Itmel· dziali- klärt. g der inigen Ham- 1 glei- besitzt r. die 1 bri⸗ Bergarbeiter-Gewerkschaft gehört, Jahrgang 1 Nummer 67 Samstag, 7. Dezember 1946 Einzelpreis RM 0.20 lewis verurteilt Washington, 6. Dez.(dana-Reuter) Das Bundesdistriktsgericht verurteilte am Mitt woch die Vereinigte Bergarbeitergewerk- schaft zu einer Geldstrafe von 3,5 Millionen Dollar. und ihren Vorsitzenden, John L. Le- wis, zu einer solchen von 10 000 Dollar. So- wohl die Gewerkschaft wie Lewis haben am Donnerstag gegen das Urteil Berufung eingelegt. Der Präsident der Gewerkschaftsorgani- sation CIO, Philip Murray, gab am Don- nerstag bekannt, er werde mit seiner Orga- nisation John Lewis in seinem Protest ge- gen das Urteil des Bundesdistriktsgericht unterstützen. William Green, der Vorsit- zende der AFL- Gewerkschaftsverbände, richtete an die Regierung einen Appell, eine Konferenz der Bergleute und Grubenbesit- zer einzuberufen, um den Kohlenarbeiter- streik möglichst rasch zu beenden. Generalstreik in Oakland San Francisco, 5. Dez.(dana-Reuter) Die amerikanische Gewerkschaftsorganisation AFL, zu der auch die von dem Gewerk- schaftsführer Lewis geleitete Vereinigte hat in Oakland in Kalifornien einen Generalstreik ausgerufen, der den ganzen Bezirk mit einer Bevölkerung von 1,5 Millionen Einwohner wirtschaftlich lahmgelegt hat. Von den Be- hörden ist der Ausnahmezustand erklärt worden. 5 Montag Radiorede Trumans Washington, 5. Dez.(dana-Reuter) Prä- sident Truman wird am Montagmorgen um 3.30 Uhr deutscher Zeit zum amerikanischen Volk über die Kohlenkrise sprechen. Kultusminister tagen ohne Presse Wiesbaden, 6. Dez.-hWh—) Am Freitag begann in Wiesbaden die Tagung der Kul- tusminister und-Referenten der drei Länder der US-Zone mit Gästen aus anderen Zonen als Teilnehmer. Seltsamerweise fand die Tagung hinter verschlossenen Türen statt. Die Presse ist zu den Verhandlungen nicht Augelassen. Termin für Kriegsgefangenen-Entlassung Byrnes fordert europäische Regierungen zur Freilassung auf— Hofinung für über 700 000 New Tork, 5. Dez.(dana-INS) Der ame- rikanische Außenminister Byrnes forderte am Donnerstag die europaischen Regierun- gen, in deren Ländern sich noch deutsche Kriegsgefangene befinden, die von den ame- rikanischen Streitkräften gefangengenom- men wurden, auf, diese sobald wie möglich zu entlassen, auf keinen Fall später als bis zum 1. Oktober 1947. Einverständnis mitgeteilt Zu den in Frage kommenden europäi- schen Ländern gehören Frankreich, Belgien, die Niederlande und Luxemburg. Belgien und Luxemburg haben Außenminister Byr- nes mitgeteilt, daß sie die Repatriierung der Kriegsgefangenen bis zum Juli des kom- menden Jahres abschließen werden. Die Niederlande erklärten sich mit dem Er- suchen des amerikanischen Außenministers einverstanden. Frankreichs Zustimmung erwartet Byrnes teilte mit, daß er von Frankreich noch keine endgültige Zustimmung erhal- ten habe. Er glaube jedoch, daß Frankreich mit dem Plan einverstanden sei. Wie der Außenminister weiter bekanntgab, hat das amerikanische Außenministerium sämt- liche Kriegsgefangenen aus den Vereinigten Deutschland und die Einheit Europas Aussprache im Oberhaus— England braucht regionale Abkommen London, 4. Dez.(daha-Reuter) Die bri- tische Regierung nahm einen von Lord Van- sittard im Oberhaus eingebrachten Antrag an, der die Schaffung engerer politischer und wirtschaftlicher Beziehungen zwischen den Ländern Westeuropas vorsieht. Lord Vansittart, der Hauptberater der britischen Regierung in diplomatischen Angelegenhei- ten von 1938 bis 1941, erklärte, Grogbritan- nien könne ohne regionale Abkommen in Westeuropa seinen Verpflichtungen nicht in angemessener Weise nachkommen Der We- sten benötige in weitestem Ausmaß freien Handel, eine Herabsetzung der Zollschran- ken, Regelung des Güteraustausches und die Vermeidung kräfteverzehrender Kon- kurrenzkämpfe. Deutschland als Partner Auf die Züricher Rede Winston Chur- chills eingehend, sagte Lord Vansittart, es sei im Augenblick für jedermann in Europa schwierig, den Gedanken irgendeiner Form von Partnerschaft mit Deutschland aufzu- greifen. Die materielle und geistige Zukunft Deutschlands sei noch immer in Dunkel ge- hüllt und hänge zwangsläufig von der poli- tischen Struktur des Landes ab. Er vertrat die Auffassung, daß ein föderatives Deutsch- land sich besser in einen künftigen euro- päischen Bund einfügen werde, als ein zentralisiertes Deutschland. Als Leiter der Opposition im Oberhaus stellte Viscount Cranborne fest, die Her- stellung engerer Beziehungen zwischen den Nationen Westeuropas sei von überragen- der Bedeutung für die gesamte Welt.„Wir brauchen ja nur die glücklichen und auf- blühenden Vereinigten Staaten von Amerika zu betrachten und das gequälte Europa an- zusehen, um unsere eigenen Schlüsse zu ziehen. Laßt uns die Vereinigten Staaten von Europa als endgültiges Ziel für unsere Kinder und Kindeskinder im Auge behal- ten. Es wäre eine Tragik, wenn Westeuropa, das der Welt so viel gegeben hat, in Un- einigkeit und Chaos zerbröckeln würde.“ Viscount Cranborne wies abschließend dar- auf hin, daß die UN-Charta regionale Ab- machungen befürwarte, so lange diese mit den Prinzipien und Zielen der Vereinten Nationen in Einklang stünden. Zoneneinheit ein Schritt aus dem chaos Das englisch- amerikanische Abkommen im Spiegel der Weltöffentlichkeit New Vork, 5. Dez.(dana) In einem Leit- artikel über das Abkommen zur wirtschaft- lichen Verschmelzung der britischen und amerikanischen Zonen schreibt die„New Vork Times“ am Mittwoch:„Aus einer rein wirtschaftlichen Notwendigkeit heraus ha- ben die Regierungen Großbritanniens und der Vereinigten Staaten nunmehr ein Ab- kommen unterzeichnet, zur Verschmelzung ihrer beiden Besatzungszonen in Deutsch- land in eine wirtschaftliche Einheit und zur Steigerung der indusriellen Produktion die- ser Einheit bis zu einem Stand, bei dem sie sich in drei Jahren selbst erhalten kann. Das Abkommen, über das ständig diskutiert . be. ene. Landsberg.(dana) Heinz Endreß, Kauf- mann aus Neckarsulm bei Heilbronn und Richard Drauz, früher Kreisleiter von Heil- bronn, sind am Mittwoch hingerichtet wor- den. Sie waren im vergangenen Herbst von dem amerikanischen Kriegsgericht in Dachau wegen Ermordung amerikanischer Kriegs- kefangener zum Tode verurteilt worden. Nürnberg.(dana) Die Verhanlungen wischen britischen und amerikanischen Be- satzungsbehörden über ein Verfahren gegen Alfred Krupp, den Sohn Alfred Krupps, sind abgeschlossen. Es ist zu erwarten, daß Krupp Ir. an Stelle seines schwer erkrankten Vaters vor ein amerikanisches Militärtribunal in Nürnberg gestellt wird. 5 Berlin.(dana) Die Berliner Stadtverord- neten versammlung wählte am Donnerstag Dr. Otto Ostrowski(SPD) zum Oberbürgermeister von Grofl-Berlin. Der 63jährige neue Ober- bürgermeister gilt als bewährter Kommunal- politiker. Zu Bürgermeistern wurden Dr. Ferdinand Friedensburg(CDU), Dr. Heinrich Acker(SED) und Frau Louise Schröder(SPD) zewählt. Hannover.(ap) Am Donnerstag lief der von Hamburg nach München fahrende D-Zug D 87 zwischen Groß- Burgwedel und Dasse- brück auf einen Güterzug auf. Mehrere Per- sonen kamen dabei ums Leben. Drei Tote und 25 Verletzte konnten bis jetzt geborgen werden. Hamburg.(dana) Vor einem britischen Militärgericht in Hamburg begann der Prozeß gegen 16 Mitglieder des Lagerstabes des Frauen-KZ Ravensbrück. Die Angeklagten, die für den Tod von 150 000 Frauen verantwort- lich gemacht werden, erklärten sich alle für „nichtschuldig“. Brüssel.(ap) Tausende von belgischeh Arbeitern, die den sozialistischen und kom- munistischen Gewerkschaften angehören, de- monstrierten am Donnerstag in Brüssel und anderen belgischen Städten zum Protest gegen das Ansteigen der Lebenshaltungskosten. Athen.(dang Reuter) Vier amerikanische Kriegsschiffe sind am Freitag unter dem Be- tehl von Vizeadmiral Richard H. Bieri, dem Oberkommandierenden der amerikanischen Mittelmeerstreitkräfte, im Piraeus, dem Hafen von Athen, eingelaufen. New Vor k.(dana) Am J. Dezember jährt sich zum fünften Male der Tag, an dem ein japanisches Bombergeschwader ohne vorherige Kriegserklärung die amerikanische Paziflk- flotte im Hafen von Pearl Harbour überfiel. Am Tage darauf, am 8. Dezember 1941, be- schloß der amerikanische Kongreß zegen eine Summe den Krieg gegen Japan. wurde, seit Außenminister Byrnes zum erstenmal im Juli Verhandlungen aller Be- satzungsmächte über eine Vereinigung vor- geschlagen hat, soll in erster Linie der außergewöhnlichen Situation ein Ende be- reiten, die Großbritannien und die Vereinig- ten Staaten zwingt, Zahlungen aufzubrin- gen, die umgekehrten Reparationen an das im Grunde reiche Deutschland gleichkom- men würden, um die Deutschen unter ihrer Verwaltung vor dem Hungertode zu be- wahren. Das anglo- amerikanische Abkom- men, fährt das Blatt fort, stellt den ersten konstruktiven Schritt zur Beseitigung der beinahe chaotischen Situation dar, die ge- genwärtig in Deutschland herrscht.“ „Ein Hoffnungsschimmer“ Die Londoner„Times“ schreibt, die neue Periode werde den Deutschen das bringen, Was ihnen bisher am meisten gefehlt hñabe einen Hoffnungsschimmer auf eine erträg- liche Zukunft.„Das ganze Abkommen ist“, heißt es weiter,„ohne Zweifel eine Grund- lage für weitere Besprechungen der vier Großmächte über die Deutschlandfrage, und es wird die Tagesordnung des Außenmini- sterrats beherrschen, wenn die Deutsch- landfrage zur Sprache kommt.“ Berliner Parteistimmen „Das Zwelzonenabkommen ist besonders deshalb erfreulich, weil in ihm für die nächsten drei Jahre ein konkreter Aufbau- plan sowohl für die Versorgung mit den notwendigsten Lebensmitteln als auch für die Einfuhr von Rohstoffen vorgesehen ist“, erklärte Gustav Klingelhöfer, der Lei- ter des Berliner politischen Büros der SPD. „Der britisch- amerikanische Zweizonen- plan“, erklärte Dr. Ferdinand Friedens- dur g, Vorstandsmitglied der CDU, zeige den guten Willen der britisch- amerikani- schen Besatzungspolitik und stelle eine or- ganisatorisch sehr geschickte Leistung der Besatzungsmächte dar. Der erste Vorsitzende der SED, Wilhelm Plieck, äuberte zu dem Zusammenschluß der beiden Zonen, es hänge zu viel in der Luft, um bereits jetzt die weitere Entwick⸗ lung beurteilen zu können. Die Verschmel- zung, so sagte er, habe nur dann einen Sinn, wenn ganz Deutschland dadurch der Einheit näher gebracht werde und damit der Tag herankomme, an dem es sein Schicksal selbst in die Hand nehmen könne. Im Verlauf einer Rede vor dem Landtag Sachsen-Anhalt nahm Walter Ulbricht(SED) gegen die Zwelzonen- Vereinigung Stellung und erklärte, daß damit den New Vorker Beschlüssen vorgegriffen würde.„In Ueber- einstimmung mit dem Willen unseres Volkes erklären wir ausdrücklich“, sagte er, daß weder ein Zweizonen- System, noch eine an- dere föderalistische oder gar seperatistische Regelung die Zustimmung unseres Volkes finden kann.“ 5 Menschliches Verständni General MeNarney über die unmittelbaren Ziele der Zoneneinheit Frankfurt, 5. Dez.(dana) Die deutschen Lebensmittelrationen in der amerikanischen und britischen Zone werden auf 1800 Ka- lorien täglich erhöht werden, sobald die Welternährungslage dies gestatte, erklärte General Joseph MeNarney am Donners- tag auf einer Pressekonferenz. Der General bezeichnete die Rationserhöhung als eines der unmittelbaren Ziele der wirtschaft- lichen Vereinigung der beiden Zonen.„Die Erhöhung wird vorgenommen werden, wenn die Nahrungsmittel zur Verfügung stehen“, sagte er,„selbst wenn wir Dollars oder Pfunde dafür bezahlen“. Gegenseitiges Verständnis Gleichzeitig wurde von General MeNar- ney eine neue Anordnung für die Erzie- hung und Ausbildung der amerikani- schen Truppen in Deutschland bekannt- gegeben. Er erklärte, daß die neue Anord- nung der„aëòfbauenden und fortschritt- lichen“ Haltung gegenüber Deutschland ent- spräche, wie sie der amerikanische Außen- minister James W. Byrnes im September ausgedrückt hätte. Das Programm soll die Demokratisierung fördern und helfen, den erstrebten Lebensstandard zu erreichen, In der Anordnung wird, wie Ge- neral MeNarney sagte, besonders hervor- gehoben, daß„Wert gelegt wird auf die große Bedeutung eines menschlichen ver- ständnisses des einzelnen Soldaten“. * Fortschritte in der Säuberung „Die deutschen Entnaziflzierungsarbeiten haben sich in den ersten 30 Tagen, seit Ge- neral Clay den Länderrat tadelte, erheblich gebessert“, erklärte General MeNarney. Er sagte weiter, daß die Entnaziflzierungsbehör- den eine erneute Tatkraft gezeigt hätten, aber er würde nicht so weit gehen und sagen, daß die Militärregierung am Ende der 60 Tage-Frist die Entnazifizierung nicht über- nehmen werde. Mitarbeit deutscher Journalisten Deutsche Journalisten können jetzt für amerikanische Nachrichtenagenturen und Zeitungen arbeiten, gab General MeNarney im weiteren Verlauf der Prèssekonferenz be- kannt. Danach ist es deutschen Journalisten gestattet, gezeichnete Artikel ohne Vorzensur nach den Vereinigten Staaten zu senden. General MeNarney erklärte in diesem Zu- sammenhang, daß nur solche Nachrichten- verbreitungsstellen deutsche Journalisten einstellen dürften, die eine Genehmigung des amerikanischen Finanzministeriums besäßen. Alle in Frage kommenden Journalisten wür- den jedoch genau so auf ihre politische Ver- gangenheit geprüft wie Angehörige der Dana und der lizenzjerten Zeitungen. Den betref- kenden Journalisten stünden die regulären zivilen Post- und die Fernmeldeverbindun- gen der amerikanischen Armee einschließ- lich der amerikanischen Feldpost zur Ver- fügung. Staaten zurückgeführt, mit Ausnahme von 153 Deutschen und 22 Italienern, die sich entweder in Krankenhäusern oder in Straf- anstalten befinden. Auch alle japanischen Kriegsgefangenen seien repatriiert worden. Im Gewahrsam der amerikanischen Streitkräfte in Europa befänden sich zur Zeit 69 000 deutsche Kriegsgefangene, und es seien Schritte unternommen worden, diese sobald wie möglich zu entlassen. 620 000 Deutsche, die von amerikanischen Streitkräften gefangengenommen wurden, befinden sich in Frankreich, 40 000 in Bel- gien, 10 000 in Holland und 4000 in Luxem- burg. Die Kriegsgefangenen in England London, 4. Dez.(dana) Der Vorsitzende der Sozial demokratischen Partei Deutsch- lands, Dr. Schumacher, hatte am Dienstag eine Besprechung mit dem britischen Kriegsminister Bellenger. Gegenstand der Beratung soll die Lage der deutschen Kriegsgefangenen in England gewesen sein. Palästina-Konferenz verschoben London, 6. Dez.(ap) Von zuständiger Re- gierungsseite erfuhr man am Donnerstag- abend, daß die Londoner Palästina-Konfe- renz, die eigentlich am 16. Dezember fortge- setzt werden sollte, wegen der Unabkömm- lichkeit der arabischen Delegierten auf der UN-Tagung in New Lork bis auf einen Ter- min im Januar nächsten Jahres aufgeschoben worden ist. Frankreich migfällt 1 ionsdliens 8 Maunkeim 3 itt 5 er Minute.. 5 N Militärregierung gibt Reichsstock frei Berlin, 6. Dez.(dana) Die ameri- kanische Militärregierung hat auf Er- suchen der drei Länder der amerikani- schen Besatzungszone den Reichsstock freigegeben. Von diesem Fonds, der sich auf 450 Millionen Mark beläuft, erhält Bayern 200 Millionen Mark, Hessen 125 Millionen Mark und Württemberg-Baden ebenfalls 125 Millionen Mark. Diese zur Verfügung gestellten Guthaben werden nach dem von der amerikanischen Mili- tärregilerung genehmigten Plan der drei Länder für die Zahlung von Unterstüt- zungen aus der Arbeitslosen- Versiche- rung und anderen Sozial- Versicherungen „ vorerst für die Wintermonate verwendet. Der Reichsstock war ein von den Nazis eingerichtetes Guthaben, in welches die Gelder aus der Arbeitslosen versicherung flossen. Arbeiter-Gewerkschaft stellt Sicherheit Washing ton, 6. Dez.(dana-Reuter) Die amerikanische Bergarbeiter-Gewerk- schaft und ihr Präsident John L. Lewis haben am Freitag eine Sicherheit für die ihnen auferlegten Geldbußen in Höhe von drei Millionen 580 000 Dollar bzw. 10 000 Dollar für Lewis, gestellt, zu denen sie diese Woche durch das Bundes-Di- strikt-Gericht verurteilt worden ist. Lebensmittelschiffe in Bremen Bremen, 3. Dez.(G. R.-Tel.-Ber.) Am 4. Dezember lagen in den Bremer Uebersee- häfen 14 Schiffe mit Lebensmitteln für Deutschland, davon ein Frachter mit 18 000 Ballen Baumwolle für Süddeutschland. Diese bisher größte Ansammlung von Frachtdamp- fern nach der Kapitulation ist die Auswir- kung der Beendigung des Seeleute-Streiks in den Vereinigten Staaten. Wenn der Kohlen- arbelterstreik nicht neue Ausfälle nach sich zieht, ist mit gleichbleibender Anlandung in der nächsten Zeit zu rechnen. Die Bremer Hafenarbeiter arbeiten mit einer Stunde Mit- tagszeit als Unterbrechung. Die Reichsbahn rangiert ununterbrochen die reibungslose Entladung. Schumacher-Besuch Britisches Außenamt betont Antinazi-Eigenschaft Paris, 5. Dez.(ap) Der französische Bot- schafter in London, Rene Massigli, ist von seiner Reglerung beauftragt worden, die bri- tische Regierung vom Mißfallen Frankreichs über den Besuch Dr. Kurt Schumachers, des Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Par- tei Beuzschlands, in Kenntnis zu setzen, wie ein Vertfeter der französischen Regierung am Donnerstag bekanntgab. Der Besuch Schumachers bei Staatsminister Hee or Me Neill vom britischen Außenministerium, der in französischen Augen einen offiziellen Charakter angenommen habe, sei nicht dazu „angetan, die britisch- französischen Bezie- hungen zu verbessern“, Frankreich finde es„befremdend', daß Großbritannien en- gewilligt haben solle, eine führende Persön- lichkeit Deutschlands als Gast der Labour- Party nach England einreisen zu lassen, ob- wohl die Alliierten noch nichts über das Schicksal Deutschlands beschlossen hätten. Dieser Besuch werde die Meinung der deut- schen Bevölkerung verstärgen, sie könne sich den Forderungen, die ihr von den Alli- ierten auferlegt werden, widersetzen. Die britische Haltung Ein Sprecher des britischen Außenmini- steriums, der über die britische Haltung zu den Vorstellungen des französischen Bot- schafters Massigli befragt wurde, erklärte am Freitagmorgen, daß es dem Vorsitzen- den einer antinazistischen deutschen Partei, der sich selbst als Antinazi betätigt habe, gestattet sein sollte, Großbritannien zu be- suchen, und daß er auch offiziell empfangen werden sollte. Frankreich nicht reich genug Paris, 5. Dez.(dana) Die französische Re- Sierung sieht, wie ein Sprecher des französi- schen Außen ministeriums erklärte, in der anglo- amerikanischen Zonenverschmelzung in Deutschland lediglich eine Verschmelzung der Defizite Frankreich sei nicht reich ge- nug, so führte der Sprecher aus, um an einer solchen Verschmelzung teilzunehmen. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Vereinigten Staaten schließlich Liefel ungen amerikani- schen Weizens in die französische Zone ge- statten würden Die französische Regierung beglückwünsche sich selbst zu der Vermitt- erstellung, die sie gegenüber den drei Groß- mächten eingenommen habe. 5 Wendepunkt für die Wirtschaft London, 5. Dez.(dana- Reuter) Der Vor- sitzende der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, Dr. Kurt Schumacher, erklärte am Donnerstag in einem Interview, der anglo- amerikanische Plan für Westdeutsch- land könne sich als ein Wendepunkt in der deutschen Wirtschaftsentwicklung erweisen, die rasch einer Katastrophe zusteuere.„ES ist der Wunsch aller deutschen Sozialdemo- Kkraten“, so erklärte Schumacher, daß das Abkommen sich als ein Schritt zur Beseiti- gung der Zonengrenzen in ganz Deutschland erweisen möge und nicht dazu führt, die Schranken zwischen Ost und West noch stärker werden zu lassen.“ Noch kein Ministerpräsident Faris, 6. Dez.(nach dana ap) Die Ab- stimmungen der französischen Nationalver- sammlung für die Wahl eines Ministerpräsi- denten haben bisher zu keiner Entscheidung geführt. Der Kandidat der Kommunisten, Maurice Thorez, konnte im ersten Wahlgang am Mittwoch nicht die erforderliche Stim- menzahl erreichen, worauf seine Partei die Bewerbung zurückzog. Im zweiten Wahl- gang blieb der Vertreter der MRP, George Bidault, ebenfalls weit unter der absoluten Mehrheit von 310 Stimmen. Friedensverträge vor der Fertigstellung Einigung über Reparatio New Tork, 6. Dez.(dana-Reuter) Der Auhenministerrat erzielte in seiner Don- nerstagsitzung eine Uebereinkunft in allen noch offen stehenden wesentlichen Punkten der Friedensverträge, einschließlich des Sta- tus von Triest, der Frage der Donauschiff- fahrt und der Probleme der Reparationen und Kompensationen. Freie Donauschiffahrt. Man kam weiter überein, daß das Prin- zip der Freiheit der internationalen Do- 7 Amar. 5 e ö e 0 18 5 2 4900 B, ee 160 * 5 3 N 1 eli Die Freiheit ger Schiffahrt auf der Denau soli auf einer internatlonalen Konferenz, an der auch die Vereinigten Staaten, die sowietunjon und Groß- Settanulen teilnehmen werden, gesichert werden. nen und Donauschiffahrt nauschiffahrt in die Friedensverträge mit den Balkanländern aufgenommen Werden soll. Davon ausgenommen ist lediglich der Binnenverkehr in den Donauländern, Spa- testens sechs Monate nach Inkrafttreten der Friedensverträge soll eine Konferenz der Donauanliegerstaaten zusammen mit den Mitgliedern des Augenministerrates stattfinden. Diese Konferenz wird in den Vertragstexten nicht erwähnt worden, Vwird jedoch Gegenstand einer besonderen, von den vier Außenministern zu unterzeichnen- den Erklärung sein. Die französische und sowjetische Dele- gation zogen ihre Einwände gegen die Empfehlung der Pariser Konferenz zurück, daß die in den Präambeln der Friedensver- träge erwähnten Staaten keine Rechte und Vergünstigungen aus einem Vertrag bean- spruchen können, wenn sie ihn nicht rati⸗ fiziert haben. Endgültige Reparationszahlen. Die italienischen und bulgarischen Re- parationen wurden entsprechend dem Vor- schlag des französischen Delegierten Cenwe de Murville festgesetzt. Danach hat Italien 125 Millionen Dollar an Jugoslawien, 105 Millionen Dollar an Griechenland, 5 Mil- onen Dollar an Albanien und 25 Millio- Den Dollar an Aethiopien zu zahlen. Bul⸗ garien hat zu zahlen an Jugoslawien 25 5411 onen Dollar und an Griechenland 45 PIII lionen Dollar. Griechenland und Jugo- slawien erhalten damit die gleiche Repara- tionssumme von 150 Millionen Dollar. Seite 2 5 — Men, Samstag, 7. Dezember 1946 — Samstag, J. Dezember 1948 ——— Veröffentlicht unter Militär-Regierungs-Lizenz US WB 110. Verantwortlich für den gesamten In- Halt: E. Fritz von Schilling, Dr. Karl Ackermann Mannheim, R 1. 4/6. Telefon 44 151/53. . Et. gut Anzeigenpreisliste Nr. 2. Unsere politische Wochenschau und Karl Vetter. Postscheck konten: Karlsruhe 80 016, Ludwigshafen a Rh. 26 743. Monatlicher Bezugspreis: Für unverlangte Manuskripte übernim mt die Redaktion keine Verantwortung. Redaktion, Verlag und Druckerei: RM 2,30 einschließlich Trägerlohn. Am vergangeren Montag kamen die Verhandlungen zwischen Außen- minister Byrnes und Außenminister Bevin über die wirtschaftliche Vereinigung der amerikanischen und britischen Besatzungszonen in Deutschland zum Abschluß. Seit der Stuttgarter Rede des amerikanischen Außenministers waren in und außerhalb Deutschlands zwischen den verantwortlichen Leitern der beiden Besatzungszonen Besprechungen geführt und ausführliche diskutiert worden. Die außerordentlichen Entwürfe über die Form der Vereinigung Schwierigkeiten, die sich der Lösung die- ser Aufgabe entgegenstellten, brachten eine Verzögerung der tatsächlichen Durch- führung mit sich, die durch das jetzt abgeschlossene Abkommen mit dem Ende dieses Monats überwunden sein dürfte. Die beiden verantwortlichen Staatsmänner haben die Hoffnung ausgesprochen, daß es auf Grund ihres neuen Wirtschaftsplanes gelingen wird, Deutschland oder zumindesten das von ihnen besetzte deutsche Ge- blet innerhalb von drei Jahren wirtschaftlich wieder soweit auf die Beine zu stellen, daß es sich selbst ohne Zuschüsse erhalten kann. Die Kosten für die Wiederherstel- lung der selbständigen Lebensfähigkeit des deutschen Wirtschaftskörpers der ver- einten Zonen werden auf etwa 250 Millionen Pfund Sterling geschätzt und sollen von den Vereinigten Staaten und Großbritannien zu gleichen Peilen getragen werden. Auch in diesem Abkommen ist erneut der Wunsch ausgesprochen worden, daß sich die Regierungen der Sowjetunion und Frankreichs der wirtschaftlichen Vereinigung Deutschlands nicht länger verschließen möchten. Wenn auch, wie sowohl von ame- rikanischer wie britischer Seite bemerkt worden ist, in der nächsten Zukunft durch dieses Abkommen keine unmittelbare Erleichterung der dem Nullpunkt nahen Ver- sorgung der deutschen Bevölkerung mit Gebrauchsgütern erwartet werden kann, so bedeutet dieses Abkommen doch, daß wieder eine Grundlage geschaffen worden ist, die zunächst das Ende des seit Mai 1945 unausgesetzten Rückganges in erreich- bare Nähe rückt. Fortschreitende Verständigung. In den Besprechungen des Außenministerrates in New Tork, wie auch der Ausschüsse der Vereinten Nationen, ist über sehr Wesentliche Punkte eine mehr oder weniger weitreichende Verständigung erzielt worden. Neben der Einigung über die Verwaltung des Freistaates von Triest hat vor allem der Verzicht des sowjetischen Außenministers Molotow auf das Vetorecht in der Abrüstungsfrage und seine Annahme des amerikanischen Verhandlungsvor- schlages einen erheblichen Fortschritt ermöglicht. Es ist kaum zu erwarten, daß in der schwierigen Frage der Abrüstung und insbesondere der Rüstungskontrolle schon in naher Zukunft bindende Beschlüsse gefaßt werden. Bemerkenswert ist es aber, daß die prinzipielle Zustimmung zu einer internationalen Kontrolle der mili- tärischen Organisationen und ihrer Ausrüstung von den beteiligten Staaten unter Aufgabe der bisher schärfstens gewahrten Vorbehalte ihrer Souveränität erteilt worden ist. Schumacher in London. Der Besuch des Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Begleitung leitender Persönlichkeiten seiner Partei in London und die Aufnahme, die er dort gefunden hat, kann als das erste Zeichen der be- Sirmenden Wiedereinordnung Deutschlands in den Kreis der Völker betrachtet wer- den, die ohne politische Rechte doch die Berechtigung haben, ihre Sorgen und Nöte zu vertreten. Schumacher ist selbstverständlich nicht als außenpolitischer Sprecher eines nicht bestehenden Deutschlands nach England eingeladen worden, sondern als der geistige Leiter einer politischen Partei, deren Soziales Programm sich mit den menschlichen Forderungen vereinigt, die die englische Regierungspartei vertritt und in ihrem Lande zu verwirklichen sucht. Die Einmaligkeit oder Erstmaligkeit dieses Vorgangs und seine Bedeutung wird jedoch klarer noch, als sie innerpolitisch in Deutschland selbst vielleicht erfaßt wird, durch den Protest gegen die Einladung und Aufnahme eines deutschen Parteipolitikers in England, der in Frankreich laut geworden ist. Aus allen seinen Aeußerungen ist deutlich zu erkennen, daß Dr. Schu- macher sich des politischen Gewichts wohl bewußt ist, das in diesem Au Mick auf ihm ruht. Ueber die Darlegung unserer augenblicklichen Notlage hinàus hat Schumacher auch von der Londoner Plattform aus wieder seine Ueberzeugung aus- gedrückt, daß eine wirklich dauerhafte friedliche Lösung der europaischen Schwie- rigkeiten erst durch die Bildung eines europäischen Staatenbundes gefunden wer- den kann, Das Ziel kann nicht die Internationalisierung eines einzelnen wirtschaft- liehen Komplexes eines Landes sein, sondern die Internationalisierung Europas. Wir können nur wünschen, daß es dem Gewicht der politischen Führer der sozia- listischen Parteien in den europäischen Ländern gelingen wird. dieses bisher noch immer an traditionellen und realpolitischen Hemmungen gescheiterte Wunschbild europaischer Einigung zu verwirklichen. Schwierige Reglerungsbildung in Frankreich. Es scheint so, als sollten sich jetzt schon die Befürchtungen bewahrheiten, Wahlen erhebliche Schwierigkeiten für koalition errechneten. des Ministerpräsidenten abgelehnt. Koalitionsregierung der MRP beteiligen, Würden. Wenn auch zweifellos in den werden wird, so bleibt doch die Gefahr ordentlich kritischen Wirtschafts- und Finanzlage seine politische Stabilisierung nicht so eindeutig dokumentieren kann, Wäre. Die französische Nationalversammlung hat sowohl Kandidatur des kommunistischen Parteiführers Maurice Thorez, wie auch die des Führers der Republikanischen Volkspartei(MRP), George Bidault für das Amt Erschwert wird die Lage noch dadurch, daß die Sozialistische Partei erklärt hat, sie werde nur an einer Eoalitionsregierung mit Einbeziehung der Kommunisten teilnehmen, während das politische Büro der Kommunistischen Partei bekannt gab, daß die Kommunisten sich weder an einer Von Deutschland aus gesehen, erscheint es unzweifelhaft, daß ein von Hoffnung auf 1947 Amerikanische Meinung— Das Kriegsgefangenenproblem Berlin, 5. Dez.(ap) Was erhoffen sich die Deutschen vom Jahr 1947? Wird es gleich- sam ein achtes Kriegsjahr werden, denn anders kann man die angespannten Lebens- verhältnisse in diesem fast todwunden Land kaum bezeichnen, berichtet ein amerikani- scher Korrespondent aus Berlin. Kein Wun- der, daß darum die größte Besorgnis aller Deutschen die ist: „Wann wird endlich der Frieden mit un- serem Land geschlossen?“ Doch nicht nur die naheliegenden Probleme wie das des täglichen Essens, der Wohnraumfrage und der Beschaffung von Werkzeugen äller Art beschäftigt die Deutschen, sondern das Schicksal der etwa 4 Millionen deutscher Kriegsgefangener, deren Rückkehr für eine Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage so wichtig ist. Ueber den dringendsten Fragen, die mit der Rückkehr der Kriegsgefangenen ver- knüpft sind, dürfe man aber auch nicht die biologischen Folgen außer acht lassen, die eine solchermaßen verlängerte Abwesenheit von 4 Millionen Erwachsener in sich berge, schreibt der Korrespondent. Diese Folgen, meint er, werden wohl noch für die Dauer von mindestens einer Generation den Ge- sprächsstoff bei deutschen Versammlungen aller Art bilden. Demgegenüber fallen die bereits erfolg- Der Streit Dr. Adenauer für Hauptstadt am Berlin, 6. Dez.(rebu) Der Vorsitzende der CDU in der britischen Zone, Pr. Aden- auer, hat sich dahin geäußert, daß der Sitz einer künftigen deutschen Zentralregierung am Rhein liegen müsse,„denn dort ist altes deutsches Kulturland und kein Kolonial- land“, Dazu schreibt die unabhängige Ber- liner Tageszeitung„Der Abend“ u. a.: „Berlin, das nur durch diese Worte als eine„Kolonialstadt“ bezeichnet wird, dürfte zu solcher Auffassung wohl einiges zu sagen haben. Vertreter aller Besatzungsmächte haben sich dafür ausgesprochen, daß Berlin die natürliche Hauptstadt eines künftigen Deutschlands sei, und der Sitz der wichtig- sten alliierten Zentralbehörden in Berlin trägt dieser Tatsache Rechnung. Adenauer Stellt sich also in deutlichem Gegensatz zu den Auffassungen der Besatzungsbehörde, die der Meinung nicht nur der Berliner, son- dern auch weiter Kreise der gesamten deut- schen Bevölkerung entsprechen dürften.“ Ferner ist eine Erklärung bekannt ge- worden, in der Dr. Adenauer Jakob Kaiser, dem Vorsitzenden der CDU in Berlin und in der Ostzone, das Recht abspricht, zu den britischen Plänen im Ruhrgebiet Erklärun- gen abzugeben. Angeblich soll das Recht zu einer solchen Stellungnahme nur den CDU-Organen der britisch besetzten Zone zustehen. Die Ruhrfrage ist aber Zweifel eine gesamtdeutsche Angelegenheit. Darum hat diese Erklärung Pr. Adenauers naturgemäß Beachtung gefunden. ohne ten Entlassungen nicht allzusehr ins Ge- wicht, obwohl die Vereinigten Staaten all 7 Millionen Kriegsgefangenen entlassen ha- ben, Großbritannien 3 Millionen und Ruß- land 720 000, während Frankreich seinen Anteil an deutschen Kriegsgefangenen ver- größert hat. Noch zwei andere„bevölkerungspoliti- sche Probleme! gelte es zu betrachten, um der deutschen Lage gerecht zu werden: Einmal das Problem der Verschleppten, von denen sich immer noch 1 Million haupt- sächlich in der amerikanischen und briti- schen Zone aufhalten. Nach Ansicht ameri- kanischer Stellen werde diese Frage im neuen Jahr geregelt werden, zumal man sie vermutlich der Behandlung durch die Ver- einten Nationen zuführen werde. Das andere nicht minder wichtige„be- völkerungspolitische Problem“ sei die An- wesenheit der alliierten Truppen in Deutschland, die sprunghaft in die höhe ge- schnellte Ziffer der Geschlechtskrankheiten und die Zahl der unehelichen Geburten, die fast 25 Prozent der Gesamtgeburtenziffer einnehme.- Die Vereinigten Staaten würden jedoch auch dieser Frage zu Leibe rücken und bis Juli kommenden Jahres ihre Beset- zungstreitkräfte auf 155 000 Mann berabset- zen, die Engländer würden wahrscheinlich ähnlich verfahren. um Berlin Rhein— Berliner Pressestimmen Dr. Konrad Adenauer, der wegen seiner Aeußerung, die künftige Hauptstadt Deutsch- lands dürfe nicht zwischen Kartoffeläckern, sondern müsse inmitten von Rebenhängen liegen. durch Ernst Lemmer darauf hin- gewiesen wurde, daß man den Blick auf die größeren Zusammenhänge unseres na- tionalen Lebens nicht außer acht lassen dürfe, Hat in einer Erklärung, die DPD ver- breitet, darauf hingewiesen, daß nicht er, sondern der Frankfurter Oberbürgermeister Kolb, ein SPD-Mann, und der Vorsitzende der SPD Süd- Württemberg, Prof. Schmidt, derartige Aeuhßerungen gemacht haben. Asal e Dr. Huxley Generaldirektor der Unesco Paris, 6. Dez.(dana) Dr. Julian Huxley ist, wie APP meldet, am Freitagvormittag in einer geschlossenen Sitzung mit 22 gegen 3 Stimmen bei zwei Stimmenthaltungen zum Generaldirektkor der Unesco gewählt wor- den. Die Flagge der italienischen Republik Rom, 4. Dez.(dana-Reuter) Der Unter- ausschuß für den Entwurf der neuen italie- nischen Verfassung einigte sich über die Farben grün und weiß mit vertikalen roten Republik. die aus dem Resultat der französischen die Bildung einer sicheren Regierungs- dlie noch eine solche Regierung unterstützen nächsten Tagen eine Lösung gefunden bestehen, daß Frankreich in einer außer- wie dies notwendig und wünschenswert Krisen beunruhigtes, in seinem politischen Ansehen schwankendes Frankreich ein stärkeres Bedürfnis nach Sicherheit empfinden wird, als es der Fall wäre, wenn das Land sich seiner gesunden Kraft wieder bewußt würde. v. S. —— Tonen — Dereinigung kunden. Die kin Maus und 120 Besitzer Wiederaufbau— aber wie? Eine Form der Lösung hat ein junger Stuttgarter Architekt, Dipl.-Ing. Alexander Schoch, ge- von ihm gegründete Block- Bau- Gesellschaft erstellt hohe, acht- bis zehnstöckige Wohnblocks im Betonskelett- bau, bei denen der Wohnungsinhaber Eigen- tümer seiner Wohnung und gleichzeitig Mit. eigentümer am ganzen Bau und am Bau- platz ist. 5 ö Herr Schoch berichtet uns, daß die erste Schwierigkeit War, eine rein juristische Festlegung der Besitzvernältnisse nacn dem deutschen Recht während es auf dem Bal kan und in Nordafrika derartige„Haus. besitzer gemeinschaften“ schon lange gibt, kannte Deutschland diese Art des gemein- samen Bauens bisher nicht) zu finden, die mittlerweile insofern gelöst ist, als jeder „Eigenwohner“ mit seinem Anteil im Grund- buch vermerkt wird und damit das Recht besitzt, ihn genau so wie jeden anderen Hausbesitz zu verkaufen oder beleihen zu lassen. Heute wird bereits über den Ankauf vôn Bauplätzen mit der Stadt Stuttgart ver- handèlt. Wenn nicht die berüchtigten un- vorhergesehenen Zwischenfälle eintreten, soll dann im Laufe des nächsten Sommer auf Schuttflächen der Stuttgarter Innenstadt mit dem ersten Bau begonnen werden. Die Bauweise ist einfach, praktisch und vor allem schnell. Betonskelette statt Eisen und Holz, die fabrikfertig geliefert und an Ort und Stelle miteinander verankert werden, stützen das Haus. Auch die Dek- ken und Seitenwände sollen fabrikmäßig ausgeführt und in fertigem Zustand ein- gefügt werden. Mit dem Aufbau der Stock- werke geht die Füllung der Mauern und Seitenwände einher, die— da sie keiner besonderen Festigkeit bedürfen— aus dem durch Schuttverwertung gewonnenen Stein- material hergestellt werden können leuchtet ein, daß auf diese Weise wesent⸗ lich schneller und rationeller gebaut wer den kann, als durch mühseliges Stein- auf Steinsetzen in handwerklicher Maurerar- beit; ebenso aber auch, daß die höheren Kosten nur durch vermehrtes Bauen in Höhe und Breite ausgeglichen werden kön- nen. Selbstverständlich verlangt ein solcher Industriebau eine weitgehende Normung der Einzelteile und muß deshalb auf die individuelle Schönheit eines Einzelbaues verzichten. Dennoch sollen nach den Plä-⸗ nen keine häßlichen, nüchtern- eintönigen Zweckbauten entstehen. Große Grünflächen zwischen den einzelnen Block-Zeilen und eine möglichst häufige Auflockerung der Außenwände durch Balkone bewahren das Auge vor Ermüdung durch eine allzu ein- förmige Schauseite. Breite Aufgänge und elektrische Aufzüge bis zum letzten Stock, moderne Installationen und vor allem schöne, helle Räume von durchschnittlich 20 Qudratmeter machen das Wohnen in diesen Häusern angenehm. In den bisher aufgestellten Bauplänen sind in jedem Block außer etwa 120 Wohnungen von einem bis vier Zimmern Büro- und Laden- räume, Großwaschküchen und Garagen vor. i. 8 Sesehen. Da die Höhe der Baus U Streiken für die neue Flagge der italienischen: e jeden Eigenwohner sich aus dem bean- spruchten Wohnraum fest errechnet, Wird schon bei Abschluß des Vertrages die künf- tige Wohnung festgelegt. Nach den bis- herigen Plänen kostet eine Wohnung von beispielsweise drei Zimmern zu 20 Qua- dratmetern, einem Zimmer zu 10 Quadrat- metern samt Küche, Bad und Vorraum auf dem verhältnismäßig sehr teuren Baugrund der Innenstadt zirka 15 000 bis 17 000 Rz die kleinste Wohnung, eine sogenannte „Sargon niere“, von einem Zimmer mit ein- gebauter Kochnische, Bad und Vorraum kommt auf 5000 RM. Sicherlich läßt sich gegen diese Methode des gemeinschaftlichen Schnellbaues von Wohnhäusern manches einwenden, und die- ser erste Versuch einer neuen Wohnraum. gewinnung wird noch nanchen Rückschlag und manche unvorhergesehene Schwierig- keit mit sich bringen. Eines darf jedoch Wohl behauptet werden: es ist eine mög- liche Form, über das reine Diskussions- thema„Wiederaufbau“ hinaus zu einer Praktischen Realisierung dieses brennenden Zeitproblems zu kommen. Und deshalb zeigt der vorgeschlagene Weg nicht nur für Stutt- gart die Richtung zu einer wenigstens tell, Weisen Beseitigung des großen Mangels an Wohnungen, unter dem wir heute an allen Ecken unseres Landes leiden, bm. Hansi, komm! Von Riehard Gerlach Er hatte ein Furunkel auf der Nase, war schwerfällig und alt und besaß nur, was er auf dem Leibe trug. Niemand hätte ihn be- achtet, wenn er nicht seine Hand ausge- streckt hätte. Darin lagen Brosamen, und er pfiff lockend vor sich hin und murmelte zuweilen: „Geh her, Hansi, komm!“ Der gespitzte Mund des Greises zauberte die Vögel herbei. Sie schwirrten zu ihm und pickten Sättigung aus seinen Fingern. Sie flatterten an seinen von einem Stoppelbart eingefaßten Mund, wenn er ihnen zwischen den Lippen ein Körnchen darbot. Er war selbst nicht satt, und der Rock schlotterte ihm um die Schultern. Aber ein paar Krü- mel hatte er trotzdem in einer Schachtel bei sich. Die Blaumeisen, Kchlmeisen, Sumpfmeisen, Kleiber ließen sich herbei- pfeifen. Sie lernten schnell, daß ihnen keine Gefahr drohte. Das Beispiel des Alten fand Nachfolge. Bald gab es noqh andere, welche die Vögel herbeilockten. Pin Heimatloser war dar- unter, ein Vertriebener, der nichts mehr be- sal als ein dürftiges Bündel. Aber die Armen sind immer eher bereit, etwas zu spenden und den letzten Bissen zu teilen als die Reichen, die Angst haben, es könnte mnen etwas entgehen. Die Kleider des Flüchtlings waren durchwetzt, und er holte sein Essen aus der Wohlfahrtsküche. Aber in seinen Taschen fanden sich doch einige Bucheckern, die er im Walde aufgelesen hatte, die Arbeiter, die kurz nach fünf aus der Maschinenfabrik kämen, vergaßen ihre Müdigkeit für ein paar Minuten und sahen der Vogelfütterung zu. Dann flöteten auch sie den Kleibern und Blaumeisen. Es ist etwas Beglückendes, wenn sich eine Vogelseele arglos dem Menschen an- vertraut. „Geh her, Hansi, komm!“ rief der Alte. Und die flinken Geschöpfe aus de Bü- schen, die sonst vor den Menschen geflohen Waren, überwanden sich. Eine Blaumeise wagte es als erste, sich auf der reglos hin- gehaltenen Hand niederzulassen. Als sie ge- sehen hatte, daß sie etwas zu schnabulieren bekam, legte sie alle Scheu ab. Die anderen Vögel folgten ihrem Beispiel. Nach wenigen Tagen hielten sie den Menschen nicht mehr für das schrecklichste der Tiere. 8 Nur etwas Geduld und Sanftmut waren vonnöten gewesen, die Vögel vertraut zu machen. Der Alte streute Futter am Boden gus, damit auch die vorsichtigen Finken es Aufpicken konnten. „Ich weiß, wie weh es tut, nicht satt zu sein und zugleich zu frieren“, murmelte er. Die Meisen saßen auf seiner Schulter und Auf seinem Hut. Dem Kritiker das Theater verboten. Der Intendant des„Neuen Theaters“ und der „Kammerspiele“ in Stuttgart, Fred Schroer, hat dem Kritiker der„Stutt- garter Zeitung“, H. O. Roe cker, das Betreten der beiden Theater verboten. Dieses„Hausverbot“ wurde durch Roeckers Kritik über die„Clavigo“- Aufführung des neuen Theaters verursacht. Intendant Fred Schroer hatte bereits in einem kurz vorher erschienenen Programm- heft gegen die Kritiken Roeckers Stellung genommen und das Publikum aufgefordert, sich bei der Leitung der„Stuttgarter Zei- tung“ über Röoecker zu beschweren. Der Journalisten verband Württemberg Baden wird in einem Schreiben an den In- tendanten Einspruch gegen dieses Ver- fahren erheben.(dana) 5 Carl Zuckmayer in Frankfurt.„Das gei- stige und künstlerische Leben in Deutschland ist nicht tot,“ erklärte der Dichter Carl Zuckmayer auf einer Pressekonferenz in Frankfurt. Daher könnten die amerikani- schen Thesterstüücke, die z. Zt. in Deutsch- land gespielt weren, auch nur eine Lücke ausfüllen und eine Anregung geben. An ihre Stelle werde bald wieder das deutsche künst- lerische Schaffen treten. Zuckmayer teilte fer- ner mit, daß bereits ausreichende Geldmittel für die Durchführung einer reichhaltigen Filmproduktion in Deutschland bewilligt wor- den seien.(dana) Der gestohlene Rembrandt wiedergefunden. Das aus einem Kölner Museum gestohlene Rembrandt-Gemälde„Christus am Marter- pfahl“ wurde einem Kölner Polizeibericht zu- folge wiedergefunden. Das Gemälde ist dem Museum zurückgegeben worden, doch verwei- gerte die Polizei alle weiteren Auskünfte unter dem Hinweis auf die noch nicht abgeschlos- sene Untersuchung.(ap) Heinrich Karl Nicklisch Das Nachrichtenblatt des Verbandes deut- scher Diplom-Kaufleute gibt den im April dieses Jahres erfolgten Tod von Prof. Dr. Heinrich-Karl Nieklisch bekannt und widmet dem Verstorbenen einen Nachruf, dem wir folgendes entnehmen: Nieklisch gehörte zu jener Forschergenera- tion, die um die Jahrhundertwende von Leip- zig, der ehemals ältesten deutschen Handels- hochschule, ausgehend, eine Renaissance der „Einzelwirtschaftslehre“ herbeiführte und in wenigen Jahrzehnten der Betriebs wirtschafts- lehre ihre heutige Geltung verschaffte. Nick lisch ist der hervorragendste Vertreter der als „normative Betriebswirtschaftslehre“ gekenn- zeichneten Richtung. Mit seinem System hat er unserer Wissenschaft das erkenntnis-theo- retische Fundament gegeben und gleichzeitig befruchtend auf alle übrigen Denkrichtungen eingewirkt. 1907 begann Nicklisch seine Hochschul- lehrertätigkeit als Dozent an der Handelshoch- schule Leipzig. Bereits 1910 folgte er einem Ruf als Ordinarius an die Handelshochschule Mannheim, an der er von 1914—1918 das Rektorat innehatte. Seit 1921 wirkte er ohne Unterbrechung an der Wirtschaftshochschule Berlin, an der er ebenfalls vier Jahre(1922 1926) das Rektorat wahrnahm. Die während dieser Zeit erfolgte Anerkennung der Handels- und Wirtschaftshochschulen als gleichberech- tigte Hochschulen— die Verleihung des Pro- motionsrechtes war das zußere Zeichen dafür — ist ein besonderes Verdienst Nicklischs. 4 7 Auch auf dem Gebiet der Entwicklung der Forschungsmethoden und der Einzel forschung war Nicklisch bahnbrechend. Das seinerzeit in Mannheim von ihm aufgebaute„Betriebs- wirtschaftliche Institut für Forschung auf dem Gebiete des Betriebslebens“ war vorbildlich Kür alle später entstandenen Betriebswirt- schaftlichen Institute. Das„Handwörterbuch der Betriebs wirtschaft“, das unter der Leitung Nicklischs entstand, beweist ebenso wie die von ihm herausgegebene Schriftenreihe„Pro- duktionsprozesse und die bereits 1908 von ihm mitbegründete Zeitschrift„Betricbhswirt- schaft“ seine oft verkannte praktische Ein- stellung.. „Pfälzische Sezession“ Eine Ausstellung in Speyer Die neugegründete Pfälzische Sezession gibt in den schönen Räumen des Historischen Mu- seums der Stadt Speyer in einer 150 Werke um- fassenden Ausstellung öffentliche Rechenschart über ihr Schaffen und ihre Ziele. Der Ausstel- lung kommt besondere Bedeutung zu, weil hier zum ersten Mal im pfälzischen Kunstschaffen die provinzielle, heimatgebundene Malkunst ins Allgemeingültige erweitert ist und die Aus- steller mit Willen und Können neue Wege ge- hen. Ziel der Sezession ist: die Schaffung einer den Grundfragen der menschlichen Existenz nachgehende Ausdrucksform, die metaphysi- sche Aussage in gebändigtfer, klarer Form ge- ben will. Sezessionsmitglieder und gibt ihrem eine einheitliche Richtung. N Einen konsequenten, selbständigen Impres- sionismus verfolgt der Aelteste der Ausstel- ler, Prof. Otto PIII, Bad Dürkheim, der selt Jahrzehnten als einer der führenden Tierma- ler Deutschlands gilt. Der Dynamiker Will Sohl(geboren in Ludwigshafen) spricht seine selbständige Sprache in seinen Watten- meer- und Dünenaquarellen, die die Seele des Küstenlandschaften in neu gesehenen Formen verdeutlichen wollen. Erich Sehug, Bad Dürkheim, ist neuartig in Komposition und Farbgebung. Rolf Müller, Landau, be- herrscht eine in Form und Farbe großzügige, Allf eindringliche seelische Sprache zielende Porträtkunst: eine neue, gereifte Gestaltung menschlichen Leibes und menschlichen Ant- Wollen W 5 Diese Grundhaltung verbindet die“ Utzes. Ueber die bedeutende Ro itions. kunst des Rheinländers Edward F nur ein vorläufiger Ueberblick gegeben. Ueber den äußeren Schein hinausgehende Aussage in klaren Formen zu geben, ist Ziel des Pla- stikers Theo Siegle, Ludwigshafen. Ihm Eeistig verwandt sind die als Gäste ausgtellen- den Darmstädter Plastiker Prof. Herman Geibel und Fritz Schwarz bee k. Schick sal und Gesient des Kumpels im Kohlenberg- Werk lebt in erschütternd- großer Form in der Biidkunst Fritz Zolnhofers. Man darf in ihm heute den bedeutendsten Maler des Berg- mann-Schicksals sehen. Auch das Werk, das unsere Zeit fordert: der Schrecken des Bom- benkrieges und das Elend der Ausgebombten hat er in einem Meisterbildnis geschaffen. Berthold Mülhaupt Von der Mannheimer Wirtschaftshoch⸗ schule. Professor Dr. Walter Le Coutre von der Staats- und Wirtschafts wissenschaft- lichen Fakultät der Universität Heidelberg wurde als Ordinarius für Betriebs wirtschafts- lehre an die Wirtschaftshochschule in Mann- heim berufen; an der gleichen Hochschule erhielt Professor Walter Waffenschmidt, zuletzt ebenfalls außerordentlicher Professor tür Wirtschafts wissenschaften in Heidelbers den Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre.(pi) Gerhard Schäke Leiter der Sendestelle Hel delberg. Die verantwortliche Leitung der Ab- teilung Wort der Sendestelle Heidelberg hat der Sebriftsteller Gerhard Schäke über- nommen. Schäke kommt von Radio Stuttgart. Seiner Rundfunkarbeit kommt eine jahrelange Tätigkeit als Theater- und Literaturkritiker und Verlagslektor in Berlin zugute, In Kürze erscheinen aus Sehäkes 15 eine Reihe lite- rarischer und erzählender Arbeiten. Frofessor Dr. Thielicke Ehrendoktor. Pro, Dr. Helmut Thielileke von der Heidel berger Universität erhielt den theologischen Ehrendoktor. Thielicke; der aus Wuppert stammt, vertrat in Heidelberg von 1936 bis 1940 ein Ordinariat und wurde von der Ge- stapo abgesetzt. Professor Thielicke lebt in Tübingen und hat an der evangelisch-theolo- gischen Fakultät einen Lehrstuhl für syste- matische Theologie inne.(pbr) 1948 er Form tgarter ch, ge- Block- it- bis Skelett- Eigen- 18 Mit- a Bau: ie erste istische en dem m Bal- „Haus- e gibt, emein- en, die jeder Grund- Recht inderen hen zu Ankauf irt ver⸗ en un- atreten, mmer enstadt 1. ch und t Eisen rt und rankert e Dek⸗ kmäßzig id ein- Stock- rn und keiner us dem Stein- n vesent- it wer⸗ in- auf urerar- iöheren uen in m kön- solcher ormung auf die elbaueg n Plä⸗ tönigen flächen en und ng der en das zu ein- ge und Stock, allem nittlich nen in bisher jedem n Von Laden- en vor. me für bean- t, Wird e künf- n his- ng von Qua ⸗ uadrat- um auf ugrund 00 RM nannte nit ein orraum ſethode s von nd die- nraum- Kschlag Wierig- jedoch 2 mög- issions- einer nenden Ib zeigt Stutt- ns teil- gels an n allen bm. Jahre 1928. Samstag, 7. Dezember 1946 Seite 3 Totale Mondfinsternis Am 8. Dezember— wir haben an die- zem Tag Vollmond— wandert unser von der Sonne beleuchteter Erdbegleiter durch den Schattenkegel, den unsere Erde in den Weltraum wirft. Er zieht nur wenig nörd- lich von dessen Mittelpunkt vorbei. Die to- tale Finsternis ist, klarer Himmel voraus- gesetzt, in hrem ganzen Verlauf bei uns sichtbar. Der Mond geht bei uns etwa 16.30 Uhr im Nordosten auf. Um 17.10 Uhr be- rührt er den„Kernschatten“ der Erde. Ttwas oberhalb seines linken Randes be- ginnt die Verdunkelung zuerst. Im Fernrohr sieht man dann, wie der schwarzgraue Schatten über die Mondgebirge dahinzieht und immer weiter die Oberfläche einhüllt. Um 18.19 Uhr ist der Mond ganz eingehüllt, die Totalität hat begonnen. Während dieser leuchtet der Mond in kupferrotem Licht: Sonnenlicht, das durch die Lichtbrechung in der Erdatmosphäre ins Innere des Schat- tenkegels abgelenkt wird. Die Totalität endet dann um 19.17 Uhr und um 20.26 Uhr ist der Mond wieder ganz aus dem Erd- schatten ausgetreten. 1 Amtsgerichtsdirektor Dr. Ullrich Am Donnerstag verstarb im Alter von 70 Jahren nach schwerer Krankheit Amts- gerichtsdirektor Dr. August Ullrich. In Eberscheid geboren, war Ullrich im Jahre 1900 beim Amtsgericht Wertheim als Refe- rendar eingetreten. Nach seiner Promotion kam er nach Mannheim, wo er als Gerichts- assessor und seit dem Jahre 1910 als Amts- richter tätig war. Nach dem Weltkrieg Wirkte er als Landrichter und Landgerichts- rat und erwarb sich durch aufrichtiges, geradliniges Wesen viele Freunde. Seine Ernennung zum Arbeitsgerichtsdirektor beim Arbeitsgericht in Mannheim erfolgte im In diesem Amt verblieb er bis zum Zusammenbruch des nazistischen Sy- stems. Diesem stand er in jeder Weise ab- lehnend gegenüber. Die Mannheimer Ge- richtsbehörden verlieren in ihm einen stets hilfsbereiten, edlen Menschen, dem ein ehrendes Andenken bewahrt bleiben wird. L. Jugend spielt für Jugend Seit drei Monaten arbeiteten junge Men- schen des evangelischen Jugendwerkes an dem Weihnachtsmärchen„Peterchens Mondfahrt“ von Gerd von Bassewitz. Am vergangenen Sonntag sahen sie ihre Ar- beit in der ersten Aufführung in Seckenheim belohnt. Mit glänzenden Augen und unruhi- gen Herzen— wohl Lampenfieber— erwar- teten die zwischen fünf und sechzehn Jahren alten„Schauspieler“ ihren Auftritt, um dem Publikum zu zeigen, was ein an der Sache interessiertes junges Menschenkind zu lei- sten vermag. Erstaunt horchte der Kenner dieses Weihnachtsmärchens auf, denn war das der Text, der sonst auf den Bühnen der rohen gesprochen wurde? Nein! Der findige Kopf des„Regisseurs“ sagte später, er habe leider keine Textbücher gehabt und so hätte er die ganze Handlung kurz entschlossen selbst geschrieben. Aber nicht nur Text, son- dern auch Bühne, Bilder und Kostüme wur- den selbst gemacht. Als dann am Schluß des Stückes die Darsteller nochmals die Bühne betraten, um sich vor dem beifallklatschen- den Publikum zu verneigen, war auf allen etwas roten und erhitzten Gesichtern die Freude über den gelungenen Erfolg zu sehen. 5 K. W. Erdnußbutter wird umgetauscht Diejenigen Hausfrauen oder Verbraucher. die bei der Verteilung von Erdnußbutter diese in flüssigem Zustand erhielten, 80 daß sie nicht als Brotaufstrich zu verwen- den war, können die flüssige Erdnußbutter bei ihrem Verteiler umtauschen. Die Ge- schäftsinhaber sind angewiesen, Ersatz- forderungen bei ihrem Großverteiler zu stellen. Keine Benachteiligung der Teilselbstversorger Die vor kurzem ergangene Anordnung, durch die Teilselbstversorger bei Haus- schlachtungen abgabepflichtig gemacht wur- den, ist, wie uns mitgetilt wird, nach Ein- spruch der badischen Vertreter beim Lan- desernährungsamt für Württemberg-Baden in Stuttgart mit sofortiger Wirkung zu- rückgenommen worden. Es bleibt also bei den bisher geltenden Bestimmungen. Wer kennt die Kindesmutter? Zu dem am 28. November 1946 an dieser Stelle veröffentlichten Polizeibericht, über die Auffindung einer neugeborenen Kindes- leiche in einem Keller der Viktoriastraße 12, wird ergänzend berichtet: Das Kind war weiblichlichen Geschlechts. Es handelt sich um eine Frühgeburt im Alter von 6—7 Mo- naten. Alle Personen, die Auskunft über die Kindesmutter geben können, werden ge- beten, sich im Polizeipräsidium bei der Kri- minalpolizei, Zimmer 88, zu melden. Tod durch Verbrühen Eine 59jährige Frau aus Mannheim ver- brühte sich bei einem Sturz mit einer Schüssel heißen Wassers. Im Städtischen Krankenhaus erlag sie ihren schweren Ver- letzungen. Von der A-Bahn überfahren Am Donnerstagmittag sprang ein junger Mann in der Nähe der Grenadier-Kaserne von der fahrenden A-Bahn ab, stürzte und geriet unter die Räder. Der Verunglückte Wär sofort tot. Brennholzversorgung Eine größere Anzahl von Verbrauchern hat die am 26. Oktober und 2. November 1946 auf- gerufenen 2 Zentner Brennholz bis heute noch nicht abgeholt. Da die Kohlenhändler wegen der Lagerung des Brennholzes in größere Schwierigkeiten kommen, wird gebeten, das insgesamt aufgerufene Brennholz in Höhe von 5 Zentnern umgehend bei dem Kohlenhändler abzuholen. 0 Nur noch einige Tage und die Brücke Seckenheim—nvesheim ist wieder hergestellt. Aufnahme: P. Mehlhorn, Hvesheim. Gegen Schwarz- und Scheinarbeit Bezahlung von Arbeitsleistungen in Naturalien Handwerker, Angestellte und sonstige Arbeitnehmer treten in beunruhigend gro- Ber Zahl als selbständige Unternehmer auf, ohne hierzu befugt zu sein. Es entsteht auf diese Weise ein wildes Unternehmertum, das Aufträge zu Bedingungen übernimmt und ausführt, die jeder Preisordnung wi dersprechen. Für die notwendige Lenkung der Arbeit als besonders nachteilig erweist slch das allenthalben überhandnehmende „wilde“ Bauen. Allseits wird besonders darüber geklagt, daß Handwerker und andere gewerblich tätige Personen neben dem Barentgelt noch zusätzlich Naturalletstungen erwarten oder gar fordern. Da derartige Naturalleitstun- gen aber nur von solchen Auftraggebern gewährt werden können, die über entspre- chende Bestände oder Bezugsquellen ver- fügen, muß sich eine jeder gesunden Wirt- schaft widersprechende Verteilung der Lei- stungen ergeben, die nur als Korruption bezeichnet werden kann. Die Unzufrieden; heit wird dadurch vermehrt und allen amt- lichen Bemühungen um die Erhaltung des Preisniveaus und damit der Währung wird entgegengewirkt. Indem Unternehmer mit tatsächlich aus dem Betrieb ausgeschiedenen Arbeitneh- mern oder mit anderen zur Arbeit verpflich- teten Personen reine Scheinverträge ab- schließen, oder das Bestehen eines regel- rechten Arbeitsverhältnisses durch den Stempel auf der für den Bezug der Lebens- mittelkarte erforderlichen Meldekarte vor- getäuscht wird, ist die Arbeitsnucht serade derjenigen Personen besonders begünstigt, bei denen das allgemeine Rechtsgefühl und das Gebot der Besatzungsmächte die Her- anziehung zu ernstlicher Arbeit verlangt. Scheinarbeitsverträge der geschilderten Art entbehren, auch wenn das Arbeitsamt se, durch falsche Angaben irregeführt, geneh- migt, der Rechtswirksamkeit. Andererseits ist immer wieder daran zu erinnern, ag alle ernstlichen Dienst- und Arbeitsver- träge zu ihrer vollen Gültigkeit der Zustim- mung des zuständigen Arbeitsamtes bedür- ken. Einen ähnlichen Versuch, die gesetz- lichen Vorschriften über den Arbeitseinsatz zu umgehen, stellt die Beurlaubung von Ar- beitnehmern auf unbestimmte Zeit dar, wenn die angeblich vorgesehene Wiederbe- schäftigung nach den jeweils ge ebenen Umständen nichts anderes bedeuten kann als eine Täuschung der Behörden. Ist die Aus dem Gewerkschaftsleben Klelne Gewerkschaftsrundschau Die Beamtengewerkschaften der Us-Zone haben anläßlich einer Konferenz in Stuttgart den Zonenvorstand der Gewerkschaften um die Schaffung eines Ausschusses für Beamten rechte und Besoldungsfragen gebeten. Bei Er- laß von Bestimmungen, die Beamtenfragen be- treffen, sollen die Vertreter der Gewerkschaf- ten zur Mitarbeit herangezogen werden. Der Vorstand des FDB der Sowjetzone hat sich verpflichtet, den Beschlüssen des Weltgewerkschaftsbundes entsprechend die Arbeit zur Demokratisierung der deutschen Wirtshaft und Selbstverwaltung energisch durchzuführen. An den Lehrgängen und Arbeitsgemein- schaften der Hamburger Gewerkschaftsschule werden etwa 1100 Gewerkschaftsmitglieder teilnehmen. 85 Der Beschluß der Ruhrbergarbeiter, die das Fahren von Sonderschichten in einer Urab- stimmung mit großer Mehrheit ablehnten, wurde von dem Leiter der Rheinischen Ge- werkschaft, Hans Böckler, sehr bedauert, weil dadurch die Hoffnung vieler Deutscher auf Besserung ihrer Lebenslage zerstört worden Selen. In einer von den Betriebsräten des Bau- gewerbebundes von Großhessen angenommenen Entschließung wird der Alliferte Kontrollrat gebeten, den neu abgeschlossenen Tarifvertrag tür das Baugewerbe in Kraft treten zu lassen. Die Forderungen der Bauarbeiter nach Lohn- ausgleich werden vom hessischen Wirtschafts- ministerium und vom hessischen Arbeitamini- sterium unterstützt.(dana) Aus Nah und Fern Ludwigshafen. Ein Metzgergeselle hielt in einer Ludwigshafener Metzgerei„scherz weise“ einen siebenjährigen Jungen über einen brodelnden Wurstkessel, rutschte vor dem Kessel auf einem Darmstück aus und lien das Kind in den Kessel fallen. Der Junge liegt in hoffnungslosem Zustand im Ludwigshafener Krankenhaus.(W.) Heidelberg. Die Züge durch das Neckar- tal fahren seit Anfang Dezember wie der zweigleisig, so daß auf den Stationen nicht mehr auf den Gegenzug gewartet werden muß.(dana) 5 Viernheim. Seinen 90. Geburtstag feiert dieser Tage in geistiger Frische der älteste Bürger Viernheims, Herr Georg Kaiser. Schienen- Schweißarbeiten in der Breiten Straße Bald wird zwischen der Friedriehsbrücke und dem Schloß die Strassenbahn wieder verkehren, Aufnahme: Hans Roden. Was unsere Leser bewegt Schlangenstehen Schon seit Monaten beobachte ich, daß viele Geschäftsleute Fisch- und Schuhgeschäfte), ihre Kunden„Schlangen“ stehen lassen, mit der Begründung, daß es nicht anders ginge. Ich behaupte, es geht doch anders, und zwar sehr einfach. Jeder Kunde erhält eine Kun- Mangelwaren, insbesondere von Zucker, ein Untergewicht festzustellen ist. In einzelnen Geschäften sind schon bis zu 20 Gramm Ge- wichtsdifferenz bei einem halben Pfund ermit- telt worden. Zur Rede gestellt, behaupteten die Geschäftsleute, hierzu berechtigt zu sein, da sie sonst das Taragewicht der Verpackun- dennummer. Habe ich z. B. 500 Kunden, so ver- gen selbst tragen müßten und nicht auf ihre teile ich diese auf 3 Stunden wie folgt: Von 3—9 Uhr Nr. 1—70, von 9—10 Uhr Nr. 71—140 usw., nachmittags von 17—19 Uhr nimmt man die Erwerbstätigen als letzte daran. Diese Nummerneinteilung wird im Schaufenster aus“ gehängt, und das Schlangenstehen ist behoben. Wer in einer Stunde keine 70 Kunden abfer- tigen kann, der verteilt seine Kundschaft eben statt auf 8 Stunden auf 16 Stunden und ver- kauft seine Fische oder Schuhe eben in zwei Tagen. Jeder, der heute die vielgeplagten Haus- trauen in Kälte und Regen unnötig herumste- hen läßt, ist alles andere als ein vorzüglicher Geschäftsmann. R. Constantini. Richtige Gewichte gefordert Von den Hausfrauen wird vielfach darüber Klage geführt, daß beim Nachwiegen von — 'sitlons- n k 8 8. 1. Ueber Aussage les Pla- 1. Ihm gtellen- ermann Schick⸗ enberg⸗ in der darf in 28 Berg- rk, das s Bom- dombten fen. raupt. Ftshoch⸗ outre aschaft- delberg schafts- Lann: schule midt, rofessotf delberg e.(pf), lle Hei- er Ab. erg hat über⸗ relange kritiket Kürze he lite- r. Prol. Heidel- Sirene pperte 936 bis ber Ge: lebt in theolo- s yste⸗ Eine Frau, die nidits wissen Skizze von Hans Niedermeier Arnstrup, der Dichter, hatte eine reizende Frau. Arnstrup, der Dichter, natte auch eine reizende Freundin. Seien wir großzügig, nehmen wir keine Partei, weder für die Frau des Dichters, noch für des Dichters Freundin! Man weiß ja, daß ein Mann nicht immer durchaus glücklich sein muß, wern er von zwei Frauen geliebt wird. Eines Tages kam die reizende Frau des Dichters unerwartet nach Hause. Unge- schickt, ohne vorher ihr Kommen telepho- nisch anzumelden. Arnstrup geriet in einige Verprirrung. Mit Grund; und feige War er natürlich auch. Seine reizende Frau stand neben ihm, in Hut und Mantel, am Schreib- tisch in seinem Arbeitszimmer. Nebenan im Salon saß still und verschüchtert seine rei- zende Freundin. i Der Salon hatte keine Ausgangstür. „Nun, du bist ja so zerstreut,“ sagte dle reizende Frau nach der Begrüßung. f „Zerstreut? Wer? Ich?— Nein, ich bin nur in meinem Roman auf einem toten Punkt, meine Gute.“ 8 „So, 80.“ Sie lächelte und schnupperte mit beiden Nasenflügeln. Ein zarter Dufthauch hing in der Luft.„Und— warum kannst du nicht weiter?“ Er lehnte sich in seinen breiten, weichen, mit Kissen vollgestopften Dichtersessel zu- rück und sprach langsam:„Sieh mal, Muz, die Geschichte ist so: Mein Held hat dum- merweise Besuch von einer Persönlichkeit, von deren Dasein seine Frau nichts wissen 80lIl. Das kommt doch vor, nicht Wahr?“ „Ja, das kommt vor,“ bestätigte Frau uz. „Nun, denk dir. Kind, plöt⸗lich kommt dle Frau, die nichts wissen soll ins Haus. Der Besuch— oder sagen wir ruhig: die Besucherin flüchtet in ein Nebenzimmer; das 1 will Zimmer hat keine Ausgangstür; eh— ich denke dabei an unseren Salon—“ „Ganz recht.“ 8 „Tja— wie bringe ich nun die Besuche- rin aus dem Haus, ohne daß die Frau des Helden etwas davon merkt.“ Frau Muz lacht leise. Schick' die Frau doch einfach hinaus.“ „Welche Frau läßt sich schicken!“, seufzte Arnstrup, der Dichter. Frau Muz überlegte einen Augenblick. „Nun, die Sache ist doch ganz einfach,“ sagte sie schalkhaft, ,die Frau des soge- nannten Helden— in Wirklichkeit ist er et- was ganz anderes, mein Lieber!— kommt doch gewiß von der Straße herein. Weißt du vas eine Frau tut, die von der Straße nach Hause kommt, so wie ich jetst? Sie macht dasselbe, was ich vleich tue, sie bringt ihren Pelz und ihren Hut in hr Ankleidezim- mer Verstehst du?“ „Wie einfach,“ rief der Dichter aus. „Großartie!“ 5 5 Fra Muz war schon draußen. Gleich dar- auf fiel leise die Vorylatethr ins Schloß. Ein pear Minuten spgter kam Frau Muz in des Dichters Arbeitszimmer zurück. Arnstrup stand am Fenster und sah auf die Straße. „Nun.“ fragte Frau Muz,„wie bist du mit der Lösung zufrieden?“ „Riesig! Es sibt keine bessere. Du hast eine solch ent-ückende Phantasie!“ „Ein Dichter muß doch eine phantasie- volle Frau haben,“ antwortete Frau Muz ruhig,„wie sollte er sonst über die toten Punkte hin wegkommen, besonders wenn er solch phantasielose Geschöpfe in seinen Ro- manen spielen läßt: eine Frau, die nichts wissen soll, wie banal! Eine Frau, die nichts wissen wil, das ist es, mein Lieber!“ 1 e Heimkehr Von Richard Hofmann. Das Jahr will sich schon neigen, kühl streicht der späte Wind, und aus den Gründen steigen die Nebel grau und blind. Schon dunkeln alle Stunden, mir wird die Nacht zu lang! Hätt“ ich nicht dich gefunden, vorm Winter wär mir bang. So halt' ich meine Hände und sag: Ich hab dich lieb. Und das ist alles am Ende, war mir vom Leben blieb. Daß uns in Tod und Flammen die Heimat jäh verblich, nun tragen wir's zusammen: Wir beide— du und ich. keene eee eee, Arnstrup, der Dichter, drehte sich herum. Sein Gesicht strahlte.„Das ist es!“ sagte er mit glücklicher Stimme. Um nach einer klei- nen Weile des Vorsichhinsehens leise, als spräche er mit sich selbst, hinzuzufügen: „meine Liebe“ Dies Leben Von Gustav Meyrink Im Kreise laufen, heißt, nicht vorwärts kommen. Wir müssen den Kreis durch- brechen, sonst haben wir nichts getan. Freilich, wer da wähnt, das Leben beginne mit der Geburt und ende mit dem Tode, der sieht den Kreis nicht; wie sollte er ihn durchbrechen. 8 5 Seltsam bunt wird das Leben, wenn man sich Mühe gibt, es in der Nähe zu be- trachten, und den sogenannten wichtigen Dingen den Rücken dreht, die einem nur Leid und Verdruß bringen. i* eigene Ration kämen. Bei anderen, anständigen Geschäftsleuten erhält man dagegen das ge- naue Gewicht. Da nicht anzunehmen ist, dag letztere zu ihrem Schaden arbeiten, bleibt nur der Schluß übrig, daß die anderen unberech- tigte Gewinne auf Kosten der Käufer erzielen wollen und den erschwindelten Zucker zu Schwarzmarktpreisen verkaufen. Es werden daher alle Hausfrauen gebeten, bei Unterge- wicht Anzeige bei der nächsten Polizeistelle zu machen, damit diesem unlauteren Geschäfts- gebahren Einhalt geboten wird. . Mehrere Hausfrauen der Langerötterstraße. (Briefe ähnlichen Inhalts gingen uns aus Ka- kertal-Süd, aus der Seckenheimer Straße, dem Almenhof und Neckarau zu. Die Redaktion.) Was sagt die Preisbehörde dazu? Zwei Geschäfte in der Breiten Straße bie- ten Feuerzeuge an. Im ersten Geschäft kostet ein Feuerzeug ohne Stein 2 40 Mark, bei der zweiten Firma werden für das gleiche Feuer- zeug, jedoch mit Stein, 5 Mark verlangt. Nach Adam Riese kostet der Stein also 260 Mark und somit 20 Pfennig mehr als das Feuerzeug. Früher bekam man fünf Steine, noch dazu in einem Glasröhrchen, für einen ganzen Gro- schen. Noch ein Vergleich: Ein Handtuchhal- ter, aus schiechtéstem Holz hergestellt, wird angeboten. Kostenpunkt 15 Mark. Nun das Kuriosum. Für den gleichen Handtuchhalt werden in einem anderen Geschäft sogar 18 5 Mark verlangt. Stellt man diesen Preisen den heutigen Wochenlohn eines Arbeiters gegen- über. dann bleibt die Frage offen. ob und wer sich diese Gegenstände kaufen kann. Wo bleibt die Preisbehörde? W. Lutz. Um die Luftschutzkeller Als man während der Krieges daran ging, die Keller der Wohnhäuser als Luftschutz- räume auszubauen, gaben die meisten ihre Kel- ler bereitwillig ab, da ihnen zugesagt wurde, daß sie selbstverständlich die Keller nach Kriegsende wieder erhalten würden. Wie sieht es nun heute mit der Rückgabe dieser Keller aus? In den meisten Fällen haben die Herren Hausbesitzer diese Keller mit Beschlag belegt und weigern sich den Mietern ihre Keller zu- rückzugeben Viele Mieter haben gar keinen oder nur eine kleine Ecke als Kellerraum, wäh- rend der Hausbesitzer den sehr geräumigen Luftschutzkeller. der oft aus zwei bis drei nor- malen Kellern aus öffentlichen Mitteln erbaut wurde, sein eigen nennt Die Miete, in der doch auch der entsprechende Kellerraum in- begriffen ist. wird aber anstandslos einkasstert. Vielleicht äußern sich einmal die zuständigen Behörden zu diesem Thema. R. Rittmann. Radio Stuttgart sendet Samstag, 7. Dezember. 12.00 Landfunk: Was den Bauern interessiert. 14.00 Unsere Volksmusik. 14.30 Auskunft bitte. 15.00 Musik am Samstag- nachmittag. 18.30„Ring der Mikrophone“ Rund um Deutschland. 19 30 Politischer Wochenbericht. 21.00 Unsere bunte Stunde. 22.15 Tanzmusik. Wieder unbeständig Vorhersage, gültig bis Montagabend Nach kurzer Bewölkungsauflockerung am Wochenende unc leichten Nachtfrösten in der Nacht zum Sonntag erfolgt erneuter Uebergang zu unbe- Ständglerem milderen Wetter, Wiederaufnahme der Arbeit bei vernünf- tiger Beurteilung der Verhältnisse in kür- zester Frist nicht zu erwarten, so muß der Arbeitnehmer dem Arbeitlamt für einen anderen geeigneten Einsatz sofort zur Ver- fügung gestellt werden. Arbeitnehmer, die sich kurz vor der Aus- gabe der neuen Lebensmittelkarten in enen anderen Arbeitsplatz vermitteln lassen, ich aber der tatsächlichen Arbeitsleistung nach Aushändigung der Lebensmittelkarten als- bald wieder entziehen, haben sich gegen Anordnungen der Militärregierung vergan- gen und sind im Strafverfahren durch die Gerichte abzuurteilen. Der sich in der Oeffentlichkeit in stei- gendem Maße init Recht geltend machende Unmut der Bevölkerung gebietet zwingend, desen unhaltbaren Zust inden mit allen zu Gebote stehenden Mitteln nunmehr ein Ende zu machen. Wie finden Sie das? Der Leiter des Aachener Straßenverkehrs- amtes wurde amtsenthoben, und unter dem Verdacht der Bestechlichkeit und des Wirt⸗ schaftsvergehens festgenommen. Seine Dienst- stelle hieß im Volksmund„Paketannahme- elle g * In Hamburg hatte eine Milchhändlerin monatlich 20 Pfund Butter dadurch ergaunert, daß sie der Platte ihrer Waage Pergament bogen im Gewicht von 15 Gramm unterlegte. Die Butter ging zu 200 Mark das Pfund auf den schwarzen Markt. Dieser einträgliche „Handel“ wurde vom Gericht mit fünf Mo- naten Gefängnis und— 1000 Mark Geldstrafe quittiert. .* Ein am früheren Synagogenplatz in Aschaf- kenburg angebrachter Gedenkstein wurde nächtlicher Weise mit roten Hakenkreuzen übermalt. Außer dieser Schändung wurden in der gleichen Nacht Hakenkreuze an das Ge- bäude der Volkshochschule und die Aufschrift „Wählt Hitler“ angebracht. 88 Wenn in der Gemeinde Ehri Bayern) Ur- kunden amtlich gesiegelt werden müssen, ver- . man dort ein Amtssiegel von anno dazumal, das Republik und Drittes Reich über- stand. Es trägt die Inschrift:„Königreich Bayern, Gemeinde Ehr; 5. In einem Baulanddorf erschienen dieser Tage Schwarzhändler, um Bucheckern ein- zukaufen“, den Zentner für 1400(Vierzehn hundert) Mark. Sie hatten Erfolg. Ein Bauer hatte alsbald zwei schöne Tausendmarkscheine in der Hand, gab mit„Bitte schön, herzlichen Dank“ sechs Hunderter zurück und einen Zentner Bucheckern her. Leider waren die zwei Tausender falsch. Steuerermäßigung für Tabak Für Tabakwaren wurden die Steuern und Preise laut Gesetz Nr. 41 der Alliierten Kon- trollbehörde mit Wirkung vom 6. Dezember 1946 Wesentlich herabgesetzt. Einzelheiten über die neuen Preise werden wir unseren Lesern nächste Woche mitteilen. N Kleine Umschau 5 Der Fußgängersteg an der Riedbahnbrücke wird am heutigen Samstagmittag wieder für den Verkehr freigegeben. Geschäftszeit der Friseurgeschäfte. Im Hin- blick auf die Beschränkung im Stromver- brauch bleiben die Friseurgeschäfte vorläu- kig am Montagnachmittag und am Donners- tag vormittag geschlossen. 5 Die erste öffentliche Sitzung der Beru- fungskammer Mannheim findet am Freitag, 13. Dezember 1946, vormittags 9 Uhr, im Ge- richtsgebäude E 4, 13, II. Stock, Sitzungssaal, statt. Verhandelt werden Friedrich Stichert, Prokurist in Mannheim- Rheinau, Heuweg 4 und Richard Obert, Lederarbeiter in Sulz- bach, Landstraße 77. Die Lebensmittelgroßhandlung Hans Bayer, Mannheim, Q 7, 25, konnte ihr 25jähriges Ge- schäftsjubiläum feiern. a „Das christliche Heim“, eine Ausstellung der Katholischen Arbeitsgemeinschaft ann- heim, wird am nächsten Samstag im Marien- haus, R 7, 48(Haltestelle Lamey- Straße) èröff- net. Die Ausstellung ist samstags von 17 bis 21 Uhr, sonntags von 14 bis 21 Uhr jedem zu- gänglich. Die ausgestellten Gegenstände sind frei verkäuflich. 3 N Das Städt. Wohlfahrtsamt verlegt seine Diensträume am Dienstag, 17. Dezember, nach der Luisenschule, Tattersallstraße. Aus diesem Grunde bleibt das Städt. Wahlfahrtsamt vom Montag, 16. bis Mittwoch, 18. Dezember für den Publikumsverkehr geschlossen. Alle ehemaligen Angestellten und Arbeiter des früheren Pi.-Park Mannheim-Rheinau, die noch nicht im Besitz ihrer Personalpapfere(in- validen- und Angestellten-Versſcherungskarte usw.) sind. wollen sofort ihre Adresse Herrn Josef Müller, Heidelberg, Husarenstr. 12. mit- teilen. 50 Pfennige für Portoauslagen sind bei- zufſſgen. i Familien nachrichten. Frau Barbara Marei Witwe wurde 88 Jahre alt. Schach Ecke Leitung: G. Hein rie h. bad. Schachmeister Aufgabe Nr. 11 Ein Dananergeschenk! Schwarz: Hartmann * 5.. ,. J 2. e, r WU& Weiß: L. Leonhard Die Partiestellung ergab sieh im Klubwett⸗ kampf Mannheim 1663— Feudenheim, Eben opferte W. mit 1. Scg cds sein Rössel, Schwarz nahm voreilig mit. end? an, worauf W. sehr schön durch 2. esl Lueg, 3. Txesr Les, 4. Txg6 fxg6. 5. Dxg6. Kf8, 6. Ses Des, 7. Desi gewann. Jedoch war in der Bildstellung mit einem einfachen Zuge die Lage für Schwarz wieder herzustellen. Wie?— Lösung der Auf⸗ gabe 10: Napoleon gab fünfmal Schach, be- ginnend 1, 1. 7f1—f8-+-!— ö Im Schachverein„Schönau 1946“(Waldhof) findet am Sonntag, 8. 12. 46, 1400 Uhr eine Simultanvorstellung statt. Die gleiche Ver“ anstaltung führt am Mittwoch, den 11. 12. abends der Schachklub Ilvesheim durch, es splelt jeweils G. Heinrich. H. 8 S 3 2 n—— 1— 5 8 8 27* 80— Ws 5 n 5 r e n— 5 c. 5 85. 8 8 8. See ee dee bee Selte 4 S Samstag, 7. Dezember 1946 Hanelol une Vereinigte Westzonen sollen sich selbst erhalten Die Außenhandelsbestimmungen des Fusionsabkommens Das am 2. Dezember von Staatssekretär Byrnes und Außenminister Bevin geschlos- sene Abkommen über den wirtschaftlichen Zusammechluß der beiden Westzonen nennt in Ziffer 5 als bis Jahresende 1949 zu erreichende Ziel„eine sich selbst er- nmaltende Wirtschaft“. Wir bringen in Er- gänzung unserer Meldung vom Donnerstag den Wortlaut der auf diese Zielsetzung zu- geschnittenen Bestimmungen über die Ein- und Ausfuhr der vereinigten Zonen: ) Die Importe in das Besatzungsgebiet wer- den in 2 Kategorien eingeteilt und zwar in Im- porte, die zur Verhütung von Krank- heiten und Unruhen benötigt wer- den(Kategorie) und in abnehmenden Beträgen aus den entsprechenden Fonds be- zahlt werden sowie in andere Importe (Kategorie B) einschließlich der Rohmate- rialien, die, ganz gleich, wie sie finanziert werden, benötigt werden, wenn der wirt- schaftliche Zustand dieses Gebietes sich 80 weit erholen soll, daß das in Ziffer 5 dieses Vertrages niedergelegte Ziel erreicht wird. b) Es ist die Absicht der beiden Regierungen. daß die vollen Kosten für die in Kategorie „A“ fallenden Einfuhren sobald wie möglich entsprechend dem folgenden Unterparagra- phen(e) aus den Einnahmen der Exporte ge- deckt werden. Der nicht durch Ausfuhr-Er- löse zu bestreitende Anteil der Einfuhrkosten der Kategorie„A“ wird zu gleichen Teilen aus den dafür bestimmten Fonds von den bei- den Regierungen gedeckt werden. e) Die Aus- fuhr-Erträge des Gebietes werden von dem gemeinsamen Export-Import-Amt. erfaßt wer- den und hauptsächlich für die Bereitstellung der in Kategorie„B“ beschriebenen Importe dienen, bis ein Ueberschuß der Ausfuhrerträge über die Importkosten erzielt ist. d) Um Mittel für die Beschaffung der in Kate- gorle„B“ festgelegten Importe bereitzustellen, Wird 1. die britische Regierung dem gemein- samen Export-Import-Amt die Summe von 29 300 000 Dollar zur Verfügung stellen, wie es in den im Sept. 1945 getroſenen Vereinbarungen den Exporten beider Zonen festgelegt ist. Nach diesen Vereinbarungen sollen die Ein- nahmen aus den Exporten der beiden Zonen im Verhältnis zu den Einfuhrkosten zusam- mengelegt werden, die dem Beitrag der Ver- einigten Staaten gutgeschrieben werden. 2. Zusätzlich zu dieser Summe werden alle Ex- portgewinne aus der amerikanischen Zone (schätzungsweise 14,5 Millionen Dollar) dem gemensamen Export-Import-Amt zur Be- schaffung von Importen der Kategorie„B“ zur Verfügung gestellt werden. 3. die britische Regierung wird Waren der Kategorie„B“ auf Verlangen des gemeinsamen Export-Import- Amtes zu einem dem Beitrag der Vereinigten Staaten entsprechenden Wert, wie er in dem Unterparagraphen 1 und 2 vorgesehen ist, zur Verfügung stellen. 4. Die Regierungen der Vereinigten Staaten und Großbritanniens wer- den dem gemeinsamen Export-Import-Amt in gleichen Raten die auf sie entfallenden An- teile der Kosten für solche Importe zur Ver- fügung stellen, die für die deutsche Wirtschaft Wesentlich sind und nach Ratifizierung des Vertrages durch die schwedische Regierung unter den Vertrag fallen, der am 18. Juli 1946 zwischen den Regierungen der Vereinig- ten Staaten, Großbritanniens und Frankreichs einersens und Schwedens andererseits be- schlossen wurden. 5. Weitere Summen, die von dem gemeinsamen Export-Import-Amt für den Einkauf von Importen der Kategorie„B'. bestimmt werden, sollen von den beiden Re- gleruhgen auf gleicher Grundlage 80 bereit gestellt werden, wie die Regierungen verein- baren. In derselben Höhe, wie die eine Re- glerung Summen zum Einkauf von Rohmate- rial für die Bearbeitung und die Wiederaus- fuhr unter besonderen Bedingungen in bezug auf die Sicherheit und die Rückzahlung vor- schießt, soll die andere Regierung entspre- chende Summen zur Verfügung stellen. 6. Die Kosten, die von den beiden Regierungen für die beiden Zonen vor dem 1. Januar 1947 ge- tragen wurden und ihnen nach dièsem Datum erwachsen, sollen aus künftigen deutschen Ausfuhren in der allkürzesten Zeit zurück- erstattet werden, soweit es sich mit Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft auf einer gesunden, einen Angriff ausschliegenden dem Wirlischaft Ab 1. Januar verringerte Körperschafts- steuer. Der Kontrollrat hat durch ein Gesetz vom 30. November Artikel I, Artikel IV, Ab- satz 1 des Kontrollratgesetzes Nr. 12 aufgeho- ben und mit Wirkung vom 1. Januar ab fol- gende Sätze für die Körperschaftssteuer(S 19,1 des Körperschaftssteuergesetzes vorgesehen: Bei Einkommen bis zu 50 000 RM= 35%, von 50 000 bis zu 100 00 RM= 45%, von 100 000 bis zu 500 000 RM 60%, bei Einkommen über 500 00 RM= 65%. Die oben genannten Sätze verringern sich um 50 Prozent für die in § 10,2, Abs. 1 und 2 des Körperschaftssteuer- gesetzes aufgeführten Körperschaften. dana Sonderschicht wieder in Frage gestellt. Da die Bergarbeiter sich weigern, weiterhin Son- derschichten zu fahren, hat die„North German Coal Control!“ mit sofortiger Wirkung die Auslieferung von Steinkohlen, Koks und Bri- ketts als Hausbrandkohle gesperrt. hwh Synthetische Fettsäureproduktion bleibt er- halten. Das Fettsäure- Werk Dr. Imhausen& Co. in Witten an der Ruhr, das heute schon eine Jahresproduktion von 7500 t künstlicher Butter erzielen und dessen Kapazität auf 24 000 t ge- bracht werden könnte, soll— nach einer Mit- teilung Minister Hynds vor dem britischer Unterhaus— nicht abgebaut werden, sondern arbeiten. Ausgangsstoff für Kunstbutter bildet Abfallkohle. gn Ruhrstahlpreis deckt nicht die Produktions- kosten. Die Produktionskosten für jede Tonne Rohstahl an der Ruhr liegen nach den Ausfüh- rungen eines Vertreters der britischen Militär- regierung um 50 Mark über dem Verkaufspreis. Die Industrie erhält keine Zuschüsse, weshalb die Firmen die Verluste aus eigenen Mitteln decken müssen. Zur Zeit werden bei den bri- tischen Behörden Pläne erwogen, die diese Deflzitwirtschaft durch Erhöhung der Ver- kaufspreise beseitigen sollen. Der britische Vertreter drückte die Hoffnung aus, daß sich die amerikanischen Behörden nach dem wirt- schaftlichen Zusammenschluß der beiden Zo- nen vielleicht an diesen Beratungen beteiligen würden. Die hohen Produktionskosten würden durch die Verwendung von Erzen mit nied- rigem Eisengehalt hervorgerufen. Das erfor- dere einen größeren Kohleverbrauch als bei hochwertigen Erzen. Zur Zeit ist die britische Zone nicht in der Lage, schwedische Erze ein- zuführen. dana Dreimächte abkommen über den Rhein Schiffahrtspoole aller Fahrzeuge geplant In den Verhandlungen zwischen amerikani- schen, englischen und französischen Regie- rungsstellen über einen Dreimächteplan zur Kontrolle der Rheinschiffahrt durch eine deut- sche Zentralbehörde wird, einer Mitteilung der amerikanischen Militärregierung nach, ein Uebereinkommen in Kürze erwartet. Während die Engländer und Amerikaner bereits eine Zweizonen- Aufsichtsbehörde für die Ithein- schiffahrt mit dem Sitz in Duisburg geschaffen haben, der alle im Bereich ihrer Zonen ver- kehrenden Rheinschiffe unterstellt sind. will Frankreich in ein erweitertes Dreimächte- abkommen nur einwilligen, wenn die vorge- sehene deutsche Zentralstelle in ihrer Zustän- digkeit weitgehend beschränkt bleibt. Da die Amerikaner den Deutschen die volle Verant- wortung übergeben wollen, und die Engländer nur einige Vorbehalte machen, gilt es einen Weg zur Beseitigung der Meinungsverschie- denheiten zu finden. Der Dreimächteplan sieht Vor, alle Rheinschiffe in einem Schiffahrtspool zu vereinen und der dafür vorgesehenen deut- schen Kontrollstelle mit dem Namen„Rhei- nische Transportzentrale“ zu unter- stellen, während die übergeordnete alliierte Behörde die Bezeichnung„Rheinisches Transport-EKontroll- Komitee“ mit dem Hauptsitz in Duisburg führt. Die Verwaltungsstelle für das Strom- und Jferregulierungswesen, bei deren Errichtung sich auch die französische Militärregierung schon vor einigen Monaten beteiligt hatte, und unter deren Aufsichtsbereich die Freimachung des Flußbettes von Brückentrümmern un Baggerarbeiten fallen, befindet sich in der amerikanischen Zone in Eltville. Die gemein- same Verkehrskontrolle würde nun den näch- sten großen Schritt zur gemeinsamen Anglei- chung des Schiffahrtswesens auf der so wich- tigen und alle drei Zonen durchfließenden Verkehrsader darstellen. ap. Main- Schiffahrt steigt. Im Schiffsverkehr auf deim Main wurde im Oktober die Eingangs- schleuse Mainz-Kostheim von 1115 Vormonat 2 Schiffen mit einer Gesamtladung von 198 538(157 203) t durchfahren, davon zu Berg 574(446) S Ae mit 183 564(143 286) t und zu Tal 541(484) Schiffe mit 14 974(13 917) t. wid. Amnestie setzt verantwortliche Schuld voraus Für die jungen Menschen ist die Frage der„Jugendamnestie“ noch nicht endgültig gelöst. Vielleicht hätte man etwas leichter über diese Frage hinweggehen können, wenn nicht vor einiger Zeit von ziemlich maßgge- bender Seite die Bemerkung„Amnsstiege- winnler“ gefallen wäre. Nun muß mit allem Grund nochmals näher auf die Amnestie- krage eingegangen werden; denn es geht nicht an, daß Tausende der Betroffenen stets der Gefahr ausgesetzt sind, von Leuten, die 1933 politisch erfahrener und geistig ge- reifter waren, die bereits damals in der na- tionalsozialistischen Idee das Verbrecheri- sche sahen und zum Teil doch nicht die ganze Kraft daran setzten, den jungen Men- schen über das Wesen dieser Partei Auf- klärung zu geben, mit dem Namen„Anne stie-Gewinnler“ beschimpft zu werden., als „Amnestie-Gewinnler“ nur deshalb bez ich- net zu werden, weil die Jugend 1933 nicht in der Lage war, im Nationalsozialismus Verbrechertum zu schen. Sollte die Jugend klüger sein? Wieso konnten auch junge Menschen in dieser Idée etwas Verbrechepisches sehen? Und wären sie zu dieser Ansicht gekommen, hätten dann etwa die Gereiften auf die War- nung der Jugend gehört? Würde nicht eine Jugend„verpönt“ worden sein, wenn sie es gewagt hätte, gegen die Meinung der„po- litisch Erfahreneren“ Einsprueh zu eche- ben? Heute macht man nun eine Jugend für die Bereitwilligkeit, den Alten zu fol- Zen, mitverant wortlich. Nachdem wir nun die bittere Pille der vergangenen zwölf Jahre geschluckt und hinter uns haben, kommt heute die ältere Generation, die damals bei dem„statt-But- ter-Kanonen“!-Rufen vergessen hatte, dag die Wunden des ersten Weltkrieges kaum vernarbt waren, die zu Tausenden begeistert in den Strudel der nazistischen Illusionen hineinsprangen und verlangen für die Ju- gend eine Mitschuldigsprechung an ihrer da- maligen eigenen Verantwortungslosigkeit. Haben diese Menschen vergessen, daß das Schicksal der Jugend in ihren Händen lag? Nicht die Jugend gab Hitler das Herrscher- recht, sondern die damals„Gereiften“ spiel- ten Hitler 1933 durch ihre Stimmabgabe für das Ermächtigungsgezetz die unumschränkte Macht in die Hand. Heute sträubt sich eine Generation da- brechern, durch die Millionen Menschen den Tod fanden. Liquidierung der Amnestie gefordert Jetzt, da es leider zu spät ist, haben fast alle diese jungen Menschen erkannt, daß der Weg, den sie auf Veranlassung der„Weit- sichtigeren“ beschritten, falsch war. Als die Erfahreneren dann erkannten, daß der Na- zismus ein Kind des Teufels ist, vergafen sie zum Teil der Jugend darüber Aufklärung zu geben. Heute bürden sie nun der Ju- gend ein Gesetz auf, auf Grund dessen je- der in Angst leben muß, beschimpft zu werden. Es ist also kein Wunder, wenn im- mer mehr Stimmen laut werden, welche die Liquidierung dieses Gesetzes fordern. Keine verantwortliche Schuld vorhanden Gewiß, es muß erkannt und auch zuge- geben werden, daß unter der damaligen Ju- gend Menschen aufwuchsen, die sich durch ihr Handeln in den zwölf Jahren Nazismus strafbar machten. Sie sollen und müssen ihre verdiente Strafe finden. Kann man aber wegen jenen Eleme ten und deren Verbrechen die gesamte deutsche Jugend verurteilen? Wohl kaum! Denn sie ging den Weg, den die Relteren und Gereif- teren für richtig hielten. dieser Erkenntnis heraus sollten Aus auch jene, die damals die entsprechenden Erfahrungen haben wollten und heute auf diese pochen, von einer Amnestierung, die immer eine verantwortliche Schuld voraus- setzt, absehen. Denn wäre 1933 statt der NSDAP irgend eine andere Partei an das Steuer des Schi!- fes„Deutschland“ gekommen, hätte die junge Generation ohne klare Kenntnis des Kurses auch dieser Steuerung vertraut. Das muß wohl jeder klar und objektiv Urtei- lende zugeben. Das Gesetz hemmt den Aufbau Ist es nicht ein großer Fehler, die ge- samte deutsche Jugend in Form eines Am- nestie-Gesetzes zu belasten und ihre Ah- nungslosigkeit als Schuld anzusehen? Ver- liert damit diese Jugend nicht das Vertrauen in ein neues, demokratisches Deutschland und wird dadurch nicht der Wiederaufbau der Heimat gehemmt? Vergessen wir nicht, daß zur Lösung der jetzigen und kommenden Probleme kräftige und gesunde Menschen gebraucht werden. Ohne die Jugend ist der Aufbau stets ge- fährdet; denn in ihrer Hand liegt das Schicksal und die Zukunft unseres Landes. K. W. „Ein junger Mann meinte“- andere meinen anders In Unserer letzten Rubrik„Die Jugend ruft“ brachten wir den Aufsatz eines jun- gen Mannes, der es sich zur Aufgabe ge- macht hatte, an der Wahlarbeit der Par- teilen Kritik zu üben. Daß nicht alle jungen Menschen die gleiche Auffassung über die Arbeit der Parteien haben, zeigen die fol- genden Ausschnitte der an uns gerichteten Leserbriefe. Ueber die„Mißstände“ des Wahlkampfes: Es ist eine allbekannte Tatsache, daß die vor entscheidenden Wahlen betriebene Propaganda nicht immer mit allzu großer Rücksichtnahme gegen die Oppositionspan- teien geführt wird. Man ist im Gegenteil bestrebt, d'e Fehler und Schwächen seiner Gegner rücksichtslos herauszustellen. Diese Erscheinung trifft man nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen de- mokratischen Staaten. Wichtig und unab- anderlich wird immer bleiben, daß die telen durch Zeitungspropaganda, Flugblät-⸗ ter und sonstige Wahlmittel ihre Ziele in die breite Masse hinemnzutragen versuchen, um so mehr Stimmen zu gewinnen— um die Volksmasse als Anhänger für die Idee ihrer Partei zu erhalten. Karl Jule, Mannheim. Ueber die„ideologische Zielsetzung“: Ein weiterer wunder Punkt ist die Annahme, dag sich bei einer Zenderung der Welt- politik die„ideologischen Zielsetzungen“ der Parteien auch ändern würden. Unsere Par- teien, die in der Mehrzahl schon früher bestanden, haben bewiesn, daß sie trotz al- ler weltpolitischen Schwankungen ihre sich einmal gesetzten Ziele stets verfolgten. Daran konnten auch die vergangenen zwölf Jahre nichts ändern, in der sich Menschen, die von der rechten Säche ihrer Partei überzeugt waren, lieber in Konzentrations- lager bringen ließen, als den Glaube an ihre, Partei aufzugeben. 5 Vorschau Samstag, 7. Dezember. ASV Feudenheim II Feudenheim I— SpVgg 1884 Mann- Oft ers Ringen: 7 Heim heim. Sonntag, 8. Dezember. Fußball: SV Waldhof— VfL Neckarau(14 Uhr), Phönix Mannheim— SG Neckargemünd (10.30 Uhr), Germania Friedrichsfeld 80 Rohrbach, vorher: Kreis Mannheim— Kreis Heidelberg, Auswahlspiel der Jugendklasse A (13.15 Uhr), ASV Feudenheim— FV Mosbach. Hockey: Msd Mannheim— ASV Friesen- heim. Frauen: 8.30 Uhr, Männer: 11 Uhr. VIR Mannheim— Kickers Stuttgart auf dem Germaniaplatz. 10.45 Uhr Frauen, Alte Herren und 14.15 Uhr Männer. Ringen: Eiche Sandhofen— HSV Bamberg im Endkampf um die süddeutsche Meisterschaft (10.00 Uhr). Boxen: VfR Mannheim— KSV 1886 in der Wandelhalle des städtischen Rosengartens(10.30 Uhr). 5 Handball: SV Waldhof— SG Leutershau- sen(12 45 Uhr), TSV 1846— VfB Kurpfalz (14.30 Uhr), SV Ilvesheim— S8 Hemsbach (9.30 Uhr), Polizei Mannheim— 99 Secken- heim(1045 Uhr), SKG Birkenau— TSV Viernheim(14.30 Uhr), TV Brühl— VfR Mannheim(14.30 Uhr). Der elfte Spielsonntag der Oberliga. Den Mannheimer Sportfreunden sind die denkwürdigen Begegnungen VfR— Waldhof und ihrer„Essig-Haas- Seite“, wo mehr mit dem Mund gespielt wurde, in angenehmer Er- innerung. In der Begegnung mit dem Ober- ga-Neuling Vfl. Neckarau— SV Waldhof haben wir ein lokales Treffen im Fuß wall mehr. Viele Fußballanhänger sehen mit In- teresse dem Ausgang dieses Spiels, das als durchaus offen bezeichnet werden kann, ent- Segen. Wir wünschen, daß uns die Spieler ein faires Spiel und die Zuschauer eine sportliche Haltung zeigen.— Der VfR hat es mit seinem Gang nach Stuttgart nicht, leicht, aber bei dem VfR sind wir angenehme Ueberraschun- gen gewöhnt. Bei einem vollen Einsatz der Stürmer könnte mit einem Sieg zu rechnen sein. Es stehen sich weiter gegenüber: KFV Karlsruhe— Bayern München, 1. Fe Nürn- berg— Phönix Karlsruhe, FSV Frankfurt- Spygg Fürth, BC Augsburg Eintracht Frankfurt, 1860 München— Kickers Offen- bach, TSV 46 Ulm— Schwaben Augsburg, I. FC Bamberg— Viktoria Aschaffenburg, wäh⸗ rend Stuttgarter Kickers und 1. FC 03 Schweinfurt spielfrei sind. eb. Landesliga, Gruppe Nord. Der interessanteste Kampf dieses Sonn- tags steigt in Friedrichsfeld, wo Rohrbach im Stande sein könnte, den Germanen Halt zu bieten, aber auch ein Unentschieden wäre naheliegend. Phönix Mannheim erwartet den Tabellenletzten Neckargemünd und wird wohl als Sieger angesehen Auch Feudenheim wird den Mosbachern keine Gelegenheit geben, auch nur einen Punkt mit nach Hause zu neh- men. Sinsheim muß der Platzsperre wegen nach Viernheim und Weiterhin auf der Ver- liererstrecke bleiben. Sandhofen reits nach Wertheim, wo es dank seiner besseren Mann- schaftsarbeit die Punkte erkämpfen Wird. Eppelheim— Neulußheim bringt den Kampf zweler Vereine der Mittelgruppe, wo der Platzvorteil einen Gewinn der Eppelheimer garantieren sollte,. Ob Walldürn der erste Sieg auf heimischem Gelände gegen Sandhau- sen gelingt, hängt von der beiderseitigen Tagesform ab. Wiro. Boxkämpfe im Rosengarten Am Sonntag findet im Rosengarten der Rückkampf VfR gegen KSV 86 um die Badi- sche Vereins-Mannschafts-Meisterschaft im Boxen statt. Die erste Begegnung konnte KSV 86 mit 12:4 Punkten gewinnen. Der VfR, der seine Form in den beiden letzten Kämpfen verbessen konnte, wird alles aufbieten, dies- mal einen Sieg zu erkämpfen. Die Boxkämpfe finden im geheizten Saal statt. L. Deutsche Tischtennis-Meisterschaften Am., 7. und 8. Dezember 1946 ist Heppen- heim a. d. Bergstr. der Austragungsort der Deutschen Tischtennis- Meisterschaften. Aus- geschrieben sind Wettbewerbe für Männer und Frauen im Einzel und Doppel sowie ge- mischte Doppel. Folgende badischen Vertreter nehmen teil: Männer: Tyroller, Mannheim, Frommhold, Eppelheim; Popowitz, Eppelheim, Essig, Hockenheim; Wieczorek, Hockenheim: Bösebeck, Karlsruhe. Frauen: Zapf, Karls- ruhe; Boche, Karlsruhe; Ernst, Heidelberg Grundlage verträgt. dana. gegen, identisch zu sein mit jenen Naziver- Redner und Vertreter der einzelnen Par- Otto Grun, Mannheim. Moser. Mannheim Tal. a Butterschmalz. Die Fett- und Butter-Abschnitte der TS-, S- und Sst-Zu- verlegung von Diensträumen. Das Städt. Wohl- sellschaft kann Niederlassungen errichten und 5 erde J lagekarten sind mit Butterschmalz(100 g Fett oder Butter= 80 fg Butter- fahrtsamt Mannheim verlegt seine Diensträume andere gleichartige Unternehmungen erwerben Aufruf von Lebensmittelmarken für die Woche v. 5 Woche der 96. Zutellungsperiode. Gültig nur für die stadt Mannheim. abe der in der 96. Zuteilungsperiode geltenden Lebensmittelmarken gelb, Kartoffelkarten ziegelrot, gewerbl. Zulagekarten- braun, Fisch- Tageskarten- weiß mit hellgelbem Untergrund, Die Reisemarken 93. bis 95. karten Ziegelrot, Frankenberechtigungsscheine—lachsfarben. 25. bleiben bis 2. Januar 1947 in Kraft. 9. bis 18. Dezember 1946. schmalz) zu beliefern. Tageskarten ist Butter und 11/6 je 62,5 Butter 1/96 100 g. 125 E.-Milcengn E.-Milch-Bestellscheinwerte: K, Jgd, TSV 4 und 4a Auf die Abschnitte Mü. sowie Reisemarken und auszugeben. Butter Sgl Abschn. I und 11/6 je 100 g 200 g. Klst= Abschn. Fett 1 g; 5 Kleinabschn. je 35g 23 g, zus. 150 g. Mü Käse Zuteilung wie oben vermerkt.. l Sofortige Bestellung mit Bestellabschnitt im Milchgeschäft. wöchentlich 1½ Lit., i Set Klatt Kk K 441 E 18 8s Mü E und TSV 2 wöchentlich 4 Lit.. 3 bl 13 30 6. 10 10 20 3 20 9 c 8% voll Milen— Sofortige Bestellung mit Bestellapschnitt im Aunchgeschäft. Vollmilch-Bestellscheinwerte: Sgi u Klst woöchentlich 5½ Lit., Klk u. R.- Brot—— 1500 2000 2500 2000 400 1000 1500— 1 Mü- wöchentlich 3½ Lit. W- Brot. 400 1300 600 500 500——— 600 4 Zucker— Auf die Zuckerabschnitte im aufgedruckten Mengenwert inner- Nährmittel„ 500 50 50 50 50 50 250 230 250 500 f nalb obengenannter Wochenzuteilungsmenge. Teigwaren— 100 100 100 100 100— 8 100 f Kartoffel- Auf Abschnitt 96/3/Y&II für 2 Wochen= 1000 g; auf Abschnitt Fleisch 22 50 100 300 300 250 100 200 300 250 96/2/1/IT für 2 wochen= 2500 g; auf Abschnitt 96 // für 1 Woche= 3000 g. Sutterschmalz—— 140 180 180 140 60 120 160— 4 Die Verwendung von Einkellerungskartoffeln darf nur in dem Umfange Butter 200 150——*———— 100 8 geschehen, wie die Wochenzuteilung bestimmt. Für Mehrverbrauch er- T————— 7—— 82.5 62,5 8 folgt keine Nachlieferung. Ab der 94. Zuteilungsperiode(14. Oktober 1946) E-Milen— 8— 1 1 591———— erfolgt Anrechnung auf die Einkellerungsmenge. Auf die Abschnitte der Vollmilen.. 3,25 5,25 3,5—————— 33 Zulagekarten im aufgedruckten Mengenwert innerhalb der oben ge- Zucker 375 175 250 250 250 250— 62,5 62,5 125 f nannten Wochenzuteilungsmenge. Kartoffe i... 300 1250 3000 300 3000 0 500 1000 2000 300 g Kaffee-Ersat: Auf die Kaffee-Ersatz-Abschnitte im aufgedruckten Men- Kaffee- Ersatz—— 100 200 20⁰ 20⁰ 2⁵ 2⁵ 50— genwert innerhalb der oben genannten Wochenzuteilungsmenge. Für die 25 5—. 8 abzuliefernden Abschnitte Bezugscheine. 5 5— dem Ri wrot gos riß; 9 Fische(fürsorglicher Aufruf für den Fall der Anlieferung) Erwachsene 1000 g, Abschn. KIK/ Brot /Z/ 98s= 100 g, zus. 1500 g. K= Abschn. 308/ K 9s= 500 g, Abschn. K/ Brot 1/986= 1500 g, zus. 2000 g. Igd= Abschn. Jgd Brot 3/05= 1900 g, Abschn. Jgd/ Brot 1/906= 1500 g, zus. 2500 g. E Abschn. E/Brot 1/05 1000 g, Abschn. E/ Brot 1/96 1000 g, zus. 2000 g. TS 3 Kleinabschn. zu 50 g 400 g. 8 2 Abschn. zu 500 g zus. 1000 g. 2 Sst 10 Kleinabschn. zu 50 g 500 g, 2 Abschn. zu 500g 1000 g, zus. 1500 g. W.-Brot Sgl 4 Abschn. Sg/ Brot 1/6 zu 100 g= 400 g. Klst- Abschn. Elst, Brot 10/5 zu 400 g, Abschn. Elst/ Brot os zu 500 g, 2 Abschn. Elst Brot 2 1/96 zu 100 g 200 g, 4 Kleinabschn. zu 50 g 200 g, zus. 1300 g. KIK 1 Abschn. KIK/ Brot 1/906 500 g, 1 Abschn. Klk/ Brot 17986= 100 g, Zus. 600 g. K 1 Abschn. K/ Brot 1/96 500 g. Jgd 1 Abschn. Jgd/ Brot 1/96= 500 f. E 1 Abschn. E Brot 1/96 300 g. Alle übrigen Brotabschnitte 95 und 96 mit oder ohne Mengenaufdruck sind gesperrt. Nährmittel und Teigwaren wie oben vermerkt. Fleisch- Mengenmäßige Zuteilung wie oben vermerkt. Wochenabschnitte 1 Aller Karten nach Mengenaufdruck und Kleinabschnitte bis zur Gesamt- wochenmenge. Butterschmalz 3—6 und über 20 Jahre: Abschn. KIk /s und E/ os Fett I und II je 62,5 g und 10 Fettabschn. je 5g 175 g Fett 140 g Butter- Schmalz. 6—10 und 10—20 Jahre: Abschn. K /s und Jgd /s Fett I und II je 62,5 g und 20 Fettabschn. je 35g 225 g Fett 180 ff Butterschmalz. TSV in Fleisch und Schlachtfetten und in Fleisch und Schlachtfetten und Brot SV 2, 4, 4a, 6 8/96 Fett I und III je 62,58 125 g Fett= 100 g Vorbestellung zur Weinzuteilung. Alle Normal- verbraucher, Teilselbstversorger und Vollselbst- Versorger, sowie Gemeinschaftsverpflegte(mit Ausnahme der Selbstanbauer von Wein und deren Haushalts angehörige einschl. Gesinde) können auf Sonderabschnitt E/g6%5 der gelben Lebensmittelkarte 96 mit dem Aufdruck E. A. St. Mannheim von Dienstag, dem 10., bis einschl. Samstag, dem 14. Dez. 1948, 1 Flasche(½ Lt.) Wein Bestellen. Die übrigen Sonderabschnitte 5 sind fur die Weinbestellung ungültig. Die Bestellung Kann erfolgen: beim Spezial-Einzelhandel in Wein, in den Lebensmitteleinzethandelsgeschäf- ten, die durch ein diesbezügliches Plakat des Einzelhandelsverbandes zur Entgegennahme von Weinbestellungen ermächtigt sind und bei den Verkaufsstellen der Konsumgenossenschaft und Fa. Johann Schreiber, Mannheim, Bestellungen in anderen Geschäften sind wirkungslos. Bei der Bestellung ist für jeden Bestellabschnitt eine Korken abzugeben. Weingroßhandel. unbeschädigte, reine Weinflasche mit 4 Lt. Fas- sungsvermögen samt einem gebrauchsfähigen Die Bestellung wird durch Firmenstempelaufdruck auf der Rückseite des Stammabschnitts bestätigt. ltefern die aufgeklebten Bestellabschnitte am 16. Dez. 1948 bei ihrer Markenennahmesteille ab und erhalten dafür Bezugscheine A über Anzahl der Flaschen Wein mit dem Vermerk SZ 46“. Sofortige Weitergabe der Kleinbezugschelne an Umtausch der scheme durch Wein großhandel beim Landwirt- schaftsamt(K 5) in Großbezugscheine. Die Groß- bezugschemne sind auf„Liter“ auszustellen.(Eine Flasche- ¼ Liter). Ausgabe des Weins(voraus- sichtlich in der letzten Woche der 96. 7) auf Sonderabschnitt 9 der gelben Lebensmittelkarte 96 mit den Kennzeichen: E, SV, 1, 2, 11 E. Diese Kartenabschnitte sind deshalb zu verwahren. Aufruf erfolgt, sobald der Handel beliefert ist. (über 20 Jahre) auf Abschnitt 13 der Fischkarte A für Erwachsene(E). Jugendliche(10-20 Jahre) auf Abschnitt 13 der Fischkarte A für Jugend- liche(Ig). Kinder(6—10 Jahre) auf Abschnitt 13 der Fischkarte A für Kinder(K) je 300 g Frischfisch. Die bisher aufgerufenen Fischkarten- abschnitte sind verfallen. II. Wir weisen darauf hin, daß Lebensmittelkarten oder ähnliche Bedarfs- ausweise ohne Namenseintrag ungültig sind und deshalb nicht beliefert werden dürfen. III. Annahme von Lieferabschnitten jeglicher Art ohne gleichzeitige Belieferung der Verbraucher ist nach der Verbrauchsfege- Iungsstraf verordnung strafbar. IV. Ein Abschnitt wird gültig durch seinen Aufruf im Amtsblatt der Stadt Mannheim oder in der Zeitung „Der Mannheimer Morgen“. Bezug und Abgabe von Lebensmitteln usw. gegen noch nicht gültige Abschnitte ist unzulässig. Zuwiderhandlungen sind nach der Verbrauchsregelungsstraf verordnung strafbar. V. Soweit im Einzelfalle nicht anders vermerkt, verfallen alle Lebensmittelkarten-, Kartoffelkarten-, Fischkarten-, Zulagekarten-, Mannheimer Einkaufs- ausweis und ähnliche Kartenabschnitte am Ende der Kartenperiode, in der sie aufferuten worden sind, die in der 4. Woche aufgerufenen Ab- schnitte am Ende der 1. Woche der unmittelbar folgenden Kartenperiode. VI. Auch Aufrufe oder Hinweise, die längere Zeit Gültigkeit haben. werden nur einmal bekanntgegeben 8 Mannheim, 4. Dezember 1946. Städtieches Ernährungs- u. Wirtschaftsamt. Mannheim, den 4. Dezember 1846. Städtisches Er- nährungs- und Wirtschaftsamt. Brennstoff versorgung der alleinstehenden Unter- mieter. Für alleinstehende Untermieter sind bis jetzt die gleichen Zutellungen an Brennstoffen erfolgt wie für Haushaltungen, Es vrird heute schon darauf hingewiesen, daß diesen Ver- brauchern weitere Brennstoffzuteilungen im Winter 1946/7 voraussichtlich nicht gegeben werden können. Ein sparsamer Verbrauch der bereits erhaltenen Brennstoffe wird deshalb dringend empfohlen. Städt. Ernährungs- und Wirtschaftsamt. 6902 Welhnachtsbaummarkt 1946. Die Platzzutellung für den diesjährigen Verkauf v. Weihnachtsbäumen, welcher am 17. 12. beginnt, findet am 10. 12. ab 14.900 Uhr, auf dem alten Megßplatz statt. In den Vororten findet der Verkauf wle alljäurlich auf den dafür vorgesehenen städt. Plätzen statt. 4 Die Bestellgeschäfte Kleinbezug- am Dienstag, 17. 12. 1946, von der Kurfürst Friedrich-Schule- C6= nach der Luisenschule, Tattersallstr. Aus diesem Grunde bleibt das Städt. Wohlfahrtsamt von Montag, 16. 12., bis Mittwoch, 13. 12., für den Publikumsverkehr geschlossen 6330 Mannheimef Abendakademie. Der Lehrgang für Schmalfilmgestaltung(Filmamateure) beginnt am Mittwoch, 11. Dez. 1946, 10 Uhr, in der Wohl- gelegenschule. Für den Sprachlehrgang Fran- Zzösisch, Fortgeschr., dienstags, 16 Uhr, Wohl- gelegenschule. werden noch Anmeldungen ent- gegengenommen. 6833 Orthopädische Turnkurse für Körperbeschädigte. Die für Kriegsversehrte und sonstige Körper“ beschädigte unter ärztl. Leitung vopgesehenen rthopädischen Turnstunden im Städt. Kranken- haus werden kostenlos abgehalten. Der ur- sprünglich vorgesehene Unkostenbeitrag von 0,30 RM pro Person und Turnstunde wird nicht er- hoben. Anmeldung und Auskunft bei der Un- Tall-Abteſlung der chirurgischen Abteilung des Städt. Krankenhauses. 6837 Bekanntmachung! Die nachstehenden, von der Städt. Sparkasse Mannheim ausgestellten Spar- Kassenbücher sind in Verlust geraten. Die Eigen- tümer bzw. deren Berechtigte haben die Kraft- loserklärung dieser Sparkassenbücher beantragt. Sofern nicht innerhalb einer Frist von 30 Tagen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an ge- rechnet, Ansprüche dritter Personen an die Sparkassenbücher geltend gemacht werden, wird die Kraftloserklärung dieser Sparkassenbücher augesprochen: Nr. 962: Karl Schuhmacher, Nek- karau. Schulstr. 34: Nr. 1491: Eleonore Szpingier, Mannheim, Waldparkstr. 22: Nr. 2129: Magdalena Ehret. Weinbeim Bahnhofstraße 10; Nr. 23 302: Werkkase für die Gefolgschaft Bahnbetriebs- Werk, Mannheim- Rangierbahnhof; Nr. 61 217: Sophie Karcher. Feudenheim, Andreas-Hoter- Straße 38: Nr. 136 318: Georg Scherer. Bad Dürk- heim, Schillerstr., Jugendherberge: Nr. 145 111: Norbert Rolf Hornberger, Mannheim, Spelzen; straße 19; Nr. G 14 225: Wilfried Hornberger, Mannheim, Spelzenstraße 19: Nr. E 520 ba: Kurt Haberkorn Mannheim. Dürergtr. 5: Nr. E 70061: Hermann Neu. HRdenkoben Pf., Weinstraße 104; Nr. E 700 235: Hans Deutscher, Niederlinsweiler- Saar, Hauptetr 7; Nr. E 700 410: Ludwig Weisler, Staffelstein ſOfr., Bamberger Str. 3: Nr. E 70 659: Hermenn Weigel, Dielheim. Bahnhofstraße 14; Ny. F 750 423: Josef Bock. Mannheim, Friedrich- Fhbert-Strage 2: Nr. E 750 501: Johann Mavyfarth, Rittersbech. Haus Nr. 56: Nr. E 75% 718: Emil Spatz, Mannheim. Lenaustr. 9: Nr. E 750 886: An- dreas Hug, Schwetzingen, Wilhelmstr. 9. Mann- heim, 4. Dez. 1946. Städt. Sparkasse Mannheim. Handelsresister. Amtsgericht Mannheim, 30. Nov. 46 Neueintragung: B 532 Heinz Hoffmeister, Kunsthandel und Anti- duitäten Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Mannheim(0 7, 17) Der Gesellschaftsvertrag ist am 26. August 1946 errichtet. Gegenstand des „Unternehmens ist: Handel mit Gemälden., mit Kunstgegenständen aller Art, mit Antiquitäten, mit Möbeln und Teppichen, in Form des frei- hüändigen An- und Verkaufs, der freiwilligen Versteigerung oder des kommissionsweisen Ver- Katifs, die Schätzung derselben sowie die Be- tätigung m artverwandten Gebleten. Die Ge- oder sich an ihnen beteiligen. Das Stammkapital beträgt 20 000 Reichsmark. Geschäftsführer st Helena Hauptmann, Mannheim. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, sos wird die Gesell- schaft vertreten durch zwei Geschäftsführer ge- meinsam oder durch einen Geschäftsführer in Gemeinschaft mit einem Prokuristen. Die Ge- sellschafter versammlung kann jedoch, auch wenn mehrere Geschäftsführer bestellt sind, el- nem die Befugnis zur Einzelvertretung erteilen, Veränderungen: B 99 Bopp& Reuther Gesellschaft mit beschränk- ter Haftung, Mannheim(Waldhof). Die Pro- kuren von Pr. Carl Dafinger und Dr. Otto Fink ler sind erloschen. Dipl.-Ing. Rudolf Weisbrod in Mannheim hat Gesamtprokura derart daß er gemeinsam mit einem Geschäftsführer oder el. 3 anderen Prokuristen vertretungsberechtigt St. B 170 H. F. Müller& Rode Gesellschaft mit be- schränkter Haftung, Mannheim(B 7. 10). Die Prokuren von Otto Quell und Werner Elschner sind erloschen. B 413 H. Hommel Gesellschaft mit beschränkter Haftung Zweigniederlassung Mannheim in Mann- heim, Sitz: Frankfurt a. M. Die auf die Zweig. niederlassung Mannheim beschränkte Prokurs von Adolf Emmel ist erloschen, B 457 Güntoplast Lack- und Farbenfabrik Gesell- schaft mit beschränkter Haftung, Mannheim Diftenestraße 11-13). Karl Friedrich Max un Willi Mees sind nicht mehr Geschäftsführer, Al Geschäftsführer wurden bestellt: Gustav Schöff. ler und Peter Hausen, beide Malermeister in Mannheim. 8. B 512 Schlitter& Co. Gesellschaft mit beschränktef Haftung, Mannheim(Leibnitzstr. 13). Ferdinand Bissinger ist nicht mehr Geschäftsführer. Hans Blank in Köln ist zum Geschäftsführer bestellt, A 1973 Karl Hans Groh, Mannheim(Textihaus Gärtnerstraße 6a). Das Handelsgewerbe sam Firma ging durch Erbfolge über auf die Erben: gemeinschaft zwischen Luise Maria Frieda Groh geb. Mitsch Witwe des Kaufmanns Karl Johann Groh in Schriesheim und Hans Wolfgang Groh in Schriesheim, geboren am 20. 7 1933, Karl Sieg tried Groh in Schrieshe:m, geboren am 7 6. 1988, Traude Luise Groh in Schriesheim geboren am 24. 6. 1941. Die Prokura von Luise Groh ist er- loschen. 6706 Güterrechtsregistereintrag Band III Seite 44: Braun, Johann, Geschäftsführer in Oftersheim, und Anna geb. Kehder. Vertrag vom 13. 2. 1946. Gütertrennung. 8 44: Kästner, Otto, Lokomotivführer in Oftersheim, und Marie geb. Leitz. Vertrag vom 28. Dezember 1945. Gesetziſcher Güterstand mit Vorbehaltsgut der Ehefrau. wie im Vertrag verzeichnet. 45: Braun, Wilhelm, Kaufmann in Oftersheim, und Elisabeth geb. Leitz. Vertrag vom 7. 11. 1945. Gesetzlicher Güterstand mit Vorpehaltsgut der Ehefrau, wie im Vertrag verzeichnet 45: Muth, Karl, Zimmermeister in Ketsch, und Eva geh, Schotter. Vertrag vom 26. 9 1945. Glitertrehming. 46: Gräter. Fuitz, Kaufmann in Schwetzingen und 1 geh. 8 vom 1. 8. 1946. 8 8 rennung. We e den 2. Dezember 5 Amtsgericht. 85 6561 13.00 Uhr Min Son sein Ist! WUur 20m. mit Kör Füh Pas nett Fra pub ster tine erm Par den Lev Ver der Ko! Wie daſ 194 beb Ver har bist lan. Mit Wal 3 10 in Kas HII. die Mit tisc keh kon ein