1946 en Motor- das aut 2 Statt. Fahren“ Lizenz- Sieger Müller ine von 8,1 Min, zurück- erg) auf 2,0 Min, e Runde nen für ten mit 5 Böhm n Start in dag zen Fah- Assieren. ichs die 109 km. rer mit 1. Max 9,5 km⸗ BMM nit Solo. (39 km). 8,2 Min, Gablenz 1 Meier ren für 600 cem (Nürn- Zweiter: 27:50, 350 cem Müller Zweiter: 6 Min. Y 25:01 nit Ma- Erster: m/ Std.). n) BM it Solo- 60 km. n.(1103 irnberg auf der mit 4770 Piinkte, nid und n War. mit 932 mnnheim treten. esleiters Vahl flel nnheim, (SG 98 glichem nd aus- edsrich- ing der tag bel egte die mit 4.0 im Fe- ene Me- mischen : 100 m. 3 Min. sprung: men am en mit l. Bel te Böck auer im h Auf. Mittel- ch. Ex- 4,77 m e Ama- hrer an ütt, ein urde in ub Hei- Mann- in Ber- r 6 km last ge- um des eine 35 In dem lowakel oslowa⸗ (dana) eee 19 Uhr! aktuelles esstellen rrenhaus 12 1096). jenheim. 6. Nov., (Gastsp. o Uhr.. rienne“, theater 00 Uhr: (Gastsp. o Uhr.: ie und tsp. des „ Früher e bungs: eingold- 1 Djens- in der dungs: en un Bhmierzu Rode, m am pünkt⸗ orstand. beginnt Schule, in der ien alle 12 Tei erulnd- ö 1 22 Jahrgang 1 Nummer 35 3 Samstag, 9. November 1946 Einzelpreis RM 0.20 Sewall Direktor der Mil.-Reg. Berlin, 7. Nov.(dana) Der ehemalige Gouverneur des Staates Maine, Sumner 8e wall, wurde zum Direktor der Mili- tärregierung für Württemberg-Baden er- nannt. Gouverneur Sewall übernimmt die Stelle, die durch die Versetzung von Oberst William W. Dawson auf den Posten des Direktors des Koordinierungsbüros der Mi- litärreglerung beim Länderrat freigeworden Ist. Gouverneur Sewall kam im Mai 1946 als Leiter der Abteilung für innere Ange- legenheiten, Nachrichten und Verkehr zur USA-Militärregierung für Deutschland. Abstimmung über Wahlrecht Heidelberg, 8. Nov.(dana) Eine Gruppe von Heidelberger Professoren und Bürgern hat sich, wie Prof. Alfred Weber am Freitag einem dana-Vertreter erklärte, zu elnem Aufruf an die Regierungen von Würt⸗ temberg-Baden, Bayern und Großhessen entschloscen. in dem die Abtrennung des die Verhältniswahl betreffenden Pa- ragraphen aus der Verfassung, sowie eine getrennte Volksabstimmung über das Wahl- tystem gefordert wird. Neuer Erzbischof von Prag Prag, 8. November.(dana) Dr. Josef Beran, der ehemalige Rektor des Prager Priesterseminars, wurde von Papst Pius XII. zum Erzbischof von Prag ernannt. Jugoslawien zu Zugeständnissen bereit Die Triester Frage vor dem Außenministerrat New Tork, 7. November.(dana- Reuter) In der Mittwochsitzung des Außenminister- rats kamen der jugoslawische Delegierte Stanoje Simitsch und der italienische Bot- schafter in Washington, Alberto Tarchiani, zu Wort. Jugoslawische Konzessionen Simitsch gab die Bereitschaft Jugosla- wiens zu mehreren wichtigen Konzessionen bekannt. So stimmte Jugoslawien einer Er- weiterung des Stadtgebietes von Triest um etwa ein Drittel zu und ziehe seine For- derung zurück, daß der Gouverneur von Triest ein Jugoslawe sein müsse. Weiter er- klärte sich Jugoslawien damit einverstanden, daß der Weltsicherheitsrat die Besetzung dieses Postens vornehme, und verzichte darauf, eine Garnison in Triest zu unter- halten. Im übrigen erklärte Simitsch er- neut, daß die sogenannte„französische Linie“ als Grenze für das Territorium von Triest unannehmbar sei. Sie gewähre Ita- lien strategische Vorteile auf Kosten Jugo- slawiens. Er wandte sich weiterhin scharf dagegen, dem Gouverneur von Triest„dik- tatorische Vollmachten“ zu geben. Das beste Heilmitel für die Länder, in denen die De- mokratie durch den Faschismus zerstört worden sei, sei die Demokratie. Italiens Stellungnahme Der italienische Delegierte Tarchiani er- klärte anschließend, nach der Meinung der italienischen Regierung könne die gesamte Frage der italienisch- jugoslawischen Grenze durch eine Volksabstimmung in den betref- kenden Gebieten gelöst werden. Der vor- geschlagene Status Triests bilde ein gefähr- liches Kompromiß. Auch der Vorschlag, den Freistaat Triest dem Sicherheitsrat zu un- terstellen, verspreche bel der augenblick- lichen Stellung und Arbeitsweise des Sicher- heitsrats nicht die Ausschaltung einer di- rekten oder indirekten Einmischung in die Integrität der Freizone, Italien unterstütze den Vorschlag, daß der Gouverneur einer- seits mit allen Machtmittels ausgestattet sein solle, um den internationalen Status Triests zu garantieren. Andererseits sollten die Vollmachten des Gouverneurs darauf begrenzt sein, die volle Respektierung der Verfassung zu garantieren. Im Friedensver- trag sollten nur die Grundzüge der neuen Verfassung Triests festgelegt werden. Das Weltecho zum republikanischen Wahlsieg Unveränderte Außenpolitik der USA— Zweiparteiensystem gestärkt New Tork, 8. Nov.(dana-ap) Die Kom- mentare der amerikanischen Presse zum Ausgang der Wahlen weisen darauf hin, daß das Resultat in erster Linie ein amerikani- scher Sieg gewesen sei in dem Sinne, daß das Zweiparteien-System erneut eine Stärkung erfahren habe. Außenpolitik nicht berührt Die„New Vork Times“ betont, daß die Außenpolitik der Vereinigten Staaten bei der Wahl nicht zur Entscheidung gestanden habe, da diese Politik von beiden Parteien gestützt werde. Das Wahlresultat bezeuge die ablehnende Haltung der Nation ge- genüber den Verwaltungsformen der Demo- kraten. Nach 14 Jahren einer unerschütter- ten demokratischen Herrschaft hat sich das Land für einen Wechsel entschieden, erklärt der„New Vork Herald Tribune“ in ihrem Leitartikel. Die Zeitung begrüßt das Wahl- ergebnis unter Hervorhebung der konstruk- tiven Möglichkeiten, die sich daraus für die Partei Lincolns ergäben. Das Urteil der Londoner Presse London, 8. Nov.(dana-Reuter). Von der britischen Presse werden die Ergebnisse der amerikanischen Kongreß- und Senatswahlen teilweise mit gemischten Gefühlen aufge- nommen, doch wird allgemein angenommen, daß ein Wechsel in der amerikanischen Au- Benpolitik nicht zu befürchten sei. So schreibt der konservative„Daily Telegraph“, das Wahlergebnis bedeute keine Rückkehr zu der Isolationspolitik der Vorkriegszeit. Versorgung der britischen Zone gefährdet Verhandlungen mit den USA London, 7. Nov.(dana-Reuter-ap)„Die Ernährungslage in der britischen Besat- zungszone Deutschlands ist immer noch zubßerst ernst,“ erklärte am Donnerstag der Leiter des britischen Kontrollamtes für Deutschland und Oesterreich, Staatsminister John Hynd. Aehnliche Krisen seien in der Ameise. Stuttgart.(dana). Auf 8 Tagung der Vertreter der Landesausschüsse der vom Nazi- regime Verfolgten aus Bayern, Württemberg- Baden und Hessen wurde beschlossen, einen Zonenausschußß zu bilden, um die Einheitlich- keit in der Behandlung der politisch Verfolg- ten in der amerikanischen Zone zu erzielen. Frankfurt.(ap). Der Industrielle Her- mann Röchling wurde auf Anforderung der Nürnberger Gerichtsbehörden nach Nürnberg überkührt, wo der 74 jährige nach Ansicht fran- zösischer Industrie-Uberwachungsbeamter An- lang nächsten Jahres einer der Angeklagten im amerikanischen Kriegsverbrecherprozeß gegen lie Groß industriellen sein wird. Nürnberg.(dana). Im Rahmen der kom- mendlen Nürnberger Prozesse ist ein gesonder- tes Verfahren gegen den ehemaligen General- feldmarschall Erhard Milch geplant. Milch war als Generalfeldmarschall Staatssekretär im Reichsluftfahrtministerium, Generalluft- zeugmeister und Generalinspekteur nach Gö- ting der wichtigste Mann in der ehemaligen deutschen Luftwaffe. Berlin.(dana). Die Erweiterung des Post- und Telegrammverkehrs zwischen der gmeri- kanischen und britischen Zone wird nach einer Bekanntgabe der Abteilung für Nachrichten- wesen der amerikanischen Militärregierufg am 10. November 1946 wirksam. Berlin.(dana). Zu bestimmten Verein- barungen über die Besetzung des Magistrats und der Bezirksämter der Stadt Berlin ist es nach Mitteilung der Berliner 8FPD während der ersten Fühlungnahme der vier antifaschi- stischen Parteien am 7. November noch nicht gekommen. Bremen.(dana). Als erstes deutsches Schiff, das mit deutscher Besatzung wieder den Auslandsverkehr aufnimmt, verließ der Dampfer„Travemünde“ den Bremer Ueber- seehafen. Das Schiff, das auf der Vulkanwerft in Vegesack für den Viehtransport umgebaut worden ist, wird in dem irischen Hafen Dublin für Deutschland bestimmtes vieh an Bord nehmen. Wien.(dana- Reuter). Eine Erhöhung der österreichischen Tagesratlonen auf 1550 Kalo- rien kündigte der österreichische Bundeskanz- ler Figl im Rundfunk an. Die Erhöhung tritt am kommenden Montag in Kraft. New For k.(dana-INS). Holland forderte am Mittwoch, daß die Vereinigten Staaten nach dem Prinzip der Zahlungsfähigkeit die Hälfte der von den vereinten Nationen benö- tisten Kosten tragen sollten. Der holländische eleglerte, J. A. Burger, erklärte dem Ver- Waltungsausschuß der Vollversammlung der UN, daß Amerika keine Kriegsschäden erliiten RMätte und keine feindliche Besatzung zehabt 0. 5 — Aussprache im Oberhaus Vergangenheit bereits vorgekommen, hätten aber durch die Heranführung von Nahrungs- mitteln aus Notbeständen wieder behoben werden können. Diese Quellen seien jetzt erschöpft. Die noch zur Verfügung stehen- den Nahrungsmittel böten die Möglichkeit, den jetzigen Verpflegungssatz bis Mitte No- vember aufrechtzuerhalten. Die zukünftige Lebensmittelversorgung der britischen und amerikanischen Besatzungszone Deutsch- lands werde neben anderen bizonalen Fra- gen zur Zeit in den Vereinigten Staaten erörtert. Staatsminister Hynd veröffentlichte diese Erklärung nach Rücksprache mit dem zur Zeit in London weilenden Militärgou- verneur der britischen Besatzungszone Deutschlands: Luftmarschall Sir Sholto Douglas. An den Besprechungen nahm auch Ministerpräsident Attlee teil. Amerikanische Hilfe 0 Laut einer Mitteilung von autoritativer Regierungsseite ist es als wahrscheinlich anzusehen, daß auf Grund des Zwei-Zonen- Abkommens die amerikanischen Stellen in Deutschland den britischen Behörden durch Entsendung von dringlichen Lebensmittel- transporten beispringen werden.„ Es wird betont, daß eine Herabsetzung der täglichen Rationen für die deutsche Zi- vilbevölkerung unter 1550 Kalorien nicht vorgenommen werden würde, weil„die kör- perliche Verfassung der Deutschen eine solche nicht mehr vertrage.“ Der gegen wär- tige Lebensstandard der deutschen Zivil- bevölkerung in der britischen Zone werde als gerade zur„Erhaltung der Existenz“ aus- reichend angesehen. Nüchterne Betrachtungen im Oberhaus Lord Bakeham, Unterstaatssekretär im britischen Kriegsministerium, erklärte vor dem britischen Oberhaus, die Frage, ob man den britischen Lebensstandard zu Gunsten einer Unterstützung Deutschlands weiter be- schränken solle, sei vielleicht die schwerste moralische Aufgabe, vor die sich die bri- tische Regierung gestellt sehe. Sinnlose Vernichtung Im Verlaufe der Debatte im Oberhaus sagte Lord Beveridge, die Lebensbedingun- gen in Deutschland seien vollkommen uner- träglich. Im Interesse einer Verhütußg zu- künftiger Kriege müsse eine Wied auf- rüstung Deutschlands verhindert werden. es sei aber nicht notwendig, das ganze Land durch die Durchführung dieser Maßnahme ins Elend zu bringen. Das Potsdamer Ab- kommen, das eine einheitliche Verwaltung fordere, sei von einigen Alliierten völlig migachtet worden. England könne das Ab- kommen nicht allein einhalten. Die Ver- nichtung aer Industrien, die möglicher- Weise für Krlegszwecke verwendet werden könnten, sei sinnlos. Wir müssen die ge- samte Kontrolle ausüben, aber mit der Ver- nichtung aufhören, erklärte Lord Beveridge. Die amerikanische Außenpolitik werde jetzt auf einer„unparteiischen Basis“ geführt werden. Nach Ansicht des liberalen„Man- chester Guardian“ wird der Ausgang der Wahlen vor allem in den inneren Angelegen- heiten Amerikas und in seinen wirtschaft- lichen Beziehungen mit der übrigen Welt fühlbar werden.„Daily Herald“, das Blatt der Arbeiterpartei, zieht aus den Kongreß- wahlen den Schluß. die britische Regierung dürfe sich in keiner Weise von ihrem Ziel abbringen lassen. eine Zusammenarbeit der gewählten Regierungen in der ganzen Welt zu erreichen. Entscheidung für Byrnes Paris, 8. Nov.(dana-Reuter), Das Urteil der französischen Presse über das Ergebnis der Wahlen in den USA ist nicht einheitlich, doch kommt allgemein eine gewisse Besorg- nis hinsichtlich der zukünftigen Außenpoli- tik der Vereinigten Staaten zum Ausdruck. Das offlzielle Organ der Republikanischen Volkspartei Bidaults, L'Aube“, schreibt: „Amerika hat sich für Byrnes und zegen Wallace entschieden. Der Demokrat Byrnes ist der Sieger in diesen Wahlen. während die im Geiste von München gehaltenen Er- klärungen von Wallace zum großen Teil für die Niederlage der Demokratischen Partei verantwortlich sind. Die Außenpolitik Byr- nes wird durch die Wahlresultate verstärkt werden, und es ist möglich, daß sie sich vor allem im Hinblick auf die Sowietunion noch mehr versteifen wird.“ Der konservative „Figaro“ schreibt, die amerikanische Oef- fentlichkeit habe ihre Einstellung gegen die Politik einer kontrollierten Wirtschaft und ihren Willen, zu einer größeren Freiheit zu- rückzukehren, eindeutig bewiesen. Die Zei- tung„Résistance“ weist den Gedanken zu- rück, daß die Republikaner eine isolationi- stische Politik befürworten könnten. da alle Amerikaner heute wüßten. daß eine solche Haltung im Gegensatz zu ihren eigenen In- teressen stände. Entscheidung vertagt Molotow erklärte im Anschluß an die Ausführungen Tarchianis, die italienische Erklärung enthalte eine„versteckte Dro- hung“, die nicht gedulde werden dürfe. Die Außenministel diskutierten dann die Zu- sätze zum italienischen Friedensvertrag und einigten sich über zweitrangige Fragen, während die Behandlung der wichtigeren Punkte, einschließlich Triests, bis zur näch- sten Sitzung zurückgestellt wurde. Tito bereit, auf Triest zu verzichten Städt. me allsulens irn 4. letzter Minute.. 0 Außenminister verhandeln über Ernährung Washing to n, 8. Nov.(dana-Reuter) Der britische Außenminister Bevin hat am Freitagabend mit dem amerikanischen Außenminister Byrnes Verhandlungen über die ernste Ernährungslage in der britischen Zone Deutschlands aufgenom- men und dabei vor der Möglichkeit ge- warnt, daß sich aus der Krise ernste politische Rückwirkungen in Deutschland ergeben könnten. Luxemburg wünscht Grenzverbesserung Brüssel, 8. Nov.(ap). Nach einer Meldung der belgischen Nachrichtenagen- tur Belga hat das Großherzogtum Luxem- burg beim Außenministerrat in New Vork einen Antrag auf Berichtigung seiner Ostgrenze gestellt. Das Großherzogtum fordert eine Grenzveränderung an dem deutschen Ufer der Sauer und Mosel. Für Präsidentschaft de Gaulles Paris, 8. Nov.(ap) Der Wahlkampf in Frankreich ist noch in letzter Minute in eine neue Phase getreten, da die Re- publikanische Volksbewegung des Mini- sterpräsidenten Bidault am Freitag be- kanntgab, daß sie General de Gaulle un- terstützen würde, wenn er sich für die Präsidentschaft der Vierten Republik be- werben sollte. Rom, 7. November.(dana) Tito sei be- reit, Triest Italien zu überlassen, wenn Ita- lien einerseits gewisse Städte mit überwie- gend slawischer Bevölkerung an Jugo- slawien abtreten würde, erklärte nach einer Reuter-Meldung der Leiter der italienischen Kommunisten, Palmiro Togliatti, der am Mittwoch aus Belgrad zurückgekehrt ist, der kommunistischen Zeitung„Unita“. Die ein- zige Bedingung, die Tito stelle, sei, daß Triest innerhalb der italienischen Republik— einen autonomen demokrati- schen Status erhalte, der es den Einwohnern erlaube, ihr Gebiet nach demokratischen Prinzipien selbst zu verwalten. Im übrigen hätten Tito und die Mitglieder seiner Re- gierung volles Verständnis für die italieni- schen Probleme gezeigt. Wie UP ergänzend meldet, habe Tito be- sonders die Stadt Görz für Jugoslawien beansprucht. 5 Eine Erklärung Nennis Rom, 8. Nov.(dana-Reuter) Der italieni- sche Außenminister Nenni nahm in einem Interview mit der italienischen Nachrich- tenagentur Ansa zu dem jugoslawischen Kompromißangebot bezüglich Triests Stel- lung und erklärte, wenn Italien auch nicht auf die italienische Stadt Görz verzichten könne, so sei die Regierung doch über diesen jugoslawischen Vorschlag erfreut. Rotes Kreuz in der Sowjetzone Darmstadt, 8. Okt. RKH). Als erste und einzige Hilfsinstitution hat das Internatio- nale Komitee vom Roten Kreuz die Erlaub- nis erhalten, Hilfsaktionen auch in der von Rußland besetzten Zone durchzuführen. Die Tragweite dieses Beschlusses erkennt man, wenn man weiß, daß nicht einmal die UNRRA in der russischen Besatzungszone arbeiten kann. Besatzung wird vermindert Frankfurt a. M., 7. Nov.(dana-ap) Nach einer Erklärung General MeNarneys befin- den sich gegenwärtig in Deutschland noch 220 000 Mann amerikanischer Besatzungs- truppen. Unter diesen würde einer große „Säuberungsaktion“ vorgenommen werden, um die unfähigen Soldaten auszumerzen. Zu der Aeußerung MeNarneys über eine Verminderung der amerikanischen Besat- zungsarmee Wird bekannt, daß sich die Zahl bis nächsten Jui auf 160 000 Mann verrin- gern werde. Auch holländische Besetzung Den Haag, 8. November.(dana-Reuter) Die holländische Regierung gab am Don- nerstag bekannt, daß sie beabsichtige, sich an der Besetzung Deutschlands zu beteiligen, sobald Truppen verfügbar seien. Sowiets feiern Jahrestag der Revolution Tagesbefehl an die Rote Armee— Parade in Moskau Moskau, 7. Nov.(dana-Reuter) Anläß- lich des 29. Jahrestages der Revolution fand am Donnerstag eine große Truppen- parade auf dem„Roten Platz“ in Moskau statt. Marschall Goworow nahm den Vor- beimarsch der Truppenverbände ab. Gene- ralissimus Stalin war nicht anwesend. Der stellvertretende Verteidigungsminister Ni- kolai Bulganin gab im Namen Stalins einen Tagesbefehl heraus, in dem die Macht der Sowjetunion und die Ueberlegenheit ihrer Gesellschaftsordnung für Lösung aller Ge- genwartsaufgaben hervorgehoben und die Hoffnung ausgedrückt wird, daß trotz der Opposition der internationalen Reaktion ein gerechter und demokratischer Friede ge- sichert werden könne. Nachdem die So- wijetunion ihre große historische Mission durch die Zerstörung des Faschismus durch- geführt habe, heißt es in dem Tagesbefehl, kämpfe sie jetzt beständig für einen festen demokratischen Frieden in der- Welt, für die Sicherheit der Völker und eine ehrliche Zusammenarbeit zwischen den Nationen. Die friedliebende Außenpolitik der Sowiet- union werde mit Sympathie und Unter- stützung von allen anderen Nationen be- grüßt, denn sie vertrete deren Lebensinter- essen. Es sei zu hoffen, daß ein gerechter demokratischer Frieden, trotz aller Opposi- tion der internationalen Reaktion und der Friedensfeinde gesichert werde. Sowjetsystem krisenfest Moskau, 8. Nov.(dana-Reuter)„Die So- wjetunion ist stark aus dem Krieg hervor- gegangen und unser Land war das einzige, das leicht und ohne eine Krise den Weg zum Frieden fand“, erklärte der Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Par- tei der Sowetunion, Shdanow, nach einer Meldung des Moskauer Rundfunks auf emer Sitzung des Moskauer Stadtsowiets. Die ka- pitalistischen Länder hätten jetzt Krisen und Schwierigkeien, die Sowjetunion kenne dagegen keine solchen Rückfälle. Die De- mobilisierung beträchtlicher Einheiten der Sowijet-Armee, die Umwandlung der Pro- duktion für Friedenszwecke und de Herab- setzung des Militärbudgets um ein Drittel hätten in der Sowjetunion keinesfalls eine Arheitslosigkeit, die Schließung, von Fabri- ken oder eine wirtschaftliche Unsicherheit verursgscht. Da die Sowjetunion keine Re- serven an Arbeitskräften dureh Erwerbs- lose habe, wie die eeehen Länder, müßten neue Wege zur Beschaffimg von Ar- beitekraft beschritten werden, denn sieben Millionen Arbeiter seien vor dem Feinde verloren gegangen. Minister für Säuberung bleiben im Amt Vertrauens votum der Militärregierung und deutschen Behörden der amerikanischen Zone Stuttgart, 7. November.(tz-Eig.-Ber.) Dem Minister für politische Befreiung lob Kamm, ist von Gol. Dawson, dem Chef der Militärregierung Wü tte Badens und vom gesamten württembergisch- badischen Staatskabinett das Vertrauen in seine Person und seine Arbeitsweise aus- gesprochen worden. Minister Kamm hat daraufhin sein Rücktrittsgesuch zurück- gezogen. In einer Pressekonferenz äußerte Col. Dawson, die Bemerkungen General Clays hätten sich an die drei Ministerpräsidenten als die verantwortlichen Chefs der US-Zone und an das ganze Volk gerichtet, das hinter dem Gesetz stehen müsse, um sich wieder seinen Platz unter den friedliebenden Na- tionen erwerben zu können. Minister Kamm habe seinen Rücktritt angeboten, um der deutschen Regierung Gelegenheit zu geben, ihn zu ersetzen, falls sie der Ansicht sei, daß seine Arbeit nicht das Niveau erreicht habe, das vom Ministerium und General Clay erwartet werde. Die Minister hätten sicl. einmütig hinter seine Arbeit an der Ausführung des Denaziflzierungsgesetzes ge- stellt und sogar erwogen den Rücktritt des Ministerrates anzubieten. Minister Kamm habe aber vorschlagen, das nicht zu tun, da ja nur seine Arbeit in Frage gestanden hätte. Vertrauen der Militärregierung und Gewerkschaften Er sei der Ansicht, fuhr Col. Dawson kort, daß Minister Kamm in der Organisa- tion des Systems, das er aufgebaut habe, Beweise seiner staatsmängischen Führer- schaft gegeben habe, Außerdem sei ein Beirat, der zich aus Mitgliedern aller poli- tischen Parteien und der Gewerkschaften zusammensetzt, auf Vorschlag des Ministers Kamm organisiert und unter seiner persön- lichen Aufsicht aufgestellt worden. Gestern hätten die Gewerkschaften dem Minister ebenfalls ihr volles Vertrauen zum Aus- druck gebracht. Die Durchführung des Ge- setzes zur Befreiung vom Nationalsozialis-“ mus und Militarismus für Baden, sagte Col. Dawson, sei nun unter direkte Auf- sicht von Minister Kamm gestellt worden. Vertrauensvotum für Minister Binder Wiesbaden, 7. Nov.(dana) Dem groß- hessischen Minister für politische Befreiung Gottlieb Bin der sprach das großhessische Kabinett sein besonderes Vertrauen aus. Dr. James R. Newman, der Direktor der amerikanischen Militärregierung für Groß- hessen, hat Minister Binder in einer dem Kabinett übergebenen Mitteilung ebenfalls sein Vertrauen ausgesprochen. Rücktritt Pfeiffers nicht angenommen München, 7. November.(dana)„Das Rück- trittsgesuch des Staatsministers Dr. Pfeif- ker wird nicht angenommen,“ heißt es in einem Antwortschreiben Dr. Högners, das auf einer Pressekonferenz verlesen wurde. „Es stützt sich,“ fährt Dr. Högner fort,„auf die Rede General Clays in Stuttgart. In dieser Rede sind keine gesonderten Vor- Würfe gegen Bayern und gegen den bayeri- schen Staatsminister für die Befreiung vom Nationalsozialismus und Militarismus er- hoben“. Nach Verlesen eines Briefes von Dr. Pfeiffer an den amerikanischen Militär- Geuverneur für Bayer gab der Ministerpräsident bekannt, daß Dr. Pfeiffer die gegen ihn gerichteten Angriffe am 12. November vor der Verfassunggebenden 23 beantworten werde. Hierbei werde Minister Pfeiffer auch einen Gesamtüberblick über den augenblicklichen Stand der Entnaziflzierung geben. Auf die Frage, ob die Angriffe des Rund- funkkommentators Geßner mit dazu bei- getragen hätten, ein Rücktrittsgesuch einzu- reichen, antwortete Pfeiffer, daß Geßners persönliche Vorwürfe gegen inn keine Rolle gespielt hätten. Die schon wiederholt gestellte Frage, wie lange die Entnaziflzierung noch dauern wer- de, beantwortete der Minister mit der Be- merkung, daß ihm das selbst ein Rätsel sei. Im günstigsten Fall glaube er jedoch, daß noch zwei Jahre notwendig seien. Rundfunkkommentator reicht Entlassung ein München, 7. Nov.(dana) Der Kommen- tator von Radio München, Herbert Ge- ner, hat am Donnerstag seinen Posten dem Intendanten zer Verfügung gestellt. Geßner hält seine Anschuldigungen gegen den bay- rischen Sonderminister Dr. Pfeiffer weiter aufrecht. In einem der DANA zur Ver- fügung gestellten Schreiben heißt es u. a.: „Um auf diesem Posten zu bleiben, müßte ich entweder die Ueberzeugung gewinnen, daß Dr. Pfeiffer ein wirklicher Repräsen- tant der demokratischen Kräfte ist oder aber meine bisher verfochtene Linie auf- geben, ohne diese Ueberzeugung gewonnen zu haben. Das erste kann ich nicht und das zweite wäre gleichbedeutend mit einer Preisgabe meine: journalistischen und po- tischen Ihre Seite 2 17 Samstag, 9. November 1946 Samstag, 9. November 1946 Veröckentlicht unter Milftär-Regierungs-Llzenz US- WR 108. Verantwortlich für den gesamten In- alt: E. Fritz von Schilling und Dr. Karl Ackermann. beim, R I. 4. . S. gllt Anzeigenpreisliste Nr. 2. Monatlicher Bezugspreis: RM. 2,40 einschließlich Trägerlohn. Redaktion, Verlag und Druckerei. Mann- Telefon 44 151/53 Postscheckkonten: Karlsruhe 80 016, Ludwigshafen a. Rh 286 743. Unsere politische Wochenschau Die Auguren der Wahlen in den Ver- einigten Staaten haben recht behal- ten. Es ist der Republikanischen Partei gelungen, sowohl im Repräsentantenhaus, wie auch im Senat so viele Sitze zu gewinnen, daß sie in beiden Kammern die absolute Mehrheit innehaben wird: Dieses Wahlergebnis erhält seine besondere Bedeutung dadurch, daß der aus dem demokratischen Wahlsieg bei der letzten Präsidentenwahl hervorgegangene Vizepräsident und seit dem Tode Franklin D. Roosevelfs mit der Regierung betraute Präsident sich im Parlament einer Mehr- heit der Oppositionspartei gegenübersteht. Verfassungsmäßig besteht deshalb in den Vereinigten Staaten kein Anlaß für einen Rücktritt des Präsidenten. Da- gegen werden die leitenden Stellungen im Parlament und in den Ausschüssen des Repräsentantenhauses mit Republikanern besetzt werden. Es ist naheliegend, daß durch diese Gewichtsverlagerung zu Gunsten der Opposition die Linie der ameri- kanischen Polſtik beeinflußt und voraussichtlich undeutlicher wird. Trotzdem erscheint uns der zum großen Teil düstere Widerhall, den dieses Wahlergebnis in der europäischen Presse gefunden hat, nicht voll begründet. Im Gegensatz zu 1918 standen im Vordergrund des Wahlkampfes hauptsächlich innerpolitische Fra- gen. Wie dagegen schon aus der Heranziehung der maßgebenden Senatoren beider Parteien zu allen wichtigen außenpolſtischen Konferenzen deutlich wurde, stimmte auch die Partei der Republikaner dem von dem demokratischen Außenminister Byrnes gesteuerten Kurs bel. Im Wahlkampf selbst ist, mit Ausnahme von Außen- seitern, zu denen in diesem Fall auch der demokratische frühere Ernährungs- minister Wallace zu rechnen ist, die Außenpolitik nicht in die Debatte gezogen worden. Es kann unseres Frachtens keine Rede davon sein, daß durch den republikanischen Wahlsieg die Gefahr eines Wiederauflebens des sogenannten Tsolationismus wesentlich verstärkt worden wäre. Dagegen erscheint es kaum zwelfelhaft, daß der Einfluß der Republikaner sich gegen die Weiterführung der plan wirtschaft ichen Ziele, die einst Präsident Roosevelts New Deal gekennzeichnet Ratten, wenden wird, zu Gunsten der Wiederbelebung der liberalen Wirtschafts- anschauungen, mit denen im Jahre 1932 Präsident Hoover und die Republikanische Partei hre damalige Reglerungsperlode abschloßl.. Bemerkenswert ist der hohe Wahlsieg des Gouverneurs des Staates New Vork, Dewey, dessen Aussichten, von seiner Partei im Jahre 1948 als Präsidentschaftskandidat aufgestellt zu werden, dadurch wesentlich gestärkt worden sind. Jubiläum der Oktoberrevolution. Am 6. November 1917 traf Lenin in Smolny em und übernahm die unmittelbare Leitung des Oktoberaufstandes in Rußland. Einen Tag später proklamierte der zweite allrusstsche Sowietkongreß in Peters- burg den Sturz der reaktionären„provisorischen“ Regierung Kerenski. Zu Ehren dieses Tages fand am Donnerstag auf dem Roten Platz in Moskau eine Truppen- parade statt, auf der der Verteidigungsminister, Nikolai Bulganin, einen Tages- befehl des persönlich nicht anwesenden Generalissimus Stalin verlas.„Sie feiern inn(den 29. Jahrestag)“, heißt es darin,„unter den Bedingungen einer angestrengten friedlichen Arbeit zur Erfüllung des Projektes des neuen Fünfjahresplans“ Nach einem Bericht von John Fischer, eines Redaktionsmitgliedes des in den Vereinigten Staaten stark verbreiteten„Harpers Magazin“, der sich mehr als zwei Monate als Mitglled einer Delegation der UNRRA in Rußland aufhielt, den die„New Vork Herald Tribune“ in ihre Pariser Ausgabe vom 6. November übernommen hat, steht dieser Fünffahresplan in Mittelpunkt aller Lebensäußerungen in der Sowjetunion. Welche Anforderungen ari die Bevölkerung gestellt werden, ist daran zu erkennen, daß innerhalb der nächsten fünf Jahre die Produktion der Stahlindustrie auf jähr- lich über 60 Millionen Tonnen gesteigert werden soll, daß 104 Walzwerke und 315 Hochöfen neugebaut werden sollen, daß über 12 000 Kilometer Eisenbahnschienen wiederbergestellt und rund 7000 Kilometer neue Strecken gebaut werden sollen. Allein die Steigerung in der Herstellung von Werkzeusmaschinen würde den Be- stand der Vereinigten Staaten an diesem Industrieprodukt im Jahre 1940 um an- naäbernd 30 Prozent übersteigen. Zusammenfassend, schreibt Fischer, führt all dies zu der einem schlichten Tatsache, daß für das russische Volk nicht viel übrig bleiben wird. Die holländischen Forderungen. In einer ausführlichen Note hat die hollän- dische Regierung vor einigen Tagen die Forderungen formuliert, die sie zur Wieder- gutmachung des durch die deutsche Kriegsführung erlittenen Schadens an Deutsch- jand stellt. Im holländischen Parlament waren der Aufstellung dieser Forderungen langere Debatten vorausgegangen, die sich vor allem um die Frage bewegten, Wie- weit Holland den Anspruch erheben sollte, durch Annexionen deutschen Gebietes entschädigt zu werden. In diesen Diskussionen hat sich die gemäßigte Mehrheit soweit durchgesetzt, daß die territorialen Ansprüche auf Gebiete beschränkt Wur- den, die unter dem Titel einer Grenzberichtigung betrachtet werden könnten. Dar- über hinaus sind aber weitgehende wirtschaftliche Forderungen erhoben worden, deren Erfüllung in der vorgesehenen Form eine weitere Abspaltung der allmählich ins bodenlose schrumpfenden deutschen Arbeitsstätten bedeuten würde. Es 18 unzweifelhaft, daß Holland, dessen blühende Wirtschaft durch die Verantwortungs- josigkeit der politischen und militärischen Naziführung zerstört wurde, einen mehr als manches andere Land berechtigten Anspruch hat, Wiedergutmachung zu fordern. Es scheint uns aber auch hier, als könne die Lösuns nicht einseitig, sondern nur im Zusammenhang mit einem gesamteuropäischen Wiederherstellungsprogramm ge- funden werden, das unter Ausnutzung der günstigsten Produktionsbedingungen den Zusammenhang innerhalb der Wirtschaftsgllederung wahren müßte, um das Ziel der Wiedergutmachung mit der Erhaltung der Lebensfähigkeit aller Beteiligten zu vereinen. ö Die politische Säuberung. Die Kritik, die General Lueius D. Clay an der Dureh- kührung der politischen Säuberung geäußert hat, hat in den beteiligten Kreisen und darüber hinaus in der ganzen Bevölkerung heftige Rückwirkungen ausgelöst. Der Kernpunkt der Frage verschob sich dabei bedauerlicherweise auf die Persönlich- keiten, die mit der Leitung der sogenannten„Denaziflzierung“ beauftragt waren. Tatsächlich richtet sich aber die Kritik zwar formal gegen die Beauftragten, trifft aber die deutsche Bevölkerung als solche, die der politischen Säuberung zumindest passiv, in weitem Umkreis aber ablehnend gegenübersteht. v. S. Gewerkschaften sind Eckpfeiler der Wirtschaft MeNarney zur Rückgabe des Frankfurter Gewerkschaftshauses Frankfurt, J. November.(dana)„Durch seine Gewerkschaft hat der deutsche Arbei- ter eine Möglichkeit, einen Beitrag zum Auf- bau eines demokratischen Deutschlands zu leisten“, erklärte General Joseph T. MeNarney in Frankfurt auf einer Pressekonferenz, bei der er ankündigte, daß das ehemalige Gewerkschaftsgebäude in Frankfurt den Gewerkschaften zurück- gegeben werden wird. Das Gebäude, das für das amerikanische Hauptquartier beschlagnahmt worden War und als Dienststellengebäude für die Ge- richtsabteilung und die Sanitätsabteilung des amerikanischen Hauptquartiers diente, wurde der Militärregierung in Frankfurt übergeben, um es den früheren Eigentümern wieder zur Verfügung zu stellen. Der General bezeichnete diese Aufhebung emer Beschlagnahme als„außergewöhnlich bedeutsam“, weil„das Gebäude in der Vor- Hitler-Zeit die Büros der deutschen Ge- Werkschaften beherbergte.“ Er fügte hinzu: „Die demokratischen Gewerkschaften sind der Eckpfeiler der wirtschaftlichen Struktur eines Landes. Sie sind die Grundlage, auf der wahre Demokratie basiert. Ste stellen das littel der Selbstvertretung für den ein- zelnen Arbeiter dar. Durch seine Gewerk- schaft hat der Arbeiter Gelegenheit, einen Beitrag zum Aufbau eines demokratischen Deutschlands zu leisten, eines friedlichen Deutschlands, welches seinen Platz unter den das Recht achtenden Nationen der Welt einnehmen wird. 5 Das Gebäude wird den Gewerkschaften zurückgegeben als Ausdruck des Vertrau- ens, das die Militärregierung in sie setzt. Dieser Glaube der Militärregierung kann dadurch bewiesen werden, daß die Arbeiter- schaft, ihre Leiter und Gewerkschaften sich mrer Verantwortung bewußt sind, um alles in ihrer Macht stehende zu tun, die Wieder- erziehung der deutschen Jugend durch- zuführen und an dem wirtschaftlichen Auf- bau ihres Landes zu helfen.“ Amerikanische Hilfe für das Export- programm Die Kosten der amerikanischen Be- satz ung in Deutschland einschließlich der Ausgaben für die Verschleppten und die Einfuhr von Nahrungsmitteln würden etwa 200 Millionen Dollar für das laufende Fi- nanzjahr betragen, sagte MeNarney weiter. Das Exportprogramm könne voraus- sichtlich nur einen Höchstbetrag von 25 Millionen Dollar einbringen. Da der ame- rikanische Kongreß nur 95 der ursprünglich geforderten 230 Millionen Dollar bewilligt habe, werde um Bewilligung eines entspre- chenden zusätzlichen Fonds nach- gesucht werden müssen. MeNarney erklärte, es würde alles unternommen werden, um solche amerikanische Geschäftsleute zu Deutschlandbesuchen anzuregen, die das Exportprogramm unterstützen könnten. Ein Exportprogramm, das Dollarguthaben in Deutschland herstelle, würde dem amerika- nischen Steuerzahler die Last der Besat- zungskosten abnehmen und eine weitere Nahrungsmitteleinfuhr ermöglichen. Die Ideale der(00 Erklärung von Jakob Kaiser— Arbeitsprogramm der CDU Berlin, 8. Nov.(dana)„Die Ideale der Welt— Demokratie, nationales Recht und Freiheit— sind auch die Ideale der CDU“, erklärte Jakob Kaiser, der erste Vor- sitzende der CDU, am Mittwoch in einer Rede vor dem erweiterten Parteivorstand in Berlin. Diese Ideale würden siegreich sein, führte er weiter aus, wenn dem deutschen Volk der Glaube an ihre unbedingte Gül- tigkeit bei allen Völkern gegeben würde. Jakob Kaiser stellte die beiden Auffassun- gen Über die marxistische und nichtmarxi- stische Demokratie gegenüber, aus denen die augenblicklichen Spannungen in der Welt und in Deutschland erwüchsen, und erklärte, daß Deutschland in freier Entschei- dung ohne ideologische Beeinflussung einer Besatzungsmacht den Weg zu einer Demo- kratie finden müsse, die seinem Wesen ent- spreche. In dieser Entwicklung könnte die Erfahrung der anderen Völker nützliche An- wWondung finden. Por donteche Volk sei zur Wiedergutmachung bereit, doch müßten für den Arbeitseinsat- von Menschen in anderen Ländern die Ges“ beit und Men- schenrechte gewahrt bleiben. Auf die innenpollischen Fragen ein- gehend, hob Jakob Kaiser die Notwendigkeit einer politischen Verständigung zwi- schen den beiden stärksten Par- telen, CD und SPD, hervor, ohne daß er damit einer reinen Koalitionspolitik das Wort reden wolle. Keine Partei habe in einer Demokratie das Recht, einen Füh: rungsanspruch zu erheben. Die Behaup- tung Schumachers, daß reaktionäre Kräfte auf die CDU Einfluß nähmen, wies Jakob Kaiser entschieden zurück. Dem marxisti- schen Sozialismus stelle die CDU den Wil- len zu politischer, sozialer und kultureller Gestaltung aus sittlicher Verpflichtung gegenüber, erklärte er. Abschließend trat Jakob Kaiser für die politische und wirtschaftliche Einheit Deutschlands, und für die Bildung einer deutschen Nationalversamm- lung ein. Er gab der Sorge der CDU um die Grenzen Deutschlands Ausdruck und machte den Vorschlag, daß man die Frage der Grenzverschiebungen als vergangen be- trachten und durch internationale Abma- chungen wirtschaftliche Erholung und Wege der Versöhnung anbahnen sollte. Die Tagung fand mit einer ausführlichen Aussprache ihren Abschluß. Auf Antrag von Professor Fascher wurde einstimmig eine Entschließung angenommen, in der die in den Ausführungen von Jakob Kaiser, Ernst Lemmer, Elfriede Nebgen und Peter Lo- renz niedergelegten Gedanken als Arbeits- programm der CDU anerkannt werden. Unesco-Statut tritt in Kraft London, 8. November.(dana) Als 20. Na- tion hat Griechenland das Statut der Unesco, der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur, offi- ziell anerkannt. Mit dieser Anerkennung, die beim britischen Außenamt deponiert wurde, ist das Statut der Unesco, das von mindestens zwanzig der Vereinten Nationen gebilligt werden muß, formell in Kraft ge- treten. Studenten als Friedensboten Bihar, 7. November.(dana-Reuter) Pandit Nehru, der Leiter der indischen Ueber- gangsregierung, rief die Studenten auf, ihre Studien für einige Tage zu unterbrechen und in die ländlichen Aufstandsgebiete zu gehen, um die Bevölkerung zur Vernunft zu bringen und die Ordnung wieder herzu- stellen. 1 Düstere Aussichten. London, 7. Nov.(dana-Reuter) Die Ra- tionierung der Lebensmitte! werde in Europa noch mindestens vier Jahre auf- rechterhalten bleiben, erklärten am Mitt- Woch britische Ernährungse nuverständige. Milch und Fleisch müßten wahrscheinlich kür eine noch längere Zeit bewirtschaftet bleiben. Zucker, Butter und Weizen würden in Europa nach Annahme der britischen Sachverständigen am ehesten wieder in nor- maler Menge zur Verfügung stehen. Regierungstruppen vor Dairon Peiping, 8. Nov.(dana-INS) Chinesische Regierungstruppen stießen am Donnerstag im Zuge ihrer Offensive zur Abschnürung der Verbindungslinien der kommunistischen Truppen in der Mandschurei bis in die Nähe des von den Sowjets kontrollierten Hafens Zairen vor. HIGHWAY Rund 25 Millionen amerikanischer Fa- millen sind verkehrstechnisch motorisiert und haben das Problem von Raum und Zeit nach ihrem Willen gelöst. Die gewal- tigen Dimensionen des nordamerikanischen Kontinents, der alle Klimazonen aufzuwei- sen hat, sind dem Amerikaner erst durch das Auto so recht bewußt geworden, nach- dem der Highway, die zementierte Auto- bahn, das ganze Land bis in die entfernte- sten Winkel durchzieht An ihrem Rande entstand eine regelrechte Landstraßen-In- dustrie, deren typische, überall anzutref- fende Einrichtungen„Diner“ und„Tou- rist- Camp“ sind. „Diner“ ist gewissermaßen die Nach- bildung eines Speisewagens, der unmittel- bar neben der Landstraße steht. Der ame- rikanische Autofahrer braucht sich nicht mit Proviantbeuteln, Picknickkoffern und sonstigen Futterkisten zu befassen, dern überall am Highway hat er ausreichend Gelegenheit Hunger und Durst zu stillen. Die Gäste dieser Imbig-Stuben sitzen für gewöhnlich auf hohen Stühlen vor einer großen Bar-Theke, hinter der sich eine weißgekleidete Bedienung betätigt. De Qua- lität des Essens ist durchweg gut, die Preise sind mäßig. Beliebte Spezialitäten sind„Hamburgers“, eine Art deutschen Beefsteaks, und„Hot dogs“, heiße Würst⸗ chen“, auch„Francforters“ genannt. Von letzteren abgeleitet, lautet die Slangbe- zeichnung für die Imbißstube an der Land- straße„Dog-wagon“(Hundewagen). Das„Tourist- Camp“ ist ein ganz auf Autotouristen eingestelltes Gasthaus am Highway. Man kann hier für einen Dollar übernachten und den Wagen unterstellen. Einen Meldezwang gibt es nicht. Man braucht auch keinen Fragebogen auszu- füllen, ganz gleich, ob man allein oder zu zweien kommt. Die Zimmer sind hell und sauber und zu jedem Bett gehört ein Duschraum. Im Tourist-Camp erhält man auch verschiedene Mahlzeiten und natür- lich Frühstück. Während bei uns die Geschwindigkelts- regelung im allgemeinen dem Verantwor- tungsgefühl des Fahrers überlassen bleibt, hat fast jeder Staat der USA Höchstge- schwindigkeiten festgesetzt, die mit großen Ziffern an den Landstraßen angebracht sind. Die motorisierten Straßenpolizisten,„speed- cops“ genannt, achten streng darauf, daß die Begrenzungszahl genau eingehalten wird. Bei einer zehnprozentigen Ueber- schreitung der oberen Grenze wird ein rol- lendes Auge des Gesetzes noch zugedrückt. „Safety first!“ gilt auch für die Highways. Als Highway-Fahrer kann man orxigi- nelle Dinge erleben. Wer noch ein„uraltes Modell“ fährt, weiß dies mitunter mit Hu- mor zu tragen.„Bitte, überholen Sie laut- las; der Fahrer schläft!“ Dieses an der Wagenrückwand plakatierte Ersuchen wandte ein Mann an, dessen„vorsintflut- licher“ Ford nicht mehr als 30 Stunden- kilometer, leistete. Ein anderer Autobesitzer hatte ein Wahlplakat nicht entfernt, des- sen Gültigkeit zehn Jahre zurücklag, eben- falls eine Entschuldigung für das langsame Fahren des Wagens, zugleich“ aber auch eine Empfehlung für anscheinend unver- wüstliche Qualität der betreffenden Fabrik- marke. Halbwüchsige Burschen hatten am Hinterteil eines aus alten Teilen zusammen- gesetzten Vehikels einen riesigen Papier- drachen angebunden, den sie„mit Voll- gas“ steigen ließen. Aus dem Anhänger eines sehr schnell fahrenden Luxusautos blickte ein hochedles Pferd; 1 PS ließ sich von 75 PS zum Rennplatz fahren. Eine Rin- derberde wurde von einem wendigen klei- nen Wagen unter ständigem Hupen der am Steuer sitzenden Farmersfrau über eine Wiese in den Stall getrieben. Nach Eintritt der Dunkelheit sieht man häufig in der Nähe der Städte viele in Abständen am Rande des Highway parkende Limousinen, deren Fenster zugezogen worden sind.„Par- king on the highway“ ersetzt hier die „sturmfreie Bude“, Was man im Gegensatz zu uns drüben nicht kennt, it der rotleuchtende Füch- tungswinker Ver nach links abbiegen will, hält den linken Arm waagerecht zum Fen- ster hinaus, wer nach rechts zu fahren Wünscht, hält den linken Arm senkrecht nach oben und berührt dabei das Verdeck. Das Richtungwinken mit dér Hand ver- schafft dem Fahrer die nötige Routine, sich in der„Einhand-Fahrkunst“ zu vervoll- kommnen. Otto Behrens Berg mans„Nobelpreis Komödie aus Schweden/ Dieses„Nobelpreis“ Spiel ist kein Zeit- stück im Sinne von heutig. Muß es denn das durchaus sein? Braucht das Thea- ter gar eine Entschuldigung, wenn es keins ist? Und ist eine übefzeitlich-zeitlose Ko- mödie, in der das Menschliche und Allzu- menschliche regiert, nicht schließlich auch ein Zeitstück? Wollens hoffen! Vor Jahren hat uns das Nationaltheater mit der Aufführung von„Seiner Gnaden Te- stament“ die erste Begegnung mit dem schwedischen Dramatiker Bergman ver- schafft, dessen feinliniges künstlerisches Porträt neue intensive Züge erhält durch diese bereits 1925 geschriebene zweite Ko- mödle„Swedenhjelms“— ein Titel, der besser als der deutsche den familiären Cha- rakter des Stückes kennzeichnet. Es geht um mehr als um die Tatsache der Ver- leihung des Nobelpreises an den Haus- herrn der Familie Swedenhjelm. Es geht um zanalytische Menschen- und Seelen- ergründung, als deren Hauptobjekte Vater Swedenhjelm, seine Söhne Rolf, der Inge- nieur, und Bo, der Leutnant, seine Tochter Julia, die Schauspielerin, seine Schwägerin und Haushälterin Marta Boman und ein unseliger Geist namens Eriksson vom Dich- ter in ihrer Würdigkeit und Fragwürdigkeit gleich zugleich vorgeführt werden. Es ist ein feiner Reiz, daß alles, was geschieht und gesagt wird, im Positiven vom pessimistischen Gewölk leichten Zweifelns umschattet- und im Negativen von sanfter optimistischer Unterströmung getragen er- scheint aber dennoch, oder vielleicht ge- rade dadurch menschlich erklärlich bleibt. Der Dichter braucht eine breite Exposition. Er läßt sich Feit, aus seinen Figuren, ie im ersten Alet noch schemenhaft und ober- Hächlich wirken, Strich bei Strich und Tup- fen bei Tupfen, Charaktere zu formen, aber diese Art der allmählichen Charakterver- im Nationaltheater dichtung wirkt in ihrem endgültigen Resul- tat so überzeugend, daß man ihr ganze Le- benswahrheit zusprechen darf. Besonders im Vater Swedenhjelm, dem trotz seiner Ver- dienste angefeindeten Wissenschaftler und Nobelpreisanwärter, ist dem Autor eine äuherst fesselnde komödiale Haupt- und Zentralgestalt gelungen. Die schöpferische Kraft der starken schauspielerischen Kunst Robert Klelnerts bläst ihr den lebendi- gen Odem ein, und es entsteht in seiner Stärke und Schwäche ein Mensch, ein won Güte und innerer Lauterkeit trunkener Höhenmensch im Geistigen, der in der „Wollust seines guten Gewissens“ gute wie böse Tage fröhlich und unbekümmert lebt, der leben läßt und Glück und Freude be- reiten möchte. Wie er, sind auch seine Kin- der im Grunde Sonnenmenschen mit klei- neren oder größeren Webfehlern: der Ael- teste, sein wissenschaftlieher Assistent(von Timmermann einfühlsam gespielt), der zweite, verliebter Verlobter mit Leutnants- schulden(in Vits-Mühlen jugendlich männlicher Darstellung) und endlich die Tochter, der„Theateraffe“ mit Gutherz hin- ter ekstatischer Pathetix(von Hanna Meyer sehr amüsant hingestellt), In die- sen Kreis der Sonnenmenschen tritt plötz- Uch jener Eriksson, eine luziferische Fi- gur, Konkurrent aus Seelenkontrast, neidi- sche Gegensatmatur und dunkler Ehren- mann, freudlos, einsam, der nichts kennt als den Mammon und im Busen genährten verstockten Haß. Langheinz gibt diesen Finsterling mit der hm eigenen starken darstellerischen Eindringlichkeit). Er schafft Katastrophenstimmung, und man sieht die ganze Famille über Abgründen schweben. Das Schieksal begnügt sich jedoch damit, einige moralische Nasenstüber auszutellen, und der Dichter bringt schließlich alle ver- meintliche Wirrnis aus der Welt, indem er das im Dienst der Familie abgerackerte ver- kniffene Altjungferntum der Hausmutter- stelle vertretenden Schwägerin Sweden- hjelms auf eine charmante menschliche Art zum leuchtenden Mittelpunkt einer stark Wirkenden Schlußszene macht. Erna Groß- mann zeigt in dieser Rolle erneut ihre her- vorragende Begabung als Charakterspiele- rin). Die etwas bläßlich geratene Figur der Verlobten Bo Swedenhjelms lag bei Herta Fuchs in behutsamer Hand, Walter Pott gab einem ohne rechten Zusammenhang mit dem Spielablauf zwischen den Szenen ste- henden Jungjournalisten belustigende kari- katuristische Züge, und in Augenblicks- episoden setzten Nora Landerich und Lotte Ensfelder dem durchaus nicht im- mer vordergründig heiteren, dafür aber um- so echteren Komödienspiel kleine drastische Lichter auf. Das gutbesuchte Haus zeigte sich dem Geist des von Heinz Rippert Uebevoll inszenierten Werkes sehr aufge- schlossen und regte fleißig die Hände. Carl Onno Eisenbart „Stöpsel“ i Inmitten eines Courths-Mahlerschen Mi- lieus, in dem es von Grafen, Gräfinnen, Ba- ronen und Baroninnen nur so wimmelt, steht die kalorienbepackte, liebenswerte Raffkege- stalt Stöpsels, alias Will Dohm. In seiner schauspielerischen Leistung sich der seiner Filme ganz anpassend, sehen wir den hilflos- verschmitzten Don Juan tanzend, tobend, in Ohnmacht fallend das sich selbst eingebrockte zarte Abenteuer bestehen, das letztendig zur Heirat der einzigen Tochter Erika mit einem echt„Blaublütigen“ führt. Die flotte Spielart des Münchener Ensembles Culisse“, unter der Leitung von Erik v. Loe wi, riß die Zu- schauer während zweier Stunden unter Lach- salven mit sich. Leider war das weite Rund des Capitol-Theaters nicht so gefüllt, wie es dle bherzerfrischende Darstellung Will ohms verdient hätte. H. R. Ausstellung ia der städtischen Kunsthalle Mannheim. Die Ausstel- 3 lung Joachim Lutz Zeichnungen und Aquarelle— und Bildnisplastik Archipenko, Lehmbruck, Maillol, Rodin, Seitz und Voll ist am Sonntag, den 10. November 1946, zum letz- tenmal zu sehen. „Die Städtischen Bühnen Heldelber g bereiten als erstes Theater in Südwest- deutschland für Anfang Dezember die Auf- führung des Zuckmayerschen Scnauspiels „Hauptmann von Köpenick“ vor. Die Insze- nierung dieses in der Nazizeit verbotenen Werkes liegt in den Händen des bekannten Filmregisseurs R. A. Stemmle.(ef) Die Opernbühne des Großen hessischen Staatstheaters in Wiesbaden bringt am 17. November Verdis„Otello“ mit Heinz Kraay- vanger in der Titelrolle heraus,(he.) Berliner Intendant verschwun⸗ den. Der Intendant des Berliner Metropol- theaters und Vorsitzende der Entnaziflzierungs- kommission für Künstler, Hans Hartmann, und seine Gattin sind seit acht Tagen spurlos verschwunden.(dana) Der von dem„Film Polski“ hergestellte polnische Kurzfilm Wielilezka“ erhielt auf der internatinoalen Filmveranstaltung in Cannes, Frankreich, den„Grand prix“, die höchste Auszeichnung. 19 verschiedene Na- tionen hatten sich um diesen Preis bewor- ben.(d) Kunstausstellung in Frankfurt In diesen Tagen wurde in Frankfurt a. M. eine Ausstellung mit etwa 50 Werken des dort ansässigen Malers Slegfried Reich a. d. Stolpe eröffnet. Der große Mangel an Aus- stellungsräumen hat die Redaktion der„Frank- furter Neue Presse“ veranlaßt, in ihren Räu- men von Zeit zu Zeit eine Ausstellung zu zei- gen. In den Schöpfungen des Malers Reich a. d. Stolpe spiegelt sich große Vielfalt der Emp- findungen. Vor allem lassen sie die Wieder- geburt der Farbe erleben, die nicht nur vom dargestellten Gegenstand getragen, sondern eigene Aussagekraft gewonnen hat. e Die stärkste der ausgestellten Arbeiten ist ohne Zweifel die 1946 entstandene„Hunger⸗ madonna“, eine Tempera-Arbeit von ungeheu- 7 ——— rer Eindruckskraft und beinahe faszinierender Wirkung. Aus den hohlen Augen des abge- zehrten Gesichtes blickt uns die Not unserer Zeit entgegen. Als visionär möchte man ein sroßges Oelbild bezeichnen, von dem Künstler Die blaue Brücke“ genannt. In gewaltigen Kurvaturen überspannt das Eisengerüst den Flug, man spürt die Anlehnung an das Vor- bild der Frankfurter Mainlandschaft, und doch ist die Wirklichkeit nicht abgeschrieben, son- dern unter Abstrahierung der rein gegenständ- lichen Darstellung schöpferisch gestaltet. Man findet Anklänge an die französische Malerei und an Arbeiten des Norwegers Edvard Munch mit einem leicht expressionistischen Einschlag. Die einzige Gefahr für diesen malerisch wie zeichnerisch gleich starken Künstler liegt viel- leicht in der Ueberbetonung, einer konventio- nellen Eleganz, die besonders kennzeichnend für zwei Aktbilder ist. In weiteren Zeichnun- gen, Studien und Aquarellen erkennt man die Freude des Malers an der feinen Linienfüh- rung und an der Kraft satter, starker wie zart- getönter Farben. a th Schlagworte der Zeiten von A1 vorges bern: Adieu, Botanisier- trommel, Cbemisett. Drachenfels, Equipage, Familienbad Gehrock, Hand anhalten, In- dianertorte Knicks, Lorgnon, Musikmappe, Nesthäkchen, Opernball, Postillon d'amouf, Quadrille, Respekt, Spucknapf, Tändelei, Ulanenleutnant, Viellſebchen, Weiber, Zahn- stocher. und gestern: Alarm, Blut und Boden, Chauvinismus, Durchhalten, Ehrgeiz ling, Feind hört mit, Gaskammer, Habe- nichtse, Intellektuelle, Knhlenklau, Liquſdie- ren, Miesmacher, Nichtarisch, Opfern, Propa- ganda, Gousque tandem?, Rassenschande, Sondergerichtshof, Tausendjährige Reich, Umlegen, Volksgerichtshof, Wehrwolf, Zacklg. und heute: Atombombe, Boden- reform, Christentum, Demontage, Eiserner Vorhang, Fragebogen, Gerüchte, Hunger, Immer dagegen gewesen. Kalorien, Lethargie Militärpolizei, Nie wieder Krieg, OK, Pots damer Beschlüsse, Querulant, Ruinenräumen, Schwarzer Markt. Tausch, Universitätsskan- dal, Verschrottung, Wahlmüdigkeit, Zustände sind das! Hans Riebes 1 vol raff ökkr dies alle Ter biet Fab Mir bes eili ihn 948 Fa- siert und ewal- schen uwei⸗ durch nach- Auto- ernte- Rande n-In- utref- „Tou- Nach-; Aittel- ame- nicht und denn chend tillen. n für einer eine Qua- „ die täten schen Vürst⸗ Von ingbe- Land- 2 auf s am Dollar tellen. Man auszu- ler zu 1 und ein man natur · kelts⸗ itwor⸗ bleibt, hstge- großen it sind. speed k, dab halten Veber- in rol- lrückt. Ways. origl- uraltes it Hu laut- n der suchen ntflut· inden- sitzer „ des- eben; igsame auch unver- abrik- en am mmen· Dapier- Voll- hänger 18autos 28 sich 1e Rin- n klei- der am r eine Eintritt in der en am Usitien, „Par- er die drüben Rich- mn Will, n Fen- fahren Mrecht erdeck. d ver- 1e, sich ervoll- ens. —— exender s aàAbge: unserer nan ein Tünstler valtigen üst den as Vor- nd doch m, son- mständ⸗ t. Man Malerei Munch nschlag. seh wie gt viel- awentio- ichnend iehnun- man die nienfüh- ie zart- th⸗ A1 anisier- guipage, en, In- Emappe, amour, andelel, Zahn- ut und Ehrgeiz Habe iquidlie- Propa- chande, Reich, Zacklg. Boden- Eisernet Hunger, thargie „ Pots⸗ raumen, ütsskan- zustande Rieben e Seite 3 Hinüber, herüber Ein Aufatmen geht durch die Mann- heimer Bevölkerung. Endlich ist der neue Steg, der für die Fußgänger die Friedricnhs- brücke ersetzen soll, fertiggestellt. Hoch, hählich, aber kräftig, schwingt er sich von einem Neckarufer auf das andere. Das be- deutet den Kehraus für die beiden Boote, die seit Juli vorigen Jahres unermüdlich ohne Fahrplan, mehr dem nie einheitlichen Willen der Gäste untergeordnet, ninüber- und herüberstrichen. Es waren keine Ver- gnügungsfahrten. Die Umgebung entbehrte gerade an dieser Stelle der vielgerühmten Poesie des Neckarstrandes. Bei Wind und Regen war die Reise zwischen den beiden Ufern kaum erquicklich. Sie konnte schon einmal mit einem unerwünschten Bad en- den. Ein ernstlicher Unfall— das sei gleich festgehalten— war in den fast sechzehn Monaten nicht zu verzeichnen. Die Natur zeigte in diesem Jahr sogar gnädige Laune. Sie ließ die Frühjahrs- und Herbstwasser ausfallen und den Wasserstand ungewöhn- lich niedrig abfallen. Für die Neckar- schiffahrt war dies zwar nicht sehr gün- stig, die beiden Boote wurden aber dadurch keinerlei gefährlichem Abenteuer aus- gesetzt. Wußte man's, daß jedes Boot täglich etwa sechzigmal durchschnittlich fünfzehn Fahrgäste über das Wasser trug? Wer Lust hat, kann sich errechnen, wieviel Ueber- fahrten mit wieviel Teilnehmern im Jahr erfolgten und welche Unzahl von Ruder- schlägen dazu erforderlich waren. Und jetzt wird der Fußsteg seine Rechte und Pflichten geltend machen. Hm. Aus der Stadtratssitzung Von der Städtischen Pressestelle wird uns mitgeteilt: Der Stadtrat beschließt, bei der Landes- reglerung den Antrag zu stellen, durch be- schleunigten Erlaß von Verordnungen die Rechtsgrundlage zu schaffen, um der sittli- chen Verwahrlosung der Jugend, der Bekämpfung der Geschlechtskrankhei- ten und der Unlust zur Annahme geregelter Arbeit zu begegnen. Der Dachstock des Säuglingskran- kenhauses wird in seiner ursprünglichen Form wieder hergestellt werden, um auf diese Weise zugleich Wohnräume zur Unter- bringung von Pflegepersonal zu gewinnen. Dem Vorschlag des Krankenhausaus- schusses auf Erweiterung der Röntgenabtei- lung im städtischen Krankenhaus wird zu- gestimmt; ebenso dem weiteren Vorschlag, im städtischen Krankenhaus eine neurologische Station innerhalb der medi- zunischen Abteilung einzurichten. Genehmigt wurde der Antrag auf Grün- dung einer Studiengesellschaft„Stadt- heizung Mannheim G.m. b. H.“, wel- cher in Zusammenarbeit mit den städtischen technischen Aemtern die Planung der von einer Zentrale gespeisten Heizung für die Stadt Mannheim obliegt. 5 In den nächsten Wochen wird die Stadt- verwaltung Mannheim ein Werk„Bild do- kumente Mannheim“ herausgeben, in dem in zahlreichen photographischen Wie- dergaben die wichtigsten Bauten und Anla- gen Mannheims vor und nach dem Kriege ktestgehalten sind. Das Werk wird allgemein käuflich sein. Die Stelle des Direktors des städ- tischen Schlacht- und Viehhofs wurde dem seit 1911 im städtischen Dienst stehenden Veterinärrat Dr. Rudolf Schenck übertragen. i Stadtrat Walter Kalser wurde zum Bürgermeister von Buchen gewählt. Er hat aus diesem Grunde sein Stadtratsmandat niedergelegt. Für die bisher geleistete Ar- beit hat der Oberbürgermeister Herrn Kai- ser den Dank der Stadtverwaltung und des Stadtrats ausgesprochen. Das Großkraftwerk Mannheim hat am 7. November 1946 sein 25jähriges Bestehen durch eine Betriebsversammlung gefelert, an der der Oberbürgermeister und Erster Bürgermeister Trumpfheller teilnah- men. Der Oberbürgermeister hat bei dieser Gelegenheit die Glückwünsche der Stadt übermittelt. Uberfall durch Schwarzhändler Bei der Ueberwachung einer Schwarz- händlerbande wurden 2 Beamte von Polen angegriffen. Ein Beamter, dem sie einen Streifschuß im Gesicht beibrachten, machte voni der Schußwaffe Gebrauch und traf einen Polen tödlich. Zwei Deutsche wurden kestgenommen. Kleine Umschau Vorübergehende Brotverknappung. Für die erste Woche der 95. Zuteilungsperiode(11. bis 17. November) können auf die Brotration für Erwachsene und Jugendliche nur 1250 g auf- gerufen werden. Die verbleibende Menge wird sobald wie möglich nachgeliefert. Die Ursache ist in einem Dammbruch auf dem Dortmund- Ems-Kanal zu suchen, störungen hervorgerufen wurden. Eine musikalische Feierstunde findet am morgigen Sonntag, 18 Uhr, anläßlich des Ernte- dankfestes in der Lutherkirche mit Werken alter Meister vor Bach statt, darunter zwei Chorkantaten, eine Solokantate und zwei Trio- 2 von Bugtehude. 5 illen nachrichten. 80 Jahre alt werden Franziska Gerich geb. Jost, B 2, 5, und Theo- dor Brand. Die goldene Hochzeit feiern Jakob Stoll und Frau Anna geb. Sensbach, Neckarau, Holunder-Styaße 9. Die silberne Hochzeit be- gingen Adolf Ziegler und Frau Frieda geb. Spreuer, Nec au, Wingertstraße 58. Bezirksgewerbeschule Ladenburg. Sämtliche Lehrlinge, ausgenommen Mädchen, die noch keinen Unterricht besuchen, müssen sich am Dienstag, 12. November, in der Schule melden, und zwar die Lehrlinge des ersten Lehrjahres um 8 Uhr, alle übrigen um 9 Uhr. Unkfreundlich, kalt Vorhersage gültig bis Montagabend. Bei schwa chen Winden meist nördlicher Richtung vorwie- gend stark bewölkt, zum Wochenende trocken. Zu Beginn der neuen Woche leichte Nieder- schläge, in höheren Lagen Schnee. Temperaturen meist zwischen 0—5 Grad Celsius. dureh den Verkehrs- Interview mit dem Oberbürgermeister Stellungnahme zu brennenden Tagesiragen— Das Defizit wird tragbar sein Unser F. R.-Mitarbeiter bat den Mann- heimer Oberbürgermeister um ein Inter- view, in dessen Verlauf Herr Braun bereit- willigst folgende, vorgelegte Fragen, die uns heute alle mehr oder weniger interessieren, beantwortete. Frage:„Ist der Mannheimer Haushalt für 1946 ausgeglichen oder muß mit einem Defizit gerecnnet werden?“ Antwort:„Die Einnahmen aus der Grundsteuer sind seit 1944 um die Hälfte zurückgegangen und die aus der Gewerbe- steuer sogar um vier Fünftel. Dem stehen die Sonderausgaben für die Wiedererrich- tung der Rhein- und Neckarbrücken, für die Instandsetzung der städtischen Gebäude und die Schuttbeseitigung gegenüber. Auch das Theater wird im laufenden Jahre wohl eines Zuschusses bedürfen. Aeußberst er- schwerend für die Aufstellung eines geord- neten Haushaltsplanes ist die völlig unge- klärte Lage auf dem Gebiete des Finanz- und Lastenausgleiches. Wir müssen also wohl mit einem Deflzit rechnen, das jedoch noch tragbar, ist und zu keinen Befürch- tungen Anlaß gibt“. Frage:„wie weit ist der Aufbau Marmheims im Vergleich zu anderen Städten fortgeschritten?“ Antwort:„Mannheim steht im Wie- deraufbau anderen deutschen Großstädten nicht nach“. Frage:„Wäre die Zusammenfassung unserer gesamten Baukapizität im Rahmen eines plan wirtschaftlichen, straßenzugwei- sen Aufbaues, unter Leitung der Stadt nicht zweckmäßiger, als die derzeitige Verzette- lung?“ Antwort: „Sicherlich. Aber dazu fehlen die nötigen Voraussetzungen. So lange wir nicht wissen, mit welchen Mengen an Eisen, Zement, Holz, Steinen und Ziegeln wir rechnen können, kommt jeder Arbeit in dieser Richtung keine Bedeutung zu“. Frage:„lst Ihnen bekannt, daß in der näheren und weiteren Umgebung unserer Stadt Häuser mit aus Mannheim gestoh- lenen Backsteinen gebaut wurden? Wenn ja, was haben Sie zur Beseitigung dieser Mißstände unternommen?“ Antwort:„Diese Tatsache ist mir be- kannt. Sowohl ich als auch der Polizeiprä- sident sind entschlossen, diesen Schmarotzern am Volkskörper ihrer gerechten Bestrafung zuzuführen, und wir haben Schuldigen auch schon ihre Geschäftskonzession entzogen. Ich stehe überhaupt auf dem Standpunkt, daß man bei der Bautätigkeit in erster Linie die ausgebombten Städte bevorzugen sollte, da gerade hier eine ungenügende Wohnbautätigkeit zu den unglücklichsten Verhältnissen führen muß“. Frage:„lst Ihnen bekannt, daß in Mannheim trotz Preis- und Lohnstop die Preise für Gegenstände des täglichen Be- darfs immer höher werden?“ Antwort:„Melden Sie uns derartige Fälle und wir werden sofort scharf durch- greifen.“ Frage:„lst die Aufrechterhaltung der Sperrzeiten für Gas noch notwendig, nach- dem Höchstverbrauchsmengen festgesetzt sind?“ Antwort:„Ja, und zwar aus tech- nischen und allgemeinen Gründen. Außer- dem glaube ich, daß dann die Anständigen zu kurz kommen würden,“. Frage:„Warum finden die Stadtrats- Zwischen Totenkeller und Kirchturm Streifzug durch Mannheimer Notwohnungen Wenn sich in diesen Tagen über sämt- liche Mannheimer Wohnungen der Zoll- stock der Länge und der Breite nach mes send legt und die Beauftragten des Woh- nungsamtes rechnend und notierend ihre Eintragungen machen, geschieht dies in Er- füllung des Wohnungsgesetzes Nr. 18 vom 8. März 1946, das den deutschen Behörden diese genaue Wohnraum- Feststellung auf- erlegt. In einem Gespräch mit dem Direktor des Hauptwohnungsamtes erfahren wir hierzu Näheres:„Die Meß-Aktion dient zu- nächst rein statistischen Zwecken, um einen Ueberblick über den belegten bzw. durch Flüchtlinge, Heimkehrer und entlas- sene Kriegsgefangene beanspruchten Raum zu erhalten. Wir geben nie die Hoffnung auf und rechnen immer mit der Einsicht der Menschen, aber was wir 80 täglich an Selbstsucht, Eigenbrötelei und Kenn- lichkeit antreffen, übersteigt selbst die ne- gativsten Erwartungen. Zahlen beweisen dies am besten. Allein in einem Stadtteil wurden bei der Ausmiessung der Wobhnun- gen 108 unbewohnte Räume festgestellt, und dies in Mannheim, dessen Wohnungspro- Eingang zu einer Not-, Wohnung“ blem mit zu den schwierigsten zählt. So sehr wir jede private Initiative begrüßen, 80 stehen wir doch dagegen, wenn es sich um rein egoistische Maßnahmen handelt. Wir verfahren schon großzügig in den Fäl- len, in denen jemand aus eigener Kraft und mit eigenen Mitteln seine Wohnung wie- derherstellte. Dafür erwarten wir aber auch von seiten des Wohnungsinhabers ein gewisses Verständnis für die Forderungen dieser Zeit. Um zwischen dem Hauptwoh- nungsamt und den oft in abgelegenen Stadtteilen wohnenden Mietern eine stän- dige Verbindung aufrechtzuerhalten, sind seit Juni 1946 18 Wohnungsausschüsse gebil- det worden, davon acht für die mittleren Stadtteile und zehn für die Vororte. Ver- treter aller Parteien, dazu ein Bausachver- ständiger und eine Frau, prüfen aus ört- licher Kenntnis der Sachlage die Wünsche und Einsprüche der Mieter und vertreten diese, soweit sie sachlich sind, dem Haupt- wohnungsamt gegenüber.“ Sonne liegt über Mannheims Trümmer Qudraten, als man aus dem betriebsamen Durcheinander des großen Bürchauses auf die Straße tritt, halb im Ohr noch den nachgerufenen Satz:„Sehen Sie sich ein- mal selbst an x-beliebiger Stelle der Stadt um, wie die Menschen wohnen. Wir wissen es genau und können nur schwer helfen!“ Eine, zwei Straßen vom G-Bunker entfernt, soll der Versuch gemacht werden. Zwar bietet der gebirgige Schutthaufen dem Auge auch nicht den geringsten Anhalts- punkt dafür, daß in diesem Gelände Men- schen wohnen, eigentlich mehr„hausen“ sollen, und man nimmt sämtliche Jugend- erinnerungen der Indianer- und Kriminal- roman- Literatur zusammen und orientiert sich rein nach der frischen„Fährte“, die sich auf dem feuchten Sand zwischen den Steinen abzeichnet. Dort!— Rauch weht aus der Erde, man klettert näher heran und entdeckt ein kurzes, zwischen Beton- brocken eingeklemmtes Ofenrohr. Aber wo ist der Eingang zu dieser Behausung? „Halloh— ist dort jemand?“ Der Ruf ver- hallt in der Einöde. Dann steht plötzlich eine Frau hinter mir, ein paar erklärende Worte, und wir steigen durch einen Schacht Es war vor acht Jahren am 10. November Erinnerung an den Nazi-Terror Sirenen heulen in den hohlen Schlund der langgepflasterten Straße und in rasen- dem Tempo preschen Ueberfallkommandos und planverhangene LKWS der Gestapo vorbei. Aller Blicke folgen und manche Fin- ger deuten nach:„Die holen die Juden, dle holen die Juden!“ Die Passanten bleiben stehen, der Menschenhaufen wächst und mit ihm das Gerücht. Schnell wie das Feuer breitet es sich aus, öffnet jede Tür und je- des Fenster. Erregte Gruppen bevölkern cle Bürgersteige. Es ist noch früh am Mor- zen. Physiognomie der Straße: Empörung, Aufruhr oder— Schadenfreude? Schlag- urtig mitten in der Nacht hat die 88- azzis begonnen und sind die Unmenschen in die jüdischen Wohnungen eingedrungen. Ohne Rücksicht auf Alter oder Krankheit wird den Wehrlosen mit vorgehaltenem Re- volver befohlen:„Fertig machen!“ Kaum, daß die Aermsten das Nötigste zusammen- raffen können. Manche nehmen Gift oder öfnen den Gashabn, um sich der Willkür dieser braunen Henker zu entziehen. In allen Ecken und Enden der Stadt herrscht Terror. Niemand ist da, der Einhalt ge- bietet, und— der es möchte, kann nur die Faust in der Tasche ballen. * Zwei wohlbeleibte SA-Leute begegnen mir mit aufgepflanztem Bajonett! Nichts besonderes? Doch, sie haben es eilig, sehr eilig sogar, denn unter den Armen tragen sie schwere Geldkassetten, die haben sie bei den Juden„beschlagnahmt“. Und binter ihnen schwelen die Schutthaufen, klirren erge zerborstenen Glases. Wo ein Jude Wohnt, ist keine Scheibe mehr ganz, an- klagend nur hängen Fetzen zerrissener Gar- dinen in zerschmetterten Fensterkreuzen. * „Weitergehen, weitergehen!“ bellt eine Kommandostimme durch die erregt gegen die Mannheimer Juden debattierenden Menschen. Schupo? Nein, die ist nicht da. An ihrer Stelle regiert ein halbwüchsiger Lümmel in SA-Uniform, ein HJ- Führer. Ss und SA, sie sind die Herren der Straße heute. Ueberall riecht es nach Brand, scharfer Qualm beizt mir die Augen. Menschen halten Tücher vor den Mund. Entsetzen malt ihr Antlitz. Sind es die, die noch ein Gewissen haben? Mit ingrimmiger Gier fressen züngelnde Flammen die letz ten Reste jüdischer Wäsche, Kleider, Bett- zeug und Möbelstücke. Man schiebt mich im Gedränge weiter. Aus dem gegenüber- liegenden Schaufenster eines Zigarrenhänd- lers grinst triumphierend die Fratze Ro- bert Leys:„Unsere zweite Geheimwaffe ist der Antisemitismus, denn wenn dieser in Deutschland konsequent durchgeführt wird, wird er ein Weltproblem werden, mit dem sich alle Völker auseinandersetzen müssen.“ Ja, sie wollen den Juden ver- nichten und trampeln sich selbst zu Tode, sie merken nicht, daß sie auf dem Aschen- haufen ihres eigenen„Glücks“ tanzen, diese gottverlassenen Irren. * Kinder stürmen über den Platz und schwingen johlend Geldscheine„vun de Judde“ in ihren Händen. Aus einem Erker- fenster werfen Hitlerbuben Bücher. Sie öfknen sich und aus ihren Blättern flattern 50- und 100-Mark- Scheine. Erbarmungslos und stur gießt der Mann mit dem Sturm- riemen Petroleum übec die herrlichen Buch- bände, die Stichflamme schlägt hoch, der Pöbel jauchzt. 5 Rücksichtslos geht die„Judensäube- rungsaktion“ weiter, bis Berlin sie abblasen läst. Zur Abwechslung beschlagnahmt man jetzt die besseren jüdischen Wohnungen und Villen. Die Herren Bonzen nehmen sich, was ihnen gefüllt. Was man brauchen kann, wird geplündert, vieles fliegt zum Fenster hinaus. Und als ob sie ihre dä- monische Lust nicht sättigen könnten, stür- zen sie mit Beil und Hammer über alles her, was ihnen in den Weg kommt. Nichts ist ihnen heilig, vor nichts machen sie halt. Sie zerschlagen die ehrwürdige Stradivari- geige genau so skrupellos wie das Kruzifix an der Wand. Sie wühlen in den jüdischen Matratzen, schlitzen die Betten auf, zerhak- ken Möbel und vernichten Teppiche und Gemälde, um die traurigen Fetzen, gleich Jagdtrophäen aufgespießt, auf ihren„Ehren- dolchen dem johlenden Mob auf den be- schmutzten Fenstersimsen zu präsentieren. 1. Zu spät erkennt Herr Goebbels:„Wir haben Fehler gemacht“, und zu spät raunt es in den Tiefen der Volksseele:„Das da mit den Juden hätten sie halt doch nicht machen sollen“. Wer„sie“? Ihr alle, die ihr heute das Fähnlein nach dem Wind hängen wollt, wart begeistert, als man euren „Todfeind“ schlug. Ihr konntet euch nicht sattsehen an den Schauprozessen der 88 und Sa, ihr skrupellosen Heuchler. Habt ihr denn die Stunden damals vor dem al- ten Landesgefängnis vergessen, wo„sie“ die Juden zusamaenpferchten wie Vieh? Ich hére noch das Knarren des Gefängnistores, ich höre noch eure frivolen Rufe:„Hängt sie uff, die Juddel Steinigt siel Steckt das Gefängnis an!“ Diese Parolen genügten, um die ganze Infamie niederer Instinkte einer verdorbenen Volksseele zu entfachen. Euer ganzer infernalischer Haß hat sich im jü- dischen Gotteshaus, in der Synagoge aus- getobt. Dann meinte der wachhabende „Hakenkreuzritter“:„Sie können das jüd- dische Heiligtum ruhig besichtige, sie müs- sen aber— und mit grinsender Ge- bärde schiebt er mir die WHW- Sammel- büchse unter die Nase. Entsetzt weiche ich zurück, brennende Schamröte steigt mir ins Gesicht, ich schäme mich, Deutscher zu Sein. E. N. zwischen meterdicken Mauern in die Erde Es geht kühle Günge entlang, der Licht- schein eines Feuers flammt auf, man steht in der„Küche der Wohnung. Ueber einen Spiegelscherben gebückt, rasiert sich der Hausherr, ein Schwerkriegsbeschädigter. Eine Taschenlampe funkelt auf und be- leuchtet das Lager für vier Personen, dun- kel, feucht, kalt.— Es sind dies die unter- irdischen Gewölbe des alten Mannheimer Krankenhauses.„Dort lagen die Verstor- benen aufgebahrt“, der Mann weist mit der Eine„Kfiche“ inmitten der Trümmerfelder 8 Taschenlampe auf eine Reihe schmal ge- mauerter Zellen, deren Zweck offensicht- nien Und wieder Sonnenlicht— die Straße. Ein Bagger wühlt im Schutt zertrümmer- ter Gebäude, denn Stufen, Stufen— fast hundert an der Zahl, und nun der Gegen- satz zu dem soeben gesehenen: Die Not- wohnung im Kirchturm! Ein schmaler, kal- ter Raum, in der Höhe durch eine provi- sorische Bretterdecke abgeschlossen, durch deren flngerbreite Spalten Regen, Schnee und Kälte ungehemmt Zutritt finden. Auch hier die Schlafstätte für vier Personen, da- neben der Kochherd, trocknende Wäsche, Töpfe, Möbelreste, das, was man eben da- mals aus dem Feuer der Bombennacht ret- ten konnte, was man später noch dem Schutt fand und hier sorgsam als letzte Habe zusammentrug. Gespräch kommt auf. Die Menschen sind nicht traurig. „Wenn wir nur wieder ein kleines Radio hätten“, ist ihr Wunsch, und dann:„Es wird wieder Frühling werden und wir wer ⸗ den auch wieder einmal zu einer besseren, Ein Ofenrohr?— hier müssen Menschen hausen! 3 Aufn. Hans Roden „ menschenwürdigen Wohnung kommen, denn letzten Endes geht es Ungezählten so wie Uns. Da darf man den Mut nicht sinken lassen.“ Weit schweift dann der Blick hoch oben vom Turm über die Stadt und den glei- genden Strom in der Ferne, über die der alten Glocke Ton bald wieder klingen möge, deren bronzenes Band die Worte trägt:„Balthasar heeft my gegooten Leeu- worden 100% Hans Roden. unter sitzungen immer noch hinter verschlossenen Türen statt und ist die Presse nicht zu- gelassen?“ Antwort:„Seit Mitte April liegt eine neuè Gemeindeordnung zur Verabschiedung beim Innenministerium in Stuttgart, nach der auch die Stadtratssitzungen öffentlich sein sollen. Sobald diese Gemeindeordnung angenommen ist, wird der Stadtrat öffent- lich tagen.“ Abschließend wies berbürgermeister Braun noch darauf hin, daß er die Brenn- stoffrage, die Sicherstellung der Ernährung, insbesondere die Kartoffelversorgung, die Beschaffung von Kleidern und Schuhen und die Wohnraumbeschaffung als die Haupt- probleme Mannheims betrachte, denen er seine ganze Aufmerksamkeit widmen würde. Bei dem Interview hatte man den Eindruck, daß sich hier eine Persönlichkeit, im vollen Bewußtsein ihrer großen Verantwortung und mit sozialem Verständnis bemüht, un- seren Kopf in der noch stets ansteigenden Flut der Nachkriegsprobleme über Wasser zu halten. Ausfall von Zügen Ab sofort fallen u. a. täglich folgende Zuge aus: D 79/80 Frankfurt/Main Kas urid zurück, D 93/94 auf der Strecke Saarbrücken Lud- wigshafen Rhein) und zurück, Trier— Saarbrücken— Trier u. Zur., auf der Strecke Heidelberg Mainz und zurück, Frankfurt/ Main— Kassel und zurück, Frankfurt/Main Essen und zurück, Offenburg— Karlsruhe und zurück, Karlsruhe Offenburg, Kehl—Lindau und zurück. D 156/157 D 161/162 D 185/186 D 475/476 E 245/300 E 250 D 130/161 Ab 10. November fallen u. a. sonntags aus: D 247½48 Stuttgart-Hof und zurück, ö D 369/70 München Frankfurt/M. u. zurück, E 501½502 Stuttgart- Frankfurt/M. u. zurück, E 503/504 Karlsruhe Frankfurt/M. u. zurück, E 506/517 Stuttgart Mannheim und zurüek, D 57/8 München Frankfurt/M. u. zurück, D 111¼/112 Frankfurt/ Main Hof und zurück, D 167/185/ f 186 Kassel Wesermünde und zurück, E 598/599 Frankfurt/M. Nürnberg u. zurück. Die Züge D 107/ 108 verkehren nördlich Mannheim ab sofort über die rechte Rhein- seite ohne Halt in der franz. Zone wie folgt: D 107 D 105 3.28% Heidelberg Hbf. 2.13/23 3.5804.07 Mannheim FIbf. 1.40/50 6.04/07 Mainz-Kastel 23.48/50 10.54/11.06 Köln Hbf. 19.10/½7 Auf der Strecke München Heidelberg und Köln- Dortmund bleiben die Fahrpläne der D 107/108 unverändert. Versammlungskalender Demokratische Volksnartei: Samstag, 9. November: Edingen: 20 Uhr,„Grürer Baum“. Redner: Generalsekretär der DVF E. Mayer. Christlich- Demokratische Union: Sonntag, 10. November: Innenstadt: 15 Uhr, Wart⸗ burg-Hosplz, F 4. Redner: Dir. Kuhn, M. 4d. V. I. Soitzenkandidat für den Landtag. Waldhof- Gartenstadt: 15„ Lichtspiel-Thea- ter. Redner: Wiegert-Köln, Huber-Mannheim — Sandhofen: 16 Uhr,„Zum Hirsch“. Redner: Stadtrat Schlipp., M. d. V L., Wiegert-Köln. — Friedrichsfeld: 15 Uhr, Bernhardushof. Red- ner: Frau Dr. Eckrich. Max Brummer. Dienstag, 12. November: Mannheim: 19 Uhr, Ro- sengarten. Redner: Bausch, M. d V. L., Vor- sitzender der CDU Württemberg. Landtagskandidaten der KPD Landeslist g 1. Rudolf Agricola, Redakteur, Hoppelstrahe 2. 2. Willi Boepple, Stamitzstraße 2. 3. Paul Schreck, Gew.- Sekretär, Mannheim, 4 Heidelberg, Kaufmann, Mannheim, Schlehenweg 29. Anette Langendorf, Kontoristin, Fried- richsfeld, Belchenstraße 100. 5. Eduard Bischoff, Gew.- Sekretär, Schwet⸗ zingen, Friedrich-Ebert-Straße 26. 6. Heinrich Kling, Monteur, Weinheim, Apfelstraße 6. N 7. Rudolf Seyfriedt, Landwirt, Scheringen 36, Kr. Buchen. Radio Stuttgart sendet Samstag, 9. November: 10.00 Uhr: 11.20 Uhr: Landfunk mit Volksmusik. 14.00 Uhr: Unsere Volksmusik. 14.30 Uhr: Auskunft bitte! 13 30 Uhr:„Der fliegende Holländer“ von Richard Wagner. 18 15 Uhr: Wichtige Fragen des Nach- barrechts. 19.30 Uhr: Politischer Wochenbericht. 20.15 Uhr: Parteien sprechen zur Wahl: Die SPD. 21.00 Uhr: Unsere bunte Stunde. Sonntag, 10. November: 900 Uhr: Für unsere Werktätigen: Der 9. November. 9.30 Uhr: Dich- tung und Musik. 10.00 Uhr: Gottesdienst der evangelischen Gemeinschaft. 11.00 Uhr: Evan- gelischer Gottesdjenst. 13.30 Uhr: Aus der schwä- bischen Heimat. 14.00 Uhr: Kinderstunde. 17 00 Uhr: Hörspiel: Der Lügner. 19.30 Uhr: Zu Dosto- jewskis 125. Geburtstag. 2000 Uhr: Operetten- melodien. 2100 Uhr: Symphonſekonzerft. 2.1 Uhr: Pressestimmen aus aller Welt. Schach-Ecke Leitung: Gs. Heinrich, bad. Schachmeister Aufgabe Nr. 7 Schwarz: Marin[Spenſen) N?§ẽ Qꝓqä, J Weiß; Tramoyeres Weiß zog 1. Thl— fil und brachte damit ein Damenopfer von einmaliger Schönheit, wie gewann Weiß nach 1. Thx Dh?— Le- sung aus Nr 6: Dr. Aljechin opferte ebenfalls die Dame mit 1. Dea— bs rl(Auf 1 Db& b5? folgt 2. Sea f6G matt). 1. Se5 d, 2. Tel Lba, 3 Sf. R f8, 4. Ind, Txd7, 4. Db5ß— esl und setzt matt. Erstmalig nach dem Kriege wurde in Mann- beim ein Schachturnier beendigt. Im Mann- heimer Schachklub 1910 siegte in der A-Klasse Sochobeck(ein junger begabter Russe) mit 11 Pkt vor Guth und Tunnat je 9 Pkt. Die B-Klasse sah als Sieger Heilsberg und Rohl- müller jun. Erster im Nebenturnſer: Krüger. — Der bad Schachverband wurde in Karls- ruhe neu gegründet. D- Lauterbach und Rei- chart, Manheim, wurden ali 1. bzw. 4 Vor- stand gewänit. 5 Schulfunk. 1 8. 5.—** 5 f 2 8. 5 5 5 1 N 8 5 8 8 8 1— * Ilanelol und Unsere Exporterlöse Noch keine Entscheidung über ihre ver- wendung getroffen l Der Antrag des Länderrats bei der OMGUs, die bisher erzielten Exporterlöse der amerika- nischen Zone in Höhe von 6 Millionen Dollars ausschließlich für die Einfuhr industrieller Rohstoffe freizugeben, ist nach Mitteilung der Länderrats- Pressestelle abschlägig beantwortet worden. Dle Militärregierung hat zwar in ihrer Antwort die Bedeutung der Einfuhr industriel- ler Rohstoffe anerkannt, weist aber darauf hin, daß die bis jetzt angelaufenen Export- erlöse im Augenblick unberührt bleiben müs- sen, da zunächst eine Entscheidung über die lebenswichtigsten Bedürfnisse, vor allem auf dem Gebiete der Ernährung, getroffen werden muß. Auf jeden Fall sollen die Beträge so- lange unberührt bleiben, bis die im Gange befindlichen Verhandlungen über Zwei-Zonen- Einrichtungen abgeschlossen sind. Dem Zwei-Zonen-Verwaltungsausschuß ist jedoch mitgeteilt worden, daß jetzt Verein- darungen über die Finanzierung reeller Ex- portprogramme abgeschlossen werden können, dei denen die Kosten für die eingeführten Rohstoffe in einem angebrachten Verhältnis zu den Ausfuhrartikeln stehen. Die Aufstellungen über Menge und Art der für solche Export- pläne einzuführenden Rohstoffe sollen einer genauen Prüfung unterzogen werden. Der Länderrat weist darauf hin, daß sein Antrag damit formell abgelehnt worden ist. Nach dem Sinn des Entscheides ist jedoch anzunehmen, daß die Einfuhr industrieller Rohstoffe auf dem Wege des kurzfristigen, aus der Wieder- ausfuhr von Fertigwaren abzudeckenden Kre- dits flnanziert werden soll.(dana) Außenhandelsplan für 1947 wird beraten. Einzelheiten eines Aufenhandelsplanes für das Jahr 1947 wurden hier von Dr. Rudolf Müller, dem Vorsitzenden des Verwaltungsrates und Leiter der Verwaltung für Wirtschaft der amerikanischen und britischen Besatzungszone und Dr. Günther Keister, Hauptstellenleiter tür Planung und Statistik des Verwaltungs- amtes, mut der amerikanischen und britischen Militärreglerung besprochen. Es handelt sich dabei um Vorschläge, die der Leiter der Wirt- schaftsabteilung der amerikanischen Militär- regierung, General Draper, bereits in seiner Rede bei der Eröffnung der Wiesbadener Lan- desausstellung erwähnt hatte. Der Plan ist vom Zwei-Zonen-Verwaltungsamt in Minden ausgearbeitet worden. Gelegentlich seines Aufenthaltes in Berlin besprach Dr. Müller auch generelle Fragen des Außenhandels der beiden Zonen mit General Lucius D. Clay, dem stellvertretenden Militärgouverneur für die amerikanſsche Zone, und dem Präsidenten des wirtschaftlichen Wirtschafts-Unterausschusses der britischen Militärreglerung, Sir Cecil Weir.(dana) Halbierung des Industriestroms für die US- Zone in Aussicht. Infolge einer von der ame- rikanischen Militärregierung befohlenen Strom- abgabe an das Ausland wird zumindest die Industrie der amerikanischen Zone mit einer Kürzung von 50% der bisherigen Strommenge zu rechnen haben, erklärte der großhessische Minister für Wirtschaft und Verkehr, Dr. Wer- mer Hilpert, am Donnerstag hier auf einer Pressekonferenz. Die hessische Staatsregie- rung ist an die amerikanische Militärregierung mit der Bitte herangetreten, den Befehl zur Stromeinschränkung zu revidieren, um die durch die Beschränkungen zu befürchtenden „SO zlalpolitischen Schäden“ zu verhüten. Da nach Ansicht der zuständigen Stellen eine weitere Kürzung der durch die Kontrollrats- gesetze Nr. 7 und 19 festgelegten Stromzutei- lung für den Haushaltsverbrauch nicht trag- bar erscheine, werde man bei den neuen Ra- tiomlerungsmaßnahmen von einer nochmaligen Einschränkung der Stromzuteilung für diese Zwecke grundsätzlich absehen.(dana) Nordbadens Tabakernte 100 00 Zentner. Nach einer Mitteilung des Landesernährungs- amts Karlsruhe hat Nordbaden in diesem Jahr auf einer Anbaufläche von 2726 Hektar 100 000 Zentner Tabak geerntet. Im nächsten Jahr soll die Anbaufläche um 900 Hektar vergrößert werden.(dana)— Dammbruch am Dortmund-Ems- Kanal. Die Weiterleitung mehrerer tausend Tonnen drin- gend benötigten Weizens aus der amerikani- schen Besatzungszone und einer entsprechen- den Menge Ruhrkohle nach Norddeutschland ist durch einen Dammbruch bei Ladwergen, 20 Kilometer nördlich von Münster, ins stok- ken geraten. Britische Ingenieufe hoffen den Kanal bis zum 20. November wieder notdürftig Mirischaft geflickt zu haben, jedoch muß die Kanalschiff kahrt zwischen dem Rhein und der Ems in der Zwischenzeit ruhen. Der Kanal ist die Haupt- verkehrsader für monatlich 60 000 Tonnen wichtiger Ladung einschließlich vordringlicher Weizenverschäffungen aus Amerika nach Sü- den in die amerikanische Zone. 4e Blockie- rung kommt zu einem besonders ungünstigen Augenblick, da gerade jetzt nach dem Ende des amerikanischen Schiffahrtsstreiks eine große Anzahl von Schiffen in Bremen an- kommt. Auch die täglichen Verladungen von 7000 Tonnen Ruhrkohle nach Norddeutschlanr sind unterbrochen worden.(ap) Umfassender Wiederaufbau des Hamburger Hafens. Der Hamburger Hafen wird im Laufe der nächsten ‚ahre durch seinen Wiederaufbau ein völlig neues Gesicht erhalten und soll be- reits im ,‚ahre 1950 wieder eine Arbeitskapazi- tät haben, die ihn voll leistungsfähig macht. Die zuständigen deutschen Stellen haben zu- sammen müt der britischen Militärregierung einen Generalbebauungsplan aufgestellt, der sich über vier Jahre erstreckt. Im Rahmen dieses Planes sollen bis Ende 1949 rund drei Millionen Tagewerke geleistet werden. Der Plan umfaßt: 6,3 Kilometer Kaimauer, 5,6 Kilo- meter Dückdalben— bis zu 25 Meter lange Baumstämme, die in das Strombett einge- rammt werden—, 340 000 Quadratmeter Grund- fläche EKalschuppen, 152 000 Quadratmeter Grundfläche Lagerspeicher, 60 Kilometer Eisenbahngleise und rund drei Millionen Ku- bikmeter Baggerungen.(dana) 8 New Torker Baisse nach dem republikani- schen Wahlsieg. An der New Lorker Effekten- börse am Mittwoch erfolgten auf den Wahlsieg der republikanischen Partei zum amerikani- schen Kongreß erhebliche Kursrückgänge, wobei für 750 Millionen Dollar Paplerwerte verloren gingen. Auch an der Baumwollbörse sind große Einbußen zu verzeichnen. Im Ter- mingeschäft gingen die Baumwollpreise um 10 Dollar pro Ballen zurück.(dana-Reuter) England verhandelt über Erweiterung des Rußlandhandels. Auf eine Unterhausanfrage EDE DD n Heilkraft Die Schneebeere Mannheim an die schöne Bergstraße nach Weinheim, 80 begleitet die Weg- strecke von Käfer- tal bis zur Falte stelle„Käfertaler Wald“ eine grüne Hecke, die bis in den Dezember hin- ein mit leuchten- den weißen Beeren prunkt. Es ist die „Schneebeere“, ein aus dem westlichen Nordamerika bei uns eingeführter Strauch, früher wohl mehr Als heute in Anlagen und Parks ange- pflanzt. Als Hecke wird er nicht oft gezo- gen, höher schätzte ihn der Gartengestalter als sogenannten Deckstrauch, der vom Bo- den zum Laubgehölz überleitete und doch noch kleineren Pllanzen genügend Licht und Raum zur Entwicklung lieg. Der ansehnliche Strauch wird bis zu zweieinhalb Meter hoch. Verkennen kann man ihn kaum. Die Blattoberseiten sind bläulich-dunkelgrün, matt, unterseits hell- bis graugrün. An diesem Farbunterschied erkennt man die Pflanze auch ohne Blüten und Beeren. Die kurzstieligen Blätter sind elliptisch bis rundlich und in der Stellung gegenständig. Im Juli und August schmük- ken den anspruchslosen Strauch kle'ne rosa- rote Blüten. Sie stehen einzeln oder sind zu kurzen unterbrochenen Aehren vereinigt. Bienen besuchen sie gern um diese Zeit. Darum steht der Strauch auch bei unseren Imkern in gutem Ansehen. Fährt man vophsymphoricarpus erklärte der Sekretär des Amtes für Außen- handel, Hilary Marquand, am Montag, daß Verhandlungen zur Ausdehnung des Handels zwischen Großbritannien und der Sowjetunion begonnen hätten.(dana-Reuter) Internationale Woll- Konferenz in London. Am 11. November tritt in London die inter- lationale Woll- Konferenz zusammen, zu der Argentinien, Australien, Belgien, Kanada, China, Frankreich, Indien, Italien, Neu-See- land Südafrika, Uruguay, die Vereinigten Staaten und Sowietrußland eingeladen worden sind.(dana- ins) Abbau der Zeißwerke beginnt. Die ersten Kisten mit demontierten Maschinen aus der Karl-Zeiß-Stiftung und den Jenaer Glaswer- ken Schott sind, laut Radio Hamburg, am Dienstag nach dem Jenaer Güterbahnhof West gebracht worden. Spezialwaggons mit je 60 Tonnen Tragfähigkeit werden die Maschinen der beiden Werke nach Rußland bringen,(dana) Zusammenschluß des holzverarbeitenden Handwerks Württemberg-Badens. Die Ober- meister des bad. holzverarbeitenden Hand- werks beschlossen auf einer am 26. Oktober in Heidelberg abgehaltenen Versammlung, dem Landesverband Württemberg-Baden beizutre- ten. Der stellvertretende Präsident der Mann- heimer Handwerkskammer, F. Weiß, wurde zum badischen Bezirksvertreter gewählt. ml. Ausländischen Geschäftsleuten soll Einreise in die beiden Westzonen ermöglicht werden. Die britische Regierung befaßt sich augen- blicklich in Zusammenarbeit mit den ameri- kanischen Besatzungsbehörden mit einer Ver- besserung der Einreisemöglichkeiten für aus- ländische Geschäftsleute in die britische Be- vatzungszone, wie der Leiter des Kontrollamts für die britischen Besatzungszonen Deutsch- lands und Oesterreichs, Hynd, am Montag vor dem Unterhaus erklärte.(dana-Reuter) Neue Zeitschriften. Es sind erschienen: in Ulm die Neue Produktfon“, in Stutt- gart die„Textil wirtschaft“, in Kemp- ten im Allgäu die„süddeutsche Mol- kepei- Zeitung“. Konsumgenossenschaften in der Welt-Oelpolitik Die auf Anregung des Präsdenten des amerikanischen Verbandes der Konsumgenos- senschaften H. A. Cowden zurückgehenden Pläne, die Genossenschaften in die Erdöl- industrie und den Absatz einzuschalten, ha- ben auf dem in Zürich tagenden internatio- nalen Genossenschaftskongreß bereits zu fe- sten Ergebnissen geführt. Eine Beteillgung an der Erdöl förderung durch Erwerb von Konzes- onen ist vorerst nicht in Aussicht genommen worden. Vielmehr soll das Oel grundsätzlich von den Oelgesellschaften erworben und den Verteilungsorganisationen der Genossenschaf- ten zugeführt werden. Immerhin wurde ange- deutet, daß es sich hierbei nur um einen ersten Schritt zur direkten Erdöl förderung, minde- stens aber zur Errichtung von Raffinerien handele. Obgleich man die ersten Verhandlun- gen mit Venezuela, einem der bedeutendsten Erdölländer, geführt hat, und zu einem drovi- sorischen Abkommen gelangte, ist für die Zu- kunft in erster Linſe an die Oelquellen des Nahen und Mittleren Ostens gedacht. Cowden am Wege Der Gärtner nennt den nützlichen Strauch racemosus, das bedeutet zusammengetragene Frucht, was offensicht- lich auf die büschelweise wachsenden wei⸗ gen Früchte hinweist. Racemosus heißt traubig. Botanisch gehört er zur Geißblatt- familie(Caprifollaceae), wozu auch Holun- der, Schneeball und Geißblatt oder Jelän- ger-Jelieber gehören, die alle wieder den Krappgewächsen Gubiales) untergeordnet sind. Genau wie früher, wird auch heute noch die Jugend versuchen, die weißen runden Beeren„knallen“ zu lassen, aber die Begei- sterung für dieses Spiel läßt bald nach, denn die Beeren sind Saftarm, und so entspricht die Knallwirkung nicht den Erwartungen. In Nordamerika wird der Strauch in sei- nen Teilen schon lange als Heilmittel be- nützt gegen verschiedene Krankheiten. Als Gegengift, bei Sodbrennen, und als Frauen- mittel erfreut er sich einiger Schätzung. In Baden ist die heilende Wirkung des Strauches nicht unbekannt. Die Beeren sind gut gegen Erkältung. Eine oder zwei große Beeren setzt man in einem halben Liter Wasser kalt auf und läßt sie zehn Minuten lang kochen. Dann trinkt man die an sich geschmacklose Flüssigkeit, die einen leich- ten bitteren Nachgeschmack zurückläßt, warm oder kalt im Laufe des Tages. Wenn nicht schon am ersten, dann aber am näch- sten Tage macht sich sogar ein gewisses Wohlbehagen bemerkbar. Ein gutes, harm- loses Hausmittel. W. G. Frauen im politischen Geschehen Vor den Frauen des Heidelberger Frauen- vereins sprach am Donnerstagabend Dr. H. Anschütz, Mitglied der Verfassung- gebenden Landes versammlung über die Ver- fassung von Württemberg-Baden. Im Verein mit Professor Jellinek, Dekan der Juristi- ist der Ansicht, daß ein deutlich bekundetes Interesse der internationalen Konsumgenossen- haften dazu beitragen würde, die im Erdöl- des Mittleren Ostens(Iran, Irak, reichtum Saudiarabien) liegenden internationalen Kon- fliktsgefahren zu Uberwinden. Man beschloß die Gründung einer„Internationalen Erdöl- 8 mit einem nominellen Genos- pital von 15 Millionen Dollar. Da- zher 0,9 Mill. Dollar gezeichnet, um 8 Stitionen sicherzustellen. Der Entwicklung des Unternehmens werden die in USA bereits gesammelten Erfahrungen zugute kommen, die auf dem Betrieb von 450 Bohr- türmen und einem Rohrnetz von 1600 km be- ruhen. Nach Mitteilungen Cowdens soll seit EKrlegsende bereits eine erhebliche Menge von „genossenschaftlichem Erdöl“ an die Genos- Senschaftsverbände in Australien, China, Frank- reich, Holland usw. geliefert worden sein. In den Vereinigten Staaten selbst würden 20 9 des land wirtschaftlichen Erdöl-Bedarfs bereits durch die Genossenschaften vermittelt.(v] ¾ schen Fakultät, deutete er die verschiedenen Artikel des Verfassungsentwurfs und gab zu den in der anschließenden Diskussion auf- geworfenen Fragen und Einwänden beleh- rende Auskunft. Dieser Abend war ein Beispiel dafür, wie fruchtbripgend eine Er- örterung der politischen Probleme zwischen Mann und Frau sein kann. Was ist Erdnußbutter? Mancher von uns hat sich die Erdnuß- butter anders vorgestellt. Mit der Molkerei- butter hat sie nichts gemein, aber sie weist doch allerlei Vorzüge auf. Sie hat rund 50 Fettgehalt, 29 Eiweiß und 17% Kohle- hydrate. Butter dagegen hat 80% Fettgehalt, 1% Eiweiß und keine Kohlehydrate. Daher ist der Unterschied im Nährwert nur gering. Die braune Farbe erhält die Erdnußbutter durch Rösten Zum Schmälzen und Braten eignet sie sich nicht, da die Bestandteile an Eiweiß und Kohlehydraten an der Pfanne kleben. Dagegen eignet sie sich für alles Backwerk und süße Gerichte. Zur leichteren Verarbeitung im Teige empfiehlt es sich, die Erdnußbutter mit Milch und Zucker im Was- serbad aufzurühren, dann kräftig mischen, Milen zugießen und das Ganze glatt rühren. Dadurch entsteht ein Brotaufstrich mit Nu- gatgeschmack, der gleitfähig ist. Mit Was- ser und Salz verrührt, erhält man einen schmalzartigen Brotaufstrich. Verwendet man sle in gekochten Gerichten, so löst man sie zunächst in der kochenden Flüssigkeit auf. Dabei muß man aber A= mal mehr als But- ter nehmen wegen des niedrigeren Fett- gehalts, hat aber in 100 gr Erdnußbutter die Eiiweifmenge von 3 Hühnereiern, was über den Mehrverbrauch hnwegtrösten kann. tz. Kürbis einmal anders Man schmort reichlich Sellerieblätter oder scheiben in Butter oder Margarine gibt dann den in Stückchen geschnittenen Kürbis dazu und zuletzt einige zerschnittene Tomaten, salzt und läßt gar dünsten. Nach Belieben kann man mit etwas Pfeffer würzen. Es passen Salzkar- toffeln oder Bratkartoffeln dazu. Oder man kann Kartoffeln in Scheibchen- oder Stiften- form zum Gemüse geben und es als Eintopf kochen. Er wird sehr gut in der Kochkiste. rd. Vorschau Sonntag, 10. November Fußball: SV Waldhof— Kickers Offenbach (14.30 Uhr). VfL. Neckarau— 1. FC Bamberg (14.30 Uhr), ASV Feudenheim— 88 Rohrbach; Amicitia Viernheim— Sd Neckargemünd; Sp- Vgg Sandhofen— Kickers Walldürn. Handball: SV Waldhof— HSV Hockenheim, Waldhof Sportplatz(13.15 Uhr); VfR Mann- heim— VfL Neckarau, Herzogenriedplatz(11 Uhr); TV Edingen— TV 98 Seckenheim. Hockey: TSV 1846 Mannheim— TG 78 Hel- delberg, Germanlaplatz(11 Uhr). Tischtennis: Mannheimer Tischtennis-Tur- nier, Turnhalle Luzenbergschule, Beginn 7.30 Uhr. Endspiele gegen 19 Uhr. Süddeutsche Oberliga Für die Teilnehmer an der süddeutschen Fußballmeisterschaft wurden folgende Paarun- gen bekanntgegeben: Viktoria Aschaffenburg — VfB Stuttgart; BC Augsburg— Ulm 46; FC 05 Schweinfurt VfR Mannheim; Sy! Waldhof— Kickers Offenbach; Phönix Karls- ruhe— Spygg Fürth; Eintracht Frankfurt Karlsruher FV; Stuttgarter Kickers— Schwa- ben Augsburg; 1. FC Nürnberg— Bayern Mün- chen; VII. Neckarau- FC Bamberg; 1860 Mün- chen— FSV Frankfurt. Die nordbadische Landesliga Die Punktekämpfe der Landesliga finden durch die interessante Tabellengestaltung, die ein geschickter Regisseur nicht besser hätte zuwege bringen können, von Sonntag zu Sonn- tag gesteigerten Publikumszuspruch. Eine be- sondere sportliche Delikatesse verspricht am kommenden Sonntag das Zusammentreffen der Spitzenreiter Feudenheim— Rohrbach. Auf dem Sportplatz an der Neckarstraße wird Grogkampfstimmung herrschen, denn dem Sieger winkt die weitere Tabellenführung. Beide Mannschaften, die einen technisch gu- ten Fußball spielen, hatten vergangenen Sonn- tag Punkteinbußen zu verzeichnen, was den Reiz der Ungewißheit erhöht.— Die Mannen Alfred Müllers empfangen in Sandhofen die bisher nicht zum Zuge gekommenen Kickers aus Walldürn und werden die Gelegenheit nützen, ihr Tor- und Punktekonto eindeutig zu verbessern.— Phönix Mannheim geht ei- nen schweren Gang nach Neulußheim, dessen starke Hintermannschaft den Phönixsturm vor eine nicht leicht zu lösende Aufgabe stellen wird. Vielleicht fügt Neulußheim seinen bis- her erreichten vier 1:1-Partieen ein weiteres Remis hinzu.— Viernheim empfängt Neckar- gemünd, das, was die beiden letzten Resultate gegen Friedrichsfeld und Rohrbach beweisen, sichtlich erstarkt ist und nicht mehr als siche- rer Verlierer bezeichnet werden kann. Trotz- dem sollte Viernheim in heimischer Umgebung gewinnen.— Friedrichsfeld wird seinem Gast- geber Eppelheim wohl keine Gelegenheit ge- ben, auf eigenem Platz den ersten Sieg zu er- ringen und sollte zwei Punkte holen.— In dem Treffen Wertheim— Sinsheim ist man geneigt, dem Platzverein die größeren Sieges- aussichten einzuräumen, während in der Par- tie Mosbach— Sandhausen die Gäste kampf- kräftiger erscheinen und mindestens ein Un- entschieden herausholen müßten. Wiro. Tabellenstand der Handball- Verbandsklasse Vereine Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. VfL Neckarau Võn 70:29 14:2 SV Waldhof 6 6 0 0 61:23 12:0 Sd Leutershausen 8 5 2 1 90:49 12:4 Sd 62 Weinheim„„ 62:41 1155 SpVgg Ketsch 8 5 2 64:52 11:5 TV Rot„„ 55:52 97 HSV Hockenheim 9 3 1 5 75:68 7111 VfR Mannheim 8 22 8 53:72 4212 Sd 98 Seckenheim 8 2 0 6 52:70 4212 TSV Handschuhsh. 8 2 0 6 34/4 4.12 TSV Schwetzingen 9g 2 0 7 65:89 4.14 TV Edingen„„§” A 31:91 2˙14 „Preis der Trümmerbahn“ Der Frankfurter Rennverein läßt seinen letzten November-Renntag zum Besten des Wiederaufbaues laufen. Sämtliche Rennen ha- ben entsprechende Namen erbalten; so gibt es einen„Preis der Bagger“ und einen„Preis der Trümmerbahn“. Das Haupterefgnis wird der„Preis des Wiederaufbaues“ sein, eine mit 20 000 RM dotierte Prüfung. Jo. Mannheimer Tischtennis-Turnier Der SV Waldhof veranstaltet am 10. Nov. ein offenes Tischtennis-Turnier für alle Klas- sen und Arten(Männer, Frauen und Jugend. Bis jetzt liegen 150 Nennungen vor. Die besten badischen Spieler, Vertreter der west- lichen Besatzungszone und ausländische Gäste werden am Start sein. Beginn 7.30 Uhr in der Turnhalle der Luzenbergschule. Endspiele gegen 19.30 Uhr. Tah. DL AME BERANNTMACHUNGEN 4 Bekanntmachung über die Auslegung der Wänier- listen für die Wahl des Landtages. Die Wähler- Usten für die Wahl des Landtages am 24. Nov. 1946 sind aufgestellt und können in der Zeit von Sonntag, 10. Nov., dis Samstag, 16. Nov. 1946, werktags von 8—12 Uhr und von 14—17 Uhr, am Sonntag, 10. Nov. 1946, von 8—12 Uhr, im Aufruf von Lebensmittelmarken für die woche vom 11 November bis 17. November 1948. f. Woche der 85. Zutellungsperiode. Gültig nur für die Stadt Mannheim. Farbe der in der 95 Zuteilungsperiode geltenden Lebens- mittelkarten- rosa, der Kartoffelkarten= ziegelrot, der gewerblichen Zulagekarten- braun, der Fischkarten- zlegelrot, der Tageskarten- weiß mit grünem Untergrund, der Krankenberechtigungsscheine lachsfarben. über Nährmittel rund zutauschen. Städtischen Wahlamt, Rathaus K 7, Zi eingesehen werden. Jeder Wahlberechtigte, der die Wänlerlisten für unrichtig oder unvollstän- dig hält, kann bis zum Ablauf der Auflegungs- Frist beim Städt. Wahlamt schriftlich oder mündlich Einsprache erheben. Richtigkeit seiner Behauptungen nicht offen- kundig ist, hat er für sie Beweise belzubringen. Ueber die Einsprache hat der„Ausschuß für die Aufstellung der Wählerlisten“ unverzüglich zu entscheiden. Wird die Streichung eines in die Liste aufgenommenen Wählers beantragt, soll diesem zuvor Gelegenheit zur Aeußerung gegeben werden. Wird der Einsprache nicht Stabtgegeben oder wird auf die Einsprache hin die Streichung eines in die Wählerliste Auf- genommenen angeordnet, so kann derjenige, der Einsprache erhoben hat, oder derjenige, der aus der Wählerliste gestrichen worden innerhalb dreier Tage nach Eröffnung der Ent- scheidung des Ausschusses die Entscheidung des Stadtrates anrufen. Diese ist endgültig. Nach Ablauf der Auslegungsfrist ist eine Einsprache gegen die Wählerlisten nicht mehr zulässig, und es kann nur abstimmen, wer in die Wählerliste eingetragen ist oder durch einen Stimmschein sein Wahlrecht nachweist. Wahlberechtigt sind die deutschen Staats- angehörigen, die am Wahltag das 21. Lebens- Jahr vollendet haben, die bürgerlichen Ehren- rechte besitzen und ein Jahr im Staatsgebiet wohnen. In die Frist von einem Jahr ist auch dieſenige Zeit einzurechnen, in der die Wahl- berechtigten in Südbaden, südwuürttemberg oder Hohenzollern gewohnt haben. Als deutsche Sbatsangehörige gelten ohne Unterschied des Heimatgebiets alle Personen, die die deutsche Stdatsangehörigkeit nach bestehendem Recht besitzen oder zu irgend einer Zeit vor dem 1. September 1929 besessen und weiter keine andere Staatsangehörigkeit erworben haben. Wer aus Oesterreich, Ungarn, der Tschecho- slowakel oder einem anderen der Ostländer als Reichsangehöriger oder Angehöriger des deut- schen Vvolkstums ausgewiesen worden Ist, Eilt für die Wehl als deutscher Staatsangehöriger. Nieht wahlberechtigt sind: 1. Personen, die end- mindigt sind oder unter vorläufiger Vormund- schaft oder wegen geistiger Gebrechen unter Pfleuscheft stehen: 2. Personen, die wegen Gel- steskranſtheit oder Geistesschwäche in einer Anwalt untergebracht sind: 3. Straf- und Unter- zuchinssgefangene sowie Personen. die in Ar- beltslagern untergebracht ind oder infolge ge- riehtlieher oder pollzeilſcher Anordnungen in Verwahrung gebelten werden: 4. Personen. dle als Nationelsozlalisten hervorgetreten sind und zwar:) Personen, die der NSDAP vor dem 1. Nat 1927 beigetreten sind und alle sktiven Mitglieder., de später beigetreten sind: ferner Amtsträger und bestätigte oder nieht bestätigte Funktionäre der Partei ohne Rücksicht auf das Maiserzeugnisse Aut die 5o-g-W.-Brotabschnitte und die mit einem Brotabschnftte der Lebensmittelkarten u. der Brotkarte für Selbstversorger Brot aus Kochmehl oder Kochmehl im kann im Rahmen der Vorratslage Umrechnungsverhältnis 100:73 abgegeben werden. abschnitte berechtigen nur zum Bezug von R.-Brot. Brot können wahlwelse auch rund 150 g kochfertige Suppen(3 Suppen- roten„W. üUberdruckten des Groß- Form von Mais-Mehl Verhältnis 1 zu 1. und Wirtschaftsamt. Alle Übrigen Brot- Auf je 170 f R. der Zusatzkarte Schwerstarbeiter, 1. Stammabschnitt der Berechtigungskarte für w. undest. Mütter, unterer Teil- 400 g. Ablieferung der Bestellabschnitte durch Kleinverteiler bis Dafür Bezugscheine. Lieferung: Abschnitt Sst /I/ Nr. 17/5 Würfe) abgegeben werden: außerdem können auf 3e 50 g Kleinabschnitte 100 g kochfertige Suppen bezogen werden. Die Kleinverteiler haben die eingenommenen Brotabschnitte gesondert auf- zukleben und in einen Berugschein A über„Suppenerzeugnisse“ um- Butter: Soweit in den Einzelhandelsgeschäften noch Oel vorhanden ist, Kann dieses auf die Fettabschnitte der I. und II. Woche mit je 62,5 ff im Verhältnis 4:5 abgegeben werden, d. h. es können statt 125 K Butter 100 f Zucker: Weitere Aufrufe an Zucker, auch für K, Jgd, und E, erfolgen in Kartoffel: S/ Nr. 13/93- 500 g. Die Verbraucher, die bei einem Groß- oder Kleinhändler Kartoffein zur Einkellerung bestellt aber noch nicht erhal- ten haben, können im Laufe der Woche vom 11. bis 16. November 1946 dei einem Kleinverteiler 1 Ztr. je Familie gegen die übliche Marken- Dlese Anordnung ergeht darum, weil die einlaufenden, zur Einkellerung bestimmten Kartoffelmengen leider noch nicht ganz zur Trockengemũse. Vorbestellung durch verbraucher bis 13. November 1946 mit sStammabschnitt der Zusatzkarte f. Schwerarbeiter, i. Woche 200 g; Woche- 400 g; 5 8e Klett KR K 6 E I d — 8 62 15 3-6 610 1020 420,% 8 84 5 * R.- Brot— 1500 2000 5 500 400 1000 1500— 4 der III. Woche. W Brot, 400 1250 200 500 1250 70——— 600 4 Nähr mitte! 500 50 50 50 50 50 280 250 250 500 6 5 er reig waren 100 100 100 100 100— 100 Soweit die piefscec gd 30 100 300 300 250 100 20 300 250 6 5 Butterschmais—— 7 60 120 160— abgabe bezlehen. utter. 200 150 125 125 123 1„ 0. )— 82„ f Verfügung stehen. E-Milen 5 12 1½ 5 i Vollmilen 8,25 5,25 3,5— 5 5 5 e d Kartof fein.. 300 1230 23 3 2—— 2 2 8 500 8 Kaffee-Ersatz. 8— 1— JJ). d. 35 275 Apfelsaft 5 1 25 8 5 2 5—. 8 5 2 Fl. 100 g. afür Empfangsbestätigung. 5355 8—— 5 5 15 15 125 8 5 Hülsenfrüchte 3 88 3 8 8 8855 E——— 1— 1800 100 100— 2 wie bei Hülsenfrüchten. Ablieferung in oder Mals-Grieg; ersatzweise auch Brotmehl im Mannheim, 8. November 1946. Städtisches Ernährungs- Eintrittsdatum; b) alle ehemaligen Mitglieder der Ss, ohne Rücksicht auf das Eintrittsdatum, Mitglieder der Waffen-SS jedoch nur, soweit sie vor dem 1. April 1942 eingetreten sind:) alle ehemaligen Amtsträger, Führer und Unter- führer der SA, des NS-Studentenbundes, des Ns-Dozentenbundes, der NS-Frauenschaft. des Ns-Kraftfahrerkorps und des NS-Fliegerkorps und Inhaber eines Rangs in der H vom Unter- bannführer um gungvolk vom sStammführer, im BDM von der Ringführerin) an aufwärts; d) an- dere Personen, die als Anhänger und Mitarbeiter der NSDAP besonders bekannt waren. Wer nach rechtskräftiger Entscheidung der Spruch- kammer als entlastet oder als Mitläufer erklärt worden ist, ist wahlberechtigt. im letzteren Fall jedoch nur dann, wenn der Mitläufer eine m auferlegte sühneleistung vollständig erfüllt hat. Wahlberechtigt sind auch Personen., die nach dem 1. Fanuar 1919 geboren sind, und deren Verfahren auf Grund der Amnestieverordnung zum Gesetz zur Befreiung vom Natfonelsozialls- mus und Militarismus vom 8. 8. 1946 eingestellt wurde. In diesen Flen erfolgt die Eintragung in die wänlerliste jedoch erst. wenn dem Städt. Wahlamt der Bescheid der Spruchkammer und gegebenenfalls aer Nachweis über ile Erfünung der auferlegten Sunneleistung vorgelegt wird. Das Städt. Wahitamt wird den Wahtbrechtigten Einladungskarten zukommen lassen. aus denen zuständiger Stimmbezirk und Abstimmungs- um sowie die Nummer, unter weleher der ehlberechtiste in die Wählerliste eingetragen lt. hervorgehen. personen, die nach den oben Ange g en vom W. ausgeschlossen sind, aber irrtümlicher weise in die Wahlerlisten aufgenommen wurden urid eine Einladung zur Wahl erhielten, dürfen nicht wählen. Wer bis Montag, 11. November 1946, noch keine Einladungskarte erhalten hat, muß sich in K 7. Zimmer ibi, davon überzeugen, ob sein Name in der Wählerliste aufgeführt ist. Nach Ab- lauf der Einspruchsfrist(Samstag. 16. 11. 1946, 18 Uhr) ist eine Berichtigung der Wählerlisten nicht mehr möglich und eine Zulassung zur Wahl kann nicht mehr erfolgen. Wahlberech- tigte, die sich am Abstimmungstag(24. 11. 1946) aus zwingenden Gründen außerhalb Mannheims aufhalten, erhalten beim Städt. Wahlamt. K 7. Zimmer ibi, auf Antrag einen sStimmschein. Für nachstehende Krankenanstalten wurden selbständige Abstimmungsbezirke gebildet: Städt. Krankenhaus, Theresienkrankenhaus. Heinrich-Lanz- Krankenhaus, St Hedwigsklinik. Wahlberechtigte, die slch am Wahltag voraus- sichtlich noch in einer dieser Krankenanstalten befinden, müssen sich von ihren Angehörigen die Einladungskarte zur Wahl bringen lassen und dſe Kerte der Anstaltsleitung übergeben. Das Stägt. Wahlamt wird für diese Wahlberech- Hsten dann auf Grund der von den Anstalts- leitungen vorrelegten Verzeichnisse Stimm- scheine ausstellen Mannheim, den 8. Nov. 1948. Der Ober bürgermeister. 5411 nordnung Über dle Bewirtschaftung von Brannt- Wolnerzeugnissen in württembergs-Baden. Auf Grund der 886 22 der Verordnung über die öffent- liche Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Er- reugnisse vom N, 8. 39 RGARI. 1 8. 1821 fl wird hiermit zur Sicherstellung für die vom Wirt- schafts ministerium, Abt. Landwirtschaft und Ernährung, Württemberg-Baden zu erfüllenden Aufgaben, folgendes angeordnet: 5 1. Brannt- wein, der aus Stein-, Kern- und Beerenobst, Wein- und Obst- Trester. Wein- und Obstwein- Hefe, Obstwein und Obstmost. Tobinambur, Kartoffeln oder sonstigen Rohstoffen hergestellt Wird, unterliegt der Ablieferungspflicht. Die Ablieferungspflicht erstreckt sich auf a) Ver- schlußbrennereien, b) Abfindungsbrennereien, e) Stoffbesitzer.— 8 2: Jeder Brenner und Stoff- besftzer kenn Über 50 seiner Erzeugung ver- tügen, im Höchstenfalle 10 Liter reiner Alkohol innerhalb eines Betriebgſahres-(beginnend je- wells am 1. 10.—30. 9. Ues folgenden Jahres) Diese Freimenge ist ausschließlich zum Eigen- verbrauch bestimmt und darf nicht veräußert werden. Jeder Verkauf oder Tausch dieser Freimenge bedarf der vorherigen Genehmigung, in Württemberg durch das Wirtschafteministe- rium. Landesverwaltung für Landwirtschaft und FUrnährung. Fachabtellung Getränke, in Stutt- gart, und in Baden durch das Landesernäh- rungsamt in Karlsruhe— 8 3: Die Brennereien haben sämtlichen ablieferungspflichtigen Brannt- wein der Stoffbesitzer unmittelbar nach der Er- zeugung einzubehalten und bis zur Abholung dureh dte amtlich anerkannte Sammelstelle ver- schluflstcher zu lagern: sie sind in keinem Falle zur A shäündigung des ablieterung:- pflichtigen Branntweines an die Stoffbestser berechtigt.— 5 4: Die Sammetsteiſen vereüten für den ord- nunges mäßig abgelſeferten Branrtwein die von der Preisaufstentsstelle festgesetzten Preises. Die Sammelstellen dürfen die bei ihnen hergestellten Branntwein mengen nur auf Anweisung des Wirtschafts- ministerſums Stuttgart bzw. des Landesernäh- rungsanmttes Karlsruhe, ausliefern.— 8 6: Ver- stößze gegen diese Anordnung oder die zu ihrer Ergänzung oder Durchführung erlassenen Vor- schriften werden nach den Vorschriften der Verbrauchsregelungsstrafverordnung vom 26. 11. 1941(R GBI. I S. 72% bestraft. wonach im Einzel- fall auf Gefängnis oder Geldstrafe in un- beschränkter Höhe erkannt werden kann. Neben der Strafe wird in jedem Fall die Einziehung des Erzeugnisses, auf die sich die Zuwiderhand- lung bezieht, angeordnet Bei Verstößen seitens der Brennereien wird die zeitweilige Schließung der Brennerei verfügt.— f 7: Diese Anordnung tritt am 1. Oktober 1046 in Kraft. Durchfüh- rungsbestimmungen zu dieser Anordnung blei- den vorbehalten. Gleichzeitig treten alle ent- gegenstehenden früheren anordnungen außer Kraft. Stuttgart, den 1. Oktober 1946. Wirt- scheftsministerium Württemberg-Baden Lan- desverwaltung für Landwirtschaft und Ernäh- rung: gez.: Dr. Eisemann. 5479 8 5: eingehenden bzw. Hülsenfrüchte: Auf Abschnitt Hülsenfrüchte 78 1/5 125 f; suf Abschnitt 5 8 an rc„ Groß- und Kleinhandel werden vom G. W. V. überbrückt.— Bei Abliefe- rung obiger Abschnftte Bezugscheine Nur zur Abdeckung“. Maiserzeugnisse: Auf Abschnitt M/ TS 1/5 100 g; auf Abschnitt M/s 1/5 = 100 g; auf Abschnftt Mͤ/Sst 1/98 109 g. Belleferung und Abrechnung und Kleinhandels, Flüchtlinge. Seitens des Württ.-Bad. Staats- ministerlums sind Richtlinien ergangen, wonach ab 1. 4. 1936 die Zahlung von monatlichen Vor- schüissen auf Versorgungsbezuge füt bezirks⸗ fremde Empfänger möglich ist. Es kommt hier- kür folgender Personenkreis in Frage: a) Ruhe- standsbeamte und Hinterbliebene von Beamten des Reiches- der Länder. Gemeinden und son- stigen Gffentlich-rechtllchen Körperschaften b) Beamte, dle aus kriegsbedingten Gründen vor dem Zusammenbruch nicht mehr in den Ruhestand versetzt werden konnten oder in- zwischen wegen Erreichung der Altersgrenze (63 Jahre) oder wegen Krankheit(amtsärzt- liches Zeugnis) dienstunfähig geworden Sind. Ein verheirateter Ruhestandsempfänger erhält RM 120— monau Fin unverheirateter Ruhe- gehaltsempfänger ded. od. verw.) erhält RN 99.— monatl.; eine Beamtenwitwe erhält RM Tb monatl; eine Waise erhzit RM 20.— monatl. Keinesfalls dürfen die Vorschüsse jedoch die kriimmeren Versorgunssbezüge übersteigen. Die Zahlung von Vofschüssen auf Gehalt an noch ditenstfähige Beamte, die seit dem Zusammen, bruch keine Bezüge mehr erhalten haben und auch noch keine Beschsftigung finden konnten, Ist leider auch ausnahmsweise und in Härte fällen nicht mösiſch. Die Auszahlung von Ge- halts- oder Versorgunssbezügen an die Ehe- frauen soleher Beamten oder Ansesteſſten, die verschollen sind oder sich noch in Erlegs. gefangenschaft befſuden, ist wegen des Zah- lungsverbots der Milſtärresſerung auch aus- nahmsweise und in Börtefsllen hieht möelleh. Anträge sind an das Finapz ministerium in Stuttsart. Hauptabteflung Personal. zu richten, wo auch die Vordrucke hierfür erhzitſich sind. Angestelſte und Arbeiter des Oe rentlichen Dien- stes und der Privat- Industrie wenden sich Wes gen jhrer Ansprüche aus der Sorislvereſcherung an die Landesversichermigsanetalt Baden in Karlsruhe. Kalseraiſee 2(s. Bekenntmachung im Amtsbfstt f. d. Stadt- und Leyctkreis Menn, heim vom 28. 9. 1946. Nr 23) Mannheim, Peferent für Flüchtlingswesen. Stadtverwaltung Jab lung Sam ten schli Frag Nati Reg! das kan! 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