er 1946 ine in kaum 1e Un- ar Hin ntwort und gehört chtlich tagaus, rücke. seiner S täg- 1 weiß rungen n, das ar hat och zu leinen as er wenn terung neh- ch ęin e an r Soll gibt?“ Hobel, d Tü⸗ ir die man iberall mmen, ver- Ofen r was so die nheim h ge- 1 dies zneres 1 Wir n der Alfer⸗ Mann- geht, roßgen a Al- nissen it, ne arren aume, Nek- 2isfrel er 2u s Sibt noch vleder je Zi- t Wie Adjüs a mir 1 den zutige Men- ngen Jaus- doch viel Sonst n Be- uben sieht richt das eren jeden Wie- sich Auf- hWer mus, gkeit send chem einst ver- und tigen ließ. „ dlie legt uhen ber Aber iehts Alls- nand dach send Ind Lede, ben. mer igen den Jahrgang 1 Nummer 75 0 Samstag, 28. Dezember 1946 Einzelpreis RM 0.20 Unterzeichnung des Friedens- vertrages in Warschau Warschau, 24. Dez.(ap) Die polnische Re- glerung gab bekannt, sie werde den alliier- ten Mächten vorschlagen, daß der Friedens- vertrag mit Deutschland in Warschau un- terzeichnet werde. Chinas Verfassung Nanking, 26. Dez.(dana) Die chinesische Nationalversammlung nahm nach vierzig- tägiger Beratung die chinesische Verfassting ah. Generalissimus Tschiangkaischek er- klärte, die Verfassung sei das Ergebnis einer 52jährigen revolutionären Entwick- lung und gründe sich auf die Prinzipien der westlichen Demokratien. Die Verfassung Wird am 1. Januar veröffentlicht werden und tritt am 25. Dezember 1947 in Kraft. präsident des Versorgungsrats Washington, 27. Dez.(dand Zum Präsi- denten des britisch- amerikanischen Zwei- zonen-Versorgungs-Ausschusses in Washing- ton wurde der geschäftsführende amerika- nische Minister für die besetzten Gebiete, John H. Hilldring, gewählt. Vizeprä- ident wird der britische Minister Roge Makin werden, ö Neuer Abschnitt der Besatzung Bremen, 26. Dez.(dana)„Die negative periode der Besatzung, der Zeitabschnitt des chirurgischen Eingriffs, kommt allmäh- lich zu Ende“, erklärte der Leiter der ame- rikanischen Militärreglerung der Bremer Inklave, Thomas F. Dunn, am Heiligen Abend in einer Rundfunkansprache an die deutsche Bevölkerung Bremens.„Jetzt be- ginnt der positive Abschnitt der Besatzung, der Heilungsprozeß.“ Berliner Bürgermeister gewählt Berlin, 25. Dez.(dana) Die Wahlen der neuen Berliner Bürgermeister und Bezirks- räte in den 20 Berliner Verwaltungsbezir- ten sind jetzt abgeschlossen. Die SPD, die bei den Wahlen die meisten Stimmen auf ire Liste vereinigen konnte, stellt neun- zehn Bürgermeister. Von den 20 stellvertre- tenden Bürgermeistern gehören acht der 8D, sieben der CDU und fünf der SPD an. An alle Völker in 5 Rom, 24. Dez.(dana-Reuter) Papst Pius XII. erklärte in seiner„an alle Völker in der ganzen Weit“ gerichteten und am Diens- tagvormittag über den Vatikansender ver- breiteten Weihnachtsbotschaft, daß„alle Völker Europas in ständiger Furcht sind, daß die Flammen eines neuen Konflikts auflodern könnten.“ Der Papst erklärte, die Kirche wolle sich nicht in irdische Angelegenheiten und Strei- tigkeiten einmischen. Er hoffe jedoch, daß viele außerhalb der katholischen Gemeinde ihrem Ruf Gehör schenken würden. 5 „Als die Atlantikcharta geschaffen Wurde“, so fuhr der Papst fort, begannen die Völker frei zu atmen. Was ist daraus ge- worden? Die Menschheit hat große Fort- N æuuei.- Saen. Frankfurt.(dana) Insgesamt 20 000 ver- schleppte Personen in der amerikanischen Be- zatzungszone Deutschlands sollen nach Mittei- jung des amerikanischen Hauptquartiers mit ren Angehörigen als Bergarbeiter in Bel- zien angesiedelt werden. Ein entsprechendes Abkommen mit der belgischen Regierung Wird voraussichtlich in einem Monat abge- zehlossen werden. Regensburg.(dana) Die beiden jugo- slawischen Staatsangehörigen Josef Tir! und Ivan Pope aus dem DP-Lager Hohnfels wur- den vom Mittleren Militärgericht zu je zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Die beiden An- geklagten hatten drei Flaschen Methyl- Al- kohol an zwei Amerikaner verkauft, von denen einer durch den Genuß des Getränkes vorübergehend erblindete. Berlin.(dana) Luftmarschalf Sir Shol. 10 Douglas hat wegen der anhaltenden Kälte eine vorübergehende Unterbrechung der Um- sieclung von Deutschen aus den polnisch ver- walteten Ostgebieten in die britische Zone angeordnet. In der britischen Zone haben bisher etwa 146 000 Deutsche aus den polnisch verwalteten Gebieten Aufnahme gefunden. whrend bis zum 14. Dezember etwa 359 000 Polen aus der britischen Zone repatriiert worden sind. f Lausanne.(dana) Baron Robert Rot- schild ist am Mittwoch im Alter von 66 Jah- ren einer Lungenentzündung erlegen. Paris,(dana- Reuter) Der Nationalver- band der französischen Bergarbeiter hat die Aufforderung der Regierung abgelehnt, an zwei Sonntagen im Monat zu arbeiten. In der Begründung dieser Weigerung erklärt der Verband, daß die derzeitige französische Koh- lenförderung die des Jahres 1938 übersteige und daß zwei zusätzliche Arbeitstage solange unnötig seien, wie die Tagesduote von 200 000 Tonnen erreicht werde. 5 Pars.(dana-INS) General Otto v. Stülp- nagel, der ehemalige Stadtkommandant von während der deutschen Besetzung, wurde den französischen Militärbehörden übergeben. Stülpnagel wird in Kürze unter der Anklage, die Erschießung von Geiseln und andere Gewaltmaffnahmen angeordnet zu haben, vor Gericht gestellt werden. Schanghai.(dana-Reuter) Am ersten Weihnachtsabend kamen über 60 Personen beim Absturz von drei Flugzeugen, die in michtem Nebel bei Schanghai eine Notlandung vornehmen wollten, ums Leben. f hessische ſeihnachtsamnestie für NMinderbelastete General MeNarney verkündet Ausdehnung der Jugendamnestie auf 800 000 Personen Frankfurt a. M., 25. Dez.(dana) Die Weihnachtsbotschaft General MeNarneys an das deutsche Volk stand im Mittelpunkt einer Weihnachtsfeier am 24. Dezember auf dem Römerberg in Frankfurt. àn der von Bläser- und Kinderchören umrahmten Ver- anstaltung nahmen Vertreter der amerika nischen Militär-Regierung, für Hessen der Ministerpräsident Christian Stock, Minister Gottlieb Binder als Vertreter des Länderrates, sowie über 4000 Frankfurter teil. In einer Begrüßungsan- sprache dankte der Frankfurter Oberbürger- meister Walter Kolb für die großzügige Un- terstützung des deutschen Volkes im Kampf gegen die Not der Nachkriegszeit. Anschließend sprach General MeNarney. „Jeh ergreife die Gelegenheit“ begann der General,„Ihnen meine Wünsche zum Weih- nachtsfest auszusprechen, mit der Hoffnung, daß diese Feiertage so gut sein werden, wie es unter den gegenwärtigen Zuständen nur irgend möglich ist. Heute führt Ibr Weg durch die trübe Hinterlassenschaft der Na- ziherrschaft und des Angriffskrieges. Se müssen einsehen, daß die heutigen Zustände unmittelbar auf die Zerstörung der geisti- gen und materiellen Hilfskräfte durch den Krieg zurückzuführen sind. Ich kann Ihnen jedoch versichern, daß die amerikanischen Besatzungstruppen in Deutschland nicht vom Geist der Rache beseelt sind. Sie haben nicht den Wunsch, re gegen- Wärtigen Schwierigkeiten zu verlängern. Die Politix der Regierung der Vereinigten Staaten gegenüber Deutschland wurde in der von dem amerikanischen Außenminister James F. Byrnes am 6. September in Stuttgart gehaltenen Rede klar zum Aus- druck gebracht. Fortschritte und positive Erfolge „Im Rückblick auf die vergangenen Mo- nate“, fuhr General MeNarneyy fort,„finden wir in negativer Hins cht, daß große Fort- schritte auf dem Gebiet der Entmilita- risjerung und im allgemeinen auch auf dem Gebiet der Entnazifizierung ge- macht worden sind. Obwobl die Fort- der ganzen Welt Die Weihnachtsbotschaft Papst Pius XII. schritte auf militärischem Gebiet aufzu- weisen, die Schwierigkeiten des Friedens sind jedoch noch nicht überwunden. Die Menschheit hat eine große Widerstandskraft gezeigt, aber auch diese hat ihre Grenzen. Heute möchte die Menschheit wieder hoffen.“ Der Papst gab dann folgende Ermahnung: „Führer aller Nationen, tut was in euren Kräften steht, um euer Friedenswerk mit Gerechtigkeit zu besiegeln. Wir begrüben das edle Werk der Staatsmänner, wer kann aber sagen, daß alle Aufgaben, die das ver- gangene Jahr mit sich brachte, gelöst wor- den sind? Die ungeahnte Gewalt neuer Waffen könnte, obwohl sie am Konferenz- tisch erörtert wurde, die zukünftigen Frie- densverträge schreiben. Das„Opus Im- perfectum“— die Botschaft von Bethlehem tut beute der Welt mehr not als je zuvor.“ Die Kirche fürchte, wie der Papst weiter ausführte, die gegenwärtige antikirchliche Welle nicht.„Die Flut hat sich noch immer an dem Felsen gebrochen, auf dem sie auf- gebaut ist.“ Der Papst schloß, indem er seine Sorge für die vom Kriege getroffenen Leiden zum Ausdruck brachte. Er appel- lierte an die Staatsmänner, die Hungrigen und Leidenden zu unterstützen.„Viel ist be- reits getan worden, seitdem unser Ruf hinausging, ihr Los zu verbessern. Vergeßit eure Selbstsucht und eure Eigennutzigkeit und blickt nur auf die Not so vieler Men- schen, hauptsächlich der Jungen. Gebet den Kindern.“ schritte, die ihre eigenen Spruchkammern bei der Anwendung des Gesetzes zur Be- freiung von Nationalsozialismus und Miti⸗ tarismus gemacht haben, nicht gänzlich be- friedigend sind, so ermutigen uns doch die z Uunehmenden Bemühungen, die in den letzten sechs Wochen zu bemerken Waren.“ „Ich betone ausdrücklich, erklärte Gene- ral MeNarney im weiteren Verlauf seiner Weihnachtsansprache,„daß das amerikani- sche Volk nicht die Absicht hat, dem deut- schen Volk die Gelegenheit zu verweigern, sich aus seinen gegenwärigen Nöten her- auszuarbeiten, solange Deutschland die menschliche Freiheit achtet und dem Krieg und dem Militarismus abschwört. Die britische Regierung habe, sagte General MeNarney, den Vorschlag zur wirtschaft- lichen Verschmelzung für beide Zonen an- genommen, der ab 1. Januar die vollständige Wirtschaftliche Vereinigung der amerikani- schen und britischen Besatzungszone vor- sehe. Dieses Zweizonen abkommen ziele auf ein wirtschaftliches Programm ab, das innerhalb von drei Jahren das Cebiet Wirtschaftlich selbständig machen soll. Jugendarbeit als hoffnungsvolle Anzeichen Der General ging dann auf die Unter- stützung der deutschen Jugendarbeit ein, dle in allen Kreisen und Ländern durch die amerikanischen Jugendbeamten geleistet Werde. Er bezeichnete qe Förderung der deutschen Jugendbetätigung als ein ame- rikanisches Ziel von großer Be- deutung für den Aufbau einer fried lichen Demokratie in Deutschland. Nach der Auflösung der Hitlerjugend hätten sich überall demokratisch organisierte Bewegun- gen entwickelt, jedoch fehle es diesen Or- ganisationen an dem notwendigen Material, Ausrüstung und demokratisch geschulten Eltern. Augenblicklich seien etwa 1000 An- gehörige der amerikanischen Armee un- mittelbar als deutsche Jugendbetätigungs- offiziere beschäftigt. Die Zahl der geneh- migten Jugendgruppen sei auf über 7000 it mehr als 700 000 Mitgliedern ange wach- Sen. Im allgemeinen entwiekle sich das rogramm kür die deutsche Jugend in zu- friedenstellender Weise und es bestünden Viele hoffnungsvolle Anzeichen dafür, daß eine gute Führung beranwachse. Zum Schluß seiner Weihnachtsansprache gab General MeNarney bekannt, daß er die Genehmigung zur Ausdehnung der Jugend- anmestie auf ungefähr 800 000 Personen er- teilt habe, die nicht auf Grund des Gesetzes zur Befreiung vom Nationalsozialismus als Hauptschuldige oder Belastete unter An- Klage zu stellen seien und deren finanzielle Lage eindeutig beweise, daß sie nicht Nutz- nießer der Nazihabgier und Machtgelüste gewesen seien. Ich bin überzeugt, daß diese Amnestie den deutschen Verwaltungsbehör- den gestatten wird, in tatkräftiger Weise daranzugehen,, die aktiven Nazis, welche die Zerstörung über ihr Land gebracht ha- ben, apsfmdig zu machen und zu bestrafen. Einzelheiten der Amnestie Zu dieser Ausdehnung der Jugendamne- stie gibt die Militärregierung bekannt, dag die Erweiterung der Jugendamnestie alle Personen in der amerikanischen Besatzungs- zone Deutschlands und des amerikanischen Sektors von Berlin(vorbehaltlich einer spä- teren Regelung der vier Besatzungsmächte) betrifft, die nicht nach dem Gesetz zur Be- freiung vom Nationalsozialismus und Mili⸗ tarismus als Hauptbelastete oder Be- lastete einzustufen sind und deren jähr- liches Einkommen während der Jahre 1943 und 1945 unter 3600 RM lag und deren Stsuerpflichtiger Besitz 1945 20 000 RM nicht überstiegen hat. Die erste Zahl ist das jähr- liche Maxlmaleinkommen für Per- sonen, die pflichtmäßig krankenversichert Waren, die letztere Zahl war das Minimum für die Anwendung der Vermögenssteuer. Die TZollgrenze an der Saar Noch keine Stellungnahme der USA Betrachtungen der„Times“ Washington, 25. Dez. Das amerikanische Außenministerium gab bekannt, daß es auf einen Bericht General Clays über die neue Zollgrenze zwischen dem Saargebiet und dem Rest der französischen Zone warte, be- vor es darüber eine Erklärung abgeben könne. Reuter meldet ergänzend dazu, daß auf Grund einer Erklärung eines Spre- chers des Außenministeriums die Vereinig- ten Staaten die Lage im Saargebiet einer genauen Prüfung unterziehen, den ameri- kanischen Militärbehörden in Berlin aber noch keine Instruktionen zugehen ließen. Ein Leitartikel der„Times“ Nach einer ap-Meldung aus London de- schäftigte sich die„Times“ in ihrem Leit- artikel am Dienstag ausführlich mit der Sicherung der Ansprüche Frankreichs.„Be- vor dieser Schritt unternommen wurde“, heißt es darin u. a.,„war die französische Regierung sehr darum bemüht. die anderen Besetzungsmächte von den entstandenen Schwierigkeiten zu unterrichten. Da jedoch die Franzosen aus ihrer Hoffnung, dieses Gebiet in die wirtschaftliche Einheit Frank- reichs einverleiben zu können. kein Hehl gemacht haben, sollte man die Tatsache keinesfalls übersehen, daß die neue Maß- nahme sehr gut in das Gesamtbild ihrer zukünftigen Pläne hineinpaßt, obwohl clie gegenwärtige Zollkontrolle aus Banz an- deren Gründen ausgeübt wird. Man sollte jedoch Zollschranken nur dann errichten, wenn von den Alliierten der gemeinsame Beschluß gefaßt wird, dem französischen Wunsch einer wirtschaftlichen Vereinigung des Saargebiets mit Frankreich Genüge 20 leisten.“ Die„Times“ weist darauf hin, daß die Abgrenzung des Gebietes einer der bei- den Punkte ist, in denen sich die britische Regierung, während sie sich mit dem fran- zösischen Vorschlag zur Saarfrage im Prin- zip einverstanden erkläre, einen Einspruch vorbehagten habe, der andere Punkt beziehe sich auf eine Senkung der französischen Reparations forderungen an Deutschlans. falls der französische Plan angenommen werden sollte. Saarländer Kriegsgefangene freigelassen Paris, 25. Dez.(ap) Die französische Re glerung hat sich entschlossen, im nächsten Monat alle aus dem Saargebiet gebürtigen deutschen Kriegsgefangenen freizulassen. Es handelt sich dabei um rund 7000 Kriegs- gefangene. Eine amtliche Erklärung er- innert daran, daß die mm den Bergwerken tätigen saarländischen Kriegsgefangenen bereits im Sommer freigelassen und er- mächtigt worden seien, in ihre Heimat zu- rückzukehren, um dort die Arbeit in den Bergwerken aufzunehmen. Die Militärregierung erwartet, erklärte General MeNarney, daß die Bestrafung von Aktiven Nazis und ihre Entfernung aus ver- antwortlichen Stellen in Deutschland im Geiste des Gesetzes vollendet werde. Es werde jedoch in Betracht gezogen, daß noch größere Betonung auf den Hauptzweck des Gesetzes gelegt werden könne, wenn der nominelle oder„kleine Nazi“, der kein akti- ver Naziführer gewesen sei, die Erlaub- nis erhalte, wieder seinen Platz im deut- schen Leben einzunehmen. Kein Unterschied in der Beschäftigung General MeNarney drückte die Hoffnung aus, daß die Personen, denen nun vom Ge- setz Amnestie gewährt werde, sich auf- richtig demokratischen Wegen zuwenden und zußerste Anstrengungen zur Erneue- rung eines friedlichen und demokratischen Deutschlands machen würden. Er fügte hinzu, daß für die unter die Amnestie fal- lenden Personen kein weiterer Un- terschied in der Beschäftigung gemacht werden solle, außer bei beson- deren Stellungen, die vordringlich an- erkannten Naziopfern und Antinazis vor- behalten sein sollen. Zusätzlich ist die Am- nestie ebenfalls für alle Personen gebilligt vwrorden, die mehr als 50 Prozent körper behindert und nicht als Hauptbelastete und Belastete vom Gesetz betroffen sind. 5 Abteilung für Zivilinternierte Frankfurt, 26. Dez.(dana) Von den ame- rikanischen Besatzungsbehörden wurde kürz- lich eine Abteilung für Zivilinternierte ge- bildet, um über das Schicksal von etwa 23 000 Zivilinternierten, die sich augenblicklich in vier Lagern in der amerikanischen Besat- zungszone befinden, zu entscheiden. Unter den Zivilinternierten befinden sich Personen, die unter dem Verdacht stehen, Kriegsver- rechen begangen zu haben, Zeugen, die der Besatzungsmacht verdächtig erscheinen und ehemalige Mitglieder von Nazlorganisationen in verantwortlichen Stellungen. Städt. Into, nationsdlens Maunbeim 2 e een eee. 3 in letzter Minute.. 92 8 12 Geschenkpakete aus allen Ländern Berlin, 27. Dez.(dana) Private Ge- schenkpakete dürfen laut Bekanntgabe der amerikanischen Militärregierung vom Freitag, 15. Januar, an, entsprechend einem Vviermächteabkommen von den Vereinigten Staaten aus nicht nur in die britische, französische und amerikanische, sondern auch in die sowzetische Besat- zungszone verschickt werden. Der Ver- sand von Geschenkpaketen kann außer- zem aus allen Ländern, außer Spanlen und Japan, erfolgen. Keine Einigung mit Vietnam paris, 27. Dez.(dana-Reuter) Der französische Kolonialminister Marius Moutet, der nach Indochina gekommen ist, um eine Beilegung des französisch- vietnamesischen Konfliktes zu erreichen, erklärte am Freitag in Saigon laut AFP, daß es nicht möglich sei, zu einem freien VUebereinkommen mit der republika nischen Regierung Vietnams zu kommen. Palästinakonferenz Ende Januar London, 27. Dez.(ap) Der auf dem Zlonistenkongreß in Basel gefaßté Ent- schluß, zur nächsten FPalästinakonferenz in London keine jüdische Delegation zu entsenden, hat die Pläne für diese Kon- ferenz keineswegs beeinflußt, wie das bri- tische Außenministerium am Freitag ver- lauten ließ. Der endgültige Termin der Palästinakonferenz, die wahrscheinlich gegen Ende Januar stattfinden wird, steht noch nicht fest. 7 Bombenleger vor Gericht Stuttgart, 26. Dez.(ap) Am 3. Januar be- ginnt vor dem mittleren amerikanischen Militärgericht in Stuttgart das Verfahren gegen elf Deutsche, die unter Führung des ehemaligen SS- Offiziers Siegfried Ka bus in Stuttgart und Umgebung Sprengstoffan- schläge gegen Spruchkammern verübten. Die Hitler-Amnestie Rastatt, 26. Dez.(dana) Am 23. Dezem- ber wurde vom französischen Hohen Ge- richt in Rastatt das Verfahren gegen Hein- rich Tillessen wieder aufgenommen. Da es sich um die rein juristische Klärung der Rechtskräftigkeit der Amnestie vom 21. März 1933 handelt, ist der Angeklagte Tillessen selbst nicht anwesend. Seine Sache wird von dem Verteidiger Dr. Drischel geführt. Im Anschluß an das Plädoyer des Verteidi- gers gab das Gericht bekannt, daß das Ur- teil am 6. Januar verkündet werden wird. ö kten für den Frieden London, 27. Dez.(dana-Reuter) Der öster- reichische Bundeskanzler Leopold Fig! erklärte, die österreichische Regierung be- reite Aktenmaterial vor, um es den stellver- tretenden Außenministern bei ihren Vor- besprechungen für den Friedensvertrag für Oesterreich im kommenden Monat in Lon- don zu unterbreiten. i Flieden und Einigkeit unter den Völker Präsident Trumans Weihnachtsansprache an Amerika Washington, 26. Dez.(dana-INS) Frieden und Einigkeit unter den Völkern der Welt forderte Präsident Truman am Dienstag- abend in seiner alljährlichen Weihnachts- botschaft an das amerikanische Volk. Truman erklärte: Die Botschaft von Bethlehem faßt am besten unsere Hoffnun- gen heute abend zusammen. Es tut mir leid, sagen zu müssen, daß heutzutage in der Welt nicht alles in Einklang steht. Wir haben gesehen, daß es für die Menschen leichter ist, gemeinsam auf dem Schlacht- feld zu sterben, als gemeinsam in der Hei- mat und im Frieden zu leben. Aber die- jenigen, die gestorben sind, sind umsonst gefallen, wenn wir nicht wenigstens in irgendeiner Form dieselbe Einigkeit für den Frieden erhalten können, mit der wir den Krieg gewonnen haben. Das Problem, vor dem die Vereinten Nationen stehen— die Hoffnung der Welt auf Frieden— würde schwache Herzen niederdrücken. Aber wenn wir fortfahren, durch diese große Organisa- tion auf einen dauerhaften Frieden hinzu- arbeiten, so müssen wir daran denken, dag auch die Welt nicht in einem Tag erschaffen wurde. Wir werden Stärke und Mut in die- ser Weihnachtszeit finden, da bereits ein so ermutigender Anfang gemacht worden ist. „So werden wir mit Glauben und Mut arbeiten, um den Tag schneller herbeizu- führen, an dem das Schwert durch die Pflugschar ersetzt wird und die Nationen nicht„länger Krieg lernen“. Selbstsucht und Gier, ob die eines Einzelnen oder einer Nation, sind Ursache der meisten unserer Schwierigkeiten. Wenn wir auch in unseren Tagen und in unserer Generation nicht auf einen neuen Himmel oder auf eine neue Erde hoffen können, so laßt uns doch mit unverzagtem Glauben und festem Mut darauf hinarbeiten, jetzt schon in einem ge- Wissen Maße die Einigkeit zu erreichen, in der die Söhne unserer Nation und die Söhne unserer Verbündeten den Krieg gewannen. Wir haben einen guten Anfang zur Er- reichung des Friedens in der Welt gemacht. Vor uns aber liegt die noch größere Auf- gabe, diesen Frieden auch zu sichern“, Französische Verstärkung für Indochina Vorwürfe Frankreichs gegen Persönlichkeiten Vietnams Paris, 26. Dez.(dana-Reuter) Einem Be- richt der französischen Streitkräfte in Indo- china zufolge fanden am Heiligen Abend und am Weihnachtsmorgen in und um die Stadt Nam Dinh, 80 Kilometer südöstlien von Hanoi, Kämpfe statt. Angriffe viet- namesischer Truppen auf den Flughafen Gia Lam bei Hanoi wurden zurückgewie⸗ sen. Die Säuberungsaktionen in Hanoi be- gegnen starkem Widerstand. Die französi- schen Truppen beherrschen die Situation. Admiral Thierry d, Argenlieu, der franzö- stische Hohe Kommissar für Indochina, be- zichtigte in einer besonderen Weihnachts- botschaft die führenden Persönlichkeiten Vietnams des Bruchs der Uebereinkommen mit Frankreich und betonte, daß Frankreich nicht beabsichtigt habe, dem indochinesi- schen Volk in einer Zeit derartiger Er- hebungen vollständige und bedingungslose Unabhängigkeit zu gewähren. Aus Neu-Delhi wird gemeldet, daß weitere Flugzeuge, Tanks, Kriegsschiffe, Fallschirmtruppen und Soldaten der Frem- denlegion unter dem Kommando General Lecleres in Indochina eingetroffen seien. Das französische Heeresbudget Faris, 24. Dez.(dana-Reuter) Die fran- zösische Nationlalversammlung billigte den geforderten Militärkredit von insgesamt 41 Milliarden Franes für das erste Vierteljahr 1947. Damit ist nach einer Erklärung des Außenministers der ordentliche Staatshaus- haltsplan für das gleiche Vierteljahr ausge- lichen. Der Ausgleich erfolgte durch er- hebliche Einsparungen und zum Teil be- rächtliche Steuererhöhungen. Französische Verfassung in Kraft Faris, 25. Dez.(dana) Die vierte franzö- Dienstag offiziell ihre Geburt, als die neuen beiden Körperschaften Nationalversamm- jung und Rat der Republik- am Dienstag- nachmittag zusammentraten. Die Eröff⸗ nungssitzung fand, wie INS meldet, im Lou- xemburg-Palast statt, in dem auch die Pa- riser Konferenz getagt hat. Den Vorsitz irn Rat der Republik führte das älteste Mit- glied des Rates, der Radikalsozialist Jules Gasser. Unsere Leser- Umfrage: Finden Sie, daß die . ef 8b——— Sch richtig verhalt? hat ein sehr lebhaftes Echo geweckt. Sollten wir alles drucken, was uns von den verschiedenen Beteiligten geschrieben wurde, dann bätten Wir alles aktuelle Material für mehrere Ausgaben zurückzustellen. So werden wir einstweilen nur die wesentlichen Jußzerungen veröffent- lichen und zwar in der Neujahrs- nummer, die wir unseren Lesern am Dienstag, 31. Dezember, vorlegen. Die Redaktion. sische Republik erlebte laut Reuter am 2. Seite 2 Samstag, 28. Dezember 1940 Veröffentlicht unter Milſtär-Reglerungs-Lizenz US Balt: E Fritz von Schilling, Dr Karl Ackermann und Karl Vetter. Mannheim, R I. 4/8. Telefon 4 151/83. E. Tt. Silt Anzeigenpreisliste Nr. 2 Samstag, 28. Dezember 1948 WB 110. Verantwortlich für den gesamten In- Redaktion, Verlag und Druckerei: Postscheck konten: Karlsruhe 80 016. Ludwigshafen a Rh 28 743. Monatlicher Bezugspreis Für unverlangte Manuskripte übernim mt die Redaktion keine Verantwortung. RM 2,40 einschliesslich Trägerlohn. Unsere politische Wochenschau Wie in allen Jahren, so hat auch dies- mal die Weihnachtszeit die Völker der christlichen Länder und ihre Politiker zu einem Verharren und Nachdenken über die zurückliegenden Ergebnisse und die bevorstehende Entwicklung veranlaßt. Wenn auch die Wirkung einer solchen Rück- und Vorschau in den zweitausend Jahren christlicher Geschichte fast nie einen sehr sichtbaren Ausdruck im politischen Geschehen fand, so ist doch immer wieder in diesem Augenblick die Hoffnung und der Wunsch verstärkt worden, daß die Menschheit den steinigen Weg der Selbst- besinnung beschreiten möge, um die Menschlichkeit zu verwirklichen, die sie allein aus der Not hinausführen könnte. Mehr, als es seit langem der Fall wer, drückte sich die tiefernste Sorge um die Lösung der Schicksalsverstrickung, in die die Welt gestürzt worden ist, in der Weihnachtsbotschaft aus, die Papst Pius XII. um vergangenen Dienstag an alle Völker in der ganzen Weit richtete Die in Furcht und Not gestürzte Menschheit möchte wieder hoffen, sagte er, und alle Anstren- gungen der Staatsmänner seien notwendig, um das Friedenswerk mit Gerechtigkeit zu besiegeln. Die gleiche Aufforderung, mit Glauben und Mut zu arbeiten, um den Tag schneller herbeizuführen, an dem das Schwert durch die Pflugscharen ersetzt werden und die Nationen emig und in Frieden nicht länger„Krieg“ lernen wür⸗ den richtete Präsident Truman in seiner Weihnachtsbotschaft an das amerikanische Volk. Eine konkrete Manifestation dieses Geistes brachte für uns Deutsche die Weih- nachtsansprache General MeNarneys am 24. Dezember auf dem Römerberg in Frank- kurt. In einem Ueberblick über die Auffassung und Haltung der amerikanischen Besatzung gegenüber der deutschen Bevölkerung ging General MeNarnèy die schwie- rigen Punkte durch, die uns im vergangenen Jahr bedrückten und unsere Hoffnung auf die bevorstehende Entwicklung beschränkten. Im Mittelpunkt seiner Rede aber stand die Erklärung, daß er die Genehmigung zur Ausdehnung der Jugendamnestie auf ungefähr 800 000 Personen erteilt habe, die nicht auf Grund des Gesetzes zur Befreiung vom Nationalsozialismus als Hauptschuldige oder Belastete unter Anklage zu stellen seien und deren finanzielle Lage eindeutig beweise, daß sie nicht Nutz- nießer waren. Nur die wenigsten von diesen 800 000 werden allein stehen, so daß durch diese Weihnachtsamnestie ein weit über diese Zahl hinausgehender Kreis gerade der am schwersten betroffenen„Kleinen“ mit neuer Zuversicht in die Mit⸗ arbeit an der Wiederaufrichtung unseres Landes eintreten kann. 5 Tollgrenze an der Saar. Etwas überraschend befahl die französische Regierung cle, wie General Koenig bekanntgab, schon seit einiger Zeit geplante Besetzung der Grenze des Saargebietes gegenüber dem übrigen französisch besetzten Teil Deutsch- lands mit Zollbeamten. Der Sinn dieser Maßnahme ist, nach den Erläuterungen Ge- neral Königs, das Abfließen von Lebensmittelzufuhren, die Frankreich dem Saar- gebiet zukommen lassen möchte, in das übrige besetzte Gebiet zu verhindern und den Kauf nicht für den Export vorgesehener Waren im Saargebiet unter Kontrolle zu bringen. Die Maßnahme, die, nach einer Mutmaßung der Londoner„Times“ in deren Leitartikel vom vergangenen Dienstag, sich nicht auf das eigentliche Saar- gebiet beschränkt, sonden. auch die durch eine französische Verordnung vom Juli 1946 erweiterten Grenzen umfaßt, scheint demnach eine wirtschaftliche und vor Allem ernährungsmäßige Bevorzugung des Saargebietes gegenüber dem Rest der französischen Besatzungszone zu bezwecken. Bekanntlich fordert Frankreich die Ein- beziehung des Saargebietes in die französische Wirtschaft und seine Loslösung von Deutschland. Verbandlungsspielraum in Indien. Die indische Verfassunggebende Versamm- lung in Neu-Delhi, an der bekanntlich die Abgeordneten der Moslemliga nicht teil- nehmen, beschloß auf Antrag und auf das Drängen einer weniger zahlreichen Als einflußreichen Minorität, die Resolution Pandit Nehrus einer weiteren Beratung im Januar vorzubehalten. Die stark zugespitzten Gegensätze zwischen der Kongreß- Partei, die, bis auf einige mohammedanische Einzelgänger, die groge Mehrzahl der Hindus vertritt und der Moslemliga, die die Rechte der etwa 90 Millionen zäh- lenden mohammedanischen Minderheit wahrnimmt, sind erneut in ein kritisches Stadium getreten. Obgleich die britische Regierung klargestellt hat, dag sie eire von allen Volksteilen bestätigte und getragene Verfassung als Voraussetzung für die volle Herstellung der indischen Selbständigkeit ansieht, versucht Pandit Nehru Sein politisches Uebergewicht, sowohl gegenüber den Moslems wie auch gegenüber den Engländern auszunutzen. Die Moslems, die seit dem Zerfall der Macht der Groß- moguln eine wirtschaftlich und menschlich unterdrückte Rolle gespielt haben, fürch- ten, daß ihr Schicksal selbst in einer Regierungskoalition, an der sie beteiligt sein würden, durch die Mehrheit der Hindus ungünstig beeinflußt werden würde. Da andererseits die Verwirklichung des Projektes eines besonderen mohammedanischen Staates innerhalb Indiens, Pakistan eine vollständige Zerreißung des Landes und einen schwierigen Bevölkerungsaustausch voraussetzen würde, gehen die britischen Bestrebungen unablässig und unverdrossen darauf aus, die Gegensätze zu glätten. Anscheinend nimmt die Zahl der Abgeordneten zu, die den britischen Vorschlag erwägen, die bestehenden Differenzen einem Schiedsspruch des obersten indischen a Bundesgerichts zuzuführen. 1 Politik in China. Das Zusammentreten der chinesischen Nationalversammlung mn Nanking und die Rede Tschiangkaischeks, in der er die bis dahin von ihm ver- tretene Macht in die Hände der Versammlung legte, haben nichts daran geändert, daß die Feindseligkeiten zwischen den chinesischen Kommunisten und der National- regierung weitergehen. Auch die offensichtlichen militärischen Erfolge der Truppen der Nationalregierung in Venan haben die Kommunisten nicht zu einer grundsätz- lichen Aenderung ihrer Haltung bewogen. In dem Bestreben, dem Zustand des laten- ten Bürgerkrieges in China einen Ausweg zu zeigen, hat nun Präsident Truman erneut und sehr klar den amerikanischen Standpunkt auseinandergesetzt, der zu- gleich die Nichteinmischung und den Willen kennzeichnet, eine von allen Teen des Volkes getragene demokratische Regierung in China zu fördern. Ohne grundsätzlich neue Vorschläge zu enthalten, könnte, wie man hofft, diese Erklärung einen neuen Anstoß zum Ausgleich der innerchinesischen Konflikte bilden, zumal China nach der Demontage der mandschurischen Industrie durch die Sowjetunion zum Aufbau emer gesunden Wirtschaft auf das Vertrauen der Vereinigten Staaten Wiesen ist. „Tristan und Isolde“ Die Mannheimer Tristan Gemeinde ist Sehr stattlich. Die vorhandene Gläubigkeits⸗ Atmosphäre eines offensichtlich erwählten Zuhörerkreises schafft günstige Voraussetzun- gen und ergiebige Resonnanzmöglichkeiten Für dieses dem Opern Alltag fernstehende Gipfelwerk des Bavr bers. das den übri- gen Wagner lange überdauern wird. Freilich: „leicht ist die Frucht des Tristan nicht zu pflücken“ schrieb Wagner einst an Mathilde Wesendonck. Wir haben hier— wenn man 80 sagen darf— den entmaterialisierten Wag⸗ ner. Das Abstrakte herrscht, und tönende Psychologie soll den Weg zu uns finden, soll erschüttern und erheben zugleich. Solches zu bewirken, bedarf es großer Kunst. Es war schon ein bemerkenswertes Zeichen des Künstlerischen Wagemuts Erich Kronens, des Spielleiters und Heinz Daniels, des Bühnenbildners, angesichts der Raumenge un der immer noch stehenden Material- sc wierigkeiten an eine Erneuerung des Tri- standramas heranzugehen. Sie werden sich im laren darüber geweseri sein, daß, wenn das Werk aus Gründen der nun einmal nicht zu ridernden Gegebenheiten zwichen Vor- hän in gespielt wird, die Aufführung den Forcgrungen Wagners in szenischer Hinsieht man les schuldig bleiben mußte. Es fehlte derm uch zu einem guten Teil das Atmospà- rische das zwar in der Musik blühte, in der Szene aber keine Spiegelung finden konnte. Die Tageshelle über der„ruhigen See im ersten Akt schien in schwarze Nacht ver- Wandelt, und das von den Violinen und der Weise der Altoboe wunderbar gezeichnete Bild der blauen Weite des Meeres, Vision der Unendlichkeit und Ewigkeit, erhielt op- tisch keine Stütze. Auch der intime Reiz der poetischen Sommernacht im weiträumigen Park als zauberhafte Folje des Liebesge- sprächs und der überirdisch schönen Wacht⸗ esänge konnte nur aus dem Musikalischen raus wirksam werden, und auch da(aus 9 Ange V. S. Weihnaehtspremieère Im Nationaltheater akustischen Gründen) nur bis zu einem ge- wissen Grade. Die Postierung der im Tristan so bedeutungsvollen Hörner und Holzbläser unter dem Rang zur Linken(eine räumliche Notlösung) wirkt sich akustisch im Parkett Auherst ungünstig und bei aller Vorsicht so- wohl des Dirigenten wie der Musiker viel- fach geradezu stimmungsmörderisch aus. Wenn nun trotz dieser zwangsläufigen und unter den obwaltenden Umständen kaum zu überwindenden Unzulänglichkeiten die Weihnachtsaufführung des Musikdramas eindruckvolle Züge ins Große erhielt, so zeugt das immerhin von der hohen künst⸗ lerischen Qualität der Mannheimer Oper. Insonderheit begeisterte sich das Haus an der prächtigen Orchesterleistung. Von Rich Ladugs, dem von tiefer Liebe zur Sache er- füllten Dirigenten mit Feuereifer geführt, badete sich das Orchester in Wohllaut und Klangschönheit. Schon das Vorspiel wurde in ebenmäßiger Entwicklung und unter sorgsamer Beachtung aller zarten Abstufun- gen des Ausdrucks zu erschütternder Steige- rung gebracht, und nach der erregenden Ent- ladung des Hauptmotivs gelang der Ab- sturz dieses verdichtet dramatischen Prälu- diums besonders eindringlich und mitreißerid. Auch die orchestralen Ballungen des zweiten Aktes und vor allem der grandiose Schluß des dritten trugen alle Merkmale nicht nur des technischen Gelingens, sondern auch der inneren Beseelung. Bei jedesmaligem Wie- derbetreten des Pultes erntete Laugs auch 3 Zwischenakten spontanen Sonderbei- 2 Glanka Zwingenbergs Isolde hatte, wie nicht anders erwartet, durehaus Wagner sches Heroinenformat. Bei liebevollem Ver- senken in die Tiefen der Seelenvergänge gibt sie der Gestalt Schwung und Großzügig keit der Auffassung. Sie weiß, daß es mit dem Singen allein nicht getan ist, und dag erst die schauspielerische Gestaltung aus dem Innerpolitisches Allerlei Berliner Komödie Von unserem Berliner ek- Korrespondenten) Berlin, Mitte Dezember.„Berlin ist in Gefahr, zum Gegenstand des Weltgelächters zu werden“, schrieb der liberal-demokra- tische„Morgen“, weil plötzlich, zum Er- stauunen von uns allen, zwei Magistrate und zwei Oberbürgermeister vorhanden waren. Ueber Nacht hatte der alte, von der Soziali- stischen Einheitspartei beherrschte Magistrat „schwerwiegende Bedenken“ bekommen, freiwillig das Feld zu räumen, und wollte sich nur von der Alliierten Kommandantur abberufen lassen. Die Tatsache, daß inzwi- schen eine regelrecht verordnete neue Stadt- verfassung in Wirksamkeit getreten war, Wurde mit einer hier nicht mehr unbekann- ten Nonchalance übersehen. Wenn der„Mor- Sen“ in Verbindung mit diesen Vorgängen von„Ranküne“ und der„Telegraf“ sogar von „Sabotage“ sprach, so äußerten die Blätter nur das, was jedem auch nur halbwegs den- Renden Berliner auf der Zunge lag. Bis dann endlich die Uebernahme der Ge- schäfte durch den neuen Magistrat erfolgte, ereigneten sich noch einige Zwischenfälle, die den Reiseerzählungen aus sehr entfern- ten tropischen Ländern um die Jahrhundert- Wende nachempfunden schienen, aus Län- dern, wo man am Rand der Städte noch den Jaguar brüllen hört, und wo einem gelegent- lich eine kleine Giftschlange über den Weg kriecht. Als beispielsweise während der außer- ordentlichen Stadtverordnetenversammlung, deren Beschlüsse gegen die Obstruktion des alten Magistrats gerichtet waren, die Jour- nalisten in die Telefonzellen stürzten, um mren Blättern zu berichten, fanden sie, daß Langfinger dort sämtliche Glühbirnen aus- geschraubt hatten; sie mußten daher den Text ihrer Manuskripte aus dem Gedächtnis durchsagen. Der parteilose Oberbürgermei- ster a. D. Dr. Werner gefiel sich in der Dar- bietung origineller Komödien. Das eine Mal paßte es ihm nicht, den CDU- Vorsitzenden Jakob Kaiser als Mitglied des neuen Stadt- Parlaments zu verpflichten, und deshalb ver- ließ er das Haus, setzte sich in seinen draußen parkenden Kraftwagen ung schmollte ein Weilchen, ohne fortzufahren. Das andere Mal wies er den neugewählten Oberbürgeérmeiser, Dr. Ostrowski, der sein Amt antreten wollte, aus den Büroräumen. Vierundzwanzig Stunden später mußte dann der einfallsreiche weißhaarige Herr trotzdem den geliebten Armsessel verlassen Der„Vorwärts“(SED) sendet seitdem einen Entsetzensschrei nach dem anderen in die Berliner Atmosphäre, die aber da- durch nicht etwa beunruhigt wird.„Der erste Schlag gegen das arbèeitende Berlin“ oder„SPD-Diktatur über den neuen Magist- rat“ lauten seine Ueberschriften. Die„Ber- liner Zeitung“ dagegen, das Organ des alten Magistrats, greift ein Wort auf, das der Chefredakteur der„Neuen Zeitung“, Mün- Aus ——·5Ü2]ñ ̃ chen, den Berliner Wählern zugerufen hatte: „Fürchtet euch nicht!“ Das Blatt, das voll- kommen unter dem Einfluß der SED steht, streichelt sozusagen die neuen bürgerlichen und sozialdemokratischen Stadtväter und gibt ihnen den guten Rat, sich nicht ein- schüchtern zu lassen. Es ist in Berlin seit langem nicht so gelacht worden. Wahr- scheinlich zu Unrecht. Denn was hier mit der Miene des Bonhomme vorbereitet wird, erhellt aus dem lezten Satz des genannten Artikels:„Solltet ihr aber— nämlich die neugewählten Stadtverordneten— wie kleine Gauner der Verantwortung ent- schluüpfen wollen, so wird sich das betro- gene Volk in ledernder Empörung gegen euch wenden, und unser Platz wird inmitten des Volkes sein!“ Komisch, daß es bei diesen Leuten immer ledern muß. Die Diktion kommt uns seltsam bekannt vor. Politik in Bayern Von unserm Münchener st.- Korrespondenten München, im Dezember. Der CSU-Frak⸗ tions vorsitzende und Mann des äußersten Rechtsflügels seiner Partei, Dr. Hundhammer, sitzt in einem Kabinett mit der SPD, während sein Landesvorsitzender Dr. Mül- ler mit starker Anhängergruppe den Land- tag verläßt und Führung der Opposition an- kündigt— CSU also gegen CSU Die stärkste selbst auferlegte Belastungsprobe bisher für Bayerns größte Partei! Bayerns neuer Ministerpräsident Dr. Hans Ehard(CSU) wurde durch— Partei- gegner gewählt: er erhielt 53 SPD- und 13 WAV- bei nur 55 CSU-Stimmen, also mehr Stimmen von parteifremden als partei- eigenen Mitgliedern! Neuer bayerischer Wirtschaftsminister wurde der SPD-Mann Dr. Zorn: damit verlief der sensationelle SPD- Angriff auf Bayerns bisheriges CSU- Wirtschafts ministerium siegreich, was als defährdete „Schockwirkung für bestimmte bayerische Wirtschaftskreise“ gewertet wird. Bei der Abstimmung über das neue Ka- binett haben sich von 104 Abgeordneten nur 35 auf ihren Plätzen befunden(), die SPD- Fraktion Hatte sich sogar geschlossen ent- fernt. Das Kabinett wird als„gewagtes Ex- periment, Gefahr zu weicher Kompromisse“, Ja als„Kuhhandel“ bezeichnet, auf jeden Fall bleibt die Vereinigung der gegensätz- lichen SPD- und CSU- Programme Geheim- nis der Führer der Koalitionsbesprechungen, das dem„Mann von der Straße“ in Bayern Absolut nicht eingeht! Die Volksmeinung empfindet den neuen bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Ehard als„Strohmann“ seines Vorgängers und jet- zigen Stellvertreters Dr. Högner, der jeden- falls politiseh stärker ist als sein noch allzu unbeschriebener oberster Chef. Daß im neuen Kabinett 11 CSU- Staats- sekretären nur 3 der SPD gegenüberstehen, gilt als Plan der CSU, dem personellen micht zahlenmäßigen) Uebergewicht an SPD-Ministern CSU- Staatssekretäre entge- genzuwerfen. Sensationell ist die Schwenkung der WAV: Alfred Loritz im Kabinett! Als neuer bayerischer Säuberungsminister sitzt er ne- ben Dr. Baumgartner als Ministerkollège, der gegen ihn mehrere Be bidigungsklagen einreichte. Er gab die nach seinen bisherigen Dauerattacken sensationell versöhnliche Er- klärung ab:„Es tut uns leid um Dr. Mül⸗ ler!“(dem durchgefallenen CSU- Bewerber um die bayerische Ministerpräsidentschaft) Die WAV ist— bei je vier Ministern der beiden großen Parteien CSU und SPD „Zünglein an der Waage“ und man kann Veberraschungsaktionen von ihr erwarten, sollte einmal der Ministerpräsident oder ein Minister fehlen! Gilt diese Partei damit nun „an die Leine gelegt“ oder hat das baveri⸗ sche Volk nach den bisherigen von ihr in- szenierten Auftritten in Versammlungen und Parlament ähnliches in seinem neuen Kabi nett zu erwarten? Dies gilt als Frage die Bayern aus seiner neuen Drel-Parteien- Koalitionsregierung“ erwächst! Agrarpoliiik Von unserem niedersächsischen HWV- Korrespondenten Der Berliner„Telegraf“ und die Ham- burger„Zeit“ haben zu den neuen Anord- nungen der brandenburgischen Provinzial regierung Stellung genommen, die eine „Ausfuhr“ von Lebensmitteln aus der 80. Wietischen Besatzungszone nach Berlin Sperrt, die aber zugleich auch den Bauern das freie Verfügungsrecht über alle das Ablieferungssoll Übersteigenden Mengen entzieht. N Wie bekannt wird, wurden im ersten Halbjahr 1946 als„Reparationen“ die Hälfte der gesamten Kartoffeler zeugung(400 000 Tonnen) nach Rußland geliefert, 80 v. H. der erzeugten Zuckermengen(121000 Ton- We. . England— Frankreich ehne visum London, 28. Dez.(dana-INS) Die Ver- handlungem zwischen der britischen und französischen Regierung sind jetzt zum Ab- schluß gebracht worden. Nach diesem Ab- kommen können französische Stestsange- hörige ohne Visum nach Großbritannien und Nordirland reisen; andererseits ist es Ent- ändern erlaubt, Frankreich und Algerien ohne Visum zu besuchen. Andere VHebersee- gebiete beider Länder sind von diesen Be- stimmungen ausgeschlossen. UN-Sitz unverletzbar New Vork, 27. Dez.(dana-IN S) Din Antrag, wonach der ständige Sitze im Ost- teil Manhattans als internationales, unver- letzliches Gebiet anerkannt werden so!!, wird der Regierung der Vereinigten Staaten überreicht werden. Danach sollen örtliche Polizei- und Vollzugsorgane das Gebiet der UN ohne ausdrückliche Erlaubnis der UN nicht betreten können. Der Antrag auf Un- Verletzbarkeit soll keine Exterritorialität des UN-Gebietes darstellen. Weihnachts-Amnestie in Portugal Lissabon, 24. Dez,(ap) Im Rahmen der Weihnachtsamnestie wurde die Besatzung eines deutschen Schiffes auf freien Fuß ge- setzt, die ihr Fahrzeug während des Erie- ges in Brand gesteckt hatte, um es nicht an die portugiesischen Behörden ausliefern zu müssen. Die Seeleute wurden damals zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Deutsche Spezlalisten gesucht Frag, 24. Dez.(dana) Die tschechoslowa-⸗ kische Zeitung„Svobodne Noviny“ berich- tet, daß in Prag eine jugoslawische Sonder- kommission eingetroffen sei, um unter den für die Ausweisung nach Deutschland vor- gesehenen deutschen Spezialisten, im be- sonderen Techniker, Aerzte und Bakterio- logen, anzuwerben. Die Kommission bietet, wie„Svobodne Noviny“ meldet, diesen Spe- zialisten äußerst günstige Bedingungen. Nach dem Kontrakt brauchten die An- geworbenen sich nur für einige Jahre zu verpflichten. Danach könnten sie über den Verbleib in Jugoslawien selbst entscheiden. nen), die Hälfte(24 000 Tonnen) der Fleisch- und ein Viertel(3600 Tonnen) der Butter- produktion. 5 Schien die übereilte Landverteilung be- reits ein Mißgriff und die Quelle der heu- tigen Ernährungskrise, so zeigt die Ernte 1946 ein erschütterndes Bild. Das Fehlen von Dünger und Geräten, die Unzulänglich- keit der Bodenbewirtschaftung haben Hek⸗ tarerträge zur Folge, die weit unter dem Ablieferungssoll liegen und kann die Ein- saat für das kommende Jahr sichern. Wie unser Korrespondent berichtet, wur⸗ den vom Gut Rodez(Kreis Waren) in Meck- jenburg vom Hektar sechs bis acht Zentner Roggen und etwa sechzig Zentner Kartof- keln geerntet, die kaum die Einsaat von drei bis vier Zentner Roggen und vierzig bis füpfzig Zentner Kartoffeln SteſſeßNHR Kein Neusiedler konnte das Soll erfüllen. Ein Brief Wilhelm Sollmanns Köln, 24. Dez.(n) Wilhelm Sollmann hat aus den USA einen Brief an den Bei- geordneten der Stadt Köln, Meerfeld, ge- richtet, in dem er erklärt, nicht nach Deutschland zurückkommen zu wollen, da er in Amerika mehr für Rettung und Wie⸗ deraufbau leisten könne. Besonders inter- essant aber sind einige politische Aeuße- rungen des früheren sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten. Er wünsche eine breitere Basis, die alle Kräfte umfasse, die für eine gerechte Sozialordnung und für die Gleichberechtigung aller Menschen einträ- ten. Wörtlich heißt es in dem Brief:„Es ließe sich vor und nach Lasalle eine lange Liste von gedankentiefen und weltweisen Sozlalisten aufzählen, die nicht Marxisten wären. Man könnte fragen, ob einige von ihnen nicht aufgeschlossener waren, als Marx und Engels, und einen gesünderen demokratischen Instinkt offenbarten, well sie die totalitären Ansprüche vermieden, die seit dem kommunistischen Manifest die kommende Alleinherrschaft proklamierten.“ siche tönenden Geist den Figuren der Wagner⸗ schen Musikbühne Leben und Rundung ver- leiht. Mit ungebrochener Kraft trotzte dle Stimme der Zwingenberg dem Ansturm der Orchester wogen und blieb bis zuletzt ohne Ermüdungserscheimungen. Fahghnachts Tristan ist dieser imponerenden Isolde ein würdiger Partner. Die Tristan-Partie, die sich durchweg auf der mittleren Tonlinie bewegt und gesangliche Unbequemlichkeiten in gehäufter Menge enthält, dem Sänger je- doch nur wenig Möglichkeiten zu glänzender Stimmentfaltung bietet, ist bei den Tenören nicht eben sonderlich beliebt. Seine stärk⸗ sten Augenblicke hatte Fanacht im ersten und vor allem im Schlußakt, der das Letzte an Energie vom Sänger verlangt. Kraftvolle Akzentuierung, besonders der heroischen Momente und plastische Deklamatien sind die klug eingesetzten Wirkungsmittel dieses Künstlers. Irene Zlegler sang die Bran- gäne stimmfrisch und offenbarte eine über- zeugende menschliche Verständnisinnigkeit im Spiel. Leider kamen die Wachtgesänge, wie schon erwähnt, nicht zu der starken Wir⸗ kung, wie wir es sonst gewohnt sind. Man sollte den akustisch offenbar ungünstigen Standpunkt der Sängerin hinter Szene re- vidieren. Das Dreigestirn der Hauptgestalten er- hielt durch die Leistungen der übrigen Mit- Wirkenden wirksame künstlerische Unter- stützung Da ist der stimmlich kraftvoll un- terbaute Kurwenal Ernst Hö lzlins, fer- ner Heinrich Hö lzlins mit der leisen Me- lancholie des alternden Enttäuschten umwo⸗ bener König Marke und schließlich der von Wassyl Matijasch sauber gesungene Me- lot, der freilich an stimmlicher Dämonie noch einiges mehr vertragen könnte, als der Künstler ihm gab. Die kleinen Rollen, des Hirten, des Steuermanns und des Matrosen Waren durch Hoehber ger, Vögele und Baltruschat angemessen vertreten. Nur hätte man dem Matrosenlied etwias mehr Frische und größere Munterkeit des Tempos gewünscht. 8 — Es herrschte echte Mannheimer Premie- Tenbegeisterung und der entfesselte Beifalls- sturm rief alle Beteiligten oftmals an die Rampe. Carl Onno Eisenbart. Friedrich Dalberg sang Ee war wirklich ein festliches Weihnachts- konzert, wenn auch die Wandelhalle des Ro- sengartens noch nicht gerade festlich ist. Die nach Höhe und Tiefe weitgespannte Stimme Friedrich Dalberg verfügt ebenso über ein metallisch strahlendes Fortissimo wie über ein hauchzartes, dennoch klingendes Pianissi- mo und weiche Lyrik. Hinzu kommt bei Dal berg eine außerordentliche Gestaltungsfähig- keit für Lied und Oper, für Elegisches, Dra- matisenhes und Heiteres. Die Vortragsfolge brachte bekanntere Lieder von Schubert, Brahms und Hugo Wolf, jedoch auch weniger bekannte, erlesene, wie etwa Wolfs Michel angelo-Lleder mit dem ergreifenden„Alles endet, was entsteht“. Die Gestaltung von Wolfs„Feuerreiter“ in ihrer ganzen spukhaf- ten Dämonle war nicht zu übertreffen, Die Opernarien(aus Mozarts„Zauberflöte“ und zwel Verdisehen Opern) wurden mit der g ei- ehen Ausdrucksstärke und tief beseelten Ge- sangskultur geboten wie die Lieder. Mit Recht gab es stürmischen Beifall, der auch der aus- gezeichneten einheimischen Pianlstin Jula Eauf mann kalt, Bravorufe und Bitten um Zugaben, die gewährt wurden. 1d. Rudolf- Kock Austellung„Geschriebenes Wort“, Jugendpfarrer Lutz eröffnete jüngst im Christlichen Verein Junger Männer am Fried- richsplatz 18 die Ausstellung Gesehrie benes Wort“ mit Werken des 1934 gestor- denen Schriftenzeiehners Rudolf E o e h. Er selbst nannte sich schlicht einen Schreiber. Im Schreiben des Wortes, besonders des Wortes der Heiligen Schrift, gewann Kochs Schaffen seine Bedeutung, das um die Begriffe Familie, Natur und Heimat kreist. Die Schattenbiſder Aus zenem Familienleben das Blumenbuch und seine einsigartise Deutechlap derte geben da- von Zeugnis. Sogar die Stickkunst erlernte Koch, um auf handsewebtem Leinen wit gelbst gefärbten Garnen das Kreuz als Symbol ger Gottesſſebe zu verherrlichen. Die Ausstel- Lung ist bis zum 28. Dezember, werktags von 1719.30 Uhr, feiertags von 1519.30 Uhr ge⸗ ökknet.(w) Stuttgarter Kammertheater eröffnet. Mit dem Schauspiel„Der trojanische Krieg fällt aus“ von Giraudoux wurde am 22, Dezember das Kammertheater in Stuttgart eröffnet. Bel der Eröffnungsfeier sprachen Colonel HIIIs, der Direktor der Nachriehtenkontrollabteilung für Württemberg-Baden, Mr. Jank in 8, der Lei- ter der Theater- und Musikabteilung bei der Militärregierung, Kultusminister 8Simpfen⸗ dörfer, Oberbürgermeister Dr. Klett. Schauspleldirektor Br. Ruppel und Inten- dant Bertil Wetzels berger. Der Kölner Dieb kein Kunsthändler. Gegen die Mitteilung, dag der verhaftete Kölner Rembrandt-Dieb Bartholompy ein Kunst- händler sei, protestiert die Fachgemeinschaft Kunsthandel des Verbandes Nordrheinprovinz. Die Fachgemeinschaft Kunsthandel erklärt, daß Bartholomy bei seiner Vernehmung Schlosser und Elektriker als Beruf angegeben habe. Er hatte keine Erlaubnis zum Kunst- handel.(dana) Colin Ross beging Selbstmord. Wie aus München berichtet Wird, hat sich Dr. Colin Ross, der in zwei Jahrzehnten Amerika, Amen, Afrika und Australien bereist und eine Reihe vielgelesener Bücher verfaßt hat, in München erschossen. Ross hatte sich in den letzten Jahren in wort und Schrift immer mehr der Nazi-Idedlogie verschrieben,(spd) Helene Thimig wieder in Hollywood. Helene Thimig, die Witwe Max Reinhardts, ist von Wien nach Hollywood zurückgekehrt. Sie wird in dem Film„High Conquest“ mitwirken.(ap). In wenigen Worten Die Frankfurter Oper bereitet als nächste Neueinstudierung Offenbachs„Hoff- manns Erzählungen“ vor. Ferner haben die Proben zu„Mathis der Maler“ von Paul Hinde- mith begonnen.(tn). ö Fritz von Unruh, der zur Zeit in Ney Tork lebt, hat den Wilhelm Raabe- Preis der Stadt Braunschweig in Höhe von 10 000 Mark erhalten. 5 Moritz Rosenthal. der bekannte Pianist 5 5 große Schüler von Franz Liszt, ist m er von 83 Jahren in Neu— Sterben,(ap) N E 3 E ee e d 1 2 K 0 n 1 ene N t erer. kollege, Ssklagen und Geschenkgeber anwesend Waren. einladen. Se, Seite 8 Glücksbringer von Beruf Nein, ich meine diesmal nicht den 80 Boch geschätzten Schornsteinfeger, der je nachdem er mit oder ohne Leiter erscheint, nach der Behauptung kundiger Leute dieses oder jenes Glück bringt, sondern ich meine unsere biederen, getreuen Briefträger. An Weihnachten liefen sie mit schweren Ta- schen und mit hundert Päckchen behangen wie lebendige Weihnachtsmänner durch Kälte und Schnee von Haus zu Haus und Tür zu Tür, still und unverdrossen. Und nun zu Neujahr schleppen sie abermals die schweren Taschen gefüllt mit Tausenden von Glückwunschbriefen und-karten und noch manchem Päckchen. Sie sind Glücksbringer von Beruf, ohne jedoch über dem Berufli- chen das Menschliche zu vergessen. Denn jeder richtige Mannheimer Briefträger nimmt, namentlich wenn er einen Bezirk schon längere Zeit betreut, Anteil an den Leuten seines Bezirkes. In Häuser, Kel'er und Ruinen tragen sie unentwegt das be- Elückende Heer der guten Wünsche. Unsere Briefträger sind Vorbilder stiller Pflichter- Füllung, die unseren Dank verdienen! 18. Lebensmittelspende aus USA Die protestantische Kirchengemeinde in Mannheim erhielt von der Lutheranischen Kirche in den USA Lebensmittel als Spende. Sie reicht aus, um 5000 bedürftige Kinder für Monate zusätzliche Lebensmittel zu verab- reichen. 5 th 6 5 Die staatliche Blindenansalt in Ilvesheim Bat in den Vereinigten Staaten eine dortige Blindenanstalt als Patin bekommen. Zurzeit sind 41 Kinder in der Anstalt untergebracht, bei deren Weihnachtsfeier Vertreter der amerikanischen Militärregierung als Gäste th Winterfeier Nach vier zehnjähriger Unterbrechung konnte die Spb am zweiten Weihnachts- keiertage zum ersten Male wieder zu ihrer traditionellen Winterfeier im Rosengarten Unter Mitwirkung namhafter Kräfte des Nationalheaters und mehrerer Mönnerchöre rollte ein Programm ab, das Besinnung, aber auch Frohsinn und hetere Laune vermittelte. Im Anschluß an den orlkiziellen Teil kam der Gesellschaftstanz im allen Variationen zu Wort und ließ de Tanzlustigen noch lange ausharren. Trotz des durch die äußeren Verhältnisse gegebe- nen engen Rahmens schloß sich die Feier in rem Geiste und ihrer Form würdig den Veranstaltungen früherer Jahre an und gab vielen die so dringend benötigte Dosis Le- densmut. 5 Kinderbescherung beim Roten Kreuz. ar sehr zeitnahe und„modern“, diese Kinderbescherung am Sonntagnach- mittag, denn sie ging von dem Gedanken Aus, daß es heute am wichtigsten ist, die Kinder von Kriegsgefangenen, Vermißten, Gefallenen und Flüchtlingen sich im war- 1 „men Raum zunächst mal tüchtig sattessen Achtung, Jugendfilmel In der Woche vom 30. Dezember bis Samstag, den 4. Januar 1947 den für Schulkinder und Jugend- liche bis zu 18 Jahren für ganz Mann- heim Filmvorstellungen, jeweils um 9 Uhr und um 14 Uhr, statt, nach dem 1 Plan, wie er in der Woche vom bis 14. Dezember durch die Schulen 15 Am 1. Januar finden eine Vorstellungen statt. Näheres wird durch Lautsprecherwagen und An- schläge an den Zweigstellen des Ernäh- rungs- und Wirtschaftsamtes bekannt- 8 8 8 kestgelegt war. 2 Militär-Besatzungsamt Stadtschulamt. 8 neee 5 Segeben. zu lassen. Und dank den Zuwendungen des amerikanischen Roten Kreuzes, um die vor allem Mr. Me Cabe und der bei der Be- scherung anwesende Mr. F. L. Lefevre sich verdient gemacht hatten, wurde das in der weihnachtlich geschmückten R-5- Küche des Roten Kreuzes ermöglicht. Handharmonika- vorträge verschönten die Feier, und strah-⸗ lend vergnügte Kinder sangen voll Begei- sterung die lieben alten Weihnachtslieder. 1d. Tod durch Erschöpfung Infolge andauernder Kälte und anderer, zeitbedingter Umstände wurde das Kind einer aus dem Rheinland zugereisten Fami- lie von Schwächezuständen befallen. Nach Verbringen in den Bahnhofbunker Mann- heim verstarb es dort. 100 Jahre„Weiße Schwestern“ Das 100jährige Jubiläum können am 27. Dezember die„Weißen Schwestern, die Vinzentinerinnen, feiern. Am 27. Dezember 1846 begannen sechs weiße Schwestern in Freiburg ihre Tätigkeit. Ihr Mutterhaus ist bei den furchtbaren Bom- benangriffen am 27. November 1944 zerstört worden, aber am Leben blieben Geist und Werk der barmherzigen Schwestern, die mit ren weihen Flügelhauben nicht mehr weg⸗ zudenken sind aus unseren Krankenhäusern, Kindergärten, Waisenhäusern, Altersheimen, Volksküchen und anderen Hilfsanstalten. In Mannheim sind besonders die Schwe- stern im Theresien krankenhaus in unserer Bevölkerung seit Jahren beliebt und verehrt wegen ihrer aufopfernden Pflege vieler tausender Kranker. K. „Ieh werde ganz Neckarau säubern!“ Blockleiter mufi ins Arbeitslager Vor der Spruchkammer stand der 58äh- rige Ernst Lindemann. Er war seit 1. Mai 1937 Parteimitglied. von 1943—45 Blockleiter, gehörte seit I. Januar 1936 der SA- Reserve an, wo er 1944 Oberscharführer wurde. In die Partei war er angeblich automatisch von der Sa- Reserve übernom- men worden. Die Anklage wirft ihm vor, als Blockleiter den großen Mann gespielt zu haben. Den ganzen Tag lief er in Uniform herum. Der Frau eines politischen Haft- lings schrieb er einen dementsprechenden Vermerk auf den Haushaltsausweis. Als sich diese dann bei der Ortsgruppe beschwerte, wurde ihr der Bescheid zuteil, daß dies die Partei nichts anginge, sondern eine reine Privatangelegenheit des Lindemann sei. Auch anderen Familien machte er durch sein Verhalten das Leben sauer.„Wenn der Krieg herum ist, werde ich ganz Neckarau säubern und in der Mönchwoörthstraße an- fangen“, war eine seiner Redensarten. Der öffentliche Kläger beantragte Einreihung in die Klasse der Aktivisten und 2 Jahre Ar- beitslager. Der Spruch lautete: Belasteter, ein Jahr Arbeitslager, 10 Prozent des Ver- mögens, mindestens jedoch 500 Mark, wer⸗ den eingezogen. Außerdem hat der Betrof- fene die Kosten des Verfahrens zu tragen. Ferner treten die automatischen Folgen des Arikels 16 in Kraft. Der Streitwert betrug 2000 Mark. W. L. eee dee eee Kleine Umschaũ Krankenhäuser und Aerzte, die in den letz- ten Monaten von der Firma Laco-Werke Lan- genberger& Co., vormals Bonz& Söhne, Böblingen, hergestellten Narkose-Aether be- zogen haben, werden in einer Warnung des württembergisch-hadischen Innenministeriums, Abteilung Gesundheitswesen, aufgefordert, die- sen vor Verwendung durch eine Apotheke nachprüfen zu lassen, da der Firma bei einer Fabrikationsserie eine Verwechslung von Nar- kose-Aether mit Chloroform unterlaufen ist. Froher Jahresausklang im Rosengarten. Die Splelgruppe„Das abgesagte Bilderbuch— 1:0 kür Euch?“ hat sich inzwischen in über 250 Aufführungen in kast allen größeren Städten der framösischen, amerikanischen und briti- schen Zone bewährt. Sie kehrt zum Jahres- gschluß zu ihrem Ausgangspunkt nach Mann- Was unsere Leser bewegt Eigenartige Geschäfte. In den letzten Wochen wurden in Mann- heim eine große Anzahl von Geschäften er- öffnet, die in ihren Schaufensterauslagen die schönsten Gegenstände des täglichen Bedarfs ausgestellt haben, wie Aktenmappen, Hand- taschen, Geldbeutel usw. An jedem Ausstel- lungsstück hängt ein Zettel:„Aus gestelltem Material angefertigt“. Wenn man aber nach vielem Bemühen etwas Material auf die Beine bringt und nun glaubt, sich etwas anfertigen lassen zu können, so hat man weit gefehlt. So wollte ich mir aus einem Stück Leder zu Weihnachten einen Geldbeutel machen las- sen. Der eine Ladeninhaber vertröstéete mich auf später, der andere wollte neben dem Le- der auch Faden und Druckknöpfe haben und der dritte wies mich überhaupt ab. Zu einem vierten ging ich schon garnicht mehr, weil ich befürchtete, daß derselbe eine Nähmaschine zum Nähen verlangen würde. Nun frage ich mich aber, von was diese Leute eigentlich leben. Oder sind die ausgestellten Gegen- stände nur eine Tarnkappe, hinter der sich etwas anderes verbirgt? F. Müller. ä— Die Vorbestellung. Wie öft kommt es vor, daß Lebensmittel auf irgend einen Abschnitt der gerade lau- fenden Lebensmittelkarte vorbestellt werden. Der Aufruf erfolgt dann zwei Perioden spä- ter Dabei fallen bei der Vorbestellung meist andere Abschnitte ab, weil seltsamerweise immer auf einen in der Mitte liegenden Ab- schnitt zurückgegriffen wird. Wozu haben Wir denn einen Einkaufsausweis? Wäre es da nicht einfacher, Vorbestellung auf die Ab- schnitte des Einkaufsausweises vorzunehmen (wobei immer zuerst die am Rand liegenden Abschnitte genommen werden müßten) und auf einen Abschnitt der laufenden Lebens- mittelkarte aufzurufen? Ohne Zweifel wäre es dann unnötig, daß die Hausfrauen, wie 2. B. in der 96. Periode, noch die Karten der 94. Periode aufheben müssen. W Lutz. Betasten der Waren verboten In jedem Lebensmittelgeschäft hat man Schilder angebracht, die groß und deutlich dar- auf aufmerksam machen, daß das Betasten der Waren polizeilich verboten ist. Wenn man aber die Brezelhändſer auf der Breiten Straße beobachtet, so stellt man fest. daß groß und klein in den Körben herumwühlt, bis jedes annimmt, die größte Brezel gefunden zu ha- ben. Haben sich Käufer und Verkäufer schon einmal Gedanken darüber gemacht, wieviel Krankheiten dadurch übertragen werden kön- nen? G. Schmidt. Seckenheimer Straßenbahnnöte Berechtigten Unwillen lösen die seit acht Tagen an der Haltestelle Rathaus der OEG in Seckenheim bestehenden unhaltbaren Zustände Aus. führen nur zwel Wagen. Diese sind bis sie nach Seckenheim kommen, derart überfüllt, daß sich nur ein Teil der vielen Menschen, Die von Heidelberg kommenden Züge die aus zwingenden Gründen in das Stadt- innere Mannheims müssen, in einen Wagen zwängen kann Der Rest hat das Nachsehen. Wichtige Angelegenheiten können nicht erle- digt werden. Kulturelle Veranstaltungen, zu denen bereits Eintrittskarten gelöst sind. wer⸗ den erst verspätet oder überhaupt nicht er- reicht. Wenn schon aus zeitbedingten Grün- den die OEG zeitweise Betriebseinschränkun- gen vornehmen muß, dann dürfen diese aber nicht allein auf Kosten von Seckenheim er- kolgen. Zur Behebung solch unerquicklicher Zustände muß eben zwischen Seckenheim und Mannheim ein Pendelverkehr eingerichtet wer- den, solange wie die Od nur Züge mit wei Wagen fährt. Die 10 000 Bewohner des Stadt- teils Seckenheim verlangen mit Recht, daß die bei den Eingemeindungsverhandlungen gemach- ten Zusagen, wonach Seckenheim bei den be- stehenden Verkehrseinrichtungen nicht schlech- ter gestellt werden darf wie die übrigen Vor- orte mit Straßenbahnverbindungen, exfüllt werden. Georg Volz. N heim zurück und wird allen Mannheimern noch einmal einige froh- festliche Stunden, und zwar am 23., 29. und 31. Dezember, vermitteln. Es wirken noch immer darin mit Max Moll, die 4 Hotters, Grete Deditsch, Erika von Thell- mann, Rudi Förster, Edna Greyff, Ilse Lösch- ner, Rudolf Wanger und Karl Jung. Für den susgeschiedenen Siegfried Himmer gastiert der in Mennheim bestens bekannte Bariton Gustav Hiller. Jahreswende im Nationaltheater. Am Sil⸗ vesterabend wird im Nationaltheater Mann- heim die Operette„Gräfin Mariza“ ge- geben. Die Aufführung wird durch einige Silvestereinlagen ein besonderes Gepräge er- halten. Am Neujahrstag erscheint nochmals Richard Wagners„Tristan und Isolde“ im Spielplan. 5 Achtung! Ausgabe von Bucheckernsl! Wie der Verein deutscher Oelfabriken mitteilt, kann infolge der guten Qualität der angelie- ferten Bucheckern die rückzuliefernde Oel- menge erhöht werden. Auf fünf Kilo abgelie- ferte Buckeckern wird ein Kilo Oel zurück- gegeben., das sind etwa 100 Gramm mehr als ursprünglich vorgesehen war. Die Oelausgabe erfolgt in den Verteilungsstellen der Konsum- genossenschaft Mannheim gegen Vorzeigen der Ablieferungsscheine. Monatskarten für die Straßenbahn. Die Kasse Friedrichsring 6 ist für den Verkauf der Monatsmarken auf Jahresschluß wie folgt ge- öffnet: Am 30. Dezember durchgehend von 8—18 Uhr, am 31 Dezember von 8-17 Uhr und am 2. Januar von 8—18 Uhr. Ab 3. Januar sind nur die Wertmarken für Januar 1947 ültig. 5 Das 28 3jährige Arbeitsjqubiläum kann Ludwig Schöffel, Geschäftsführer der Fa. Gustav n Maschinenfabrik Mannheim, be- gehen. Familien nachrichten. Alois Roos, Mann- heim, Käfertaler Straße 65, feiert seinen 80. Geburtstag.— Wilhelm Billen, Pestalozzi- straße 7, wird 80 Jahre alt. Kfm. Karl Herr- mann und Wilhelmine geb. Münch, Wald- parkdamm 7, feiern das Fest der silbernen Hochzeit. 8 5 Aus dem Gewerkschaftsleben Interzonaler Gewerkschaftskongreß in Hannover Die Möglichkeiten zur Vereinigung der Gewerkschaftsorganisationen aller Ee- satzungszonen Deutschlands und die Durch- führung der Entnazifizierung standen im Mittelpunkt des interzonalen Gewerk- schafftskongresses, der unter Beteiligung von Gewerkschaftsvertretern aller Zonen in Hannover stattfand. Den Vorsitz führte Aſbin Car! Allgemeine Gewerkschaften (Niedersachsen). Die Konferenz drückte ihren Wunsch nach einer möglichst baldi- gen Vereinigung aller Besatzungszonen aus. Die Vereſnigung zu einem deutschen Gewerkschatfsbund soll jedoch erst nach Aufhebung der Zonengrenzen durchgeführt werden. Wirtschaftliche Forderungen Auf wirtschaftlichem Gebiet wurde in erster Linie das paritätische Mitbestim- mungsrecht der Gewerkschaften und Be- triebsräte in allen Zweigen der Wirtschaft sowie die Mitwirkung der Betriebsräte bei der Produktion, der Kalkulation, der Kon- trolle und Warenverteilung gefordert. und ferner festgestellt, daß in allen Institutio- nen und Organen der Wirtschaft, wie in den Kammern für Handwerk, Industrie, Handel und Landwirtschaft, die paritä- tische Mitarbeit der Gewerkschaften für Planung und Lenkung sorgen müsse. (Die interzonale Gewerkschaftskonferenz soll in Zukunft alle zwei Monate abwech⸗ selnd in den vier Besatzungszonen Deutsch- Schnee fällt auf die arme Stadt J, von Walter Henkels. Vier schmucklose Wände umgrenzen und umhüten das Leben des Heimfehrers Ri- chard Welzlein. Aber wie Walzlein nicht mehr Welzlein, so ist das Leben hicht mehr das Leben. Es ist in jedem Fall ein ande- res Leben. Bis vor einem halben Jahr War es Cage A 9 mit Stacheldraht, jetzt sind es die vier Wände mit dem Blick auf die Trümmerdünen seiner armen, traurigen, ge- chlachteten Stadt, Wenn sein Zahngehege erkungen entläßt, so sind es ironische Bemerkungen. Es sind Bemerkungen, die nicht gut sind. 5 Als es noch Sommer war und unten die roten Trümmerblumen blühten, die im Herbst ihre weißen Fäden barmherzig ge- zonnen hatten, hatte ihn sein Gelaß, das vier Wände bildeten, wie eine Höhle. un gen mit all ihrer Enge und Unpar- tellichkeit. Alles war damals Geborgenheit gewesen mit einem Hintergrund von Glück, das war absolut wahr. Nun aber war das Oelchen, Wenn er heimkam, feindselig und kalt. Selbst die Couch mit den abgesägten Be nen, die etwas Komfort darstelſen sd te. obwohl sie seine nächtliche Lagerstatt Sah wie ein trübseliges, armseliges aus. Die köstlieh empfundene Stie d wohltuende Ungebundenheit der som- nerlichen Wochen, die ihn abends umfan- gen hatten, war nicht mehr. Als Welz en das erstemal über Land gefahren war, hatte der ganze Anschauungsunterricht der Landschaft vor ihm aufgetan. Langsam rängte es vom Horizont auf den Zug zu, wuchs und wurde mächtig, guter Acker und Wiese. Ein Bauernfuhrwerk hatte in regungslosen Flur gestanden Er saß am ter des Abteils und kühlte die Raster- . in der Tasche. Sie waren das ekt. Er erinnerte sich später dapn len, mißtrauischen Gesichter, wenn Spruch getan hatte. Auf dem Lande rasierte sich niemand, dort ging, wie er sagte, der Bart so ab. Dort wohnte auch nicht Hiob, obwohl die Rinder pflügten und die Eselinnen auf der Weide gingen. Hiob wohnte da, Wo der Blick auf die Trümmer- dünen ging, er war Hiob, er, Welzlein, lag im Staub und in der Asche. Jetzt war es Winter. Jetzt gab es neuen Anschauungs- unterricht. Er hatte in dieser Hinsicht viel gelernt in Attichy, hinterm Stacheldraht. Nun lag er an diesem Wintertag, spät in der Nacht, auf seiner Couch. Es fror ihn. Er lag da und sah die Sterne, die da oben wie kleine Schiffchen mit Blinklaternen ein- herfuhren Er sah es, und es kamen bm wohl Gedanken, daß er das alles, den Hiob, den Winter, das große, traurige Menschen- Spiel, vergaß. Es war dumm, an vie es den- ken zu müssen, woran er jetzt dachte. Er möchte mal wieder, dachte er dumm, in einer Badewanne liegen, oh, in einer Bade- wanne möchte er liegen. Auf dem Wasser müßte ein Schiffchen schwimmen oder viel- leicht ein Schwamm oder einfach irgend etwas müßte da schwimmen. Und dapn würde er seine Frau rufen— die lag leicler mitsamt seſbem Söhbnehen Narl-Herhard of dem Kirchhof in einem Massengrab—, dann würde er seine Frau rufen und sagen:„inge, bitte wasch mir den Rücken, ich bin so- weit!“ Seine Frau würde ihm dann den Rücken waschen. Er möchte mal wieder in einem weiß überzogenen Bett schlafen. Und die Bekanntschaft— ja, er konnte es nicht verschweigen— die Bekanntschaft mit einem richtigen W. C. möchte er mal wie- der machen. Der Sturzbach der Zivilisation müßte rauschen und schäumen. Er möchte mal wieder einen Sonntagsanzug haben und einen Hut, und diese gottverfluchte Uniform hatte er satt, bis obenhin satt. Und er möchte mal wieder frischgebüselte Wäsche riechen, und eine Eckstein möchte er raàu- chen, und an Reibeplätzehen will er gar nicht denken, das wäre dann Sünde. Ach Gott im Himmel, es war dumm, dies alles denken zu müssen Draußen fuhren die klei- nen Blinklaternchen, und er segelte mit sei- nen Gedanken durch die nächtliche Einsam- keit. Augen. Es war ein Punkt in ihm, da kam er nicht drüber. So verzerrt War alles, so maß- los grotesk! Es war ihm wie einem Betro- genen, der eines Zuspruchs bedarf. Etwas Quälendes hatte das Leben angenommen, etwas Eiskaltes, Ekelhaftes. Schleimiges, So lag er noch lange mit offenen Würgendes. So lag er da und hatte zuerst viele gute und nachher viele böse Ge lanken. Und so war es nun: vier Wände hatte er, eine Couch mit zwei stinkenden Sold ten- decken, ein Oefchen, ein Tischchen, einen Stuhl und seine, alte, gefärbte Montur. Und sein Leben hatte er noch; das war ihm, un- erfindlich weshalb, geblieben, das grimmige, kalte, nackte Leben. Es war das Leben Fer- tig. Sonst nichts. Und dann spielten sie ge- rade jetzt im Theater, hoh, gerade jetzt spielten se es: Wir sind noch einmal da von- gekommen. Als er am nächsten Morgen auf wachte, gel Schnee auf die arme, geschlagene, trau- rige Stadt, Fiel sanft hernieder und deckte das große Leid barmherzig zu. Er stand auf, kramte in seiner Aktentasche und aß eine Pellkartoffel. Denn dieser Tag war ein Sonntag. —— * Splelverbot für alle Veranstaltungen in Heidelberg. Der katastrophalen Kohlen- und Stromlage halber hat die Stadtverwaltung Heidelberg ab sofort ein Spielverbot kür sämtliche Theater. Lichtspiel- häuser und Kabaretts erlassen. Die gleiche Maßnahme trifft sämtliche Konzerte und öffentliche Veranstaltungen und bleibt bis auf Widerruf in Kraft,(a8) . 4 lands stattfinden. Die nächste Konferenz wird im Februar 1947 in Berlin durchge- führt werden. 0 Entnazifizierung unbefriedigend Zwel Vertreter des Weltgewerkschafts⸗ bundes, Robert Chambeiron und Al- bert Preuß aus Paris, erklärten, der Welt- gewerkschaftsbund habe beschlossen, die Voraussetzungen zu untersuchen, unter denen die deutschen Gewerkschaften in den Weltgewerkschaftsbund aufgenommen werden sollen. Weiter erklärte Robert Chambeiron, daß der Weltgewerkschafts- bund das Problem der Entnazifizierung mit besonderer Anteilnahme verfolge, da man in der erfolgreichen Durchführung der Ent- nazifizierung eine entscheidende Vorausset- zung für die Wiederatifrichtung der Demo- kratie in Deutschland erblicke. Wiedereinstellung e Slaben's dann, Tit fdr Sie au In einer Anzeige, befindlich in Nr. 17/ö18 des„Börsenblatts für den deutschen Buch- handel“, bietet sich ein Herr Steinberg aus Düsseldorf an,„nazistische und militari- stische Tendenzen aus literarischen Arbei- ten, Romanen und Erzählungen auszumer- zen“. Wenn Herr Steinberg Schule macht, werden wir demnächst vielleicht einen demokratisch redigierten„Mythos des 20. Jahrhunderts“ in den Buchauslagen finden können, vielleicht wird auch„Mein Kampf“ von Herrn Steinberg aus Düsseldorf über- prüft und„gesäubert“ 4 Der Bürgermeister von Garitz, einem Städtchen in der Nähe Kissinsens, hat in seiner Gemeinde Fragebogen verteilen las- sen, auf Grrd deren die Garitzer Ein- Wohner auch folgende Fragen zu beantwor⸗ ten hatten:„Wehrverhältnis, ungedient erfaßt gemustert am Und zum Schluß heißt es in diesem Fragebogen: Der Meldepflichtige und seine Angehörigen haben folgende Verwendung im zivilen Luftschutz Bis zum Bürgermeister von Garitz hat es sich anscheinend noch nicht herumgespro-⸗ chen, daß der Krieg beendet ist, oder *. Der Bürgermeister von Huttenheim in Baden erklärte in einer Sitzung im Hutten heimer Rathaus, ihm wäre es lieber, un anstatt Flüchtlinge Jabos gemeldet würden 5 * 1 Ein Architekt, Wilhelm Sommer, ließ bei! W. Eilers jun. in Braunschweig ein Bro- schürchen drucken. Inhalt:„Grundrisse von acht Kleinstheimen“. Umfang: 20 Seiten. Preis: 12.50 Marke. Titel:„Wir helfen uns selbst.“(Wer hilft sich hier selbst) 58 5 Wenn man von Frankfurt nach Mün- chen fährt, besteht der D-Zug zum Teil aus Personenwagen. Wenn man von München nach Garmisch- Partenkirchen fährt, be- steht der Personenzug aus D-Zug- Wagen. Antwort eines bayerischen Eisenbahners auf die Frage nach dem Warum:„Joa, mir loass'n uns vun die scheenen Woagen ver- „% 4 Preiß'n die schoand' in * Film- Rundschau Capitol und Palast:„Die Feuerzangenbowle“ Spoerls oft erprobtes Leitmotiv:„Was geschähe, wenn“= der Dr. Pfeiffer, bekann- ter Autor und Liebling der Frauen, noch einmal die Schulbank drücken würde, kührt uns im Erinnern in die eigene Pennälerzeit zurück. Da sind sie, die echten Pauker⸗ Typen, der gewaltige„Direx“ und der „Schwarm“ aus der Mädchenschule, um geben von den Streichen der Oberprima, deren Mittelpunkt der plötzlich wieder um Pennäler gewordene Dr. Pfeiffer/(Heinz Rüh- mann). Es ist nicht„Kino“,— es ist das eigene Leben, in dem wir zurückblättern, ein Film in der Qualität, wie wir noch manchen sehen möchten. H. R. Astoria:„Zwel im Busch“ 5 Die Rivalität zweier Männer um die Liebe einer Frau, inmitten eines wildwestlichen Milieus, gab Axel Ivers Lustspiel„Zwei im Busch eine von Leidenschaft durchpulste Note. Leider bewies die Leistung der Dar- Steller, daß es mit urwüchsigen Kraftaus- drücken und Revolverschüssen allein nicht getan ist. Der weihnachtlich geschriackvoll dekorierte Theaterraum wies nur schwachen Besuch auf.. ntlassener Personen Erlaß des württemberg- badischen Befreiungs ministeriums Das württembergisch- badische Befrei- Uungsministerium hat einen Erlaß über die Genehmigungspflicht für die Wiedereinstel- lung von Personen herausgegeben, die auf Anordnung der Militärregierung entlassen worden sind. Die Wiedereinstellung bedarf danach einer ausdrücklichen Genehmigung der Militärregierung. Diese Genehmigungs- pflicht gilt nicht nur für künftige, sondern auch für die bisher erfolgten Wiedereinstel- lungen. 5 5 5 Eine Genehmigung ist für Beamte und Angestellte des öffentlichen Dienstes(Staat, Gemeinden, Körperschaften) notwendig, sofern sie in anderer als gewöhnlicher Ar- beit tätig sein sollen oder sind Ferner ist eine Genehmigung für Mitglieder leitender Organe von politischen Parteien, von Ge- Werkschaften oder von anderen öffentlichen Organisationen erforderlich. Diese Bestim- mungen gelten auch für gewöhnliche Beamte. 8 5 5 Außerdem ist eine Genehmigung erfor- derlich für Angehörige der Wirtschaft, ein- schließlich solcher Unternehmungen, an denen der Staat oder eine öffentlich-recht- liche Körperschaft beteiligt ist. Die Geneh- migung muß eingeholt werden, wenn der 5 Stelleninhaber Einfluß auf die Geschäfts- leitung besitzt oder eine leitende Stellung, insbesondere den Posten eines Personal- sachbeurbeiters bekleidet. und zwar in folgenden Unternehmungen: 1. Gemeinnüt⸗ zigen, Wirtschafts- und Arbeiterorganisatio- nen; 2 Körperschaften und anderen Orga- nisationen, an denen die Landesregierung oder ihre untergeordneten Dienststellen einen überwiegenden finanziellen Anteil ha- ben; 3. wichtigen industriellen- Handels- und wirtschaftlichen sowie finanziellen Un- ternehmungen; 4. Presse, Verlagen und an- deren Nachrichten- und Anzeigen-Agen⸗ turen. Die Genehmigung ist weiterhin er- forderlich für alle Lehrer und für Per- sonen, die in Einrichtungen des Erziehungs- wesens einen einflußreichen oder leitenden Posten bekleiden. a. Die Anträge für die Wiedereinsteſlungen sind bei Eehörden angehörigen an die ört- lich zuständige Militärregierung zu richten. Die Anträge für die Wiedereinstelſung der anderen Personen sind an die gleiche Stelle, jedoch über das zuständige Arbeitsemt, zu leiten. Jeder Antrag ist schriftlich zu be- gründen und der mit Gründen versehene 4 8 5 Spruch der Spruchkammer, Sühnebescheid oder Einstellungsbeschluß in beglaubigter Abschrift beizufügen.. 5 Für die auf Anordnung der Militär- regierung entlassenen Personen, die ohne deren ausdrückliche Genehmigung bereits wieder eingestellt worden sind und zu de- ren Einstellung eine Genehmigung nach diesem Erlaß erforderlich wäre, ist die nachträgliche Genehmigung zu beantragen. Diese Anträge sind spätestens bis 15. Ja- nuar 1947 in zweifacher Ausfertigung bei den zuständigen Stellen einzureichen. Ge- nehmigt die Militärregierung die Wieder- einstellung bzw. die weitere Beschäftigung oder Tätigkeit, so benachrichtigt sie den Betroffenen und die Spruchkammer. 5 Versagt die Militärregierung die Geneh- migung, so benachrichtigt sie die Kassa tionsabteilung des Ministeriums für poli- tische Befreiung. Diese unterrichtet die Be- teiligten und entscheidet über die erneute Verhandlung des Falles. Falls eine nach trägliche Genehmigung versagt wird, so be- nachrichtigt die Kassationsabteilung außer- dem die zuständige Behörde bzw. das Ar- beitsamt. 8 5 22 5 Radio Stuttgert sendet Samstag, 28. Dez.: 14.00 Uhr Unsere Volksmus! 14.30 Uhr Auskunft bitte. 15.30 Uhr Carmen Bizet. 18.30 Uhr Unsere Solisten: Michael Rubasch Klavier, spielt Mozart und Rachmaninotf. 19.15 Unt Es spielt das Templin-Sextett 21.00 Uhr Unsere 8 Stunde., 22.15 Uhr Lutz Templin bittet zum Anz. 5 Sonntag, 29. Dez.: 9.00 Uhr Für unsere Werk tätigen: Es spricht der Präsident des Werkschaftsbundes. Markus Schleicher. a Evangelischer Gottesdienst. 11.30 Uhr: Kamm musik. 12.00 Uhr: Universitätsstunde. 13.30 Uhr: us der schwäbischen Heimat. 140 Uhr: Kin- derstunde. 15.00 Uhr: Musik zur Kaffeestunde: Eußballübertragung. 2. Halbzeit VtB Stuttiga Kickers Stuttgart aus dem Neckarstadton 17. Unr: Hörspiel: Ueberfahrt“ von Sutton Van 5 5 7 55 der anderen: Der Huma- au endestelle Heidelberg). 20. Unt Symphoniekonzert. 5 5 1 Montag. 30. Dez.: 9.0% Uhr: Haus und Hehn 18.15 Uhr: Das Ballett ais Theatergattung 30 Unr: Hells Hochreiter(Alt) Moussorgsky, am Flügel Eriks Krückel, Me 20 Trautmann(Klavier) spielt SChopin-Etuden. 19.30 Uhr: Parteien reden. 21.00 Uhr: Humor der d ker. 21.30 Uhr: Weinngchtsliche ö (Sendestelle Heidelberg). 5 Undbeständig. aber mild 5 Vorhersage bis Montasabend. Wechse Meist stark 5 Durghzug einzener 8c. cher Regengebtete. Abgwehen von örtlieven, sichten Nacnhtfrösten. Temperaturen über Null Schwache bis mäßige südwestliche Win Seite 4 Sr eden Hanelol und Wirtschaft Amerika verwirklicht seine Orient-Oelpläne Standard Oil soll die arabische Förderung 5 erhalten Zwei amerikanische Gesellschaften, die Ausschließlichkeitsrechte an den reichen saudi- arabischen Oelfeldern haben, sind im Begriff, zwel andere amerikanische Oelgesellschaften bei einer Transaktion im Werte von Hunder- ten von Millionen Dollar als Partner zu be- teiligen. Diplomatische Vertreter haben in der vorigen Woche in Washington erklärt, daß die Transaktion zu 95 Prozent perfekt ist und An- Fang Januar abgeschlossen werden soll. Das Amerikanische Staatsdepartement begrüßt die Vereinbarung, da auf diese Weise das Oel der Westlichen Hemisphäre dem mlandkonsum Amerikas verbleibt. Nach den geplanten Abmachungen wird die Arabian- American Oil Company, die von der Standard Oil Compapy of California und der Texas Oil Company kontrolliert wird, rund 40 Prozent fhrer Anteile an die Standard Oil Company of New Jersey und an die Socony Company abgeben. Die erstere wird dreißig, die letztere zehn Prozent übernehmen. . Es handelt sch um eines der größten je- mals abgeschlossenen Oelgeschäfte, das dem saudi- arabischen Oel einen größeren Markt eröffnen wird. Die europäischen und afrikani- schen Abnehmer werden künftig von den zwei Als Partner hinzutretenden Oelgesellschaften mit saudi-arabischem Oel beliefert werden, Während das amerikanische Oel im eigenen Lande verbleiben kann. Der Erlös aus dem Verkauf der Anteile Wird die Arabian-American in die Lage ver- Setzen, den schon lange geplanten. Bau einer Oelleitung von Dhahran am Persischen Golf nack dem Mittelmeer zu finanzieren. Die Kosten werden auf rund 125 Millionen Dollar veranschlagt. Als unmittelbares Ergebnis der steigenden Oelförderung werden dem saudi- arabischen Staat höhere Einkommensteuern zufließen. Es heißt, daß der geplante Besuch des Kronprinzen Saudi in den Vereinigten Staaten am 14. Januar mit der Veröffent- Uehung der Abmachungen in Zusammenhang steht. ap. Transit durch Deutschland auf Dollarbasis. (Eig. Bericht) Der Länderrat hat die Militär- regierung darauf hingewiesen, daß es im Inter- esse der Devisenbeschaffung zur Einfuhr not- wendiger Lebensmittel angebracht scheint, den internationalen Güterverkehr wieder mehr durch deutsches Gebiet zu leiten. Die Militär- reglerung betont demgegenüber, daß sie es sich angelegen sein läßt, die deutsche Eisen- bahn, deren Leistungsfähigkeit in vieler Hin- sicht nachgelassen habe, im Rahmen der vor- handenen Betriebsmöglichkeiten für den interi nationalen Personen- und Güterdurchgangs- verkehr einzusetzen. Die Frage des rechts- und linksrheinischen Durchgangsverkehrs soll einer Lösung zugeführt werden. Die franzö- sische Staatsbahn hat sch nach der Antwort der Militärregierung damit einverstanden er- Järt, die Wünsche des Absenders beim Durch- gangsverkehr zwischen den skandinavischen Ländern einerseits und der Schweiz und Ita- Hen andererseits zu berücksichtigen. Das dürkte dazu führen, daß mehr als 90 Prozent cheses Verkehrs wieder rechtsrheinisch laufen wird. Zu gegebener Zeit wird dann auch der inte ationale Verkehr wieder auf die natür- Uche Verkehrslinie zurückkommen. Im übrigen wird mit der Zunahme der Leistungsfähigkeit der deutschen Eisenbahn und der Besserung der wirtschaftlichen Bedingungen in Euxopa Auch der Umfang des über Deutschland lau- genden Transitverkehrs zunehmen. Die un- sicheren Währungsverhältnisse in vielen suro- päischen Ländern haben es notwendig ge- macht, den deutschen Durchgangsverkehr in Dollar zu berechnen. Dieser Nachteil wird all- Mählich verschwinden, wenn die Tarife an- geglichen sind und sich die finanziellen Be- dingungen innerhalb der einzelnen Länder ge- bessert haben.. Hohe Woblfahrtlasten der US-Zone. Die Aflentlichen Wohlfahrtsbudgets der Länder der amerikanischen Zone werden, wie aus dem Wochenbericht der amerikanischen Militär- regierung hervorgeht, für das Finanzjahr 1946. 7 auf 1396 Millionen Mark veranschlagt. Das sind 22,17 7 der gesamten Ausgaben der Län- der der US-Zone für 1946/47, die entsprechend dem Voranschlag vom September 1946 8295 Mellionen Mark betragen. dana Us lockern die Exportsperre für Konsum- ter. Die amerikanische Regierung hat die Ausfuhrsperre für weitere vierzig Warenarten aufgehoben. U. a. dürfen jetzt Nylonstrümpfe, Armeekraftwagen, elektrische Geräte ver- sehledener Art, Bergbaumaschinen und be- stimmte Typen von FHolzblöcken ausgeführt werden. Dagegen ist eine Exportsperre für Erdnüsse, eine Hauptquelle für Speiseöle, ver- hängt worden. ap Ab Mai 3-Tage-Woche im englischen Koh- lenbergbau. Für die britischen Grubenarbeiter Wird, nach einer Mitteilung des britischen Kohlenamts, vom Mai nächsten Jahres ab die fünftägige Arbeitswoche eingeführt. Die Ent- scheidung wurde auf Grund der Zusicherung der Bergarbeiter-Gewerkschaft getroffen, daß der Produktionsstand nicht herabgemindert Wird. dana Frankreichs Eisenerzeugung nähert sich dem Vorkriegsstand. Rund 1 139 00 t betrug im November die französische Stahlproduktion. Das sind 74% der Erzeugung des Jahres 1938. Die Produktion von Stahlbarren und Gußeisen betrug insgesamt 449 000 t oder 87% der Vor- Kkriegsziffer, während die Erzeugung von Fer- tigprodukten mit 319 000 t rund 93% der Vor- Kriegsziffer erreichte. dana Auch eine amerikanische Rekord-Tabak⸗ ernte. Die diesjährige amerikanische Tabak- ernte wird auf 2,248 Millionen Pfund geschätzt. Sie wird damit die größte Ernte in der Ge- schichte und um mehr als 12 v. H. größer sein, als im Jahre 1945. Ap. Günstiger Stand der tchechischen Kohlen- produktion. Die Steinkohlenerzeugung der Tschechoslowakei erreichte im Monat Oktober 90 Prozent des Friedensumfanges, während die Braunkohlenförderung im gleichen Monat auf 107 Prozent des Vorkriegsstandes anstteg. 0 dana-Reuter Die 16-Farben Bitterfeld Sowietkombinat. „Elektromechanisches Kombinat Bitterfeld der Sowjetaktiengesellschaft für Mineraldünger“ lautet jetzt, wie aus einem Pressebericht der Provinzialverwaltung Sachsen-Anhalt hervor- geht, die offizielle Bezeichnung der früheren IG-Farben- Werke in Bitterfeld. dana Verlustabschluß der Ludwigshafener Walz- mühle. Das Geschäftsjahr 1945 der Ludwigs- hafener Walzmühle, Ludwigshafen, schließt mit einem Verlust von 103 900 RM, der sich durch den Gewinnvortrag 1944 von 38 855 RM auf 65 050 RM verringert. Die im Abschluß Jahr erlittenen Fliegerschäden waren außer- ordentlich hoch. Die Hartweizengrieß-, Rog- Len- und Graupenmühle des Unternehmens wurden total zerstört. Die Welzenmühle und eine neue Anlage für die Herstellung von Gerstengrütze und Gerstenflocken sind wieder voll leistungsfähig. 5 Dr. Karl Schnetzler ist aus dem Vorstand der Brown Boveri AG Mannheim ausgeschieden. In Weinheim wurde die Främbs& Freudenberg K6(Herstellung von Schwingmühlen und Zuckerfabrikseinrichtun- gen) gegründet. Deutschlands Eisen versorgung Zur Zeit stehen nur die eigenen Vorkommen zur Verfügung Trotz des großen Mangels an Eisen und Stahl, der in der Industrie aller europäischen Länder zu verzeichnen ist, haben wir auf dem europäischen Kontinent Absatzkrisen im Erz- bergbau zu verzeichnen. Vor allem ist davon Luxemburg betroffen, obwohl die Eisenerzgru- ben dieses Landes in der Nachbarschaft groge eisenschaffende Industrien vorfinden. Aus De- visengründen deckt aber Frankreich seinen Bedarf im eigenen Land und in Nordafrika, und auch Deutschland, das früher Ab- nehmer war, ist heute nicht in der Lage, luxemburgische Erze zu importieren. Selbst die Betriebe im Saargebiet greifen deshalb auf die Siegerländer Erzgruben zurück, ob- wohl diese viel weiter entfernt in der engli- schen Zone liegen Auch Belgien hat die Ein- fuhr von Eisenerzen aus Luxemburg erheblich vermindert. Gegenüber dem Monatsdurch- schnitt von 1945 ist im September 1946 die Lieferung um 80 000 auf 30 000 Tonnen zurück- gegangen Vornehmlich hat Belgien die hoch- wertigen schwedischen Erze, die bei ihrer Ver- hüttung geringere Mengen von Koks fressen, bevorzugt. In Deutschland spielt neben dem Sieger länder Gebiet in der Eisenerzförderung neuer- dings Niedersachsen eine Rolle, und zwar die Eisenerz ber gbau- GmbH. Salz git ter(früher Reichswerke Hermann Göring), die Ilseder Hütte in Peine, die Vereinigten Stahlwerke AG Bergverwaltung Mitteldeutsch- land und die Gruben der Friedrich Krupp AG. An der Spitze steht Salzgitter mit einer För- derung von etwa 185 000 Tonnen im Monat. Während des Krieges wurden hier Förderun- gen von 15 000 bis 30 000 Tonnen pro Tag er- reicht. Die Gesamterzeugung der vier Grup- pen erreicht zur Zeit etwa 300 000 Tonnen mo- natlich. Der Transport der Eisenerze nach dem Westen auf dem Mittellandkanal ist durch den Fortfall der Kanalbrücke bei Minden, die aber im nächsten Jahr wieder instandgesetzt werden soll, stark behindert, so daß für den Trans- port die Eisenbahn herangezogen werden muß. Der Eisengehalt dieser niedersächsischen Exze beläuft sich auf etwa 30—35 v. H. Es dürften noch lange Jahre vergehen, bis diese Eisen- erzbergwerke ihre heutige Bedeutung verlie- ren und die deutsche eisenschaffende Industrie wieder Devisen zur Verfügung hat, um vor allem hochwertige schwedische Erze einzufüh- ren. wid. iz D n Kleiner Nachklang Liebe Schwester! 5 Du fragst mich in Deinem Weihnachts- brief, wie sich in unserer Zone das Fest angelassen habe. Ich mußte den Kopf schütteln. Das hört sich an, als lebtet mr am Nordpol und wir am Aquator. Es war, im Großen und Ganzen ge- sehen, bei uns wohl so wie bei Euch, wie in Sanz Deutschland. Weihnachten 1946 haben nicht wir ge⸗ habt, sondern es hat uns gehabt, das heißt, wir mußten das Fest begehen, weil es Uber⸗ lieferung ist, weil es im Kalender steht. Ihm war nicht auszuweichen, sonst hätten es die meisten von uns getan. Die Men- schen standen nicht weich gestimmt unter dem Baum— wenn sie einen hatten. Sie Waren nicht traurig, auch nicht sentimental wie früher manchmal. Jeder, mit Ausnahme der Kleinen, war ernst, sehr ernst sogar. So ernst wie Dein Junge und Dein Mädchen auf dem beigefügten Bild. Laß Deine Kinder mehr lachen. Wann Wollen sie es denn tun, wenn nicht in der Kindheit. Du hast es schwer, gewiß. Aber Dein Schicksal haben unzählige Frauen in Deutschland zu tragen. Auch sie wissen Seit Jahren nichts von ihrem Mann und warten. Willst Du um Deiner Kinder wil len nicht beginnen, Dich trotzdem zur Hei- terkeit durchzuringen? Du Wirst sagen, daß das die Anstrengung eines ganzen Lebens ist, daß die Heiterkeit, die ieh meine, nur im Alter gelingt, wenn die Weisheit dazu- kommt. Aber es lohnt sich, jetzt schon da- mit anzufangen. 5 Wie ich die Tage verbracht habe? Unter- wegs bin ich gewesen. In den Wärme- stuben, auf dem Bahnhof, in den Straßen habe ich meine Augen spazieren geführt und das Herz dabei in die Hand nehmen müssen. Einer Reihe von Heimkehrern aus dem Westen bin ich begegnet, entlassen, weil krank. Familienväter, die sich nun, auf deutschem Boden, aufmachen müssen, ihre Frauen und Kinder zu suchen. Vor Jahren, ich habe es noch nicht ver- gessen, waren es die Angehörigen anderer Nationen, die sich halbtot aus Deutschland zu ihrer Familie hinsehnten.— Meinst Du, einer von den entlassenen deutschen Kriegsgefangenen hätte vom Feiligabend gesagt oder Weihnachtsbaum? Von den Einzelschicksalen im Wartesaal und in den Wärmestuben will ich Dir nichts sagen. Aber Du mußt wissen, Du bist, ge- messen an diesen müden Wanderern noch ein reicher Mensch Du schläfst noch in einem Bett, Du kannst Dir noch Dein Brot kaufen. Deine Kinder wissen, wohin sie ge- hör en. In der jüngst vergangenen tausendjäh- rigen Epoche wurde so viel von Härte ge- sprochen. Gemeint war die Mitleidlosigkeit gegenüber denen, die nicht zu ibnen ge- hörten. Ich meine, wir müßten hart sein, sehr hart, aber nur gegen uns selbst. Un- sere Mitmenschen dagegen müssen wir mit guten Augen betrachten, sonst kommen wir um! Das sollte uns das trostlose Weih- nachtsfest 1946 gelehrt haben. Laß Dich nicht unterkriegen von Deiner Sehnsucht und Deinem Leid. Das Leben ist für die Menschen wie für eine ganze Na- tion eine Schiffschaukel. Wir sind augen- blicklich unten auf der Holzplanké. Aber nun, den Rest weißt Du ja, wenn Du an das- übermütige Schiffschaukelspiel in unserer Jugend denkst. Ich hielt mir das in diesen Tagen stets vor Augen. Deine Hildegard. Katechismus der Vernunft Von Friedrieh Schleiermacher. Du sollst dir kein Ideal machen, weder el- nes Engels im Himmel, noch eines Helden aus einem Gedicht oder Roman, noch eines selbst- geträumten oder phantasierten; sondern du sollst einen Mann lieben, wie er ist. Denn sie, die Natur, ist eine strenge Gottheit, welche die Schwärmerei der Mädchen heimsucht an den Frauen bis ins dritte und vierte Zéitalter ihrer Gefühle. etwas von einem 8 Du sollst von den Heiligtümern der Liebe auch nicht das kleinste mißbrauchen; denn die wird ihr zartes Gefühl verlieren, die ihre Gunst entweiht und sich bingibt für Ge- schenke und Gaben oder um nur in Ruhe und Frieden Mutter zu. Du sollst nicht geliebt sein wollen, wo du nicht liebst. . Wie lange hält sich Bucheckernöl? Die ersten Bucheckernsammler haben be- reits ihr Oel erhalten, und es tritt immer häufiger die Frage auf, wie lange man das Bucheckernöl aufbewahren kann und wie es am besten gelagert wird. Bei der Ablie- ferung seines Ertrags war der Sammler oft ahnungslos. Er suchte sich die Sammelstelle aus, bei der er am meisten Oel bekam und wußte nicht, wie verschieden die Qualität des Oeles sein kann. Erst jetzt, da es für viele zu spät ist, taucht der Begriff der Raf- finage auf. Gut raffiniertes Oel hält sich fast unbe- grenzt; doch muß das Oel kühl und trocken aufbewahrt werden. Am besten eignen sich Glasgefäße und flaschen. Metallkannen bie- ten geringere Sicherheit, da sich Metall dem Oel gegenüber nicht neutral verhält. De Gefäße sind unbedingt verschlossen zu hal- ten. Mangelhaft oder garnicht raffiniertes Oel hält sich nicht lange, da das im Oel vorhandene Protoplasma und Eiweiß Stoffe, die durch die Raffinage entlernt werden— ein Ranzigwerden herbeiführen. Eine genaue Grenze der Haltbarkeit läßt sich nicht angeben. U. r. f Große Wäsche bei Frost Wäscht man bei Frostwetter, 80 soll das letzte Spülwasser aus lauwarmem Salzwasser bestehen. Dann friert die Wäsche niemals se schnell und gründlich wie gewöhnlich. Das kalte Spülwasser hat im Winter eine Tem- peratur, die zur Entfernung der Seifenreste nicht günstig ist. Ist die Wösche trotz aller Vorsicht übergefroren Die Wäsche friert an der Leine nicht an, wenn man die Leine gründlich mit Salzwas- ser tränkt, nachdem sie vorher schon mit Alaunwasser besonders haltbar gemacht wurde. Ist sie angeschmutzt, so spanne man. sie auf ein Brett, bürste sie von beiden Sèi- ten mit Salmiakwasser gründlich ab, spüle sie und lasse sie gespannt trocknen. G. A. 2 Emailletöpfe brennen oftmals an. Dann Fällt ihre Reinigung gewöhnlich recht schwer. Nimmt man Salz dazu, so geht es über- raschend schnell. Zwei bis drei Eglöffel Koch- salz werden mit etwas Wasser in dem betref- fenden Topf aufgelöst und darin einige Zeit stehen gelassen. Die Brandflecken können dann mühelos entfernt werden. M. H. D. Vorschau Sonntag, 29. Dezember: SV Waldhof— VfR Fufball: 14 Uhr). Mannheim Ringen: Eiche“ Sandhofen— HSV Sulz- bach(10 Uhr) Ratskeller Sandhofen. Boxen: Internationales Berufsboxen in Heidelberg(15 Uhr) Festhalle Zementwerk Leimen. Die Lokalspiele der Oberliga Tausende Sportfreunde aus Mannheim wa⸗ ren in Waldhof erschienen, um das große Lokal-Derby zu sehen. Schiedsrichter Möller aus Frankfurt a. M. gab den Spielplatz wegen Vereisung nicht frei.— KFV Karlsruhe und Phönix Karlsruhe trennten sich, trotz schöner Mannschaftsleistungen bei ihrer 110. Begeg- nung, torlos.— Eintracht Frankfurt und FSV Frankfurt spielten vor 10 000 Zuschauern ein unentschiedenes 1:1.— Das grobe Lokalspiei Bayern München 1860 München endete trotz technischer Ueberlegenheit der„Löwen“ mit einem 1:1-Resultat. L. Janda und Step- berger waren die Torschützen.— Im 132. Lo- Kalspiel vor 20 000 Zuschauern unterlagen die Fürther gegen den 1. FC Nürnberg mit 123 Toren. Herbolzheimer, Pöchl und Morlock schossen für den„Club“ und Vorläufer für Fürth die Tore.— Ein ausgezeichnetes Spiel tand vor 12 000 Zuschauern zwischen Schwa- ben Augsburg und BC Augsburg statt. Oster- tag und Platzer waren die Torschützen bei dem unentschiedenen 1:1-Treffen.— Der Fo 05 Schweinfurt konnte die dauernden Stür- mer-Angriffe des FC Bamberg durch die her- vorragenden Läufer Kupfer und Kitzinger ab- Wehren und gewann mit 1:0 Toren.,(dana) Bezirksklasse Mannheim Pkt. Vereine Sp. gew. un. verl. Tore Hockenheim 13 7 2 4 28:10 16.10 Käfertal 13 6 4 3 23:16 1610 Schwetzingen 12 8 u v EN Ilvesheim 13 6 2 5 21:24 14212 Rheinau 13 41 5& N22 1343 Plankstadt 13 6 1ůͤ 07 Mannbeim 13% 533;ĩð;ĩ7?ẽ⁵ñ5ä0. Altlußheim 12 4 4 4 24.22 12512 Seckenheim VVT Weinheim 42ͤ 1 3 0 Wallstadt 183 3 1 62936 106 Oftersheim 13 3 2 8 19.26 8 Sportbeauftragter Kaiser wurde Bürgermeister Der bisherige Sportbeauftragte des Stadt- und Landkreises Mannheim, Stadtrat Kal ser, ist nach Buchen übergesiedelt und hat in diesem Zusammenhang seine Funktionen abgegeben. Der bisher von ihm wahrgenom- mene Aufgabenkreis als Sportbeauftragter und 1. Vorsitzender des Sportverbandes wurde aufgeteilt. Bis zur Neuwahl im kommenden Frühjahr übernimmt der bisherige 2. Vor- sitzende im Sportverband Beckenbach die Geschäfte des 1. Vorsitzenden, während Adler vertretungsweise als Sportbeauftrag- ter fungiert. Diese Lösung wurde von allen Vorstandsmitgliedern gebilligt. 4 Berufs-Boxkümpfe in Heidelberg. Anton Winter, der neue Lizenzträger des Kurpfälzischen Berufs-Box- Ringes in Heidel- bers. startet am Sonntag, 29. Dezember, mit seiner ersten Berufs-Box-Veranstaltung mit internationalen Boxern von Ruf. Die Veran- staltung findet in der 3000 Personen fassenden Festhalle in Heidelberg-Leimen statt, wozu ein Pendelverkehr vom FHauptbahnhof Hel- gelberg zur Kampfstätte eingerichtet ist, Der Internationale Petri-Kassel trifft auf den bayerischen Meister Saaler-München. Regnfer (Belgien) wird den mehrfachen deutschen Amateurmeister Räppsilber vor eine schwere Aufgabe stellen. Matijas(Jugoslawien) wird in dem aufwärtsstrebenden Stein keinen leich- ten Gegner finden. Im Schwergewicht tref- ken sich zwei große Rivalen: Sturm-München und Postmeier-Hannover. Sämtliche Kämpfe sind über 8 Runden angesetzt, wodurch die Zuschauer ganz besondere Leistungen zu sehen bekommen. K BR. Erster Boxerstart des ASV Feudenheim. Die Boxabteilung des ASV Feudenheim startet zum ersten Male mit Verstärkung gegen die starke Mannschaft Jahn-Regens- burg in Regensburg am 3. Januar 1947. Strenge Maßnahmen. Alle Jugendspieler des 08 Mannheim, die bei den Vorkommnissen deim Verbandsspiel am 15. Dezember 1946 ge- gen den TSV Schwetzingen aktiv mitwirkten, sind für ein Jahr aus dem Badischen Sport- verband ausgeschlossen. Während dieser Zeit kann keiner dieser Spieler einer Abteilung des Verbandes gehören. G. M. 1 AMTLICHE BEKANNIMACHEUNGEN Aufruf von Lebensmittelmarken für die Woche vom 30. Dez. 1946 bis 5. Jan. 1947. IV. Woche der 98. Zut.-Periode. Gültig nur Farbe der in der 96. Zuteillungsperiode geltenden Lebensmittelmarken gelb, Kartoffelkarten- ziegelrot, gewerbl. Zulagekarten- braun, Fisch- Tageskarten- weiß mit hellgelbem Untergrund, Krankenberechtigungsscheine— lachs farben. Die Reisemarken der 93. Karten- ziegelrot, bis 95. Z.-P, bleiben bis 2. Februar 1947 in Kraft. für die stadt Mannheim. 4000 Sr. wert innerhalb der obengenannten Wochenzuteilungsmenge. wendung von Einkellerungskartoffeln darf nur in dem Umfange geschehen, wie die Wochenzuteilung bestimmt. Nachlieferung. Ab der 94. Zuteilungsperiode(14. Oktober 1946) erfolgt wert innerhalb der obengenannten Wochenzuteilungsmenge. Die Ver- Für Mehrverbrauch erfolgt keine Abscnnitte Jgd/ 96/1 und der Mü u. Zulagekarten und Reisemarken für Kartoffeln sind gesondert ab- Da alle rückständigen Kartoffelabschnitte bis einschl. 94. Zuteilungsperiode beliefert werden können, verfallen diese Ablieferung der Liefer abschnitte für Ein- kellerungskartoffeln getrennt nach Altersgruppen, dureh Groß- und Klein- verteiler und der Einkellerungsscheine durch Erzeuger, bei den Karten- stellen gegen Empfangsbestätigung(Vordruck 200 bis zum 6. Januar 1947, Getrennte Ablieferung aller rückständigen Wochenabschnitte der Kar- toffelabschnitte der Kartoffelkarten durch Kartoffellteferanten jeweils 80. gegen Empfangsbestätigung. Bei Nicht- Kaffeersatz— Auf die Kaffee-Ersatz- Abschnitte un aufgedruckten Mengen- Für die ab- Zuteilung Sgl Kei Kk K 481 E. 178 8 85 1 5 VVV 8 5 5 8 Anrechnung auf die Einkellerungsmenge. 8 e 400 900 8 888.— 85 8 4 zullefern; dafür Bezugscheine. —. 9. 5 1— Nähr mitte! 500 5⁰ 50 50 50 50 250 250 250 300 f Teigwaren 100 100 100 100 100— 100 f Abschnitte am 5. Januar 1947. Fleis eg— 50 100 300 300 250 100 200 200 250. Zutterschmalg———— 88— 50 120 1650 2 CCTV— 1——— 00 f Käse————— 5— 125 62,3 62,5 1 1 7———— 1 F555 185 55 25„„ tort nach Zuteilungsperiode, 8 3„ 2„ 5 5— So einhaltung der Fristen Bezugscheinsperre. „„ 5. 5. Kartoffel„„ 500 1250 3000 3000 7000 3000 e 0 2000 20⁰⁰ 500 Kaffee- Ersatz.————— 2⁵ 25 50— 0 Trocken gemüse 5 8— 100 100 5 8 Zzullefernden Abschnitte Bezugscheime. Marmeladge— 300 500 500——— 300 Alle nicht aufgerufenen Abschnitte der gelben Lebensmittelkarte 96 sind bis 2. Februar 1947 aufzubewahren. 8. 5 Jgd, E Alle noch nicht aufgerufenen Brot-(auch Klein-) ee e wert. Ts 7 Klemapschmitte zu S* 2 Abschnitte zu je 3500 g= 1000 g. 0 Klein- Abschnitte je 50 g 500 g; 2 Abschnitte je 5008 1000 g, zus. 13 8 W.- Brot S8. Klst, Elk Alle noch nicht aufgerufenen W.-Brot-(auen Klein-) Abschnitte mit aufgedrucktem Mengenwert. Abschnitte mit aufgedrucktem Mengenwert. e 30 8g 350 g. Nährmittel und Teigwaren wie oben vermerkt. Fleisch Mengenmäßige Zuteilung wie oben vermerkt. Wochenabschnitte IV aller Karten nach Mengenaufdruck und Klein abschnitte. Butterschmalz Die Fett- und Butter-Abschnitte der TS, S- und Sst- Zulagekarten sind mit Butterschmalz(100 g Fett oder Butter- 80 K 1 Auf die Fett- und Butter-Abschnitte Mü, sowie Reisemarken und Tageskarten ist Butter auszugeben. terschmalz) zu beliefern. Butter Abschn. Mü Butter /IV/ s= 100 g Käse Abschnitt 8/IV/ 9s 125. fg; Abschnitt Sst/gs u. MU VIV os je 62,5 f. Warenbestandsmeldungen für Spinnstoff waren, Schuhe, eiserne Haushaltgeräte, elektrische Ge- Cräte, Seife und Waschmittel. Die nachstehend ang ordneten Warenbestandsmeldungen müssen im eigenen Interesse des Handels gewissenhaft und termingemäß in vorgeschriebener Form er- stattet werden. Für Spinnstoff waren ist der Lagerbestand einschließlich Nähmittel sowie die Bewegung des Punktkontes zu melden. T. Spinnstoff waren:) Großhandel: Die mit Stichtag vom 1. 1. 1947 zu erstattende Waren- bes tandsmeldung muß in dreifacher Fertigung und zwar eine Fertigung für das Landes wirt- schaftsamt Stuttgart, eine Fertigung für das Larideswirtschaftsamt Kärlsruhe ünd eine Fer- tigung für das Wirtschaftsamt Mannheim, K 7, Zimmer 415. vorgelegt Werden. Vorlage- termin: 3. Januar 1947. B) Einzelhandel: Stichtag für die in einfacher Fertigung zu er- stattende Meidung ist der 1. 1. 1947. Vorlage termin: 8. 1. 1947. Vordrucke M 3 für den Gres- Karten-, But- Trockengemüse S/ Nr. 30% 100 f: Sst/ Nr. 40/1/96 100 gr. Marmelade- Auf gelben Marmeladeabschnitt KIK /o= 300 g; Ks= 300 f; 8/96 500 g; Mü/ 9s= 300 gr. Für abgelieferte Abschnitte Bezugscheine. Lebensmittelkarten oder ähnliche Bedarfsausweise ohne Namenseintrag sind ungültig und dürfen deshalb nicht beliefert werden. Annahme von Lie- ter abschnitten jeglicher Art ohne gleichzeitige Belieferung ist nach der Verbrauchsregelungsstraf verordnung strafbar. Ein Abschnitt wird gültig durch seinen Aufruf im Amtsblatt der Stadt Mannheim oder in der Mann- heimer Zeitung„Der Mannheimer Morgen“. a Lebensmitteln usw. gegen noch nicht gültige Abschnitte ist strafbar. Soweit im Einzelfalle nicht anders vermerkt, verfallen alle Lebensmittel- Kartoffelkarten-, und ähnliche Kartenabschnitte am Ende der Kartenperiode, in der sie auf- gerufen worden sind; die in der 4. Woche aufgerufenen Abschnitte am Fnde 1. Woche der unmittelbar folgenden Kartenperiode.- Aufrufe oder Hinweise, die längere Zeit Gütigkeit haben, werden nur einmal bekannt- gegeben. Mannheim, den 23. Dezember 1946. Städtisches Ernährungs- un Wirtschaftsamt Mannheim. i Bezug und Abgabe von Zulagekarten-, Mannheimer FEinkautsausweise- 4 777 Randel, M 5 tür den Einzelhandel und M 5a fur. Handwerk und ambulantes Gewerbe können in K 7, Zimmer 415, abgeholt werden. II. Schuhwaren, eiserne Haushaltsgeräte, Herde, Oefen und elektrische Geräte: Stichtag für die Meldung: 1. 1. 1947, Vorlagetermin;: 5. 1. 1947. Meldepflichtig: Einzelhandel, auch Elektrofach- geschäfte. Die in K 7, Zimmer 415, erhältlichen Meldevordrucke mussen in allen Spalten ge- wissenhaft ausgefüllt sein, da eine richtige Aus- Wer tung sanst nicht möglich ist. III. Seife u. Waschmittel: A) Großhandel: Stich- tag: 1. 1. 1947. Vorlagetermin: 5. 1. 1947. Meldung in zweifacher Fertigung; Formular erhältlich in K 7. Zimmer 413. B) Einzelhandel: Auf An- ordnung des Landes wirtschaftsamtes sind vom Einzelhandel die vorhandenen Bestände an be- wirtschafteten Seifen- und Waschmittelerzeug- Nissen aller Art mit dem Stichtag 1. 1. 1947 dem Wirtschaftsamt zu meiden. Meldepflichtig sind alle Einzelhandelsgeschäfte, die solche Waren . 8 5 führen, einschließlich der Drogerien und Apo- theken. Es sind die Bestände an: Einheitsseife, Feinseife, Kernseife, Rasierseife Schmierseife, flüüss. Seife, Waschpulver, Feinwaschmittel, Zu- satz waschmittel(sSunlichtwaschmittel und Bleich- soda) zu meiden. Es ist darauf zu achten, daß Normalpakete und Doppelpakete jeweils ge- trennt anzugeben sind. Vorlagetermin: 5. 1. 1947 Besondere Meldevordrucke werden nicht aus- gegeben; die Meldung ist daher formlos in vor- stehend angegebener Reihenfolge vorzulegen. Das Landes wirtschaftsamt hat die Wirtschafts- ärter beauftragt, dafür zu sorgen daß die Be- studesmeldungen rechtzeitig und restlos ein- gehen. Es ist deshalb bei Nichterfüllung der Meldepflicht mit Zwangsmaßnahmen zu rech- nein Dies ist eine Anordnung im Sinne des 31 Abs. 1 Ziffer 3 der Verbrauchsregelungsstraf- verordnung vom 26. November 1941. Zuweider- handlungen werden nach genannter Verordnung bestraft. Städt. Ernährungs-, u. Wirtschaftsamt. E-Milen- E-Milch-Anspruch nur irmerhalb der tatsächlichen Anlieferung. Ausgabe von Lebensmittelkarten für die 97. Zu- Vollmich Zuteilung wie oben vermerkt. Zucker Sgl/ees= 250 fg; Klst/ 98 30, Klst/96 125 fg, zus. 175 g. Getrennte Ab- lieferung der normalen Zuckerabschnitte, dafür Bezugscheine. Kartoffel- Auf Abschn. 96 // II/ IV für 2 Wochen= 1000 fl; auf Abschnitt 96/2TIII/ IV für 2 Wochen 2500 g; auf Abschnitt 96/1/ IV für 1 Woche 3000 g; auf Abschnitt Jgd 98/16 mit dem Aufdruck EA. St. Mannheim Auf die Abschnitte der Zulagekarten im aufgedruckten Mengen- teilungsperiode. Die Lebensmittelkarten für die 97. Zuteilungsperiode d h. für die Zeit vom 6. Januar bis 2. Februar 1947 werden in den Kar- tenstellen ausgegeben an die Haushalte mit den Anfangsbuchstaben: A, B, C. D, E, F= Mo., 30. 12. 46, v. 8. 30-16. 30 ,. E= Di., 31. 12. 48, v. 6. 30-12. 00 L., M, N. O, P, Q, R DO., 2. 1. 47, v. 8.3016. 30 S, T,. U, V. W,. X, V, 3= Fr., 3. 1. 47, v. 8. 30-16. 30 Für das Gebiet von Neuostheim und Neuherms- heim erfolgt die Kartenausgabe an den oben- Senannten Tagen im Hause Dürerstr. 61 Keke Dürer und Holbeinstrage), schalteröftnung Stunde später, Schalterschluß ½ Stunde früher. Für das Gebiet„Station Seckenheim“ am Don- nerstag,? Januar 1947. von 14.00 bis 16.00 Uhr im Feldschlößchen“, Kloppenheimerstraße. Dle Karten sind unbedingt— wie angeordnet— ab- zuholen. Bel verspäteter Abholung erfolgt Kür- Zung für die abgelaufene Zeit. Zeim Abholen der Karten ist außer dem Haus- haltausweis für alle Personen, die vor dem 5. März 1920 geboren sind, die Quittung einer Mannheimer Polizeiwache über die Abgabe des „Meldebogens“ auf Grund des Gesetzes zur Be- freiung von Nationalsozialismus und Nilitaris- mus vom 58. 3. 1946 vorzulegen, sofern die Num- mer der Meldebogen-Quittung von der Karten- Stelle noch nicht vermerkt werden konnte. Die Meldebogen-Quittung kann nur ersetzt werden durch N-B- Bescheid des öffentlichen Klägers, Sühnebescheid oder Kammerspruch. Ausländer haben außerdem die Registrierkarte und„Mel de pflichtige“— einschl. Ausländer, überdies die „Meldekarte“ des Arbeitsamts mit dem Bestäti⸗ Hungsvermerk für die 97. Zuteſlungsperiode vor- zulegen. Wegen der Meldepflicht wird auf die Bekanntmachung des Arbeitsamts verwiesen. Die empfangenen Karten sind sofort auf Zahl und Richtigkeit nachzuprüfen. Spätere Einwen- dungen werden nieht berücksichtigt. Die nach Mannheim zurückkehrenden oder(wie- der) zuzlehenden Personen haben vor der Auf- nahme in die Mannheimer Versorgung vorzule- gen: a) Polizeiliche Abmeldung des bisherigen Wohnortes, b) Abmeldebescheinigung des bis- herigen Ernährungsamtes, c) Polizeiliche An- meldung, d) Quittung einer Mannheimer Polizei- wache Über die Abgabe des„Meldebogens“(Ge- setz zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus vom 3. 3. 1946) oder an Stelle des- sen N-B-Bescheid des öffentlichen Klägers, Sünnebescheid oder Kammerspruch, e) Zuzugs- genehmigung des Wohnungsamts und f) soweit beim Arbeitsamt meldepflichtig. Meldekarte des Arbeitsamts mit dem Bestätigungsvermerk für die betr. Zuteilungsperlode, g) Ostflüentlinge, sonstige Flüchtlinge, Evakuierte und entlassene deutsche Kriegsgefangene, soweit vorgeschrie- ben, an Stelle der Zuzugsgenehmigung des Woh- nungsamts, die Einreisegenehmigung des Beauf- tragten des Staatskommissariats für Flüchtlings- wesen in Mannheim; alle jedoch Entlausungs- schein neuesten Datums— nicht der Puderstelle genommen Flüchtlinge, die direkt aus einem Flüchtlingslager kommen und im Besitze einer Gesundheitsbescheinigung dieses Flüchtlings- lagers sind. 5 Unberechtigter Bezug von Lebensmittelkarten usw., insbesondere durch nach auswärts ver- zogene oder auswärts wohnende Personen oder Doppelbezug von Lebensmittelkarten ist straf- bar. Ausländer erhalten ihre Karten, wie oben Zufgerufen, nur in der Kurfürst-Friedrich- Schule, C 6, Mannheim. Personen, welche in einem Krankenhaus Aufnahme finden, haben mre Lebensmittelkarten- und Marken zuvor in der für sie zuständigen Kartenstelle abzulie- tern oder abliefern zu lassen und erhalten da- Kür eine(G)-Abmeldebescheinigung zur Auf- nahme i die Gemeinschaftsverpflegung der Krankenanstalten. Nach Entlassung aus der Krankenanstalt können die dem Patienten zu- stehenden Lebensmittelmarken in der für die Wohnung zuständigen Kartenstelle in Empfang genommen werden.— Die täglich eingehenden Meldungen über verlorene oder entwendete Le- bensmittelkarten, Einkaufsausweisen usw. be- Weisen die ungenügende Sorgfalt in der Bewah- rung dieser Bezugsausweise., Auf die Beachtung dieser Sorgfalt weisen wir erneut hin. Mann- heim, 21 Dezember 1946. Städtisches Ernährungs- und Wirtschaftsamt. 77 8 Abrechnung der in der 93. Kartenperiode zu- geteilten Kinderereme. Apotheken, Drogerien und die Übrigen Kleinverteiler von Kinderereme haben die eingenommenen Kartenabschnitte& der Seifenkarte beim Wirtschaftsanit, d. h. bei der zuständigen Zweigstelle sofort abzuliefern. Die abzuliefernden Marken werden nur ent- Zegengenommen bei gleichzeitiger Vorlage einer Bestandsmeldung, die folgende Angaben ent- halten muß: Warenbestand bei Beginn der 95. Kartenperiode, Zugänge, Verkauf und Waren- bestand am 31. 12. 1936. Die von den Verteiler- stellen eingenommenen Karten abschnitte A sind zu je 100 Stück auf Bogen aufgeklebt, einzurei- chen. Ueber die abgerechneten Abschnitte er- malten dle Kleinverteiler einen neuen Einzel- bezugschein über Kindercreme für die Wieder- belleferung durch die Markenabrechnungsstelle. Städt. Ernährungs- u. Wirtschaftsamt Mannheim. Sprechstunden d. Landwirtschaftsamtes Mannheim. Infolge vor dringlicher Arbeiten sind die Sprech- stunden für den öffentlichen Publikumsverkehr beim Landwirtschaftsamt Mannheim, K 5. 3, bis auf weiteres wie folgt festgesetzt. Dienstag und Freitag, vormittags 12 Uhr. Es wird im ei⸗ genen Interesse gebeten, sich an diese Dienst- stunden zu halten. Vorsprachen zu anderen Zeiten sind zwecklos und müssen abgewiesen Werden. 4 7760 Bekanntmachung. Die Kasse Frledrichsring 6 ist für den Verkauf der Monatsmarken aut Jahres- schluß wie folgt geöffnet: am 30. 12. 1946 durch- gehend von 8-18 Uhr, am 31 12. 1946 von 317 Uhr und am 2 1. 1947 von 9-18 Uhr. Ab 3. 1. U sind nut die Wertmarken für Januar 1947 gültig. Städt. Straßenb. Mannheim-Ludwigshafen. 7740 sonder des Gesundheitsamts Mannheim, aus- Weitere amtl. Bekanntmachungen in der Anz-Bell. 4 184 n der geb rec AuUls Pil. Det Vo Ch. Zile Hab Ge Be une Bei Wa! An! nur Ki lass ang. Stad 0 Elst. 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