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Nov.(dana) Die erste Sit- tung des ersten Militärtribunals gegen die 23 angeklagten SS-Aerzte und„Nazi-Wis- senschaftler“ im großen Schwurgerichtssaal in Nürnberg begann am Donnerstag mit der Verlesung der Namen der Angeklagten. Anschließend verlas der amerikanische An- kläger, General Telford Taylor, die An- Klageschrift, die in den drei Punkten: ge- meinsame Verschwörung, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, eine Aufzählung der von den Angeklagten m Konzentrationslagern, Krankenhäusern i und Versuchsanstalten begangenen Verbre- chen und Experimente an Menschen ent- hält. Sämtliche Angeklagten erklärten sich zu den gegen sie vorgebrachten Anklage punkten für nicht schuldig. Das Gericht vertagte sich auf den 9. Dezember. Deutscher Kohlenbeirat Essen, 21. November.(dana) General Erskine von der britischen Militärregierung kündigte vor Bergarbeitern die Schaffung eines deutschen Kohlenbeirates an, in dem auch die Gewerkschaften vertreten sein sollen. Dreilahresplan für die vereinten Zonen General Clay über die Verhandlungen in Washington— Volle Einigung der Delegationen New Tork, 21. Nov.(dana) Innerhalb we- niger Tage wird eine völlige Einigung zwi- schen Großbritannien und den Vereinigten Staaten über die wirtschaftliche Vereinigung der britischen und amerikanischen Besat- zungszone Deutschlands erzielt werden, gab General Lucius D. Glay, der stellvertretende Militärgouverneur für die amerikanische Be- satzungszone Deutschlands und Leiter der amerikanischen Delegation bei der Zwei- zonenkonferenz in Washington, laut INS am Mittwoch bekannt. Autarkie als Ziel General Clay, der sich gegenwärtig zu- sammen mit seinem politischen Berater, Bot- schafter Robert Murphy, und den Leitern der britischen Delegation bei der Zweizonen- konferenz zu Besprechungen in New Vork aufhält, erklärte, wie Reuter meldet, daß die Außenminister Byrnes und Bevin mit den Leitern der amerikanischen und britischen Delegationen einen Dreijahresplan erörtert haben, wonach die amerikanische und briti- sche Besatzungszone Deutschlands nach ihrer Frankreich und die Deutschlandfrage Innenpolitische Hemmungen— Paris, 22. Nov.(ap) Ein Sprecher des französischen Außenministeriums erklärte am Donnerstag, Frankreich würde den Außenministerrat in New Lork auffordern, jede grundlegende Diskussion über Deutsch- land auf die zweite Hälfte des Januar zu verschieben, da Frankreich wahrscheinlich erst dann eine neue Regierung haben werde. Der Stellvertreter des Außenministers in New Vork, Couve de Murville, wurde an- gewiesen, den Rat um die Hinzuziehung der Vertreter Belgiens, Hollands, Luxemburgs, Polens, der Tschechoslowakei und Däne marks zu den Besprechungen über den deutschen Friedensvertrag zu bitten. Standpunkt unverändert Frankreich würde unverändert auf seinen Forderungen nach dem Saargebiet, der Internationalisierung der Ruhr und der Trennung des Rheinlands von Deutschland bestehen. Auf die Frage, ob Frankreich Januar als Verhandlungstermin bereits endgültige Zahlen über die von ihm zu erhebenden Reparationsforderungen an Deutschland festgelegt habe, erklärte der Sprecher, dies sei nicht der Fall. Bisher habe Frankreich erst fünf Fabriken von Deutschland als Reparation erhalten. Von den 1500 bis 2000 Fabriken, die in den west- lichen Besetzungszonen für Reparations- zwecke benannt worden seien, wären tat- sächlich nur 37 unter die Alliierten verteilt worden, wobei Frankreich fünf erhalten habe. Angliederung der Saar sofort Paris, 22. Nov.(dana) Der französische Ministerrat, der am Mittwoch nach einer Meldung von Radio Paris unter dem Vor- sitz von Premierminister Georges Bidault zusammentrat, beschloß einstimmig, die so- fortige Eingliederung des Saargebiets in den Kreislauf der französischen Wirtschaft zu fordern. 5 wirtschaftlichen Vereinigung auf dem Gebiet der Wirtschaft selbstgenügsam gemacht wer- den sollen. In Erwartung der Deutschlandkonferenz Er und sein politischer Berater würden, so erklärte General Clay weiter, nach Ab- schluß der Washingtoner Besprechungen in den Vereinigten Staaten bleiben, um als Be- rater bei den bevorstehenden Besprechungen des Außenministerrates über die deutsche Frage zur Verfügung zu stehen. Mit Vertre- tern Frankreichs und der Sowjetunion habe er seit seiner Ankunft in den USA noch kei- nerlei Fühlung genommen, er habe jedoch davon Kenntnis, daß die Sowjetunlon an ei- ner Erhöhung des Produktionsniveaus der deutschen Industrie interessiert sei. Defizit von 1 Milliarde Dollar Im Hinblick auf die Aussichten der wirt- schaftlichen Vereinigung beider Zonen sagte General Clay nach Reuter weiter, daß der Dreijahresplan ein Defizit in Höhe von einer Milliarde Dollar verursachen werde, das zum größten Teil von Großbritannien zu tragen Sei. Dieses Deflzit würde durch die Kosten der Ernährung verursacht werden, während der Teil des Planes, welcher die Rohstoffe betreffe, einen Gewinn verspreche. Politische Verwaltung weiter getrennt Gegenwärtig würden deutsche Verwal- tungsstellen errichtet, die sich mit Finanz-, Landwirtschafts- und Transportfragen bei- der Zonen zu befassen hätten. Eine Zusam- menlegung der politischen Verwaltung wür- de nicht stattfinden, doch sei eine allge- meine Wiederbelebung der deutschen Wirt- schaft notwendig, die durch ein ausgedehn- tes Import- und Exportprogramm gewähr- leistet werden solle. Die Erschließung von Absatzmärkten für deutsche Waren dürfte in den nächsten Jahren keine Schwierig- keiten bereiten. Produktionsniveau ungenügend Zur Zeit seien die Deutschen weit davon entfernt, fuhr der General fort, das ihnen im Potsdamer Abkommen zugestandene Produktionsniveau zu erreichen. Das gegen- wärtige Produktionsvolumen der deutschen Industrie betrage nur 60 Prozent dieses Standes. Das grundlegende Problem sei das Kohlenprogramm. Weitere Haupthindernisse Bergarbeiterstreik in vollem Gang Gerichts verfahren gegen Lewis— Befürchtungen für die Industrie Washington, 21. Nov.(dana) Die Mitglie- der der amerikanischen Grubenarbeiterge- werkschaft sind nach einer Meldung von führt worden sei, gab am Donnerstagnach- mittag ein Vertreter der Verwaltung für Fest- Brennstoffe bekannt, daß der Streik in BBC am Donnerstagmorgen um 5 Uhr in vollem Gange sei. den Streik getreten. Der Präsident der Gru- benarbeiter-Gewerkschaft, John L. Lewis, hatte bis 5 Uhr morgens der Anordnung des Gerichtshofes, sein Uebereinkommen mi der Regierung einzuhalten und die Arbeit in den noch unter Aufsicht stehenden Berg- werken weitergehen zu lassen, nicht Folge geleistet. Kurz nach der Meldung fünf ame- rikanischer Staaten, daß der Streik der Braunkohlengrubenarbeiter völlig durchge- — ue, Frank furt.(th) Oberbürgermeister Walter Kolb äußerte, daß die Wiederherstellung der Frankfurter Paulskirche, die 1848 die erste Na- tionalversammlung beherbergte, eine Angele- genheit des ganzen deutschen Reiches sei. Es müsse alles getan werden, um die Jahrhundert- teler im Jahre 1948 in würdiger Form begehen zu können. Berlin.(dana) Mütter und Kinder, die während des Krieges aus Berlin evakuiert worden sind, werden nach Angaben von Be- amten der Wohlfahrtsabteilung der amerikani- schen Militärregierung erst im kommenden Frühjahr nach Berlin zurückkehren können. Die Gesamtzahl der noch zu erwartenden Per- sonen beläuft sich auf ungefähr 15 000 Evaku- lerte innerhalb Deutschlands und 5000 Mütter und Kinder im Ausland. Nürnberg.(ap) Nach einem amtlichen Bericht hat der frühere Justizminister der Hitter-Regierung, Otto Georg Thierack, am 26. Oktober im Internierungslager Neumünster Selbstmord begangen. Thierack sollte sich zu- zammen mit vier anderen Richtern und hohen Regierungsanwälten noch vor Weihnachten vor dem amerikanischen Gerichtshof zur Aburtei- lung wegen Kriegsverbrechen in Nürnberg ver- antworten. Wuppertal. Im Wuppertaler Kriegsver- brecherprozeß wurde der deutsche Staats- angehörige Karl Heinrich Schäfer von einem Militärgericht zu 15 Jahren Gefängnis ver- urteilt. Der Angeklagte war für schuldig be- kunden worden, an der Ermordung von drei unbekannten kanadischen Kriegsgefangenen im Marz 1945 in Opladen beteiligt gewesen zu sein. Vlotho i. Westf.(dana) Der Chef der Delegation des Internationalen Roten Kreuzes in der britischen Zone, Dr. Charles Huber (Schweiz), verunglückte am Mittwoch tödlich bei einem Zusammenptoß seines Kraftwagens mit einem Lastwagen auf der Autobahn zwi- schen Exter und Herford. Dr. Huber War seit dem Jahre 1941 Delegierter des Internationalen Roten Kreuzes in Britisch-Indien und Washing- ton und kam im Juni 1946 in die britische Zone. London.(dana-INS) Sämtliche britischen Truppen werden, wie in einem vom Oberkom- mando für Südostasien herausgegebenen Kom- muniqus bekanntgegeben wurde, bis zum 30. November aus allen fremden Gebieten in Süd- ostaslen zurückgezogen sein. Lewis soll sich verantworten Die Regierung wandte sich am Donners- tagabend àn das Bundes-Distriktsgericht in Washington mit dem Ersuchen, gegen John Lewis wegen Mißachtung des Gerichtshofes vorzugehen. John Lewis soll am 25. Novem- ber vor dem Gerichtshof erscheinen, um sich gegen den Vorwurf zu verteidigen, daß er und andere leitende Beamte der Gewerk- schaft sich wegen Mißachtung des von dem Gerichtshof ausgesprochenen Einhaltebe- fehls, der die Kündigung des Arbeitskon- trakts mit der Regierung verbot, strafbar gemacht hätten. Das Gericht bestimmte fer- ner, daß am 27. November die Geschwore- nen- Verhandlung gegen Lewis eröffnet wer- Deutschlandplan der den soll, falls er sich bis dahin nicht von den gegen ihn erhobenen Vorwürfen reini- gen könne. Unmittelbare Auswirkungen Eine große Anzahl der Stahlwerke und sonstigen Fabriken in den Vereinigten Staa- ten werden mit fast sofortiger Wirkung von dem ausgebrochenen Streik betroffen. Die kleineren Fabriken verfügen noch über Kohlenvorräte für etwa 14 Tage, während die größeren Werke noch Kohlen für schät- zungsweise 30 Tage besitzen. Der durch den Streik verursachte Kohlenmangel wird sich voraussichtlich innerhalb einer Woche auf die Automobilindustrie auswirken, die drin- gend Stahl benötigt. Die amerikanischen Automobilfabrikanten und die Fabrikanten von Kühlschränken und Waschmaschinen bereiten sich auf eine Schließung ihrer Be- triebe vor. britischen Regierung Ein System von Ländern— Zentralregierung britischer Vorschlag Düsseldorf, 20. Nov.(dana- ap) Ueber den Deutschlandplan Großbritanniens machte Generalmajor Erskine, der Stellvertreter General Robertsons, grundsätzliche Ausfüh- rungen vor dem Kabinett für Nordrhein- Westfalen. Er betonte, daß die territorialen Grenzen der Länder der britischen Zone eingehend beraten worden seien, damit die Länder nicht zu klein seien und infolgedessen von einer späteren Zentral- regierung nicht»beseitigt werden könnten. Sie müßten groß genug gestaltet werden, damit sie die Verantwortung für ihre Auf- gaben tragen könnten. Das System der Länder in der britischen Zone solle nicht geändert werden. Es sei eine Zentral- reglerung mit weitgehenden Befug- nissen angestrebt. Die Läpder hätten befeits bestimmte Befugnisse erhalten. Unterstützung der Landesregierungen Diese Hinweise seien, wie Generalmajor Erskine erklärte, nötig, weil von deutscher Seite oft gesagt werde, daß Grohbritannien keinen Plan für Deutschland habe. Die Ge- danken für die Bildung einer deutschen Zentralregierung seien vielmehr ausschlieg- lich Großbritannjens Ideen. Sie müssen noch mit den anderen Besatzungsmächten koordiniert werden. Außenminister Bevin habe Großbritanniens Pläne für Deutschland genau umrissen. Der General wies auf die Bildung von zwei Kammern hin. Weiter hob Generalmajor Erskine hervor, daß von der britischen Besatzungsmacht das außer- ste getan werde, die Landesregierungen auf den Gebieten, auf denen sie die gesetz- gebende Gewalt hätten, zu unterstützen. Durch die Z weizonenausschüsse würden bestimmte Aufgabengebiete für die amerikanische und britische Zone gemein- tam geregelt. Dabei erteile die britische Militärregierung nur die allgemeinen Richt- linien. Im übrigen erfolgten die Anord- nungen von Deutschen an Deutsche. Der Zweizonenausschuß in Minden habe bereits einen Fünfjahresplan zur Wieder- belebung der deutschen Wirtschaft aus- gearbeitet. seien die Knappheit an Arbeitskräften, die Verwendung ungelernter Arbeiter in den Kohlengruben und das Fehlen von Wohnun- gen, Verbrauchsgütern und Verkehrsmitteln, die neue Arbeiter in die Bergwerksgebiete ziehen könnten. Raschere politische Säuberung London, 22. November.(dana-INS) Ein Plan zur Beschleunigung der politischen Ueberprüfung von Deutschen und zur Be- endigung der Ungewißheit, unter der viele von ihnen durch ständig drohende Entlas- sung oder Verhaftung leben, wurde am Freitag durch das britische Kontrollamt be- kanntgegeben. Der Plan enthält besondere Bestimmungen über Kriegsverbrecher, Nazis und Militaristen und deren Einstufung. Demokratisches Beamtentum Stuttgart, 22. Nov.(tz) Die amerikanische Militärregierung hat an den Generalsekretär des Länderrates ein Schreiben gerichtet, in dem sie zum Ausdruck bringt, daß die Ver- einigten Staaten streng darauf achten wür- den, daß Personen in amtlicher oder halb- amtlicher Regierungsstelle, sowie in verant- wortlichen Positionen der deutschen Wirt- schaft nach den Grundsätzen des Potsdamer Abkommens über politische und moralische Fähigkeiten verfügen müßten, die die Ent- Wicklung mehr demokratischer Einrichtun- gen in Deutschland fördere. In der US- Zone sei man der Auffassung, daß solches Personal am besten dadurch geschaffen Eng! 5 ngiand und die 1. 1 Nn sclens:? Mannheim n 3 8 a N eee letzter Minute.. Streikfolgen schon bemerkbar Washington, 22. Nov.(dana) Der Streik in den 3300 Braunkohlengruben der Vereinigten Staaten ist jetzt nach einer BBC-Meidung vollständig. Die gesamte amerikanische Wirtschaft ist durch den Streik bereits in Mitleidenschaft gezogen. 4000 Arbeiter der Steinkohlenindustrie sind nach einer Meldung des New Lorker Rundfunks bereits in den Sympathiestreik für die Arbeiter der Braunkohlengruben eingetreten. Man rechnet hier damit. daß infolge Kohlenmangels in kürzester Zeit 25 Millionen Arbeiter beschäftigungslos werden. Fritz Ebert Präsident des Landtages der Mark Brandenburg potsdam, 22. Nov.(dana) Fritz Ebert (SE), der Sohn des ehemaligen Reichs- präsidenten, wurde am Freitag zum Präsidenten des neuen Landtages der Provinz Mark Brandenburg gewählt. Dem Landtag gehören auch Wilhelm Pieck und Ernst Lemmer an. Paris—London in 41 Minuten London, 22. Nov.(dana- Reuter). „Lancastrian 9“, das erste Passagierſlus- zeug mit Düsenantrieb, legte am Freitag die Strecke Paris London in 41 Minuten zurück, und brach damit Uen in der letz- ten Woche aufgestellten eigenen Rekord von 50 Minuten. An Bord des Flugzeuges befand sich die volle Anzahl der zugelas- senen Passagiere. werden könne, daß man die deutsche De- mokratie aktiv unterstütze und den deutschen Verwaltungsstellen ein Höchstmaß an Verantwortlichkeit über- trage. An alle deutschen Regierungsstellen werde die Anforderung gestellt, die Be- stimmungen des Gesetzes zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus in vollem Umfange einzuhalten. Vollmacht für deutsche Polizei Frankfurt, 21. Nov.(ap) Die amerikani- sche Militärpolizei hat offizielle Anweisung erhalten, die Verhaftung deutscher Zivili- sten und die Durchführung von Haus- suchungen bei deutschen Zivilisten der deutschen Polizei zu überlassen. Wenn es sich um Deutsche handele, sollen amerika- nische Soldaten nur dann Verhaftungs- oder Haussuchungen vornehmen, wenn dureh das Warten auf deutsche Beamte offensichtlich wertvolles Beweismaterial verloren ginge. Dardanellenfrage Aenderung des Montreux-Abkommens im Sinne der UN- Charta London, 21. Nov.(dana-Reuter) Der Wortlaut zweier britischer Noten an die Sowjetunion über die Dardanellenfrage, die auf die zwei sowjetischen Noten an die Türkei über die Revision des Vertrages von Montreux folgten, wurde hier am Donners- tagabend veröffentlicht. Montreux revisionsbedürftig Die erste Note, die am 21. August 1946 von Außenminister Bevin dem sowjetischen Geschäftsträger in London übersandt wurde, verweist auf eine britische Note vom 23. November 1945, in der die britische Regie- rung erklärt hatte, daß eine Revision des Vertrags von Montreux wünschenswert sei und daß sie bereit sei, an einer Konferenz über diese Frage teilzunehmen., wenn die sowjetische oder Gie türkische Regierung die Einberufung einer solchen Konferenz verlangten. Der Status der Meerengen Die britische Regierung, so heißt es in der Note weiter, habe die Vorschläge der Sowjetunion für einen neuen Status in Be- zug auf die Meerengen eingehend erwogen. In den drei ersten sowjetischen Vor- schlägen seien die Vereinten Nationen un- erwähnt geblieben. Die britische Regierung betone, daß bei irgendeiner Abänderung des Vertrages von ontreux der neue Status den Grundsätzen der Vereinten Nationen entsprechen müsse. Was den vierten Vor- schlag betreffe, müsse sie darauf hinweisen, daß es seit langem international anerkannt sei, daß der Status der Meerengen auch eine Angelegenheit anderer Staaten als der Schwarzmeermächte sei. Die britische Re- gierung könne nicht mit der Ansicht der Sowjetunion übereinstimmen, daß der zu- künftige Status der Meerengen nur eine An- gelegenheit der Schwarzmeermächte und der Türkei allein sei. Was den fünften Punkt der Vorschläge betreffe, nämlich, eine gemeinsame Verteidigung der Darda- nellen durch die Sowjetunion und die Tür- kei, so betrachte es Großbritannien als rich- tig, wenn die Türkei als interessierte Ter- ritorialmacht fortfahre, die Verantwort- lichkeit für die Verteidigung und Kontrolle der Straßen zu tragen. Phase direkter Besprechungen beendet Die zweite britische Note, die am 9. Ok- tober vom britischen Botschafter in Mos- kau der sowjetischen Regierung überreicht worden war, nimmt Bezug auf die sowie- tische Note an die Türkei vom 24. Septem- ber.„Das Potsdamer Abkommen legte fest,“ so heißt es in der Note,„daß als nächster Schritt diese Frage Gegenstand direkter Verhandlungen zwischen jeder der drei Re- gierungen von Großbritannien, der USA und der Sowjetunion mit der Türkei sein solte. Es ist jedoch der Standpunkt meiner Regie- rung, daß dieser„nächste Schritt“ durch den Austausch der Ansichten dieser Regie- rungen, welche jetzt stattgefunden hat, voll- zogen wurde. Neue Regierung im Irak Bagdad, 21. Nov.(dana-Reuter) Der Re- gent des Irak hat den Präsidenten des Senats, Nuri es Said, mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt. Nuri es Said hat bereits eine neue Ministerliste auf- gestellt. Er übernimmt in dem neuen Kabinett selbst die Posten des Premier- ministers und Innenministers. Dimitroff Bulgariens Premier Sofia, 22. Nov.(dana-Reuter) Der Vor- sitzende der bulgarischen Nationalversamm- lung, Vasil Kòloroff, beauftragte am Don- nerstagabend den Leiter der bulgarischen Kommunisten, Georgi Dimitroff, mit der Bildung einer neuen Regierung. Das rumänische Wahlergebnis Bukarest, 22. Nov.(dana) Nach einem von AFP aus der rumänischen Hauptstadt gemeldeten Wahlergebnis aus 22 Wahl- kreisen erhielten von insgesamt 136 ge- wählten Kandidaten der„Block der demo- kratischen Parteien“(Regierungsblock) 113, die Nationale Bauernpartei 9 und die Ma- gyarische Volksunion 12 Sitze. Kandidaten der Nationalliberalen und der Unabhän- gigen Sozialdemokraten wurden nicht ge- wählt. Amerikanische Rückwirkungen McNarney zur Ernährung— 4000 Strafgefangene begnadigt— Probe der politischen Säuberung Berlin, 21. Nov.(dana)„Ob die gegen- wärtige Tagesration von 1550 Kalorien den Winter hindurch aufrechterhalten werden kann, ist zu dieser Zeit schwer zu sagen“, erklärte am Donnerstag General Josef T. MeNarney auf einer regelmäßigen Ber- liner Pressekonferenz. Die Aufrechterhal- tung der Ration hänge von zwei Fak- toren ab: von dem Umfang der Nah- rungsmittelerfassung bei den deut- schen Bauern und der Lebensmittel- ein fuhr aus den Vereinigten Staaten. „Um die Nahrungsmittelration aufrecht zu erhalten, müssen wir allmonatlich 100 000 Tonnen Lebensmittel aus den Vereinigten Staaten einführen. Im vergangenen Mo- nat wurden 50 000 To. importiert. Natür- lich“, fügte General MeNarney hinzu,„werde die Dauer und der Umfang des Gruben- arbeiterstreiks in Amerika eine bedeutende Rolle in dem Nahrungs- mittel- Exportprogramm für Deutschland spielen und auf die Festsetzung der Tages- ration mit einwirken. Verwendung deutscher Arbeiter im Ausland „Der Standpunkt der Vereinigten Staa- ten war und wird immer sein, daß die Be- schäftigung deutscher Arbeiter im A and nur auf freiwilliger Grund age erfolgen soll,“ erklärte General MeNarney im Zusammenhang mit den Beratungen des Alliierten Kontrollrates über den Abtrans- port deutscher Arbeiter ins Ausland. Der Alliierte Kontrollrat hätte in dieser Frage keine Uebereinstimmung erzielen können. Weihnachtsbegnadigung für 4000 Straf- gefangene „Im Einklang mit dem traditionellen amerikanischen Brauch habe ich bestimmt, für etwa 4000 Strafgefangene aus der ameri- kanischen Zone, dem amerikanischen Sektor von Berlin und der Bremer Enklave Strafmilerungen zu gewähren,“ erklärte General MeNarney weiter. Die Zahl der Strafgefangenen in der ame- rikanischen Zone beträgt augenblicklich etwa 27 000. Demnach werden durch die Weihnachtsbegnadigungen 15 Prozent aller Strafgefangenen freigelassen werden. Volle Verantwortung für politische Säuberung Zur politischen Säuberung in der US-Zone erklärte General MeNarney, es seien keine Schritte zur Ueber- nahme der Entnazifizierung durch die ame- rikanische Militärregierung beabsichtigt, bevor die 6Otägige Probezeit, die General Clay den deutschen Behörden ge- stellt habe, abgelaufen sei. General MeNarney gab bekannt, daß ein neues, vereinfachtes System der Bericht- erstattung eingeführt worden sei, durch das die Militärregierung ein schnelleres und ge- naueres Bild von der Entnazifizierung ge- winnen könne. General MeNarney be- tonte, die Militärregierung mache der deutschen Verwaltung keinerlei Vor- Vorschriften. Diese trage noch die volle Ver- antwortung für die Entnazifizierung. In Be- antwortung einer Frage, die sich auf eine Erklärung des württembergisch- badischen Ministerpräsidenten Dr. Reinhold Maier be- zog, der gesagt hatte:„Die Amerikaner wollen auf diese Weise entnaziflzieren, wir wollen es auf die andere“, erklärte General MeNarney:„Was General Cley in seiner Rede vor dem Länderrat in Stuttgart zum Ausdruck gebracht hat, ist die Einstellung der amerikanischen Militärregierung und wird es auch weiter bleiben.“ 4 . a 1 Samstag, 23. November 1946 Samstag. 23. November 1946 Veröffentlicht unter Milltär-Regierungs-Lizenz US WB 108. Fritz von Schilling und Dr. Karl Acker mann. 25 Postscheckkonten: Karlsruhe 80 016, Ludwigshafen a. Rh 28 743 halt: E. heim, R l, 4/6. Telefon 44 181/83 Verantwortlich für den gesamten In- Redaktion, Verlag und Druckerei, Mann- 2. Z. llt Anzeigenpreisliste Nr. 2. Monatlicher Bezugspreis: RM 2,40 einschlieslich Trägerlohn. Unsere politische Wochenschau In der Geschichte Deutschlands gibt es kaum eine Zeit, in der Anlaß be- standen hätte, einem bevorstehenden Winter mit so großer Besorgnis entgegenzu- sehen, wie dies heute der Fall ist. Das Uebergewicht politischer Erwägungen über die Erkenntnisse der wirtschaftlichen Vernunft hat trotz allen ursprünglichen Be- schlüssen und trotz den fortgeèsetzten Bemühungen der amerikanischen Regierung die einheitliche Bewirtschaftung Deutschlands verhindert. Die Ohnmacht die eige- nen Hilfsquellen auszunutzen ist dadurch bis zur Agonie gesteigert worden. Die deutsche Ernährungswirtschaft ist heute nicht allein abhängig von dem Verant- Wortungsgefühl und der schon bisher bewiesenen Hilfsbereitschaft der westlichen Siegermächte, sondern zugleich von den wirtschaftlichen Verhältnissen in den Sie- gerstaaten selbst. Zusätzlich zu den bestehenden Ernährungs- und Brennstoffschwie- rigkeiten ist zu befürchten, daß der in den Vereinigten Staaten am Donnerstag aus- gebrochene Streik der Bergarbeiter auch für uns nicht ohne weittragende Folgen bleiben wird. Der Bergarbeiterstreik in Amerika. Als sich im Frühjahr dieses Jahres erwies, daß eine Einigung zwischen den Forderungen des Leiters der amerikanischen Berg- arbeitergewerkschaft, John L. Lewis, und den Grubenbesitzern nicht möglich war, übernahm die Regierung der Vereinigten Staaten nach sechswöchiger Streikdauer am 21. Mal die Gruben in eigene Regie. Seitdem arbeiteten die Bergarbeiter unter einem Kontrakt, der zwischen dem Innenminister Julius A. Krug und Mr. Lewis unterzeichnet worden war. In diesem Kontrakt war ein Teil der Forderungen der Bergarbeiter, so vor allem eine Umlage von 5 Cent je Tonne zur Einrichtung eines Wohlfahrts- und Altersfonds und eine Erhöhung der bezahlten Urlaubstage neben einer allgemeinen Lohnerhöhung bewilligt worden. Die seitdem auf Veranlassung und zum Teil unter Mitwirkung der Regierung geführten Verhandlungen zwischen den Grubenbesitzern und John L. Lewis führten zu keinem Ergebnis, da die Gruben- besitzer der Südstaaten sich im Gegensatz zu denen der Nordstaaten weigerten, in den Reglerungskontrakt unter gleichen Bedingungen einzutreten. Während nun die Regierung, unterstützt durch ein Gutachten des Generalstaatsanwaltes der Ver- einigten Staaten, der Auffassung ist, daß eine Kündigung des bestehenden Kontraktes solange nicht möglich ist, wie die Regierung die Gruben in eigener Regie verwaltet. hat John L. Lewis neue Forderungen erhoben und den Kontrakt gekündigt. Seine Forderung ist unter anderem, daß die jetzige 54-Stundenwoche ohne Lohnverringe- rung auf 40 Stunden herabgesetzt werden soll. Dle Bergarbeiter haben, seiner An- weisung entsprechend, wenn auch ohne große Begeisterung, am Donnerstagmorgen um 5 Uhr die Arbeit niedergelegt. Da ein Streik illegal wäre, stellt sich Lewis auf den Standpunkt, dag durch seine Kündigung der Arbeitskontrakt aufgelöst ist, und die Arbeiter deshalb berechtigt sind, die Arbeit niederzulegen. Damit sind rund 400 000 Kohlenarbeiter im Ausstand, was einen Ausfall von zwei Millionen Tonnen Kohle je Tag entspricht. Abgesehen von den schweren Rückwirkungen, die dieser Ausfall für die amerikanische Industrie und Wirtschaft verursacht, sind damit Zu- gleich auf unbestimmte Zeit sämtliche Exportpläne lahmgelegt. Dies trifft vor allem die europäischen Länder, die, wie Frankreich und Italien, unter einem Kohlenmangel leiden, der nicht viel geringer als der unsrige ist. Es besteht unter diesen Umstän- den wenig Hoffnung, daß der von England befürwortete Plan eines sechsmonatigen Kohlenmoratoriums für Deutschland in die Tat umgesetzt wird. Das Mandat Südwestafrika. Der Ministerpräsident der Südafrikanischen Union, Feldmarschall Jan Smuts, hat bei den Vereinten Nationen den Antrag gestellt, das bisherige Mandat Südwestafrika aufzuheben und dieses Gebiet, wie Smuts erklärt, dem Wunsch seiner Bewohner entsprechend, in die Südafrikanische Union einzu- gliedern. Der Antrag hat fast allgemeinen Widerspruch gefunden und ist nur durch den englischen Delegierten unterstützt worden. Innerhalb der ablehnenden Aeuße- rungen ist jedoch ein Grundsatz überhaupt nicht erwähnt worden, der unserer An- sicht nach nicht außer Acht gelassen werden kann. Bekanntlich war Südafrika eine ehemalige deutsche Kolonie, die nach dem Kriege von 1914/18 unter das Mandat der Südafrikanischen Union gestellt wurde. Immerhin handelte es sich also und handelt sich theoretisch auch heute noch um deutschen Besitz, dessen treuhände- rische Verwaltung einem anderen Staat übertragen worden war, weil und solange Deutschland als ungeeignet zur Verwaltung von Kolonialgebieten betrachtet wurde. Eine Annexion läßt daher die Frage auftauchen, ob und wieweit eine Anrechnung des Wertes dieser Gebiete auf die Reparationsforderungen rechtlich begründet wäre. Einigung in Indonesien. Ein erfreulicher Fortschritt in der sonst nicht sehr rosigen Entwieklung der Welt zu friedlichen Verhältnissen ist in den Verhandlungen zwischen der holländischen Regierung und der Indonesischen Freiheitsbewegung unter Leitung von Dr. Soekarno erzielt worden. Im Verband des holländischen Königreiches wird eine Indonesische Union konstitulert werden, die das Gebiet von Java und Madura, Borneo und die Sunda-Inseln mit Bali umfassen wird. Abgesehen davon, daß der wirtschaftlich und politisch gleich schädliche Spannungszustand, der vor allem in Java unter teilweisen schweren Kämpfen seit der Kapitulation der Japaner herrschte, damit beendet ist, besteht auch alle Hoffnung, daß, wie der holländische Gquverneur, Hubertus von Mock, erklätte, die neue Form der Zu- sammenarbeit zwischen den Niederlanden und seinem ehemaligen Kolonialgebiet in Insulinde einen großen, für beide Teile gleich fruchtbaren wirtschaftlichen Auf- schwung ermöglichen wird. Ausgleich in Siam. Der latente Kriegszustand zwischen Siam und Frankreich ist dureh einen am vergangenen Sonntag in Washington unterzeichneten Vertrag endlich ebenfalls beendet worden. Ursächlich geht dieser Konflikt auf die Zeit der kolonialen Expansion Frankreichs in Indochina(1890-1907) zurück. Damals hatte Siam die drei Cambodscha- Provinzen an Frankreich abgetreten, die unter japa- nischem Druck im Mai 1941 von der Vichy-Regierung dem damaligen Thailand zurückgegeben wurden, Siam hat nun auf die noch von ihm besetzten Grenzstreifen dieser Provinzen verzichtet und seine Truppen zurückgezogen. Eine Kommission aus zwei Franzosen, zwei Siamesen und drei Neutralen wird in den nächsten Wochen die endgültige Grenzlinie zwischen Siam und Cambodscha festlegen Damit steigt die Aussicht, daß es Frankreich im Rahmen der neugeschaffenen Französischen Union gelingen wird, die immer noch politisch unruhigen Verhältnisse zwischen den ehemaligen Provinzen und jetzigen halb selbständigen Ländern Indochinas, wie Viet-Nam, nam und Cochin-China in ähnlicher Weise zu ordnen, wie dies den Holländern in Indonesien gelungen ist. v. S. Ein harter steiniger Weg Arbeitsminister Kohl über Lohn-, Preis- und Ernährungsfragen Mannheim, 22. Nov.(Og)„Die Lage, in der wir uns befinden, ist katastrophal und keine Schönfärberei wird uns helfen, aus dieser Lage her auszukommen“, erklärte der Arbeitsminister Kohl auf einer Wahlkund- gebung der Kpb in Mannheim- Waldhof. Die angekündigte Kürzung des Stromver- brauchs um 30 Prozent(Basis vom Ferien- monat August) müsse sich besonders ver- hängnisvoll auswirken, weil dadurch unsere Produktion noch mehr geschwächt werde. Da der deutsche Ackerboden infolge des Fehlens von Düngemitteln nur noch geringe Ernten hervorbringe, sei zur Sicherung un- serer Enährung eine erhöhte Einfuhr von Lebensmitteln notwendig. Um jedoch Le- bensmittel einführen und bezahlen zu kön- nen, sei erhöhte Ausfuhr von Industrie- produkten notwendig. Wenn also durch die Kürzung des Stromverbrauchs ein weiteres Absinken unserer Produktion verursacht werde, so müsse in absehbarer Zeit mit einer Senkung der derzeitigen Kalorienzahl gerechnet werden. Weiter rücke, so fuhr der Minister fort, die angekündigte Stromkürzung dle Lohn- krage in den Vordergrund. Ermittlungen, die das Arbeitsministerium zur Feststel- lung der Lebenshaltungskosten vornahm, stellten ein Anwachsen der Preise um un- gefähr 5 bis 10 Prozent fest. Unter Be- rücksichtigung dieser Tatsachen sei es schon jetzt sehr schwer, den verfügten Lohnstop aufrechtzuerhalten. Die Kürzung des Stromverbrauchs jedoch bedinge eine Sen- kung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 23 bis 30 Stunden, wodurch das Einkommen und mithin die Kaufkraft der werktätigen Bevölkerung noch mehr geschwächt werde. Es drohe die Gefahr, daß der arbeitende Mensch sein Existenzminimum verliere. Deshalb seien Staatszuschüsse zur Ausglei- chung eines eventuellen Lobnausfalles vor- zusehen, denn es sei nicht möglich, Ruhe und Ordnung zu halten, wenn dem Men- schen das Existenzminimum nicht gesichert sei. Eine Aufhebung des Lohnstops erweise sich als sehr notwendig. Zur Entnazifizierung erklärte der Minister: „Uns geht es nicht darum, den kleinen Nazi zu bestrafen, aber verkehrt wäre es, ihm nun alle Freiheiten zu gestatten; auch wenn er entnaziflziert ist. Er wird zeigen müssen, daß er aus der Vergangenheit gelernt hat.“ Den politischen Aktivisten aber müsse das Ge- setz mit seiner ganzen Härte treffen und sein gesamter Besitz müsse dem Staat ver- fallen. Ohne politische Säuberung sei ein deutscher Neuaufbau einfach nicht möglich. Es sei nicht angängig, daß Aktivisten heute noch in ihren geräumigen Wohnun- gen sitzen, während Antifaschisten in Rui- nen hausen. Zur Behebung solcher Miß stände sei ein neues Wohnungsgesetz drin- gend erforderlich. Zur Währungͤeform vertrat der Mi- nister die Ansicht, daß ohne die Herstellung der wirtschaftlichen Einheit Deutschlaßas kein erfolgreicher Vorstoß zur Durchfüh- rung einer Währungsreform unternommen werden könne. Er zeigte in klaren Worten die wmelen Schwierigkeiten auf, die sich auf den harten, steinigen Weg, der zur De- mokratie führt, auftürmen und warnte vor trügerischen IIlusionen. Die KPD were alles tun, um diese Schwierigkeiten im In- teresse des arbeitenden Volkes zu meistern. Deutsche bei Pressekonferenzen Berlin, 21. Nov.(dana) General Joseph T. MeNarney erklärte auf einer Pressekon- ferenz, daß sein Stellvertreter General Lu- cius D. Clay noch vor dem 1. Dezember nach Deutschland zurückkehren werde. Gleichzeitig teilte General MeNarney mit, daß er und General Clay sich entschlossen hätten, wichtige Pressekonferenzen der Mi- litärregierung in fortschreitendem Maße der deutschen Presse zugänglich zu machen. General Clay werde die erste Pressekonfe- renz abhalten, an der deutsche Pressever- treter zusammen mit den alliierten Jour- nalisten teilnehmen dürften. General Me Narney werde die deutsche Presse zu seiner nächsten Pressekonferenz zulassen. Stuttgart— Mannheim 7:3 Stuttgart, 21. Nov.(dana) Die Zahl der Stimmberechtigten in Württemberg-Baden zu den Wahlen am kommenden Sonntag ist im Vergleich zu den letzten Wahlen um etwa 80 000 Stimmen angestiegen. Der Prozentsatz der aus politischen Gründen von der Wahl ausgeschlossenen Personen hat sich von 5,4 auf 5,5 Prozent erhöht. Stuttgart ist mit 7,2 Prozent die Stadt, die den höchsten Prozentsatz der aus politi- schen Gründen Ausgeschlossenen aufweist, Mannheim hat mit 2,9 Prozent den nied- rigsten Satz. In den Städten liegt die Zahl der Wahlberechtigten im Vergleich zur Be- völkerungsziffer erheblich höher als in den Landbezirken. Paneuropa-Kongreß im April New Fork, 21. Nov.(dana-INS) Graf Richard Coudenhove- Kalerghi erklärte bei seiner Ankunft mit der„Ile de France“ im Hafen von New Lork, er sei nach Ame rika gekommen, um Besprechungen mit Delegierten der UN zur Unterstützung des Plans für die Bildung der Vereinigten Staa- ten von Europa zu führen. Die Züricher Churchill-Rede habe größte Aufmerksam- keit in Europa gefunden. Er hoffe, daß andere europäische Staatsmänner dem Bei- sbdiel Churchills folgen würden, um die all- europäische Bewegung zu unterstützen. Kalerghi beabsichtigt, im nächsten Frühjahr nach Europa zurückzukehren, um Vorbe- reitungen für den ersten alleuropäischen Kongreß zu treffen, den er zum 19. April 1947 nach Zürich einberufen hat. Ueberfdil auf UN- Delegierten New Tork, 21. Nov.(dana-INS) Gre- gory Stadnik, ein ukrainischer Delegierter bei den Vereinten Nationen, wurde am Don- nerstag, wie die New Lorker Polizei be- kannt gab, durch Schüsse zweier Banditen in der rechten Hüfte verwundet, als er in einem Lebensmittelgeschäft in Manhattan Einkäufe tätigen wollte. Dimitri Manuilsky, der Leiter der ukrainischen Delegation bei der UN, behauptete, bei dem Anschlag han- dele es sieh um ein„politisches Verbrechen“. Demgegenüber erklärte ein hoher Beamter der New Vorker Polizei am Donnerstag:„Es hat sich um nichts Politisches gehandelt. Es war ein reiner Gangsterüberfall.“ Notlandung in den Hochalpen Paris, 21. Nov.(dana-Reuter) Ein ame rikanisches Passagierflugzeug, das sich auf dem Flug von München nach Marseille be- fand, mußte am Dienstag in den französi- schen Alpen in der Nähe des Montblanc in einer Höhe von 3400 Meter notlanden. Von den 13 Passagieren, unter denen sich drei amerikanische Generale befanden, wurden nach einem Funkbericht des Flugzeuges elf verletzt, davon acht schwer. Im Laufe des Donnerstag wurde die notgelandete Ma- schine von einem amerikanischen Armee- flugzeug entdeckt. FHilfsexpeditionen, die daraufhin sofort ausgesandt wurden, sind nach den letzten Berichten noch etwa 15 Kilometer von dem von der Maschine an- gegebenen Ort entfernt. Nach Meldungen aus Mailend konnten für die Verunglück- ten bereits Lebensmittel und Medikamente abgeworfen werden. Ostflüchtlinge für Frankreich Paris, 21. Nov.(dana-INS) Die Daily Mail!“ veröffentlichte am Mittwoch einen Brief aus Frankreich, in dem auf den Man- gel an Landarbeitern, Hausangestellten und ungelernten Fabrikarbeitern in Frankreich hingewiesen und der Vorschlag gemacht Wird, Deutsche, die aus den Ostgebieten ausgewiesen wurden und in den Westzonen kein Unterkommen finden können, in Frank- reich unterzubringen. Der Most gärt in den Kellen Die guten Lagen des Rheingauer Weinez werden stets zuletzt gelésen. Der Winzer lägzt die Trauben hängen, solange es mög. lich ist. Aber dann ist die Zeit um, eine Weitere Reife ist nicht mehr möglich, dann beginnt in all den weitberühmten Weinorten des Rheingaues, in Johannisberg und Gel- senheim, in Hattenheim, Hochheim, Winkel und Rüdesheim die Weinlese der rhein gauischen Spitzenlagen. Nun geht es schnell denn bevor ein Witterungsumschlag kom- men kann, will man das köstliche Naß in den Fässern haben. Zum erstenmal haben in die · sem Jahr auch zahlreiche Ostflüchtlinge mitgeholfen. Die Weinstöcke haben zum größten Teil das herbstlich bunte Weinlaub schon abgeworfen, so daß die Weintrauben, des schützenden Laubes entkleidet, nun offen und prall in der späten Herbstsonne glänzen und ohne Schwierigkeiten geerntet werden können. Aus den Höfen der Winzer rumpeln übers holperige Pflaster die Wein- bergskarren mit den großen Bütten, die in den Fahrwegen, die die Weinberge durch- ziehen, abgestellt werden. Die Rheingauer Trauben sind in diesem Jahre gut geraten saftig und gesund und 80 süß, daß manche Traube im Mund der Leserinnen ver- schwand. In früheren Jahren war den Wein. leserinnen das Traubenessen während der Lese verboten. Deshalb mußten sie im Wein- berg singen— weil man eben mit vollem Munde nicht singen kann. In diesem Jahre war das Singen nicht befohlen— das Trau- benessen aber erlaubt. Der Behang war trotz des schlechten Blütewetters im Mai durch · aus zufriedenstellend, so daß man mit einem Suten halben, stellenweise sogar mit einem dreiviertel Herbst rechnen kann. Qualitatiy wird er zwar den 1945iger nicht erreichen, aber immerhin sind Mostgewichte über hundert Grad Oexle erzielt worden, so daß auch die Qualität des 1946iger recht beacht- lich wird. Seit vielen Jahren ist eine in jeder Beziehung so gute Durchschnittsernte nicht mehr erzielt worden. Immerhin haben die staatlichen Weingüter in Hattenheim so- go eine Auslese machen können, und wenn der Ertrag dabei auch nicht übermäßig groß War, so wird sich diese Spitze des 1946igers doch ebenbürtig mit den besten Jahren messen können. Die Auslese geht so von- statten, daß die Leserin aus der Traube die Beeren herauspflückt, die von der Edelfäule befallen sind. Diese„Trockenbeeren“ wer⸗ den in ein besonderes Gefäß gesammelt und werden gesondert behandelt. Während dle normale Gärung höchstens sechs Wochen dauert, muß man bei einer Auslese mit einer Gärung von 1½ bis 2 Jahren rechnen. 5 Ein nicht ungefährlicher kurzer Besuch im Gärkeller—. die entweichende Kohlen- säure gestattet jetzt keinen längeren Aul- enthalt im Gärkeller mehr zeigte uns den Diesjährigen mitten in seiner stürmischen Gärung. Das schäumte und gluckerte aus jedem Faß, das lief über ins irdene Gärge⸗ i, selbst das alte Fagholz erhitzte sich bei 50 stürmischer Gärung. Der diesjährige Wein gärt schnell, wie uns der Keller- meister belehrte. Nach 6—8 Tagen war die stürmische Gärung beendet— dann war aus dem süßen Most der Federweige geworden, der schon stark nach Wein und Säure schmeckt. Nun beginnt die geneimnis- voll, Verwandlung in Wein. Das Faß Wird numeriert und sein Inhalt genau registriert. Diese sorgfältige Buchführung ist unbedingt notwendig, denn jedes Faß gerät anders, auch wenn die Trauben aus dem gleichen Weinberg stammen. Das ist das tiefste und schönste Geheimnis des Weines er ist keine Ware, die man vorher bestimmen kenn, sondern etwas Lebendiges, ein Stück Natur, das einem ständigen Wachstum und einer unablässigen Veränderung unterwor⸗ fen ist, im Faß und auch noch in der Flasche. Selbst wenn der Wein nach einem oder zwei Jahren„fertig“ ist, wie der Win. 2 sagt, und abgefüllt werden kann, macht er einen neuen Verwandlunsprozeß in der Flasche durch und selbst wenn er in der Flasche„firn“ zu werden beginnt, gibt es immer noch weitere Entwicklungsstufen zur Edelfirne. Das alles ist jetzt schon in Im, da er in den Fässern seine erste stürmische Gärung besteht— der sachkundige Keller- meister aber verrät uns, daß alle Anzeichen darauf schließen lassen, daß wir mit einem guten 1946iger rechnen dürfen. A. M. Kadenzen 7 Von Hans Leip. Lange schon hatte ich keine Verse mehr geschrieben, lange war es her, daß wir die kleinen Lieder gesungen, die damals Aus- druck waren der schwermütigen und aus- gelassenen Besonderheiten meines Daseins. Die Anspannung der fortschreitenden Jahre War der Entstehung von Gedichten nicht hold gewesen. Nun aber, zwischen den be- gnadeten stilleren Ufern des Bodensees löste sich allmählich die Unruhe, und das groß und viel Gewollte trat zurück. Eine lau- schende Besinnlichkeit, die geduldig gewar- tet hatte, fand Raum und vernahm ver- wundert die alten Quellen in der Tiefe, das frühe Gesäusel und brandende Rauschen dler Verse, und fand es geläutert gesam- melt und führte es sachte hin in ein gebän- digtes Gefälle, damit es Kraft habe, dem inneren Gut die gereifte Gewalt zu geben. Zu seiner Prägung genügte keine der hergebrachten Arten, und so schuf es sich, ohne einer langen Ueberlegung zu bedürfen, einen neuen Schnitt und Stempel, und ich nannte es dem gebändigten Gefälle züliebe Kadenz. Kadenz auch in Verneigung vor der Musik, deren Abglanz allem Verse zuge- leuchtet ist in urtümlicher Verbundenheit. Die Kadenz ist eine Gedichtform, wie auch das Sonett eine ist, wie das Sonett sich vorzüglich eignet, abgeklärte Gedanken, Stimmungen und Bilder breit und feierlich auf eherner Tafel zu vereinigen, so erwies slch mir die Kadenz günstig für schwer kaßliche schwebende Empfindungen und Ge- sichte. Denn ihre Form ist biegsam wie eine Pappel im Wind und, wie eine Kadenz der Musik, schmiegbar und innerhalb des Ge- satzes freizügig und ungebunden und den- noch folgerichtig und genau dem Fortgang oder Abschluß der darüber waltenden Ein- gebung einzupassen. g Schon äußerlich gleicht sie anderen Ge- dichten nicht und sieht aus wie ein Fit- tich, wie das Gewand eines Tanzenden, wie der Kamm einer Brandung oder wie eine auswehende Flagge, die den Sturm bestan- den hat. Ihr neun Reimpaare vermögen sich innerhalb der achzehn Zeilen zwanglos zu trennen und zu verstreuen, und die Länge der Zeilen ergibt sich, zugleich mit dem Sinn, aus dem Reim, für das sich das Reimgeschwister irgendwo in dem Gefüge als Zeilenendwort anfindet. Ein Gefüge aber in der Aufteilung von nacheinander fünf, vier, vier und wiederum fünf Zeilen schien al- lem Anspruch auf eine schlichte oder reiche Gestaltung freundlich entgegenzu- kommen. Und wenn auch ein Zusammen- Dang mit den Stufen und Auflösungen der Musik dabei künstlich gesucht wurde, s ist es doch beglückend genug, daß er sich von selber ergab. 5 Hier das Beispiel einer„Kadenz“: Heimat Nichts Schöneres wüßte der Fremde zu loben 8 5 als seine Heimat, wo immer sie sein mag; nur dort ist sein Tag 5 unendlich gestillt. Als ich den See lieb gewann, droben zwischen Rebhügeln und Gebirg. immer doch blieb mir das Bild der herberen Küste. Wie schwangen da heimlich die grauen Stromfluten und Sände über die Rampe der Fremde mir: meerwärts und hafenwärts tanzte der Zonenduft. Und das Haus ragte hoch im windweiten Bezirk über den Fähren der Welt, hinaus gen Süden schauend., wie Lotsen schauen, und, eine brennende Heimkehrlampe, kam fernher mein Herz. Aus den hier aufgezeichneten Bemer- kungen wird niemand, falls er guten Wil lens ist, irgendwelche Anmaßung hervor- spüren. Es dürfte immer das Recht, ja, die Pflicht des Schaffenden bleiben, dort, wo er klar sieht, mit einer persönlichen Aeuße- rung über das Handwerkliche seiner Arbeit nicht zurückzuhalten, dem allgemeinen Ver- ständnis zuliebe. Konzert für die Jugend Im Rokokotheater Schwetzingen Wie der Theaterofflzſer Mr. Pastene aus Heidelberg ip seiner einleitenen An- sprache hervorhob, sollte das Konzert mehr- fachen Zwecken dienen, vor allem der deut- schen Jugend Werke von Komponisten vor- führen, die ihi während des vergangenen Regimes vorenthalten wurden. Für die ame- rikanische Jugend war der geschichtliche Rückblick auf die Vergangenheit des ehrwür- digen Theaters wertvoll. Unter der mit sparsamen Gesten arbeiten- den Stabführung von Hermann Hilden- brandt(Stuttgart) an der Spitze des aus- gezeichnet musizierenden Städtischen Orche- sters Heidelbere, der auch die aufgeführten Werke mit bündigen knappen Erläuterungen einleitete, erklangen zunächst die Ouver- türe, das bekannte Notturno und das reiz- volle Scherzo aus der Musik zum„Sommer- nachtstraum“ von Mendelssohn- Bartholdy. Eine sehr glückliche Wahl war die Streicher- serenade von Tschaikowsky(seit 1941 uner- wünscht). Hier lernte die Jugend die un- erschöpfliche melodische Begabung des rus- sischen Tonsetzers sowie seine Beherrschung des orchestralen Apparates kennen. An- schließend gab es zur allerersten Füh- lungnahme mit dem vielfältigen Schaffen von Gustav Mahler, dem die Wiener Staatsoper ihre höchste Glanzzeit verdankte, wie Kpm. Hildebrandt sehr richtig bemerkte, das ver- hältnismäßig geschlossene, melodiéöse und un- problematische Adagletto aus seiner 5. Sym- phonie nur für Streichorchester und Harfe(ö). Den Abschluß bildete eine kleine Suite von Debussy, ebenfalls ziemlich knapp und ohne impressionistische Allüren. Von dem Recht, Anfragen und Wünsche zu äußern, machte die Jugend zunächst nur zögernd Gebrauch, bis sich eine richtige Debatte herausbildete, an der sich Kapellmeister Hildebrandt, die Einwürfe geschickt beantwortend, ferner auch Mr. Pastene bzw die Dolmetscherin betei- ligten. ch. 560 Jahre Heidelberger Universität In der Aula der Alten Universität in Heidelberg wurde das 560 jährige Be- stehen der Universität im Rahmen einer Feier, die mit Neuimmatrikulation der Studenten verbunden war, festlich be- gangen. Der erste Rektor nach Kriegsende, Pro- fessor K. H. Bauer, gab einen umfassen- den Ueberblick über die Arbeit, die im er- sten Jahre des Neuaufbaus der Universität geleistet worden war. Er ging aus von den großen praktischen Schwierigkeiten, die von Professoren und Studenten bewältigt werden mußten, und leitete zu den Hrgeb- nissen einer positiven Aufbauarbeit über, als da sind die Gründung des collegium aca- demicum, die Wiedereröffnung der Univer- sitätsbibliothek und die Einrichtung der öffentlichen Professorenvorträge. Nach alter Tradition hielt der derzeitige Rektor der Universität, Professor Dr. Hans Freiherr von Campenhausen, die Festrede über ein Thema seines Fachgebie- tes:„Augustin und der Fall von Rom“, Der Rektor verpflichtete die neuimmatriku- lierten Studenten feierlich. Mit dem„Mei- stersinger“-Vorspiel von Richard Wagner schloß der Festakt. Z. G. Aus dem Nationaltheater. Die für heute angesetzt gewesene Erstaufführung der rus- sischen Komödien„Der Bär“,„Ein Heiratsantrag“ und„Eine Heiratsgeschichte“, die wegen Erkrankungen im Personal ver- legt werden mußte, findet nunmehr am Mitt. woch, den 27. November im Nationaltheater statt. Der vitale, komödiantische Einfalts- reichtum der russischen Klassiker Tschechow und Gogol kommt in diesen drei kurzen Wer- ken zum vollen Durchbruch. Roland Riek Unger hat die Spielleitung, Heinz Daniel entwarf das Bühnenbild. Sie leben in dir Von Slegfried von Vegesack Du kannst die Toten, die geliebten, spüren in ihrer unsichtbaren Gegenwart. „Sie gehen ein und aus durch deine Türen und haben sich um deinen Tisch geschart. Und wenn sie nachts im Traume dich be- rühren, wird sichtbar dir ihr Dasein offenbart: Sie leben in dir! Nie kannst du sie verlieren die Heißgeliebten, die dein Herz bewahrt. N (Aus„Das ewige Gericht“ P. Keppler Verlag, Baden-Baden) Admdnwdndummmmmmmdenmdce In wenigen Zeilen Herbert Malsch ist von den Dresdner Bühnen eingeladen, Büchners„Woyzeck“ zu inszenieren. Maisch wird das Werk in einer eigenen Bearbeitung bringen. Das Philharmonische Orchester Baden- Baden bereitet unter Leitung seines Dirigen- ten G. E. Lessing die 7. Sinfonle von Scho- Sstako witsch vor. Das durch den Tod von Prof. Ernst Kurth erledigte Ordinariat für Musikwissenschaft und Musilcgeschichte an der Universität Bern wird von dem Freiburger Musikhistoriker Prof. Dr. Willibald Gurlitt in Gastvorlesungen und Uebungen vertreten werden.(pf) Bekannte thüringische Maler und Bildhauer haben zur Ausschmückung der Landesschule des FDGB Thüringen in Jena Bilder und Pla- stiken gestiftet.(sp) In Zusammenarbeit mit den Gewerkschaf- ten versucht die Stadt Braunschweig der arbeitenden Bevölkerung das kulturelle Gebiet zu erschließen. In jedem Betrieb berät ein be- kähigter Mittelsmann seine Kollegen. während die Stadtverwaltung in allen Betrieben einen wöchentlichen Kulturplan aushängen läßt.(sp) Die Wartburg ist von ihren Kriegs- schäden vollständig wiederhergestellt worden, (D 7 Sa. r 1946 — en Weine Winzer s mög. m, eine h, dann einorten nd Gei- Winkel rhein- schnell, g kom- h in den in die. chtlinge n zum Jeinlaub trauben, 5 nun ostsonne geerntet Winzer e Wein. „ die in durch- ingauer geraten, manche n ver- n Wein- end der n Wein- vollem n Jahre is Trau- ar trotz durch; it einem t einem lalitatiy reichen, e über 80 dal beacht- eine in ttsernte n haben eim so- id wenn zig groß 946igers Jahren 50 von- ube die delfäule 10 wer elt und end dle Wochen ese mit echnen. Besuch Kohlen- n Auf- urs den mischen rte aus Gärge⸗ sich bei jährige Keller- War die War aus worden, Säure eimnis- 8 wird istriert. bedingt anders, leichen ste und er ist timmen 1 Stück im und terwor⸗ in der meinem r Win- macht in der in der gibt es fen zur in ihm, mische Keller- zeichen einem . M. — ek spüren Türen sschart. ich be· irt: lieren Wahr. Baden) Lud resdnet ck“ 2 1 einer Baden- rigen g eho- Kurth aft und n wird of. Dr. n und dhauet sschule d Pla- xschaf· 1g der Gebiet ein be⸗ ährend einen t.(tsp) criegs- orden. (D Samstag, 23. November 1946 8 Sete 3 — 1 In der schwersten Not, die je ein Volk betrorten hat, ringen Alle politischen und Wirtsclartucnen Kräfte verzweifelt um den Weg aus dem lend. Noch sind die furchtbaren Feuerstürme, durch die wir gingen, nicht vergessen. Das Antlitz unserer Städte ist zum gro- gen Teil vernichtet. Was geblieben ist, ist bombenzernarbt. Eine ausgehungerte Bevölkerung, ge- schlagen mit Tuberkulose und Hunger- krankheiten, wohnt zu einem erschreckend großen Teil noch in menschenunwürdigen Behausungen. Nur wie durch ein Wunder sind uns Epidemien bisher erspart geblieben. Die Umstellung unserer Wirtschaft auf den Friedensstand ist bis jetzt noch nicht gelungen. Von der ohnehin durch den Bomben- krieg und den fast untragbaren Verlust der saar und unserer östlichen Industriegebiete stark eingeschränkten Wirtschaftskraft wird kaum mehr wie 25 Prozent ausgenutzt. Der trotz stärkster Anspannung des Ruhrbergarbeiters anhaltende, durch Ex- port und geringere Förderung hervorgeru- tene Mangel an Kohle lähmt alle unsere Grundindustrien. 5 Es fehlt an Stahl, Eisen, Baumaterial und Kraftstrom. Die Einheit des uns verbliebenen Rei- ches scheint ferner denn je zu sein. Das Ende des zweiten Weltkrieges hat immer noch nicht jene Erleuchtung aller Völker der Erde gebracht, die den Frieden wirklich sichert. Schärfer als je zuvor stehen sich Osten und Westen an einer Grenzlinie gegenüber, die mitten durch unser Land geht. Furchtbarer denn je sind auch die Gefah- ren, die für unser Volk aus diesem drohen- den Gegensatz entstehen können, würde doch in einem neuen Kriege Deutschland das Schlachtfeld sein. Die unnatürliche Zonengrenze nach dem Osten schränkt zudem die Lebensmöglich- keit unseres Volkes weithin ein. Ein zerstückeltes Deutschland kann nicht leben und wird ein Volk nicht beherbergen können, das an seiner Zukunft verzweifelt. Ein Deutschland aber, dem die Möglich- keit zum Leben gelassen wird, wird sich nach den Irrwegen des Nationalsozialismus die größte Mühe geben, wieder als fried- liches Glied im Kreise der Völkerfamilie mitzuarbeiten. Die Christlich-Demokratische-Union hat ihre bisherige Gesamtarbeit darauf einge- stellt, ein anderes, ein besseres Deutschland aufzubauen. Die Epoche, in der die mate- rialistische Weltanschauung in Deutschland die geistige Grundlage wurde, Staat, Wirt- schaft und Kultur vorbeherrschte, soll end- gültig zu Ende sein. Auch der Nationalsozialismus wurstelte in dieser Weltanschauung. Er führte die ihr entstammenden Grund- sätze bis zur äußersten Konsequenz durch. Wohin diese falsche Entwicklung, die vor Anfang dieses Jahrhunderts begann, ft zur Durch Einigkeit Zur Freiheit- heraus àus der Not geführt hat, sehen wir heute klar. Zur Verachtung des Rechts und zur An- betung der Macht, zur Verneinung der Würde, der Person und der Freiheit, zur Vergottung des Staates und ungehemmten Ausdehnung seines Machtbereiches. Das Ende war Vernichtung und Auflö- sung des Staates, Zerstörung der Wirt- schaft, völlige geistige Verelendung unse- res Volkes und eine Gesamtniederlage durch den Krieg, wie sie in der Weltgeschichte nicht festgestellt werden kann. Nur eine weltanschauliche Aenderung des Volkes kann eine Besserung der Verhält- nisse bringen. Eine sittliche Erneuerung unseres Volkes ist notwendig, wenn die ungeheuren Bela- stungen, die jedem Deutschen auferlegt Eure Wahl, Frauen, eure Zukunft! Was wir wollen? Nur dies: daß unser Staatsleben schon in allernäch- ster Zeit wieder so aufgebaut werde, daß alle von ihrer Hände Ar- beit so leben können, wie es eines Menschen würdig ist; die Familie als selbständige Gemein- schaft erhalten bleibe mit freien Wir- kungs möglichkeiten innerhalb, aber unabhängig vom Staat; die Erziehung unserer Kinder in un- sere Hände gegeben sei; den verlorenen und verwaisten Kin- dern schon bald eine neue Heimat in Familien oder familienähnlichen Ge- meinschaften geschaffen werde; den Schwerbeschädigten alle nur er- denkliche Hilfe zuteil werde; den heimkehrenden Kriegsgefangenen Liebe und Verständnis und tat- kräftige Hilfe von Mensch zu Mensch geboten werde; die wirtschaftlichen Probleme so ge- löst werden, daß die Lebens- und Schaffensfreude des einzelnen ge- dag daß daß dag daß weckt und erhalten bleibt und ein gesundes Familienleben sich entfal- ten kann; den Verwitweten und Verwalsten alle Unterstützung in ihrem harten Da- seinskampf zuteil werde; da Der Deutsche liebt den Mann, der schwarz schwarz nennt und weiß weiß und vergißt dabei nur zu leicht, daß die meisten Dinge grau sind. So wäre es auch vielen Wählern, vor allem den unentschlos- senen, am liebsten, wenn die bestehenden Parteien in möglichst jeder Beziehung grundsätzliche Verschiedenheiten aufwiesen. Es wird gewiß nötig sein, daß die Parteien zu den Entscheidungen des Tages eindeutig Stezlung nehmen, und es werden sich vor den Aufgaben des kommenden Landtages handgreifliche Gegensätze herausbilden, in denen sich Männer und Programme bewäh- ren müssen; aber wir wollen bei alledem nicht übersehen, daß es weite Gebiete der Politik gibt, auf denen sich die Parteien einig sind, und dies waren in der bisherigen parlamentarischen Arbeit die Wesentlich- sten. Wir halten es für ein günstiges Zei- chen der Reife und Einsicht, daß bei den Lebensfragen des deutschen Volkes die Par- teien unter Zurückstellung agitatorischer Möglich- keiten, sich nicht scheuten, dieser Einheit Ausdruck zu verleihen. Wir werden auch in der Zu- kunft noch manches hochpolitische Proolem zu meistern haben, das die gesammelten Kräfte des ganzen Volkes und seines Land- tages erfordert, und wir hoffen, daß auch dann das Bewußtsein der Verbundenheit stärker sein möge als der Wunsch nach dem Trennungsstrich. Wir sind weit entfernt davon, grundsätz- lich dem Bereich des Wirtschaftlichen und Materiellen den Vorrang vor politischen und ideellen Motiven zu geben, aber in der. gegenwärtigen Lage des deutschen Volkes sind alle geistigen Grundhaltungen von minderer Bedeutung, wenn sie nicht Wege weisen, den Mangel, der unser Leben be- droht, zu beseitigen. Kampf dem Hunger! das ist die Parole der Not, der sich alle Partelen beugen. Sie sind sich auch darin einig, daß die Wege in einer Vermehrung der landwirtschaft- liehen Erzeugung, einer möglichst alle Erzeugnisse er fassenden, gut funktio- l Verteilung, industrie! nierenden, gerechten einer Steigerung der Es ist nur selbstverständlich, daß da- durch die Entscheidung des Wählers nicht erleichtert ist, Die Unterschiede, auf die die Parteien verweisen können, liegen noch im- mer zum größten Teil im Theoretischen und Ideologischen. Der Wähler hat daher oft genug feststellen müssen, daß bei Wahlreden oder Wahlaufrufen das Tatsächliche und Positive, das eine Partei für sich in An- spruch nimmt, Gemeingut aller Parteien ist, während im negativen Teil der Versu- chung, den Gegner mißgzuverstehen, ihn bis- wellen sogar persönlich zu verdächtigen oder für Zustände verantwortlich zu ma- chen, die die andere Partei ebenso entschie- den bekämpft wie die eigene, nicht immer Widerstand geleistet werden konnte. Wir wären schon ein gutes Stück weiter, wenn wir anerkennen könnten, daß in sehr vie- len und sehr gewichtigen Fällen die Ziele die gleichen sind, aber die Wege verschie- den. Das ist keine Bagatellisierung der Auf- gaben noch eine Minderung oder gar Aus- räumung aller Schwierigkeiten, denn die meisten politischen Katastrophen sind nicht auf verbrecherisches Wollen, sondern auf eine falsche Wahl der Mittel zurückzufüh- ren, die schließlich fast schicksalhaft un- beabsichtigte Folgen zeitigte, aber es ist die Ebene, auf der die Unterschiede der Par- teien am deutlichsten in Erscheinung treten. Die erste und dringendste Aufgabe, von der jede deutsche Politik, ja jede Politik, die sich überhaupt mit Deutschland befaßt, ausgehen muß, ist die der Existenz len Ausfuhr zum Austausch mit einer Nahrungsmitteleinfuhr und in einer Kre- ditge währung des Auslandes ge- geben sind. Wir sind der Ansicht, daß, auf die Dauer gesehen, nur dem ersten und dem dritten Weg, also einer sinnvollen Stei- gerung der deutschen land wirtschaftlichen und industriellen Produktion, ausschlag- gebende Bedeutung zukommt, und daß alle Maßnahmen, mögen sie auf einem schein- bar ganz abseits liegenden Gebiet getroffen werden, diesem ersten Erfordernis deutscher Politik nicht im Wege stehen dürfen. Es ist notwendig, alle Kräfte zu mobilisieren, die zur Erfüllung dieser Aufgabe beitragen können. So ist für uns die Frage der Bo- denrefor m, oder, wie man besser sagen Sche U. U. 4 7 8 8 5 daß das unsagbare Leid der Flüchtlinge und Vertriebenen erträglich gemacht werde; die christlich- abendländischen Grund- lagen unserer Kultur erhalten blei- ben und darauf ein neues Europa aufgebaut werde; alle radikalen und totalitären Ideen aus unserem Staatsleben ausgelöscht bleiben; Vernunft und Besonnenheit regiere, wenn Verträge gemacht werden, die über das Schicksal von Millionen be- stimmen; das Schicksal unserer Kinder nicht schon jetzt durch unsinnige Bestim- mungen besiegelt sei; daß statt Haß und Rachsucht Liebe und Verständnis unter den Menschen regiere, Dies alles erstrebt die Christlich- Demo- kratische Union. Darum gib auch du, Hausfrau und Mutter, berufstätige Frau und junges Mädchen, deine Stimme der Liste 1. Auf der Kandidatenliste für das Wirt- schaftsgebiet Mannheim stehen an aus- sichtsreicher Stelle 2 Kandidatinnen, die für die Interessen der Frauen eintreten werden: Frau von Campenhausen- Heidelberg und Fräulein Maria Scherer- Mannheim. Gebt ihnen eure Stimme! daß daſ daß dag werden, getragen und die dadurch entste- henden Spannungen ausgeglichen werden sollen. An die Stelle der materialistischen muß wieder die christliche Weltanschauung tre- ten, an die Stelle der sich aus dem Mate- riallsmus ergebenden Grundsätze die Be- griffe der christlichen Ethik. Sie müssen bestimmend werden für den Wiederaufbau des Staates und die Abgren- zung seiner Macht, für die Rechte und Pflichten der einzelnen Personen, für das wirtschaftliche und soziale Leben, für unsere Kultur, für das Verhältnis der Völ- ker zueinander. 1 Die christliche Weltauffassung gewährt sicherste Rechte, Ordnung, Würde und Frei- heit der Person und damit eine wahre, echte volks verbindende Demokratie, die sich nicht auf die Form des Staates beschrän- ken darf, sondern das Leben des Einzelnen Wie das des Volkes und der Völker tragen und durchdringen soll. Wir in der Christlich-Demokratischen- Union vertreten die hohe Auffassung des Christentums vor der Menschenwürde, von dem Wert jedes einzelnen Menschen als Grundlage und Richtschnur unserer Arbeit im politischen, wirtschaftlichen und kultu- rellen Leben des Volkes. Aus dieser Erkenntnis und aus diesem Wollen heraus nebmen wir Stellung zu al- len Fragen des öffentlichen Lebens. Die Christlich-Demokratische-Union steht im Kampf der großen Auseinandersetzung für die Freiheit, Souveränität und das Recht des deutschen Volkes. Allen Extremen fern, will die CDU die lebendigen Kräfte des ganzen Volkes zu- sammenfassen, um heute erst der äußersten Not Herr zu werden und morgen Deutsch- land in die Reihe der geachteten und ange- sehenen Völker zurückzuführen. Die Union verwirft alles. was der Ein- heit unseres Volkes hinderlich im Wege steht. Verwirft den Gedanken des Klassenkam- pfes, der ja wieder mit besonderem Nach- druck von den Links-Parteien als ihr poli- tisches Ideal angesehen wird. Nicht in der fruchtlosen Auseinander- setzung einzelner Gruppen unserer Bürger gegeneinander, sondern in gemeinschaftli- chem Ringen um die großen vor uns liegen- den Ziele wird sich die Kraft unseres Vol- kes wieder offenbaren. Wir werden im politischen Kampf auch für die einzelnen möglichst viel von der Freiheit seiner wirtschaftlichen und geisti- gen Betätigung zu erhalten erstreben. Deshalb treten wir für den freien Wett- bewerb auf allen Gebieten unseres Wirt- schaftslebens ein. Jeden privaten und staatspolitischen Mo- nopolismus lehnen wir ab. Die Freiheit, einen mäßigen Besitz zu er- werben, die Möglichkeit, sich selbst oder sel- nen Kindern einen Aufstieg zu erarbeiten, Schutz dem Schwachen, Aufstiegsmöglich- keit dem Tüchtigen, das sind mit die Ziele der CDU.. Die CDU ist die einzige große Reichs- partei von gesamtdeutscher Bedeutung und Wirkungskraft. Die Bereitschaft zur sachlichen und ehr- lichen Zusammenarbeit mit anderen Par- teien wünschen wir. Wir stehen vor einem neuen Anfang. Noch ist Deutschland in tödlicher Gefahr der Verelendung. Diese Gefahr müssen wir durch sachliche Haltung, durch Aufopferungs- und Verstän- digungsbereitschaft bezwingen. Wir rufen Euch alle. Folgt unserem Ruf und wählt CDU. Die große Partei, die mit den anderen Parteien der neuen Demokratie am Aufbau Deutschlands führend mitarbeiten Will. Wir rufen die Jugend, die durch den Krieg und Zusammenbruch schwer getrof- fen, vor allem zur Gestaltung der Zukunft mitverpflichtet ist. 5 Wir rufen die Frauen und Mütter, deren leidgeprüfte Kraft für die Rettung unseres Volkes nicht entbehrt werden kann. Wir rufen alle, die sich zu uns und unse- rem Programm und Aufbauwillen beken⸗ nen. Voll Gottvertrauen wollen wir unseren Kindern und Enkeln eine glückliche Zu- kunft erschließen. f Aber bei all unserer Arbeit wollen wir stets eingedenk sein, daß an Gottes Segen alles gelegen ist. „Wo der Herr nicht das Haus baut, da arbeiten umsonst, die daran bauen.“ Pflichterfüllung das Gebot der Stunde 1 0 8 Q tisc h— U 4 ählt Liste 1 sollte, der Agrarbesitzreform, die an sich einen sozialen Charakter hat, in der Gegen- wart nur unter dem Gesichtspunkt zu be- trachten, ob sie zu einer Steigerung der Er- zeugung und zu einer besseren Belieferung des Marktes beitragen wird. Kann diese Frage nicht eindeutig bejaht werden, so ist eine Entscheidung darüber im Augen; blick zweiten Ranges. Wichtiger ist zu- nächst, der Landwirtschaft die erforder- lichen Geräte und Arbeitskräfte sowie Saat- gut zur Verfügung zu stellen, und eine Ausrichtung auf die veränderten Aufgaben, die sich aus der Bodenknappheit ergeben, Berxitschaft aller ativen für notwendig, wenn der Weg aus dem Mangel erfolgreich gegangen werden soll. Und wir meinen, daß wir uns den Luxus, vorhandene Tatkraft zu lähmen, nicht leisten können. Wir vernehmen bei allen Parteien den Ruf nach Belebung der Privatinitiative, und wir hören dazu von drei Parteien das Ver- langen nach Sozialismus. Wo und wie hier der gemeinsame Nenner gefunden wer- den soll, darüber gehen die Meinungen der Parteien freilich auseinander, vor allem aber auch die der Wähler. Gerade dadurch, daß die CDU das gleiche Wort gebraucht wie die beiden alten und eigentlichen sozialisti- schen Parteien, ihm aber einen anderen Sinn unterlegen will, ist die Unsicherheit nur noch größer geworden. Die Demokratische Volkspartei ist entschlossen, die private Unternehmungslust mit Entschie- denheit zu fördern; sie kann dieses Be- streben aber nicht in Uebereinstimmung bringen mit einer Ausdehnung autoritärer Staatsführung auf das Gebiet der Wirt- schaft, wie sie mit jedem Sozialismus, gleich welcher Färbung, begrifflich verbun- den ist. 5 Wir haben ein Zuviel an Aemtern, wir sind noch immer allzusehr im Respekt vor Behörden befangen, und wir glauben nicht an eine Besserung, wenn wir private Trusts und Monopole mit staatlichen ver- tauschen. Die Ausnutzung wirtschaftlicher Machtstellungen, die wir als Unterdrückung der freien Persönlichkeit des Wirtschaftlers, des Kunden und des Arbeiters bekämpfen, Wird nicht dadurch beseitigt, daß wir an die schnell zu ermöglichen und durchzuführen. Es besteht wiederum Einigkeit unter den Parteien darüber, daß die für unsere Er- nährung so wichtigen Ostgebiete, die unter polnischer Herrschaft nur einen Bruchteil von dem erzeugen, wozu sie bei vernünftiger Wirtschaftsführung in der Lage sind, bei Deutschland verbleiben müssen. Das letzte Wort darüber werden die Groß- mächte im Friedensvertrag zu sprechen haben. Es machen sich aber im Ausland Stimmen der Einsicht bemerkbar, daß ein al- ler Lebensmöglichkejten beraubtes Deutsch- land die als Ziel und Notwendigkeit er- Stelle des einen Machthabers einen anderen setzen. Es hieße die Schwäche und den Eigennutz, die Menschen aller Schichten be- herrschen, verkennen, wenn wir annehmen wollten, daß Männer bestimmter politischer Anschauungen von diesen menschlichen Un- zulänglichkeiten frei wären. Wir müssen uns darüber im klaren sein, daß die Kampf- ansage an die private Wirtschaftsführung, die in dem Begriff Sozialismus liegt, die Entfaltung der vollen Energie an vielen Stellen hindert; nur wenn aus dem Sozialis- mus heraus eine mindestens ebenso starke wirtschaftliche Kraft— im Wollen und im Können— gesichert ist, wird man es ver- antworten können, in Zeiten der dringend- sten Not Strukturwandlungen der deutschen Wirtschaft zu empfehlen. Die deutsche Ge- setzgebung muß und kann die Mittel finden, die berechtigten sozial politischen Forderungen der Schaffenden zu erfüllen; dabei kann es sich in der Ge- genwart nur darum handeln, Löhne zu sichern, die den gerechten Anteil, an den vorhandenen Existenzmitteln gewährleisten, Arbeitsbedingungen zu schaffen, die einer demokratischen Grundhaltung entsprechen, eine Sozlalversicherung aufrecht zu erhalten, die auch in Zeiten der Arbeitslosigkeit und Arbeitsunfähigkeit einen Notstand verhin- dert, und ein verantwortliches Mitbestim- mungsrecht der Arbeitnehmer auf diesen Gebieten zu garantieren. Wir halten es für völlig unangebracht, für einzelne Mißstände auf dem Gebiet der Erzeugung und besonders dem der Vertei- lung ganze Berufsschichten verantwortlich strebte wirtschaftliche und politische Si- cherung Europas gefährden müßte. Wir haben nicht alle Hoffnung verloren, daß wir in einer befriedeten Welt einmal wie- der Gleichberechtigung und Vertrauen fin- den werden. Wir glauben aber nicht, daß diesem Ziel mit einer deutschen Politik gedient werden kann, deren Sympathien einseitig bei einer Großmacht liegen. Auch bei der unbedingt notwendigen Mo- bilisierung aller Kräfte der In- dustrie und des Gewerbes können und dürfen wir uns in der Gegenwart nicht durch Ideologien, mögen sie aus anderen Gründen noch so leidenschaftlich bejaht werden, ablenken lassen. Der sozialdemo- kratische Finanzminister von Württemberg⸗ Baden, Dr. Cahn- Garnier, hat vor kurzem in einer Rede vor der Mannheimer Han- delskammer ausgeführt, wie dringend er- forderlich die private Kapitalbil- dung sei. Wir halten nicht nur die Be- reitstellung von Sachgütern, sondern vor allem auch die zu machen. Das ist ein System, mit dem man die Menschen sehr leicht verhetzen und zu Ungerechtigkeiten verführen kann, das aber in fast allen Fällen an der Wahrheit vor- beigeht. Man muß sich schon die Mühe ma- chen, jeden einzelnen Fall von Unredlich- keit aufzuspüren, zu beurteilen und, wenn nötig, zu verurteilen. Demokratie ist eine Frage der Erziehung und nicht des Zwanges. Si muß von der 0 Achtung und Duldung der Anschauung anderer ausgehen. Aus diesem Grunde halten wir es für notwendig, daß der deutsche Mensch von seiner frühesten Jugend an dazu erzo- gen wird, mit Anstand die Meinungen an- derer zu ertragen. Für uns kann daher eine andere Schule als eine solche, die alle Kinder, gleich welcher Religionsgemein- schaft sie angehören, zusammenführt, aus demokratischen Gründen garnicht in Frage kommen. Die Demokratische Volkspartei sammelt alle diejenigen um sich, die die Freiheit der Persönlichkeit anerkennen, sie kämpft gegen jede Senema⸗ tisjerung und Bürokratisierung des öffent- lichen und privaten Lebens, sie sieht in der Freiheit des einzelnen und in der Wahrung seiner Menschenwürde die sicherste Gewähr für einen Aufstieg Deutschlands in einer den Frieden bejahenden Welt, in der alle Nationen aufeinander angewiesen sind. Snap'tei: Liste 2 0 745 Seite 4 ar 2 Samstag, 23. November 1946 Im Wandel der letzten Jahrzehnte hat sich der Kinderschreck vor dem Wort So- zalismus stark vermindert. Nur noch Be- klemmungen erregen das verängstigte Herz des die Ruhe über alles schätzenden Besitz- bürgers. Heute hinterläßt es bei vielen, die durch die kapitalistische Entwicklung zwei Weltkriege und zwei deutsche Niederlagen innerhalb von 27 Jahren zu Besitzlosen ge- macht wurden, nicht mehr jenen Argwohn, den eine spekulative, an die Gedankenlo- sigkeit gerichtete Propaganda vor dem er- sten Weltkrieg noch mit Erfolg erzielen konnte. Was einstmals ein Schrèeckgespenst und eine Utopie war, ist heute die Sehnsucht aller Mühseligen und Beladenen. Der Sozialismus ist der Antipode des schrankenlosen anarchen Kapitalismus. Die kapitalistische Wirtschafts- und Gesell- schaftsverfassung hat sich selbst zum To- tengräber gemacht. Die Kriege des letzten Jahrhunderts waren in erster Linie die des Internationalen Kapitalismus. Karl Marx, den seine Gegner seit nahezu einem Jahr- hundert tot zu schreiben, tot zu reden und tot zu schlagen versuchten, lebt immer noch. Ja, er ist heute lebendiger denn je. Sein historischer Materialismus, seine Analysen der kapitalistischen und wirtschaftlichen Entwicklung haben sich im Ganzen gesehen als absolut richtig, und die seiner Gegner als falsch erwiesen. Der Sozialismus ist in sich demokra- tisch. Er ist die geistige, politische und ökonomische Befreiung aller schaffenden. Er führt den Kampf um das Recht, ge- gen Vergewaltigung und Unterdrückung, für die Freiheit alles dessen, was Men- schenantlitz trägt. 7 Auch beute steht der Gedanke der Ar- beit im Mittelpunkt unseres kämpferischen Wollens. Die staatlichen Organisationen müssen Mittel und Wege finden, jedem Ar- beit zuweisen zu können. Das Recht auf Arbeit its eines der Grundrechte in der so- zialistischen Wirtschafts- und Gesellschafts- verfassung. Dem Recht auf Arbeit steht die Pflicht zur Arbeit gegenüber. Wo keine Ar- beit geleistet wird, kann auch kein Reich- tum entstehen. Arbeit ist nach dem bei- spiellosen Zusammenbruch des Krieges und des Naziregimes auf Jahrzehnte hinaus vor- handen. Die Lösung unseres Wiederaufbaupro- blems ist mit kapitalistischen Mitteln nicht möglich. Zuerst sicherung der kruöhrungl Der Vorstand der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands richtete an den RKontrollrat folgendes lelegramm „Nur sofortige und durchgreifende Maßnahmen können eine Ernährungs- katastrophe, vor allem im westdeutschen Industriegebiet, verhindern. Der Vorstand der SPD bittet den Kontrollrat, sofort weitgehende Vollmachten an Militärregierung und deutsche Behörden zur Erzwingung der Abliefe- rungspflicht zu geben. Jeder, der böswillig seine Ablieferungspflicht versäumt, muß schwer bestraft werden. In jedem nach Umfang und Motiven ernsten Fall des Verstoßes gegen die Ablieferungspflicht ist teilweise oder völlige so- kortige entschädigungslose Enteignung durchzuführen. Alle Strafmaßnahmen sind sofort zu vollziehen. Berufung hat keine aufschiebende Wirkung. Gleiche Maßnahmen sind bei Verstößen gegen die Bewirtschaftungsvorschriften für industrielle Güter notwendig. Alle pfliehttreuen Bauern sind durch bevor- zugte Lieferung von land wirtschaftlichen Geräten, Düngemitteln und Ge- brauchsartikeln, die sofort freizugeben sind, zu ermutigen.“ hlt; Der Kapitalismus hat abgewirtschaftet. Er ist nicht mehr in der Lage, das gestellte Problem zu lösen. Bei dem Hinüberleiten und der Monopoldiktatur a Bedarfsdeckungswifc- ch nicht primar um eine schaft handelt es zialen Für Frieden, Freiheit und Numanikat! emokralle Wir rufen die Jugend auf, sich im Zeichen des demokratischen Sozia- lismus nach dem Untergang der alten Welt zu sammeln und eine neue friedliche Welt aufzubauen. Unsere Friedensliebe und un- sere Bereitschaft zur Verständigung ist ein andere und te Verteilung des heu- ebenso warmer tigen Einkon trages, sondern um eine vollkommene Prodi ordnung und um Appell an alle Frauen, Wesentlich höhere ungen. Der Sozia- sich um die Fahne der Freiheit zu scharen. Iismus ist nicht die Aufteilung der Armut, Die politische Einflußlosigkeit der Frau mug ü eee lintnnnnunmunnimmimmmnnnun „Freiheit, Selbstregierung und Volksherrschaft werden solange bloſfe Wunschbilder bleiben, als bürgerliche Klassenherrschaft nicht nur Demokratie in der Wirtschaft unmöglich machen, son- dern auch die politische Demokratie verfälschen und erdrücken.“ endenden eee sondern eine gerechtere Verteilung und bessere Organisation des geschaffenen Reichtums in einer neuen gesellschaftlichen Ordnung. Der Sozialismus ist kein Herunterzie- hen, sondern ein Heraufholen auf eine 1* 8. 3 lichtvöllere Ebene menschlichen Daseins. Der Sozlalismus ist nicht nur eine öko- nomische, gesellschaftliche und kulturelle, er ist ebenso eine sittliche wie menschliche Angelegenheit, beginnend mit der Erzie- hung der Menschen zum Sozialismus. Die sozialistische Gesellschaft wird kein Schla- raffenland und kein Paradies für Tauge- nichtse und Parasiten sein. Sie wird von jedem eine der Gesellschaft dienende Lei- stung verlangen., Kein Sozialismus ohne De- mokratie. Nur im Sozialismus erhält der Gedanke des Gemeinwohls einen wirklichen Sinn und Inhalt: Als Sicherung einer Ordnung, in der alle Wirtschaftstätigkeit auf die Befriedi- Sung der Lebensbedürfnisse der Gemein- schaft gerichtet ist und eine Kultur erstrebt wird, die den individuellen Kampf ums Da- sein durch gegenseitige Hilfe ersetzt und so die Ausbildung der besten menschlichen Anlagen und Kräfte ermöglicht. Sozialismus ist schon ein Stück erfüllter Demokratie. Im Zeichen des demokratischen Sozla- Usmus Wollen wir arbeiten und kämpfen. Jaiaffendle, Her Die chaotischen Zustände unseres Landes treffen die Jugend wohl am härtesten. Sie hat die meisten Opfer für den faschistischen Raubkrieg bringen müssen, ihr Gesundheitszustand ist stark erschüttert durch jahrelange Ueber- anstrengung in der Kriegsindustrie und in- folge der Strapazen des Krieges. Durch die Kriegsereignisse aus der natürlichen Le- bensbahn herausgerissen, in der beruflichen Entwieklung unterbrochen, suchen viele junge Menschen nach der Möglichkeit eines neuen Lebens. Das Wort Demokratie allein sagt ihnen nichts. Für viele junge Menschen wird es immer mehr zur allgemeinen Phrase, zu einem wesen und blutlosen Gebilde. Die Jugend will Taten sehen! Die junge Generation hat keine politi- schen Erfahrungen, sie erkennt nicht die politischen Kräfte, welche heute um die Ge- staltung Deutschlands ringen. Viele Jungen sagen:„Ja, wir wissen zwar die Namen der einzelnen Parteien, aber wir kennen nicht den Unterschied.“ Der Kampf um die Ver- fassung hat nun für viele den Nebel gelich- tet und gab der suchenden Jugend die erste Möglichkeit zu erkennen, wessen Interessen die einzelnen Parteien vertreten und welche gesellschaftlichen Kräfte hinter ihnen stehen. Darüber hinaus hat die Debatte zur Verfas- sung aber auch Probleme aufgeworfen, welche die Jugend direkt angehen. Man spricht viel von der Mitarbeit der Jugend. Um diese Mitarbeit praktisch verwirklichen zu können, haben die Kommunisten bean- tragt, daß das Wahlalter auf 18 Jahre herab- gesetzt wird. Dieser Antrag der Kommu- nisten wurde abgelehnt. i Während der Debatte um die Gestaltung der künftigen deutschen Schule hat sich ge- zeigt, daß die Kommunisten entschieden ein- treten für das Recht auf Bildung, das allen jungen Menschen gewährleistet sein muß. Sie haben gefordert, daß bei der Zulassung zu höheren Lehranstalten und Universitäten nicht der Geldbeutel des Va- ahl die Komma Ul Uns! ters maßgebend sein darf, sondern allein die Befähigung des jungen Menschen. Die Verfassung hat der Jugend offenbart, wer ihre wahren Freunde sind. Es sind nicht jene Parteien, welche sich bei jeg- lichem Anlaß in überschwenglichem Wehl- wollen an sie wenden. Nur die Kommu- nisten haben die Belange der deutschen Jugend konsequent vertreten. Von der wei- teren Entwicklung Deutschlands hängt es ab, ob der Jugend wieder eine Zukunft ersteht. Deshalb müssen die Jungwähler dafür sor- gen, daß Abgeordnete in den Landtag ge- Wählt werden, welche sich bereits bei den Debatten in der Verfassunggebenden Lan- desversammlung für sie eingesetzt haben und durch ihren Kampf um eine fortschritt- liche Entwicklung auch um die Zukunft der Jugend ringen. Außer der Jugend ist vom Nazismus wohl niemand schmählicher betrogen worden als gerade die Frau. Sie, obwohl schon seit Jahrzehnten durch die steigende Industrialisierung zur beruf- lichen Mitarbeit gezwungen, wurde bewußt in der alten Vorstellung vom häuslichen Herd, vom Heimchen gehalten. In den Jahren 1920 bis 1933, als die Erwerbslosig- keit das ganze Familienleben der schaffen- den Menschheit überschattete, standen die Frauen ratlos da. Sie waren politisch un- geschult und desinteressiert und erkannten nicht die Ursache ihres Elends. Um so leich- teres Spiel hatte Hitler. Er wußte sehr wohl um das Sehnen der Frau nach häuslichem „Slück und er trieb mit diesen heiligen Ge- kühlen ein frevelhaftes Spiel. Er sagte nicht, daß solange der Kapitalismus besteht, auch Ausbeutung und damit doppelte Knecht- schaft der Frau bestehen bleibt. Er ver- sprach, den Männern ausreichende Löhne zu geben, um den Frauen ein sorgloses Dasein im Kreise ihrer Familie zu sichern. Nun, nach dem Zusammenbruch dieses großen Betrugs stehen die Frauen noch Völlig benommen da. Sie sind zum großen Teil ihres Ernährers beraubt, man hat ihnen das Liebste genommen, ihre Kinder. Nicht nur ihre Söhne wurden auf unmenschliche CCC ã dd Weise für den Profit der Geldsäcke und den Größenwahn Hitlers getötet, in den Bom- bennächten mußte manche Mutter ihre um Hilfe schreienden Kinder in den Trümmern und den Flammen zurücklassen. Totaler Krieg— totales Elend. Bedingungslos steht vor uns allen, ob Mann oder Frau, die Aufgabe, Hand anzulegen, um Herr zu werden über diese Not, wollen wir nicht allesamt untergehen. Es genügt aber nicht, irgendwo still für den Unterhalt der Familie zu sorgen. Die Frau muß endlich begreifen, daß es mit an ihr liegt, wie die Zukunft gestaltet wird. Sie muß mitkämpfen, daß sich die alte kriegs- lüsterne Ausbeuterklasse nicht wieder im Kommunistischen Partei gebrochen werden. Sie ist nicht nur zum Leiden und Dulden da. In ihren Händen liegt das Schicksal der Nation und von ihr aus muß der Wille zum Frieden und zur Versöhnung die stärksten Impulse erhalten. Wir wissen, daß der Nationalsozialismus noch nicht völlig tot ist, daß manche semer früheren Anhänger immer noch auf seine Wiederauferstehung hoffen. Diesen Unbe- lehrbaren sei gesagt:„hr habt für immer ausgespielt. Eine Partei, die so unsägliches Unglück über das deutsche Volk gebracht und so viele Verbrechen begangen hat, und der wir die ungeheuerlichste Niederlage unserer Geschichte zu verdanken habefli. eine solche Partei hat ausgespielt. Die Wahlen müssen auch jetzt wieder zu einem Gradmesser der politischen Reife werden. Sie werden auf lange Zeit unser Schicksal bestimmen. Wenn in Württem⸗ berg-Baden der demokratische Sozialismus unser Leben gestalten soll, braucht die So- Zialdemokratie eine Mehrheit. — die Sozialdemokratie forgenl: Deutschland droht in die furchtbarste Ka- tastrophe zu versifken. Die Verantwortung für die heutigen Verhältnisse trägt das Nazi- Regime, das durch sei Unmenschlichkeit und seine Ausraubung Europas den Deut- schen den Haß der ganzen Welt eingebracht hat. Die deutsche Sozialdemokratie aber ist ge- willt, unter allen Umständen zu verhindern, daß eine Flut von Hunger, Elend und Not den endgültigen Untergang des deutschen Volkes besiegelt Die SPD fordert daher, daß ein gerechter Lastenausgleich er- folgt, der die Sachwerte im gleichen Um- fange heranzieht, wie den Geldbesitz, daß die Sozialisierung der Grundstoff. Industrien, der Energiewirtschaft, der Ver- kehrsunternehmen, der Banken und der Versicherungs- Gesellschaften und eine durchgreifende und produktionsfördernde Agrarreform durchgeführt werden, daß die deutsche Wirtschaftsverwaltung an der über die Kohlenwirtschaft und Ei- senindustrie verhängten Kontrolle mafge- bend beteiligt wird, daß das Sozialprodukt gerechter verteilt wird, wozu es einer Neuordnung der Löhne und Preise bedarf, daß, den Sozialrentnern, Kriegsopfern und Opfern das Nationalsozialismus eine Ausreichende Rente gesetzlich gesichert und das unsagbare Flüchtlingselend gemildert wird, daß die Besatzungsmächte mit der Poll tik der Demontage und der Zerstörung von Material und Anlagen aufhören, aus denen eine Friedensindustrie aufgebaut werden könnte, daß eine ausreichende Ernährung gesl. chert und ein Ausgleich der Ernährung zwi- schen Stadt und Land durchgesetzt wird, daß über die bisherige Ankündigung hin- aus das hungernde Volk vor der Kälte durch verstärkte Hausbrandversorgung ge- schützt wird, daß alle zentralen Verwaltungen demo- kratisch kontrolliert werden. Männer, Frauen, Jungwähler! Unterstützt durch eure Stimmabgabe bei dey Wahl am kommenden Sonntag diese Fordgrungen der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Der demokratische Sozialismus ist die Versöhnung, Der demokratische Sozialismus ist die Freiheit, Der demokratische Sozialismus ist der Friede, Der demokratische Sozialismus ist die Wohlfahrt aller, Der demokratische Sozialismus ist die Religion des Menschenrechts. neuen Deutschland festsetzt. Diese alten Kräfte haben bereits große und erfolgreiche Anfänge in dieser Richtung zu verzeichnen. Kapitalismus und Krieg sind untrennbar voneinander. Wer hätte aber mehr Inter- esse daran, einen neuen Krieg zu verhin- dern, als die Frauen. Es ist die heiligste Pflicht unseren Kindern und der Mensch- heit gegenüber. 5 Deshalb werktätige Frau, ob Kopf- oder Handarbeiterin, dein Platz kann nur in der sein. Laß dich nicht täuschen von verlogenen Wahlparolen wie: die Kommunistische Partei bekämpfe die Religion oder sie beraube dich deines Eigentums. Das ist nicht wahr. Sie setzt sich aber ein für die Verbesserung deiner Lebenshaltung. Den sehwersten Nammf furt die AMS Fiir sogiale Neuordnung der Wirtschaft „Die Wirtschaft des Landes hat der Be- friedigung des Bedarfs der Bevölkerung zu dienen.“ In dem Abschnitt um die Sozial- und Wirtschaftsordnung der neuen Ver- fassung für Württemberg-Baden ist dieser Grundsatz verankert worden. Wird unser Wirtschaftsleben heute von diesem Prinzip bestimmt und beherrscht? Niemand wird Wohl vorbehaltlos diese Frage bejahen. Für die kapitalistische und liberalistische Wirt- schaftsauffassung ist der Profit das Grund- prinzip der Produktion. In normalen Zei- ten sind Krisen, Arbeitslosigkeit und schwere Erschütterungen des Wirtschafts- organismus die Folgen dieser Wirtschafts- Politik. Heute wirkt sich diese Wirtschafts- amarchie noch viel verheerender gegen die Allgemeininteressen aus. Um eine Gesun- dung des Wirtschaftslebens zu erzielen, muß der Aufbau unserer Wirtschaft nach neuen Gesichtspunkten vorgenommen werden. An Stelle der privat wirtschaftlichen Planlosig- keit des Produzlerens ist eine nach den In- teressen der Allgemeinheit sich orientie- rende, plan wirtschaftliche Produktion zu setzen. „Nach dem Wortlaut der Verfassung kön- nen dureh Gesetz Erzeugungs- und Bewirt⸗ schaftungsmaßnahmen angeordnet werden. Innerhalb der hierdurch gezogenen Gren- zen soll die wirtschaftliche Betätigung frei sein. Die Möglichkeit, die Wirtschaft nach plan wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu or- ganisieren, ist damit theoretisch gegeben. Die praktische Verwirklichung wird jedoch entscheidend beeinflußt von der zukünfti- gen Zusammensetzung des Landtages und der Aktivität der Arbeiterschaft, besonders der Gewerkschaften; den Trägern des wirt- schaftspolitischen Kampfes fällt in der alle Durchsetzung dieser Forderungen eine große Aufgabe zu. Das Verhalten der bürgerli- chen Parteien zu diesen Fragen läßt nicht erwarten, dag bei einer Mehrheit dieser Parteien im Landtag entscheidende Mag- nahmen zur Durchführung einer planvollen Produktion getroffen werden. Die Beratun- gen in der Verfassunggebenden Landesver- sammlung haben hierfür bereits hinrei- chende Beweise geliefert. Der kommu- nistische Antrag, dag„die wirt- schaftliche Freiheit nicht zum Ausbau mo- nopolistischer Zusammenschlüsse und zur Erlangung politischer Macht mißbraucht werden darf,“ wurde von der CDU und der Demokratischen Volkspartei abgelehnt. Mit dieser Ablehnung haben sich diese Parteien nicht nur schützend vor die Herren des Trust- und Monopolkapitals gestellt, son- dern gleichzeitig ihren Willen bekundet, keine ernsthaften Maßnahmen zur Um- wandlung der Wirtschaft zu ergreifen. Daher ist es notwendig, daß in allen Or- ganen der Wirtschaft, vom Betrieb bis zu den höchsten Spitzen, die Arbeiterschaft durch die Betriebsräte und Gewerkschaften eine gleichberechtigte Mitbestimmung erhalten. Nicht nur in den Ausschüssen, sondern auch in allen wirtschaftlichen Verwaltungsorga- nen muß die paritätische Zusammensetzung von Gewerkschafts- und Unternehmer-Ver- tretern Verwirklichung finden. Erst durch die Mitwirkung und Mitbestimmung der Arbeiterschaft werden die Voraussetzungen und Garantien geschaffen, daß die Wirt- schaft der Befriedung des Bedarfs der Be- völkerung dient. Die Kommunistische Partei wird sich im neuen Landtag mit Entschlossenheit für diese Forderungen ein- setzen. ale E Die Verfassung anerkennt das Mitbestimmungsrecht der Arbeiter und Angestellten in Betrieb und Wirt- schaft— — aber entgegen den kommunistischen An- trägen ist es nicht 80 klar und eindeutig verankert, daß von niemand mehr daran gerüttelt werden kann. Die Kommunisten stimmten für die Ver- kassung, weil sie wollen, daß die in ihr niedergelegten Volksrechte verwirklicht und durchgeführt werden. Wir müssen jedoch auch darauf hinweisen, daß gegen die Stim- men der Kommunisten in die Verfassung Bestimmungen aufgenommen wurden, die das Selbstbestimmungsrecht des Volkes ein- schränken und die demokratische Kontrolle der Wähler und ihrer Abgeordneten über die Regierung, die Verwaltung und die Gerichte erschweren. Es kommt nun alles darauf an, in wðes⸗ sen Hand die Durchführung der Verfas- sung liegt. Der kommende Landtag wird zu vielen Verfassungsbestimmungen Ausfüh- rungsgesetze beschließen. So wie der neue Landtag aussjeht, so werden auch die Ge- setze und die Regierung aussehen. Darum müssen die Wähler und Wähle; rinnen Abgeordnete in den Landtag schik- ken, die mit größter Aufmerksamkeit dar- über wachen, daß Demokratie und Verfas- sung nicht wieder, wie nach dem ersten Weltkriege, für militaristische und groß- kapitalistische Ziele mißbraucht werden, sondern, daß nur der Wille und das Wohl des arbeitenden Volkes in Staat und Wirt⸗ schaft gelten. Dafür kämpfen die Kommunisten. ir fordern: Höhere Löhne durch Heranziehung der Unterneh- mergewinne Ausfallzulage für Kurzarbeiter Bessere Ernährung durch Erfassung und Kontrolle Beibehaltung der Schwerarbeiter- zulage Einheitliche Sozialversicherung zur Schaffung ausreichender Renten Wohnung und Kleidung für Ausge- bombte und Flüchtlinge durch Planung und Lenkung der Produktion Sams Seh! haben haben es gibt nen, echt e recht r Nachb: selber! Anfane berech! als da nehun, 1 Weg ü andere „Mi 30 bed wisser er Ge waren und si. du, He zehon Erfülli — Wer Monta. zureiß . Die führte bergise reich Weinrr kügbar allein ausgeg den v Wein stehen ger ing Spruch Militan Weins. senen den 2 werde Da Milita Strom Umfar minde uehen 4 Voi uns g. Der gen U in Sto rat de meiste ren d. um d. deutsc drohe. Zu: berich ringe und den. eine g vor Bevöl den d näher Zu samte den 2 teilt. 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Und wenn ihr selber schon am Anfang versagt, dann sind alle Klagen un- berechtigt und euer Geschimpfe ist nichts als das Kennzeichen einer schlechten Er- dehung. Habt ihr Wünsche, dann äußert ze— auf dem nicht mehr ungewöhnlichen weg über den Stimmzettel. Es führt kein anderer Weg nach Rom. „Mir mache doch nix dra“, heißt der 0 bedenklich beliebte Kehrreim. Ein ge- wisser Adolf Hitler und ein Häuflein finste- ger Gesinnungsgenossen sagten anders. Die waren gewillt,„etwas daran zu machen“, und sie machten wirklich etwas daran, weil du, Herr Nachbar, und du, Frau Nachbarin, gchon vor vielen Jahren so saumselig in der Erfüllung deiner Wahlpflicht warst. Ergo. — Wer am Sonntag nicht wählt, hat am Montag nicht das Recht, sein Maul auf- reißen. tt. Wein zu Weihnachten? Die in diesem Jahre erstmalig durchge- führte restlose Beschlagnahme der württem- bergisch- badischen Weinernte ist so erfolg- reich gewesen, daß nunmehr beträchtliche Weinmengen für die Zivilbevölkerung ver- fügbar sind. Bis zum Jahresende könnten allein aus älteren Beständen 3 500 000 Liter ausgegeben werden. Im Frühjahr 1947 wer- den weitere 7 bis 8 Millionen Liter alter Wein aus der Ernte 1946 zur Verfügung stehen. Da die Besatzungsarmee nur ganz geringe Mengen zum Eigenverbrauch bean- cprucht hat, könnte nach Genehmigung der Militärregierung noch vor Weihnachten eine Weinsonderzuteilung an sämtliche Erwach- senen über 20 Jahre erfolgen. Dafür wür- den zwei Millionen Liter Wein benötigt werden. Stromsperrerlaß Das Direktorium des Länderrats bat die Militärregierung, die von ihr angeordnete Stromeinschränkung möglichst in vollem Umfang rückgängig zu machen, oder zu- mindest Erleichterungen in Erwägung zu uehen. Aus der Stadtratssitzung vom 21. November Von der Städtischen Pressestelle wird uns geschrieben: 5 Der Stadtrat nahm einen Bericht entge- gen über die 3. interzonale Städtekonferenz in Stuttgart. Insbesondere nahm der Stadt- rat davon Kenntnis, daß die Oberbürger- meister der zertrümmerten Städte einig wa- ren darin, daß der Zeitpunkt gekommen ist, um der Welt zu zeigen, daß die Not der deutschen Bevölkerung jetzt einen gefahr- drohenden Stand erreicht habe. Zur Ernährungslage wurde dem Stadtrat berichtet, daß die Kartoffelzufuhr eine ge- ringe Besserung erfahren hat. Die Fleisch- und Fettversorgung sind erträglich gewor- den. Auch in der Brennstoff versorgung ist eine gewisse Besserung zu verzeichnen. Noch vor Weihnachten wird einem Großteil der Bevölkerung Gelegenheit gegeben werden, den dringendsten Bedarf an Textilien an- nähernd zu decken. Zur geordneten Ueberwachung des ge- samten Arbeitseinsatzes im Bauwesen wer- den alle Bauvorhaben auf drei Stufen ver- tellt. Für Stufe 1 soll das gesamte Material Zug um Zug zur Verfügung gestellt wer- den, um die betreffenden Bauvorhaben schnellstens zu vollenden. Erst nach Fertig- stellung aller in Stufe I eingereihten Bau- vorhaben dürfen in der Regel diejenigen von Stufe II und III begonnen werden. Ueber die Bereitstellung des Baumaterials Wird jeweils nicht nur deꝝ, Bauleiter, son- dern auch der Bauherr unterrichtet werden. Bei der Beratung über die vom Stadt- schulamt beantragte Wiedereröffnung der Frauenfachschule, die bis zum Frühjahr zu- rückgestellt wird, wurde der Wunsch des Stadtrats zum Ausdruck gebracht, zunächst das Volksschulbauprogramm stärker zu för- dern, damit hier die dringendsten Erforder- nisse bald erfüllt werden. Ollenhauer sprach in Schwetzingen Auf einer Wahlkundgebug in Schwet- zingen sprach der zweite Vorsitzende der SPD, Erich Ollenhauer. Er führte aus, daß der Tiefpunkt der Not noch nicht erreicht sei. Nur eine Planung der Produktion könne helfen. Die Zerschlagung Preußens gebe eine groge Chance für die innere Neuge- staltung Deutschlands. Film- Rundschau Palast:„Marie Luise“ Ein Schweizer Film läßt an uns nochmals die Schwere der vergangenen Kriegszeit mit Luftangriffen und die Angst um das Leben vorüberziehen. Wenn auch die Handlung nicht auf deutschem Boden spielt, so fühlt jeder von uns die ungeheure Tragik, der mit dem Schicksalsweg eines französischen Mäd- chens verbunden ist, das aus der Hölle des Bombenkrieges in der Schweiz Ruhe und Frieden findet. Schade ist allerdings die un- zulängliche Tonwiedergabe, die manches der Handlung unverstanden läßt. Kw Capitol:„Ein Mann mit Grundsätzen“ Unter Geza von Bolvarys Regie ist aus dem nicht allzu anspruchsvollen Filmstoff eine Komödie entstanden, die zum Schmun- zeln hinreißt. Er setzte an einigen Stellen humorvolle Tupfer auf und erzielte dadureh die angestrebte warmherzige Wirkung. Der Bildstreifen erscheint manchmal etwas un- ruhevoll, vielleicht, weil zu viel Ge- schmacksrichtungen Rechnung getragen wurde. In Hans Söhnker erfährt der aus dem Alltag sattsam bekannte Leichtsinns- vogel in Liebes angelegenheiten sympathi- sche Verkörperung. Elfe Mayerhofer ist diesmal nicht Gesangsstar, dafür aber von bezwingender Natürlichkeit. Die hervor- ragende Gestaltungskraft von Maria Kop- penhöfer und Ursula Herking schafft Zwi- schenszenen von herzhafter Würze, so daß alles in allem dieser Fm als unterſaltsa- mer Treffer zu bezeichnen ist. Hm. Zu viele Verkehrsunfälle Beratungen zwischen der amerikanischen und deutschen Polizei Die Militärregierung Mannheim lud ver- gangenen Mittwoch die Polizei, eine größere Anzahl Transportunternehmen und andere am Verkehr interessierte Behörden und Vereinigungen zu einer Aussprache in den Ufa-Palast ein, mit dem Zweck, die Zahl der Verkehrsunfälle zu verringern. Oberst Gillespie begrüßte die Erschienenen und brachte zum Ausdruck, daß die amerikani- sche Besatzungsarmee größten Wert darauf lege, die sehr hohe Zahl der Verkehrsun- fälle zu vermindern In der folgenden Aus- sprache nahmen mehrere amerikanische Offiziere, der Mannheimer Polizeipräsident und der Kommandeur der Schutzpolizei zu den Ursachen der Verkehrsunfälle Stellung und gaben Anregungen zur Verhütung. In Mannheim haben sich in den letzten sechs Wochen 67 größere Verkehrsunfälle, davon sieben 1 it tödlichem Ausgang ereignet. Die Ursachen fer meisten Verkehrsunfälle war übermäßige Geschwindigkeit, aber auch mangelhafte technische Ausrüstung der Fahfzeuge, ungenügende Beleuchtung und die von einander abweichende deutsche und amerikanische Fahrweise. Auf die Unein- heitlichkeit und das Nebeneinander von amerikanischen und deutschen Verkehrszei- chen wurde besonders hingewiesen. Scharf „Volk und Heimat in Gefahr“ Albert Buchmann sprach im Rosengarten Gestern abend sprach der Landtagsabge- ordnete und Landesvorstand der KPD Würt- temberg und Baden, Albert Buchmann, in einer gut besuchten Wahlversammlung im Mannheimer Rosengarten über das Thema „Volk und Heimat in Gefahr“. In seinem Referat führte der Redner folgendes aus: Wir werden alle Kraft aufwenden müs- sen, um über die Schwierigkeiten des be- vorstehenden Winters hin wegzukommen. Weite Volksschichten hungern und frieren und müssen den bitteren Kelch leeren, den uns die Nationalsozialisten überlassen ha- ben. Leider gibt es viele, die vergessen haben, daß allein der Nationalsozialismus schuldig an allem Elend ist. Ein Teil der notleidenden Bevölkerung macht die Be- satzungsmacht verantwortlich für diese Zu- stände, ein anderer die demokratischen Kräfte, dle seit 18 Monaten versuchen, Ord- nung in dieses Chaos zu bringen. Um die schweren Aufgaben lösen zu können, müssen endlich alle antifaschi- stischen Kräfte zusammengefaßt werden. Wir Kommunisten sind anderer Ansicht, als einige bekannte Vertreter der CDU und DVP, die die Auffassung vertreten, es gabe weder Reiche noch Arme in Deutschland. Auch widersprechen wir Ministerpräsident Maier, der das Vorhandensein von Kapi- talisten bei uns im Westen bestreitet. Kürz- lich ging durch die Presse die Meldung, dag 45 Unternehmerverbände in der bri- tischen Zone zusammentrafen. Auf dieser Zusammenkunft wurde über das Betriebs- rätegesetz gesagt, daß alle Ansprüche der Gewerkschaften zunichte gemacht werden könnten, wenn es von den Unternehmern richtig angewendet werde. Dieser Aus- spruch mag den Werktätigen eine Warnung sein, denn aus diesen Worten geht klar hervor, daß die Unternehmer die jahrelang erkämpften Rechte beseitigen wollen. Wir Werktätigen haben dle ersten Schuttmassen hin weggeräumt und die Wirtschaft ange- kurbelt. Statt Anerkennung versucht das Unternehmertum nun bereits wieder die Gegensätze zwischen Arbeiterschaft und Unternehmertum zu verschärfen. Die At- tentäter auf die Spruchkammern in Würt⸗ temberg sind ein weiteres Signal, vor der Reaktion auf der Hut zu sein. Die Not der Flüchtlinge ist groß. Ein erheblicher Prozentsatz der HFeimatlosen haust in Baracken. Dagegen leben tau- sende ehemaliger Nazisten noch in Schlös- sern. Auch hier ist dringende Abhilfe not- wendig. Unbedingt wichtig ist, die Betriebe auf lebenswichtige Güter umzustellen. Was nützen uns Gegenstände, die nicht zum täg- lichen Gebrauch notwendig sind? Der schwarze Markt erfordert ein energisches Durchgreifen. An bestimmten städtischen und staatlichen Stellen sitzt noch eine Büro- kratie, die nicht den nötigen Kontakt zu dem Volk findet. ihr zu Gebote stehenden Mitteln gegen Kor- ruption, gleich in welcher Form sie sich zeigt, kämpfen und dem Werktätigen zu einer lebenswürdigen Existenz zu verhelfen. E Unfall auf der Feudenheimer Landstraße. Die KpD wird mit allen wurde auch die Unsitte des Mitfahrens au den Trittbrettern der Straßenbahn verur- teilt, gegen die künftig mit allen Mitteln eingeschritten werden soll. In diesem Zu- sammenhang wünscht die deutsche Polizei die Wiedereinführung der gebührenpflich- 27 Polizei Mannheim. Aufnahme: tigen Verwarnung, für die sich jedoch die amerikanische Militärregierung nicht er- Wärmen kann. Mit der durch die stark motorisierte amerikanische Besatzungsarmee hervorgerufenen Verkehrszunahme sind na- türlich auch die Unfallziffern wesentlich ge- stiegen, sodaß man nichts unversucht lassen will, um alle Möglichkeiten zur Vermeidung von Unfällen auszuschöpfen. Die Veran- staltung, die wesentliche Anregungen brachte, wurde mit einem Lehrfilm über die Ausbildung amerikanischer Soldaten in einer Fahrschule abgeschlossen. F. R. „Der Vetter aus Dingsda“ Ein Gastspiel des Heidelberger Bach- lenztheaters brachte die Klänge und Bilder der hübschen Künneke- Operette vom„Vetter aus Dingsda“ wieder einmal nach Mann- heim. Spannend verfolgte ein lachbereites Publikum die heiteren Verwicklungen und Verwechslungen der Handlung bis zur Lö- sung und dem lustigen happy end. Alle Mit- wirkenden bemühten sich, den Besuchern einen vergnüglichen Abend zu verschaffen. Mizzi Seibold- Weise, nicht immer ganz rein in der Tongebung, machte sonst in der Rolle der Julia de Weert gute Figur. Ellen Haack als Hannchen eroberte durch die schelmisch- naive Art ihres Spiels sehr bald die Herzen der Zuschauer, und Franz Kugler als„Frem- der“ zeigte sich ebenfalls von seiner besten Seite. Sein Lied vom„armen Wander- gesellen“ trug ihm besonderen Applaus ein. Maryela Baumann und urt Baumann- Grandeit als Onkel und Tante Kuhbrot heimsten mit ihrer von Lachsalven beglei- teten drastischen Komik nicht minder star- ken Beifall ein. K. W. Allgemeine Viehzählung Am 3 Dezember findet auf Anordnung der Militärregierung eine allgemeine Vieh- zählung statt, die als Unterlage für die Maßnahmen zur Sicherstellung der Volks- ernährung, und damit wichtigen volkswirt⸗ schaftlichen Zwecken, dient. Viehhalter. die falsche oder unvollständige Angaben machen, haben mit strengen Strafen zu rechnen. Wieder Nachtfröste Vorhersage gültig bis Montagabend. Zunkehst wechselnd bewölkt mit einzelnen Schauern bei lebhaften Westlichen Winden. Am Sonntag vor- übergehende Beruhigung mit Aufheiterung. Montag vermutlich neue Eintrübung von Westen nher. Kühl, nachts vielfach leichter Frost. Sozialpolitische Umschau Weihnachtsspende für bedürftige Gewerkschaftsmitglieder Eine einmalige Sonderunterstützung in Höhe von 30 Mark kann nach einem Be- schluß des Gewerkschaftsbundes Württem- berg-Baden an alte, bedürftige und er- werbsunfähige Gewerkschaftsmitglieder ge- währt werden. Voraussetzung für die Aus- zahlung dieser Sonderunterstützung ist, dab der Empfänger bis zum 1. Mai 1933 minde- Nicht vom Kapital der Herren Ford, Rocke- teller und Vanderbilt ist hier die Rede. Auch nicht von demjenigen des Karl Marx. Son- dern vom Kapital des Gottlieb Nifterik. Es bestand aus einer Wurst. Einer Vox züglichen, dauerhaften Salami. Sie war 80 hart, daß für ihren Besitzer eigentlich ein Waf- fenschein angebracht gewesen wäre. Aber sie machte einen friedlichen Eindruck, ihr Duft lies Nasenflügel vibrieren. Gottlieb Nifterik saß in seinem Stübchen auf einer Kiste. Viel mehr enthielt das Stüb- chen nicht. Nur noch eine zerschlissene Ak- tentasche Und in dieser Aktentasche jene verlockende hartgeräucherte Wurst. Gottlieb Nifterik saß und sann Es war Dämmerstunde. Die Dunkelheit griff um sich wie ein beute- gieriger Polyp. Nifterik strebte zum Licht, der kleine Streber. Er war ein Lichtsucher, streng genommen: ein Lampensucher Denn er kan. vom Osten. besaß nichts außer der Kiste, au! der er saß, und seiner Aktentasche mit ihrem salamischep Inhalt Er geriet in den Zustana, in dem ihm alles wurst war. Nur nicht die Finsternis Er brauchte das Licht nicht zu scheuen Im Gegenteil, er vermißte es a. Kurz entscblossen packte Gottlieb Nifterik seine Aktentasche und verließ das neu Zu. gewiesene Zimmer Er ging in einen Laden. In ein Lampengeschäft. „eh möchte eine Lampe, bitte“, sagte er. Die Inhaberin des Geschäfts blickte: miß- billigend auf der ihr fremden Kunden. 5 „Tischlampe? Nachttischlampe?“ fragte sie gelangweilt. „Tischlampe, wenn ich bitten darf“, ant- wortete Nifterik höflich. Die Frau machte widerwillig einige Schritte seitwärts zum Regal und entnahm diesem eine Tischlampe, kam zurück. stellte sie vor Gott⸗ lieb Nifterik und blickte den lästigen Bitt- steller aus kalten Augen an. Gottlieb Nikfterik hob die Lampe hoch uno besah sie sich genau.„Aber— Sie werder verzeihen— sagte er mit gewinnender Herz. Uchkeit, be der Lampe fehlt die Fassung für die Glühbirne, es fehlt die Glühbirne selbst, Das Kapital 15 Eine beinah wahre Geschichte und es fehlt auch die Schnur, die Lampen- schnur. Ich desitze nichts dergleichen, müs- sen Sie wissen, und ohne die notwendigen Zu- taten ist die Lampe für mich wertlos. gewis- sermaßen 5 Die Frab nanm Nifterik die Lampe aus der Hand und stellte sie ins Regal zurück.„Wir verkaufen die Lampe nur so. Zutaten müssen Sie woanders auftreiben“, entgegnete sie be- leidigt. Nifterik senwiegs betroffen„Schade“, sagte er danp nach einer Weile.„Wirklich sehr schade Ich orauche eine Lampe 80 dringend, eine vollstandige Lampe. Lichtleitung nabe ich im Zimm, auch der Strom wird geliefert, — nur die Lampe fehlt mir sozusagen für ein erhelltes lichtdurchflutetes Dasein.“ Dabei öfknete ei gedankenverloren seine Aktentasche, nahm die Worst heraus, besah sie liebevoll, schnupperte daran wonnetrunken, und legte sie vor sich auf den Tisch. Die Frau sterrte die Wurst an, starrte auf den Kunden darn vieder auf die Wurst. Die Augen der Frau bekamen einen feuchten, mit- kühlenden Glanz lhre Stimme verriet teil- nahmsvolles Mitgefühl mit dem ganzen Jam- mer der Menschheit, als sie jetzt, den Finger nachdenklich an den Mundwinkel legend, fragte:„Und Sie besitzen wirklich keinerlei Zubehör, mit dem Sie die Lampe gebrauchs- kertig mache können?“ 5 5 „leh vers chere es Ihnen!“ beteuerte Nit terik und streichelte verträumt mit Daumen und Zeigefinger die Salami. 5 „Warten Sie mal“ sagte die Frau, ließ Nif- terik steher und schwebte engelsgleich in einen anliegenden Raum Es dauerte nur Se- Kunden, als sic im Türrahmen der schmalen Tür wieder erschien, mit einer Lampe in der Hand, einer Lampe mit Fassung, Glühbirne und Schnur.„Würde die Innen recht sein?“ erkundigte sie sich in banger Sorge. Nifterik betrachtete entzückt die Lampe. „Die ist der Trost meines Alters!“ gestand er gerührt. Er fragte nach dem Preis und zahlte. Nahm die Lampe unterm Arm, schob die Wurst in die Aktentasche und wandte sich zum Aus- gang. „Ja, aber— die Wurst stammeèlte die Frau verstört.„Was ist mit der Wurst?“ Nifterik drehte sich verbindlich lächelnd um.„Ja, die Wurst“ nickte er„Eine aus- gezeichnete Wurst Sie ist mein Kapital Reem herzlichen Dank und Auf wiedersehen! len muß noch in viele viele Geschäfte Heute besitzt Gottlieb Nifterik eine pracht- voll ausgestattete Wohnung Zu normalen Preisen. Die Wurst ist leicht beschlagen. aber sie übt immei noch einen überwältigenden Zauber aus Glagla Gewalt und Größe Gedanken von Jacob Burekhardt Je weniger eine Gewalt ihres rechtmäßi- gen Ursprungs sicher ist, desto unvermeid- licher drängt es sie, allem Legitimen rings um sich herum den Garaus zu machen. * Das allerseltenste ist bei weltgeschicht- chen Individuen die Seelengröße Sie lieg! im Verzichtenkönnen auf Vorteile zugunsten des Sittlichen, in der freiwilligen Beschrän kung nicht bloß aus Klugheit, sondern aus innerer Güte, während die politische Größe egoistisch sein muß und alle Vorteile aus- beuten will. Verlangen kann man sie a priori nicht, weil, wie schon gesagt, das große Individuum nicht als Vorbild. sondern als Ausnahme hingestellt ist. Die histori- sche Größe betrachtet aber von vornherein als erste Aufgabe, sich zu behaupten und zu steigern, und Macht bessert den Men- schen überhaupt nicht. *. Es gehört zu den düsteren Wahrheiten der Völkergeschichte, daß gewaltsames Gut- machen begangenen, aber schon etwas ver- jährten Unrechts Verderben bringt. stens 10 Jahre ununterbrochen gewerk⸗ schaftlich organisiert war. Als Gewerk- schaften gelten alle früh Arbeiter-, Angestellten- und Beamten verbände der freien, christlichen und Hirsch-Dunkerschen Gewerkschaftsrichtungen. Entsprechende Anträge werden ab 1. 12. 1946 bei den zuständigen Gewerkschafts- verwaltungen oder den Ortsausschüssen entgegengenommen.(dana) Versicherungsfachleute tagten Eine Konferenz der Präsidenten und Di- rektoren der Landesversicherungsanstalten der amerikanischen Besatzungszone, die nach ihrem vor einigen Monaten erfolgten Zusammenschluß zu einer Arbeitsgemein- schaft in Bad Orb tagten, begrüßte den vor- liegenden Entwurf eines Kontrollratsge- setzes, das eine einheitliche zwangsmäßige Sozialversicherung für alle Arbeiter und Angestellten in Deutschland vorsieht. Die Konferenz, die unter dem Vorsitz des Lei- ters des Landesversicherungsamtes Groß- Hessen, Präsident Stock- Frankfurt, stand, gab der Hoffnung und dem Wunsche Aus- druck, daß mindestens die bisherigen Ver- sicherungsleistungen beibehalten werden könnten. Sie forderte den Aufbau einer de- mokratischen Selbstverwaltung, um den Versicherten maßgebliche Mitwirkung ein- zuräumen(dana) Arbeitsgerichte in Stuttgart Das Landesarbeitsgericht Stuttgart, das für Württemberg-Baden zuständig ist, und das Arbeitsgericht Stuttgart werden, wie das Arbeitsministerium Württemberg-Ba- den mitteilt, ab 18. November 1946 in Stuttgart, Hölderlinstraße 40, ihre Tätig- keit wieder aufnehmen. Gleichzeitig wird mitgeteilt, daß die bisherige Stelle des Lan- lesschlichters aufgehoben worden ist Die Schlichtungstätigkeit wird künftig nach dem Kontrollratsgesetz 35, bzw. nach den hierzu noch zu erlassenden Durchführungs- bestimmungen vorgenommen. Danach wer- den Streitfälle von Fall zu Fall durch Ein- berufung einer gegenseitig zu vereinbaren- den Schlichtungsinstanz entschieden wer- den(dana) Betriebsräte- Vollversammlung Am Montag, 25. Nov., 14 Uhr, findet im Speiseraum der Firma Bopp& Reuther eine Betriebsräte- Vollversammlung statt. Ar- beitsminister Kohl spricht über„Strom- sperre, Arbeitszeit, Ernährungslage“. Kleine Umschau Landtagswahl. Um Irrtümer zu vermeiden, wird daraut hingewiesen, daß der in der le- ten Ausgabe veröffentlichte Wahlzettel ledig- lich ein Beispiel geben soll, daß also die darin aufgeführten Namen der Landtagskandidaten mit den tatsächlich aufgestellten Kandidaten nicht übereinstimmen. An Kriegsgefangene in Italien, Jugoslawien und Polen können Postkarten und Briefe bis 20 Gramm gesandt werden. Entsperrung der Bankkonten von Mitläu- fern und Entlasteten. In der vorliegenden Aus- gabe ist eine amtliche Bekanntmachung ent- halten, die Aufschluß darüber gibt, wann und wo Entsperrungen von Bankguthaben bean- tragt werden können. Der Prüfungsausschuß für Theater, Film, Musik, Rundfunk und Varieté gibt bekannt, dag die Annahme von Fragebogen für die Re- gistrierung und Ausgabe der Registrierurkun- den nur im Rathaus K 7, Zimmer 421, von 9 bis 12 Uhr stattfindet. „Arion“ auf Kunstreisen. der französischen Militärregierung in Offen- burg veranstaltete der„Arion“ Mannheim (Isenmannscher Männerchor) als Auftakt zur dortigen Kulturwoche ein Konzert unter Stab- führung von Musikdirektor Dinand. Nach einer Kranzniederlegung am Isenmann-Denk- mal in Offenburg durch den Vereinsvorsitzen- den Ott, reiste die Sängerschaft zu einem Kon- zert nach Gengenbach, der Geburtsstadt Carl Isenmanns, weiter. Als Zeichen des Dankes überreichte die Gemeinde Gengenbach dem „Arion“ eine von dem einheimischen Künstler Trion geschaffene Isenmannbüste. Familiennachrichten. Die goldene Hochzeit können K. Josef Ruck und Frau Adelheid geb. Berk, Mhm.-Seckenheim, Zähringerstr. 725 feiern.— Die silberne Hochzeit feiern Theodor Neudeck und Frau Margarethe geb. Rau- felder, Mhm.-Seckenheim, Zähringerstr. 39.— Frau Anna Gehrig, Waldhof, Hainbuchen- weg 60, wurde 82 Jahre alt.— Ernst Par- thenschläger und Frau Käthe geb. Rapp. Spiegelfabrik 301, feiern die silberne Hochzeit. — Wilhelm Vollmer, Friedrichsfeld, Hirsch- gasse 14, wird 80 Jahre alt.— Der älteste Ein- wohner von Ilvesheim ist Michael Hilde- 5 a n d, der jetzt seinen 87. Geburtstag feiern ann. Auf Einladung Pienstzubiläum. Adam Hanf ist bei der Firma Brown, Boveri& Cie. AG seit 25 Jahren als Dreher tätig.— Direktor Oswald Neu- mann kann bei der„Olex“, Deutsche Ben- zin- und Petroleum- Gesellschaft, sein silbernes Dienstjubiläum begehen.— Auf eine vierzig- jährige Dienstzeit kann Gartenmeister Leon- hard Fischer bei der Städt. Gartenverwal- tung zurückblicken.— Direktrice Luise G6h- ler kann ihr 40jähriges, Schneidermeister Mathäus Lipp sein 25 jähriges Arbeitsjubi- 5 bei der Firma Pelzhaus Richard Kunze eiern. Leerer Wochenmarkt Bereits um 211 Uhr war der Wochenmarkt annähernd ausverkauft, weil die Beschickung gering war. Die Preise, die am Donnerstag verlangt und bezahlt wurden: Weißrüben 7 bis 8 Pfg. je Pfd., Rettiche 8—10 Pfg., Kohlrabi 20 Pfg., Endiviensalat 10—12 Pfg. An Stelle der Blumen ist nun das winterliche Tannengrün getreten. rd. Radio Stuttgart sendet Sonntag. 24. November: 9.00 Für unsere Werk- tätigen. 10.30 Orgel und Tabernakelchor. 11.00 Evangelische r Gottesdienst. 12.00 Universitäts- stunde. 13.30 Aus der schwäbischen Heimat. 14.00 Kinderstunde. 19.30 Menschen, von denen man spricht; Henry Spaak, Vorsitzender der UN. 21.15 Unterhaltungskonzert. 22.15 Pressestimmen aus aller Welt. Montag. 253. November: 9.00 Haus und Heim. 10.00 Geschichtsunterricht: Deutschland baut sich wieder in die Völker gemeinschaft ein. 18.185 Deut- sche und amerikanische Büchereien. 19.30 Partei- rede: KPD. 21.00 Griechenland. 22.15 Werke für Traverso. Versammlungskalender Sozialdemokratische Partei Samstag. 23. November: Feudenheim: 19 Uhr, Turnhalle. Redner: Hansen, Heidelberg. Neckarhausen: 19 Uhr, Felsenkeller. Redner: Landtagsabg. Jugendsekretär Fischer, Esser. Ladenburg, 20 Uhr, Städt. Turnhalle. Redner: Stadtrat Gräber.— Edingen: 20 Uhr,„Ein- tracht“. Redner: Bürgermeister Hund. Christlich- Demokratische Union: Samstag, 23. November: Schönau- Siedlung: 19.30 Uhr, Schule Turnhalle. Redner: Franz Wie- gert, Köln.— Ladenburg: 20 Uhr,„Rose“, Redner: Dir. Kuhn, Frl. Scherer. Schach-Ecke Leitung: Gg. Heinrich, bad. Schachmeister Aufgabe Nr. 9 Am Schwarz: Desler 0 F ⏑ ⏑ ⁰ O Weiß: Lie(Dänemark) Diese Stellung wurde in der dän. Meisterkl. (als Fernpartie) remis gegeben. W. am Zuge konnte jedoch sofort gewinnen! Wie? Lösung aus Nr. 7. In der Parie geschah 1. TXDh3, 2. Txesl!(Einzigartig, nach D- Opfer ein stiller Zug) h, 3. Txh6 + Dds, 4. Sxdöl gxhé(Txh6 ergibt verlorenes Endspieh), 5. Se7 g aufgegeben. Denn es folgt ein wun- dervolles Matt in 3 Zügen). Lösung aus Nr. 8: Der Partieverlauf war 1. LX7 TI Kxh7, 2. hæg4. K gg, 3. Dxfa3 Sd7, 4. g51 und Deutsch- landmeister P. Schmidt zwang seinen Gegner nach, Tes. 5 Dh5 Kfs, 6. 86 fg, 7. Dag Egg, mit 8. Th7 zur Aufgabe. Kreismeisterschaftsspiele im Schach Die 3. Runde um die Kreismeisterschaft im Sportkreis Mannbeim-Stadt und Land brachte folgende Ergebnisse und Tabellen- stand: A-Klasse: Seckenheim 1868 47 575 487%— 13% Punkte), Feudenheim— Hvesheim 6:3 u. 1 H.(14½— 4% Punkte), Sandhofen 1910 17 87%(12 22% Punkte), Waldhof Viernheim 73(21— 11 Punkte), Pfingstberg Schönau 7% 2%(17% 6 Punkte). B-Klasse: Seckenheim— Käfertal 63583 (18— 13% Punkte), Weinheim 1 97%(24- 9 Punkte), Neckarau Hems- bach 46(12%— 13 Punkte), Schwetzingen- 1910 6:3%(18 14 Punkte), Oftersheim Ketscl. 3:7(2— 18 Punkte), Pfingstberg Hockenheim 275: 7%(0— 18% Punkte). .— eee Seite 6 IIandlal ud Revision der Stahlquote? Jahres-Eisenproduktion zur Zeit höchstens 2,6 Millionen Tonnen Auf einer Konferenz von Kabinettsmitglie- dern des Landes Nordrhein-Westfalen begrün- dete der Vertreter der britischen Milltarregie- rung, General Erskine, die Notwendigkeit ei- ner Revision des tür Deutschland aulgestell- ten Industrieplanes mit dem Hinweis, daß die Frage der Reparationen und der in Deutsch- land verbleibenden Industrien bisher unter der Voraussetzung der wirtschaftlichen Einheit Deutschlands behandelt worden sind. Diese Voraussetzung sei jedoch vorerst noch nicht gegeben. Eine Ueberprüfung der Demontagen bedeutet nach seinen Ausführungen jedoch nicht, daß überhaupt keine Werke der Stahl- industrie geschlossen würden. Selbst bei der erhöhten Stahlquote von elf Millionen Tonnen müßten bestimmte Werke stillgelegt werden. Ein Kabinettsmitglied betonte in diesem Zu- sammenhang, daß die jetzt noch in Betrieb befindlichen Werke die Stahlquote nicht erfül- len könnten und infolge von Kriegszerstörun- gen und Mangel an Arbeitskräften unrentabel arbeiten. Der Industrieplan hat die Stahlquote auf 7,5 Millionen Tonnen Kapazität und eine Pro- duktionsleistung auf 5,8 Millionen Tonnen jähr- eh teszesetzt. Nach der Neuen Zeitung S 22. November belief sich der Stahlver- brauch in den Vereinigten Staaten auf 515, in England auf 340 und in Deutschland auf 282 Kilogramm je Kopf der Bevölkerung. Die im Industrieplan festgelegte Quote entspricht nur einem Verbrauch von 80 Kilogramm pro Kopf. Der Anteil Deutschlands an der Weltproduk- tion betrug 1929, trotz des Ausfalles von Elsaß- Lothringen, Ostoberschlesiens und des Saar- gebietes immer noch 13 v. H. Der gegenwär- tige Stand der Stahlproduktion ist als sehr gefahrvoll für die deutsche Volkswirtschaft zu betrachten: durch die angeordnete Kürzung der Kohlenzuteilung an die Hütten- und Stahl- werke wird die Stahlerzeugung nur mit 2,68 Millionen Tonnen veranschlagt, beträgt also noch nicht einmal die Hälfte der amtlich kest- gelegten Erzeugungsquote, während sie sich im Friedensjahr 1938 auf rund 23 Millionen Ton- nen belief. Von britischer Seite ist inzwischen der Vor- schlag unterbreitet worden, die Stahlquote auf 11 Millionen Tonnen zu erhöhen. was einem Verbrauch von rund 152 Kilogramm pro Kopf entspräche; aber auch andere Staaten sind der Auffassung, daß die vom Kontrollrat zugebil- ligte Quote nochmals überprüft werden müsse. Diese Erwägungen sind jedoch gegenstandslos, solange nicht eine bedeutende Steigerung der Erzeugung erreicht ist. 5 Der Produktionshöchststand der durch die Demontage betroffenen Werke war in der bri- tischen Zone während der Jahre 1938/44 mit 7,8 Millionen Tonnen ausgewiesen. Der Produk- tionshöchststand der jetzt noch arbeitenden Werke stellte sich im gleichen Zeitraum auf 12,3 Millionen Tonnen Rohstahl. Bei der nun- mehr angegebenen Ziffer von 2.6 Millionen Tonnen Stahlerzeugung soll die gekürzte Brennstoff- und Energiezuteilung noch nicht berücksichtigt sein, so daß also augenblicklich mit einem weiteren Rückgang gerechnet wer- den muß. Die stark begrenzte Erzeugung von Rohstahl wirkt sich natürlich gleichzeitig auf die bei ihr gewonnenen Nebenerzeugnisse aus, wie beispielsweise auf die Energieversorgung, dle Düngemittelproduktion für die Landwirt- schaft und andere. dana-NZ. Weitere Beschränkung der Wasserstoff- superoxyd- Produktion. Der Alliierte Kontroll- rat hat seine Beschränkungen für deutsche Versuche mit Wasserstoffsuperoxyd und des- sen Herstéllung und Verwendung als Treib- stoff für Raketengeschosse am Montag weiter verschärft. Nach der Feststellung amerika- nischer Fachleute war Deutschland auf die- sem Gebiet weiter fortgeschritten als jedes andere Land. Ursprünglich verbot das Gesetz zur Kon- trolle wissenschaftlicher Versuche die Her- stellung von HO: in einer Konzentration von mehr als 50 Prozent. Dieser Prozentsatz ist dem heutigen Gesetzesnachtrag zufolge auf 37 Prozent herabgesetzt worden. Weiter untersagt der Nachtrag auch alle Versuche über neue Herstellungsmethoden von wasser- stoffsuperoxyd-Konzentraten von 37 Prozen- ten und darunter. Die Verwendung eines 37prozentigen Konzentrats erfordert die Ge- nehmigung der Alliierten. ap per 1000 amerikanische LKWs für die badischen Lebensmitteltransporte. Gegenwär- tig werden nach einer Mitteilung der Ver- pflegungsabteilung der dritten amerikanischen chentlich eingesetzt.(dana) Wirtschaft Deutscher Normenausschuß arbeitet in allen Zonen. Der deutsche Normenausschuß gibt bekannt, daß er im vergangenen Monat vom Alliierten Kontrollrat die Genehmigung. er- halten hat, seine Arbeiten in allen Be- satzungszonen durchzuführen. Zur Frleichte- rung seiner Arbeften in den westlichen Zonen hat er neben seinen Berliner Geschäftsstellen eine weitere in Krefeld-Werdingen eingerich- tet. Normenblätter sind beim Beuth-Vertrieb in Berlin W 15 und in Krefeld-Werdingen er- hältlich.(dana) Noch kein endgültiges Schema für die Sozialisierung der Ruhrkohle. Die britischen Behörden werden in Kürze eine deutsche be- ratende Körperschaft für die Kohlenfrage ein- setzen, in der die Gewerkschaften vertreten sein werden, und die zunächst rein beratend die Leitung, jedoch nicht das Eigentümerrecht übertragen erhalten wird, erklärte der stell- vertretende britische Militärbefehlshaber, Ge- neralmajor G. W. Erskine, am Donnerstag. Vor leitenden Persönlichkeiten der Kohlen- gruben und Gewerkschaftsführern stellte er fest, die deutschen Grubenarbeiter brauchten keine Furcht zu haben, daß die Ruhrgruben an ihre ursprünglichen Eigentümer zurückge- geben würden. Die Grubenindustrie würde verstaatlicht oder in Gemeineigentum über- geführt. Es bestände jedoch noch die Schwie- rigkeit, das Schema dafür festzulegen.(ap) Hessen will keine Landes-Zentralbank. Auf einer Pressekonferenz in Wiesbaden erklärte der hessische Staatssekretär, das Kabinett habe von der Errichtung einer Landeszentral- bank Abstand genommen, da sie einer Wie- derherstellung der Reichsbank auf gesamt- deutscher Basis hinderlich sei. Dies schließt jedoch die Gründung einer Landesbank für Hessen nicht aus. dana Stromeinschränkungen auch in Frankreich. In Frankreich beginnt am Dienstag, nach einer BBC-Meldung aus Paris, eine starke Einschräkung der Stromversorgung. Die ver- schiedenen Versorgungsbezirke werden in sechs Sektoren aufgeteilt. In jedem dieser Sektoren wird die Stromversorgung in jeder Woche an zwei aufeinanderfolgenden Arbeits- tagen zwischen 7,30 und 19.30 Uhr abgeschaltet. An den übrigen Wochentagen wird die Strom- Zuteilung um ein Fünftel vermindert.(dana) Britische Ausfuhr weiter im Steigen. Die Ausfuhrzahlen Großbritanniens im Oktober betrugen, wie BBC meldet, nach amtlicher Bekanntgabe annähernd 91 Millionen Pfund Sterling Das bedeutet ein Anwachsen des Ex- ports um 20 Millionen Pfund Sterling gegen- über September. Die Exportzahl hat damit den höchsten Stand seit Ende des Krieges er- reicht.(dana) England plant große Warenkäufe in USA. Großbritannien beabsichtigt, von den Vereinig- ten Staaten soviel Weizen anzukaufen, daß es nicht nur die drohenden Ernährungskrisen in den britischen Kolonialgebieten und anderen von der britischen Versorgung abhängigen Ge- bieten abwenden, sondern außerdem die Brot- rationierung in Großbritannien völlig aufheben kann. Beamte der britischen Ernährungsmis- sion haben der Regierung der Vereinigten Staaten ihre Wünsche bekanntgegeben. Die Pläne werden zur Zeit von den zuständigen amerikanischen Stellen geprüft.(dana) Vorläufig keine Währungsreform Vertreter des Kontrollrats stellt fest „Wenn in Deutschland überhaupt eine neue Währung eingeführt wird, so dauert es noch mehrere Monate“, erklärte der Chef der Finanzabteilung der britischen Kontroli- kommission für Deutschland, Mr. Cham- bers, am Donnerstag auf einer Pressekon- ferenz in Berlin. Chambers, zugleich heher Beamter des britischen Schatzamtes und Vertreter Großbritanniens im Finanzkomitee der Alliierten Kontrollbehörde für Deutsch- land, betonte, daß seine Ausführungen im Ein- klang mit den Ansichten seiner amerikani- schen, sowjetischen und französischen Kol- legen jm Kontrollrat stehen.„Wir beabsich- tigen“, so fuhr Chambers fort,„die Mark ge- sund zu machen, so daß sie eines Tages im Ausland dem Dollar und dem Pfund ins Auge sehen kann. Ich kann Ihnen versichern, daß es noch lange Monate dauert, bis eine Re- form durchgeführt wird, falls diese notwen- dig sein sollte. Allein das Herstellen einer neuen Gelddruckerei und die Beschaffung der Rohmaterialien für neue Geldscheine würden Monate erfordern, und es sind noch keinerlei Anstalten dafür getroffen“. Chambers wies darauf hin, daß die Bauern in dem irrigen Glauben àn eine baldige Währungsreform ihre Lebensmittel zurückhielten, weil sie nach der Reform bessere Preise zu erzielen hofften. Auch viele Verbrauchsgüter würden dem Markte ferngehalten.. In einem Ueberblick über die deutsche Finanzentwicklung seit dem Zusammenbruch, betonte er, daß die anfängliche Gefahr einer Inflation durch außerordentlich hohe Steuern in allen vier Zonen gebannt sei. Jetzt ist der Haushalt in allen Zonen ausgeglichen. Der Banknotenumlauf in den drei west- lichen Besatzungszonen beträgt nach seinen Angaben zur Zeit etwas weniger als 60 Mil- Uiarden Mark. Damit habe der Umlauf um etwa 6 Milliarden seit dem Einmarsch der Alliierten abgenommen. Auf jeden Fall soll die Bürde, nach Cham- bers Ausführungen, gleichmäßig und gerecht auf alle Bevölkerungsschichten verteilt werden. Das heißt mit anderen Worten:„Ein reicher Mann kann auf seinen breiten Schultern mehr tragen als ein kleiner Lohnempfänger auf seinen schmalen.“ dana 8 eg eee. 0 Als vor wenigen Wochen die ersten Wahlplakate im Straßenbild in Erscheinung traten, konnte man zweierlei beobachten: einmal die übergroße Mehrzahl derer, die an den Aufrufen aller Parteien vorbei lie- fen, ohne sie eines Blickes zu würdigen, dann die Gruppe jener, die beunruhigt und sichtlich beklommen die Deklamationen und Versprechungen aus allen Lagern durch- lasen und sich achselzuckend abwandten: es handelte sich durchweg um die Auguren, die Eingeweihten, kurz, um ehemalige PGs. Tatsächlich wirkt sich die verstimmte Skep- sis der„nationalsozialistischen Generation“ besonders unglücklich auf das Interesse der jungen Generation an politischen Fragen aus, denn diese ist es, die in unmittelbarer Verbindung zu jener steht. Stand im Drit- ten Reich der Run auf die arische Groß- mutter im Vordergrund der wichtigsten Le- bensinteressen, so ist es heute der Ruf nach dem entnaziflzierten Vater, der allenthalben durch die Lande schallt. Und da Gottes Mühlen und die Spruchkammern langsam mahlen, sind eben noch sehr wenig Väter „Okay“ und bestimmen durch Kassandra- Prophezeiungen und betrübte Reminiszen- zen an die eigene Dummheit, wesentlich Meinung und Stimmung der Jugend, der Wahlsäuglinge, die heuer zum ersten Male zur Wahlurne schreiten werden, nicht nur, um ihre Stimme einer Partei zu geben, vielmehr um die weit wichtigere Entschei- dung zu treffen, dlie vorgeschlagegen Ver- kassungentwürfe anzunehmen oder abzuleh- nen. Versucht man als Reporter in kleinem Umfang sein Glück zu erkunden, so ergibt sich in Hinsicht des Themas„Jugend und Wahlrecht“ ein ziemlich trübseliges Bild. Viele bestreiten die Notwendigkeit über- haupt, dem Lande eine Verfassung zu Se- ben, andere haben keine blasse Ahnung, Was eine Verfassung ist und soll, die Mehr- zahl aber der Befragten ist der Ansicht: ob mit oder ohne Verfassung, die Sache wird schon schief gehen. So erklärlich es ist, daß bei der augenblicklichen Notlage des deutschen Volkes jeder Einzelne den 8 Spatz in de and(sprich: die Lösung des Armee zum Transport von Kartoffeln, Rüben 5 und Getreide kür die deutsche Bevölkerung Ernährungs-, des Wohnungs- und des über 1000 amerikanische Lastkraftwagen wö- Brennstoffproblems) als erstrebenswerter erachtet, denn die Taube der künftigen det, keit. schwimmen zehn bis zwölf Kippen. Ami- Kippen— verschiedener Länge. Die Augen Skepsis der Jugend Verfassung auf dem Dache, so bleibt es doch dabei, daß die politische Indifferenz der Jugend eines der gefährlichsten Erbteile des Dritten Reiches ist. Wenn es gelingt, diesen 21—27 jährigen jungen Leuten klar zu machen, daß ihre Gleichgültigkeit dem allgemeinen Wohle gegenüber ein durch- aus„nationalsozialistischer“ Zug ist, wäre es denkbar, daß sie sich zu wirklich frucht- barer Arbeit am großen Ganzen entschlie- ben könnte. Bislang jedenfalls kann keine Rede von Aktivität oder auch nur von Inter- esse sein. Und an diesem Gesamteindruck ändern auch die immer lebhafter einsetzen- den Studentendiskuszionen und akademi- schen Bemühungen ufn Mitarbeit am Staat und am Volkswohl wenig. Die Zahl der Studierenden und ihre Einflußsphäre ist, um erfolgreich zu wirken, zu gering. Die Wähler zwischen dem 27. und dem 30. Lebensjahre aber sind ganz übel dran. Sie sind politisch interessiert, aber pessi- mistisch. Dem„Stichprobensystem“ Dr. Gallups zu Folge könnte man mit einiger Wahrscheinlichkeit voraussagen, daß die Wahzzeteiligung dieser Jahrgänge wesent- lich Schwächer sein wird als die der jün- geren und zwar nicht aus Interesselosigkeit, vielmehr aus beginnendem Verantwortungs- gefühl heraus. Sie sind es auch, die, in wahrer Erkenntnis ihrer Unwissenheit, im- mer wieder betonen, daß die Wahlen zu früh angesetzt wurden, und die die Ver- fassungsentwürfe als voreilig ablehnen. Z. G. Die Jugend? Nein! Wir! Statt einer Einleitung ein oder zwei kleine Erlebnisse— gesammelt in den letzten Tagen. Im D-Zug... Schwerbeschädigtenabteil. Es ist übervoll. Durchaus nicht nur mit Schwer- beschädigten gefüllt. In Nürnberg wird es beängstigend. Ein Doppelamputierter besteigt den Wagen. Er bittet um einen Sitz. Niemand steht auf. Er wendet sich an eine Frau, die breit und gewichtig mit ihrem zehn- bis zwölfjährigen kräftigen Jungen eine Bank ausfüllt.„Kann der Junge denn nicht auf- stehen? Sie sehen doch.“ Oh, wie die Mutter da zur Furie werden kann. Sie ist dick und rund und rosig. Gut durch den Krieg gekommen. Der Bub neben ihr nicht minder„Was denken Sie, der Bub ist auch müde. Außerdem hat er bezahlt.“ Ja, aber das sei doch ein Abteil für Schwerbeschä- digte.„Dees sind mir aa!“ Ein Verwundeter steht auf und überläßt dem Mann mit den zwei Prothesen seinen Platz. Die Empörung verebbt. Die Dicke und ihr Junge scheinen zu triumphieren. In Fürth— kaum zehn Mi- nuten Fahrzeit später— steigen sie aus. Der Herr Papa erwartet sie. Typ Zahlmeister. In Frankfurt. An einer Straßenbahn-End- station. Die Schaffner lehnen in der Sonne am Wagen und warten auf die Abfahrtszeit. Ein Junge— wohl 12 Jahre alt— schlendert heran.„Na, willst Kippen haben?“ Er duzt den gut Vierzigjährigen, an den er sich Wen- mit frappierender Selbstverständlich- „Zeig her!“ In einer Blechschachtel der Schaffner werden begehrlich. Der Junge hält einen, es ist wohl der längste seiner Sammlung, triumphierend in die Höhe:„Eine Mark!“ Die Männer, die ihr Geld schwer verdienen, sind über den Preis nicht begei- stert. Einer bietet 20, ein anderer 30 Pfennig. Der Verkäufer winkt ab. Er ist ganz Hand- ler, und nicht einmal schwarz:„Fuffzig zahlt ja schon mein Alter, und der soll sie sich alleine suchen lch weiß nicht, vne der Handel ausging. Es ist auch gleichgültig. Nicht gleichgültig ist die Haltung. Ich meine nicht die Haltung der Jungen, sondern die Haltung der Erwachsenen in diesen klei- nen Erlebnissen: unsere Haltung! Schuld an vielem, ja eigentlich an allem, Was uns an der Jugend heute nicht gefällt— seien wir doch ehrlich—, schuld daran ist im Grunde ja niemand anders als wir selbst. Darum habe ich die kleinen Erlebnisse er- zählt. Sie sind nicht mühsam herbeigeholt, sie sind wortgetreu erlebt... im Laufe von zwei Tagen. Man kann sie vervielfältigen, man trifft auf sie in jeder Stadt, und die Rolle, die die Jugend dabei spielt, ist niemals sehr schön. In diesen Fällen handelte es sich um Jungen. Die Mädel sind nicht besser. Aber darum dreht es sich nicht. Die Schuld tragen wir. Wir alle, die wir nicht mehr zur Jugend gehören. Uns fehlt es an Haltung, an Mut und Verantwortungsbewußtsein! Wenn wir anders wären, zwängen wir damit auch die Jugend, anders zu sein. Die beste Erziehung ist das Beispiel, das Vorbild, die eigene Haltung. J-2z. Vorschau Sonntag, den 24. November Fuffball: SV Waldhof— Eintracht Fr furt; Phönix Mannheim— S6 Sandhs Germanie Friedrichsfeld SG Sinsheig ASV Feudenheim— Spygg Sandhofen. Handball: VfR Mannheim— SV Waldi (13.15 Uhr) auf dem Phönix-Platz; TV Ed gen— Vfl. Neckarau; TV 98 Seckenheim TSV Handschuhsheim. Bezirksklasse: 1 1846 Mannheim— T6 Laudenbach; Sy] vesheim— VfB Kurpfalz; Sd Hemsbach TSV Viernheim; 99 Seckenheim— SV Fri richsfeld Ringen: SpVgg. 1884 Mannheim— BN Lampertheim(10.00 Uhr) in der Turnhalle d Humboldtschule. Die Spiele der Oberliga Eintracht Frankfurt stellt sich als eine d führenden Mannschaften die sich vor Wochen bereits mit ihrem Sie gegen den VfR auf das beste empfohlen Die Gäste haben eine stabile Hintermaz schaft, die bisher nur sieben Tore zuließ. wird es der Waldhofsturm erneut in 08 Hand haben, das Spiel zu entscheiden. Nez Karau muß wieder nach auswärts und 2002 zum„Club“ nach Nürnberg, wo sich Mannheimer Vorstädter nur mit einer 9 Ben Gesamtleistung werden behaupten k nen. Der VfR sollte seine Reise zum 5. Augsburg nicht zu leicht nehmen und dur einen Sieg seine vorsonntägliche Niederl wieder egalisieren. Weiter spielen: Karlruhe 05 Schweinfurt; kurt— Bayern München; 1. Fe Bamberg Phönix Karlsruhe; Kickers Offenbach SpVgg Fürth; VfB Stuttgart— TSV 46 Un 1860 München Stuttgarter Kickers u Viktoria Aschaffenburg— Schwaben Aug burg. W.. Bei den 10 Punktespielen des SV Wall gegen Eintracht Frankfurt war„Eintrach acht Mal und Waldhof zwei Mal Sieger. VI Neckarau und 1. FC Nürnberg sind sich bi her vier Mal gegenüber gestanden. Die Meisterschaftsspiele wurden alle vom„Club gewonnen, wobei der VfL noch kein ein ges Tor erzielen konnte, denn der„Club g; Wann 1927 daheim 1:0, in Neckarau 3:0, 10 in Mannheim 1:0 und in Nürnberg 4:0, V gewann 1943 gegen BC Augsburg zuhause 1928 verlor der VfR in Augsburg mit 3:4 u gewann in Mannheim mit 5:0. W. k. Die Spiele der Landesliga Nord Phönix Mannheim empfängt Sandhause und erwartet mit Spannung, ob der Sandha ser Sturm zur Entfaltung kommt. Trotz de Gefährlichkeit des Gegners rechnet man m einem weiteren Sieg von Phönix. kalkampf Feudenheim Sandhofen wird die meiste Anziehungskraft ausüben, denn dies Klubs haben sich schon immer interessant Spiele geliefert, wobei Feudenheim Auf eige in Mannheim Der lalle nem Platz bessere Aussichten hat. Viernhein muß nach Eppelheim und wird es dorf Ab schwer haben, zumal es fraglich ist, ob def Verteidiger Burkhard spielen darf, da er d W. gesperrt gemeldet wird. Früedrichsfell kommt durch die Platzsperre der Sinsheime Ur zu einem Heimspiel und wird seine Torver hältnisse verbessern wollen SE Walldürn ist ein Zusammentreffen Mannschaften, die sich gut kennen. Mosbach K. wird auf Grund besserer Stürmerqualitäte als Sieger erwartet. Rohrbach reist nad CI Wertheim und muß sich anstrengen, um di zuhause gefährlichen Wertheimer zu bese“ D“ gen. Neckargemünd wird in Neulußheln nichts zu bestellen haben. Wiro, Ve Meisterschaftskämpfe im 85 Die Sportvereinigung 1884 trifft mit den, RStCœ Lampertheim im Ringen der Oberliga klasse zusammen. Lampertheim ist auf eige nen Wursch als Gastmannschaft zu den dies jährigen Kämpfen im Kreis Nordbaden 2 Ives gelassen. Auf ihr erstes Auftreten ist mal eben: in Mannheim sehr gespannt. Vorher stehe 5 sich die Schülermannschaften beider Verein 0 C gegenüber. J, 382 Es wird durchgegriffen Weir Die S Sinsheim erhält wegen Ausschrel 8 tungen gegen den Schiedsrihter nach den 10 Spiel gegen Eppelheim sofortige Platzsperriſ fassung Dem Trainer Fitz wird jede weitere Tätigkeit da er maßgebend an den Ausschreitungen be Lütz teiligt war, untersagt. Wegen unsportliche gebeber Verhaltens wird der Schiedsrichter R. Neuf lö9, weiler(Pforzheim) von der Liste der Schiedb Ja 508, richter gestrichen Weinheimer Kegler-Erfolg Der in Weinheim auf einer Asphaltball stattgefundene Städtekampf der Kegler Wein heim— Mannheim gewann die Weinheim Hoh gegeben 90, CD! zung: 3 Grof Vertretung mit 15:44 gegen 14:89 Holz. Dil gegeber beste Einzelleistung erzielte Danz(Mannheim L AMTILICHE BERANNTMACHUN CEN Berichtigung zur amtl. Bekanntmachung vom 21. Nov. 1946 betr.: Entsperrung der Bankkonten von Mitläufern und Entlasteten. Alle Personen, die durch rechtskräftiges Spruchkammerurteil in die Gruppe der Mitläufer oder Entlasteten eingerelht wurden, können beim Amt für ver- mögenskontrolle Mannheim, K 3, Zimmer 308, die Entsperrung ihrer Bankguthaben beantragen. Voraussetzungen für die Entsperrung sind: 1. Er- Klärung, dag Reiff weiterer Grund für die Auf- rechterhaltung der Vermögenssperre bzw. Auf- sicht weder aufgrund des Gesetzes der Militär- regierung Nr. 52 noch des Gesetzes über die Be- Frelung von Nationalsozialismus und Rilitaris- mus vom 5. 3. 1946 gegeben ist. 2. Rechtskräftiger Bescheid der Spruchkammer in Origmaf(Es wird empfohlen, f. den eigen. Gebrauch eme Fotokopie oder notariell beglaubigte Abschrift des Originals anfertigen zu lassen). 3. Fotokopie oder notariell beglaubigte Abschrift des Nachweises, daß die Zahlung der auferlegten Sünne und der Kosten des Spruchkammerverfahrens erfolgte. Sprech- stunden beim Amt für Vermögenskontroll Stadt- und Landkreis Mannheim Mannheim K 3. Zimmer 208, zwecks Entsperrung täglich gußer Samstag von 8—12 Uhr. F. X. Immler, der Leiter des Amtes für Vermögenskontrolle. 6058 PFPTrwßwfßfFTFGTTTTTTTTTTTTTTTG0T0TGT0T0T00TTTTTTT— Aufruf von Lebensmitteimarken für die woche vo Dezember 1948 1 Stadt Mannheim. mittelkarten r Tulagekarten- braun, der Fischkarten- zfegelrot. mit grünem Untergrun i Diebstahl von Lebensmittelkarten. So unerheblich, dag die II. Woche der 93. Zutellungs periode. Gültig nur für die Farbe der in der 95 Zuteilungsperiode geltenden Lebens- osa, der Kartoffelkarten ziegelrot, der gewerblichen d, der Krankenberechtigungsscheine- lachsfarben. An den An- schlagsäulen in Mannheim ist ein Wahlplakat der KPD angebracht, in dem von Diebstählen von Lebensmittelkarten bei hiesigen Ernäh- rungsämtern die Rede ist. Der Text ist so ab- gefaßt, daß daraus als Täter auf Angestellte des Ernährungs- und Wirtschaftsamtes geschlossen werden könnte. Demgegenüber ist festzustellen daß die Karten mittels schweren Einbr ichs Verwendung von Brecheisen bei Stahlschrän- ken) von unbekannten Tätern gestohlen worden sind. Auf den Ernänrungsamtern Sandhofen und Innenstadt wurde überhaupt nichts gestoh- len. Entwendet wurden 4633 Lebensmittelkarten, von denen 547 Stück bereits ungültig waren. Ein Weiterer erheblicher Teil wurde uns durch eine Württembergische Polizeistelle wieder zugestellt. Entwendet wurden weiter unerhebliche Posten von Relsemarken, Krankenmarken, Seifenkarten und Raucherkarten, von denen durch besondere Bekanntmachung die Reisemarken und die Krankenmarken als ungültig erklärt werden konnten. Der eingetretene schaden ist demnach Versorgung der Bevöl- kerung nicht gestört ist. Im Interesse der An- Sestelltenschaft des Ernährungs- u. Wirtschafts- amtes glauben wir diese Richtigstellung nicht Unterlassen zu sollen. Städt. Ernährungs- und Wirtschaftsamt: Schmidt. Betriebs vertretung des Ernährungs- und Wirtschaftsamtes: Gräder, Vorsitzender. 6106 5 1—.— m 235. November bis EN TI. FEN 1 Schäferhündin mit Ket- tenhalsband d Leine er paseskerten- weis entlaufen. Abzug. geg. Sügstoff- Vorbestellung auf Abschnitt 299 geklebten Bestellabschnitte durch Kleinhandei bis Sußstoffhandel einbezogen war. Die andersfarbig ungültig. Mannheim, 18. Nov. nur der grünen Mannheimer Ein- Kkaufsauswelse je 1 Päckchen bis 28. November 1946. Abfieferung der auf- für Bezugscheine zur Weitergabe an Großhandel, 1946. Städt. Ernährungs- u. Wirtschaftsamt. Bel. bei Eitzenberger, Loteilung Se kli: kü, Kk fe E 78 5 8 V 0—1 13 3-6 610 1020 3 200 95 95 95 995. e eee e e e e e ee ee e, ee be wee e 2„„»„ 0———— 1 8 8 2 5 II f. 100 100 100 100 e t Bleisen„„— 50 100 300 300 250 100 200 200 250 W eee J5CCCô i e Jung. Hund(fuchsartig) b. 85—. 555 125 62.5 3 6 am Samstag, 16. 11. %%%%%%%%%J%%%h. ent! Abz. geg, g. Bel. Vollmien 1— 75 323 5 5„ in G 7, 5, 1. St. 01782 Zucker 250 175 200 250 250 280——— Rattoftei... 500 1250 2600 3000 3000 3000 500 1000 2000 500 DEB 5 55 3 85„ gutabgerichte- Trockengemüse 8„ ter Waennund zu kau- 5 55— 8 8—9 5 18 2 1 ten gesucht. Angebote 77!!! df Biete 1 Truthahn und 2 Truthühner; suche Hühnerfutter. Angeb. unter Nr. 09525 a. d. G. Biete Junghenne; suche Stroh. Seckenheim, Hochstätt 33. 2. Dezember 1946. Da- der bisher schon im en Abschnitte 299 sind Bekanntmachung des Gewerbeaufsichtsamts Karls Betr. Darlehensschuldner der Reichsversicherungs- Anstalt für Angestellte in Berlin- Wilmersdorf. Sowohl in der amerikanischen wie in der fran- zösischen Besatzungszone des Landes Baden sind zufolge gesetzlicher anordnung der zuständigen staatlichen Organe sämtliche Rechte und Pflich- ten der stillgelegten Reichsversicherungsanstalt ür Angestellte(Rfa) in Berlin-Wilmersdorf auf die Abteilung„Angestelltenversicherung der Landesversicherungsanstalt Baden“(LVA) in Karlsfuhe, Kaiser-Allee 8, übergegangen. Dem- gemäß haben alle in dem genannten Gebiet be- findlichen Sffentlich- rechtlichen und privaten Darlehensschuldner der RfA. ihre Zins- und Tilgungsverpflichtungen aus Darlehen. welche nen von der RfA. gewährt worden sind, aus- schließlich an die LVA. Baden in Karlsruhe zu zahlen. Darlehensschuldner, welche ihre Zins- und Tilgungsverpflichtungen bis jetzt noch nicht an die LVA. Baden entrichteten, werden hier- mit letztmals aufgefordert, sich unter Voclage des Darlehensvertrags(notariell. Schuldurkunde) und des neuesten Fllgungsplanes sofort zu mei- den. die rückständigen Fälligkeiten alsbald, die künftigen dagegen ſeweils pünktlich zu den ver- tragsterminen an das nachgenannte Konto der LVA. Baden zu überweisen. Bemerkt sei, daß seit längerer Zeit der Treuhänder der RfA. an- ragende Schuldner auffordert, die Schuldigkei- ten an die„Abteilung Angestellten versicherung“ der zuständigen LVA. zu begleichen. Alle aus der Nichtbefolgung dieser Bekanntmachung sich ergebenden Vertragsverletzungen od. Versàum- nisse gehen zu Lasten des Schuldners. Mitglie- der der Gagfah, Gemeinnützige A.-G. für An- Sestellten-Heimstätten. München, Beethovenstr. 3, zahlen ihre Wohnlasten nach wie vor an die Gagfah weiter, müssen sich also bei der LVA nicht meiden Die vorerwähnten Ueberwei⸗ sungen wollen vorgenommen werden: an die Bad. Kommunale Landesbank und zwar: in der amerlkan. Zone: an deren Zweiganstalt Karls- ruhe mit dem Zusatz„zu Gunsten des Giro- kontos 722 in der französ. Zone dagegen an die Zweiganstalt Freiburg i. Br. der genannten Bank mit dem Zusatz„zu Gunsten des Giro- Kontos 261“. Karlsruhe, den 3. November 1946. Der Vorstand der Landesversicherungsanstalt Baden. 4 6093 ruhe, Ettlinger Straße 39. Zur Durchführung der Zz Wingend angeordneten Umstellung der Ernäh- rungszulagen für die gewerblichen Arbeiter Nordbadens nach den für die Us-Zone allgemein verbindlichen Richtlinien. bleiben die Hienst- räume des Gewerbeaufsichtsamts Karlsruhe, Ettlinger Str. 59, in der Zeit vom 23. 11. bis ein- schließlich 7. 12. 1946 für Besucher geschlossen. Es können deshalb nur die Personen vorspre- chen, die besonders schriftlich oder durch den Fernsprecher einbestellt sind. Der Fernsprecher wolle nur zur Meldung von schweren Unfällen ader in ähnlichen dringlichen Fällen in Anspruch genommen werden. Karsruhe, den 20. Nov. 1948. gez.: Dewald, komm. Amtsleiter. 6092 Die männliche Bevölkerung wird darauf aufmerk- sam gemacht, dag sich im Luisenring-Hoch- bunker eine Sanierstatlon befindet, in welcher sie sich jederzeit kostenlos und ohne Namens- nennung sanieren lassen kann. 6039 Kostenlose Untersuchungen auf Geschlechtskrank heiten u. entsprechende Beratung der Kranken finden in der Beratungsstelle für Geschlechts- Kranke im Städtischen Krankenhaus Hautbau statt. Sprechstunden: Montags bis Freitag Alt-Katholische Kirche: G 4. Kirche Jesu Christi der Heili Methodistenkirche, 816 Uhr, Samstag: keine Sprechstunde. 6038 1 EIRCHIICHE NACHRICHTEN Katholische Gottesdienste am Sonntag: Obere Pfarrei: St. Hedwigsklinik, A 2, 6½: 6.45, 7.30, 8.30, 9.30 Uhr. Kapelle, B 4: 4: 7.30, 11 Uhr. Kapelle C 2, 16: 8 Uhr. Kapelle B 3, 20. 9 Uhr. St. Sebastianskirche(Unt Pf) F 1, 7: 6.45, 7, 8, 9.15, 11.30. Herz-Jesu-Pf., Kaisergarten Zehnt- straße: 6.30, 8, 9.30, 11.00 Uhr. Heilig-Geist-Pf. (Kap. von St. Elisabeth. r Merzelstr.): 7 hi. Messe m. Pr., 8 Singm. m. Pr., 9 hl. Messe, 10 Amt m Pr., 11.15 hl. Messe m. Pr., 7.30 Andacht. Liebfrauenkirche, Luisenring 33: 7, 8, 9.13, 10.0, 11.30 Uhr. St. Josephskirche, Windeckstr' 6.00, 9.30 Uhr. St. Bonffatiuskirche. Fr.-Ebert-str: 7. 8, 9.30, 11 Uhr St. Peterskirche, Augartenstrage: 7. 8, 9 30, 11 Uhr. St. Nikolauskirche, Hansastr.: 7.30, 10.00 Uhr. Neckarau, St Jakobuskirche: 6.30, 7.30, 9, 11.30 Uhr. Annaheim: 7, 8, 9.30, 11.30 Uhr. Almenhof St. Paul: 7, 8.30 Uhr. Käfertal, St. Laurentſuskirehe: 7. 9, 11 Uhr Käfertal-süd St. Hildegard: 7.30, 10 Uhr. Waldhof, St. Franziskus- kirche: 7, 9, 10.30 Uhr. Waldhof-Gartenstadt, St. Elisabeth: 7, 8. 10 Uhr. Feudenheim, St. Peter und Paul: 6.30, 7 30, 9, 10 hr. Sandhofen, St, Barthol.: 7, 9, 11 Uhr. Siedlung Schönau, svang Gemeindehaus: 7.30, 11.13 Uhr. Rheinau, St Antontuskirche: 7 Uhr Frühmesse, 8.20 Uhr Kinder gottesdienst, 9.40 Hauptgottesd. Pfingst- berg, St. Theresia: 7.30, 9.30. Wallstadt: 7, 980 Uhr. Seckenheim: 7, 6.30, 10 Uhr Friedrichs- keld: 7.13. 9 Uhr. Ilvesheim: 7.18, 9.30 Uhr. Städt. Krankenhaus: 6, 8.15 Uhr. 4 N 3: Sonntag 10 Uhr. Erlöserkirche: Sonntag 9.30 Uhr. Ladenburg: Sonntag: 14 Uhr. Freireligiöse Gemeinde Mannheim- schwetzingen. Totensonntag, 24. November 1946, 15.00 Uhr, im Saale d. Mayerhofs, Schwetzingen. Mannheimer Straße 45: Sonntagsfeier v. Pred. Dr. W. Goeg- Einger über:„Große religiöse Denker Amerikas“. Gesang: Ingeborg Bartenstein. 15 gen der letzten Tage, Uhlandschule, Langerötterstraße, 3. Stock: Sonn- tag: Sonntagschule 10 Uhr für Kinder und Er- 5 Backstube. FEinheirst Wachsene; 11.30 Uhr Predigtversammiung. H.-Lederhandschuh, gr., Mittwoch; 1! Unr Frauenhilfsverein; 13 20 Ce. Ik, NMI, 20. 11 Ew. e meinschaftlieher portbildungsverein(& F. V) 12.30 u. 13 Unr, von- e Z. Z. Stamitzstr. 15: So. 9.30 Hg. Neumann). Waldhof-Gartenstadt, Soldaten- Weg 119: Fr.(8. 12.) 19.00 Uhr. 7 Landeskirchl. Gemeinschaft Llebenzeller Mission. Sonntag 15.30 Uhr Sakristei Ronkordienkirche. Von der schönau-sſed- Evang. Kirche Mannheim. Sonntag, 24. Nov. 10 Totensonntag: Trinftatiskirche: 10.30 Uhr Hg Scharnberger. Konkordienkirche: 9.30 Uhr Hg Weigt. Christuskirche: 9.00 Hg., Dr. Weben Donnerstag, 28. Nov., 7.30 Uhr, Kundgebung del Gesamtkirchengemeinde: Landesbischof Bender Das christl. Dennoch“, Neuostheim: 8s. Christus. kirche. Friedenskirche: 9.30 Hg., Münzel. J. hanniskirche: 10.00 Hg., Emlein. Markuskirche 9.45 Hg., Lutz. Lutherkirche: 9.30 Hg., Pr. B Lehmann. Melanchthonkirche: 10.00 Hg., Schaf Städt. Krankenhaus: 11.00 Gd., Blall. Matthäus, Kirche Neckarau: 10.00 Hg.(Kath. Notk.), Kühn Auferstehungskirche: 9.30 Hg. Pauiuskirch Waldhof: 9.30 Hg., Weber. Feudenheim: 9.30 Hg. Kammerer. Friedrichsfeld: 9.30 Hg., Schönthal Käfertal: 10.00 Hg. Käfertal-süd: 9.00 Uhr E= Rheinau: 10.0 Hg., Jacobs. Pfingstberg: 9.00 Hg Luger. Sandhofen: 9.30 Hg., Schuhmann. Sie. lung Schönau: 9.00 Hg. Ewald. Seckenheim 9.15 Hg, Scharnberger. Wallstadt: 9.30 Uhr Hg. Jscheidlen. Evang. Gemeinschaft(K 2, 100: 9.30 Totens.- Got. tesd.: 16.30(Mollstr. 27) Jugendstd— Weinhein Prankelstr. 57): 19.00: Gottesd. 5 Die Christen gemeinschaft, Bewegung für rel. Er. Deuerung: Sonntag. 24. Nov. 1946 vorm. 10 Uh Menschenweihehandlung von Dr. Rudolf Frle- ling. anschließ. Ansprache: Zum Mitleben m der Menschenweſnhebandiung“. Mittwoch Vor. trag in der Wirtschaftshochschule von Reinhart Wasner. Darmstadt, abends 7.15: 21 der Menschheit“. 3„e 1 VERLOREN 7 1 Paar br. Lederhand- Achtung, hohe Belob- zebuhe am 14. 11. vor nung! Ersatzreifen f Elbf. Mhm. verl. Abz. LKW, 306, im Bei e 1. Mhm.-Stadt od. auf 8 Se etzingen, Ar- We Sta Theodor-Str. 1. 01710 eee, nach Heddesheim ver geg. Der ehrl. Findet Wird geb. den Fun Recht. br. Pumps von G5 bis Anker u. Post verloren. Abzugeben unt. Tel. 53797 z. meld geg. Belohnung J 7. 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