n- 'on. im; (15 Zen id; 88 zel lem Ve- er- or- ten an 1b“ rech ieg mg d- ab- gen ang ei- 5 2 e* 8.*— 5 f. 7 1 75. 5 5 „mallonsdiens“ Mannheim Jahrgang 1 Nummer 53 Dienstag, 5. November 1946 Einzelpreis RM 0. 20 Heute Deutschland-Entwurf New Tork, 4. Nov.(dana) Die Außéfimi- nlsterkonferenz wird nach einem Bericht des diplomatischen Korrespondenten der „New) Lork Times“ bereits am Dienstag mit der Abfassung eines Entwurfes für den Friedensvertrag mit Deutschland beginnen. Interzonale Städtekonferenz Stuttgart, 4. Nov.(Ctz-) Die Oberbürger- meister und Oberstadtdirektoren aller vier Zonen treffen sich am 15. und 16. November in Stuttgart zum dritten interzonalen Städ- tetag. Außer allen Oberbürgermeigtern der Großstädte der amerikanischen und briti- schen Zone haben bereits mehrere Oberbür- germeister der französischen und russischen Zone ihre Teilnahme zugesagt. Debatten um das Pressegesetz Stuttgart, 4. November.- tz) In der heutigen Direktoriumsitzung des Länder- rates wurde noch einmal über das Presse- gesetz und die damit zusammenhängenden publikationsgesetze diskutiert. Von bayeri- scher Seite wurden erhebliche Aenderungen vorgeschlagen, unter anderem die Streichung des Artikels 34(Pressepflicht und Amts- geheimnis). Die Vertreter Großhessens nah- men den gegenteiligen Standpunkt ein und bestanden darauf, dem Gesetz in seiner jetzigen Form nur bis züm 31. März 1947 Gültigkeit zu geben. . „villa Reitzenstein“, Heute vor einem Jahr' trat der Länderrat zu zusammen. Holland, Belgien und Luxemburg wollen zur deutschen Den Haag, 4. Nov.(dana-Reuter) Die hol- ländische Regierung veröffentlichte am Samstag eine Note, in der sie die vier Groß- mächte darum ersucht, an den Beratungen über die deutsche Frage teilnehmen zu dür- fen. Gleichzeitig teilt das holländische Außenministerium in einem Kommuniqué mit, daß Holland darum bittet, die Gelegen- heit zu erhalten, seine Wünsche bei Be- ratungen über Fragen der zukünftigen Grenzziehung Westdeutschlands vortragen zu können. Die holländische Regierung habe, wie es in der Note an die vier Großmächte unter anderem heißt, zu ihrer großen Be- kriedigung erfahren, daß die Pariser Außen- ministerkonferenz vor ihrer Beendigung am 12. Juli den Vorschlag Bidaults beraten habe, eine gewisse Anzahl von Staaten, die nicht bei der Konferenz vertreten waren, zu den Beratungen über die deutsche Frage hinzuzuziehen. Zu diesen Staaten gehöre auch Holland. Die holländische Regierung habe weiter erfahren, daß dieser Vorschlag von den übrigen Mitgliedern des Außen- ministerats günstig aufgenommen worden sei. Holland habe ständig auf die besondere Bedeutung hingewiesen, die das künftige Schicksal Deutschlands für die Niederlande 8 das Weiße Haus von Württemberg-Baden seiner ersten Sitzung in der Villa Reitzenstein (Foto: Kropf.) Gleiches Recht vor dem Gesetz Vereidigung der Vorsitzenden der Arbeitsgerichte Stuttgart, 4. Nov.(-tz-) Aus Anlaß des vom Landrat verabschiedeten neuen Ar- beitsgerichtgesetzes, das demnächst mit Ge- nehmigung der Militärregierung in Kraft treten wird, fand heute in Stuttgart die Vereidigung des Landesarbeitsgerichts-Prä- sidenten und der Arbeitsgerichtsvorsitzenden für Württemberg-Baden statt. Während der Feierlichkeit, zu der Oberst Dawson, Mini- sterpräsident Dr. Maier, Innenminister Ull- rich, Arbeitsminister Kohl, Oberbürgermei- ster Dr. Klett, der Präsident des Landesge- werkschaftsbundes, Schleicher, sowie Unter- nehmer- und Arbeitnehmervertreter erschie- nen waren, ergriff zunächst Arbeitsminister Kohl das Wort und führte aus: mit dem eee. Frankfurt.(dana). Die meisten deut- schen Zivilinterniertenlager in Bayern, Würt⸗ temberg-Baden und Großhessen wurden inzwi- schen den deutschen Behörden zur Verwaltung übergeben, Ungefähr 50 000 Deutsche, von de- nen die meisten wegen ihrer Mitgliedschaft zu Nazlorganisationen verhaftet worden sind, be- finden sich in den Lagern. Halle.(dana). Der letzte Umsiedlertrans- dort aus der Tschechoslowakei ist auf dem Bahnhof Troeglitz an der Strecke Zeitz— Alten- burg bei Halle schwer verunglückt. Die ersten drei Wagen wurden hierbei völlig zertrümmert. 8 Personen kamen ums Leben und 18 wurden schwer verletzt. Hamburg.(dana). Der erste von insge- samt zwölf geplanten Transporten mit je 1000 Flüchtlingen aus Dänemark traf in Hamburg ein. Bel den gegenwärtig noch in Dänemark lebenden ungefähr 200 000 deutschen Flüchtlin- gen handelt es sich vorwiegend um Flüchtlinge aus Ostpreußen und der sowzetischen Besat- zungszone. 0 Amsterdam.(dana). Die Fernsprechver- bindung zwischen den Niederlanden und Jugo- slavrien ist, wie die holländische Postverwal- tung bekannt gibt, nunmehr wieder hergestellt. Belg ra d.(dana-Reuter). In einer am Frei- tag an die amerikanische Botschaft in Belgrad übermittelten Note erklärt sich die zugoslawi- sche Regierung bereit, in Verhandlungen mit amerikanischen Behörden über die Wiedereröff- nung des Us-Informations-Büros in Belgrad einzutreten. f Washington.(dana-Reuter). Präsident Truman gab am Samstag in einer Erklärung bekannt, daß die 48 estnischen Flkchtlinge, die nach Veberquerung des Atlantiks in wel klei- nen Booten in den vereinigten Staaten ange- kommen Waren, die Erlaubnis erhalten haben, in den Vereinigten Staaten zu bleiben. 0 heutigen Tage begänne in der Geschichte des Arbeitsrechtes ein neuer Abschnitt. Die deutschen Arbeitsgerichte seien nicht mit derselben Selbstverständlichkeit entstanden, wie das bei der übrigen Rechstpflege der Fall sei, sondern es sei hier darauf ange- kommen, mit den Gepflogenheiten des ver- gangenen, volksfeindlichen Regimes ein gründliches Ende zu machen. Nach einem kurzen historischen Ueberblick über die Ent- stehung der Arbeitsgerichte ging der Mini- ster auf die Schaffung des neuen Arbeits- rechtes ein. Es sei jetzt eine seit Jahren bestehende Forderung der Werktätigen, die Arbeitsgerichte nun endlich als ständige und unabhängige Gerichte zu schaffen, die nur der Arbeitsbehörde, also dem Arbeits- ministerium unterstehen, erfüllt worden. Oberst Dawson betonte anschließend, die Bedeutung der Rechtsentwicklung, die mit der heutigen Eröffnung des Gerichtshofes ihren höchsten Punkt erreiche, könne nicht hoch genug eingeschätzt werden. Durch diese Evolution werde verhütet, daß mäch- tige Arbeitgeber einzelne Arbeitnehmer durch gesetzliche Handlungsweise unter- drücken könnten. Das Ziel moderner Zivi- lisation sei, mit den Mitteln eines demo- kratischen Staates die Gewalt durch Gesetz und Ordnung zu ersetzen. Oberst Dawson schloß mit den Worten:„Ich trage Ihnen auf, stets daran zu denken, daß Sie nicht nur Richter über einzelne Fälle sind, son- dern daß das Arbeitsgerichtsgesetzwesen in Ihrer Obhut steht. Gleiches Recht vor dem Gesetz seien die Worte, die auf den Wänden der Arbeitsgerichtskammern und in den Herzen der Richter eingebrannt sein müs- sen. Nach Ansprachen des Ministerpräsiden- ten Maier, des Oberbürgermeisters Dr. Klett und des Präsidenten des Landesgewerk- schaftsbundes, Schleicher, nahm Arbeits- minister Kohl sodann die Vereidigung der beiden Landesarbeitsgerichts- Präsidenten, Landesgerichtsrat Brennert und Dr. jur. Hommel, vor. Landesgerichtsrat Brennert nahm anschließend in seiner Eigenschaft als Landesarbeitsgerichtspräsident die Vereidi- gung der 19 anwesenden Arbeitsgerichts- Vorsitzenden aus Württemberg-Baden vor. Verkauf enteigneter Betriebe Leipzig, 4. Nov.(dana) Eine größere Anzahl von Betrieben der Kriegs- und Nazi- verbrecher, die in Sachsen enteignet wur- den, werden nach einer Vereinbarung zwi- schen den drel antifaschistischen Parteien innerhalb der nächsten Woche zum Verkauf en Private freigegeben. habe. Von Anfang an habe es den Wunsch geäußert, bei der Beratung über die Zu- kunft Deutschlands beteiligt zu werden. Belgien und Luxemburg schließen sich an Der diplomatische Vertreter Hollands in den Vereinigten Staaten, Alexander Loudon, appellierte am Freitag im Namen der Nie- derlande, Luxemburgs und Belgiens in glei- chem Sinne an den amerikanischen Außen- minister James F. Byrnes und behauptete, daß die„Großen Vier“ eine zu große Rolle bei der Schaffung der Friedensverträge spielten. Pressevertretern gegenüber er- takt zur Jagung der Außenminister Frage gehört werden klärte Loudon, die niederländische Regie- rung habe mehr als einmal darum ersucht, von Anfang an zu den Besprechungen zu- gezogen zu werden. In Anbetracht des be- vorstehenden Zusammentritts des Außen- ministerrats habe die holländische Regie- rung diesen dringenden Wunsch noch ein- mal der amerikanischen Regierung unter- breitet. Die Ansicht seiner Regierung sei mit der Luxemburgs und Belgiens identisch. Die diplomatischen Vertreter der drei Län- der in Paris, London und Moskau hätten denselben Wunsch zum Ausdruck gebracht. UN-Ausschüsse tagen Budget der Vereinten Nationen New Tork, 4. Nov.(nach dana-Reuter) Die Hauptarbeit der UN vollzieht sich zur Zeit nach der Vertagung der Vollversamm- lung in den Ausschüssen. Am Freitag un- terbreitete Generalsekretär Trygve Lie dem Verwaltungs- und Finanzausschuß vorläu- fige Angaben über die finanzielle Lage der UN. Das Budget der UN für 1947 wurde von ihm auf 23 780 000 Dollar beziffert. Se- nator Vandenberg kritisierte im Namen der SA den vorgeschlagenen Haushaltsplan, da er zu 50 Prozent der Vereinigten Staa- ten zur Last falle. Der sowietische Dele- gierte Gusew bezeichnete die Arbeitsweise des Sekretariats der UN als teilweise gera- dezu verschwenderisch und forderte die Herabsetzung des Angestelltenstabes um 30—40 Prozent, die Schließung des Londo- ner Büros und die Aufgabe des Planes, einen weltumspannenden Informations- dienst einzurichten. Nach Erledigung von Verfahrensfragen vertagte sich der Aus- schuß auf Montag. 5 Drei neue Mitglieder In der Samstagsitzung des politischen Ausschusses wurde die Aufnahme Schwe- dens, Islands und Afghanistans in die UN gebilligt. Die UN- Vollversammlung wird im Laufe dieser Woche zu einer Sonder- — Sitzung des Treuhänderrats sitzung zusammentreten, um die neuen Mit- glieder feierlich zu begrüßen. Zusammentritt des Treuländerrats Zu seiner ersten Sitzung trat am Freitag der Tręuhänderrat zusammen, der sich mit den Abkommensentwürfen Australiens, Bel- giens, Englands und Frankreichs bezüglich der Unterstellung ihrer Mandatsgebiete un- ter die Treuhänderschaft der UN zu be- schäftigen hat. Die allgemeine Debatte über diese Entwürfe wurde für die nächste Sit- zung anigesetzt. Anträge an die Vollversammlung Von der ägyptischen Delegation liegt eine Entschließung an die Vollversammlung vor, „schnellste und energische Maßnahmen“ zu treffen, um„jede Verfolgung und religiöse oder sogenannte rassische Diskriminierung“ sofort zu beenden, wobei er vlärt wird, Unter- suchungen in mehreren Staaten Mitteleuro- pas hätten ergeben, daß„Angehörige reli- giöser Minderheiten trotz des Sieges der De- mokratie weiterhin der Verfolgung und Dis- kriminierung“ ausgesetzt seien. Die Delega- tionen Indiens, Panamas und Kubas haben den Antrag gestellt, den„Völkermord“, die Vernichtung von einzelnen rassischen Grup- pen, zu einem der schwersten Verbrechen in der menschlichen Gesellschaft zu, erklären. 5 9 in letzter Minute.. — Irland von der UN abgewiesen Ros common; 4. Nov.(ap) Zu der Ablehnung des irischen Antrages auf Zu- lassung zur Mitgliedschaft bei der UN sagte der irische Justizminister Gerry Boland auf einer öffentlichen Versamm- lung, daß dies ein Kompliment für Ir- land wäre. Diese Ansicht würde von einem Großteil aller Iren geteilt werden. vereinigung Südwestafrikas mit der Union Lake Success, 4. Nov.(dana) Der südafrikanische Ministerpräsident Smuts hat, wie die französische Nachrichten- agentur AF meldet, am Montag dem Treuhänderausschuß der Vereinten Na- tionen offiziell die Eingliederung Süd- westafrikas in die Südafrikanische Union vorgeschlagen. Eine solche Entscheidung, erklärte Smuts, bedeute die formelle An- erkennung der bestehenden Vereinigung. 355 Krankenhäuser zur Verfügung gestellt Heldelberg, 4. Nov.(dana) 355 Krankenhäuser mit insgesamt 101 134 Bet- ten sind, wie die Gesundheitsabteilung der dritten amerikanischen Armee am Mon- tag mitteilte, von der eee, Mi- litärregierung der deutschen Zivilbevöl- kerung übergeben worden. Zwölf Kran- häuser für Nicht- Amerikaner— sechs für Kriegsgefangene und sechs für Zivil- internierte— und weniger als 20 Kran- kenhäuser für Armerangehörige bleiben weiterhin von der dritten Armee be- schlagnahmt. Neuer Staatspräsident in Chile Santiago de Chile,, 4. Nov.(dana- Reuter) Senor Gabriel Gonzalez Videla, der neuge- Wählte chilenische Präsident, legte am Sonntag vor dem Senatspräsidenten Ar huro Alessandri seinen Amtseid ab und wurde damit offiziell Staatspräsident. Die Mitglie- der des nèuen Kabinetts, unter denen sich drei Kommunisten befinden, wurden eben- falls vereidigt. Neues Kabinett Tsaldaris Athen, 3. November.(dana-Reuter) Der griechische Premierminister Constantin Tsal- daris überreichte König Georg am Sonntag- abend die Ministerliste seines neu gebil- deten Kabinetts. Tsaldaris selbst behält auch in diesem dritten, von ihm seit den Wahlen im März dieses Jahres gebildeten Kabinett, das Amt des Minister präsidenten und Außenministers bei. Gute Beziehungen zu Moskau Ankara, 4. Nov.(dan- ap) Der türkische Staatspräsident Ismet Inönü erklärte am Freitag anläßlich der Eröffnung der neuen türkischen Nationalversammlung, daß es keine Hinderungsgründe für freundschaft- liche Beziehungen zwischen der Türkei und der Sowjetunion gebe, unter der Voraus- setzung, daß sich die gegenseitigen Bezie- hungen auf den Geist und die Bedingungen der Vereinten Nationen stützen. Entnazifizierung nicht zufriedenstellend General Clay äußert seine Unzufriedenheit über die Ergebnisse der Entnazifizierung in Bayern Berlin, 4. Nov.(dana)„Ich bin mit den Ergebnissen der Entnazifizierung in der amerikanischen Zone nicht zufrieden, er- klärte General Lucius D. Clay, der stell- vertretende amerikanische Militärgouver- neur in Deutschland, auf einer Pressekonfe- renz am Montag und fuhr fort:„Diese Frage wird auch das Haupthema einer Konferenz mit dem Länderrat in Stuttgart sein.“ Der General sagte, daß er mit dem tech- nischen Vorgang der politischen Säuberung zufrieden sei, nicht aber mit den Ergeb- nisse, und zwar beziehe sich dies haupt- sächlich auf Bayern. Er betonte ausdrück- lich, daß die amerikanische Militärregie- rung nicht zögern werde, die Entnazifizie- rung wieder selbst in die Hände zu nehmen, sofern dies deshalb notwendig sollte, weil die Deutschen unfähig seien, sich selbst zu entnaziflzieren.„Wir werden es Sehr un- gern tun“, erklärte General Clay,„aber wir werden trotzdem nicht zögern, es zu tun.“ Angriff gegen Entnaziflzierungsmethoden München, 4. Nov.(dana) In einem offerſen Brief wendet sich der Münchner Rundfunk- komemntator Herbert Geßner gegen die am Donnerstag gehaltene Rundfunkan- sprache des bayerischen Ministers für Son- deraufgaben, Dr. Anton Pfeiffer, und er- klärt erneut, daß Pfeiffer sowie alle an- deren Abgeordneten, die 1933 für das Er- mächtigungsgesetz gestimmt haben, als Hauptschuldige betrachtet werden mussen Geßner bestreitet in dem Brief, der an alle lizenzierten Zeitungen verschickt wurde, die Behauptung Pfeiffers, daß seine Rundfunk- rede der Auftakt zu einer großen partei- politischen Aktion gewesen sei. Es gehe ausschließlich um die Frage konstruktiver oder unkonstruktiver Entnaziflzierung, und Besserung der Kohlenförderung an der Nuhr General Clay und Botschafter Murphy fliegen nach Washington Berlin, 4. November.(dana) Im Verlauf einer Pressekonferenz erklärte General Lucius D. Clay, daß er mit Marschall Sokolowsky die Frage besprochen habe, bessere Bedingungen für die deutsche Indu- strie zu schaffen, um aus der Produktion Reparationsleistungen zu erhalten. Er be- tonte, daß seine Unterhaltungen mit den Vertretern der Sowjetunion und den anderen Mächten ganz inoffiziell und tatsächlich ohne Sanktion der Regierung stattfänden. Zur Kohlenproduktion im Ruhrgebiet sagte General Clay, daß diese sich ständig bessere und zur Zeit rund 187 000 t am Tage beträgt. Ein drittel aller amerikanischen Militärfahrzeuge in der US-Zone werde zum Transport der Ernte bereitgestellt werden. Dies sei, wie General Clay hervorhob, zum Teil nur durch eine Leihgabe von Brennstoff aus der britischen Zone ermöglicht worden. Das sei eine der vorteilhaften Auswirkun- gen der Wirtschaftseinheit mit dieser Zone. um Abtransport deutscher Arbeiter Bezüglich des Abtransportes deutscher Arbeiter aus Berlin nach der Sowjetunion teilte der General mit, daß er die von den Sowjets in dieser Angelegenheit erbetene Information noch nicht erhalten habe. Ge- neral Clay ließ jedoch die Möglichkeit offen, daß diese Angelegenheit in der Dienstag- sitzung des Alliierten Kontrollrates bespro- chen werden wird. 7 Die Vorbereitungen für die Währungs- form und Neubewertung des Geldes in Deutschland zeigen nach den Worten des Generals nur geringe Anzeichen eines Fort- schrittes. Clay hob hervor, daß ihn diese Tatsache beunruhige, da dies ein wichtiger Punkt für den Zusammenschluß aller Be- satzungszonen sei. Vorverhandlungen zum Außenministerrat General Clay kündigte an, daß er am . November zusammen mit Botschafter Murphy nach Amerika abreisen wird, um mit Außenminister Byrnes Fragen zu be- sprechen, die im Zusammenhang mit der Viermächteregierung für Deutschland stehen. Diese Besprechungen sollen der nächsten Zusammenkunft des Rates der Außenmini- ster vorangehen. Der General sagte, daß alle Möglichkeiten zur Unterbringung und Abhaltung der Sitzung des Rates der Außenminister in Berlin vorhanden sind, falls sich diese dazu entschließen sollten, zu ihren Beratungen über den Friedensver- trag für Deutschland in Berlin zusammen- zukommen. darum, ob durch einen wirklich echten Rei- nigungsprozeß alle Voraussetzungen dafür geschaffen würden, daß niemals mehr all- deutsch- chauvinistische Elemente die an- ständigen, arbeitsamen und friedliebenden Massen des deutschen Volkes in eine Kata- strophe treiben können. Pfeiffer lehnt Diskussion ab München, 4. November.(dana) Dr. Anton Pfeiffer hat jetzt in einem Schreiben an die„Isar-Post“, in dem er auf den of- fenen Brief des Münchner Rundfunk-Kem- mentators Herbert Geßner antwortet, seine ursprüngliche Zusage zu einer offenen Diskussion vor dem Münchner Rundfunk zurückgezogen. In dem Schreiben heißt es u. à.:„Als Herr Geßner von 1933 an sich jahrelang freiwillig sehr eifrig in der H betätigte, hatte ich bereits zehn Jahre schärfsten Rampfes gegen die nationalsozia- listische Bewegung hinter mir. Ich war der Urheber der ersten grundsätzlichen Unter- suchung über die Hitlerbewegung. Ich hatte ungezählte Seiten an Flugschriften und Broschüren gegen den Nationalsozialismus geschrieben. Ich hatte in weit über hundert Versammlungen gegen den Nationalsozialis- mus gekämpft. Ich bin eingesperrt gewesen und hatte auch sonst allerlei durchgemacht. Und nun kommt ein 25jähriger Amnestie- Gewinnler und will einen Mann, der mehr als doppelt so alt ist wie er, zu einem Zwiegespräch sich gegenüber sehen. Ich bin bereit, mich in aller. Oeffentlichkeit über alle Angelegenheiten meines Amtes in Rede und Gegenrede zu unterhalten. mit allen,— nur nicht mit Herrn Geßner auch wenn er das Sprachrohr der Kommu- nistischen Partei ist.“ Koalitionsparteien antworten de Gaulle Bidault fordert größere Disziplin der Koalitionsminister Faris, 3. Nov.(dana-Reuter) Der Vorstoß General de Gaulles gegen die Drei-Parteien- Regierung Bidaults wurde von Sprechern der Koalitionsparteien am Freitagabend scharf beantwortet.„De Gaulle mustert alle reaktionären Kräfte, um die demokratische Verfassung, welche vom Volk ratiflziert wurde, zu vernichten“, erklärte der kom- munistische Abgeordnete Florimont Bonte. Der Generalsekretär der Sozialisten, Guy Hollet, erklärte, de Gaulles Vorschlag suche die wahre Bedeutung der Volksabstimmung zu verfälschen. Der Sekretär der Republi- kanischen Volkspartei,„Franeisque Gay, sagte, wenn die Verfassung abgewiesen wor- den wäre, hätten alle ablehnenden Par- teien sich nicht über die Schaffung einer neuen einigen können. Eine Verlängerung des„Provisoriums“ hätte die Gefahr herauf- beschworen, daß das Land in einen Ab- grund getrieben worden wäre. Bidault fordert Disziplin Ministerpräsident Georges Bidault sprach am Samstag vor einer Wahlversammliung in Roanne Mepartement Lolre). Er erklärte 0 5 u a,, daß er mit dem Weiterbestehen einer Form von Koalitionsregierung einversl an- den sei, wenn eine bessere Solidarität der Minister gewährleistet werde, als es in dem gegenwärtigen Drei-Parteien-Kabinett der Fall sei.„Alles, was ich tun kann“, sagte Bidault,„ist, daß ich bei der Bildung einer solchen Regierung auf vollständiger Diszi- plin innerhalb des Ministerrats bestehen würde. Die gegenwärtigen Streitigkeiten zwischen den Koalitionsparteien müssen aufhören.“ 5 Das Werk jüdischer Terroristen Rom, 4. Nov.(dana). Die jüdische Unter- grundorganisation„Irgun zwai Leumi“ hat, wie die französische Nachrichtenagentur AFP meldet, erklärt, daß sie für den Bom- benanschlag auf die britische Botschaft in Rom verantwortlich sei. In der Erklärung, die vom Oberkommando“ der„Irgun zwai Leumi“ durch die Post verbreitet wurde, heißt es, nach einer ergänzenden Meldung von AFP daß der Anschlag auf die britische Botschaft den Auftakt der Tätigkeit der „jüdischen miltärischen Front“ darstelle. 1 Dienstag, 3. November 1940 Dienstag, 8. November 19486 Veröttentlieht unter Militär-Regierungs-Lizenz US- WB 108. nalt: E. Fritz von Schilling und Dr. Karl Ackermann. deim, R 1, 4/8. Telefon 44 151/53 . Z. gilt Anzeigenpreisliste Nr. 2. eee eee eee ö Verantwortlich für den gesamten In- Redaktion, Verlag und Druckerei; Mann- Fostscheckkonten: Karlsruhe 380 016, Ludwigshafen a. Rh 286 743. Monatlicher Bezugspreis: RM 2,40 einschließlich Trägerlohn. Der„Mannheimer Morgen“ hat jeder der politischen Parteien seine Kommentar- spalte zu einem grundsätzlichen Artikel zur Verfügung gestellt. Der rung Verfassungs- Aussprache Auftrag dere amerikanischen Militärregle- an die Länderverwaltungen der amerika- nisch besetzten Zone, der von der französischen Militärregierung nun gleichfalls an die deutschen Verwaltungen der französisch besetzten Zone gegeben wurde, geht wohl von der Annahme aus, daß Deutschland staltung kein zentral organisierter Staat, in Zukunft in seiner staatsrechtlichen Ge- sondern ein Bundesstaat mit föderativem Charakter sein soll. Aus dieser Zielsetzung ergibt sich folgerichtig die Notwendigkeit der Schaffung von Vollverfassungen für die einzelnen Gebiete und Länder. Daraus folgert ferner, dag die zukünftige deutsche Bundesverfassung nur den Charakter einer Rahmenverfassung tragen soll. Man ist im Laufe der Diskussionen in den ver- Lassunggebenden Ausschüssen und Vollversammlungen der verfassunggebenden Par- zamente davon abgekommen, einem Verwaltungsreglement statt einer Vollverfassung das Wort zu reden. Schon der Verfassungsausschuß der vorläufigen Volksvertretung tür Württemberg-Baden hat die Frage Reglement oder Vollverfassung im Sinne der letzteren entschieden. Das Plenum der vorläufigen Volksvertretung hat sich dieser Willenskundgebung angeschlossen. Die am 30. Juni 1946 in Württemberg-Baden durch das Volk gewählte Verfassunggebende Landesversammlung hat den gleichen Auftrag an den Verfassungsausschuß der Länderversammlung gegeben. In der Plenarsitzung am 1. Oktober 1946 hat die Verfassunggebende Landesver- sammlung für Württemberg-Baden den Verfassungsentwurf, dessen Schöpfer Staats- rat Prof. Schmid, Tübingen, war, einstimmig gebilligt und beschlossen, dem württem- berg- badischen wahlberechtigten Volk diesen als Verfassung beschlossenen Entwurf zur Annahme zu empfehlen. Die Einstimmigkeit des gefaßten Beschlusses erhält re besondere Bedeutung(sie wird aueh dadurch nicht beeinträchtigt, daß in der Schluß- Abstimmung am 24. Oktober 1946 ein Mitglied von 88 anwesenden mit Nein stimmte) dadurch, daß sämtliche vier in der Verfassunggebenden Landesversammlung ver- tretenen Parteien zur ULeberzeugung gelangten, dag die für Württemberg-Baden dem Volk unterbreitete Verfassung fortschrittlichen Geist atmet und wert ist, dem Volk zur Sicherung seines individuellen und staatsbürgerlichen Lebens zu dienen, daß sie an den unvergänglichen Prinzipien der Menschenrechte, wie sie in der französischen Revolution vor mehr als 180 Jahren niedergelegt wurden, festhalten will, und daß sie daher mit gutem Gewissen dem Volk zur Annahme empfohlen werden kann. Schon in der Präambel zur Verfassung kommt der Wille zur religiösen und politischen Toleranz, der Präambel heißt: ein sakraler Teil der Demokratie, zum Ausdruck, wenn es in „In einer Zeit großer Außerer und innerer Not hat das Volk von Württemberg und Baden im Vertrauen auf Gott sich diese Verfassung gegeben als ein Bekennt- nis zu der Würde und zu den ewigen Rechten des Menschen als ein Ausdruck des Willens zur Einheit, Gerechtigkeit, Frieden und Freiheit.“ Es darf wohl gesagt werden, daß die Verfassung für Württemberg-Baden nicht aus einheitlichem Guß ist. Der ursprüngliche Entwurf der Verfassung hat im Laufe der Verhandlungen sowohl in den Ausschüssen wie im Plenum starke Korrekturen und Veränderungen durch etwa 120 eingebrachte Anträge erfahren. Es war natür- lieh und konnte nicht vermieden werden, daß die Beratungen noch sehr stark unter dem Eindruck der erlebten zwölf Jahre standen, Furcht und Hoffnung miteinander rangen. Man war der Auffassung, daß die Erfahrungen, die man mit der Verfassung von Weimar gemacht hatte, hier ihre Berücksichtigung erfahren müssen. Die am 24. Oktober 1946 in ihrem endgültigen Wortlaut beschlossene württem- derg- badische Verfassung darf aber, das kann man ihren Vätern, ohne ihnen schmei- cheln zu wollen, nachsagen, als weit fortschrittlicher und erkenntnisklarer bezeich- net werden als die von Weimar, die vielfach leider nur Deklamation blieb. Der erste Entwurf des Prof. Hugo Preuß hat später durch dialektische Kasuistik an Klarheit und konstruktiver Statik starke Einbußen erlitten. In der Verfassung von Weimar steht nicht jener, bis jetzt m. W. in keiner Verfassung eines europäischen Landes niedergelegte Satz, daß„neben dem Christentum in der Erziehung und im Unterricht die geistigen und sittlichen Werte der Humanität und des Sozialismus zur Geltung kemmen sollen“. Auch auf dem Gebiet der Sozial- und Wirtschaftsordnung kanonisiert die Ver- fassung das Recht auf Arbeit als sittliehe Pflicht. Im Zuge dieser unserer gegen- Wärtigen soziologischen Umwälzung und der revolutionären Erschütterung unseres ganzen bisherigen Staats- und Sozialgefüges ist der Satz von besonders hoher Be- deutung,„daß die Wirtschaft des Landes der Befriedigung der Bevölkerung zu dienen hat und zu diesem Zweck durch Gesetz Erzeugungs- und Bewirtschaftungsmaßnah- men angeordnet werden können. Kann der Wirtschaftszweck besser ohne Eigentum des Unternehmers an Produktionsmitteln erfüllt werden oder widerstreitet die Aus- übung des Eigentumsrechts dem Gemeinwohl, so sollen geeignete Unternehmungen und Wirtschaftszweige durch Gesetz in ihr Eigentum überführt werden“. In der Perspektive auf die Entwieklung im europzischen Raum, in dem Würt⸗ temberg-Baden ein, wenn auch sehr bescheidenes Teilchen darstellt, darf man sagen, daß durch die Verfassung für Württembergt Baden ein nicht zu unterschätzender Beitrag für den Neuaufbau des Reiches geleistet wurde. Dynastische Grenzen haben heute keine Daseinsberechtigung mehr; das Volk will leben und hat für dynastische Grenzen, die seinen Hunger nicht befriedigen und seiner Not nicht Herr werden können, keinen Sinn. Im Zeitalter des Flugzeugs, des Radios und der Atombombe sind kleine Gebietssplitter gesichtslos und lebensunfähig geworden. Es ist nicht an- zunehmen, daß durch die Schaffung von Länderverfassungen dem Willen zur Einheit des Reiches Hindernisse in den Weg gelegt werden. Die Verfassungen der Länder werden keine zentrifugale, sondern eine zentripedale Wirkung haben, wenn die Män- ner, die heute berufen sind, das Gesicht des neuen Deutschland zu prägen, in ihrem ehrlichen Willen, zu einer freien demokratischen Staatsform zu kommen, ihres Se- schichtlichen Auftrags bewußt sind und ohne Hintergedanken und ohne die Rudi- mente partikularistischer Vergangenheit Pfleger und Schützer ihres Werkes werden. Jede Verfassung wird eine leere Deklamation und ein totes Wortgeklingel sein, wenn es nicht gelingt, ihr einen fort- sehrittliehen Geist einzuhau ehen und die Staatsbürger mit einem Politisch- freiheitlichen Willen zu. erfüllen, der bereit ist, in der Stunde der Gefahr das höchste Gut jeder Kreatur, nämlich die Freiheit und die Menschenrechte, die in der Verfassung garantiert sind, mit dem Einsatz des Lebens zu verteidigen. Gustav Zimmermann(SpD), Landesdirektor des Innern. Zur Krise der Kartoffel-Versorgung Dietrich sprach im Rundfunk über die Hauptursachen Der Vorsitzende des Hauptausschusses beim Deutschen Ernährungs- und Landwirtschafts- rat, Reichsminister a. D. Hermann Diet ⸗ roh, als Verantwortlicher für die Ernäh- rungs wirtschaft beider Zonen, hat am 29. Ok- tober über die Sender Stuttgart, München und Frankfurt zur Bevölkerung über die Ur- sachen der Kartoffenot und über die einge- leiteten außerordentlichen Magnahmen gespro- chen. Leider wurde der Schluß infolge vor- zeitigen Abbruchs der Sendung verstümmelt. Wegen der allgemein großen Bedeutung der Rundfunkansprache Dietrichs bringen wir im folgenden einen Auszug der Rede. In den Großstädten des amerikanischen und britischen Besatzungsgebietes steht es um die Kartoffelversorgung außerordentlich kritisch. Zahlreiche Familien in den Städten tragen sich, worauf die Schwierigkeiten der Kartoffelversorgung zurückzuführen sind, und wollen wissen, was von den verant- Wortlichen Stellen für die Ueberwindung der eingetretenen Schwierigkeiten geschehen ist und weiterhin geschehen soll. Zunächst muß festgestellt werden, daß wir in diesem Jahr eine wesentlich schlechtere Kartoffel- ernte als im Vorjahr zu verzeichnen haben. Selbst in Bayern, wo die Erträge noch re- lativ am besten sind, ist mit einem Ausfall von ca. 15 Prozent gegen das Vorjahr zu rechnen, während in Württemberg-Baden der Rückgang vielleicht 30 Prozent oder mehr beträgt. Die Sachverständigen schät- zen hier, die Mengen, die zur Ablieferung kommen sollen, auf nur 225 000 Tonnen, gegenüber einer tatsächlichen Umlage von 336 000 Tonnen im Jahre 1945. In Hessen ist die Lage etwas besser. Bei derartig ungün- stigen Ernteergebnissen und gleichzeitiger Steigerung des Bedarfes an Kartoffeln und bei einer Vermehrung der Verbraucher durch Millionen von Flüchtlingen ist zu verstehen, daß eine kritische Situation trotz allen guten Willens und höchster Anstren- gung der beteiligten Stellen unvermeidlich ist. Eine der Hauptursachen für die schlechte Kartoffelernte ist die Unzuläng- lichkeit des Saatgutes, das früher in erster Linie aus den Saatgutzüchtereien Pommerns und in gewissem Umfange aus Branden- burg, Mecklenburg und Schlesien bezogen Wurde. Jetzt sind wir auf Saatgut aus der eigenen Ernte angewiesen, das verhältnis mäßig rasch abbaut. Der Aufbau neuer Saatgutwirtschaften wird Jahre dauern. Eine besondere Erschwerung der Kar- totkelversorgung ist in den letzten Wochen dadurch entstanden, daß die Transportmit- tel nicht ausgereicht haben, die Ernte zu bewegen. Es fehlte an Lokomotiven und Güterwaren und an ausreichendem Perso- nal der Reichsbahn. Das Direktorium des Länderrates hat beschlossen, allen Trans- porten, die der Ernährung dienen, die erste Priorität allgemein einzuräumen. Ferner hat die Militärbehörde den Umlauf der von ihr benutzten Eisenbahnwagen beschleunigt und ebenso die Beschleunigung des Umlaufs al- ler anderen Güterwagen angeordnet. Außer- dem hat die Reichsbahn sich verpflichtet, in den Wochen, beginnend mit dem 28: Ok- tober, 5000 Waggons, beginnend mit dem 4. November, 7000 Waggons und beginnend mit dem 11. November, 6000 Waggons für den Kartoffeltransport ausschließlich be- reitzustellen. 5 5 l Die Militärregierung unterstützt uns auf das nachdrücklichste beim Kartoffeltrans- port. 2500 Lastwagen mit Anhängern stellt sie zur Verfügung. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsminister der drei Länder der US-Zone sollen einen besonderen Be- auftragten bestellen, der mit einem Offi- zier der Militärregierung in jedem Land zu- sammenarbeit, um den zweckmäßigen Ein- satz der amerikanischen Armeekraftwagen zu gewährleisten. Ich bin weiter dahin- gehend unterrichtet worden, daß die ame- rikanische Armee ungefähr 15 000 Reifen zur Verfügung stellt. Eine außerordentlich große Zahl von gebrauchten Reifen wird uns weiterhin überlassen. Zum Schluß seiner Rundfunkrede richtete Dietrieh einen eindringlichen Appell an die Bauern, das ihrige zur Ueberwindung der Ernährungskrise und zum Schutze der städtischen Bevölkerung vor dem Hunger zu leisten. U. a. sagte er: Die Kartoffelver- sorgung der großen Städte ist so ernst, daß von allen Beteiligten rückhaltlose Förde- rung und Unterstützung erwartet werden muß. Wenn es nottut, muß auch einmal einige Stunden länger oder am Samstag- nachmittag oder am Sonntag gearbeitet werden, damit der zur Verfügung stehende Transportraum voll ausgelastet und rasche- stens in Umlauf gesetzt wird. Die gegen- wärtige ernste Ernährungslage birgt über den Tag hinaus große Gefahren in sich. Sie ist geeignet, den Gegensatz zwischen Stadt und Land zu vertiefen und damit unserem schwer um seine nackte Existenz ringenden Volke neue Wunden zuzufügen. Die Stadt- bewohner müssen Verständnis haben für die Tatsachen, daß wir in diesem Jahr nun ein- mal eine schlechte Kartoffelernte zu ver- zeichnen haben, und daß der Bauer nicht mehr abliefern kann, als er erzeugt. Der Bauer muß aber auch einsehen, wie schwie- rig die Lage der städtischen Bevölkerung ist, die sich nun seit vielen Monaten mit bescheidenen Lebensmittelrationen abmühen muß. Er muß daher seine Pflicht erkennen, alle seine Erzeugnisse pünktlich und voll- ständig abzuliefern, um die ernste Ernäh- rungslage weitester Kreise der nichtbäuer- lichen Bevölkerung zu mindern. Wenn alle, die guten Willens sind, ihre Pflichten erken- nen und danach das Aeußerste tun, dann wird und muß es auch möglich sein, die Kartoffelversorgung in Stadt und Land be- friedigend durchzuführen: Die Bauern müs- sen an Kartoffeln alles heranfahren, Was sie irgendwie können, und die Kartoffeln nicht einmieten oder einkellern.“ Aus.. NME. — d ⁵⅛˙Ü5 Stromkrise in Berlin Berlin, 3. Nov.(dana) Radikale Strom- bewirtschaftungsmagnahmen durch den Magistrat fordert der Berliner„Telegraf“ in selner Sonntagsausgabe. Gleichzeitig stellt er die Forderung nach Lieferung von Stein- kohle aus dem Ruhrgebiet und von Fern- strom aus der sowjetischen Besatzungszone. Die Ursache der Stromkrise sieht der„Te- legraf in dem„Leistungsengpaß“, der durch Demontagen entstanden sel, und in dem „Kohlenpaß“. Das Blatt rechnet bei wei⸗ terem Zusamenschrumpfen der Kohlenvor- räte mit dem Zusammenbruch der Strom- versorgung Berlins.„Die Schwierigkeiten bei der Bewag haben sich weiter verschärft“, schreibt der„Tagesspiegel“.„Die Kohlen- vorräte in den Kraftwerken Charlottenburg, Moabit, Rummelsburg, Spandau, Wilmers- dorf, Steglitz und Schöneberg sind zu Ende. Die Werke werden in den nächsten Tagen stillgelegt. Damit steht die Berliner Strom- versorgung vor einer Krise, die einem Zu- sammenbruch gleichkommt.“ „Spaziergang als 88- Oberstleutnant“ Stuttgart, 4. Nov.(dana) Ein Mann in voller Uniform eines SS-Oberstleutnants, ge- schmückt mit Nazlorden, ist nach Mitteilung der Landespolizei in Stuttgart am 1. No- vember verhaftet worden, als er auf einer Straße in Geschwend bei Backnang, spazle- ren ging. Der verhaftete„Ss-Oberstleut- nant“, der in das Stuttgarter Kriminalge- fängnis überführt worden ist, gab ab, daß er die Uniform seinerzeit von Martin Bor- mann bekommen habe. Der Verhaftete wird auf seinen Geisteszustand untersucht werden. Japan feiert Verfassungstag Tokio, 4. Nov.(dana- Reuter) In einer feierlichen Sitzung des japanischen Ober- hauses verkündete Kaiser Hirohito die neue Verfassung. Der Ministerpräsident, der Prä- sident des Oberhauses und ein Sprecher des Unterhauses verlasen anschlieſend ihre Ant- wortreden. In der Diplomatenloge wohnte fader amerikanische Vertreter und Vorsitzende des Alliierten Kontrollrates für Japan, Ge- orge Atcheson, dem Staatsakt bei. f Unruhen in Triest Triest, 4. Nov.(dana) Zum erstenmal seit zwel Monaten brachen hier wieder Un- ruhen aus, als am Sonntag die Italiener den 28. Jahrestag der„Befreiung“ Triests von der österreichischen Monarchie feierten, ein Tag, den die hier ansässigen Slowenen als den Beginn ihrer„Sklaverei“ betrachten. 8 N N SCHWEINFURT Schweinfurt am Main, die Stadt der In- dustrie wie des behäbig- fränkischen Bürger- idylls, zählte im Jahre 1939 etwa 45 000 Ein- wohner. Heute leben 26 000 Einwohner in der durch 16 Angriffe schwer zerstörten Stadt. Die Kugellagerwerke, die Motoren- und Farbfabriken gaben 20 000 Arbeitern Brot und Arbeit, 3000 bis 4000 Menscben werden heute in den beschädigten oder 1g. duzierten Betrieben beschäftigt. Die Stadt ihre Verwaltung und ihre Menschen stehen vor der Frage: industrieller Wiederaufbau oder bukolische Idylle, Industriestadt oder Landstadt. Beide Möglichkeiten scheinen auf den ersten Blick denkbar: das reiche, üppige Hinterland der Stadt läßt vermuten, daß Fchweinfurts Entwieklung von der al- ten freien Reichsstadt(1150-1803) über das Industriezentrum am mittleren Main(etwa seit den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts) zum, wenn schon beschei- denen, aber gesunden Landstädtchen führen könnte. Auch sind die Zerstörungen der In- nenstadt nicht so total, als daß an einen Wiederaufbau nicht zu denken wäre, wenn⸗ schon die zukünftige Karte des Stadtgebie- tes so manchen weißen Flecken dort auf- weisen wird, wo prächtige Bürgerhäuser standen. 1 Sehr glktiv geht man schon jetzt, dank der Initiative der Stadtverwaltung, dank aber auch des Fleiges und der eingewurzel- ten Lebensbejahung des Franken, an die Aufräumungsarbeiten. Es wird gehackt und Segraben, Wände werden errichtet, Häuser etwas phantastisch, aber immerhin zusam- mengeflickt; ja selbst am Feierabend sieht man nicht selten die ganze Familie Hand anlegen am Wiederaufbau des eigenen Heimes, nachdem man den Forderungen nach allgemeinem Aufbau tagsüber nach- gekommen ist. Das wunderbare Rathaus ist völlig erhalten, die Hauptstraße der Stadt ist wenig zerstört und so sauber wie freund- lich— kurz, man ist versucht, von diesen äußeren Eindrücken her die Zukunft Schweinfurts friedlich und optimistisch zu betrachten, wenn nicht.. wenn Schwein⸗ furt nicht eben doch Industriestadt und hauptsächlich Industriestadt gewesen wäre. Und die wirtschaftliche Lage der Stadt wird das Problem der nächsten Jahre sein, ein Problem, das sich keineswegs nur auf Schweinfurt, sondern darüber hinaus auf ganz Deutschland auswirken wird. Die Kugellagerfabriken, ebenso Wie die Motorenfabriken, deren Produktion haupt- sächlich auf Fahrradzubehör eingestellt ist, sind schwer geschädigt durch die Bomben- angriffe, die Weiterführung der Betriebe durch Mangel an Kohlen- und Eisenliefe- rung überhaupt in Frage gestellt, gar nicht zu reden davon, daß man die Produktion der angeführten Werke als„kriegswichtig“ bezeichnet und somit verdächtigt. Es hieße aber den deutschen, ohnehin äußerst schwie- rigen wirtschaftlichen Wiederaufbau nicht nur gefährden, vielmehr unmöglich machen, Würden alle die Werke, die im historischen Augenblick des Krieges auf Kriegsproduk- tion umgestellt wurden, heute geschleift oder auf ein nicht lebensfähiges Minimum an Produktionsleistung beschränkt werden. Herbert Hoover, ehemaliger Präsident der SA, hat nach seiner Deutschlandreise sehr Klar formuliert, daß es nicht denkbar sei, ein derart industrlalisiertes Land wie Deutschland zum Agrarstaat umzuwandeln. Und was dieser weitblickende Wirtschaftler für Deutschland im großen und ganzen fest- stellt, das gilt ebensosehr für jede ein- Ine deutsche Industriestadt, selbst wenn sie, wie Schweinfurt, inmitten wogender Ge- treidefelder und heiterer Rebhänge liegt. Die Situation des Arbeiters in Mainfranken liegt vielleicht besonders günstig. Verfügt er doch zumeist über ein Häuschen und et- was Land, dessen Erträgnisse ihm über die ärgsten Krisenzeiten hinweghelfen. Wie lange aber kann er aus dieser Reserve schöpfen? 20 000 in den Werken beschäftigten Ar- beitern und Angestellten im Jahre 1938 stehen 3000 heute Tätigen gegenüber. Ueber kurz oder lang muß sich diese schwere in- dustrielle Reduzierung bedenklich auswir⸗ ken. Der Wiederaufbau der Stadt wie der Gemeinde würde jedoch Illusorisch, wenn man ihr die wirtschaftliche Basis versazte, die allein die Garantie ihrer Zukunft be⸗ deutet. Hella Zintgraff- Grosse, Neue Wege des Studierens ITmmatrikulatlonsfeler der Mannheimer wirtschaftshochschule In der Aula der neuerrichteten Mann- heimer Wirtschaftshochschule vollzog am Montagvormittag der Leiter der Anstalt, Professor Dr. Waffenschmidt, im Rah- men einer Immatrikulationsfeier und in An- wesenheit staatlicher und städtischer Ver- treter sowie amerikanischer und deutscher Gäste die Verpflichtung der Studenten- schaft. Professor Waffenschmidt gab mit einem tiefgründigen Vortrag über den„Sinn des Studierens“ der feierlichen akademi- schen Stunde das geistige Fundament. Seine von faustischen Zweifeln und inbrünstigem Suchen nach Ueberbrückung der ewigen Gegensätze zwischen Denken und Leben, zwischen der Ideenwelt des Wissens und den Gegebenheiten des realen Seins prall erfüllte Rede wandte sich mit deim ganzen Ernst des verantwortungsbewußten Gelehr- ten an die seiner führenden Hand an- vertraute bildungshungrige Jugend. Angesichts der heutigen Situation Deutsch- lands ergeben sich auch für den studieren- den jungen Mensche, vielfache Probleme und Gefahren, die es zu lösen und zu bannen gilt. Der Drang nach Bildung, diese gewaltige und— in richtige Bahnen ge- lenkt— nutzbringende Kraft muß davor bewahrt werden, in Bildungsrummel auszu- arten. In unserm die Menschenhand weit⸗ gehend ausschaltenden Zeitalter der indu- Striellen Mechanisierung muß eine vernünf- tige Synthese zwischen Arbeit und Studium angestrebt wei den, wie sie ähnlich bereits in dtem aus der Not geborenen Werkstuden- tum vorgedacht worden ist. Die neue Hoch- schule soll, wie Professor Waffenschmidt erklärte, nicht dumpfem Brotstudium oder klüchtigem Liebhaberstudium dienen, son- dern jeder Schüler soll sich hier; nach ern- ster Prüfung, seiner Veranlagung und Nei- gung entsprechend, auf den künftigen Le- bensberuf vorbereiten. Vor allem müsse das Studium den jungen, bildungsbeflissenen deutschen Menschen zur Entkrampfung von Haß und Neidinstinkten führen und den sduberen Weg der Wahrheit und geistigen Freiheit gehen. Ohne nationale, rassische oder standesmäßige Unterschiede zu ma- chen, wird die neue Hochschule als Bil- dungsanstalt der Allgemeinheit dienen. Im Hinblick auf die durch den Zusammenbruch einer verbrecherischen Tyrannis verursachte materielle Verelendung des deutschen Volkes warnte Professor Waffenschmidt die heißen Herzen der Jugend vor Uebermut. Es sei kein Grund, zu verzagen, es müsse die Tu- gend des Wartens geübt werden, und nötig sei, das Studium ohne Dünkel und An- mahgung zu führen, um das Vertrauen der Welt wiederzugewinnen. Eines Tages werde man dann erkennen, dag wir dieses Ver- trauens wert und würdig sind. f Nach der vorgenommenen feierlichen Ver- pflichtung der Studierenden auf die Gesetze der Hochschule stattete Professor Waffen- schmidt den staatlichen und städtischen Be- hörden und Aemtern den Dank für die groß- zügige Unterstützung bei der Verwirk⸗ lichung des Planes der Hochschulerrichtung ab, die ein schönes Zeichen dafür sel, dag die vielgeschmähte Bürokratie doch auch Positives zu leisten imstande sei. Oberbürgermeister Braun richtete zum Schluß einige herzhafte Worte der Ermun- terung und Ermahnung an die Studenten- schaft. Er sei Überzeugt, daß die Jugend trotz aller Entbehrungen und Schwierig- keiten doch ihren Weg finden werde, auch wenn er noch so steinig sei. Es sei aller- dings notwendig, jede Stunde der rasch ent- schwindenden Studienjahre zu nützen, um allmählich zu ganzen Persönlichkeiten her- anzureifen, Unter dem Beifall der Ver- Dien ge 3. 0 Ori: gende nimmt vegs tragen Mitme zu erh manch. füllten für die Siedep ruhige befreie ziehter Ein Karl. versch. und m chen, versuc! versch. alte A izt nic fut er nur ge Gesich „eh 8 — 2 Boddde weise Mediz. aber 2 Au N Dur tür die 11000 techne Ware Gründ, diesem umt 2 Karten hre G Ursach Vorkel kechtie erhalte In d mer an gehen männis rendan- Mannh Walk, Die tur(D- heimer Vertret die Fe reicher Den ab die der 194 Brände and. 1“ gkeit den be Wie! Staats! 14. Au für die britisel kanntg dem 2 amtlicl denteil Ges geblich deg M Er arb un Sle sehnell nal-Idl in Ker Ihre Kutzne Die Adam Sandhe Das J Nes und Fi Poststr ken get a eruer sammlung nahm Oberbürgermeister Braun dann die neue Wirtschaftshochschule im Namen der Stadtverwaltung unter seinen Schutz. 5 Mozart und Haydn waren ebenfalls zu Gast geladen. Ihr Genius(mit Liebe be- schworen von der Quartett-Vereinigung des Nationaltheaters) gab der Feier die musi- kalisch- künstlerische Weihe. S. O. E. Hellmuth Hideghéti An Stelle des allgemein erwarteten Wal- ter Rehberg stellte sich den vielen Kunstfreunden, die sich zu einer Beethoven- Morgenfeier im Astoria- Theater eingefunden hatten, ein verheißungsvoller Pianist vor, der aus der Schule des bekannten Päd- agogen Waldemar Lütschg hervorgegangen ist: Hellmuth Hide gheti. Was bei ihm in seiner Darbietung der F.-dur-Sonate op. 10 zunächst angenehm auffiel, waren üuhberste Sauberkeit und energische Rhyth- mik. Das persönliche Empfinden trat sehr ausgeprägt in den viel gespielten c-moll- Varationen hervor, deren jede einzelne un- ter seinen Händen nach Tonabstufung un agogischer Schattierung individuelles Ge- Präge annahm. Sehr sympathisch, geradezu vorbildlich berührte die kaum zu überbie- tende Ruhe in der Handhaltung, sowie der Verzicht auf jede überflüssige, rein äußer- liche Geste, Der Plastik des Spiels, der Aus- prägung der einzelnen Phrasen und der Gliederung, nicht zuletzt der minutiösen Sauberkeit in allen Passagen zulieb wird der Pedalgebrauch auf ein kaum zu unter- bietendes Mindestmaß eingeschränkt. In der e-moll-Sonate op. 90 nimmt er den Schlußsatz wesentlich beschwingter, aber auch gelöster als üblich, das Rondo der Waldstein-Sonate beginnt Hildeghéti ziem- lich ruhig. Das Publikum, das der vielver- spreghende Künstler ersichtlich immer mehr in seinen Bann zwingt, will nach dem anstrengenden Programm noch Zugaben er- trotzen. Hildeghsti fühlt aber ein Mehr als zuviel und widersteht der Versuchung, das Gebotene nachträglich abzuschwächen. Er 1 sich mit dem wohlverdienten Bei- All. ch. „Totentanz in Heidelberg Die Auseln andersetzung mit Leben und Sterben, be vegt offenbar die Dichter der gan- zen Felt, und damit Hand in Hand geht, durch das Thema verführt und durch die Angst vor„handfester“ Dramatik bedingt, dle Neigung zur lyrischen Perspektive allem Ge- schehen gegenüber, die Entdramatisierung des Schaustückes. In starkem Maße treten diese Merkmale bei Marie-Luise von Kaschnitz „Totentanz“ in Erscheinung, einem Denk- mal den unbekannten Toten des vergangenen Krieges, die unter Mauern begraben würden und elend verbrannten, Das Stück spielt im Jahre 1960, da eine Jugend im neuen Aufbau der Städte, deren Mahnmale, die noch ragen- den Ruinenfelder, allenthalben in den Himmel starren, aufgewachsen ist. Die neue Genera- tion möchte sich abwenden von, einer Ver- gangenheit, die sie nur noch vom Hörensagen kennt, die sie für schuldbeladen hält, ohne steh doch aus dem Banne dieser Vergangen- heit lösen zu können: denn da ragen allent- halben Trümmer und die Toten geistern um die Stätten des Verderbens, Sie werden zwei zungen Menschen, einem liebenden Paar, deut- lich, und während der junge Mann das Leben gewinnt, verfällt das Mädchen dem Totenreich und den Toten, denen es erst seine Habe, dann sich selbst hingibt, um der Erlösung willen, deren diese schuldlos-schuldigen Toten im Reiche der Schatten harren. * Ein schweres, schweres Thema. So schön einzelne Stellen lyrisch durchgeformt sind, so bleibt thematisch als auch formal manche Frage und mancher Wunsch offen. Diese Dich- tung gehört vielleicht im kleineren Rahmen vorgetragen. Von Bühnenwirkung kann keine Rede sein, da das Manuskript vermutlleh auch nicht für die Bühnen gedacht und geschrieben ist. Der Regisseur, Gerhard Mauz, brachte denn auch den„Totentan:“ ganz im Sinne eines Requmems und mit sparsamsten Akzenten zur Aufführung. Anette Schleler macher und Rudolf Günther sind das junge Liebes- Paar, das von„dem Alten“(Toni Ber 19), einer Figur zwischen den Reichen der Toten und der Lebenden in die Geisterwelt gefübrt Wird. Aus dem Reich der Abgeschiedenen werden besonders eindrucksvoll die Figur des zungen Mädchens: Hildegard Fæanzmann und die des Soldaten, dem Jochen Blume Kontur und ans Herz rührende Gestalt gab. Das Bühnenbild Helmut Noetzoldts hätte man sich ausdrucksvoller gewünscht. Z. G. Neue FEilmlizenz. Die Lizenz zur Herstel- lung von Flimen in der amerikanischen Zone wurde; wie Erich Pommer, Chef der Filmpro- duktion in der amerikanischen Zone mitteilt, dem Verwaltungsdirektor der großhessischen Schauspielbühne in Wiesbaden, Georg Fie- binger, und dem Regisseur des gleichen Theaters, Karl-Heinz Stroux, in Aussicht gestellt. Nach Meinung von Erich Pommer kann mit der Eröffnung der Filmwerkstätten etwa zu Beginn des kommenden Jahres ge- rechnet werden,(dana) Das Deutsche Eck wird umgestaltet. Zur Neugestaltung des„Deutschen Eck“, das durch Bombenangriffe während des Krieges zerstört worden war, ist vom Gouverneur der fran- zö6sischen Militärregierung für Rheinland-Hes- sen-Nassau, de Boislambert, ein Ideenwettbe- werb ausgeschrieben worden, an dem sich alle Architekten der französischen Zone beteiligen können.(dana). 5 5 In wenigen Zeilen Die Schauspielerin Elisabeth Flleken⸗ schildt wurde in Bremen unter dem Ver- dacht der Fragebogenfälschung in Haft ge- nommen. Sie wird sich vor einem Militärge- rieht zu verantworten haben.(dana) In der philosophischen Fakultät der Un- versität Frankfurt wurde Dr. Adolf Jensen zum ordentlichen Professor für das Fach der Völkerkunde ernannt, Prof. Or. Max Des- soir wurde ein Lehrauftrag für Philosophie erteilt.(dan Der bekannte Gelehrte und Geschichts- professor Dr. Friedrich Meinecke feierte am 30. Oktober in Berlin seinen 84. Geburts- tag. Trotz seines hohen Alters hält Profess Meinecke seit kurzem wieder zwe wöchentlich Vorlesungen für fortgeschrittens Studenten und Dozenten,(dane) 2 Ab Wahl die. Bade 1. Al die statt. 8 in vorsc sind kreis aussc den. Wahl nete. Wahl! hüng nach mit aukge tag, f dei Der enth: 2. In in er Rufn. Woh re 3. De von oder (Ken den laute Sltten gege! Nam 4. D. in 6 Unter 5. In und mäck den dem Anst Fehl Unte traue 9. D teien allen Nr. 1 Nr. 2 Nr. 3 Nr. 4 Die gebe en eng T In- ger Ein- r in örten ren- itern eben r 1g- tadt ehen bau oder einen iche, uten, 1 al- r das etwa enen chei-· hren r In- inen enn- ebie- auf- juser 1 dank dank rzel- die und auser Sam- sieht and enen ngen ach- is ist Stadt und lesen runft h 2u vein- und väre. wird ein auf auf die upt- t ist, ben; riebe iefe- acht ction atig“ iege wie- gicht en, chen 1ů—ů— 8 duk⸗ leift num den. der sehr Sei, wie deln. tler fest- Ine Sie, Ge- iegt. ken kügt et- die Wie erve Ar- 1938 eber in- wir⸗ der enn Ats, be⸗ 2e. — oten Ubrt enen des ann me gab. nätte G. stel- Zone pro- teilt, en- Ver- ge· ge- Uni- sen der es phle hts- erte irts⸗ 880 f N Dienstag, 5. November 1846 85 N 8 ö N 2 eee* e ee 8 9 5 2 f— Film- Rundschau 10 OEG-Wagen verbrannt Vorsicht, ansteckend! Originale sind Menschen, die sich durch rgendeine Besonderheit auszeichnen. Man uümmt ihnen diese Besonderheiten keines- pegs übel, im Gegenteil, denn manchmal tragen sie sogar dazu bei, das Leben ihrer, Mitmenschen— bewußt oder unbewußt zu erheitern. Oder ist es nicht so, daß manchmal ein witziges Wort in einer über- füllten Straßenbahn oder beim Anstehen für die letzte Zuteilung die bereits auf dem Siedepunkt angelangten Gemüter sich pe- muhigen läßt und je nach Temperament ein befreiendes Lachen oder Lächeln, die Ge- zichter wieder in freundlichere Falten legt. Ein solches) Original ist mein Freund Karl. Seine trockenen Bemerkungen in den ſerschiedenzten Situationen sind Legion, und man kann nicht anders, man muß la- chen, wenn er einem, der ihn zu belehren versucht, mit hochgezogenen Augenbrauen verschmitzt antwortet:„Du musch doch en alte Aff kä Gsichter schneide lerne“. Karl izt nicht auf Rosen gebettet, aber jammern ut er grundsätzlich nicht, sondern er meinte gur gestern in einem Freundeskreis, als die gesichter sich gar nicht aufhellen wollten: „eh glab, ihr habt die Elefantekrankheit!“ 22—„Hajo, weil ihr die Rissel bis uff de Boddem hänge losst.“ Das Lachen, das diese weise Feststellung begleitete, ist die beste Medizin gegen diese zwar nicht gefährliche, aber zeitbedingte Erscheinung. H. o. Auslieferung der Teigwaren Durch die Erhöhung der Teigwarenration tür die 94. Zuteilungsperiode auf insgesamt oo Gramm(für Erwachsene) ist damit zu technen, daß die restlose Auslieferung der Ware an die Verbraucher aus technischen gründen eine Verzögerung erleidet. Aus ddesem Grunde hat das Landesernährungs- amt angeordnet, daß die entsprechenden Kartenabschnitte bis zum 24. November 1946 hre Gültigkeit behalten. Es besteht keine Ursache zur Beunruhigung, denn es sind Vorkehrungen getroffen, daß alle Bezugsbe- zechtigten die ihnen zustehenden Rationen erhalten werden. Kleine Umschau In der öffentlichen Sitzung der Spruchkam- mer am 9. November(vorm. 8.30 Uhr in E 4, 13) gehen zur Verhandlung: Andreas Menne, kauf- männischer Angestellter, Mhm.-Rheinau, Her- rendand 42; Wilhelm Grünewald, Kaufmann, Mannheim, Böckstraße 8, und Emma Grüne- wald, Hausfrau, Mannheim, Böckstraße 6. Die Deutsche Allgemeine Nachrichtenangen- ux DANA) hat im Verlagsgebäude des„Mann- heimer Morgen“(Redaktion) eine ständige Vertretung eingerichtet, die telefonisch über dle Fernsprechnummern 441 51441 53 zu er- reichen ist. Den Anlaß zu der Feuerverhütungswoche gab die Tatsache, daß von Januar bis Septem- der 1946 in Württemberg-Baden insgesamt 709 Brände, darunter 179 Großfeuer, entstanden and. 178 dieser Bründe waren suf Unvorsich- tigkeit zurückzuführen. Der entstandene Scha- den beträgt 5 Millionen Mark. Wichtig für Flüchtlinge. Mit Erlaß des Staatskommissars für Flüchtlingswesen vom 14. August 1946, Nr. 432, sind die Richtlinien für die Rückführung der Evakuierten in die britisehe, französische und russische Zone be- kanntgegeben worden. Wir verweisen in die- zem Zusammenhang alle Betroffenen auf die amtliche Bekanntmachung in unserem Anzei- lenteil. 5 5 Gesucht wird Karl Roslmair, der an- leblich ein Rauchwarengeschäft in der Nähe deg Münchener Hauptbahnhofs besitzen soll. Er arbeitete als Mechaniker auf dem Flugplatz uu Gießen. Nach seiner Auffindung ist auf dehnellstem Wege das Zentralamt für Krimi- nal-Identiflzierung München, Türkenstraße 4, in Kenntnis zu setzen. mren 80. Geburtstag felert Frau Kutzner, Beilstraße 12. Die goldene Hochzeit begehen die Fheleute Adam und Marie Steinmann geb. Michel in Sandhofen, Leinpfad. Das Fest der goldenen Hochzeit feiern am J, November die Eheleute Gottlieb Schön 1 und Frau Rosina geb. Bäumlisberger, Käfertal, Poststraße 6. Marie Capitol:„Tropische Abenteuer“ Wenn auch ein nicht ganz den Tatsachen entsprechendes Plakat(das Bild einer gut proportionierten schönen Frau) den Be- suchern einen aufreizenden Abenteurerfilm verspricht, so braucht er es nicht zu be- dauern, wenn dies nicht der Fall ist. Denn für den Besucher öffnet sich in diesem Film eine neue, ihm unbekannte Welt. Sitten und Gebräuche der Eingeborenen in Afrika wechseln mit herrlichen, uns fremd anmu- tenden wildreichen Landschaften. Von Af- rika geht es weiter nach Indien, dem Land mit vielen Geheimnissen und seltsamen, fa- natischen Kulten. Eine Schlangenbeschwö- rerin erlebt man, deren Zeremonien dem Publikum förmlich„die Haare zu Berge“ stehen lassen. Allerdings war der Vorfilm, der über das Schaffen Michelangelos, Auf- schluß gab, weltaus interessanter und lehr- reicher. 5 Ka Wei. Palast Theater:„Gaslicht und Schatten“. Diese recht düstere Geschichte von Vor- urteil und Kastengeist im Gartenlauben- stil spielt in England. Sie wird noch um einen Schein verdunkelt durch die eigen- tümliche Auffassung englischer Regie, selbst die lichtvollen Augenblicke im Halbdunkel widerzuspiegeln. Der für unsere Begriffe veraltete Stoff wäre erträglich, wenn man ihn zu einer Satyre verarbeitet hätte. So bleibt eine sentimentale dickflüssige Hand- lung ohne jegliche Kraft. Selbst die Dar- steller, unter ihnen stechen Phyllis Cal vert und Margarete Scott besonders her- vor, sind in eine süßliche Verhaltenheit hineingezwungen. Hm. Radio Stuttgart sendet Dienstag, 5. November: 10 00 Uhr: Schulfunk: „Alaska“, 10.30 Uhr: Klaviermusik von Chopin. 11.30 Uhr: Landfunk mit Volksmusik. 18.45 Uhr: Englisch für Erwachsene. 20.00 Uhr: Jugend- stunde. 21.00 Uhr: Zur Entwieklung des demo- Kratischen Gedankens. 21.30 Uhr: Wie hören Sie Musik? Mittwoch, 6. November: 10.00 Uhr: Hörspiel: Fredrich Ebert. 1243 Uhr: Volkslieder aus Schwa- ben. 15.00 Uhr: Alte Bücher. 18.30 Uhr: Perlen der Literatur. 20.00 Uhr: Opernklänge. 21.00 Uhr: Hörspiel:„Station im Eismeer“, 5 Aus der Arbeit der Unfallberufs- 5 genossenschaften In Württemberg-Baden sind 2 052 000 Be- rufstätige durch Zwangsmitgliedschaft in einer der 26 Berufsgenossenschaften, deren jährlicher Mitgliedsbeitrag von den Arbeit- gebern bezahlt wird, gegen Unfall ver- sichert. In der Zeit von Juli bis September 1946 wurden für Unterstützungen, ärztliche Behandlungen usw. an 66 896 Arbeiter 5 485 087 RM. gezahlt und 88 212 RM. für Verbesserungen der Arbeitsplätze aus- gegeben. In der Berichtszeit waren 13 349 Unfälle zu verzeichnen, von denen 268 töd- lich verliefen und 1428 ernsterer Natur Waren. Zum Sozialversicherungsgesetz Vor einigen lagen wurde vom Direk- törium des Länderrates ein Sachverständi- genausschuß damit beauftragt, zu dem vom Kontrollrat ausgearbeiteten Entwurf eines Gesetzes zur Neuordnung der Sozialver- sicherung ein Gutachten auszuarbeiten. Dieses Sachverständigengutachten ist nun- mehr dem sozialpolitischen Ausschuß des Länderrates zugeleitet worden, der mit auhberster Beschleunigung seine endgültigen Vorschläge dem Ministerpräsidenten zu- leiten wird, damit an Hand des vopliegen- den Materials die dem Kontrollrat zu unter- breitenden Beschlüsse gefaßt werden kön- nen. Mit dem Erlaß des Gesetzes durch den Kontrollrat dürfte demnach in naher Zu- kunft zu rechnen sein. Aerzte zur Reform der Sozial- versicherung Eine einheitliche Versicherungsgesetzge- bung für ganz Deutschland befürwortete der nord westdeutsche Aerztekammeraus- schuß auf einer Tagung, die sich mit der Reform der Sozialversicherung befaßte. Der Ausschuß wies darauf hin, daß die Reform den Bedürfnissen der Versicherten nur dann entsprechen würde, wenn diese selbst durch berufene Vertretungen gebührenden Einfluß nehmen könnten. Die Neuordnung Neue Bauweise gefordert Bedeutender Vortrag im B. d. A. i Vergangenen Mittwoch lud der B. d. A. zu einem Vortrag über Typenbauten und Nor- men-Bauweise im Saale der Mannheimer Industrie- und Handelskammer ein. In seinen einleitenden Worten führte der Vor- sitzende der Kreisgruppe Mannheim des B. d. A., Architekt Leonhardt, aus, daß es nach dem ersten Weltkriege 6 Jahre ge- dauert hätte, bis die ersten privaten Bau- gesuche genehmigt worden wären. Schon vor dem Kriege hätte eine Wohnungsnot be- standen, die durch die Zerstörungen und den Zustrom der Flüchtlinge ins Unerträg- liche gestiegen wäre. Aber trotz dieser Not müßten heute architektonisch und städte- baulich tragbar Dauerbauten und keine pro- visorischen Behelfsbauten errichtet werden. Anschließend sprach der auch in Mannheim nicht unbekannte Architekt Balzer, Frank- furt, Entwurf der Ortskrankenkasse), über die von ihm angestellten Untersuchungen von Typenbauten für Wohnungszwecke und seine Erfahrungen mit den von ihm durch- geführten Normenbauweisen. Er wies an Hand von einfachen Beispielen nach, daß an einen Wiederaufbau mit den bisherigen Mit- teln wegen des Materialmangels und der ungenügenden Kapazität unserer Bauindu- strie nicht gedacht werden kann. Er er- klärte, daß die bis jetzt in England und den USA mit der Reihenfertigung von Häusern errungenen Erfolge für uns beispielhaft sein müßten und wir auf diesem Gebiete vom Auslande viel lernen könnten. So hätten in der USA 30 Firmen schon über 150 000 Montagebauten erstellt und es gäbe dort Serienauflagen mit über 20 000 Häusern. Das beste Modell, ein Gemischbau aus Alu- minium mit Isolierplatten, Holz und mit Gipsverputz im Innern, hätte bis jetzt Eng- land hervorgebracht. Er selbst würde schon seit Jahren bei seinen Entwürfen mit einem Raster arbeiten und auf die Verwendung von genormten Bauelementen, die serien- mäßig in der Fabrik hergestellt und von Sozialpolitische Umschau dürfe jedoch erst vorgenommen werden, wenn die endgültige politische Gliederung Deutschlands feststehe. 14 Der Selbstverwaltung der Versicherungs- träger muß, wie weiter festgestellt wurde, die Selbstverwaltung der Aerzte gleichbe- rechtigt gegenüberstehen. Ein Abhängig- Keitsverhältnis lehnt die Aerzteschaft als unvereinbar mit dem Bedürfnis nach freier Berufsausübung ab, die allein die Unter- schiede zwischen der Behandlung in der Privat- und Kassenpraxis auf ein möglichst geringes Maß beschränken könne. Ferner forderten die Aerzte eine kollek- tive Regelung ihrer Beziehungen zu ihren Auftraggebern durch ihre Berufsorganisa- tion, deren vermittelnde und beaufsichti- gende Tätigkeit den Aerzten gegenüber sich in Jahrzehnten bewährt habe. Die Aerzte wünschen in Uebereinstimmung mit den Trägern der Sozial- und Krankenvernsiche- rüng dringend die Aufrechterhaltung des jetzigen RKRassenarzt-Systems. dana) Hilfsarbeitern montiert werden könnten, hinwirken. Das Ziel müsse die Entwicklung einer Art Baukastens mit genormten Ele- menten sein. Die Normisierung der einzel- nen Bauelemente müsse noch lange keine Vereinheitlichung der Häusertypen zur Folge haben. Trotz der stets gleichen Fi- guren eines Schachspiels gäbe es unzählige Variationen des Spiels und auch bei der Vereinheitlichung der Bauelemente hätten Könner noch genügend individuelle Gestal- tungsmöglichkeiten. Aus den im Lichtbild gezeigten Modellen und Konstruktionsein- zelheiten über im Bau befindliche Normen- bauten ging klar hervor, daß Architekt Balzer auf dem Gebiete der Montagearbeiten schon beachtliche ung richtunggebende Ar- beit geleistet hat. Der reiche Beifall am Schluß seiner Ausführungen zeigte, daß seine Aufforderung an die Mannheimer Archtikten, mit ihm diesen neuen Weg im Interesse der Ueberwindung unserer heu- tigen Not zu gehen, Anklang fand. F. R. Heidelberg. Am letzten Freitag brach in den späten Abendstunden in einem Werk- zeugschuppen der Waggonfabrik Fuchs in Heidelberg-Rohrbach ein Brand aus, der vermutlich auf Fahrlässigkeit beim Heizen der Oefen zurückzuführen ist. Den Feuer- wehrzügen des Hauptqbartiers der 3. ame- rikanischen Armee und der deutschen Feuerwehr gelang es, den Brand auf seinen Herd zu beschränken. Außer der Einrich- tung des Schuppens verbannten zehn OEG- Triebwagen. Der Schaden beläuft sich auf 50 000 RM.— In der Nacht zum Montag wurde in FHeidelberg-Rohrbach eine be- waffnete Bande von fünf jungen Männern, in deren Besitz sich sieben Pistolen befan- den, durch deutsche Polizei festgenommen und hinter Schloß und Riegel gesetzt. Unter den insgesamt 400 ausländischen Stu- denten und Studentinnen, deren Fürsorge die UNRRA übernahm, befinden sich 200 Balten, der Rest verteilt sich auf Polen, Ukrainer oder Stastenlose. Ein Teil der Studenten ist in zwei von der UNRRA zur Verfügung gestellten Hotels untergebracht. Z. G. Wahlkundgebung der DVP. Kultusminister Dr. Heuf über Staat, Kirche und Schule Am Samstagnachmittag sprach der würt⸗ tembergisch- badische Kultusminister Dr. Theodor Heuß in der Wohlgelegenschule in Mannheim für die Demokratische Volks- partei über das Thema„Staat, Kirche und Schule“, Von der Verfassung, über die be- kanntlich am 24. November abgestimmt werden soll, ausgehend, führte der Redner aus, daß, schon im Vorparlament die Frage aufgetaucht sei, ob es Zweck habe, eine voll- ausgearbeitete Verfassung zu schaffen, oder ob es nicht richtiger wäre, zunächst nur ein Reglement aufzustellen, da ja die Zukunft Deutschlands noch in völligem Dunkel liege. Man hat sich dann aber doch für eine Ver- fassung entschieden, die, soweit sie später in Widerspruch zu der einmal kommenden Reichsverfassung stehen sollte, außer Kraft gesetzt wird. in dem Vorentwurf waren nicht weniger als vier Präsidenten vorge- schlagen, außer dem Staatspräsidenten ein Ministerpräsident, ein Kammer- und ein Se- natspräsident. Aber die notwendige Spar- samkeit allein verbot schon derartige Ein- richtungen, die mehr oder weniger nur re- präsentitiven Charakter besessen hätten. Man ist auch von dem Gedanken abgekom- men, für unser verhältnismäßig kleines Land eine zweite Kammer zu schaffen, die eine unnötige hemmende Einwirkung auf den Landtag zur Folge gehabt hätte. „Wohl kein Gebiet des öffentlichen Le- bens ist in der Geschichte so umstritten gewesen, wie das Verhältnis des Staates zur Kirche. So gab es auch bei der Beratung über die Verfassung schwierige Verhand- lungen. Daß die bisherigen Zuwendungen an die Kirchen auf die Dauer gewährt Werden sollten, schien uns unerlaubt. Wir wissen nicht, was uns die ungewisse Zu- kunft bringt, und es darf nach unserer Auf- fassung nicht der Umstand eintreten, daß die Kirchen auf Grund der Verfassung einen Druck auf den Landtag ausüben können. Grundsätzlich sind wir aber der Meinung, Aus der Mannheimer Spruchkammer Es ist natürlich durchaus erwünscht, wenn der Spruchkammer wirkliches Bela- stungsmaterial zur Verfügung gestellt wird. Aber für einen üblen Denunzianten, wie er im Verfahren gegen den am 2. März 1891 geborenen Metzgermeister Gottfried Rosenfelder und dessen 51jährige Ehe- krau Käthe in der Person des bei Mohr u. Federhaff beschäftigten Goppelt zu Tage trat, gibt es nur eines: Sofortige Festnahme, damit diesen Elementen, die die Arbeit der Kammer nur erschweren, das Handwerk gelegt wird. Goppelt hatte an die Kammer ein Schreiben gerichtet, auf dessen Inhalt sich größtenteils die Anklage aufbaute. In der Verhandlung wurde klar und eindeutig bewiesen, daß die Aussagen des Goppelt eine reine Denupziation darstellten. Der öf- fentliche Kläger geißelte zu Recht dieses verwerfliche Vorgehen und behielt sich vor, gegen Goppelt ein Strafverfahren ein- zuleiten, Belegt durch glaubwürdige Zeu- genaussagen wurde weiter bewiesen, daß die Betroffenen weder Nutznießer der Par- tei waren noch Fahrzeuge zu Propaganda zwecken zur Verfügung gestellt hatten. Im Gegensatz zur Anklageschrift wurde fest- gestellt, daß besonders Frau Rosenfèlder verschiedenen in Not geratenen jüdischen Einwohnern geholfen hatte, als diesen ein Teil der Lebensmittelmarken entzogen wor- den war. Nach dem Abschluß der Beweis- aufnahme war die Einstellung des öffent- lichen Klägers bemerkenswert objektiv. Er hielt lediglich die nominelle Belastung auf- recht(die Betroffenen waren seit 1938 Mit- glied der Partei) und beantragte Einreihung in die Gruppe der Mitläufer. Die Kammer kam nach kurzer Beratung zu folgendem Spruch: Beide Betroffenen werden als Mit- läufer eingereiht und haben 2000 bezw. 1000 Mark als Sühnegeld zu bezahlen. W. L. daß die Kirchen vom Staat zu unterstützen sind, denn der Staat ist in gewisser Hin- sicht Nutznießer der Kirchen, und aus der Säkularisation bestehen Rechtsänsprüche der Kirchen an den Staat. Die Zuwendun- gen an die Kirchen sollen aber den jewei- ligen Beschluß fassungen des Parlaments unterliegen.“ Der Redner wandte sich dann dem sogenannten„Maulkorbparagraphen“ zu. Die Demokratische Volkspartei habe An- lag, sich gegen den Migbrauch des Wortes von der Kanzel herab zu propagandisti- schen Zwecken zu wenden. Ein Mißbrauch läge auch durchaus nicht im Interesse der Kirchen selbst. Es denke selbstverständ- lich niemand daran, der Geistlichkeit die staatsbürgerlichen Rechte zu schmälern. Auch die Behandlung der Schulfrage hat bei der Beratung über die Verfassung nicht geringe Schwierigkeiten verursacht, Würt⸗ temberg hatte bekanntlich früher die Be- kenntnisschule, Baden dagegen die Simul- tanschule. Wir traten für die Schaffung der Christlichen Gemeinschaftsschule ein. Sie ist die einzig mögliche Schulreform, die verhindern kann, daß schon in die Jugend Zwietracht gesät wird. 8 Zum Schluß seiner Ausführungen kam Dr. Heuß auf Sozial- und Wirtschaftsfragen zu sprechen. Er stellte die Frage, ob es überhaupt möglich sei, in eine Verfassung die kommende Sozialordnung einzubauen, da wir ja die Wirtschaftsstruktur der Zu- kunft gar nicht kennen. Für uns Südwest⸗ deutsche würde, darüber bestände gar kein Zweifel, ein Staatssozialismus den wirt- schaftlichen Wiederaufbau unmöglich ma- chen. Die Folge aber wäre ein neuer tota- litärer Staat. 5 Unsere ganze Arbeit müsse darauf ein- gestellt sein, daß unsere Landsleute in der französischen Zone eines Tages sich wieder mit uns vereinigen können.„Württemberg und Baden gehören zusammen! Wenn der König von Württemberg und der Großher- 20g von Baden auch nicht miteinander har- monierten— Was kümmert es uns. Wir Wollen jedenfalls von„Kantonen“, von de- nen manche Leute heute wieder sprechen, nichts wissen. Wir wollen eines Tages wie- der ein Deutschland, in dem der Mensch von der inneren Freiheit beseelt ist, und wir wollen wieder freie Staatsbürger sein.“ Als zweiter Redner sprach Abgeordneter Margulies über wirtschaftliche Fragen. CDU-Versammlungskalender Mittwoch, den 6. November 19846 Neuostheim: Schule, 19.30 Uhr. Redner: Stadtrat Gvande. 5 0 Rheinau:„Zum Reichsadler“, Ecke Relais- und Neuhoferstraße, 19.30 Uhr. Redner: August Jung, Mannheim. Almenhof: Gemeindehaus, Theodor-Kutzer-Straße, 19.30 Uhr. Redner: Stadtrat Schilpp, M. d. V. L. Trockenes Herbstwetter Vorhersage gültig bis Mittwochabend. Wolkig bis heiter, trocken, morgens vielfach nebelig, nachts Abkühlung bis etwa 0 Grad. Tagsüber ver- nältnismäßig mild. Schwache, später aus Süd auf- krischende Winde. AMTLICHE REKANNTMACHUNGEN Wahl des Landtags und Volksabstimmung über die Annahme der Verfassung in Württembergs Baden. 1 . Am Sonntag, dem 24. November 1946, findet die Wehl des Landtags Württemberg-Baden statt. Gewählt werden 100 Abgeordnete, davon in den Wahlkreisen, 15 nach einer Landes- Vorschlagsliste. Gegenstand der Abstimmunng sind nur die Vorschlagslisten, die in den Wahl- kreisen bei den Vorsitzenden der Kreiswahl- zusschüsse(Kreiswahlleitern) eingereicht wer- den. Der Stadtkreis Mannheim bildet einen Wahlkreis. Kreiswahlleiter ist der Unterzeich- nete. Die Zahl der Abgeordneten, die auf den Wahlkreis entfallen, ist nicht festgelegt; sie hüngt von der Abstimmung ab. Gewänlt wird nach den Kreisvorschlagslisten. Es wird hier- mit zur Einreichung von Kreisvorschlagslisten aufgefordert. sie können bis spätestens Mon- tag, dem 11. November 1946, abends 18.00 Uhr, del dem Unterzeichneten eingereicht werden. Der Wahlvorschlag dart höchstens 12 Bewerber enthalten. 3. n den Wahlvorschlägen sind die Bewerber in erkennbarer Reihenfolge mit Familien- und Rufname, Stand oder Beruf, Geburtsdatum und Wohnort so deutlieh aufzuführen, daß über mre Person kein Zweifel bestellt. 7 0 3 3, Der Wahlvorschlag soll die Wählervereugunz, von ger er e nach inrer Parteistellung oder nem sonstigen Merkmal kenntlich machen (Kemeworti. Das gewähite Merkmal darf weder den Firat ssetaichen Bestimmungen zuwider lautes, nech eine offenbare Verletzung der guten Sitten entl'alten. Ist ein Kennwort nicht an- gegeben, zd wird der Wahlvorschlag nach dem Namen des ersten Bewerbers benannt. 4, Der Wahlvorschlag muß von mindestens 20 in ie Wählerliste sufgenommenen Personen unterzeichnet sein. J. im Wahlvorschlag sind ein Vertrauer-mann und ein Stellvertreter zu bezeiehnen, die er- mächtigt sind, für die Wänler vereinigung, die den Wahlvorschlag eingereicht hat,. dem Kreiswahlleiter die zur Beseitigung etwaiger Anstände erforderlichen Erklärungen abzugeben. Fehlt diese Bezeichnung, so gilt der Srsrs Unterzeichner des Wahlvorschlags als Ver- trauensmann, der zweite als 3 g. Die von den zugelassenen politischen— teilen eingereſchten Vorschlaglslisten ermalten in allen Wahlfereisen folgende Nummern:. Nr. 1 Christneh- Demokratische Union Nr. 2 Demokratische Volkspartei 1 Nr. 3 Sozlaldemokratische Partei Nr. 4 Kommunistische Fartel.. Die mummern der Übrigen Wahlvorschläge 8 eben sich aus der Zeitfolge des Bingangs, 9d en von den genehmigten politischen Parteien engecelonten Wohlvorschiazen ist eine gegenüber. rung vorzulegen, daß die Aufstellung der Be- werber in iner ordnungsmäßig einberufenen Parteiversammlung oder Deleglertenkonferenz durch Mehrheitsbeschluß und in geheimer Ab- stimmung erfolgt ist. Ort und Zeit der Partei- versammfung oder Kenferenz sind anzugeben, die Erklärung muß von mindestens 10 wahl berechtigten Teilnehmern an der Partei- versammlung oder Konferenz unterzeichnet sein. Es können dies dieselben Personen wie dle in Ziffer 4 benannten Unterzeichner des Wahlvorschlags sein.- 7. Pin Bewerber darf sich nicht in mehrere Wahlvorschläge im selben Wahlkreis aufnehmen lassen; ebensowenig darf ein Wahlberechtigter mehrere Wahlvorschläge für denselben Wahl- keis unterzeichnen. 8. Milt dem Wahlvorschlag ist eine unterschrift- liche Erklärung jedes Bewerbers einzureichen, dag er der Aufnahme in den Wahlvorschlag zu- gestimmt hat. Die Erklärung kann nur bis zum Ablauf der Frist für die Einreichung der Wahl- vorschläge zurückgenommen werden. Zugleich mit der Zustimmungserklärung ist von jedem Bewerber ein Fragebogen(Abschrift des Melde- bogens nach der 1. Durchfünrungsverordnung zum Gesetz Nr. 104 zur 5 2 8 8 üismus und Militarismus, VO. Nr. vo e Reg.-Bl. S. 190) beizubringen, der dte eidesstattliche Erlelärung der Richtigkeit und Vollständigkeit, des Fragebogens mit der Unterschrift des Bewerbers enthalten muß. Bel Bewerbern, die schon bei der Wahl zur Ver- fassunggebenden Landesversammlung als solche zugelessen Waren, genugt statt dessen der schriftliche Hinweis hierauf. 5 5 5 len die auf eine Krelsvorschlags ste ent- 2 Stimmen für das ganze Land. werden, so muß von den Unterzeichnern der Liste oder deren vertreter beim Vorsttzenden des Kreiswsniausschusses bei spätestens Freitag. den 15. 11. 1946. 16.00 Uhr, eine schriftliche Er- Klärung eingereſcht werden. welcher Landes- vorschiagsliste die Kreisvorschlagsliste sich an- schließt(Anschlugerkigrung). Mit der An- schlußerklärung ist die schrüftliche Zustim- mungserklärung der Unterzeichner der 3 vorschlagsliste od. ihres Vertreters einzureie 1955 10. Mit der Wahl ist eine Volksabstimmung u 80 die Verfassung verbünden. Auf den Stimmz 255 teln ist außer den Wahlvorschlägen noch die Frage vorgedruckt:„Soll die von der Ver- tassunggebenden Landes versammlung 1 sene Verfassung für Württemberg-Baden 1 Geltung treten? Ja Nein!, Der Wänler gib seine Antwort darauf durch Ankreuzen des Kreises bel Ja oder Nein. Mannheim, den 4. November 1946. Der Ober bürgermeister, ihre der BEvakulerten in die heltische, 1 und russische Zone Deutschlands. Mit Erlaß des Staatskommissars für Flücht- Mngswesam vom 14. l. 1846 Nr. 432 gi Rehe nien für die Durchführung des Interzonen- austausches bekanntgegeben worden. Ueber den Kreis der für eine Rückführung in Frage kommenden Personen sowie über gie vor- gesehenen Befreiungsgründe sind in der Rresse entsprechende Bekanntmachungen erfolgt(8. „Der Morgen“ vom 7. 9. 1946 und„Amtsblatt für den Stadt- und Landkreis Mannheim“ vom 14. 9. 1946). Die Zustellung der Rückführungs- bescheide an die von einer Rückführung be- troffenen Personen im Stadtkreis Mannheim erfolgt in diesen Tagen. Es würd in diesem Zu- sammenhang auf folgendes hingewiesen: Für Personen, die unter den zwängsweisen Inter- zonenaustausch fallen und mit einer Befreiung hiervon auch auf Grund der festgelegten Be- freiungsbestimmungen micht rechnen können, empfiehlt es sich, unverzüglich in die Heimat- zone zurückzukehren. Sie ersparen sich hier- durch vielerlei Unannehmlichkeiten, welche ein Sammeltransport naturgemäß mit sich bringt und haben außerdem die Möglichkeit, im Be- nehmen mit den Dienststellen der Bahn sich suf jeden Fall den erforderlichen Laderaum zur Mitnahme der gesamten Habe zu sichern. Außerdem dürften die Wohnverhältnisse in der zuständigen Aufnahmezone jetzt noch günstiger egen als nach Einsetzen der Sammeltransporte. Rückkehrende erhalten nähere Auskünfte beim Referenten für Flüchtlingswesen für den Stadt- Kreis Mannheim, Luisenschule, Zimmer 19. Die- ser fertigt auch die erforderlichen Ueberwei- sungspapiere für die Heimreise in die jeweils in Frage kommende Besatzungszone aus. End- gültig zur Rückkehr verpflichtete Personen(das sind solche, die keine Einwendungen gegen den Rückführungsbescheid erhoben haben oder deren Einwendungen abgelehnt wurden) kön- nen künftig in der amerikanischen Zone weder Wohnraum, noch Lebensmittelzuteſlung, noch Arbeits genehmigung oder etwaige Fürsorge- unterstützung in Anspruch nehmen. Stadt- verwaltung Mannheim, Referent für Flücht- lings wesen. 52²5 Handelsregistereintrag Abt. B Band 2 unter Nr. 11: Werkstätte für Spezlalbekleidung, Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Oftersheim, Gegen- stand d. Unternehmens: Fortführung des von der Gesellschafterin Lang gegründeten und von beiden Gesellschaftern geführten Geschäfts: „Werkstätte für Spezialbekleidung WfS. E. Lang & Comp. in Oftersheim o. H. G.“. Herstellung Wasserdichter Kleidung und anderer Erzeug- nisse aus gummierten Stoffen, Handel mit die- sen und Großhandel mit einschlägigen Stoffen und Waren; Durchführung aller damit zusam- menhängenden Geschäfte sowie die Uebernahme und Beteiligung von oder an Unternehmungen gleicher oder ähnlicher Art. Das Stammkapital Deträgt 25 ho RW. Geschäftsführer sind: Hein- rich Lane Fhefrau Emmy geb. Hohl, Johann Braun, Werkmeister, beide in Oftersheim. Der 2 attsvbertreg iat am 8. 7. 1948 festgestellt. Jeder Geschäftsführer ist allein zur Vertretung der Gesellschaft befechtigt. Die Gesellschaft ist jeweils am 30. Juni mit einer sechsmonatigen Frist auf 31. Dezember jeden Kalenderjahres Kklündbar, unbeschadet kürzerer Kündigung nach Maßgabe des 5 10 des Gesellschaftsvertrags. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Diestamm- einlagen werden als Sacheinlagen derart ge- leistet, daß die Gesellschafter das Geschäfts- vermögen der seither von ihnen betriebenen Firma Wes. Werkstätte für Spezlalbekleidung in Oftersheim E. Lang& Comp. in die Gesell- schaft einbringen und zwar auf Grund des auf 30. 6. 1946 aufzustellenden Status mit der Maß- gabe, daß das Geschäft von dieser Bilanz ab für Rechnung der Gesellschaft geführt Eilt, ohne Ausgleichung auf den effektiven Wert am Tage der Einlage. Schwetzingen, den 24. Oktober 1946. Amtsgericht. 5226 Handelsregistereintrag Abt. B Band 2 unter Nr. 12: Herbert Grave& Co. Gesellschaft mit be- schränkter Haftung, Schwetzingen. Gegenstand des Unternehmens ist die Herstellung von phar- Mmageutischen und kosmetischen Produkten, der Handel mit diesen und die Durchführung aller damit zusammenhängender Geschäfte, aueh die Uebernahme und Beteiligung von oder an Unternehmen gleicher oder ähnlicher Art. Das Stammkapital beträgt 20 0 RM. Geschäfts- führer ist Herbert Grave, Kaufmann in Schwet⸗ zingen. Der Gesellschaftsvertrag ist am 30. 3. 1946 festgestellt. Geschäftsführer Grave, der die Gesellschaft allein vertritt, ist von den Be- schränkungen des 5 181 BGB. befreit. Die Ge- sellschaft ist jeweils am 30. Juni mit einer Frist von 6 Monaten auf den 31. Dezember jeden Ka- lenderjahres kündbar, unbeschadet kürzerer Kündigung nach Maßgabe g 8 des Gesellschafts- vertrags. Die eventl. Liquidation erfolgt dureh beide Gesellschafter als Liquidatoren. Schwet- zingen, den 26. Oktober 1946. Amtsgericht. 5226b ALLGEMEINE BEKANNTIMACHUDNGEN Tahlungsaufforderung. Die Beiträge zur Kranken-, Invaliden-, Angestellten- und Arbeitslosenver- sicherung sind von den Betrieben, die die Bei- träge nach dem wirklichen Arbeitsverdienst be- rechnen, am zweiten Tage nach jeder Lohn- oder Gehaltszahlung zu entrichten. Diejenigen Betriebe, die die Zahlung der Beiträge für den vergangenen Monat bisher nicht vorgenommen haben, werden hiermit aufgefordert, die Bei- tragsentrichtung bis spätestens am 12. des lau- fenden Monats nachzuholen. Von allen übrigen Arbeitgebern sind die Beiträge innerhalb 7 Tagen nach Zustellung er Beitragsrechnung ein- zuzahlen. Bei Zalhungsverzug muß ein ein- maliger Säumniszuschlag in Höhe von 2 v. H. der rückständigen Schuld erhoben werden. Auch muß ohne weitere Mahnung die Anord- nung der Zwangsvollstreckung 5 Allg. Ortskrankenkasse Mannheim. Der Von. f VERANSTALTUNGEN 4 Palast-Theater Mannheim, J I, 6, Breite Straße: Heute bis einschl. Donnerstag: Der große Er- folg: In Erstaufführung:„Gaslicht u. Schatten“ mit Jean Kent und Margaretta Scott. Neueste Wochenschau. Beg.: 9.50, 12.00, 14.10, 16.25, 18.50, 21.00 Uhr. Vorverkauf ab 9.00 Uhr durchgehend. Capitoi- Filmtheater. Nur noch 3 Tage der span- nende Expeditionsfliim in deutscher Sprache „Tropische Abenteuer!“. Erlebnisse zwischen zwel Erdteilen. Anfangszeiten täglich 12.30, 2.00, 4.00, 6.30 Uhr. 8 5279 Capitol- Filmtheater. Das neue Jacqueline-Pro- gramm Der große Lacherfolg täglich 9 Uhr abends, Ende 11 Uhr, sowie kommenden Sonn- tagvormitt. 10.30 Uhr Frühvorstellung: Bühnen- Gastspiel des bellèbten Fllmschauspielers WIll Dohm mit Ensemble der„Kulisse“, München. n dem Schwank von Arnold u. Bach:„Stöpsel“, Produced under License Numbre C 1 388 E. Karten bei den bekannten Vorverkaufsstellen. Astoria-Revue und Varieté-Theater, Mittelstr. 41, Fernruf 530 17, Direktion Max Paulsen, 1. bis 30. November 1946: Füllhorn der Freude. Täglich 18.45 Uhr, Samstag und Sonntag 15.30 und 18.48 Uhr. Vorverkauf. Zigarrenhaus Schleicher, Tat- tersall; Schmitt, P 5, 1 und Schreckenberger, OEG-Bahnhof. 5219 Astoria- Theater, Mittelstr. 41, Ruf 330 17, Direk- tion: Max Paulsen. vom 18. Oktober bis 14. November 1946 neues Märchen:„Der Zauber- besen“ von Karl Liebich. Spieitage und An- tangszeiten: Dienstags, mittwochs und dorharæ tags 15.30 Uhr, sonntags 13.30 Uhr. Karten in den bek. Vorverkaufsstellen und an der Tageskasse. 10. November 1948 Beginn 11 Uhr. Der welt⸗ berühmte Wagr sänger: ther Kirchhoff(Tenor), Berlin. London, Paris, New Lork, Bayreuth. Lieder, Arſen und Ge- sünge von Wolf, Brahms, Meyerbeer, Wagner und Leoneavallo. Im Astorle neater, Mittelstraße 41. Karten zu RM 6.—, 3.50, 5.—, 4.—, 3.— und 2.— in den bekannten Vorverkaufsstellen. Veröffentlicht unter Licenz 1086. Konzertdirektion Heinz Hoff- meister, Mhm.-Feudenheim, Llabfrauenstr. 10. Großeireus Hermann Schickler vorverlegt! Schon am 6. November 1946 in Heidelberg. Meßplatz. Eröffnungsvorstellung 19 Uhr. An den folgenden Tagen, bis zum 17. 11. 1946, zwel Vorstellungen, 15 und 19 Uhr. Vollendete Zirkuskunst, Sen- sationen im größten Zirkuszelt des Kontinents. Nachmittags das volle Abendpr gramm. Mar- stallbesichfigung täglich von 10 bis 14 Uhr. Vorverkauf: Ludwig Grimm. Am Bismarckplatz. Bergheimer Zigarrenhaus, Bergheimer Str. 87a, Unsere Hauptgeschzttsstelle befindet sich in Mannheim, Am Marktplatz. Anzeigen-Annahme täglich von 7—16 Uhr. 22¹¹ Verleger Messen; Merge Kammersänger Wa“ Am Flügel: Jula Raufmann, Seite 4 See, Dienstag, 5. November 1948 Der„Club“ war nicht der einzige Verein, der am vergangenen Sonntag eine Niederlage einstecken mußte; auch andere Tabellenerste der Oberliga verloren Punkte. So erlitt der SV Waldhof gegen Schwaben Augsburg eine hohe unerwartete 5:1-Niederlage. Dem VfL. Neckarau gelang gegen den KFV nur ein Re- mis. Der 1. FC Bamberg wurde durch die 0:2-Niederlage gegen 1860 München aus der Spitzengruppe auf die fünfte Stelle verdrängt. ViB Stuttgart schaffte sich mit dem 0:1-Sieg gegen 05 Schweinfurt wieder nach vorn. Nach fünf Niederlagen konnte Fürth gegen Eintracht Frankfurt mit 2:1 gewinnen. Stuttgarter Kik- kers— FSV Frankfurt 2:0, Bayern München- Phönix Karlsruhe 213, Kickers Offenbach TSV 46 Ulm 2:2, Viktoria Aschaffenburg- BC Augsburg 2:1. VfR Mannheim— 1. Fc Nürnberg 2:1(l: Keiner der 10 000 Sta- dionbesucher hätte es sich träumen lassen, daß der VfR den Ta- bellenführer besiegen würde. Aber es kam, wie im Fußball 80 oft. wieder einmal anders. Die Nürn- berger waren mit ei- ner gehörigen Portion Ueberheblichkeit und zuviel Vorschußlor- beeren nach Mann- heim gekommen. In den ersten Minuten zeigten die Nürnber- ger ihr gewohntes Können und kamen 2 in schönen Kombina- tionszügen immer wieder in gefährliche Nähe des Mannheimer Tores. In der 5. Minute er- zielte Spieß, allerdings aus klarer Abseitsstel- lung heraus, das erste Tor. Dann hatten sich auch die Mannheimer gefunden und leiteten schöne Angriffe ein, die nur mit viel Glück auf der Nürnberger Seite nicht zu Erfolgen führ- ten. Striebinger vollbrachte in der 31. Minute . Einzelleistung. Er umspielte Läuferreihe und Verteidigung, seine Muster- vorlage wurde von dem mitgelaufenen Bardorf wunderschön zum Ausgleich eingeschossen. Die glänzend aufgelegte Läuferreihe und die in Hochform spielende VfR-Verteidigung konn- ten allen Club- Angriffen wirkemngsvoll entge- gentreten. In der ersten Minute der zweiten Halbzeit wurde Wirthwein im Nürnberger Strafraum unfair gelegt. Den fälligen Elfmeter, verwan- delte Striebinger zur 2:1- Führung. Die Nürn- berger versuchten nun mit allen Mitteln den Ausgleich zu erzwingen. Aber alle noch so gut eingefädelten Angriffe wurden in der Folge von der wirkungsvoll arbeitenden VfR-Hinter- mannschaft unterbunden. Der Schlußpfiff des Schiedsrichters ging in dem Freudengeheul der Mannheimer Sportanhänger unter. Die Nürnberger zeigten auch in diesem Spiel gutes technisches Können und schönes Zusammen- spiel. Sie verscherzten sich aber alle Sympa- thien durch ihre unfaire Spielweise, die sie nieht nötig hatten. Was sich die Nürnberger erlaubten, hat mit Fußball nichts mehr zu tun. Man muß auch mit sportlichem Anstand ver- lieren können. Hier wäre es die Aufgabe des Schiedsrichters gewesen, von vornherein durch- zugreifen. Die VfR-Mannschaft mit Weiß, Rihm, Krieg, Rohr, Rößling, Raiber, Stiefvater, Wirth- wein, Bardorf, Striebinger und Hettner bot eine geschlossene gute Mannschaftsleistung und hat das Spiel dank der guten Zusammenarbeit Aller Mannschaftsteile verdient gewonnen. Der neue Mann Bardorf hatte dem Sturm gewal- tigen Auftrieb gegeben. Die beiden Außen- stürmer waren schnell und wendig, Wirthwein und Striebinger leisteten ein großes Arbeits- pensum. Die Läuferreihe war gut aufgelegt und lieg sich auch durch das unsportliche Verhal- ten der Nürnberger nicht aus dem Konzept bringen. Die Verteidigung war standhaft und ballsicher. Torhüter Weiß hielt in schöner Manier. Der Schiedsrichter Jürgen(Stuttgart) War dem Spiel in keiner Weise gewachsen. w. I. Schwaben Augsburg— SV Waldhof 5:1 Schwaben Augsburg zeigte vor 9000 Zu- schauern gegen Waldhof Mannheim ein ausge- zeichnetes Spiel, das mit einem 5:1-Sieg endete. Der Mittelstürmer Kindl schoß allein 4 Tore. Der fünfte Treffer wurde durch einen Elf- meter von Lechner erzielt. Die Mannheimer zeigten zwar ein gutes Feldspiel, waren aber vor dem gegnerischen Tor harmlos., Selbst der Ehrentreffer kam nur durch das Selbsttor ei- nes Augsburger Läufers zustande.(dana). KFV Karlsruhe— VfL Neckarau 2:2 In einem wechselvollem tempogeladenen Spiel konnten die- Karlsruher dem VfL ein Un- entschieden abtrotzen. Die Neckarauer hätten auf Grund ihrer besseren Gesamtleistung den Sieg verdient. Beim KFV wirkte erstmals Janda mit, welcher für KFV eine wirksame Verstärkung bedeutete. Bei Neckarau konnte Theo Wahl den fehlenden Klostermann nicht ersetzen. Die Hintermannschaft spielte an- fangs reichlich nervös und mußte in der 12. Minute den durch Morlock erzielten Führungs- treffer hinnehmen. Nachdem Wenzelburger den Mittelläuferposten eingenommen hatte, kam Fluß in die Reihen der Blauweißen. Soßna konnte nach guter Vorarbeit Preschles den Ausgleich erzielen, dem Ballogh kurz darauf auf Kopfballvorlage Preschles das Führungs- tor anreihte. Nach dem Wechsel kamen die Karlsruher überraschenderweise in der 55. Mi- nute durch Karch zum Ausgleich. In der Folge War es immer wieder die rechte Sturmseite Ballogh, Noak, welche vereint mit Preschle heikle Situationen vor dem Karlsruher Tor schufen. In raschen Vorstößen konnte sich der KFV immer wieder freispielen. In der letzten viertel Stunde trug die Läuferreihe Neckaraus immer wieder ihren Angriff nach vorn. Die Karlsruher mußten bange Minuten überstehen und konnten nur mit massierten Kräften das fällige Neckarauer Siegestor verhindern. Weh. Frühere Fußball-Punktespiele VfR Mannheim— 1. FC Nürnberg So unglücklich bisher Waldhof gegen den „Club“ abschneiden konnte so günstig konnte es der VfR Im ersten Punktekampf beider Vereine um die südd. Meisterschaft mußte der „Club“ am 15. 2. 25 in Mannheim gegen VfR mit 0:1 seine erste Niederlage hinnehmen. Ob- wohl das Rückspiel in Nürnberg 1:3 verloren ging, wurde dann VfR vor dem, Club“, der in Frankfurt gegen den FSV mit 1:2 unerwartet verlor, südd. Meister. Drei weitere Spiele ver- dienen besondere Erwähnung: 1938 verlor der VfR in Nürnberg gegen Club“ mit 0:1 im Po- kalspiel. 1943 siegte VfR in Nürnberg in der ersten Vorrunde um die Deutsche Meister- schaft 3:1 und unterlag 1944 in Nürnberg in der 2. Vorrunde 2:3.. W. k VfL Neckarau— KFV Karisruhe Der erste Punktekampf zwischen VfL. Neckarau und KFV Karlsruhe fand am 27. 1. 29 bel grimmiger Kälte in Mannheim im Rahmen der Spiele um die südd. Meisterschaft Runde der Gruppenmeister) statt und endete 1:1. Im Rückspiel in Karlsruhe blieb Neckarau mit 4:3 Erste„Club“-Niederlage in Mannheim Sieger. Insgesamt fanden zwischen beiden Vereinen 14 Punktespiele statt(12 davon seit 1933 bei den Gauligaspielen der badischen Liga). Von diesen gewann Neckarau bei einem Gesamttorverhältnis von 32:25 zu seinen Gun- sten 7, 3 endeten remis, und 4 wurden von KFV gewonnen. Tabellenstand der süddeutschen Oberliga Vereine Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. 1. FC Nürnberg 8 24:4 10:2 Stuttgarter Kickers 6 3 3 0 14:8 9·3 FC 05 Schweinfurt 6 4. 1 1 11:6 9:3 Eintracht Frankfurt 6 3 2 1 9:6 8:4 1. FC Bamberg 1 N 2 8:6 8·4 VfB Stuttgart 3 118 1 Kickers Offenbach 6 2 3 1 1812 725 SV Waldhof„„ 14:16 7:5 VfL Neckarau 6 13:7 6:6 München 1860 8 8:10 676 Schwab. Augsburg 6 3 0 3 10:13 66 Ulm 46** Ii SpVgg Fürth. 7·8 5·7 Vikt. Aschaffenburg 6 2 1 3 13:19 37 Bayern München 6 1 2 3 11:11/ 4:8 VfR Mannheim 83 1 4:8„ 478 BC Augsburg E 11:16 418 Phönix Karlsruhe 6 2 0 4 5•13 428 FV Karlsruhe 800 4 8:15 2:10 FSV Frankfurt 1 3:18 2:10 (dana). Ein punktgleiches Spitzenquartett Nicht allein die Spiele der süddeutschen Oberliga brachten am vergangenen Sonntag Ueberraschungen, auch die Spiele der Landes- liga ergaben unerwartete Punkteinbußen der favorisierten Mannschaften. Wohl war der Gang der Feudenheimer nach Friedrichsfeld als schwer bezeichnet worden, aber einen Sieg traute man dem Tabellenführer trotzdem zu. Zehn Minuten nach Halbzeit, bei der das Tref- ken noch 0:0 stand, gab der nicht überzeugende Schiedsrichter Unverfehrt aus Pforzheim einen zweifelhaften Elfmeter, dessen Verwandlung den Friedrichsfeldern einen mächtigen Auf- trieb gab. Rechtsaußen Fink, übrigens der beste Mann der Friedrichsfelder, erzielte ein zweites Tor und stellte dadurch gegen die mit aller Macht kämpfenden Feudenheimer den Sieg sicher. Beide Mannschaften befleißigten sich einer ritterlichen Kampfesweise und Feuden- heim war ein anständiger Verlierer. Die näch- ste Ueberraschung brachte Rohrbach, das auf dem Platz des Tabellenletzten Neckargemünd nur ein Remis von 2:2 erzielen konnte, was Neckargemünd den ersten Punkt einbrachte. Ueber 3000 Zuschauer sahen den Mannheimer Phönix im Kampfe gegen Sandhofen einen knappen 2:1-Sieg erringen. Dadurch konnte sich Phönix in das Führungsquartett einschal- ten. Um nicht aus der Reihe der Ueberraschen- den zu tanzen, ließen sich die Viernheimer in Walldürn einen wichtigen Punkt abknöpfen, liegen aber, ebenso wie Sandhofen, noch aus- sichtsreich im Rennen. Eppelheim gewann in Sinsheim mit 2:1 und führt nun die Mittel- gruppe an, gefolgt von Neulußheim, das in Mosbach einen 1:0-Erfolg erstreiten konnte. Wertheims 1:1, in Sandhausen erkämpft, muß als Erfolg der Mainleute bezeichnet werden. In der Gesamtbetrachtung ist auffallend, daß der vergangene Fußballsonntag keiner Stür- merreihe mehr als zwei Tore einbrachte. Diese englischen Resultate bezeugen, daß die allge- meine Spielstärke ausgeglichener wird. 5 Vereine Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. Feudenheim 1 23˙6 973 Rohrbach. 21:9 9·3 Friedrichsfeld 3 12:5 9:3 Phönix Mannheim 6 4 1 1 16:11 93 Viernheim 22 1 8˙4 Sandhofen 8 17:9 128 Eppelheim 7. 13:11 6:6 Neulußheim 1 66 875 Sinsheim 633 3 13:14 66 Wertheim* 13:16 616 Sandhausen 1 9717 8:7 Walldürn 8 2 4 4:23 2210 Neckargemünd 8„„ Mosbach 35 0 8 4:19 1111 Wiro. Linksrheinische Sportschau Nachdem viele Ludwigshafener am Sonntag- früh das„Drama“ im Mannheimer Stadion miterlebt hatten, mußten sie sich mittags von dem Phönix- Stadion durch den von den über- trieben harten Andernachern Spielabbruch beim Stande 2:1 für Phönix mit einem bitteren Gefühl auf den Heimweg be- geben. Eine kleine Sensation gab es in Idar, wo der 1. Fœ Kaiserslautern ohne Fritz Walter nur ein mageres 3:3 erzwang und durch Platz- Verweis seinen guten Läufer Liebrich J verlor. An Allerheiligen fuhr Tus Neuendorf zum Saarmeister 1. FC Saarbrücken und unterlag nach völlig gleichwertigem Spiel mit 1:2, wo- bei Jupp Gauchel sogar noch- einen Foul-Elf- meter überhastet vergab. Im Verbandsspiel gegen die Mundenheimer gaben die Neuen dorfer aber erst recht den Ton an und ließen den Vorderpfälzern mit einem glatten 6:1 im Koblenzer Stadion keine Chance. Ohne sich voll auszugeben, wurden in Mainz die Leute um Helmut Schneider mit einem klaren 6:0 mit den Frankenthalern einig. Der alte FK Pirmasens holte sich auch Verstärkung über dem Rhein und siegte unter Mitwirkung des ehemaligen VfR- Stürmers Klee daheim über Hassia Bingen mit 3:0. Fürs erste vermißte Wormatia in seinem Heimspiel gegen Spiel- gemeinde Pirmasens seinen Torjäger Bardorf, der gegen den„Club“ ganz gut beim VfR ein- schlug, nicht allzu sehr, denn Seppl Fath war in Spiellaune. Im Spiel der Neulinge über- raschte zwar Gonsenheim, konnte aber trotz guter Leistungen den 3:1-Heimsieg der Trierer nicht verhindern. In der pfälzischen Landesliga gab es zu- nächst keine großen Erfolge. Zur allgemeinen Ueberraschung behielten die Oppauer beim VfR Kaiserslautern mit 0:2 das bessere Ende für sich, wobei es manchmal recht hart zu- ging. Hochfeld wurde mit dem Sc Kaisers- lautern mit 3:0 gut einig wie auch Oggersheim mit Zweibrücken, das am Rhein mit 6:1 ver- lor. in einem harten Kampf behielten die Friesenheimer im Neustadter Stadion mit dem knappsten aller Ergebnisse die Oberhand. Die beiden Neulinge Roxheim und Jockgrim hiel- ten sich in Londau bzw. Rheingönheim recht gut und holten sich jeweils einen wichtigen Zähler. Der pfälzische Neuling Siegelbach schuf mit einem 2:1- Auswärtserfolg beim Sv Kaiserslautern eine neue Sensation und ver- dient ähnliche Beachtung wie die Landstuhler, die daheim mit 3:1 die spielstarken Mutter- stadter hereinlegten. Pal. Edingen holt die ersten Punkte VfR Mannheim— TV Edingen 7:9; HS Hockenheim— TSV Handschuhsheim 13:2; SC 98 Seckenheim— TSV Schwetzingen 15:5. Bezirksklasse: SKG Birkenau— VfB Kur- pfalz 15:3; Polizei Mannheim— SV Ilvesheim verschuldeten 13:6; TSV Viernheim— 99 Seckenheim 5:3; Sd Hemsbach— TSV 1846 Mannheim 4:5. Frauen: TV Hohensachsen— SKG Birkenau 0:10; SVgg Ketsch— HSV Hockenheim 0:15; SV Waldhof— VfR Mannheim 1:4; Sd Mann- heim— SSV Sandhofen 2:1. Hockey: Ms Mannheim— TB Bruchsal 7:1. Die Verbandsklasse der Gruppe Nord brachte gleich zwei Ueberraschungen.— In Seckenheim standen sich 98 Seckenheim und TSV Schwet⸗ zingen gegenüber Die Seckenheimer brachten es fertig, Schwetzingen mit 15:5 zu schlagen. Bei Seitenwechsel stand die Partie bereits 6:2 für Seckenheim und trotz aller Anstrengungen von Schwetzingen war es nicht mehr möglich, das Resultat günstiger zu gestalten. Auf dem Platz im Herzogenriedpark schlug der Tabel- lenletzte TV Edingen den VfR Mannheim. Edingen nützte die Schwächen der Hinter- mannschaft des VfR erfolgreich aus. Das dritte Spiel in Hockenheim war eindeutig und klar für den HSV. Bis zur Halbzeit lagen die Hok- kenheimer schon mit 6:1 in Führung und ver- besserten das Ergebnis bis zum Spielende auf 13:2. Die Bezirksklasse sah die Tabellen- ersten wieder weiter in Führung. SKG Bir- kenau schlug den VfB Kurpfalz klar mit 15:3, während der TSV Viernheim gegen 99 Secken- heim nur knapp mit 5:3 siegen konnte. Die Po- lizei schlug den SV Ilvesheim ebenfalls klar. mit 13:6. Wt. Süddeutscher Handballerfolg Die Frage nach der be- sten dęutschen Hand- ballelf war nach dem Wuppertaler 13: 7 Sieg des Westens über die norddeut- sche Vertretung er- neut aufgetaucht und wurde für dieses Jahr am Sonntag in Stutt- gart entschieden. Süd- deutschlands Mann- schaft, die im Juni dieses Jahres in Köln die westdeutsche Aus- wahl mit 13: 11 ge- schlagen hatte, siegte im Rückspiel mit 11:7, Halbzeit 6:4, und hat damit den inoffiziellen Wettbewerb der Re- präsentativ-Mannschaften für sich entschieden. Das Stuttgarter Treffen, dem 20 000 Zuschauer beiwohnten, entschied die sehr gute und sta- bile Verteidigung Süddeutschlands. Die Dek kung des Westens ließ sich in den ersten zehn Spielminuten durch 4 Tore überraschen. Der Erfolg der süddeutschen Auswahlmannschaft war nie ernstlich gefährdet. Die besten Spieler waren Müller(Waldhof), Süddeutschlands rechter Verteidiger, und Herr- mann(VfB Herford), der Halblinke West- deutschlands.(dana). Tagungen und Konferenzen Zusammenkunft der Landessportverbände Die Landessportverbände von Baden, Bayern, Hessen und Württemberg trafen sich über das Wochenende zu einer Arbeitstagung in Wiesen- tal bei Bruchsal. Die Zusammenkunft wurde mit einem Vortrag des württembergischen Ju- gendleiters Robert Kast über Jugendfragen eröffnet. In einer Aussprache wurden zwei Eingaben an die amerikanische Militärregie- rung und an den Länderrat um Unterstützung der Sportvereine in Fragen der Ernährung so- wie Beschaffung von Sportgeräten und Sport- bekleidung aufgestellt. In den Diskussionen über Organisationsfragen wurde angestrebt möglichst bald alle Sparten zu einer Arbeits- gemeinschaft der amerikanischen Zone, wie sie schon bei Fußball, Handball, Leichtathletik und Boxen gegründet wurde, zusammenfassen. Fer- ner wurde beschlossen, daß Spielsperren wegen Vergehens gegen die sportliche Disziplin für alle Sparten verbindlich sind. Zum neuen Sitz der Arbeitsgemeinschaft ist vorerst der baye- rische Landessportverband bestimmt worden, 2(dana) Verbandstag der Schwerathletik Der Badische Sportverband Sparte Schwer- athletik hielt in Mannheim seinen Verbandstag ab. Etwa 60 Delegierte waren zu dieser Ta- gung erschienen. Der Landesvorsitzende Schal- ler(Mannheim) begrüßte die Erschienenen und wünschte, daß jeder Delegierte am Aufbau des badischen Schwerathletikverbandes auf demo- kratischer Grundlage mithelfen möge. Die reichhaltige Tagesordnung wurde reibungslos und übereinstimmend abgewickelt. Der Vor- sitzende Schaller gab einen übersichtlichen Geschäftsbericht; Landessportwart Kestler (Mannheim) und Schiedsrichterobmann Schnei- der Bruchsal) gaben ihre gut zusammengefaß- ten Berichte. Der Kreisvorsitzende Stober (Karlsruhe) gab einen Bericht von der Arbeits- tagung in Sinsheim, auf der das Programm für das kommende Jahr festgelegt worden ist. Sche. Mannheimer Rennverein vor der Gründung Nachdem in vielen Städten der verschiede- nen Besatzungszonen bereits Pferderennen stattgefunden haben, trafen sich nun auch die an den Mannheimer Pferderennen interessſer- ten Kreise zu einer Besprechung, um die Vor- bereitungen zur Neugründung des Mannheimer Rennvereins zu treffen. In einem die Pferde- zucht betreffenden Referat von Paul Wutzke legte dieser den Zweck des Vereins dar. Die Mannheimer Rennen sollen kein Privileg einer Wohlhabenden Schicht sein, sondern ein wah- rer Volkssport werden. Der Verein soll nicht von bestimmten Persönlichkeiten gebildet, son- dern demokratisch aufgebaut werden. Der Redner wies besonders auf die erfolgreichen Rennen und Bilanzen von Frankfurt und Haß- loch hin, Der Einberufer Rhein(HFüttenfeld) dankte den Erschienenen und hofft auf einen baldigen guten Start, sobald die Militärregie- rung die Genehmigung erteilt hat. eb. Die Slime der Parteien. Für die Artikelin dieser Rubrik übernimmt die Redaktion keine Verantwortung“ KPD: Brot und Politik Die Sorge um das nackte Leben, um die Wiedererrichung einer Existenz, um das Schicksal eines vermißten Angehörigen oder um die Sicherstellung des aus de. V? h- tung Geretteten überschattet alle politischen Geschehnisse, ja drängt sie teilweise sogar völlig in den Hintergrund. Unser schwer geschlagenes Volk, das einst hölen mußte, de? Kanonen wichtiger seien als Butter, glaubt heute mit Recht sagen zu können, daß Brot wichtiger sei als Politik, ohne zu sehen, daß beides, Brot und Politik, zwei Seiten ein und derselben Sache nd. Was ist unser derzeitiges Schicksal anderes, als di Folgen einer Katastrophenpolitik, die nicht zuletzt dadurch möglich war, daß Millionen Deutsche aus politischer Indiffe- renz ihr Vertrauen einem Verbrecher schenkten, der ein Landsknechtsführer und Sklavenhalter im Solde gi erer Hin- termänner war Die Beherrscher der Riesen- konzerne, die Generaldirektoren der Groß- banken, Kohlengruben, Stahlwerke und Chemiewerke brauchten diesen örderi- schen Krieg, um ihre Macht auf ganz Europa auszudehnen. Diese Männer, ihre Machtansprüche und ihre unersätliche Profitgier sind die eigent- lichen Ursachen unserer Leiden. Wollen wir uns und unsern Kindern den Frieden erhalten, wollen wir einer glücklicheren Zukunft gewiß sein, damit unser Leben überhaupt wieder einen Sinn erhalt, dann müssen wir die Macht jener Männer brechen, Das heißt mit andern Worten: Wir müssen die Konzerne und Trusts auflösen, müssen die Kriegsverbrecher enteignen und ihre Betriebe in die Hände der Gemein- den oder der Länderregierungen legen. Eben- so müssen wir aber auch die Wurzeln des deutschen Militarismus und de böchsten Staatsbürokratie ausreißen, denn beide sind würdige Bundesgenossen der Bank- und Industriefürsten. Darum müssen wir den adeligen Großgrundbesitz beseitigen, aus dessen Mitte die Repräsentanten der beiden deutschen Erbübel— Militarismus und Bürokratie— immer wieder zum Schaden unseres Volkes hervorwuchsen. W wolle aber auch gleichzeitig damit— durch die Bodenreform— unseren Klein- und Zwerg- bauern zu wirklich lebenefßbiaen Penern- Wirtschaften verhelfen und vielen Tausen- den und Heimatlosen eine neue Heimstätte schaffen. N * Daneben steht die Riesenaufgabe des wirtschaftlichen Wiederaufbaus, die rasch in Angriff genommen werden muß. das deutsche Volk nicht völlig im Elend ver- sinken. Schon müssen im Ruhrgebiet große Betriebe der Eisen- und Stahlindustrie schließen, weil nicht genügend Kohlen vor- handen sind. Dabei ist die Ernährung auf einem Stand angelangt, der zu den aller- schlimmsten Befürchtungen Anlaß gibt. Zur Erhöhung der Lebensmittelsstze ge- hört aber eine genaue, gerecht verteilte und auf ihre Durchführung kontrollierte Ablieferugnsquote, die den Bauern gemäß seiner Leistungsfähigkeit, die sich aus der Größe des Besitzes und der Qualität des Bodens ergibt, herranzieht. Um aber einen wirklichen Erfolg zu ge- Währleisten, muß angesichts der uns, ver- bliebenen Möglichkeiten eine umfassende Planung und Lenkung der Produktion ein- setzen, die wiederum einen einwandfreien, sauberen Verwaltungsapparat voraussetzt. All diese Teilprobleme, einschließlich der dringend notwendigen Währungsbereini- gung, sind nur im Rahmen des Gesamt- problems lösbar. Dieses lautet: Wirtschaft- liche, und politische Einheit Deutschlands. Darin liegt der Sinn und die Bedeutung unseres Kampfes um Deutschlands Einheit, Weil ohne diese unser Volk nicht gerettet werden kann, es sei denn, daß es zum Bett- ler vor den Türen anderer Völker herabsin- ken soll. Daher auch sahen wir Kommuni- sten als eine der grundlegenden Bedingun- gen, der Verfassung unsere Zustimmung zu geben, darin, daß die Sicherung der Ein- heit Deutschlands unter Verhütung des Wirksamwerdens der beiden größten Hin- dernisse einer demokratischen Fntwichiung in den Ländern, Senat und Staatspräsident, gewährleistet ist. Dieses Ziel haben wir er⸗ reicht. Wir haben gleichzeitig erreieht, daß bei den kommenden Kämpfen um die ve teilung der Lasten des Krieges der Arbei- terschaft eine Waffe in die Hand gegeben Wurde, die sie in die Lage versetzt, das Schlimmste von den wirtschaftlich Schwa- chen abzuwehren. Es darf nicht einfach der Willkür unsozial denkender Unternehmer überlassen bleiben, wie ein Arbeiter zu schuften und was er zu verdienen hat. Hier muß sich das Mitbestimmungsrecht in Ge- staltung und Verwaltung der Betriebe . durchsetzen, das in der Verfassung veran- kert ist. Durch Kontrolle der Produktion und der Gewinne müssen die Arbeiter ver- hüten, daß ihre gerechten Forderungen nach höheren Löhnen nicht mit höheren Preisen beantwortet werden. Wir haben jedoch keinen Zweifel dar- über gelassen, daß wir weit davon entfernt sind, etwa mit dem Erreichten zufrieden zu sein. Vieles, sehr vieles konnten wir nicht durchsetzen oder wurde gegen unseren Wil- len in die Verfassung aufgenommen. Wir haben daher eindringlichst gewarnt, und wir tun dies an dieser Stelle wieder: In den Händen reaktionärer Kräfte wird diese Ver- fassung sich volksfeindlich auswirken. In den Händen einer entschlossenen sozialistischen Mehrheit aber zum Nutzen des Volkes, das auch außerhalb des Parlaments seine ganze Kraft hinter die zu schaffenden Gesetze stel- len muß. Wir sind uns völlig im klaren über die Fragwürdigkeit von Menschen- rechten angesichts eines Massenelends ohne- gleichen, dem wie eine eisige Verhöhnung die Geborgenheit und das Wohlleben der nach wie vor Besitzenden gegenüberstehen. In einem einigen Deutschland wird das deutsche Volk sich eine Verfassung geben, das alles. Rückständige und Hem- mende beseitigen, den Menschenrechten zu wirklichem Leben verhelfen und da- mit den Weg für die wirkliche De- mokratie freimachen wird. Beseitigung der Monopole heißt Besei- tigung von Krlegsursachen. Bodenreform heißt Vernichtung der Wur- zeln des Militarismus, heißt das Land dem geben, der es bebaut. Demokratisierung von Wirtschaft und Verwaltung heißt Sauberkeit und Sparsam- keit und ein erster Schritt zu sozialer Ge- rechtigkeit, heißt Wohnung und Kleidung für unsere Ausgebombten und Flüchtlinge, Nahrung für unsere hungernden Städte. Einheit Deutschlands beißt Erhaltung Unserer Existenz als deutsches Volk, heißt den Grondstein legen zum Sozialismus Dafür kämpfen alle Hand- und Kopfar- beiter, alle, denen Deutschland und sein Volk am Herzen liegen. 5 Darum gebt Eure Stimme der Kommu- pistischen Partei! *) Für die Zeit his zur Landtagswahl und Ab- stimmung über die Verfassung steht dieser Raum e Ser einzelnen ſtisenen Pertel zur Würden den an und für sich exportwilligen Inne Exportsteigerung Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein Vom Präsidenten der Arbeitsgemeinschaft der hessischen Industrie- und Handelskammern Dr. A. Petersen ist jetzt der Plan bekannt. gegeben worden, den die Außenwirtschaft. ausschüsse der Industrie- und Handelskammer der amerikanischen Zone zur Förderung des deutschen Exports aufgestellt haben. Bevor eine erfolgreiche Entwieklung des Export möglich erscheint, müssen insbesondere fol- gende Probleme gelöst werden: die innerdeut- sche Exportpreisgestaltung sowie die Fest. legung eines„gerechten“ Umrechnungskursez der deutschen Exportpreise für die einzelnen Absatzländer und Artikel; eine übersichtliche und einheitliche Lösung der Frage der Neben- kosten für den ausländischen Importeur; eine möglichst einfache und nicht bürokratische Regelang des Veredelungsverkehrs; die Mög. lichkeit, über eine in- oder ausländische Clear. ing-Bank in verschiedenen ausländischen De- visen und nicht nur in USA-Dollar zu zahlen, Die Privatinſtiative und die vielseitigen Be. ziehungen der Exporteure müssen wieder fut die Organisation des Exports aktiv eingesetz werden. Und es muß schliehlich 8 5 Möglich. keit gesucht werden, das Exportgeschäft sofort und soweit als irgend möglich von der Büro- kratisierung zu befreien, die bei der Struktur des deutschen Exportes auf die Dauer zu sel- nem Erliegen führen würde. Es gibt jedoch heute bereits Mittel, den Ex. port sofort ansteigen zu lassen, wenn nämlich sämtliche Materialzuteilungen für den Export sofort in die höchste Dringlichkeitsstufe ge- setzt werden, ferner müssen die Arbeitskräfte die für die Erledigung von Exportaufträgen benötigt werden, mit erster Vordringlichkelt von den Arbeitsämtern zugewiesen werden. Diese Maßnahmen, die auf dem Verwaltungs. wege durch je eine Anweisung der Wirtschafts ministerien und der Arbeitsministerien der einzelnen Länder unter Zustimmung der Be. satzungsbehörden getroffen werden könnten, Firmen auch die materiellen Voraussetzungen zu einer Steigerung der Exportproduktion ver schaffen.(dana) 5000 t Benzin aus der britischen Zone. Der amerikanischen Zone sind aus der britischen Zone 5000 t Benzin zur Verfügung gestellt wor. den. Die Lieferung erfolgt zu einem Zeitpunkt in dem die Kraftstoff- und Oelreserven der amerikanischen Zone für die Befriedigung det dringenden Bedürfnisse des Transportes, det Ernte sowie der Holzversorgung der großen Städte gänzlich unzureichend geworden sind. Trotz der Hilfe aus der britischen Zone 18 aber nach einer Erklärung General Draper beim Benzingebrauch äußerste Sparsamkeit geboten, um einen Zusammenbruch des Trans- portsystems zu vermeiden. Jeder nicht lebens- wichtige Verbrauch muß unbedingt unter- bleiben.(dana) 15 Millionen Kredit für die badisch- würt⸗ tembergische Binnenschiffahrt. Nach einem Beschluß des württemberg- badischen Staats- ministeriums soll die Leistungsfähigkeit det Schiffahrts- und Hafenumschlagsbetrieb Würt⸗ temberg-Badens durch eine Kredithilfe erhöht werden. Zu diesem Zweck werden 15 Millio- nen Mark für Darlehnsgewährung bereitge⸗ stellt. Diese Hilfe ist erforderlich geworden“ weil der Binnenschiffahrt vielfach die Mittel für die notwendigen Investitionen fehlen, wäh⸗ rend andererseits Schiffahrt und Hafenum- schlag zu den Schlüsselgewerben der Wirt- scheft gehören.(dana) Organisationspläne für den Zweizonen- Ver- kehr aufgestellt. Unter dem Vorsitz seines neu- gewählten Vorsitzenden Dr. Friedrich Schiller hielt der Zweizonenausschuß für Verkehr am 29. Oktober in Bielefeld seine vierte Sitzung aht Neben der Behandlung laufender Fragen, dig sich aus der Verkehrslage ergaben, wur- den Organisationspläne für die nunmehr für beide Zonen arbeitenden vier Hauptverwal- tungen des Verkehrswesens:„Eisenbahnen“, „Wasserstraßen und Binnenschiffahrt“„Stra- Benbau und Verkehr“ sowie„Seehäfen und Küstenschiffahrt“ ausgearbeitet.(dana) 15 90 der deutschen Papierfabriken in der Us-Zone. Von der Gesamtkapazität der deut- schen Papierfabriken entfallen auf die russi- sche Zone 53,5, auf die britische 23,8, auf die amerikanische Zone 13,5 und auf die französi- sche Zone 7,2%. Die Gesamterzeugung det Papierzellstoff- und-holzstoff-Fabriken in der britischen Zone beläuft sich jetzt bei einer monatlichen Friedensproduktion von 65 000 f auf etwa 15 000 t.(sp.) Einheitliche Baunormen für die beiden West zonen Um erxleichtertes Bauen zu gewähr- leisten und die Beschaffung der Materialien aus der anderen Zone zu erleichtern, wollen die Baufachleute der britischen Zone sich den Süddeutschen Normungsbestrebungen anschlie- Ben. Im Rahmen des Bauausschusses des Städte- tages wurde ein sogenannter Normenausschuß geschaffen, der sich der Neufferschen Maße bedienen will, da schon ein großer Teil der westdeutschen Bauindustrie die von Professor e Darmstadt, geschaffenen Einheiten an- wendet. Japans Friedens wirtschaft. Nach einer Er- klärung des englischen Handelsministers Sir Stafford Cripps ist nach Beendigung der Ta- gung der Fernostmission in Washington mit einer erheblichen Einschränkung in der japa- nischen Schwer-, chemischen und Luftfahrt- industrie sowie des Schiffsbaus zu rechnen. Japans Auslandsbesitzungen und sein Kriegs- material sollen zu Reparationsleistungen her- angezogen werden. Nach dem Friedensschluf Wird das Land exportieren müssen, um seine internationalen Verpflichtungen erfüllen zu können, und sich auf den Ausbau der Leicht- industrie und Textilerzeugnisse konzentrieren müssen(dana) Wie Associated Press meldet, haben alle außerhalb der eigentlichen Oelfelder gelegenen Erdölraffinerien Japans vom alliierten Haupt- quartier den Befehl erhalten, bis zum 30. No- vember ihre Tätigkeit einzustellen.(ap) Verteilungsstelle von Rüstungsgut für Baden und Württemberg. Die Gesellschaft zur Erfas- sung von Rüstungsgut m. b. H., Manchen, hat nunmehr auch in Stuttgart eine Zweignieder- lassung Heidehofstraße 9 errichtet. Wie bereſti bekanntgegeben, erfolgt dle Verte lung der von der Firma erfaßten Restbestände der ehemall- gen Wehrmachtslager in der amerikanischen Zone und von überschüssigen Beständen def amerikanischen Armee an sich durch die Un- terausschüsse des Länderrats und durch die Landeswirtschaftsämter. Besucher können je- doch bei der Zweigniederlassung Stuttgart dienstags und freitags von 9 51 12 Uhr empfangen werden. Anmeldungen zur Leipziger Frühjahrsmesse Nach Mitteilung des Messeamts in Leipzig sol im kommenden Frühjahr die Leipziger Messe in altgewohnter Weise stattfinden. Um einen Uberblick über die Beteiligung aus dem Mann- heimer Bezirk zu gewinnen, müssen Si zh alle Besucher bei der Verkehrsabteilung, alle Aussteller bei der Abteflung Statistik der Industrie- und Handelskammer Mapnheim, 4, 15, vormerken lassen Der geplante Sonder- zug wird Karlsruhe am 6, Marz verlassen Die Rückfahrt von Leipzig soll am 10 März erfol, gen, so daß dem Messebesucher in Leipzig drel volle Tage zur Verfügung stehen. g „ lch. lanc beri gero tige der Bele sche die Del stel 800 sche habe cht statt gon und bis den walt mac tag Rep Sen die hau Rep Mel ner gige ordr teil am Dr. 25810 (Ber brit men Leit verl der Kru gen: engl son- ika der tobe die 10. Fri Ent! rika bay Mü ans; Gru lität wer daz