufriedengestellt hätte. Aber dies sind eben Eigenschaften, die nur dort gedeihen, wo man persönliche Freiheit ach- tet und schätzt und sich nicht vor einem Papier verneigt bzw. vor manchem sich beugen muß, will man nicht Gefahr lau- ken, un verhältnismäßig viel aufs Spiel zu setzen, um einer allmächtigen Partei- oder Staatsmaschinerie Genüge zu tun. F. E. SPD: Sozialismus oder Untergang Im Zonenbeirat wurde unter dem Vor- sitz von Dr. Kurt Schumacher, dem Vor- sitzenden der SPD, einstimmig beschlos- sen, daß die Jugend nicht nur vom Jahr- gang 1919 an, sondern vom Jahrgang 1915 ab politisch unschuldig zu erklären ist. Diese Jugend hat keine Ahnung von den ökonomischen, moralischen und politischen Potenzen der Welt außerhalb der chinesi- schen Mauer der„großgdeutschen“ Reichs- grenzen gehabt. Nicht etwa wir als Par- tei brauchen die jungen Menschen, sondern Deutschland braucht sie! Die ökonomischen, die politischen, die kulturellen— überhaupt alle soziologischen Probleme in Deutschland können nur radi- kal angefaßt werden, denn ein Anknüpfen an die Monarchie oder das dritte Reich oder vielleicht an die Weimarer Epoche ist unter den obwaltenden Umständen einfach nicht möglich. Wir werden also, auch wenn Wir selbst es nicht einmal wollten, auf den sozialistischen Weg gedrängt und wir wol- len ihn als den einzigen Weg in eine lich- tere Zukunft auch beschreiten. Deutschland muß also sozialistisch wer- den, denn nur ein sozialistisches und un- geteiltes Deutschland wird die Chance ha- ben, in einem europäischen, auf demokra- tischer Grundlage ruhenden Staatenbund zu bestehen. Wir Sozialdemokraten rufen daher: Sozialismus oder Kapitalismus! Wählt das deutsche Volk den Kapitalismus, dann wird Deutschland, unsere Heimat, einen neuen Passionsweg beginnen, der nicht in einem nationalen, international an- erkannten Deutschland, sondern einem al- les zerstörenden Natlonalismus endet. R. Handel und Wirtschaft „Größte Ernte seit Bestehen der USA“ „Die Aussichten auf Einbringung der größ- ten Ernte seit Bestehen der Vereinigten Staa- ten verwirklichen sich jetzt am Ende der 1946 er Erntesaison“, erklärte das amerikanische Landwirtschaftsministerium in seinem Spät herbstbericht über die Ernteergebnisse. Die Weizenerzeugung wird nach dem Bericht 1 169 422 000 Bushel betragen, 46 Millionen Bushel mehr als im letzten Jahr Die Mais- ernte schätzt man auf 3 374 000 000 Bushel. Auch für andere land wirtschaftliche Produkte sind Rekordziffern zu verzeichnen, vor allem für Kartoffeln, Tabak, Birnen unr Pflaumen. Hafer, Reis und Erdnüsse werden in Mengen geerntet, die den Rekordziffern sehr nahekom- men. Für Heu, Sojabohnen, Backpflaumen, Aprikosen und Zuckerrüben werden Zahlen bekanntgegeben, die über dem Durchschnitts- ernteertrag liegen. Die einzige Ausnahme bil- det die Baumwollernte, die wegen der ungün- stigen Wetter verhältnisse den geringsten Ernte- ertrag seit Jahren erbringt. Die Ernteschät- zungen für Kartoffeln belaufen sich auf 471 146 000 Bushel. Die Futtergetreideernte schlägt jeden bisherigen Rekord. Die Reis- erzeugung wird auf 70 000 000 Bushel veran- schlagt. Buchweizen liegt mit 7 300 000 Bushel über dem Durchschnittsertrag. Bei Roggen wurde jedoch nur etwa die Hälfte des Durch- schnittsernteertrages erzielt. Die Aussichten auf eine günstige Zuckerrübenernte bestehen weiter, obwohl sie etwas geringer ausfallen wird als man annahm. An Tabak werden etwa 1 030 592 000 Kilogramm eingebracht werden. (dana) Kritischer Arbeitermangel in der französi- schen Zone. Der Mangel an Arbeitskräften in der französischen Zone beginnt allmählich sich katastrophal auszuwirken. So fehlen z. B. in Südbaden dem Kaliwerk Buggingen, das in der Lage wäre, die gesamte französische Zone mit Düngemitteln zu versorgen, weit über die Hälfte seiner früheren Belegschaft. Durch Ver- günstigungen verschiedenster Art, Schwerst⸗ arbeiterzulagen usw. wird versucht, dem Werk neue Arbeitskräfte zuzuführen. In der Textil- industrie bestehen die gleichen Mängel. Die Spinnerei und Weberei in Offenburg erhielt von der Militärregierung eine Zuteilung von 7000 Spindeln mit einem großen Auftrag, die Spinnereien im Bezirk Freiburg und Lörrach melden ebenfalls bedeutende Aufträge aus der Schweiz und Frankreich, auch die Rohstoffe sind vorhanden. Allein überall fehlen die nöti- gen Arbeitskräfte, auch jene zum Anlernen und des Nachwuchses. Mit den verschiedensten Maßnahmen versuchen Militärregierung und das Arbeits- und Wirtschaftsministerium dem Uebel abzuhelfen,. So erließ die Militärregie- rung eine Bekanntmachung, in der sie darauf hinweist, daß es die Erhöhung der Erzeugung gewisser Schlüsselindustrien und von Indu- strien, die für den Export arbeiten, um die für die Wiederaufrichtung des Lebensstandards der Bevölkerung nötigen Devisen zu beschaffen, nötig mache, in Kürze Umsetzungen von Fach- und anderen Arbeitern vorzunehmen. Die Be- kanntmachung zählt eine Anzahl derartiger Prioritäts-Werke auf. u. a. die Saargruben, das Kaliwerk Buggingen, Fabriken und Werke, die Strom nach Frankreich liefern, die Eisenwerke des Saargebiets, Forstwirtschaft und Säge- reien, Kalk- und Stickstoffwerke usf. Es wird betont, daß diese Prioritätswerke bald mit Kantinen versehen würden, wo die Arbeiter bedeutende Lebensmittelzulagen erhalten wür- den, wie auch das Personal der Werke bevor- zugt mit Schuhen und Arbeitskleidung b liefert werde. Wi. Dreisprachenpaß für den Geschäftsverkehr Us-Zone— Thüringen. Eine Erleichterung für den Geschäftsverkehr zwischen der amerikani- schen und der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands ist nach dem hessischen Wirt- schaftsministerium darin zu erblicken, daß jetzt auch Württemberg-Baden und Bayern Paßabkommen mit Thüringen auf derselben Grundlage getroffen haben wie Großhessen, für dessen Geschäftsverkehr mit Thüringen der Dreisprachenpaß eingeführt wurde. Das in deutscher, englischer und russischer Sprache ausgefertigte Pokument gestattet dem Inhaber einen reibungslosen Reiseverkehr zwischen der amerikanischen Besatzungszone und Thürin- gen. In Weimar kann auf Grund des Passes die Weiterreise in die anderen Teile der so- wyjetischen Besatzungszone Deutschlands ge- nehmigt werden. Stickstoffproduktion der Westzonen soll aufs Höchstmaß gesteigert werden. Auf einer Ta- gung der Stickstoffproduzenten der drei West- zonen in Düsseldorf wurden Maßnahmen zu einer großmöglichen Erhöhung der Stickstoff- erzeugung festgelegt. An der Tagung nahmen außer den Produzenten Vertreter des Länder- rats der amerikanischen Zone, des Zentral- amtes für Ernährung und Landwirtschaft der britischen Zone und der Generalverkehrsdirek- tion der Eisenbahn teil.(dana) Gleiche Bewirtschaftungs vorschriften für die Tabakindustrie der US- und englischen Zone, Ein Vorschlag zur Vereinheitlichung der Be- wirtschaftungsvorschriften für Rohstoffe und Fertigwaren der Rauchwaren-Industrie in der britischen und amerikanischen Besatzungszone wurde hier am Donnerstag auf einer Konfe- renz, an der Vertreter der Rauchwarenbranche beider Zonen teilnahmen, ausgearbeitet. Der Vorschlag soll jetzt dem Zweizonen- Wirt- schaftsrat zur Genehmigung vorgelegt werden. (dana) Ein weltbekanntes Chemie-Institut wieder eröffnet. Das Gmelin-Institut für anorganische Chemie wurde in einer ehemaligen Fabrik in Clausthal-Zellerfeld(britische Zone) wieder eröfknet. Bei der Eröffnungsfeier waren Ver- treter der britischen und amerikanischen Mili tär regierung, mehrere englische und zahlreiche deutsche Wissenschaftler, u. a. auch Max Planck und Professor Otto Hahn, anwesend. Zur Hauptaufgabe des weltbekannten Instituts ge- hört die enzyklopädische Verarbeitung der Ergebnisse und Fortschritte der Chemie. Das in Fachkreisen der ganzen Welt benutzte gme- Iinsche Handbuch, das erstmalig 1817 erschien, wird in der jetzt vorbereiteten achten Auflage völlig neu geschaffen werden. Auch an eine englische Ausgabe wird gedacht. Ferner ist die Herausgabe einer Geschichte der Chemle und eines chemischen Fachwörterbuches in Englisch- Deutsch- Russisch geplant. Daneben laufen Arbeiten an den Gmelinschen Patent- sammlungen,(dana) Wieder genug Naturgummiproduktion. Die internationale Kautschukkonvention wird nach einer Mitteilung des britischen Handels- ministeriums am 1. Januar 1947 ihre Tätig- keit einstellen. Die Mitgliedstaaten der Kon- vention beschlossen die Auflösung und damit die Beendigung der Naturgummizuteilung àn die einzelnen Länder, da nunmehr genügende Mengen Kautschuk zur Verfügung ständen. Hauptlieferant für Rohgummi ist Britisch- Malava und Niederländisch- Indien. Nach der Besetzung haben die Jabener die Gummi- plantagen weitgehend stillgelegt. Wie die oben- stehende Meldung zeigt, sind die in den Pflan- zungen entstandenen Schäden offensichtlich nicht so groß. wie man es befürchtet hatte. da die Pflanzungen in der kuren Zeit seit der Wiederinbesitzunahme durch England und Hol- land nicht neu herangewachsen sein können. haber Oeste die 27 aus C erfolg fizier leben reich nem Ne Ri. silian Mont: nister schaf! men. Minis mit d Natio ster nanzr schaf Trans Deu Pa Sprec! den 1 den Jahre riser im Z1 Außen B. nisch. am Anore setzte ben deuts- den, ter K Di zur 8 Geset Nr. 5 Verm kanis u.. der P Lister der J liegt. von 1 wend 45 Ankle dige sten, 25 werde Geéeset lismu 3. genss zur B Milits 4. 4 F r rikani haben Großa im Po schuld aus J ren, g WI Marbs der J zonen Das 1 Noven Be prüfur beauft Senate in Pa prüfur Lo britisc Oester Vereir Besetz Herab trollk0 Je britisc höhun für P stens M4 Fraue nären der der A W Außer antwo Trum: Geheis hätten W. ternat zeiten 10 Ta K hängi, komm in Lo dige