lant : der Frei- gelegt Kkani- Jahre Dol- rosten usche meral der aupt- tliche bri- der deut- erung Cohle, wich- wies ösung oer, wung, s die schen Demo- for- den ablie- igkeit 1. Der Re- der l1litär⸗ port- e Be- n ein. , die aiken, e, der gegen zielle igung not- erfor- be- ertig-· litär⸗ ichti- „den hand- Be- ktion n Er- t be- ad an einem nosen wün- meri- Be- n un- mmer rrei- A. P. Koh- Nach hes- auf Han- weise und Still- chnet ꝑktion rnäh- t Sei. r die Aroß- bens- erung habe. twen⸗ egen Jüter t an rden. n im berg- naten Mark, schen mit. hmen März nats- K be- n der For- aafts- Hung schen Da zamte orge- chni- s Zu eimer hwe- ein- forz- . Die bisch- Ruhr- Bigen schen Stelle hein- das Nach nwei⸗ wird wei- weils wenn cher erige hmer chen iglich kanl- rika- Fol- Seit Mil- des sind nen- ein indu-· zende sung. der rans- lurch Bert. Her- die aus egie- lafts- falen wirt⸗ hrts- eich- selb- seit mit hat. Jahrgang 1 Nummer 63 Donnerstag, 28. November 1946 Einzelpreis RM 0.20 Gerichtsverfahren gegen Lewis Washington, 27. Nov.(dana-INS) Das Gerichtsverfahren gegen John L. Lewis und die Gewerkschaft„Vereinigung amerika- nischer Bergarbeiter“, gegen die wegen Mißachtung des Gerichtsbeschlusses An- klage erhoben wurde, begann hier am Mitt- wochmorgen. Der Gerichtsbeschluß for- derte Lewis auf, dem über das ganze Land ausgedehnten Streik der Grubenarbeiter inhalt zu gebieten. Dr. Berreta präsident von Uruguay Montevideo, 26. Nov.(dana-Reuter) Der Präsidentschaftskandidat der Liberalen Partei, Dr. Thomas Berreta, wurde mit einer Mehrheit von über 100 000 Stimmen zum Staatspräsidenten von Uruguay ge- wählt. Sein Gegenkandidat war Dr. Luis Alberto de Herrera, der einer nationalen Partei angehört. Eine Stimme der Vernunft Senator Morse betont die Notwendigkeit einer genügenden Industriekapazität 5 München, 26. Nov.(dana)„Der über- wiegende Teil der amerikanischen Bevöl- kerung versteht die deutsche Wirt- schaftsformnichſt und ist auch nicht genügend darüber unterrichtet, daß Deutsch- land niemals in der Lage wäre, sich selbst zu ernähren. Es ist daher un- sinnig, von einer Ent-Industrialisierung Deutschlands zu sprechen“, erklärte der re- publikanische Senator Wayne Morse auf einer Pressekonfernez in München. Senator Morse befindet sich zur Zeit auf einer In- kormationsreise durch Europa und beabsich- tigt, auch Sowjetrußland und Palästina zu besuchen. Der Senator betonte, daß Deutschland eine genügende Industriekapa⸗ zität haben müsse, um lebensfähig zu Rumänische Wahl nicht anerkannt Amerikanische Regierung betrachtet Bedingungen als nicht erfüllt Washington, 26. November.(dana-Reuter) Die Regierung der Vereinigten Staaten hat die Anerkennung der Ergebnisse der rumä- nischen Wahlen abgelehnt und die rumäni- sche Regierung der Anwendung von Terror- methoden und Fälschungen in den Wähler listen beschuldigt. Aus Berichten, die dem Außenministerium vorliegen, heißt es in einer Erklärung des geschäftsfünhrenden amerikanischen Außen- ministers, Dean Acheson, gehe eindeutig her- vor, dag durch Einschüchterung und Ter- ror, ferner durch Manipulationen sowohl bei der Aufstellung der Wählerlisten, als auch bei der Durchführung der Wahlen und der Zählung der Ergebnisse einem Teil der Bevölkerung die Freizügigkeit entzogen worden sei. Deshalb könne die amerika- nische Regierung die Wahlen nicht als eine Erfüllung der Versicherungen ansehen, welche die rumänische Regierung den Ver- einigten Staaten, Großbritannien und der Regierung der Sowjetunion gegeben habe. Acheson lehnte es auf einer Pressekonferenz ab, Vermutungen über mögliche weitere Schritte der amerikanischen Regierung aus- zusprechen. Er hob hervor, die Stellung- nahme der USA- Regierung bedeute nicht, daß die Vereinigten Staaten die rumänische Regierung nicht anerkennen. USA fordern Wahlfreiheit in Polen Washington, 26. November.(dana-INS) Die amerikanische Regierung hat eine Note an Polen gerichtet, in der sie die freie und gerechte Durchführung der polnischen Wahlen am 19. Januar fordert. In der Note bringt die amerikanische Regierung ferner ihre Ueerraschung zum Ausdruck, daß die polnischen Wahlen für Januar 1947 an- gesetzt sind, obwohl der polnische Bot- schafter in Washington, Oskar Lange, die Durchführung der Wahlen noch für dieses Jahr zugesagt habe. Weiter wird in der Note die Forderung erhoben, daß allen demokratischen und antifaschistischen Par- teien im Wahlkampf gleiche Rechte und Möglichkeiten zugestanden werden. sein, und daher alle Vorschläge, Deutsch- land zu einem Agrarstaat zu machen, lacher- lich seien. Hierbei hob er besonders hervor, daß die Amerikaner nicht gekommen seien, um Deutschland zu unterdrücken, und er- klärte, eine hinreichende Industrialisie- rung zu verhindern, wäre aber bereits eine Form der Unterdrückung. Beachtliche Leistungen der deutschen Presse Anerkennend sprach sich der amerika nische Senator über die bisher geleistete Arbeit der deutschen Presse aus und er- klärte, daß sie„die größte Macht in der Umerziehung des deutschen Volkes dar- stelle“, und in dieser Beziehung bereits Hervorragendes geleistet hätte. Er persön- lich sei jedenfalls von der Arbeit der deut- schen Presse sehr beeindruckt. Zur Frage der Besatzung sagte Senator Morse, daß die Vereinigten Staaten nicht nur während die- ser, sondern auch während der nächsten Generation militärische Streitkräfte in Deutschland unterhalten müßten. Lösung des Flüchtlingsproblems durch Beratung der fünf Großmächte Senator Morse, der allgemein als links- stehender Republikaner bezeichnet wird und als Fachmann in Gewerkschaftsfragen Silt, sprach sich gegen die häufigen Streiks in den Vereinigten Staaten aus und er- klärte, daß auch der augenblickliche ame- rikanische Bergarbeiterstreik einen großen wirtschaftlichen Verlust nicht nur für Amerika, sondern darüber hinaus für die übrige Welt mit sich bringen werde.„Wir sind jetzt so weit gekommen, daß die Streikwaffe zu häufig angewandt wird“, sagte er, und versicherte, daß Millionen von Arbeitern in den Vereinigten Staaten gegen die zu häufigen Streiks seien.„Selbstver- ständlich“, fuhr er fort,„würden sich die Arbeiter aber auch gegen eine Anti- Gewerkschafts- Gesetzgebung wenden.“ Mit großer Heftigkeit wandte sich der Senator gegen das Gerede über einen neuen Krieg. Zum Problem der Ausgewiesenen Wiederbeginnn der Verhandlungen Kairo-London Vertrauens votum für Sidky Pascha— Verhandlungsdelegation aufgelöst Kairo, 26. November.(dana-Reuter) Die ägyptische Abgeordnetenkammer beschloß am Dienstag nach vierstündiger geheimer Sitzung einstimmig, die Regierung Sidky Pascha zur Wiederaufnahme der Verhand- lungen mit Grohbritannien aufzufordern, mit besonderer Berücksichtigung der Ver- wirklichung der ägyptischen Bestrebungen nach vollständiger Räumung des Landes von britischen Truppen und Einheit des Niltales. Die Abgeordnetenkammer sprach der Re- gierung Sidky Pascha mit 159 Stimmen bei 3 Enthaltungen ihr Vertrauen aus. Vor der Abstimmung hatte Premierminister Sidky Pascha ins einzelne gehende Erklärungen abgegeben. . we. ee. Stuttgart.(dana) Dr. Schacht wurde nach Mitteilung des öffentlichen Anklägers, Rechtsanwalt Franz Karl Maier, vom zuständi- zen Arzt des Stuttgarter Untersuchungsgefäng- nisses wogen verschiedener Krankheitserschei- nungen für nicht fähig erklärt, in der bisheri- sen Form in Verwahrung gehalten zu werden. und an die Krankenabteilung des Ludwigs burger Gefängnisses überwiesen. München.(dana) Der bayerische Mini- sterpräsident, Dr. Wilhelm Högner, veröffent- lichte am 26. November eine Verordnung, wo- nach dem Raumbedarf der Spruch- und Beru- lungskammern die höchste Dringlichkeitsstufe zuerkannt worden ist. Koblenz.(dana) In Koblenz finden ge- genwärtig Besprechungen über die Bildung der Reglerung von Rheinland-Pfalz statt. Das Kabinett wird sich aus dem Ministerpräsiden- ten und acht Ministern zusammensetzen. Düsseldorf.(dana) Auf einer Konferenz der Vertreter der politischen Parteien und Vexlegervereine in Düsseldorf wurde mitgeteilt, dag eine Neuverteilung der Zeitungsauflagen in der britischen Zone unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Kreistagswahlen ab 1. Ja- nuar vorgesehen sei. Leipzig.(dana) Der ehemalige Lager- kommandant des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück, Suhren, der sich gemeinsam mit 45 weiteren Angeklagten am 3. Dezember in Hamburg vor Gericht verantworten sollte, ist aus der Haft entflohen. Warschau.(ap) Amtlich wurde am Dienstag bekanntgegeben, Polen habe alle Deutschen aus Niederschlesien bis auf 20 000 zusgewiesen. Auch diese würden in Kürze das Land verlassen. London.(dana-Reuter) Die britische Re- zierung hat den Vizekönig von Indien, Lord Wavell, eingeladen, zu Beratungen über den bevorstehenden Zusammentritt der indischen verfassunggebenden Versammlung nach London zu kommen. a Tokio,(dana-Renter) Die 91. Sitzungs- deriode des japanischen Parlaments wurde am Dienstagmorgen mit der Verlesung einer Er- lärung Kaiser Hirohitos eröffnet. In der ge- senwärtigen Sitzungsperiode werden die mit er neuen Verfassung verbundenen Probleme ehandelt werden. Außerdem soll das Parla- ment über das endgültige Schicksal des Japa- aischen Kaiserhauses entscheiden. Protest der Opposition Mehr als fünfzig Oppositionsmitglieder verlieben das Parlament aus Protest gegen die Entscheidung der Regierung, die Vor- schläge für den anglo- ägyptischen Vertrag in geheimer Sitzung zu erörtern. Der von Ministerpräsident Sidky Pascha eingebrachte Antrag auf Abhaltung einer Geheimdebatte wurde so schnell angenommen, daß die Opposition nicht in der Lage war, sich öffentlich dagegen zu wenden. Stellungnahme gegen Vertragsentwurf Die ägyptische Delegation für die Ver- handlungen über die Revision des anglo- ägyptischen Vertrages von 1936 wurde am Dienstag durch königliches Dekret aufgelöst. Die Auflösung der Delegation, der 12 ägyp- tische Staatsmänner angehörten, erfolgte im Hinblick auf die Tatsache, daß die Mehr- zahl der Delegationsmitglieder durch eine schriftliche Erklärung, die an die Presse weitergeleitet wurde, ihre Ansicht über die gegenwärtigen Vertragsverhandlungen und re Entscheidung in der Angelegenheit ver- öflentlicht hatte. Von diesem Augenblick an sei, so heißt es in dem königlichen Dekret, die Aufgabe der Delegation zwecklos ge- worden. Die schriftliche Erklärung, die von sieben Delegierten veröffentlicht wurde, lehnte den Vertragsentwurf ab, der im ver- gangenen Monat in London von dem briti- schen Außenminister Bevin und dem àgyp- tischen Ministerpräsident Ismail Sidky Pascha ausgearbeit worden war. Die Dele- gierten erklärten insbesondere den Artikel 2 des Abkommens für un annehmbar, der vor- sieht, daß im Falle einer Kriegsdrohung die beiden Partner die Lage erörtern sollen, um die notwendigen Maßanhmen zu ergreifen, bis der Sicherheitsrat Schritte zur Wieder- herstellung des Friedens unternimmt. Dies könne bedeuten, daß Aegypten erneut zu einem militärischen Stützpunkt Grogbritan- niens und von britischen Truppen besetzt werde, wodurch dann weiter die freund- schaftlichen Beziehungen zwischen Aegypten und anderen Staaten gefährdet werden könnten. Ein Sammelsurium von Flaschenhälsen „Observer“ kritisiert britische Zone Hannover, 27. Nov.(„-spd-) Der unabhän- gige Londoner„Observer“ schreibt zur deut- schen Krise: Der wirtschaftliche und mora- lische Zusammenbruch in der britischen Zone in Deutschland, der von den Leuten an Ort und Stelle seit langem vorhergesagt wurde, ist nun eingetreten. Auf wirtschaft- lichem Gebiet ist die Produktionskapazität nahezu auf den Nullpunkt gesunken. Je- dermann weiß, daß es nicht genügend Nah- rung in der Zone gibt, aber fast noch kenn- zeichnender für den Stand der Dinge ist die Tatsache, daß es außergewöhnlich schwer hielt, Papier für die Lebensmittel- karten der nächsten Periode aufzutreiben. Es ist weder genügend Stahl vorhanden, um defekt gewordene Teile land wirtschaftlicher Maschinen zu ersetzen, geschweige denn, um neue Maschinen zu bauen und um eine gerechte Milchverteilung sicherstellen zu können. Es wurden mit Mühe und Not Fahrräder für die Milchinspektoren aufge- trieben, doch können die Fahrräder nicht benützt werden, weil es an den nötigen Reifen mangelt. Derartige Geschichten kann jeder bri- tische Beamte aus seinem Verwaltungs- bereich erzählen. Die ganze zonale Wirt- schaft ist ein einziges Sammelsurium von Flaschenhälsen. Der Zusammenbruch der Moral ist nicht weniger Tatsache. 18 Mo- nate nach der Kapitulation sieht sich der deutsche Einwohner der britischen Zone einem zweiten Winter des Hungers und der Kälte gegenüber, ohne Nahrungsmittelvor- räten, geschwächt durch sechsmonatige Hungerrationen und im Gefühl äußerster Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung und Er- ditterung. Die deutschen Minister gleichen englischen Puppen, wodurch der sowiesg nicht sehr starke deutsche Glaube an die Demokratie weiter geschwächt wurde. Wir können und müssen etwas Wirksames tun, wenn wir verhindern wollen, Deutschland für den nächsten Diktator vorzubereiten. Die englische Zeitung ist der Ansicht, daß die unmittelbare Ernährungskrise nur mit amerikanischer Hilfe überwunden wer⸗ den kann. 4 und Zwangsverschleppten sagte er, dieses Problem müsse durch gemeinsame Bera- tungen der fünf Großmächte gelöst werden und die Vereinigten Staaten müßten selbst- verständlich ihr Teil dazu beitragen, hier eine gerechte Lösung zu finden. Stand der Zonenverhandlungen Washington, 26. Nov.(dana) Dean Ache- son, der stellvertretende amerikanische Außenminister, erklärte auf einer Presse- konferenz, daß die Verhandlungen über die wirtschaftliche Vereinigung der ameri- kanischen und der britischen Besatzungs- zone Deutschlands gute Fortschritte ma- chen. Acheson gab der Hoffnung Ausdruck, daß in Kürze eine endgültige Bekanntgabe der Verhandlungsergebnisse zu erwar- ten sei. Deutschland und die UNESCO Paris, 26. Nov.(dana-Reuter) Der Pro- grammausschuß der UNESCo einigte sich darauf, dem UNESCO-Plan 4 Punkte zu- grunde zu legen. Danach soll die Organi- sation zur Schaffung und Erhaltung des Friedens beitragen und den Teil eines ein- zigen zusammenhängenden Ganzen bilden. Ferner einigten sich die Delegierten dar- über, daß die Ziele der Organisation im Rahmen des für das nächste Jahr auf zwei- einhalb Millionen Dollar angesetzten Bud- gets verwirklicht werden müßten. Der holländische Delegierte Dr. P. Hei- denburg brachte sein Bedauern darüber zum Ausdruck, daß Deutschland an dieser Konferenz nicht teilnehme, und erklärte: „Wir sollten keinen Wall um Deutschland bilden, wir sollten das Herz des deutschen Volkes öffnen“. Kesselring als Zeuge Rom, 26. Nov.(dana-Reuter) Der ehe- malige deutsche Oberbefehlshaber in Ita- lien, Generalfeldmarschall von Kesselring, erklärte als Zeuge im Prozeß gegen die Generale Mackensen und Mältzer, er habe gehofft, die italienische Partisanenbewe- gung durch milde Behandlung und durch Ueberzeugung der Oeffentlichkeit, daß die Partisanen im Unrecht seien, aus der Welt schaffen zu können. Hitler und Mussolini Hätten seine Ansicht nicht geteilt. Für erhöhte Einwanderung Frankfurt, 26. November.(dana) Rabbiner Philipp Bernstein, der Berater General Joseph T. MeNarneys für jüdische Ange- legenheiten, teilte auf einer Pressekonferenz mit, er habe anläßlich des Erntedanktages eine Aufforderung an das amerikanische Volk gerichtet, die Einwanderungsquote zu erhöhen, um 100 000 jũdische verschleppte Personen aufzunehmen. 33 Stimmen 110. mattonsdien“ Aan peil Städt. n letzter Mirute. Ein- und Ausfuhrprogramm genehmigt Berlin, 27. Nov.(dana) Die präsiden- tielle und formelle Genchmigung wurde, wie General William H. Draper, Leiter der Wirtschaftsabteilung der amerikani- schen Militärregierung in Berlin, am Mitt- woch mitteilte, für das Ein- und Aus- fuhrprogramm gegeben, das zwischen der amerikanischen Militärregierung für Deutschland und der UsS.-Handelsgesell- schaft in der im vorigen Monat in Berlin abgehaltenen Konferenzen vereinbart wurde. Labour-Wahlsieg in Neuseeland Wellington, 27. Nov.(dana- Reuter) Nach den bilsher vorliegen- den Ergebnissen der neuseeländischen Wahlen gewahn die Labour-Party, die scit zwei Jahren die Regierungspartei ist, 41 Sitze. Die nationale Partei erhielt 37 Sitze. Zwei noch ausstehende Sitze werden voraussichtlich ebenfalls der Labour-Party zufallen. Der neuseelän- dische Ministerpräsident und Vorsitzende der Labour-Party, Peter Fraser, wurde wiedergewählt. Marine aus Alexandrien zurückgezogen Alexandrien, 27. Nov.(dana- Reuter) Die britische Admiralität gab am Mittwoch bekannt, daß das gesamte britische Marinepersonal, mit Ausnahme von drei oder vier Mann, aus dem Stütz- punkt der„Royal Navy“ in dem ägyp- tischen Hafen Alexandrien zurückgezogen wurde.* Landtag am 10. Dezember Stuttgart, 27. Nov.(dana) Der neue württembergisch- badische Landtag wird nach Mitteilung des Staats ministeriums vor- aussichtlich am 10. Dezember zusammentre- ten. Bis zu diesem Zeitpunkt bleibt die bis- herige Regierung im Amt. Kartoffelablieferung Stuttgart, 27. Nov.(tz) Bürgermeister und jand wirtschaftliche Prüfer werden verpflich- tet, sofort den Stand der Kartoffelabliefe- rung der einzelnen Bauern festzustellen. Es sollen dabei die Bauern ermittelt werden, an denen bisher alle Erinnerungen und Mah- nungen von Seiten der Ernährungsämter und Bürgermeister spurlos vorübergegangen sind. Auf Weisung der Militärregierung er- geht an die säumigen Erzeuger die letzte Mahnung, innerhalb einer bestimmten Frist, mren gesamten Ablieferungen, insbesondere aber hren rückständigen Kartoffelverpflich- tungen nachzukommen. Die vorgerückte Jahreszeit duldet keine Verzögerung mehr, wenn die Städte noch in letzter Stunde die notwendigen Winterkartoffeln erhalten sol- len. Außerdem sollen von jetzt an Mast- schweine über 100 kg abgeschlachtet wer- den, um die freiwerdenden Kartoffeln der Bevölkerung zugute kommen zu lassen. Es ist zu hoffen, daß es im Verlauf dieser Not- aktion möglich sein wird, den städtischen Metzgereien endgültig wieder einmal Fett und Schweinefleisch zukommen zu lassen. Aerzte unter Mordanklage Wiesbaden, 26. Nov.(dana) Die ersten Massenprozesse gegen Deutsche vor einem deutschen Gericht werden am 3. Dezember in Frankfurt beginnen. Insgesamt werden 48 deutsche Aerzte, Krankenschwestern und Krankenhauspersonal unter der Anklage des Mordes durch Euthanasie an 10 000 bis 40 000 Deutschen in den drei Irrenanstalten Hadamar, Kalmenhof und Eichberg vor Gericht gestellt. Unterschied Frankreichs zwei Parteien— Parteiführer suchen Koalitionsbasis Paris, 27. Nov.(dana-INS) Nach einer Mit- teilung des französischen Innen ministeriums ist infolge der Vielfalt und Verschiedenhei- ten der Wahllisten mit der Bekanntgabe des Schlußergebnisses der Wahlen zum Rat der Republik nicht vor dem 8. Dezember zu rech- nen. Im französischen Mutterland hat die Republikanische Volkspartei(MRP) die Kom- munisten leicht überflügelt, unter Einbe- ziehung der Ergebnisse von Korsika liegen dagegen die Kommunisten mit 24 788 Groß- wählern gegenüber 24 755 der MRP um ein Geringes im Vorsprung. Fühlungnahme der Parteiführer Die Leiter der großen französischen Par- teien haben seit Sonntag mehrfach inofflziell miteinander Fühlung genommen, um die mögliche Basis einer neuen Koalitionsregie- rung zu erkunden. Minister präsident Bidault und seine Regierung werden beim ersten Zu- sammentritt der neugewählten Nationalver- sammlung am 28. November zurücktreten. Am 4. Dezember wird die Nationalversamm- lung den neuen Ministerpräsidenten wählen. Man erwartet, daß Bidault mit der Weiter- führung der Geschäfte bis Mitte Januar be- auftragt werden wird. Bis zu diesem Zeit- punkt werden der Rat der Republik(zweite Kammer) und der Staatspräsident gewählt und die Einrichtungen der neuen Republik geschaffen sein. Jugoslawische Verstärkungen Athen, 27. Nov.(dana-Reuter) Ein Spre- cher der griechischen Regierung erklärte am Mittwoch, Jugoslawien habe Griechenland davon in Kenntnis gesetzt, daß die jugosla- wischen Streitkräfte an der griechisch- ju; goslawischen Grenze verstärkt worden selen, um„Grenzübertritte verfolgter Grie- chen“ zu unterbinden. Griechenlands schwierige Lage Athen, 27. Nov.(dana-Reuter) Die Leiter der griechischen Opposition forderten am Dienstag im Parlament, Premierminister Tsaldaris solle in Anbetracht der innerpoli- tischen Lage nicht nach New Vork reisen, wo er an den Beratungen der UN über Griechenland teilzunehmen beabsichtige. Vorstufe der Abrüstung Informationen über Gesamttruppenstärke gefordert— Zugeständnisse für Triest 8 New) Vork, 27. Nov.(Nach dana-Reuter) Die Beratungen des politischen Ausschusses der UN stehen im Zeichen des Antrages Molotows, der Sicherheitsrat solle von allen Mitgliedstaaten innerhalb eines Monats eine Erklärung über die Stärke der in Nichtfeindstaaten stationierten Truppen und darüber verlangen, in welchen ehema- ligen Feindstaaten noch Truppen gehalten würden. Der amerikanische Delegierte Se- nator Conally hatte diesen Antrag dahin erweitert, daß auch Angaben über die Truppenstärke in den ehemaligen Feind- staaten gemacht werden sollten, während der englische Außenminister Bevin die Er- örterung des Molotowschen Vorschlages nur im Rahmen einer allgemeinen Ab- rüstungsdebatte zulassen wollte. Berichterstattung bis zum 1. Januar In der Montagsitzung des Ausschusses zog der britische Vertreter Noel-Baker den Antrag Bevins zurück und schlug statt- matländern stationierten Truppen, und zwar bis zum 1. Januar 1947, Bericht er- stattet werden solle. Darüber hinaus solle vom Sicherheitsrat ein geeigneter Kontroll- apparat für die Feststellung der Truppen- stärken geschaffen werden. Außenminister Molotow erklärte sich am Dienstag mit dem britischen Kompromißvorschlag ein- verstanden, ergänzte ihn aber durch einen Zusatzantrag dahin, daß auch über Art und Umfang der Bewaffnung Informatio- nen gegeben werden müßten. Senator Co- nally unterstützte im Namen der USA grundsätzlich den britischen Vorschlag, lehnte aber die Bildung eines Ueber- wachungsausschusses zur Nachprüfung der ausgetauschten Informationen ab. Noel- Baker stimmte Molotow zu, daß Angaben über die zahlenmäßige Stärke von Streit- kräften ohne Informationen über die Be- waffnung nur von geringem Wert seien. Gegenwärtig sei England jedoch nicht in der Lage, solche zu geben, genau so wenig Sessen vor, daß auch Über die in den Hel, wie Molotow das tun würde, England werde solche Informationen als Teil eines kombinierten Abrüstungs- und kollektiven Sicherheitsabkommens geben. Die Delegierten Frankreichs, Polens, Indiens, Chinas, der Tschechoslowakei und Jugoslawiens hatten sich am Laufe der Debatte mit dem sowjetischen Vorschlag einverstanden erklärt. Zugeständnisse Molotows für Triest New Tork, 26. Nov.(dana-Reuter) Auf der Außen ministerratssitzung vom Montag- abend zog Außenminister Molotow einen wesentlichen Teil seiner Einwände gegen den Triest-Vorschlag zurück und erklärte sich weiter grundsätzlich damit einverstan- den, denjenigen Staaten, die vom Freihafen Gebrauch machen wollten, freien Durch- gangsverkehr zwischen Triest und ihrem Land zu gewähren. Er machte jedoch die Einschränkung, daß das endgültige Abkom- men erst nach Besprechungen mit der Tschechoslowakei, Jugoslawien und Italien als den unmittelber interessierten Staaten getroffen werden solle. N. 5 2 8 8— 8. a Sekte 2 eee Donnerstag, 28. November 1946 0 2 Laßt unsere Kriegsgefangenen heimkehren Kirche und Fresdo. 5 3 In dem württembertgischen Badeor. Aufruf des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland Boll fand vom 19. bis 24. November eine von der Evangelischen 9 Veranstal- E. P.) Der Rat der Evangelischen Kirche Am ersten Adventssonntag werden in J in Deutschland, an dessen Spitze Landes- allen evangelischen Kirchen Deutschlands Im Cage 2 des großen PoW- Campe in bischof D. Wurm und Pfarrer Martin Nie- Unterschriften gesammelt, durch die jeder Rimini bestand diesen Sommer, ein vor- Donnerstag, 28. November 1946 Veröttentlicht unter Militär-Regierungs-Lizenz US. WB 108. halt: E. Fritz von Schilling und Dr, Karl Ackermann. Redaktion, Verlag und Druckerei: Mann- heim. R I, 4/8. Verantwortlich für den gesamten In- Telefon 44 151/53 Postscheckkonten: Karlsruhe 80 016, Ludwigshafen a. Rh 26 743. Z. Z. gilt Anzeigenpreisliste Nr. 2. Monatlicher Bezugspreis: RM 2,40 einschlieglich Trägerlohn. Darf man es wagen, noch einmal zum Thema des Ieh habe Ja gesagt„Sonntags zu sprechen? Zur Verfassung?! Ueber den Gaul, der nach der Feststellung der Männer mit der Stoppuhr„eigentlich“ garnicht durchs Ziel gegangen ist und dem beinahe zu Unrecht der Lorbeerkranz um den schwitzenden Hals gehängt wurde? Ja, ich rede noch einmal zur Ver- tassung. Es sei mir gestattet, es auf meine Weise zu tun Alle Deutschen waren in irgendeinem Verein. Manchen fiel es nicht schwer, das in einem ganzen Dutzend zu sein. Was wissen wir davon? Nun—, selbst im kleinsten davon wäre es unmöglich gewesen, den Vorsitzenden und Kassier alleine schalten und walten zu lassen. Furchtbar der Gedanke, im Schrebergartenverein von Klein-Eppelsdorf oder im dortigen Fußballklub hätte man am Jahresschluß ohne Mitglieder- Versammlung, Rechenschaftsbericht und Neu- oder Wiederwahl der Funktionäre bleiben können! Nur im großen Verein„Deutschland“ war das anders. Seit 1933. Seit man autoritär und total war. Die Mitglieder ließen es sich gefallen, daß Vorstände abgesetzt, aus-(und hin-) gerichtet, Beiträge bestimmt und ausge- geben wurden, ohne daß gefragt wurde.(Beiläuflig: 1934 wurde der letzte Reichs- Stat aufgelegt, aber niemand durfte dazu Stellung nehmen. Außerdem dürfte er talsch gewesen sein, obwohl ihn der neueste Antifaschist, Doktor Schacht, redigiert hatte). Die Mitglieder des Vereins erfuhren dann zum ersten Male im Jahre 1939, daß der Vorstand so liebenswürdig gewesen war, unter dem Rubrum„Bekämpfung der Arbeitslosigkeit“ allein für die Rüstung 90 Milliarden im Verlauf von knapp künt Jahren auszugeben. Viele brave Leute schlugen sich damals auf die Schenkel, als die inhaltsvolle Enthüllung durchs Radio kam: Tolle Kerle das, jetzt geben sie es ihnen.. Nun, jetzt haben wir es. Weil 2 mal 2 nicht fünf ist. Weil ungerade Rechnungen niemals aufgehen. Weil ein Land von Fingernagelgröße auf dem Globus nicht die ganze Welt herausfordern kann; noch dazu, wenn der Chef dieses Landes gerade soweit herumgekommen war, daß er die Namen der Vororte von Wien, München und Berlin im Kopfe hatte. Jetzt fragen wir die Knieklopfer von ehedem, wieso das von 1933 bis 1939 ohne ihre Zustimmung passieren konnte. Nun,„der“ hatte ja seine„Generalvoll;- macht“, alles zu tun oder zu lassen, was ihm beliebte— aus der heute, ach, 80 kernen Zeit, wo allzuviele danach schrien, daß endlich einmal ein starker Mann regiere anstatt der„Schwatzbude“ von Reichstag. Und da der von Gott gesandte Kraftkerl nun zu Ende war mit seinem Latein über Autarkie, Vertragszerfetzung, Judenverfolgung und Durchsetzung der Welt mit Fünften Kolonnen und Heim- ins- Reich-Gesangvereinen—, darum mußte er den Krieg wählen. Vielleicht, daß er in letzter Minute selbst Angst davor bekam(die„Unterhaltungen“ mit dem eng- Uschen Botschafter Henderson lassen den Schluß zu)?! Aber das Feuer lag schon an der Lunte. Und bebten den 30- oder 40 000 Flugzeugen, die die brüningschen Arbeitslosen gebaut hatten, nicht längst die Flügel vor Sonnendurst? Und hatte man nicht ganz feine Sachen auf Lager— die magnetischen Minen, bestimmt, die englische Flotte im Handumdrehen in ie Luft zu jagen, die torpedotragenden Schnellboote, und was sonst noch? Ueber die Untersättlichkeit nicht nur, sondern weil eben die ganze Rechnung nicht stimmte, darüber ging der Verein Deutsch- land kaputt. Der Vorstand, der keinen Kniff mehr fand, als das Weltreich auf den Bunkerbezirk der Reichskanzlei zusammengeschrumpft war, defraudierte, obwohl er doch immer verheißen hatte, er allein würde die„Verantwortung! tragen. Dieses Führertum verdampfte im Inhalt eines Benzinkanisters. Und nun endlich haben wir wieder einen neuen Verein bilden, ein eigenes Statut dafür gutheißen können. Einen ganz kleinen Verein zwar— Württemberg-Baden. Nicht sehr weltbewegend. Nicht„richtungweisend“; und ganz gewiß nicht das Ziel unserer Träume, die ja doch ein ganzes Deutschland sehen. Aber wir können uns za mit anderen kleinen Vereinen wieder zusammentun. Je weniger hurtig das geht, umso besser. Wir kriegen so klarere Köpfe. Außerdem ist unser Bedarf an„Gröge“ einstweilen gedeckt. Langsam wissen es immer mehr: nur das hat Bestand, Was Wächst. Also erst einmal mit dem Statut von Eppelsdorf. Wo man gewiß sein konnte: Vorstand und Kassier machen keine dummen Sachen. g Zu rünmendem Singen ist kein Anlaß, gewiß. Aber ich lege mich abends beruhigt ins Bett. Weil ich sicher bin: morgen vormittag brüllt keiner durchs Radio, daß er meine Groschen für ein Jahrtausend ausgegeben und meine Erkennungsmarke kür den Heldentod gestanzt hat. Fritz Weeker. 5 2 2 2 5 immt Die Besatzung im amerikanischen Licht nder New Tork Herald Tribune“ in einem interessanten Aufsatz Stellung zum Wirken der amerikanischen Besatzungsarmee. Ausgehend von der Frage, ob eine Besatzung überhaupt jemals in der Geschichte ihren Zweck erreicht hätte, macht er über die amerikanische Be- satzungsarmee in Deutschland die persönliche Beobachtung, daß sie in ſhrem natür- chen militärischen Mißfallen an jeder Art von Ordnungswidrigkeit Deutschland gerne wieder in einen normal funktionierenden Zustand versetzt sähe, ohne daß Mitteleuropa darum je wieder zu einem gefährlichen Machtzentrum auswachsen dürfe. In diesem Bestreben habe sie aus ihren Beständen Tausende von Lastwagen bereitgestellt, um am Wiederaufbau mitzuhelfen. Was immer man dieser Armee an Schwächen vorhalte, so seien diese doch nur die vorauszusehenden Uebel jeder Militärbesatzung. Keineswegs aber könne man der Armee den Vorwurf machen, daß sie an dem allgemeinen anti- sowjetischen Kriegsgespräch, das zur Zeit in Deutschland kursiere, auch nur den geringsten Anteil hätte. Im Gegen- teil könne man es eine ihrer Haupttugenden nennen, daß sie in ihren politischen und diplomatischen Beziehungen zu den Russen von äußerster Gewissenhaftiskeit sel, und dag die amerikanischen Truppen, je näher sie den Russen stünden, um so Weniger Mutmaßungen und Befürchtungen über einen etwaigen Krieg mit den Sowiets ausdrückten. Auch der deutschen Zivilbevölkerung stünde die Armee keineswegs als Feind oder Rächer gegenüber. und wenn neuerdings Klage geführt werde, so sei dies mehr im persönlichen Verhalten einzelner Besatzungsmitglieder, die, menschlich all zu menschlich, Vorteil aus ihren Pos tionen zögen, als auf generelles Verhalten der Armee zurückzuführen. Vor allen Dingen müsse man sich vor Augen halten, daß diese Armee keineswegs mehr aus den alten ver- dienten Soldaten der kämpfenden Einheiten bestehe. Dies sei vor allen Dingen wichtig, um so mehr, als man eingesehen habe, daß die Aufgabe der Besatzungs- armee mehr Erziehung, Fingerspitzengefühl und Verständnis für Deutschland be- nötige, als man je aus Militärhandbüchern lernen könne. K. A. möller DD stehen, wendet sich mit fol- gendem Aufruf an die evangelischen Chri- sten in Deutschland: „Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland hat bereits seit Monaten im- mer wieder Botschaften und Bittgesuche an ausländische Stellen gerichtet, um das Los der Kriegsgefangenen zu erleichtern und hre Entlassung zu erwirken. Nun Will sich der Rat den Bitten der Gemeinden nicht verschließen, auch in der Oeffentlich- keit für unsere Kriegsgefangenen einzutre- ten. Dazu wird er jedem evangelischen Christen die Möglichkeit geben, seine Stimme für eine schnelle Befreiung unserer Brüder aus der Kriegsgefangenschaft zu erheben. konflrmierte evangelische Christ sich einer Weihnachtsbitte der Christen in Deutsch- land an die Völker der Welt anschließen kann. Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland wird diese Bitte dann der Weltöffentlichkeit übergeben. Dle Gemein- den mögen diesen Schritt nach Kräften unterstützen und mit ihren Gebeten be- gleiten.“ Zur Durchführung dieser Aktion hat der Rat der Evangelischen Kirche in Deutsch- land den Gemeinden empfohlen, die Kir- chen am Vor- und Nachmittag des ersten Advents offenzuhalten und jeweils zwei Kirchenälteste mit der Entgegennahme der Unterschriften zu betrauen. Erzberger- Prozess heginnt Freiburg, 253. Nov.(dana) Der Prozeß ge- gen Heinrich TII lessen, den vermutlichen Mörder des ehemaligen Finanzministers Erz berger, begann am Montag unter Vor- sitz des Landgerichtsdirektors Göring in Freiburg. In der Anklageschrift wird Til- lessen beschuldigt, am 26. August 1921, zu- sammen mit Heinrich Schulz nach mehr- tägiger planmäßiger Verfolgung bei Bad Griesbach im Renchtal den ehemaligen Reichstagsabgeordneten Mathias Erzberger überfallen und durch mehrere Schüsse ge- tötet zu haben. Der damalige Reichstagsab- geordnete Karl Dietz, der als lästiger Zeuge auch beseitigt werden sollte, wurde dabei verletzt. Bevor die Vernehmung des Ange- klagten begann, wurde festgestellt, daß die Taten, die jetzt 25 Jahre zurückliegen und nach dem Gesetz nach 15 oder 20 Jahren verjährt sind, auch heute noch abgeurteilt werden können. In der ersten Sitzung be- richtete der Angeklagte Tillessen über seine persönlichen Verhältnisse. Danach war er nach dem ersten Weltkrieg zur Brigade„Er- hard“ gestoßen und kam nach deren Auf- lösung mit gleichgesinnten Freunden mit dem bayerischen Zentrumsfunktionär Dr. Heim zusammen Angeblich diente er dort als kaufmännischer Lehrling, gehörte jedoch in Wirklichkeit einer Art Leibwache an. Tillessen erklärte, daß er damals durch sei- nen Freund Heinrich Schulz dazu verleitet worden sei, die Freimaurer, die Juden und die Jesuiten als nationale Gefahr anzusehen. Auf Grund dieser Anschauung sei der Plan entstanden, den damaligen Reichstagsahge- ordneten Erzberger zu beseitigen. Im Ver- lauf seiner Aussagen versuchte Tillessen die Motive für diese Tat aus den damaligen Zeit- umständen heraus zu erklären, weigerte sich aber während der ganzen Vernehmung, seine Hintermänner zu nennen und über die Or- ganisationen, denen er angehörte, nähere Angaben zu machen. Im Laufe der Verneh- mung am Dienstag zeigte es sich, wie wenig damals die deutschen Kriminalbeamten bei der Fahndung nach den Mördern sowohl in Deutschland als auch in Ungarn, wohin die Mörder geflüchtet waren, unterstützt wur den, und dieser Umstand wesentlich dazu beigetragen hat, daß diese Tat erst nach 25 Jahren gesühnt werden kann. Die Staatsanwaltschaft beantragte am Donnerstag gegen Tillessen die Todesstrafe wegen Mordes an Mathias Erzberger und wegen Mordversuches an dem Abgeordneten Dietz vier Jahre Zuchthaus. Erneuerung der Einheits-Front Berlin, 25. November.(dana).„Zum ersten Male nach den Wahlen vom 20. Oat. fand am 21. November 1946 eine Sitzung des gemeinsamen Ausschusses der Einheits- front der antifaschistischen- demokratischen Parteien statt“, heißt es in dem am Don- nerstag herausgegebenen Kommunique über die erste Sitzung des gemeinsamen Aus- schusses der Einheitsfront der vier anti- faschistischen Parteien nach den Berliner Wahlen.„Die Parteien erneuerten ihren Willen, die gemeinsame Arbeit zum Neu- aufbau Deutschlands, zur Demokratisierung unseres Volkes und zur Ueberwindung aller Reste des Nationalsozialismus fortzusetzen. Die Parteien bedauern, daß die Auseinan- dersetzungen während der Wahlen vielfach die Atmosphäre loyaler Zusammenarbeit getrübt haben, Hemy Morgenthau gestorben New Tork, 25. Nov.(dana-INS) Henry Morgenthau sen., der bekannte Diplomat, Schriftsteller und Anwalt, Vater des frühe- ren amerikanischen Finanzministers, ist am Montag im Alter von 90 Jahren gestorben. Er wurde am 26. April 1856 in Mannheim geboren. Im Jahre 1865 kam er nach den Vereinigten Staaten. 1913 wurde er zum US-Botschafter für die Türkei ernannt. Spa- ter wurde er mit der Leitung einer ameri- kanischen Kommission, welche die Verhält- nisse in Polen untersuchte, beauftragt. In, Anerkennung seiner diplomatischen Tätig- keit wurde er zum„Großen Offizier“ der Ehrenlegion ernannt. Amery für ein geeintes Europa London, 25. November.(dana-INS) Der ehemalige britische Indien minister Leopold Stennett Amery erklärte hier, die europä- ische Familie müsse im Rahmen der Ver- einten Nationen in einer regionalen Struk- tur als Vereinigte Staaten von Europa wie- dererstehen. Der erste Schritt hierzu werde die Bildung eines europäischen Rates sein. 600 jährige Freundschaft London, 25. November.(dana-Reuter)„Es ist eine sehr bemerkenswerte Erscheinung,“ so erklärte Premierminister Clement Attlee anläßlich des alljährlichen Empfangs der Britisch- Portugiesischen Gesellschaft, daß das zwischen Portugal und Großbritannien bestehende Bündnis und das zwischen bei- den Völkern bestehende Freundschaftsver- hältnis die Veränderungen und Zufälle von 600 Jahren überdauert haben. Bering- See gibt Neuland frei Moskau, 26. November. Gana-INS) Die Bering-See gibt, wie der Moskauer Rund- funke nach Berichten von Arbeitern im Po- largebiet meldet, jährlich mehrere Meter Land am Golf von Anadir frei. Bei Bukta Ugolnaja ging die See in den letzten Jahren um etwa 20 Meter zurück. Karten für 90 000 Zigaretten entwendet Herford, 26. Nov.(ap) Nach Mitteilung einer deutschen Dienststelle hat die Verhaf- tung eines berüchtigten Schwarzhändlers, der Raucherkarten für 90 000 Zigaretten bei sich hatte, den größten Kartendiebstahl aufdecken helfen, der sich bisher in der britischen Zone Deutschlands ereignet hat. Die Nachforschungen ergaben, daß die Kar- ten aus Herford stammen, wo vom Ernäh- rungsamt Karten für insgesamt eine Mil- lion Zigaretten entwendet worden sind. —— Der Pelzmantel 7 Von Erasmus. Es gab Jahre— sie sind noch nicht so lange vorüber— da mußte der Reklame zeichner für eine Automarke oder ein mon- dànes Kabarett eine Dame im Pelzmantel abbilden, wollte er nicht wegen Ideenarmut entlassen werden. Für eine Filmdiva gab es nur zwei Möglichkeiten, sich der Linse zu stellen: im Höschen oder im Pelzmantel; findige Magazine verstanden es sogar, bei- des zu verbinden. Kein neuer Herr Mini- ster hätte auf dem Rückweg von der Ver- eidigung sein freundliches Heim zu betre- ten gewagt, hätte er nicht zuvor für seine Frau eine Auswahl von Pelzmänteln zur Anprobe bestellt. Langsam ging es bergab mit dem Pelz- mantel. Was der Filmdiva recht war, war der Statistin zwar nicht billig, aber doch er- reichbar, wenn sie sich ein halbes Jahr krummlegte. Dem Herrn Minister folgte der Herr Kanzleidirektor, dem Herrn Aufsichts- rat der Herr Prokurist. Und es gab auch noch Konservenfabrikanten. Und Gutsbe- sitzer. Und Ortsgruppenleiter. Und Verwal- tungsobersekretäre Und alle verheiratet. Der begehrlichen Augen wurden mehr als der Felle. Man legte Farmen von teuren Pelztieren an, bald auch solche von billigen, die sich auf teuer umfärben, umkrempeln und umpressen ließen. Der Kauf eines Man- tels wurde„Vertrauenssache“, das ist in der Regel der Anfang vom Ende. Schon gab es herrschaftliche Pelzmäntel auf Abzahlung. Die Frau des Butter-, Eier- und Käsehänd- lers wäre sonntags ohne dieses Requisit bür- gerlicher Reputation nicht mehr zum Kirch- gang zu bewegen gewesen. Und die öffent- liche und pensionsberechtigte Rotundenfrau mit rein arischer Abstammung legte abends den Quast und die blaue Schürze ab und ging im Pelzmantel heim. Immer seltener wurden die Menschen, die in der hohen Zeit der Rationalisierung noch etwas von dem Irrsinn empfanden, daß man mit großen Kosten tausende Tiere fütterte und hegte, nur um sie zu schlachten und sich die toten Bälge an den Leib zu hängen. Und dann kam der Krieg. Was man zu Hause nicht mehr haben konnte, das gab es draußen noch. Und wo ein Wille war, da war auch ein Weg. Jeder Feldwebel sparte sich die Löhnung ab, seine Eheliebste in einem Pelzmantel zu wissen. Bald konntest du daheim am Gemüsekorb Kohl und vom Pferdekarren Briketts kaufen bei Daryen in Pelzmänteln. 5 Nun scheint auch diese Orgie spiegbür- gerlichen Geltungsdranges dem Ende zuzu- gehen. Man hat bereits zu oft Pelzmäntel zur Baskenmütze, zu schief getretenen Ab- sätzen, über Waschkleidern und sogar zu nackten Beinen geßehen: der Nimbus ist abgewetzt. Eine leicht groteske Nachblüte wird es noch geben, auch die kleinen Hand- langer des Schwarzhandels verlangen ihr Menschenrecht; und, noch weiß auch der Kleinbürger nicht, was er nachahmen und womit anders er seine innere Dürftigkeit äußerlich aufplustern könnte. Doch schon Wandert der Pelzmantel in Scharen aufs butternde Land; er hat den Weg der Para- diesvögel und Pleureusen eingeschlagen, den Weg aller verschlissenen Großmanns- attrappen. 83 N Der Komponist Robert Stolz, der kürzlich in den USA die Filmschauspielerin Luise Ul- rich geheiratet hat, ist in seine Heimat Wien zurückgekehrt.(sp) Rudolf Miehalk und Henny Schramm, zwei bekannte Mitglieder des Staatstheaters Kassel, werden am Mainzer Stadttheater in dem Zweipersonenstück„Ich liebe von Roman Niewiarowiez gastieren. Henny Schramm gastiert damit erstmalig wieder in ger Vaterstadt Mainz.(pf 1 Dich“ Friedrich List Zus einem 100. Todestag Zu den ersten Kämpfern gegen Reaktion und bürokratische Sturheit im vorigen Jahr- hundert gehörte der aufrechte Demokrat und Deutsche Friedrich LIS t. Friedrich List wurde am 6. August 1789 in Reutlingen geboren, trat in die Verwaltung ein und wurde schon mit 28 Jahren zum Professor der Staatswirtschaft und Staatspraxis in Tü- bingen ernannt. Er blieb in dieser Stellung jedoch nur zwei Jahre und ging dann wieder in die praktische Innenpolitik, wurde von Reut- lingen als Abgeordneter in die württembergi- sche Kammer gewählt, dann aber wegen seiner schriftlichen Kritik an Mängeln der Verwal- tung und Rechtspflege zur Festungshaft ver- urteilt. Er entzog sich ihr durch Flucht, kehrte aber nach zwei Jahren in die Heimat zurück und wurde auf den Asperg gebracht. Doch erließ man ihm einen Teil seiner Strafe gegen das Versprechen, nach Amerika auszu- wandern. Er gab es und verließ Deutschland. Im Jahre 1825 siedelte sich List in den USA, in Pennsylvanien an und veröffentlichte Schrif- ten, in denen er die damals bellebten Theorien des Volkswirtschaftlers A. Smith angriff und für eine nationale Volkswirtschaft eintrat. Schon im Jahre 1832 kehrte List nach Europa zuxück, blieb einige Zeit in Hamburg und ging dann nach Leipzig. Er faßte als Erster den Gedanken zu einem über ganz Deutschland ausgedehnten Eisenbahnnetz als Grundlage eines nationalen Transportsystems. Jahrelang widmete er sich mit Wort und Schrift dieser Idee, die aber nicht nur an der Zersplitterung des damaligen Reiches scheiterte, sondern aueh am Migtrauen allen Neuerungen gegenüber, der Schwerfälligkeit in jedem Fortschritt. 1837 ging List als wirtschaftlicher Korrespondent der Augsburger„Allgemeinen Zeitung“ nach Paris; aus seinen von dort gesandten Beiträgen entstand im Laufe einiger Jahre sein grund- legendes Werk„Nationales System der politi- schen Oekonomie“. List vertritt hier als Erster die Erkenntnis, daß jede volks wirtschaftliche Entwieklung ein historischer Prozeß ist. Nach sieben Jahren kehrte List nach Augsburg zu- rück und unternahm mehrere Studienreisen in suropäische Länder, Er setzte sich mehr und mehr für eine engere Verbindung zwischen England und Deutschland ein, erlitt jedoch bei seinen Bemühungen darum solche Migerfolge, daß er tlefen Depressionen unterlag. Diese kührten in Verbindung mit körperlichen Leiden am 30. November 1846 dazu, daß er in Kufstein seinem Leben selbst ein Ende machte. Peter Kar z. Uber„Mittelalterliche Glasmalerei“ spricht Montag, 2. Dezember, mit Wiederholung am Montag, 9. Dezember, 18.30 Uhr, Frau Elisabeth Schürer-won Witzleben in der Städt. Kunsthalle. Der Vortrag wird von Farbauf- nahmen begleitet, welche die ganze Pracht der mittelalterlichen Glasgemälde vermitteln. „Strawberry-Jam“ in Karlsruhe.„Straw- berry-Jam“(„Erdbeermarmelade“) nennt der heute 38jährige Amerikaner R. G. Mac Bride eine] symphonieartige musikalische Kapriole, die im Rahmen eines Symphoniekonzerts des Karlsruher Orchesters zur deutschen Urauf- führung kam. In knapp zehn Minuten wirbelt dieser bacchantische Tanz vorüber, zu wenig. um Entscheidendes über Werk und Schöpfer auszusagen. Es ist gewissermaßen ein Freuden- nz, den da einer im Nachgenuß dieses lukul- be Gerichts aufführt— so direkt geht die Wirkung vom Gaumen in die Beine über. Wie. alle Musik, die jetzt aus USA zu uns dringt, zeichnet sich auch diese durch eine leiden- schaftliche Rhythmik und virtuose Beherr- schung der klanglichen Reizmittel aus, Generalmusikdirektor Otto Matzerath durfte für eine temperamentgeladene Wieder- gabe vergnügten Beifall entgegennehmen.(-r) Badischer Gelehrter gestorben. Professor Dr. Rudolf 81111 b, der langjährige verdiente Direktor der Heidelberger Universitätsbiblio- thek, ist im 78. Lebensjahr gestorben. Der gebürtige Mannheimer hatte 1893 als Volontär an der Heidelberger Unlversitätsbibliothek seine wissenschaftliche Laufbahn begonnen und wurde 1902 deren Bibliothekar. Durch eigene wissenschaftliche Arbeiten und durch rege Mitarbeit an der„Zeitschrift für die Ge- schichte des Oberrheins“ ist der Name des Gelehrten, der zuletzt in Badenweiler lebte, als einer der besten Kenner der Badisch-Kur- pfälzischen Geschichte bekannt geworden,(pi bereitendes Seminar für zukünftige Theo- logen der evangelischen Theologie. Unter den Seminaristen befand sich außer einigen ehemaligen Berufsoffizieren auch ein frü- herer Leutnant der Waffen-SS, der gerade- zu als Star verwöhnt wurde. Nach Mit- teilung des leitenden Pfarrers flel der Jahr- gang dieses zukünftigen Geistlichen unter die Jugend-Amnestie, so daß er die Zulas- sung zum Universitätsstudium in Deutsch- land erhalten würde. Ich war gespannt, ob die Tage in Bad Boll bestätigen würden, daß die Evangelische Kirche trotz Martin Niemöller eine reaktionär tendierende Hal- tung elnnimmt, wie sie aus der Schilderung jenes Pfarrernachwuchses angenommen werden mußte. Die überzeugende Entkräftung der an- gedeuteten Befürchtung gab ein Referat des Holländers Dr. Vissert tHoof t, des Ge. neralsekretärs des Weltkirchenrats. Er hat die Gabe, als Redner Humor und männliches Pathos glücklich zu verbinden. Sein Thema hieß:„er Dienst der Kircbe in den großen Entscheidungen der Welt“, Es wirkte überaus erfreulich, daß Dr. Visser t Hooft mit sympathischer Be- hutsamkeit nicht über geleistete Dienste dieser Art sprach, sondern sich darauf be- schränkte, festzustellen, daß es jenen Dienst der Kirche geben könne und müsse, ob- schon die Haltung der Welt zur Kirche be- reits wieder„nicht gerade ablehnend, doch lau“ geworden sei. Die Offenheit dieses Be- kenntnisses gipfelte in der Ehrlichkeit, mit der der Kirche selber die Schuld an dieser Entwicklung gegeben wurde. Dr. Visser t Hooft bezeichnete den„Durchbruch der Kirche aus ihren soziologischen Bindungen“ als Heilmittel. Man kann annehmen, daß dieser Schritt zur entbürgerlichten und vielleicht etwas gewagt ausgedrückt- 80. z lalistischen Kirche führt. Indem sle die internationale Enttäuschung und Hoffnungslosigkeit, den abendländischen Defaitismus, beim rechten Namen nannte und die göttliche Beziehung wieder als ein- zige Lebensmöglichkeit nachwiese, könnte sie die Welt in ihre großen Entscheidungen treiben oder treiben helfen. Major Wallenber g, Herausgeber der „Neuen Zeitung“, der prachtvolll illusions- los über eben„Die Macht des Wortes in der Hand des Journalisten“ sprach, kennzeichnete die jener Hoffnung entgegenstehende Schwierigkeit sehr deut- lich: die Problematik der journalistischen Situation sei in der„durch die Entwertung des Wortes kaum noch zu überzeugenden Menschheit“ begründet. Der Oberlandes- kirchenrat Dr. Hans LIIje aus Hannover bemühte sich, durch die Benutzung und Heranziehung jeglicher Wissenschaften und Künste die Theologie wieder im alten Sinn zur Krone aller geistigen Disziplin zu ma- chen. Sein großer Vortrag über den„Ni- hilismus“ war in manchem Sinne eine Ergänzung der Ausführungen von Dr. Vis- ser t Hooft, dessen Feststellung der inter- nationalen Hoffnungslosigkeit er sehr prä- zise aus dem Fehlschlagen der revolutio- nären Lebensgestaltung der letzten Jahr- zehnte erklärt. Sie führte mit der Prokla- mation der Euthanasie als letztem Ziel zur Vertauschung von Humanität und Bestia- lität; auch zu der von Picard diagnosti- zlerten Atomisierung des Menschen und seinem Aufgehen als Atom in der Masse. Wie sieht Dr. Lilje die Ueberwindung des Nihilismus? Er meint, daß die amorphe Masse in der Verkündigung der Kirche durch die schöpferische Anrede Gottes in Persönlichkeiten zurückverwandelt würde im Sinne des Paulinischen„ereatio ex nihile“, Von dieser„Personenhaftigkeit“ würde der Weg über das göttliche Gebot, zu leben, zur christlichen Humanitas zu- rückführen, wenn, ja, wenn uns dieser Rückweg noch erlaubt ist. Wenn Dr. Lilje unsere Epoche(oder Episode) als ein„Zeit- alter der metaphysischen Verarmung“ be- zeichnete, so müssen wir uns vor Augen halten, daß der Redner aus der Erfahrung eines Manne spricht, der in langer Gestapo- Haft stets mit der Möglichkeit eines plötz- lichen. Todes zu rechnen hatte— eine Si. tuation, die, wenn sie ihn nicht mit Furcht verschleiert, den Blick unerhört schärft. Aus diesen dunklen Sphären gehen die Gedanken um so lieber zur Eröffnungsrede des wütrtembergischen Landesbischofs D. Wurm zurück. Der 78jährige alte Herr erinnert in seiner Erscheinung an das neun- zehnte qahrhundert, das Zeitalter der gro- Ben realistischen Theologen etwa um Har- nack, denen die in die Gegenwart führende dialektische Richtung von Karl Barth und Gogarten folgte Bischof Wurms leichter Datriacharlischer Anflug bei bemünter Zeit- nühe schien eine andere Haltung der Kirche zu werkörpern, und diese Nähe zu dem in den USA vertretenen und schon von Goethe als Endziel der christlichen Entwicklung angesehenen„Sozlalen Evangelium der Ge- sinnung und Tat“ wurde noch unterstrichen durch die Erwähnung des sozialen Theo- logen Friedrich Naumann. So erhielt man in Bad Boll den Ein- druck, daß der ideale Raum der evange- lischen Kirche heute von dem der sozialen Bemühung bis zur geistigen Vertiefung reicht. Das gegenseitige Kennenlernen 3 der journalistischen Seite bildete durchweg ühnliche Ansichten. Der Engländer Robert Mackie, Generalsekretär des Christlichen Studentenweltbundes, sprach zum Kxiegs- gefanenenproblem und zur Studentennob und die Französin Mile. Barot referierte über die Situation der Jugend. Dabei ergab sich die ermutigende Tatsache, daß uns die Not Freunde geschaffen hat. Vor allem abet wurden manche Fragen, die wir in unseref Abgeschlossenheit als uns allein bedrückend zu überschätzen geneigt sind, von den aul Augenschein international orientierten Red- nern in den richtigen Zusammenhang ge- stellt, wodurch sie natürlich erträglicher erscheinen, da gemeinsames Elend ein tröstliche Solidarität des Leidens erzeugt Major Wallenbergs scharfe kritische Bl. dung und Mr. Mackies prachtvolle Fairnel rundeten das Bild der anregenden Tag durch die Demonstration dieser leider n nicht wieder allgemein verbreiteten Tu- genden ab. Dor be 15 N g * IE Im gedrat langer dieses kann mache jede doch weihnn die mn der g1 Kleine platt Auger da au ginger kleine Mutte Da chen: nachte dran allein straße elnes schlec nach das 1 baldi; dürft. am 2. ben. lange sein. wurd dem Täter Bade den Würt hande einer Mitte heit Land. geleg wurd durch band untre gesch die S von e bis 2 16,9 und zugef schla recht und rung 20 000 benst Zzelab Schv/ teren stelle fleler mark Verle burg der 1 Alf berge kritis und der Bei stehe auf schen uns deren Webe schic! Jahrt dige ten schile Epocl prim. große disch Repr. Selo, Nach risser stitui Elem sucht Unter sof. die Wick die brack e B a d reine anstal- pe in vor- Theo- Unter inigen frü- erade- Mit- Jahr- unter Zulas- utsch- int, ob ürden, Martin e Hal- erung mmen r an- rat des es Ge. Er hat aliches Thema e in a der h, daß r Be- Dienste uf be; Dienst e, Ob- he be- „ doch es Be- it, mit dieser Visser h der ungen“ n, daß und — 80. 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Wie kann man den Kindern eine Freude machen? Die„Großen“ haben ja längst auf jede Freude verzichtet. Wie schön war es doch krüher, als man die Kinder in der Vor- weihnachtszeit an die Hand nahm und ihnen die märchenhaften Weihnachtsausstellungen der großen Kaufhäuser zeigte, wenn die Kleinen ihre Näschen an den Schaufenstern platt drückten, um mit wunderhungrigen Augen all die Schätze, die das Christkind da ausgebreitet hatte, zu betrachten. So gingen die Gespräche hin und her. Ein eines Kerlchen hatte an der Hand der Mutter aufmerksam zugehört. Da ertönte plötzlich sein helles Stimm- chen:„Gelt, Mutti, du schenkst mir zu Weih- nachten ein ganzes Brot, Wwo noch gar nichts dran abgeschnitten ist, und das darf ich allein essen!“ Im Bäckerladen wurde es ganz still. Mutti bekommt Besuch. Klein Ursel schaut mit großen Augen zu, wie die Tante Mutti einen Blumenstrauß überreicht, für den sich Mutti freundlich lächelnd bedankt. Ursel sagt nichts dazu. Als der Besuch ge- gangen ist, findet sie ihre Sprache wieder: „Ach, Mutti, wenn dir die Tante statt der Blumen Kartoffeln gebracht hätte, gelt, das wär uns doch lieber gewesen!“ Leichenfund Im Keller eines Hauses in der Vikctoria- straße wurde am 23. November die Leiche eines neugeborenen Kindes weiblichen Ge- schlechts gefunden. Dem Zustand der Leiche nach zu schließen wurde das Kind durch das Kellerfenster geworfen, was den als- baldigen Tod zur Folge gehabt haben dürfte.— Ein 55jähriger Mann nahm sich am 24. November durch Erhängen das Le- ben. Die Motive zur Tat sollen in jahre- langer schwerer Krankheit zu suchen sein. Im Verlaufe von Streitigkeiten wurde ein Mann von seiner Ehefrau mit dem Messer lebensgefährlich verletzt. Die Täterin ging flüchtig. Wahlplakat der KPD Von der Pressestelle des Landesbezirks Baden wird hierzu mitgeteilt: 1. Nicht 50 000 Lebensmittelkarten wur- den monatlich auf den Ernährungsämtern Württemberg-Baden. gestohlen, sondern es handelt sich hier um einen Diebstahl bei einem Ernährungsamt in Württemberg Mitte dieses Jahres, und diese Angelegen- heit wurde im Protokoll vom 8. 8. 1946 des Landesernährungsamtes Württemberg fest- gelegt. 2. Nicht 1100 dz, sondern 292 dz Mehl wurden bei Mannheimer Backbetrieben durch Prüfer des Getreidewirtschaftsver- bandes bereits im Oktober d. J. als ver- Die Betriebe wurden geschlossen und ein Strafverfahren gegen die Schuldigen eingeleitet. 3. Bei einem Schafbestand in Nordbaden von etwa 45 000 Stück wurden vom 1. 7. 1946 bis zum 15. 11. 1946 7600 Schafe, das sind 16,9 Prozent des Bestandes, abgeschlachtet und der ordnungsmäßigen Bewirtschaftung zugeführt. Wenige Fälle von Schwarz- schlachtungen wurden festgestellt und straf- rechtlich verfolgt. 4. In den Zweigstellen Neckarstadt-Ost und Neckarstadt-West des Städt. Ernäh- rungsamtes in Mannheim wurden nicht 20 000 Lebensmittelkarten, sondern 4775 Le- bensmittelkarten und mehrere tausend Ein- zelabschnitte von Reisemarken durch schweren Einbruch gestohlen. Bei den wei- teren Elnbruchsversuchen in den Zweig stellen Mannheim-Oststadt und Sandhofen flelen den Einbrechern keine Lebensmittel- marken in die Hände. Stromsperre geführdet die Wirtschaft Nordbadens Notruf der Mannheimer Betriebsräte— Hilfsmaf nahmen gefordert Die. durch den Kontrollrat verfügten Stromeinsparungen, wonach für Industrie und Wirtschaft nur noch 70 Porzent des Augustverbrauchs zur Verfügung stehen, bedrohen die Arbeiterschaft fast der ge- samten Mannheimer Industrie mit Kurz- arbeit und Arbeitslosigkeit. Der Hinweis, daß schon jetzt, bei normaler Arbeitszeit, die Arbeiterschaft mit ihrem Verdienst kaum noch existieren kann, sagt deutlich genug, daß die Auswirkungen der drohen- den Stromsperre geradezu katastrophal sein müßten. Dazu kommt, daß das sogenannte „Zulagehandbuch“ für die Gewährung der Schwerarbeiterzulage, dessen Anwendung in den Großstädten bisher noch hinausgescho- ben wurde, auf Anordnung des Länderrats nunmehr doch als Grundlage für die weitere Gewährung dieser Zulagen dienen soll und damit eine wesentliche Verschechterung in der Ernährung der Industriearbeiterschaft herbeigeführt wird. Zu dem Gesamtkomplex dieser Fragen und der damit zusammenhängenden Pro- bleme nahm eine Vollversammlung der Mannheimer Betriebsräte Stellung. In einem einleitenden Referat beschäftigte sich Ar- beitsminister Kohl mit der immer bedroh- licher werdenden Wirtschaftslage und den Auswirkungen der zu einer Katastrophe sich entwickelnden Krise für die arbeitenden Volksschichten. Er betonte die Notwendig- keit des Mitbestimmungsrechts der Betriebs- räte, insbesondere bei allen durch die Wirt- schaftsnot bedingten Maßnahmen, um Här- ten und Ungerechtigkeiten zu vermeiden und stellte vor allem heraus, daß die Erhal- tung der Arbeitskraft, des einzigen uns noch verbliebenen Kapitals, vornehmste Aufgabe sein müsse. Die Entschädigung des durch die Stromsperre verursachten Lohnausfalls müsse auf Grund des Ausgleichgesetzes vom Jahre 1942 erfolgen, die Bereitstellung der notwendigen Mittel soll beantragt werden. Nachtarbeit müsse aus Ernährungsgründen abgelehnt werden. Ausgehend von den Ur- sachen der Stromsperrè legte der Minister dar, welche Schwierigkeiten sich den Be- mühungen zur Erhöhung der Kohlenförde- rung entgegenstellten und forderte, daß der Staat mit allen Mitteln Hilfe leisten müsse, um die schlimmsten Folgen zu verhüten. In der dem Referat folgenden sehr leb- haften Aussprache wurde nachdrücklich festgestellt, welche Beunruhigung in den breiten Massen der Arbeiterschaft über die erneute Bedrohung unseres Wirtschafts- lebens, über die immer stärker werdende Unterhöhlung der Existenzgrundlagen des ganzen Volkes herrscht. Stärkster Unwille wurde vor allem laut gegen, die amtlichen Stellen, die vor bürokratischen Hemmungen nicht zu Maßnahmen kommen, die die Lasten der Wirtschaftsnot und Ernährungs- krise nicht nur der Arbeiterschaft und der großstädtischen Bevölkerung aufbürden. In einer Reihe einstimmig angenommener Ent- schließungen wurden die Rückgängig- machung der Kürzung der Schwerarbeiter- zulage, die Weiterführung der Kartoffel- erfassungsaktion(vor kurzem wurden im Landkreis Mannheim wiederum 13 000 Dop- pelzentner Kartoffeln sichergestellt), Mög- lichkeiten zur Weiterführung der Betriebs- küchen, die Mitwirkung der Betriebsräte bei allen diesen Maßnahmen und vor allem auch bei der Kontrolle der planmäßigen Ver- teilung der verbleibenden Strommengen ge- Als Kiebitz in der Volksbibliothek Was lesen die Mannheimer?— Guter Geschmack der Leser Zu den festgesetzten Stunden der Buch- ausgabe in der Volksbibliothek drängen sich die Leser, nein, genauer gesagt, sie ordnen sich still in der Reihe. Der Lesehunger treibt sie. Mit ihm kann man ja auch den Wirklichen Hunger übertünchen. Es wird wenig, und wenn, dann nur im Flüster- ton, gesprochen. Die auffällige Bescheiden- heit hält auch noch vor der Schranke an, hinter der die freundlichen Bibliotheka- rinnen aus ihren Kästen mit der Karte gleichsam den Schlüssel zu Wunderwelten herausfischen. Ganz verständlich ist die Schüchternheit, in der die Lesewünsche ge- murmelt oder geflüstert werden, nicht. Muß man sich schämen, seine Geschmacksrich- tung zu äuhern, noch dazu, wenn der Ge- schmack ausnahmslos gut ist? Aber diese Scheu, sich zu seinem Dichter zu bekennen, scheint nicht nur ortsüblich zu sein, sie tritt in allen Bibliotheken, in allen Buchhand- lungen, vor jedem Kiosk zutage. „Haben Sie irgendwas von Norddeutsch- land?“ fragt eine Dame. Höchst überflüssig für die anderen fügt sie leise hinzu:„Ieh bin von Hamburg.“ Sie hätte ebenso gut sagen können:„Ich habe Heimweh“, denn das meinte sie wohl mit ihrem Zusatz. Zwei Zehnjährige, sie mußten ihr Alter nennen, haben echte Bubenwünsche. Der eine will ein Indlanerbuch, lieber noch gleich zwei. Aber er bekommt nur eines dieser Sorte und darf sich als zweites Buch etwas aus der Geographie, aus der Tech- nik oder aus dem Tierleben wählen. Seine Träume gehen in die Weite, über den Ozean, nach Amerika, das liegt dicht bei den In- dianern. Sein Freund entscheidet sich ausschließ- lich und sehr zielbewußt für die Technik. Ein junges Mädchen frägt nach Prosa von Gerhart Hauptmann. Seine Dichtungen hat sie durchgelesen.„Der Ketzer von Sana“ ist nicht da. Dann schwenkt sie lötzlich über zu Sudermann und zieht nit einem seiner Romane und einem Lehr- buch über das Skifahren vondannen. Nacheinander äußern drei Frauen eine heftige Neigung für die französische Litera- tur. Die erste hat soeben über Napoleon gelesen, jetzt möchte sie ähnliches. Es war 80 interessant! Die zweite will etwas über berühmte französische Frauen wissen. Bei der dritten springt die Bibliothekarin mit Bücher- und Zeitschriftenschau „Abschied von der bisherigen Geschichte“ Unter diesem Titel erscheint jetzt im Verlag von Claassen und Goverts in Ham- burg eine bemerkenswerte, bereits während der letzten Kriegsmonate konzipierte Schrift Alfred Webers, des bekannten Heidel- berger Soziologen, in der er es unternimmt, unsere derzeitge historische Situation einer kritischen Durchleuchtung zu unterziehen und ein Bild der zukünftigen Entwicklung der Welt und Deutschlands zu entwerfen. Bei dem beschränkten uns zur Verfügung stehenden Raum ist es leider nicht möglich, uf den ganzen Ideenreichtum der Weber- schen Schrift einzugehen und wir müssen uns damit begnügen, nur in grogen Zügen deren leitende Gedanken nachzuzeichnen: Weber geht von der Anschauung aus, daß wir uns momentan am Ende einer Ge- schichtsepoche befinden, die die letzten 3 Jahrtausende umfaßte und durch das stän- dige Rivalisieren und Sichablösen von Staa- ten und Reichen gekennzeichnet war. Er schildert in großen Zügen die abgelaufene Epoche der Menschheit und gibt eine kom- primierte, tief schürfende Wesensschau der sroßen Jahrhunderte unserer abendlän- dischen Kultur und ihrer charakteristischen epräsentanten ante, Leonardo, Michelan- elo, Shakespeare, Cervantes, Rembrandt). Nachdem er solchermaßen die Kräfte um- rissen hat, welche das Abendland kon- stitulerten, wendet er sich der Analyse der Elemente zu, die dessen Destruktion bewirk⸗ n. Einer besonders eingehenden Unter- suchung wird dabei das 19. Jahrhundert unterzogen, das ein Doppelantlitz trägt, sofern es einerseits in vielen Beziehungen die Erfüllung der abendländischen Ent- Wicklung bedeutete, andererseits aber auch die Keime zu deren Zersetzung hervor- brachte, die im„Nihilismus“ gipfelten, dessen Hauptvertreter Nietzsche war(ob- wohl er sich einbildete, ein Ueberwinder desselben zu sein). Die beiden Weltkriege besiegten dann äußerlich, was irmerlich schon längst vollzogene Tatsache war— den Untergang der europäischen Kultur. Damit sind wir am Ende einer Geschichts- epoche angelangt, die wesentlich vom Ausland her bestimmt war, und treten nun- mehr in eine neue Phase der Entwicklung ein, die sich zum Zweck der Vermeidung von neuen Kriegen, Welche mit den als- dann zu erwartenden neuen Zerstörungs- mitteln heute noch garnicht vorstellbare Dimensionen der Vernichtung haben und Wahrscheinlich die Ausrottung ganzer Völ- ker bedeuten würden) durch eine tellurische Kooperation und Organisation auszeichnen wird, deren Endform noch nicht im Ein- zelnen zu bestimmen ist, die aber jeden- falls das Prinzip der freien Rivalität, das auf weitesten Gebieten des Wirtschafts- lebens ja schon längst ausgeschaltet und durch das der Kooperation ersetzt ist, auch auf dem Gebiet der Außenpolitik der Staa- ten beseitigen und zu einer„Syndikats- Erd verwaltung“ durch ganz wenige„tel turische Machtkolosse“ führen wird. Die Aufgabe Deutschlands innerhalb dieser neuen Weltkonstellation sieht Weber äußer- lich in einer Beteiligung an der syndikalen Gesamtverwaltung Europas, innerlich in der Charaktererneuerung des deutschen Volkes und der Herausbildung einer neuen Elite, nicht eines„Uebermenschen“, son- dern eines Menschen, der zin der Masse charaktervoll und frei, und in der Auslese angefüllt ist von den immanent-transzen- denten Tiefen, die die großen europaischen Vorgestalten einst sahen und erlebten“. Zu erreichen wäre diese Charaktererneuerung durch systematische, intensive Jugend- erfassung und Erziehung(was eine solche mrem Rat ein. Namen berühmter franzö- sischer Autoren und ihrer Werke schwir- ren auf. Anschließend wird nach einer „Zarengeschichte“ geforscht. Dann wieder werden Wiechert, Puschkin, Schillers Dich- tungen oder seine Prosa verlangt. Jeder be- kommt, wenn er will, zwei Bücher, stets jedoch nur einen Roman. So sieht es die Hausregel vor. Der Karteikasten ist ein unversiegbarer Quell. Unauffällig sind bei der Auswahl die Bibliothekarinnen die Erzieherinnen ihrer Leser zum verfeinerten Geschmack. Es ist fast als ein Wunder anzusehen, daß die Volksbibliothek vollständig erhal- ten blieb. Allerdings verbrannten etwa 20 000 Bücher, die sich zur Zeit der Bom- benangriffe bei den Lesern befanden. Die Ausmerzung der faschistischen Literatur bedeutet keine spürbare Lücke im Lese- umsatz, da die Autoren des Dritten Rei- ches sich keiner sehr großen Nachfrage erfreuten, Und doch fehlt es, gemessen an dem sich ständig steigernden Lesebedürf- nis der Bevölkerung in Mannheim und der weitgespannten Umgebung, an Büchern. Leider! Hm. fordert. Eine Delegation, aus der Mitte der Versammlung gewählt, soll den städtischen Behörden und Regierungsstellen Wünsche und Anregungen der gewerkschaftlich orga- nisierten Arbeiterschaft unterbreiten. ck. Aus dem Gewerkschaftsleben Weihnachtsunterstützung für invalide Gewerkschaftsmitglieder In Ergänzung unserer Meldung vom 23. d. M., daß zu Weihnachten 1946 an alte, bedürf- tige, erwerbsunfähige Gewerkschaftsmitglie- der eine einmalige Sonderunterstützung in Höhe von 30,.— RM gewährt werden kann, teilt der AbGB Mannheim müt: Voraussetzung für die Gewährung ist, daß der Empfänger bis zum 1. Mai 1933 mindestens fünf Jahre un- unterbrochen gewerkschaftlich organisiert war. Als Gewerkschaft gelten alle früheren Arbeiter-, Angestellten- und Beamtenverbände der Freien, Christlichen und Hirsch-Dunker- schen Gewerkschaften. Die Vorlage erfolgt gegen Vorlage der AbDpGB-Mitgliedskarte und eines Rentenbe- scheides als Alters-, Invaliden- oder Unfall- rentner vom 9? bis 12. Dezember 1946, 9 bis 16 Uhr in den Geschäftsräumen des Allge- meinen, Deutschen Gewerkschaftsbundes in L 4, 15. An die bei amerikanischen Dienststellen beschäftigten zivilen Arbeitskräfte Nach Mitteilung der amerikanischen Mili- tärreglerung Nordwürttemberg-Nordbaden ha- ben die in amerikanischen Diensten stehenden Angestellten und Arbeiter das Recht, sch ge- werkschaftlich zu organisferen. Außerdem kann bei jeder Dienststelle eine Arbeitneh- mervertretung gewählt werden. Damit ist den vielfach geäußerten Wünschen der in diesen Dienststellen beschäftigten Arbeitnehmer Rechnung getragen worden. Um den Aufbau der Betriebsvertretungen innerhalb des gesetzlich vorgeschriebenen Rahmens zu bewerkstelligen und die Erfas- sung der Beschäftigten in ihrer Berufsgewerk- schaft zu gewährleisten, findet am Dienstag, 3. Dezember 1946, 19.30 Uhr, im Lokal„Klei- ner Rosengarten“, U 6, 19, eine Aussprache statt, in der ein Vertreter des Allgemeinen Deutschen Gewerkscheftsbundes, Ortsausschuß Mannheim, die notwendigen Informationen geben wird. 5 In Anbetracht der Wichtigkeit dieser An- gelegenheit wird erwartet, daß jede Dienst- stelle durch eine I bhordnung, entsprechend der Stärke ihrer Belegschaft. bferbei ver- treten ist. ADbGB Mannheim. Kleine Umschau Reisemarken der 93., 94. und 95. Periode behalten in Württemberg-Baden bis zum Fude der 97. Periode Gültigkeit, teilt das württem⸗ bergisch-badische Wirtschaftsministerium mit. Ein Suchdienst nach im Westen vermißten deutschen Kriegsgefangenen wurde von der Leitung des evangelischen Jungmänner-Werkes in Deutschland eingerichtet. Anfragen müssen an das Evangelische Jungmännerwerk Deutsch- land in Kassel, Wilhelmshöhe, Im Drusental Nr. 8, gerichtet werden, sind auf Postkarten zu schreiben und müssen den Namen, Vor- namen, Geburtstag, Geburtsort des Gesuchten und die letzten Nachrichten von oder über ihn enthalten. Der Suchdienst arbeitet nieht im Osten. Ausgabe von Baukarten. Für alle zum Bau zugelassenen Objekte ist eine Baukarte er- forderlich. Werden Baustellen nach dem 15. Dezember weitergeführt, ohne daß Baukarten vorhanden sind, verfällt das Baumaterial der Beschlagnahme. Auf die wichtige Bekannt- machung in der vorliegenden Ausgabe wird deshalb besonders hingewiesen. Einstellung von Lehrlingen und Anlern- lingen. Anträge zur Genehmigung der Einstel- lung sind bis zum 1. Januar 1947 zu stellen. Industrie- und Handelsfirmen erhalten die Vor- drucke beim Arbeitsamt Mannheim, 3. Ober- geschoß, Zimmer 104, Handwerksbetriebe, bei der zuständigen Innung. Vergnügungssteuer. Auf die wichtige amt- liche Bekanntmachung in der vorliegenden Nummer wird hingewiesen. 90 Der Männergesangverein„Liedertafel“ Mh.“ Seckenheim veranstaltet am kommenden Sonn- tag um 15 Uhr im Schloß-Saal in Seckenheim unter Leitung seines Dirigenten Musikdirektor M. Adam und unter Mitwirkung von Glanka Zwingenberg vom Nationaltheater und des Weinheimer Streichquartetts ein Chor- konzert. Odenwaldklub. Am kommenden Sonntag veranstaltet der Odenwaldklub wieder eine Wanderung. Alles Nähere ist aus der Anzeige in der vorliegenden Ausgabe zu ersehen. Die amerikanische Bibliothek in der Wirt⸗ schaftsoberschule ist am Donnerstag, 28. No- vember, geschlossen. Dafür ist sie am kom- menden Freitag bis 19.00 Uhr geöffnet. Die Briefkästen werden zur Zeit von der Post mit einem gelben Farbanstrich versehen. Familien nachrichten. 83 Jahre alt wird Vinzenz Baumann, Gartenstadt, Westring 49. Den 80. Geburtstag feierte am 26. November Hermann Betz, Waldhof, Spiegelfabrik. Noch immer mild Vorhersage gültig bis Freitagabend. Unbestän- dig mit zeitweiligen Regenfällen. Bei schwachen bis südwestlichen Winden weiterhin mild. Was unsere Leser bewegt Um die Lebensmittelkarten Die Lebensmittelkarte beansprucht wohl heutzutage die meiste Zeit und Nervenkraft. Welcher Zeitaufwand ist damit verbunden, aufgerufene Nummern kunstgerecht aus der Lebensmittelkarte herauszuschneiden. Gegen Ende der Kartenperiode sind die Karten so zerstückelt und durchlöchert, daß sie nur noch mit Nadel oder Heftklammern notdürftig zu- sammengehalten werden können. Oft werden auch Marken aufgerufen, nachträglich ungültig gemacht und die Gültigkeit neuer Abschnitte bekanntgegeben. Werden später die ungültig gewordenen Abschnitte aufgerufen, so fehlen Sie, Weil sie ja inzwischen der Händler abge- schnitten und aufgeklebt hat. Könnte man bei Die Reste der ehemaligen Jungbusch-Brücke. Aufnahme: F. Leichsenring. vermag, sehen wir an dem Beispiel Ruß- lands, das binnen 20 Jahren aus dem apathischen Mushik einen anspruchsvollen, agilen Industriearbeiter zu machen ver- standen hat). Ist dann der Deutsche aus einem geduldig- gehorsamen Massentier zu einem charakterlich selbständigen, aufrech- ten, selbstbewußten, auf seine Freiheits- rechte eifersüchtigen Menschen geworden, dann kann er„als freier Bürger in Men- schenwürde leben, auch wenn er äußerlich noch so arm und unbegütert ist. Das ist es, was wir brauchen. Hier liegt unsere Zukunft“. Es ist ein Weltbild von größter Weite und Tiefe, das Weber hier unter- breitet. Wenn das Buch sich auch infolge seiner Komprimiertheit nicht immer leicht liest, so lohnt es doch die auf seine Bewäl- tigung verwendete Mühe mit reichem Gewinn. (Alfred weber:„Abschied von der bisherigen Geschichte“, Claassen und Goverts Verlag, Ham- durg, Mk. 12,—). H. W. Florentiner Tagebuch Ein mit zarter Einfühlsamkeit in die weib- liche Psyche in Tagebuchform aufgezeichnetes Liebeserlebnis einer in unglücklicher Ehe lebenden Florentinerin der gehobenen Bürger- lichkeit des 15. Jahrhunderts und eines Malers neß German M. Vonau im Verlag Robert Mölich, Hamburg, unter dem Titel„FIoren- tliner Tagebuch“ erscheinen. Kultiviertes sprachliches Melos durchschwingt das Büch- lein, das, echter deutscher Italienliebe ent- wachsen, Überzeugendes Zeitkolorit und den atmosphärischen Duft der toskanischen Land- schaft eingefangen hält, in der sich das Frauen- leben Mona Lenas, der Hebenswerten Haupt- gestalt der Erzählung, zum Guten wendet und erfüllt. e. Für jugendliche Leser Die Jugendschriften-Reihe im Berliner Auf- bau- Verlag wurde jüngst durch einige neue Bände bereichert. Da ist die Pusch kin- Novelle vom Räuberhauptmann„Du- browski“, die abenteuerliche kaukasische Er- zählung„Hadschin Murat“ von Tolstoi und ein bebilderter Band fesselnder Schilderungen und Erzählungen von der Arbeit der Urbar- machung der Kolchis-Sümpfe an der Schwarz- meer-Ostküste:„Die Kolchis“ von Konstantin Paustowski. Zwei weitere Bücher voll erregender Abenteuerlichkeit aber dürften von den jungen Lesern besonders freudig be- grüßt werden: Hedwig Weiss- Sonnen- burgs nach einer Chronik aus dem Jahr 1750 geschriebene spannende Schilderung der Er- lebnisse eines jungen Weißen unter Indianern in Nordamerika zur Zeit des kolonialen Klein- krieges zwischen Engländern und Franzosen, und ein sauberer Neudruck der prächtigen Robinsonade„Die Schatzinsel“ von R. Stevenson, dem phantasievollen englischen Erzähler. c. o. e. Rundfunk-Kommentare— gedruckt Herbert Gessner, def bekannte Kom- mentator des Münchener Rundfunks, gibt jetzt eine erste Sammlung seiner im Radio München während des letzten Halbjahrs ge- sendeten Kommentare(„Kommentare 1. Bd. Freitag-Verlag, München 1946) in einem ge- schmackvoll ausgestatteten Bändchen heraus. Der behandelte Themenkreis ist Überaus reichhaltig, die Probleme sind durchweg von größter Aktualität, ob es sich nun um die Behebung der herrschenden politischen Apa- thie, die Notwendigkeit der Selbstkritik, die Schuld des preußischen Militarismus an unse- rer derzeitigen Lage, die falsch verstandene soldatische Pflichterfüllung im Dritten Reich, das Wesen des Faschismus, die Welternäh- rungskrise, den wirtschaftlichen Neuaufbau Deutschlands, das Flüchtlingsproblem, die Frage der Währungsreform, die Jugendfrage oder die Zukunft Deutschlands handelt. Wenn die Absicht des Verfassers, wie er ausdrück- lich betont, in der Anregung zum selbständi- gen Durchdenken der aufgeworfenen Pro- bleme lag, so hat er diese Aufgabe durchaus erfüllt— vielfach angeregt und zum Nach- denken veranlaßt, legt man das Bändchen aus der Hand und fühlt sich dem Verlag zu Dank verpflichtet dafür, dat er Gessners im Radio rasch verklingenden Worten durch den Druck zu dauernderer Wirkung verholfen hat, die für unser während 12 Jahren des selbständi- gen Denkens entwöhntes Volk sehr heilsam sein wird. 1. Moderne Musik. diesen Sonderaufrufen nicht auf jene Ab- schnitte zurückgreifen, die sich am Rande der Karte befinden? Und könnten die Karten nicht etwas vergrößert werden oder aber die Ab- schnitte verkleinert, damit die Doppelreihen auf den Einkaufsausweisen vermieden werden? Bei einigermaßen gutem Willen würde sich hier bestimmt ein Weg zur Abhilfe finden lassen. F. Dreher. Gleichstellung gefordert Berechtister Unwille deuerrscht die länd- lichen Arbeiter, die neben ihrer harten Be- rulsarbeit noch in ihrer Freizeit einige Grund- stücke bewirtschaften, um damit, neben ande- rem, auch durch Aufzucht eines Schlacht- schweines zur Lerbesserung der Ernährungs- lage beizutragen. Diese Arbeiter können näm- lien nicht begreifen, warum sie in unserem heutigen Staate durch Aubilligung kleinerer Verbrauchssätze, als sie den Vollselbstversor- gern gewährt werden, schlechter gestellt wer- den sollen. Zumal den Vollandwirten noch ganz andere Ernänrungsquellen offen stenen. Der vorhandene Unwille kam in einer Ver- sammlung zum Ausdruck, in der eine Ent- schließung angenommen wurde, die an den AD GB und die Parteien weitergeleitet wurde. In der Entschließung wird zum Ausdruck ge- bracht, dag dieses zweierlei Mag als elne schwere Ungerechtigkeit empfunden wird und mit den Grundlagen eines demokratischen Staates, in dem alle Staatsbürger, gleichviel), ob Bauer oder Arbeiter, gleienmäßig behan- delt werden müssen, nicht in Einklang ge- bracht werden kann. G. VOI zZ. 5 Stimme der Jugend Wir jungen Mädels im Alter von 16 bis 17 Jahren sind uns über die Sperrzeiten für Ju- gendliche nicht im klaren. Vor einiger Zeit um 21 Uhr zu Hause sein müssen. Letzte war zu lesen, daß nur Jugendliche bis 16 Jahre Woche kam aber eine neue Verordnung her- aus, nach der diese Sperrzeit für alle Perso- nen unter 18 Jahre gilt. Befragte Polizisten erklärten uns jedoch, daß die über 16 Jahre alten nach wie vor bis um 12 Uhr Ausgang hätten. Was ist nun richtig? Wir möchten be⸗ tonen, daß wir keine Freunde haben und nient aus derartigen Gründen an einer Klarstellung dieser Frage interessiert sind. Aber viele von uns haben abends von 20—21 Uhr Sport, ein anderer Teil geht in die Tanzstunde und ab und zu möchten wir auch einmal ins Theater oder in ein Konzert Oft hat man nur eine Karte, so daß es nicht möglich ist, in Beglei- tung der Eltern dorthin zu gehen. Könnte man uns hier nicht etwas entgegenkommen? Die Klasse einer Höheren Schule. Die Benachteiligung der 6-10 jährigen Sicherlich haben sich viele Mütter von Kin- dern zwischen 6 und 10 Jahren darüber ge- L. freut, daß Sie in einer ihrer letzten Nummern einen Pratestbrief wegen der Benachteiligung der 6—10jährigen abgedruckt haben. Die „Wirtschaftszeitung“ weist in ihrer Nummer vom 138. d. M. ebenfalls auf diese Mißstände hin. Wenn nun viele Tausende von Müttern in der vorigen Woche die Zuteilung von 2500 g Brot für diese Altersklasse als einen ersten Hoffnungsschimmer betrachteten, so sahen sie sich in dieser Woche um so bitterer enttäuscht. Waren doch nur 1000 g Brot für diese Kinder aufgerufen. Aber selbst diese 1000 g Brot konn- ten bei vielen Bäckern nicht gekauft werden, Weil im Amtsblatt lediglich ein Abschnitt ohne nähere Bezeichnung aufgerufen worden War und sich deshalb viele Bäcker weigerten, Brot abzugeben. len hoffe, daß es sich hierbei um ein Versehen des Ernährungsamtes handelt und in Kürze Abhilfe geschaffen werden kann. (Anmerkung der Redaktion: Wie kommt es, daß olme nähere Bezeichnung des Abschnittes die einen Bäcker Brot abgaben, die anderen aber nicht? Bleibt es dem einzelnen Bäcker überlassen, nach eigenem Gutdünken und Wohl- wollen hier Entscheidungen zu treffen?) Dr. A. Huber. Radio Stuttgart sendet Donnerstag, 28. November: 10 Musikgeschichte: 12.00 Landfunk. 18.15 Strei- Uchter der Zeit. 20.13 Zur guten Unterhaltung. 21.00 Radio Stuttgarts Forum, 22.13 Studio- Kon- 26.00 Radio Stuttgarts Forum. 22.15 Studto-Konzert. Freitag, 29. November: 10.00 Schulfunk: Novelle. 17.45 Aus der Weltliteratur. 19.00 Sport am Wochen- ende. 19.15 Parteien diskutieren. 20.00 Was jeder gerne hört. 21.00 Zum Feierabend. Samstag, 30. November: 10.00 Englischer Unter- richt. 14.00 Unsere Volksmusik mit Albert Hotels. 15.30 Gedächtnisstunde zu Stefan Zweigs 65. Ge- burtstag. 18.30 Werke von Brahms, Paganini ung Liszt. 19.30 Politischer Wochenbericht. 20.00 Rund um die Stadt. 21.00 Unsere bunte Stunde. Selte 4 28 23 4 Donnerstag, 28. November 1946 andi und Wirtschaft „Grenzindustrie“ Ein Vorschlag zum zweckmäßigen Einsatz unserer Arbeitskräfte Der Umfang, in dem unsere Industrie auf Grund der Pläne der Alliierten umgestaltet und verkleinert wird, macht die Unterbringung eines großen Teiles unserer Arbeiterschaft in anderen Fertigungen und auf anderen Arbeits- plätzen notwendig. Nur so kann eine Arbeits- losigkeit großen Ausmaßes vermieden werden. In dem ersten Heft der soeben erschienenen Wirtschaftszeitung„Neue Produktion“(Ulm) macht Dr. Crote-Mismahl den Vorschlag, auf Grund internationaler Vereinbarungen durch eln internationales Finanzkonsortium eine Großindustrie aufzubauen, die sich in Form eines Industriestreifens vom Bodensee links und rechts des Rheins auf etwa 20 bis 30 km Breite der französischen, belgischen und hol- ländischen Grenze folgend bis hinauf zur Nord- see erstrecke. Das gleiche ist, nach den Aus- kührungen Dr. Crotes, naturgemäß auf beiden Seiten der Oder und Neiße möglich. In jedem Fall auf deutschem Boden nur die Arbeiter- wohnstätten und auf ausländischem Staatsge- diet die Industriewerke, in denen deutsche Ar- deitskräfte arbeiten. Es können auf diese Weise in Polen und in den westeuropäischen Nach- darstaaten Restdeutschlands zwei der modern- sten Industriegebiete der Welt entstehen, groß- zügig geplant und ausgeführt, aufgelockert in der Anlage, hne die schädlichen Ballungen von 6 die in ihren Auswirkun- gen das soziale Gemeinschaftsleben belasten. Hunderttausende, ja vielleicht sogar Millionen deutscher Arbeitskräfte, Facharbeiter und Hilfsarbeiter, Ingenieure, kaufmännische An- gestellte, werden als Grenzgänger jeden Mor- gen in die Betriebe ins Ausland strömen, aber am Abend werden sie wieder zurückkehren in re Heimat. Hunderte neuer Straßen, viele neue fthein- und Oderbrücken und Verbin- dungsbahnen werden gebaut werden. Ueber sie wird mit dem Rad, in der Bahn und in Tau- senden von Autobussen dieser Arbeiterstrom hin- und zurückfluten, morgens und abends, Wie Ebbe und Flut. Die Produktion dieser neuen Industriegebiete auf ausländischem Bo- den wird vollzogen werden in Unternehmun- gen mit ausländischer bzw. internationaler Lei- tung und mit deutscher Beteiligung. Die Arbeit im Betrieb und im kaufmännischen Büro wird ganz oder überwiegend in deutschen Händen liegen. Es ist ebenso wohl denkbar. daß die Belegschaft, vom leitenden Ingenieur bis zum letzten Hilfsarbeiter, rein deutsch ist, ebenso Wie. daß ein Teil aus ausländischen Arbeits- kräften besteht. Die Entlohnung der deutschen Arbeitskräfte erfolgt nicht in Devisen, sondern in Ware. Diese Waren werden einmal sein die Erzeugnisse der Werke, in denen deutsche Ar- deitskräfte selbst arbeiten, zum Teil auch Nah- rungsmittel und Rohstoffe. Die Waren werden den Arbeitskräften aber nicht direkt ausge- händigt. Sie werden vielmehr in Sammellager auf deutschem Boden gebracht. Deutsche Ver- rechnungskassen zahlen dann Löhne und Ge- älter in Reichsmark aus unter Abzug der Bei- träge für Krankenkasse. 5 usw. en deutschen Vorschriften. 5 1* Bezahlung der deutschen Arbeit in Naturalien liegt der Nutzen für die deutsche Wirtschaft. Die deutsche Wirtschaft erhält auf diesem Wege Nahrungsmittel für die Bevölke- rung und industrielle Erzeugnisse deren Pro- duktion im deutschen Inland beschränkt oder verboten ist. Alle diese Waren müßten sonst aus dem Exporterlös. der z. Z. noch auf drei Millonen begrenzt ist. bezahlt werden. Was ein schwieriges Problem der Zukunft nicht nur für die deutsche Wirtschaft. sondern auch für den Alllierten Kontrollrat darstellen wird. Die deutsche Kapitslbeteiligung am Aufbau einer solchen Grenzindustrie erfolgt aut dem Wee über den Einsatz deutscher Arbeitskräfte, deutscher Baumaschinen und deutschen Bau- materials. Dieser Finsatz stellt die Investition der deutschen Wirtschaft für dieses große in- ternationale Industrieprogramm dar. Südbadische Wirtschaft gut beschäftigt. Nach emem kürzlich gegebenen Bericht des Leiters des badischen Wirtschaftsministeriums, Dr. Leibrand, hat sich die Ausnutzung der In- dustriekapazität im letzten Monat um weitere 2—3 Prozent erhöht. Auch die Bauindustrie entwickelt sich infolge Zufuhr von Rohmate- rial gut, die Textilindustrie ist voll, die Holz- industrie gut beschäftigt. Eine Gefahr droht nur in der Energiezufuhr, da die Braunkohlen- Ueferung völlig unterbrochen ist und die Ver- sorgung mit Strom auf den Stand vom Mal d. J. festgesetzt worden ist. Da mit einem er- heblichen Stromrückgang zu rechnen ist, schlägt die Militärregierung vor, die Fabriken teilweise nachts arbeiten zu lassen. Im wei- teren ist in der Treibstoffversorgung ein Rück- gang zu verzeichen, wie auch die Versorgung des Handwerks mit Rohstoffen unzureichend ist.— Pgs. dürfen nicht mehr Mitglieder der Beiräte der Industrie-, Handels- und Hand- werkskammern sein.— Die Zahl der Arbeit- suchenden ging von 8000 im Januar d. J. auf 3000 zurück, davon sind 2400 nicht voll ein- Satzfähig.— Nach dem Vorbild anderer Län- der ist auch für Südbaden eine Export-Muster- schau in Freiburg geplant. Besonders soll in dieser Schau die Schwarzwälder Uhrenindu- strie und die Industrie für Apparatebau ihre Produkte ausstellen. Die Schau soll eine stän- dige Einrichtung werden.(or) Die Eisenerzeugung geht weiter zurück. Die Produktion von Roheisen, Rohstahl und Walzwerkfertigung der britischen Zone ist auch im Oktober erneut zurückgegangen. Sie stellt sich nach den Erhebungen des Verwal- tungsamts für Eisen und Stahl wie folgt: Ro h- eisener zeugung(einschl. Ferromangan und Ferrosilicium) im August 1381 007 t, im September 176 347 t, im Oktober 165 323 t. Rohstahl gewinnung(für die gleichen Monate) 249 846 t, 241 230 t und 234 168 t. Walzwerkfertigungser zeugung (ohne Halbzeug) 203 227, 185 469 und 171 586 t. Der Rückgang der Produktion seit dem im August erzielten diesjährigen Hochstand zeigt deutlich die Auswirkung der Brennstoff- schwierigkeiten.(wid) 500 Millionen Mark Besatzungsgeld in Dol- lar umgetauscht. Nach einer Mitteilung des amerikantschen Hauptquartiers wurden rund 500 Millionen alliſerte Besatzungsmark inner- halb der US-Zone in Europa während des Umstellungsprogramms im September in ame- rikanische Besatzungs-Dollar umgetauscht. (dana) Tarife im Güternahverkehr um 10 Prozent erhöht. Durch Erlaß des württembergisch- badischen Verkehrsministeriums vom 6. No- vember d. J. sind die Tarifsätze der Nahver- kehrspreisverordnung(NVP) in der Fassung vom 1. Januar 1944 um 10 Prozent erhöht wor- den. Gleichzeſtig wird die Nahzone von 50 km auf 80 km Luftlinienumkreis erweitert. Bei Transporten über 50 km kann die Fracht wahl- weise nach den Sätzen der NVP oder des Reichs-Kraftwagen-Tarifs(RKT) berechnet werden. Die Aenderung gilt ab 10. November dieses Jahres. Keine Kohlenkürzungen für Zellstoff Wald- hof, Werk Kostheim. Wie unser HWH- Korre- spondent erfährt, ermöglicht die für die Zell- Stoffabrik Waldhof, Werk Kostheim, erfolgte Zurückzeihung der vorgesehenen Kohlenkür- zung die Weiterführung der Produktion der Spinnfaser A. G. in Kassel- Bettenhausen und der Vereinigten Glanzstoffwerke Kelsterbach. (HWI) Die Firma August Zehnhoff in Bonn und die von ihr vertretenen Reedereien haben den Stückgutverkehr mit durchgehenden Schiffen auf der gesamten Strecke Duisburg Karlruhe und nach Frankfurt a. M. aufgenommen, wobei auch in der französischen Zone ein- und aus- geladen wird. Neuer Kommentar zum Einkommensteuer- gesetz. Im Adolf-Rausch-Verlag ist das Ein- kommensteuergesetz einschließlich aller Ne- bengesetze erschienen. Teil B der Veröffent- chung enthält einen Kommentar von Finanz- minister Dr. Cahn-Garnier und Steuerberater Dr. Kunz unter Berücksichtigung der noch gültigen Rechtsprechung sowie der inzwischen eingetretenen Neuerungen. Stärkere Beteiligung der Westzonen an der kommenden Leipziger Messe. Wie das Leip- ziger Messeamt laut Industrie- und Handels- kammer Mannheim mitteilt, wird die kom- mende Frühjahrsmesse(4.—9. März) von etwa doppelt soviel Ausstellern beschickt werden wie in diesem Jahr. In erster Linie werden die westlichen Zonen als Aussteller und Ein- käufer bedeutend stärker vertreten sein, so daß die Ausstellungsfläche wesentlich vergrö- Bert worden ist. Unter anderem werden für die Aussteller aus den westlichen Zonen zwei Tage vor Messebeginn sechs Sonderzüge mit Packwagen nach Leipzig fahren. Durch das Entgegenkommen der maßgebenden amtlichen Stellen in der sowjetischen Besatzungszone ist Gewähr gegeben, daß auf der Messe abge- schlossene Interzonen- und Auslandsgeschäfte bis zu einem bestimmten Ausmaß durchgeführt werden können. Damit sind alle Voraussetzun- gen für die Belebung der deutschen Wirtschaft durch die Leipziger Messe im Frühjahr 1947 gegeben. Auskünfte über die bevorstehende Messe an Aussteller und Einkäufer erteilt die Industrie- und Handelskammer Mannheim. Wieder Patentverletzungsklagen Für Baden ist das Landgericht Frankfurt zuständig Seit einiger Zeit haben die für Patent- streitsahcen zuständigen Kammern bei den Landgerichten in Berlin, Hamburg, Frank- kurt am Main und Nürnberg ihre Tätigkeit wieder aufgenommen. Damit können nun auch Patentverletzungen wieder gerichtlich verfolgt werden und zwar ist für Groß- Hessen, wie schon früher, die 6. Zivilkam- mer des Landgerichts Frankfurt a. M. zustän- dig, die vorläufig auch das Gebiet von Würt- temberg-Baden betreut. Infolge Personal- schwierigkeiten ist die Frankfurter Kammer Allerdings nicht mehr mit drei Richtern, son- dern nur noch mit einem Richter besetzt und zwar ist Assessor Graf mit dieser Aufgabe betraut. In diesem Zusammenhange sei ausdrück- lich nochmals darauf hingewiesen, daß die deutschen Patente im Inland nach wie vor zu Recht bestehen und demnach zu beachten sind, unbeschadet etwa noch nicht gezahlter Gebühren(Gebühren- und Taxzahlungen sind zur Zeit nicht möglich). Dagegen sind die in deutschem Eigentum befindlichen Auslands- patente als Vermögenswerte durch das Kon- trollratsgesetz Nr 5 restlos beschlagnahmt und unter Treuhänderschaft gestellt. Gemäß dem Abkommen einer Zwölf-Mächte-Konfe- renz in London im Juli dieses Jahres sollen die früher in deutschem Besitz befindlichen Patente innerhalb der jeweiligen Länder ohne Lizenzgebühren oder andere Erfordernisse zur Fabrikation ausgenutzt werden können. E. Pallas. Ein Bollwerk gegen den Krieg Ein kranker Kontinent, zerstörte Länder, verzweifelte und hungernde Menschen, das ist das Bild des heutigen Europa, welches sechs lange Jahre bluten mußte. Wofür?— Eine kleine Gruppe von Menschen war es, die der Menschheit den Glauben an eine Gerechtigkeit genommen und die Jugend um ihre Ideale betrogen hat. Nicht nur Deutschland ist der Patient, welcher siechend darniederliegt, sondern ganz Europa hat die Krise eines schwer Fieberkranken zu überwinden, denn der Krieg hat ja überall seine tiefen Wunden hinterlassen. Und diese drohen erneut auf- zubrechen, wenn nicht eine Aenderung ein- tritt, die dem Antlitz Europas ein vollkom- men neues Aussehen gibt. Eine Aenderung, die durch die Verständigung und Zusam- menarbeit der Völker Europas seinen Be- wohnern die Gewähr gibt, nie wieder für materialistische und imperialistische Ideen einzelner zu kämpfen. 5 Wohl sind die großen Mächte gewillt, den Frieden der Welt auf Jahre hinaus zu sichern. Aber wer gibt uns, den Bürgern, die Garantie für das Gelingen dieses Planes? Ist nicht jetzt, kurz nach dem grau- samsten aller Kriege, der Gedanke Krieg hörbar, der Gedanke, der von jenen ver- breitet wird, welche in einem neuen Krieg eigene Besserung erhoffen? Ein Gedanke, der schnell verbreitet ist und noch verstärkt wird durch die nicht immer Einigung er- zielende Arbeit der Großmächte. Aber ist denn die Arbeit der Großmächte für den Krieg? Nein, für den Frieden! Wird sie zu einer befriedigenden Lösung führen? Hast du, Mensch, nicht gelernt, was Krieg ist und für dich bedeutet? Fast könnte man sagen, nein. Aber erlebt hat es jeder von uns. Jeder von uns, von der jungen Generation, hat seinen Körper als Opfer für dieses unselige Erlebnis darbringen müssen.— Nicht weil wir wollten— nein, wir mußten! Weil es Nationen gibt! Wir haben geblutet, gekämpft und ge- mordet— nicht für uns, sondern für eine kleine Gruppe macht- und geldgieriger Menschen, die es verstanden hatte, Europa gegen Eoropa und die Welt, Menschen ge- gen Menschen auszuspielen und zu ver- hetzen. In uns lebt noch die Zeit des wahnsinni- gen Geschehens. Wie im Fieber erbebt unser Körper, wenn wir den Namen Krieg hören, der ein Spiel der Gierigen ist, die uns zu ihrem Spielzeug machten! Ist aber der Mißbrauch unserer Willig keit unsere Schuld? Nur die allein tragen Schuld, die jenen zur Macht verhalfen, uns zum Kampf führten Könnte es Krieg in Europa geben, wenn wir uns als Men- schen, nicht nur als Nationen, die einen gleichen Anspruch aufs Leben haben, an- erkennen und respektieren würden? Ist nicht jeder zu stark gezüchtete Nationalis- mus ein Weg zum Krieg? Wir, die junge Generation, sind die Trä- ger der Zukunft und haben aus dem Ver- gangenen unsere Lehre gezogen. Wir müs- sen sie aber auch nutzen, um uns und den uns folgenden Generationen eine sichere Zukunft aufzubauen. Die Jugend Europas trägt, das Schicksal der kulturellen, ideellen und materiellen Entwicklung in den Händen. Vergessen wir, was war, und seien wir Menschen. Nur Menschen, die den Frie- den über alles lieben, die gewillt sind, nicht nur einer Nation anzugehören, sondern als Mensch unter Menschen zu empfinden und dadurch der Gefahr der Verhetzung und ein Werkzeug des Krieges zu werden, eher zu entgehen. Machen wir den Gedanken eines„Pan- Europas“ zu dem unseren, für dessen Aus- kührung wir leben, aber nicht sterben wol- len. Betrachten wir ihn nicht nur als ein Bollwerk gegen den Krieg, sondern auch als ein Mittel für eine Welt, für ein Europa, das den übrigen Völkern der Erde zeigt, daß nicht die Macht kapitalistischer Herr- scher und größen wahnsinniger Diktatoren das Leben bestimmt, sondern Menschen— nur Menschen! K. W. Ein junger Mann meint Die Abstimmung über die Verfassung und die Landtagswahlen liegen hinter uns. Es ist nicht Zweck dieses Artikels, über den Wert oder Unwert dieser Verfassung zu ur- teilen. Feststehend ist jedoch, daß die großen Spannungen in der Weltpoliuix sich auch im Bereich unseres politischen Lebens auswirken und eine volle Entfaltung des- selben verhindern. Nach ihrer Lösung wer- den sich jedoch innerhalb der Parteien Ver- änderungen in der ideologischen Zielsetzung ergeben, deren Tragweite man heute noch garnicht übersehen kann. Zweck dieses Artikels soll jedoch eine Betrachtung des Wahlkampfes sowie die Hervorhebung gewisser Mißstände sein. Es ist ohne Zweifel erforderlich, dem Volk vor einer so wichtigen politischen Entscheidung das für und wider der Ansichten in pro- pagandistischer Weise, also durch Ver- sammlungen, Flugblätter, Wahlplakate usw., darzulegen. Wenn man jedoch sieht, in wie geradezu engstirniger Kleinlichkeit sich die Parteien angesichts unserer Trümmerstadt während des Wahlkampfes Fehler in ihren einzelnen Verwaltungsbereichen, politische Fehler vor 1933,— selbst die Bezeichnung „Feind“ fehlt nicht— vorwerfen, anstatt diese, wenn nötig in gemeinsamer Arbeit wiedergutzumachen, so kann einem das Gru- seln überkommen bei dem Gedanken, welch parteipolitischer Kleinkrieg im Landtag ge- führt werden wird, wenn ihm erst die Macht des Regierens in die Hand gegeben ist. Wir brauchen keine politischen Par- teien, die sich gegenseitig bekämpfen, son- dern solche, die im gemeinsamen Austausch fruchtbarer Ideen ein neues Deutschland zu schaffen in der Lage sind. W. Grein. VfR-Boxer in Karlsruhe ven Mannheim— KTV 46 6:8. Vor einem einseitig eingestellten Publikum satnden sich beide Mannschaften gegenüber, Die Karlsruher Boxfreunde müssen lernen, Entscheidungen des Kampfgerichts anzuerken- nen und eventuelle Beschwerde bei der zu- ständigen Stelle anzubringen. Im Amateursport muß es auf alle Fälle fair hergehen. VfR trat mit nur sechs Mann an, da Krön wegen Ver- letzung nicht fith war. Schreckenberger(M) wurde gegen Stahl II(K) Punktsieger. Im Bantamkampft standen sich zwei Meister gegenüber. Hofmann() konnte nach drei Runden gegen den auf Abwehr eingestellten Stahl 1(K) nach Punkten gewinnen. Schubert 1 (M) stand im Federgewieht Woll() gegenüber und gewann nach Punkten. Velten(M) wurde in der zweiten Runde durch einen rechten Ha- ken von dem Leichtgewichtler Klett(K) k. o. geschlagen. Weick(MW) mußte im Welter⸗ gewicht Stapf(T) einen Punktsieg überlassen. Schubert II(A) konnte gegen den Mittelge- wichtler Grumann(C) nichts bestellen und verlor nach Punkten. A. L. Wiederaufbau-Renntag in Frankfurt Dem Wiederaufbaufonds der Stadt Frank- furt konnte der dortige Rennklub von den Einnahmen des Wiederaufbau-Renntages 75 000 Mark zur Verfügung stellen. Den Preis des Wiederaufbaus, ein Flachrennen über 2500 m, das mit 20 000 Mark dotiert war, ge- wann Frau H. W. Hamachers vierjähriger Hengst„Opernball“. Oberbürgermeister Kolb überreichte Frau Hamacher den von ihm ge- Stall Rheinfelds„Schneemann“, den Preis der Bagger(8000 Mark, 1800 Meter) für Dreijäh- rige gewann Stall Walkmühles„Schwarz- wälder“, im Preis der Trümmerbahn, einem Jagdrennen über 3400 Meter(10 000 Mark) Stall Rheinfeld„Schneemann“, den Preis der fleißigen Hände für Zweijährige holte sich M. Steins Fuchshengst„Maskenball! und im Preis der Jugendhilfe, einem 3000 Meter Hür⸗ den-Rennen, siegte erneut Stall Odenwalds „Pechel“ vor dem Klassenpferd„Indigo Deber 2100 Meter auf der Flachbahn schlug Stall Nord-Süd„Oboe“ den stark gewetteten „Reichstag“ und„Abendglanz“.(p. „Amarant“ Gewinner des Weinberg-Pokals. Die Frankfurter Rennen sollen bis in den Weihnachtsmonat hinein gelaufen werden. Der Carl-von-Weinberg-Pokal für Zweijährige, ein Flachrennen über 1400 Meter, wurde von Stall Harzheims„Amarant“ unter dem früheren Berliner Meister-Iockey Printen vor den Fa- voriten Porticus und Jason gewonnen. Durch die Teilnahme der großen Ställe Wallfried und Mühlens hatte der mit 50 000 Mark ausge- stattete Preis, in dem sich ein stattliches Feld von 12 Pferden dem Starter stellte, besonderen Reiz und Zugkraft.(Pf.) Das Oberliga-Spiel KFV Karlsruhe— 1. FC 03 Schweinfurt wurde von Karlsruhe 1:0 ge- wonnen und nicht, wie wir in unserer letzten Ausgabe meldeten, 1:6 verloren. Randbemerkungen Welch schöne Frau kennt und liebt nicht dle bekannten Elizabeth-Arden-Kosmetik-Ar⸗ tikel, die in der ganzen Welt gebräuchlich sind. In New Vork 691 Fifth-Avenue steht das sie- benstöckige Stammhaus der vielfachen Millio- närin. Die Königin des„make up“ verstand ihr Geschäft. Sie fing sehr klein an und brachte es zu großem geschäftlichen Ruhm und Erfolg. Die kleine blonde Frau war zwei- mal verheiratet und ist heute mit 60 Jahren Junggesellin. Diese Frau liebt den Pferde- sport. In Louisville besitzt sie einen Rennstall, der zwei bekannte Derby-Pferde„Lord Beth- well“ und„Knoskdown“ beherbergt. Der tüch- tige Jockey Tom Smith reitet für sie von Sieg zu Sieg. Manch gewonnener Pokal wird in den Händen von dieser vom Glück begünstig- ten Frau gehalten. a Die Schwelzer brauchen nicht absolut auf pferde im Toto zu setzen. Da sie ein sehr sportliches Volk sind, vorbildlich in ihren Ein- richtungen, entlehnten sie aus England und Schweden die Fußballwetten. Dieser Schwei- zer Sport-Toto ist gewaltig im Steigen. Die Durchführung liegt in den Händen einer Sport-Toto-Gesellschaft, die bei den diessähri. gen Fußballspielen erfreulich abschnitt. Bel einer der letzten Wetten wurden jeweils in drei Stufen ein Betrag von je 51 539 Franken den Gewinnern ausbezahlt. Wir werden es bestimmt noch erleben, daß die Mannheimer Fuhballfreunde vor Betreten des Sportplatzes mren„Tipp“ geben können. Dabei wird es bestimmt frohe und betrübte Gesichter unserer U U karte. Gemäß Erlaß des Präsidenten des Lan- . Baden Abt. Innere Verwaltung vom 28. 10. 1946, Nr. 32 002, ist für alle zum Bau zugelassenen Bauobjekte eine Baukarte erfor- derlich. Sie dient als Ausweis AMafür, daß das Bauvorhaben durch einen Baubescheid des Bau- aufsichtsamtes genehmigt ist und das hierzu er- torderliche Baumaterial von der Abteilung Bau- stoff- und Einsatzlenkung des Städt. Hochbau- amtes zur Verfügung gestellt wird. Im Falle der Durchführung von Instandsetzungsarbeiten trägt die Baukarte den Vermerk Instand- setzung“. Die Ausstellung der Baukarte erfolgt durch die zuständigen Baubezirksbüros. Die Bau- karte muß an den Baustellen 30 angebracht werden, dag sie von der Straße aus gut sicht- par und gegen Wetter geschützt ist. Baustellen, die bis zum 13. Dezember 1946 ohne Baukarte sind, haben als nicht genehmigt oder als vor- übergehend bis zum Eintritt einer besseren Bau- stofflage eingestellt zu gelten. Werden Bau- stellen ohne Baukarte nach dem 15. Dezember 1946 weitergeführt, so verfällt das Baumaterial der Beschlagnahme; die Bauherren, die verant- Wortlichen Bauleiter und die Unternehmer wer- den wegen unerlaubter Bauausführung bestraft. Mannheim, 25. Nov. 48. Der Oberbürgermeister. Fergnügungsteuer! Die vom Stadtrat am 17. Ok- tober beschlossene neue Vergnügungsteuerver- ordnung der Stadt Mannheim hat die Staats- genehmigung erhalten und tritt mit Wirkung vom 1. Dezember 1946 in Kraft. Die Bestim- mungen der seitherigen Vergnügungsteuerver- ordnung sind im wesentlichen wie folgt geän- dert worden: a) Billards und Kegelbahnen wer- den neu steuerpflichtig. b) Bei sportlichen Ver- anstaltungen sind dle Eintrittsgelder, die höher als 1 RM je Person sind, steuerpflichtig. Die sportlichen Veranstaltungen, bei denen Darbie- tende berufs- od. gewerbsmäßig auftreten, sind ganz steuerpflichtig. c) Die Vergnügungsteuer Wird ab 1. Bezember 1946 nicht mehr wie seither, aus dem Eintrittspreis ausschließlich der Steuer. sondern aus dem Preis einschlieglich der Steuer, also aus dem Gesamtbetrag, berechnet. d) Die neuen Steuersätze sind höher als bisher. Die neue Vvergnügungsteuerordnung kann in etwa Wochen vom Städt. Steueramt, K 7. Zim. 206, gegen Entrichtung der noch festzusetzenden Ko- sten bezogen werden. Mannheim, den 27. Nov. 1948. Der Oberbürgermeister. 6309 Bekanntmachung über die Vornahme einer Vieh- zühlung am 3. Dezember 1346. Auf Anordnung der Militärregieung findet am 3. Dezember 1946 erneut eine allgemeine Viehzahlung statt. Die Zählung erstreckt sich auf Pferde. Maultiere, Maulesel, Esel, Rindvieh, Schafe. Schweme, Zie- gen, Federvieh, Bienenstöcke und Kaninchen. in jeder viehbesitzenden Haushaltung muß am Tage der Zänlung(3. Dezember 1940) eine Per- son anwesend sein, die über den Viehbestand. insbesondere auch über die Zahl der Hühner. genau unterrichtet ist. Anzugeben sind alle in den einzelnen Haushaltungen vorhandenen Tlere, gleichgültig. ob sie dem Besitzer selbst hören, oder sich dort nur in Fütterung und flege befinden. Falls eine viehbesitzende Haus- altung oder em Kleintier- und Bienenhaltes bis zum 6. Dezember 1946 nicht aufgesucht sein sollte, ist der Haushaltungsvorstand verpflichtet, entweder persönlich oder durch einen von ihm Beauftragten die Angaben zur Zählung beim Statistischen Amt, K 7, Zimmer 101, zu machen. Der Zähler ist nach 6 6 Abs. 2 des Gesetzes über Viehzünlungen vom 31. Oktober 1936(Reichs- gesetzblatt I, S. 1332) berechtigt, nach vorher- gehender Benachrichtigung d. Viehhalters Ställe und Oertlichkeiten, in denen vieh gehalten wird oder gehalten werden kann, zu besichtigten. Die Ergebnisse dieser Zählung werden für die die Maßnahmen zur Sicherung der Volksernäh- rung gebraucht u. dienen damit wichtigen wirt- schaftlichen Zwecken. Viehhalter, die falsche oder unvollständige Angaben(auch über die Geflügelbestände) machen, haben nach Maßgabe der bestehenden gesetzlichen Bestimmungen eine strenge Bestrafung zu gewärtigen. Im Anschluß an die Zählug werden wieder Nachkontrollen vorgenommen. Mannheim, 26. November 1948. Der Oberbürgermeister. 6293 Kraftfahrzeugsteuer 1947 Erneuerung der Steuer- karte. Mit dem 31. Dezember 1946 verlieren alle für das Kalender ahr 1946 ausgestellten Steuer- kerten für Kraftfahrzeuge mre Gültigkeit. Jeder Kraftfahrzeughalter muß daher beim Finanz- amt vor Ablauf der Gültigkeitsdauer der alten Steuerkarte die Erteilung einer neuen Steuer- karte beantragen. Die Steuer ist für das ganze Jahr 1947 zu entrichten. Wegen des zu erwar- tenden großen Andranges ist es dringend not- wendig, den Antrag auf Erteilung einer neuen Steuerkarte nicht bis auf die letzten Tage des Monats Dezember hinauszuschieben. Es ist möglichst von der bargeldlosen Entrichtung der EKraftfahrzeugsteuer Gebrauch zu machen(Post- scheckkonto 1460 in Karlsruhe Bd. oder Reichs- bankgirokonto 32/112 der Finanzkasse Mann- heim). Im letzteren Falle ist jeweils die Kraft- fahrzeugsteuerlisten-Nr.(Ssteuerkarte rechts ob. Ecke) anzugeben. Zur raschen Abwicklung wird die Ausstellung der neuen Steuerkarten buch- stabenmägßig vorgenommen und zwar: Buch- staben A und B am 2. und 3. Dezember 1946; Buchstaben C, D. E, F am 4. u. S8. Dezember 1946; Buchstaben G und H am 6., 7. u. 9. Dezember 1946: Buchstaben J und K am 10. und 11. De- zember 1946; Buchstaben L und M am 12. und 13. Dezember 1946; Buchstaben N., O, P. Q, R am 14. Dezember 1948; Buchstaben 8 und Sch am 16, 17. und 18. Dez. 1946; Buchstaben St, T. U. V am 19. Dez. 1946; Buchstaben W. X.. Z am 20. und 21. Dez. 1946. Die Steuer wird entrichtet je- wells vormittags von 8—12 Uhr in der für Sie zuständigen Finenzkasse. Es wird darauf hin- gewiesen, daß mit dem Beginn des neuen Jahres mit verschärften Kontrollen zu rechnen ist, 80 daß es im Interesse jedes einzelnen Kraftfahr- zeughalters liegt um Strafen zu vermeiden—, die Steuerkarte rechtzeitig zu erneuern. Für verspätet entrichtete Kraftfahrzeugsteuer wird außerdem der Zuschlag bis zu 10 W a der Jahres- steuer erhoben. Mannheim, 23. November 1948. Finanzamt Mannheim(Kraftfahrzeugsteuerstelle) Bekanntmachung d. stadt Heidelberg. Betr.: Außer- planmäßige Tilgung eines Teilbetrages der Hei- delberger Stadt-Anleihe von 1926. Gemäß Ziff. 4 der Anleihebedingungen werden zur Heimzah- Fung auf 1. März 1847 gekündigt: 1. von Wert⸗ gattung A= 106 Stücke. 2. Von Wertgattung B 289 Stücke. 3. Von Wertgattung C= 290 Stücke. 4. Von Wertgattung D 260 Stücke. Das Nummernverzeichnis der gekündigten Schuldverschreibungen, dessen Veröffentlichung wegen Raummangels nicht möglich ist, liegt bei den Einlösungsstellen und der Stadtkasse Heidel- berg zu jedermanns Einsicht offen. Einlösungs- stellen sind: a) Bezirkssparkasse Heidelberg; b) Deutsche Bank, Filiale Heidelberg; o) Dresdner Bank, Filiale Heidelberg; d) Handels- und Ge- Werbebank embfH., Heidelberg; e) Heidelberger Volkbank eambff., Heidelberg: f) Vereinsbank A. G., Heidelberg: g) Deutsche Effecten- und Wechselbank, Frankfurt a. M.; h) Bankhaus B. Metzler seel. Sohn u. Co., Frankfurt. a. M.; ) Dresdner Bank, Fillale Frankfurt a. M.; k) Deutsche Bank, Filiale Frankfurt a. M.; B. Badische Bank, Mannheim; m) Deutsche Bank. Filiale Mannheim; n) Dresdner Bank, Filiale Mannheim; o) Badische Kommunale Landesbank, Filiale Mannheim; p) Badische Bank, Karlsruhe; q) Deutsche Bank, Filiale Karlsruhe;) Dresdner Bank, Filiale Karlsruhe; s) Badische Kommunale Landesbank, Girozentrale, Karlsruhe.- Die Aus- losung der gekündigten Schuldverschretwungen hat am 19. November 1946 im Beisein der amt- lichen Urkundspersonen stattgefunden. Die Ver- Einsung der zur Heimzahlung ausgelosten Schuld- Verschreibungen endet am 28. 2. 1947. Die Zah- lung der am 1. 3. 1947 fälligen(detzten) Zinsrate für die ausgelosten Schuldverschreibungen erfolgt gegen Rückgabe des Zinserneuerungsscheines. Für die zur Heimzahlung gekündigten Schuld- verschreibhungen werden die neuen Zinsschein- bogen nicht mehr ausgefolgt. Die Aushändigung der Zinsscheinbogen für die nicht gekündigten Schuldverschreibungen wird voraussichtlich zu Anfang 1947 gegen Vorlage der Zinserneuerungs- scheine erfolgen können. Hlerwegen erfolgt zu gegebener Zeit eine besondere Bekanntmachung. Heidelberg, den 19. November 1946. Stadtverwal- tung Heidelberg Finanzverwaltung. 627% Die männliche Bevölkerung wird darauf aufmerk- sam gemacht, daß sich im Luisenring-Hoch- bunker eine Sanierstation befindet, in welcher sie sich jederzeit kostenlos und ohne Namens- nennung sanieren lassen kann.. 6039 Kostenlose Untersuchungen auf Geschlechtskrank- heiten u. entsprechende Beratung der Kranken finden in der Beratungsstelle für Geschlechts- kranke im Städtischen Krapkenhaus FHautbau statt. Sprechstunden: Montags bis Freitag —46 Uhr, Samstag: keine Sprechstunde. 603 1 0 VERSAMML ING Der werbe-Fachverband hat sich konstitulert und umfaßt in seinen 4 Fachgruppen Werbefachleute, Gebrauchsgraphiker, Gebrauchswerber u. Wer- bungsmittier. Alle badischen Berufskollegen sind zu der am 29. November 1946, 13 Uhr, in Heidel- berg, Leopoldstr. 1(Sitzungssaal der Industrie- u. Handelskammer) stattfindenden Versammlung eingeladen. Tagesordnung: 1. Bericht über den Stand des Werbe- Fachverbandes; 2. Vorstandsmitglieder für Beden: 3. Allgemeine Aussprache über vordringliche Fragen. Werbe- Lachverband Württemberg-Baden. 62 Wahl der T ALGEMEINE BEKANNIMACHUN CEN Einladung: Wir laden hiermit die Aktionäre un- serer Gesellschaft zu der am Freitag, dem 13. Dezember 1946, vormittags 11 Uhr, in Mannheim, Rathaus, K 7, 1, Zimmer 220, stattfindenden Hauptversammlung ein. Die Tagesordnung lau- tet: 1. Abberufung und Neuwahl des Aufsichts- rats. 2. Bericht des Vorstands und des Auf- sichtsrats über das Ergebnis der abgelaufenen Geschäftsjahre und PVorlegung der Jahres- Abschlüsse 1942. 1943 und 1944. 3. Beschlußfassung über die Verteilung des Reingewinns. 4. Be- schlugfassung über die Entlastung des Vorstands und des Aufsichtsrats. 5. Wahl der Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1945.— Die Anmeldung des Aktienbesitzes hat spätestens bis zum 3. De- zember 1946 bei dem Vorstand der Gesellschaft. einem Notar oder bei der Deutschen Bank zu erfolgen. Mannheim, den 22. November 1946. Oberrhein. Eisenbahn- Gesellschaft: Schraeder. Im Nachlaß a. A. der Elsa Lydia Unold, Freiburg 1. Br., Albertstr. 20, Hths., III, werden Erben ge- sucht. Insbesond. wollen sich melden: 1. Johann Georg Unold, geb. 27. 11. 1908; 2. Hedwig Klara Unold, geb. 3. 1. 1910; 3. Georg Otto Unold, geb. 27. 8. 1914; 4. Herbert Helmut Unold, geb. 28. 11. 1916. Weitere zweckdienl. Angaben erbeten an die Nachlaßpflegerin F. Selz, Freiburg/Brsg., Schwimmbadstr. 3. 6282 1 VEREINE U Angelfischerverein„Merkur“ e. V. Mannheim. Die Bestellung der Angelkarten kann nunmehr auf Vorlage der polizeil. Führungszeugnisse erfol- gen. Zeugnisse also abholen und Anträge auf Angelkarten beim Vorsitzenden Fritz Schmitt, Waldhofstr. 124, stellen; tägl. ab 17 Uhr. Nachen- besitzer melden mir zwecks Erfassung den Liegeort des Bootes. Der Vorsitzende. 5947 Odenwaldklub Mannheim E. v. Die nächste Wan- derung findet am 1. Dez. 1946 nach Bierhelder- hof, Forstquelle, Schweinsbrunnen, Leimen statt. Abfahrt mit OEG Friedr.-Brücke) nach Heidel- berg, um 8.40 Uhr. 01944 LTHEATERCTKONZERTE T VORT RINGE I Astoria-Theater, Mittelstr. 41, Ruf 330 17. Direk- tion: Max Paulsen.„Der Zauberbesen“ von Karl Liebich bis 30. Nov. 1946 verlängert. Spieltage u. Anfangszeiten: Mittwochs 15.30 Uhr und sams- tags und sonntags 13.30 Uhr. Karten in den bek. Vorverkaufsstellen und an der Tageskasse. Capitol-Flimtheater Mannheim. Gastspiel des Bachlenz-Theaters Heidelberg. Bis einschließ- lich Sonntag, den 1. Dezember, täglich 20.43 Unr, sonntags außerdem 10.30 Uhr:„Der Vetter aus Dingsda“, Operette in drei Akten von Eduard Künneke. Inszenierung: Hans Roland. Musikalische Leitung: Philipp Hach. Tänzerische Gestaltung: Wers Donalies. Bühnenbilder: Eu- gen Stadler. Eintrittskarten von RM 2.— bis 6.— in den bekannten Vorverkaufsstellen. 307 lieben Sportanhänger geben. eb. von Prof. Dr. Otto J. Hartmann. Die . in Mannheim Anthroposophische Gesellschaft veranstaltet ihren ersten öffentlichen Vortrag Am Freitag, 29. November 1946, abends 7.15 Uhr, spricht Prof. Hartmann in der Aula der Wirt. schaftshochschule über das Thema:„Vom Menschenwesen auf seinem Schicksals wege durch Geburten und Tode.“ K 95 285 KINO VARIETE Capitol-Fllmtheater. Heute letzter Tagl„Ein Mann mit Grundsätzen“, ein reizender Füm mit Hanz Söhnker und Elfle Mayerhofer. 6205 Capitol- Filmtheater. Voranzeige! Ab morgen Freitag das übermütige Lustspiel„Meine Schwe. ster Ellen“, mit Rosalind Russel, Janet Blair und Brian Aherne. Die tollen Erlebnisse zweler junger Schwestern, die auszogen, um New Lork zu erobern. Beginn: 143, 4.00 und 6.30 Uhr. 6296 Palast-Theater Mannheim, J 1„6, Breite Straße. Heute letzter Tag„Marie Louise“. Ein Schweizer Film in deutscher Sprache. Neueste Wochen. schau. Beginn: 9.50, 12.00, 14.10, 16.20, 18.40, 20.4 Uhr. Vorverkauf ab 9.00 Uhr. 63¹⁰ palast-Theater Mannheim, J 1„6, Breite Straße. Ab Freitag bringen wir die sensationelle Erst · auffünrung des zoth Century-Foxfllmes„A dop- tiertes Glück“ mit der berühmten Eislaufkünst lerin Sonja Henie und John Payne. Fabelhafte Sleiszenen, feenhaftes Eisballett. umrahmt von tünt schmissigen Schlagern des besten Tam: orchesters Amerikas Glenn Miller im Winter- sportparadies Sun Valley. Neueste Wochen- schau. Beg.: 9.50, 12.00, 14.10, 16.20, 18.40, 20.43 Uhr. Vorverkauf ab 9.00 Uhr. 63¹¹ Astorla-Revue und varieté-Theater, Mittelstr. 4, Fernruf 530 17. Direktion Max Paulsen l. pis 30. November 1948: Füllhorn der Freude. Täglich 18.45 Uhr, Samstag und Sonntag 15.30 und 16.5 Unr. Vorverkauf. Zigarrenhaus Schleicher, Tat- tersall; Schmitt. P 3. 1 und Schreckenberger, OEG- Bahnhof 5219 „Zeitgenössischer Jahrmarkt“, aktuelles Kabarett „Die Mohralisten“ zeigen ihr zweites Programm am Samstag, 30, November 1943, Spätvorstellung. Beginn 21.15 Uhr, im Astoria-Theater, Mittel- straße 41. Karten zu RM 6.—, 5.50, 5.—. 4.—, 3. und 2.— in den bekannten Vorverkaufsstellen. Gastspiel der bellebten Filmschauspielerin Hilde Sessak. Die Heidelberger Gastspieldirektion Willi Boos bringt vom 2. bis einschl. 11. Dez. 1946 im Capitol- Filmtheater Mannheim, jeweils 20.45 Uhr, ein Gastspiel der bekannten Fümschauspielerin Hude Sessak mit großem Revue Besproßrann u. a. die weltberühmten Musikal- Clowns Dre Sonores; Se der Wunderaffe und schau-Or- chester Werk. Sichern Sie sich rechtzeitig Ein- trittskarten bei den Vorverkaufsstellen: Schlel- cher, Tattersallkiosk: Zigarren-Sschmitt. P 5. 1 Schreckenberger, OfG-Bahnhot(Feuerwache) Capitol-Kasse am Tage sowie abends 2 std. vor Beginn. Produced under Milftary Government Control-License Number 3025.) 62³⁰ 1 ERCHIAIHE NACHRICHTEN Israelitische Gemeinde Mannheim, R 7, 24. Jeden Freitagabend 6 Uhr Gottesdienst.* Attl Lon Deutsch zung W der Re erneut In der Ab nister Großbr ſerten für kül dituatic einst im ich se wärtige als ger geseher gierung Wenn werden und v Kohlen Teil vo weiter end, unserel möglicl zu tref einen s