V Sul Mann: Uhr). annheim Hünchen h(Phö- richsfeld — AS Ketsch — HS 1 Wein- ele 14.30 terschaft id Halb- Uhr). Ix Lud- -Stadion Uhland- mit 1860 unschaft geboten. des VfR unkte in u Mann- Der Sy len VfB, en Gang sich der indet, i8t auch die tag nur reinen en Nek⸗ n besie-· renn die erg wie amöglich — 1. Fe LZintracht ter Kik⸗ rg: TSV h— Vik- irt gegen W. I. Nord „Kerwe 18 Viern-· Schlager eim von HFinter- üht sein, zen. Der echnische Die der- lannheim heit ha- Punkt zu „Fhönix“ artet die räste we rgemünd rerlierer · ut dafür, uf dem id Eppel · Vorhberr- rn. Nach n. müßte Walldürn müssen, ulußheim ussichten Wiro. en kung der der KSV Die sieg- annschaft Stärke im ist, doch ters rech- rde dies · gewählt, zu wer rs Erfolg chauplatz Bln. ng. g um die mschafts. tag findet Entschei- lub Eiche r Staffel Sieg der erzeitigen at ausge- wünschen Sche, aner Nov. 1246. 10.30 Hs n. Abend- 30 Hg. m. 90 Hg. mit Neuherms,“ o Gd. mit ; 9.30 Hg. t Abendm. mahl, Em- bendmanl. 17.00 Af, irche: 1000 nit Abend- 11,0 Gd, 0 Gd. mit 00 Sd mit ne). Auf- mahl; 16 0 ehe Wald- ait Abend- bendmahl. Hg. mit 00 Eg. mit Feilitzsch. hl Abend- : 10.00 Hg. : 9.00 Hg. : 9.30 Hg. Schönau eckenheim! bendmahl. Ascheidlen. nstraße K r Mission. helm, Mie, Well. 51 3, 9: Sonn. untagsfelel nsterbilen . v chtnis 15 teten Tage, ock: Sonn- er und Er- mluns. 18 20 Ge⸗ & F. V.) — raftwagen zum 205 . Kn. 9550 ollath odef it Anh. 10 otorrad m, „ sehr gu bgeg. werd, a. d. G. Jahrgang 1 Nummer 59 Dienstag, 19. November 1946 Einzelpreis RM 0.20 Holländisch- indonesische Union Batavia, 16. Nov.(dana) Ein indonesisch- niederländisches Abkommen wurde hier, den Berichten ausländischer Nachrichten- agenturen zufolge, in der Wohnung des in- donesischen Premierminister, Sutan Schah- Air unterzeichnet. Das Abkommen, das noch von der niederländischen Regierung gebilligt werden muß, sieht die Schaffung der„Vereinigten Staaten von Indonesien“ vor, die als politisch unabhängige Gruppe in dauernder Union mit den Niederlanden verbündet sind. Beide Vertragspartner ste- hen gleichberechtigt unter dem Haus von Oranien. plus XII. appelliert an die Bauern Rom, 16. Nov.(dana-Reuter)„Seid ehren- hafte Verkäufer und keine Spekulanten auf Kosten des Volkes.“ Mit diesen Worten appellierte Papst Pius XII. auf dem ersten Kongreß der italienischen Landwirte in Rom an die Ehrenhaftigkeit der Bauern des Landes. Die moralische Gesundung der gesamten Nation hänge von der Bauern- klasse ab, Die Städte tragen die Last des Friedens Appell der Oberbürgermeister an Siegermächte und Bevölkerung vor drohendem Zusammenbruch Stuttgart, 16. Nov.(tz) Im Mittelpunkt des dritten inter zonalen Städtetages in Stuttgart stand der dringende Appell aller Oberbürgermeister und Stadtdirektoren der amerikanischen und britischen Zone an die Militärmächte und die Bevölkerung, alles Menschenmögliche zu tun, um den drohenden restlosen Zerfall und Untergang weitester Schichten der Bevölkerung in letzter Stunde aufzuhalten. Die für die Geschicke der Städte Verantwortlichen bitten die Militärregierungen dringend. durch Lebensmittel- und Rohstoffeinfuhr sowie vorübergehende Einstellung der Koh- lenabgabe an das Ausland die Bevölkerung vor den furchtbarsten Folgen der Kälte zu bewahren und Ueberbrückungskredite zu gewähren, damit das wirtschaftliche Leben nicht in sich zusammenbricht. Einen weiteren Höhepunkt der Tagung bildete das Refe“ rat des Stuttgarter Oberbürgermeisters Dr. Klett, das der Erwartung der deutschen Städte nach baldigem Friedensschluß in eindringlichen Worten Ausdruck gab. Oberstadtdirektor Rosendahl! Essen) und Oberbürgermeister Katz Eforzheim) sprachen über die Not der deutschen Städte im kommenden Winter. Oberbürgermeister Rosendahl gab einen Einblick in die kata- strophalen Verhältnisse, die augenblicklich im britischen Besatzungsgebiet, besonders im Ruhrgebiet herrschen. Er bezeichnete als hauptverantwortliche Faktoren für die . November trat der neue Direktor der States Maine(USA), Col. Sumner Se wall Militärregierung und früherer Gouverneur des (links), in Stuttgart sein Amt an. Sein Vor- zänger, Col. William w. Dawson, wurde Direktor des Coordinating Office beim Länderrat. DANA-Bild, Seinig. Waffen des Ceistes gegen Unesco tritt in Paris zusammen— Sowjets stehen abseits Paris, 18. Nov.(dana- Reuter) Eine neue „Friedens“-Konferenz wird am 19. Novem- ber in der Sorbonne, der berühmten alten Pariser Universität, eröffnet. Es ist die Kon- ferenz der Unesco, der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissen- schaft und Kultur. Vertreter von 25 Nationen Rund 200 Vertreter aus 25 Mitgliednatio- nen kommen zur Eröffnung dieser General- versammlung, die bis 10. Dezember in Pa- ris tagt, zusammen. Großbritannien wird — be. ere. Frankfurt a. M.(ap) Wie man am Samstag erfuhr, sah sich die amerikanische Militärregierung in Hessen am Freitag plötz- lich der Streikdrohung eines großen Teils der deutschen Regierungsangestellten gegenüber. Diese wollten wegen der in der Fresse gegen zie erhobenenen Beschuldigungen, sich mit Schwarzmarktgeschäften zu befassen, ein- schließlich der höchsten Beamten, die Arbeit einstellen. Frankfurt.(ap Aus Frankfurt wird zemeldet, daß drei Entnazifizierungsbeamte in ihren Häusern und Autos Angriffen ausgesetzt waren und drohende Telefonanrufe erhielten. Die amerikanische Militärregierung teilt dazu mit, daß zu dem Schutz dieser Beamten be- sondere Wachen beordert wurden. 5 Nürnberg.(p) Franz von Papen, er sel einer Freisprechung seinen Aufenthalt in Nürnberg beibehalten hat, erhielt von deut- schen Behörden die Erlaubnis, ein Sanatorium im Gebiet von Lauf(Bayern) aufzusuchen. der bayerische Ministerpräsident Dr. Wilh. Högner stellte die Bedingung, daß sich von Papen in Lauf unter Polizeiaufsicht zu stel- len habe. F ii r t h. (dana)„Die Einrichtung der Fürther Oberschule als Lazarett für che- malige Ss- Angehörige stellt eine Herausfor- derung der gesamten nichtreaktionären Ein- wohnerschaft Fürths dar“, heißt es in einer Entschließung des Fürther Stadtrates, in der zezen die Entscheidung Dr. Anton Pfeiffers Protest erhoben wird. 4 3 (dana) Durch Spenden aus N e Rote Kreuz nach Berlin geleitet hat, werden in den 1 menden Wintermonaten 111 000 Kinder 1190 Jugendliche bis zu 18 Jahren zusätzlic Mahlzeiten erhalten.„ t.(dana-Reuter ie 1— 5 Retürden 1355 die Alllierten Mächte um Auslieferung des Erzherzogs Josef 55 Habsburg und des ehemaligen ungarischen Finanzministers Tihamer Fabin 3 8 D N(dana-Reuter) Etwa e 1 e Feindstaaten 3. unerwünschte Personen aus den Niederlan den ausgewiesen werden. Rund 25 000 3 wünschte, in der Hauptsache Deutsche un Oesterreicher, befinden sich gegenwärtig noch in den Niederlanden. 5 1 B a„(dana-Reuter) Die frakisen r 1 Leitung des Ministerpräsi- denten Arschad Alcumari ist am Samstag zu- Wekgetreten. mit 51 Abgeordneten auf der Tagung am stärksten vertreten sein. Man erwartet, daß von den 44 Nationen, die im letzten Jahr als Beobachter bei den Vorverhandlungen vertreten waren, noch eine Anzahl ihren Beitritt zur Unesco erklären wird. Desto größer ist das Bedauern über den Mangel an Unterstützung seitens der Sowjetunion. Schon im letzten Jahr waren keine russi- schen Vertreter zu den Vorverhandlungen erschienen und die Sowjets haben quch diesmal die Einladung, Beobachter nach Pa- ris zu entsenden, noch nicht angenommen. Nach Ansicht von Beamten der Unesco würde die Arbeit der Organisation durch ein Beiseitestehen der UꝗSSR stark behin- dert werden. Wissen gegen Macht Die Unesco hat das Bestreben, durch planmäßige Verbreitung des Wissens den Krieg abzuschaffen und eine Förderung der brüderlichen Zusammenarbeit zwischen den Völkern herbeizuführen. Sie will eine um- fassende Kampagne zur„Liquidierung“ der Sondersitzung große Not die Zerreigßung Deutschlands in vier Zonen und warf die Frage nach einem Kohle- Moratorium und langfristi- gen Auslandskrediten auf. Oberbürgermeister Katz Eforzheim) entwarf in seiner Rede ein Bild der Zu- stände im Süden Deutschlands, das an trüben Ausblicken dem des Ruhr- gebietes kaum nachstehe. Der moralische Niedergang sei erschütternd. Darüber hin- aus lähme sowohl die Steuergesetzgebung als auch das Fehlen jeglicher Rohmaterialien die private Initiative und führe immer weiter an den Rand der Katastrophe heran. Gegen Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung Am Samstag nahm der Städtetag im Hinblick auf die im Lande herrschende Not kolgende Entschließung an: Die Not/ in den großen Städten bedroht weite Schichten der Bevölkerung mit dem Untergang. Die Ernährung ist völlig anzureichend und selbst in der jetzigen Höhe nicht gesichert. Es fehlt an Klei- lung, Schuhen, Betten und den notwen- digsten Dingen des täglichen Bedarfs. Flüchtlinge und Ausgebombte sind in beson- ders großer Not. Es fehlt zu Beginn eines harten Winters an ausreichendem Brenn- material. Auch die Städte sind vielfach auf Brennholz angewiesen, das mit seinem geringen Heizwert die fehlende Kohle nicht ersetzen kann. So treiben Hunger und Kälte und die Hoffnungslosigkeit der ausweglosen Lage weiteste Schichten zur Verzweiflung. Die Arbeitskraft sinkt, Krankhei- ten breiten sich aus, ein erschreckender moralischer Verfall muß die Folge sein. Die mit Menschen überfüllten großen Städte, in den Krieg Unwissenheit eröffnen; um den Erziehungs- und Kulturstandard auf eine höhere Stufe zu heben. Sie will ferner zu einem weitge- henden internationalen Austausch ven Kul- turerrungenschaften und Forschungsergeb- nissen beitragen. 5 Endgültige Konstituierung Die am Dienstag beginnende Generalver- sammlung wird sich vor allen Dingen mit der Frage der endgültigen Form der Unesco zu beschäftigen haben. Ueber die Person des Generaldirektors, der für eine Amts- zeit von sechs Jahren eingesetzt werden soll, ist man sich bis jetzt noch nicht im klaren. Als Kandidaten für diesen Posten Werden im allgemeinen Frau Eleanor Roose- velt, die Gattin des verstorbenen Präsiden- ten der USA, Dr. Julian Huxley, der bis- herige Leiter des Sekretariats, Francis Biddle, der frühere amerikanische General- staatsanwalt, und Archibald MeLeish, der stellvertretende Leiter der amerikanischen Delegation für die Unesco-Versammlung, genannt. zur Vetofrage Abstimmung im politischen Ausschuß vertagt New Fork, 17. Nov.(dana-Reuter). Die Vertreter der fünf Großmächte sind überein- gekommen, am Montag die Frage des Veto- rechts im Sicherheitsrat der Vereinten Na- tionen zu erörtern. Die Abstimmung über die Vetofrage im politischen Ausschuß der UN- Vollversammlung wurde bis nach den Besprechungen der Vertreter der fünf Groß- mächte verschoben. Nochmals der amerikanische Standpunkt Der Politische Ausschuß der UN hatte am Freitag die Debatte über das Vetorecht, das seit der Vertagung der Vollversammlung am 31. Oktober nicht mehr zur Diskussion ge- standen hatte, wieder aufgenonsgnen. Der amerikanische Delegierte Tom Conally legte noch einmal eingehend den amerikanischen Standpunkt dar. Er erklärte, die Vereinigten Staaten seien gegen alle Schritte, die auf eine Aenderung der Charta der Vereinten Nationen abzielten, betonte aber gleichzeitig, daß sein Land nach wie vor auf dem in San Franzisko eingenommenen Standpunkt stehe, daß von dem Vetorecht nur in wenigen Aus- nahmefällen Gebrauch gemacht werden solle. Es sei die Hoffnung der USA, daß ein volles Uebereinkommen unter den fünf stän- digen Mitgliedern es in Zukunft möglich machen werde, die Anwendung der Einstim- migkeit der Großmächte, wie sie zur fried- lichen Beilegung von Streitigkeiten in Ka- pitel 6 der Charta vorgeschrieben sei, zu ändern. Das Abstimmungsverfahren sollte angesichts der gemachten Erfahrungen und der praktischen Erfordernisse geklärt wer- den, und der Sicherheitsrat sollte sich die- ser Aufgabe möglichst bald annehmen. Ins- besondere solle er sich auf eine möglichst umfassende Liste von Entscheidungen eini- gen, bei denen das Vetorecht nicht ange- wandt werden könne. Großmächte wollen Stellung nehmen Nachdem noch Wyschinski als Sprecher der Sowjetunion das Vetorecht Verteidigt und der englische Vertreter Noel Baker sich in der Samstagsitzung gleichfalls gegen eine Aenderung der Charta im gegenwärtigen Augenblick ausgesprochen hatte, wurde die Debatte, einem Antrag des französischen Vertreters Parodi entsprechend, für einige Tage ausgesetzt, um den fünf Großmächten Gelegenheit zu geben, ihrerseits zu den in der Vetofrage gemachten Vorschlägen Stel- lung zu nehmen. denen die Not besbnders große Ausmaße erreicht, können sich aus eigener Kraft nicht helfen. Sie appellieren daher an das ganze Land, durch die soziale Tat die Einheit von Stadt und Land, die Einheit über die Län- der- und Zonengrenzen hinweg zu beweisen. Sie appellieren insbesondere an die Slegermächte, das deutsche Volk nicht in Hunger und Elend untergehen zu lassen, durch baldige erhöhte Lebensmittel- und Rohstoffeinfuhr den weiteren Verfall aufzu- halten, durch vorübergehende Einstellung der Kohlenabgabe an das Ausland die Be- völkerung vor den furchtbaren Folgen der Kälte zu bewahren und das wirtschaftliche Leben durch Gewährung ausreichender Veberbrückungskredite in Gang zu halten. Für baldigen Friedensvertrag Anschließend nahm Oberbürgermeister Dr. Klett Stuttgart) das Wort zu einer mit lebhafter Zustimmung aufgenommenen Rede über die Notwendigkeit des Friedens- schlusses für Volk und Wirtschaft. Auf den Schultern der Stadtver- waltungen habe die gewaltige Last der Niederlage gelegen, und die Erfahrungen aus rer Arbeit sollten im künftigen Frieden fruchtbar gemacht werden. Von deutscher Seite sei zudem bis zum Augenblick außerordentlich wenig für die Vorbereitung der künftigen Frie- dens ver handlungen getan worden. Es sei aber nötig, daß die Männer, die nun schon seit eineinhalb Jahren in verantwor- tungsvoller Arbeit stünden, vor Abschluß des Vertrages Abänderungen begründen und Verbesserungen vorschlagen müßten. Sachverständigen- Gremium für Friedens- schluß notwendig Oberbürgermeister Dr. Klett schlug darauf die Bildung eines Sachverständi- gen- Gremiums vor, dem die material- mäßige Vorbereitung der künftigen Frie- densverhandlungen obliegen solle. Länder- rat, Zonenbeirat und Vertreter der anderen Landesregierungen müßten dabei mitwirken. Persönlichkeiten mit konstruktiven, wenn nötig völlig neuartigen Gedanken, seien not- Wendig, nicht Weiter drückte Oberbürgermeister Dr. Klett sein Bedauern darüber aus, daß bisher nur die negativen Bestimmungen des Pots damer Abkommens erfüllt worden Seien. Oberbürgermeister Veit(Karlsruhe) be- endete die Tagungen der dritten interzona- len Städtekonferenz mit einem Rückblick auf die geleistete Arbeit, die allen Be- teiligten neue Inspirationen für ein ferneres Wirken gegeben, darüber hinaus aber in den gefaßten Entschließun- gen der Oeffentlichkeit ein aufrüttelndes Bild von dem Ernst der augenbliek- lichen Situation der deutschen Städte vor Augen geführt habe. tee, e lonsdlens Mannheim Grubenarbeiter streiken Washing ton, 18. Nov.(dana-Reu- ter) Rund 3000 Grubenarbeiter der Pitts- burgh Consolidation Coal Comnany blie- ben am Montag den Arbeitsplätzen fern, so daß fünf Gruben der Gesellschaft den Betrieb einstellen mußten. Kohlen-Einsparung in USA Washington, 18. Nov.(dana) Vier außerordentlich einschneidende Anord- nungen zur Einsparung von Kohle wur- den von der amerikanischen Regierung am Montagmittag in Kraft gesetzt. Nach einer Meldung der„New Fork Herald Tribune“ traf die Regierung diese An- ordnungen, da sie annimmt, daß der vom Präsidenten der Bergarbeitergewerk- schaft, John L. Lewis, für Donnerstag angekündigte Streik der Grubenarbeiter von längerer Dauer sein wird. Ruhr gegen Feiertagsschichten Bochum, 18. Nov.(dana) Rund 67 Prozent der Ruhr- Bergarbeiter haben am Samstag in einer Urabstimmung gegen das Verfahren von je einer Son- derschicht am Bußtag(20. Nov.) und am 29. Dezember gestimmt. Keine Einigung über die Vetofrage New Vork, 18. Nov.(dana-Reuter) Der Außenministerrat konnte im Verlauf seiner dreistündigen Sitzung am Montag- nachmittag über die Frage des Vetorechts des Gouverneurs von Triest zu keiner Einigung kommen. e. aber Ministerialbürokraten. Landes versammlung gewählt Tübingen, 18. Nov.(dana) Am Sonntag fanden in den drei Ländern der französi- schen Besatzungszone Deutschlands die Wahlen für die beratende Landesversamm- lung statt. Im Land Württemberg entfielen auf KPD 20, DVP 33, SPD 69, CDU 245 Stimmen. Die Sitze verteilen sich wie folgt: CDU 26, SPD 7, DVP 3 und RP 2. Von 277 gültigen Stimmen der Gemeinde- vertreter entfielen auf die CDU 134, SPD 75, DVP 44 und KPD 24. Die Sitze verteilen sich wie folgt: CDU 14, SPD 7, DVP 4 und KPD 2.— In Fcheinland-Pfalz entfielen von 127 zu wählenden Vertretern der beraten den Landes versammlung auf die CDU 70, die SPD 41, die KPD 9, die LP 2 und die SVP 5.— In Baden entfielen von 61 Sitzen duf die CDU 37, SPD 11, DVP 9 und KPD 4. Noch keine Entscheidung Stuttgart, 18. Nov.(-tz) Für Württem⸗ berg-Baden ist bisher noch nicht entschis, den worden, wie der von der Militärregie- rung angeordnete Stromsperrerlaß zur Durchführung kommen soll. In Bayern ist dagegen eine Regelung getroffen worden, nach der zum Beispiel Hospitäler, Kühlhäu- ser, Reichsbahnausbesserungswerke, öffent- liche Versorgungsbetriebe, die eisenschaf- fende Industrie, die Lebensmittelindustrie, Kalkstickstęff werke und so weiter von der Strombegrenzung nicht betroffen werden. Versprechen wird gehalten Wiesbaden, 16. November.(dana)„Ame rika läßt die Menschen in der amerikani- schen Zone, für die es sich verantwortlich kühlt, nicht fallen. Wir sind an der Einheit Deutschlands interessiert, aber an unserem Versprechen von 1550 Kalorien lassen wir nicht rütteln“, zagte der zweite Stellvertre- ter des Militärgouverneurs für die amerika- nische Zone, General Keating, am Frei- tag in Wiesbaden. Es wäre nicht nur eine Katastrophe für die Ernährungslage der Deutschen, sondern auch für uns Amerika- ner, wenn wir dieses unser Versprechen nicht halten würden. Es gibt Mächte, die mit uns nochsnicht übereinstimmen, aber langsam kommen sie zu uns herüber. Ame rika ist bereit zu helfen, es würde gern jedem 3000 Kalorien zubilligen. Streikgefahr in USA-Bergbau Regierung erklärt den Streik für Washington, 18 Nov.(dana-Reuter) Die Regierung der Vereinigten Staaten beant- Wortete am Sonntagabend eine Streikankün- digung des Präsidenten der Bergarbeiter- Gewerkschaft, John Lewis, mit der direkt an die Arbeiter gerichteten Aufforderung, die Kohlengruben„ohne Rücksicht auf ir- gendeine Aktion“ des Gewerkschaftspräsi- denten offenzuhalten. Präsident Truman hatte am Freitag bekanntgegeben, daß Le- wis den Vorschlag einer Streikruhe zwi- schen den Grubenbesitzern und den Arbei- tern zurückgewiesen und den gegenwärti- gen Lohnvertrag mit der Regierung für Don- nerstagfrüh gekündigt hätte. Das hätte den Streik von 400 000 Grubenarbeitern bedeutet. Die Macht der Kohlengewerkschaft Der von Lewis angekündigte Streik wurde von der Regierung als„illegal“ be- zeichnet. Lewis selbst äußerte sich nicht zu der Aufforderung der Regierung an die Ar- beiter. Die Grubenarbeiter haben Lewis Streikankündigung achtmal in den vergan- genen fünf Jahren befolgt, und jedesmal hat Lewis seine Forderungen durchgesetzt. Die Kohlenförderung, die von dem Streik be- droht ist, stellt einen lebenswichtigen Faktor in der Wirtschaft der Vereinigten Staaten dar. Nach Streikbeginn müßten sofort die Kohlenlieferungen nach Europa eingestellt werden und die Pläne zur Beschleunigung Ministerpräsident Dr. Maier in Mannheim Realpolitik Grundsatz der Demokratischen Volkspartei In einer Wahlkundgebung in Mannheim wandte sich der württembergisch- badische Ministerpräsident Dr. Reinhold Maier gegen Oppositionsspielereien der Parteien und setzte sich für die Freiheit in der Wirtschaft ein. Es dürfe gegenwärtig nicht um eine Auseinandersetzung zwischen Sozialismus und Kapitalismus gehen. Wichtiger sei, daß Wir unsere Industriewerke, die der Bevöl- kerung Arbeit und Brot geben können, be- halten. Auch die Demokratische Volkspartei wolle ein demokratisches und sozial ausge- richtetes Deutschland. Aber die Vorausset- zungen dafür müßten erst geschaffen wer- den. Ein falsch angewandter Sozialismus könne zu einer Geißel des Volkes werden und Demokratie und Sozialismus zerschla- gen. Der Ministerpräsident wandte sich fer- ner gegen die Allmacht der Aemter gegen- über der Bevölkerung. In der Gegenwart seien Parteian mit festen Zielsetzungen Vor- aussetzung für eine gesunde parlamentari- sche Arbeit. Die Welt beginne zu kühlen, daß den 70 Millionen Deutschen im Herzen Europas geholfen werden müsse, nicht we⸗ gen der Zukunft der Deutschen, sondern um der Wohlfahrt aller europäischen Völker willen.(Auszug aus der Rede von Minister- Präsident Dr, Maier Seite 4) illegal— Aufruf an die Arbeiter dieser Lieferungen während dieses und des nächsten Monats würden durch den Streik völlig durchkreuzt werden. Einigung über Triest New Fork, 17. Nov.(dana-Reuter) Der Außenministerrat erzielte auf seiner Sit- zung am Samstag, die als die bisher er- folgreichste bezeichnet wird, eine Einigung in allen wichtigsten Punkten des franz6- sischen Vorschlags über die Vollmachten des Gouverneurs von Triest und über die Frage der Triester Polizei. Unentschieden blieben lediglich einige zweitrangige Fra- gen, die den Stellvertretern der Außenmini- ster zur Entscheidung überlassen wurden. Wirtschaftliche Vorschläge Molotowys Nach Erledigung der Hauptpunkte unter- breitete Molotow gegen Schluß der Sitzung neue sowjetische Vorschläge über wirt⸗ schaftliche Fragen für das Triester Gebiet. Doch konnten die anderen Außenminister diese nicht überprüfen, da keine Ueberset- zung der russischen Fassung vorlag Nach bisher unbestätigten Berichten wollen die sowjetischen Vorschläge der Triester Frei- zone das Recht geben, eine Zollunion mit Jugoslawien und den benachbarten Ge- bieten einzugehen. Die Atmosphäre der gesamten Sitzung wurde von Beobachtern als überaus herz- lich geschildert. Ein französischer Sprecher erklärte, es stehe jetzt praktisch außer Zweifel, daß der französische Plan nach „ Aenderungen angenommen werde. Kriegsgefangene am Suezkanal London, 16. Nov.(dana-INS) Dreitausend deutsche Kriegsgefangene bauen nach einem Bericht der„News Chronicle“ an der Westküste des Bitter-Sees am Suezkanal, 120 Kilometer von Kairo entfernt, ein neues Hauptquartier für den Oberbefehlshaber der britischen Landstreitkräfte im Nahen Osten, General Dempsey. Das neue Haupt- quartier umfaßt ein ausgedehntes Gebiet, in dem Barackenlager, Villen für verhei⸗ rateéete Offiziere, Kaufhäuser, Kinos, Bade- anlagen und ein Sportstadion aufgebam werden. *. 8 Selte 2 Dienstag, 19. November 1946 7 5* 55 N Ur In- 8 jeh ater Miljtär-Reglerungs-Lizenz US- WB 108. Verantwortlich für den gesamten rn—— Schilling und Dr. Karl Ackermann. Redaktion, Verlag und Druckerei: Mann- helm R l, 4/6. Telefon 44 151/53 Postscheckkonten: Karlsruhe 80 016, Ludwigshafen a, Rh 26 743. Z. 2. gllt Anzeigenpreisliste Nr. 2. Monatlicher Bezugspreis: RM 2.40 einschließlich Trägerlohn. Der„Mannheimer Morgen“ hat jeder der politischen Parteien seine Kommentar- spalte zu einem grundsätzlichen Artikel zur Verfügung gestellt. Das Wahlrecht der Verfassung und die Persönlichkeit! Von allen Artikeln der neuen Verfassung unseres Landes haben diejenigen die lebhafteste Diskussion hervorgerufen, die sich mit den grundsätzlichen Bestimmun- gen der Wahl befassen. Eine Gruppe, die im wesentlichen aus Dozenten und Studenten der Heidelberger Universität besteht, die aber offenbar Weit darüber hinaus Gehör gefunden hat, vertritt die Ansicht, daß ein Verhältniswahlsystem Wie es die Verfassung vorsieht, nicht die Gewähr für eine wirkliche Vertretung des Volkes biete. Sie betont die Bedeutung der Persönlichkeit und befürchtet, daß bei der vorgeschlagenen Art des Wählens durch unkontrollierbare Kräfte eine Maschi- nerie in Gang gesetzt werde, die der Persönlichkeit keine Möglichkeit zur Ent- faltung gibt. Die Demokratische Volkspartei bekennt Sich vorbehaltlos für die Per- Sönlichkeit in der Politik und bekämpft jede Schematisierung, komme sie von den Parteien her oder von anderen Gruppen, ja auch, wenn sie von dem Willen eines gar nicht irgendwie gebundenen Teiles des Volkes getragen war, der sich dann Selbst gern als„das Volk“ bezeichnet, darum aber keineswegs vor Dogma und Schablone sicher ist. Wir wollen, daß die wirklich besten das Volk vertreten, und doch teilen wir die Befürchtungen jener Kritiker nicht, noch Slauben wir, dag Mre Vorschläge Entfaltung und Wirken der wertvollsten politischen Kräfte fördern. Es ist notwendig, ernsthaft zu prüfen, wie man aus der Masse der sich um ein Mandat Bewerbenden den geeigneten Mann herausfindet. Wenn ein in Heidelberg erschienenes und an der Universität verteiltes Flugblatt erklärt, daß die Wahl nach Parteien die unheilvolle Möglichkeit der Diktatur sichtbar mache, so darf man diese Behauptung wohl als billige Agitation abtun; wir brauchen uns nur daran zu er- innern, daß die Diktatur, unter deren Folgen wir heute noch schwer zu leiden haben, vollständig im Zeichen eines Mannes stand, demzuliebe Sehr erhebliche Teile des deutschen Volkes auf parteipolitische Bindungen, ja auf ihre eigene Meinung verzichteten. Aber man braucht nicht einmal an diese suggestiv- dämonischen Wir- kungen Hitlers zu erinnern. Bei der Wahl des Reichspräsidenten gab das deutsche Volk in seiner Mehrheit Hindenburg seine Stimme und War überrascht, Als dieser, gewählt als Kandidat demokratischer Parteien, Hitler die Möglichkeit gab, seine unheilvolle Herrschaft aufzurichten. Es ist hier nicht der Ort, zu untersuchen, ob und inwiefern Hindenburg so zu handeln vor seinem Gewissen sich gezwungen kühlte. Aber dieses Beispiel zeigt doch, daß es keine leichte Sache Ist, einen poli- schen Menschen zu kennen und ihn zu beurteilen. Will man Persönlichkeiten aus- wählen, dann muß man sich die Mühe machen, sie möglichst eingehend kennen zu lernen. Und will ein Mann in das politische Leben eintreten, dann kann und muß man von ihm verlangen, daß er einer größeren Zahl von Menschen Gelegenheit Eibt, sein Wollen und seine Fähigkeiten abzuschätzen. Die Ebene, auf der sich beide, von ernstem Wollen beseelt und zu gemeinsamem Wirken entschlossen, trefken, ist die Partei. Es ist in manchen Kreisen üblich geworden, mit einer gewissen Gering schätzung von Parteien zu sprechen, als ob diese Gliederungen seien, die sich zwi- schen den Willen des Volkes und seine Verwirklichung stellen. Aber das Volk in seiner Gesamtheit ist politisch zunächst eine gestaltlose Masse, Um überhaupt zu politischen) Willensbildungen zu kommen, dazu bedarf es einer gewissen Organi- sation, wie wir sie in den Parteien haben. n 5 a Nun macht man den Parteien den Vorwurf, daß ihre Bürokratie dem Wähler Kandidaten vorsetzt, die er in seiner Gesamtheit entweder ⁊2u Akzeptieren oder zu verwerfen habe. Aber die Wahllisten werden ja gar nicht von irgendeiner Partei- bürokratie bestimmt, sondern müssen in geheimer Abstimmung von den Mitgliedern festgestellt werden. Also alle diejenigen, die es mit ihren politischen Pflichten 1 lich ernst nehmen und sich als Mitglieder einer Partei anschließen, die sich 45 Mühe machen, in politischer Arbeit und Diskussion die Werte ihrer Parteifreun e einzuschätzen, haben die Möglichkeit, bei der Aufstellung der Bewerberliste mre Stimme einzusetzen. An diesem Ausleseprozeß kann jeder wahlberechtigte Deutsche mitwirken, wenn er die Pflichten der Mitgliedschaft auf sich nimmt. 5 Man würde die Augen vor der Wirklichkeit verschließen, wenn man nicht ein- sehen wollte, daß bei einigen Parteien bestimmte Grundsätze von so durchschlagen- dem Gewicht sind, daß die Wähler unabhängig von dem Wahlsystem dem 1 mre Stimme geben und nicht dem Mann. Diese Partelen würden durch eine an 2 Formulierung des Wahlrechts bestimmt keine Einbuße erleiden, Wen N Kandidaten vorschlagen. Diejenigen Parteien dagegen, denen die Persönlie i Wiehtiger ist als eine Doktrin, müßten erkennen, daß ihre Wählerschaft eine auher- ordentlich fluktuierende Masse geworden ist. Solange mit neuen 3 schlägen der Block der„lebenslänglichen“ Parteimitglieder nicht gesprengt 8 2 kanm, werden sie in den Praxis das Gegenteil von dem bewirken, Was sie 3— tigen. Und solange die Parteien immer wieder, auch bei durchaus nicht Srunds 2— lichen Abstimmungen, curch Fraktionszwang ihre Abgeordneten binden(die Demo- Kkratische Partei ist die einzige, die eine solche Verpflichtung ausdrücklich ablehnt), Ja sogar die nicht einheitliche Abstimmung einer Fraktion als Zeichen 8 Schwäche belächeln, ist das Bemühen, durch Wahlrechtsreformen der politischen Persönlichkeit die Bahn zu ebnen, ein Ansetzen am falschen Hebelarm. Wir sind auf dieses nun einmal zur Diskussion stehende Problem eingegangen, weil wir überzeugt sind, daß die Urheber des Heidelberger Vorschlages sich 8 Wünschen und Bedenken, leiten liegen, die man nicht mit einer 55 bewegung beiseite schieben darf; aber auch deshalb, weil manche, die sich die poli- tische Arbeit etwas zu bequem machen, diese Argumente begeistert aufgenommen Haben. Gerade weil Wir die politische Persönlichkeit bejahen, möchten wir 8 Politiker in unseren Parlamenten sehen, die sich nicht in Praktischer Arbeit 5 haben, die nicht in ernsthafter Tätigkeit ihre politische Reife erworben 1 12 nicht vorher bereit waren, über ihr Wollen und Können Rechenschaft abzulegen. Und genau so lehnen wir es ab, als Richter über diese Fähigkeit Menschen 3 sehen, die immer dann abseits stehen, wenn es Silt, auch an bescheidener Stelle— die Gesamtheit etwas zu leisten, und die nicht fähig und nicht gewillt 3 12 verantwortungsvolle Last politischer Arbeit zu tragen Oder auch nur zu begrei en. Wir brauchen die Parteien als die Plattform, auf der sich die Persönlichkeit 5 und als die Instanz, die in der Lage ist, diese Persönlichkeit herauszufinden un herauszustellen. Demcekratische Volkspartei Mannheim. Paul Riedel. Die Hungersnot ist da Landtagsdebatte im Köln, 19. Nov.(Grü) Die Belegschaften der Westwaggon Köln-Deutz, der Klöckner- Humboldt-Deutz AG, Felten& Guilleaume, Cariswerk Röln-Mühlheim, Martin& Pa- genstecher AG, Rheinische Teer- und Dach- pappenfabrik, Vedag Köln-Mühlheim, Walz- Werke AG E. Böcking& Co, Köln-Mühl- heim, Munk& Schmitz KG Köln-Poll leg- ten als Protest gegen die verzweifelte Er- nährungslage kurz nach Bekanntgabe der Ratzionssätze zeitweilig die Arbeit nieder. Gleichzeitig fordert eine Entschließung, die im Namen der 36 000 Beschäftigten der RBD Köln abgefaßt wurde, eine sofortige Durch- führung einer Kontrolle der Versorgung durch die Gewerkschaften und verlangt ent- sprechende Machtbefugnisse. Eine Vollver- sammlung der Aerztekammer der Nord- rheinprovinz wendet sich mit einem drin- genden Appell um Hilfe an die Militär- regierung. Sie habe nicht mehr die Mög- lichkeit, die Katastrophe aufzuhalten. Damit ist der ganze Ernst der Sachlage gekennzeichnet, der sich der Landtag Nord- rhein- Westfalen uf seiner zweitägigen Plenarsitzung gegenübersah. Die Stimmung in dem äußerst nüchternen, holzbekleideten Saal der Henkel Ad war nüchtern und bit- ter. Ministerpräsident Dr. Amelunxen sagte in seiner Eröffnungsansprache: Nach 1918 starben rund 950 000 an Unterernährung. Die heutige Lage kann daher nicht pessi- mistisch genug beurteilt werden.“ Abg. Henscher(SPD) eröffnete anschließend die Debatte. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß von englischer Seite alles getan würde, der Hungerkatastrophe Herr zu werden, forderte aber als Basis für eine endliche allgemeine Besserung der Lage Westdeutsch- lands ein Kohlemoratorium, damit die In- dustrie wieder anlaufen könne. Dr. Ade nauer, als Sprecher der CDU, begann Zeichen des Hungers seine Betrachtungen zur Ernährungskrise mit den Worten:„Die Hungersnot ist da. Auch die britische Presse der letzten Tage steht unter, dem Zeichen des Hungers in den Zonen.„Kritische Ernährungsperiode erwartet“(Observer),„Schritte zur Nah- rungsmittelbeschaffung für die britische Zone“(Times), ‚Bevin wendet sich an Byr- nes wegen Ernährungskrise in der Zone“ (News Chroniéle) sind einige der Schlag- zeilen. Sofortige Hilfe ist zugesagt. An Stelle von Brot, das nur zu 50 Prozent zur Ausgabe gelangt, werden Keks, Zucker und Trockenkartoffeln ausgegeben. Amerikani- sche Vorräte aus Bremen und Brake, dar- unter 4500 t Getreide, werden zur britischen Zone umdirigiert. 7000 Tonen Mehl der US- Armee werden auf Anweisung des Haupt- quartiers in Frankfurt an Ruhr und Rhein geleitet. 40 000 Zentner Biskuits gehen im Augenblick von Hamburg auf dem schnell sten Weg an die Ruhr. Alle holländischen Kartoffelimporte, rund 600 bis 700 t pro Tag, werden strahlenförmig von der Grenze her sofort auf das Ruhrgebiet konzentriert. Die ersten 500 t Getreide aus der Ostzone — im Rahmen eines Tauschabkommens sol- len 100 000 geliefert werden— sind gleich- falls eingetroffen. Alles in allem zeigt sich also das Bild, daß der Hungerruf aus West- deutschland nirgendwo in der Welt ungehört verhallt. Die Erklärung Bevins:„Schnellste Hilfe tut not“, wurde anscheinend gehört, aber, so antworten die Arbeiter der für Europa lebenswichtigen westdeutschen In- dustrie, mußte es soweit kommen? Wenn Wir arbeiten können, so brauchen wir nicht zu betteln, sondern können uns unser Brot in anständiger Weise verdienen, wie es die Werktätigen der ganzen Welt für sich be- anspruchen. Einigung über Zeig-Werke Bedarf der Optik und Thüringer Glasindustrie berücksichtigt Berlin, 14. Nov.(dana) Die Verhandlun- gen zwischen den sowjetischen Behörden und der deutschen Industrie haben nach einem Bericht des Weimarer Korrespon- denten des Berliner„Nachtexpreß“ zu einer Einigung über das endgültige Schicksal der Zeiß- und Schottwerke in Jena geführt, so daß die Versorgung Deutschlands mit opti- schen Artikeln sichergestellt sei. Der Vertreter der sowjetischen Verwal- tung erklärte nach Angabe des„Nacht- expreg“, den notwendigen Bedarf der deut- schen Optik und der thüringischen Glas industrie in Jena zu erhalten, wenn von seiten der sowjetischen Besatzungs- macht etwa 1000 Werkzeugmaschinen frei- gestellt würden. Durch rationellste Arbeits- methoden werde es in Zukunft möglich sein, den Bedarf an Brillen, Objektiven, Kardinalshut für Stepinac London, 16. Nov.(ap) Wie Radio Moskau auf Grund römischer Journalistengespräche meldet, beabsichtigt Papst Pius XII., den jugoslawischen Erzbischof Stepinac, der Kürzlich von einem jugoslawischen Gericht Wegen„Verbrechen gegen das Volk“ zu sechzehn Jahren Zwangsarbeit verurteilt wurde, auf einer besonderen Kardinalsver- sammlung zu Weihnachten zum Kardinal zu ernennen. 0 Japanische Reparationen Washington, 17. Nov.(dana-Reuter) Ed- win Pauley, der Reparationssachverständige Präsident Trumans, betonte in einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung die Notwendigkeit des sofortigen Beginns ja- panischer Reparationslieferungen an die- jenigen Nationen, die von Japan Entschä- digungen beanspruchen. Pauley begründet seine Forderung damit, daß sich das Ma- terial schnell verschlechtere. Der Wert der Reparationsgüter, die aus Japan abtrans- portiert werden sollen, entspricht nach An- sicht Pauleys wahrscheinlich der Gesamt- i medizinischen Geräten geräten sicherzustellen. Außerdem sei erklärt worden, daß künf- tig Dienstverpflichtungen von Spezlalarbeitern der Zeiß-Werke nicht mehr nötig seien. Arbeiter, die den Wunsch hätten, zum Aufbau einer optischen Indu- strie in Rußland herangezogen zu werden, Würden einen vollrechtlichen Vertrag der Jenaer Zeiß-Werke auf eine bestimmte Beschäftigungsdauer erhalten. In den Schott-Werken ist“ damit zu, rechnen, berichtet„Nachtexpreß“ weiter, daß die Ofeneinrichtungen und Aggregate für optisches Glas in Jena bleiben würden und die Heimindustrie des Thüringer Wal- des weiterhin mit den notwendigen Halb- fertigfabrikaten beliefert werden könnte. und Prüf-Meß- summe der Reparationen, die den alliierten Regierungen bei der Endregelung zuerkannt werden kann. Oesterreich braucht keinen Friedensvertrag New Lork, 17. Nov.(dana)„Oesterreich braucht keinen Friedensvertrag, wWwas es braucht, ist eine Erklärung der großen Vier, daß die Besetzung unseres Landes beendet ist“, erklärte, wie Radio Alpenland meldet, der gegenwärtig in den Vereinigteh Staaten weilende österreichische Außen- minister Dr. Gruber auf einer Pressekonfe- renz. Gruber begrüßte besonders den Fnt- schluß der Vereinigten Staaten, Oester- reich künftig als befreites Land zu betrach- ten und erklärte, dag Oesterreich vofi den USA einen Kredit in Höhe von 125 Millio- nen Dollar für den- Wiederaufbau zu er- halten hoffe. Noch 900 000 Deutsche in Polen Warschau, 17. Nov.(dana) In ganz Po- len befinden sich nach einer Erklärung des stellvertretenden Ministers für die„Wieder- eingliederung der Westgebiete“, Wolski, z. Zt. noch 900 000 Deutsche. 5 Dienstag, 19. November 1946 Das geistige lend Wir veröffentlichen nachstehende Ski unseres Mitarbeiters ohne weiteren Kon mentar, obwohl der Abtransport der Zelh Werke augenblicklich umstritten ist. In keiner Stadt Thüringens— das„Klas sische Weimar einbegriffen— treten d geistigen Interessen so stark in den Vo. dergrund wie in Jena, soll doch die Stach kultureller Mittelpunkt der sowjetischeg Zone werden! Wissenschaft und Techn Kuſtur und Wirtschaft, Geistess-hafle⸗ und Handarbeit vereinigen sich hier 2 einem harmonischen Ganzen und bestimmei so den lebendigen Rhythmus des Wiederauf. baues. Universität, Zeigß- Werk und Stadt. theater bilden sozusagen ein geistiges Drel eck, das der Stadt ihr Gepräge verleiht Natur und Geist sind hier aufs engste mit. einander verbunden, sich immer wieder gegenseitig befruchtend und ergänzend. An der(1558 gegründeten) Frie drieb- Schiller- Universität, die sich aul eine besonders hohe geistige Tradition be. rufen kann und jetzt zur führenden Hoch. schule in der russischen Zone ausgebaut werden soll, können im kommenden Seme. ster 3000 Studierende zugelassen werden. Einen wichtigen Faktor im Rahmen der gel stigen Schulung stellt die Vorstudien. schule dar, die zwei Gruppen von Teil. nehmern umfaßt: Neulehrer, die beim Aus. bildungskurs ausgesucht und zur Universitt geschickt werden, und Volksschüler, die enn Aufnahme- Colloquium bestehen. Von wel terer. Bedeutung ist die der Universität an- gegliederte Volkshochschule. Im Mittelpunkt der Altstadt erhebt sic das 15 Stockwerke umfassende modern Hochhaus der Zeiß- Werke. Diese und lt Schwesterunternehmen Jenaer Glaswerke Schott& Gen. sind das wirtschaftliche A und O Jenas, stehen doch etwa zwei Drit- tel der 90 000 Köpfe zählenden Einwohner. schaft mit den beiden Großunternehmen irgendwie in Verbindung. Zeiß hat eine Be. legschaft von rund 11 000, Schott eine solch; von etwya 3000 Arbeitern und Angestellten, dh voll beschäftigt sind. Die Zeigwerke feierten dieser Tage ihr hundertjähriges Bestehen. Der am 11. September 1816 zu Weimar ge. borene Mechaniker Carl Zeiß eröftnete am 17. November 1846 in Jena eine eigene Werkstatt, um Mikroskope von höchster Vollendung zu schaffen, nachdem die big dahin im Gebrauch befindlichen Instrument noch zu unvollkommen waren, um der For- schung die Erschließung aller wissenschaft- lichen Gebiete zu ermöglichen. Er verband sich mit Dr. Ernst Abbe, Privatdozent an der DUniversität lena. Als Abbes zahlreiche Versuche nur zu Migerfolgen führten, gewann er die Ueberzeugung, daß der Fehler nicht an sei- ner Errechnung der Strahlungstheorien lag, sondern an der mangelhaften Beschaffen- heit des Glases. Abbe und Zeig nahmen daher einen Glasfachmann hinzu, den aus Witten stammenden Chemiker O. S ghott, der sich mit der wissenschaftlichen Erfor- schung des Glasflusses beschäftigte; sein 93 Versuch brachte dann schließlich das Glas heraus, das den Anforderungen Abbes ge- recht wurde. Im Vertrauen auf ein volles Gelingen gründeten die drei Männer das Jenaer Glaswerk Schott& Genossen. Als Zeig 1888 gestorben War, trat Abbe sein Erbe an; er übereignete jedoch alles Was er besaß, einer Stiftung, die er in un- eigennütziger Weise„Carl Zeig-Stiftung nannte. Nachdem dann Abbe sein nur der Wissenschaft gewidmetes Leben 1905 be- endet hatte, wurde die Stiftung, die auch Dr. Schotts Anteil umschloß, Alleininhabe. rin. Beide Stiftungsbetriebe haben keine Persönlichen Nutznießer. Soweit die Ge. Winne nicht zum Ausbau der Betriebe und der vorbildlichen sozialen Einrichtungen (u. a. Pensionsberechtigung und alIjahrliche Gewinnbeteiligung der Belegschaftsmitglie- der) benötigt werden, fließen sie gemein- nützigen Zwecken zu. Außerordentlich rührig ist die Jenaer Ortsgruppe des Kulturbundes, die sich als erste mit einer eigenen Kandidaturliste àn den am B. September in Thüringen statt- gefundenen Gemeindewahlen beteiligte, Dem Aufruf war die Devise vorangestellt Wor- den:„Wir wollen Jena zu einem Zentrum des demokratischen Geisteslebens n Deutschland machen!“ Otto Behrens. „Elektra“ im Nationaltheater Großer Erfolg elner Neuinszenierung der Musik Tragödie. 10 K NI der dunkelste Gänge der Not belasteten Gemüter in landläufigem r n aul- Sinne tröstend zu erhellen, aber der N reißenden elekträischen Haß-Orgie sind ge- eingenommene Kunstfreund wird 8 5 wing nicht nach jedermanns Geschmack. Und zögern, der musikalischen Zeichnung insbe- doch— vor der unentrinnbaren Dämonie, sondere der drei weiblichen Hauptgestalten, mit der Richard Strauß, der große Klang- nämlich der in ihrer Haß- Leidenschaft von zauberer, dieses schauerlichste Nachtstück allem Menschlichen entblößen Elektra, der entarteten Seelenlebens beschwört, pflegen furiengejagten Gattenmörderin Klytäm- bezeichnenderweise selbst jene Zuhörer zu nestra und der nach Freiheit und echtem kapitulieren, die, magisch angelockt zwar, FPrauentum dürstenden Chrysothemis jenen aber doch mit dem besten kritischen Willen Zug ins Große zuzubilligen, der dem e eine„Elektra“-Aufführung besuchen, um Ueber- und Außermenschliche ragenden das Ganze scheußlich zu finden. Wie„Sa- Geist der antiken Tragödie entspricht. Ver- lome“ ist auch„Elektra“ längst kein Diskus- fügt ein Theater zu dem über ein geeignetes sionsobjekt mehr. Was einst mazlos Darstellerinnen- Trifolium für diese Partien, und verblüffend schien an dieser in unge- so sind alle Vorbedingungen gegeben, eine beurer Ballung über den Hörer hereinstür-„Elektra“-Aufführung zu einem starken zenden Musik-Ekstase, wird heute nicht künstlerischen Erlebnis werden zu lassen. mehr als Stein des Anstoßes empfunden. Im Grog und bewunderungswürdig steht Gegenteil, die rauschhafte Wirkung der Glanka Zwingenberg als, Gestalterin Elektra-Musik hat mit der Zeit nicht ver- der Titelpartie in dem von Erich Kronen loren, sondern ist in ihrem nunmehr bald als Inszenator straff geführten blutigen vierzigjährigen Bestehen mehr und mehr als Spiel, In Erinnerung an eine Aufführung eine der geistig kühnsten und auf ihre Art vor Jahren, scheint ihre Leistung an Unmit-⸗ Wwahrhaftigsten Aeußerungen der musikali- telbarkeit der erschütternden Wirkung noch schen Moderne erkannt und anerkannt wor- gewonnen zu haben. Erstaunlich, wie diese den. In der Tat: die einzigartige Spontanität Künstlerin die Einzelheiten ihrer Elektra- der Elektra-Partitur, deren„dissonierende Darstellung durchdacht hat und sie zur Gel- Schrecken“ für das entwickelte heutige Ge- tung bringt, ohne die große Gesamtlinie im Hör ihre Problematik verloren haben, und an geringsten zu gefährden. Stimmlich über der vielmehr der hohe Flug der Straußschen die Magen gut in Form, löste auch die Sän- Phantasie, der peitschende Realismus der gerin ihre fast übermenschliche Aufgabe, musikalischen Schild- rung seelischer Ab- bei ungeminderter Charakterislerungsfähig- gründe, die berauschende Ueppigkeit des keit anderthalb Stunden in anstrengender instrumentalen Kolorits, ja, streckenweise Stimmlage ununterbrochen zu singen und sogar eine echt straußisch blühende melo- bis zum Ende frisch und klangschön zu blei- dische Sangbarkeit zu bewundern ist, diese ben, anscheinend spielend. Neben dieser Partitur sucht in der Geschichte des neu- herrlichen Elektra stand ragend in flattern- zeitlichen Musiktheaters noch heute ihres- der Gewissensangst und wildem Blutdurst gleichen. Wohl sind die düsteren Vorgänge die Klytämnesttra Irene Zieglers. Miiei⸗ in Agamemnons Haus nicht eben dazu an- kalisch Unerhörtes wird auch von ihr gefor- getan, unsere in diesen Zeitläuften drücken- dert, Stimmlich bis an die Grenze der Aus- drucksmöglichkeit getrieben, blieb die Säün- gerin doch souveräne Beherrscherin ihrer Mittel. Vorsicht vor einem Zuviel der flak- kernden Hysterie in den Bewegungen! Mit überraschend gesteigerter und anhaltend kerniger Stimmkraft sang Grete Schei- benhofer die leicht zu Weichlichkeit ver- führende Partie der Chrysothemis. Sie lieg sich keine Gelegenheit entgehen, die in ihre Hand gegebenen schönen musikalischen Ruhepunkte des Werkes zu leuchtender Wir- kung zu bringen. Ueberhaupt darf gesagt Werden, daß trotz des dauernden Zusam- menwirkens der drei Frauenstimmen das Gesamtklangbild nichts an Intensität verlor, ein Merkmal glücklichster Vereinigung dreier unterschledlicher künstlerischer In- dividualftäten. Lienhard sang den Orest mit gestählter Kraft, und selbst der memmenhafte Schwächling Aegisth erhielt durch Fassnacht stimmliche Festigkeit. Das musikalisch mit heiklen Dingen be- dachte Mägde- Quintett(in dem sich Hilde- gard Stolz Stimme als besonders trag- fähig erwies) war sorgsam und sicher stu- „Klänge aus dem Osten“/ Als werbender Vorläufer zu dem für kom- menden Samstag im Nationaltheater ange- setztene russischen Einakter-Abend mit Wer- ken von Gogol und Tschechow und im Zu- sammenhang damit hatte Dr. Hans Arnold, der Dramaturg, am Sonntagvormittag eine Morgenfeier„Klänge aus dem Osten“ mit einem Programm russischer und ukrai- nischer Musik und Dichtung des 19. Jahrhun- derts vorbereitet. Sinnvolle Einleitungsworte Dr. Arnolds lenkten den Blick auf die Be- deutung der Russen als Mitgestalter des euro- päischen Geisteslebens des 19. Jahrhunderts und erhellten, knapp umzirkt, Werk und Wesen der Dichter und Muslker des Pro- gramms, an dessen Spitze Tschaikowsky mit dem ausgedehnten ersten Satz seines in male- rischer Phant-sie und Farbensinn edel empfundenen, melodiés gehaltvollen Klavier- trios stand, zu dessen sauber gefügtem Vor- trag sich Richard Laugs(Klavier), Karl diert. Von den sonstigen Hausgeistern im mykenischen Palast des Unheils(dem Hel- mut NGtzolds Bühnenbild erdrückende Düsternis verlieh) verdient Burkhard Hoc h- berger für seine munter und frisch dekla- mierten Phrasen des jungen Dieners eine Anerkennung. 5 Die vielleicht gewaltigste Aufgabe fällt in der„Elektra“ dem Orchester zu, das unter der inspirierenden Führung von R- chard Laugs mit hohen Ehren bestand. Mit dem Temperament seiner echten und Warmen Künstlernatur und aus genauer Werkkenntnis heraus ließ Laugs die dicht- geschichtete Klangpracht der Mammuth- Partitur trotz zwangsläuflger Reduzierung der Originalbesetzung zu tönendem Leben erstehen. Das Nationaltheater-Orchester ging mit wahrer künstlerischer Besessenheit ans Werk und gab von seiner hochent- Wickelten Spielkultur neue Überzeugende Beweise. Es wurde ein großer und verdienter Pre- mieren-Erfolg für alle Beteiligten. GarlOnno Eisenbart. Musk und Dichtung des 19. Jahrhunderts Thomann(Violine) und Karl Hesse (Cello) vereinigten. Aus dem Kreis der neue- ren Russen sang uns Slanka Z WI ngen berg eindrucksvoll die beiden schwer mt erfüllten Liedkomposſtionen Alexander Gret- schaninows:„Birke“ und„Klagegesang“, so- wie das aufgelichtete„Vor mir die Steppe“, alle drei nicht weniger schwierig zu gestal- ten als die später von Irene Z. egler stark Wirkend vorgetragenen beiden„Lieder des Todes“ des einstigen„Umstürzlers“ Mous⸗ sorgsky. Im starken Licht dieser beiden stili- stisch sieh scharf unterscheidenden Kompô- nisten wirken Nikolai Eysenko und vor allem Jaroslaw Lopatynski(beide ukrai⸗ nischer Herkunft) erheblich weniger eigen- Persönlich. Wasy!l Matias ch, ein neuer Bariton männlichen Timbres(woher der Fahrt?) sang mit fremdländischem Akzent ein lnteressantes Stück aus Lysenkos, auch in Deutschland gespielten„Taras Bulba“-Oper und von Lopatynski zwei Lieder ohne künst lerischen Tiefgang. Richard Laugs, der sich als hervorragender Liedbegleiter verdienst lich einsetzte, schloß das musikalische Pro- sramm mit einem Stück aus Moussorgskys berühmt gewordenem Klavierwerk„Bilder einer Ausstellung“, dem musikalisch anschau- Hehst hingequaderten„Großen Tor von Kiew, in sehr Wirkungsvollem Vortrag bra⸗ vourôs ab. Gogol, Puschkin und Gorki bestritten den Uterarischen Teil. Ein neues Schauspielmit- glied, Marie Bargheer, der man bald Ge- legenheit geben sollte, ihre ausgezeichnete Sprechkunst von der Bünne herab zu zeigen, las mit bemerkenswerter künstlerischer Ge- staltungskraft Gogols launige Vorrede zu den Abenden auf dem Weller bel Dikanke“, Heini Rippert ergötzte die Zuhörer mit der humorig- gruseligen Puschkin-Erzählung von gespensterträumenden Sargmacher und Heid Kuhlmann erschöpfte Gorkis Starkes „Lied vom Falken“ in seiner ganzen dich terischen Tiefe. 5 Die Zuhörer schieden voll Dank, obschon das Gesamtprogramm für eine Morgenfeier Wiederum reichlich ausgedehnt erschien und die angesetzte Schlußzeit auch diesmal er- heblich überschritten wurde. C. O. E. Käthe Dorsch ohrfeigt Kritiker. Die Schau- spielerin Kätne Dorsch ohrfeigte im Vor- raum des Berliner Künstlerklubs„Die Moeve“ den Kunstkritiker Wolfgang Hs. rieh. Der 24 jährige Harien hatte in def Täglichen Rundschau“ dem amtlichen Blat der sowjetischen tolgende Kritik über die Dorsch veröffent icht, die zur Zeit im Deutschen Theater die Hauptrolle in„Eine Familie“ spielt:„Frau Dorsch spielt mit Lust die Maria, ist hold aul sex-appea] geschminkt, schwenkt entweder jugendlich daher, oder stellt von blauen und roten Tüchern umwallt, Madonnenbilder, wie es sie sonst aur auf Buntdruckpostkarten 2 sehen gibt.“ Frau Dorsch ließ den Kritiker der in der Berliner Presse und in Berlinet Eünstlerkreisen wegen seiner taktlosen un überheblichen Art verrufen ist, durch eine Kellner in den Vorraum des Klubs rufen, sie ihm mehrere Ohrfeigen verabreſchte (dana) Ailitärregierung Berlins 8 treten du den Ver- die Stad Wie tischen“ Techn eSS-Maffe, hier A bestimmen] Viederaul nd Stadt. iges Drei. Vverleikt ngste mit. r wieder zend. edrich- sich aut dition be.“ den Hoch- ausgebaut] len Seme. 1 Werden. n der gel. tudlien. von Teil. deim Aug. Iniversitat er, die en Von wel. ersität an- e. rhebt si“ moderne se und iht Glaswerke schaftlich zwei Drit.“ in wohner. ternehmen t eine Be. ine soldht zellten,. e feierten Bestehen eimar ge. eröfknete ine eigene höchster n die big strumente“ der For- senschaft. zt Abbe, tät lena. che nur 1 er die ht an sei- orien lag, eschaffen- nahmen den aus Schott, en Erfor- e; sein 93. das Glas Abbes ge- ein volles nner das en. trat Abbe och alles er in un- -Stiktung n nur der 1905 be⸗ die auch ininhabe- en keine »die Ge- riebe und ichtungen jährliche ktsmitglie- Zemein- lie Jenaer sich als urliste an gen statt- igte, Dem tellt wor Zentrum bens in Zehrens. — nne Künst⸗ 8, der slch verdienst ische Pro- ussorgskys K„Bilder n anschau- Tor von rtrag bra ritten den auspielmit- bald Ge- gezeichnete zu zeigen, scher Ge- de zu den kel, Heim mit det lung vom und Heid“ Starkes nzen dich:“ c, obschon lorgenfeiel chien und lesmal er- C. O. E. Die Schau- im Vor- s 10e gang Ha-. ta in det chen Blat Berlins veröfkent⸗ heater die It:„Frau t hold aut entweder lauen und ider, wie karten 2 KE xitike 1 Berlinet osen un reh einel rabreicht (dana) rufen, d% Inmitten eines Trümmerhaufens, dessen Schrecken keine Dichter- vorstellung je ausdenken konnte, sollen wir uns eine Verfassung geben, und Männer und Frauen Wir sollen— auch nur für eine zu ihrer Betreuung wählen? Stunde— weg von der Pflicht des täglichen Gedankens um das Brot für den Abend und Morgen, um das bißchen Wärme, um das, was früher so etwas wie „Heim“ selbst für den Aermsten der Armen gewesen ist.., wir sollen uns den Hut aufsetzen und„abstimmen“ gehen? Ja, es ist wahr! Am 24. November sollen wir über die Verfassung entscheiden, die das Grundgesetz für die Gemeinschaft der Menschen im amerikanischen Sektor für die aus den Fetzen Deutschlands wi Was ist eine Verfassu Das haben sich viele, allzuviele nächste Zeit sein soll, bis sich eder so etwas wie ein Gesamt- stadt mit einer Einheitsverfassung entwickelt haben wird.. ng? — besonders in den Reihen der Jugend, die in die Uniform hineingeboren wurden— fragen Wenn wir alle Engel wären, wäre das müssen, nachdem die letzte Verfassung Deutschlands in den Flammen des Reichstagsbrandes umgekommen war Was will diese Verfassung? Beide Fragen haben„DER MANNHEIMER MORGEN“ und Ver- treter aller vier Parteien schon beantwortet, und einiges wird in den nächsten Tagen noch dazu gesagt werden. Die Lizenzträger des„MORGEN“ selbst nehmen— in Wahrung des überpartei- lichen Charakters des Blattes— nicht Stellung für die eine oder andere der demokratischen Listen, aber sie möchten und müssen aus publizistischer Pflicht die ganze„MORGEN“-Gemeinde dar- auf verpflichten, abzustimmen] i Keiner bleibe daheim! Wie sehr das im eigenen Interesse liegt, das mag jeder bei der Lektüre dieser Beilage erkennen. Darin ist u. a. auch zu lesen, 8 wie die letzte deutsche Verfassung, die Weimarer— sie war „die beste der Welt“ genannt worden— durch Ziellosigkeit und Untentschlossenheit zugrundeging— ein Menetekel für Wähler und zu Wählendel ieee, andern Menschen— natürlich ja. Er tut Leben auf der Erde erfüllt von Harmonie nur nichts dafür, weil er zunächst einmal und Seligkeit. Manche Leute behaupten, wir für sich selbst sorgen muß und dann viel- könnten alle Engel sein und eine entspre- chend harmonische Lebensordnung auf der Erde zustandebringen, wenn wir nur ehrlich wollten. Diese Leute haben sich ungefähr seit der Vertreibung àus dem Paradies da- mit beschäftigt, Systeme zu erdenken, durch die ihr Ziel erreicht werden sollte. Mei- stens gingen sie dabei so vor, daß sie zu- nächst alle, die nicht an das System glaub ten, mit Feuer und Schwert verfolgten. In den letzten Jahrzehnten hat diese Idee, ein System zu erfinden und durchzusetzen, Wie- der um sich gegriffen mit dem Erfolg, dag aus der vorher zwar nicht übermäßig ge- mütlichen, aber allem Anschein nach doch erträglichen Erde ein ausgesprochener He- xenkessel geworden ist. Der Grundsatz war diesmal, auf das Jenseits, von dem sowieso keine genauen Berichte vorlagen, zu ver- zichten und mit den Mitteln des Verstandes die menschlichen Lebensverhältnisse 80 zu ordnen, daß theoretisch ein besseres Dies- seits daraus hervorgehen sollte. Wie alle Erfinder, waren die Väter und 1 da dieser Systeme fest davon überzeugt, sie den Stein der Weisen gefunden hatten und verfolgten deshalb jeden(siehe oben) mit Pech und Schwefel, der an innen zwei- telte oder ihre Idee kritisierte. Trotzdem erwies sich das System als falsch, wie sich jedes System als falsch erweisen muß, bei dem aus einer begrenzten Anschauung her- aus diktiert und außer Acht gelassen wird, daß für die Einrichtung des Besseren Dies- seits so viele verschiedene Möglichkeiten bestehen, daß über den allgemein gültigen Grundsatz hinaus alle Mittel zugleich gut und schlecht sein können.(Weil wir eben keine Engel sind!) Der allgemeine Grundsatz Die tragende Idee für die Einrichtung des Besseren Diesseits beruht auf dem Grundsatz, daß es mit den geistigen und materiellen Mitteln dieser Erde möglich sein müßte und daher erstrebt werden sollte; allen Menschen auf der Erde ein von Not, Angst und Unterdrückung freies Leben zu sichern. Allen Menschen! Das ist der An- gelpunkt. Früher, als es um das bessere Jen- seits ging, handelte es sich um die guten Menschen und von denen wieder nur um die, die einer anerkannten Gemeinschaft zur Vertretung des Jenseits im Diesseits ange- hörten. Die andern kannten noch s0 gut sein, die waren Heiden und kamen für die Seligkeit nicht in Frage. Jetzt aber, Wie ge- sagt, im Besseren Diesseits, soll es allen Menschen so gut gehen, daß wenigstens ihre Mindestbedürfnisse an menschliches Wohl- ergehen befriedigt werden. Das ist der all- gemeine Grundsatz und, 80 erstaunlich e den Tatsachen gegenüber erscheint, es gibt offenbar auf der Welt keinen Menschen, der diesen Grundsatz nicht anerkennt. Im Gegenteil. Ob nun irgendwo Bürgerkrieg, Hungersnot, Despotie, ob Kommunismus oder Kapitalismus, Monarchie oder Demo- kratie in ihren chamäleonischen Farben berrscht, überall sagt jeder, der etwas zu sagen hat, oder Gelegenheit hat, irgendwo, wo jemand zuhört, etwas zu sagen, daß all sein Streben! Wollen und Wirken darauf g Achtet ist, das Bessere Diesseits für alle Menschen zu schaffen oder wenigstens an seiner Herstellung teilzunehmen. Die verschiedenen Patente Der kleine Moritz, der sich das mitan- sieht, zuckt daraufhin die Achseln und sagt: „Die lügen ja doch alle!“ Und damit wen- det er sich ab und spielt nicht mehr mit So einfach ist es aber nicht. Denn wenn Wir den kleinen Moritz selber fragen, ob er an vom besseren Diesseits Grundsatz also, daß es allen den Grundsatz glaubt, an den 15 Menschen auf Erden gut genug gehen solite um ohne Angst und Unterdrückung leben zu Können, dann sagt auch er— wie alle leicht, noch für seine Angehörigen und dann kür ein paar gute Bekannte und dann für den Ort, in dem er wohnt, und, wenn es ganz wichtig ist, für sein Land. Und erst ganz, ganz an letzter Stelle, wenn sdzusa- gen nur noch ein winziches Restchen von Energie und Streben vorhanden ist, kom- men die anderen Leute, die„Auch-Men- schen“! Innerhalb des eigenen Umkreises aber hat jeder Mensch mit seinen Bedürf- nissen, Leidenschaften und Fähigkeiten das Bestreben, für sich und seinen Wirkungs- bereich sein Patent für das Bessere Dies- seits zur Anwendung zu bringen so gut es geht. Je schwieriger die Lebensumstände sind, desto heftiger wird natürlich der Trieb, zunächst und vor allem für sich selbst zu sorgen, desto lauter aber auch der Ruf nach einer Ordnung, die mihdestens soviel sichert, wie zur Erhaltung des Lebens notwendig ist. Von Besserem Diesseits ist schlecht re- den, wo es um nicht weniger, aber auch nicht viel mehr geht als um die Er- haltung des eigenen nackten Lebens. Trotz- dem zeigt sich aber nirgends so deutlich als gerade dann und hier die Unzulänglichkeit der Einrichtungen, mit denen der Mensch 3 Kein Rezept zum Besseren Diesseits bisher die gröbsten Widerwärtigkeiten bei- seitezuschieben vermochte, die Unzuläng- Üichkeit aber auch der Menschen selbst. die, weit davon entfernt, Engel zu sein, lediglich den Kreis der Mit-Menschen enger und enger ziehen, bis er endlich an der Zimmer- tür schon aufhört. N Der Weiße Käse der Seligkeit Ein solch elender Zustand wäre völlig unerträglich, wenn nicht die Hoffnung be- stände, daß sich die Notlage mildern, die Uebelstände schwächen und die Lebens- umstände allmählich wieder auf eine men- schen würdige Ebene heben würden. Das wird weder heute noch morgen der Fall sein, aber selbst der größte Pessimist, der, wie wir zum Beispiel, der Auffassung ist, daß es vorläufig noch mit uns bergab geht, wird kaum leugnen, daß der Tiefpunkt nicht mehr fern ist, von dem aus wir wenigstens soviel Boden unter den Füßen haben wer- den, um nicht nur herumzubuddeln, sondern sinnvoll an den Wiederaufbau und die Neu- ordnung unseres Lebens heranzugehen. Für diesen Augenblick aber gilt es wachsam zu sein. Denn dann werden die Rezepte für die Einrichtung des Besseren Diesseits, die schon seit langem in den Schubladen be- mum pumnpnnnumgnummnndnunmnpgnmsmmpnaanidangunt neten „ In der„Bilanz“ des Dritten R haft„einmalig“ sind, und an die muß, wenn die Deutschen aàn ei wie am 24. November 1946. Gegenüber von„nur! 10 Milli Verfassung— 80 Sieht die Bilanz aus! eiches stehen Ziffern, die wahr- immer wieder erinnert werden nen Scheideweg gestellt sind onen Toten, die der Weltkrieg 1914—1918 im ganzen kostete, stehen diese Ziffern des Welt- kriegs Nr. 2: 0 Gelislens Ermordete 5% Flieger opfer Todesopfer der KZ.-Lager Kriegs verletzte Obdachlose Heimatlose 5 14,45 Millionen 5,50 Millionen 2,86 Millionen 11.— Millionen 29,65 Millionen 21,24 Millionen 15,.— Millionen 0* uns überfällt ein Grauen über die würgende Kraft und Kälte dieser Zahlen, und wir sind beinahe ohnmächtig, die uns allein angehende„Finanz entw ieklung'“ seit 1932/33 bis zum Ende des Tausend jährigen Reiches zusätzlich zur Kenntnis zu nehmen., aber es muß sein, damit über die Tagesnöte nicht die Ursachen in Vergessenheit geraten: wurden(„Dank“ auch Herrn Dr. Schacht) runde In einer Demokratie dürfen die * aus der Reichsschuld von 12 Milliarden 400 Milliarden Minister nur das ausgeben, was die Volksvertreter vorher bewilligt haben! Die Verfassung, über die wir zu entscheiden haben, sichert uns dieses Einsichts- und Mitbestimmungsrecht! ren. reitliegen, mit allen Lockungen und den besten Empfehlungen angepriesen werden. 1 Für den einzelnen, der das Bessere Dies- seits als solches will und ersehrt, wird es schwierig, ja fast unmöglich sein zu unter- scheiden, welcher Vorschlag oder weiche Einzelheit eines Patentes orauchbar und iris/ ds des ganz wurst l welche es nicht ist. Ein paar erfolgreiche Kuren bestimmter Fälle werden ihn viel- 10 leicht überzeugen, daß weißer Käse ein All- heilmittel ist und er wird sich dem ver- schreiben, der den Weißen Käse der Selig- Ein keit als politisches Rezept vertreibt. anderer wieder wird die kühle Rechnung der Vernunft zum Teitstern wählen und ein Dritter den Glauben an die Kraft der Re- ligion. Jeder von ihnen mag Recht haben. In jeder Ueberzeugung wird ein Teil guter Gedanken, reinen Wollens und praktischer Erfahrung stecken. Alle aber werden sie als Systeme auch ihre Fehler und Schwächen haben So aber, wie wir es uns nicht leisten können, auch nur einen guten Gedanken, 5 der uns dem Ziel näher bringen könnte, zu übergehen, so wenig wollen wir uns noch einmal der Gefahr aussetzen, einem Kur- pfuscher in die Hände zu fallen. Sollen wir, 5 die jedes Stück Fleisch auf Krankheits- keime untersuchen lassen, die jedes Medi- kament mit den strengsten Maßstäben prü- ken, die jedes Fahrzeug auf seine Verkehrs- 5 sicherheit überwachen und Verhütungsvor- schriften gegen Unfälle Lebens, sondern unser ganzes Dasein be- einflußt. dem Gebiet nämlich der Politik, 5 jemals wieder der Leichteläubiskeit hinge- gen, e in Rezept ohne Prüfung hinzuneh- men? Wer Augen hat zu sehen, sehe sich 5 um und sage dann ja! Wir sagen nein und dreimal nein. Und um das zu verhindern, um die Möglichkeit zu schaffen, auf dem 5 7 ür jede Maschine ersinnen, sollen wir uns ausgerechnet auf dem einen Gebiet, das nicht Teile unseres langen und mühseligen Wese zu einem Bes- seren Diesseits alles zu prüfen, das Schlechte absuweisen und das Gute auszuwählen, da- kür brauchen wir als Hausordnung unseres Landes eine Verfassung. 5 Der Sinn der Verfassung Wenn wir alle Engel wären, brauchten wir in der Verfassung nur einen Artikel, nämlich den, der in Württemberg-Baden unter Nummer zwei etwas schwerfällig fest- legt, daß dem Menschen gestattet ist zu tun, Was nicht die Rechte oder die Ehre eines anderen oder die Ordnung des Gemeinwe- sens beeinträchtigt. Weniger juristisch könnte man sagen, es ist dem Menschen alles zu tun(oder nicht zu tun!) gestattet, was er selbst seinen Mitmenschen zuge- steht. nur mit Ueberwindung unseren Mitmen- schen zugestehen, was wir uns ohne große Bedenken gestatten, sind die Rechte und Pflichten in der Verfassung noch etwas ge- nauer und eingehender umschrieben wor- den. Wir haben schon ein paarmal gesagt, Da wir aber keine Engel sind und daß uns einiges an dieser Verfassung nicht gefällt, das ändert aber nichts daran, daß sie als Ganzes die Form schafft, die wir, das heißt jeder einzelne, der nicht bis zum Ende seiner Tage als ohnmächtiges Objekt einer anonymen Staatsgewalt herumlaufen will, brauchen, um uns selbst, wie weiland der selige Miinchhausen, am eigenen Schopf wieder aus dem Sumpf. in den wir geraten sind, herauszuzſehen. Es ist richtig, wir kriegen durch die Verfassung keine Kartof- 5 fel und kein Brikett mehr. ebensowenig wie die Mannschaft eines Fußballklubs ein Tor mehr schießt, wenn das Klubstatut beschlos- sen worden ist. Um aber das Zusammen- spiel zu regeln. um die Ordnung auf- ustel- len. die es dem besten Mann auf anständige Weise möslich macht, an den richtigen Platz zu kommen und da, um im Bilde zu blei- ben, Tore zu schiegen für seine Mannschaft seine Stadt., sein Land. dafür gibt sich ein 8 Vor eine Verfasenmg. Sie mit dem Geist zu erffillen, der den Wes zu einem Besseren Diesseits obnet. wird die Ahfoabe derer gein. die gewöhlt werden. als Abgeordnete des Volles für das Volle zu sorgen uod zu ar- eiten. Wir aber, die Wöähſer, sichern wuns durch die Verfessung das Recht. die Mittel zu überwachen, die dazu dienen sollen, uns zu dienen. v. 8. Volfc seiner Regierung präsentiert. Es wird fassung, was ist dann? Aendert sick etwas Seite Baut eure Hàuser wieder auf Und troclenet eure Pfützen Und schaht euch bessre Gesetze an Und besste Feuerspritzen. 5(H. Heine) „Verfassungsstaat!“ Butter und Schinken setzen den Menscken in gute Verfassung, bleibt uns mit euren Artikeln und Gesetzen vom Leibe!„181 Paragraphen hat die Wei- marer Verfassung umfaßt und wo sind wir damit kingekommen? Ein einziger Diktator, und nicht einmal ein sehr gescheiter, konnte sie über Nacht umblasen, und es wurde ihr keine Träne nachgeweint.“ 85 Akad. lächeln die ganz Sehlauen, da kommt einer, der herumgehorcht kat und wonl weiß, wie wirs meinen, aber zu guter Lelat wird er uns dock einreden, daß wir die Ver- fassung annehmen sollen, erstens, weil mans dann schwarz auf weiß besitzt, und zwei⸗ tens, weil es sich unter zivilisierten Leuten gut macht, wenn man eine geschriebene Vi- sitenkarte abgibt. Also-aufgelegter Schwin⸗ del, um die Dummen ꝛu fangen. Ueberlegen wir. Wenn einer sagt, mit oder ohne Verfassung geht es uns gleich schlecht, kat er dann recht? Bis zum Ausgang des ersten Weltkrieges sind Verfassungen für jeden Rechtsstaat eine Selbstverständlichheit gewesen. Mehr als das. Es wurden hundert jährige Kumpfe um ikre Anerkennung geführt, Monarchen ver- toren daruber die Köpfe und Völker stürz- ten sich in Revolutionen. Warum taten sie das? Allenthalben verlangten die Gedruck- ten und Geknechteten die Anerſcennung ih- rer Menschenrechte mit Schrift und Siegel und es erschien innen keineswegs gleick- gültig, ob Reckt oder Willkür das Staats- grundgesetz des Zusammenlebens von Arm und Reick bildeten. Niemals waren die Ge- waltigen der Welt von sich aus gesonnen, geschriebene Verfassungen ohne Not anzu- erkennen. Sie mußten dazu von ihren Völ-⸗ kern gezwungen werden. g Darin besteht nämlich das Wesen einer Verfassung, daß sie der Tyrannis der Ka- nonen und des Geldes steuert. Wenn Frei- heit einen Sinn haben soll, so besteht sie vor allem darin, dem Staatsbürger eine sichere Gewdhr für sein Leben, e eee. sozusagen einen Fahrplan für das bür- gerliche Handeln zu geben, nach dem sich jedermann richten muß. Eine Verfassung ist nichts anderes als eine solche Ordnung zur Erhöhung der Ver- ehrssickherkheit im gesellschaftlichen Zu- sammenwirken. Von einer Verfassung aber die materielle Woklſahrt, das Huhn im Topf und den Honig auf dem Brot zu erwarten, das hieße von einem Wegweiser verlangen, daß er Eier legt. Wenn aber einer behauptet, mit oder ohne Verfassung geht es uns gleich sckleckt, so vergaß er, was gestern in Deutschland geschah. Hitlers erste Tat bestand darin, die Verfassung zu vernichten, sie störte ihn in seinem Cdsarenwahnsinn. Wenn Leute nachts aus den Betten geholt werden konnten, um auf Jahre zu verschwinden, so geschah das, Weil keine Verfassung bestand, die das ver- dot. Wenn Millionen Mitmenschen getötet wurden, weil Hitler ihre Nase nieht geſiel, so geschah das, weil keine Verfassung be- stand, die die Minderheit schützte. Wenn unser Geld Milliardenweise verpulvert wurde und Schutt und Ruinen, Elend und Inflation übrig blieb, so geschak das, weil keine Ver- fassung bestand, die das Schröpfen und Plündern, Geldfalschen und Migwirtschaf- ten untersagte. Wenn Verträge mißachtet, Kriege vom Zaun gebrochen, Kriegsgefan- gene ermordet, Völker versckleppt und Frauen und Kinder massakriert wurden, 80 geschah das, weil eine Verfassung bestand, die dafur die Todesstrafe verhängte. Gewiß unseres Leibes Not ist heute groß, kann aber einer im Ernst behaupten, daß es uns schlechter gehe als in der verfassungslosen der schrecklichen Zeit der letzten I2 Jahre, da einer mehr seines Lebens sicher und der Nachbar dem Nachbar nicht mehr trauen durfte? Natürlick eine Verfassung ist kein Automat. Sie verteidigt sich nicht selbst. Sie verlangt Menschen, die sich hinter sie stellen, weil Sie eingesehen haben, daß es ohne Verfas- sung nieht geht. Wenn die Weimarer Ver- fassung nicht gekalten, was sie versprochen. so nicht, weil die Verfassung versagt hat, sondern weil wir versagt haben, weil wir unser Menschenrecht nicht bewahrt haben. Auch eine neue Verſassung wird uns wenig nützen, wenn du, ich und wir alle nieht ge- Willt sind, unsen Recht zu behaupten, und die Verfassung ist unser oberstes Recht. Ste zu kennen und mit Zähnen und Klauen zu verteidigen, ist nicht nur unsere staatsbür- gerliche Pflicht, sondern sie ist das klugste, was wir macken können, wenn wir uns nicht abermals in Gefahr begeben wollen. Es gibt gute und schlechte Verfassungen, aber nichts ist schlechter als keine Ver- fassung. 8 3 Die Landesverfassung, die uns neuerdings zur Abstimmung vorliegt, ist keineswegs 8 über allem Zweifel erhaben. Sie ist notwen- dig ein Kompromiß verschiedener Welt anschauungen. Sie ist auch nieht endgültig, denn sie wird über kurz oder lang dem Verfassungswerk der demokratischen deut- schen Republik weicken müssen, Insofern Wäre es vielleicht besser gewesen, wenn sie nicht als Vollverfassung, sondern als eine Sammlung von Staatsregeln für den vorldu ngen Gebrauch verfaßt worden wäre. Dar über mag man streiten. Unstreitig aber sin in diesem Werk eine Reihe fortschtittlieher Momente enthalten. So 2. B. der Artikel 18. der die Mitbestimmung des Arbeiters in der Betriebs verwaltung fordert, der Artikel 18, der einen Einbruch in die Profit wirtschaft dedeutet, der Artikel 19 uber das Gemein- eigentum und der Artikel 21, der die Gleich berechtigung Württembergs und Badens festlegt. Gewiß steken diese„„ Forderungen alle nur auf Papier und müssen darum noch nickt Wirkliekkeit werden. Aber steht es nicht so mit jeder Abmachung, gleickgültig, ob sie eine Rech- nung, ein Testament oder eine Schuldver schreibung ist? Ob sie in die Tat umgesetzt wird, liegt nur an den Vertragspartnern. Verfassung, das ist ein Wechsel, den das dabei nicht ohne Proteste und nient ok Kd mpfe abgeken. Daruber müssen wir u im klaren sein. „Geschwätz!“ wird nun einer erwidern. „Angenommen, ich stimme für diese Ver- an unserem Chaos? Wir kaben ja gar nichts zu sagen Wie kann man etwas festlegen wollen, das man gar noch nicht kennt? Was haben wir denn? Ein Reich? Nein. Ei, Republik? Wo stekt das geschrieben? Eine forts/hrittliche Demokratie? Die mußte man erst einmal erleben. Wenn wir heute vor⸗ eilig eine Verfassung schaffen, machen wir die Rechnung ohne den Wirt, genau wie die Weimarer Verfassung durch den Vertrag von Versailles illusorisch ge- — 1 Seite 4 macht wurde. Noch haben wir eine Militär- regierung und einen Obersten Kontrollrat. sind also nicht soverän. Eine Verfassung ohne Souveränität ist aber wie ein Fa ohne Boden. Andererseits, wenn wir eine Verfas- sung für den Gebrauch von Morgen zu- recht machen, so ist das eine inhaltslose Spielerei von weltfremden Staatsrechtlern. Wer weiß denn, in welcher Verfassung wir morgen sind oder sein wollen?“ Dagegen läßt sich einwenden: Eine Ver- fassung macht sicher einen Blinden nicht sehend und einen Lahmen nicht gehend, aber sie legt die Grenzen fest, innerhalb deren wir uns bewegen können. Woran liegi genn heute vor allem die große Unsicher- en, doch nur daran, daß der einzelne nicht Weiß, wie weit er gehen darf. Wir unter- egen langsam der Willkür von Beamten und gewissenlosen Elementen eben daru weil diesen keine sichere Schranke gesetzt ist. Was aber die Alliierten betrifft, so den- Ben diese nicht daran, auf die Dauer den Souverän zu spielen und das Kontrollgesetz ist selbst als eine Art Verfassung und nicht. 3 als Willkür gedacht. Wie weit das in Wirk- lichkeit zutrifft, wird die Zeit lehren. Jeden- falls ist es UDebertreibung, zu sagen, der Versailler Vertrag habe die Weimarer Ver- fassung durchlöchert. Durchlöchert ist sie 8 vzelmehr von denen worden, die uberhaupt 5 keine Verträge einzuhalten gedachten. Im übrigen wollen wir daran denten, daß diese vielgesehmähte Weimarer Konstitution we- 2 nigstens den 1 2 Amoklauf der Diktatoren erschwert kat. Mußten diese nicht eine Reihe von Verfassungshindernissen regel- recht überwinden— das Stimmrecht des Volkes, die Opposition der Parteien und Ge- Werkschaften, die öffentliche Meinung und Presse, die Gewissensfreikeit der Gläubigen und Vernünftigen? Mußte nickt erst der Reichstag als Wahrzeichen der Verfassung in Brand gesteckt werden, ehe die Zügel- losigkeit der Barbaren regieren konnte? Die Verfassung bot viele Handhaben, die braune Pest zu besiegen. Wir gebrauchten sie nicht oder schlecht. Verfassungen sind immerhin Organe der Vollesverteidigung, Schutzwälle gegen den Hunnensturm. Ein Volk, das sich dieser Kontrolle gegenüber seiner Regierung begibt, liefert sich aus und darf sich nicht Wundern, wenn es in den Abgrund stürzt. Nein, es ist nicht meine Absicht. zu sa- gen, daß ihr diese oder jene Verfassung an- nehmen sollt. Das ist ganz eure Sache. Hal- tet es ganz wie in der Straßenbahn: Tretet einander auf die Hühneraugen, schlagt die Fensterscheiben ein, springt nack Belieben ab und laßt euch ein Bein überfahren: Es ist ja eure Straßenbahn. Ihr könnt aber auch den Anordnungen des Schaffners fol- gen, es sind ja eure Anordnungen, von eurer Volksvertretung beschlossen. Aber ick bitte euch, nehmt wenigstens Stellung zu dieser Abstimmung, es geht dabei um euch selbst, um eure Zukunft und eure Sicherheit! Stimmt zu ocker lehnt ab, aber erhlärt nicht länger, mir ist das alles ganz wurst. Karl Ackermann. Berlin, 16. Nov.(dana)„In der Gewiß- heit, daß nur durch eine demokra- tische Volksrepublik die Einheit der Nation, der soziale Fortschritt, die Si- cherung des Friedens und die Freundschaft mit den anderen Völkern gewährleistet ist, hat sich das deutsche Volk diese Verfas- sung gegeben“, heißt es in der Präambel des am Samstag in der SED.-Zeitung „Neues Deutschland! veröffentlichten Ver- Tassungsentwurfs der Sozialistischen Ein- heitspartei. Der Entwurf, der 109. Artikel umfaßt, stellt die Zusammenfassung aller Haupt- forderungen dar, die von der SED vor längerer Zeit in den Diskussionen um die „Grundrechte des deutschen Volkes“ er- hoben wurden. Der Verfassungsentwurf basiert im wesentlichen auf den Prinzipien der Weimarer Reichsverfassung und sieht im Parlament des höchste gesetzgebende Organ. Der Entwurf gliedert sich in 7 größere Abschnitte. Deutschland. ist eine unteil- bare demokratische Republik, gegliedert in Länder“, beginnt der erste Abschnitt. „Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Es gibt nur eine Staatsangehörigkeit der deut- schen Republik. Die Staatsangehörigen der deutschen Republik haben in jedem Land die gleichen Rechte und Pflichten.“ In den Grundrechten und pflichten der Bürger wird erklärt: Alle Bürger sind vor dem Gesetz gleich. Männer und Frauen sind gleichberechtigt, die Freiheit der Per- son ist unverletzlich. Jeder Bürger hat das Recht, innerhalb der Schranken des Geset- zes seine Meinung durch Wort, Schrift, Druck, Bild und in sonstiger Weise frei zu Auhgern. Die Kunst, Wissenschaft und ihre Lehre sind frei. Die Wohnung jedes Bür- gers ist für ihn eine Freistätte und un- verletzlich. Jeder Bürger hat ein Recht Auf Arbeit. Die Arbeiter und Angestellten sind an der Regelung der Lohn- und Ar- beitsbedingungen sowie an der wirtschaft- lichen Entwieklung der produktiven Kräfte gleichberechtigt mit den Unternehmern be- teiligt. Die Arbeiter und Angestellten neh- men dies Rechte durch Gewerkschaften und Betriebsräte wahr. In diesen Grenzen ist die wirtschaftliche Freiheit des einzelnen zu sichern. 5 Alle privaten Monopolorganisationen, die auf Gewinnsteigerung durch Produktions-, Preis- und Absatzregelung gerichtet sind, werden verboten und sind zu bekämpfen. Das Eigentum, dessen Inhalt und Schranken sich aus den Gesetzen ergeben, wird von der Verfassung gewährleistet. Alle Boden- schätze und alle wirtschaftlich nutzbaren Naturkräfte sind in das Eigentum der Republik oder der Länder zu überführen. Der private Großgrundbesitz über 100 Hek- tar wird durch Bodenreform ohne Entschä- digung aufgeteilt. Den Bauern wird das Privateigentum an dem durch die Boden- reform zugeteilten Boden garantiert. Jeder Bürger hat das gleiche Recht auf Bildung, die ihm durch öffentliche Einrich- tungen gesichert wird. Es besteht keine Staatskirche. Jede Religionsgesellschaft ver- Waltet und ordnet ihre Angelegenheiten als Wenn ihm nicht mit unverzeihlicher Schwä⸗ In allen Gesprächen und Aufsätzen über die Notwendigkeit des Aufbaues eines ver- kassungsmäßigen Lebens in Deutschland sollte nie vergessen werden, daß Hitler mit den Mitteln der Demokratie nahe an die Macht herangekommen war. Um nicht die Sleichen Fehler zu begehen wie in der Ver- niemals in den Ruhestand getretene Gene- Talstab organtstlerte mitttlerwelle, zusanunmen mit dem von ihm allein in die politische Arena geschobenen ehemaligen Anstreicher aus Braunau, das neue Attentat gegen Frie- den, Gesetz und Menschenrecht unter der heute nur noch grotesk wirkenden Tarnung: Sangenheit, muß offengelegt werden, wie„Nationalsozialistische- Deutsche- Arbeiter- das so weit kommen konnte. Und bis ins Partei“. Zuerst im deutschen Volk, dann Letzte muß untersucht werden, wie der Wahnverfolgte und Abnorme die Gewalt Wirklich in die Hand bekam. Auch Aerzte können nur heilen, wenn sie die Ursache der Krankheit klar ermittelt haben. inn Europa und beinahe in der Welt. Wie sagte Herr von Blomberg in einer„Helden gedenkfeier“ des Dritten Reiches doch stolz und satt:„Die Reichswehr hat seit 1919 schon immer gegen zwei Fronten gekämpft: gegen Versailles und— Weimar“ Also half die Reichswehr auch dabei, den abtrün- nigen Herrn von Schleicher zu stürzen und den„Trommler“ über die Meißnersche Strickleiter in die Gemächer des alters- gebrochenen Feldmarschalls von Hindenburg zu bringen, Das alles gehört zum tragischen Schuldkapitel des Staates von 1919 bis 1933, * Nun: Adolf Hitler hätte niemals sein un- heilvolles Wirken bis in die Reichskanzlei und bis zur Kriegserklärung an die ganze Welt entwickeln können(er hätte vielmehr in einem wahrhaft demokratischen Staat nach ganz kurzer Zeit abgewirtschaftet), che der früheren Machthaber, mit einer un- heilvollen Verblendung des deutschen Mit- Die Lehre àus dem Untergang der Verfassung von Weimar Herbst 1932 bei der Reichsrundfunkgesell- schaft denn auch ganz bescheiden an, ob Herr Ministerpräsident Braun am 5. Nov. ein paar Worte über die„Bedeutung dieses Tages“ sprechen dürfte. Es war viel früher alles verloren, als wir glaubten! 11: Für diese Stunde inmitten von Trüm- mern und Grauen verbleibt— so bitter es ist— das nochmalige Bekenntnis un- serer Schuld—; anders finden Wir im Innern keine neue und tragfähige Grundlage, und an- ders kommen wir nie wieder in eine saubere Beziehung 2 ur Welt. Jeder Anlauf zu einem Gespräch mit der anderen Seite— und das ist die ganze Welt, ausgenommen das von H'tler bezahlte Cliquenwesen— muß sonst mißglücken. Das muß so offen gesagt werden, weil sich über manche mit jedem Zusammenbruch ver- nicht zuletzt die Mahnung der Ruinenfelder ringsum nicht Verstand und Ohr erreichen, da muß die zielbe wußte Erziehung aller Volksschichten insbesondere der Kräfte des Lehrapparates selbst— es er- reichen, daß das erste Kindeslallen an der Mutterbrust auf Generationen hinaus nicht anders laute als:„Nie wieder Krieg! Damit wir nicht noch einmal nach einem Viertel- jahrhundert erfahren, daß der auf dringen- des Verlangen von Hindenburg und Luden- dorff durch Erzberger abgeschlossene Waf- fenstillstand von 1918 ein politisch-militäri- sches Meisterstück gewesen ist und der durch Hugenbergs Presse immer wieder in Zeitlupe gezeigte„Hexenhammer des Ver- trages von Versaflles“ ein Märchenbuch ge- genüber den neuen Traktaten über Deutsch- land. Auf keinem anderen Wege wird das deutsche Volk noch eine Zukunft haben, und das unabhängig von den- im Zeitalter der fanngunnnmnnpspnngnnalnsagaantunzantantagnn sangen mz annnaabnnu un dug ntmgatdunima samtig eee tet ettte b beetle telstandes und mit offenem Verrat„verkas- sungstreuer“ Militärs, Politiker und Beaniter dabei geholfen worden wäre. Daß das deut- sche Volk in der Masse gegen diese Ent- Wieklung, die für jeden Denkenden zum neuen Weltkrieg treiben mußte, nicht auf- stand, ist seine Schuld. Die gilt es zu er- kennen im Volke und zu be kennen vor der Welt. Aus ihr muß nach allen Richtungen gelernt werden. Damit wir wenigstens etwas als Gegenwert gewinnen für die maßlosen Opfer, die Deutschland bereits abverlangt wurden und die das Volk in sener Gesamt- heit bis in eine weite Zukunft zu bringen hat. 5 2 Nach dem ersten Weltkrieg schworen Herzen und Verstand von Millionen Men- schen auch in Deutschland, daß„nie wieder Krieg“ sein solle. Der sinnlosen Unmensch- lichkeiten wegen die einen; weil der Krieg im 20. Jahrhundert in jedem Fall doch eine „falsche Rechnung“ wäre, die anderen. Jahrelang wurde dies Gelöbnis in Meetings „leite ... Soll uns der Sprung in die große Macht nicht gelingen, dann wollen wir unseren Nach- folgern wenigstens eine Erbschaft hinterlassen, an der sie selbst zugrundegehen sollen. Das Un- glück muß so ungeheuerlich sein, daß die Verzweiflung, der Wehruf und Notschrei der Massen trotz aller Hinweise auf uns Schuldige sich gegen jene richten muß, die sich berufen fühlen, aus diesem Chaos ein neues Deutschland aufzubauen. Und. das Aus dem Tagebuch des ehemaligen Reich s ist meine letzte Berechnung. propagandaministers Dr. Joseph Goebbels. und Kundgebungen hinausgerufen, aber die „praktische“ Politik, die sich um diesen Mahnruf zu bekümmern hatte, hörte unter dem Druck des Verwaltungskrams des All- 4 tags und der unseligen Zerrissenheit der der auf dem Papier wohlgestalteten, durch politischen Linken darüber hinweg. Und der Reaktion und Feigheit aber bald verhunzten Veriassung ohne Cewaltentrennung SED veröffentlicht Entwuri Anlehnung an Weimarer Verfassung Republik, die kein Mittel des Widerstandes fand gegen das organisierte Aufruhrtreiben eines landfremden Gesellen, die wie taub zuhörte, als der Freche im Leipziger Prozeß das„Köpferollen“ an- Körperschaft des öffentlichen Rechtes selb- kündigte, ständig nach Maßgabe der für alle geltenden Gesetze. 5 die wie gelähmt war über die Heraus- korderungen Thüringens und Braun- schweigs, den österreichischen Deserteur als deutschen„Gendarmen“ und„Re- gierungsrat“ anzustellen(um ihm über- haupt erst einmal die normalen Bürger- rechte zu sichern), Parlament oberste Kontrolle „Das Parlament ist das höchste Staats- organ der Republik“, heißt es in dem Ver- kassungsentwurf der Sozialistischen Ein- heitspartei Deutschlands weiter.„Die Gesetz- gebung der Republik obliegt ausschließlich dem Parlament, in dessen Hand die oberste Kontrolle über alle Regierungsmaßnahmen, Staatshandlungen, über die gesamte Ver- Waltung und Rechtssprechung liegt. Das Parlament wählt die Regierung der Republik, die in ihrer Gesamtheit, sowie bei jedem einzelnen Minister des Vertrauens des Parlaments zu ihrer Amtsführung bedürfen. Das Parlament besteht aus Abgeordneten, die vom Volke nach den Grundsätzen des Verhältniswahlrechts auf die Dauer von drei Jahren gewählt werden.“ Nach dem Grundsatz„Staatsrecht bricht Landesrecht“ wird erklärt, daß die Republik in ihrem Gesetzgebungsrecht vor dem Recht der einzelnen Länder zu stehen habe und Widersprechende Rechte der Länder außer Kraft treten sollen. Bei Meinungsverschie- denheiten zwischen Regierungen und Län- dern entscheide auf Antrag das Präsidium des Parlaments. Im Abschnitt über die Verwaltung wird dargelegt, daß Deutschland ein einheitliches Zoll- und Handelsgebiet, umgeben von einer gemeinschaftlichen Zollgrenze, bilden solle. Im Abschnitt„Länder, Kreise und Gemein- den“ wird ausgeführt, daß jedes Land eine demokratische Ordnung haben müsse. die aber ein paar Jahre vorher mit wilhel- minischer Reichsforschheit General Maercker und den reaktionären Justizminister Heintze unter Verletzung der Verfassung gegen den Freistaat Sachsen marschieren ließ, weil sich dort eine Linkskoalition unter dem kompromiß feindlichen und Aktiven Doktor Zeigner auftun wollte Nachdem so vieles in den ersten Jahren des Weimarer Staates schon geglückt, brauchte man sich in Reichswehr und Bürokratie nicht mehr zurückzuhalten, der„Bewegung“ in aller Offenheit Beistand zu leisten. Und die Republik? Nun, die schlug in ihrer Feigheit Purzelbäume; sie fragte im Am Sonntagvormittag sprach in der gut- besetzten Wandelhalle des„Rosengartens“ der württembergisch-badische Ministerprä- sident Dr. Reinhold Maſer über politische Gegenwartsfragen, Die von großem Ernst und Verantwortungsbewußtsein getragenen Ausführungen gaben Aufschluß über die schwierige Lage, in der sich das deutsche Volk befindet und waren richtungweisend für die Zukunft. „Die Parteien sind ein wichtiges Element bei der Bildung des öffentlichen Willens,“ führte der Redner aus, ‚und es wird be stimmt nicht leicht sein, den Uebergang von der Diktatur zur Demokratie zu finden. Alle Parteien stehen erst am Anfang ihrer Orga- nisation, und die Parteiprogramme sind oft absichtlich verwaschen, um Angriffsflächen zu vermeiden. Diese Methoden sind falsch. Wir haben uns gegen links und rechts zu Wehren. Am gefährlichsten aber sind die Stöße von hinten. Wehe denen, die glau- ben, in dieser Vebergangszeit vom Kriege zum Frieden Oppositionsspielèreien treiben zu können. Es darf für die nächste Zeit keine Opposition aus Grundsatz geben. Heute geht es um sehr nüchterne Dinge wie Ernährung, Wohnung und Kleidung. Ver- gegenwörtigen wir uns goch nur, daß ins aus eigener Ernte in Württemberg-Nordba- den nur 91 000 Tonnen Getreide zur Verfü- gung stehen vorausgesetzt, daß die Bauern ihrer Ablieferunsspflicht restlos nachkommen— daß wir aber monatlich allein 25 000 Tonnen Getreide benötigen. Schon daraus läßt sich erkernen. wie sehr der Tätigkeit der Regierung Grenzen gesetzt sind. Die Demokratische Volkspartei will nicht die Partei einer Richtung, einer Volks- schicht sein. Das deutsche Volk ist ing sei- nem Kern gesund, und die aktiven Kräfte Grotewohl zum Verfassungsentwurf „Es gibt in unserem Verfassungsentwurf keine Gewaltentrennung mehr.“ Mit diesen Worten umriß Otto Grotewohl am Samstag in einer Pressekonferenz den Hauptgrundsatz des Verfassungsvorschla- ges der Sozialistischen Einheitspartei. Grote- wohl erklärte, daß sich der Entwurf der SED zwar an die Weimarer Verfassung an- lehne, jedoch gewisse Fehler der alten Ver- fassung vermieden hätte. Damals sei dem Volke durch die stark entwickelte Stellung des Reichspräsidenten und den Artikel 43 eine entscheidende politische Willensbil- dung genommen worden.„Es darf in un- serer Verfassung darum kein selbständiger Willensträger neben dem Parlament auf- kommen“, betonte Grotewohl.„Wir haben deshalb die Institution des Reichspräsi- denten, des Reichsrates und des Staats- gerichtshofes beseitigt.“ Die diesen Or- ganen obliegenden Funktionen übernehme das Parlament als die Vertretung des Vol- kes und als einziger und alleiniger Träger der Staatsgewalt. Ueber die weiteren Grundsätze des Verfassungsentwurfes sagte Grotewohl u. a., daß eine Beschränkung der persönlichen Rechte nur für diejenigen vorgesehen sei,„die früher unter Mig brauch demokratischer Rechte zum Foten- gräber Deutschlands wurden.“ bundenen Schwierigkeiten bereits eine Be- wegung der„Ja- aber!-Sager aufzutun beginnt, der von vornherein entgegengetre- ten werden muß, wenn nicht eine genau so kurchtbare Saat gelegt werden soll, wie im Deutschland nach 1918. Wo die ersten heim- kehrenden Truppen in Berlin durch einen Volksbeauftragten am Brandenburger lor mit den Worten begrüßt wurden:„Ihr seid im Felde unbesiegt—; der in Kolberg un- behelligt herrschende Generalstab trium- phierte über soviel Konzepttreue, und fünf Minuten nach der„Revolution“ saßen die Macher des neuen Krieges schon wieder im Sattel und dem deutschen Volk lief ein im- mer stärker werdendes Frösteln über die ihm aufgeredete„Schuld am Dolchstoß“ den Rücken herunter. Von der den damaligen Regierenden empfohlenen Politik, aus der Not der verhängten Entwaffnung Deutsch- lands mit dem glatten Verzicht auf das kost- spielige 100 000-Mann-Heer eine werbekräf- tige Tugend nach allen Seiten ringsum zu machen, wollte man nichts wissen, ja, durfte schon nach kurzer Zeit nicht mehr gespro- chen werden, wenn einem das Leben lieb War * Nein, diesmal soll die Luft um uns sau- ber und der Boden unter unseren Fügen so fest sein, daß es Ueberraschungen von so total vernichtendem Umfang nicht mehr geben kann. Wo die schreienden Tatsachen unserer Verlustziffern, die Klage der Mil- lionen Hinterbliebenen, die erstickende Ver- lorenheit der Heimatlosen und Krüppel, müssen zur vollen Entfaltung kommen. Wer dem sozialen Gedanken zum Erfolg verhel- fen will, muß auf eine rein gefühlsmäßige Einstellung verzichten. Arbeiter, Kaufleute und Ingenieure müssen frei arbeiten kön- nen, und die Fesseln müssen verschwinden, wenn wir wieder aufbauen wollen. Erst dann können wir für Kranke und sonstige Hilfsbedürftige sorgen. Jedem, der die freie Entfaltung wirtschaftlicher Kräfte vernach- lässigt, werden die Mittel zur sozialen Aus- übung fehlen. Auch Wir wollen eine soziale deutsche Demokratie, ein durch und durch soziales Deutschland. Aber dazu brauchen wir die Freiheit als Voraussétzung. Was nützen uns verfassungsmäßig garantierte Rechte, wenn uns durch überhöhte Steuern die Verdienste übermäßig verkleinert wer⸗ den, was nützt uns der Schutz der Woh- nung, wenn sie jederzeit beschlagnanmt Werden kann. Der Sozialismus hat seinen Siegeszug in der Welt angetreten und wird Als Verheißung empfunden. Aber er wird zu einer Geißel, wenn er den Mensche um Sklaven des Staates macht. Gegenwärtig geht zunächst einmal der Kampf darum., ob unsere Industriewerke abmontiert und weg- geführt, oder ob sie uns als Erwerbsquellen für unser Volk erhalten werden. Es geht zunächst nicht um den Gegensatz zwischen Sozialismus und Kapitalismus. Der kleine Mann wird sich nicht wohl fühlen in einem Staat, der den Sozialismiuis falsch anwendet. Es geht ferner gegen die Allmacht der Aemter gegenüber der Bevölkerung. fine Fntwicklung die in diesen Geleisen weiter- läuft, würde unbedingt dahin führen, daß Demokratie und Sozialismus zerschlagen werden. Wenn man von Demokratie und Soziglismus spricht. muß mon wissen, was diese Begriffe bedeuten. Der letste und ärmste Taglöhtfer wird sich aus einem Staat voller Fesseln heraussehnen. Das Wenige, * 7 enenddddammmdnammamemmdmdandm mamma Großräume und neuer sozialer Weltordnung unwesentlicher gewordenen nationalen Staatsgrenzen. * Daß wir Deutschen alle wieder unter einem staatlichen Dache leben wollen, ist eine Selbstverständlichkeit, wie das„Na- tionale“ überhaupt, das uns immer binden wird, auch wenn wir nicht, wie jene orden- behangenen Patentpatrioten, morgens, mit- tags und abends davon reden. So schwer der Weg dahin sein mag, er is t zu gehen, wenn wir uns innerlich und äuhBerliceh neu formieren und uns geloben, unsere neuen parteipolitischen Wachtposten unablässig im Auge zu be- halten, besonders diejenigen, denen die Schlüssel der Regierung anvertraut sind. * Die politische Erneuerung Deutschlands hat vielleicht mit der Wiederinstallierung der alten Gruppierungen im Parteistadion noch nicht endgültig begonnen; manches mag sich noch verschieben in den Forma- tionen und Programmen, wenn die Krisen um Währungsreform und Friedensvertrag kommen—, aber ein Anf ang ist da, und der erste Schritt zu volks- und selbstver- antwortlicher Entscheidung im Kleinen wie im Großen kann getan werden am. Tag des Plebiszits um die Verfassung. Möchte er mit seinem Ergebnis nach langer Nacht den Blick in einen hellen Morgen öffnen! Fritz Wecker wege und Ziele der Demokralischen Volksparief Wahlkundgebung im Mannheimer„Rosengarten das er verdient, will er behalten dürfen. Die Sehnsucht nach einem bescheidenen Häuschen wohnt tiefer in ihm. In unsere Wirtschaft muß etwas Grundsätzliches ein- gebaut werden. Jeder Schritt vom Wege führt zu neuer Diktatur. Kannegießerei an 8 und Kaffeekränzchen führt zu nichts. Die Abgeordneten des Landtages sollen das Volk für vier Jahre vertreten. Unge- heuer groß sind die Aufgaben, die ihrer Warten. Die schwerste wird die sein, mittel- oder unmittelbar am Friedensvertrag mitzu- arbeiten. Kaum lösbar ist die Aufgabe, zehn Millionen ausgewiesener Deutscher unter- zubringen. Das Unrecht, das der Hitleris- mus anderen Völkern zugefügt hat, kann nicht dadurch wieder gutgemacht werden, daß nun dem deutschen Volke wieder Un- recht geschieht. Amputationen drohen dem deutschen Volkskörper im Osten und We- sten. In dieser schweren Zeit müssen wir wissen, was wir wollen. Darum brauchen wir Parteien mit klaren Zielsetzungen. Die- jenigen, die den Frieden hinauszögern, ar- beiten gegen den Frieden. 70 Millionen Deutsche leben im Herzen Europas. Ich glaube, daß die Welt zu fühlen beginnt, daß sie diesen 70 Millionen Menschen helfen muß, nieht wegen unserer Zukunft, sondern weren der Wohlfahrt aller europäischen Völker.“ i 5 Ministerpräsident Dr. Maier schloß seine Ausfſührungen mit dem Hinweis auf die ge- Waltige Bürde, die der künftigen Regierung harre, und zitierte in diesem Zusammen- hang die letzte Tagebuchauifzeichnung Goeb- bels, die folgenden Wortlaut hat: Wenn unser Anspruch an die Macht mißlinsen Sollte, so wollen wir unseren Nachfolgern eine Erbschaft hig tarlassen, an der sſe selbst zu Grunde gehen sollen. 5 5 ing“! * ral Fir nich Lage ause fand feet Nan kast säub als Hos. beut das wer! eigel star! Mar! ung sel derk das Nach Gesc säub sen, seren das Sock das ü L Lydi qual! zen. der locke vet entpt und a le 5 Zühr kun leb dere ugte deim felder ichen, ung der s er- N der nicht Damit ertel- ngen- uden- Waf⸗ litäri- der ler in S Ver- h ge- Itsch- d das h, und r der HA en els. —— Hu nung nalen unter u, ist „Na- inden rden mit- hwer ehen, und uns schen be- die sind. irfen. enen unsere ein- Wege 1 an rt zu ollen nge ihrer ittel- itzu- zehn ter- eris- kann rden, Un- dem We- Wir chen Die- ar- Omen Ich int, fen dern chen zeine ge- rung nen- oeb- enn agen gern bst 5 Jausgebombten Haushaltes, kasten, das ein gemütliches Kaffee werden! e e e ee ee e * Selte 5 „Aufrüstung“ im eigenen Heim Seitdem das runde, buntgespritzte Ding da auf dem Tisch steht, fühl ich mich nicht mehr wohl zu Hause. Meine Frau brachte es ines Tages beglückt mit:„Sieh mal, wie raktisch— unser neuer Salzstreuer!“ Eine Eierhandgranate,“ belehrte ich sie chlich,„gibt's denn für diesen Zweck nichts besseres zu kaufen?“— Von diesem rage an musterte ich argwöhnisch die lang- zam wieder wachsenden Bestände rnseres und was ich and, war grausig! Als Untersatz des Kaf- teetopfes diente ein Gasmaskenfilter, das Nah- und Flickzeug meiner Frau umschloß ein blecherner Original- MG Munitions- die Zahnputzgläser standen fein säuberlich auf kleinen Schalen, die einst fals Augengläser einer Gasmaske dienten, die Hosenträger unseres Buben waren Brot- beutelgurte, und dort die sonderbare„Vase“, das konnte doch nur das umgedrehte Leit- werk einer leichten Flügelmine sein? Die eigenartig schwere Wasserkanne mit dem starken Boden, erst gestern für„nur“ 7,50 Mark gekauft,— kein Zweifel, es war eine Tee Kartuschhülse, und die Krei- zel unseres Jungen, das konnten nur Zün- derköpfe schwerer Granaten sein. Und dann das schönste, unser neues Ofenrohr! Der Nachbar hatte es zusammengebaut, mit viel Geschick und unheimlich viel Geràusch, und nun sah ich es erst: das war eine Kette säuberlich aneinandergepaßter Granathül- zen, fürwahr der rechte Anschluß für un- seren„Kanonen-Ofen“!— Nun las ich heute, daß ein fndiger Kopf as Leitwerk schwerer Fliegerbomben als Sockel für Kaffeehaustische verwende. Wird H. R. Leckerbissen der Kleinkunst Im Mittelpunkt des Novemberprogramms im„Astoria“ steht diesmal die Tänzerin Lydia Wieser, umrahmt von einer Reihe qualifizierter kabarettistischer Darbietun- zen. Im irdischen Tempeltanz und Tanz der sieben Schleier zeigt Lydia Wieser ge- lockerte Geschmeidigkeit, wobei jede Be- vegung Anmut ist. Willi Rentmeister und konferiert zwischendurch in sympa- i cher Weise, Auf Rollschuhen brillieren dle 38 katts, wobei allerdings die kleine zähne etwas hindert. Akrobatische Fein- entpuppt sich als witziger Schnelldichter- heiten zeigen die 4 Marellis, hier ent- zückt besonders der Nachwuchs. Beachtlich sind die Dressurleistungen in Margot Dent- lers Hunde-Revue, und Lachen amn laufen- den Band gibt es über die Gliederverren- kungen von Paul Ra ak. Die Arbeit des IIlusionisten Bialla weckt reines Wohl- gefallen. Mit schlafwandlerischer Sicher- heit gelingen die schwie rigsten Trieks. Und - last not least- überwindet Will Dett a, der Musikal-Komödiant, sein widerspen- stiges Saxophon doch noch. WII Ii und Ernst sind der Zeit weit vorausgeeilt und halten einen humorvollen„zeitnahen“ Rück- blick. Mit rhythmischen und melodiösen Weisen gibt das Astoria- Orchester dem Programm die musikalische Bindung. W. I. Der Wahlkampf Heute abend um 19.30 Uhr spricht Innenminister Ullrich im Rosengarten auf einer Wahlkundgebung der SPD.— Dr. Adenauer, der Vorsitzende der CDU in der britischen Zone, wird am Mittwoch, den 20. November, um 19 Uhr, auf einer Kund- gebung der ODU im Rosengarten sprechen. Am Donnerstag, 21. November, 19.30 Uhr, wird der Arbeitsminister Kohl auf einer Kundgebung der KPD im Kino Trunzer, Waldhof, das Wort ergreifen. Kleine Umschau 400 000 Kubikmeter Schutt wurden seit Ok- tober vorigen Jahres in Mannheim weggeräumt. Der Hauptteil davon wird im Schloßgarten auf geschichtet. Versicherungskarten, die verkoren gegangen sind, müssen geuausgestellt werden. Die Ar- beitgeber müssen die Ausfertigung bei den in Betracht kommenden Kartenausgabestellen be- antragen. Reisen in die russische Zone. Ab 18. Novem- ber sind Reisegenehmigungen für Eisenbahn- fahrten innerhalb der russischen Zone nicht mehr erforderlich. Die Kontingentierung der Züge bleibt dagegen bestehen. Inhaber von Dauerreisegenehmigungen werden bevorzugt abgefertigt. Die übrigen Reisenden müssen die 3 einen Tag vor Antritt der Reise ösen. Nähmittel. Der auf der Lebensmittelkarte der 95. Zuteilungsperiode befindliche Nähmit- telabschnitt im Wert von—,20 RM wird auf 25 RM erhöht. Die Nähmittelkartenabschnitte verfallen nicht mit Ablauf der 95. Zutei- lungsperiode und behalten ihre Gültigkeit bis zur Belieferung. Familiennachrichten. Werkmeister I. R. Jean Rentz. Uhlandstraße 22, wird 80 Jahre alt. Das 40jährige Arbeitsjubiläum begeht Franz Pfleger, Kassier und Handlungsbevollmächtig- ter der Vereinigten Glaswerke Mhm.-Waldhof. wid 90 Jahre alt. Regnerisch, noch mild Vorhersage gültig bis Mittwochabend. vorwie- gend stark bewölkt, einzelne Regenfälle, zunächst mild. Am Mittwoch beginnender Temperatur- rückgang, aber noch kein Frost. kunkempfängers(Rundfunkgenehmigung). lebenden Personen 2. rückständige Rundfunkgebühren der Verfahren verwickelt sind. Ich besitze die Was sagen Sie dazu? Ich beantrage die Genehmigung zum Aufstellen und Betreiben(Benutzen) eines Rund- Ich versichere, daß weder ich noch die sonstigen mit mir in Wohnungsgemeinschaft 1. Juden oder jüdische Mischlinge sind oder als Juden gelten, Deulschen Reichspost schulden, 3. wegen Schwarzhörens oder Schwarzsendens in ein noch nicht abgeschlossenes 5 Mir ist bekannt, daß ich den Rundfunkempfänger erst dann aufstellen und benutzen darf, wenn ich im Besitz der Genehmigungsurkunde bin. 5 8 Staatsangehörigkeit. den 194. (Ort) Neses Antragsformular wird jetzt noch an Deutliche Unterschrift, Vor- und Zuname, auch Angabe, ob Frau oder Fräulein) (Wohnung) den Mannheimer Postschaltern ausgegeben! * — Josef Striehl, Neckarau, Friedrichstraße 48, Neugründung der Konsumgenossenschaft Mannheim Das soziale Hilfswerk der Verbraucher wird neu aufgebaut i Der Konsumverein Mannheim, im Jahre 1900 gegründet, nach Jahrzehnten segens- reichen Wirkens für einen Großteil der Mannheimer Bevölkerung zu einem Wirt- schaftsfaktor ersten Ranges geworden, wurde mit seinen Einrichtungen und Eigen- unternehmungen im Jahre 1933 ein Will kommener Raub der Nazigewalthaber. Mit dem Sieg der Alliierten über die Nazikriegsverbrecher wurde das Vermögen und die Einrichtungen des ehemaligen Kon- sumvereins unter die Treuhänderschaft der Militärregierung gestellt. Die 1933 entfern- ten, alten Genossenschaftler jedoch schal- teten sich sofort wieder ein, und nach gründlicher Säuberung steht der gesamte Genossenschaftsbetrieb seit eineinhalb Jahren wieder unter der ehemaligen be- währten Leitung. Noch aber fehlt die rechtliche Grundlage. Diese zu schaffen, fand am Sonntag die Gründungsversamm- lung der Konsumgenossenschaft Mann- beim in der Aula der Handelshochschule statt. Geschäftsführer Krauß konnte nach einem festlichen Auftakt, gegeben durch ein Streichquartett des Nationaltheater- orchesters und einem Chor des Gesang- vereins„Einigkeit-Lyra“, eine große Zahl von Gästen, Vertretern staatlicher und städtischer Behörden, des Landesernäh- rungsamtes, der Land wirtschaftlichen Ge- nossenschaften, der Großeinkaufsgesell- schaft, genossenschaftlicher Schwester- unternehmungen, öffentlicher Versorgungs- betriebe und einer stattlichen Zahl ehe- maliger Vertrauensleute des Konsumver- eins Mannheim begrüßen. In kurzem Rück- blick schilderte er, wie der Konsumverein Mannheim aus kleinsten Anfängen in mühe- voller Arbeit zu einem beachtlichen Unter- nehmen wurde. Der Wert dieser Ge- nossenschaftsarbeit läßt sich nur an- nähernd in einigen Zahlen ausdrücken. Mehr als 25 000 Familien Waren Träger des Konsumvereins Mannheim, über 9 Mil- lionen Mark Rückvergütung, 800 000 Mark Sterbegeldunterstützung und 1,3 Millionen Mark für soziale Zwecke wurden von ihm in den Jahren seines Bestehens aufgewen- det. Diese im besten Sinne des Wortes soziale Arbeit soll nunmehr neu begonnen werden. f Beste Wünsche zum Neubeginn über- brachten Bürgermeister Trumpfheller im Namen der Stadtverwaltung Mannheim, Schweizer für den Württembergisch- Badischen Gewerkschaftsbund, Bürgermei- ster Bauer für die Stadt Ludwigshafen. Besonderen Beifall fanden die Ausführun- gen von Herrn Wiehl, Direktor des Ver- bandes land wirtschaftlicher Genossenschaf- ten, der zugleich die Grüße des Präsidenten des Landesernährungsamtes, Keidel, über- brachte und engste Mitarbeit der land wirtschaftlichen Genossenschaften zu- sicherte. Ebenso erfreulich war, daß der Cheftreuhänder des beschlagnahmten Ver- mögens der DAF, Hirschfelder, die Hoffnung aussprach, daß in Kürze die Rückübertragung des der Konsumgenossen- schaft Mannheim gehörenden Vermögens erfolgen könne. Nach einem kurzen Referat des Sekre- tärs des Konsumgenossenschaftlichen Lan- desvereins für Württemberg-Baden, Walter Hoff, über den Schicksalsweg der deut- schen Konsumgenossenschaften, wurde unter der Leitung von Landesdirektor Zimmermann die Neugründung vor- genommen. Die Versammlung nahm ein- stimmig die vom vorbereitenden Aus- schuß vorgelegten Satzungen an. Der neu- gewählte Aufsichtsrat setzt sich aus fol- genden Mitgliedern zusammen: Gustav Zimmermann, Karl Böttger, Paul Rind- fleisch, Josef Maier, Ludwig Laier, Hein-“ rieh Horst, Karl Schweizer(sämtliche Mannheim), Franz Bönig, Adolf Engel- hardt(beide Heidelberg), Johann Butz und Lina Maurer(beide Mannheim). Folgende Entschließung wurde einstim- mig angenommen: Die wiedererrichtete Konsumgenossenschaft Mannheim e. G. m. b. H. kann ihr soziales Hilfswerk nur dann mit Erfolg erfüllen, 9 675 ihr die gesamten Ein- richtungen und das gesamte Vermögen des früheren Konsumvereines zur Bewirtschaf- tung übergeben werden. Nachdem die Ver- mögenswerte den Mitgliedern von den Na- zis gestohlen wurden, bitten die heute in der Gründungsversammlung anwesenden Vertreter der alten Mitglieder die ame- rikanische Militärregierung bzw. die maß- gebenden deutschen Stellen, das ihnen an- getane Unrecht dadurch wieder gutzuma- chen, daß sie alsbald die Verfügungsgewalt über ihr früheres Eigentum zurückerhalten. Für den Aufsichtsrat beendete Karl Böttger den Akt der Neugründung mit einem Schlußwort:„Die Konsumgenossen- schaften ersehnen die baldige Wiederher- stellung einer zentralen Reichseinheit, den Wegfall der Zonengrenzen und die Wieder- aufnahme der Geschäftsverbindung mit ihrer Zentrale in Hamburg. Sie wollen tat- Verfassung für eine bessęre Zukunft Bürgermeister Heurich auf der cDO- Versammlung Wie wir bereits berichteten, war durch mal die Fehler von einst zu wiederholen. eine Verkettung unglücklicher Umstände zu- Die CDU sei bestrebt, der Bevölkerung eine nächst Jakob Kaiser daran gehindert, seine möglichst gute Verfassung zu geben, die Zusage, in Mannheim zu sprechen, einzu- allen christlich denkenden Menschen eine halten und dann verunglückte auf der Fahrt bessere Zukunft bereiten solle.„Wir ste- nach Mannheim Ernst Lemmer(zum Glück hen vor einer Umwälzung des gesamten ohne verletzt zu werden). Trotzdem sah sich politischen, gesellschaftlichen und wirt- Arbeitsamtsdirektor Kuhn in der glückli- schaftlichen Lebens,“ rief der Redner aus, chen Lage, der Kundgebung in der Person„alle Kräfte Sind aus sittlicher Verpflich- Lon Minister Andre und Staatsrat 3. D. tung in diesem Umwälzungsprozeg einzu- Bürgermeister Heurich zwei hervor- setzen. Die Folgen des Materialismus mit rasende Redner vorstellen zu können. Nach seiner Abkehr von Gott haben Wir heute zu der mit großem Beifall aufgenommenen tragen.“ Heurich wies darauf hin, daß es Rede des Ministers, über die wir bereits nicht das Ziel der CDU sei, eine Demokra- kurz berichteten, legte Bürgermeister Heu- tie nach englischem oder amerikanischem rich der Versammlung die Ziele und gei- Rezept einzurichten, sondern eine deutsche stige Stellung der CDU dar, Er knüpfte an Demokratie herzustellen.„Die Freiheit die geschichtlichen Leistungen an, die Deut- Deutschands ist das Ziel der Zukunft sche der Welt gaben und von denen, wie der und das Ziel der DU“. schloß Bürgermei⸗ Redner betonte, die Welt heute noch zehre. ster Heurich seine immer wieder von star- Damit diese Kraft wieder lebendig hren kem Beifall unterbrochene Ansprache. Sinn erfüllen könne, müsse uns eine bessere 2 5 Mezuenbeit gegeben werden den Wieder- Radio Stuttgart 3 5 13 Segen er schwierigen romversorgun, 8 1 5 beschleunigen, denn, 8 Sagte Radio Stuttgart seine Sendezeit Werde as eurich, das Volk von heute sei nicht mehr Programm beginnt jetzt um 622 Uhr und endet mit den Deutschen der Nazizeit zu ver- 78 10 7. 5 5 3 gleichen. Vor allem sei es an der Zeit dag 1s 30 r und von 14.30 5 17.30 Uhr. on 1 f 17.30 bis 18.30 bri ir täglich ei Sen- ein Friedensvertrag mit Deutschland abge- dung„rug ir ee 5 schlossen werde, ein Friedensvertrag, bei Haus und Heim“ findet nur noch am Montag, dem die Welt vermeiden müsse, noch ein- Mittwoch und Freitag zwischen 8.20 und 8.30 Uhr statt. kräftig mit den Gewerkschaften und den anderen Genossenschaften am Wiederauf- bau mitarbeiten. Insbesondere soll die Ju- gend im genossenschaftlichen Sinne er- zogen werden, um sie zur Mitarbeit an einer gerechten Warenverteilung und Preis- gestaltung zu veranlassen. In der furcht- barsten Lage des deutschen Volkes wollen die Konsumgenossenschaften den breiten Volksschichten nach ihren bewährten Grundsätzen helfen, ihre wirtschaftliche Lage zu verbessern und ihnen den Glauben und das Selbstvertrauen auf die eigene Kraft wieder geben.“ SK. Versammlungskalender Sozialdemokratische Partei Dienstag, 19. November: Mannheim: 19.30 Uhr, „Rosengarten“. Redner: Minister des Innern Ullrich. 5 Mittwoch, 20. November: Luzenberg: 20 Uhr, „Furnhalle“. Redner: Landtagskand. Lina Maurer.. Donnerstag. 21. November: Rheinau: 19.30 Uhr, Lokal Pflörsch. Redner: Trumpfheller. Freitag, 22. November: Waldhof: 19 Uhr,„Saalbau Trunzer“. Redner: Fischer, Esser. Ilvesheim: 19.30 Uhr,„Schiff“. Redner: Studienrat Rieple. Seckenheim: 19.30 Uhr,„Palast-Theater“. Redner: Trumpfheller. Ollristlich-Demokratische Union: Dienstag, 19. November: Neckarau: 19.30 Uhr, Gasthaus„Engel“. Redner: Dir. Kuhn. 4 Mittwoch, 20. November: Mannheim: 19 Uhr. „Rosengarten“. Redner: Dr. Adenauer.- Ilves- heim: 17 Uhr,„Kath. Vereinshaus“, Redner: Köhnel- schmidt. Neckarhausen: 20 Uhr, „Bahnhof“. Redner: Schmitt, Dr. Gund. Donnerstag, 21. November: Feudenheim: 19.30 Uhr. Diakonissenhaus. Redner: Fr. Wiegert, Köln. — Innenstadt: Mitglieder versammlung, Dorf- schänke, O 4, 19.30 Uhr. a Freitag, 22. November: Edingen, 20 Uhr.„Fried- richshof“. Redner: Dir. Kuhn.— Seckenheim: Kaiserhof, 20 Uhr. Redner: Stadtrat W. Huber. —. Neckarstadt West- Ost: Uhlandschule, 19.30 Uhr. Redner: Dir. Kuhn, Dr. Eckrich. 5 Samstag, 23. November: schönau-siedlung: Uhr, Schule- Turnhalle. Redner: Franz „gert, Köln. 5 Kommunistische Partei Mittwoch, 20. November: Innenstadt-West: 20 Uhr, 19.30 Wie Versammlungssaal Schiffswerft. Redner: Schreck. Donnerstag, 21. November: Waldhof: 20 Unr. „Trunzer-Kino“. Redner: Minister Kohl. Luzenberg: 20 Uhr,„Turnhalle-Schule“, Redner: Ritter. Seckenheim: 20 Uhr,„Palast-Kino“. Redner: Scheck. Freitag, 22. November: schönau-siedlung: 20 Uhr, Schönauschule. Redner: Ritter. Friedrichs- feld: 20 Uhr, im Kino. Redner Boepple.- Ilves- heim: 20 Uhr,„Adler“. Redner: Weber. Edingen: 20 Uhr,„Lamm“. Redner: Wasser. Neckarhausen: 20 Uhr,„Bahnhofs wirtschaft“. Redner: Schreck. Mannheim: 19 Uhr,„Rosen- arten“. Redner: Buchmann, Stuttgart. 8 Landtagskandidaten der SPD Wahlkreis Mannheim- Stadt 1 1. Zimmermann, Gustav, Landesdirektor, geb. 2. Dezember 1888, Mannheim-Feu- denheim, Wilkelmstraße 70. 2. Fischer, Georg, Schlosser, geb. 24. Mal 1888, Mannheim, Friedr.-Ebert-Str. 55. 3 Angstmann, Kurt, Junglehrer, geb. 30. Juni 1915, Mannheim, Friedrich-Ebert⸗ Straße 35.* 4. Maurer, Lena, Hausfrau, geb. 9. April 1904, Mannheim, Max-Josefstraße 1. 5. Erny, Albert, Behörden- Angestellter, geb. 12. Juli 1897, Mannheim- Seckenheim, Acherner Straße 23. 5 6. Heckl, Korbinian, Ingenieur, geb. 19. No- vember 1902, Mannheim Wallstadt, Am Bahnhof 5. l 7. Haas, Konrad, Dreher, geb. 18. Januar 1887, Mannheim-Käfertal, Habichtstr. 10. Wahlkreis Mannheim-Land 1. Hund, Franz, Bürgermeister, geb. 13. Februar 1884, Hockenheim, Luisenstr. 40. 2. Dusberger, Franz, Angestellter, geb. 3. März 1880, Schwetzingen, Karlstraße 17. 3. Hering, Jakob, Angestellter, geb. 16. De- zember 1894, Weinheim, Domhofgasse 8. 4. Rieple, Willi, Studienrat, geb. 9. Mai 1898, Ladenburg, Scheffelstraße 31.„ 5. Ehret, Oswald, Werkmeister, geb. 27. März 1905, Hemsbach, Friedich-Ebert- Straße 4. g Die enen — g ltbekanntmachung über die Wahl des Landtages und Volksabstimmung über die Vertassung. Nach den Vorschriften des Wahlgesetzes für dle Wahl des Landtags findet am Sonntag, dem 24. November 1946, Von 8—18 Uhr, die Wahl des Landtags Württemberg-Baden statt. Der Stadt- reis Mannheim bildet einen Wahlkreis und wurde zur Durchführung der Wahl in 111 Stimm- bezirke eingeteilt. Die Abgrenzungen der Ab- stimmungsbezirke und die Wahlräume sind aus der Beilage zum Amtsblatt für den Stadtkreis Mannheim Ausgabe vom 23. 11. 1946 ersicht- ch. Im Übrigen ist aus den, an die Wahl- derechtigten versandten Einladungskarten der uständige Stimmbezirk und Abstimmungsraum zu ersehen. Folgende rechtzeitig eingereichten Wahlvorschläge für den Wahlkreis 3(Mann- deim-Stadt) Wurden als gültig festgestellt: i wanlvorschlagsliste 1. Christlich-demokra- sche Union: 1. Kunn, August, Arbeitsamts- urektor, Mhm., M 3a; 2, Schilpp, Peter, Ar- beiter und Betriebsratsvorsitzender, Mhm., Mönchwörthstr. 119; 3. Scherer, Maria, Haus- u, Mhm., Jean-Becker-Str. 6; 4. Grande, Max, Oberingenteur, Mhm.-Käfertal, Auerhahnstr. 27; , Huber, WIlll, Parteisekretär, Müm., L. 4, 16; J. Schmitt, Willi, Student, mm., Am Waldrand Nr. 1; 7. Jung, Augustz Obermeister, Mhm., Lui- zenring 44; 8. Barber, Karl, Selbst. Kaufmann u Handelskammerbeſrat, qu 1, 3/8. H. wahlvorsenlagsliste 2 Demokratische Volks- partel: 1. Margulies, Robert, Geschäftsführer, Laudenbach Bergstr.; 2. Dr. Helffenstein, Karl, zahnarzt, Mhm., Langstr. 30b: 3. Dr. Bitterich, Fritz, Chemiker, Mhm., Augusta-Anlage Nr, 5; , Geppert, Wülnelm, Verleger, Mm., Wespin- straße 20; 5. Steinhorst, Karl, Psychologe, Mm., 1, 3; 6. Bärtich, Paul, Kapellmeister, Mhm., Lucas-Cranach- Straße 26; 7. Huber, Frau, Asta, Städt. Angestellte, Mhm.-Neckarau. Schulstr. 46; d. Meisner, Bernhard, Geschäfts fünrer, Mhm,, I 2, 3; 9. Bley, Robert, Prokurist, Mhrn.-Wald- hot. Mobosgasse 2a? 10. Schluchter, Siegfried, Elektromonteur, Mhm., Jungbuschstr. 22; II. Wit⸗ us. Willy, Schreinermeister, Mhm.-Kkkertal, denkobenerstr. 10; 12. Krämer. Karl. Maschinen- meister, Mhm., Dalbergstr. 3. II. wahlvorschlagsliste 3. Sozialdemokratische Fartel: 1. Zimmermann, Gustav, Landesdirek- tor, Mum.-Feudenheim, Wunelmstr. 70; 2. Fischer, Seorg, Schlosser, Mhm., Frſedrich-Hpert-Str, 53; J. Angstmann, Kurt, Junglehrer, Mhm., Fried- kieh-Ebert-Str. 351 4. Maurer, Lena, Hausfrau, Mm., Max-Joseph-Str. 1; 8. Erny, Albert, Be- hördenangestellter, Mhm.-Seckenheim, Achener Str. 23; 8. Heckl, Korbinſan, Ingenieur, hm. Wallstadt, Am Bahnhof 5: 7. Haas, Konrad, Pre- her, Mhm.-Käfertal, Habichitstr. 10. I. wWahlvorschlagsliste 4 Kommunistische Fartel: 1. schreckt, Paul, Gewerkschaftssekretär, hm. Gartenstadt, Schlehenweg 20; 2. Stark, Ri- KMard, Ingenieur, Mm., Fichendorftstraße 66; f 2. Schnſtt, Luise, Sekretärin. Mhm.-Gartenstadt, 8 ter den Birken 27: 4. Salm, Fritz, Schlosser, m., Max-Joseph- Str. 33; 5. Rihm, Wilhelm, Lehrer, Mhm.-Waldhof, Wotanstr. 1; 6. Hurm, * * Ludwig, Former, Mhm., Sandhofer Straße 19; 7. Brand, Heinrich, Gußputzer, Mhm.-Neckarau, Rathausstr. 6; 8. Weber, Kurt, Kaufmann, Mhm., Herzogenriedstr. 119; 9. Moritz, Willi, Tapezier, Mhm.-Käfertal, Niersteiner Str.; 10. Lauser, Gu- stav, Schlosser, Mhm., Untermühlaustraße 154; 11. Wilhelm, Heinrich, Müller, Mhm., Luftschif- ferstraße 10; 12, Barth, Käthe, Hausfrau, Mhm.. K 3, 28. Diesen Kreisvorschlagslisten haben sich folgen- den Landesvorschlagslisten angeschlossen: 1. Die Kreisvorschlagsliste der Christlich-Demo- kratischen Union: der Landesvorschlagsliste der Christlich- Demokratischen Unſon: die Kreisvorschlagsliste der Demokratischen Volkspartei: der Landesvorschlagsliste der Demokratischen Volkspartei; 5 3. die Kreisvorschlagsliste der Sozialdemokra- tischen Partei: der Landesvorschlagsliste der Sozialdemokratischen Partei: 5 die Kreisvorschlagsliste der Kommunistischen Partei: der Landesvorschlagsliste der Rom- munistischen Partei. i Die Stimmzettel werden amtlich hergestellt und liegen in den Wahlräumen bereit. Nur diese amtlich hergestellten Stimmzettel können gültig abgegeben werden, andere Stimmzettel sind un- gültig. Die Wahlberechtigten können ihre Stimme nur einer der zugelassenen Kreis- vorgschlagslisten geben und haben bei der Stimmabgabe durch ein Zeichen(Kreuz) in dem dafür vorgesehenen kreisrunden Raum den Wänlvorschlag, dem sie ihre Stimme geben wol- len, zu bezeichnen. Mit der Wahl des Landtags wird eine Volks- abstimmung über die Annahme der Verfassung verbunden. Den Stimmzettein ist die Frage beilgedruckt::„Soll die von der Verfassung- benden Landes versammlung beschlossene ver- assung für Württemberg-Baden in Geltung treten? Ja— Nein—.“ Der Wähler gibt seine Antwort darauf durch Ankreuzen des Kreises bel Ja oder bei Nein. Abstimmen kann nur, wer in die Wählerliste eingetragen ist oder durch einen Stimmschein sein Wahlrecht nach- Woelst. Mannheim, den 19. November 1946. Der Oberbürgermelster. Bekanntmachung über die Verkaufpreise für Branntwein( 6 BMG und 8 82 VO). Die Branntwein-Groß- und Kleinverkaufpreise, die Verkaufpreise für Alkohol absolutus und die Kleinhandelspretse für Brennspiritus in Flaschen werden mit Wirkung ab 1. Oktober 1946, wie kolgt festgesetzt! I. Regelmäßiger Verkanfpreis für un verarbeiteten Branntwein zur Herstellung von Trinkbranntwein und Trinkbranntwein- erzeugnissen sowie von Riech- und Schönheits- mitteln in Mengen: 1. bis einschl., 25 1 Raum, ſe 11 Reum zu 92 4 Gew.%= Vol.% prima Sprit RM 121.44. Aikchel absolutus RM 128.03; od. von weniger als 25 1 W., je 1 1 W. prima sprit. RM 127.83, Alk. absol. RM 128.03; 2. von 25 1 W. bis einschl. 10% 1 W. je 11 W. prima Sprit RM 121.09, Alk. absol. RM 121.29: 3. von üder 1900 1 W. dis einschl. 230 1 W. je 11 W. prima Sprit RM 220, 04. Alk. absol. 121.14; 4. von mehr als 200 1 W. je 11 W. prima Sprit RM 117.20, Alk. absol. RM 117.40.— II. Besonderer ermäßigter verkauf- preis für unvergällten Branntwein zur Abgabe an Kerzte, Krankenhäuser und Apotheker für ärztliche chirurgische und pharmazeutische Zwecke in Mengen: 1. bis einschl. 25 Raum, je 11 Raum zu 92,4 Gew.%= 95 Vol.% prima Sprit RM 12.05, Alkohol absol. RM 12.83, oder von Weniger als 25 1 W. je 1 1 W. prima Sprit RM 12.68, Alk. absol. RM 12.88; 2. von 25 1 W. bis einschl. 280 1 W. je 1 1 W. prima Sprit RNM 2.41; J. von mehr als 200 1 W. ſe 11 W. prima Sprit RM 2.30.— VI. Kraftspirituspreis für Kraft- spiritus zur Verwendung als Kraftstoff nach Vermischung mit Mineralölen nach nanerer An- Weisung der Monopolverwaltung in Mengen vori mehr als 280 1 W. je 11 W. Alk. absol. RM 3.80. Karlsruhe, den 17. Oktober 1946. Landesfinanz- 8 2 t Baden in Karlsruhe, Monopolverwaltung einschl. 100 l W. je 11 W. Prima Sprit RM 11.70, rar 5— Alk. absol. RM 11.90; 3. von Über 100 1 W. bis„ r 8 einschl. 280 f., Je 1 1 W. prima Sprit RN 11.85, i Alk. absol. RM 11.78; 4. von mehr als 280 1 W., Handelsregister. Amtsgericht Mannheim, g. Nov. 46 Je 1 1 W. prima Sprit RNCI 11.—, Alk. absol. RM Neueintragungen: 11.20.— III. Besonderer ermäßigter Verkaufpreis B 530 Süddeutsche Adreßg- und Anzeigenbuch-Ge- Tür zu Genußzwecken sellschaft mit beschränkter Haftung, Mannheim 1 unbrauchbar gemachten Branntwein oder für Branntwein zur Genuß- (R 1, 4-6). Der Gesellschaftsvertrag ist am 1. 4 unbrauchbarmachung z. Herstellung v. brannt- August 1946 errichtet. Gegenbtand des Unter- weinhaltigen Heilmitteln, die vorwiegend zum nehmens ist: Verlag und Herausgabe vof äugerlichen Gebrauch dienen, und branntwein- haltigen Desinfektionsmitteln in Mengen: 1. bis einschl. 25 1 Raum, je 11 Raum zu 92,4 Gew. 595 Vol. prima Sprit RM 9.38, Alkohol Absul. RM 10.07, oder von Weniger als 25 1 W. je 1 1 W. prima Sprit RM 9.87, Alk. absol. RM 10.07; 2. von 25 W. b. einschl. 100 1 W. Je 11 W. prima Sprit 9.08 Alk. absol. RM 9.20; 3. von Über 100 1 W. bis einschl. 280 1 W. je 1 1 W. Prima Sprit RM 8.93, Alk. absol. RM 9.13; 4. von mehr als 280 1 W je II W. prima Sprit RM 5.50, Alk. absol. RM 8.70. 0 IV. Allgemeiner ermägigter Verkaufpreis für Vollständig od. unvollständig vergäliten Brannt- Wein od. Bfenntwein zur unvollständ. Vergällung B zu Putz-, Heizungs-, Koch- u. Beleuchtungszwek- Adreg- und Anzeigenbüchern jeglicher Art, Be- treiben von Verlagsproſekten Wirtschaftlicher Natur, wozu auch der Erwerb von Verlags- rechten und deren Auswertung sowie die Be- teiligung an Unternehmen ähnlfcher Art gehört. Die Gesellschaft kann alle Geschäfte tätigen, die dem Sesellschaftszweck dienen. Das Stamm- kapital, beträgt 20 000 Reichsmark. Geschäftsfüh- rer sind: Adolf gohann Rausch, Verleger, Hei- delberg, und Karl Fuchs, Diplom-Volkswirt, Mannheim. Jeder der Geschäftsführer Adolf Johann Rausch und Karl Fuchs ist selbständig vertretungsberechtigt. 581 Theodor Notheis Gesellschaft mit be- 5 5 0 schränkter Haftung, Mannheim(Lan erötter- ken: 1. Branntwein mit dem allgemeinen ver- straße 65). Der esellsehafevertreg let am 9. Sällunssmittel vollstandig vergälft in Mengen: Juli 1946 errichtet. Gegenstand des Unterneh- 20 bis einschl. 50 1 W. je 1 1 W. prima Sprit RMT mens ist: Abbruch von Fabrikanlagen, Eisen- 4261; b) von über 501 W. bis einschl. 280 I W. je konstruktionen, Gebäuden und 80 Weiter, der 1 W. prima Sprit RNMœI 2.46) von mehr als 250 1 W. je 11 W. prima Sprit RM 2.30. 2. Brannt- wein zur unvollständigen Vergällung, außer zur Essigbereitung. in Mengen: a) bis einschl. 50 1 W. Abraum von Bautrümmern und Bauschutt so- wie der Handel von Baustoffen aller Art Weiter kann sich die Gesellschaft an Betrieben der Baubranche— de 1 1 W. prima Sprit RM 2.31. Alke. absol. RM teiligen, die e 65 2.71; b) von über 30 1 W. bis einschl. 280 1 W. je bäude wirtschaft Überhaupt dienen. Das Stamm- 11 W. prima Sprit RM 2.46, Alk. absol. RM 2.86: von mehr als 280 1 W. je 11 W. prime Sprit BM 2.30, Alk. absol. RNMT 2.50, 3. Branntwein mit Holzgeist oder Toluol unvollständig vergällt in Mengen: a) bis einschl. 25 1 Raum je 1 Raum zu 92,4 Gew.%= 95 Vol prima Sprit RM 2.51 Oder von weniger als 28 1 W. je 11 W. prima Sprit RM 2.64; b) von 25 1 W. bis einschl. 30 1 W. 10 11 W. prima Sprit RM 2.51; c von über 30 1 W. bis einschl. 280 1 W., je 1 1 W. prima Sprit RM 2.48; d) von mehr ais 280 1 W. Je 11 W. prima Sprit RM 2.30. 4. Brennspirſtus in Fla- 1 a) 1 der Mongpolver waltung Bilanz vom 1. April 1946. 0 er kerung an Srogvertriebstellen, de A 24½1 Kurt Pfister, Lebensmi II W. prima Sprit RM 2.30; 5) Verkaufpreis der Mannheim(K 4, 9). ee Großvertriebstellen bei der Lieferung an selbst- Kaufmann, Mannheim. Richard Geng Kauf- abeunenge kleinnandter je 1 1 Raum prima mann in Arennhelim hat Prokurg 5 Sprit RAT 2.40 c) Verkaufpreis der Großvertrieb- A 2472 Landvatter& Co. Mannheim(U 6, 20). ie Stellen bei der Lieferung an Kleinhändler, je offene Handelsgesellschaft mit den persöniſch 11 Raum prima Sprit 1 2.4%: c) Kleinhandels. haftenden Gesellschaftern Hermann Landvatter, Preis bel der Abgabe zn Verbraucher, je 1 1 Kaufmann, Mannheim, Wg Landvatter, welnn rde: Sprit nn 268.— e neueprsnnt- aufmann, Rannheim, ibsbeth Landvatter, wWeinpreis f. Branntwein z. unvollständigen Ver- technische Assistentin, Mannheim, und Maria gällung zur Bereitung v. Sgeiseessig in Mengen: Landvatter, Laborantin, Mannheim, von denen 1. von 25 1 W. bis einschl. 100 1 W. je 1 1 W. jeder Vertretungs berechtigt ist, hat am 1. Juli prima Sprit RM 2.43: 4. von über 100 1 W. bis 1945 begonnen. * Kapital beträgt 30 000 Reſchsmark. Geschäfts- führer sind: Theodor Notnheis, Abpruchunter“ nehmer, und Dagobert Faßhold, Bankkaufmann, beide in Mannheim Pie Gesellschaft ist vor- lAufig bis zum 31. Dezember 1956 errichtet. Je- der dier Geschäftsführer Theodor Notheis und „Dagobert Faßhold ist selbständig vertretungs- berechtigt. Als nieht eingetragen wird veröf- kentlicht: Der Mitgesellschafter Theodor Notheis leistet seine Einlage mit 18 000. Reichsmark durch Einbringen seines gleichnamigen Unternehmens nach der den Gesellschaftsvertrag beigefügten Veränderungen: B 4314 Siemens-Bau B 472 Vereinigte Stinnes Rheinreedereien Gesell- Spruchkammer Mannheim. Aufforderung. A 413 Mathias Hasch, Papiergroßhandlung, Mann- heim(H 7, 38). Die Prokura von Elisabeth Marek ist erloschen. A 993 Oskar Klinkhart, Mannheim. Der Nieder- lassungsort ist verlegt nach Hetzbach l. Odw. A 2058 Hildebrand Rheinmühlenwerke, Mannheim. Die Prokuren von Willy Marwitz, Hellmuth Klein und Georg Raithel sind erloschen. 5 A 2202 Hansa Eisen- u. Metallhandelsgesellschaft Trippe& Co. Zweigniederlassung Mannheim in Mannheim, Hauptsftz: Düsseldorf. Die Firma ist geändert in: Frippe& Gerhardt Zweignieder- lassung Mannheim; die Firma des Hauptsitzes lautet jetzt: Trippe& Gerhardt. In die nun- mehrige Kommanditgesellschaft sind als persön- lich haftende Gesellschafter eingetreten: Hanns- walter Trippe, Kaufmann in Düsseldorf, und Manfred Trippe, Praktikant in Düsseldorf. Als Kommanditisten sind eingetreten: 3 Personen. Die bisher eingetragenen Prokuren sind er- loschen. Einzelprokura hat Ernst Landefeld in Düsseldorf. 3 B 299 Rheinische Kohlen- und Brikettwerke Ge- sellschaft mit beschränkter Haftung in Mann- heim(Karl-Ludwig- Straße a). Wilhelm Hafer- kamp, Alfred Knenher und Heinrien Mintrop sind nicht mehr Geschäftsführer, Conrad Schranz in Mannheim ist zum Geschästsführer bestellt. 0 unjon Gesellschaft mit be- schränkter Haftung. Mannheim, Zweignieder- lassung, Sttzt Berfin. Die Prokura von Br. Werner Pöhn ist erloschen. N schaft mit beschränkter Haftung, Zweignieder- lassung Mannheim in Mannheim, Sitz: Duisburg. Heinrich Schwanenberg in Duisburg hat 22 Cesamtprokura für die Zweigniederlassung Mannheim; er vertritt gemeinsam mit einem Geschäftsführer od. einem anderen Prokuristen. Der Publikumsverke bei der Spruchkammer hat einen 4 Umfang angenommen, daß er arbeitshindernd Wirkt. Um diesen Mißstand zu beseitigen, wer⸗ den ab sofort Vorsprachen außerhalb der fest- gelegten Sprechzeiten Gienstag und Freitag von 9—12 und 14—16 Unt) nur noch auf schrift- Uche Vorladung zugelassen. Das Gleiche gilt für den Geschäftsbereich des öffentl. Klägers. Dem Ludwig Haase in Mannheim, K 4, 13, wurde nach Art. T 5 1 des Gesetzes vom 13. 12. 1938 die Erlaubnis zur Besorgung fremder Rechts- angelegenheiten einschliehlich der Rechtsbera- tung und der Pinzienung fremder oder zu Ein- den abgetretener Forderungen un- eschrünkung auf den Amstgerichtsbezitie Mannheim erteilt, Landgericht Mannheim 826 eee EAR BERANNTMACHU NG Als Nachlaßpfleger des Nachlasses der am 17. 4. 1946 verst. Frl. Sophie Bersbold. M 3 Nr. 6, fordere ſch auf, alle Verbindlich- keiten an den Nachlaß innerhalb 2 Wochen zu beazahlen, u. weiter, Forderungen an den Nach- laß innerhalp der gleichen Frist geltend zu machen. Nach Ablauf der Frist können ver 9 5 mehr berüeksiohtigt were mn. Der Nachlaßpfleger: Eugen Dahm, Rechts- beistand, Mannheim, Haardstr. 23. 5 Dienstag, 19. November 190 Schwarzer Tag der Mannheimer Vereine Der VfR konnte seine Erfolgserie nicht fortsetzen und unterlag knapp mit 1:2 Toren dem an vier Sonntagen gewinnenden 1860 München. Auch die Waldhofelf trennte sich in Stuttgart von dem VfB mit einer 1:2-Nie- derlage und konnte sich noch nicht zu einer slegreichen Leistung durchsetzen. Der VfL. Neckarau strauchelte bei den„Schwaben“ in Augsburg mit 5:2 Toren. Der KFV ließ sich vom 1. FC Nürnberg nur ein Tor einschiegßen, während der FSV Frankfurt mit 2:0 über die Phönix Karlsruhe dominierte. Die Mainriva- len Kickers Offenbach— Eintracht Frank- kurt trennten sich remis. Bayern München schoß fünf Tore dem BC Augsburg in den Kasten, bei nur einem Gegentor. Fürth war gegen Aschaffenburg mit 4:1 in guter Schuß- verfassung. Der TSV 46 Ulm war gegen den gefürchteten 1. Fc Bamberg mit 2:1 Toren erfolgreich. 05 Schweinfurt gegen Stuttgarter Kickers trennten sich 1:1. Bemerkenswert an dem achten Spielsonntag ist die beachtliche Spielstärke der Mittelgruppe, die nur mit we- nigen Punkten Unterschied kämpfte. eb. 8 Walrphof YF. v SC . Tabellenstand der Oberliga Vereine Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. 1. FC Nürnberg 8 7— 1 30.4 14:2 Kick. Stuttgart 8 4 4— 17:10 12:4 VfB Stuttgart 7 5 1110 Eintr. Frankfurt 8 VV Hick. Offenbach 8 3 4 1 20:13 10:6 05 Schweinfurt 8 4 2 2 12:8 10:6 1860 München g 8 S» VfL Neckarau 7% Schwab. Augsburg 8 4 4 1617 8:8 1. FC Bamberg 8 44— 4 9:10 8:8 TSV 46 Ulm 7 3 1 SpVgg Fürth 8 3 1 1 i SV Waldhof 8 3 1 4 15:19% 7˙9 Bayern München 8 2 2» 10 VfR Mannheim 8 8— 5 6:10 6:10 BC Augsburg 8 8— 5 1621 6˙10 Phönix Karlsruhe 8 3— 5 6.15 6210 Aschaffenburg 8 2 1 FSV Frankfurt 8 2— 6 5:21 4:12 KFV Karlsruhe 8— 2 6 7:17 2:14 Schwaben Augsburg— VfL Neckarau 5:2(3:1) In diesem Oberligaspiel spielte Neckarau keineswegs die untergeordnete Rolle, wie aus dem Resultat entnommen werden könnte. Schon nach acht Minuten Spielzeit fielen überraschend drei Tore für Augsburg, denen Balogh einen Treffer entgegensetzen konnte. Als nach der Pause Preschle sogar auf 2:3 verringern konnte, rechnete man allgemein stark mit dem Ausgleich. Aber das Glück wendete sich gegen die Neckarauer, die sich durch zwei Eigentore von Wahl und Gram- minger um alle Chancen brachten. Bei Nek- karau konnte der Torwart Diringer nicht ge- fallen. Schiedsrichter Eberle(Stuttgart) bot eine wenig überzeugende Leistung. C. B. VfB Stuttgart— SV Waldhof 2:1. Im Stuttgarter Neckarstadion begeisterten sich 12 000 Zuschauer an dem wunderbaren Feldspiel der Waldhöfer. Wenn diese trotzdem nicht als Sieger vom Platz gingen, so nur deshalb, weil ihre Stürmer einmal mehr „grog“ waren im Auslassen massenhafter Torchancen, ganz abgesehen davon, daß den Stuttgartern das Glück in rauhen Mengen zur Seite stand.. Bereits in der dritten Minute ging der süd- deutsche Fußballmeister im Anschluß an eine Ecke durch Kopfball von Lehmann 1:0 in Führung. Trotz ständiger Ueberlegenheit Waldhofs blieb es bis zur Pause bei diesem Spielstand. Auch nach Wiederbeginn domi- nierten die Waldhöfer und wiederholt hing der Ausgleich in der Luft. Während die Wald- höfer Torerfolge ausblieben, erzielte Schlienz auf Durchbruch hin den zweiten Stuttgarter Treffer und erst sieben Minuten vor Schluß konnte Fanz nach einem Eckball auf 2:1 ver- ringern. Die größten Anstrengungen Wald- hofs, wenigstens einen Punkt zu retten, wa- umsonst und der VfB blieb glücklicher Sieger. Wieder einmal war Fanz Waldhofs über- ragender Spieler ud überhaupt der beste Mann auf dem Felde, wie auch Conrad eine ausgezeichnete Partie in der Verteidigung lieferte. mier VfR Mannheim— 1360 München 1:2(0:0) Die Elf des 1860 München konnte die 4. Er- folgsserie fortsetzen. 7000 Zusäauer sahen die „Münchener Löwen! von der angenehmen Seite. Sie waren immer schneller am Ball, brillierten im Kopfball und glänzten durch gute Ballabgabe. Besonders fielen der schnelle Rechtsaußen Fritz und der Mittelstürmer Thanner auf. Der VfR hatte es schwer, den kampfstarken Bayern Erfolge abzutrotzen. Ein zügiger VfR-Angriff scheiterte an dem rech- ten Stürmer Stiefvater, einen weiteren Schuß des Sturms meisterte Sembritzki. Im Paßspiel schaffte der VfR-Sturm sich nach vorn, Bar- dorfs Strafstoß-Schuß flog knapp über die Latte. Die Bayern-Abwehr war überwunden und der Sturm war nahe daran, das erste Tor zu erzielen. Bei dem VfR fiel die mangel- hafte Ballabgabe auf. Der Einsatz der Bayern gefiel, da er in fairer Weise erfolgte. Wirthwein und Hettner schossen in kurzer Folge ins Aus. Prächtige Spielmomente vor beiden Toren beschlossen die torlose Halb- zeit. Der kraftvolle Einsatz der Bayern ver- langte große Abwehrkunst von Weiß. Strie- binger lenkte eine Vorlage von dem gut be- wachten Bardorf zum ersten Tor ein. Im blitzschnellen Vorspiel konnte der Mittelstür- mer Thanner zum Ausgleich einschießen. R6B- Ung schaffte unermüdlich in der Abwehr. Die „Löwen“ drängten auf Entscheidung. Than- ner verlor kurz vor dem Tor den Ball, der schwach abgewehrt, sofort wieder von Than- ner aufgenommen wurde und zum 1:2-Resul- tat führte. Die Münchener waren bis zum Schluß in Hochform. Schiedsrichter Weingärt- ner(Offenbach) leitete einwandfrei. eb. Ueberraschungen in der Landesliga Viernheim— Feudenheim 2:1; Friedrichs- feld— Wertheim 9:0; Phönix Mhm.— Mos- bach 6:4; Neckargemünd— Sandhofen 224; Sandhausen— Sinsheim 13:0; Rohrbach— Ep- pelheim 3:1; Walldürn— Neulußheim 2:2. Ueber 3000 Zuschauer waren Zeuge eines bis zur Schlußminute fesselnden und inter- essanten Kampfes, den die kampfkräftigen Viernheimer gegen die technisch besseren Feu- denheimer mit 2:1 für sich entscheiden konn- ten. Kurz nach Halbzeit glich Feudenheim den vor der Pause erzielten Viernheimer Führungs- treffer aus. Ein Freistoß brachte Viernheim die erneute Führung, die es trotz unaufhörlicher Angriffe der Feudenheimer bis zum Ende hal- ten konnte. Ein Unentschieden wäre den bei- derseitigen Leistungen eher gerecht geworden. — Der Friedrichsfelder Sturm hatte die Schuß- stiefel angezogen und spielte die Wertheimer mit 9:0 an die Wand. Diese gute Leistung der Germanen verhalf nicht nur zu einem ausge- zeichneten Torverhältnis, sondern brachte auch den ersten Tabellenplatz ein.— Phönix Mann- heim gewann gegen Mosbach mit dem seltenen Fußballresultat von 6:4. Ueberraschend wirkt besonders, daß Phönix vier Gegentore erhielt, was den Mosbachern ein gutes Zeugnis aus- stellt. 5000 Zuschauer sahen dieses Tempo ge- ladene Spiel.— Sandhofens 4:2-Erfolg in Nek- kargemünd ist erwartungsgemäß ausgefallen und genügt, um weiterhin den Anschluß zu er- halten.— Das Heidelberger Derby wurde, wie vorausgesehen, von Rohrbach mit 3:1 gewon- nen. Eppelheim ist dadurch stark zurückgefal- len, während Rohrbach seine Anwartschaft auf- recht erhalten konnte.— Sandhausen kanterte Sinsheim mit dem sensationellen Resultat von 13:0 nieder und holte sich dadurch den siebten Platz in der Rangliste. Sinsheims unsportliches Benehmen, das ihm für vier Heimspiele Platz- sperre eintrug, wirkte sich auch auf die spie- lerische Leistung ungünstig aus.— Neulußheim scheint einen Rekord an unentschiedenen Spie- len aufstellen zu wollen, denn wiederum, nun schon zum fünften Male, brachte man gegen Walldürn eine Punkteteilung zuwege. Wiro. Bezirksklasse: Käfertal— Rheinau 1:1; Schwetzingen— Ilvesheim 4:2; Oftersheim Seckenheim 2:3; Hockenheim— Wallstadt 2:2; Plankstadt— Weinheim 4:0; Altlußheim— 07 Mannheim 12. Kreisklasse: Msd Mannheim— MF 08 Lindenhof 0:3; 08 Reilingen— S6 Mannheim 3:1; TSV 1846— Rohrhof 4:0. Frühere Meisterrunden Eine interessante Duplizität der Ereignisse: SV Waldhof und VfR Mannheim haben gegen ihre Gegner bis heute jeweils vier Punkte- spiele geliefert und dabei noch nicht gewin- nen können. Nur jeweils ein Unentschieden wurde erreicht. So hat Waldhof bei den Spie- len er Meisterrunde 1929/0 in Stuttgart beim VfB mit 4:4 ein Remis erreicht und zu Hause mit 2:4 verloren. In den Spielen der vergan- genen Spielzeit erlitt Waldhof gegen den VfB mit 1:2 seine erste Heimniederlage und ver- lor in Stuttgart mit 0:1. Gesamtforverhältnis 11:7 kür VfB, der bei einern Remis die ande- ren drei Spiele gewann. VfR Mannheim kam mit 1860 erstmals bei den Spielen der„Runde der Zweiten“ 1926/27 zusammen. Dabei unterlag er in München und zu H,use jeweils mit 1:3. Dann trafen sich beide Gegner erst in den Spielen des Vor- jahres wieder. In Münghen verlor VfR mit 0:2 und konnte im Rückspiel daheim durch eine Energieleistung mit 2:2(das Ausgleichstor für VfR fiel in der letzten Minute) einen wertvollen Punkt retten. Gesamttorverhältnis 10:4 für 18860 München, der dreimal gewann und einmal remisierte. VfL Neckarau. hat nur einmal, an Ostern 1929 gegen Schwaben Augsburg in Neckarau ein Privatspiel ausgetragen, das Augsburg mit 3·2 gewann. W. k 5 Anläßlich der Annahme des Verfassungs- entwurfes gab die Landtagsfraktion der Kommunistischen Partei eine Erklärung ab, in der es unter anderem heißt: „Die Kommunistische Partei hat im Verlauf der Verfassungsdebatte wieder- holt darauf hingewiesen, daß sie die Aus- arbeitung einer Vollverfassung unter den gegebenen Verhältnissen für verfrüht hält. Wir sehen in der teilweise künst- lichen— Konstruktion deutscher Teilstaa- ten nicht den geeigneten Weg zur Siche- rung der politischen und wirtschaftlichen Einheit Deutschlands, sondern im Gegen- teil eine Gefahr der Auflösung. Nachdem sich die Regierung und die anderen Par- teien jedoch für die Ausarbeitung einer Vollverfassung entschieden, erstrebten wir eine demokratische Verfassung, die dem Volk in Württemberg-Baden sein volles Selbstbestimmungsvrecht und die ungehin- derte Entfaltung aller Volkskräfte für eine. fortschrittliche Entwicklung sichert. Die Verfassung, wie sie nu nach den Bera- tungen des Verfassungsausschusses und des Plenums der Versammlung vorliegt, genügt in vielen Punkten nicht dieser For- derung, und wir konnten deshalb einer Anzahl wichtiger Artikel et unsere Zu- stimmung geben.“ Die Verweigerung un Zustimmung gilt vor allem der Einschränkung der parla- mentarischen Kontrolle der Regierung, der Abfassung des Notstandsartikels, welche die Verhängung des Notstandes der Regierung anstatt dem Landtag überträgt, der Bestel- lung der Richter auf Lebenszeit, die wir als einen der verhängnisvollsten Fehler der Weimarer Republik betrachten, sowie der Fassung des Artikels 35. die unter Umstän- den den Versuch der Wiedereinführung der Konfesslonsschule begünstigen wird. Wir konnten zur Ablehnung des Volksbegehrens und des Volksentscheids ebensowenig ja Fa- gen. wie zu dem Versuch, kleinere aktive Minderheiten durch entsprechende Verklau- sultlerung von der Mandatserteilung ausvu- schalten. Wir gten auch in einer Zeit größter materielſer Not, wo weir noch nicht Wissen, wie Millionen deutscher Menschen 4 A Linksrheinische Sportschau In der Zonenliga unterlag der 1. FC Kai- serslautern im Wormser Stadion vor 9000 Zu- schauern mit dem knappsten aller Resultate, nachdem Seppl Fath in der ersten Hälfte bei einer Abwehr des Gästeverteidigers Baum zur Stelle war und prompt einschog. Wie- derum war bei den Wormsern der lange Sel- bert als Mittelläufer der überragende Feld- spieler. Beim 1. FCK machte sich das Fehlen des Nationalspielers Fritz Walter im Angriff bemerkbar. In Ludwigshafen gab es auf dem Phönix- Stadion eine Sensation, da die bis zum Unfallen kämpfenden Mundenheimer vor etw 5000 Zuschauern den fairen Lokalkampf mit 3:2 gewannen. Das Pirmasenser Lokal- derby endete auf dem Horeb unentschieden 1:1, wobei der Klub besonders vor dem Wechsel stark drängte. Vor 6000 Zuschauern holte sich Mainz 05 den erwarteten Heimsieg über die erstaunlich guten Gonsenheimer. Im Frankenthaler Sadion feierten 2000 Zu- schauer einen völlig verdienten 2:1-Heimsieg über Hassia Bingen. In Andernach war an dem klaren 3:1-Erfolg der Rheinländer nicht zu rütteln, obwohl Idar eine recht schlag- kräftige Vertretung beisammen hatte. In der Landesliga verloren die Oppauer in Landau mit 2:0 ihr erstes Spiel und müs- sen nun die Tabellenführung mit Friesen- heim, Siegelbach und Landau teilen. Die Frie- senheimer kamen nämlich auf dem Erbsen- berg mit 2:2 zu einem wichtigen Punkt. Er- neut überraschte der Neuling Siegelbach in Rheingönheim mit einem völlig verdienten 2:2-Teilerfolg. Unter der Führung des ehe- maligen Phönix Läufers Lenz machte sich Hochfeld und schlug diesmal Roxheim über- legen mit 5:1. Neustadt fertigte bei torlosem Wechsel den SC Kaiserslautern daheim sicher mit 3:0 ab und der Sy Kaiserslautern ge- wann gegen Mutterstadt klarer, als es das magere 1:0-Ergebnis besagt. Lediglich ein Un- entschieden holte sich Oggersheim beim Neu- ling Jockgrim, mit dem gleichen 1:1 endete auch das Gastspiel der Zweibrücker in Land- Stuhl. Nachdem am Buß- und Bettag in der Pfalz kein gesetzlicher Feiertag ist, fällt das Gastspiel des 1. FC Nürnberg am 20. Nov. auf dem Phönix-Stadion in e Pal. Waldhöfer und Neckarauer Handballerfolge Verbandsklasse: TSV Handschuhsheim TV Rot 3:9; HSV Hockenheim— VfR Mann- heim 7:4; VfL Neckarau— SpVgg Ketsch 8:6; TSG 62 Weinheim— SV Waldhof 0:7. Bezirksklasse. Polizei Mannheim 18 Viernheim 6:6; SKG Birkenau— 99 Secken- heim 16:0 Frauen: 0:1(abgebrochen); Friedrichsfeld 5:1. In Weinheim konnte der SV Waldhof sei- SV Ilvesheim— VfL Neckarau Msd Mannheim SV nen Sieg schon in der ersten Halbzeit sicher- Weinheim konnte auch in der zwei- Die gute Torwartleistung von Trippmacher gab den stellen. ten Spielhälfte kein Tor erzielen. Ausschlag für den hohen Waldhofsieg. Der VfL Neckarau mußte sich seinen Sieg über die SVgg Ketsch schwer erkämpfen. Bemer- kenswert ist, daß Sutter alle acht Tore er- zielen konnte. Im FHerzogenriedpark mußte der HSV Hockenheim antreten, da er zu Hause Platzsperre hat. Der VfR hatte wieder mehrere Ersatzleute in seiner Mannschaft und mußte den besseren Gästen den Sieg überlas- sen. In Rot standen sich der TSV Hand- schuhsheim und TV Rot gegenüber. Der Sieg von Rot war nach dem Ergebnis der Halb- zeit(2:5) nicht gefährdet. Wt. „Eiche“ Sandhofen 7:0 geschlagen In der Schlußrunde der süddeutschen Meisterschaft im Mannschaftsringen siegte im Vorkampf, er am Sonntag in Bamberg aus- getragen wurde, KSV Bamberg über„Eiche“ Sandhofen mit 7:0 Punkten und benötigt so- mit im Rückkampf in Mannheim nur noch einen Punkt, um süddeutscher Mannschafts- meister im Ringen zu werden.(dana) Europas neue Ringermeister Bei den Europameisterschaften der Freistil- Ringer, die in Stockholm ausgetragen wurden, belegte die Türkei im Gesamtergebnis mit 15 Punkten vor Schweden(13) und Finnland) den ersten Platz. Die neuen Europameister sind: Fliegen- gewicht: Viitala Finnland), Bantamgewicht: Biringer(Ungarn), Federgewicht: Bilge(Tür- kei), Leichtgewicht: Atik(Türkei), Welter⸗ gewicht: Dogu(Türkei), Mittelgewicht: Vir- tanen Finnland), Halbschwergewicht: Falkvist (Schweden) und Schwergewicht: Antonsson (Schweden).(dana) 8 In wenigen Worten In einem Fußball-Länderkampf England Wales siegte die englische Elf mit 3:0 Toren. Im Fußballspiel Schweiz Oesterreich, das die Schweiz mit 1:0 gewann, konnte„Bimbo“ Binder trotz guter Leistungen keinen Erfolg erzielen.) Der Berliner Box-Schwergewicht⸗ ler Conny Rux mußte nach seinem Punktsieg über Bastian Hamburg) sich in ärztliche Be- handlung begeben, da er beide Hände schwer verletzte. Steve Casey(US), der Ringer- weltmeister im Schwergewicht, verteidigte seinen Titel erfolgreich gegen Gregasy(Eng- land), den er in der 4. Runde besiegte. Der Landessportverbafid Bayern plant für den Winter die Durchführung einer„Deutschen Eishockey-Meisterschgft“./ Erich Metze, der Weltmeister und„Deutscher Radmeister“, kehrte aus englischer Kriegsgefangenschaft nach Dortmund zurück./ Der Boxer William Brown(US) starb an den Folgen eines Nie- derschlages. Dies ist der 11. Todesfall bei Boxkämpfen innerhalb eines Jahres in den USA./ Die Schweizer Fußballmannschaft „Servette“ Genf kommt zu einem Gastspiel nach München./ Der amerikanische Jockey- Club erkennt das deutsche Stutbuch nach einer Veröffentlichung in der November- nummer des Rennkalenders nicht an. Der Kanadier O. Cote gewann den diesjährigen Marathonlauf in 2:47 Std./ Der schwedische Fußballverband hat die sportlichen Beziehun- gen zu Oesterreich wieder aufgenommen. Der ehemalige Turnierreiter Ernst Hasse ist im Alter von 42 Jahren bei Hannover einem Herzschlag erlegen.(dana) Meisterschaften der Gewichtheber Huser(Mannheim) holte sich Die stärksten Männer aus den vier Ländern der UsS-Zone waren in der Mannheimer Hum- boldtschule am Start, um ihre Meister im Ge- wichtheben der Ban- tam-, Mittel- und Halb- schwergewichtsklasse zu ermitteln. Die Sport- vereinigung 1884 Mann- heim hatte die Ausrich- tung übernommen. Im Bantam waren sechs, im Mittel sieben Bewerber am Start, während sich im FHalbschwergewicht drei Teilnehmer gemel- det hatten. Der Mann- heimer Huser holte sich im Bantamgewicht den Titel, hart bedrängt von Sauerbeck(Fellbach), der aber, da er schon bei den Entscheidungskämpfen in Karlsruhe im Federgewicht mitgewirkt hatte, außer Konkurrenz antrat. Mit je 560 Pfund endeten im FHalbschwergewicht Schmitt Mannheim) und Scheibe(Marburg) im toten Rennen. Durch geringeres Eigengewicht wurde dem Marburger der Sieg zugesprochen. Im Mittel- gewicht war Mast(Neuaubing) seinen Kon- im Bantamgewicht den Titel. kurrenten weit überlegen. Kampfrichter Pfeiffer(Offenbach) leitete die Kämpfe ein- wandfrei. trahlende Gesichter gab es, als der Landesleiter der Sparte Schwerathletik die vom Veranstalter, der Stadtverwaltung, der Firma Engelhorn und Sturm sowie der Zeitung„Der Mannheimer Morgen“ gestifte- ten schönen Ehrenpreise an die Sieger ver- teilte. Die Ergebnisse im Bantamgewicht: 1 und südd. Meister Huser(Mannheim) 445 Pfd.; 2. Lieklzder(Nürnberg) 425 Pfd.; 3. Barth(Karlsruhe) 395 Pfd.— Mittelgewicht: 1. und südd. Meister Mast(Neuaubing) 585 Pfd.; 2. Schwemmer(Nürnberg) 535 Pfd.; 3. Böhler(Mannheim) 335 Pfd. Halbschwerge⸗ Wicht: 1. und südd. Meister Scheibe(Mar- burg) 560 Pfd.; 2. Schmitt(Mannheim), 560 Pfund.. W. I. Von den in Karlsruhe durchgeführten Kämpfen um die süddeutschen Meisterschaf- ten der Feder-, Leicht- und Schwergewichts- klasse werden folgende Ergebnisse gemeldet: Federgewicht: 1. A. Groß(Stuttgart) 252,5 kg vor Wagner(Stuttgart), der das gleiche Gewicht hob. Leichtgewicht: 1. Spitzauer (München), 257,5 Kg, 2. Kolter Frankfurt), 255 kg. Schwergewicht: 1. Doerfel(Rosenheim), 295 kg. 2. Dary(Hamburg), 270 kg.(dana) Die Leistung der Gewichtsheber setzt sich aus drei Einzelleistungen zusammen: 1. Eilpenmig Reißen;:. Beidarmig Reigen; 3. Zwelarmig Stoßen. Timme der Parteien. Für die Artikel in dieser Rubrik übernimmt die Redaktion keine Verantwortung Die Kommunisten zur Verfassung die primitivsten Lebensgrundlagen gesichert werden sollen, es ablehnen, daß den Kir- chen ein verfassungsmäßiges Recht auf finanzielle Leistung von seiten des Staates zugesichert wird. Wenn es im Artikel 1 der Verfassung heißt, daß der Mensch berufen sei, in der ihn umgebenden Gemeinschaft seine Gaben in Freiheit und in Erfüllung des ewigen Sit- tengesetzes zu seinem und der anderen Wohl zu entfalten und der Staat die Aufgabe habe, ihm dabei zu helfen, so wollen wir dazu uneingeschränkt ja sagen. Wir sind jedoch nicht naiv genug zu glauben, daß da- mit dieses erste der Menschenrechte auch tatsächlich schon Wirklichkeit werden wird. Wir zweifeln keinen Augenblick daran, daß ein Staat, der solch hohen Anforderungen gerecht zu werden vermag, nur ein soziali- stischer sein kann. Wir sind dagegen über- zeugt, daß es schwerer Kämpfe bedarf, die- ses vom Standpunkt der Humanität und des Fortschritts so selbstverständlich scheinende Menschenrecht wenigstens in seinen primi- tivsten Ansätzen Wirklichkeit werden zu lassen. 5 Daher legten wir den größten Wert auf die Gestaltung jener Artikel der Verfassung, die das soziale und wirtschaftliche Leben be- stimmen sollen. Wir konnten nicht durch- setzen, daß der Mißbrauch wirtschaftlicher Macht bereits durch die Verfassung verhü- tet wird, wie auch keine bindende Bestim- mung über die Aufteilung des Großgrund- besitzes und der sonstigen Gebilde wirt- schaftlicher Machtballung(Kartelle, Kon- zerne usw.) trotz unserer diesbezüglichen Anträge in der Verfassung enthalten sind. Eine umso größere Bedeutung erhalten da- mit die in den Artikeln 22. 23 und 25 nie- dergelegten Rechte der Arbgiterschaft. Ge- rade der Umstand, daß die entsprechenden Formulierungen nicht die von uns geforderte Eindeutigkeit aufweisen, muß die Arbeſter- schaft zu höchster Wachsamkeit aufrütteln, muß ihr klar machen, daß es ganz von ihrer Daher stimmt für die Entschlossenheit und ihrem Kampfeswillen abhängen wird, welche endgültige Form und welch demokratischen Inhalt diese jetzt zu schaffenden Gesetze haben werden. Die zu bildenden Organe der Wirtschafts- lenkung, der Produktions-, Preis- und Ge- Wwinnkontrolle müssen frei sein von Büro- kratismus und Bevormundung, frei von den Kräften, die sich einer neuen demcokrati- schen Wirtschaftsgestaltung entgegenstellen. Ueberhaupt wird die Demokratisierung der Wirtschaft und der Verwaltung weitgehend davon abhängen, in welchem Maße die Ar- beiterschaft in der Lage sein wird, das Mit- bestimmungsrecht in die Wirklichkeit um- zusetzen. Die Befriedigung der dringend sten Bedürfnisse einschließlich der Ernäh- rung sind Probleme, deren Lösung nicht zu- letzt von der Ueberwindung bürokratischer Engstirnigkeit und privaten Egoismus ab- hängen wird. Ihre endliche Lösung werden diese Fragen jedoch erst finden, wenn alle Kräfte und Möglichkeiten, die Deutschland verblieben sind, restlos ausgeschöpft und nach gesamtdeutschen Gesichtspunkten ein- gesetzt werden. Daher ist unser Ja zur Ver- fassung nicht zuletzt ein Ja zur Einheit Deutschlands. Dieses Deutschland wird sich trotz Reaktion und drohender Zersplitterung eine Verfassung geben, die von den Werk- tätigen ganz Deutschlands getragen sein wird. Sie muß so geschaffen sein, daß sie alles Rückständige und Halbe unserer Lan- des verfassung überwindet. Die Fraktionserklärung schließt mit den Worten:„Die neue demokratische Ordnung wird nur lebensfähig sein, wenn sie sich vor allem auf die Arbeiterschaft im Bunde mit allen Schaffenden unseres Volkes stützt. Die Kommunistische Partei sieht ihre große Aufgabe darin, auf dem Boden der Demokratie die Kräfte der Arbeiterschaft und alle fortschrittlichen Kreise unseres Volkes zu sammeln, um ihnen den ent- scheidenden Einfluß in Staat und Wirt⸗ schaft zu erkämpfen und den Weg zum Sozialismus freizumachen.“ Kommunisten, Liste 4 183 Me eee 0 Hameln sse W Af Tse isenft 5 44 „Kohle- Moratorium für Deutschland? Wie Associated Press aus Hamburg meld halten Vertreter der britischen MIIit regierung ein sechsmonatiges Moratorium die Kohlenausfuhr des Ruhrgebietes nötig. Ohne die Nöte der anderen europäisch Länder zu verkennen, die die Ruhrkohle 3 Wiederaufbau ihrer Industrie brauchen, man seitens der britischen Militärregierung d Ansicht, daß die Entwicklung einer deutsche Wirtschaftskrise gestoppt werden müsse, Maschinen und Transportmittel tatsächi wertlos werden. Sechs Monate ohne Koll Exporte würde der Militärver waltung die 8 tige Zeit geben, um die deutschen Fabrik auf einen besseren Stand zu bringen und eine vermehrte Produktion zu erzielen, 9 Bergleute des Ruhrgebiets erklärten dem br schen Luftmarschall Sir Sholto Douglas einer Fahrt durch Düsseldorf, es sei bes die erhöhte Kohlenproduktion der Industrie i überlassen, statt sie für den Hausbrand verwenden. Nach Aeußerungen eines Ve ters der britischen Militärregierung von Rhe land- Westfalen würde ein solches Verfah auf die Ruhrarbeiter eine außerordentlic Wirkung ausüben. Gegenwärtig verlören aber allen Mut, wenn die von ihnen geförde Kohle in Lastkähnen rheinabwärts ginge, vi rend die eigenen Fabriken wegen Brennstol mangels stilliegen. Ein hoher britischer 0 zier wies darauf hin, es sei jetzt offenbar,& zu niedrig festgesetzt habe. Wenn man in d britischen Zone für den wirtschaftlichen W. deraufbau keine Pause einlegte, würde sich d Lage nicht bessern.„Wenn wir einen seed monatigen Aufschub für die Kohlelieferung erhalten, könnten wir innehalb der nächst drei Jahre die deutsche Industrie auf eine die Alliierten zufriedenstellenden Produktion stand bringen.“(ap) Mehr Ruhrkohle für die Industrie. Durch schnittlich sind im Oktober täglich 189 000 Ruhrkohbe geförder worden gegenüber 179 60 im Vormonat, erklärte Generalmajor Geo Erskin auf einer Pressekonferenz deutsch und ausländischer Journalisten in Berlin, der ersten November woche wurde eine Tage leistung von 190 713 t erzielt. Nach der Fes stellung eines britischen Kohlenfachmanns die Tagesförderung in allerletzter Zeit etwa 192 000 t gestiegen. Noch vor Ende dies Jahres soll das Ziel von 200 000 t erreicht w den. Im ersten Halbjahr 1947 erhofft man ein Erhöhung auf 250 000 t täglich. Eim beträch licher Teil der Förderung bleibt jetzt Deutschland. Im vergangenen Monat wurd der Export um monatlich 150 000 t herabge . Von jetzt ab werden weitere 200 000 die eigentlich für den Export bestimmt waren zurückbehalten. Der größte Teil der 350 000 Kohle, dig dadurch im Inland verbleiben, wit der deutßhen Industrie zugeführt, vor allen der Stahlindustrie, dem Transportwesen, de Kohlenindustrie selbst und den Elektrizität werken. Wie General Erskin weiter mitteilt nimmt die Arbeitslosenziffer in der britische Zone laufend ab. Die letzte Zählung im Sep tember ergab eine wesentliche Steigerung de Beschäftigten.(dana) Ausfuhr der UsS-Zone August—Septembe 1,2 Millionen Dollar. Der Gesamtexport de amerikanischen Zone im August und Septem ber belief sich nach dem am Freitag veröffent. lichten Monatsbericht der amerikanischen I. litärregierung für Deutschland auf 1,2 Milli nen Dollar. Die Ausfuhr ging nach den Ver einigten Staaten, Oesterreich, Frankreich Dänemark, Schweden und Norwegen. An nähernd drei Viertel der exportierten Ware setzten sich aus Rohmaterialien wie Salz, Ze ment, Bauxit und Soda-Asche zusammen, wäl. rend die verbleibende Menge aus Halbfabrikt. ten wie Chemikalien und Dieselmotorteile sowie aus Fertigprodukten wie Stahlrohren Elektrogeräten, Pruckereimaschinen und Pd. zisionsinstrumenten bestand.(dana) Kein weiterer Abbau der chemischen 1 dustrie in der englischen Zone für Reparatie nen. Ein weiterer Abbau chemischer Werke 4 der britischen Zone zu Reparationszweckel ist nach einer Mitteilung des leitenden Kon- trolloffiziers der chemischen Industrie, Bees ley, an das Wirtschaftsministéerium des Lande Nordrhein-Westfalen, für einen längeren Zelt raum, möglicherweise auf mehrere Jahre hin aus, nicht zu erwarten.(dana) Us erweitert seinen Flugverkehr nach Ruß land und Indien. Der zivile Luftverkehr zul schen den Vereinigten Staaten und der Sowijel union ist am Samstag durch die skandinay sche Luftverkehrsgesellschaft eröffnet worden Das amerikanische Außenministerium gab 11 ner am Donnerstag die Unterzeichnung ein Luftverkehrabkommens mit Indien bekannt Die Linie der Pan American World Airwey führt von den Vereinigten Staaten über Mittel europa und den Nahen Osten nach Karasci und Kalkutta, von dort über Burma, Siam Indochina nach USA zurück. Dle zweite Linde der Trans World Airlines, verläuft über Wes. europa, Nordafrika und den Nahen Osten nac Kalkutta und Bombay, um dann über Burms Indochina, China und Japan nach den Ver einigten Staaten zu gehen.(dana-INS) Drohender Kohlenstreik verursacht Bals in New Tork. Eine neue Verkaufswelle über flutete die New Vorker Börse, nachdem in Freitagabend bekannt wurde, daß der Präs. dent des amerikanischen Grubenarbeiterver bandes, John L. Lewis, das Lohnabkomme der Gewerkschaften mit der Regierung nächsten Mittwoch gekündigt hat. Die Schwer industrie, insbesondere Stahl- und Motor. aktien, lagen am schwächsten. Wie von seite der US-Regierung festgestellt wurde, werde die amerikanischen Kohlenlieferungen nach Europa sofort unterbrochen, falls die 400 U Bergarbeiter tatsächlich in Streik treten (dana-INS- Reuther) Sir Walter Layton fordert gleichmäßige Vel. teilung der Zeitungspapierproduktion. Wie 8 Walter Layton, der Vorsitzende des Papierbe wirtschaftungsausschusses der britischen Pruch papier gesellschaften und ehemaliger Herau- geber des„Economist“ in einem Interview e klärte, sollten die Vereinigten Nationen sich bald mit dem Problem der Papierverknappulf in der ganzen Welt befassen. Sir Walter We dabei darauf hin, daß die Generalversammlun der UN sich auch mit der Pressefreiheit un der Versorgung der Presse mit Nachrichten! einer Frage internationalen Interesses besch tigen müsse. Die Vereinigten Staaten und K. nada mit einer Bevölkerung von 150 Million Menschen verbrauchten jetzt 66 Prozent d. gesamten Papiererzeugung gegen 43 Prozent! Jahre 1938. Das seien rund zwei Drittel dd Welterzeugung, so daß nur ein Drittel für dg übrigen Länder mit 2,1 Milliarden Mensch übrigbleibt.„Politisch gesehen, ist das 2 tungspapier eins der wichtigsten Erzeugnis N der Welt“, sagte Layton.„Allgemein ist me der Auffassung, daß dle Völker jetzt Mitglied einer Weltgemeinschaft sind. In einer solche“ Welt ist der freie Austausch von Nachrichteg und Ansichten, oder zumindest einige Kenn tn des Weltgeschehens von lebenswichtiger 5 deutung. Jedoch leidet der größere Teil 00 Menschheſt unter einem empfindlichen Mang der notwendigsten Voraussetzungen dafür, M- kann keine Friedenswelt von Dauer auf U Unwissenheit gründen und keine Weltvürg heranziehen, wenn den Menschen die Möglich keit zur Erweiterung ihrer Kenntnis ver ist.“(ap.) 6.