s- der ger erg 8G en- in- ser. ad- 16 sen ter ol- um apf 4:3 m- an Ju- g- der tag eite zen gilt asg ist erg den au- ing 3e im nix on lei- sie den rn“ en. 68 ik FC ES k- ers en. ien em Var. nig 3 jels der er- en. nen en- ner. 8 ide gu- nd eg ist ner ge- fel- ird Wer im, les- iro. uch un- em, m- lem kte Der ark des ön- in- Jahrgang 1 Nummer 47 Dienstag, 22. Oktober 1946 Einzelpreis RM 0.20 Neues persisches Kabinett Teheran, 21. Okt.(dana) Wie jetzt be- stätigt wird, ist nach dem Rücktritt der Re- gierung Quavam Sultaneh durch den Schah wieder mit der Neubildung des Kabinetts beauftragt worden. Quavem Sultaneh hat sich neben dem Ministerpräsidium das Außen- und das Innenministerium vorbe- halten. Sein engster Mitarbeiter, der bishe- rige Propagandaminister Prinz Muzzafar Firuz, wurde zum persischen Botschafter in Moskau ernannt. Die linksgerichtete Tu- deh-Partei ist in dem neuen Kabinett nicht vertreten. Pietro Nenni Außenminister Rom, 21. Oktober.(dana Reuter) Der bisherige Minister ohne Portefeuille, Pietro Nenni, übernahm am Samstag das Amt des italienischen Außenministers, das bisher Ministerpräsident de Gasperi selbst geführt hatte. Hafenarbeiterstreik in Sidney Sydney, 21. Okt.(dana-Reuter) In Sidney sind die Hafenarbeiter wegen Lohnforde- rungen in den Ausstand getreten. je Elendsarmee der Flüchtlinge Eindringlicher Appell Minister Ulrichs— Aenderung der Spruchkammerstrafen gefordert Stuttgart, 21. Okt.(tz-). Im Württember- Zischen Staatstheater fand Montagmorgen eine Arbeitstagung württembergischer Ober- bürgermeister, Bürgermeister, Landräte, Flüchtlingskommissare und Gemeinderäte statt, in deren Mittelpunkt eine Uebersicht von Innenminister Ulrich zur Frage des Flüchtlingswesens und der Wohnraumerfas- sung standen. er Minister wies in eindringlicher Rede auf die furchtbare Not hin, die das Nazi- Regime unserem unglücklichen Volk hinter- lassen hat. Er betonte, daß außer der halben Million aus den Ostgebieten Ausgewiesener noch über 50000 Evakuierte in unseren Städten und Dörfern leben müßten, die aus Gründen der Menschlichkeit nicht mehr aus- gewiesen werden könnten, da sie sich in den letzten Jahren hier mühsam eine beschei- dene Existenz aufgebaut hätten. Außerdem lebten in unserem Land immer noch über Rohe Wahlbeteiligung in der Sowietzone SPD-Mehrheit in Berlin— SED in den Provinzen führend Berlin, 21. Okt.(dana) Am Sonntag wur- den in den Provinzen und Ländern der so- Wietischen Zone die Vertreter der Kreis- und Landtage, sowie die Stadtverordneten für Berlin gewählt. Die Amtsdauer der ge- wählten Land- und Kreistage beträgt drei Jahre. 5 Vorläufiges Berliner Endergebnis Das vorläufige Endergebnis der Stadt- verordnetenwahl in Berlin zeigt folgendes Bild! SPD 948 743 Stimmen SED 383 182 5 SS LDP 182 097 55 Vorläufiges nichtamtliches Endergebnis der Sowjetzone SED 4 658 925 Stimmen LDP 2410 146 5 CDU 2 398 035 11 FDGB 283 000 5 Frauenausschugß 17 861 5 Kulturbund 18 565 3 Ergebnisse der Landtagswahlen Mark Brandenburg SED 634 786 Stimmen CDU 442 206 5 LDP 298 311 5 Bauernhilfe 70 728 75 Land Sachsen SED 1595 723 Stimmen LDP 806 163 5 CDU, 756 740„ FDG 57 229 5 Frauenausschüsse 17 861 55 Land Thüringen SED 816 864 Stimmen LDP 471 41 55 CDU 313 824 35 Bauernhilfe 55 093 55 Mecklenburg- Vorpommern SED 8 547 663 Stimmen CD 377 868 5 LDP 138 572 8 Bauernhilfe 43 260 2 50 000 Personen, denen schon verschiedent- lich angeboten worden sei, in anderen glück- licheren Ländern Heim und Arbeit z2zu suchen. Wiederholt sei davon die Rede ge- wesen, sie in schwach besiedelten Gebieten Amerikas unterzubringen. Diesen Bemühun- gen wünsche er baldigen durchschlagenden Erfolg. Wir müssen die Not bewältigen Wir müssen— so fuhr der Minister fort — in unserem Land 672 000 Flüchtlinge und Evakuierte unterbringen. Das entspricht 22 Prozent der gesamten einheimischen Be- völkerung. Durch die dadurch hervorgeru- fene Ueberbelegung des Wohnraumes wach- se die Gefahr für die allgemeine Volks- gesundheit ungeheuer an. Hunger- und Seuchenkatastrophen seien zu befürchten. Die Wohnungsbauprogramme könnten mit den Erfordernissen auch nicht im entfernte- sten Schritt halten. Ueber dem ganzen Chaos, das uns umgebe, aber ständen die ominösen Worte:„Das danken wir dem Führer!“ Zur Ehre des württembergisch- badischen Volkes müsse er feststellen, daß der größte Teil unseres Volkes anerken- nende Hilfsbereitschaft gegenüber der ver- zweifelten, halbverhungerten und zerlump- ten Elendsarmee der Ausgewiesenen bewie- sen habe. Renitent und unsozial hätten sich in erster Linie diejenigen Kreise gezeigt, die am wenigsten das Recht hätten, noch For- derungen zu stellen, nämlich die einstigen Parteigänger der Nazis. Der Minister be- tonte seinen Willen, jedwelchen Widerstand zu brechen. Zugleich richtete er einen drin- genden Appell an die Siegermächte, von der sinnwidrigen Verlegung von Menschenmas- sen aus dem entvölkerten Osten in den übervölkerten Westen Abstand zu nehmen. Das müsse sonst zu Komplikationen führen. für die kein Politiker die Verantwortung mehr übernehmen könne. Die Einbürgerung der Flüchtlinge Die Flüchtlinge kämen in ein völlig ver- armtes und zerschlagenes Land. Er fordere sie zum Mithelfen am Wiederaufbau auf. Eine Garantie auf rasches Unterbringen, Er- nähren und Versorgen könne die Regierung angesichts der verheerenden Verhältnisse nicht übernehmen, jedoch werde alles für Keiner hat Monopol auf Tugend und Weisheit Außenminister Byrnes erläutert dem amerikanischen Volk Standpunkt und Ziele seiner Politik Washington, 21. Oktober.(dana-Reuter) Außenminister Byrnes gab am Samstagfrüh (deutscher Zeit) dem amerikanischen Volk im Rundfunk einen Bericht über die Er- gebnisse der Pariser Konferenz. Drei Vier- tel der halbstündigen Rede waren den ame- rikanisch- sowjetischen Beziehungen ge- widmet. Der Minister zeigte sich beunru- higt über die„andauernde. wenn nicht wachsende Spannung zwischen den USA und der Sowjetunion“. Natürlich könne schnell eine Verständigung zwischen zwei Staaten erreicht werden, wenn der eine von ihnen bereit sei, allen Forderungen des an- deren nachzugeben,. Die Vereinigten Staa- Frankfurt a. M.(J. F.) Nach einer Mitteilung des Justizministers wird demnächst in Frankfurt der Prozeß gegen die Verbrecher der Pflegeanstalt Hadamar, in der mehr als 20 000 Personen getötet wurden, durchgeführt. Die Anklage richtet sich nicht nur gegen die Angehörigen des Pflegepersonals von Hada- mar, sondern auch gegen die Leiter und Mit- arbeiter der Berliner„Gemeinnützigen Stif- tung für Anstaltspflege“, deren Zweck die Tötung von Geisteskranken in ganz Deutsch: land War. Nürnberg.(ap) Dr. Otto Georg Thie- rack, Hitlers Justizministers, der über 100 Deutsche nach dem Bombenanschlag auf Hit- ler das Todesurteil verhängt hatte, wird einer der nächsten sein, die sich in Nürnberg zu verantworten haben werden. Warschau.(dana) In Deutschland wur- den, wie die UNRRA-Behörden mitteilen, über 10 000 polnische Waisenkinder aufgefunden, die nach Ermordung ihrer Eltern aus Polen nach Deutschland verschleppt worden waren, um dort germanisiert zu werden. Die Kinder werden in Kürze in ihre Heimat zurück- gebracht werden. Budapest(dana) Der ungarische Mi- nisterrat beschloß die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen mit den Nieder- landen und Jugoslawien. Der Beschluß des Ministerrates wurde vom alliierten Kontroll- rat genehmigt. Paris.(dana) Das französische Staats- sekretariat für Arbeit dementierte die Mit- teilung, daß deutsche Kriegsgefangene in Frankreich als freie Zivilarbeiter eingesetzt werden sollen. Paris.(dana-Reuter) Der ehemalige kran- zösische Ministerpräsident und gegenwärtige stellvertretende Oberbürgermeister von Lyon, Eduard Herriot, gab seine Kandidatur zu den allgemeinen Wahlen am 10. November be- kannt. Er wird auf der Wahlliste als Spitzen- kandidat der Radikal- Sozialistischen Partei erscheinen. Nanking.(dana-Reuter) Chinesische Mi- litärbehörden verhafteten am Samstag den orthodoxen Bischof Victor, Haupt der russisch- orthodoxen Kirche in Schanghai, und offiziel- ler Vertreter des Moskauer Patriarchats in China,. Die Gründe für die Verhaftung sind N noch nicht bekannt. ten seien nicht bereit, das zu tun, aber auch nicht willens, das von einem anderen Staat zu fordern. Unter Hinweis auf die Angriffe Molotows und Wyschinskis im Endstadium der Pariser Konferenz sagte Byrnes, er müsse sein Erstaunen über die Motive bekennen, welche die Sowietdelega- tion den Vereinigten Staaten unterschiebe. Nicht einmal, sondern mehrfach habe sie den Vereinigten Staaten vorgeworfen, sie hätten sich während des Krieges unter dem Vorwand der Wirtschaftsfreiheit und der gleichen Handels möglichkeiten für alle Na- tionen bereichert und versuchten nun, Europa wirtschaftlich zu beherrschen. In Wahrheit setze sich Amerika im In- und Ausland für eine soziale und eine Wirt- schaftsdemokratie ein. Es verteidige überall die Freiheit, weil seiner Ansicht nach menschliche Freiheit und menschlicher Fortschritt untrennbar seien. Das amerika- nische Volk reiche dem Volk der Sowiet- union und allen anderen Völkern in dieser kriegsmüden Welt die Hand der Freund- schaft. Gegen Mißbrauch des Vetorechts Der amerikanische Außenminister kam dann auf die bevorstehende Tagung der UN zu sprechen und erklärte,„mitfühlendes Verstehen“ sei notwendig, um die Verein- ten Nationen zu einer wirklichen Gemein- schaft der Nationen zu machen. Wenn die Staaten zur Lösung der internationalen Probleme Abkommen erzielen wollten, dann müßten sie in gutem Glauben und in einem guten Geist handeln. Sie dürften nicht ihr Vetorecht einseitig dazu benutzen, die Rückkehr zu friedlichen Bedingungen zu verhindern und den wirtschaftlichen Wiederaufbau zu verzögern. Kein Staat solle glauben, daß er ein Monopol auf Tu- gend oder Weisheit habe. Kein Staat solle die vielfältigen Gefühle der Menschheit übersehen, wenn er sein Veto einlege. Man könne sich nicht einseitig weigern, diejeni- gen Veränderungen in den Beziehungen zwischen den Staaten und Völkern zu be- rücksichtigen, welche die Gerechtigkeit und die erhabenen Gefühle der Menschheit for- derten. Die USA würden fortfahren, die Freundschaft mit der Sowjetunion und al- len anderen Staaten zu suchen, ohne sich aber dem naiven Glauben hinzugeben, daß durch einen einzigen Akt des Glaubens tief verwurzelter Argwohn beseitigt und 5 gehende Meinungsverschiedenheiten über- brückt werden könnten. 5 Keine Blockbildung Ausdrüchlich verwarf Byrnes dann den Gedanken einer Blockbildung. Die USA be- dauerten die in einem Teil der Sowjetunion auftretende Tendenz, Staaten, die ihnen ge- genüber freundlich gesinnt seien, als der Sowjetunion unfreundlich gesinnt zu be- trachten. Sie bedauerten das Gerede von einer Einkreisung der Sowjetunion. Die Welt wisse von keiner geringeren Autori- tät als Generalissimus Stalin selbst, daß für die Sowjetunion keine Gefahr der Einkrei- sung bestehe. Die Spaltung, die sich in Pa- ris bei den Abstimmungen gezeigt habe, be- stehe nicht in einem Gegensatz zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowiet- union oder zwischen einem Westblock und der Sowjetunion, sondern sie beruhe einfach auf Ueberzeugungen, keineswegs aber auf Strategie oder versteckten Plänen. Eine bessere Verständigung zwischen der Sow- jetunion und den Vereinigten Staaten sei die höchste staatsmännische Aufgabe“. Diese Verständigung sei nötig, um aus den Vereinten Nationen eine wahrhafte Gemein- schaft von Völkern zu machen. Pariser Ergebnisse ein Kompromiß Nach einem Ueberblick über die Er- gebnisse der Pariser Konferenz forderte Byrnes einen baldigen Abschluß der Frie- dens verträge. Erst wenn den Völkern wie- der die Möglichkeit gegeben werde, unter friedlichen Bedingungen zu leben, könne man beurteilen, was zu einem dauerhaften Frieden und zur Hebung des Lebensstan- dards beitrage und was nicht. Die Friedens- vertragsentwürfe seien so gut, wie man sie jetzt oder in absehbarer Zeit durch ein all- gemeines Abkommen zu erzielen hoffen könne. Die Reparationszahlungen seien in manchen Fällen außerordentlich hart, doch dürfte die Last nicht untragbar sein, wenn die Völker, die sie zu tragen haben, davon befreit würden, Besatzungsarmeen zu un- terhalten und wenn sie ihr zertrümmertes Wirtschaftsleben wieder aufbauen könnten. sie getan, was menschenmöglich sei. Es sei vorgesehen, in Städten 2,5 Personen in einem Raum, in Dörfern zwel Personen in einem Raum unterzubringen. Die Flüchtlinge müß- ten gleichberechtigt Bürger werden. Dazu gebe das Flüchtlingsgesetz, das in den näch- sten Tagen verabschiedet werde, die recht- liche Grundlage. Die Kosten für die Flücht- lingsfürsorge würden vom Staat getragen. Nord- Württemberg bebe dafür einen Betrag Ve 87 Millionen RM in den Etat aufgenom- men. Nord-Baden eine entsprechende Summe. Das sei eine Hitler-Hypothek, an der unsere Kinder noch tragen würden. Sachstrafen der Spruchkammern Schließlich forderte Minister Ulrich die Spruchkammern auf, den Flüchtlingen da- durch zu helfen, daß sie an Stelle der meist belanglosen Geldstrafen die Entziehung von Wohnräumen, Mobiliar und Haushaltsgegen- ständen als Strafe verhängten. An alle Be- hörden und Organisationen richtete er zum Schluß seiner Ausführungen einen letzten dringenden Appell, die Regierung und die Flüchtlings organisationen willig und tatbe- reit zu unterstützen, damit Württemberg Baden der großen Schwierigkeit Herr wer- den könne. Referate von Direktor Böttinger und Dr. Schweizer über Flüchtlingsfragen und das Notwohnungsbauprogramm, denen sich Diskussionen der Teilnehmer anschlos- sen, beendeten die ernste Tagung. 2 Kohle für Haushaltungen Stuttgart, 21. Okt.(tz-Eig. Ber.) Die Wirtschafts-Abteilung der US-Militärregie- rung für Deutschland hat ein Programm ge- nehmigt, nach dem an zivile deutsche Haushaltungen sofort Braunkohlen gelie- fert werden sollen. Zunächst ist vorgesehen, Städte mit über 20 000 Einwohnern zu be- liefern, und zwar für Haushalte mit vier Personen etwas weniger als drei Zentner. Für diese Lieferungen, die als Vorschuß leistung auf die durch Sonntags- s Chichten der Bergmänner geför- derten Kohlen für die deutsche Bevölke- rung anzusehen sind, müssen alle vorhan- denen Bestände und Quellen herangezogen Werden. Das Programm ist gemeinsam zwischen der amerikanischen und britischen Militärregierung ausgearbeitet worden und basiert auf dem Anerbieten der deutschen Bergarbeiter, Sonntagsschichten zu leisten. Der endgültige Verteilungsplan der gesam- ten hierdurch geförderten zusätzlichen Kohlenmengen wird von dem bizonalen Verwaltungsausschuß für Wirtschaft aufge- stellt. Nach Berichten aus Bayern haben 80 Prozent der bayerischen Bergleute am ersten dafür angesetzten Sonntag bereits freiwillig Kohlen gefördert. Außerdem ha- ben sich die früher von Deutschland besetz- ten Länder dazu bereit erklärt, zugunsten der notleidenden deutschen Bevölkerung die Kohlenausfuhr aus Deutschland um mo- natlich 150 000 Tonnen kürzen zu lassen. Sadt. Infor mations diene“ Mannbelm —— in letzter Minute.. —.... Protestnote der polnischen Militärmission Berlin, 21. Okt.(dana) Die pol- nische Militärmission veröffentlichte am Montag folgende Erklärung: Im Zusam- menhang mit der fortgesetzten panger- manistischen und militaristischen Kam- pagne eines gewissen Teiles der deutschen Presse, die sich zu diesem Zweck als Hauptmittel laufend und methodisch durchgeführter unzuverlässiger und ver- hetzender Angriffe gegen das demokra- tische Polen und gegen die polnische Na- tion bedient, wurde dem alliierten Kon- trollrat am 21. Oktober 1946 eine Protest- note der polnischen Militärmission Berlin übermittelt. Britische Zone lehnt Papen ab Berlin, 21. Okt.(dana) Der Antrag von Papens auf Einreisegenehmigung in die britische Zone wurde, wie aus Krei- sen der amerikanischen Militärregierung von Berlin am Montag mitgeteilt wird, abgelehnt. Damit wurde allen drei in Nürnberg Freigesprochenen der Zugang in die britische und in die französische Zone verweigert. Pandit Nehru überfallen Peschawar Undien), 21. Okt.(ap) Eine Bande von ungefähr 100 Moslems überfiel am Samstag die Autokolonne Pandit Nehrus in einem Eingeborenen- ort. Bei dem Gefecht wurden durch Steinwürfe 16 Personen verletzt. Das Auto Nehrus wurde nicht getroffen. a Unzerreißbare Wirtschaft London, 21. Okt.(dana-Reuter) Die Wie- derherstellung einer friedensmäßigen Wirt- schaftsstruktur Deutschlands sei für das Gedeihen der Weltwirtschaft notwendig, erklärte H. P. Gelderman, der Präsident der Niederländischen Industrie vereinigung, in Besprechungen, die in London auf Ein- ladung des Verbandes der britischen In- dustrie abgehalten wurden. Das Wieder- erstehen einer deutschen Kriegsindustrie müsse natürlich verhindert werden. Neuer Rückfiührungsplan Berlin, 21. Okt.(dana) Der Koordinie- rungsausschug beim Alliierten Kontrollrat genehmigte einen Plan, nach dem Flücht- Iinge, die früher Einwohner einer der vier Besatzungszonen Deutschlands waren und infolge der Kriegsereignisse ihren Wohnort verließen oder verlassen mußten, zu diesem zurückkehren dürfei Sprengstoffanschläge in Stuttgart Stuttgart, 21. Okt.(tz.-Ber). Am Abend des 19. Oktober wurden in Backnang und Stuttgart Sprengstoffattentate verübt, die, wie uns Polizeipräsident Weber mitteilt, im Zusammenhang mit der Festnahme des frü- heren Reichswirtschaftsministers Schacht stehen dürfen. Zwischen 19 und 20 Uhr wur- den in das Spruchkammergebäude in Back- nang, zwischen 20 und 21 Uhr in das Spruch- kammergebäude Stuttgart, Stafflenbergstr., und anschließend in das Gefängnis Stuttgart Sprengkörper geworfen, die zum Teil schwe- ren Sachschaden anrichteten. Personen ka- men weder in Backnang, noch in Stuttgart zu Schaden. Der Stuttgarter Polizeipräsident hat für sachdienliche Mitteilungen oder die Ermittlung des oder der Täter eine Beloh- nung von 25 000 RM ausgesetzt und ruft die Bevölkerung zur Mithilfe bei der Ergreifung der Täter auf. Die Sprengstoffanschläge sind nach der Meinung von General Lucius D. Cay, dem stellvertretenden Militärgouver- neur in Deutschland, von Nationalsozialisten ausgeführt worden, die die Unterlagen der deutschen Spruchkammern vernichten woll- ten, um nicht in Verfahren verwickelt zu werden. General Clay betrachtet die An- schläge nicht als Protest gegen die amerika- nische Besatzung. Vollversammlung der Vereinten Nationen ö Präsident Truman wird New Lork, 21. Okt.(dana-INS) Die Presse- abteilung der UN gab bekannt, daß Präsi- dent Truman, Paul H. Spaak, der Vorsit- zende der Vollversammlung, und andere be- deutende Persönlichkeiten bei der Eröffnung der Vollversammlung am Mittwoch das Wort ergreifen werden. Debatten sind auf der Tagesordnung für Mittwoch nicht vor- gesehen. „Die Welt muß Geduld haben“ Dean Acheson, Staatssekretär im ameri- kanischen Außenministerium, forderte am Sonntag in einer Radioansprache die Welt auf, bei der Beurteilung der Erfolgè der UIN- Vollversammlung Geduld zu zeigen. „Wir erwarten keine ruhigen, kurzen und trockenen Verhandlungen“, fuhr Acheson fort.“ Es wird wahrscheinlich starke Aus- einandersetzungen geben. Manche Leute, welche die scharfe Stellungnahme der Dele- gierten hören, werden in Versuchung ge- raten, die Hoffnung zu verlieren und es für unmöglich erklären, die die Nationen tren- zur Eröffnung sprechen nenden Meinungsverschiedenheiten auf einen Nenner zu bringen. Die Regierung der Ver- einigten Staaten weist diese Annahme ener- gisch zurück. Es gibt eine Vereinbarung, die von allen Mitgliedstaaten angenommen wurde, die heilige Verpflichtung, nicht auf Drohungen zurückzugreifen oder Gewalt in mren internationalen Beziehungen anzu- wenden, sondern ihre Meinungsverschieden- heiten mit friedlichen Mitteln beizulegen.“ Forum aller Nationen Trygve Lie, der Generalsekretär der UN, bezeichnete in der gleichen Radiosendung die Vereinten Nationen als ein Forum, vor dem alle Nationen, ob groß oder klein, das Recht hätten, gehört zu werden und abzu- stimmen. Alle Arbeit der UN habe zum Ziel, Frieden und gute Lebensbedingungen für alle Völker zu schaffen. Diese Arbeit gehört dem Volk und muß überall von dem Volk unterstützt werden. Mit dieser Unter- stützung muß es uns gelingen, unser Ziel zu erreichen. 5 Neue Reparationen festgesetzt Seit dem 30. Sept. sind 658 Fabriken in den drei Westzonen aui Reparationskonto gesetzt worden Berlin, 21. Okt.(dana) Insgesamt 658 Fabriken sind nach einer Mitteilung des Leiters der Industrieabteilung der ameri- kahischen Militärregierung für Deutsch- land, Oberst L. Wilkinson, in den drei west- lichen Zonen seit dem 30. September 1946 auf Reparationskonto gesetzt worden. 157 dieser Betriebe liegen in der amerikani- schen Besatzungszone. Davon wurden 39 zur Wertschätzung und Unterbreitung von Ansprüchen reparationsberechtigter Staa- ten gebilligt, während die restlichen 118 nur für eine Wertschätzung vorgesehen sind. Von den 658 Werken, die vom Koordi- nierungs-Komitee als Reparationsleistun- gen vorgesehen wurden, befinden sich 444, hat das große, unterirdisch angelegte Daim- das sind 67 Prozent, in der britischen Zone. 157 Fabriken, also 25 Prozent, liegen in der amerikanischen und 57, das heißt 9 Pro- zent, in der französischen Zone. Ueber die Hälfte der insgesamt für Reparationszwecke vorgesehenen Werke in den drei westlichen Zonen sind Betriebe der Flugzeug- und Rü- stungsindustrie. Ueber 15 500 Tonnen Material in die Sowjetunion geliefert Als erste Reparationslieferung an einen der westlichen Staaten wurden im Septem- ber 112 Tonnen Material einer Werkzeug- Maschinenfabrik nach Belgien geliefert. Die Lieferungen von Reparationsgut an die So- Wjetunion erreichten im August und Sep- tember annähernd 8200 Tonnen, wodurch sich die Gesamtmenge des bisher dorthin gelieferten Materials auf 15 500 Tonnen er- höht. Das Komitee für die Durchführung und Bewertung von Reparationsleistungen ler-Benz-Flugzeugmotorenwerk in Neckar- elz(Württernberg- Baden) zur Wertabschät- zung festgesetzt. Es handelt sich hierbei um die letzte von den insgesamt 24 Fabriken in der amerikanischen Zone, die als Voraus- lieferungen an die Sowjetunion und die Westlichen alliierten Staaten ausgewählt und von einer Viermächte- Kommission ab- geschätzt wurden. Holland wünscht Grenzregelung Den Haag, 21. Okt.(dana-Reuter). Die holländische Regierung billigte die Vor- schläge für eine Berichtigung der deutsch- holländischen Grenze und wird sie, wie be⸗ richtet wird, dem Parlament vorlegen. Die Grenzregelung bezieht sich auf die nach Holland hineinragenden Gebietsteile bei Koevorden, Groenle, Nijmwegen und im Sü- den von Limburg, in denen 75100 000 Deut- sche wohnen. Durch die vorgeschlagene Ver- änderung würde die deutsch-holländische Grenze eine Verkürzung von etwa 480 Kilo- metern erfahren. Die niederländische Regie- rung beabsichtigt, wie es weiter heißt, die Insel Borkum zur Unterbringung von Ge- kangenen zu fordern. *. Seite 2 Dienstag, 22. Oktober 1949 Veröffentlicht unter halt: E. Fritz von Schilling. Redaktion, Verlag und Druckerei: 44 151/53. Postscheckkonten: Karlsruhe Der SPD-Sieg in Berlin 80 016, Ludwigshafen a. Rh. 26 743. Preisliste Nr. 2. Monatlicher Bezugspreis: RM 2,40 einschließlich Trägerlohn. Militär-Regierungs-Lizenz US- WB 103. Verantwortlich für den gesamten Mannheim. R 1, 4/6. Telefon Z. Z. Silt Anzeigen- Zum ersten Mal seit dem Zusammenbruch des Nazisystems hat Berlin am vergangenen Sonntag seine Stadt- und Bezirksverordneten gewählt. Gleichzeitig fanden in der sowijeti- Quertreiber schen Besatzungszone die Kreistagswahlen und die Wahlen zu den Landtagen statt. Die besonderen Umstände, unter denen Berlin heute lebt, haben dem Ausgang der dortigen Wahlen eine besondere Bedeutung und erhöhte Aufmerksamkeit gebracht. Das Ergebnis selbst hat die Annahme bestätigt, daß der bisher erhobene Führungs- Anspruch der SED in der ehemaligen Reichshauptstadt nicht begründet war. Be- stätigt hat sich aber auch, und zwar in hervorragendem Maße, die Zuversicht, mit der die SpD dem Ausgang der Wahlen entgegengesehen hatte. Mit einer nahe an die absolute Mehrheit heranreichenden Zahl von 48,8 Prozent aller gültigen Stimmen gegenüber der noch von der CDU mit 22,2 Prozent überflügelten SED mit 19,7 Pro- zent Stimmen, hat die SPD einen Wahlsieg errungen, dessen Bedeutung auch auf die Gebiete der sowjetischen Besatzungszone zurückstrahlt, in denen die SpD ver- boten ist. Wenn die SED in einem Kommentar des Pressereferenten ihres Landes- Vorsitzenden erklärt, die einzige Partei, die in Berlin bei der gestrigen Wahl ein- heitlich und geschlossen für einen neuen Weg eingetreten sei, sei sie selbst gewesen, so stimmten offenbar die Berliner Wähler dieser Selbstbeurteilung der Einheits- partei nicht bei oder hielten diesen neuen Weg nicht für so reizvoll, wie den Kurs, den die SPD unter der Leitung von Dr. Kurt Schumacher steuert. Nicht viel stich- haltiger scheint uns auch der Einwand des SED-Funktionärs, daß der Appell an Zzurückgebliebene Schichten der SpD Wählermassen zugeführt habe, in denen alles andere, als eine Kraft des demokratischen Sozialismus zu sehen sei. Es ist kaum Wahrscheinlich, daß die SED freiwillig auf diese Wählermassen verzichtet hat oder sie lieber in den Reihen der sogenannten bürgerlichen Parteien gesehen hätte. Denn diese bürgerlichen Parteien haben sowohl in Berlin wie auch in den Ländern der sowjetischen Besatzungszone erneut ihre Standfestigkeit bewiesen. Am stärksten War dieser Eindruck in der Provinz Brandenburg, wo die SED 44,5 Prozent der gültigen Stimmen buchte, trotz der bekannten Hemmungen in der Wahlpropaganda, der Abhaltung von Wahlversammlungen, Aufstellung von Kandidaten, Zuteilung von Benzin und Papier, aber die CDU 30,8 Prozent und die LDP 20,6 Prozent der Stimmen erhielten. Nach dem Berliner Ergebnis kann es jetzt kaum mehr als eine demokratische Maßnahme angesehen werden, wenn eine Partei wie die SPD, die formal alle Voraussetzungen für ihre Zulassung in bestimmten Gebieten erfüllt, nur deshalb nicht zugelassen wird, weil eine andere Partei den Anspruch erhebt, die allen beiden àm Herzen liegenden Bestrebungen bereits zu vertreten. v. S. Die Regierung Högner hat in Bayern ein Flüchtlingsgesetz erlassen, das sofort nach Bekanntwerden in allen süddeutschen Ländern und darüber hinaus in ganz Deutschland größte Empörung erregt hat. Die„Neue Zeitung“ München und die„Schwäbische Landeszeitung“ Augsburg haben bereits in scharfer Form gegen dieses unsoziale, ungerechte Gesetzesmachwerk Stellung genommen, und auch die Stuttgarter Oeffentlichkeit hat mit Befremden von diesem Versuch, die durch das Schicksal nach Süddeutschland Verschlagenen in ihren Rechten zu schmälern, Kenntnis genommen. Wie in Stuttgart berichtet wird, rückt die groß- hessische Regierung in aller Oeffentlichkeit von dem bayerischen Gesetz ab. Die „Neue Zeitung“ hatte über die Beratung des Flüchtlingsgesetzes durch das Länder- ratsdirektorium berichtet und Protest dagegen erhoben, daß man bei diesen Be- ratungen wiederum keinen Schritt weitergekommen sei. Auf Antrag des groß- hessischen Vertreters sei der vom Flüchtlingsausschuß des Länderrats unter Mit- Wirkung der Parteien und der Flüchtlingsorganisationen ausgearbeitete Entwurf eines Flüchtlingsnotgesetzes von der Tagesordnung abgesetzt worden. Damit sei die Hoffnung von Millionen von Menschen auf eine baldige Verabschiedung dieses Ge- setzes enttäuscht worden. Diese Darlegung entspricht nicht den Tatsachen. Der auch von der„Neuen Zeitung“ scharf kritisierte bayerische Gegenentwurf sei erst am Montag, dem 14. Oktober, nachmittags der großhessischen Regierung von der Regierung Högner übermittelt worden, so daß dieser Gegenentwurf in der Sitzung des großhessischen Kabinetts vom 15. Oktober nicht mehr habe behandelt werden können. Die eingetretene Verzögerung sei also lediglich durch den bayerischen Ge- genentwurf, der den Entwurf des Flüchtlingsausschusses aushöhle, verursacht wor- den. In Großhessen ist bereits seit längerer Zeit eine bewährte Flüchtlingsverord- nung in Kraft, die durch den bayerischen Entwurf aufgehoben werden würde. Durch dessen Annahme würden die Rechte der Flüchtlinge in Großhessen also ge- schmälert werden, wie das in Bayern durch die in einer Ministerratssitzung am 10. Oktober durchgeführte Verabschiedung des bayerischen Gesetzes nunmehr der Fall ist. Die hessischen Vertreter beim Länderrat bemühen sich seit langem ver- geblich um eine gleichmäßige Behandlung der Flüchtlinge in allen Ländern der US-Zone. Es kann, so betont man in hessischen Kreisen, keine Rede davon sein, daß sie einer Verbesserung der für die Flüchtlinge bestehenden Bestimmungen ver- 268 ernd im Wege stehen, zumal die Art der Behandlung der Flüchtlinge durch das Sroßhessische Arbeitsministerium allgemein anerkannt werde. 0 Wir gehen wohl nicht fehl in der Annahme, daß sich der groghessische Stand- Punkt, der uns durchaus lobenswert und gerecht erscheint, mit dem württemberg- badischen vollauf deckt. Und so müssen wir wieder einmal keststellen, daß sich die bayerische Regierung Högner nicht nur der Aufnahme einer gerechten Flücht- Uingsquote ständig widersetzt, sondern nun auch noch versucht, den Flüchtlingen, die Bayern aufgenommen hat, die gleichen Rechte in jeder Beziehung zu verweigern. Daß eine solche Handlungsweise unmoralisch ist und mit dem Willen des Volkes, das Herr Dr. Högner zu vertreten beauftragt ist, nichts zu tun hat, dürfte die kom- mende Wahl beweisen, bei der sich das bayerische Volk genau so wie das würt⸗ tembergische, badische und hessische hinter seine armen, geflüchteten und be- trogenen Brüder stellen wird. tz. ründung des Verbandes badischer Lehrer Gewerkschaftlicher Zusammenschluß der Erzieher Unter Teilnahme von Vertretern der Militärregierung, staatlicher und städtischer Behörden und des ADGB gründete die nordbadische Lehrerschaft, die sich am ver- gangenen Sonntag in großer Zahl in Karls- ruhe versammelt hatte, einen Verband, der Berufsvertretung und Gewerkschaft zugleich für alle Lehrer und Lehrerinnen an Volks-, Berufs- und Sonderschulen, sowie für alle diejenigen sein soll, die zur Uebernahme eines öffentlichen Lehramtes berechtigt Sind. 5 Nach der Begrüßung durch Rektor Schaechner, Karlsruhe, den Vorsitzen- den des vorbereitenden Ausschusses und des geschickten Leiters der Tagung, nahm zu- nächst Oberstleutnant Mead, als Vertre- ter der Militärregierung, das Wort. In sei- ner in deutscher Sprache gehaltenen Rede betonte er die Notwendigkeit, eine Lehrer- vereinigung zu schaffen und versprach der Organisation der Lehrer wärmste Unter- stützung der Militärregierung in allen An- gelegenheiten der Schule und Erziehung. Landesdirektor Zimmermann, als Ver- treter des Landespräsidenten Köhler, legte unter besten Wünschen für das erfolgreiche Wirken des Verbandes dar, welche verant- wortungsvolle Erziehungsarbeit die Lehrer- schaft zu leisten habe, damit aus der ihr anvertrauten Generation der mit den Ideen der Menschlichkeit, der Demokratie und der Wahren Freiheit erfülte Staats- und Welt- bürger von morgen werde. 5 Professor Dr. Schnabel, Landesdirek- tor des Erziehungswesens, nahm das Wort, rührte an das Gefühl für Verantwortung in seinen tiefsten Wurzeln und umriß geistvoll und getragen von hohem sittlichen Ernst die Aufgaben, von deren Erfüllung durch den beauftragten Erzieher es abhängt, daß aus der, in der Katastrophe des Zusammen- bruchs alles Gewesenen formlos gewordenen Masse, wieder der von der Kraft der Ethik getriebene Mensch und das Volk werde. Sein kulturelles Streben, wissenschaftliche Er- kenntnisse mit technischen Errungenschaf- ten verbindend, müsse er, mit den Kräften der Vernunft und den Wesensinhalten der Humanität und des Christentums, das künf- tige Staatswesen vorbereiten, das, erfüllt von echter Demokratie, das Recht seiner Bürger an die oberste Stelle setzt. Ebenso eindrucksvoll waren die Ausfüh- rungen des früheren Geschäftsführers des deutschen Lehrervereins, L. Ra e pp e der darlegte, wie die Schule, die Erziehungsidee und die Lehrerorganisation vom FHitlerstaat vergewaltigt wurde., Die neue Lehrerorgani- sation müsse eine klare Trennung vollziehen zwischen denen, die absichtlich und bewußt mithalfen, den Staat vor 1933 zu unterhöh- len und zu zerstören. Demokratie und Er- zieherschaft müßten zusammen gehören. Regierungsschulrat Köbele, der sich mit der Geschichte der Lehrerbewegung in Baden befaßte, spannte in seinem Vortrag einen weiten Bogen, der von Diesterweg, dem geistigen Erwecker des Volksschullehrer- standes, und dessen vor 100 Jahren begrün- deten Bestrebungen bis in die Gegenwart reichte. Gerade in der badischen Lehrerschaft wirkten einst die Kräfte des Fortschritts. Köbele gedachte dabei bekannter Schulmän- ner und würdigte insbesondere die Ver- dienste der erst kürzlich verstorbenen Vor- kämpfer der badischen Schule und Lehrer- schaft, Kimmelmann und Hofheinz. om Anschluß an die mit starkem Beifall aufgenommenen Referate nahm die Ver- sammlung einstimmig die im Entwurf vor- gelegten Satzungen des neugegründeten Lehrerverbandes an, der seine Aufgaben in folgenden Sätzen zusammenfaßt: Mitarbeit am Aufbau des demokratisch-sozialen Staa- tes im Kulturellen, politischen und wirt- schaftlichen Leben in korporativem An- schluß an den ADBG: Mitarbeit am Auf- bau der Volksschulen und ihrer Sonder- einrichtungen auf der Grundlage des Ge- meinschaftsdenkens, der sittlich- religiösen Erziehung und der gegenseitigen Achtung und friedlichen Verständigung der Völker; die Errichtung der staatlichen Einheits- schule unter Erhaltung und Wahrung der Simultanschule; Veranstaltungen zur wis- senschaftlichen und beruflichen Fortbil- dung seiner Mitglieder; die Wahrnehmung der rechtlichen, wirtschaftlichen und sozia- len Grundlagen des Lehrerstandes unter Aufrechterhaltung des Berufsbeamtentums; Sicherung und Ausbau der Wohlfahrtsein- richtungen der Lehrerschaft: Zusammen- arbeit mit den internationalen Berufsorga- nisationen. Zum Vorsitzenden des geschäftsführen- den Vorstandes des neuen Lehrerverbandes wurde einstimmig Rektor Schaechner, Karlsruhe, gewählt. ek. Tagung der Gewerkschaftsjugend 350 Delegierte aus 32 Kreisen— Entschließung der Teilnehmer Stuttgart, 21. Okt.(tz-Bericht) Vom 138, bis 20. Oktober führte die Gewerkschafts- jugend von Württemberg-Baden in Stutt- gart- Untertürkheim ihren ersten Landes- jugendtag durch, zu dem sich von 15 000 Mit- gliedern 350 Delegierte der Gewerkschafts- jugend zusammengefunden hatten, und der durch die Anwesenheit von hohen Vertre- tern der Militärregierung, der Landesregie- rung und der Stadtverwaltung eine be- sondere Bedeutung erhielt. Der Leiter der Tagung, W. Bernhardt, kennzeichnete in seiner Begrüßungsrede mit den Worten: „Wir Gewerkschaftler werden über die Zonengrenzen hinweg eine Brücke zur Welt bilden“ eine der großen Aufgaben der Ge- Werkschaftsjugend. 8 Der Vertreter der Militärregierung be- tonte, daß die Abgesandten der deutschen Jugend als zukünftige Gestalter der Politik und Wirtschaft nicht nur für den Wieder- aufbau der Städte und Dörfer Sorge zu tra- gen hätten, sondern daß ihnen darüber hin- aus die große Aufgabe gestellt sei, in Deutschland eine wahre Demokratie zu er- richten. Nach den Ausführungen des Prä- sidenten des Gewerkschaftsbundes Würt⸗ temberg-Baden, Schleicher, und des aus Schweden zurückgekehrten Gewerkschafts- Führers Tarnow fand die Wahl des Präsi- diums statt. Drei grundlegende Referate Während der Tagung,„Werktätige Jugend, dein Weg!(Rückblick und Ausblick) von W. Bernhardt,„Jugend- und Wirtschafts- fragen“ von Dr. Eberhardt und„Jugend und Beruf“ von Fr. Wurm von der Berufs- beratung des Arbeitsamts wurden von der Jugend mit Interesse verfolgt. Der erste Jugendtag der Gewerkschafts- jugend faßte seine Arbeit in einer einstim- mig angenommenen Entschließung zusam- men, in der es u. a. heißt: Die Jugend er- wartet soziales Verständnis und die Erfül- lung ihrer Forderungen durch die Neu- schaffung eines fortschrittlichen Jugend- schutzgesetzes, das durch die Gewerkschaf- ten seinen gesetzlichen Schutz erhalten muß. Die Entschließung formulierte sodann die einzelnen Forderungen zum Arbeits- schutz der Jugend und schließt mit den Worten: Die Gewerkschaftsjugend ist bereit zur Mitarbeit an einem Sozialen Staat mit sozialer Wirtschaft. Sie ist bereit, für den Frieden, die Freiheit und für die Völker- Verständigung zu arbeiten, zum Wohle aller Völker und zum Wohle der gesamten Menschheit. Schwarzhandel mit Kennkarten Frankfurt a. M., 21. Okt.(th) Auf der letzten Frankfurter Stadtverordnetenver- sammlung verlangten die Fraktionsführer der SPD und der CDU beschleunigte Poli- zeimaßnahmen gegen den Schwarzhandel mit Kennkarten, der in Frankfurt a. M. bereits verschiedentlich festgestellt wurde. Ein Polizeibeamter, der gestempelte Blan- ko-Kennkarten bei Schwarzhändlern gegen einen Anzugstoff eingetauscht hatte, wurde verhaftet. Oroupiers in Montecarlo streiken Montecarlo, 21. Okt.(dana-INS) Die Croupiers der Spielbank in Montecarlo sind am Samstagmittag in den Streik getreten. Die Spielsäle sind geschlossen worden. Die Sroupiers fordern Gehaltserhöhung. Ver- handlungen sind im Gange. Dubaſen esl ccd Aurea MUNCHEN Auf dem peinlichst entschutteten Bahn- hofplatz überrascht die Auffahrt blitzen- der Taxameter, offensichtlich neu lackiert und„friedensmäßig“ chromfunkelnd— auf Dringlichkeits- oder Krankenbescheinigung kann man sie jederzeit und überallhin be- nutzen. Gegenüber ein Schaufensterschild: „Emzianschnaps- Ausschank“ und„Wir schenken gesüßten Fruchtsaft aus“. In den Cafés aber ausgezeichnete Zuckerbäckereien, die 10 Gramm Zuckermarken kosten. Die Münchener Kartenstellen tauschen hierzu eigens den 250-Gramm-Zuckerabschnitt in 5-Gramm-Kleinabschnitte ein. Dazu ein appetitlich servierter(Ersatz-) Kaffee. Drau- Ben die Passanten aber betont sauber, ja mit bürgerlicher Eleganz gekleidet, die nichts mit Schwarzhandel-Halbwelt gemein hat: ganz offensichtliches Bestreben, mit sorgfäfltig zusammengesuchten und gewähl- ten Resten gut angezogen zu sein! Welcher Unterschied zur Zeit noch vor drei Monaten. Gewiß noch immer zahlreiche Flüchtlings- gestalten im Straßenbild, aber: eine Stadt erhielt sichtbar ihre„Oberschicht“ zurück. Dies mag mit der geisteigerten Rückfüh- rung jener Evakuierten Münchens zusam- menhängen, die einiges Eigentum retten konnten) 8 Münchens Arbeitsämter weisen 11 000 Unbeschäftigte auf 17 450 offene Stellen hin— zumeist im Baufach—. und schicken sämtliche aus bäuerlichen Kreisen Zu- gewanderte sofort aufs Land zurück. Das Problem heißt Arbeitskleidung, der Mangel daran wirkt stark arbeitshemmend. Dazu die Ernährungsknappheit: Grund zum Abwandern immer mehr gelernter Fach- arbeiter aufs Land, dessen Bewohner sie heute„naturell“ entlohnen. Münchens So- ziälleistungen betrugen in den letzten zwei Monaten 6 881 600 Mark; 24 000 Münchener sind gänzlich, 40 000 teilweise unterstüt- zungsabhängig, und der erste. der Militär- regierung vorgelegte Haushaltplan der Stadt weist 40 Millionen Defizit auf. 70 Millionen kostete allein bis heute die Ent- schuttung. Dabei meldet das, Amt für Wie- deraufbau“ akuten Mangel an Rohstoff, vor allem an Bindemitteln und Zement. Bausachverständige veranschlagten sech- zehn Jahre für die Schutträumung und 20 Jahre Wiederaufbauzeit unter günstig sten Bedingungen. Bis jetzt aber arbeiten von 11 Zementwerken Bayerns 9, von 132 Kalkwerken 23, von 3 Gipswerken 1, von 488 Ziegeleien 70, von 37 Platten- Werken 6. In Münchens Trümmervierteln aber herrscht betäubender Krach: gewaltige Mammutbagger auf Tankraupen rammen hier Häuserreste zusammen, packen mit einem einzigen Baggergriff einen halben LKW voller Schutt. Die Stadtverwaltung mobilisierte den ganzen Riesenpark still- gelegter Autobahn- Baumaschinen: Förder- bänder, Bagger, Rammer. Dieselloks und Lorenzüge, und die Militärregierung stiftete den„Sprit“ dazu— und in unabsehbaren Loren- und LKRWZügen verläßt der Schutt die Stadt. Münchens Malromantik. Malerboheme starb zwar unter den Bomben auf Schwa- bing, und mancher Meister verlor sein Le- benswerk— aber Münchens Kunst lebt! Das Fehlen der traditionellen Malmittel: Oelfarben, Malgründe usw., zwang Maler Wie Käufer zu der sparsamen Technik des Aquarells, wovon in zahlreichen Ausstel- lungen schon wieder Erstaunliches gezeigt, heiß diskutiert und verkauft wird. Im Stadt- innern aber entstand neu die Figur des „Trümmermalers“, des gelassen zwischen Ruinen malenden Meisters. Hans Stieber. Zeitungslizenz entzogen Frankfurt a. M., 21. Okt.(dana) Die Li- zenz zur Herausgabe einer Zeitung wurde am Samstag Wilh. Karl Gers t, einem der Lizenzträger der„Frankfurter Rundschau“, von der Nachrichtenkontrollabteilung der Militärregierung entzogen. Die Nachrich- tenkontrollabteilung teilt dazu mit, daß die Lizenz wegen schlechter Geschäftsfüh- rung und herrschsüchtigen und undemokra- tischen Verhaltens gegenüber den Ange- stellten der Zeitung entzogen worden sei. Der Widerruf habe jedoch nichts mit dem gegen Gerst eingeleiteten Spruchkammer- verfahren zu tun. 5 i Die Teekanne/ von Maré Stahl Die Teekanne, von der ich erzählen Will, war von einem ingeniösen Kopf er- dacht worden. Man konnte sie von allen Seiten betrachten, ohne herauszubekom- men, was sie vorstellte; sie konnte ebenso- gut eine Schnapsflasche oder ein Blumen- krug sein, auch eine Verwendung zu aller- hand hygienischen Zwecken war denkbar. Einige Beschauer behaupteten, sie solle einen keramischen Riesenfrosch, andere, ein grünes Känguruh darstellen. Kurz— sie War eine problematische Natur. In unserem ehemaligen Leben war sie so etwas wie die Büchse der Pandora,— es kam nichts als Unheil aus ihr heraus. Der besagte ingeniöse Kopf hatte ihr drei Füße gegeben, die den anderen nützlicheren Auswüchsen einer Teekanne wie Henkel und Tülle so ähnlich sahen, daß man sie trotz allem vorherigen Rätselraten entwe- der auf den Schwanz oder auf den Kopf stellte, was gleichermaßen verhängnisvoll War. Ihre Skurrilität entlockte demjenigen, der sie bediente, brüllende Flüche, wenn sich der heiße Inhalt über seine Finger er- goßg, und dem Besitzer trauervolle Seufzer, Wenn eben diese Flüssigkeit die hartpolier- testen Tischplatten dazu veranlaßte, wilde Wellen zu schlagen. Die Zahl der sich vor Schreck verfärbenden Teedeckchen war Legion und doch fristete dieses Ungeheuer, da es ein Geschenk war, ein idyllisches Dasein auf dem Kaminsims, bis ich sie eines Tages einem Bewunderer, der sie nicht näher kannte, in böswilliger Absicht als Andenken mitgab. Wie gesagt, es war in unserem ehema- ligen Leben, wo Tee(ohne Schwarzhande), Tischdeckchen und Kamine(mit Holz) eine gewisse Rolle spielten, Auch nur in dieser Zeit konnte die Miggeburt von einer Tee- kanne eine Katastrophe bedeuten. Wir ha- ben ja nun später einige bedeutendere Ka- tastrophen kennengelernt, so daß wir uns an sie gewöhnt haben wie an das tägliche Brot. Wir stehen morgens auf und fragen: „Was für eine Katastrophe war heute nacht?“— Und jemand antwortet: Die oder die.—„Gut“, antworten wir und gehen zufrieden an unsere Arbeit. Darüber konnte man frühere Katastrophen wie eben diese Teekanne vergessen. Aber das nützt nicht Viel, wie ich sehe,— sie dagegen haben uns nicht vergessen. Es gibt, wie man feststellen kann, viel mehr Ueberlebende, als man für möglich gehalten hat, und man muß sagen, die Ka- tastrophen haben nicht immer nach der Qualität derjenigen, die übrigblieben, ge- fragt. Man kann ja schließlich von Kata- strophen nicht das Amt eines Säuberungs- kommissars verlangen. Eines Tages kam ein solcher übriggeblie- bener Gastfreund von ehemals angereist, Wir blickten uns an— liebevoll, wie mir schien—, umarmten uns und weinten mit- einander. Das kommt so spontan, so plötz- lich, man weiß nicht, wie—, man kann die Tränen deuten, wie man will, entweder: Auch dul oder— Gerade du:! Jedenfalls sieht eine Träne der anderen ähnlich, wor- über man sie auch weint. „Siehe“, sagte mein Gastfreund,„ich habe dir etwas mitgebracht“, und zog ein umfängliches Paket aus seinem Koffer, wickelte es aus und stellte es vor mich hin. Mir entfuhr ein Schrei des Schreckens und der Ueberraschung,— ein Jahrzehnt lang hatte ich nicht an sie gedacht, an diese, einem ingeniösen Kopf entsprungene Tee- kanne. „Mein Haus ging in Trümmer“, sagte mein Gastfreund,„Zement und Ziegel san- ken tonnenwelse in Schutt, Eisenträger ver- bogen slch wie Strelchhölzehen— aber sie blieb leben, dieses zerbrechliche Ding, diese Teekanne!“ Er sah mich mit funkelnden Augen an. „Ach“, sagte ich nur schwach,„danke das ist— das ist— mir fehlen die Worte.“ Da steht sie nun auf dem kleinen, vier- eckigen Tisch, dessen Politur sie einst ver- nichtete, und sieht aus mit allen ihren Aus- wüchsen wie ein Warzenschwein. Sie dampft mit stiller Wut vor sich hin und verbreitet einen impertinenten Geruch von Pfefferminztee, der ihrem zweifelhaften Inneren entströmt— auch ich dampfe und produziere allerhand in meinem zweifel haften Inneren. Wieso, frage ich wild, und warum blieb sie übrig? Bleibt immer das Verabscheuenswerte, daß Miß geborene, das Niederträchtige übrig? Oder, frage ich zaghaft, schlagen immer unsere bösen Taten einmal auf uns selbst zurück? Ich richte diese Frage an die widerliche Teekanne. Aber sie antwortet nicht, sie grinst nur diabolisch über ihr ganzes dickes, grünes, mißgestaltetes Gesicht. La Serra-Ouintett brilliert Mit Rossini(Tarantella) begann das La- Serra-Quintett: Raina Simeonowa, Koloratur- Sopran der Oper Sofla, Maria Popowa, Sopran der Oper Sofla, Vera Vilks-Vecernok, Mezzo- Sopran der Oper Riga, Francesco Ciastellardo, Tenor der Turiner Oper, und Massimiliano Serra, Bassist der Mailänder Scala, sein Sonn- tagmorgen-Konzert und zeigte schon damit eine gepflegte Gesangskultur und den fein ausge- Wogenen Zusammenklang der schönen Stimmen. Es folgten eine Reihe bekannter und beliebter Opernperlen vornehmlich italienischer Opern- komponisten, außerdem je eine Gabe von Mo- zart(„Cosi fan tutte“) und Nicolai(, Lustige Weiber“), Arien und Duette. Man sang bravou- vrös und erntete stürmischen Beifall. Besonders gefeiert wurden Francesco Ciastellardo, dessen strahlender Tenor ebenso gefiel wie der glän- zend geschulte Koloratursopran Rina Simeo- nowas. Auch die anderen fanden den verdien- ten Beifall, nieht zuletzt die einheimische Pla- nistin Jula Kaufmann, die den Gästen als eben- bürtige Begleiterin zur Seite stand. rd. * Wilhelm Dieterle in Frankfurt. Der bekannte Schauspieler und Filmregisseur Wilhelm Die- terle besuchte in diesen Tagen auf seiner Deutschlandreise die Filmkontrolle Frankfurt und gab der Presse und dem Rundfunk ein ein- Stündiges Interview. Dieterle, der durch seine Filme„Dr. Ehrlichs Lebensgeschichte“ und „Alles, was Geld kaufen kann“ bekannt wurde und dessen Film„Louis Pasteur“ demnächst anlaufen wird, erörterte Fragen der Filmher- Stellung in Hollywood und im gegenwärtigen Deutschland.(fef.) Orchestermusiker planen neue Tarifordnung. Die Vertreter von 29 Orchestern aus den Län- dern der amerikanischen Zone tagten in Hei- delberg, um über kulturelle und sozialrechtliche Fragen zu beraten. Der Vorsitzende des Berufs- verbandes der Musiker im Gewerkschaftsbund Württemberg- Baden, Gustav Ahßmus, Stuttgart, begrüßte die Abgeordneten, unter denen sich der Vertreter des gewerkschaftlichen Zonen- ausschusses und der stellvertretende Präsident des AFGB, Engelhard, befanden. An erster Stelle der Tagesordnung stand die Beratung über die zur Zeit geltenden Tarifbestim- mungen für deutsche Kultur-Orchester vom 30. März 1938. Es wurde eine Zonenkommission gevrählt, die Eusammen mit der Berufsorgani- sation in den drei Ländern einen Entwurf für künftige Tarif- und Anstellungsbedingungen ausarbeiten soll, sobald durch die Schaffung eines Arbeitgeberverbandes die Voraussetzun- gen für den Abschluß eines neuen Tarifver- trages gegeben sind. Als vorläufige Regelung wurde beschlossen, einen Aushilfetarif aufzustellen.(sd) Ein Bühnen- Preis Auschreiben. Anläßlich ihres 40 jährigen Bestehens veranstaltet die Bhein-mainische Landesbühne Frankfurt-Main ein Preis ausschreiben für ein Theaterstück, das in historischem oder modernem Gewand einen Weg aus der Not der Gegenwart auf- zeigt. Es sind vier Preise in Höhe von 7000 Mark ausgesetzt. Letzter Finsendetermin ist der 31. Dezember 1946. Nähere Bedingungen durch die Rhein-malnische Landesbühne, Frankfurt e. M. 5 5 In wenigen Zeilen Wilhelm Furtwängler, der frühere Di- rigent der Berliner Philharmoniker, wird sich am 11. Dezember vor dem Entnaziflzierungs- komitee der Alliierten Kommandantur in Ber- Iin zu verantworten haben.(dana). Paula Wessely erlitt, wie uns aus Wien berichtet wird, einen Nervenzusammenbruch und mußte in eine Nervenheilanstalt überführt werden.(sti). Kapellmeibter Bernhard Conz, der frühere Dirigent des Heidelberger Stadt- theaters, wurde an die Oper der Bodensee bühnen Konstanz verpflichtet.(pf.) Neue Gesichter im Mannheimer Nationaltheater VII. Ich bin Rheinländerin, Schülerin von Ober- Spielleiter Hans Veitog, Essener Städt. Bühnen. Meine Laufbahn be- gann am Schauspiel- haus Recklinghausen, dann holte mich Inten- dant Herbert Maisch nach Koblenz, darauf kolgte das Engagement an das Stadttheater und die Kammerspiele Lübeck und dann— Staatstheater Danzig, Wo ich bis zur Schlie- gung der Pheater(1940 blieb. Seit Gründung der Staatlichen Schauspielschule in Danzig, 1936, war ich auch Lehrerin für Sprechtechnik und Rollenstudium. Nach unsäglichen Strapa- zen und Gefahren, die wir im Osten zu Über- stehen hatten(30. Jan, 1945 Flucht aus Danzig), freue, jeh mich nun in dem herrlichen Süd- deutschland, in Manheim, als 1. schwere Hel- din und für Charakterrollen und Heldenmütter engagiert zu sein. Ich habe den ehrlichen Wunsch, meine ganze ungebrochene Kraft Begeisterung für unseren gelebten Buf dem Maria Bargheer Nationaltheater zu Mdmen. Ma Für in ster gen den pfle den Zei. und une heit tive Wir lich ein zug Okt sen —„ 11 aein mit ähl- Ber ten. 188 tadt üh⸗ am- ten 00⁰ len ken Zu- Das der end. ich- sie So- Wel ner tüt⸗ tär⸗ der 70 Int⸗ Vie toff, ent. ch- und tig⸗ iten von 1 en- ber tige nen mit ben ung till ler- und tete ren nutt me Wa⸗ Le- abt! del; Aler des tel- igt, idt⸗ des hen 1 rde der A., der ch- daß ün⸗ ra- ge- Sei. em er- Di- zich gs zer- ien uch alt der idt⸗ e- rin, er; tog, 1ell. lel- zen, en · sch aut ent iter ele 21g, 44) ing ig, nik 9a= er- 180, id⸗ dustrie, temberg-Baden Antritt von Reisen Auskunft au sungsscheine, Selte 1 Stromverbrauch für Industrie und Gewerbe Der Verbrauch von Elektrizität in In- Gewerbe und Haushalten Würt⸗ femberg-Badens muß auf Anordnung des württembergisch-badischen Wirtschaftsmi- nisteriums sofort eingeschränkt werden. Die Verbrauchssätze des Monats August gürkfen für Industrie und Gewerbe nicht überschritten Werden. 4 0 4 5 Bis zu 20 Jahren„jugendlich“ Die Altersgrenze für Jugendliche bei Zu- teilung der Lebensmittelrationen in Würt- ist nach einer Mitteilung der Abteilung Landwirtschaft und Ernäh- rung des württemberg- badischen Wirt- schaftsministeriums von der 95. Periode a vom 18. auf das 20. Lebensjahr heraufge- setzt worden. Kleine Umschau Neuer Winterfahrplan in der französischen Zone. Der Eisenbahnverkehr in der französi- schen Zone ist auf den neuen Winterfahrplan umgestellt worden, wodurch erhebliche Ver- änderungen an den durchgehenden Verbindun- gen im Bezirk der Eisenbahndirektion Karls- ruhe eingetreten sind. Es empfiehlt sich, vor 5 dem Bahnhof oder auf dem Reisebüro einzuholen. Kennkarten. Alle über 18 Jahre alten Per- sonen, die nach dem 30. Oktober ohne im Besitz einer Kennkarte zu sein angetroffen werden, werden mit Haft oder Geldstrafe bis zu 150 Mk. belegt. Gesucht werden die Angehörigen von Hein- rich Simon aus Mannheim, etwa 32 Jahre alt, und Musiker Mann, wohnhaft früher N 7. etwa 28 bis 30 Jahre alt. Meldungen an Rathaus, K 7, Zimmer 213, erbeten. Weinzuteilung. Blutspender, Hochzeitspaare (grüne, silberne, goldene, diamantene und eiserne Hochzeit) und Arbeitsjubilare erhalten auf Antragstellung beim Städt. Ernährungs- ud Wirtschaftsamt Wein. Die Diensträume des Städt. Hochbauamtes befinden sich ab nächsten Donnerstag im Ge- bäude der früheren Fortbildungsschule in U 2, Erdgeschoß, links. Das Versorgungsamt Heidelberg hält für den Stadt- und Landkreis Mannheim am 23. Oktober 1946 in der Zeit von 8.30 bis 11.45 Uhr und von 14.00 bis 16.00 Uhr im Hochbunker „Luisenring“ in Mannheim einen Versorgungs- tag für Kriegsopfer ab. Unterlagen(Entlas- Krankenpapiere, ärztliche Be- scheinigungen, Rentenbescheide, Nummernkar- ten usw.) sind mitzubringen. 5 Jugenderziehungswerk und Mannheimer Abendakademie Zur Orientierung aller Interessenten wird mitgeteilt: Der Jugenderziehungsaus- schuß Mannheim und die Mannheimer Abendakademie stehen in enger Zusammen- arbeit. Die bisher schon vom Jugenderzie- hungsausschußg angesetzten Kurse in Eng- lisch, Französisch und Kurzschrift werden ab sofort Zug um Zug geschlossen in die Mannheimer Abendakademie übernommen. Für die übrigen Kurse erfolgt der Einbau in die Abendakademie in Laufe des näch- sten Monats, soweit die Teilnehmer das 17. Lebensahr vollendet haben. Für alle Ju- gendlichen unter diesem Lebensalter wer- den, soweit erwünscht, in den bisher ge- pflegten Sparten neue Kurse eröffnet, zu denen auch Kurse in Deutsch, Mathematik, Zeichnen, technischem Zeichnen, Graphik und Musikausübung hinzutreten. Ein Jahr Astoria-Theater „.. Ihrer mutigen Initiative ist es in unermüdlicher Arbeit gelungen, der Mann- heimer Bevölkerung ein vorbildliches, kul- tivertes Varietée-Theater als Erholungs- und Wirkungsstätte zu erstellen.“ So und ähn- lich heißt es in den zahlreichen Glück- wunschschreiben, die Max Paulsen zum . Bestehen des Astoria-Theaters zugingen. Schon das erste Programm im Oktober 1945 zeigte, daß sich in Max Paul- sen ein Meister seines Faches vorstellte, der kein Tingel-Tangel, sondern eine Klein- * gehoben hatte. Das Jubiläumsprogramm selbst bringt einige Höhepunkte(Aro ju- nior und Charly Eichheim) sowie ein fro- hes Wiedersehen mit Ben Benett, dem Pech- Vogel, der wieder mit seinen„geistreichen“ Karambolagen überrascht. Das Astoria-Or- chester und die Mannheimer Originale „Willi und Ernst“ geben den Rahmen zu einer bunten Folge von Varieté-Nummern. Wenn wir auch von einer Musik- und Tanz-„Attraktionsschau“ etwas mehr er- wartet hätten und von„einmaligen“ Akro- baten nicht ganz die Rede sein kann, wer- den wir auch diesmal wieder für zwei Stunden erfaßt von dem bunten Wirbel der Kleinkunst. Auf ein Neues, Astoria! W. I. Odeon:„Sieben junge Herzen“ Im Dörfchen Klein- Delft werden zur Zeit der Tulpenernte im besten und einzigen Hotel„Zu den sieben Tulpen“ zarte Bande geknüpft zwischen dem dort abgestiegenen jungen Journalisten Taggart und der hüb- schen Billie. Billie ist eine der sieben Töch- ter des dickwanstigen Hoteliers van Maa- ster, der seinen Wunsch, einen Jungen zu. haben, nicht erfüllt bekam. Deshalb haben nun die Mädels Bubennamen, die der Va- ter schon vor der Geburt festgesetzt hatte. Die ältere Regina bekommt aus Kummer darüber, daß Taggart nicht ihr sein Herz schenkte„theatralische“ Anwandlungen. Nach vielerlei lustigem Durcheinander bringt zum Schluß Vater Maaster alles ins Lot. Es gibt ein Happy-End mit einem Massenaufgebot von Hochzeitspaaren En netter Unterhaltungsfilm, gewürzt mit einer ordentlichen Dosis Humor. Die darstelleri- schen Leistungen sind sehr ausgeglichen. W. I. Reichlich Spinat Am Samstag beherrschte der Spinat das Bild des Wochenmarktes. Daneben stand schöner Endiviensalat im Vordergrund, während das heißersehnte Filderkraut auf Ausweis noch Seltenheitswert besitzt. Die Preise: Spinat 18 bis 20 Pf. je Pfund, Wirsing 20 Pf., Rettiche 10 Pf., Kohlrabi 20 Pf., Gelbrüben 12 Pf., Kür- bis 8 Pf., Bilderkraut 10 Pf., Rote Rüben 8 bis 10 Pf., Mairettiche 10 Pf. je Stück, Sellerie 10 bis 25 Pf. je Stück, Endiviensalat 10—20 Pf. je Stück, Suppengrün 5—10 Pf. rd Probleme der Arbeitseinsatzlenkung „Drückeberger können wir uns nicht leisten „Arbeit schändet nicht!“ Man müßte diese Worte in großen Lettern über dem Eingang des neuzeitlichen Bürochauses anbringen, das die Kriegswirren verhältnismäßig gut überstand und seit Jahren schon das Mann- heimer Arbeitsamt beherbergt. „Nichts liegt uns ferner, als etwa ein Zwangsinstitut' und damit ein Schrecken für die Bevölkerung zu sein“, erklärt Di- rektor K. einleitend dem ihn besuchenden Berichterstatter.„Im Gegenteil, jedem, der guten Willen zur Arbeit hat, mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, darin sehen wir unsere Aufgabe. Drückeberger können wir uns heute nicht leisten, und besonders nicht in einer Stadt wie Mannheim, wo es an allen Ecken und Enden an Arbeitskräften fehlt. Hier beginnt die Aufgabe des Ar- beitsamts, durch eine systematische Orga- nisation die Lücken möglichst zu schliegen, Arbeitskräfte von außerhalb heranzulch- ren, brachliegende freizumachen und den Lehrlingsnachwuchs einzugliedern. Da sind zunächst einmal die Menschen, mit denen wir am liebsten zu tun haben: die Fleißigen. Die können nie, auch nicht die kürzeste Zeit, rasten, müssen immer et- Was zu tun haben, wollen beschäftigt sein, Geld verdienen, vorwärtskommen. Sie spre- chen bei uns vor, um sich beraten oder ver- mitteln zu lassen, denn allein das Arbeits- amt hat die große Uebersicht über offene Stellen auf allen Tätigkeitsgebieten, es kennt die Wünsche der Arbeitgeber und Arbeitnehmer und kann also beiden Teilen am besten helfen. 8 „Und wie steht es nun mit dem Arbeits- einsatz der Frauen?“ „Während die Männer vom 14. bis 65. Lebensjahr einer beruflichen Tätigkeit nach- gehen müssen, stehen daneben die Frauen im Alter von 15 bis 50 Jahren, allerdings nur soweit sie nicht verheiratet sind. Die Ehefrau soll, im Gegensatz zu der verflos- senen Epoche, eben nur Hausfrau und Mut- Blick in das Nachbarland Pfalz Die Mitteilung von dem Bau einer festen Straßenbrücke zwischen Ludwigshafen und Mannheim wurde in der ganzen Pfalz mit verständlichem Interesse und großer Freude aufgenommen. Die Pfälzer wissen, daß ihe Erbauung zur Beseitigung mancher Hinder- nisse und Schwierigkeiten unerläßlich not- wendig ist und geben sich der starken Hoff- nung hin, daß durch baldige Aufhebung der Zonenschranke doch nun auch zwischen den beiden Schwesterstädten an den Ufern des Rheines wieder der Handel und Wan- del einsetzt, wie er immer schon im Auf- blühen der beiden benachbarten Städte ein starker Faktor gewesen ist. In diesen Tagen, da so ab und wann die letzten Sonnenstrahlen beinahe noch- mals sommerliche Kraft erreichten, ist der Pfälzer Weniherbst in vollem Gange. Er ist— wie unsere Zeit— besinnlich und die alte Freudigkeit während der Weinlese, die jeden Tag zu einem Festtage machte, sie hat auch beim 46er Jahrgang noch nicht eingesetzt. Das günstige Wetter der letzten 14 Tage hat beim Portugieserherbst sowohl als auch beim Weißherbst noch Wunder ge- Wirkt. Schon beim Portugieserherbst wur- den erstaunlich hohe Mostgewichte. gemes- sen, die an der Mittelhaardt teilweise Spit- zengewichte von über 100 Grad erreichten. Auch beim Weißherbst wurden an der Mit- telhaardt schon vereinzelt Mostgewichte bis zu 90 Grad gemessen. So darf angenommen werden, daß auch der 1946er ein ganz außergewöhnlich gutes Tröpfchen wird. Der Gesamtertrag steht allerdings weit hin- ter dem des Jahres 1945 zurück. Er wird noch stark herabgemindert durch die vie- len, vielen Zentner Schnittrauben, die sich besonders die Städter in langen Scharen in den Weindörfern käuflich oder durch tätige Gegenleistung als willkommene Helfer und Helferinnen erwarben.. Die kalendermäßigen Herbsttage wurden zum ersten Male nach dem Kriege wieder Freude, durch die„Pfälzer Herbsttage 1946“. Sie bewegten sich auf der mittleren Linie, d. h. Vermeiden jedes zeitwidrigen, lauten Festtrubels und Zulassung harmloser Freude, damit wieder einmal ein heller Schein in unsere Nottage hineinkommt. Der Versuch ist gelungen. Sie brachten beson- ders in der„Perle der Pfalz“, in Neustadt, eine Reihe gut gelungener Veranstaltun- gen. Auch im wirtschaftlichen Leben der Pfalz geht es wieder schrittweise, aber doch erfreulich spürbar aufwärts. Der letzte Mo- natsbericht des Landesarbeitsamtes Hessen- Pfalz stellt fest, daß man auf allen Gebie- ten der heimischen Wirtschaft den Erfolg sieht.—28— ter sein und dem arbeitenden Mann ein Heim und eine Häuslichkeit als Grundlage für ein geordnetes Familienleben bieten. Nicht unbedeutend aber ist die Zahl der Frauen, die zwar nach den gesetzlichen Vorschriften nicht arbeiten brauchen, sich aber trotzdem freiwillig bei uns melden, und natürlich untergebracht werden. Denken Sie bloß an unsere Straßenbahnschaffnerin- nen, unter denen man heute wieder seit Jahren schon bekannte Gesichter sieht! Den Drückebergern gilt unsere beson- dere Beobachtung. Wir kennen diesen Men- schentyp genau und seine immer wieder erneut versuchten Schliche und Kniffe und greifen dort zu, wo einer glaubt es nicht nötig zu haben, fleißig zu schaffen wie es die anderen auch tun.“ „Welche Maßnahmen sind für Krank- heitsfälle getroffen, in denen der Arbeitneh- mer vorübergehend oder ganz ausfällt?“ „Wir haben im Hause einen eigenen Arat, der über zweifelhaft erscheinende Fälle nach gründlicher Untersuchung entscheidet und die Unterlagen für vorübergehende oder dauernde Arbeitsunfähigkeit schafft“. Dann beugen wir uns über die großen Statistik-Bogen, die besser, als es Worte vermögen, in nüchternen Zahlen über die Lage auf dem Arbeitsmarkt Auskunft geben. Hier liegt das Wirtschaftsleben der Stadt Mannheim in wenigen Zahlen einfach und klar dargestellt.„Noch ist es nicht jedem zum Begriff geworden, daß nach dem Kon- trollgesetz Nr. 3“, jeder zur Arbeit ver- Pflichtet ist!“ Natürlich bemühen wir uns, jede Fachkraft auf den Posten zu stellen, für den sie besonders geeignet ist, aber es gibt auch Fälle, in denen der Betreffende zunächst einmal mit einer anderen Arbeit vorlieb nehmen muß, oder sich sogar um- schulen lassen muß, da es 2. Z., oder auf lange Sicht, auf dem betreffenden Arbeits- gebiet keine Verwendung für ihn gibt. Mannheim zählt z. Z. 200 000 Einwoh- ner. Rechnet man hiervon die noch nicht schulpflichtigen Kinder, die Frauen über 50 und Männer über 65 Jahre ab, so verblei- ben rund 140 000 meldepflichtige Personen. Unter diesen befinden sich 50 000 verhei- ratete Frauen, die nicht zur Arbeit heran- gezogen werden, und etwa 20 000 Schüler, Invalide, Kriegsbeschädigte und zur Arbeit unfähige Kranke, so daß eine Gesamtzahl von etwa rund 70 000 wieder in den Ar- beitsprozegh eingeschaltete Männer und Frauen der durch KEriegsereignisse zu 76 Prozent zerstörten Stadt für den Wieder- aufbau, das Anlaufen der Betriebe und für die Fortführung der nicht zerstörten Un- ternehmen zur Verfügung stehen. Mannheim, einst eine„Metall-Stadt“, ist heute zur„Bau-Sstadt“ geworden. Als zweit- größter Binnenhafen Deutschlands, zwi- schen Rhein und Neckar gelegen, die ver- kehrstechnisch äußerst wichtige Brücken Aus dem Gewerkschaftsleben Gewerkschaftliche Forderungen 5 zur Wirtschaftslage Zur Beschleunigung des Wiederaufbaues der deutschen Wirtschaft haben die Ge- werkschaften der britischen Zone auf einer Tagung in Bielefeld folgende Forderungen aufgestellt: Festsetzung und Beschränkung der Repqrations leistungen, Ordnung der Währung, Herabsetzung der Preise, Auf- lockerung des Lobnstops, Reform des Steuerwesens, Ankurbelung der Produk- tion, freizügiger Export für Fertigwaren und Verteilung der Kohle nach einem ge- samteuropäischen Wiederaufbauplan.,(dana) Kleine Gewerkschafts- Rundschau Bei einer Konferenz der Vertreter der ört- lichen und bezirklichen Metallarbeiterverbände aus der gesamten britischen Zone in Bremen wurde ein Gesuch an die britische Militärregie- rung gerichtet, mit der Bitte, sich beim alli- ierten Kontrollrat gegen eine weitere Stille- gung und den weiteren Abbruch von deutschen Industriebetrieben einzusetzen, bis dem deut- schen Volk der endgültige Umfang der zu lei- Die erste Tagung gewerkschaftlicher Jugend- Funktionäre Bayerns fand in Garmisch-Parten- kirchen statt. Einzelne Sprecher der Gewerk- schaftsjugend forderten, daß die Jugend künftig auch in den Vorständen der örtlichen Industrie- verbände entsprechend vertreten sein werde. Die erste Neugründung einer Konsumgenos- senschaft in der amerikanischen Zone fand in Erlangen statt. Oberbürgermeister a. D. Ham- merbacher sagte in der Gründungsansprache, daß die Konsumgenossenschaften zwei Welt- kriege, zahlreiche Wirtschaftskrisen und das tausendjährige Reich überdauert hätten. Sie werden dem Volk auch beim Wiederaufbau 2 zerstörten Vaterlandes große Dienste lei- sten. Eine tägliche Arbeitszeit von sechs Stunden und die Höchstzahl von dreißig Arbeitsstun- den pro Woche fordert eine Entschließung, die bei der Schlußsitzung der Jahrestagung des amerikanischen Gewerkschaftsbundes(AF L) einstimmig angenommen wurde. Gunnar Andersson, der Leiter des schwedi- schen Gewerkschaftskongresses, starb in Mon- treal, Kanada, infolge einer Lungenentzündung. Andersson war lange Jahre führend in der schwedischen Arbeiterbewegung tätig und Mit- glied des Exekutiv- Ausschusses des Internatio- 6 überspannen, die, fast sämtlich zerstört, zum Teil wieder hergestellt werden konn- tenggstellt Mannheims Industrie, zu der 11 besonders wichtige Betriebe gehören, große Anforderungen an das zuständige Arbeits- amt. 0„„ Regional gesehen, ist dessen Verwal- tungsbereich nicht groß. Die durch den na- hen Rhein gezogene französiche Zonen Grenze schnitt einen guten Teil der auf der„anderen Seite“ wohnenden Arbeit- nehmer ab, die nun für einen Arbeitsein- satz im Mannheimer Gebiet nicht mehr in Frage kommen. Andererseits lassen Ver- kehrsschwierigkeiten, Verpflegungs- und Wohnfragen die in abseits gelegenen länd. lichen Gegenden Wohnenden für den Ein- satz in der Großstadt kaum in Betracht ziehen.. Alle diese Fragen der Zeit und ihren Forderungen entsprechend zu lösen, ist man bemüht. Von früh bis in den späten Nach- mittag läßt das Gemurmel vieler Stimmen, das Klappen der Türen, das Treppauf, Treppab vieler Füße auf den steinerner Stu? fen des großen Gebäudes nicht nach. Die Not ist groß, die Menschen sind erregt, denn Leid lastet auf jeden, und es bedarf der immer erneuten Sachlichkeit und formvol- len Zurückhaltung der Beamten, um den vielen Wünschen und Fragen gerecht zu Werden, die in Hunderten von Fällen täg- lich an sie herangetragen werden. H. R. Aus Nah und Fern Seckenheim. Zum erstenmal seit acht Jahren fand die traditionelle„Seckemer Kerwe“ am vergangenen Sonntag und Mon- tag eine Neuauflebung. Die öffentliche Tanz- musik fand bei der Jugend starken An- klang, während die Kinder großes Ver- gnügen an einer leider viel zu kleinen „Reitschul“ fanden. Die ältere Generation fand sich zu gemütlicher Unterhaltung in den Gaststätten ein.„ Stuttgart. Generaldirektor Dr.-Ing. Wil⸗ helm Haspel, der seit 1942 Vorsitzender des Vorstandes der Daimler-Benz AG. war und im Oktober 1945 von der Militärregierung aus diesem Amt entlassen wurde, ist von der Stuttgarter Spruchkammer nunmehr in die Gruppe der Entlasteten eingereiht wor- den. Der Anklagevertreter sah ursprüng- lich die Tätigkeit Dr. Haspels als Vorsit- zender des Vorstandes der Daimler-Benz AG,, als Leiter des Flugmotoren-Sonderaus- schusses II und der Gruppe Triebwerke als eine Belastung im Sinne des Gesetzes 104 an. Die Spruchkammer Stuttgart stellte je- doch nach zahlreichen Zeugenaussagen und Aeußerungen eines Sachverständigen fest, daß der Sonderausschuß II und die Gruppe Triebwerk nicht zu den Reichsvereinigun- gen im Sinne des Gesetzes 104 gehörten, da sie der Befehlsgewalt des Luftfahrtmini- steriums unterstellt waren. Der Beschul- digte konnte den Beweis erbringen, daß er seine Stellung nicht irgendwelchen Partei- beziehungen, sondern ausschließlich seinem technischen und kaufmännischen Können verdankte. Er gehörte weder der Partei noch irgendeiner ihrer Gliederungen. (dana) 5 Eisenach. Durch die Wiedererrichtung der 21 Meter hohen Autobahnbrücke in Lü dersdorf bei Berlin ist die direkte Verbin- dung auf der Autobahn von Berlin bis Eisenach wiederhergestellt.. Radio Stuttgart sendet Dienstag, 22. Oktober: 10.00 Unr: Schulfun Neuland in der Wüste. 1030 Uhr: Musikalisch Kostbarkeiten. 11.80 Uhr: Landfunk mit Volks- musik. 13.45 Uhr: Englisch für Erwachsene, 19.8 Uhr: Probleme der Gegenwart. 20.15 Uhr: Ballett musik aus italienischen Opern. 1 „Mittwoch, 23. Oktober: 10.00 Uhr: schulfunk: Hörspiel:„Livingstone“. 12.45 Uhr: Siicher-Sex. tet. 14.30 Uhr: Leichte Kost. 15.00 Uhr: Alte Bücher:„Hermann Lauschr“ von H. Hesse. 18.30 Uhr: Perlen der Literatur: Gedichte von Platen zum 150. Geburtstag August von Platens. 1930 Uhr: Volk und Staat. 20.15 Uhr: Wie hören Sie Musik: 2100 Uhr: Hörspiel:„Drei Tage“ von Hans Sattler. Wettervorhersage bis Mittwochabend Vorwiegnd stark bewölkt mit Neigung zu Re- genfällen. Bei schwachen bis mäßigen südwest- lichen Winden zunächst noch * zeigen in dankbar. Freude an: Ruth-Ingeborg Guiden geb. Strohmeier. Dr. Bruno Gulden, Zahnarzt, Mhm.-Käfertal,(Asterstr. 1). 19. 10. 46, 2. Z. Städt. Krankenhaus Dr. Wittmann. 909267 Als Verlobte grüßen: Hannelore Friedrich Peter Spieker. Mannheim(Alphornstr. 48), Bale bei Hamburg, Mannheim, den 22. Okt. 194g. 09040 mre Vermünlung geben bekannt: Heinrich Krä- mer, Bäckermeister, und Frau Gertrud geb. Puder. Mannheim(H 7, 9). Laumersheim in der Pfalz, den 19. Oktober 1948. 06636 EF STAR REHN7 bieter Hasslöcher, unser Dieterle, ist àm Samstagabend plötzlich unerwartet seinem Herzleiden erlegen. Mannheim, Mittelstr. 52. In tiefem Leid: Emil Hasslöcher(z. Z. Ge- kangenschaft) u. Frau Erna geb, Schwerdal, Fam. Wilh. sSchwerdel, Großeltern, u. Verw. Beerdig. Dienstag, 10.45, v. d. Leichenh. aus. Wilhelm Seiter, unser lieber, treusorgender Vater, Großvater, Bruder und Onkel ist im Alter von 63 Jahren em 18. Oktober nach kurzer Krankheit, vergehen mit den heil. Sterbesakramenten, von uns gegangen. Mann- heim, Marcobrunnerstraße 1. Im Namen aller trauernden Hinterbliebenen: Wilhelm Sei- ter jr. Beerdigung: Mittwoch. 23. 10. 1946, 11.13 Uhr. Hauptfriedhof Mannheim. Karl Schlösser, Schiffbauer, mein lieb. Mann, unser guter Vater u. Großvater, starb am 17. Oktober 1946 nach schwerem Leiden im Alter von 68 Jahren. Mannheim. Dammstr. 20. Die trauernden Hinterbl.: Elisabeth Schlösser u. Kinder. Beerdigung fand am 19. 10 46 statt. Josef Ohrnberger, mein ib. Mann, unser gut. Vater, Schwiegervater u. Großvater, ist am 12. Oktober 1946 nach kurzem, schwerem Leiden, versehen mit den heil, Sterbesakra- menten, verschieden. Mannh.-Feudenheim, Wilhelmstraße 53. In tiefer Trauer: Marie Ohrnberger gab. Bock. Die Beerdigung fand am 13. Oktober statt. Seelenamt: Freitag, den 25. Oktober 1946, morgens 7 Uhr, in der unteren Pfarrkirche in Mannheim. Otto Braun, mein herzensguter Mann, mein leber Vater, verstarb nach schwerem Lei- den, Mannheim, L. 3, 4. In tiefer Trauer; Helene Braun, geb. Schmitt, u. Sohn Werner, 2. Zt. in engl. Gefangenschaft. Beerdigung: 26. Okt. 1946, 14 Uhr, a. d. Neckarauer Friedh. Dr. Grieger, Augenarzt, Hochbunker a. Luisen- ring, gegenüber K 5. + Neue Sprechzeiten: täglich 9—12 und 3 bis Uhr auger Samgtag- nachmittag. 09013 XRZTE T ANWRLTE Dr. med. Friebis, prakt. Arzt. Habe meine Pra- Kis in der Max-Josef- Str. 18 aufgenommen. Tel. 53191. Sprechst.: 1417 Uhr. Mittwoch u. Samstag 9—11 Uhr. + den Frühdrusch V 1946/7 zu fördern und um rechtzeitige und aus- reichende Ablieferungen zur Sicherstellung der Ernährung zu erzielen, wird den Erzeugern von Nordbaden, die Roggen, Weizen und Gerste der Ernte 1946 bis einschlieglich 15. November 1946 abliefern oder bereits abgeliefert haben, auf den Erzeugerfestpreis ein Sonderzuschlag(Früh- druschprämie) von RM 10.— je Tonne bezahlt. Der Sonderzuschlag wird dem Erzeuger durch den Erfassungsverteiler ausbezahlt. Eine Wei- ter berechnung darf nicht vorgenommen werden. Die Erstattung erfolgt durch das Landesernäh- rungsamt Baden. Entsprechende Anträge sind bis spätestens 30. November 1946 auf den hierfur vorgeschriebenen Formularen. die den Getreide- ländlern noch zugestellt werden, an den Prä- sident des Landesbezirks Baden. Abt. Wirt- schaft, Ernährung und Verkehr Landesernäh- rungsamt Getreidewirtschaftsverband. Karis- ruhe, Kriegsstr. 47 b, einzureichen. Später ein- gehende Anträge können nicht mehr berück- sichtigt werden. Karlsruhe, den 14. Oktober 1946. Der Präsident des Landesbezirks Baden. Abt. Wirtschaft, Ernährung und Verkehr Landes- ernährungsamt: Keidel. 4 22 Handelsregister, Amtsgericht Mannheim, 18. 10. 46: Neueintragung: 5 1 A 2470 Kurt Warnecke. Handelsvertretungen und Lager Solinger und Wuppertaler Erzeugnisse. Mannheim(U 6, 20). Inhaber ist Kuft Warnecke. Kaufmann. Mannheim. Veränderungen: A 56 Ludwig Aretz Kom.-Ges., Mannheim(Mittel- straße 16). Die Prokura von Fritz Osterritter ist erloschen. 4 5 A 756 Tap-Tap Schuhfabrik Elise Bollack, Mann- heim. Die Inhaberin der Firma heißt infolge Verheiratung Elise Ihle geb, Bollack. 8 K 894 Luschka& Wagenmenn Kommanditgesell- schaft, Mannheim(z. Z. Zlegelhausen b. Heidel- berg, Goethestr. 6). Dle Prokuren von Ferdinand Mackel und Hugo Noth sind erloschen. A 897 Eisele& Hoffmann, Mannheim ODiffenéstr. 27). Die Prokura von Dr. Friedrich Noll ist erloschen. 8 116 F. Grohe Gesellschaft mit beschränkter Haf- tung, Mannheim(Kohlengroßhandlung. K 2. 12). Heinrich Mintrop ist nicht mehr Geschäftsfüh- rer. Die Prokuren von Friedrich Kübler und Heinrich Maas sind erloschen. 8 8 173„Kromos“ Süddeutsche Gesellschaft für Licht, Kraft, Wasser mit beschränkter Haftung. Mannheim(8 6, 12). Dipl.-Ing. Rudolf Schenck, Mannheim, ist als Geschäftsführer durch Tod augeschieden. Dr. Paul Otto, Osnabrück. ist zum Geschäftsführer bestellt. 3 191 Joseph Vögele Aktiengesellschaft. Mann- heim. Die Prokura von Hans Lederer ist er- loschen. 5 1 85 8 341 Carl Geldner Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Mannheim(Kohlensroßhandlung, L g, 2). Fritz Thielen in Mannheim ist derart Prokura 5* 1 5 8 5 „ Grosch erteilte Prokura ist erloschen. 3 4286 Bumiller-Raab-Haus Gesellschaft mit be- schränkter Haftung, Mannheim. Ernst Hartmann ist nicht mehr Geschäftsführer. 8 469 BBC-Unterstützungseinrichtung Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Mannheim(z. Z. Heidelberg, Keplerstraße 87). Oberbaurat Fried- rich Schlemmer, Heidelberg, ist als Geschäfts- führer ausgeschieden Anton Hochgeschwender. Heidelberg, ist zum Geschäftsführer bestellt. Mannheimer Abendakademie. Es finden folgende Lehrgänge statt: Fremdsprachen: Montag, 21. 10. 46, jew. 18 Uhr: Englisch, Anf. und Fortg., Wohlgelegenschule. Pestalozzischule; Englisch, Anf., Neckarau, Wilhelm-Wundt- schule; Seckenheim, Reichs- Adler. Englisch, Fortg., Neckarschule. Dienstag, 22. 10 46, jeweils 18 Uhr: Englisch. Anf., Käfertal, Albrecht-Dürer- schule: Russisch, Anf., Friedriehschule: Spanisch. Anf., Fried- riehschule. Französ., Fortg., Wohlgelegenschule. Donnerstag, 24. 10. 46, jeweils 18 Uhr: Englisch, Anf., Friedrichschule, Neckarschule und Wald- hof-Schule, f Freitag, 25. 10. 46, jeweils 18 Uhr: Englisch. Anf. Feudenheim- schule; Französisch, Anf., Wohl- gelegenschule; Latein, Anf., Friedrichschule. Kaufm. Fächer: Dienstag, 22. 10. 46, 18 Uhr: Stenographie, Anf., Pestalozzischule. Donnerstag, 24. 10. 46, 18 Uhr: Handelskorre- sSvondenz, Pestalozzischule. Technik- Tullaschule: Montag, 21 Oktober 1946: Technische Mechanik Statistik, Fortg., 18 Uhr: Maschinenzeichnen, Anf. 19 Uhr. Dienstag, 22. Oktober 1946: Maschinenelemente. Anf., Fortg., 19 Uhr. ö Donnerstag, 24. Okt. 1946: Einführung in Klek- trotechnik. Fortg., 16 Uhr: Stoffkunde f. Masch. u. Elekl, Anf. 19 Uhr. Freitag, 25. Okt. 1946: Malen, Zeichnen und Mo- dellieren, Anf, 18 Uhr; Baustoffkunde f. Bau- ing., Anf., 19 Uhr. 5 Mathematik Tullaschule: Montag. 21. Okt. 1946: Trigonometrie, Anf., 16 Uhr; Darstellende Geo- metrie, Fortg., 19 Uhr. Dienstag, 22. Oktober 1946: Höhere Mathematik. Fortg., 18 Uhr; Algebra. Anf., 19 Uhr. Donnerstag, 24. Oktober 1936: Techn. Rechnen. Anf, 18 Uhr; Analyt. Geometrie, Fortg., 19 Uhr. Freitag, 25. Oktober 1946: Rechenschieber Rech- nen, Anf., 19 Uhr; Geometrie. Anf, 19 Uhr. Natur wissenschaften Tullaschule: Montag. 21. Oktober 1946: Chemie, Fortg., 16 Uhr. Freitag, 23. Oktober 1946: Physik. Fortg., 18 Uhr. Vortragskunst und Laienspiel: Teinehmer tref- fen sich Mittwoch, 23. Oktober 1948. 16 Uhr. in der Wohlgelegenschule. Sprechstunden der Mannheimer Abendakademie: Montag, Mittwoch und Freitag. jeweils von 17.30 bis 18.30 Uhr im Sekretariat Wohlgelegenschule. a 48 18 Uhr: Einführung in Maschinenbau, 1 8. 5 müld, später lang- kunstbühne von Geschmack aus der Taufe eingeleitet durch Stunden belebender stenden Reparationen bekannt gemacht würde. nalen Arbeitsamts. 8 same Abkühlung. e 8 . 0 erteilt, daß er berechtigt ist. die Gesellschaft 8 27. Oktober 1948 Beginn 11 Uhr- Astoria- Theater, 8 FAMILIEN- NACHRICHTEN IL AUTICHE BERANNTMACHEUNGEN 4 Seeliwenee, nas el denn eher anger n L AILIIGEMH NE BEKRANNIMACHUN G aue 101 r Wee ngen ee 8 5* imie 19 1 stellvertretenden schäftsführer oder einem 15 augs avier), assel, spielt Sonaten Roswitha- Die glückl. Geburt ihres Töchterchens Bekanntmachung. r anderen Prokuristen zu vertreten,. Die Georg Belcanntmachung. Auslosung der 1 eigen Pfand Beethoven und Brahms Lenzewski- Quartet briefe der Hannoverschen Landeskreditanstalt, Hannover. Serie 1, 3, 7, 8, u. 8a. Im September 1946 hat eine Auslosung der obigen Serien un- serer Pfandbriefe zum 2. 1. 1947 stattgefunden. Ein Verzeichnis dieser gelosten Stücke mit den noch nicht eingelésten Stücken aus früheren Auslosungen dieser Serien liegt zur Einsicht in unseren Geschäftsräumen Am Schiffgraben 2 aus, oder wird auf Anforderung übersandt. Hannover, den 39. September 1946. Die Direktion der Hannoverschen Landeskreditanstalt. VERANSTALTUNGEN 5 Palast-Theater, J 1, 6, Breite Straße. Heute bis einschl. Donnerstag: Das ergreifende russische Filmwerk:„Ohne Schuld schuldig“ in deutscher Sprache. Neueste Wochenschau. Beginn 9.45, 12.10, 14.40, 17.10, 19.45 Uhr. Vorverkauf ab 2 Uhr vormittags durchgehend. 4694 Capitol-Fümtheater Mannheim. Gastspiel, des Bachlenz- Theaters Heidelberg: Dienstag. 22. Mittwoch, 23. Okt., 20.45 Uhr, zum letzten Male: „Der fidele Bauer“, Operette von Leo Fall. Weröftentlicht unter Sonderbewilligung der Theater- u. Musikkontrolle, Information Control Division, Heidelberg). a 3057 Capitol-Filmtheater Mannheim. Von Freitag, 25. Oktober, bis Donnerstag, 31. Oktober, abends 9. Uhr— Sonntag, 27. Oktober, auch als Früh- Vorstellung, 10.30 Uhr- im Rahmen des neuen Jacqueline- Programms Bühnengastspiel der be- liebten Fülmschauspielerin Margot Hilcher, be- kannt aus den Filmen„Frauen sind keine En- gel“:„In flagranti!“„Reise in die Vergangen- Beit“, in ihrer eigenen Musikalrevue. ES spielt Werner Llenscheid mit seinen 15 Solisten. Kar- ten ab sofort im Vorverkauf. 4695 26. Oktober 1946 Spätvorstellung Beginn 21 Uhr Astoria-Theater, Mittelstr. 41. Ein Abend froher Unterhaltung:„Die Rattenfänger u. 2 Akriyeros““ singen und spielen: Bekannte Melodien von Franz Grothe, Anton Dvorak. Ralph M. Siegel. Nico Dostal, Friedrich Schröder, Emmerich Kal- man, Albert Borchert, Gerh. Winkler. Karten zu RM 6.—, 5.50, 5.—, 4.—, 3.— u. 2.— in d. Vor- Verkaufsstellen; Schmitt. P 5. 1: Schleicher, Tattersallkiosk; Böttger, O 7, am Wasserturm; bei Lenz, Mhm-Feudenheim, Hauptstr. 98: Fel- ber, K 1; Heinz Baumann, Friedrich-Ebert-Str. Nr. 42; bei Schreckenberger im OEG-Bahnhof und an der Tageskasse. 4621 23. Oktober 1946 Beginn 21 Uhr, Astoria-Theater, Mittelstr. 41:„Die sieben Carmenas“„Melodie und Rhythmus“. Karten zu RM 6.—. 5.50, 5.—, 4.— 3.— und 2.— in vorgenannnten Vorverkaufs- stellen. Veröffentlicht unter Lizenz 1096. Kon- zertdirektion Heinz Hoffmeister. Mhm.-Feuden- neim, Llebfrauenstr. 20. 4²² 4656 Spielt: Streichquartette von Beethoven un Dvorak. Karten zu RM 6.—, 8.50, 5.— 4.—. 8. u. 2.— in d. obengenannten Vorverkaufsstellen. Astoria-Theater, Mittelstr. 41, Ruf 330 17, Direk- tion: Max Paulsen. Vom 15. Oktober bis 14. November 1946 neues Märchen:„Der Zauber- besen“ von Karl Liebich. Spieltage und An fangszeiten: Dienstags, mittwochs und donners- tags 15.30 Uhr, sonntags 13.30 Uhr. Karten in den bekannten Vorverkaufsstellen und an der— 4 kasse. ö Astoria-Revue- und Varieté- Theater, Mittelstr. 41, Ruf 530 17. Direktion Max Paulsen. 3. verkauf: Zigarrenhaus Schleicher, Tattersal Schmitt, P 5, 1; Schreekenberger, OEG-Bahn * VEREINE Mannheimer Kanusport„Ost“ 2? Samstag, 26. Okt um 16 Uhr, Böcklinstr. 14, Generalversammlung. Der Vorsjtzende: Dr. Duttlinger. 08854 Alpenverein Mannheim. Die alten Mitgliedskarten sind seit dem 1. Oktober ungültig. langung der neuen Karten bitten wir ein be Seubert. E 7, 23, erhältliches Aufnahme- formular auszufüllen und mit Lichtbild dort wieder abzugeben. Der Beitrag 1946(RM 10. für A- und RM 5.— für B-Mitglieder) kann auf unser Konto bei der Dresdner Bank, Postscheck- konto Karlsruhe 78860 hier eingezahlt werden. Wir machen darauf aufmerksam., daß Mitgliede die erst im nächsten Jahre ihre Karte zu er- neuern beabsichtigen, außer dem Jahresbeitrag 1947 noch eine zweite Aufnahmegebühr RNA 5.— entrichten müssen. Der Vorstand. 4“ Gesangverein„Sänger-Einheit“ E. v., Mannh Die Sänger und Mitglieder des Vereins sowi, Freunde u. Gönner treffen sich jeden Mittwoch, um 19 Uhr, im Lokal„Eichbaum- Gaststätte“ B 5. 9. Der Ehrenpräsident u. Vorstand: ge Karl Wolf. 40699 Verband heimattreuer Schlesier bittet ehem. Mi glieder u. Mitarb. um jetzige Anschrift. Zus. an V. Stolzenhain,(20) Langelsheim Harz, Sohl 411. 091 1 YVERSAM NMI TUNG Werbefachverband e. V., Württ./ Baden. Zur Gr dungs versammlung werden alle Werbesch kenden(Werbefachleute, Gebrauchsgraphiker usw.) aufgefordert, sich am Freitag. 28. 10. 1 frün 9 Uhr. in der Gaststätte Zur Rotebühl. Kaserne“, Rotebühlkaserne Stuttgart, einzufin den. Tagesordnung: 1. Genehmigung der zungen; 2. Wahl des Vorstandes und de rates; 3. Freie Aussprache über sämtliche Aringliche Aufgaben.. Seite 4 Ae e Sn Dienstag, 22. Oktober 1946 Hohe Heimniederlage der Waldhof-Eif Meisterliche Ballbeherrschung des„Clubs“ ergaben einen 1:8-Sieg Vor 22 000 aus nah und fern herbeigeström- ten Zuschauern fand dieses für die vorläufige Tabellenführung wichtige Oberliga-Spiel statt. Freundlicherweise gab die amerikanische Mili- tärregierung das Stadion frei. Die Mannschaf- ten traten in der in unserer Sport-Sonderaus- gabe bekannten Aufstellung an. In einem Inter- view mit dem Nürnberger Mannschaftsbeglei- ter sagte dieser u. a.:„Wenn die Waldhof-Elf in der Fürther Ronhofaufstellung antritt, wer- den wir 1:5 siegen.“ Schon nach kurzer Spiel- zeit sahen wir die prachtvolle Ballabgabe von Mann zu Mann. Um Sekunden waren die Nürn- berger schneller am Ball. Alles tippte auf einen Sieg der Nürnberger, aber an eine 1:8-Nieder- lage auf dem Stadion glaubte keiner. eee, e e N e 7 Aufn. H. Roden. Fanz(SV Waldhof) bei Ausführung des Elfmeter- schusses Ein schönes Zusammenspiel ergab ein Vor- rücken des Waldhof-Sturms. Der kleine Maier spielte eine Vorlage Fanz zu, der aber hoch über die Latte schoß. Die Nürnberger fanden sich sofort in das Spielgeschehen und über- raschten durch virtuose Ballbeherrschung, die alle Waldhofangriffe zerstörten. Nach fünf Mi- nuten war der linke Nürnberg-Flügel im An- griff. Herbolzheimer gab dem schußgewaltigen Morlock den Ball ab, der einen Prachtschuß in das Waldhoftor einjagte. Hölzer und Rensch verschossen schöne Vorlagen. Vetter, der merk- ieh durch die Operation behindert war, konnte einen scharfen Schuß Morlocks am Boden hal- ten. Rensch verfehlte eine schöne Vorlage von Herbold Fanz. Weitere erfolgreiche Waldhof- Kombinationen scheiterten an dem guten Kön- nen des schnellen Lindner im Tor. Rudi Maier hatte mit einem Schuß über die Latte Pech. Eine zu langsame Ballabgabe der Waldhof-Elf läßt erfolgreiche Kombinationen nicht zu. Der gefährliche Halblinke Morlock wurde mangel- haft abgedeckt. Gebhardt konnte nach gegebe- nem Strafstoß Spieß zuspielen, der zum zwei- ten Tor einlenkte. Kennemann leitete den Ab- Wwehr-Riegel des„Clubs“ meisterhaft. Brenz- lige Situationen vor dem Waldhoftor konnten durch Glück bereinigt werden. Nach 42 Mi- nuten erzielte der halblinks gelaufene Spieß den dritten Treffer. Nach der Halbzeit lief der„Club“ zu Hoch- form auf. Nach 9 Minuten schoß Morlock zum vierten Tor ein. Lindner konnte eine gefähr- iche Hereingabe klären. Durch Zögern von Rensch kam eine Vorlage nicht zur Auswirkung. Wiederum war der Könner Morlock am Leder, um an dem herausgelaufenen Vetter zum 5:0 einzuschiegen. Ein Foul Kennemanns ergab einen Elfmeter, den Fanz in der 18. Minute ver- wandelte. Durch Verletzung und Ausscheiden von Konrad flel die mit 10 Mann spielende Waldhof-Elf immer mehr ab. Der Club spielte Wie im Training, während die Waldhof-Elf einen müden und abgekämpften Eindruck machte. Morlock schoß das 6. Tor und Uebelein II war mit einem 7. Treffer erfolgreich. Lindner hielt einen von Fanz geschossenen Strafstoß-Ball. Kurz vor Schluß konnte Herbolzheimer das 8.(Schluß)-Tor schießen. Schiedsrichter Rein- hard(Stuttgart) pfiff das Spiel gut. eb. SV Waldhof— 1. Fc Nürnberg 1:8; VfR Mannheim— Phönix Karlsruhe 1:0; Bayern München— VfL. Neckarau 3:0; KFV Karls- ruhe— Viktoria Aschaffenburg 3:3; FSV Frank- furt— 1. FC Bamberg 0:2; Kickers Offenbach gegen BO Augsburg 6:2; FC 05 Schweinfurt Segen Eintracht Frankfurt 2:2; Spygg Fürth gegen Stuttgarter Kickers 1:1; Schwaben Augs- burg— 1860 München 2:1. Der vierte Spielsonntag brachte in Mann- heim die bisher größte Ueberraschung der neuen Oberliga-Runde. Vor 22 000 Zuschauern unterlag der SV Waldhof gegen den„Club“ mit 1:8 Toren. Phönix Karlsruhe, der Bezwin- ger des VfB Stuttgart, zeigte in Mannheim nicht viel und verlor gegen den VfR mit 0:1, wobei die Mannheimer noch bedeutend höher hätten gewinnen müssen. Der 1. FC Bamberg setzte sich mit einem 2:0-Sieg gegen den FSV Frankfurt zusammen mit Nürnberg an die Ta- bellenspitze. In München holte sich der VfL. Neckarau gegen„Bayern“ eine 0:3-Niederlage und ist nun mit Waldhof in der Tabelle zurück- 4 gefallen.. W. I. Bezirksklasse: Schwetzingen— Käfertal 2:0; Plankstadt— Seckenheim 0:0; Ilvesheim gegen Oftersheim 4:3; Hockenheim— Altluß- heim 4:0: Rheinau— Wallstadt 2:2; 07 Mann- heim— Weinheim 3:4. VfR Mannheim— Phönix Karlsruhe 1:0(1:0) Etwa 5000 Zuschauer waren Zeuge des er- sten Puntgewinns der VfR- Mannschaft auf dem Sportplatz hin- ter der Uhlandschule. Ein 4:0 hätte dem Spielverlauf eher ent- sprochen, denn die Karlsruher zeigten sehr wenig, hatte man doch von ihnen nach ihrem sensatio- nellen Sieg über den Meister VfB Stutt- gart mehr erwartet. Die Mannheimer wa- ren in beiden Spiel- häften die Ueber- legenen und die Ab- wehr, in der Rößling der ruhende Pol war, hatte keine große Mühe, die harmlosen Phönix-Angriffe immer rechtzeitig abzustoppen. Auch glänzte Rihm in der Verteidigung, während Rohr durch ungenaues Zuspiel auffiel. Gut führte sich der neue Mittelstürmer Wirthwein ein, wenn ihm auch heute nicht alles gelang. Der linke Flügel Striebinger—Hettner spielte zügig, da- gegen hemmten Altig und Stiefvater durch üdertriebenes Einzelspiel und unnötiges Ball- halten den Fluß der Aktionen. Phönix Karlsruhe hatte seine besten Leute in Tor- wächter Rohrer, Verteidiger Gizzi und dem langen„zurückgezogenen“ Mittelstürmer Neßmann. Mannheim hatte in beiden Hälften mehr vom Spiel und Rohrer im Phönixtor war vor keine leichte Aufgabe gestellt, aber noch mehr Schüsse verfehlten das Ziel. Sogar einige Freistöße, hart an der Strafraumgrenze, brachten keinen Erfolg. Das einzige Tor des Tages erzielte Hettner durch überraschenden Fernschuß in der ersten Spielhälfte. Müller(Griesheim) bot eine ganz ausge- zeichnete Schiedsrichterleistung.-·mier- Tabelle der Oberliga Vereine Sp. gew. un. verl. Tore 1. FC Nürnberg 4 1. FC Bamberg 05 Schweinfurt Eintracht Frankfurt Kickers Stuttgart SV Waldhof 8 Kickers Offenbach VfB Stuttgart Bayern München Aschaffenburg SpVgg Fürth VfL Neckarau Ulm 46 BC Augsburg 1860 München VfR Mannheim Phönix Karlsruhe FSV Frankfurt Schwaben Augsburg FSV Karlsruhe Landesliga Gruppe Nord Wertheim— Feudenheim 0:8; Phönix Mann- heim— Rohrbach 3:3; Neulußheim— Sand- Hofen 1:1; Mosbach— Viernheim 1:1; Walldürn gegen Friedrichsfeld 0:4; Sandhausen— Eppel- heim 3:2; Neckargemünd— Sinsheim 1:3. Phönix Mannheim konnte den Platzvorteil nicht zu einem Sieg auswerten und vergab durch das Unentschieden von 3:3 an Rohrbach einen Punkt und damit auch die Tabellenfüh- rung. Feudenheim begeisterte in Wertheim durch eine feine Gesamtleistung und errang das in der Höhe unerwartete Resultat von 8:0 und setzte sich an die Spitze der Tabelle. Sandhofen holte in Neulußheim einen Punkt, der, wie vorausgesehen, hart erkämpft werden mußte. Viernheim mußte in Mosbach durch ein 1:1 die Hebung der Spielstärke des Neulings verspüren. Friedrichsfeld überwand die Folgen der Niederlage gegen Phönix schnell, denn in Walldürn mit 4:0 zu gewinnen ist beachtens- wert. Wie hoch die Trauben in Sandhausen hängen, erfuhren die Eppelheimer durch eine 3:2-Niederlage. Sinsheim hat sich durch einen 3:1-Sieg in Neckargemünd auf den dritten Ta- bellenplatz vorgearbeitet, eine anerkennens- werte Leistung. Wiro. Tabelle der Verbandsliga . * —* — 0 d A&&& n n n N d id de e D= — = An d do de —— D — 0 222— enen . . H H H. 228888888222 2828 c 0 e 282882888 — — 222 — 8 82 Vereine Sp. gew. un. verl. Toręe Pkt. Feudenheim E Phönix Mannheim E Sinsheim JJ... Rohrbach 41 Äůy 2 1 82 Viernheim 36’? 9:4 5:3 Sandhofen JJ. Friedrichsfeld 433 11 9:4 523 Wertheim 4 2 0 2 11:14 4.4 Eppelheim!!! Neulußheim. 4:5 3:5 Sandhausen 5 7215 38 Mosbach V 4:11 1:7 Walldürn.. Neckargemünd 40 0 4 2:14 0:8 Bayern München— VfL Neckarau 3:0 Die Bayern München, die sich gegen den VfL. Neckarau in guter Spièllaune befanden, landeten einen eindeutigen Sieg, der auf Grund der reiferen Spielweise vollkommen verdient war. Die Neckarauer, bei denen nur die Hintermannschaft den erforderlichen An- sprüchen genügten, boten im Sturm eine schwache Leistung. Lediglich Barloh, der gut bewacht war. konnte mehrere seiner befürch- teten Schüsse anbringen, die jedoch Zink im Bayerntor prächtig meisterte. In der ersten Halbzeit war trotz leichter Ueberlegenheit der Rothosen das Spielgeschehen offen. Kurz vor der Pausee erzielte Siemensreither den Füh- rungstreffer. Nach der Pause kamen die Bayern durch Seidel und Stiftberger zu zwei weiteren Treffern. Bei den Blauweißen müssen die Lehren aus der Niederlage gezogen werden, wenn die Elf, die das notwendige Können be- sitzt, vorwärtskommen will. Wa. VfB Stuttgart— Schalke 04 3:2(1:0) Rund 30 000 Zuschauer sahen mit Spannung das Rückspiel der beiden Kontrahenten in Stuttgart. Das Endergebnis entspricht dem Spielverlauf. Die Tore für Stuttgart schossen Binkert, Langjahr(Elfmeter) und Läpple, während für Schalke Winkler und Tibulski erfolgreich weren.(dana) Erfolgreiche Mannheimer Handballer Verbandsklasse: SVgg Ketsch— SV Wald- hof 5:9; TSV Handschuhsheim— VfR Mann- heim 3:6; Sd Leutershausen— TSV Schwet- zingen 15:4; TV Rot— TV Edingen 12:3; TSG 62 Weinheim— HSV Hockenheim 7:6; VfL Neckarau— SG 98 Seckenheim 11:4. Der Sonntag brachte dem SV Waldhof einen weiteren Erfolg in Ketsch. Bis zur Halbzeit führte Waldhof bereits mit 4:0. In Handschuhsheim trat der VfR Mann- heim mit einer ersatz geschwächten Mann- schaft an. Nach einem Halbzeitergebnis von 3:3 gelang dem VfR trotzdem ein 6:3-Sieg. Die Sc Leutershausen siegte erwartungs- gemäß gegen den TSV Schwetzingen, wobei allerdings das Resultat etwas hoch ausfiel. Auch der Tabellenletzte hatte in Rot kein Glück und mußte sich dem TV mit 12:3 beugen. In Weinheim spielte der HSV Hockenheim, der bis zur Halbzeit mit 4:3 in Führung lag. Trotz größter Anstrengung gelarg es dem HSV nicht, zu siegen und er mußte mit einem Tor Unterschied die Punkte in Weinheim lassen. Der VfL Neckarau war weiterhin erfolg- reich. Als Tabellenerster blieb er mit 11:4 gegen 98 Seckenheim Sieger. Wt. Bezirksklasse: TSV Viernheim— SKG Bir- kenau 6:6; TV Friedrichsfeld— 99 Secken- heim 1:3; SV Ilvesheim— TG Laudenbach 4:11. Kreisklasse: Mannheim 3:2. Frauen: Ms Mannheim— VfR Mannheim 0:15; SV Waldhof— VfL Neckarau 1:5; TV Hohefisachsen— Sd Leutershausen 1:6; TV Hemsbach— SKG Birkenau 14. ASV Feudenheim MSG Jubiläumsfeier der„Solidarität“ Zum 50. Mal jährte sich der Tag, an dem 18 Radfahrer-Vereine in Deutschland den Erit- schluß faßten, die Gründung des Arbeiterrad- fahrerbundes„Solidarität“ vorzunehmen. Durch die wachsende Motorisierung wurden auch die Interessen der Kraftfahrer wahrgenom- men. Die Organisation nannte sich„Arbeiter- Rad- und Kraftfahrerbund“. Bis Dezember 1932 zählte man in 12 300 Ortsgruppen 291 477 Rad- und 19 310 Motorfahrer. 2687 Mannschaf- ten beteiligten sich am Radball- und Radpolo- Spiel. 554 Bahnwettfahrer kämpften vor 1933 um die Bundesmeisterschaft. Der National- Sozialismus zerschlug 1933 diese große Orga- nisation. Eine gelungene Jubiläumsveranstal- tung der Ortsgruppe Mühlheim bei Offenbach wurde von den verschiedensten Ortsgrup- pen zahlreich beschickt. Auch die in Mann- heim neu gegründete„Solidarität“ nahm an dieser großen Werbeveranstaltung teil. H. Waldhofs erfolgreiche Handball-Elf Die inoffizielle„Deut- sche Handballmeister- schaft“ wurde in Ha- gen i. W. am vergan- genen Sonntag aus- getragen. Es standen sich die Besten der englisch- amerikani- schen Zone gegen- über. Unserer füh- renden süddeutschen Handballmannschaft, dem SV Waldhof, ge- lang der große Wurf: Der Bezwinger des nord westdeutschen Meisters Lintfort, T.. SV Gevelsberg, muß- te eine hohe 11:4-Niederlage hinnehmen. Die erfolgreichsten Torschützen des SV Waldhof waren in guter Schußverfassung; dem langen Kretzler gelang es vier, Dr. Barth drei, Hei- seck und Zimmermann je zwei Tore einzu- werfen. Bei dem Dienstag-Gastspiel gegen Krefeld- Oppum war die süddeutsche Meisterelf des SV Waldhof wiederum mit 12:5 Toren erfolg- reich. Am Mittwoch standen sich Herford und der SV Waldhof gegenüber. Auch dieses Spiel gewann der Sportverein Waldhof mit 5:8 Toren Mit diesen wichtigen Handball- Spielen in Westdeutschland bewies der SV Waldhof seine große Handball-Klasse und gilt mit Recht als offizieller„Deutscher Handball- meister 1946“. eb. Tischtennis- Verbandsrunde gestartet Ergebnisse der I. Runde: Mannheimer Sportgesellschaft— Sportgem. Mannheim 8:1; TuspV 1887 Sandhofen— SV Waldhof 2:7; Tu- SpV 1893 Viernheim— TTC 1946 Weinheim 5:4; TTC Hockenheim— Neulußheim 8:1. T. Verbandstag der Schwerathletik. In Stutt- gart-Münster hielt die Sparte Schwerathletik ihren Verbandstag ab. Erster Vorsitzender wurde G. Elsinger(Stuttgart), Stellvertreter F. Peter(München). Techn. Leiter sind K. Bramm(Münster) und H. Kestler(Mannheim). Jugendleiter W. Heiße(Frankfurt-Main) und Obmann des Schiedsgerichts L. Schaller (Mannheim). „Eiche“ Sandhofen in der Entscheidung Frankfurt-Sachsenhausen mit 5:2 ausgeschaltet Die 1000 Zuschauer, die sich zu diesem Kampfe eingefunden hatten, sahen harte spannende Kämpfe. Mit welcher Verbis- senheit die Kämpfe durchgeführt wurden, zeugt am besten, daß nicht weniger als 6 Kämpfe über die volle Zeit gingen. Den einzigen Schul- tersſeg konnte der Sandhöfer Zubrod im Leichtgewicht her- ausholen. Altmeister 5 Rupp mußte dem starken Frankfurter Henze einen Arbeitssieg überlassen. Die Kämpfe, von dem Kampfrichter Lederer aus Stuttgart geleitet, wurden in fairer Weise ausgetragen. Mit dem Sieg 5:2 hat sich die Ringerstaffel der Eiche Sandhofen die Teilnahme am End- kampf mit Bamberg gesichert, der am kom- menden Sonntag in Bamberg stattfindet. Vor dem Kampf gegen Frankfurt standen sich in einem Freundschaftskampfe die beiden Ju- gendmannschaften von Eiche Sandhofen und Rustcl Lampertheim gegenüber. Die Lam- pertheimer Jugend konnte mit 4:2 als Sieger die Matte verlassen. Kampfverlauf vom Bantam- bis Schwer- gewicht: Gehring(8)— Mink(F): Altmeister Gehring holte sich in den ersten 6 Min. eine Wertung. Der Frankfurter konnte nicht auf- holen und mußte Gehring einen Punktsieg überlassen. Veit(8)— Katzack(F): Der Frankfurter war in der Bodenrunde der Bes- sere und sicherte sich mit einer 2:1- Wertung den Punktsieg Zubrod(8)— Schmitt(F): Zubrod, der einzige Schultersieger des ganzen Kampfes, faßte den Frankfurter mit ver- schränktem Ausheber und warf ihn nach 2:50 Min. auf beide Schultern. Wittmann(8)— Gerber(F): Der Sandhöfer war während des ganzen Kampfes der Bessere und siegte nach 15 Min nach Punkten. Hagner(S):— Hirsch- mann(F): Hagner war wiederum gegen den Frankfurter ganz groß in Fahrt und siegte in 15 Min. nacn Punkten. Lititers(8)— Lazlo F): Der Sandhöfer führte von Anfang bis zum Schluß den Kampf und wurde überlege ner Punktsijeger. Rupp(8)— Henze F): Rupp und Henze im Schwergewicht zeigten mit al- lem Kraftaufwand einen Kampf auf Biegen und Brechen. Der starke junge Frankfurter konnte dem Altmeister einen Arbeitssieg ab- ringen. Sche. Dir Stimme fler Parteien. Für die Artikel in dieser Rubrik übernimmt die Redaktion keine Verantwortung SPD: Die Wahlen in der englischen Zone Ein weiteres Kapitel der deutschen demo- kratischen Evolution ist abgeschlossen. Die englische Besatzungszone hat ihren ersten Wahlgang hinter sich. Die Kräftegruppierung entspricht im allgemeinen den Erwartungen, lediglich das Abschneiden der KPD ist insofern eine Ueberraschung, als man wohl annehmen durfte, daß diese, insbesondere im Kohlen- pott und westfälischen Industriezentrum, mehr Stimmen auf sich vereinigen würde, als dies tatsächlich der Fall ist.. Jene Kreise, die einmal das Kernstück der ehemaligen Zentrumspartei waren und die sich unter dem alten Namen wiederge- funden haben, haben einen beachtlichen Anfangserfolg, gemessen an der Stimmen- zahl der FDP und KPD, errungen. Auf jeden Fall stellen sie eine sichtbare CDU-Absplit- terung dar und zeigen erneut, daß bei der CDU nicht alles so im Lot ist, wie man es gerne glauben machen möchte. Trotz der Tatsache, daß die SPD aus die- sem Wahlgang als zweitstärkste Partei, mit gar nicht allzu großem Abstand von der CDU, hervorgegangen ist, ist die SPD nicht unbedingt bereit, in den Länderregierungen verantwortlich mitzuarbeiten. Die sozial- demokratische Parteileitung fühlt sich, ge- mäß den Beschlüssen der Kölner Parteikon- ferenz, außerstande, die Verantwortung in den Regierungen zu übernehmen, wenn man ihr nicht in den elementarsten Fragen sei- tens der, Militärregierungen, die für das deutsche Volk von entscheidenster Bedeu- tung sind, eine gewisse Handlungsfreiheit und Unterstützung gewährt. Für das come back der bürgerlich- kapitalistischen Vertre- ter in den böchsten Verwaltungsstellen der US, und englischen Zone haben wir als so- zialistische Partei genau so wenig Verständ- nis, wie für all die Maßnahmen, deren Aus- Wirkungen unweigerlich die soziale Stellung der deutschen Arbeiterschaft gefährden. Sir. KPD: Reaktion ohne Maske Im November 1932, als Sozialdemokraten und Kommunisten wesentlich gestärkt und die NSDAP geschwächt aus den Wahlen hervorgingen, und unter sich Verständi- gungsbereitschaft zeigten, waren es Hinden- burg, Hugenberg, Papen und Hitler, welche damals die drohende„Diktatur von links“ hinausposaunten. Als im Osten die zwei Arbeiterparteien m der einzig richtigen Erkenntnis des 12 jährigen Hitler faschismus sich vereinten, war für die Reaktion wiederum das Signal zum Sturm gegeben. Diktatur, Machtan- spruch, Kopie des Faschismus usw. sind nur einige Stilblüten, mit welchen sie beschwö⸗ rend und verdächtigend herumfuchteln. Bei denkenden Menschen ist die Wirkung sol- chen Geschwafels allerdings eine negative. Der Feind hat aber nicht die Absicht auf denkende Menschen zu wirken. Seine Leute sind vielmehr die Nichtdenkenden Hier hat er leichtes Spiel. Die meisten Deutschen sind auf Grund der Vielzahl von Enttäuschungen unlustig und mißtrauisch geworden. Be- kanntlich ist der mißtrauische Mensch schneller vom Schlechten und Negativen zu überzeugen als vom Guten und Positiven. Alle wirklichen antifaschistisch- demo- kratischen Kräfte unseres Volkes müssen sich darüber klar sein, daß der reaktio- nären] Klique und ihren verderblichen Me- thoden ein Halt geboten werden muß. Ein gefährliches Feuer gilt es heute mehr denn je wirkungsvoll zu bekämpfen. Es kommt jetzt nur darauf an, daß der fortschrittlich gesinnte Teil unseres Volkes es versteht und in der Lage ist, sein Gewicht so in die Waag- schale zu werfen, daß eine Wiederholung des Gewesenen nie wieder möglich wird. FIE. DVP: Die Razzia auf der Spruchkammer Daß es noch immer Zeitgenossen gibt, die ohne ehrliche Arbeit ein unbeschwertes Dasein führen, bedarf keines Hinweises. Daß der Schwarze Markt mit drakonischen Maßnahmen bekämpft wird, ist verständ- lich. Entscheidend aber ist das„Wie“. Die Art, wie unsere Polizei die Bekämpfung dieser Volksseuche aufnimmt, kann nicht gutgeheißen werden, wenn, wie vor einigen Tagen, ausgerechnet die Spruchkammer zum Schauplatz einer Razzia gemacht wird. Immer wird geklagt, daß die Tätig- keit der Spruchkammer nicht das ge- wünschte öffentliche Intersse findet. Hat man als Mitglied des politischen Ausschus- ses, als Beisitzer der Spruchkammer, in amtlicher Eigenschaft sozusagen, dort zu erscheinen, so ist man doppelt verärgert, Wenn man sich einer polizeilichen Kon- trolle unterworfen sieht. Daß man seine Registrierkarte bei sich trägt, ist selbstver- ständlich. Wo steht es aber geschrieben, daß man auch die Meldekarte des Arbeits- amtes ständig mit sich zu führen hat, und dazu noch dann, wenn die Ehefrau damit nach den neuen Lebensmittelkarten Schlange steht? Wer sie nicht vorzeigen kann, erhält eine Karte, auf der er wenig höflich, aber dringend aufgefordert wird, sich auf Zimmer 11 des Polizeipräàsidiums zu melden, widrigenfalls zwangsweise Ein- weisung zum Arbeitseinsatz erfolgt. Man ist versucht, mit Goethe zu sagen: „Vernunft wird Unsinn, Wohltat Plage“; aber noch etwas muß gesagt werden, näm- lich, daß die Methoden und die Formen des Gottseidank untergegangenen Obrigkeits- staates ein für allemal der Vergangenheit angehören sollten. Dr. Karl Helfenstein. Die CDU und die Klassenfrage Es ist offensichtlich, daß man beim Nächsten Splitter sucht, dabei den eigenen Balken allerdings geflissentlich übersieht; obschon er sich bereits unangenehm be- merkbar gemacht hat. Solch ein Splitter- chen, welches man bei der CDU sucht, ver- Kkörpert die Klassenfrage,— der Balken ver- körpert sie übrigens auch, aber den bemerkt man ja nicht.— Nun, das Splitterchen und der Balken ist einmal da, und so wäre es zweckmäßig, wenn jeder vor seiner eige- nen Tür kehren bezw. sich um seinen Split- ter kümmern würde. Also zur Sache, somit zum Splitter, daher zur Klassenfrage. So- zialismus ist für uns keine Anschauungs- sache mehr, sondern durch den gewaltigen Umbruch der Zeit ein Erfordernis gewor- den. Noch nie war die Zeit so günstig als jetzt, um die Lehre über die Vormachtstel- lung der kapitalistischen Gesellschafts- schicht und der bürgerlichen Gesellschafts- ordnung ad absurdum zu führen. Jedoch Wollen wir keinen Klassenkampf, sondern die seit Generationen erstrebte soziale Aus- söhnung unseres Volkes. Wir wollen eine Umwertung der Gesellschaftsordnung. Wir kämpfen für eine Gesellschaftsordnung, in der sich jeder auf Grund seines freien Wil lens, durch seine Leistung, seinen Charak- ter und durch seine Weltanschauung den Wert gibt und nach dem er bewertet wer⸗ den muß. Dies ist das Ziel der Union, die durch den christlichen Sozialismus als Mit- tel, auf dem Boden eines gesunden Dualis⸗ mus, den Zweck einer wahrhaft klassischen Demokratie verfolgt.. * Am Mittwoch, 23. Oktober, findet in der Dorfschenke“ Mannheim, O 4, um 19 Uhr eine Mitglieder- Versammlung der CDU- Ortsgruppe Innenstadt statt. Ilamelat une Wirtschaft Keine Sonntagsschicht im Ruhrbergbau Der Industrie- Verband„Bergbau“ lehnte am Freitag auf einer Ruhrgebietskonferenz der Be. triebsobleute und Angestelltengruppen in Bo. chum den Vorschlag einer Sonntagsschicht der Bergarbeiter ab. Der Plan des Vorstandes, eine zusätzliche Schicht zu fahren, wurde mit der Begründung fallen gelassen, dem Bergarbeiter könne bei der augenblicklichen Versorgungs- lage eine solche Arbeitsleistung nicht zugemu- tet werden.(dana) Eine Treuhandverwaltung für die Ruhr- Stahl- und Eisenindustrie. Die„Treuhandver- waltung der norddeutschen Eisen- und Stahl. kontrolle“ wurde von dem stellvertretenden Leiter der„Norddeutschen Eisen- und Stahl. kontrolle“ nach Besprechungen mit den brit. schen und deutschen Behörden, Vertretern der betroffenen Unternehmen sowie den Gewerk. schaften gegründet. Durch die Errichtung der Stelle sowie die Berufung deutscher Fachkräfte in ihren Mitarbeiterstab soll erreicht werden daß die Kontrolle in unmittelbarer Anlehnung an die Praxis durchgeführt wird. Die Ange stellten der neugegründeten Verwaltung führen ihre Aufgabe hauptamtlich durch und müssen ihre bisherigen wirtschaftlichen Verbindungen aufgeben.(dana) Amerika behält sich Lend-lease-Ansprüche gegen Rußland vor. Wie bereits am Sonntag bekanntgegeben wurde, wollen die Vereinigten Staaten sich ihre Rechte bezüglich der Erstat- tung aller unter dem Leihpachtabkommen an Rußland erfolgten Waffen- und Munitionsliefe. rungen vorbehalten, ehe sie das Kriegskonto abschließen. Aus Kreisen der amerikanischen Regierung wurde hierzu mitgeteilt, daß der- artige Rückerstattungen auch in dem Leih- pachtabkommen mit anderen Ländern vorge- sehen waren und kein Grund dafür zu sehen sei, Rußland gegenüber eine Ausnahme u machen. Amerikanische Regierungsbeamte, die an den Verhandlungen mit der Sowjetunion teilnehmen werden, glauben nicht, daß eine Bezahlung für zerstörtes oder anderweitig im Kriege verbrauchtes Kriegsmaterial verlangt wird, jedoch würde man die Russen auffordern, Wenigstens einen Teil der Kosten aller Liefe- rungen zu übernehmen, die sie für den Frle- densbedarf verwenden können. Ob anderer- seits eine Forderung für Waffen erhoben wird, die noch von der Sowjetarmee benutzt wer- den, steht noch nicht fest. Vermutlich würde Rußland zum Ausgleich seines Pachtkontos ein ähnlicher Kredit eingeräumt werden wie Eng land und Frankreich,(ap) Die Tschechoslowakei sondiert Handelsmög- lichkeiten mit Deutschland. Die Möglichkeit tschechoslowakischer Handelsbeziehungen mit Deutschland war Gegenstand von Besprechun- gen zjwischen Beamten des tschechoslowaki⸗ schen Außenhandelsministeriums und Vertre- tern der alliierten Besatzungsmächte Deutsch- lands. Im Mittelpunkt der Verhandlung stan- den die Fragen der tschechoslowakischen Kar- toffelausfuhr nach Deutschland sowie Bespre- chungen über dringende Einfuhren von Deutsch. land nach der Tschechoslowakei und Einzel- heiten der Bezahlung und des Austausches von Gütern zwischen den beiden Ländern. Die Handelsverbindungen zwischen Deutschland und der Tschechoslowakei sollen sobald wie möglich erleichtert werden.(dana) Westfälische Zigarrenindustrie wieder in Tätigkeit. Nachdem infolge der Erhöhung der Tabaksteuer die 700 Zigarrenfabriken in und um Bünde in Westfalen seit Mai stillgelegen hatten, nahmen jetzt, wie der„Weser-Kurier“ meldet, nach der erfolgten Ermäßigung der Steuer für Zigarren, alle 700 Fabriken mit ihren 16000 Zigarrenmacherinnen und-machern die Arbeit wieder auf. Die Bünder Zigarren industrie stellt etwa ein Viertel der gesamten deutschen Zigarrenfabrikation. Allein in Bünde stellt die Zigarrenindustrie 60% des Steuer- aufkommens, und eine Arbeitslosigkeit der Zi. garrenmacher hätte hohe Wohlfahrtsausgaben verursacht. Die für die amerikanische und eng- lische Zone gültige Ermäßigung der Steuer für Zigarren bringt die Wiederherstellung früherer Belastungsrelationen. Die bisherige 10-Pfennig- Preislage, die zunächst eine Mark kosten Sollte, kommt jetzt auf 30 Pf., die frühere 15-Pfennig- Zigarre kostet nun 50 Pf., und die 20-Pfennig- Zigarre eine Mark. Günstige Entwieklung der englischen Wirt- schaft. Großbritanien wird in ein oder zwei Jahren die schlimmsten Engpässe der Wirt- schaft überwunden haben, erklärte Schatzkanz- ler Hugh Dalton auf einer Veranstaltung Lon- doner Geschäftsleute am vergangenen Mitt Woch, Die Wirtschaftslage sei wesentlich bes- ser als vor einem Jahr. Die Umstellung der Industrie auf die Friedensarbeit hat einen gün- stigeren Verlauf genommen als ursprünglich vorausgesehen wurde. Die Entlassungen von vier Millionen Männern und Frauen aus dem Heeresdienst und von drei Millionen Menschen aus der Rüstungsindustrie sind ohne größere Reibungen vor sich gegangen, wobei man eine allgemeine Arbeitslosigkeit vermeiden konnte. Dank des Anstiegs der britischen Ausfuhr wird das Deflzit der Zahlungsbilanz geringer sein als man es vor einem Jahr annahm. Der Schatz. kanzler wies darauf hin, daß die Steuerlast um mehr als 500 Millionen Pfund herabgesetzt wurde., Der Kapitalmarkt ist auf einen Zinssat von 27% 9 kür langfristige Obligationen umge- stellt worden. In der Politik des billigen Gel- des liegt nach Daltons Feststellung die einzige Möglichkeit, eine Nationalschuld wie die eng- lische im Betrage von über 24 Milliarden Pfund tragbar zu machen. Der Kampf gegen die In- flation muß mit aller Energie geführt werden. Zur Stabilerhaltung der Währung ist eine Fr- höhung der Erzeugung, Preiskontrolle, die Ueberwachung des Kapitalmarktes sowie Kon- trolle von Boden und Rohstoffen, Besteuerung und Spartätigkeit notwendig.(dana) US-Fleischpreise fallen nach Aufhebung der Freiskontrolle. Seit Donnerstag voriger Woche ist ein allgemeiner Rückgang der amerikani- schen Vieh- und Fleischpreise erfolgt, nachdem sich bereits am Vortage auf mehreren ameri- kanischen Märkten Anzeichen einer Preissen- kung bemerkbar gemacht hatten. Der Preis- rückgang ist auf das überaus starke Angebot zurückzuführen, das nach Aufhebung der Prels- kontrolle eingesetzt hat.(dana) Frankreich bleibt bei der Brotrationierung. Nach einem Beschluß des französischen Mini- sterrats soll die Brotrationierung bestehen bleiben.(dana) Frühdruschprämie eingeführt. Der Landwirt ist in diesen Wochen reichlich mit der Ein- bringung der Hackfruchternte und der Feld- bestellung beschäftigt und deshalb leicht ge- neigt, die Drescharbeit für die stilleren Win- termonate zurückzustellen. Ber Bedarf an Mahlgetreide ist jedoch heute besonders groß. Unsere Vorratslager waren am Schluß der Ernte 1945 leer, Durch die Erhöhung der Brot- ration sind die Anforderungen an die Brot- getreide-Aufbringung weiter verschärft wor- den. Auf Anordnung der Landesverwaltung für Landwirtschaft und Ernährung wird deshalb dem Erzeuger bei Ablieferung von Roggen, Weizen und Gerste bis zum 15. November 1946 ein Sonderzuschlag Frühdruschprämie) von 10,— RM ju Tonne auf den Erzeugerfestpreis gewährt und vom Erfassungshändler ausbe- zahlt, der die Rückerstattung bei der Landes- Verwaltung beantragt. Für bereits abgelfeferte Getreidemengen muß der Zuschlag dem Er- zeuger nachbezahlt werden. 0 — die kal. abl Bre kle sicl Lai 2u sta bis hab tag den Fri tior brit mit 4 elne mer zieh tret ihne Deu Bez und dau Wel * aller Woh gen. wart Krei müss ger N rell, cher Schl. Reih Aerz dure M sterr Dien der zung B hat okkiz i gerie jedoc leuts P Reiel Kurt lichen durel am K Tonn der 1 den richt. Stadt die n ursae L. troll nahm sehen sterin des eine Arme 80 angke zeug licht. Insel Herr