1846 1884 kurt Ge- ram VfR lem örn- 8 eim eu- nd- 1 un- ur- ves- 180 rau n. 2130 Jahrgang 1 Nummer 65 Dienstag, 3. Dezember 1946 Einzelpreis RM 0.20 Todesurteile gegen Generale Rom, 30. Nov.(dana-Reuter) General Eberhard von Mackensen, ehemaliger Ober- befehlshaber in West- und Süditalien, und General Kurt Mältzer, ehemaliger Kom- mandeur von Rom, wurden am Samstag für schuldig befunden, für die Tötung von 335 Italienern im Jahre 1944 verantwortlich zu sein. Sie wurden vom Alliierten Mili- tärgericht in Rom zum Tode durch Er- schießen verurteilt. Tabaksteuer herabgesetzt Berlin, 2. Dezember.(dana) Der Alli- jerte Kontrollrat unterzeichnete in seiner 28. Sitzung am 30. November das Gesetz Nr. 41 über die Herabsetzung der Ta- baksteuer. Ferner billigte der Kontrollrat das Gesetz Nr. 40, wodurch das Gesetz über die nationale Arbeit vom 20. Januar 1934 außer Kraft gesetzt wird, und einen Anhang zum Gesetz Nr. 12 über Einkommen- Körper- schafts- und Uebergewinnsteuer. Die Ge- setze Nr. 40 und 41 und der Antrag zum Ge- setz Nr. 12 werden am 5. Dezember ver- kündet werden. Hessen und Bayern Deutschland am Vorabend der Friedenskonferenz Dr. Schumacher sprach in London und in Cambridge— Appell an die Besatzungsmächte London, 29. Nov.(dana-Reuter) Dr. Kurt Schumacher, der Vorsitzende der So- Zialdemokratischen Partei Deutschlands, sprach hier kurz nach seiner Ankunft vor Fressevertretern die Warnung aus, daß durch Unentschlossenheit und Uneinheitlich- keit unter den Alliierten in Deutschland ein Zustand der Demoralisierung geschaffen werden könnte, aus dem möglicherweise ein neuer Nationalismus erwachsen würde. Er verbürge sich dafür, daß die deutsche Sozialdemokratie entschlossen sei, den Na- tionalismus in jeder Form zu bekämpfen und sich gegen jeden Versuch zu stellen, Deutschland zum Teil irgendeines Blocks oder eine Mächtekombination zu machen. Begegnung mit Regierungsvertretern Der Generalsekretär der britischen La- bour-Party, Morgan Philips, erwiderte auf die Frage, ob Schumacher mit Angehörigen der britischen Regierung zusammentreffen bejahen Verfassung Landtagswahlen ohne Ueberraschungen— Verluste der CDU Mannheim, 2. Dez. Am vergangenen Sonntag fanden in Großhessen und Bayern die Landtagswahlen statt. Gleichzeitig wurde über die Verfassung in den beiden Ländern abgestimmt, in Großhessen außer- dem über den in der Verfassung enthaltenen Artikel 41, der die Verstaatlichung der Schlüsselindustrie vorsieht. Nach den vor- legenden Meldungen haben die Wahlen keine wesentlichen Veränderungen ergeben. die CDU hat in beiden Ländern Wähler stimmen verloren, in Großhessen etwa 10 Prozent. In Großhessen steht die SPD mit 36 Sitzen im Landtag an erster Stelle vor der CDU mit 28 Sitzen. In Bayern gewann die CDU von 180 Sitzen 104, gefolgt von der SPD mit 54 Sitzen. Die Endergebnisse zeigen nach dana- Meldungen folgendes Bild: Großhessen Vörtassun g. Wahlberechtigt 2370 878 Abgegebene Stimmen 123 216 e 216 148 JVVVVVVVVVVVVVCVVVVVV 2) Für Artikel 414. 1081 124 Gegen Artikel 41. 5 422 159 Abstimmung waren (% dieser gesonderten Stimmen 2219 971 un- n 1 723 254 abgegebenen Jltte.) Hollands Langjährige Den Haag, 30. Nov.(dana-Reuter) In einer umfassenden Erklärung, die der holländische Außenminister van Boetzelaer von Ooster- hout am Freitag im Namen seiner Regierung zur Außenpolitik der Niederlande veröffent- lichte, heißt es, daß ein Friedensvertrag mit Deutschland unter Ausschaltung einer er- neuten deutschen Aggression die Bedingun- den für ein allmähliches Wiederaufleben lar deutschen Wirtschaft und sofortige Maß- ue See. München.(ap) Antifaschistischę deutsche Kriegsgefangene, die aus britischer Gefangen- schaft nach Deutschland zurückkehrten, sind im Entlassungslager Heilbronn von der deut- ehen Lagerpolizei derart schlecht behandelt worden, daß ein amerikanischer Offizier beauf- kragt werden mußte, sie in Schutz zu nehmen, meldet die„Süddeutsche Zeitung“. Nürnberg.(dana) Der Hauptankläger der Spruchkammer Nürnberg, Amtsgerichtsrat Theodor Heuth, überreichte am Freitag der Spruchkammer 1 für Groſßfälle die Anklage schrift gegen Hans Fritzsche und stellte den Antrag, Fritzsche in die Gruppe der Haupt- Schuldigen einzureihen. 5 5 Kassel.(dana) Die„Kasseler Zeitung“ wurde als zweite Zeitung in Kassel am Freitag lizenziert. Lizenzträger sind Walter Krust-Ort- lieb aus Mannheim und Paul Bromme. Düsseldorf.(ap) Der Entnazifizierungs- zusschuß in Düsseldorf hat angeordnet, Hugen- erg aus allen Aemtern und Stellungen zu ent- ernen. Hugenberg war noch immer Mitglied des Aufsichtsrates der Vereinigten Stahlwerke, über die von dem Eninaziflzierungsausschuß zur Zeit verhandelt wird. Hannover.(dana) Der ehemalige deut- sehe Reichswehrminister und frühere Ober- präsident von Hannover, Gustav Nos k e, ist in der Nacht zum 30. November im Alter von d Jahren gestorben. Hannover.(ap) Bei Ausgrabungen auf dem Friedhof Holzen bei Holzminden wurden mitten anderer Leichen von in dem KZ-Lager Esckersleben umgekommenen Gefangenen auch lie sterblichen Ueberreste des Marquis Georges avet de Vichy, eines Neffen von General de Gaulle, aufgefunden. Wien.(dana) Die neuernannten Gesandten Belgiens und der Schweiz in Oesterreich über- teichten am Samstag dem Bundespräsidenten pr. Renner ihre Beglaubigungsschreiben. An em Empfang nahm auch der österreichische Außenminister Dr. Karl Gruber teil. Kairo.(dana-Reuter) Feldmarschall Lord Wavell, der Vizekönig von Indien, traf am Jonntagnachmittag in Begleitung von Vertre- en der indischen Uebergangsregierung auf dem Almaza-Flugplatz in Kairo ein. f 1 Landtag: s Wahlberechtigt 2 370 878 Abgegebene Stimmen 1736 933 Ungültig 132 040 SPD 686 423 Stimmen, 38 Sitze D 495 667 5. LDB 251 430 55 14 R 171373 5 1 Bayern Verfassung: Wahlberechtigt 4210 424 Abgegebene Stimmen 3 191 322 / 227 910 Ja 3 Nein„„ 871 027 Wahlbeteiligung: 75,8 Prozent Landtag: Wahlberechtigt 4210 424 Abgegebene Stimmen 3192 872 Ungültig 5 141 454 S8 1 5957027 Stimmen, 104 Sitze SPD 373 030 20 54„ WAV 225 922 5 113 r 185 178 5— FDP 172 261 5 1 7 Auf dem Gebäude der bayrischen Staats- kanzlei wurde nach Bekanntwerden des Abstimmungsergebnisses zum Volksent- scheid in der Nacht von Sonntag auf Mon- tag die blau-weiße Fahne gehißt. Werde:„Wir haben die deutsche Delegation im Rahmen unserer Politik der Ermutigung aller sozialistischen Kräfte eingeladen, und Wir erwarten, daß die Delegationsmitglie- der mit einigen unserer Parteifreunde in verantwortlichen Stellungen zusammen- kommen werden.“ Hemmende Uneinigkeit der Alliierten Im Verlauf der Pressekonferenz erklärte Dr. Sehumacher, er halte die sofortige und völlige Einstellung des Abbaues der deut- schen Industrie, mit Ausnahme der Kriegs- industrie, für erforderlich, und trat für ein Abkommen unter den Alliierten als un- umgängliche Voraussetzung für eine schnelle Wiederherstellung der deutschen Einheit ein. Ein geteiltes Deutschland, führte er aus, spiegele heute die Zerrissenheit der Welt wieder, und dies breite über alle deut- schen Probleme einen Schleier der Un- gewißheit, wodurch niemand über eine un- mittelbare Zukunft Gewißheit erhalte. Je- des wichtige Problem in jeder der deut- schen Zonen sei zugleich ein internationales Problem. Dr. Schumacher brachte seine An- erkennung gegenüber den guten Absichten der britischen Regierung zum Ausdruck, fügte aber hinzu, es bestünden starke Ge- gensätze zwischen den Ministererklärungen und der praktischen Durchführung in der britischen Zone. Soziale Grundlage der Demokratie Weiter sagte er:„Das deutsche Volk ist bereit, Reparationen zu zahlen, und be- dauert, daß sein bedeutendstes Zentrum an Produktionsquellen, das Ruhrgebiet, zu einem neuralgischen Punkt in der inter- nationalen Politik geworden ist. Wir wün- schen, daß die Kriegsindustrie hundertpro- zentig zerstört wird, aber wir müssen die Möglichkeit haben, in vermehrtem Maße eine Friedensindustrie aufzubauen. Wenn die Besatzungsmächte weiter die Industrie- werke abreißen, werden sie diese, wenn sie unser Volk nicht untergehen lassen wollen, wieder aufbauen müssen. Die Beendigung des Industrieabbaues ist die erste Voraus- setzung zur Ueberwindung der Krise in der britischen Zone und eine Bedingung auf weite Sicht, um der Demokratie in Deutsch- land eine soziale Grundlage zu geben. Wir können in unserem Kampf gegen den Na- tionalismus nur erfolgreich sein, wenn dem deutschen Volk gestattet wird, für den Ex- port zu arbeiten und dadurch für seine Ernährung zu bezahlen. Eine deutsche Zen- tralregierung kann nur errichtet werden, Ansicht über Deutschland Kontrolle, aber Aufhau friedlicher Wirtschaft nahmen zur Wiederaufnahme der Beziehun- gen Hollands mit dem deutschen Hinterland schaffen solle. 25jährige Entwaffnung Die holländische Regierungserklärung be- fürwortet den Plan einer Entwaffnung und Entmilitarisierung Deutschlands für minde- stens 25 Jahre.„In der Geisteshaltung des deutschen Volkes“, heißt es an einer Stelle, „muß eine völlige Wandlung Platz greifen, bevor ihm die volle Mitgliedschaft in der Gemeinschaft der Nationen zuerkannt wer- den kann, und es wird viele Jahre dauern, bis diese Wandlung endgültig herbeigeführt ist.“. Hollands Besatzungsanfteil In der Erklärung wird erwähnt, daß Hol- land mit den in Frage kommenden Mächten ein Abkommen über die holländische Betei- ligung an der Besetzung Deutschlands er- reicht habe, und es wird die Hoffnung zum Ausdruck gebracht, daß das Land im kom- menden Jahr über genügend Truppen zur Uebernahme seines Besatzungsanteils ver- fügen werde. Gegen jede Blockbildung Aus der Erklärung geht weiter hervor, daß die holländische Regierung die Zeit zur Errichtung einer europäischen Föderation noch nicht für gekommen hält und alles in mrer Macht Stehende zu tun verspricht, um zum Ausgleich der bestehenden Meinungs- verschiedenheiten beizutragen. Die Regie- rung nimmt insbesondere Stellung gegen jede Art von Blockbildung, da eine solche nicht dazu angetan sei, die gegensätzlichen ideologischen Auffassungen unter bestimm- ten Alliierten zu verbessern. Ueberwachung der politischen Säuberung Arbeitsberichte der Spruchkammern für die Militärregierung Berlin, 29. Nov.(dana) Ein neues Ver- fahren, das ein einheitliches System fkür die Ueberwachung der Arbeit der Spruchkammern in der amerikanischen Zone vorsieht, ist von der Sektion für öf- fentliche Sicherheit in der Abteilung für in- nere Angelegenheiten und Nachrichten der amerikanischen Militärregierung bekannt- gegeben worden. Das Verfahren, in dessen Mittelpunkt Ar- beitsberichte zur Spruchkammerüberwach- ung stehen, soll eine engere Zusammen- arbeit zwischen den öffentlichen Anklä- gern und den zuständigen Offizieren der Mi- litärregierung für die Entnaziflzierung zu- standebringen. Durch die neuen Arbeitsbe- richte werden die Entnaziflzierungsoffiziere der Militärregierung in die Lage versetzt, sich über die Vorgänge in jeder der aufein- anderfolgenden Stufen der Verfahren zu un- terrichten. Auf diese Art wird es möglich sein, Irrtümer schon in dem Anfangsstadium zu entdecken und sie vor der endgültigen Entscheidung der Spruchkammer zu be- richtigen. 5 Ueberwachungsberichte Nach dem neuen Verfahren werden die öfkentlichen Ankläger die Arbeitsberichte, die sie aus den Meldebogen verdächtiger Personen zusammenstellen, den mit der Entnazifizierung beauftragten Offizieren der Militärregierung vorlegen. Die Ueber- wachungsarbeitsberichte werden während der Verfahren auf dem laufenden gehalten. Wenn nach Abschluß eines Verfahrens die amerikanischen Entnsziflzierungsbeamten nahmen, zierung übernehme. Aufsicht der Militärregierung bleiben. das Ergebnis für falsch erachten oder der Beschuldigte nicht genügend Material zu seiner Verteidigung beibringen konnte, die Spruchkammer ungerechtfertigt Einstufun- gen als Mitläufer verfügt hat, oder vor- geschriebenen Sühnemaßnahmen nicht auf- erlegt worden sind, soll der Entnaziflzie- rungsoffizier diese Irrtümer mit dem öf- fentlichen Ankläger besprechen und Ab- änderungen anregen. Falls der mit der Ent- naziflzierung betraute Offizier und der öf- fentliche Ankläger sich über die Durch- führung eines bestimmten Falles nicht eini- gen können, wird der Fall mit den dazu- gehörenden Unterlagen an die Entnazifi- zierungsabteilung der Militärregierung des betreffenden Landes zugeleitet. Der Mini- ster für politische Befreiung kann den Fall zur Berichtigung oder zur Einleitung eines neuen Verfahrens der Spruchkammer zu- rückgeben. 5 Dieses System soll eine Kontrolle über jeden von einer Spruchkammer oder einem anderen deutschen Gericht behan- delten Fall vorsehen und soll sicherstellen, daß die Entscheidungen und Sühnemag- die sich aus den Verfahren er- geben, für die Militärregierung annehmbar sind. Offiziere der Militärregierung be- tonen. daß das neue System, obwohl es eine genauere Ueberprüfung der deutschen Entnazifizierung bedeutet, nicht heißt, dag die Militärregierung wieder die Fntnazifi- Dieses wird eine deutsche Angelegenheit unter der wenn sich die Besatzungsmächte über eine gemeinsame Politik einigen können.“ Veranstaltung der Universität Combridge Am Samstag sprach Dr. Schumacher so- dann in einer öffentlichen Versammlung in Cambridge, die von drei Universitätsgesell- schaften veranstaltet worden war. Unter den Zuhörern befanden sich auch fünf deutsche Kriegsgefangene. Für internationale Kontrolle der Ruhr Ueber die Haltung der Sozialdemokrati- schen Partei gegenüber der Zukunft des Ruhrgebietes befragt, antwortete Schuma- cher:„Der deutsche Sozialdemokrat kämpft gegen die politische— ich sage politische- Abtrennung irgendeines Teils des Rheinlan- des oder des Ruhrgebietes von Deutschland. Im politischen Sinne möchte ich sagen, dag nicht ein Teil Deutschlands in- ternationalisiert werden solle, sondern ganz Europa. Wir sind je- doch für eine internationale wirtschaftliche Kontrolle der Produktionsmittel des Ruhr- gebietes. Wir wissen, daß dies für den Wie- deraufbau Europas und für den Wiederauf- bau Deutschlands erforderlich ist.“ Schumacher bei den Kriegsgefangenen London, 2. Dez.(dana-Reuter) Der Vor- sitzende der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, Dr. Kurt Schumacher, gab bei einem Besuch in deutschen Kriegsgefange- nenlagern am Wochenende den Gefangenen einen Ueberblick über die gegenwärtige Lage Deutschlands und kritisierte dabei insbeson- dere die Entnaziflzierungspolitik in der bri- tischen Besatzungszone. Er ermahnte die Kriegsgefangenen, nicht Opfer einer senti- mentalen Verzweiflung zu werden, die über den Nationalismus zu einem neuen Kriege führen könnte. Die Heimat habe sie nicht vergessen. In diesem Zusammenhang wandte sich Dr. Schumacher gegen ein Festhalten der Gefangenen bis zum Abschluß des Frie- dens vertrages.„Es mag sein, daß Reparatio- nen durch deutsche Arbeit abgegolten wer- den müssen“, erklärte er,„aber diese Ver- pflichtung sollte auf dem ganzen Volk ruhen und nicht auf unglücklichen Individuen, die zufällig Kriegsgefangene sind.“ Frankreich beunruhigt Paris, 1. Dez.(dana-Reuter) Die offizielle Aufnahme, die der Vorsitzende der Sozial- demokratischen Partei Deutschlands, Dr. Kurt Schumacher, in London gefunden hat, hat die französische Oeffentlichkeit stärker beunruhigt, als irgendein anderes Ereignis in der britischen oder amerikanischen Deutsch- land-Politik seit Kriegsende. In sämtlichen Kreisen wird ganz offen die Befürchtung ausgesprochen, daß dieser Besuch die Kluft erweitern könne, die bereits zwischen den Ansichten Frankreichs einerseits und Groß- britanniens sowie der Vereinigten Staaten andererseits über die Behandlung Deutsch- lands bestehe. Die französische Regierung War von der britischen Absicht, Dr. Schu- macher zu Besprechungen mit Regierungs- mitgliedern einen Besuch in London zu ge- statten, nicht unterrichtet worden. In letzter Minute.. Bayerischer Landtag am 16. Dezember München, 2. Dez.(dana) Der nou- gewählte bayerische Landtag tritt am 16. Dezember zu seiner ersten Sitzung zusammen, wie das bayerische Innen- ministerium am Montag bekannt gab. In dieser Sitzung wird der neue Landtag eine Regierungserklärung entgegen- nehmen. b Vorgehen gegen Aserbeidschan Teheran, 2. Dez.(dana-Reuter) Per- sische Truppen sind nach einer Meldung des persischen Rundfunks am Montag in die aserbeidschanische Stadt Sendschan, rund 280 km nordwestlich von Teheran einmarschiert. Persische Flugzeuge war- fen Zettel mit einer Proklamation des persischen Minister präsidenten duavem Sultaneh ab, in der die Bevölkerung unter Androhung schwerer Bestrafungen im Falle von Widerstand zur Zusammen- arbeit mit den persischen Truppen auf- gefordert wird. Unruhen in Schanghai Schanghai, 2. Dez.(dana-Reu- ter) Nach 24 Stunden wilden Tumults, in dessen Verlauf über hundert Personen Verletzungen erlitten und großer Sach- schadem angerichtet wurde, ist am Mon- tag wieder Frieden und Ordnung in der Stadt hergestellt worden. Polizei und Militär patroullieren jedoch noch immer, mit Maschinenpistolen bewaffnet, die Hauptstraßen und bewachen die Stra- Benkreuzungen. „Staat Rheinpfalz“ Kaiserslautern, 30. November.(dana) Der neue Staat Rheinpfalz in der französischen Besatzungszone erhielt am Freitag eine pro- visorische Regierung. Ministerpräsident ist Dr. Boden(CDU). Dem Kabinett gehören sechs Mitglieder der CDU, zwei Sozialdemo- kraten und ein Kommunist als Minister an. Besprechungen für eine Regierungsbildung in Südbaden und Süd württemberg wurden in Aussicht genommen. Hamburger Sorgen Hamburg, 2. Dez.(-hb-) Die Debatten im britischen Parlament über das Hambur- ger Wohnraumproblem, die durch Hamburg- Besuche einiger britischer Abgeordneter ausgelöst wurden, sind nirgendwo mit grö- Berem Interesse und größerer Aufmerksam- keit als in Hamburg verfolgt worden. Sie sind ergebnislos und ohne praktische Aus- wirkung verlaufen, denn Staatsminister Hynd hat im britischen Unterhaus über eine eventuelle Abstoppung der Wobnraumbe- schlagnahmungen bis zum Ablauf des Jahres 1947 keine Zusicherungen geben können. Die Wohnraum- Sorgen sind aber nicht die ein- zigen, die die Hansestädter bedrücken. 20 000 Menschen, die von Hungerödemen be- fallen sind, befinden sich in Krankenhaus- behandlung, während etwa 10 000 aus dem gleichen Grunde privatärztliche Hilfe in An- spruch nehmen. Zudem steigt die Kurve der Tbe- Erkrankungen stetig: Ende 1945 wurden rumd 12 000 Tuberkulose verzeichnet, im Juli d. J. waren es bereits 16 800. Sozialisierungs-Vorschlag Berlin, 2. Dez.(dana) Die Berliner SpD hat dem Stadtverordnetenparlament einen Gesetzentwurf zur Sozialisierung der Ron- zerne vorgelegt. Wie am Montag bekannt- gegeben wurde, enthält der Entwurf in sieben Paragraphen Vorschläge für die ge- setzliche Regelung zur Ueberführung von Konzernen und sonstigen Wirtschaftsunter- nehmen in Gemeineigentum. Niemöller nach USA Frankfurt, 1. Dez.(ap) Pastor Martin Nie möller ist am Sonntag von Frank- kurt nach den Vereinigten Staaten abgeflo- gen, um den amerikanischen Christen den Dank der deutschen Kirchengemeinden für die Hilfe, die sie seit dem Kriegsende er- halten haben, abzustatten. Un beschleunigt ihre Arbeiten Debatten über Abrüstung und Vetorecht New Tork, 1. Dez.(dana-Reuter) Die UN- Vollversammlung hat beschlossen, durch Sonntags- und Nachtarbeit ihre Beratungen 80 zu beschleunigen, daß ihre Aufgaben rechtzeitig vor Weihnachten erledigt sind. Am Sonntag, 8. Dezember, sollen die Voll- sitzungen beginnen, in denen endgültige Be- schlüsse über alle in den Ausschüssen be- handelten Fragen gefaßt werden müssen. Unterausschuß einzuberufen, der eine Grundlage für die Annäherung des sowjeti- schen an den australischen Vorschlag finden Soll. Der Antrag wurde mit 33 gegen 8 Stim- men angenommen. Die Sowjetunion stimmte für, Großbritannien und die USA gegen den Vorschlag. Einigung über Reparationen Neuw Tork, 30. Nov.(dana-Reuter) In Zum 13. Dezember soll auch dieser Tagungs- der Freitagssitzung des Außenministerrates abschnitt beendet sein. Dieser Schritt, ähn- gab Molotow nach langwieriger Debatte lich dem der Pariser Konferenz, folgte einer Entscheidung des Sekretariats, wonach die Arbeiten der Ausschüsse bis zum nächsten Freitag beendet sein müssen. Abrüstung auf vertraglicher Grundlage Im Politischen Ausschuß der UN wurden schließlich seine Zustimmung dazu, daß Jugoslawien und Griechenland Reparationen in Sleicher Höhe erhalten sollen, obwohl eine solche Regelung, wie er sagte, un- gerecht“ sei. Ein weiteres Uebereinkommen erzielten die Außenminister über die Zu- rückziehung der alliierten Truppen aus dem Gebiet von Triest, die 135 Tage nach In- am Freitag erneut die Abrüstungsvorschläge krafttreten des Friester Statuts erfolgen Molotows erörtert. Während die russische Soll, falls der Gouverneur nicht ein In Delegation die gesamte Verantwortung für Verbleiben der Streitkräfte beantragt. die Abrüstung und insbesondere für die Kontrolle der atomenergie in die Hände des Parlamentseröffinung inkumänien Sicherheitsrates legen will, wandten sich die Vertreter Chinas, der USA und vor allem Englands im Hinblick auf das Vetorecht ge- gen diesen Vorschlag, weil damit den stän- digen Mitgliedern des Sicherheitsrates die Möglichkeit gegeben wäre, die Bestrebungen für eine Abrüstung jederzeit lahmzulegen. Der britische Delegierte, Shaweross, befür- worteéte demgegenüber einen kanadischen Vorschlag, demzufolge sich alle Staaten ver- traglich an ein internationales System für eine Begrenzung und Regulierung der Rü- stungen binden sollen. Dem Sicherheitsrat solle der Auftrag gegeben werden, sofort mit dem Entwurf eines solchen Vertrages zu beginnen. Neuer australischer Veto- Vorschlag In seiner ersten Sonntagssitzung am 1. Dezember befaßte sich der Ausschuß mit den Vorschlägen Australiens und Kubas für mi eine Revision oder Abänderung des Veto- rechſes der Großmächte. Nach ausführlicher Debatte wurde von dem dänischen Delegier- ten Kaufmann der Vorschlag gemacht, einen Bukarest, 1. Dez.(dana-Reuter) Der 25. jährige König Michael von Rumänien er- öfknete am Sonntag die erste Sitzung des neugewählten rumänischen Abgeordneten- hauses. Die Abgeordneten der Oppositions- parteien, Nationale Bauernpartei und Na- tional-Liberale, waren nicht erschienen. In seiner Rede sprach sich König Michael für eine Politik der Freundschaft und engen Zu- sammenarbeit mit der Sowjetunion und den Vereinten Nationen aus und gab der Heff- nung Ausdruck, daß Rumänien bald nach der Unterzeichnung des Friedens vertrages als Mitglied der Vereinten Nationen aufge · nommen werde. 5 Tsaldaris nach New Vork unterwegs Athen, 1. Dez.(dana) Der griechische Pre- erminister Constantin Tsaldaris ist am 5 Sonntag pech New Vork ahgeflogen, um bei den UN Beschwerde gegen fremde Ein- mischung in den einzureichen. erlechischen Bandenkrieg Seite 2 men Dienstag, 3. Dezember 1946 Dienstag, 3. Dezember 1946 Veröffentlicht unter Militär-Reglerungs-Lizenz US- halt: E. Fritz von Schilling und Dr. Karl Acker mann. Postscheckkonten: Karlsruhe 80 016, Ludwigshafen a. Rh 286 743. heim, R I, 4/6. Telefon 44 151/83 WB 108. Verantwortlich für den gesamten In- Redaktlon, Verlag und Druckerei. Mann- Z. Z. llt Anzeigenpreisliste Nr. 2. Monatlicher Bezugspreis: RM 2,40 einschließlich Trägerlohn. Auf dem Wege zum Sozialismus? Die hessische Verfassung ist von einer Mehrheit der abgegebenen Stimmen, wenn auch nicht der Wahlberechtigten, angenommen worden. Mit groger Spannung ist der Volksentscheid über den von der Militärregierung zur gesonder- ten Abstimmung vorgelegten Artikel 41 erwartet worden. Dieser Artikel verlangt die Ueberführung der sogenannten Schlüsselindustrie Kohlen, Erze und Kali), sowie der Eisenbahnen in das Gemeineigentum. Mit einer Opposition von nur 17 Prozent aller Wahlbeteiligten und einer Zustimmung von allerdings auch nur 45 Prozent ist diese einschneidende Bestimmung zum Gesetz erhoben worden. Die Bedeutung dieses Artikels liegt einmal darin, daß ohne Behinderung seitens einer Besatzungs- regierung, die sich von Haus aus immerhin zu privatwirtschaftlichen Zuständen bekennt, auf kaltem Wege eine Veränderung im Gefüge der gesellschaftlichen Pro- duktionsgrundlage angeordnet wird, die kann. revolutionären Charakter in sich tragen Wir sagen ausdrücklich„kann“, denn wir sind nicht geneigt, in über- schwenglicher Weise diesen Verfassungsparagraphen mit Sozialismus gleichzusetzen. Im Gegenteil ist zu fürchten, daß eine Häufung von wirtschaftlichen Macht- mitteln in der Hand einer Staatsbürokratie uns in den Rachen eines alles ver- schlingenden Staatsmolochs treibt, von dessen Wirksamkeit wir im vergangenen Jahrzehnt bereits ein furchtbares Zeugnis gehabt haben. Aus dieser Ueberlegung mag auch das Zögern der Militärregierung entsprungen sein. Wir sind der Ansicht, daß ohne eine gleichzeitige Veränderung der menschlichen Sozialgrundlage und damit verbunden des gesellschaftlichen Bewußtseins mit der blohen Verstaat- lichung der Grundindustrie bei Aufrechterhaltung der alten auf Profit und Aus- beutung beruhenden Wirtschaftsgesinnung der Demokratie nicht unbedingt ein Auftrieb gegeben ist. Nun müssen wir allerdings in Betracht ziehen, daß infolge des Krieges und des Nationalsozialismus eine solche Veränderung unserer Sozial- struktur vor sich gegangen ist, schaftlicher Einrichtungen im Sinne des untragbar erscheint. Insofern muß die daß ein automatisches Weiterleben privatwirt- Großkapitals und der Hochfinanz einfach hessische Verfassung als ein Anfang zu einer neuen Welt begrüßt werden. Nachdem die große Mehrheit unserer Mit- bürger zu Habenichtsen geworden ist, wäre sehr schwer einzusehen, daß eine ver- schwindende Minderheit im Besitz der industriellen und agrarischen Betriebs- mittel, die uns noch gelassen sind, bleiben sollte. Die im Abschnitt 2 des Artikels 41 vorgesehene Staatsaufsicht über Großbanken und Versicherungsunternehmen und die in Artikel 44 ausgesprochene Förderung des Genossenschaftswesens scheint uns darum fast noch wichtiger als das Verstaatlichungsdekret, besonders dann, Wenn wirklich Mittel und Wege gefunden werden, der Volksvertretung und dem Schaffenden über die Köpfe der Staatsbürckraten hinweg eine direkte Einwir- kung im Sinne einer wirtschaftlichen Demokratie zu sichern. Noch aber ist mit einem reinen Verfassungsbeschluß nichts getan. Wir erinnern uns mit nur allzu großem Unbehagen an die Sozialisierungskommission Weimarer Angedenkens. Möge es nicht abermals dahin kommen, daß man mit Versprechungen und Vorspiegelun- gen den fälligen Neubau der Gesellschaft aufzuhalten versucht. Allzu leicht würde solche Abdrosselung abermals zu einem allgemeinen Verwesungszustand führen, auf dem die noch immer nicht abgestorbenen braunen Bakterien erneut ein Schmarotzerdasein führen könnten. Insbesondere erwächst hier den Arbeiterpar- teien und den Anhängern eines sozialen Christentums die Aufgabe, die wohl- meinende Absicht des Verfassungsgebers zu verwirklichen und zu erweitern. Man soll aber einen verhungerten Hofhund nicht mit Adlerfedern drappieren. Er wird dadurch nicht fliegen. Ebensowenig wird ein Staatsnotgesetz zum Sozialismus, wenn man es als„Sozialisierungsgesetz“ ausgibt. Vor der Regierungsbildung K. A. Nach der Abstimmung am 24. November gibt es in Württemberg-Baden als einziges Beschlußorgan nur noch den Landtag, der voraussichtlich am 10. Dezember erst- mals zusammentreten wird. Aehnlich wie tage wird jetzt wieder die Frage aufgeworfen, wie regiert werden soll. nach der Wahl der Gemeinde- und Kreis- Wir haben in unserem Kommentar nach der Wahl an dieser Stelle betont, daß die vom Volke gewählten Vertreter nun vor der Aufgabe stünden, eine von der breiten Oeffentlichkeit getragene Regierung zu bestimmen. Insofern ist das Ab- stimmungsergebnis für die innerpolitische Entwicklung ein neuer, wenn auch erst zögernder Anfang. Die Antwort auf die in jedem Falle eine vernünftige Vereinbarung der Parteien voraus. Frage nach der Regierung setzt deshalb Wenn die Spielarten der Zusammenarbeit auch jeweils verschieden sein mögen, scheint nach unserer Ansicht im Augenblick eine Mehrheitsregierung, aus einer Koalition der maßgebenden Parteien gebildet, die einzige positive Lösung zu sein, vorausgesetzt, daß eine Opposition mit sachlicher Kritik zur Seite steht. Nur eine solche Regierung vermag in den herrschenden Verhältnissen eine schwungvolle und anpassungsfähige Elastizität zu entwickeln, Das Beispiel und die Erfahrung der angelsächsischen Demokratie, in der nur zwei Parteien eine entscheidende Rolle spielen und zumeist mit wechselnden EBin-Parteil- Regierungen ge- Arbeitet wird, trifft für unser zerrüttetes Staatsgefüge nicht zu. Im Gegensatz dazu sind die Kontinental- Demokratien in West- und Nord- Europa wegen der meist wenig klaren Parteikonstellationen auf die Bildung von Eoalltionen ange- wiesen. Der Einwand, die Methode der Ein-Partei-Regierung sei sinnvoller, mag in einer weniger bewegten Zeit gelten, indessen verspricht die Mehrheitsregierung mit einer opponierenden Kritik jetzt den nicht zu unterschätzenden Vorteil der Zweckmäßigkeit. Die ungeheuren Aufgaben in Deutschland können heute nicht durch abwechselnde Verantwortung bewältigt werden. Nur mit fortgesetzt ver- einter Anstrengung und der Bereitschaft aller Parteien kann schließ- lich ein Ausweg aus der verkrampften Situation gefunden werden. Außerdem dürkte ohnehin die ausgeprägte deutsche Neigung zur scharfen Polemik im ge- sunden Wettbewerb der Parteien eine wohltuende und für die politische Gesamt- entwicklung heilsame Mäßigung erfahren. Die künftigen Debatten um die Regierungsbildung im Landtag werden zeigen, wieweit die Parteien zu Abstrichen am eigenen Programm bereit sind und sich dem äußeren Zwang des Notstandes und damit dessen Beseitigung unter- werfen. Mit der Beschleunigung der Herstellung einer formalen Demokratie ist nach unserer Ueberzeugung die Anerkennung unserer politischen Entschlußfähig- keit überhaupt verknüpft und darüber hinaus die Arbeit der staatlichen Funktionen in ganz besonderem Maße abhängig. E. Sch. Die Frau ohne Vergangenheit Amerika spricht von Lauren Bacall Sie hieß irgendwie— Betty glaube ich. Ihre Mutter war Rumänin, ihr Vater El- Sasser. Oder auch umgekehrt,. Sie war ir- gendwas— Platzanweiserin, glaube ich. Oder Modell. Ihre Stimme klang wie hunderttau- send andere Stimmen junger Mädchen von achtzehn.. Heute heißt sie Lauren Bacall. mre neuen Eltern heißen: Warner Brothers, Filmproduzenten, Hollywood. Sie ist nicht nur der neueste, sondern auch der attrak- tivste Star im amerikanischen Film. Ihre Stimme ist einmalig, man nennt sie die Ba- call-Stimme: heiser, begehrend, dämon sch. Ihr Alter wird nicht mehr verraten. Zwischen beiden Stadien aber und als Urheber der einmaligen Metamorphose steht ein Mann: Hawks, ihr erster Regisseur. Der sie entdeckt hat, trainiert, gefördert, geformt. Hawks war der Katalysator des Gestalt wandels. Hawks hat diese acht zehnjährige Betty oder wie sie hieß, wie ein Stück Ton nach seinem Willen geformt, um daraus den Star Bacall zu machen. Entweder der Ton zer- brach. Diese Betty wäre alsdann nicht nur keine Lauren Bacall geworden, sondern zuch als Betty nicht mehr zu gebrauchen gewesen. Oder der Versuch gelang. Hawks jagte sie täglich auf eine Felsenklippe, unter der das Meer brandete. Und täglich mußte sie fünf Stunden lang in diese tosende Brandung hineinschreien, so laut und 80 hoch es ihre Stimme vermochte. Nach einem Jahr hatte diese Betty ihre Betty-Sstimme Testlos verloren und die heisere, begeh- rende, dämonische Bacallstimme gewonnen. Lauren Bacall ist der Triumph des Re- gisseurs, Der filmische Zweck schob alle Be- denken beiseite. Und der Erfolg war da. Hawks Lauren Bacall ist über Nacht be- rühmt geworden. Man reißt sich darum, sie zu sehen. Ganz Amerika und halb England sprechen von ihr. Auf den Straßen trifft man schon unzählige Mädchen, die spre- chen„wie die Bacall“, die sich frisieren„wie die Bacall“. Die englische Presse hat bereits ein eigenes Wort dafür geprägt: der Bacal- lismus. Es sei eine Art Bazillus, sagt man. Was den Erfolg der Züchtung Bacalls betrifft, so zeigt er, daß Hawks ein vorzüg- cher Psychologe ist. Diese Lauren Bacall, die er geschaffen hat, ist die vollkommene Inkarnation eines fraulichen Typs, den die Amerikaner„Wölfin“ nennen. Eine Wöl⸗ fin sein, heißt viel mehr als bloß raffinier- ten sex appeal und das Bedürfnis nach einem masculinen Raum um sich zu haben — wiewohl das integrierende Bestandteile einer Wölfin sind. Eine Wölfin hat dazu ein Stück hintergründiger Dämonie, in der sich die freie, selbstherrliche Natur mit dem Spiel einer großen Kurtisane vereinigt. Und der Betrachter hat das Gefühl: mein Gott, wWern man die losliese. und wenn nichts anderes, so ist dieser Zug in Lauren Bacalls Erscheinung meisterlich interpre- tiert worden. Und ich wage zu behaupten, daß es diesen Typus noch nie seit Bestehen des Films so„klassisch“ gegeben hat. Und darum lohnt es sich, Lauren Bacall zu se- hen. Es ist sehr viel„Frau“ in ihr. Sie hat übrigens kürzlich etwas sehr Ueberraschen- des getan, sie hat geheiratet. Den Partner aus ihrem ersten Film„to have and have not“, den bekannten Humphrey Bogart. Ihr „fans“ wie man drüben sagt, ihre begeister- ten Verehrer, sollen schon hohe Wetten ab- geschlossen haben, wie lange wohl Bogart und Bacall. Schließlich muß auch eine 1 etwas für ihre weitere Popularität un. Denn sie wird nicht alt werden. Und 80, Wie sie als Lauren Bacall keine Vergangen- vom internationalen Frauenkongreſßz Deutschlands Vertreterin berichtet Frankfurt, 2. Dez.(Von unserer nach Frankfurt entsandten Berichterstatterin) Als Frau Dr. Gabriele Strecker, die Leiterin des Frauenfunks bei Radio Frank- furt, durch Vermittlung und mit Unter- stützung der amerikanischen Besatzungs- behörden zur Teilnahme an der Inter- nationalen Frauenkonferenz in South Kortright New Lork) aufgefordert wurde, nahmen die Frauen in Deutschland diese Tatsache als einen Hoffnungsschimmer in, ihrer gegenwärtigen Aussichtslosigkeit ent- gegen. Bot sich doch eine Möglichkeit, Boden auf der internationalen Weltbühne zu gewinnen und am gegebenen Ort die Lage in Deutschland, insbesondere die der Frau darzulegen. Anläßlich eines Presseempfanges am Samstag schilderte Gabriele Strecker ihre persönlichen Eindrücke, die sie auf der Ver- sammlung von 200 Frauen aus 55 Nationen, in den Diskussionen über geistige, wirt- schaftliche und kulturelle Fragen und auf ren Reisen durch das Land gewonnen hatte. Voller Begeisterung berichtete sie von der stets gleichbleibenden Liebenswür- digkeit und Gastfreundschaft der Amerika- nerinnen. Durch den Sinn für Humor und ihre natürliche Herzlichkeit war der har- monische Ablauf der Veranstaltung garan- tiert. Dagegen blieb es Frau Strecker nicht erspart, von der Delegierten Hollands, der Tschechoslowakei und Norwegens abweisend behandelt zu werden. Die Haltung der Letz- teren allerdings schwenkte später um. Sie sahen in ihr das personifizierte Deutsch- land aus dem Krieg unseligen Angedenkens. In den Diskussionen und Besprechungen, die ausschließlich in der englischen Sprache ge- führt wurden, hatte Frau Strecker nicht nur für das persönliche und soziale Wohl der Frauen ihrer Heimat einzutreten, sie mußte vielmehr erst eine Schranke durchbrechen. Sie mußte da schweigen, wo reden schäd- lich und verwirrend gewesen wäre. So ver- zichtete sie darauf, in einer der Hauptver- sammlungen als Rednerin vor das Forum zu treten. Aber es gelang ihr, Frau Roosevelt für die besonders brennenden Fragen in Deutschland zu gewinnen. Bezeichnend ist nach der Schilderung von Frau Strecker die völlige Unkenntnis der Vertreterinnen anderer Nationen über die wirkliche Lage der einzelnen Länder. Keine wußte eigentlich von dem anderen Land Genaues. Die Amerikanerinnen haben, wie Frau Strecker erzählte, nicht etwa eine besondere politische Begabung, aber sie verstehen es, ohne zahlreich an den entscheidenden Stellen vertreten zu sein, doch ihre Stimme im Senat geltend zu machen. Vorherrschend ist unter ihnen der Mis- sionsgedanke. Sie haben das Gefühl, daß sie die Verantwortung für die Frauen der Welt tragen. Sie wissen, daß sie wirtschaft- lich besser gestellt sind und fühlen in sich die Verpflichtung, für die Frauen der Welt etwas zu tun. Sie sind sogar bereit, Opfer zu bringen, lassen sie es sich doch nicht nehmen, anzustehen, um Pakete nach Deutschland zu schicken. Auf ihrer Reise durch Amerika hatte Frau Dr. Strecker Gelegenheit Nachkriegs- erscheinungen wahrzunehmen, die zum Teil mit dem Reichtum des Landes nicht im Einklang stehen, die andererseits aber als unmittelbare Folge des Krieges selbst dem Siegerstaat nicht erspart bleiben. Hm. EEZherger-Mörder erneut vor Gericht Der Gerichts vorsitzende Baden-Baden, 30. Nov.(dana) Nach einer Bekanntgabe der Pressestelle der französi- schen Militärregierung wird der Mörder Erzbergers, Heinrich Tillessen, nun doch verhaftet und vor Gericht gestellt werden. Der Vorsitzende des Freiburger Gerichts, Richter Göring, der für den Be- schluß des Gerichtes, das Verfahren einzu- stellen, verantwortlich ist, wird seines Am- tes enthoben.„Die Behörden der Militäz- regierung sind der Ansicht, daß es unzuläs- sig ist, kaum zwei Jahre nach der Nieder- werfung des Nazismus auf militärischem Gebiet die elementaren Begriffe von Ge- rechtigkeit und Demokratie der Verhöh- nung aussetzen zu lassen“, heißt es in der Verlautbarung. Deshalb werde Tillessen vor ein wahrhaft demokratisches Gericht gestellt werden.„Nach den Wahlen vom 5. März 1933, welche die Nationalsozialisten an die Macht brachten, wurde am 21. März ein Amnestiegesetz erlassen, das sich auf sämtliche Personen erstreckte, die zum Triumph der Partei beigetragen hatten“, schreibt die Pressestelle über die Anwen- ding des Naziamnestiegesetzes bei der Ein- stellung des Prozesses gegen Tillessen. Das Verbrechen Tillessens fiel unter diese Am- nestie und jede Aussicht auf Durchführung Aus Uranvorkommen in Niederschlesien Warschau, 29. Nov.(dana-Reuter) Der Regierungsbeauftragte Polens für Eisener- zeugung, Podganowitsch, gab bekannt, daß sich die größten europäischen Uran- Vor- kommen auf polnischem“ Territorium be- finden. Einer Meldung der Zeitung„Weiczor Warzawy“ zufolge handelt sich sich um Vor- kommen in der Nähe von Hirschberg in Niederschlesien, deren Ausbeutung schon während des Kxieges von Deutschland in Angriff genommen war. Schutz deutscher Kunstwerke Paris, 30. Nov.(dana) In der Freitag- sitzung der Unesco wiesen der amerikani- sche Vertreter Dr. Norley und der hollän- dische Delegierte D. C. Röll auf den schlech- ten Zustand der Denkmäler und Kunst- ——ů—ů— d T— seines Amtes enthoben eines gerichtlichen Verfahrens schien auf immer geschwunden zu sein. Erst durch die völlige Niederlage des Dritten Reiches ergab sich die Möglichkeit, den Mörder vor Gericht zu stellen. Eichberg-Prozeß hat begonnen Frankfurt, 2. Dez.- jf—) Vor der vier- ten Frankfurter Strafkammer begann am Montagmorgen der Prozeß gegen Mennecke und andere, der den Auftakt zu einer Reihe von Strafprozessen bildet, die sich gegen Aerzte und Pflegepersonal in den Heil- und Pflegeanstalten Eichberg und Hadamar rich- ten. Die Anklage lautet auf Mord, bezie- hungsweise Beihilfe dazu. Den ganzen Vor- mittag nahmen die Einvernaͤhmen des Hauptangeklagten, des früheren Provinzial- obermedizinalrats Dr. Friedrich Wilhelm Mennecke ein, der Direktor der Anstalt Eichberg, SsS-Obersturmführer, Ortsgrup- penleiter und Kreisbeauftragter des rassen- politischen Amtes war. Als Begründung seiner vielseitigen nazistischen Agitation gab er dem Gericht die Erklärung ab, daß er unter dem ständigen Druck des Landeshau- ses in Wiesbaden gestanden habe, während er in der Frage der Euthanasie zugibt, daß er sie in Fällen wie Schizophrenie heiße. werke, sowie auf die Gefährdung wissen- schaftlicher Sammlungen in Deutschland hin und stellten den Antrag, daß die Unesco hei den Besatzungsmächten diesbezüglich Vorstellig werden solle. 1 Neue Kämpfe in Java Batavia, 30. Nov.(dana) Unmittelbar nach dem Abzug der letzten britischen Trup- pen sind laut INS in ganz Java wieder neue Kämpfe zwischen Holländern und indonesi- schen Extremisten ausgebrochen, wie aus einer Meldung des indischen Rundfunks hervorgeht. Der Stab der indonesischen republikanischen Armee hat jeden Urlaub gesperrt. General Spoor, der den Oberbe- fehl über die bisher von den alliierten Trup- pen besetzten Gebiete übernommen hat, er- klärte am Freitag, daß die Zwischenfälle sich schnell ausbreiteten. „ . ti AUSERN In der Diskussion über die zur Behebung unseres Hungerelends einzuschlagenden Wege wird merkwürdigerweise Professor Münzinger's im schwäbischen Dorf Haàusern durchgeführtes Experiment kaum oder gar. nicht erwähnt. Professor Münzinger ging von dem Ge- danken aus, daß zwischen den Gestehungs- kosten einer überwiegend maschinell betrie- benen überseeischen Landwirtschaft und jenen des heimischen Getreidebaus ein 2 gewaltiger Unterschied bestehe, als daß er auf die Dauer durch zollpolitische Maß- nahmen überbrückt werden könnte. Eine der Hauptursachen sei die Feldzersplitte- rung, vor allem im Kleinbäuerlichen deut- schen Südwesten, also in Württemberg und Baden. Die unheilvollen Auswirkungen auf Ge- stehungskosten, auf Ertragshöhe und Leute bedarf liegen auf der Hand. Münzinger hat errechnet, daß in einem württembergischen Betrieb 412 Km zurückzulegen sind, wenn der Bauer einmal zu allen seinen Parzellen hinaus- und wieder zum Hof zurückmar- schieren will. Auf solchen Feldzipfelchen kann nicht mit Maschinen gearbeitet wer den; oft fehlt es am Platz, um nur die Drillmaschine zu wenden. Gute Sämereien sind wertlos, da sie sofort mit denen der Nachbarfelder bastardieren. Die Bekämp- fung der Feldzersplitterung durch die staatlich organisierte Feldbereinigung und Zusammenlegung gleicht einem Kampf mit Windmühlenflügeln. Bei ihrer Fortführung im seitherigen Tempo werden 110 Jahre vergehen, ehe sie durchgeführt sein wird. Inzwischen wäre alles im Wege der landes- üblichen Erbteilung wieder aufgesplittert. Münzinger suchte zu beweisen, daß wir auf genossenschaftlichem Wege sofort 20 einer Art der Lösung gelangen können, die binnen wenigen Jahren zu ganz bedeutender Herabsetzung der Selbstkosten und zu er- staunlicher Steigerung der Erträge führt. Er hat den Beweis im Dorfe Häusern im Ober- amt Biberach erbracht. Dort gründete er im Jahre 1931 eine Maschinengenossenschaft, der sich alle Bauern bis auf zwei anschlossen. Häusern war 1931 gefährlich überschul- det. Durch Ueberredung und unter dem Eindruck drohenden Ruins ließen sich die Bauern von Häusern bestimmen, zwischen ihren benachbarten Feldstücken die Parzel- lengrenzen zu beseitigen und alle Bestel- lungsarbeit, die maschinell möglich ist, durch von der Genossenschaft gemeinsam erhaltene Maschinen erledigen zu lassen. Die Hauptrolle spielte dabei der Traktor, denn entscheidend war die Frage des An- spanns. Aus klimatischen Gründen wurde Häusern selten rechtzeitig mit der Herbst- bestellung fertig; die Hackfruchternte litt außerordentlich unter Regenperioden, Win- tereinbruch und Zeitnot. Vor allem galt es, die teure Pferdehaltung einzuschränken. Ein Pferd kostet den Bauern jährlich achthun- dert Mark Unterhaltungsauf wand. Es frißt dreißig Zentner Hafer und achtzig bis neun- zig Zentner Heu, dle der menschlichen Er- nährung oder der Fütterung des Milchviehs verloren gehen. Vier Jahre— von 1931 bis 1934 führte Münzinger seinen Versuch der Ma- schinengenossenschaft Häusern durch. Nach der Beendigung hielten die Bauern weiter- Hin an der genossenschaftlichen Feldbear- beitung, Saatgutbeschaffung, Ernteverwer⸗ tung usw. fest und gehen jetzt dazu über, ihre Felder radikal zu acht großen Schlägen zusammenzulegen. ö Um die Oeffentlichkeit auf die Befassung mit dem Vorbild Häuserns hinzuweisen(das die typisch deutsche Lösung des genossen- schaftlichen Landbausystems gegenüber der russischen Kolchosenwirtschaft darstellt) seien einige markante Beispiele für die her- vorragenden Ergebnisse des Münzingerschen Versuchs angeführt. 8 Von neunundzwanzig Pferden konnten sechzehn abgeschafft werden. Ernteverluste infolge Zeitnot, die früher manchmal ein Drittel des Ertrages ausmachten, treten nicht mehr auf. Die Häàusern'schen Bauern sind sämtlich entschuldet. hre Milcherträge bewegen sich durchschnittlich 2500 Liter je Jahr und Haupt bei einem derzeitigen Jahresdurch- schnitt von etwa 1800 Liter im klimatisch begünstigten Bayern. Peter Eekart heit hat, so wird sie auch keine Zukunft haben. Denn bloß Wölfin sein, kann man nicht ein ganzes Leben. Lauren Bacall ist nur Gegenwart— aber eine Gegenwart mit Allen Fasern ihres begehrenden Körpers. Und ist es nicht schöner, fünf Jahre als Wölfin Bacall zu leben, denn fünfundzwan- zig als kleine Betty? 5 Alexander Borelius. 60 Jahre„Sängerbund-Sängerlust“ Ein Jubiläums- Konzert. Der Gesangverein„Sängerbupd- Sängerlust“, Sandhofen, veranstaltete aus Anlaß seines 60jährigen Bestehens ein in allen Teilen würdig verlaufenes Fest- konzert, dem eine kurze Begrüßung der Festgäste durch den Vorsitzenden Georg Schröder voranging. Die stattliche Zahl von Aktiven, die gute chorische Disziplin, ermöglichten die Aufführung anspruchsvoller Chorwerke, wie die„Hymne an die Musik“ von dem(seinerzeit in Mannheim verdienst- voll wirkenden) Vinz. Lachner, sowie Schu- berts„Nachtgesang im Walde“ mit Klavier- begleitung. Reine Intonation ohne jede Schwankung auch bei schwierigen Modula- tionen, sorgsame Herausarbeitung des viel- fach verschlungenen motivischen Gefüges, planvolle Anlegung von Steigerungen fielen als Ergebnisse sorgfältigster Vorarbeit auf. Auch die Volkslieder in kunstvoller Bearbeitung bargen manche Klippen, die der umsichtige Chormeister Emil Hart- mann geschickt überwand. Mit ihrer wohlklingenden, satten Alt- stimme brachte Irene Ziegler vom Na- tionaltheater zwei selten gehörte Gesänge von Schubert sowie beliebte Lieder von Richard Strauß(„Ich trage meine Minne“ und„Cäcilie“), eindrucksvoll zu Gehör, wo- bei starke Verinnerlichung im Bunde mit musterhafter Aussprache ibrer Ausdeutung Besonderen Reiz verliehen.„Cäcilie“ mußte wiederholt werden. 1 besleid“ und„Liebesfreud“ von Kreisler nebst dem ersten Satz des Mendelssohn'schen Violinkonzertes hatte die beliebte Geigerin Käte Back- Mans ar auf das Programm gesetzt. Bot Mendelssohn willkommenen Spielraum zur Entfaltung soliden techni- schen Könnens nach allen seinen Ausstrah- lungen wie Passagen- und Doppelgriff-Tech- nik, so brachte Frau Back-Mansar die wech- selnden Stimmungen der reizvollen Tonbil- der von Kreisler anmutig zur Geltung, so daß auch sie sich zu einer Zugabe entschlie- gen mußte. Wesentlich zum Gelingen des Konzertes trug Heinz Mayer, der geschätzte fem- kühlende Begleiter am Flügel bei. Dabei verdient die rein pianistische Ausarbeitung des Klavierpartes volles Lob. ch. „Ich liebe dich“ in Heidelberg.„Ieh liebe dich!“ Perey, der Held des Zweipersonen- Lustspiels von Roman Niewiarowiez, beteuert es so oft und so eindringlich, daß er schließlich seine spröde Eva bezwingt und gewinnt. Eine neue Varlation des alten Themas: Der Widerspenstigen Zähmung. Die Begegnung Amerika erey) mit Deutschland Eva) ist hier zu einem recht versöhnlichen und unbeschwerten Erlebnis gestaltet. In der Aufführung durch die Ko- mödle der Reimer-Bühnen gab Erhard Steinke als Percy seiner Rolle Elan und Pi- stinktion. Seine Partnerin Anna Michael als Eya sah bezaubernd aus und spielte mit viel Drolerſe und Humor. Die Regie lag in den Händen der begabten Helga Ret⸗ sch y, die sehr sicher die beiden Axteure und, vor allem im 3. Akt, das Geschehen mit Tempo und pointiert zum guten Ende führte. Alternierend mit Anna Michael spielt Eelga Retschy die Dame Eva: sie setzt ger Rolle, dank ihres Könnens und der ihr eige- den fraulichen Warmberziskeit mehr Läich- ter auf und erfüllt jede Szene mit Leben. in der Anna Michael vielleicht zu zart und zu konturhaft bleibt. Dem heiteren Duo- Lang entbehrte Köstlichkeiten wie„Lle- Spiel in Dur mit kleinen dramatischen Pau- kenschlägen war lebhafter Beifall beschie- den.(2g). „Das Herz der Dame“, Unserem Berleht über das neue Lustspiel von Axel Ivers noch nachgetragen, daß die Uraufführung in Wiesbaden stattfand. Die„Mohralisten“ im Astoria. Der„Song von den brennenden Zeitfragen“, einst ven den„4 Nachrichtern“ kreiert, erlebt sel,e Wiedererstehung in der Kritik an der Jet, die, uns aus dem FHerzen gesprochen, von den„10 Mohralisten“ dargeboten wird. Vat man„ohne Zutaten“, rein aus Geist, E umof und einem Schuß Sarkasmus einem span- nungsfreudigen Publikum bieten kann, be Weisen 2 Frauen, 6 Männer und— 1 Flügel Originelle Ideen, gute Beobachtung des all. täglichen Geschehens lassen Gestalten, wit die„Prinzessin vom Arbeitsamt“,„Dez Heimkehrer“,„Die 4 Parteien im Omnibus“ erstehen. Farbtupfen auf der Palette de bunten Abends: die rhythmisch flotten Song die mancher vor sich hersummend mit nacl Hause nahm H. R. Die Kunsthallen- Vorträge. Am Donner. tag, den 5. mit Wiederholung am Freitag, des 6 Dezember(18.30 Uhr) spricht Dir. Pr. Passarge in der Vortragsreine„Aton Maler der Durerzeit“ über Lukas Sranack und Hans Baldung Grien.— Die ausstellun- von Aquarellen und Zelchnungen von ward Frank und Conrad Westpfahl am Sonntag, den 8. Dezember zum letztenms zugänglich. Wertvoller Rembrandt gestohlen. Aus de Eigelsteintorburg, dem Kölner Notmuseum, wurde das Bild„Christus an der Schmerzens säule“ von Rembrandt gestohlen, Da Bild hat einen Friedenswert von über eine Million Mark Der Dieb wechselte in del Nachmittagsstunden das Bild gegen ein Adus roll aus. Inzwischen wurde eine Person ver haftet, die im Zusammenhang mit dem Dieb stahl stehen soll.(gn) 8 Helmut vogel, der junge Mannhelmel Planist, spielt am Freitag, f. Perember, in de Sendung des Frankfurter Rundfunks„Jung Solisten stellen sich vor“ von 17.001740 U die Klavierstücke op. 47 von Aang fltze. in der Größenziffer von rat del gie De Zus rer sch Sch WII Fo. bet Zia die Ge gel — zebung genden okessor Ausern T gar. m Ge- nungs- betrie- t und ein zu daß er Maß- Eine splitte- deut- rg und uf Ge- Leute zer hat zischen wenn zellen kmar- belchen t Wer 1 die nereien en der kämp⸗ die 8 Und pf mit hrung Jahre Wird. andes- „ittert. aß Wir ort zu en, die tender zu er- hrt. Er Ober- er im schaft, ossen. schul- r dem ich die Vischen Parzel- Bestel- h ist, einsam Lassen. raktor, es An- wurde erbst- ite litt „Win- galt es, en. Ein hthun- 8 Friht neun- en Er- Bviehs 934— r Ma- Nach weiter dbear- erwer⸗ über, lägen assung en(das ꝛ08sen- der der stellt) ie her- schen onnten er luste al ein treten Bauern erträge von rund durch- natisch cart Dienstag, 3. Dezember 1946 NN 2 Seite 3 — den, 2 Fahrpreisermäßigung für Arbeiter- und Schüler!karten Die 50prozentige Fahrpreiserhöhung der Eisenbahnen wurde ab 1. Dezember u. a. für folgende Kategorien aufgehoben: Arbeiterwochenkarten und Kurzarbeiter- wochenkarten, Schülermonats- und Schüler- wochenkarten. Ferner wird bei den Mo- nats- und Teilmonatskarten die Entfer- nungsgrenze von 100 Kilometern auf- gehoben. f Neu eingeführt werden Angestell- tenwochenkarten für Angestellte und Be- amte, deren Bruttoeinkommen aus nicht selbständiger Arbeit 600 Mark monatlich nicht übersteigt, zum Preis der Teilmonats- karten nach dem Preisstand vor dem 1. April 1946, erhöht um 50 Prozent. An- gestellte und Beamte mit einem Brutto- einkommen bis monatlich 300 Mark können daneben nach wie vor die Arbeiter wochen karten benutzen. Schüler fahrkarten, die bisher nur am Wobnort ausgegeben werden, können künf- tig auch am Schulort gelöst werden. Jedoch bleibt die Einschränkung, dag Hin- und Rückfahrt am selben Tage ausgeführt wer- den müssen, bestehen. An Schüler unter zehn Jahren können künftig ebenfalls Schülerfahrkarten ohne weitere Ermäßigung ausgegeben werden.(dana) * Weihnachtssammlung Der Wiederaufbauausschuß der Evange- schen Kirchen in Deutschland hat be- schlossen, eine Haussammlung als Weih- nachtssammlung des Hilfswerkes durchzu- führen. Sie soll vor allem unterernährten, von Tuberkulose bedrohten Kindern, alten und hilfsbedürftigen Leuten und Ostflücht- lingen zugute kommen. Ferner will das Hilfswerk Vertriebenen, Ausgebomten und Kriegsversehrten helfen. Die Weihnachts- sammlung wird eine Geldsammlung sein, die durch Listen in den evangelischen Fa- milien durchgeführt wird. In den Gottes- diensten am 2. und 3. Advent werden Ga- bentische in den Kirchen aufgestellt, auf de- nen die Gemeindemitglieder vor oder nach dem Gotkesdienst Gaben aller Art wie Kleider, Schuhe, Spielzeug, Lebensmittel, Küchen- und Hausgeräte usw. niederlegen können. Der Ertrag der Gabentische ist für Notleidende in der jeweiligen Kirchen- gemeinde bestimmt. Der Mann mit den eisernen Schuhen Taucher arbeiten auf dem Neckargrund „Fei-e-r-e-n-! F-i-e-r-e- n-!“ Die Hand des breitschultrigen Mannes im grauen Woll Sweater, der die Worte ruft, winkt zu dem Schwimkran hinüber, während die Linke den Hörer des Fernsprechers am Ohr hält. Drüben, neben dem Kran, steigen brodelnd Blasen an die Wasseroberfläche, dicht ne- ben der Boje, dem Markierungspunkt für die Schiffahrt, und all die Augenpaare, die von den umliegenden Spezialschiffen auf diese Stelle gerichtet sind, denn hier ar- beitet der Taucher. Es gilt die letzten Reste der gesprengten Friedrichsbrücke unter Was- ser zu zerlegen und für den Kran hebefer- tig zu machen. Vor einer Stunde stieg der Taucher ab, in der Hand das Unterwasser- schneidegerät, durch dessen Kombination von Sauerstoff und Benzin auch im Wasser„ge- brannt“ werden kann. Nun wird durch die ständige Telefonverbindung mit dem Tau- cher der Kran so geleitet, daß die zerleg- ten schweren Brückenteile„gehievt“, geho- Lezte Vorbereitungen— gleich steigt der Taucher hinab. Aufnahme: Hans Roden. Gewerkschaften gegen Demontagen In der amerikanischen Zone Eine Entschließung zur Frage der Repa- rationsbetriehe, in der die Gewerkschaften der US-Zone die amerikanische Militärre- gierung bitten, sich für die Einstellung der Demontierung von Industriebetrieben ein- zusetzen, wurde auf der letzten Zonenkonfe- renz der Gewerkschaften der amerikani- schen Zone angenommen. In dieser Ent- schließung werden alle bedeutsamen Aus- wirkungen aufgezeigt, welche bei einer Fortsetzung der Demontage von Industrie- betrieben zu einer wirtschaftlichen und so- zialen Katastrophe führen müssen. Im weiteren Verlauf der Tagung wurden die vom Präsidenten des württembergischen Gewerkschaftsbundes, Schleicher, vor- gelegten Richtlinien für die Zusammenar- beit der Gewerkschaften in den drei Län- dern angenommen. Nach diesen Richtlinien besteht in der amerikanischen Zone künftig als Spitzenvertretung der Gewerkschaften ein Zonenrat mit dem Sitz in Stuttgart, dem je drei Vertreter der Gewerkschaftslei- tungen von Bayern, Württemberg- Baden und Großhessen angehören. Die Zonen konferenz setzt sich aus dem Zonenrat und den Vorsitzenden der in den drei Län- dern bestehenden Industriegewerkschaften und Gewerkschaften zusammen, Diese Kör- perschaft ist das höchste Organ der Ge- Werkschaftsbewegung in der amerikani- schen Zone. Die Zonenkonferenz beschäftigte sich außerdem mit der durch die Lockerung des Lohnstops hervorgerufenen Lage. Die in der Kontrollratsverordnung Nr. 14 Möglichkeiten für Lohnerhöhungen in Not- Segel. en industrien werden in der nächsten Zeit durch weitere Verhandlungen erschöpft werden.(dana) In der britischen Zone Die Einstellung der Demontage deut- scher Industrieunternehmen bis zum Ab- schluß eines Friedens vertrages mit Deutschland wurde auf einer Tagung des wirtschaftspolitischen Ausschusses der Ge- werkschaften der britischen Zone gefordert. Der Ausschuß beschloß, allen politisch und wirtschaftlich interessierten Kreisen des In- und Auslandes eine entsprechende Denkschrift zu überreicken. Weiterhin setzten sich die Gewerkschaf- ten für die Bildung deutscher Beiräte bei den Alliierten Behörden, die für Demon- tagefragen zuständig sind, ein. Außerdem sollten„Auffanggesellschaften“ für die nach der Demontage verbleibenden Industrie- anlagen, Rohstoffe und Halbfertigwaren ge- bildet werden. Diese Gesellschaften sollten So errichtet werden, daß staats kapitalistische Tendenzen verhindert und eine wirtscffafts- demòkratische Selbstverwaltung gesichert würde. Für die durch Entnaziflzierung freiwer- denden Betriebe wurde von dem Ausschuß eine Zentralvermögens verwaltung unter alliierter Aufsicht vorgeschlagen. Diese Verwaltungsstelle soll gleichzeitig darüber zu bestimmen haben, ob der Betrieb Privat- oder Staatseigentum werden soll.(dana) ben werden können, Der Taucher kommt an Bord. Seine Arbeit ist getan, und während sich drei seiner Kameraden um ihn bemü- hen, zuerst die gläserne Sichtscheibe öffnen, den Kupferhelm vom Schulterteil losschrau- ben und ihm die insgesamt zwei Zentner schwere Ausrüstung ablegen helfen, kommt Allmählich ein Gespräch in Gang, das sich dann am Ofen der kleinen Kajüte bei einer Pfeife Tabak fortsetzt. Ein gesundes Herz und eine ebensolche Lunge muß man für den schweren Beruf haben, der einen manchmal vor Aufgaben stellt, bei denen es heißt, bis zu 45 Meter unter Wasser zu arbeiten,“ erzählt der eine der beiden Tau- cher, der schon 25 Jahre im Fach ist. Er erinnert sich hierbei seiner Tätigkeit bei Arbeiten im Bodensee. Aber auch in ge- ringerer Tiefe, wie hier im Neckar, heißt es aufpassen, der Schlamm macht den Tau- chern viel zu schaffen, oft stapfen sie bis zum Leib darin herum und können in dem selbst aufgewühlten Morast sich nur durch Tasten an der Unterwasser- Arbeitsstelle zurechtfinden. Mit dem Schließen der Sicht- scheibe am Helm beginnt die„Tauchzulage“ zu laufen, eine nach der Höhe der gesund- heitlichen Beanspruchung und nach der Ge- fährdung durch die Tauchtiefe berechnete Zahlung, und endet mit dem Wiederöffnen der Scheibe nach dem Auftauchen, also mit dem Augenblick, wo der Taucher nicht mehr auf eine Luftzuführung durch die Pune angewiesen ist. Geistesgegenwart, Entschluß- kraft, Mut und beste praktische Erfahrungs- kenntnisse machen erst den richtigen Tau- cher aus, denn immer wieder kommt es ein- mal darauf an, diese Eigenschaften im Fall der Not rechtzeitig zu erproben. Aber auch der Humor fehlt nicht im Leben der Tau- cher. Sprach da während des Krieges einer von ihnen auf einem Wirtschaftsamt vor und wollte einen Bezugsschein für ein Paar Zivilschuhe haben.„Sie besitzen doch Be- rufsschuhe, da müssen Sie auch außerhalb des Dienstes mit diesen gehen,“ sagte ihm die Sachbearbeiterin des Amtes.„Wissen Sie auch, was meine Berufsschuhe wiegen? 28 Kilo—, ich bin nämlich Taucher und trage Metallschuhe,“ war die schlagfertige Antwort. Vielseitig wie die Arbeit der Taucher sind auch ihre Erlebnisse. Fand sich da einmal mitten im Schlamm eine fest- verschlossene Kiste, die beim Oeffnen an Bord ein tadellos erhaltenes Porzellanservice enthülte. Wie das auf den Flußgrund kam, blieb ewig ein Rätsel, die Taucher aber konnten sich den wohlerworbenen, herren- losen Schatz teilen. Hans Roden. Lohnt sich Kleingeld hamstern? Der nachstehende Artikel wurde uns von der Reichsbankhauptstelle Stuttgart zur Verfügung gestellt. Die schlechten Erfahrungen der Militär- mark- Spekulanten haben ihre Fachkollegen, die Kleingeldhamsterer, keineswegs abge- schreckt, ihrer Sammelleidenschaft weiter zu fröhnen und ihre ganze Hoffnung auf die Scheidemünzen zu setzen. Zwar haben die Sammler von 1- und 2-Markscheinen nach dem Umtausch in Oesterreich und der russischen Zone das Rennen aufgeben müssen. 5 Anders jedoch bei den Hartgeldsamm- kern. Die Bestände an Münzen sind allent- halben durch die Kriegsereignisse beträcht- lich zusammengeschmoizen, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Da der Münz- betrieb stillsteht, kann der kleine Vorrat nicht mehr ergänzt werden. Infolgedessen ist der Mangel an Scheidemünzen im täg- lichen Verkehr recht spürbar. Die Mangel- erscheinungen werden aber noch wesentlich verschärft, wenn diese Geldzeichen ihrer eigentlichen Funktion entzogen und ge- hortet werden. Der Zahlungsverkehr kann dann zwangsläufig nicht mehr reibungslos funktionieren, und es erübrigt sich, auf die nachteiligen, teilweise sogar preissteigern- den Folgen näher einzugehen, jeder kann sie tagtäglich beobachten. Die Gründe für diese plötzliche Sammelleidenschaft sind Allgemein bekannt. Die Kleingeldspekulan- ten haben aus der Vergangenheit gelernt, sie verweisen auf den Kupfer-Pfennig vom Jahr 1875 und 1890, der den ersten Welt- krieg, die Inflation von 1923 und die nach- folgende Markstabilisierung unversehrt überlebte, und der erst dem totalen Krieg seinen Untergang zu verdanken hat. Aber, so argumentieren die Hamsterer, nicht nur das Pfennigstück hat seine Wertbeständig- keit in der Vergangenheit bewiesen, auch die österreichischen Groschen haben sich beim„Anschluß“ krisenfest gezeigt, ebenso wie die polnischen Groschen in Danzig und den angegliederten polnischen Provinzen. Auch bei den neuerlichen Geldmanipula- tionen in Holland, Belgien, Frankreich, Ungarn und Oesterreich sind Kleingeld- besitzer schonend behandelt worden. Aus all dem haben die Hamsterer natürlich ge- lernt. Aber nur die Hamsterer? Auch die Behörden haben Erfahrungen gesammelt. Es ist nach offiziellen Verlautbarungen „fester Wille der amtlichen Stellen, in Deutschland diese Spekulationen zunichte zu machen“. Bereits mehrfach haben Dienst- stellen deutscher Finanzbehörden darauf aufmerksam gemacht, daß es nicht aus- geschlossen ist, daß bei der künftigen Neu- ordnung des Geldwesens der Kleingeld- besitzer eine schlechtere Behandlung er- fahren wird. In dieser Richtung ist neuer- dings zuständigen Stellen ein Vonschlag un- terbreitet worden, nachdem vorgesehen ist, das Hartgeld bei der kommenden Wäh- rungssanierung nicht umzutauschen oder anzurechnen, sondern es für wertlos zu er- klären. Wir wissen nicht, ob dieser Plan bei der zu erwartenden Bereinigulg der Wäh- rung Verwendung finden wird. Die vor- geschlagene Regelung erscheint jedoch ver- tretbar und sie ist wohl kaum irgendwel- chen sozialen Bedenken ausgesetzt, denn niemand außer dem Münzgeldsammler wird durch dieses Verfahren nennenswerten Ver- lust erleiden, und dessen Einbuße erscheint durchaus mehr als gerechtfertigt. Daher warnen wir die Kleingeldham- sterer und raten ihnen dringend, die gehor- teten Bestände aufzulösen. a Genz abgesehen davon, empfehlen wir den Kleingeldsammlern, sich den geham- sterten Schatz einmal genauestens anzu- sehen. Glauben diese schlauen Leute allen Ernstes, daß diese Geldzeichen, die mit dem Hakenkreuz gezeichnet sind, wertbeständig bleiben? Die Besatzungsmacht wird nicht wünschen, daß dieses Geld erhalten bleibt, und wir doch auch nicht, nicht wahr! b Radio Stuttgart sendet Dienstag, 3. Dezember. 10.00 Schulfunk: Ka- nada. 12 00 Landfunk. 17.90 Opernmusik von ZSendestelle Heidelberg. 18,15 Für den Bücher- 1150 Gefährten meines Lebens von Romain olland. 8 Mittwoch, 4. Dezember. 10.00 Schulfunk: Josef von Eichendorff, 13.30 Lydia Bechthold spielt eine Sonatine von W. Fortner. 18.15 Die vierte Re- publik. 18.30 Klavierkonzert, vierhändig, mit Werken von Liszt. 19,13 Echo aus Baden. 21.00 Hörspiel:„Mitias Heimkehr“ von Burghardt. 22.15 Tanzmusik. Wie finden Sie das? Am 4. Mai 1942 kosteten in Mannheim drei Zimmer zu tapezieren(Tapeten nicht einbegrif- fen) 28,80 M. Eines dleser Zimmer wurde am 20. August 1946 nicht tapeziert, sondern nur mit Leimfarbe überstrichen und gewalzt. Die Rechnung hierfür betrug 27,08 M. * Der Rittergutsbesitzer Baron Gutenberg bei Stadtsteinach sollte einige Zimmer seines ge- räumigen Schlosses, das er mit seiner Familie allein bewohnt, an Flüchtlinge abtreten. Um das zu verhindern, wollte er einfach das Ge- bäude unter„Denkmalschutz“ stellen lassen. * In der Pfalz wurden ab 1. November die Selbstversorgerrationen erhöht: die Mahlkarte von 8,4 auf 12,8 kg und dle Brotkarte von 10,5 auf 15,8 kg. Die tägliche Brotration der Nor- malverbraucher wurde ab 15. November von 300 auf 200 g gekürzt. Die Erhöhung der Selbst- versorgerration war am 26. November immer noch nicht rückgängig gemacht. 1* Spätestens im Februar oder März 1947 werde Amerika und England und an ihrer Seite Deutschland Krieg gegen die Sowjetunion füh- ren. Dann würde auch die provisorische deut- sche Regierung verschwinden und„Köpfe wür- den rollen“, denn die neue Aera der Nazis würde beginnen, erklärte ein 59jähriger Mann zahlreichen Zuhörern bei einer Eisenbahnfahrt und erhielt vom Militärgericht Neustadt 30 Mo- nate Gefängnis für seine„prophetischen Weis Heiten Kleine Umschau Von der Spruchkammer. In der öffentlichen Sitzung am 9. Dezember(8.30 Uhr in E 4, 13) stehen zur Verhandlung: Landwirt Fritz Zeil- felder, Neckarau, Friedrichstr. 48; Hausfrau Ilse Schulze, Sandhofen, Krähflügel 2; Haus- frau Katharina Schneider, Mannheim, H 7, 21; Kammermusiker Fritz Hoffmann, Sandhofen, Krähflügel 2. 5 Beitragsmarken für die Invalidenversiche- rung. Auf eine wichtige Bekanntmachung im Anzeigenteil der vorliegenden Ausgabe wird besonders hingewiesen. 8 Familien nachrichten. Frau Elisabeth Korn geb. Selzer, Rüdesheimer Str. 43, wird 80 Jahre alt.— Die silberne Hochzeit feiern Willibald Klostermann und Frau Philippine geb. Diehl, Neckarau, Friedrichstraße 63. Nähstuben eingerichtet Der Ortsausschuß für Arbeiterwehlfahrt hat in der Uhlandstraße 18, II. Stock, eine Nähstube eingerichtet, die ab 2. Dezem- ber täglich von 9—12 und 14—20 Uhr(außer samstags) geöffnet ist. In dieser Nähstube soll Frauen Gelegenheit gegeben werden, mre Kleidungsstücke unter Anleitung von Fachkräften zu reparieren und abzuändern. Außerdem besteht dort die Möglichkeit, aus Stoffresten Weihnachtsgeschenke wie Tier- figuren und dergleichen anzufertigen. Die nötigen Anleitungen werden von einer Mei- sterin des Damenschneiderhandwerks ge- geben. Entsprechende Schnittmuster sind ebenfalls vorhanden. Es wird jedoch gebe- ten, daß jeder, der noch Schnittmuster be- sitzt und entbehren kann, diese zur Verfü- gung stellt. Außer dieser zentralen Näh- stube befinden sich in Seckenheim, Klop- penbheimer Straße 49, Schönausiedlung bei Selzer, Feudenheim, Paulus, Bergstraße 2 und Hauptstraße 95 und in der Innenstadt, 1, 20. weitere Nähstuben der Arbeiter- wohlfahrt. 5 Noch immer unbeständig Wechselnd bewölkt mit schauern bei frischen bis starken westlichen Winden. Am Mittwoch zeitweise Aufheiterung, trocken. Temperaturen etwas Zzurückgehend. Mannheimer Filmrundschau Palast:„Adoptiertes Glück“ Eine amerikanische Jazzkapelle hat aus nicht ganz selbstlosen Gründen ein nor- Wwegisches Flüchtlingskind adoptiert. So glaubt sie wenigstens, bis sich dieses Rind als junge Dame(Sonja Henie) entpuppte, Was natürlich zu allerlei Komplikationen, Eifersüchteleien und einem echt weiblichen Duell um den Zukünftigen Gohn Payne) führt. Die Handlung ist jedoch nur ein Rahmen für die brillierende Eis- und Ski- laufkunst Sonja Henies. Die Kamera hat romantische und traumhafte Landschafts- bilder eingefangen und bringt wunderbare Motive aus dem weißen Paradies der Ski- läufer. Das Ganze ist mit in die Glieder fahrenden rhythmischen Jazzweisen ge- Würzt,, und eine raffinierte Regie sorgt da- für, daß man diese Musik beinahe körper- lich fühlt. Aber auch die schauspielerischen Leistungen sind ausgezeichnet, Ein gut ge- lungener, leichter Unterhaltungsfilm mit Musik, Tanz und Akrobatik, der einem Ver- gnügen bereitet.. Capitol:„Meine Schwester Ellen“ Ein heiterer Columbia- Fim unter der Regie Alexander Hall läßt den Beschauer einige Zeit den trüben Alltag vergessen. Der Film zeigt das Leben zweier Schwe⸗ stern, die es sich in den Kopf gesetzt haben, „Karriere“ zu machen— berühmt zu wer⸗ den. Sie jagen von einem unglaublichen Erlebnis in das andere. Bisweilen wird der Handlungsablauf durch zu rasches Ueber- blenden in seinem Fluß gestört, doch tut das der lustigen Gesamtwirkung, die durch Vortreffliche Darsteller unterstützt wird, kaum Abbruch. K. W. eschie- Zerleht ers ührung „Song st ven Sele r Teilt, von 45 U er. E FAMILIEN- NACHRICHTEN U U AMTLICHE BEKANNTMACHUNGEN U Claus-Peter, unser Stammhalter ist angekommen. In dankbarer Freude: Rosl Killinger geb. Grö- nert u. Georg Killinger. Mannheim(Bürger- meister-Fuchs-Str. 17), 27. Nov. 1946. 02377 Unser Wolfgang ist da. Luise geb. Häußler. Mannheim-Neckarau(Ger- maniastraßge 36), den 28. November 1946. 02369 Als Vermühlte grüßen: Gerhard Mundt u. Ger- trud Mundt geb. Eichler. Mannheim(Collini- strafe 22), den 30. November 1946. 02362 ES STARBEN: Adam Michel, mein lieber guter Mann, unser treusorgender Vater, Schwiegervater Opa, Bruder, Schwiegersohn, Schwager u. Onkel, ist nach kurzer Krankheit unerwartet am Sonntag, 24. Nov., im Alter von 35½ Jahren tür immer von uns gegangen. Mannheim: Sandhofen, scharhofer Straße 147. In tiefer Trauer: Anna Michel geb. Offenloch und alle Angehörigen.— Die Beerdigung hat bereits stattgefunden. Alexander König, mein lieber Mann, unser treusorg. Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager u. Onkel, verstarb am 24. Nov. 1406 nach Kurzem Kranksein im Alter von 73 Ihr. Die Beerdigung fand bereits in aller Stille statt. Für dle vielen Beweise herzlich, Teil- nahme danken Wir auf diesem Wege herzlich. Mannheim(Laurentiusstr. 22), 24. Nov. 1946. Namen der trauernd Hinterbliebenen: Frau Stefanle König gab. Volz. Georg Huber, mein innigstgel. Gatte, unser 1b. Vater und Schwiegervater, ist am 29. Nov. nach langem, schwerem Leiden, jedoch un- erwartet rasch, für immer von uns gegangen. Mhm.-Rheinau, Fronäckerstraße 22. In tiefer Trauer: Alice Huber geb, Seubert nebst Tochter Margot, Ludwig Sauer und Frau Hella.— Beerdigung am Dienstag, 3. De- zember 1946, mittags 2 Uhr, auf dem Fried- hof Rheinau. Frau Erna schäfer geb. Dennig, meine liebe Frau, verstarb am 24. Nov. bel der Geburt mres 2. Kindes. Die Beisetzung fand am 26. NOV. statt. Allen Bekannten danken Wir herzlichst für die zahlreichen Blumen- und Kranzspenden. Fam. Schäfer-Dennig. Fön- renweg 41. 1 Lane 1 anlägl. des Heimgangs m 8 8 jp. Vaters, Schwiegervaters, Großvaters, Schwagers u. Onkels Karl Wonne Malermeister, erwies. Anteilnahme sowie 40 12 alle hl. Messen, Kranz. u. Blumenspenden 0 sagen wir innig. Dank. Die Minen Maria Kohler geb. Christ mit Kindern und Ferdi Schmitz u. Frau 5 allen Angehörigen. Ergänzungen zum Wochenaufruf: a) Vorbestel- lungen von Erdnußbutter je 100 8(nur in den Geschäften mit Butterhande) auf Abschnitt S2. 104 der Lebensmittelkarte 95 mit den Kenn- zelchen- D SV I und 2. b) Vorbestellung von Gemüsekonserven; auf Sz Abschnitt 306 der Le- bensmittelkarte 93 mit den Kennzeichen— K, SV Za, 4a je 1 Dose Nr. 2; auf Sz Abschnitt 206 der Lebensmittelkarte 95 mit den Kennzeichen Igd, SV 3, 4 je 1 Dose Nr. 2; äuf Sz Abschn. 106 der Lebensmittelkarte 95 mit den Kennzeichen E, SV I, 2 je 2 Dosen Nr. 2. c) Soweit Bestell- abschnitte SZ 106/95 mit den Kennzeichen E. SV 1, 2 irrig für Eranußbutter abgegeben wur- den, gelten sie als Bestellung für 2 Dosen Ge- müsckonserven. d) Zuteilung von Marmelade auf Abschnitt Mü 95= 300 g. e) Der Verkaufs- preis für 1 Dose Nr. 2 Gemüsekonserven 18t jetzt vom Landesernährungsamt auf 64 Pfg. fest- gesetzt worden. f) Die Gültigkeit der für die 93.—95. Zuteilungsperiode ausgegebenen Reise- marken wird bis 22. Jan. 1947 verlängert. g) Neu in die endgültige Lebensmittelversorgung in Mann- neim aufgenommene Personen können sich künftig in die Fischkundenliste eines Fisch- geschäftes nur eintragen lassen, wenn sie den Abschnitt 317 des neuen Mannheimer Einkaufs- augwelses der Altersklassen 3—6 Jahre(KIR= lachsfarbig), 6-10 Jahre(K= grün) 10-20 Jahre (Igd= rose), Über 20 Jahre E hellbraun) zu- vor in ihrer Kartenstelle abstempeln lassen und diesen Abschnitt im Fischverkaufs geschäft Ab- geben. Dieses stempelt die(ziegellote) Fisch- FKarte der betreffenden Altersklasse Ab, liefert die abgestempelten Bestellabschnitte 311 gegen Quittung ab Und fertigt Eintrag in die Kunden- liste. Doppelschrift der quittung an das Sekre- tariat des Ernährungsamts, K 7, 1. Nicht ab- gestempelte Abschnitte 317 und Abschnitte 317 an. derer Altersgruppen, als oben vermerkt, sind ungültig. h) Für Essig wird die Zwangsbewirt- scheftung aufgehoben. Mannheim. 1 Dez 1946. Städtisches Ernährungs- und Wirtschaftsamt. Bekanntmachung. Beitragsmarken für die In- validenversicherung zur freiwilligen Weiterver- sicherung, Für die freiwillige Weiterversiche. rung in der Invaliden versicherung für die in der amerikanischen Besatzungszone wohnhaften Versicherten gelangen jetzt wieder Beitrags- marken durch die Postämter in der früher UB- lichen Weise zur Ausgabe und zwar nur En- Wochenmarken, Damit können. sicherten ihre gesetzliche Verpflichtung der 3 durch Markenklebung Wie- der selbst erfüllen. Die freiwilligen Beiträge sind nach den bestehenden gesetzlichen Bestim- mungen unbedingt in der dem jeweiligen Ein- kommen entsprechenden Lohnklasse zu ent- richten, mindestens aber in Lohnklasse II. Die Lohnklasse II kommt nur für solche treiwillis, Verslcherte in Frage, welche kein Einkommen oder ein solches unter wöchentlich RM 12.— haben. Zur Erhaltung der Anwartschaft sind für jedes Kalenderjahr 26 Wochebeiräge erfor- derlich, Jede Beitragsmarke ist nach Ein- klebung in die Quittüungskerte zu entwerten; dies geschieht in der Weise, daß auf jede ein- zelne Marke handschriftlich odei durch Stempel das Datum des Sonntags(z. B. 1 12 46) gesetzt wird, der die Kalenderwoche, für welche die Marke gelten soll, abschließt. Werden mehrere Marken wie dies in der Regel der Fall ist auf einmal angekauft und eingeklebt, so em- pflehlt es sich, die letzte Marke mit dem Datum des Tages der erfolgten Klebung zu versehen. Die übrigen Marken würden dann Daten der vorhergehenden Sonntage erhalten Der bis- nerige Bareinzug von freiwilligen Beiträgen für die Invalidenversicherung durch die Allgemei- nen Ortskrankenkassen und die Kontrollämter wird bis auf Weiteres noch fortgeführt. Die Aus- gabe von Beitragsmarken für die Angestellten- Versicherung ist zunächst nicht möglich. Frei- willige Beiträge zur Angestellten versicherung sowie die Pflichtbeiträge der selbständigenHand- werker werden demzufolge auch weiterhin bei den Allgemeinen Ortskrankenkassen und den Kontrollämtern in bar entrichtet. Das Verfahren der Beitragsentrichtung zur Invalidepversiche- rung für Pflichtversicherte durch Abführung des zuständigen Gesamtbetrages an die Kranken- kassen auf Grund der 2. Lohnabzugs verordnung bleibt unberührt. Auskunft und Belehrung wird durch unser Kontrollamt in Heidelberg, Wrede- platz 3, mündlich oder schriftlich extefit. Karis- ruhe, den 26, November 1946. Der Vorstand der Landesversicherungsanstalt Baden. 6461 Die männliche Bevölkerung wird darauf aufmerk- sam gemacht, daß sieh im Luisenring-Hoch bunker eine Sanierstation befindet, in welcher sie sich jederzeit kostenlos und ohne Namens nennung sanieren lassen kann. 60354 Kostenlose Untersuchungen auf Geschlechtskrank heiten u. entsprechende Beratung der Kranken finden in der Beratungsstelle für Geschlechts kranke im Städtischen Krankenhaus Hautbav Statt. Sprechstunden: 816 Uhr, Samsteg: keine Sprechstunde. Ertassung aller Aerzte in Baden(Us-Zone). Zum Neuaufbau der durch die Kriegsereignisse ver- lorenen Aertzekartei und des Aerzteregisters Baden(Us-Zone) wird allen bisher erfaßten Aerzten in den nächsten Tagen von Amts wegen ein Fragebogen zur erstmaligen Meldung gemäß § 41 Reichsärzteordnung zugesandt. Aerzte, die diesen Fragebogen nicht bis 15. 12. 1946 erhalten haben, fordern denselben bei ihrer zuständigen Aerzteschaft an. facher Fertigung umgehend spätestens bis 31. Dez. 1946 der zuständigen Aerzteschaft ein- zusenden. Kalsruhe, den 27. November 1948. Aertzekammer Baden(UsS-Zone). Der Vor- sitzende: Dr. Geiger. 650¹ Montags bis. Die Fragebogen sind in drei- 5 L THEATER KONZERTE T VORT RRE Astoria-Theater, Mittelstr. 41, Tel. 530 71. Direktion Max Paulsen. Neues Märchen„Das Weinnachts- elflein“ von EB. Fassot: 4, Dez. bis 29. Dez. 1946. Spieltage und Anfangszeiten, außer Sonntag, 8. Dez., und Dienstag, 24. Dez. mittwochs und don- nerstags 15.30, samstags und sonntags 13.30 Uhr. Karten in den bekannten Vorverkaufsstellen und an der Tageskasse. 6531 Stuttgarter Kammerorchester. Dirigent: Karl Münchinger. Werke von Joh. Seb. Bach, G. Pergolesi. Chr. W. Gluck, A. Vivaldi, W. A. Mo- zart Sonntag, 8. Dezember 1946, im Astoria- Theater, Mittelstr., 31, Die für das Konzer am 30. Juni gelösten Eintrittskarten können in den Vorverkaufsstellen umgetauscht werden, Kerten zu RM 6.—, 5.50, 5.—, 4., 3.— u. 2.— in den bek. Vorverkaufsst. Veröff. unt. Liz. 1086. Konz.-Dir. Heinz Hoffmeister, M.-Feudenh., Liebfrauenstr. 10 Die bekannte Münchner Heimatbühne, Dir. Fr. Witz, gibt am Mittwoch, 4. Dezbr. 1946, abends 5 Uhr, im Saale„Zum Pflug“ in Käfertal, ein Gastspiel. Gespielt wird das oberbayer, Lust- spiel von Max Vitus:„St. Pauli in St. Peter“. Eintrittspreise: 1. Platz RM 3.50, 2. Platz 2.30, Stehplatz 1.10 einschließlich Steuer. In den Zwischenpausen Schuhplattlertanz und Schram- melmusik. Kartenvorverkauf: Zeitungskiosk Geiger, Käfertal, Mannheimer Straße 67. 2371 Die Christengemeinschaft Bewegung für rel. Er- neuerung) hat am Mittwoch, 4. Dez., abends 7.15 Uhr, in der Wirtschaftshochschule, einen Vortrag von Pfr. Reinhard Wagner, Darmstadt: „Geburtsstunde einer neuen Menschheit“. Es ist der zweite Vortrag in der Vortragsreihe „Menschheitssterben- Menschheits werden“. KINO CVYARIETE Valast-Theater Mannheim, J 1, 6, Breite Straße. Heute bis einschl. Donnerstag die Erstaufführung des 2othe Century-Foxflimes„Adoptiertes Glück“ mit der Eislaufkünstlerin Sonla Henie und John Payne. Neueste Wochenschau! Beginn: 9.50. 12.00, 14.10, 16.20, 18.40, 20.45 Uhr. Vorverkauf ab 9 Uhr. Astoria-Revue- und Varieté- Theater, Mittelstr. 41, Fernruf 530 71, Direktion Max Paulsen. Vom 1. His 31. Dez. 1946: Großes Weibhnachtsprogramm mit Pong, Kennt und Paddy Frindt, Professor SIchartons Marionetten u. a. m. Tägl. 18.48 Uhr, zamstags und sonntags 15.30 Uhr und 18.45 Uhr. Vorverkauf: Zigarrenhaus Schneider, Tattersall; Schmidt, P 3, 1; Schreckenberger, OEG- Bahnhof (Neckarstadt); Lenz, Feudenheim, Hauptstr. 98 Hie Hinterbliebenen“, das aktuelle literorteahe Kabarett v. 7.13. Dez. 1946, Tägl. Beginn 19 Uhr. Wandelhalle d. Rosengaptens Mannheim. Karten zu 2—5 RM in d. bek. Vorverkaufsst. Veröffentl. unter Licenz 1086. Gastspieldirektion Heinz Hoff. meister, hm.-Feudenheim, Liebfrauenstr. 10. * Capitol- Theater, Mannheim. Gastspieldirektion Willi Boos bringt ab Montag, 2. Dezember bis einschließlich Mittwoch, 11, Be- zember, jeweils um 20.45 Uhr sowie am Sonn- tag, 8. Dezember, vormittags 10.30 Unr, ein Cast- splel der bekannten Filmschauspielerin Hilde Sessak mit großem Revue-Beiprogramm, u. a. die weltberühmten Musikal- Clowns Drei Son- res, Sola, der Wunderaffe und Schau- Orchester Weri. Sichern Sie sich rechtzeitig Eintrittskar- ten bei den Vorverkaufsstellen: Schieicher. Tat- tersallkiosk, Zigarren- Schmitt, P 5, 1; Schrecken- berger. OEG.-Bahnhof Feuerwache); Capitol Kasse am Tage sowie abends 2 Stunden vor Be- Einn. Produced under Milſtary Government Sontrol-License Number 3025. 5 1 U UNTERRICHT Tanzschule Stündebeek. Büro Dürkheimer Str, 43, Tel. 53296 Neuer Anfängerkurs sowie ein Kurs für Fortgeschrittene beginnen. Unterrichtssasl: Städtischer Rosengarten. Baldgefäll. Anmeldung 5848 erbeten. U YVERLOREN 1 Nachhilfestund. 1. Math. u, Autfgabenüberwach. Brieftasche mit usw. Pap. auf d. N. Hauser f. Schfiler der Unter- sek.(6. Kl.), Obersch. ges. Ang. u. 02231 a. G. 1 wer ertellf Unterricht. Naftest. 510 lr Bri verloren. Abzug. geg. Bel, in Mhm,, F 7, 19 Franz.(Anf.) u. Math. bei Kehrberger,. 02316 als Abitur- Vorberei- tung? Angeb, u. 02245 an die Geschäftsstelle. Wer erteilt Unterricht H.-Armbanduhr am 28. in norweg. Sprache? 1. 46 verloren Linſe 16 Ang, u. 02396 a. d. G. Tattersall— Neckarau Wer erteilt theoretischen(Wagen fährt 11.33 Uhr ab Rheinau zurück). Gute Belohn. zugesich. Abzugeb., unt. Nr. 92379 Klavier Unterricht: Angebote unter 02389 in der Geschäftsstelle des„Mannh. Morgen“, an die Gesch. Marktplatz, a Franz. u. engl. Unter- richt, Abiturvorb. u. Nachhilfe ert. Lehrer. Ang. u, 02460 a. d. G. Am 29. 11., abds. ½6 Unr dieses Blattes. an d. Haltest. Neckar- platt rote Basken mütze aus d. Straßen- bahn gefallen. Finder Wird gebeten, dieselbe geg. Belohn. abzug. bei Mörmann, Feudenheim Nadlerstraſße 11. 602395 Rot. Garderobeschränk⸗ chen am Ba, 23. 11., b. Umzug von Feuden- heim nach Rheinau Verl., ev. fehlgetragen. Ses. Bel. abzugeb. bei Hägele, Rheinau, Neu- hofer Straße 3. 02456 Die Heidelberger L ENTLLAU TEN Jg. Schäferhund, 5 Mon. alt, hell u, dunkelgr., am 29. 11, 46 entlaufen, Wo wurde der Hund gesehen oder wo wird seit dort ein jg. Hund gehalten? Vor Ankauf Wird gewarnt. Mitteil., dte zur Beischaffung führen, geg. gute Bel. an Weller, Neckarau, Aufeldweg v. 02430 Seite 4 ae Dienstag, 3. Dezember 1946 Hohe Torausbeute des VfR Mannheim Der VfR Mannheim konnte gegen die Vik toria Aschaffenburg einen beachtlichen 5: 2 Erfolg erzielen, bei dem Bardorf vierfacher Torschütze war. Der VfL Neckarau spielte bei schlechter Verteidigung gegen den FSV Frank- kurt nur ein Unentschieden heraus. Die Stutt- garter Kickers holten gegen den SV Waldhof, bei guter Kombinationsarbeit der Waldhöfer, einen knappen 2:1 Sieg. Das Spiel Phönix Karlsruhe— BC Augsburg flel aus. Der KFV Karlsruhe mußte sich Schwaben Augsburg mit einem 0:3 beugen. Beachtliche Spielstärke zeigte die Eintracht Frankfurt mit einem 1:1-Resultat gegen den 1. FC Nürnberg. Bayern München wurde von dem VfB Stuttgart 1:3 geschlagen. TSV Uim— 1860 München 0:2, SpVgg Fürth 1. FC Bamberg 4:0, FC Schweinfurt— Kickers Offenbach 4:1. eb. VII. Neckarau und FSV Frankfurt standen sich in den letzten 20 Jahren mit nur acht Punktkämpfen gegenüber. 19261932 bei den süddeutschen Meisterschaften und den Spie- len der Zweiten und Dritten der Bezirke Main-Hessen Rhein-Saar in der Trostrunde Nordwest. FSV gewann fünfmal, ein Spiel endete remis und nur zweimal blieb Neckarau Sieger. Das Torverhältnis stand 20:11 für den FSV. Zwischen Sy Waldhof und Kickers Stutt- gart fanden in den letzten 20 Jahren sechs Punktespiele statt. Stuttgart gewann drei, zwei endeten remis und nur einmal 0. 6. 40) errang Waldhof in Mannheim einen 7.2-Sieg. Das Gesamttorverhältnis stand mit 11:9 für Waldhof. 1927%)8 gewann Stuttgart 1:0 und in Waldbof 2:2, 1939/0 gewann Stuttgart 1:0 und verlor in Mannheim 2:7, 1945/6, nach einem 1 1-Resultat in Waldhof blieb Stuttgart zuhause mit 2:1 siegreich. W. Tabellenstand der süddeutschen Oberliga Vereine Sp. gew. un. verl. Tore Fkt. 1. FC Nürnberg 10 8 1 1 37:5 17:3 VB Stuttgart 8 Kickers Stuttgart 10 5 4 1 19:13 14:6 1860 München 000(( Schw. Augsburg 10 ł6 0 4 23:18 12:8 05 Schweinfurt 1 16:10 12:8 Eintr. Frankfurt 10 4 4 2 13:10 12:8 SpVgg Fürth 1 182 110 Kick. Offenbach 10 3 4 3 23:20 10:10 1. Fe Bamberg 10 5 0 5 11:15 10:10 VIL Neckarau 10 13 18:19 911 SV Waldhof 1 BC Augsburg 9 4 0 5 18:22 8:10 ViR Mannheim 10 4 00 6 12:14 8:12 Ulm 13846 VVV FSV Frankfurt 10 3 1 6 8113 Phönix Karlsruhe 9 3 0 6 12 Bayern München 10 2 2 6 17:22 6.14 Vikt. Aschaffbg. 10 2 1 7 19:33 5.15 KFV Karlsruhe 10 1 2 7 9:21 4.16 VfL- Verteidigung vergab den Sieg VfL Neckarau— FSV Frankfurt 1:1(0: Die 3000 erschiene- nen Zuschauer sahen in Neckarau ein Spiel, das enttäuschte. In der ersten Spielzeit dominierte der VfL Sturm. der mit Ba- logh und Soßna vor- züglich arbeitete. Nur Preschle war als Mit- telstürmer nicht am rechten Platz. Die variantenreichen Vor- lagen des Sturms, der meist in der gegneri- schen Hälfte spielte. konnten nicht ver- wertet werden. Die Angriffe scheiterten an dem Schlußdreieck Kreß, Dehm u. Dietsch. In weiten Vorlagen klärten Dietsch und Klug vom FSV. Ohne Kreß im Tor, der eine aus- gezeichnete Abwehrleistung zeigte. wäre das Spiel bestimmt in den ersten 43 Minuten zu- gunsten der Neckarauer entschieden worden. Der halblinke Stürmer Rückel war durch ei- nen groben Verteidigungsfehler des VfL an den Ball gekommen und lenkte blitzschnell in der 39. Minute ein Sechs Minuten liefen die gefährlichen Stürmer des VfL gegen das Kreß- tor ohne Erfolg. Der halblinke Stürmer Gram- minger verschoß den ausgleichbringenden Ball. Beim erneuten Angriff drehten die Sportver- einsstürmer, vom Wind begünstigt, auf und gaben bis zum Schluß den Ton an. Durch ein im Strafraum verursachtes Hände konnte Ba- logh durch den gegebenen Elfmeter das Un- entschieden erzielen. Leider wurde das Spiel durch die mangelhafte Schiedsrichterleistung sehr beeinträchtigt. Fauls und unfaire Szenen beider Mannschaften waren die natürlichen Folgen. Schuchardt war der Dirigent des FSV- Sturms, der nach Ausscheiden von Th. Wahl mit der zusammengebrochenen VfL-Verteidi- gung leichte Arbeit hatte. Fanatisierte Ver- einsanhänger verursachten beinahe einen Spiel- Abbruch. Sportlicher Anstand und„fair-play“ werden nicht mit Handgreiflichkeiten 8 eb. Gute Leistungen ohne Erfolg Stuttgarter Kickers— SV Waldhof 2:1. Etwa 7000 Zuschauer sahen das durch den AUfgeweichten Boden erschwerte flüssige Kombinationsspiel. Waldhof trat mit Lipponer, der als Halbrechter spielte, an. Lipponer wurde aber bald als Mittelstürmer zur Mitte herein- genommen. Ihm gegenüber stand der gefähr- liche Stuttgarter Sing als Mittelläufer der Kickers, der Lipponer sehr gut abdeckte und inn dadurch nicht zum Zuge kommen lieg. In der 1. Hälfte hatte Waldhof mehr vom Spiel. Waldhofs schöne Kombinationszüge waren alle auf Durchbruch eingestellt. In der 15. Minute erzielte der Linksaußen Makar nach schöner Abgabe aus nächster Entfernung ein Tor. Die Stuttgarter waren in der 20. Minute mit einem Kopfballtor weiter erfolgreich. Kurz vor Halbzeitende schoß Herbold den Mannheimer Gegentreffer. In der zweiten Hälfte waren die Kickers leicht überlegen, da Waldhof nur noch mit 10 Mann spielte. Der Mittelläufer Krämer, der nach einem Zusam- menstoß mit dem FHalbrechten Rath hinaus- gestellt wurde, mag mit dazu beigetragen Haben. Kurz vor Schluß wurde auch Rath vom Feld verwiesen. Waldhof hinterließ einen guten Eindruck, ohne jedoch voll zu über- zeugen. g. K. Linksrheinische Sportschau Die pfälzische Fußballgemeinde wartete mit größtem Interesse auf die ersten Begegnungen der Hauptpokalrunde. Mundenheim und Fran- kenthal sind bereits im ersten Gang ausge- schieden und die Spielgemeinde Pirmasens hatte sogar auf vertrautem Gelände mächtig Dusel, um sich mit einem knappen 3:1-Sieg in die nächste Runde zu retten. Auf dem Roß- sprung in der Domstadt boten die Brezelstäd- ter unter Führung des Seniors Seitz und des nicht minder glänzenden Läufers Ackermann eine vortreffliche Gesamtleistung und erzielten gleich in der ersten Verlängerung nach durch- Weg besserem Spiel den entscheidenen Treffer. Roxheim machte die Sache noch billiger, lag daheim gegen die Zuckerstädter schon beim Wechsel mit einem 2:0 in Front und schuf mit seinem 3:1-Sieg eine Sensation. Das höchste Resultat des Tages erzielte der 1. FC Kaisers- lautern im Lokalspiel beim SC, der mit 9:1 ab- gebürstet wurde. Auch der FK Pirmasens fei- erte beim alten VfB Zweibrücken mit 7:0 ein wahres Schützenfest. Auf dem Turaplatz ging es zeitweise etwas hart zu, an dem Phönix- Sieg, der mit 2:0 glimpflich ausfiel, war aber nichts zu machen. In den anderen Treffen war die Landesliga mit Vertretern der dritten Klasse gepaart und da gab es auch einige sensationelle Ergebnisse. So wurde der Tabellenführer Landau mit 0:2 deim benachbarten Offenbach geschlagen und Grünstadt erledigte Mutterstadt sogar mit ei- nem 5:2-Ergebnis. Oppau siegte in Freinsheim klar mit 6:2, Friesenheim durch zwei schöne Tore Schellenbergers in Dürkheim knapp mit 3:2, Oggersheim erst in der Verlängerung in Flomersheim mit 5:4. Trotz zäher Gegenwehr verloren die Iggelheimer daheim gegen Hoch- feld mit 3:4 und die Herxheimer gegen Neu- stadt gar mit 3:6. Größtes Glück hatten die Rheingönheimer, die nach zweistündigem Spiel beim Stande 2:2 das bessere Los zogen. Wörth kam durch einen knappen 2:1-Erfolg gegen Germersheim eine Runde weiter. In der Hin- terpfalz sind VfR Kaiserslautern, Landstuhl und Siegelbach auch weiterhin noch im Ren- nen. Pal. Tabellenstand der Landesliga Nord Vereine Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. Friedrichsfeld 1 32:6 17:3 Phönix Mum. 10 8 1 1 32:21 17:3 Feudenbheim 1111 Rohrbach 10 3 1 38 1858 Viernheim 21 29:13 14:6 Sandhofen„„ 30:15 13:7 Neulußheim V 1716 9.11 Eppelheim 10 0 2 Sandhausen JJC Wertheim 8 3 Sinsheim 11 8 12 17113 Mosbach 0 f Nee Walldürn 10% 3 7 888 2317 Neckargemünd 10 2 8 10:37 2219 Friedrichsfeld hält die Tabellenspitze Sandhausen— Friedrichsfeld 0:4, Walldürn — Phönix Mannheim 1:2, Neulußheim— Feu- enheim 0:4, Viernheim— Wertheim 6:0, Sand- hofen— Eppelheim 6:1, Neckargemünd Mosbach 1:1. Rohrbach= Sinsheim 4:0. Wider Erwarten konnten die Friedrichs- felder wie auch die Feudenheimer ihre schwe- ren Kämpfe in Sandhausen bzw. Neulußheim klar mit 4:0 für sich entscheiden. Friedrichs- feld behält dadurch weiterhin die Tabellen- führung. Das Spiel in Neulußheim brachte den Feudenheimern den Ausfall zweier Leute durch Verletzung. Der Schiesrichter, der es nicht fertigbrachte, die Neulußheimer Sünder des Feldes zu verweisen, war eine große Niete. Sandhofen rechtfertigte seine gute Form durch einen einwandfreien 6:1-Sieg gegen Eppelheim und liegt ebenso wie Viernheim, das Wertheim 6:0 besiegte, weiterhin noch aussichtsreich im Rennen. Phönix Mannheim konnte in Walldürn zwar knapp, aber sicher Mit 2:1 erfolgreich sein und bleibt dadureh auf dem zweiten Platz. Rohrbach schlug die Sinsheimer mit 4:0, wodurch die Anwartschaft ebenfalls gewährt bleſbt. Eine kleine Ueber“ raschung bedeutet das 1:1 der Mosbacher in Neckargemünd denn Mosbach wurde als Sie- ger erwartet. Die von Sonntag zu Sonntag sich steigernden Zuschauerziffern beweisen das große Interesse an den Spielen der Lan- desliga. Die Spitzengruppe der ersten sechs Vereine wird, wie sich im Verlauf der seit- herigen Kämpfe herausstellte, wohl kaum von einem der Vereine der unteren Region durch- brochen werden können. Unter diesen sechs Clubs dürfte auch der Meister zu suchen sein. Die Gleichwertigkeit der Gegner läßt ahnen, dag noch manche Ueberraschung fällig ist. Auch die Mittelgruppe, aus den nächsten sechs Vereinen bestehend, wird sehr schwere Kämpfe durchführen und es ist noch unge- wig, wer in den Abstiegsstrudel gezogen wird. Fast hoffnungslos liegen Walldürn und Nek- kargemünd am Ende und werden auch sehr schwer davon wegkommen, denn vier Vereine müssen den bitteren Weg des Abstiegs wan- dern. Wiro. Bezirksklasse: 07 Mannheim— Wallstadt 3:2; Rheinau— Oftersheim 2:1; Ilvesheim Seckenheim 2:1; Käfertal— Weinheim 2:0(ab- gebrochen); Schwetzingen— Altlußheim 1:3; Plankstadt— Hockenheim 4:0. Tabelle der Bezirksklasse Mannheim-Nord Vereine Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. Käfertal T1710 ˙· 16:6 Schwetzingen F 22:19 13:9 Hockenheim 1 10 Rheinau A Plankstadt 77; ĩ ĩðV. Seckenheim 11 4 3 4 15 11 Weinheim 11 4 3 1 n 07 Mannheim X 1 17:19 11:11 Ilvesheim TTT Wallstadt 113 1 1 10.12 Altlußheim 11 3 4 1 19 10.12 Oftersheim F 17:28 4:18 VfR-Sturm kämpfte mit Elan VfR Mannheim— Viktoria Aschaffenburg 512(4:1). N Auch in ihrem zwei- Vito NaNNNEI DC ten Mannheimer ASCHAFFEN BU Gastspiel mußten die Aschaffenburger eine hohe Niederlage ein- stecken. Sofort be- gann der VfR mit Elan, seine Angriffe einzufädeln- Schon in der sechsten Mi- nute erzielte Bardorf auf eine Mustervor- lage von Stiefvater das erste Tor. Kurz darauf hatte sich der gesamte Sturm schön durchgespielt und wieder war Bardorf der zweite Vollstrek- ker des Tores. Aber auch die Aschaffenbur- ger waren nicht müßig. In wenigen, aber stets gefährlichen Durchbrüchen kamen sie in den Mannheimer Strafraum. In der elften Minute konnte Scholl aus nächster Nähe ein Tor aufholen. In prächtigen Kombinations- zügen arbeitete sich der VfR-Sturm immer wieder vor und wurde dabei von der Läufer- reihe wirkungsvoll unterstützt. Zwischendurch versuchten die Gäste wieder ihr Glück in vereinzelten Vorstößen, die aber von der gu- ben Mannheimer Verteidigung unterbunden wurden. Die zwei weiteren Treffer Bardorfs bis zur Halb it entsprangen der durchweg überlegenen delweise der Mannheimer. Kurz nach Wiederanspiel schoß Stiefvater in schöner Manier das fünfte Tor. Trotz zahlreicher weiterer Chancen konnte die sich zu sehr ins Einzelspiel verlierende Stürmer- reihe keinen weiteren Erfolg mehr erzielen. Vorübergehend kam auch Aschaffenburg wie- er auf und Becker erzielte den zweiten Ge- gentreffer. Aschaffenburg war eine Mann- schaft, in der wohl gute technische und spie- lerische Anlagen stecken, der aber noch die nötige Erfahrung zu schweren Spielen fehlt. Der Ex-Mannheimer Mauz war noch der beste Mann, während Meining den verletzten Feth nicht ersetzen konnte. Die anderen Spieler kamen über den Durchschnitt nicht hinaus. Der VfR, der in etwas geänderter Aufstellung an- trat, bot eine gute Gesamtleistung, nur Hett- ner spiele meist zu überhastet. Der neue Tor- wart Gerlach machte seine Sache gut. Die Torausbeute in der zweiten Hälfte hätte bei etwas zielbewußter Spielweise allerdings noch bedeutend höher ausfallen müssen. Schieds- richter Hilkert(Stuttgart) war in seinen Ent- scheidungen nicht immer einwandfrei. W. I. Waldhof übernimmt die Handball- führung TSV Handschuhsheim— TSV Schwetzin- gen ausgefallen, SV Waldhof— TV Edinge 14:4, TV Roth 98 Seckenheim 12:4; 8 Leutershausen— Sd 62 Weinheim 5:4, Freundschaftsspiel: VfL Neckarau Philippsburg 17:1. 5 Bezirksklasse: SG Friedrichsfeld— Polizei Mannheim 3:6(abgebrochen), SKG Birkenau — 88 Hemsbach 7:6, 99 Seckenheim— VfB Kurpfalz 8:2. 5 5 Kreisklasse: Sd Mannheim— TV Groß- sachsen 6:7. VfL. Neckarau Ib— TV Brühl 4:5. Frauen: VfR Mannheim— SV Ilvesheim (ausgefallen), VfL. Neckarau— TSV Viern- beim(ausgefallen), SV Friedrichsfeld— SV Waldhof 0:0, MSG Mannheim— S6 Mann- heim 2:5.. Hockey- Privatspiel: TSV 1846 Manheim 5:1. Die Ringkämpfe der Oberliga RSto Lampertheim— ASV Feudenheim 1:6 Der mit großer Spannung erwartete Ver- handskampf der beiden oben erwähnten Ver- eine fand im Saale zum Reichsadler in Lam- pertheim statt. 1000 Zuschauer wohnten den spannenden Kämpfen bei. Die Feudenheimer, die technisch besser waren, errangen 6 Siege, während Lampertheim durch Kreuz nur einen Sieg holen konnte. Die Kämpfe, die fair und sportlich ausgetragen wurden, leitete der Kampfleiter Metz-Sandhofen einwandfrei. Sche. KSV Sulzbach— Spvgg 1884 Mannheim 3:4 Auch den zweiten Heimkampf konnten die Sulzbacher nicht für sich entscheiden. Sieben Schulterniederlagen gab es bei diesem Tref- ken. Es wuren schöne technische Kämpfe ge- zeigt, die von dem Kampfrichter Kestler- Mannheim, der für den ausgebliebenen Kampf- richter einsprang, einwandfrei geleitet wur- den. Sche. Kreisklasse: RstC Eiche Sandhofen II KSV Viernheim I 5:2, KSV Ladenburg 1— ASV Feudenheim II 0.7. TV Ms Mannheim Berufs-Boxkämpfe in Heidelberg Max Schmeling am Ring/ Schmitt-Mannhe im Punktsieger über Bazarra Vor dem Hauptkampf im Schwergewicht wurden im Ring die erschienenen Prominen- ten des Boxsports und der Filmbühne wie Max Schmeling, Willi Fritsch und Margot Tielscher den etwa 5000 erschienenen Box- anhängern vorgestellt. Der Applaus erweckte den Eindruck, als hätte ein großer Teil des Publikums weniger den Boxkämpfen als viel- mehr ihrer„Lleblinge“ wegen das Rampfzelt aufgesucht. Doch auch die Boxinteressenten kamen in einigen Kämpfen voll auf ihre Rech- nung und auch der Veranstalter wird nach der Veranstaltung ein zufriedenes Gesſcht ge- macht haben. Ergebnisse der Kämpfe: Nachwuchsboxer Rudolf Stein, Heidelberg, wurde Punktsieger über Julius Müller, Karls- ruhe. eichtgewicht: Leo Lingenau, früher Düs- seldorf, gab gegen Alfred Luhrmann, Kassel, in der 6. Runde auf. Federgewicht: Kurt Rappsilber, Frankfurt, punktete Eugen Kirner aus. 5 Halbschwergewicht: Julius Schmitt, Mann- heim, besiegte Bazarra, Italien, nach Punkten. Mittelgewicht: Fritz Quoß, Bremen, schlug Teddy Schröder, Hannover, nach 6 Runden k. o. Weltergewicht: Hans Krüchten, Heidelberg, boxte gegen Paul Brambilla, Frankfurt, un- entschieden. Bln. Gründung einer Boxabteilung KSV 86 Mannheim— TSV Oftersheim 13:5. PDile feu gegründete Abteilung des TSV Of. tersheim hatte den KSV 1886 Mannheim zu einer Werbeveranstaltung eingeladen, welche unter der Leitung des Landesspartenleiters Beierlein einen schönen Verlauf nahm und der jungen Abteilung weiteren Auftrieb geben wird. Die unter der fachlichen Leitung von Herrn Peters stehenden Zöglinge von Ofters- heim zeigten viel Temperament und boxeri- sches Können. Der KSV hatte seine Nach- wuchsboxer in den Ring gestellt, deren tech- nisches Können bei den Entscheidungen des Kampfgerichts den Ausschlag gab. Von den beiden Spitzenkönnern Abele und Uhlmann wurden in einem abschließenden Kampf alle Register der Boxkunst gezogen und damit demonstriert, wie der Boxsport ausgeführt werden soll, um seine hohen Ziele zur Ertüch- tigung der jungen Menschen zu erfüllen. Bin. Big Stimme der Pur teien. Für die Artikel in dieser Rubrik übernimmt die Redaktiop keine Verantwortung DVP: Sport als Erziehung In den vergangenen Jahren wurde die sportliche Betätigung der Jugend haupt- sächlich aus Gründen der körperlichen Er- tüchtigung gefördert. Wir halten ein sol- ches Ziel für durchaus erstrebenswert, sehen aber im Sport weit mehr als ein Mittel, die Muskulatur zu stärken. Der Sport hat, und das scheint uns heute von Wesentlich größerer Bedeutung zu sein, seine Anhänger in einem Sinne erzogen, der durchaus als Vorschule für demokrati- sches Leben und Wirken angesehen wer- den kann: Steigerung des eigenen Könnens, Achtung vor den Erfolgen anderer, Fähig- keit, mit Anstand zu unterliegen, und selbstbewußten Einsatz der eigenen Kraft. Wir sind weit davon entfernt, einer Poli- tisierung des Sportes das Wort zu reden, aber wir meinen, daß die politische Erzie- hung des deutschen Volkes, die den Par- teien als Aufgabe übertragen worden ist, bewußt auf einer solchen Vorschule auf- bauen sollte. Bisher war es so, daß die gu- ten Eigenschaften einer fairen Sportbetäti- gung im beruflichen und politischen Leben keine Anwendung fanden, und selbst als der Betriebssport bei uns in hoher Blüte stand, war es nicht üblich, die Erfahrungen des Sportplatzes auf das praktische Leben zu übertragen. Wir wollen durchaus nicht ausländische Eigenschaften überschätzen, aber die Durchdringung des gesamten öf- fentlichen Lebens mit den Grundsätzen sportlicher Anständigkeit, wie sie in Eng- land üblich ist, müßte auch bei uns wert- volle Erfolge zeitigten. Für uns ist diese Einstellung ein Grund mehr, die bestehen- den Sportvereine als Träger jener gesun- den Erziehungsarbeit nach Kräften zu töt- zen und zu fördern. DVP. CDU: Nach der Landtagswahl Die CDU hat sich im Wahlkampf jeg- licher Angriffe auf andere im Wettbewerb stehende Parteien enthalten und dafür einen kleinen Stimmenverlust und den Ver- lust von zwei Mandaten in Kauf genom- men. Leider muß man feststellen, wenn man die Praxis anderer Parteien in diesem Wahlkampf beobachtete, daß die Demagogie mit dem Selbstmord Hitlers nicht ihr Ende fand, sondern wie die Reden und Flug- blätter besonders der DVP auch heute noch zeigen, zäh weiterlebt. Nach Ansicht der DVP schuldig: ist die CDU daß der Bauer so viel abliefern muß, daß er unter„unträglichen“ Zwangsmaß- nahmen steht; daß der Städter hungert, weil der Ernährungsdiktator nicht mit der erforderlichen Härte bei den Bauern die Beschlagnahme erzwingt; daß dem Wein- gärtner und dem Weinhändler der Wein beschlagnahmt wird; daß der Weintrinker nicht seine gute Flasche oder wenigstens sein„Viertele“ trinken kann. Die CDU ist schuld, daß wir kein Bau- material haben, kein Fleisch, kein Fett, kein Brot, keine Kartoffeln. Dem Demokratenführer Dr. Maier aber danken wir, daß es uns allen bereits wie- der so gut geht.. Außerdem muß es tiefste Empörung hervorrufen, wenn man einige Kandidaten der CDU, die früher Reichstagsabgeordnete des Evangelischen Volksdienstes waren, der Nazibelastung beschuldigt, weil sie 1933 für das Ermächtigungsgesetz gestimmt haben, obwohl man weiß, daß die demokratischen Minister Dietrich, Dr. Maier und Heuß das- selbe taten Was bei anderen ein Ver- brechen genannt wird, das scheint bei der DVP eine Tugend zu sein. A. K SPD: Kombinationen und Perspektiven Der neugewählte Landtag für Württem- berg-Baden wird am 10. Dezember zu seiner ersten Sitzung zusammentreten. Die am- tierende Regierung wird bis dahin die Ge- schäfte weiterführen. Für die dann not- wendig werdende Neubildung der Regierung bestehen nach der Neuverteilung der Land- tagssitze mancherlei Möglichkeiten. CDU und DVP könnten mit unbestrittener Mehr- heit eine Regierung bilden. Sozialdemo- kraten und Demokraten würden sich nur auf die berühmten 51 Prozent stützen kön- nen— eine eigentlich nur dann diskutable Koalition, wenn die Kommunisten bereit Wären, sich zu beteiligen, um mit ihren Stimmen ein starkes Gegengewicht gegen die CDU zu bilden. Eine Linksmehrheit hingegen besteht nicht. Jedenfalls die Sozialdemokratische Partei hat immer und immer wieder gesagt, daß der Kampf gegen die augenblickliche Not, die Durchführung von Maßnahmen zu ihrer Beseitigung oder Linderung, im Vordergrund allen Handelns stehen mug. Davon wird sie sich auch in der Frage der Regierungsbildung und-teinnahme leiten lassen. Der Kampf der Sozialdemokratischen Partei geht und ging nicht um Ministersessel, er geht aber und wird immer um die Lebensinteressen des Volkes gehen. Die SPD hat dieser Le- bensinteressen wegen Forderungen auf- gestellt, von denen sie keinesfalls abweichen wird. Wir können nur noch einmal be- tonen, daß sie es konsequent ablehnen wird, sich in Situationen hineinmanövrieren zu lassen, für die sie auf Grund ihrer gestell- ten Mindestforderungen die Verantwortung nicht übernehmen kann. Dieser Gesichts- punkt wird entscheidend sein für den Weg, den die Sozialdemokratie um ihrer selbst und um des Volkes willen gehen muß. K. Kp: 8 Millionen Flüchtlinge Auf der Potsdamer Konferenz wurde be- schlossen, alle Auslandsdeutschen in den slawischen Ländern nach Deutschland zu- rückzuführen. Die deutschen Sprachinseln jenseits unserer Ostgrenzen inmitten des slawischen Volkstums wurden schon immer durch den deutschen Imperialismus als Stützpunkte seines imperialistischen Dran- ges nach dem Osten und Südosten ausge- nutzt. Unter Adolf Hitler erreichte diese Po- litik hren Höhepunkt. Nach dem Zusam- menbruch der faschistischen Kriegsmaschine ist es verständlich, wenn die Völker diesen Umtrieben in ihren Ländern ein Ende be- reiten wollen durch den Ausschluß der deutschen Minderheiten aus ihrem Gebiet. Acht Millionen Menschen ergießen sich so- mit nach Deutschland. Ueberall begegnet ihnen Abneigung; egoistische Sonderinter- essen und der Bürokratismus der Aemter erschweren ihr Los. Die Umsiedler sind nunmehr ein Teil des deutschen Volkes, ihr Schicksal ist unser Schicksal. Die Lösung der Flüchtlingsfrage ist somit eine Lebensfrage für das gesamte Volk. Ihnen muß und kann geholfen wer- den. Dazu ist notwendig, daß endlich ein planmäßiges Aufbau- und Wohnungsbau- programm in Angriff genommen wird, um ihnen Wohnungen zu schaffen. Dazu ist wei⸗ ter notwendig die Arbeitsbeschaffung durch die Ankurbelung einer planmäßigen Frie- densproduktion und der Aufbau neuer In- dustrien, um den umgesiedelten Facharbei- tern der Keramik-, Glas-, Schmuck-, Mu- sikinstrumentenindustrien usw. eine neue Existenz zu garantieren. Der bäuerliche Teil der Umsiedler aber braucht Ackerland. Wir fordern die Durchführung eiger konse en- ten demokratischen Bodenreform auch in der S-Zone. 88. Haneint rel Wir tset „Ein Jahr Potsdam“ Die Militärregierung veröffentlicht Rechen- schaftsbericht über die deutsche Wirtschaft Das Amt der amerikanischen Militärregie- rung für Deutschland hat am Sonntag die Ver- öfkentlichung einer Broschüre„Ein Jahr Pots dam“ angekündigt, die eine umfassende Ueber- sicht über die wirtschaftliche Entwicklung in der amerikanischen Zone seit Beginn der Be- setzung geben soll. Die 215 Seiten lange Ver- öffentlichung beleuchtet die sich in der deut- schen Wirtschaft ergebenden Schwierigkeiten und zählt die einzelnen Schritte auf, welche die Militärregierung unternahm, um diese Probleme in Uebereinstimmung mit dem Pots- damer Abkommen, der grundlegenden Anwei- sung 1067 an die Stabschefs und dem Repara- tionsplan sowie im Einklang mit dem Niveau der deutschen Nachkriegswirtschaft nach den Bestimmungen des Berliner Protokolls und anderen diesbezüglichen Dokumenten zu lösen. Der Bericht, die erste Zusammenstellung dieser Art, die von der Militärregierung ver- öflentlicht wird, behandelt Deutschlands in- dtustrielle Abrüstung, seine Landwirtschaft und Industrie, die Aus- und Einfuhr, den Interzonenhandel, die Rückgabe geraubter Kunstgegenstände und industrieller Anlagen an die befreiten Länder, die Reparationen und Kartelle in der deutschen Industrie. Das Titelblatt der Broschüre bringt ein Zitat des stellvertretenden amerikanischen Militärgou- verneurs, General. Clay, der am ersten Jahres- tag der amerikanischen Militärregierung schrieb:„Unser Programm in Deutschland ist ein schweres Programm. Es erfordert den testen Entschluß, Deutschlands Kriegspotential durch Entmilitarisierung, Entnazifizierung und Aufhebung der Rüstungskapazität in der Schwerindustrie zu zerstören, wobei letztere teilweise den Ländern, die unter der deut- schen Aggression gelitten haben, als Repara- tionsleistung übergeben werden soll.“ Im Vorwort der Broschüre gibt General William H. Draper, der Leiter der Wirtschafts- abteilung der OMGUs, eine Darstellung der grundlegenden Probleme, und erklärt, die Gründe für die Einstellung der Demontagen für Reparationszwecke in der amerikanischen Zone, wobei er betont, daß das Potsdamer Abkommen entweder im vollen Umfang durch- geführt oder„einer Revision unterzogen wer- den müsse.“ Im Anhang enthält die Broschüre die maß- gebenden Wirtschaftsklauseln des Potsdamer Abkommens und den vollen Text des vom Alliierten Kontrollrat ausgearbeiteten Plans „für Reparationen und das Niveau der deut- schen Nachkriegs wirtschaft“. dana Ab 2. Dezember Geschäftskorrespondenz mit dem Ausland. Das Büro der amerikanischen Militärregierung in Deutschland gab am Sams- tag bekannt, daß ab 2. Dezember 1946 direkte internationale Handelskorrespondenz gestattet ist. Der Abschluß von Verträgen und Kauf- geschäften ist vorläufig noch nicht gestattet. Die Korrespondenz darf sich auch nicht auf deutsche Guthaben im Auslande beziehen, es sei denn, daß sich dabei um rein infor matori- sche Mitteilungen handelt. Ap Sinkende Stickstoffproduktion gefährdet die Dünger versorgung. Die in den letzten Tagen verfügte neue starke Kürzung der EKEraftwerk⸗ leistung für die industriellen Abnehmer in Westdeutschland hat nicht nur sehr uner- wünschte Auswirkungen auf die Produktion von Stahl und Eisen, sondern bedroht insbe- sondere auch die Produktion der Stickstoff- Produktion. Die bereits im verflossenen Monat dürchgeführte Kürzung der Stromzuteilungen hatte dazu geführt, daß die Gewinnung von synthetischem Stickstoff im Ruhrbergbau im Oktober nur eine Höhe von 7200 t erreichte gegenüber einer Planzahl von 10 000 t. Die neuerlichen Stromkürzungen werden zusam- men mit den gleichfalls angeordneten Kürzun- gen der Gasbezüge einen täglichen Produk- tiongausfall von 160 t Stickstoff bei den vier in Betrieb befindlichen Stiekstoff-Synthesen- anlage des Ruhrbergbaus(Ruhrehemie, Hiber- nia, Gewerkschaft Victor und Ewald König Ludwig) bewirken. Damit würde sich bei einer tatsächlichen Durchführung der angeordneten Kürzungen die Monatsproduktion an synthe- tischem Stickstoff im Ruhrbergbau um nicht weniger als 5000 t verringern, was die vor- gesehene bessere Versorgung der Landwirt- schaft mit Stickstoffdüngemitteln völlig un- möglich machen würde. wid Der Ruhrkohlenexportplan für Dezember. Wie das Büro der Norddeutschen Kohlenkon- trolle am Freitag bekanntgab, verteilen sich die von der europäischen Kohlenorganisation verfügten Kohlenzuteilungen aus der briti- schen Zone für den Monat Dezember folgen- dermaßen: Belgien 37900 t Norwegen 36 600 t Dänemark 78 900 t Griechenland 9600 f Frankreich 89 100t Jugoslawien 6 900 f Franz. Nordafrika 7300 t Italien 72 800 f Luxemburg 120 00% t Finnland 3 900 t Holland 132 200 t Portugal 4600 t Schweiz 6 200 t Schweden 11 000 t Insgesamt 671 000 Tonnen.(ap). Zweizonenwirtschaftsamt bleibt vorerst in Minden. Von der Informations- und Presse- abteilung des Zentralamtes für Wirtschaft in Minden wird darauf hingewiesen, daß das Amt zunächst in Minden aufgebaut wird und eine Verlegung nach Frankfurt nicht unmittelbar bevorsteht. Die Oeffentlichkeit wird gegebe- nenfalls über eine Verlegung dieses Amtes, die einer längeren Vorbereitug bedarf, rechtzeitig unterrichtet werden. Die Adresse des Verwal- tungdamtes für Wirtschaft lautet: Minden/ West- kalen, Melittahaus, Telefon 33 41-44. dana Abbau der zwischenstaatlichen Zollschran- ken in vier Etappen. Die Londoner Vorkonfe- renz für Welthandel und Beschäftigung sieht, nach dem Wirtschaftskorrespondenten der Agentur Reuter, vier Etappen in den inter- nationalen Verhandlungen über den Zollabbau vor. Als erstes sollen die 16 teilnehmenden Länder sich gegenseitig bis zum Jahresende mitteilen, welche zollpolitischen Zugeständ- nisse sie voneinander erwarten. Dann 80101 jeder Staat auf der Eröffnungskonferenz in Genf im kommenden April bekanntgeben, welche Zugeständnisse er machen will. Die eigentlichen Verhandlungen über diese Zu- geständnisse, die zum Teil zurischen mehreren Staaten zugleich geführt werden, bilden die dritte Etappe. Schließlich wird als vierte und letzte Phase die internationale Handelsorgani- sation die getroffenen Vereinbarungen über- prüfen. Zugeständnisse, die ein Land einem anderen macht, kommen allen Mitgliedern zu- gute. Die für Ende nächsten Jahres vorge- sehene Weltwirtschaftskonferenz wird allen Staaten die Möglichkeit geben, sich diesen Vereinbarungen anzuschließen. In der Frage „Einschränkungen der Geschäftsmethoden“, wobei vor allem die Kartelle gemeint sind, hat sich die Konferenz weitgehend den kar- tellfreundlichen Ansichten Belgiens, der Nie- derlande, Luxemburgs, Norwegens und Frank- reichs angeschlossen. 5 dana Amerika will Kunstgummlipdustrie beibe⸗ halten.„Niemals wieder darf Amerika das Opfer ausländischer Gummlkartelle werden“, erklärte der Vizepräsident der amerikanischen Gummifabrik B. F. Goodrich Company, James Newman, in einer Rede vor der Vereinigung amerikanischer Automobilfirmen und empfs die Aufrechterbeltung der Produktion synthe- tischen Gummis zur Deckung von mindestens einem Drittel des amerikanischen Gesamt- bedarfs. 5 1 ap . 8 hör mai Wor sch. gert Ver