Dnters· Mann- au(14 emünd — 88 Kreis asse A bach. riesen- Uhr. if dem O Uhr mberg schaft in der s(10.30 rshau- Arpfalz nsbach ecken- I+TSv VIR a. ad die aldhof ur mit er Er- Ober- aldhof ub ll ait En- las als n, ent- ler ein rtliehe seinem er bel schun- atz der echnen : KF Nürn- kurt ntracht Offen- urg, I. „ Wäh- FC 05 eb. Sonn- ach im lalt zu wäre tet den d wohl n wird geben, u neh- wegen Ver- s nach Mann- wird. Kampf o der heimer erste ndhau- zeitigen Wiro.“ n der Badi- At e KSV ER, der ämpfen „ dies- Kämpfe L. en eppen- rt der Aus- Männer vie ge- ertreter heim; elheim, nheim; Karls- elberg Tdl. eee en und werben kapital rer ist mehrere Gesell · rer ge- hrer in Die Ge- „auch ind, el- erteilen, chränk ie Pro- 0 Fink- Feisbrod daß er oder el. rechtigt mit be: 6). Die Aschner Prokurs Gesell unbeim ster in ränkter rdinand Hans bestellt. tinhaus, Johann 2 Groh 1 Steg 6. 1938, ren 155 ist ex- 6706 rsheim, 2. 1946. rsheim, zember zaltsgut rsheim, 11. 1945. zut der h, und 9 1945, n und Gliter⸗ er 194. 6861 Jahrgang 1 Nummer 68 Dienstag, 10. Dezember 1946 Einzelpreis RM 0.20 Sidky Pascha zurückgetreten Kairo, 8. Dez.(dana-ap) Der ägyptische Ministerpräsident Sidky Pascha ist, wie am Sonntag amtlich bekanntgegeben wurde, von zeinem Posten zurückgetreten. Sidky Pascha Ist schon seit vergangenen Montag erkrankt. Auf Ersuchen der amerikanischen Botschaft wurde aus der amerikanischen Besatzungs- zone Deutschlands eine spezielle Medizin mit einem Flugzeug nach Kairo gebracht. König Faruk beauftragte am Montag den Führer der Saadisten-Partei, Nokraschi Pascha, mit der Bildung eines neuen Kabi- netts. Rat der Republik gewählt Paris, 9. Dez.(ap) Am Sonntag fanden in Frankreich die Endwahlen zum Rat der Re- publik statt. Nach Mitteilung des Innenmini- steriums sind von den Großgwählern des kon- tinentalen Frankreich, die vor zwei Wochen ermittelt worden waren, für die einzelnen Parteien folgende Stimmen abgegeben wor- den: MRP 27 280(30,9 Proz.), Kommunisten 25 780(29,3), Sozlalisten 17 915, Linksblock 10 230, Rechtsblock 7963, Verschiedene 1170. Blum zur Kabinettbildung bereit Faris, 7. Dez.(dana-INS) Der frühere französische Premierminister Léon Blum er- klärte am Samstag in einem Artikel im „Populaire“, daß die französischen Sozia- listen bereit seien, die Verantwortung für die Leitung einer neuen französischen Re- gierung zu übernehmen. Die politische Gruppe, deren Zentrum die Radikalsozia- sten seien, weise einen Mangel an Sta- bilität auf. Die Regierungsbildung müsse aus diesem Grunde von den Sozialisten übernommen werden, obwohl sie die gegen- wärtige Krise nicht verursacht hätten. Keine Einigung über Indien London, 9. Dez.(dana-Reuter) Die Round- Table- Konferenz hat, wie BBC mitteilt, zu keinem Uebereinkommen mit der Moslem- liga geführt. Ebensowenig ist eine Ein gung in den zwischen den beiden Hauptparteien schwebenden Fragen erzielt worden In einer nach Beendigung der Konferenz ver- öllentlichten amtlichen Erklärung der bri- tischen Regierung heißt es, die Haupt- sehwierigkeit ia den Verhandlungen habe in der Auslegung eines Paragraphen des Planes der britischen Kabinettsmission über die Gruppierung der Provinzen in der zu- künftigen indischen Verfassung gelegen. Die Moslemliga war mit diesem Plan einver- standen, während die Kongreßpartei ihn ablehnte. 5 Pandit Nehru wieder in Neu-Delhi Neu-Delhi, 8. Dez.(dana- Reuter) Der Vizepräsident der indischen Uebergangs- regierung, Pandit Nehru, und der indische Verteidigungsminister Sardar Baldev Singh trafen am Sonntag von London. wo sie an der Round-Table- Konferenz über Indien teilgenommen hatten, wieder hier ein. lewis bricht Erste Aussprache zum frieden mit Deutschland Byrnes legt Dreizehn- Punkte- Pro gramm vor— Für sofortige Verminderung der Besatzungstruppen New, Vork, 8. Dez.(dana- Ins) Außenmi- nister Byrnes legte auf der Samstagsitzung des Außenministerrats, mit der die Bera- tungen über den Friedensvertrag mit Deutschland offiziell begannen, enen drei- zehn Punkte umfassenden Vorschlag vor. Der aktuellste Punkt betrifft die Frage der Verminderung der Besatzungsstreitkräfte in Europa. Herabsetzung bis April Nach dem Vorschlag soll die Sowiet- union ihre in Deutschland stationierten Streitkräfte auf 200 000 Offiziere und Mann- schaften verringern. Die Anzahl der briti- schen und amerikanischen Streitkräfte in Deutschland soll je 140 000 Mann und die der französischen Streitkräfte 70000 Mann betragen. 20 000 sowjetische Soldaten sollen zum Schutze der Verbindungslinien in Po- len stationiert bleiben. In Oesterreich sol- len Amerika, Großbritannien, die Sowjiet- union und Frankreich je 10 000 Mann Streit- kräfte belassen, um die Wiedererrichtung der Unabhängigkeit zu unterstützen. In Un- garn und Rumänien sollen je 5000 Mann so- Wetischer Streitkräfte stationiert bleiben. Diese Ziffern sollen bis zun April 1947 er- reicht werden. Falls keine unvorhergesehe- nen Schwierigkeiten auftreten, soll die Zahl der Streitkräfte bis April 1948 um ein wei- teres Drittel verringert werden. Clay und Murnhy über das Zonenabkomme Rundfunkinterviews der„Stimme Amerikas“ New Tork, 7. Dez.(dana- Reuter) Bot- schafter Robert Murphy, der Berater der amerikanischen Militär- Regierung in Deutschland, und General Lucius D. Clay, der stellvertretende Militärgouverneur für die US-Zone, die bei den Washingtoner Be- ratungen über die Zonenvereinigung maß- gebend beteiligt waren, sprachen am Wo- chenende in der„Stimme Amerikas“ über die Eedeutung des soeben unterzeichneten Abkommens. Aktives Interesse der USA Botschafter Murphy führte u. a. aus: „In den Vereinigten Staaten zeigt sich ein weitverbreitetes und aktives Interesse an einer gesunden Entwicklung der deutschen Demokratie. Wir Amerikaner haben nat'ir- lich im eigenen Land viele Probleme: Jeder Krieg und besonders ein o aus e er Krieg, wie wir ihn erlebt haben, hinterläßt enorme Schwierigkeiten für alle Teimeh- mer. Aber das Interesse Amerikas be- schränkt sich heute keineswegs auf einhei- mische Probleme. Im Jahre 1920, als der erste Weltkrieg kaum mehr als ein Jahr zu Ende war, konnte man schon sehen, daß die öffentliche Meinung sich dem Isolatio- nismus zuwandte. Damals weigerten sich die Amerikaner, in den Völkerbund einzu- treten. Heute scheint es anders zu sein. Wir können hier in den Vereinigten Staaten vor allem eins beobachten: Es besteht die all- gemeine Ansicht, daß wir Amerikaner ein dauerndes Interesse an Deutschland haben. Währen meines Aufenthalts in Amwe- rika“, fuhr Murphy fort,„wurde ein Ab- kommen zwischen den Vereinigten Staten und dem Vereinigten Königreich Großbri- tannien abgeschlossen. Dieses Abkommen ist von weittragender Bedeutung für das deit- sche Volk und muß Hoffnung und Zuver- 1 5 sicht erwecken. Sein Ziel ist es, in einem Ze traum von drei Jahren die Wirtschaft in den amerikanischen und britischen Be- satzungszonen soweit zul entwickeln, daß sich dieses Gebiet selbst erhalten kann und dag der deutschen Bevölkerung die Mög- lichkeit zu friedlicher Arbeit und besseren Lebensbedingungen gegeben wird. Wir hoffen, daß diese Verschmelzung auf andere Besatzungszonen ausge lehnt wird, und daß schließlich die wirtschaftliche Einheit Deutschlands entsteht, die von der Pots- damer Konferenz beabsichtigt worden ist. Amerikaner, mit denen ich gesprochen habe, haben mir gegenüber ihre Bewunderung ausgedrückt, wie sich die Deutschen bemü- hen, ihre Demokratie aufzubauen.“ Interview mit General Clay General Lucius D. Clay gab seine Er- klärungen der„Stimme Amerikas“ in Form eines Interviews ab. Auf die Frage nach seiner Ansicht über das Zonenabkommen sagte der General: „Das Abkommen über die wirtschaftliche Vereinigung der amerikanischen und der britischen Besatzungszonen sollte wesent- lich zur Wiederbelebung der Industrie und des Außenhandels der beiden Zonen bei- trägen. Die britische Besatzungszone hat große Rohstoffindustrien und ganz Deutsch- land hängt von ihrer Kohlenföyderung und ihrer Stahler zeugung ab. Die erikanische Zone dagegen hat vor allem verarbeitende Industrien Die beiden Zonen ergänzen sich also. Ihre wirtschaftliche Vereinheitlichung wird somit eine bessere Auswertung der Hilfsquellen beider Zonen ermöglichen. Das bedeutet nicht nur die Entwieklung einer Ausfuhr, mit der lebenswichtige Einfuhr finanziert werden kann, sondern auch die Beschaffung dringend benötigter Materia- lien und Massengüter für Deutschland.“ Bergarbeiterstreik ab Bereitschaft zu neuen Verhandlungen— Achtung vor der Rechtsprechung Washington, 7. Dez.(dana-INS) John L. Lewis, der Präsident der amerikanischen Vereinigten Bergarbeitergewerkschaft, for- derte am Samstag die 400 000 streikenden Kohlenarbeiter auf, unverzüglich die Arbeit wieder aufzunehmen. Lewis ordnete an, daß die Kohlenarbeiter bis zum 31. März 1947 ihre Arbeit fortsetzen sollten, und gab bekannt, daß der Verhandlungsausschuß der Vereinigten Kohlenarbeiter bereit sei, Ver- handlungen über einen neuen Kontrakt mit . Sue en. Frankfurt.(dana) Die Gesamtzahl der bisher aus den Vereinigten Staaten in Deutsch- land eingetroffenen Care- Pakete stieg nach Mitteilung des amerikanischen Hauptquartiers während der laufenden Woche auf rund 3 100 000 Stück. Kassel.(dana) Die Quäker- Organisation in Chicago hat an den Oberbürgermeister von Kassel ein Schreiben gerichtet, in dem sie ihre Hilfe zur Linderung der Not anbietet. Berlin.(dana) Die Delegation der SFD, die gegenwärtig in London weilt, wird nach Mitteilung der Pressestelle der Sozialdemekra- tischen Partei Deutschlands nach ihrer Rück- kehr am Donnerstag in Hannover eine Presse- konferenz abhaſten. Ha mbur 80(dana) Vier Gefängnisstrafen, einen Freispruch und in zwei Fällen Bewäh⸗ rungsfrist verfügte das Obere Militärgericht in Hamburg gegen fünf Aerzte und zwei Polizei- beamte, die beschuldigt wurden, Sterilisationen an Zigeunern durchgeführt zu haben. Rastatt.(dana) Von den über 350 Ange. klagten, die sich im Prozeß vor dem Tribunal in Rastatt in aufeinanderfolgenden Prozeß- abschnitten zu verantworten haben, wurden gestern als erste Gruppe 51 ehemalige Ss-Leute und Wach mannschaften der Konzentrations- lager Struthof und Natzweiler vor Gericht ge- stellt. Pen Angeklagten werden Grausamkeiten Morde und Nahrungsmitteldiebstähle zum Scha- den der Häftlinge zur Last gelegt. 5 Paris.(dana- Reuter) Die libanesische Re- glerung ist, wie Reuter am Samstag erfährt, zurücngetreten. Weitere Einzelheiten wurden nicht bekannt. l Athen.(dana-Reuter) Die britischen Mill tärbehörden im Dodekanes haben mit der Vebergabe der Verwaltung an griechische Zi- vilbeamte begonnen, wie der stellvertretende Erlechische Premierminister, Stylianos Gona- tas, bekanntgab. Die Uebertragung der Ver- Waltungsstellen soll noch vor Januar 1947 ab- geschlossen sein. 5 den privaten Unternehmern oder der Re- gierung aufzunehmen. Die Wiederaufnahme der Arbeit erfolgt zu den gleichen Bedin- gungen, die zu Beginn des Streiks am 20. November in Kraft waren, so daß die Koh- lenarbeiter also wieder die gleiche Stunden- zahl bei unverändertem Lohn arbeiten. Präsident Truman hat angesichts der Beendigung des Streiks seine für Montag angekündigte Rundfunkansprache an das amerikanische Volk abgesagt. Verfahren vor dem Bundesgericht Der Oberste amerikanische Gerichtshof trat am Samstag in regelmäßiger Sitzung zusammen. Er befaßte sich mit dem Be- rufungsantrag der Regierung und der An- wWälte der Arbeitergewerkschaft über das von dem Bundesrichter Goldborough gegen Lewis und die von ihm geleitete Gewerk- schaft verhängte Urteil. Die amerikanische Regierung ersuchte den Obersten Gerichts- hof offiziell um eine klare Entscheidung über eine Revision des Streitfalls. Das ame- rikanische Justizministerium erklärte, dag dieses Ersuchen„dem öffentlichen Interesse entspräche“. 5 . Lewis begründet Streikabbruch Einige Stunden nach dem Zusammentritt des Obersten Gerichtshofes gab Lewis eine Pressekonferenz. Er erklärte, daß er allen Dienststellen der Bergarbeitergewerkschaft brieflich die Anordnung übermittelt habe, den Kohlenstreik sofort einzustellen. Er habe in seinem Brief betont, daß der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten ein verfassungsmäßiges Gericht darstelle, und daß die von diesem Gerichtshof behandel- ten Rechtsfragen von schicksalhafter Be- deutung für die amerikanische Republik seien. Es müsse angenommen werden, daß sich das Urteil dieses Gerichts auf jeden einzelnen Staatsbürger auswirken müsse. Auf Grund dieser Erwägungen und aus Achtung vor der Würde dieses hohen Tri- bunals sei es erforderlich, daß das Gericht während des Verfahrens von jeglichem Druck der öffentlichen Meinung freigehal- ten und daher der Streik eingestellt werde. Gulmachung für begangenes Unrecht Abschluß der interzonalen Wied ergutmachungskonferenz Tegernsee, 9. Dez.(St.-Drahtber.-dana) Die Dreizonenkonferenz zur Wiedergutma- chung, die der bayrische Ministerprasident Dr. Högner am 7. Dezember eröffnet hatte, fand am Montag ihren Abschluß. An der Konferenz hatten die Minister und Refe- renten für Wiedergutmachung der amerika- nischen, englischen und französischen Be- satzungszone teilgenommen, In allen Punk- ten der Tagesordnung wurde Uebereinstim- mung erzielt. „Ich will nicht die Geister der Rache heraufbeschwören, die das Licht scheuen“, erklärte Dr. Högner, ‚aber ich habe tief- stes Mitgefühl mit den Menschen, die an Gerechtigkeit glauben. Das begangene Un- recht muß wieder gutgemacht werden, das heischt diese Gerechtigkeit.“ Der bayrische Staatskommissar für poli- tisch und rassisch Verfolgte, Dr. Auer pa ch, ging in dem Hauptreferat der Er- öffnungssitzung von der Frage aus, welche gemeinsamen Ziele für alle Länder und Zo- nen beständen und wie sie in die Tat um- gesetzt werden können. Pr. Auerbach schlug zur Frage des herrenlosen jüdischen Besitz- tums in Deutschland für alle deutschen Länder einheitliche Lösung durch die Bil- dung eines Zentralfonds, mit je einem Di- rektorium im In- und Ausland, vor. Wichtige Resolutionen Es wurde einstimmig eine Resolution an- genommen, in der die Freilassung der ras- sisch und politisch verfolgt gewesenen Kriegsgefangenen, die sich noch in Gefan- genschaft befinden, gefordert wird. Eine weitere Resolution sieht einen Antrag an den Alliierten Kontrollrat zu weitgehenden Steuererleichterungen für rassisch und po- litisch Verfolgte vor. Weitere Entschlie- Zungen befaßten sich mit der Neufestset- zung des Verteilerschlüssels von Care- Paketen, von denen aus den frei verfüg- baren Kontingenten 40 Prozent zugunsten der politisch und rassisch Verfolgten ab- gezweigt werden sollen. In einer anderen Resolution wurde beschlossen, an die Re- gierungen der einzelnen Länder heran- zutreten, um die bevorzugte Versorgung der politsch und rassisch Verfolgten mit Waren des täglichen Bedarfs durchzusetzen. Weitere Beratungspunkte In seinem 13-Punkte- Programm schlägt Byrnes ferner vor, Stellvertreter zu ernen- nen, die ermächtigt werden sollen, die Stel- lungnahme Belgiens, der Tschechoslowakei, Dänemarks, der Niederlande, Polens und Jugoslawiens und aller anderen interessier- ten Staaten anzuhören, bevor der Außen- ministerrat irgendeine abschließende Ent- scheidung faßt. Nach Byrnes' Vorschlag soll, wie Reuter meldet, der Alliierte Kontrollrat aufgefordert werden, einen Bericht über Form und Ziel einer vorläufigen deutschen Regierung und die Schaffung von Zentral- behörden und ihre Aufgaben in Bezug auf die Wirtschaft und die politische Zukunft Deutschlands übermitteln. Ferner soll der Vertrag mit Oesterreich sowie der Ort ind Zeitpunkt des nächsten Zusammentreffens erörtert werden. Moskau als Tagungsort? Ein Vorschlag Molotows sieht mit Aus- nahme der Begrenzung der Besatzungs- streitkräfte im wesentlichen die gleichen Punkte vor, wie derjenige Byrnes. Molotow machte über den Zeitpunkt und den Ort des nächsten Zusamentreffens keine näheren Angaben, erklärte jedoch im Verlaufe der Diskussion, daß er es schätzen würde, wenn der Außenministerrat in der zweiten Hälfte des Februar in Moskau zusammentreten würde.. Die Tagesordnung Die Tagesordnung für die nächste Sitzung des Außenministerrats sieht nach dem Vor- schlag von Byrnes außer den bereits er- wähnten Punkten noch folgende Fragen vor: Die zukünftige Grenzziehung Deutschlands einschließlich der Bestimmungen über das Saargebiet, die ständige Entmilitarisierung Deutschlands und einen allgemeinen Ent- wurf des Friedensvertrages mit Deutsch- land. 1 Für Zzuziehung Deutschlands Den Haag, 7. Dez.(dana-Reuter) Holland begrüße das Abkommen über die wirt- schaftliche Verschmelzung der britischen und amerikanischen Zone Deutschlands, er- klärte der holländische Außenminister von Bötzelaer van Oosterhout am Freitag vor 4 i 5 letzter Minute.. Landesfahne kann wehen Stuttgart, 9. Dez.(dana) Die Zivilbevölkerung von Württemberg- Baden hat, wie die Militärregierung von Württemberg-Baden am Montag bekannt- gab, die Berechtigung, die neue Flagge des Landes zu zeigen, wie sie im Ar- tikel 45 der am 24. November durch Volksabstimmung angenommenen Ver- fassung vorgesehen ist. Die amerika nische Militärregierung gibt hierzu be- kannt, daß die Flagge von Württem- berg-Baden nicht in unmittelbarer Nähe der Flagge der Vereinigten Staaten ge- setzt werden darf. Neues ägyptisches Kabinett Kairo, 9. Dez.(dana- Reuter) No- kraschy Pascha hat am Montagabend eine Koalitionsregierung aus Vertretern der Liberalen und der Saadisten gebildet. Das Kabinett ist von König Farouk ge- billigt worden. Die Niederländische Union 2 Den Haag, 9. Dez.(dana-Reuter). Das niederländische Kabinett billigte am Montag in großen Zügen den Entwurf für das niederländisch- indonesische Ueber- einkommen. Die Entscheidung des Kabi- netts wird am Dienstag im niederländi- schen Parlament bekanntgegeben werden. Das Abkommen, das am 15. November in Cheribon auf Java unterzeichnet worden ist, sieht die Schaffung der Vereinigten Staaten von Indonesien unter der hollän- dischen Krone vor. der Kammer. Der Außenminister erklärte weiter, er befürworte eine Beteiligung Deutschlands an den kommenden Bespre- chungen über seine Zukunft. Auch Oesterreichberatungen New Tork, 8. Dez.(dana-Reuter) Die Vereinigten Staaten forderten am Samstag abend die Ernennung eines Sonderausschus- ses von Vertretern der Außenminister, um den Friedensvertag mit Oesterreich vor- zubereiten. Wenig Aussicht auf Entlassung Paris, 6. Dez.(dana-INS) Ein Sprecher des französischen Außenministeriums er- klärte, daß nicht viel Aussicht für die An- nahme der amerikanischen Forderung auf baldige Repatriierung der durch die Ameri- kaner gefangen genemmenen deutschen Kriegsgefangenen bestehe, die sich in fran- 26sischem Gewahrsam befinden. In Frank- reich herrsche akuter Arbeitermangel. Für Sicherungsverwahrung Wiesbaden, 9. Dez.(dana) Gegen die in einem Entwurf des Kontrollrats vorgesehene Abschaffung der Sicherungsverwahrung haben sich die Teilnehmer aus der sowieti- schen, französischen und amerikanischen Zone auf der zweiten interzonalen Juristen“ Konferenz vom 4. bis 6. Dezember in Wies⸗ baden in einer Entschließung ausgespro- chen. In der Zeit höchster Kriminalitai 861 eine Abschaffung der Sicherungsverw. 8 rechtlich nicht zu vertreten. N Der Rat der Außenminister(von links): Couve de Murville(Frankreich), Ernest Bevin, 5. Viacheslaw Molotow, James F. Byrnes. DANA Zweiter Mürnberg-prozeßß beginnt Nazi-Aerzte unter schwerer Anklage— Rede des Hauptanklägers Nürnberg, 9. Dez.(dana) Nachdem am 21. November den angeklagten Aerzten in einer einstündigen öffentlichen Sitzung die eines anderen Angeklagten, denn sie sind die Männer, die ihr Land und ihren Beruf im Stich ließen. General Taylor verwies im Anklageschrift verlesen worden war und Verlauf seiner Rede auf die große Verant- jeder sich als„nichtschuldig“ bezeichnet hatte, begann am Montag die ordentliche Verhandlung, in der zunächst die Anklage, die Namen der Belastungszeugen und die Belastungsdokumente bekanntgegeben und verlesen wurden. Bevor General T. Taylor mit seinen Ausführungen begann, fragte der Vor- sitzende, Walter B Beals, jeden Ange- klagten nochmals, ob er die Anklageschrift gelesen habe und die am 21. November ab- gegebene Erklärung„nichtschuldig“ auf- rechterhalte. Abschließend betonte Richter Walter B. Beals, daß das Gericht bemüht sein werde, jedem Angeklagten alle Mög- lichkeiten zur Verteidigung zu geben,„da- mit volle Gerechtigkeit erlangt werde“. Verantwortung der Wissenschaft „Das schleichende Gift der Nazi-Irrlehre drang in die deutsche Medizin ein, zerstörte Charakter und Moral und schläferte das Gewissen ein“, sagte der amerikanische Hauptankläger, General Telford Taylor, in seiner Eröffnungsrede.„Die Schuld für die Verbrechen und die Unterdrückungsmetho- den des Dritten Reiches liegt bei vielen“, fuhr der General fort,„aber es ist die Schuld seiner Führer, die am schwersten und arff strafwürdigsten ist. Zu wem sollte die deutsche Medizin schauen, wer ihre Tradition bewahren und sie von dem ver- heerenden Einfluß der nazistischen Pseudo- wissenschaft beschützen? Hier liegt die un- geheure Verantwortung der führenden deut- schen Mediziner. Das ist der Grund, wes- halh hre Schuld größer ist als die irgend- wortung des Gerichtes gegenüber der Menschheit und auch dem deutschen Volk, dessen Kinder zeitlebens keine unbeschä- digte deutsche Stadt schauen werden.“ „Dieser Fall und andere, die in diesem Ge- richtsgebäude zur Verhandlung gelangen werden,“ fuhr der General fort,„stellen eine ungewöhnliche Gelegenheit dar, um von dem deutschen Volk die wahren Gründe seiner jetzigen Leiden darzulegen. Ja, für- wahr, die Mauern und Türme und Kirchen Nürnbergs wurden durch alliierte Bomben in Schutt und Asche gelegt. Aber in einem tieferen Sinne wurde Nürnberg schon ein Jahrzehnt vorher zerstört, als és die Stadt der Reichsparteitage, ein Brennpunkt des möglichen Zerfalls Deutschlands und das private Jagdrevier eines Julius Streicher wurde. Die wahnwitzigen und bösartigen Lehren, die sich von Nürnberg aus ergossen, sind gleichermaßen die Quelle der Verbre- chen dieser Angeklagten wie das furchtbare Schicksal Deutschlands unter dem Dritten Reich. Ein Volk, das sich willig selbst mit Gikt infiziert, muß zwangsläufig erkranken und untergehen.“ Erzbergermörder Nr. 2 verhaftet Berlin, 7. Dez.(dana) Nach einer Mel- dung der„Schwäbischen Donauzeitung“ ge- lang es der Ulmer Kriminalpolizei, Paul Schulz, der beschuldigt wird, zusammen mit Pillessen Erzberger ermordet zu haben, im Krankenhaus„Hebelhof“ in Konstanz festzunehmen. Mehrere Anzeichen deuten darauf hin, daß Schulz alles vorbereitet hatte, um in die Schweiz zu fliehen. e S— Dienstag, 10. Dezember 1946 Dienstag, 10. Dezember 1946 — Veröffentlicht unter Militär-Reglerungs-Lizenz Us WB 110. Verantwortlich für den gesamten In- Ralt: E. Fritz von Schilling, Dr. Karl Ackermann and Karl Vetter. Redaktion, Verlag und Druckerei: Mannheim, R 1, 4/8. Telefon 44 151/53. *. Tt. gilt Anzeigenpreisliste Nr. 2. Postscheck konten: Karlsruhe 80 016, Ludwigshafen a Rh. 26 743. Monatlicher Bezugspreis: RM 2,40 einschließlich Trägerlohn. Für unverlangte Manuskripte übernimmt die Redaktion keine Verantwortung. 211 Dies der Sachverhalt: Am 6. August 1921 ermordete der Der Fall Tillessen 27jährige Kapitänleutnant zur See Heinrich Tillessen zu- sammen mit einem anderen Offizier, namens Schulz, in Bad Griesbach den damaligen Reichsflnanzminister und Abgeordneten des katholischen Zentrums Mathias Erz- berger. Erzbergers letzte Worte waren die schreckerfüllte Frage:„Aber warum!“ Nach ihrer Tat flohen die Mörder unter Beihilfe des damaligen Münchener Polizeipräsidenten und späteren Naziministers Dr. Frick nach Ungarn. Es war ein klarer, wohl überlegter politischef Mord, entstanden aus der fanatischen Ab- sicht jener berüchtigten Organisation„Consul“, die sich hinter dem harmlosen Firmenschild einer„Bayerischen Holzverwertungsgesellschaft“ verbarg, die junge Republik zu stürzen und ihre Vertreter durch Mord und Terror aus der Welt 2⁊u schaffen. Es war der vierte in der Reihe der Morde, die den Untaten des dritten Reiches Gevatter standen. Die Ermordung von Liebknecht, Luxemburg und Eisner Waren diesen vorausgegangen, die Tötung Rathenaus sollte ihm folgen. 1932 wurde die Verjährung des Mordes nach 8 68 des BGB unterbrochen. Am 21. März 1933 wurden die Mörder auf Veranlassung von Hitler von Hindenburg ammestiert, aus dem Ausland zurückgerufen und zu Nationalhelden erklärt. Til- lessen wurde„Sturmbannführer der SA ehrenhalber“ und später Parteimitglied. Nach Hitlers schmählichem Ende wurde der Prozeß gegen Tillessen aufgenommen. Der Freiburger Gerichtshof unter dem Vorsitz von Dr. Göring sollte über den Mörder zu Gericht sitzen. Die Anklage vertrat Generalstaatsanwalt Prof. Dr. Bader, der betonte, daß hinter ihm als Mitankläger die erste deutsche Republik stehe, die ihren Gegnern gegenüber zu anständig gewesen sei. Am 29. November 1946 stellte der Gerichtsvorsitzende das Verfahren ein mit der Erklärung, daß er die 1933 erlassene Amnestie als gültig erachte. Daraufhin rief die französische Militär- regierung den Gerichtsvorsitzenden ab und bestellte den Präsidenten der badischen Justizverwaltung Dr. Zürcher nicht mehr in die neugebildete Regierung. Der Fall Tillessen wurde erneut aufgerollt. Die juristische Streitfrage erhebt sich nun, ob der Gerichts vorsitzende gut daran tat, sich an den Schematismus einer ungenügenden Entnazifizierungs verordnung zu halten und unter Ausnützung einer Lücke im Gesetz die Amnestie für rechts- gültig zu erklären, deren Urheber dem Fluch der Geschichte verfallen ist. Aus- gehend von der typisch deutsch- preußischen Vorstéllung, daß ein Beamter nichts zu tun habe als seine formale Pflicht zu erfüllen, und daß es ihm gar nicht zustehe, über die tiefere Rechtfertigung eines Erlasses nachzudenken, was Aufgabe des Gesetzgebers wäre, ist Dr. Göring formal zweifellos im Recht. Andererseits kann es Dr. Zürcher mit derselben formalen Rechtmäßigkeit als seine Pflicht ansehen, gegen das Eingreifen des Souveräns in das Verfahren zu protestieren mit der Be- gründung, daß die Aufhebung eins eUrteils kraft außerrichterlicher Gewalt eine so schwere Erschütterung richterlicher Unabhängigkeit, bedeute, daß selbst ein Fehlurteil kein ausreichender Grund zu solchem Eingriff sei. Formal gesenen mag man dieser Haltung hre Gesetzmäßigkeit nicht absprechen. Man mag sogar be- gründen, daß das Festhalten an der geschriebenen Satzung die einzige Gewähr gegen den Geist jener Willkür sei, der im vergangenen Jahrzehnt sich über Recht und Gesetz hinwegsetzte, um mit dem teuflischen Argument des„gesunden Volks- empfindens“ jede Rechtsnorm zu zerstören, und der schließlich nichts mehr gelten ließ, Als den nihilistischen Befehl eines Usurpators. Es ist vielleicht auch darauf hinzuweisen, daß seit dem ausgehenden Mittelalter außer der lixierten Rechtsnorm eigentlich kein letztlich verbindlicher Rechtsbegriff mehr allgemein gültig ist, daß die Anhänger des theoratischen und des humanitären Rechts, des Gewalt- und des Naturrechts, sich lebhaft widerstreiten. Die Dinge sind schon 80 weit, daß man die angehenden Rechtsbeflissenen ohne jede tiefere weltanschauliche Unterweisung über Grund und Ursache des Rechts von den Universitäten entläßgt und sich ein- fach mit der positiven Beachtung der Rechtsurkunden, gleichgültig welcher Herkunft und welchen Geistes sie seien, zufrieden gibt. Die praktische politische Vernunft allerdings hätte dem Gerlchtsvorsitzenden sagen müssen, daß es nicht angeht, die Rechtssicherheit gegen die Sicherheit des Staates der Gesellschaft und des Individuums auszuspielen. Wohin sollten wir Aber mals kommen, wenn wir dem mordlüsternen Zynismus terroristischer Geheimbünde dadurch einen Freibrief ausstellen, daß wir die nachträgliche Amnestie dieses Un- Wesens durch den Blutmenschen Hitler heilig sprächen, einfach deshalb, weil dieser Räuberhauptmann das Rechtswesen an sich gerissen hat. Selbst wenn wir den Grundsatz gut heißen, daß sich das Recht aus der Gewalt herleitet. hätte der Richter zu dem Schluß kommen müssen, daß dann der demokratischen Gewalt ein doppelt verbrieftes Recht zustände, und daß ein Rechtsfall nicht verjähren kann, wenn dies ausdrücklich gegen die Satzung des demokratischen Gesetz- gebers verstößt. Die Rechtsunterbrechung gegen Tillessen bedeutet insofern eine offensichtliche Mißachtung des neuen Souveräns und gdie stillschweigende Aner- kennung von Hitlers Machtvollkommenheit. Die Anwendung der Lücke im Gesetz ist entweder bodenlose bürokratische Verkalkung oder zynische Parteigänger- schaft für Hitler und dessen Methoden des politischen Terrors. Der Juristentag in Wiesbaden wandte sich deshalb mit aller Entschiedenheit gegen den unhaltbaren Rechtsentscheid des Freiburger Richters. Die bedeutendsten deutschen Rechtskun- digen erklären, daß selbst unter Berücksichtigung aller Umstände dieser nns nichts anderes darstelle als eine Verherrlichung des Mordes. Die französische Mili- tärregieruns kommt zu dem Schluß, daß solche sophistische Rechtsauslegung Wie im Fall Tilfessen beweise, daß sich unter den deutschen Beamten der Provinzver- waltung verdächtige Elemente befänden, die diese Posten nur mit Hilfe der höch- sten verantwortlichen Beamten der Justizverwaltung innchalten könnten. Die menschliche Seite des Falles Tillessen zwingt allerdings anzuerkennen— falls die Argumente der Verteidigung stichhaltig sind—, daß der Beklagte seine Tat offenbar bereut und daß er sich von der Hitlerregierung distanziert hat. Auch der Wunsch der Witwe von Mathias Erzberger, das Verfahren auf jeden Fall nie- der zuschlagen, muß in Betracht gezogen werden. Wenn dies auch keine 5 gründe sein können, so haben sie doch zweifellos das Verhalten des Richters 2 einflußt und ihn veranlaßt, die Notverordnung des Reichspräsidenten Hindenburg vom 21. März 1933 keiner juristischen Kritik zu unterziehen. Daß der Mord an Erzberger nicht ungesühnt bleiben kann, ist eine Selbstverständlichkeit, wozu nicht einmal die Ueberlegung notwendig ist, daß dem Vebermut des noch 1 nicht restlos beseitigten faschistischen Ungeistes, der Ideologie der Brutalität un des Terrors gesteuert werden muß. Daß der Richter, gleichgültig welche seine Motive waren, mit seinem Beschluß dem Ansehen des neuen deutschen* in der Welt öffentlichkeit aufs schwerste geschadet hat, steht fest. Was nicht 3 steht, ist die Frage, ob man Tillessen vaterländische Motive zubilligen darf un. man aus diesem Grunde den Mord als ein„Attentat“ ansehen kann. Es täte 8 8 mal not, daß in Deutschland vor einem deutsehen Gericht ein Wirklich die 3 on ergreifender Prozeß(ähnlich dem Fall Dreyfuß in Frankreich) abgehandelt würde, um die Grenzen zwischen Nationalismus und Verbrechen kestzulegen. Die Ent- scheidung des Richters Göring hat ein solches historisches Exempel wieder einmal unmöglich gemacht, denn wie auch immer heute der neuberufene Gerichtshof ent- scheidet, so haftet diesem Entscheid stets der Befehl der Besatzungsmacht an 5 verliert dadurch seine moralische Wirksamkeit. Das Unvermögen des Richters 2 sich in den blinden Autoritätsglauben an den Gesetzgeber geflüchtet, dadurch ist aus einem Gericht über den Mörder ein Gericht über den Richter geworden. Tra- gödie oder Satire? Es fällt schwer, darüber nicht bitter zu werden, und Erzbergers letzte Frage zu wiederholen:„Aber warum?“ Karl Ackermann. Oberbürgermeister Ostrowski Interview mit dem Cher des Stadtstaates Berlin Berlin, im Dezember 1946. Der Oberbürgermeister Dr. Ostrowski, der auf der nächsten Konferenz der deut- schen Ministerpräsidenten die Stadtrepublik Berlin vertreten wird, ist zweifellos der richtige Mann am richtigen Platz: Groß gewachsen wie sein Vorgänger Dr. Sahm, der selbst auf den Marschall Hinden- urg etwas„herabsehen“ konnte und den 1„Ehrenpokal! auf der Rathaus- treppe zu den übrigen, unterdessen histo- risch gewordenen Ehrengästen tief binumter- reichen mußte: Zu Briand, Laval, Körg Amanullah und König Faruk! Der massige, kahle Kopf mit den lebhaften Augen hinter der scharfen Brille sprüht vor Intelligenz und Energie! Der neue„Ober“ ist ein äußerst kultivierter und belesener Mann, für den schwierigen Berliner Posten wie ge- schaffen: Er spricht fliegend englisch und französisch und versteht und liest russisch vom Blatt: 5 „Ieh brauche keinen Dolmetscher!“ er- klärt er,„ich komme mit den Herren der Besatzungsmächte ganz allein zurecht!“ e 4 5 Ostrowski ist der angenehme Typ des Zebildeten, höheren Beamten und die be- Währten Hetzer gegen die Demokratie, der verflossene Leitartikler des„Lokalanzeiger“, Friedrich Hussong, und der Scherl-Feuille- tonist„Rumpelstilzchen“ alias Major Stein Hätten ihre liehe Not damit, aus dieser wür- digen und gediegenen Persönlichkeit einen „Ballonmützenproleten“ oder„Salonsoziali- sten“ zu machen! Ostrowski ist seit vielen Jahren als Be- Zzirks bürgermeister von Wilmersdorf und Prenzlauer Berg bewährt, hat sich tief in den Haushalt der Großgemeinde Berlin hin- eingearbeitet, kennt die Wirtschaft, die Nate der Werksdirektoren in den städtischen Rie- senbetrieben, den Arbeitsmarkt und die Kul- tur- Organisation. Es gibt keinen Posten im Etat, über den er nicht umfassend Aus- kunkt zu geben vermag. 5 „Wir werden überhaupt keine Koali- tionspolitik nach dem alten Schema ma- chen, erklärte er auf meine Fragen nach seinen Absichten für die nächste Zukunft, „Wir werden uns weder an die SED noch an die CDU fest binden, sondern uns die Mehr- heiten dadurch holen, daß sich gegen unsere sachlich fundierten Verordnungs vorschläge eben weder im Magistrat noch in der Stadt- verordneten versammlung eine Mehrheit bil- den kann!“ ö Als wir uns über unsere Erlebnisse wäh- rend der Nazizeit unterhalten, gerät Ostrow- Ski plötzlich ins Feuer: „Und dabei hat es nur an einem Fäd- chen gehangen— und wir hätten am 20. Juli 1932 den Papen-Putsch noch rechtzeitig auf- gefangen!“ „Ich weiß— Sie sind damals vom Prenz- lauer Berg und von noch zwei anderen Be- rliner Spitzenkandidat für den stellt worden und wir Reichs- bannerführer haben in Ihnen bereits den kommenden Polizeipräsidenten von Berlin gesehen! Was hätten Sie denn getan, wenn Sie damals an der Stelle von Zörgiebel ge- standen hätten?“ „Wir hätten die Herren in der Wilhelm straße allesamt noch in der Nacht zum 20. Juli aus den Betten geholt und festgesetzt! Wir! Meine Reichsbannermänner vom Prenz- lauerberg und ich! In so einem Augenblick muß man eben sein Leben wagen! Und wir hättens geschafft! Man wußte ja im Lauf der Nacht, was vor sich ging!—— Ver- stehen Sie mich recht! Wir hätten die Republik gerettet, die diese Leute bereits verraten hatten—— und hätten dann so- kort wieder die Demokratie wiederherge- stellt!“ b Ostrowski springt vor Erregung auf, und in mir blitzt der Gedanke auf: Der Malm hat noch eine deutsche Aufgabe vor sich! Er wird sie schaffen— für Deutschland und für Berlin! Dr. Hermann Schützinger. LRS,. re Dampfer„Europa“ gesunken Le Havre, 9. Dez.(ap) Der von Frank- reich übernommene frühere deutsche Rie- sendampfer„Europa“, der den Namen„Li- berté“ erhalten hat, ist am Montagmittag im Hafen von Le Havre gesunken. Während eines großen Sturmes riß sich das Schiff von seinen Verstauungen in den Hafenanlagen der„French Line“ los und sank. Das Schiff trieb quer durch das Hafenbecken gegen den Rumpf des gesunkenen französischen Damp- fers„Paris“, wodurch der Schiffsleib in Höhe der Maschinenräume aufgerissen wurde. Kongreß sozialistischer Parteien, Prag, 8. Dez.(dana) Der Kongreß der sozialistischen Parteien Mitteleuropas wurde hier am Samstag nach einer Meldung von Radio Alpenland mit einer Rede des tschechoslowakischen Ministerpräsidenten Dr. Fierlinger eröffnet. Zum Vorsitzenden des Kongresses wurde die österreichische Abgeordnete Frau Kroff gewählt. Allslawischer Kongreß in Belgrad Belgrad, 8. Dez.(dana-Reuter) Am Sonn- tag wurde hier der erste allslawische Kon- greg nach dem Kriege, an dem Delegationen aus der Sowjetunion, Polen, Tschechoslo- Wakel, Bulgarien sowie aus den USA teil- nahmen, eröffnet. Den Eröffnungsfeierlich- keiten wohnten neben Mitgliedern der jugo- slawischen Regierung, Marschall Tito, Tol- bukin, Marschall der Sowjetunion, und der Präsident der jugoslawischen Nationalver- sammlung, Iwan Ribar, bei. Marschall Tito, der im Rahmen der Fröffnungsfeierlichkei- ten das Wort ergriff, bezeichnete den Kon- greg als die Erfüllung der Träume, den die Vorväter der slawischen Völker hegten. 126 Tote bei Hotelbrand in Atlanta Atlanta(US), 7. Dez.(dana-Reuter). Mindestens 126 Menschen sind nach bisheri- gen Feststellungen in dem schwersten Hotel. brand seit einem Jahrzehnt in den Vereinig- ten Staaten, der am Samstagmorgen im Winecoff-Hotel in Atlanta im Staate Geor- Zia ausbrach, ums Leben gekommen. Die Zahl der Verletzten beträgt rund 100, Bisher konnten 74 Leichen geborgen werden. Das Feuer brach im 15. Stockwerk des Gebäudes aus, das mit etwa 200 Gästen voll belegt War. Carl Zuckmayer wieder in Großer Erfolg d Gruß an den Dichter Lieber Carl Zuckmayer! N Eigentlich müßte ich schreiben:„Sehr ge- ehrter Herr Zuck- mayer“, allenfalls noch „Dear Sir“, aber die Maschine sträubt sieh dagegen. Ieh bin nämlich Mainzer, un- ter derselben Sonne und mit demselben Wein groß geworden Wie Ste, habe viel- 8 leicht in dieser un- Dana- Bilderdienst vergeblichen und un- vergessenen„goldenen“ Stadt dieselben Schulwege zurückgelegt und zum Teil noch die gleichen Lehrer gehabt wie Sie. Gleich Ihnen habe ich— wer weiß, wie oft,— von einer waldigen Anhöhe des linken Rheinufers dem Sonnenuntergang hinter dem Rhein- gau zugeschaut, bis die dunklen Schleier 1 der Nacht diese liebenswerte und von uns geliebte Landschaft dem Auge entzogen. Vor allem jedoch saß ich, ein Junge noch, im Mainzer Stadttheater, als in den acht- und zwanziger, neunundzwanziger und drei- Biger Jahren Ihre Stücke dort über die Bretter gingen, sehr zum Gaudi der Ju- gend, die nach jeder neuen Aufführung ihren Jubel von der Galerie herunterschrie. Wissen Sie noch, wie nach der Erstauffüh- rung des„Fröhlichen Weinberg“„sittlich entrüstete“ Menschen gegen die Auffüh⸗ rung derart amoralischer Stücke vor dem Theater demonstrierten? Es waren offenbar dieselben, die im Jahre 43 keinen Grund fanden, das Massenmorden unschüldiger Menschen in den RZ's als unsittlich zu empfinden.) a Der heutige Tag aber ist ein Freuden- tag, denn Sie sind zu uns zurückgekehrt. Damit demonstrieren Sie, daß Sie uns nicht vergessen, daß Sie die Hoffnung auf ein geistiges und künstlerisches Deutschland nie aufgegeben haben. Es ist so etwas wie eine Fügung des Schicksals, daß gerade Sie es sind, der dazu ausersehen wurde, die „Leitung der Abteilung für Theater und Film in der„Reorientation Branch“ der Ameri- kanischen Militärregierung zu übernehmen. Konnte uns je ein Besserer geschickt wer- den, einer, der mehr als Sie weiß, worauf es jetzt ankommt? Weihnachtsmärchen eS„Hauptmann von Köpeni Wenn, Sie heute durch deutsche Städte fahren, dann werden Sie so manches Mal ein trauriges Wiedersehen erleben, viel- leicht wird sogar für Sekunden der Schlag Ihres Herzens aussetzen, wenn Ihr Auge, suchend nach heiligen Stätten deutscher Kultur, nur noch über Trümmer schweift. 5 Sie werden Städte sehen— ich denke 2. B. an unsere gemeinsame Vaterstadt—, die eigentlich garnicht mehr da sind und von denen man prima vista annehmen sollte, daß ihre Kultur mit ihnen gestorben ist. Kirchen, Wohnungen, Theater, Kinos nichts von allem ist mehr. Aber wenn es Abend wird, dann steigen Menschen mit bleichen, verhärmten Gesichtern aus Kel- lerhöhlen, kommen aus Ruinen und ver- der Heimat EKR I Heidelberg sammeln sich in einer noch einigermaßen erhaltenen Turnhalle, um Theater zu sehen und zu höpen. All' diese Menschen, ihrer irdischen Güter größtenteils verlustig, über ein Jahrzehnt irregeleitet, wollen den see Uischen Rückhalt, den ihnen das Leben und Erleben dieser Zeit genommen, dort wie⸗ derfinden. Ihnen, lieber, großer Freund, fällt die gewaltige Aufgabe zu, diesen durch schwerstes Leid Geprüften zu helfen, ihnen die Kraft zu geben, um dem furchtbaren deutschen Alltag trotzen zu können. Wir wissen, daß Sie diese Aufgabe lösen werden. Und damit helfen Sie uns an füh- render Stelle, das zurückzugewinnen, Was Wir alle mit heißem Herzen erstreben: Die Freundschaft und Eiebe der Welt. 18. Wiedersehen mit dem Köpenick- Hauptmann Die neue Heidelberger Inszenlerung der Zuekmayer- Komödie Die Aufführung des„Hauptmann von Köpenick“ im Jahre 1946 auf der Bühne der Stadt Heidelberg tat kund, daß dieser früh berühmte Carl Zuckmayer heute schon fast ein Klassiker geworden ist: denn diese herr- liche Tragikomödie um den Schuster Wil- helm Voigt, die 1931 vielleicht noch wie die Fixierung eines unerhörten Treppenwitzes der Weltgeschichte wirkte(und auch auf solche Art und Weise von den deutschen Bühnen aufgeführt wurde, nämlich durch- aus im Sine drastisch-naturalistischer Ko- mödie), diese Dichtung scheint uns nun- mehr und insbesondere durch die glänzende und wegweisende Interpretation des Werkes durch den Regisseur R. A. Stemmle als die Situation des Deutschen schlechthin. Des Deutschen, der sich immer wieder dü- pieren läßt, des Untertanen mit dem durch EKasernenhofmauern begrenzten Horizont, des Bürokraten, der über dem Begriff des Staates das Individuum vergißt, den lachen- den und weinenden Menschen. Das Geniale der Leistung des Dichters ist in der Tat- sache zu sehen, daß der armselige Zucht- häusler Wilhelm Voigt, der nach seinem Schelmenstückchen in Köpenick kraglos Wieder hinter Gitter wandern wird, in Grunde der einzig freie Mensch im Stück! ist, unter Marionetten die fühlende Brust. R. A. Stemmles Inszenierung stellte be- wußt Typen statt Menschen auf die Bühne. Er abstrahierte sozusagen alles Menschliche von den agierenden Figuren, sie standen im Nationaltheater Uraufführung:„Stefan mit der langen Nase.“ Es gehört zur Tradition des Mannheimer Nationaltheaters, die Weihnachtszeit mit der Erscheinung des Weihnachtsmärchens im Spielplan anzuzeigen. Dieses Jahr hat die Intendanz mit der Uraufführung von Willi Grübs Märchenspiel„Stefan mit der langen Nase“ die weihnachtliche Stim- mung in den Musentempel getragen. Eine freudig erregte Schar kindlicher Gemüter (es gab aber keine Altersgrenze) fleberte den Dingen entgegen, die trotz der Beschrän- kung der äußeren Umstände Raum, tech- nische Einrichtung) die illusionistische Mär- chenwelt in beinahe realer Form erstehen lieg. Wenn der körperlich überd mensionale königliche Küchenmeister, begleitet von einer Vielzahl niedlicher Küchenjungen, in der ersten Szene für die leckere Tafel des Königs einkauft und ungelenk-graziös den staunenden Leuten aus dem Volke zum Be- griff für Fürnehmheit und königliche Vollen- dung wird, so ist alt und jung von der Wir⸗ kung des Bühnenbildes, der Kostüme, der Darstellung, kurzum des Zusammenwirkens aller von der Regie gesteuerten Faktoren schon von den Träumen des Märchenlandes erfaßt., Die Handlung entwickelt sich rasch. Die böse Hexe Wurunzel, die schon die Kö- nigstochter samt ihrem Ballett vefzaubert hat, entführt auch den braven Jungen des Schusters Fridolin in ihr dämonisches Zau- berreich und verwandelt Stefan in einen kleinen, häßlichen Zwerg mit langer Nase. Hinter einem großen, eisernen Tor, das den Weg zur Welt versperrt, in der geheimnis- vollen Hexenwelt, bewundert Stefan vom Hexenthrone aus den Tanz des verzauberten Hofballetts und wird in kurzer Zeit zum Helden, indem er die Hexe vergiftet und die zu einem sprechenden Kätzehen verzauberte Prinzessin befreit. Das alles geht mit Pau- ken und Donnerschlag vor sich und mit gro- Ben Augen bengen die Kleinen um Stefan, dem aber natürlich, sonst wäre es ja kein Märchen, alles mühelos gelingt. Das Schwarzregieren des Küchelimeisters, Zere- monienmeisters, und der kü niglichen Kalen- derminister auf dem Thron hatte die beab- sichtigte Wirkung und weckte mitunter ho- merisches Gelächter. Zum Schluß finden die besorgten Eltern ihren verlorenen geglaub- ten Stefan in seidenen Gewändern und in den Armen der Prinzessin bei dem glückli- chen König wieder.„O du fröhliche, o du selige“— erklingt es zunächst etwas zag- haft, aber dann stimmen alle mit ein, freu- dig und gelöst. 5 Das Stück ist ein wirkliches Märchen, mit Zauberei, urkomischen Gestalten, einer Prinzessin, einer bösen Hexe und dem ju- gendlichen, armen Helden, der über Nacht zum Prinzen wird. Es ist leicht verständlich, hat einfache Dialoge und doch Geist und Witz. Die von Werner Gotsch zusammen- gestellte und von ihm dirigierte Musik nimmt einen breiten Raum ein. Das leise Mitsummen der Kleinen bei vielen Kinder- liedern zeigte, daß sie die beabsichtigte Reso- nanz in den Herzen der jugendlichen Zu- schauer fanden. Das ganze Ensemble, von der kleinen Tänzerin im Reigen des ver- zauberten Hofballetts bis zum purpur ge- kleideten König spielte ungezwungen, frisch und überzeugend und trug wesentlich zu dem Erfolg der Aufführung bei. Die Tänze kügten sich gut in den Rahmen des Ganzen ein, zeugten wie stets von dem Können der Tanzgruppe und gefielen bei Alt und Jung. Aber müssen die Gesichter immer diese Starre zeigen, während der ganze Körper flüssige Bewegung ist? Der Bühnenbildnerin (Allmut Trautmann) gebührt volles Lob für die gefundenen Lösungen, die den räum- ichen Untergrund für das wechselnde Mi- lieu abgeben. Die Spielleitung, für die In- tendant Erich Kronen zeichnet, verrßt straffe, den geschlossenen Handlungsablauf sichernde Führung. Die Gesamtleistung zeugt von dem Wil- len, trotz zeitbedingter Beschränkungen und der hemmenden, äußeren Verhältnisse auch im Weibnachtsmärchen, das verpflichtende Niveau früherer Jahre zu halten. Dies ist in einer zur Anerkennung zwingenden Weise gelungen, und wir freuen uns über den Fr- folg dieser VHrauf führung. Mögen recht viele Kinder in diese Märchenwelt enführt werden. Franz Rie gl. 5 seltsam grotesk und, bei aller Bewegtheit der Massenscenen fast spukhaft im luft- leeren Raum. In scharfem Kontrast zu die- sem Puppenspiel: der Mensch— Toni Dameris“ ausgezeichnete Gestaltung des Wilhelm Voigt. Wie sich dieser Schauspieler von Bild zu Bild hineinsteigert in sein Schicksal, wie er im 12. Bild seine erschüt- ternde Absage an eine sinnlose Ordnung formuliert, wie er, jammervoll und ge⸗ drückt, nach seinem„großen Abenteuer“ in Aschingers Bierquelle landet, Trauer im Terzen und ohne das mindeste Verständnis für die Bravour seines Streiches, wie er schließlich, Eulenspiegel und ewiger Land- Streicher, auf die pfiffige Idee kommt, sich selbst der Kriminalpolizei zu stellen, unter der einzigen Bedingung,„später“, d. h. nach seiner mit Fassung erwarteten Frei- heitsstrafe, Paß und Papiere zu bekommen- Wie Dameris diesen Kreuzweg des Indivi- duums in einer Welt, deren schauerliche Requisiten Uniform und Formular sind, ge- staltet, das ist schon eine große Leistung. Im Sinne der Absichten R. A. Stemmles blieben demgegenüber die übrigen Darsteller fast schemenhaft. Immer im Sinne der „Type“ sind vor allem Carl Walthers Adolf Wormser, Egbert von Klitzings Dr. Jellineck und der Gardegrenadier Hans Rolands in ausgezeichneten„Moment-⸗ aufnahmen“ zu nennen. Eine eigene Welt aus Pappe und Leinwand, in jedem Punkte parallel mit dem dramatischen Geschehen, hat Helmut Nötzoldt in seinen Bühnen- bildern geschaffen: großartig die beiden letzten Bilder in ihrer beklemmenden Sym- bolik, Witzig und voll Ironie die Atmo- sphäre des„Café National“ und des Schle- sischen Bahnhofs. Hierbei sei insbesondere des schnellen und reibungslosen Ablaufs des Dramas gedacht, das mit seinen 17 Bil- dern eine unerhörte Anforderung an den namenlosen, aber darum nicht weniger ver- dienstvollen technischen Stab der Bühne stellt. Die Bühnenmusik Edmund Nicks hätte man sich Akzentuierter, preußischer, rhythmisch-stupider gewünscht. Ein einsamer, aber gellender Pfeifer zu Beginn des Abends schwieg zu Ende des Geschehens. Hatte diese hohe Säule ver- schwundener Fracht begriffen, daß hier ein Dichter zu ihm sprach, der ihm und seinem Selbstgefühl nicht mit etwelchen Tendenzen auf den Schlips treten wollte, der vielmehr Versuchte, ihm eine offene Tür zu Freiheit und Menschlichkeit zu weisen? Das Ver- stummen dieser protestierenden Stimme aus höheren Rängen war für den anwesenden Dichter Carl Zuckmayer der größere Er- folg, als der stürmische Beifall des aus- verkauften Hauses. H. Zintgraff- Grosse. „Die Hinterbliebenen“ Das Brettl unserer Tage ist da. Hinter dem ominösen Titel verbergen sich sieben Kabarettisten, die im Rosengarten von einem improvisierten Bühnchen herab mit Eling und Klang und Bänkelsang uns in eine heilsame Massage nehmen. Mit Grazie und Esprit, mit Ernst, Humor und Satire schießen sie blitzende Pfeile ab auf Weltall und Menschheit. Ihr im Trauerkostüm ge- sungenes Hinterbliebenen-Septett sagt, Was sie wollen: Wir sind die Hinterbliebenen, Die durch die Welt Gettiebenen, die nach den ungeschriebenen Gesetzen freier Runst sich müh'n, uns mal zum Denken zu erzleh'n! Es ist schon lohnend für jeden, sich die- ser pädagogischen Kur zu unterwerfen, deren Praktiven im einveinen zu beleuch- ten wir uns heute aus Raumsründen ver- sagen müssen. Es soll in der nächsten Aus- gabe geschehen. 8. * E 2 1 ern ese on E 8 r e „„ 2 3 eee 1946 enden ische d Sonn- Kon- tionen hoslo- teil- erlich- jugo- „ Tol- ad der lalver- 1 Tito, chkei- Kon- en die en. ta euter). isheri- Hotel- reinig- en im Geor- Die Bisher . Das bäudes belegt maßen Sellen rer über n se- n und t Wie⸗ reund, durch ihnen tbaren lösen 1 füh⸗ „ Was n: Die 18. II die »gtheit luft- u die- Toni des pieler sein schüt- qanung d ge- er“ in rim indnis „ie er Land- t, sich unter d. h. Frei · men- ndivi- liche d, ge: stung. mmles steller e der hers ings Hans ment- Welt 'unkte nehen, hnen⸗ beiden Sym- Atmo- Schle- anders blaufs 7 Bil- n den r ver⸗ Bühne icks scher, fer zu des Ver- er ein einem enzen Imehr eiheit Ver- je aus enden e Er- aus- 86. Hinter sieben von b mit ns in Jrazie Satire veltall m ge- Was 7 lebens, Dienstag, 10. Dezernber 1946 ee eee eee magen, eee 2 25 Seite 3 Ein kosmisches Schauspiel Der Himmel war„teilweise bedeckt“, als am Sonntag nachmittag die Stunde der an- gekündigten totalen Mondfinsternis nahte. Wie ein riesiges, kreisrundes Bildmedail- lon hing der treue Begleiter unserer Erde goldglänzend über dem Horizont. Die Um- risse des„Mann im Mond“ waren deutlich zu unterscheiden. Gegen 17.15 Uhr konnte man bereits den Eintritt des Mondes in den Schattenkegel der Erde beobachteèen. Die Verkfinsterung begann am linken unteren Rand und zog sich langsam höher. Gegen 17.30 Uhr hatte sie beinahe den Mond- äcquator erreicht. Ein dichter Wolkenvor- hang bereitete dann der weiteren Beobach- tung ein vorzeitiges Ende. Die Ankündigung der Mondfinsternis in unserer letzten Ausgabe hatte anschei- nend viel Aufmerksamkeit gefunden. Bei einem Gang durch die Straßen der Stadt konnte man immer wieder feststellen, dag das bevorstehende kosmische Schauspiel Gesprächs gegenstand der Spaziergänger war. An freien Plätzen und anderen Stel- len mit offener Sicht fend man einzelne oder auch Gruppen, die sich zur Beobachtung des Himmelsphänomens eingefunden hat- ten. Zu einer solchen Gruppe am Neckar- ufer gesellte sich ein vorbeigehender junger Mann, betrachtete kurz die Erscheinung am Himmel und saste robust:„Kitsch!“ Pas war ein böses Wort. Vielleicht ist eine Mond- oder Sonnenfinsternis für einen Fachastronomen nicht allzu bedeutsam, weil er noch andere Mittel und Gelegenhei- ten hat. um die Naturgesetze gewisserma- gen in Aktion zu beobachten. Für den Laien bleibt aber ein solches Freighis immer ein Frlehnis. Gibt es ihm doch ein„charakteri- stisches Bruchetfck“ in die Hand. das er im Geiste zu einem sinnvollen Ganzen voll- enden kann. ch. Kampf der Kinder prostitution! Die Folgen der„Volkserziehung“ des Hitlerregimes Aktenmäßzig belegt ist die tiefbedauer- liche Tatsache, dag es in Mannheim je- doch nicht nur hier— außer einer beacht- lichen Prostitution Erwachsener und Ju- gendlicher auch eine Kinderprostitution gibt, deren Wirkung um so verderblicher ist, als sie die Kinder nicht nur seelisch. sondern auch körperlich und gesundheitlich zugrunde richtet. Schulmädchen der 7. und 8. Klassen, jedoch mitunter auch schon Zwölfjährige und vereinzelt noch jüngere. üben sie aus, zum großen Teil mit Wissen der Eltern, teilweise sogür auf deren Ver- anlassung; insbesondere auf Veranlassung der Mütter und zuweilen gemeinsam mit der Mutter. Die Väter billigen z. T. dieses Treiben, andere suchen es zu verhindern. Dabei kommt es vor, daß sie von Frauen und Töchtern bedroht und aus der Woh- nung gejagt werden.(Aktenmäßig belegt.) 5 Nicht in jedem Stadtteil und nicht in jeder Volksschule ist dieses Uebel in glei- chem Maße verbreitet. Manche Stadtteile und manche Schulen sind vollkommen frei davon, andere um so stärker befallen. An einer Schule der Neckarstadt prostituierten sich erwiesenermaßen von 32 Schülerinnen vier, zwei davon mit Wissen der Eltern. Bei der Untersuchung von Schultaschen der Schülerinnen der 7. und 8. Klasse fanden sich 9 Liebesbriefe, 13 sexuelle Aufklä- rungsschriften und 7 eindeutige Schutzmit- tel. In zwei anderen Schulen suehen die Mädchen geradezu die Gelegenheit zur Pro⸗ stitution auf. An einer vierten Schule mußten 20 Schülerinnen wegen ihres Ver- haltens verwarnt werden; zwei davon wa- ren zum zweitenmal geschlechtskrank. An einer fünften Schule prostituierten sich nachweislich 6 Mädchen; eines davon war geschlechtskrank. An der Mädchen-Berufs- schule prostituierten sich nachweislich 4 Prozent der Schülerinnen(der wirkliche Prozentsatz liegt noch höher), zehn befan- den sich in anderen Umständen. An einer siebten Schule prostituierten sich die Mäd- chen in größerer Anzahl, und eine andere Aus dem Gewerkschaftsleben Der ADG ruft Der Wg Mannheim hat seit der Neu- gründung der Gewerkschaften im vergan- genen Jahre einen Aufschwung genommen, der Zeugnis gibt für den gesunden Gewerk- schaf tsgeist der Mannheimer Arbeiterschaft, den 12 Jahre Naziherrschaft zwar unter- drücken, aber nicht zerstören konnten. Die Mannheimer Gewerkschaften stehen mit der Zahl ihrer Mitglieder, im prozentualen Ver- hältnis gemessen, an erster Stelle aller gewerkschaftlichen Organisationen in allen Vier Zonen. Diese Entwicklung ist ein Zei- chen der Anerkennung für jene Arbeit, die die Gewerkschaften als die Vertreter der Arbeitenden auf vielen Gebieten des öffent- liehen, insbesondere aber des Wirtschafts- leisten. Eine ganze Anzahl von Mannheimer Betrieben sind mit ihrer Be- legschaft vollzählig gewerkschaftlich orga- nisiert, eine noch größere Zahl aber bewegt sich mit der Zugehörigkeit zur Gewerk- schaft, der bef ihnen Beschäftigten, zwischen 80 bis 100 Prozent. Aus einem an die Betriebsräte der Mann- heimer Industrie- und Handelsfirmen er- gangenen Rundschreiben des DGB Mann- heim geht hervor, daß die Industriever- bände„Metall“,„Nahrung und Genuß, „Chemie“,„Textil Industrie“,„Holz“, „Relchsbehn und Post“ und der„Gesamtver- band“ der Arbeitnehmer der öffentlichen Betriebe, des Handels, der Wirtschaft und des Verkehrs in der Erfassung der in diesen Industriezweigen beschäftigten Arbeitneh- mer an der Spitze marschieren. Die Feststellung dieser Tatsache berech- tigt zu einem gewissen Stolz, aber auch zu der Hoffnung, daß es gelingt, daß alle Ar- beitenden in richtiger Erkenntnis der so- zlalpolitischen Bedeutung der Gewerkschaf- ten die Zugehörigkeit zur Gewerkschaft nicht nur als Notwendigkeit, sondern aueh eine moralische Pflicht ansehen, daß jeder Arbeitende nicht nur die Früchte der Ge- werkschaftsarbeit miternten kann, sondern daß er in der Gewerkschaft, der großen Ge- meinschaft aller Arbeitenden, gleich wel- cher politischen oder regiliösen Gesinnung er sonst angehören möge, mitkämpfen muß. . Die Auszahlung der Weihnachtsunter- stützungen an alte Gewerkschaftsmitglie der, ie als Invaliden-, Unfall- oder Altersrent- ner meist in bescheidenen Verhältn'sser le- ben, macht sich im AD GB durch lebhaftes Kommen und Gehen bemerkbar. Viele kommen, die nur beschwerlich die Treppen heraufsteigen können und manchem an Krücken Gehenden macht der Weg große Mühe. Aber dennoch wird Hunderten alter Leute mit dieser Sonderunterstützung nicht nur eine Weihnachtsfreude bereitet, mehr noch sind sie von sichtbarer Freude darüber erfüllt, daß man ihre langjährige Gewerk- schaftszugehörigkeit nicht vergessen hat. 8* Einen besonderen Erfolg ſhres Eingrei- fens konnten die Gewerkschaften dam t verbuchen, daß es ihnen und ihren Be- mühungen gelang, die Herabsetzung der un- erträglich überhöhten Eisenbahntarife her- beizuführen. Die Wiedereinführung wesent- lich verbilligter Tarife für Arbeiter- und Kurzarbeiter- Wochenkarten, für Schüler- karten und die Einführung von Angestell- ten-Wochenkarten bis zu einem Einkommen von 600 Mark monatlich, ist dem Vorgehen der Gewerkschaften zu danken, die hei al- len fraglichen Instanzen deshalb entspre- chende Vorstöge unternahmen. Neue Arbeitsgerichte in Baden In Durchführung der vom Alliierten Kontrollrat erlassenen Bestimmungen über die Schaffung von besonderen Arbeitsge- richten sind für Baden Landesarbeitsge- richte in Freiburg und Konstanz vorge- sehen. Arbeitsgerichte werden für jeden Arbeitsamtsbezirk in Baden-Baden, Rastatt, Freiburg, Lörrach, Offenburg, Singen und Villingen errichtet. 8 kendste Not herrscht, auch die durch Zer- Schule mußte sogar katastrophale Zustände melden. 5 Die Schule kämpft, soweit es in ihrer Macht steht, an gegen diese verderbliche Erscheinung, als deren Ursache von den Schülerinnen und ihren Eltern Hunger und Not angegeben wird. Aber welchen„Lohn“ erhält denn solch ein Kind für seine „Dienste“? Wie uns mitgeteilt wurde: ein Stückchen Seife, ein Täfelchen Schokolade, ein paar Kekse, ein paar Zigaretten Kann man denn mit solchen Kleinigkeiten wirk- lichen Hunger stillen oder wirkliche Not lindern? Ferner: in Städten der französi- schen Zone, etwa in Freiburg i. Br., fehlt er- freulicherweise die Kinderprostitution, ob- Wohl die Ernährung dort wesentlich schlech- ter und der Hunger größer ist. Endlich fehlt sie so gut wie ganz in der Mannheimer Innenstadt, obschon dort wohl die drük- bombung hervorgerufene Not. Am schlimm- sten aber trat sie bis jetzt in einer Siedlung auf, in der sich nahezu bei jedem Haus ein kleiner Garten befindet und Kleintiere ge- halten werden können, also zusätzliche Nah- rung vorhanden ist. Auch in Vororten, in in Maunneim Auch aus gebrauchten Dosen läßt sich noch manches machen. Aufnahme: Dobenvser derung Hans Roden. SS- Bordellen zuführte denen noch vielfach Gärten anzutreffen sind, trat und trüt sie relativ stark auf. Demgemäß liegt der Schluß nahe, daß die letzte Ursache der Kinderprostitution in Mannheim im wesentlichen nicht in Not zu suchen ist. N In anderen Städten, in denen sie teil- weise noch weit stärker auftritt, mag es Ahnlich sein. Denn Mannheim ist ja niclit dle einzige Stadt, die über diese verderh- liche Erscheinung zu klagen hat, wohl aber die erste, die den Mut findet, diese fres- sende Wunde am Volkskörper bloßzulegea, um ihre Heilung zu versuchen. Aber wo liegen die tatsächlichen Ursachen dieser Erscheinung? Ohne Zweifel in der Volks-„ Erziehung“ des Hitler-Regimes! Ste stammen aus jenen Bereichen, in denen man halbe Kinder verleitete,„dem Führer ein Kind zu schenken“, Arbeitsdienstmaiden und schrankenlose erotische Betätigung dem Volk als einzige „Freiheit“ und einziges Ventil lieg. Der Krieg tat dazu noch ein übriges. So ist be- dauerlicherweise ein Teil der Frauen und Mütter vollkommen verwahrlost, ihr„Vor- bild“ mehr als vefderblich. Aber wenn sie schon selbst verwahrlost sind, so haben sie doch nicht das mindeste Recht, auch ihre Kinder an Leib und Seele zu verderben. Das ihnen klar zu machen, wäre die Sache jener Stellen, die das Recht und die Macht dazu haben. Sie haben aber bis jetzt ent- weder die Größe dieser Gefahr unter- schätzt oder aus feiger Rücksichtnahme darüber hinweggesehen., Und wie wäre hier zu helfen? Erstens darf der Ernährungsstandard keinesfalls sinken, sondern sollte sich noch heben, da- mit nicht tatsächliche Not alle Bemühungen vereiteilt. Zweitens wären die pflichtver- gessenen Eltern und verwahrlosten Mütter grundsätzlich nach den gültigen Gesetzen energisch zu bestrafen. Drittens müßten die gefährdeten Kinder den Eltern auf jeden Fall fortgenommen und der Fürsorgeerzie- hung zugeführt werden. Gegebenenfalls Wären noch Heime unter fähiger Leitung einzurichten. Mitarbeit der allerdings be- reits sehr stark belasteten charitativen Ver- bände und der Frauenorganisationen wäre zu begrüßen. e Radio Stuttgart sendet Dienstag, 10. Dez.: 10.00 Uhr Schulfunk: Neu- fundland und seine Hochseefischerei. 12.00 Uhr Landfunk. 17.00 Uhr Musik aus deutschen Opern. 18.15 Uhr Für den Bücherfreund. 19.00 Uhr Probleme der Gegenwart. 20.00 Uhr Jugend- stunde. 21.00 Uhr Volk und Staat. Die Todeserklärung Kriegsverschollener Der 31. Dezember— Die Frage der Kriegsverschollenheit und der damit verbundenen Möglichkeit, den Verschollenen für tot erklären zu lassen, ge- Wirmt im Hinblick auf den Termin des 31. 12. 1946 erhöhte Bedeutung. Die Frage der Kriegsverschollenheit re- gelt sich nach dem Gesetz über die Ver- schollenheit, die Todeserklärung und, die Feststellung der Todeszeit vom 4. 7. 1939 und den hierzu ergangenen Ausführungsbestim- mungen vom 17. 1. 1942 und 20. 1. 1943. Nach 8 4 des genannten Gesetzes kann der- jenige, welcher als Angehöriger einer be- waflneten Macht während des, Krieges ver- mißt worden und seitdem verschollen ist, für tot erklärt werden, wenn seit dem nde des Jahres, in dem der Friede geschlossen oder der Krieg ohne Friedensschluß tat- sächlich beendet wurde, ein Jahr verstrichen ist. Ist der Kriegsverschollene jedoch unter Umständen vermißt, die eine hohe Wahr- scheinlichkeit seines Todes begründen, 80 wird die Jahresfrist bereits von dem Zeit- punkt seines Vermißtseins ab berechnet. Der Antrag auf Todeserklärung ist bei dem Amtsgericht zu stellen, in dessen Be- zirk der Verschollene seinen letzten inlän- dischen Wohnsitz hatte. Das Aufgebotsver- fahren können beantragen: Der Staatsan- walt, der Ehegatte, die Kinder und die El- tern des Verschollenen sowie jeder andere, der ein rechtliches Interesse an der Todes- erklärung hat. Die Todeserklärung begrün- ein wichtiger Termin det die Vermutung, daß der Verschollene in dem im amtsgerichtlichen Beschluß fest- gestellten Zeitpunkt verstorben ist. Läßt sich ein genauer Zeitpunkt des Todes, wei- cher nach dem Ergebnis der Ermittlungen der wahrscheinlichste ist, nicht mehr fest- stellen, dann ist bei der Kriegsverschollen- heit der Zeitpunkt als Todestag maßgebend. in dem der Verschollen vermißt worden ist. Von großer Bedeutung für Ehegatten ist die Frage der Wieder verheiratung im Falle der Todeserklärung. Das Kontroll- ratgesetz Nr. 16(Ehegesetz) hat die bis- Herigen Bestimmungen des Bürgerlichen Ge- setzbuches im wesentlichen übernommen. Danach wird durch die Todeserklärung eines Ehegatten die Ehe nicht aufgelöst, wie eß sonst beim Tode eines FThegatten der Fall ist. Erst mit der Schließung einer neuen Ehe wird die frühere Ehe aufgelöst. Wichtig ist nun, daß die frühere Ehe aufgelöst bleibt, auch wenn die e Wie- der aufgehoben werden muß, z. B. dadurch, daß der bereits für tot Erklärte eines Tages Wieder auftaucht. Wenn der für tot erklärte Ehegatte wie der zurückkehrt, hat er keinen Einfluß mehr auf den Bestand oder Nichtbestand der neuen Ehe. Jedoch kann jeder Ehegatte der neuen Ehe dann auf Aufhebung dieser neuen Ehe klagen, sofern er bei der Ehe- schließung nicht vom Leben des für tot Erklärten Kenntnis hatte. Dr. E. M. „ Wie finden Sie das? Nach dem bürsorge- und veisorgungsbericht 8 der Stadt Mannheim wurden als Vorschüsse für Pliee äden bezahlt: im Juni 1946 für Vier Fälle 7700 RM, im August für einen Fall 100 RM, im September für drei Fälle 4400 RM. * 8 Am 1. Januar 1933 betrugen die Reichsschul- den 8,9 Milkarden Mark. Nach zwölf jähriger Herrschaft der Militaristen und Mationalsozia- listen beliefen sie sich am 5. Mai 1945 auf 450 Milliarden Mark. Kriegongachschäden, Repara- tionen usw. sind in dieser Summe nicht ent- Halten * Von den Spruchkammern in Württemberg Baden wurden im Monat Oktober 12 089 Fälle Nossen. Von diesen sind 7 als Haupt- ge, 62 als Schuldige, 516 als Minder „11 290 als Mitläufer und 214 als Ent- tete ein tuft worden. Die Summe der ver- hängten Sühnebescheide beträgt 4 395 676 Mark. 7. Der Oberstleutnant a. D. von Koppenfels in Osterode(Harz) beschwert h, weil den Offi- 2 eit der Besetzung die Pensionen auf 200 RM gekürzt und ab August 1946 völlig ge- strichen wurden 2 Kleine Umschau Nochmals 1000 Gramm Brot! Wie aus einer Bekanntmachung des Ernährungs- und Wirt- laftsamts in der vorliegenden Ausgabe er- Htlich ist, sind nochmals 1000 Gramm Brot für die 95. Zutellungsperlode aufgerufen wor⸗ den. 0 Ausgleichsstellen für qualifizierte Arbeits- kräfte. In Ergänzung unserer Meldung in der Ausgabe Nr. 60 unserer Zeitung vom 5. De- zember wird darauf hingewiesen, daß sich Bewerber beim Arbeitsamt Mannheim, Zim- mer 9. melden wollen. Der Zirkel und der Freie Bund. Am Mitt- Woch, 18. Dezember, 18 Uhr, Spricht in der Kunsthalle Professor Neundörfer vom Soziographischen Institut Frankfurt a. M. über „Gliederung des Raumplenes n Stadt und Land, Dezentralisation“, Lichtbildervorträge in der Kunsthalle. Don- nerstag, 12., mit Wiederholung am Freitag, 18. Dezember(18.20 Uhr) spricht Direktor Dr. W. Passar ge in der Vortragsreihe„Große Ma- ler der Dürerzeit“ über das Thema:„Altdorfer und die Donauschule“, Familien nachrichten. Das Fest der goldenen Hochzeit begehen am 10. Dezember die Eheleute Wilhelm Sehmitt, Stellwerkmeister i. R. und Frau Martha Schmitt geb. Seidmann, zur Zeit Oberschefflenz.— Die silberne Hochzeit feiern Alfred Brecht und Frau Berta geb. Fillinger, Gartenstadt, Waldpforte 50. Auch die Eheleute Otto Schmitz und Frau Anna geb. Brenneis, jetzt in Hohensachsen wohnhaft, können die silberne Hochzeit begehen. Tödlicher Verkehrsunfall In Mannheim-Käfertal wurde ein Mann von einem amerikanischen Fahrzeug an- Sefahren und so schwer verletzt, dag er 5 Verbringen in das Krankenhaus ver- Starb. 5 8 8 Mit Munition gespielt Ein 14jähriger Schüler aus Mannheim Waldhof verunglückte beim Spielen mit Munition in einem Industriebetrieb 80 schwer, daß an seinem Aufkommen ge- zweifelt wird. Weihnachtssonderzuteilung Wie die amerikanischen Militärbehörden mitteilten, werden in der amerikanischen Besatzungszone während der Weihnachts- Woche zusätzlich 100 Gramm Fleisch pro Person zur Verteilung gelangen. Ferner er- halten Jugendliché bis zu 20 Jahren eine Weihnachtszuteilung von 250 g Zucker. ap. Film- Rundschau Odeon: 100 Mann und 1 Mädchen Ein seit langem arbeitsloser Musiker ver- bringt seine Tage gezwungenermaßen mit seinen ebenfalls stellungslosen Kollegen in der Musikerbörse. Aber Patricia, seine un- ternehmungslustige Tochter, ist mit diesem Zustand keineswegs einverstanden, Auf eigene Faust versucht sie, der Not ein Ende zu bereiten. Es gibt viele lustige Zwischen- fälle mit dem dollarschweren Trustgewal⸗ tigen John R. Frost und dessen Frau. Der unerschrockenen Talkraft Patricias gelingt es, obwohl sie schon mehrmals von, dem aggressiven Theaterportier aus dem Probe- Saal„hinauskomplimentiert“ wurde, schlieg- lieh doch, den berühmten Dirigenten Sto⸗ Kowski zu bewegen, das auf ihre Initiative hin zusammengestellte Symphonieorchester erwerbsloser Musiker zu dirigieren. Das Konzert wird ein Erfolg und den 100 Mann ist geholfen. W. I. U FAMIILIEN- NACHRICHTEN 1 [ien BERANNTMAcHU NEN Unser Rolf-Jürgen hat ein gesundes Schwesterchen dekommen. 25 dankbarer Freude: Gretel Beiß- wenger gob. Wasser, Friedrich Beinwenger. Städt. Krankenhaus(Privatabtell. Dr. Witten beck), 6. Dezember 1948. 02856 Die glückliche Geburt ihres Stammhalters Rainer zeigen mit dankbarer Freude an. Werner Blesch u. Frau Liesel geb. Adler, z. Z. Städt. Kranken- naus, Privat. 5 02851 E S S TARBEN;: 118 Hermann Knell, Bankbeamter, unser lie Sohn, Bruder, Schwager und Onkel, ist im Februar 1946 in russisch. Gefangenschaft ge- storben, Im Namen der trauernden Hinter- llebenen: Katharina Knell Wwe., H 7, 29. Pauline Bücking geb. Stange, meine lb. Mutter, Großmutter, Schwester u. Tante, verschied am 29. Nov. 1046 nach langem schwerem Lei- den im Alter von 74 Jahren. Familie W Feltz Stange, Mannheim, 0 7. 28. 027 Frau Hulda Keller geb. Gohl, unsere gute Hor zellsmutter, starb am 4. Dez. nach Kurzer HRfkvankung. Mannheim, Schwarzwaldstr. 69. Maze Keller u. Söhne, Dr. Rudolf, Arthur und Walter. Die Beerdigung fand in der Stille im engsten Familienkreis statt. Emil Kraetz. mein lieber, guter Mann, unser ſtreusd gender Vater, Schwiegervater, Bru- der, Schwager u. Onkel, ist heute nach lan- em, schwerem, mit großer Geduld ertrag. Leiden im 65. Lebensjahr für immer von uns gegangen. Mannheim Friedr.-Bbert-Str. 45, krün, Stolzestr. 60, 6. Dez. 1946. In tiefem Schmerz: Frau Maria Kraetz geb. august dörter und alle Angehörigen. Die Be- erdiguns findet Diensteg, 10. Dezember 1946, um 11 Uhr, statt. Unsere lſebe kl. Hannelore ist am 2. Dez. 194 Weder von uns gegangen. Wir danken fUr dle herzi. Teilnehme und Blumenspenden. Neccarhausen, Hauptstr. 84 Hermann Buch und Frau lise geb. Kohlschmitt. E 3 Für ns erwies. Teilnahme an dem s.— 3 Per lieb. Frau u. unserer gut. Mutter, Großmutter u. Tante, Frau Pauline Wolf geb. Stäbler, sagen wir allen unseren Herzl, Dank, Ladenburg(Rautenmühle), 25. November 1948. Die trauernd Hinterbliebenen: Gottileb Wolf, Müllermeister, u. Angehörige. Für die herzl. Anteilnahme anläglien des Hlu⸗ scheidens meines lieb. Mannes, unseres gut. Vaters, Schwiegervaters, Opas und Onkels Emil Benst sowſe fü die zahlreichen Kranz- Uu. Blumenspenden sagen wir. allen unseren herzlichsten Dank. Mannheim. Jungbusch- straße 33. Marie Ernst Wwe. und Kinder. Ergänzende Brot-Zuteilung für die 93. Zuteilungs- periode. Auf die nachgenannten Brot-Abschnitte der rosaroten Lebensmittelkarten der 93. Zutei- lungsperſode wird an Brot ergänzend aufgerufen: Abschnitt Kist/ Brot 9/ 95= 1000 f W.-Brot Abschnitt Klk Brot 7 9= 1000 f R.-Brot Abschnitt K 0 Brot 5/ 93= 1000 fg R.-Brot Abschnitt Jgd Brot 4/95= 1000 g R.- Brot Abschnitt E Brot 2/ 95= 1000 8 R.-Brot Mannheim, den 9. Dezember 1946. Städtisches Ernährungs- und Wirtschaftsamt. 6998 Interzonenreiseverkehr deutscher Zivil- Personen. Bekanntmachung des Prösidenten des Landes- bezirks Baden vom 29. November 1946 Nr. 5791. In der Anlage bringe ſch ein Schreiben der Mi- litärrregterung Württemberg-Baden vom 8. Ok- tober 1946 über den Intérzonenreiseverkehr von deutschen Zivilpersonen hiermit zur allgemei- nen Kenntnis I. V.: Zimmermann, Landesdirek- tor des Innern.(Anlage.) Offlee of Military GOvVT., Land Württemberg Baden. Stuttgart, den g. Okt. 1946. Betr.: Interzonen- Reiseverkehr deutscher Zivilisten. An: Ministerpräsident von Württemberg-Baden. 1. Folgendes wurde uns über den interzonalen Reiseverkehr deutscher Zivilisten mitgeteilt: a) Auf Grund einer Ver- einbarung zwischen amerikanischen und eng- Uschen Behörden dürfen sich deutsche Staats- angehörige und nicht deutsche Zivilpersonen (ausgenommen zw¾wangsverschleppte oder staaten- lose Personen und Verfolgte), die rechtmäßige Bewohner der amerikanischen oder englischen Zone sind, unter folgenden Bedingungen ohne Beschränkung zwischen oder innerhalb der zwei Zonen bewegen:) Kontrollbehörden können nach eigenem Ermessen den Eintritt in eine Zone oder die Ausreise aus einer Zone verbie- ten oder verhindern. Dureh diese Anordnung ist beabsichtigt, die interzonale Handels- und gewerbliche Wirtschaft zu fördern, sie soll je- doch keine anderweitigen Reisen begünstigen. 2) Der interzonale Reiseverkeht ist nur für zu- gelassene Zwecke und nur auf zugelassenen Strecken erlaubt. 3) Bestimmte Personengrup- en können besondere Beschränkungen für den nterzonalen Reiseverkehr auferlegen.) Wer von einer Zone in die andere reist oder sich in- nerhalb einer Zone bewegt, in der er nieht sei- nen Wohnsitz hat, soll den amtlichen Personal- ausweis bei sich führen, der in der für seinen Wohnsitz zuständigen Zone verlangt wird. 5) Solche Personalausweise sind jedem Zivil- oder Militärbeamten auf Verlangen vorzuzeigen. 60 Wer in eine andere Zone reist, unterliegt allen in dieser Zone gültigen Anordnungen und Be- stimmungen, insbesondere den Bestimmungen uber Wechsel des Wohnsitzes. 7) Die von der einen Zone ausgegebenen Reise-Lebensmittel- marken sind von der anderen Zone anzunehmen und zu respektieren. 8) Personen, welche auf Grund dieser Anordnung am Interzonen-Reise- verkehr beteiligt sind, sind berechtigt, Petro- leumerzeugnisse für ihre Fahrzeuge einzukau- fen, wobei sie den Bewirtschafts vorschriften der Zone oder des Gebiets unterliegen, das sje bereisen. b) L.aut der zur Zeit gültigen Verein- barung zwischen amerikanischen und englischen Behörden ist es nicht notwendig, daß an deutsche Zivilisten(ausgenommen zwangsverschleppte oder staatenlose Personen und Verfolgte) Pässe oder Genehmigungen für Reisen zwischen oder innerhelb der amerikanischen und englischen, Zone erteilt werden. o) Die zur Zeit gültigen“ Zensurbestimmungen, die Vorschriften über die Beförderung von Eigentum und Waren und die Bestimmungen über den Wechsel des ständigen Wohnsitzes werden hierdurch nicht berührt. Alle übrigen Bestimmungen und Beschränkun- gen über den Reiseverkehr zwischen der eng- lischen und amerikanischen Besatzungszone von Personen und für Zwecke der in Punkt a) oben erwähnten Art sind aufgehoben. 2. Sie werden gebeten, diese Angelegenheit wie ein Gesetz der Militärregierung zu behandeln, besonders im Hinblick auf die Verbreitung derselben. gez. Charles D Winning, Lt. Col., AUsS., Asst. Pirec- tor kor Govnt. 6996 verordnung über die Herabsetzung des Säumnis- zuschlags vom 21. November 1946: 5 1: Der Säumniszuschlag wird mit sofortiger Wirkung von 5 v. H. auf 2 v. H. herabgesetzt. 5 2: Der 5 20 der Steuervereinfachungsverordnung vom 14. September 1944 RGBlI. I S. 202, RStBl. S. 577 wird hiermit aufgehoben. Karlsruhe, 21. Nov. 1946. Der Präsident des Landesbezirks Baden. Fahrscheinhefte für dedermann mit 12 Scheinen: weiß mit Preisaufdruck RM 2.—; grün mit Preis- aufdruck RM 2.30; rot mit Preisaufdruck RM 2.70 und blau mit Preisaufdruck RM 3.20 verlieren mit Wirkung von 15. Dezember 1946 ihre Gültig- keit. Die Benutzung der Verkehrslinien der Stücdt. Straßenbahn Mannheim Ludwigshafen mit diesen Fahrscheinheften ist nach dem 15. Dezember 1946 nicht mehr möglich. Den Be- stitzern von Fahrscheinheften obiger Sorten wird bei Nichtbenutzung der tarifliche Gegen- wert in der Zeit vom 16.—31. Dezember 1946 bei der Kasse der Verkehrsbetriebe Mannheim, Friedpichsring 6, und bei der Wertzeichenver- Kkaufsstelle Ludwigshafen, Karl-Krämer- Straße, während der üblichen Kassenstunden erstattet. Verwaltungskosten werden nicht angerechnet. Eine Erstattung nach dem 31 12. 1946 kann nicht erfolgen. Städtische Straßenbahn Mannhbeim- Taidwigghafen. 6997 Oeffentliche Erinnerung. An Zahlung der fal- ligen Grundsteuer, 3. Viertel der Vorauszah- jungen für 1948, der Gebäugeversicherungs- -* umlage für 1943, fällig 1946, der Gebühren und Strafen für August, September, Oktober und November 1946, der Hundesteuer für 1946 der rückständigen Schulgelder der höheren Lehr- anstalten und der Mittelschulen für 1946 sowie der festgelegt. Stundungsraten wird unter Hin- Weis auf die bekannten Verzugsfolgen erinnert. Bei Ueberweisung von Geldbeträgen wolle die O.-Z. des Forderungszettels angegeben werden. Stadtkasse Mannheim. 6911 Muntionssprengungen, Auf Anordnung der Mi- Utärregierung werden ab 28 8 1946 auf dem ehem Truppenübungsplatz Oftersheim Muni- tionssprengungen durchgeführt. Die Sprengun- gen finden jeweils am Montag. Mittwoch und Freitag in der Zeit von 13—15 Uhr statt. Aus Sicherheitsgründen wird daher in dieser Zeit nachstehendes Gelände mit folgender Begren- zung für sämtlichen Verkehr bis auf weiteres gesperrt und als Gefahrenbereich erklärt Nor- den: Straße Schwetzingen Bruchhausen von Sraßenkreuzung der Straße Plankstadt— Ofters- heim bis zur Autobahn Osten: Awobahn und Reilinger Wegs bis zur Reilinger Brücke Süden: Hardtbach von Reilinger Brücke bis zum Fuhr- mannsweg. Westen Fuhrmannsweg vom Hardt- bach dis zum Südausgang Oftersheim. vVôr dem Betreten dieses Gefahrenbereichs in vorsen. Zeit wird hiermit gewarnt Den Anordnungen der Absperrposten ist unbedingt Folge zu leisten. Weinheim. den ii September 1946 Der Landrat. Handelsregistereintrag Abt A, Band 4 zu Oz. 126 (M. Bassermann& Cie., Schwetzingen): Kauf- mann Arthur Messerschmidt und Frl. Gretel Karrer, beide in Schwetzingen, haben Gesamt- Prokura derart, daß sie mit einem anderen Pro- Kuristen die Firma vertreten. Schwetzingen, den 29. November 1946. Amtsgericht. 3069 In das Musterregister ist eingetthagen unter Oz. 59 (Feinrich Gregan. Plankstadt): 4 Muster und zwar: 1 Blusen- oder Trachtenknopf, Typ XII: 1 Knopf. seckig, Typ XIII; 1 Knopf, eckig, Typ XIV; 1 Knopf, eckig. Typ XV. Typ XII, XIII, XIV: Flächenschutz; Typ XV plastisches Erzeugnis. Schutzfrist 3 Jahre. Angemeldet 28. August 1946 9 Uhr, Schwetzingen, den 26. Ne- vember 1946. Amtsgericht. 6936 In das Musterregister ist eingetragen unter 0260 (Karl Heinz Kraus. Plankstadt): 11 Muster und zwar 11 Trachtenknöpfe aus Holz, Typ I. II, III, IV. V, VI. VII, VIII. IX. X,. XI. Plastische Er- ztugnisse. Schutzfrist 3 Jahre. Angemeldet 7. November 1946. 10 Uhr. Schwetzingen, den 28. November 1946. Amtsgericht. 6987 Ausechlußurteil. in der Aufgebotssache des Fried- rich Basse in Hannover- Herrenhausen Malortie- Stage 14 l. wurde durch Ausschlußurteſl vom 26. 11. 1943 für kraftlos erklärt: Mäntel zu RM 30%.— 4% Rheinische Hypothekenbank pfapd- b iefen. Reine 50, Buchst. D Nr. 07531, 07532. 07533, 97534 0753 07536. 8 800 RM. Mannheim, den 29. November 1946. Amtsgericht. 69846 Ausschlußurteil. In der Aufgebotssache der Frau Christine Freund WWe. geb. Schüssler in Offen- bach /Main, Mittelseestraßge 32, als Alleinerbin und Rechtsnachfolgerin ihres verstorbenen he- mannes Karl Freund, Glasermeister in Offen- bach à. M., auf KRraftloserklärung eines Grund- schuldbriefes wurde du ch Ausschlußurtell vom 28. 11. 19346 für kraftlos erklärt: Gründschuld⸗ rief in Höhe von 8000. RM, eingetragen im Grundbuch von Mannheim, Band 23, Heft 17, Abt. III Nr. 11 auf dem Grundstück Leb. Nr. 352 E zu Gunsten des Glasermeisters Karl Freund in Offenbach a. M. Mannheim, den 29. 11. 19461 Amtsgericht.. 60 Zwangsversteigerung. Am Donnerstag 12. Dezein- ber 1946 14 Uhr, werde ich in Mannheim-Wald- hot, Levkoyenweg 27, gegen bare Zahlung im Vollstreckungswege 1 Kommode, Nußbaum pol., Skkentlich versteigern, Mannheim, 9. Dez. 1946. Hüther, Gerichtsvollzieher. 69 1 VERSAMMMLUNGEN Gesamtverband des Personals der öffentl. Dienste und des Verkehrs, Ortsausschuß Mannheim, an- Seschlossen dem Württembergiscn-Badischen Ge- Werkschaftsbund. Einladung: Donnerstag, den 22. Dez, 1946, nachmittags 3, Unr, findet in der Turnhalle Wohlgelegenschule eine Versammlung sämtlicher Betriebsräte und, Vertsauensleute der städt. Betriebe und Aemter statt. Tagesord- nung: 1. Neugestaltung der Sozialversicherung (Referent: Stadtrat Sommer); 2. Verschiedenes. Wir ersuchen um vollzähliges Er 1 Vorstand. 3 e 5 . I NERRICHT Tanzschule B.& O. Lamade, B 4, 8, Ruf 443 08. Neue Kurse beginnen Anfang Januar, Persön- liche Anmeldung alsbald erbeten. Sprechzeiten: 10—12 und 18—20 Uhr. 02833 Körpervildung Gymnastik„ Tanz! Heidi Dreher-⸗ Claussen! Lon der Mary-Wigmann- Schule unter- richtet Kinder. junge Mädchen, Erwachsene und Berufstätige in hyglen., rhythm und tänzer. Aymnastik. Karl-Ludwig- Straße 37. Anmeldung Montag und mnerstag. 16—18 Uhr. 02876 Wohne 2. Z. Peudenheim, Andr.-Hofer-Str. 26, T, Gutti Gröger, Dipl. u, staatl. anerk. Musik- Hädagogin, Konzentsängerin. Gesangsunterricht Stimmbildung. Sor gfältigste Ausbildung für Konzert Bühne. Haus. Auch verbunden mit Klavierunterricht für Begleitungen Ferner Mu- siker ziehung Theorie 02605 Englisch für Anfänger-Kurs in kleinstem Kreis, 2 Wochenstunden am Abend, nach Vereinbarung. Leicht fagliche Methode. Anmeldungen erbeten: Walter Bär, Max-Hoseph-Str. 13. 02705 Plokatechrift, Reklame, Dekorstion! Kurse ge- Jeitet von einer Fachlerget in der Privathandeis- schtile H. Loth, Mannheim. Us. 1. Aufnahmen ab sofort! 18-16 Uhr; außer Dienstag u. Samstag. — Seite 4 Mane Dlenstag, 10. Dezember 1946 Nürnberg und VfB Stuttgart weiter in Führung SV Waldhof— VfL Neckarau 1:0; VfB Stuttgart— VfR Manheim 4:0; KFV Karls- ruhe— Bayern Mü g en 2:1; 1. FC Nürnberg — Fhönix Karlsruhe 8:0; FSV Frankfurt- Spygg Fürth 0:0; BC Augsburg— Eintracht Frankfurt 1:2; 1860 München— Kickers Of- fenbach 6:0; TSV 46 Ulm— Schwaben Augs- burg 1:1; 1. FC. Bamberg— Viktoria Aschaf- fenburg 3:1. Schwacher Sieg der Waldhof-Elf SV Waldhof— VfL. Neckarau 1:0(0:0) Zu diesem großen Lokal-Derby fanden sich 13 000 Zuschauer Nein, die eine höhere Torausbeute erwarte ten. Der SV Waldhof holte sich durch ei- nen Elfmeter die bei- den wichtigen Punk- te, trotzdem in der Verteidigung der ge- sperrte Mittelläufer Krämer fehlte. Das Eckballverhältnis 10:5 für Waldhof zeigte eine leichte Ueber- legenheit desselben. Beide Mannschaften geflelen durch eine ausgeglichene Lei- stung, wobei der VfL ohne den Rechtsaußen Noack und die beiden Verteidiger Wenzelburger und Theo Wahl spielte. Gegen Schluß des Spiels steigerte Nek- karau sein Tempo, ohne jedoch den Ausgleich zu erzielen. Beide Mannschaften hatten Gele- genheit, Tore zu schießen, die durch zu hasti- ges Spiel nicht verwirklicht wurde. Fanz, der den Aufbau als Dirigent lenkte, gab einen Eckball an Siffling ab, den er aber durch Z6- gern vergab. Auch der schnelle Linksaußen Soßna konnte eine Torgelegenheit nicht aus- nützen. Schauth wurde bei eisem Gedränge vor dem Waldhoftor verletzt und, schied für längere Zeit aus. Beim VfL. geflel der erstmals als linker Verteidiger spielende Klamm. Siff- Ungs etwas zu schwach geschossener Flach- paß verfehlte den wendig spielenden Herbold. Torlos ging es in die Halbzeit. Erst in der zweiten Halbzeit steigerte sich das Tempo und die Einsatzfreudigkeit der Spie- ler. Die flinken Zwillingsbrüder Gramminger müßten noch mit mehr Ueberlegung in den Spielverlauf eingreifen. Balogh wurde durch die Läaferreihe gut gedeckt und kam dadurch nicht zur Entfaltung. Im Gedränge vor dem VII.-Tor verursachte Wahl nach fünf Minuten Spielzeit ein Hände. Der. gegebene Elfmeter wurde von dem bervorragenden Halblinken Fanz präzis eingeschossen. Konrad gefiel durch seine schönen weiten Vorlagen und schnelſes Starten an den Ball, während Lipvoner nicht zum Zuge kam. Beide Torhüter hatten wenig Gelegenheit. ihr großes Können zu zeigen. H. Mayer und Rudi Maier spielten mit Fleiß, wo- bei besonders, Rudi“ die Sympathien der Zu- schauer gewann. Dirinser hielt im Fallen ei- nen scharfen Nabscbhuß Herbolds. Vetter lauerte alf eine Soßna-Einrabe. die aber schwach über die Latte strich. Der Schiedsrichter Sachen- reuther Nürnberg) ließ sich durch Zurufe der Zuschauer nicht beeinflussen. eb. 8 Warbnor 95 8 N VF. 7 Taken AR Schwäche Mannheimer Verteidigung Vi Stuttgart— VfR Mannheim 4:0(1:0 Schon in der ersten Spielminute mußte der VR einen etwas glücklichen Torerfolg der Stuttgarter hinnehmen. Eine Flanke von rechts prallte nach einem Kopfball des völlig frei- stehenden Schlienz an ESnem VfR-Verteidiger ab und das Leder landete zur Ueberraschung aller im rechten Toreck. Die Mannheimer hatten jedoch den ersten Schreck rasch über- wunden und gingen ihrerseits zu gut durch- dachten Angriffen über. gegen die starke Stuttgarter Hintermannschaft hatte es die wieder in neuer Aufstellung spielende Stürmerreihe(Wirthwein, Altig, Bardorf, Striebinger, Günderoth) schwer, sich durch- zusetzen. Nach der Pause entstanden vor beiden Toren gefährliche Situationen. Wieder hatten die Stuttgarter mehr Glück. In der 13. Minute köpfte Böckle zum 2:0 ein. Zwischendurch kam auch der VIR-Sturm wieder zum Zug, aber die besten Chancen wurden durch zu weiches und energieloses Spiel verdorben. Die zwei weiteren Stutt- garter Tore fielen durch Schlienz(27. Min.) und Läpple(30. Min.). Stuttgart stellte eine klinke Mannschaft auf das held und war in der Ballabgabe immer etwas schneller. Be- sonders die Außenläufer zeigten ein gutes Stellungs- und Aufbau- Spiel, aus dem der sehr gekährliche Sturm seinen Vorteil zog. Der VfR bot in er ersten Halbzeit eine durchaus gleichwertige Leistung und konnte das Spieb jederzeit offen gestalten. Mit etwas mehr Einsatzfreudigkeit hätte hier der Aus- gleich erzielt werden müssen. Im weiteren Spielverlauf zeigten sich besonders im Sturm Ermüdungserscheinungen, die durch den schweren Boden hervorgerufen worden wa- ren. Die Läuferreihe war der, beste Mann- schaftsteil, während die Verteidigung Sehr schwach wirkte Torwart Gerlach verhütete durch prächtige Paraden weitere Stuttgarter Torer folge. Im Sturm hatte Wirthwein kei- nen guten Tag und auch Bardorf konnte sich diesmal nicht durchsetzen. Altig, Günderoth und Striebinger gaben sich die größte Mühe, wenigstens den Ehrentreffer zu erzielen, was aber durch überhastete Spielweise versagt lieb. Schiedsrichter Roman(Regensburg) leitete vor 13 000 Zuschauern durchaus zufrie- denstellend. W. I. Zweistelliger Sieg der Phönix Tabellenstand der Landesliga Nord Vereine Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. Phönix Mhm. II i T A 3 Feudenheim I Friedrichsfeld 11 1 2* 5 Rohrbach 1E 39:17 17:5 Viernheim 1 ̃ 34:14 16:6 Sandhofen 171; Neulußheim 1 1 6» Eppelheim B’ 24:26 9:13 Sandhausen 11 2 3 26838 715 Wertheim 1111 8 15:40 7:15 Sinsheim 27 Mosbach 335 21:29 66 Walldürn 5 1333 1 Neckargemünd JI Phönix Mannheim setzte den Neckar- ündern zwölf Treffer in das Netz und hen nun allein die Tabellenführung. Feudenheim siegte gegen die sehr harten Mos- dacher mit 3:1 und rückte dadurch auf den zweiten Platz vor. Die Rohrbacher brachten es kertig, die seit sieben Wochen ungeschlage- nen Friedrichsfelder in einem spannenden Kampf mit 3:2 zu besiegen. Friedrichsfeld fiel dadurch auf den dritten Platz zurück, während Rohrbach weiterhin Vierter in der Rangfolge bleibt Viernheim nützte die Ge- legenheit, Sinsheim auf eigenem Gelände empfangen zu können, weidlich aus und ge- Wann 5:1. Ueberraschend ist das Resultat der Sandhofener, die in Wertheim nur mit dem knappsten aller Resultate die Punkte holen konnten. Neulußheim bewies durch sein 3:3 in Eppelheim, daß es nach wie vor ein ernst zu nehmender Gegner ist. Elf Spielsonntage mußten vergehen, bis die Walldürner ihren ersten Sieg, der mit 5:0 gegen Sandhausen recht deutlich ausfiel, erzielen konnten. Wiro. Städtespiel der Fußball-Jugend: Mannheim — Heidelberg 2:2. Abschluß der Vorrunde im Handball SV Waldhof— 86 Leutershausen 14:3(6:3) Dieses Treffen, das dem Fußball-Lokal- schlager SV Waldhof— VfL Neckarau vor- ausging und den Abschluß der Vorrunde um die nordbadische Handballmeisterschaft bil- dete, endete mit dem erwarteten Erfolg der Waldhofelf. Ueberraschenderweise ging Leu- tershausen in den ersten drei Minuten durch Tore von Schrödersecker und Dr. Reinhard mit 2:0 in Führung. Waldhof, das kurz dar- auf durch zwei Strafwürfe von Kretzler gleichzog, konnte bis zur Halbzeit vier wei- tere Treffer anbringen, denen Leutershausen noch ein Tor entgegensetzte. Nach der Pause lief Waldhof zu großer Form auf und zeigte sein prächtiges Kombinationsspiel, dem Leu- tershausen in keiner Weise mehr gewachsen war. Der Waldhofsturm, den die Abwehr- spieler der Gäste nicht mehr halten konnten, schoß bis zum Spielende noch acht Tore. Die Hintermannschaft von Waldhof, in der wieder Müller überragte, lieg dem viel zu flervös spielenden Sturm der Bergsträßler keine Er- folgsmöglichkeit mehr. Der hervorragende Strafwurfspezialist Kretzler schoß allein sechs Tore. Die besten Spieler waren bei Waldhof Dr. Barth und Müller, während bei Leuters- hausen Dr. Reinhard hervorragte. Schieds- richter Rapp(Ketsch) leitete einwandfrei. 5 D. E. Tabellenstand der Handball- Verbandsklasse: Vereine. Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. SV Waldhof 11 11 d 9 109 9 20 VIL Neckarau II 10 0 i e Sg Leutershaus. 11 8 1 2 10371 17:5 TV Rot UV 87:64 15:7 SVag Ketsch 11 89:77 13:9 1862 Weinheim 11 e HSV Hockenheim 11 5 0 6 87:82 10:12 TV 98 Seckenh. E 66:90 7:15 TSV Schwetzing. 11 3 0 8 80:111 6:16 VfR Mannheim 11 62:100 4:18 TSV Handschuhsh. 11 2 0 9 46:95 4: 8 TV Edingen 8 43:124 3:19 Verbandsklasse: SV Waldhof— SG Leu- tershausen 14 3; TV Brühl— VfR Mannheim 5 Bezirksklasse: SKG Birkenau— T8 Viernheim 6:2; SV Ilvesheim— SG Hemsbach 2:9 TSV 1846— VfB Kurpfalz ausgefallen; Polizei Manheim— 99 Seckenheim ausgefal- len; TG Laudenbach ausgefallen.— Kreisklasse: MSG Mannheim — S8 Mannheim 8:14; TV Hohensachsen— TV Schriesheim 7:10. Hockey: VfR Mannheim— Kickers Stutt- gart: Frauen— Frauen 2:0; A. H. A. H. 1:0; Senioren— Senioren 5:1. Ms Mannheim— Friesenheim 2:2 Mannschaftsringen der Oberliga R Ste Lampertheim— KSV Sulzbach 5:2. Zum fälligen Verbandskampfe trafen sich vor 1060 Zuschauern obige Vereine in Lamßpert- heim. Beide Mannschaften traten in stärkster Aufstellung an und zeigten unter der Leitung von Kampfrichter Biundo(Mannheim) gute Kämpfe. 5 Kampfverlauf vom Bantam- bis Schwer- gewicht: Eberle(S) brachte nach 1:30 Minuten Ringzeit mit Schleudergriff seinen Gegner Leonhard(DU) auf beide Schultern.— Wahl (C), eine Verstärkung für Lampertheim, siegte nach 3 Minuten mit Hüftschwung gegen Von- dung(8) entscheidend.— Wie sein Vereins- kamerad Wahl siegte Vondung() mit Hüft- schwung nach 255 Minuten über Hilbert(S). — Mit Rückfaller nach 3:30 Min. konnte Mül- ler(S) für seine Mannschaft den a Punkt holen.— Ein Armzug von Müller(L) am Boden, nach 1:55 Min. entschied die Nie- derlage von Ströbel(S). Ein mit allem zweiten Kraftaufwand durchgeführter Kampf gegen Milbert(S) endete mit einem Punktsieg für Kreutz(L)— Der jugendliche Krämer(U) vollbrachte die große Leistung und Warf Kel- ler(S) mit Ueberwurf in 2:10 Minuten auf die Schultern. Sch. Bamberg bezwingt„Eiche“ Sandhofen Der Protest 2 „Eiche“ Sandhofen wegen des Kampfes in Bamberg wurde statt gegeben. Der Kampf in Bamberg wurde anulliert und die Endkämpfe um die Süddeutsche Mei- festgelegt. Der am Sonntag stattgefun- dene Kampf gilt als Vorkampf. Der Rück- kampf findet auf neu- traler Matte in Würt- temberg statt. Den nun ausgetragenen Vorkampf mußte die „Eiche“ mit 4 Mann Ersatz bestreiten. Mit dieser ersatz geschwächten Mannschaft hatte dle„Eiche“ keine Chance gegen die in stärk- ster Aufstellung angetretene Bamberger Staffel. Kampfverlauf vom Bantam- bis Schwerge- wicht: Der Jugendringer Weber(S) mußte die Ueberlegenheit von Fleischmann(B) mit einem Hüftschwung anerkennen. Einen schönen Kampf lieferte Dreck(S), der von Böhm(B) mit ver- schränktem Ausheber auf die Schultern kam. Mit Kopfzug von Fischer B) kam Zubrod in die Brücke und berührte mit den Schultern die Matte Einen harten Kampf lieferte Wittmann (S) gegen Giehl(B). Wittmann wurde Punkt- sieger. Bergtold(B) war in dieser Begegnung besser und siegte gegen Hagner(S) nach Punk- ten. Der alte Mattenfuchs Denu(S) überließ dem ehemaligen deutschen Meister Köstner nur einen Punktsieg. Dem deutschen Meister Müller(B) gelang es nicht, gegen EKonetzny einen Schultersieg herauszuholen und wurde nur Punktsieger. Kampfleiter Heise Frank- furt) leitete einwandfrei. Am Nachmittag waren die Bamberger Gäste des RstCc Lampertheim und konnten den Freundschaftskampf mit 5:2 gewinnen. Sche. Hoher Sieg der KSV-Boxer VfR verliert aueh den Rückkampf 4:12 Die Rückrunde um die badische Vereins- meisterschaft im Boxen fand am Sonntag im gut besuchten Rosengarten statt. Die Ergeb- nisse: Der talentierte Fliegengewichtler Sehrek- kenberger(VfR) wurde nach heftigem Schlag- wechsel Punktsieger über Bartmann(KSV). Eine schöne Partie lieferten sich die beiden alten Kämpen im Bantamgewicht Hoffmann (VfR) und Schopf(KSV). Wegen Uebergepwicht von Schopf wurde der Kampf nicht gewertet und die Punkte an den VfR abgegeben. Im Federgewicht hatte VfR keinen Mann zur Ver- fügung, so daß Abele die Punkte kampflos er- hielt. Werner Abele, der von seinen bisherigen 50 Kämpfen nur einen verlor, will in nächster SV Friedrichsfeld, sterschaft wurden neu Zeit in das Lager der Berufsboxer wechseln. Halbschwergewicht: Nachdem Schubert II(VfR) mehrmals bis 8 auf die Bretter mußte, wurde er Kampf abgebrochen und Bolz(KSV zum Sleger erklärt. Im Leichtgewicht holte sich Ullmann(KSV) nach 3 harten und schnellen Runden einen knappen Sieg über Velte(VfR). Der Weltergewichtler Zloteki(KSV) schickte Lurgis(VfR) schon in der ersten Runde für die Zeit auf die Bretter. Der Mittelgewichts- kampf war eine einseitige Angelegenheit für Münch(KSV). Er besiegte Krön(VfR) Nureh technisches k. o. Auch im Schwergewicht konnte VfR keinen Mann stellen und mußte die Punkte dem KSV überlassen. Ringrichter Hauser(Ludwigshafen) bot eine einwandfreie Leistung. K. G 5 Um die Rückkehr eines Spielers Vom SV Waldhof wird uns zu dem„Zall Lipponer“ mitgetzilt: 1. Der FSV Mainz 05 hat in der Presse in einer Art und Weise Stellung genommen, die besser unterblieben wäre. 2. Gerade der FSV Mainz spielt sich als Verfechter der Reinlichkeit im Sport auf. Glaubt jemand im Ernst, daß Lipponer, Schneider, Günderoth und Drays aus Liebe und Idealismus unseren Verein verlassen haben? Ein grobes Vergehen der Amateur- bestimmungen ist mit der Rückkehr von Lip- poner zum SV Waldhof nicht erfolgt, sondern der weit gröbere Verstoß wurde durch das Hinüberziehen unserer vier besten Spieler zu Mainz 05 vorgenommen. Die Anschuldigun- gen wegen Erhaltens eines fabrikneuen Mer- cedes-Benz-Wagens sind derart absurd, da über diesen Fall jedes Wort zu viel wäre. In wenigen Worten Das St.-Moritz- Skirennen wird am 11. und 12. Januar stattfinden. Für den 25. bis 26. Januar sind internationale Eislaufmeisterschaften an- gesetzt und der 1. und 2. Februar ist für die Weltmeisterscnaft im Zweier-Bob vorgesehen. Vier Tage später kommt das internationale Kurvenrennen im Vierer-Bob zur Austragung. Vom 6.—9. Februar werden die Skimeister- schaften entschieden. Aus Anlaß des 100Jäh- rigen Bestehen der Turnvereine Bretten, Bruch- sal, Durlach, Eberbach, Heidelberg, Karlsrune, Lahr, Mannheim, Mosbach, Offenburg, Rastatt und Schopfheim fand in Karlsruhe eine Fest- veranstaltung statt, bei der Mitglieder der Deutschlandriege turnerische Vorführungen zeigten./ Cliff Bastin, Arsenals langjähriger Linksaußen, einer der besten Fußballspieler der Welt, hat wegen eines Ohrenleidens das Fußballspiel aufgeben müssen./ Schwedische Ringer waren an einem Tage viermal sieg- reich. Sie bezwangen Finnland mit 19:13, Nor- wegen 22:10, Dänemark 21:11 und eine finni- sche B-Mannschaft mit 26:6 Punkten./ In den Württembergischen Landessportverband wur- den der erste Präsident Heinrich Hassinger und der Geschäftsführer Paul Keller wieder- gewählt. Bei den Hamburger Trabrennen werden wöchentlich eine Million Mark am Fo- talisator umgesetzt./ Dr. Karl Diehm, der Ge- neralsekretär der Organisations- Kommission für die Olympischen Spiele, rechnet auf eine deutsche Teilnahme an der Olympiade 1948 in London. Italien schlug Oesterreich im Fuß- ball-Länderspiel in Mailand mit 3:2 Toren.(da.) Fußballwetten für Sport und Volksgesundheit Millionen könnten für die Sportförderung und die Volksgesundheit eingenommen werden, um die sozialen Ausgaben der Städte durch die Einnahmen aus Fußballwetten auszugleichen. Der bekannte Fußballfachmann Dr. Peco Bau- wens(Köln) sprach sich für die Einführung der Wetten aus, wenn sie sich nach dem Vor- bild der Organisationen in Schweden und der Schweiz richten würden. In England werden bei einem zehn Millionen wöchentlichen Wett- Umsatz von den privaten Unternehmungen „Pools“ Milliarden Umsätze erzielt. Die Ein- sätze sind auf den„einfachen Mann“ zuge- schnitten. Bei diesen Penny-Wetten können Riesengewinne erzielt werden. So wurden bei einem Penny-Einsatz(6 Pf.), 500 000 Goldmark Gewinn ausbezahlt. Dem englischen Staat bringen diese Wetten große Steuersummen. In Schweden und in der Schweiz gibt es den auf staatlicher Grundlage eingeführten„Tipp- Dienst“ mit staatlichen Sicherungen, um un- lautere Machenschaften auszuschalten. Dieses System hat bei der Bevölkerung Anklang ge- kunden. Bei 65 Millionen Einwohnern in Schweden betrug der Urnsatz 44 Millionen Kronen. Von den Ueberschüssen gehen 50 Proz. an die Sportorganisationen und Verbände, 30 Prozent an die Staatskasse und 20 Proz. an den Fonds Förderung der Volksgesundheit“. Auch in Schweden sind die Einsätze klein und konnten mit einem 25 Oere-Einsatz 150 000 Kro- nen gewonnen werden. Die 50 Rappen(30 Pf.) bis 2 Franc-Einsatze der Schweiz ergaben große Ueberschüsse für sportfördernde Zwecke. Spielplätze. Hallen- und Freibäder, Sauatorien und andere Sporteinrichtungen konnten aus den Einnahmen-Ueberschüssen errichtet wer- den. Aehnlich den Wetten im Pferde-Rennsport in Deutschland käme für den Fußball das halb- staatliche Wettsystem in Frage. Aus den Ueber- schüssen dieser Wetteinrichtungen könnten Ausgaben zur Förderung des Sports und zur Pflege der Volksgesundheit bestritten werden. Dadurch würden die für solche Zwecke nöti- gen Ausgaben der Städte wesentlich entlastet. was in Anbetracht der Armut, in der wir uns infolge der nationalsozialistischen Krieespolitik beßoden besonders begrüßengswert wäre. Es Wäre eine donkenswürdtge Aufgabe dor Landesgbortwerbände und der Sportheauftrag- ten der Stidte und Kreise die fünfiſbeimg der Fugballyvetten einer gründlichen Prüfmg zu unterziehen. Pa ul Eble. Dig Stimme der Fur lein Kp: Kennst Du die Kommunisten wirklich? Obwohl Du Dich nicht um Politik küm⸗ merst, hast Du Dich bei der Wahl am 24. No- vember für eine Partei entscheiden müssen, denn die Abgeordneten waren von den Par- teien vorgeschlagen worden. Du warst also gezwimgen, Dich für jene Partei zu ent- scheiden, zu der Du das meiste Vertrauen hattest. Hattest Du dieses Ver- trauen zu der Kommunistische a Partei? Wir Kommunisten wissen sehr genau, daß sich gute Politik auf Vertrauen stützen muß. Als der Nazi-Terror im ver- gangenen Jahr durch den Sieg der Alliier- ten ein Ende nahm, da glaubten wir Kom- munisten, unser Volk würde sich rasch aus dem Goebbelsschen Lügennetz befreien; denn ein Sprichwort sagt: Schaden macht klug.. Jedoch Sprichworte trügen. Goebbels“ Lügenpropaganda hat mehr Schaden an- gerichtet, als in einem Jahr gutgemacht werden kann. Und ganz besonders tief sitzt der Kommunistenschreck. Bei den Nazis mußten bekanntlich die Kommunisten und die Judes herhalten, um das Volk von den wirklich Schuldigen allen Elends abzulen- ken. Das Ergebnis dieser Propaganda war, dag das Volk ausgesogen werden konnte, Wie noch nie zuvor. Der braune Spuck ist hinweggefegt. Sind aber bei uns die Kriegs- verbrecher und die Kriegsgewinnler schon erfaßt und entmachtet? Die Dinge bei uns stehen nicht so, wie sie sein könnten! Und wieder verbreiten gewisse Kreise den Kommunistenschreck. Das ist doch sehr verdächtig? Was geht hier vor? Du sollst wieder einmal von den wirk- lich Schuldigen an Deiner Lage abgelenkt werden! Willst Du ein zweites Mal- das Opfer sein K- DVP: Zum letzten Artikel der CDU Ein junger Mann, der unserer Partei nicht angehört, stellt uns folgende Zeilen zur Verfügung: „Die CDU hat bei der letzten Wahl zwei Mandate an die DVP verloren. Dies auf edle Haltung zurückzuführen, ist das Bestreben der CDU; daher lasen wir letzte Woche mit Staunen, die CDU habe„sich jeder Angriffe auf andere Parteien enthalten“. Weiter er- fahren wir, was die DVP der CDU alles in die Schuhe schiebe, doch sind die Anschul- digungen leider nicht näher begründet, 80 daß der Leser annehmen muß, daß die CDU nunmehr ihre Fairneß ablegen will. Ieh selbst habe den Eindruck, dag solche Hal- tung nie Sache dieser Partei war. Ich habe die Großkundgebungen aller Parteien be- sucht. vm mir als jungen Mesgbe ei Urteil über die Parteien bilden zu können. Hätte ich dort die Ansicht gewonnen, die der Ar- tikel uns vermitteln will, so hätte ich viel- leicht CDU gewählt. Ich weiß aber wirklich nicht, welche Partei die Herren Andre und Heurich nicht angegriffen haben; mir hat die Ueberlegenheit über solche Parteipolitik gerade bei der DVP zugesagt. Wer in den Versammlungen war, wird über die Frech- heit, mit der schwarz für weiß erklärt wird, den Kopf schütteln. Die CDU hat enttäuscht! Darin sehe ich die Stimmenverluste begrün- det. Sie hat die Konfessionen nicht einander näher gebracht und politisch vereinigt. Sie hat dadurch, daß sie sich„christlich“ nennt, den hohen Begriff in den Parteienhader hin- abgezogen.“ Es ist Sache der CDU, weiter durch sol- che Polemik junge Menschen, die sich ein Gefühl für Lauterkeit und politischen An- stand bewahrt haben, von sich abzu- schrecken. D. V. CDU: Die Stimme der Vernunft Ste wird so gerne von jenen zitiert, die sich als„Minderheit“ in irgendeine Enge gedrängt sehen. Wer aber selbst zufällig obenauf ist, hört sie oft nur wigerstrebend. Und doch sind wir heute gerade bei unseren „enngen“ Verhältnissen so seur darauf ange- wiesen, daß wir alle auf diese Stimme hö- ren. N In der letzten Zeit hörten wir viel von der Wiederherstellung der Rechtssicherheit im neuen deutschen Staat. Sie belingt strikte Beachtung der bestehenden Rechts- vorschriften in jedem Fall, ob es der eige- nen Meinung widerstrebt oder mit ihr kon- form geht. Diesen Weg wollen wir kompi o- miglos gehen. Jede der politischen Parteien sollte davon durchdrungen sein, daß hier das Fundament jedes staatlichen Neuauf- baus liegt. Nicht schöne Programme und Pläne schaffen das gesunde Fundament, sondern die Beachtung dieser ersten Staats- weisheit. Die Vergangenheit sollte für uns doch eine warnende Lehrmeisterin gewesen sein. In allernächster Zeit beginnt die Bespre- chung über unser Schicksal als Volk und * Staat. Was verlangen wir von diesen Ver- bandlungen? Etwa Willkür und Verfolzung egoistischer Ziele? Wir wünschen und bit- ten um sachliche Diskussionen. Können wir sie verlangen, wenn wir selbst diese Sach- lichkeit nicht aufbringen bei der Behand- lung unserer eigenen Dinge? Und wie kann man Verhandlungspartner sein, wenn die politischen Leidenschaften so hoch gehen, daß der klare Blick getrübt wird? Rechts- sicherheit ist die Grundlage jedes Staats- lebens, sie ist die Stimme der Vernunft, die gehört werden muß. Wir verlangen Hand- habung von Regierung und Verwaltung ohne Parteinahme. C. D. SPD: Stimmen aus Frankreich Das Organ der Kommunistischen Partei Frankreichs, die„Humanité“, schreibt am 3. Dezember 1946: „Man muß es sagen: die Reise Dr. Schu- machers nach England, des Chefs der deut- schen Sozialdemokratie, wird zu einer Pro- vokation. Dieser Chef einer Partei, die auf sich alle Hoffnungen des deutschen Natio- nalismus konzentriert, spricht in London wie der Vertreter eines Volkes, das nicht für die Unglücke des Krieges verantwort- lich ist, sondern wie ein Unterhändler, und — was mehr ist— ein schamloser Unter- händler. Er verspricht den deutschen Kriegsgefangenen eine baldige Befreiung Er diskutiert gleich zu gleich mit dem eng- lischen Minister für die Verwaltung in der englischen Zone. Er geht nach Cambridge. um die ppzifistisch-idealistsche Haltung gewisser Stuüdenten aus guter Familie aus- zunützen. „L'Aube“, das Blatt des französischen politischen Katholizismus, schreibt am sel- ben Tag:„Dr. Schumacher klagt die Irr- tümer der Vergangenheit und der Gegen- wart der Besatzungsmächte in Deutschland an. Er vergißt die Fehler der Vergangen- heit Deutschlands, die Verbrechen waren, und seine gegenwärtigen Fehler, die mehr als Irrtümer sind.“ In der Zeitung der französischen sozia- listischen Jugend dagegen liest man:„Wir haben 8 Tage lang mit unseren deutschen gleichgesinnten Kameraden diskutiert und festgestellt, daß trotz 12 Jahren National- Sozialismus die deutsche Jugend nicht un- heilbar verdorben ist.“ Welche Portei es ernst meint mit det gegenseitigen Verständigung überlassen wir dem Urteil der Leser. J. 8. — f 5 Ns ear Mazmedezd ase W/ UVeaaaft Deutsche Exportwaren nicht genug Absatz Handelskammern der Us-Zone über die gegenwärtige Wütschaitskrise Eine Entschließung, die unter dem Leitsatz „Gebt uns eine Chance“ steht, und in der die amerikanische Militärregierung sowie die Wirt. schaftsministerien Bayerns, Württemberg-Ba- dens und Hessens auf die Ursache der augen- blicklichen deutschen Wirtschaftskrise hinge- Wiesen werden, wurde am Freitag auf einer Tagung der Außenwirtschaftsausschüsse der 30 Industrie- und Handelskammern der Us. Zone abgefaßt. Nach der Resolution hat sich die hermetische Absperrung der deutschen Wirtschaft von den Weltmäfkten seit Kriegs. ende noch einschneidender ausgewirkt als je zuvor. Zur Wiedereinreihung des deutschen Volkes in die Weltwirtschaft könne die Außen- Wirtschaft der USA ein gut Teil beitragen, Wobei das Vertrauen und die Hilfe der Be- Satzungsmacht einen wesentlichen Faktor dar. stellt. Mit Bedauern wird festgestellt, daß die aus den letzten deutschen Hohstoffreserven hergestellten vollwertigen deutschen. Export- artikel im Werte von 150 Millionen Mark trotz des Warenmangels am Weltmarkt nur einen geringen Absatz gefunden hätten. Die Wiederherstellung direkter Verbindun- gen zwischen Produzenten und Abnehmern auf freier privat wirtschaftlicher Basis sei von lebenswichtiger Bedeutung für die deutsche Wirtschaft und zur Erhöhung des Exports un- bedingt notwendig. Die staatliche Außenhan- delsor ganisation könne die Bedürfnisse der deutschen Wirtschaft am besten fordern, wenn sie ihr Aufgabengebiet auf die Kontrolle der Ein- und Ausfuhrgeschäfte und der Preise beschränkt. Ein ohne unnötige Verzögerungen duroh die Zensur durchgeführter Geschäfts verkehr, Einreiseerlaubnis für deutsche Han- delsvertreter ins Ausland und die Erlaubnis zum Erwerb gewerblicher Schutzrechte im Auslanduestellen die wichtigsten Voraussetzun- gen für eine Wiedergesundung, der deutschen Wirtschaft dar. Rohstoffkredite, wie der augen- licklich von seiten der Vereinigten Staaten in Erwägung gezogene Kredit in Höhe von bis 8 Millionen Dollar bieten der deutschen Wirtschaft einen günstigen Start. Für die Wiederankurbelung des aktiven Eigenver⸗ edelungsverkehrs sind weitere Kredite uner- läglich, wobei zweckmäßligerweise den Son- derbeauftragten für Interzonen- und Auzen- handel des Länderrats Vollmacht zur Ent- scheidung über Lohnarbeitsanträge zu er- teilen wären. dana Hollands Grenzforderungen treffen deut- sche Rohstoff vorkommen. Die von Holland erhobenen Grenzrevisionsforderungen würden erhebliche wirtschaftliche Rückwirkungen haben und Deutschland weitere wichtige Roh- stoff vorkommen nehmen. Abgesehen von den Kohlenflözen, die die Niederlande erhal- ten würden, befinden sich in dem geforder- ten Bereiche unter dem Reichswald bei Cleve nach den Informationen des Pressedienstes Volkswurtschaft reiche Kalivorräte, die in ihrer Reinheit den Kalilägern in Elaß-Lothrin- gen gleichkommen. Die Läger bei Cleve sind noch ungeritzt. Sie würden aber bei einer Erschliesung wegen ihrer frachtgünstigen Lage am Rhein die Holländer zu einem ernst- lichen Konkurrenten der deutschen Kallaus- fuhr auf dem Weltmarkt machen. In dem so- genannten Aachener Zipfel liegt die größte Formsandgrube Europas, die die Holländer mit dieser Forderung übernehmen möchten. Die dort befindliche Grube baut jährlich 300 000 Tonnen Formsand ab und versorgt in erster Linje die meisten Gießereien des Ruhr- gebietes Im Falle eines Verlustes dieser Grube würde der Formsand für die Gleße⸗ reien an Rhein und Ruhr in Zukunft Deutsch- land Devisen kosten, und die Holländer wür- den sicherlich, einmal im Besitz der Grube, nicht zögern, die Preise noch entsprechend 2 gestalten. 5 VW. Welche Werke der Us-Zone werden de- montiert? Der Leiter der britischen Kontroll- kommission für Deutschland und Oesterreich, Minister Hynd, gab am Donnerstag im Unter- haus die Namen der in den drei Westzonen Deutschlands zur Demontage vorgesehenen Fabriken bekannt. Die Liste umfaßt 70 Fir- men, die zum Abbau bestimmt, bereits abge⸗ schätzt oder in der Demontage befindlich sind Nach seinen Ausführungen liegt es nicht im 6 kentlichen Interesse, die Namen weiterer im Rahmen des gegenwärtigen vorgesehenen Betriebe zu nennen. 75 155 der amerikanischen Zone liegen folgende erke: 2 EKugelffscher, Schweinfurt; Deschimag, Weser“ Bremen; Gendorf, München; Daimler-Benz, Ob- righeim bei Neckarelz; Deschimag- Valentin, Bre- men; Fritz Müller, Werkzeug-Maschinenfabrik, Obereßlingen; Bohner und Köhler, Werkzeug- maschinenfabrik Eglingen. dana Frankfurter Messepläne. In Frankfurt 80ll im Herbst 1948 und von da an wieder regel- mäßig zweimal im Jahr, im Frühjahr und im Herbst, eine Messe stattfinden. Wie die Messe- leitung mitteilt, liegen bereits Bewerbungen von Ausstellungsinteressęnten aus allen Besat- zungszonen und vor allem auch aus Berlin vor. Für den Frühsommer 1948 ist eine große Landwirtschaftsausstellung geplant. Daneben ist von 1948 an mit zahlreichen Fachausstel- lungen zu rechnen. Die für den Wiederaufbau des Messegeländes vorgelegten Pläne wurden vom Aufsichtsrat der Messegesellschaft grund- Sätzlich gebilligt und sollen so bald wie mög: lich in Angriff genommen werden. dana Ruhrstahlindustrie kommt unter Zweizonen- verwaltung. Ueber die Ueberleitung des Ver- waltungsamtes Stahl und Eisen auf das Ver- waltungsamt für Wirtschaft in Minden und die damit zusammenhängenden Fragen haben am 29. und 30. November in Düsseldorf Be- Sprechungen zwischen dem stell vertretenden Leiter des Verwaltungsamtes für Wirtschaft in Minden, Dr. Rasch, einerseits und Max C. Mül- ler vom Verwaltungsamt Stahl und Eisen so- wie dem Mitglied der Treuhandverwaltung der„North German Tron and Steel Control“ Dinkelbach, andererseits stattgefunden. diesen Besprechungen, zu denen auch einige Vertreter der rheinisch- westfälischen Indu- strie geladen waren, nahmen an Stelle des am Erscheinen verhinderten Wirtschaftsministers von Nordrhein- Westfalen, Prof. Dr. Nölting 8 leitende Beamte seines Ministerium“ iI. wid Us fordern Regelung der russischen Leih“ und Pachtschulden. Die Vereinigten Staaten haben eine zweite Note an die Sowjetunion gerichtet, in der sie zur Regelung der sowietl⸗ schen Leih- und Pachtschuld in Höhe von 11. Milliarden Dollar auffordern. Die erste Note wurde im Oktober an die Sowjetunion gerichtet. dana-Reuter Erste Mitgliederversammlung der Mann- heimer Produktenbörse. Nach Bestätigung zahlreicher Mitglieder durch den vom Wirt- schaftsministerium eingesetzten Börsenaus- schuß fand am Montag im Rosengarten unter starker Beteiligung die erste Mitgliederver- sammlung der Mannheimer Produktenbörse statt, auf der die Satzung wit Abänderungen angenommen wurde. ie Wahl des Vorstan- des erfolgte noch nicht. Geschäftskorresnondenz mit dem Ausland. Nach den Zensurbestmmungen müssen Ge- schäftsbriefe in das Ausland auf dem Um- schlag unterhalb der Sprachangabe den Ver- merk„geschäftlich“ in Druck- oder Maschi- nenschrift tragen. 8 Industrieplanes . A vert Ung det, ster. net Tag Pal' als Jude bäu Wr öfkn der last. der side mar Pe Nat! nach Aur. die Min Die am ten Aur lieh! ten gebl part ver! sche lame tune ten rech part unte zune dies fasc Auß⸗ tags am der Eini ten