81 8d. Arehiv Stach Amthbüchera 1 4 3. 8 Vonmein Feu des) 2. Jahrgang Nummer 1 N 5 eee n Nan Samstag, 4. Januar 1947 Einzelpreis 20 Pfennig Kabinettsbildung in Hess Frankfurt, 3. Jan.(dena) Nach einef Ef- klärung des Landesvorsitzenden der SPD Hessen, Willi Knothe, wird die SPD ge- meinsam mit der CDU das hessische Kabi- nett bilden. Die SPD erhebe Anspruch auf die Posten des Ministerpräsidenten, des Staatssekretärs, sowie auf die Ministerien des Innern, der Wirtschaft, der Justiz und der politischen Befreiung. Das neèue hes sische Kabinett wird am 6. Januar dem Landtag vorgestellt werden. Nach einer Meldung unserers hyh- Korrespondenten dürkte die Ministerliste voraussichtlich etwa folgendes Bild zeigen: Ministerpräsi- dent: Christian Stock(SPD), Minister der Finanzen und stellv. Ministerpräsident: Dr. Hilpert(CDU), Minister des Innern: Zinnkan(SPD), Minister für Kultus und Unterricht: Dr. Stein CDV), Minister für Wirtschaft und Verkehr: Dr. Koch SD), Minister kür Arbeit und Wohlfahrt: Arndgen(CDU), Minister für Justiz: Zinn(SpD), Minister für Landwirtschaft und Ernährung: von der CDU noch zu be- nennen, Minister für politische Befreiung: BIn der SPD). Ubergangsstellen der Saargrenze Koblenz, 31. Dez.(dena) Als neue Vebergangsstellen für den Eisenbahnverkehr an der Saar-Grenze wurden jetzt von den französischen Militärbehörden die Bahnhöfe Konz-Karthaus, Türkismühle und Homburg festgesetzt. Uebergangsstellen für den Stra- Benverkehr sind in den Orten Homburg Bruchhof, Werschweiler, Nonnweiler, Nied- Nemig und Konz-Merzig eingerichtet. Der Vebergangsverkehr an anderen Stellen ist verboten. Reiseerlaubnisscheine werden nur an Personen ausgegeben, die weniger als 10 Kilometer von der Kontrolllinie wohnen. Sign. präsident Dr. Maier zum neuen lahr Der Wille zur Selbstbehauptung wird sich durchsetzen Stuttgart, 1. Jan.(dena) Ministerpräsi- dent Dr. Reinhold Maier hielt am Sil vesterabend eine Rundfunkansprache, in der er betonte, es gelte, das deutsche Volk an sein Selbstvertrauen und den Willen zur Selbsterhaltung zu erinnern.„Auf kleinstem Raum zwischen dem Stromgebiet der Oder und dem Stromgebiet des Rheins zusam- mengedrückt“, sagte er,„lebt jetzt das deutsche Volk in drangvoller Enge. Unsere Grenzen im Osten und Westen sind einan- der beängstigend nähergerückt. Aber ein Faktum besteht: Als Volk sind wir übrig und erhalten geblieben. Ein einzelner mag im Augenblick des Zusammenbruchs die Hand an sich legen. Ein Volk stirbt nicht, es ist ewig. Es lebt, weil es leben muß. In seinem Lebenskern würde das deutsche Volk nur dann zu treffen sein, wenn es sich jetzt selbst aufgäbe. Weder die Ner- ven dürfen wir verlieren, noch Selbstver- trauen und Selbstbewußtsein. Der Wille zur Selbstbehauptung wird sich durch- setzen. Armut auf lange Zeit ist unser Los. Ar“ mut ist keine Schande. Oft erwies sie sich als eine gewaltige Antriebsfeder zu gei- stigem und materiellem Schaffen. Auf sie muß das neue Staatswesen sich einrichten. Nie ist in der Geschichte uns etwas ge- schenkt worden. Dieser neue Staat ird uns nicht von selbst in den Schoß fallen. In Mühsal werden wir um die neue Form ringen, sie dann als unser eigene besitzen und verteidigen. Wir kennen dieses Volk“, schloß Dr. Maier,„und wissen, was es je und je zu leisten vermag. Todesernst liegt Tiefpunkt der Versorgung überwunden Minister Stooss über die Versorgungslage in Württemberg-Baden Stuttgart, 3. Jan.(tz)„Das Jahr 1947 liegt noch in ein gewisses Dunkel gehüllt. Wir haben keinen Grund, die Ernährungs- lage gar zu pessimistisch anzusehen, aber Wir haben auch keinen Anlaß zu beson- derem Optimismus. Es sind jedoch An- zeichen vorhanden, die darauf hindeuten, daß der Tiefpunkt in der Versorgung über- Wurden ist“ Mit diesen Worten umris Minister Stooß am Freitag die Ernährungs- lage Württemberg-Badens für 1947. Zur zuäheren Begründung seiner Ansicht erklärte Nr Minister, daß vor allem die Importe in einer Weise eingesetzt hätten, die es ge- Statte, zumindest für die nachsten Monate, Wahrscheinlich aber für das ganze Jahr, zu- ersichtlich zu sein. Durch die Importe sei es vor allem möglich, die Brotzuteilung in den nächsten Monaten auf der augenblick- lichen Höhe zu halten. Unter der Voraus- setzung, daß die Einfuhren einigermahßen konstant bleiben, dürften sich auch Rück- schläge wie 1946 mit einem Absinken der Brotration bis auf 4000 gr pro Zuteilungs- periode vermeiden lassen. Erfreulich sei auch, daß die einheimische Landwirtschaft das Ablieferungssoll von 91 000 Tonnen Brotgetreide bis zum 31. Dezember 1948 be- reits zu 80 Prozent erfüllt habe und daß nach den bisherigen Ablieferungen damit gerechnet werden könne, daß das Soll über- schriten werde. Württemberg-Baden stehe mit diesem Ergebnis an der Spitze der Län- der der englischen und US-Zone. Schwierige Kartoffelversorgung „Wesentlich schwieriger liegen die Dinge auf dem Gebiet der Kartoffelversorgung“, A wel- Saen. Frankfurt.(dena) Nach einer Bekannt- gabe des amerikanischen Hauptquartiers wer- den gegenwärtig in der amerikanischen Zone über 148 900 verschleppte Personen von der deutschen Wirtschaft versorgt, 281 000 Ver- dchleppte leben in Bayern und werden durch die Vereinten Nationen versorgt. Berlin.(dena) Ein Viermächteausschuß, der die Fortschritte der deutschen Entmilita- risſerung und Entwaffnung untersuchen soll, Wird am 6. Januar die Arbeit aufnehmen. Nach Mitteilung der amerikanischen Militär- kegierung ist beabsichtigt, die Untersuchungs- arbeit mit einer Inspektionsreise in der So- Wietzone zu beginnen. Berlin.(dena) Alle in Berlin beheimate- ten entlassenen Friegsgefangenen erhaiten nach Mitteilung des Magistrats für den ersten Vollen und auch für den angebrochenen Monat die Lebensmittelkarte III und alle Hilfsbedürf- tigen eine einmalige Unterstützung von 50 RM, heimatlose chemalige Kriegsgefangene würden in Lagern untergebracht und unentgeltlich ver- pflegt und versorgt. Hamburg.(ap) Die Insel Helgoland wird nach neueren Meldungen voraussichtlich am 31. März gesprengt werden. Seit September 1945 ist die Insel als Zielraum für die Uebungs- e britischer Bombenflugzeuge benutzt „orden. „ Warschau,(ap) Kurz vor Einstellung ihrer Tätigkeit hat die UNRRA noch fünfund- vierzig Eisenbahniokomotiven an die polnische Staatsbahn geliefert. London.(dena) Die britische Regierung Sibt Jugendlichen, die als Flüchtlinge vor hationalsozialistischer Verfolgung nach Groß- britannien gekommen sind, die Möglichkeit, sofort die britische Staatsangehörigkeit zu ex- langen. Die bisher übliche Altersgrenze von 1 Jahren entfällt. Etwa 1400 Waisenkinder können von diesem Angebot Gebrauch machen. Bennington Germont),(dena-Oans) Der zmerikanische Berufsdipblomat und ehemalige Botschafter in Deutschland, Hugh Wilson, ist lier nach einer mehrere Monate dauernden Krankheit im Alter von 61 Jahren gestorben. fuhr der Minister fort, damit das wahr- scheinlich brennendste Problem berührend. Durch die Hofaktion und die Kürzung des bäuerlichen Selbstversorgüngssatzes um 75 kg seien zwar zusatzlich 15 000 Tonnen Kartoffeln aufgebracht worden, die j ch zum großen Teil in den einzelnen K verblieben seien, sodaß den Crogsted Stuttgart, Mannheim, Heidelberg und Karlsruhe aus diesen Maßnahmen nur 8500 Tonnen zugeteilt werden konnten. Nach wie vor bleibe ein offener Zuschußbedarf von etwa 150 000 Tonnen, für dessen Deckung Bayern vorgesehen sei, das bis jetzt in- dessen nur 30 000 Tonnen g fert und er- klärt hahe, nicht in der Lage zu sein 5 = volle Quamtum aufzubringe i teilte mit, daß die Militärregierung gebeten worden sei, die Zuteilung von Ersatzlebens- mitteln zu genehmigen. Fleischzuteilung wird gehalten Zur Fleischversorgung äußerte der Mi- nister, daß die augenblickliche Zuteilung unbedingt gehalten werden müsse, was auf Weite Sicht zwar ebenfalls nur durch baye- rische Zuschüsse möglich sein würde. Für das nächste halbe Jahr ermögliche es jedoch die angeordnete Verminderung des Vieh- bestandes, den württembergisch- badischen Bedarf aus eigener Kraft zu decken. Der voraussichtlichen Frühjahrsebbe in Schlacht- vieh werde bereits jetzt durch Reserven- bildung in Form von Gefrierfleisch vorge- beugt. Fettlage unübersichtlich Die Fettversorgung mache den Ministe- rien wesentlich mehr Kopfzerbrechen, er- klärte der Minister weiter. Das beruhe niel zuletzt auf der Verschmelzung der beider Westzonen und der von den bizonalen In- Stitutionen beschlossenen Angleichung der Rationen. Unter Umständen werde sich Württemberg-Baden zugunsten der fett- armen britischen Zone, die sich gegenwärtig mit 200 g Fett pro Zuteilungsperiode be- gnügen müsse, mit einer Kürzung auf 250 fg abfinden müssen, so bedauerlich das sei. Minister Stooß äußerte aber, daß alles ge- tan werde, um die Militärregierung von der dringenden Notwendigkeit erhöhter Fettzu- fuhren zu überzeugen, So erfreulich die erhöhte Brotration sei, so könne sie doch das bereits in gefährlichem Maße fehlende Fett und Eiweiß nicht ausgleichen. Es werde Ausschau nach Walfett gehalten, wo- bel jedoch zu bedenken sei, daß die Fang- flotten erst im Maiſquni zurückkehren. Wesentliche Hilfe könnten auch Geschäfts- beziehungen mit so fettreichen Ländern wie Holland, Dänemark und der Schweiz brin- gen. Auch hier seien Bestrebungen um das Zustandekommen einer befriedigenden Lö- sung im Gange. Mehr Zucker in Aussicht Habe die Zonenverschmelzung mögli- cherweise einige Nachteile in der Fettver- sorgung im Gefolge, so könne sie anderer- seits gewisse Vorteile in der Zuckerversor- gung mit sich bringen. Auf Anregungen aus der zuckerrübenreichen englischen Zone werde eine Erhöhung der bereits verbesser- ten Zuteilung von 500 g pro Zuteilungs- periode auf 625 g diskutiert. Ob es dazu komme, sei noch nicht gewiß.„Die Zutei- lung von 500 g könne jedenfalls als gesi- chert angesehen werden,“ erklärte Min'ster Stoob, obgleich die württembergisch-badische Eigenerzeugung auch hier nicht zuszeiche. Es lägen jedoch bestimmte Lieferungs- zusagen aus der englischen Zone vor, und Bemühungen um Lieferungen aus der rus- gisch besetzten Zone seien im Gange. f auf dieser Stunde, aber nicht Hoffnungs- losigkeit.“ Minister Kohl im Rundfunk Mannheim, 3. Jan.(Mi) Der württem⸗ bergisch-badische Arbeitsminister Rudolf K oO hl gab am 1. Januar in einer Ansprache über Radio Stuttgart einen Ueberblick über die wirtschaftliche Situation, in der sich immer wieder zwei Fragen beherrschend in den Vordergrund drängten: die Lösung des Währungs problems und die Koh- lenfrage. Dies seien, betonte der Mini- ster mit Nachdruck, die zwingenden Vor- aussetzungen für die Wiederherstellung eines normalen Wirtschaftslebens und Ar- beitsmarktes. Einzig davon hingen Fak- toren, wie Exportindustrie, Lohnpolitik, Umschichtung in den Berufen und Wirt- schaftsplanung auf lange Sicht, weitgehend ab. Zur raschen Erreichung greifbarer Re- sultate sei deshalb nach der Zweizonen- Verschmelzung in nächster Zeit eine Zu- sammenkunft der Arbeitsminister aus der amerikanischen und englischen Zone vor- gesehen, bei der auch die Entsendung von Arbeitskräften in den Ruhrbergbau bespro- chen werde. Der Arbeitsminister kündigte kür das kommende Jahr die Förderung des Nachwuchses im Baugewerbe an, so- wie eine den Verhältnissen angepaßte Lohnpolitik. Außerdem würden in den nächsten Sitzungen des Landtags die Aus- führungsbestimmungen zum Betriebs- rätegesetz beraten werden. Ebenso werde im kommenden Jahr auf eine schnelle, doch umsichtige Reform des So- 2 i alVversiceherungswerkes hinge- arbeitet werden. Aus der Rede sprachen Absicht und Wunsch, der zwangsläufig ge- übten Improvisation alsbald die Maßnah- men zur weitgreifenden Arbeits- und Wirt⸗ schaftsführung folgen zu lassen und das feste Haus für die Zukunft zu bauen. Rückblick und Ausschau General MeNarney zum Jahreswechsel— Hoffnungen für 1947 Frankfurt, 31. Dezember.(dena) General MeNarney richtete am Silvesterabend über den Rundfunk eine Neujahrsbotschaft an alle amerikanischen Streitkräfte in Europa und an die deutsche Bevölkerung. Fortschritte der Gesundung Nicht selten, erklärte MeNarney, sei Neu- jahr ein Tag, an dem man einen Blick zu- rückwerfe und niedergeschlagen sei, Weil man nicht die Ziele erreicht habe, die man sich gesetzt habe. Ein ehrlicher Rückblick auf das vergangene Jahr in Deutschland sollte den Amerikanern jedoch keine Ent- mutigung bringen. Großes Fortschritte hin- sichtlich der Wiedergesundung Deutsch- lands seien gemacht worden, die US-Be- satzungsarmee könne bezüglich des so weit erreichten Wiederaufbaues verzeihlichen Stolz für sich in Anspruch nehmen. Noch große Schwierigkeiten ber die 8 Vorbei seien, sei noch viel von der unver- meidlichen Verwüstung und dem mensch- lichen Elend— Nachwehen des Krieges übrig geblieben. Die Straße in die Zukunft sel besät mit Schwierigkeiten— nicht die letzte sei die dringende Notwendigkeit der Beschaffung von Nahrungsmitteln, Unter- künften und Bekleidung für die Bedürfti- gen. Diesen Begürfnissen werde die erste Aufmerksamkeit der Besatzungsbehörden gelten. Kein Grund zu Pessimismus „Es würde übereilt sein,“ sagte General MeNarney zum Schluß, vorherzusagen, was 1947 für Europa und für die Welt brin- gen Wird. Soviel jedenfalls ist sicher, daß es keinen Grund zum Pessimismus gibt, so- lange wir fortfahren, Vertrauen in uns selbst, in den Allmächtigen Gott und in die demokratischen Ideale zu setzen, weiche wir als Angehörige der amerikanischen Ar- mee aufrecht erhalten müssen. Mit unab- Republikaner übernehmen Washington, 31. Dez.(dena) Die re- publikenischen Mitglieder des neuen ame- rikanischen Senats wählten Senator White (Maine) zum Leiter der Mehrheit im Senat und Senator Vandenberg zum vorläufigen Präsidenten und Vorsitzenden des Senats im neuen Kongreß. Senator Taff(Ohio) wurde, wie NBC ergänzend meldet, zum Vorsitzenden des Zeltestenrates im Senat gewählt. l Vandenberg im Vordergrund Amerika sieht der neuen Sitzungsperiode des Kongresses, die am Freitag beginnt und in die der Kongreß mit einer Mehrheit von 246 republikanischen und einer Minderheit von 188 demokratischen Abgeordneten ein- 00000 Scrarsckhen des Kies lässigem Verständnis, mit der Anstrengung und Ausdauer aller Beteiligten können wir hoffen, unsere hohen Ziele zu erreichen, die wir uns für 1947 gesetzt haben. Das ist mein ernster Wunsch für alle.“ Baruchs Atomplan angenommen New Tork, 3. Jan.(ap) Der Atom-Ener- gie- Ausschuß der vereinten Nationen nahm am Montag trotz der russischen Einwände den amerikanischen Plan zur Atomkontrolle mit zehn Stimmen an. Rußland und Polen enthielten sich der Stimme. Der den Plan enthaltende Bericht wird nun dem Sicher- heitsrat vorgelegt werden. Bernhard Ba- ruch, der Schöpfer des Fünfpunkteplanes, erklärte, daß die Billigung durch 10 der 12 Mitglieder des Ausschusses einen„morali- schen Sieg“ bedeute. Deutschlandreise Beveridges London, 1. Jah.(dens-INS) Lord Beve- ridge wird London am kommenden Sonntag Verlassen, um eine vierwöchige Besichti- gungsreise dureh Deutschland zu unter- nehmen. Er erwarte, so sagte Beveridge, daß er bei seinem zweiten Aufenthalt in Deutschland Unterredungen mit führenden deutschen Persönlichkeiten haben werde. William Strang vertritt Bevin Lonclon, 31. Dez.(dens) Der politische Berater des Oberbefehllshabers der briti- schen Besatzungszone Deutschlands, Sir William Strang, wird, wie in der britischen Hauptstadt amtlich bekanntgegeben wurde, als Stellvertreter des britischen Außenmini- sters an den am 14. Januar in London be- ginnenden Vorbesprechungen über den eutschen Friedensvertrag teilnehmen Die Vorarbeiten für den Friedensvertrag mit Oesterreich werden von Viscount Hood, der bereits an der Pariser Konferenz teilgenom- men hatte, übernommen werden. 9. in letzter Minute.. — Un. Vorverhandlungen zum Friedensvertrag London, 3. Jan.(ap) Achtzehn Al- lierte Staaten sind eingeladen worden, für das Treffen der Stellvertreter der vier Außenminister am 14. Januar ihre Ansich- ten über den vorgesehenen Friedensver- trag mit Deutschland schriftlich niederzu- legen, wie das englische Außenamt am Freitag mitteilt. Die Länder sind außer- dem angewiesen worden, Vertreter zu dem Londoner Treffen zu entsenden, da- mit hier über ihre Vorschläge für die Ge- staltung des Friedens vertrages mit Deutschland verhandelt werden könne. Die stellvertretenden Außenminister wer⸗ flen ihren Bericht am 25. Februar dem Außenministerrat unterbreiten. Er wird zunächst die Reihenfolge der Punkte be- treffen, die die vier Außenminister bei der Aufstellung des Friedensvertrages mit Deutschland behandeln werden. John Winant amtsmüde Washington, 3. Jan. BO) Wie aus Washington berichtet wird, hat John Wi- nant, der während des Krieges amerika- nischer Botschafter in England war und dann zum Präsidenten des Wirtschafts- und Sozialrates der UN berufen wurde, um Entbindung von seinem Amt gebeten. Kamm erwägt Rücktritt Stuttgart, 3. Jan.(tz) Der Württember⸗ Sisch- Badische Minister für politische Sau- derung, Gottlob Kamm, hat, wie berichtet wird, die Absicht, seinen Rücktritt anzubie- ten, da er die Bedenken, die er schon mehr- tach gegen die vorgesehene Markierung der Kennkarten mit Merkmalen über den Grad der politischen Sauberungskategorie geäußert hat, als grundsätzlich für seine Weiterarbeit betrachtet. Amtsenthebung in Basern München, 2. Jan.(dena) Nach einer Mit- teilung der amerikanischen Militärregie- rung werden in Bayern etwa 400 000 bis 500 000 Personen von der politischen Am- nestie General MeNarneys betroffen werden. Der bayrische Staatsminister für Son- deraufgaben, Alfred Lori t z, hat den Lei- ter der Rechtsabteilung des Ministeriums, Dr. Ziebell, mit sofortiger Wirkung seines Amtes enthoben. Minister Loritz teilte dazu mit, die Amtsenthebung sei„mit Berück- sichtigung der in der letzten Zeit gegen Ziebell erhobenen Beschuldigungen“ er- kolgt. Gefahren der Bodenreform Weimar, 31. Dez.(dena)] Der Waldbestand im Land Thüringen sei durch die„Boden- reform-Bauern“ gefährdet, erklärte der Vor- sitzende der Landeskommission zur Durch- führung der Bodenreform in Thüringen, nister Busse. Der von den neuen Waldbe-⸗ sitzern vorgenommene Holzeintebhlag an Verwüstung und gebe zu schweren Be- denken Anlaß. Von rund 314 500 Hektar Waldfläche wechselten in Thüringen, betonte der Minister, rund 95 000 Hektar im Zuge der Bodenreform ihren Besitzer und wurden Landarbeitern und Neubauern zugeteilt. Ein großer Teil des Nutzholzes werde jetzt als Brennholz verwertet und zu Wucherpreisen verkauft. Durch diesen Raubbau drohe ins- besondere der auf diesen Rohstoff ange wie- senen Industrie schwerer Schaden. Patenschaft dementiert Birmingham. 3. Jan.(ap) A. E. Brad- beer, der Oberbürgermeister von Bir- mingham, erklärte am Bonnerstagabend of- fizlell, die Stadt Birmingham habe nie die Absicht gehabt, Köln oder irgendeine andere Stadt Deutschlands zur Adoptivstadt zu machen. Am Freitag ging indessen eine Sendung Bücher und Zeitschriften von Bir- mingham nach Röln ab. 45 5H in Erwartung des Nongreßgzusammentritts Leitung im Senat— Aufhebung von Regierungsvollmachten tritt, mit Spannung entgegen, wenn auch keine dramatischen Wendungen, wie nach dem ersten Weltkrieg, erwartet werden. Die Aufmerksamkeit der amerikanischen Oef- fentlichkeit richtet sich vor allem auf den republikanischen Senator Arthur Vanden- berg, der bereits bekannt werden lieg, daß er sich künftig weniger den internationalen Konferenzen, als seinen Aufgaben im Senat zuwenden wird. Vandenberg hatte vor eini- ger Zeit exklärt, daß slch die Billigung der Politik Präsident Trumans durch die Re- publikaner auf die europaischen Friedens- verträge und die Arbeit bei den Vereinten Nationen beschränke. Unter den hiervon gusgeschlossenen Problemen sind insbeson- dere die wirtschaftlichen Fragen zu nennen. Angemeine Preissenkung in Frankreich Blums Kampf gegen die Inilation Paris, 31. Dez.(dena-Reuter) In einer am Silvesterabend gehaltenen Rundfunk- Ansprache brachte der französische Mini- sterpräsident Léon Blum dem französischen Volk die Neujahrswünsche der Regierung zum Ausdruck und kündigte gleichzeitig eine Allgemeine Preissenkung um 5 Prozent an. Hebung der Kaufkraft Blum erklärte:„Die guten Wünsche der Regierung an das französische Volk sind nicht nur platonisch. Die vorläufige Regie- rung hat zwei Hauptziele: 1. den France zu sichern, und 2. die Kaufkraft der arbeiten- den Massen zu erhöhen. Die Regierung hat bereits alle Anstrengungen gemacht, das Budget auszugleichen. Heute abend sage jeh Ihnen, daß vom 2. Januar an eine all- gemeine Senkung der industriellen, land- wärtschaftlichen und Handelspreise um fünf Frozent durchgeführt wird. Eine weitere Preissenkung um fünf Prozent wird inner⸗ Halb sechzig Tagen erfolgen.“ Blum erklärte weiter, daß es seit sechs Jahren zum ersten Mal geschehe, daß die französische Regie- rung Schritte unternehme, um der ständigen Preissteigerung Einhalt zu gebieten. Mitarbeit des ganzen Landes Blum bezeichnete seine Anstrengungen, eine drohende Inflation abzuwenden, als ein psychologisches Problem und erklärte: „Wenn sich das ganze Land diesen Anstren- Zungen anschließt, so werden als Ergebnis dle vorhandenen Bestände freigegeben wer- den und der Handel wieder in normalen Rahmen zurückgeführt werden Blum be- tonte weiter, daß es notwendig sei, Ver- trauen in die französische Währung zu haben. Der Minister für öffentliche Arbeiten, Jules Moch, appellierte an die Arbeiter, keine Forderungen auf Lohnerhöhung 2u stellen, da eine solche untragbar sei, weil sie ein weiteres Steigen der Preise für Ver- brauchsgüter zur Folge haben würde. Vor Aufhebung des Kriegsnotstandes Präsident Truman gab auf einer Presse- konferenz im Weißen Haus in Form einer Proklamation das offizielle Ende der Feind- seligkeiten deés Zweiten Weltkrieges be- kannt. Er bezeichnete seine Proklamation als ein Neujahrsgeschenk an das amerika- nische Volk und als eine Geste seiner Zu- sammenarbeit mit dem republikanischen Kongreß. Diese Proklamation“, sagte Prä- sident Truman, beendet nicht den von Prä- sident Roosevelt erklärten Notstand und hat auch keinen Einfluß auf die Beendigung des eigentlichen Kriegszustandes“ Es würden jedoch etwa zwanzig Vollmachten, die der Regierung unter dem Zustand der Feind- seligkeiten übertragen wurden, sofort hin- fällig. Weitere Reglerungsvollmachten wür den durch die gleiche Maßnahme zu einem späteren Zeitpunkt aufgehoben werden. Zu der Beendigung des Notstandes und des Kriegszustandes werde er in Kürze dem Kongreß Empfehlung machen. Vom Staat übernommen London, 3. Jan.,(dena Reuter). Die britischen Kohlenbergwerke wurden am 1. Januar in Staatseigentum überführt. An⸗ läglich der Verstaatlichung richtete der britische Minister für Brennstoff-Versor- Sung und Energie wirtschaft, Emanuel Shin well, eine Botschaft an die britischen Bergarbeiter, in der er erklärte:„Ihr steht nunmehr im Dienst der Oeffentlichkeit, und von euren Leistungen wird unsere Zu- kunft als ein machtvolles Industrieland abhängen.“ In einer schriftlichen Stellungnahme des britischen Premierministers, Clement Attlee, zur Verstaatlichung der Kohlenberg- werke heißt es u..:„Man wird sich des helitigen Tages als eines der größten in der industriellen Geschichte unseres Landes erinnern. Die Kohlenbergwerke gehören nunmehr dem Staat. 5 15 C „ Samstag, 4. Januar 1947 Samstag, 4. Januar 1947 Veröfkentlicht unter Militär-Regierungs-Lizenz Us WB lie. Verantwortlich fur den gesamten In- Ralt: 8. Fritz von Schilling. Dr Karl Ackermann und Karl Vetter. Redaktion, Verlag und Druckerei: Mannheim, R I. 4/8. Telefon 44 151/53. Postscheck konten: Karlsruhe 80 016. Ludwigshafen à Rh. 26 743. * St. gut Anzeigenpreisliste Nr. 3. Monatlicher Bezusspreis: RM 3.0 einschließlich Trägerlohn. 1 8 Je zerrissener Europa ist, desto Europaspiegel zum Jahreswechsel FCC Zusammenhang zu fühlen. Während aber von außen her der Komplex der euro- päischen Staaten trotz oder auch wegen seiner traditionellen Verstrickungen und Gegensätze als Einheit erscheint, prallen im Innern die jeweiligen Besonderheiten mit geradezu unsterblicher Hartnäckigkeit ungeachtet aller sonstigen Veränderungen an die eigenen und benachbarten Grenzwälle. Die Verschiedenheit der Tempera- mente, der geistigen Beweglichkeit, wirtschaftlichen Entwicklung und der politi- schen Ordnung lassen im Augenblick den Begriff Europa mehr als Sammelnamen einer spezifischen Verschiedenheit, wie als verbindenden Ausdruck gleicher Willens⸗ züge erscheinen. Spanien: Allen Anfechtungen zum Trotz hat General Franco sein diktatorisches Regime in Spanien aufrechterhalten. Trotz der moralischen Unterstützung durch nahezu alle Völker der Welt ist es den spanischen Republikanern nicht möglich ge- Wesen, von innen heraus den Sturz Francos und eine Aenderung der Regierungs- orm derbeizuführen. Auf Grund eines Beschlusses der Vereinten Nationen werden nun sämtliche Mitgliedsstaaten hre Botschafter oder Gesandten aus Spanien zurück- zlehen, nicht aber die diplomatischen Beziehungen abbrechen. Lediglich Argentinien Rat sich von diesem gemeinsamen Vorgehen ausgeschlossen und seinen neu ernanm- den Botschafter nach Madrid weitereisen lassen. Frankreich: Mit der Wahl eines Präsidenten der vierten französischen Republik Wird in diesem Monat die Konstituierung des französischen Regierungssystems ent- sprechend der neuen Verfassung abgeschlossen werden. Innerpolitisch sind aus den Parlamentswahlen die beiden ideologisch antipodischen Parteien der Republikani⸗ schen Volkspartei MRP) und der Kommunisten gleieh stark hervorgegangen und bilden dadurch ein schwieriges Problem für eine stabile Reglerungsbildung. Die Politischen Fragen werden Überschattet durch die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, deren Ueberwindung durch einen straffen Finanz- und Wirtschaftsplan angestrebt Wird. Neben der Stabilisierung des Franken und der Wiederherstellung der vollen Industrieleistung, ist das Problem mangelnder Arbeitskräfte eine der größten Sor- gen dieses Landes. 5. Belgien, Luxemburg, Holland: Die drei Länder haben das schon in den zwan⸗ Ager Jahren wiederholt zur Beratung gestellte Projekt einer engeren wirtschaftli- chen Zusammenarbeit verwirklicht und sich zu einer Tollunion zusammengefunden. Belgien hat durch seine schon während der letzten Kriegsmonate ausgearbeitete Wirtschaftliche Planung und eine erfolgreich verlaufene Währungsreform schnell seine Lebensverhältnisse verbessern können. Die Frage der Rückkehr König Leo- Polds ist bisher noch nicht entschieden. Sie wird aber, gleich wie die Antwort aus- Zällt, keine Aenderung des Reglerungssystems der konstitutionellen Monarchie her- deiführen. In Holland, das bekanntlich noch in den letzten Kriegsmonaten sehr schwer gelitten hat, ist es dem unverdrossenen Wiederaufbauwillen der Bevölke- rung und den nüchternen Wirtschaftsmaßnahmen, u. a. einer geschickten Wäh⸗ rungsreform, der Regierung gelungen, noch stark beengte; aber wieder erträgliche Verhältnisse zu schaffen. Mit etwas geteilter Stimmung ist die sehr fortschrittliche und zugleich schwerwiegende Umwandlung des politischen Status von Niederlän- disch- Ostindien in monatelangen Verhandlungen erfolgreich abgeschlossen worden. Das bisherige Kolonialgebiet wird sich dem niederländischen Königreich als Indo- nesische Union mit selbständigen Regierungsbefugnissen anschließen. Italien: Die Kriegsfolgen haben Italien an den Rand des wirtschaftlichen Chaos gebracht. Durch einen Volksentscheid wurde die Monarchie mit verhältnismäßig Fnapper Mehrheit abgeschafft. Die Lebens verhältnisse für die arbeitende Bevölke- rung und die Verdlenstmöglichkeiten sind äußerst gedrückt. Die Unruhe der unzu- reichend versorgten Bevölkerung wächst und die Spannungen zwischen Nord und Süd scheinen noch zuzunehmen. Oesterreich: Als befreites Land deutscher Art nimmt Oesterreich in der politi- schen Betrachtung eine besondere Stellung ein. Die von den vier alliierten Mäch- ten ausgeübte Besetzung soll im Laufe dieses Jahres stark eingeschränkt, wenn nicht ganz zurückgezogen werden. Die Lebensverhältnisse sind äuherst schwierig, zumal der Erfolg einer rigorosen Währungsreform durch den Zufluß von Banknoten aus unkontrollierbaren Quellen den Erwartungen nicht gerecht wurde.. Ungarn. Durch die Zerstörung Budapests und die Verwüstung großer Teile des Landes in den Kämpfen des Jahres 1944 ist die Wirtschaft Ungarns schwer ge- troffen worden. Bis in den Herbst des vergangenen Jahres zermürbie eine ins Un- berechenbare gestiegene Inflation den Rest des noch bestehenden Besitzes, Seitdem ist durch eine erfolgreiche Währungsreform eine Stabilisterung, gleichzeitig aber auch eine außerordentliche Verteuerung der Lebenshaltungskosten eingetreten. Tschechoslowakei: Mit ihrem weitgehenden Soꝛzialislerungsprogramm hat die tschechoslowakische Regierung einen neuen Weg zur Wiederherstellung der Wirt⸗ schaft des Landes beschritten. Da die Kriegszerstörungen sich im Vergleich zu an- deren Ländern in tragbaren Grenzen halten, hat die Wiederingangsetzung der Wirt- Schaft erfolgreich zur Wiederherstellung friedensähnlicher Lebensbedingungen beige- tragen. Die Ausweisung der Staatsangehörigen deutscher Abstammung droht einen empfindlichen Mangel an Facharbeitern nach sich zu ziehen. Die radikale Umfor- mung des Wirtschaftssystems wird in Anlehnung an, aber ohne direkte Abhängig- keit von sowjetischen Mustern durchaus eigenwillig betrieben. Polen: Die ungeheuer tief greifenden Kriegsschäden, die Gebietsabtretung im Osten und die Uebernahme der Verwaltung außerordentlich großer deutscher Ge- bietstelle im Westen haben Polen vor Aufgaben gestellt, denen auch ein organisato- risch festgefügter Staat kaum gewachsen gewesen Wäre. Die schwierigen innerpoliti- schen Verhältnisse, die sich gegen Ende des Krieges dureh das Vorhandensein einer polnischen Exilregierung in London und einer provisorischen Reglerung in Moskau cennzeichneten, haben bisher noch keine klare Lösung gefunden, Die in diesem Monat bevorstehenden Parlamentswahlen können bedeutende Auswirkungen in Wirt⸗ schaftlicher und politischer Hinsicht haben.. Finnland: Die im ersten Jahr nach dem Zusammenbruch an die Grenze des Un- erträslichen gestiegenen Wirtschaftsschwieriskeiten in Finnland haben sich durch die einsichtige Haltung der Sowietunſon, dem korruptlonslosen Fleiß der finni- schen Bevölkerung und die Hilfe der skandinavischen Staaten wesentlich gemildert. Wenn auch die Lage Finnlands noch äußerst schwierig ist, so karm doch die wieder- hergestellte Ordnung und das neugewornene Vertrauen als günstiges Vorzeſebhen für die Entwieklung der dortigen Lebensverhältnisse in diesem Jahr angesehen 1 v. S. 1 . Stuttgart, 3. Jan.(tz) Der erste Verhand- lungstag gegen die Stuttgarter Bombenleger des Jahres 1946 brachte als. Sensation, die eine gewisse Tragikomik nicht entbehrt, die Enthüllung, daß der Hauptangeklagte Sieg- kried Kabus, der bei seiner Verhaftung be- häuptet hatte, Hauptsturmführer der Waf⸗ ten-Ss und Ritterkreuzträger gewesen zu sein, während des Krieges als Unteroffizier in einer Schreibstube gearbeitet hat. Der Verteidiger von Kabus, Dr. Magenau, beab- sichtigte daraufhin, auf Unzurechnungsfä- higkeit seines Mandanten zu plädleren jcherliches Spiel! Gewisse Vorbilder schei- nen Schule zu machen. Die heutige Verhandlung des von Gou- verneur Sewall einberufenen Höheren Mi- Utärgerichtes brachte nun das Finale dieses Narrenstreiches. Der Gerichtssaal im Mili- Das Finale eines Narrenstreichs Die Stuttgarter Bombenleger vor ihren Richtern tärgefängnis in der Weimarer Straße war von Publikum und amerikanischen, briti- schen und deutschen Pressevertretern voll besetzt. Als nach Vereidigung des Gerichts- personals durch dessen Vorsitzenden, Mar- shall Herro, der Vertreter der Anklage die Angeklagten fragte, ob sie sich in den ihnen zur Last gelegten Punkten für schuldig be- kennten oder nicht, bekannte der Haupt- angeklagte Siegfried Kabus sich nur in einem Punkt als schuldig. Alle anderen An- geklagten schlossen sich hm an und strit⸗ ten nach bewährtem Muster im wesentli- chen ihre Schuld ab. Die Verhandlung wird sich voraussichtlich über acht Tage er- Strecken. Organisation„Odessa“ in der Nachmittagssitzung brachte der Die prozesse gegen Kriegsverbrecher Mörderische Aerzte— Anklage gegen Erhard Milch Nürnberg, 2. Jan.(dena) Am Donnerstag setzte im Prozeß gegen die 23 Naziärzte und Wissenschaftler der amerikanische Anklage-⸗ vertreter James M. Me Hane y die Beweis- führung der Anklage mit der Vorlage von Dokumenten fort und verlas eidesstattliche Erklärungen von Frauen, an denen im KZ. Ravensbrück Wundbrandoperationen vorge- nommen worden sind. Anschließend legte der amerikanische Anklagevertreter Beweis- material über die von Dr. Ras cher im KZ Dachau durchgeführten„Blutstillung!-Expe- rimente vor. Danach wurde den Versuchs- personen während dieser Experimente größ⸗ tentells Schuß verletzungen beigebracht,„um die Voraussetzungen zu schaffen, wie sie auf den Schlachtfeldern zu finden waren!“. Die von der amerikanischen Anklagevertretung verlesenen Berichte über mehrere medizini- sche Konferenzen in Deutschland in den Jahren 1941 bis 1944 zeigten, daß den Aerzten die genaue Handhabung dieser Experimente an lebenden Menschen bekanntgegeben wor- den war. 7 Das Verfahren gegen Milch eröffnet. Am gleichen Tage eröffnete der ameri- kanische Militärgerichtshof das Verfahren gegen den ehemaligen Generalfeldmarschall Erhard Milch. Der Anklagevertreter lark Denney betonte, daß Milch Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen und seine großen Fähigkeiten für die Versklavung der Welt mißbraucht habe. Milch habe sich nie von den Zielen und Idealen des deutschen Militarismus getrennt und die Besiegung Deutschlands im ersten Weltkrieg nie angenommen, sondern sei be- müht, gewesen, schon in seinen leitenden Stellungen in der Lufthansa seit 1925 diese zu einer neuen deutschen Luftwaffe aus- zubauen. Milch wird von Pr. Friedrich Bogold verteidigt werden. Prozeß Ravensbrück Die Beweisführung der Anklage im Pro- zeß gegen 16 ehemalige Lagerstabsmitglie- der des Frauenkonzentrationslagers Ra- vensbrüek wurde am Donnerstag ab- geschlossen. Anschließend werden die Flä- doyers beginnen. Hauptankläger legt Amt nieder Nach einer ap-Meldung aus Nürnberg hat A. Pomeranz, der Hauptanklagever- treter im kommenden Kriegsverbrecherpro- zel gegen deutsche Industrielle, erklärt, er sei von seinem Posten zurückgetreten, weil der Prozeß übereilt ohne rechte Vorberei- tung und Beweisaufnahme zur Verhandlung gebracht werde. Das Verfahren sollte am 1. Februar beginnen. Pomeranz warnte vor der Gefahr, aus dem Verfahren einen Schauprozegß zu machen, wenn man keine soliden Grundlagen schaffe und betonte, die Ueberführung einzelner Industrieller nicht so wichtig wie die Aufrollung eines Gesamtbildes vom Wirken der deutschen Industrie und ihrer Zusammenarbeit mit der Naziführung. Kanadische Staatsbürger Ottawa(Kanada), 3. Jan.(ap) Der ka- nadische Ministerpräsident Mackenzie King, der in Kanada geboren ist und die kanadi- sehe Regierung länger als irgendeiner seiner Vorgänger geführt hat, hat am Freitagabend seinen kanadischen Bürgerbrief in Emp- fang genommen. Der Ministerpräsident wurde zusammen mit den 12 Millionen an- deren Kanadiern offiziell am 1. Januar„ka- nadischer Staatsbürger“, als das neue Bür- gergesetz für das Dominion in Kraft trat. Er bleibt jedoch, wie seine Mitbürger, wei- terhin„britischer Untertan“. Mit dem Staatsakt am Freitagabend wurde in ganz Kanada eine nationale Staatsbürgerschafts- woche eingeleitet, welche das neue Sta- tut des Dominions gebührend hervorheben s0ll. Das neue Gesetz macht es dem Kafla- dier zum erstenmal möglich, offiziel! als „Kanadischer Bürger“ und nicht nur als „britischer Untertan“ anerkannt zu wer- den, und ist ein Zeichen der Entwieklung Kanadas, das sich in den letzten beiden Kriegen vom kolonialen Status zu einem souveränen Staat erhoben hat. Lesseps Sohn Kollaborateur Paris, 31. Dez.(dena-INS) Der Sohn Fer- dinand von Lesseps, des Erbauers des Suez- Kanals, wurde unter der Anschuldigung, mit dem Feinde zusammengearbeitet zu haben, verhaftet. Lesseps soll während des Krieges mit den Nazis über den Verkauf von Suez- Kkanal-Aktien verhandelt haben und wird ferner beschuldigt, daß er auch seine von jam vor vierzig Jahren gekauften Oelanlagen in der Nähe von Alexandrette in dèr süd- östlichen Türkei, nahe der syrischen Grenze, an die Nazis verkaufen wollte. Weitere Kämpfe in Vietnam Paris, 3. Jan.(dena-Reuter) Der franzö- sische Kolonialminister Marius Moutet, der sich am Donnerstag nach Hanoi begab, um die Prüfung der Lage in Ingochina fortzusetzen, wird, wie ein Sprecher des französischen Außen ministeriums erklärt, der Vietnamregierung während seiner An- wesenheit in Indochina keinen Friedensvor- schlag unterbreiten Der Sprecher fügte hin- zu, daß der Minister am 14. Januar nach Frankreich zurückkehren wird. In Nam Dinh, der drittgrößten Stadt von Tonking(80 km südwestlich von Hanoh, kam es nach dem letzten französischen Kommuniqué aus Hanoi, zu erneuten schweren Angriffen der Vietnamesen. Die ersten Truppen zur Verstärkung der kran- zöslschen Streitkräfte in Indochina sind in Saigon eingetroffen.. England für visumfreien Europaverkehr London, 3. Jan.(dena- Reuter) Das bri⸗ tische Außenministerium bemüht sich gegen- Wärtig um eine baldige Abschaffung des Visum wanges für den Reiseverkehr in Europa. 8 5 Zur Frage der Kalenderreform Ein neuer amerikanischer Vorschlag an die UN gefehlt. Bel der Unvollkommenheit unseres heu- Ugen Kalenders sowohl für das private Wie kür das Wirtschaftsleben, hat es seit Jahrzehnten nicht an Reformvorschläzen Eottferenzen und Körperschaften (auch der frühere Völkerbund) haben sich mit solchen Vorschlägen befaßt, ohne bis- ner eine befriedigende Lösung gefunden zu haben. 5 Jetzt dringt zu uns die Nachricht von dem Vorschlag, den der amerikanische Korvettenkapftän Willard E. Edwards ausgearbeitet hät. Hören wir, was er uns vorschlägt und wie der neue Kalender(man möchte fast sagen: der zukünftige Kalender) aussieht. Es geht uns ja alle an. 5 Von den 365 Tagen im Jahr setzt er von vornberein den Neujahrstag als einien internationalen Feiertag ab und dem 1. Ja- nuar der verbleibenden 364 Tage Loraus. Damit gelingt es ihm, vier gleiche Viertel- jahre mit je 91 Tagen, d. h. 13 Wochen æzu Schaffen. feder erste und zweite Monat des Vierteljahres bekommt 30 Tage, der dritte Monat 31 Tage. Zur Erreichung der Ziele der Reform, von denen wir noch zu spre- chen Haben, setzt er als ersten Tag der Woche den Montag ein. Der Sonntag wird der letzte Wochentag. Auen das Schaltjahr Wird selbstverständlich berücksichtigt. Korvettenkapitän Edwards Vorschlag hier- zu macht uns allen Freude. Der bisherige 29. Februar der Schaltjahre wird alle vier Jahre als internationaler Feier- tag zwischen dem neuen 31. Juni der Juni erhält als dritter Monat eines Viertel- jahres nach dem Reformvorschlag 31 Tage—. Und dem 1. Juli als„Schaltjahrstag“ begangen. Diese Aussicht geht ber das per- sönliche freudige Erleben weit hinaus wenn Wir uns vergegenwärtigen, was die UN, der wir später ebenfalls anzugehören hof⸗- ken, aus diesem Tag für die gesamte Welt gestalten kann. Nur im Jahr 2000 werden sich unsere Nachfahren mit einer acht- jährigen Unterbrechung des bis dahin möglicherweise oder hoffentlich eingeleb- ten internationslen Feiertages abfinden missen. Was tauschen wir ein?, wird man in un⸗ serer zum Tauschverkehr zurückgekehrten Zeit fragen. Lohnt sich die Abkehr von dem vertrauten Kalenderbrauch? Welches siad die Vorteile dieses neuen Kalenders? 1. Das Jahr erhält vier gleiche Vierteljahre zu je 91 Tagen, was für die vielfältigsten Vorgänge des öffentlichen Lebens und in der Wirtschaft die prakfische Wirkung hat, daß nun in vielen Dingen und bei allen Vorgängen eine Regelmäßigkeit hinsicht- lich Zeitdauer, Fristen und Terminen ein- tritt, die bisher nicht herbeizuführen War. 2. Der I., 15. und 30. bezw. 31. Tag eines Mo- nates sind stets Werktage. Für alle regel- mäßig fälligen Zahlungen, die durchweg auf einen dieser Tage fällig werden oder Üblicherweise entrichtet werden, bringt diese Festlegung ein für alle Mal auf Werk⸗ tage eine große Erleichterung. Jeder Monat hat 26 Werktage. Die Kalku- lation öffentlicher, industrieller, handwerk-⸗ lieher und land wirtschaftlicher Arbeiten insbesondere bei Großaufträgen und in Großbetrieben erhält dadurch einen gleich- mäßigen Faktor für die Zeit. 4. Wie schon gesagt, bildet der Montag den Wochenanfang, und Samstag und Sonntag liegen aun tatsächlich am Wochenende. 3. Das Weihnachstfest fällt alljährlich auf einen Sonntag., der Stephanstag auf den Montag. Für das Osterfest. das bei allen bisherigen Reformvorschlägen ein beson- deres Problem bildete, schlägt Korvetten- Kapitän Edwards vor, es nach dem vom Britischen Parlament schon im Jahre 1928 gefaßten Beschluß, auf den 14. April fest- zusetzen, womit es sich aueh dem histori- ehen Datum anschließen würde. 8 Hür Mannheims neuen Theatefbau Mitglleder des Nationaltheaters veranstalten Künstlerabende Eine der großen kulturellen Aufgaben, deren Lösung der Mannheimer Stadtverwal- tung ebenso sehr wie der Mannheimer Pe- völkerung am Herzen liegt, ist der Neu- bau des Mannheimer Theaters. Zwar sind im Augenblick dringendere Pro- jekte auszuführen, aber schon jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, in dem die Mittel be- schafft werden können, die es ermöglichen, eines Tages diesen schönen Plan in die Tat umzusetzen. Der Oberbürgermelster der Stadt Mann- heim hat bekanntlich deshalb einen Auf⸗ baufonds eingerichtet, und es sind schon eine Anzahl größerer Beiträge gespendet worden. Die Künstler des Natlonaltheaters * . wollen nun ihrerse s einen Beitrag für die Wiedererrichtung des Nationaltheaters lie- fern. In einer Reihe zusätzlicher Veranstal- tungen sollen Mittel be chafft werden, dle dem genannten Fonds zufließen. Am Donnerstag, den 9. Januar, findet ein Lleder- und Arie nabend„Verbote- ner Gesang erhält wieder Klang! statt, in dem Werke der unter dem Naziregime ver- botenen Komponisten vorgetragen werden. Am Samstag, den 11. Januar, wird ein ähn- cher Abend unter dem selben Titel, aber mit neuem Programm veranstaltet. Am Sormtag, 12. Januar, wird der 1. Abend Wiederholt. Weitere Wiederholungen beider Abende sind im Laufe der nächsten Wochen geplantß 5 4 geklagten als Mitschuldige im Laufe des Sei Anklagevertreter Mr. Farrens den Tat- bestand vor, der klarlegt, daß Kabus als Hauptschuldiger und alle anderen An- vergangenen Jahres in Stuttgart eine re- gelrechte Untergrundorganisation mit na- zistischen und gegen die Besatzungsmächte gerichteten Zielen aufgebaut haben. Sie nannten ihre Organisation„Odessa“(Orga- nisation der ehemaligen SS- Angehörigen, machten das Haus des Angeklagten Engel? hardt zum Stützpunkt und nahmen dort die „Befehle“ des Kabus entgegen. Zunächst verschafften sie sich Bomben, Schußwaffen und Sprengstoff aus ehemaligen Wehr- machtslagern, stellten hetzerische Plakats her und zündeten schließlich mit Hilfe einer Brandbombe am 9. 8. 1946 in Stutt- gart ein aus Holz erbautes Kirchenhau an. Am 29. 10. 1946 trafen sich einige An⸗ gehörige der Bande mit Fahrrädern und verübten die bekannten Bombenattentat auf das Militärgefängnis in der Weimarer Straße und die Spruchkammern in Stuttgart und Backnang. Drahtzieher und Organi- sator war in jedem Fall Kabus, der auch die Spruchkammergebäude in Leonberg, Ludwigsburg, Böblingen und EgBlingen in dies Luft zu sprengen befahl. Die ersten drei At. tentatsversuche kamen nicht zur Durchfüh- rung während das Militärregierungsgebäude in Eglingen durch einen Anschlag beschä⸗ digt wurde. Sämtliche Anschläge wurden mit selbstgefertigten Bomben ausgeführt, an denen man Zigaretten anbrachte, die man Als Zeitzünder benutzte. Der neue Berliner ö Wirtschafis- Stadtrat Unser Berliner Mitarbeiter hatte Ge. legenheit, den neuen Stadtrat für Wirt schaft, Handel und Handwerk, K IIn gel hö fer, zu sprechen. Wir geben daraus folgende Einzelheiten wieder: „Herr Stadtrat, sind Sie der Auffassung, daß der wirtschaftliche Wiederaufbau Ber- lins trotz der furchtbaren Erbschaft des Zusammenbruchs, die Sie zu übernehmen Hatten, mit einiger Aussicht auf Erfolg durchgeführt werden kann?“ „Ich gehe trotz aller Schwierigkeiten mit Optimismus an meine Arbeit heran. Als ein großes Plus betrachte ich die Zusam- menfassung der beiden Aemter für Wirt⸗ schaft und für Handel und Handwerk und die Möglichkeit der Schaffung einer einheit- lichen Wirtschaftskammer der Industrie, des Handels und des, Handwerks. Die Hauptsache ist, daß in Berlin dureh umfas- sende Rohstoffzufuhren wieder ver käuf⸗ liche Waren produziert und ab- gesetzt werden!“ 5 „Was sagen Sie zu der Zerschneidung Berlins in vier Sektoren?“. „Die Stadtverordneten versammlung muß 1 sofort der Kommandantu Schläge fir eine einheitliche Versorgung Ber- ins mit Rohstoffen und Gebrauchsgütern und für den freien Verkehr der in Berlin produzierten Erzeugnisse machen!“ „Und zu den Zonen grenzen?“ „Wir erwarten, daß in Moskau die Re- Harationsfrage in der Form gelöst wird, daß die, Wiedergutmachungen aus der laufenden Produktion des gesamtdeutschen Staats- gebietes aufgebracht werden. Damit wird das entscheidende Hemmmis des Inter- zonen- Warenverkehrs fallen!“. 5 „Was kann Ihrer Meinung nach getan werden, um dem Berliner Großhandel und dem Handwerk neuen Auftrieb zu geben?“. „Das Schicksal Handwerks hängt in erster Linie davon ab, daz in Berlin die Produktion aus dem jet- zigen Zustand der Improvisation heraus- kommt! Sobald Rohstoffe zur Verfügung stehen und die Freizügigkeit der Zufuhr nach Berlin und des Abtransports der er- zeugten Güter in das gesamte Staatsgebiet des Handels und des Dat Ann 01 — d au. und ins Ausland gewährleistet ist, werden auch die Sorgen des Handels und des Hand- Werks sehr schnell geringer werden!“ 5 Dr. Schützinger. * 3 6. Und schließlich werden auch dle ganz ängstlichen Leute— etwas abergläubisch sind wir ja alle— von einer Unruhe be- kreit Es wird keinen Freitag als 13. Tag eines Monats mehr geben. Ein natürlicher Uebergang zur Einfüh- rung dieses Kalenders würde sich mit dem Jahre 1950 ergeben. Weder im öffentlichen noch im geschäftlichen Leben wären zu diesem Zeitpunkt mit seiner Einführung Umwälzungen verbunden. Kein Termin, keine Frist würden einer Veränderung be- dürfen. e 5 Silvester bei Gräfin Mariza In der Silvesteraufführung von Kal- mans„Gräfin Marize“ im Nationaltheater wurden die erwartungsfrohen Besucher mit einigen spritzigen und frohlaunigen Ein- lagen überrascht, bei denen sich besonders Walter Pott als geistsprühender Ankün⸗ der, Alltagsimitator und Kabarettist ent- puppte. Die erste Ueberraschung personi- flzlerte sich in Theo Lienhard, der mit seiner Wwohldurchgebildeten weichen Stimme „Dunkelrote Rosen zum Blühen brachte und dabei träumerische Sentiments weckte. Ihm folgte, von einem schmunzelnd auf- genommenen Wortspiel Walter Potts an- gekündigt, ein humoristisches Damen- Quintett mit einer parodistischen Varia- tion des Schlagers„Bel ami“ von Kapell⸗ meister Eugen Hesse, der auch am Flügel begleitete, Mit dem schon in seinem schwarz-weißen Kostüm-Kontrast originell Wirkenden Tanz der Kaminfeger mit der Schneeflocke hat die Ballettmeisterin Gaby Lob! die nette Kombination eines Spit- zentanzes mit einem Revuetanz erdacht, der sehr geflel. Anschließend erschien der Herr des Hauses, Intendant Erich Rro- nen, persönlich auf den Brettern und sdrach einige Worte zum Jahreswechsel. Ein paprikablütiger Csardas, bei dem sich, wie überhgupt bei den Tänzen, die Bühnen- enge störehd bemerkbar machte, brachte 5 1 Sontest for 1947, 8 Arlington Street, Bostof die bunte Folge des„Zwischenaktes“ mit* Ungarisierendem Rhythmus nicht gerade glücklich zum Abschluß, da die Operette selbst genügend Erbauliches dieser Art ent- hält.— Pfälzisches Kunsthandwerk. Eine Ausstel-.“ lung im Don- Bosco-Haus in Ludwigshafeß gibt in einer reichen Schau Rechenschaft über die Qualitätskräfte, die zur Zeit im Pfalzen Kunsthandwerk tätig sind. Auf allen Gebieten des Kunsthandwerks wird in der Pfalz von alten Meistern und jungem Nachwuchs unt, Fleiß und Können gearbeitet. Besondere Be? deutung kommt den gestieckten Wandbehängen von Mathilde Riede- Hurt zu. Ihre Fi-: guren- und Ornament-Stickereien bleiben im“? mer materlalgerecht und zeigen eine unge mein lebendige, aus dem Brauchtum des Vol kes geborene Fabulierkunst.(mpt) Ein Onerntext von Alfred Kerr. Wie di „Neue Zeitung“ berichtet, hat Alfred Rer das Textbuch einer Oper„Chronoplan“ ge schrieben, die seine Frau, die Komponistin Julia Kerwe vertont hat. Alfred Kerr der seit seiner Emisration in London lebt, 18% in dieser Oper Max Liebermann, Gerhart Hauptmann, Richard Strauß, Albert Einstein und Bernard Shaw e auftreten. Internationales Roman Preisausschreiben,. Ein Roman- Preisausschreiben für Schrift- steller jeder Nationalität wird von der ameri-: kanischen Zeitschrift.„The Atlantie Month, Press“ Boston, veranstaltet. Der 1. Preis be- trägt 10 00% Dollar, wozu noch verschiedene Nachdruckhonorare kommen. Die Manuskripte müssen in Maschinenschrift eingereicht wer, den: sie können in jeder Spreche abgefaßt sein. Die Bedingungen werden im einzelnen zwischen Autor und Verleger festgesetzt. Für Verlust oder Beschädigung von Manuskripten haftet der Verlag nicht, er verpffehtet se! jedoch, die Arbeſten sofort nach Empfang zu lesen und zurückzusenden, wenn sie nicht für die engere Wähl in Frage kommen. Der ge.“, ringste Umfang eines Manuskripts soll 30 000 Worte betragen. Als letzter Ahsendetermin Wird der 15. Januar 1947 festgesetzt. Die Sen. dungen sind wut der Aaresse Atlantic Nove? Massachusetts, USA zu versehen.(dena) rat gel- araus zung, Ber- des men olg mit s ein sam- Wirt⸗ heit-⸗ strie, Dise afas- uf ab- dung 9 muß Fur— Ber- ütern erlin * 7 eee eee. daß nden aats- Wird nter- getan und 0 2 des n ab, jet⸗ raus-⸗- gung fuhr r er- zebiet erden land- n im- unge. Voh e die ert nistin 5 Kerr, t. lf erhart nstein eiben, hrift-⸗ meri⸗ onthlüy is be⸗ edene Kripteè wer gefaßt relnen Für ripten Sieh ng Zu nt für Krankenstand verursacht. 5 Seite 3 Das Tagesgespräch am Neujahrsmorgen bildete unbedingt der„seltene Anblick“ zweier kfeucht- kröhlicher Menschen, welche die Breitestraße Uberquerten. Aus dem ADñGB Mannheim Der Angestellten Verband im Gewerkschaftsbund Württemberg- Baden Bat, wie aus dem Mitteilungsblatt des Ver- bandes hervorgeht, auch in Mannheim eine Ortsverwaltung eingerichtet, die sich in L 4, 15, Zimmer Nr. 3, befindet. Alle gewerk⸗ schaftlich organisierten Angestellten können sich von jetzt ab in allen gewerkschaftli- chen, beruflichen oder sonstigen Angelegen- heiten an das dort befindliche Angestellten- Sekretariat wenden. 5 Alle städtischen Arbeiter, Angestellten und Beamten, die sich durch den früheren Landgerichtsrat Dr. Otto Müller, den die Nazis 1933 als Stadtsyndikus aufs Rat- haus beriefen, geschädigt fühlen, werden ersucht, das belastende Material dem ADGB Mannheim, I. 4, 15, zur Verfügung zu stel- len. Dr. Müller hat sich als fanatischer Has- ser der Männer, die sich für die Interessen ihrer Kollegen eingesetzt haben, bei der Entlassung städtischer Arbeiter, Angestell- ten und Beamten im Jahre 1933 nicht von Rechtsgrundsätzen, sondern von Haß leiten lassen. Die Betroffenen haben nun Gelegen- beit, dazu beizutragen, daß Herr Pr. Mül⸗ ler die von ihm beantragte Pension erhält. e, 2 N fluden S es Der Landrat Falkenberg aus Viechtal wurde vom Landgericht Deggendorf Bayern) wegen Sexualverbrechens zu einem Jahr sechs Mo- Datel AeSfängnis verurteilt. Er hatte jungen, aus dem Osten ausgewiesenen Mädchen, die in ihrer Verzweiflung zu allem bereit waren, nur dann Zuzugsgenehmigung erteilt, wenn sie sei- nen Liebes forderungen Genüge taten *„ Der Kriegsinvalide Buchner aus Fischbach wurde vom Landgericht Regensburg(Bayern) Wegen Sexualverbrechens zu drei Jahren Zucht- Haus und funf Jahren Ehrverlust verurteilt. Er hatte in einem Wald ein 1Tjähriges Mäd- chen vergewaltigt 2 6 Der Richter Tüting vom Landgericht Re- gensburg(Bayern) wurde durch die Militär- regierung seines Amtes enthoben. Er hatte 1944 einen Mann, der das Mißlingen des Attentats auf Hitler bedauerte, zum Tode verurteilt 1. 5 Die Sacharin GmbH. Sulzbach- Rosenberg lleterte im Mai 20 000, im Juli 10 000 und im August 5000 Päckeben Sacharin an einige Fir- men zur Verteilung für die Bevölkerung des Kreises Burglengenfeld und der Stadt Schwan- dorf. Im Dezember war die Verteilung immer noch nicht durchgeführt, wie aus einer ent- sprechenden Reklamation des bayerischen SPD- Abgeordneten Sichler hervorgeht f* Zwei Lastwagen-Ladungen Spinnstoffwaren, weitere 22 000 Meter Stoffe, 6 große Ballen Leder, alles beschlagnahmte Schieberwaren oder umangemeldete Bestände lagern zum Teil seit Monaten bei den Behörden in Neunburg . W. Gayern). Im Dezember waren diese 80 dringend benötigten Waren immer noch nicht zur Verteilung freigegeben Og. Bilanz der Mannheimer Volksgesundheit 21.30 Uhr:„Seltene Instrumente“. Dreikönigstag kein gesetzlicher Feiertag Nach der Verordnung der Württember⸗ gisch- Badischen Regierung vom 18. März 1946 ist der Dreikönigstag(6. Januar) wohl in Württemberg, nicht aber in Baden ge- setzlicher Feiertag. In Baden ist der kom- mende Montag demnach nur kirchlicher Feiertag. Dementsprechend wird in Mann- heim an diesem Tag bei den städtischen Behörden und in den privaten Betrieben gearbeitet. Erster Schultag 13. Januar Nach Verfügung der obersten Unter- richtsbehörde werden infolge Brennstoff- mangels die Weihnachtsferien in allen Schulen der Städte Heidelberg, Karlsruhe, Mannheim und Pforzheim um acht Tage verlängert. Erster Schultag: Montag, den 13. Januar 1947). Ausgenommen sind die Gewerbe- und Fachschulen. Der Unterricht in diesen Schulen beginnt am 8. Januar. Ausgabe von Fleisch Für die 96. Zuteilungsperiode werden weitere 200 g Fleisch aufgerufen. Die Aus- abe dieser Fleischmengen wird sich ebwas verzögern, da die Fleischzufuhren aus Bayern durch die Feiertage ausgeblieben sind. Aus diesem Grunde ist auch die Gül⸗ tigkeit der aufgerufenen Abschnitte 82 106506 um 14 Tage verlängert. Wieder kälter Vorhersage gültig bis Montagabend. Zunächst meist bedeckt und geringfügige Schneefälle bei Tagestemperaturen um Null Grad und leichten Nachtfrösten. Ab Sonntag Bewölkungsrückgang und Frostverschärfung, schwache, westliche Winde. Vergeben besser denn vergelten! Aus dem Berufsleben einer Theologin— Auch ein Jahresrückblick Gewöhnlich ist es bei einem Interview 80, daß man die Persönlichkeit, die man be- fragt, mit Namen, Klang und Titel vorstellt. Das ist hier nicht möglich. Der Name der Frau, die aus ihrem Beruf und als Mensch immerhin einiges zu sagen hat, darf nicht genannt werden. Und warum nicht? Ein hoher Vorgesetzter wünscht nicht, daß seine Mitarbeiter über den Rahmen ihres Berufes hinaus in der Oeffentlichkeit das Wort ergreifen. Der Beruf dieser Frau — es handelt sich um eine Theolog in hat sie zwar mitten in das öffentliche Leben hineingestellt. Fräulein Vikarin Dr. X. be- tritt nämlich seit Jahren die Kanzel. Wir wollten von Fräulein Dr. X. wissen, Was das Jahr 1946, von der Theologin aus gesehen, brachte und was sie sich vom neuen Jahr verspricht. Zunächst inter- essierte uns jedoch die Stelſüng der Frau in diesem Beruf. „Die Theologin“, so erzählte Fräulein Dr. X.,„ist der jüngste Frauenberuf, der nach dem ersten Weltkriege zum Studium zugelassen wurde. Wenn ich schon von mir sprechen soll: Nach meinem Abitur 1928 studierte ich zunächst Theologie ins Blaue hinein, ohne genau zu wissen, welche Existenz jeh fin- den würde. Da in den zwölf Jahren! männ- licher Nachwuchs kaum vorhanden War, bot sich für die Theologin Gelegenheit, eingesetzt zu werden.“ „Gehörte zu dem Ganzen nicht außer- gewöhnlicher Mut? Eine Frau im Talar, das ist schon ein Wagnis.“ „Ich bin der Ansicht“, meinte Fräulein r. X.,„daß man sich als moderner Mensch „ 5 Vier tödliche Betriebsunfälle Ueberfälle durch Polen Infolge einer Schnittverletzung trat bei einem Metzgermeister Wuündstarrkrampf ein, an dessen Folgen er starb. Ebenfalls durch Wundstarrkrampf ver- schied ein beim Aufbaudienst der Stadt Männheim tätiger Mann. Ein Unfall durch Kurzschluß einer Hochspannungsleitung im Großkraftwerk forderte ein weiteres Todesopfer. 5 Auf dem vereisten Oberdeck eines Schiffes glitt ein Matrose aus Rotterdam aus, flel in den Rhein und ertrank. 1 Es ereigneten sich 9 Verkehrsunfälle, bei denen 5 Personen verletzt wurden. Ein Mädchen aus Mannheim wurde von 2 Polen überfallen und so mißhandelt, daß ihr Verbringen in das Krankenhaus not- wendig war.. Ein Polizeibeamter wurde von 2 betrun- kenen Polen angefallen und durch Messer- stiche verletzt. Wegen Diebstahls, Schwarzhandels, Be- trugs, Urkundenfälschung u. a. wurden 64 Personen festgenommen. 35 weibliche Per- sonen wurden wegen Verdachts auf Ge- Schlechtskranlcheit der Gesundheisbehörde Zungeführt. 5 Vor einen OECG-Zug geworfen Ein 34 Jahre alter Mann aus Lettland warf sich in selbstmörderischer Absicht vor emen Zug der OEG. Der Tod trat auf der telle ein..- Ein neuer Fahrplan für die gesamte US- Zone tritt ab 6. Januar nach Mitteilung der Pressestelle der Eisenbahnbetriebsleitung Stuttgart in Kraft. Taschefffahrpläne sind in geringer Zahl an den Fahrkartenschaltern er- Bältlich. Weiterer Ausfall von Zügen. Folgende Züge kallen bis auf weiteres aus: D 79/80 Frankfurt — Kassel und zurück. D 81/82 Frankfurt Düsseldorf und zurück. D 147/49 Würzburg — Frankfurt und zurück. E 503/04 Karlsruhe — Frankfurt und zurück... Die Auszahlungen an Kriegsgefangene in Us und Angehörige von Kriegsgefangenen be- ginnen. Alles Wissenswerte ist aus der amt- lichen Bekanntmachung in der vorliegenden Ausgabe ersichtlich. Spruchkammer Mannheim. Die nächsten öfkentlichen Sitzungen finden am Montag, den B. Januar, Mittwoch, den 8 Januar, Montag, den 13. Januar und Mibtwoch, den 13. Januar, im Gerichtsgebäude E 4, 13, II. Stock, statt. Tagesordnung: Montag, den 6. Januar, vormittags 8.30 Uhr, Max Schönborn, Schlos- ser, Mannheim- Waldhof; Adolf Eisen, Dreher, Mannheim— Mittwoch, den 8. Januar, vor- mittags 8.30 Uhr, Frieda Stump, Hausfrau, Mannheim; Philipp Stump, Kaufmann, Mann- Weitere Zunahme der Tuberkulose und der Geschlechtskrankheiten Dank der planvollen und verantwor- tungsbe wußten Arbeit des Staatlichen Ge- sundheitsamtes, der zielbewußten Mit- arbeit der Mannheimer Aerzteschaft und des ärztlichen Hilfspersonals hat sich die Volksgesundheit im Jahrs 1946, im ganzen gesehen, mindestens nicht verschlechtert. Sehr ungünstig wirkt sich nach wie vor noch die schwierige Ernährungslage aus, Damit verbunden, besteht eine erhöhte Krankheitsanfälligkeit der Bevölkerung, die emen verhältnismäßig hohen allgemeinen Hinzu kommen Wohnungsnot, Ueberfüllung der Wohnun⸗ Zen, Fehlen sanitärer Anlagen, mangelnde Körperpflege, Helzungsschwierigkeiten usw., Faktoren, denen alle ärztliche Kunst nicht immer die Waage halten kann. Wesentlich abgenommen haben erfreu- Ueherweise die Schmutzkrankhei⸗ ben, aber Tuberkulose und Ge- Sehlechts krankheiten sind— als Zelchen der Not unserer Zeit— noch im- mer im Ansteigen. Eine besondere Gefähr- urig der Volksgesundheit bildeten auch um vergangenen Jahr die Seuchen. Da und dort traten immer wieder Seuchenherde Auf: vereinzelte Fleckfleber fälle, Zahlreiche Typhus- und Paratyphus- erkrankungen, Kinderlähmun- Sen, Diphtherie, Scharlach und Keuchhusten. Durch energisches Ein- Sreifen des Staatl. Gesundheitsamtes, die aufopfernde Tätigkeit der städtischen Des- inkektionsanstalten und nicht zuletzt dureh Verständnis der Bevölkerung für die ange- ordneten Maßnahmen ist es aber immer wieder gelungen, die Verbreitung dieser Seuchen zu verhüten. Beil den Mannheimer Kindern ist die Widerstandskraft gegen Gesundheitsschäden besonders gering. Ihr Gewicht bleibt zum Teil erheblich hinter den amerikanischen Standardgewichten zurück. Sehr erfreu- lich sind die Erfolge der planmäßig durch- geführten Diphtherie- und Scharlachschutz- impfungen der Kinder. In den Monaten September, Oktober und November 1946 sind nur 31 Diphtherieerkrankungen bei Kindern von 1 bis 14 Jahren zu verzeich- nen, hingegen 78 Erkrankungen von Per- sonen über 14 Jahren im gleichen Zeit- raum. 8 Die Säuglingssterbliehkeit ist gegenüber dem Jahre 1945 etwas zurückge- gangen. Im Anfang des Jahres 1946 betrug sie 12,2 Prozent, im Oktober 38,24 Prozent. Ihren Höhepunkt erreichte siesim August mit 22,57 Prozent durch eine außerordent- liche Häufung der Todesfälle an Frnäh- rungsstörungen Im letzten een betrug sie 5,8 Prozent, ist mithin noch be- Heinrie trächtlieh überhöht. Hinzukommen die stark vermehrten Fehlgeburten. Wie- der regelmäßige Mütterberatungsstunden, Arztliche Ueberwachung der Kindergärten und Wiederaufnahme des schulärztlichen Dienstes sind erfreuliche Ergebnisse des Jahres 1946. Unerfreulich sind immer noch die hygienischen Verhältnisse in den Schulen. Es wäre dringend zu wünschen, daß auch auf diesem Gebiet im kommenden Jahr planvolle Aufbauarbeit einsetzt. rd. 100,— beschränkt. heim.— Montag, den 13. Januar, vormittags 8.30 Uhr, Philipp Braun, Buchhalter, Mann- neim; Anna Braun, Hausfrau, Mannheim.— Mittwoch, den 15. Januar, vormittags 6.30 Uhr, Johanna Schnabel geb. Sebold, Hand- arbeitslehrerin, Mannheim; Ludwig Wolf, Bausekretär, Mannheim. Erweiterung des Zahlungsverkehrs mit der französischen Zone. Vom 1. Januar ab wird der Postscheck- und Postanweisungsdienst zwischen der amerikanischen und der briti- schen Zone einerseits und der französischen Zone andererseits aufgenommen. Im Verkehr mit der französischen Zone gelten die gleichen Bestimmungen wie in dem schon bisher zu- gelassenen Verkehr mit der britischen Zone. Telegraphische Postanweisungen nach und aus der französischen Zone sind jedoch auf RM Nachnahmedienst ist zu- gelassen. g Abschlußprüfung früherer Mittelschüler. Die Prüfung des Abschlußlehrganges früherer Mittelschulen findet am 7., 8. und 10. Januar statt. Die Schüler des Abschlußlehrganges II kinden sich am 7. Januar, vormittags 8 Uhr, zur Prüfung in der Wohlgelegenschule ein. Papler und Schreibmaterial ist mitzubriagen, Die Prüfungen werden trotz der Ferienver-“ längerungen an anderen Schulen abgehalten. Lehrerausbildungskursus in Mannheim. Die Vorlesungen beginnen erst wieder am 14. Januar. i 5 Sprechstunden beim Gewerbeamt werchen nur montags. mittwochs und freitags von 9—12 Uhr abgehalten. Die Revue„Zeitgenossen“, die unter dem Namen„Ulenspiegel“ schon in vielen Städten aufgeführt wurde, gastiert heute erstmalig im Astoria. Weitere Vorstellunen finden Sonn- tag vormittag 11 Uhr und Montag 21.15 Uhr statt.. Familiennachrichten. Josef Rue ger, Fahr- lachstraße 74, und Frau Rosa, geb. Rüdinger, felern die goldene Hochzeit.— Wilhelm GI ser, Käfertaler Straße 211, wurde 80 Jahre alt. Radio Stuttgart sendet Samstag, 4. Janaur: 14.00 Unsere Volksmusik mit Albert Hofele, 14.30 Auskunft bitte. Das ei- tere Frage- und 5 55 dttheater Heidelberg), 15.30„Der d 1 e 19.00„Die Gelbsucht“, 19.30 Politischer Wochenbericht, 20.00 Musik der 5 21.00 oher Samstagabend, 22.15 Tanzmusik. 85 Sonntag, 3. Januar: 9.00 Uhr;: Entzyieklung der deutschen Gewerkschaften. 10.00 Uhr: Gottes- dienst der freien evangelischen Gemeinde. 11.00 Uhr: Evangelisgher Gottesdienst. 11.30 Uhr: Kam- mermusik. 14.00 Uhr: Kinderstunde. 15.00 Uhr: Musik zur Kaffeestunde und Uebertragung der zweiten Halb- zeit des Fußballspiels VfB Stuttgart— 1. Fe Nürn- berg. 17.00 Uhr: Hörspiel„Der Maulkorb“ von Heinrich Spoerl. 20.00 Uhr: Symphoniekonzert. 22.30 Uhr: Tanzmusik. Montag, 6. Januar; 9.00 Uhr:„Was erwarten wir vom thepartner?“ 9.45 Uhr: Kammermusik. 10.00 Uhr: Gottesdienst der Gemeinde der christ- liehen Wissens“ haft. 11.00 Uhr: Kath. Gottesdienst. 13.30 Unr: Musſte nach Tisch. 15.30 Uhr: Hörspiel. 16.30 Uhr: Verdi-Requlem. 1815 Uhr:„Die Zeit- schriften in Amerika!, 21.00 Uhr:„Die Schweiz“. Schach-Ecke Leitung: G8. Heinrich, bad. Schachmeister. Aufgabe Nr. 16 W. May, Mannheim- Schönau.(Urdruck) 1 8. 11 1 Matt in zwei Zügen. Die unerwartet vielen Einsendungen zu unserem Preis ausschreiben, ermöglichen die Preisverteilung mit Namensnennung erst in der nächsten Schachecke am 11. Januar. Beim badischen Schachkongreß in Heidelberg wurde im Meisterturnier der lettische Meister ungeschlagen Erster mit 5, vor h 4%(ohne Verlustpartie) und E= s Inger(Karlsruhe) 4% Punkte. Es folgen Pr. Lauterbach und Schmaus, Hei- delberg, mit je 4; Barnstedt, Offenburg, 3% Hönig, Heidelberg, 3; Dr. DPuhn, Sek- kenheim, 2½% Punkte. Dr. Meyer und Fleiß ner, Mannheim, Haren nicht in Form. Das Turnier hatte 14 Teilnehmer. Gespielt wurde nach dem Schweizer System.— Im Haupt- turnier 4 errangen Weihnacht, Feu den- beim und Karst den Meistertitel, vor Sotta, Mannheim. Im Hauptturnier B wurde G6 t z, AHannheim, Meister vor Mühl und Krieger, Mannheim. Eine ausführliche Würdigung des Kongresses erfolgt noch. 13.30 Uhr: Aus der badischen Heimat. von der Tradition freimachen muß. Auch von der der Kirche, obwohl gerade die Kirche als Hort der Tradition gilt.“ i „Gibt es in ihrem Beruf Einschränkun- gen, die man glaubt, der Frau auferlegen zu müssen?“ 2 „Die volle Verwaltung des Pfarramtes, das heißt, Sakramentsverwaltung und Pre- digt, wurde der Theologin erst im zweiten Weltkrieg, und zwar aus der Not der Zeit, zugestanden. Ich persönlich wurde nur im- mer vertretungsweise mit den gesamten Pflichten eines Pfarrers betraut. Wenn ich auch lange Jahre hindurch die Aufgaben eines Krankenhauspfarrers erfüllte, Pfarrer durfte ich mich nicht nennen. Es kostete schon etwas, den Titel der Vikarin führen zu dürfen.“ „Wie stellten sich die Gläubigen zu der Frau auf der Kanzel?“ „Im allgemeinen sind die Theologinnen, ihrer Veranlagung entsprechend, mehr cha- ritativ eingesetzt. Ich fand als Predigerin keinerlei Widerstand in den Gemeinden, auch nicht auf dem Dorf. Vielleicht fühlte man, daß ich in Liebe zu jedem kam.“ „Und die Amtsbrüder?“ Fräulein Dr. X. winkte ab. „Es“ ist in diesem wie in jedem anderen Beruf, der von den Männern als ihr Pri- Vileg angesehen wird“, meinte sie lächelnd. „Ueberwindung von Vorurteilen und der aus dem Existenzkampf heraus begreif- lichen Abwehr. Da hilft immer nur die eigene Ueberzeugung von Ber Richtigkeit des Handelns, Ich denke so: Der Herr der Kirche hat das Amt des Pfarrers auch den Frauen geschenkt, denn er legte in sie die Gaben, die für dieses Amt unbedingte Vor- aussetzung sind. Das ist die große Fähig- keit in der Liebe und Aufopferung, weiter mre angeborene Mütterlichkeit und ihre natürliche Bereitschaft im Anhören und Trösten. Im Grunde hat die Theologin nicht mehr zu sagen als ihre Amtsbrüder. Aber vielleicht ist das„Wie“ anders, lebensnäher.“ „Wie wirkt sich die Seelsorge der Theo- login aus?“ „Es steckt viel Anmaßung in diesem Wort“, sagte Fräulein Dr. X.„Eine Me- thode gibt es darin nicht. Es gibt hier nur eine Kraft, das ist die Liebe. In der Seel- sorge kann sich die Frau als Theologin be- währen. Wenn sie ihren Beruf als Berufung ansieht, und das tun fast alle Frauen, dann macht sie es sich nicht leicht. Dem Mann gelingt es eher, sich zu distanzieren, die Frau dagegen ist wie eine Kerze, die sich im Brennen verzehrt. In der Großstadt ist die Seelsorge im idealen Sinne schwierig. Man kann hier mehr nur Zeugnis ablegen.“ Fräulein Dr. X. vertretungsweise im- mer wieder als Pfarrer herangezogen— ist als Pädagogin an einer Höheren Mädchen- schule eingesetzt. „Wie sah das Jahr 1946 in dieser wech⸗ selseitigen Tätigkeit aus?“ lautete die Frage. „Es war nicht leicht in diesem nun schon vergangenen Jahr“, meinte die Theologin nachdenklich.„Die Mädchen, besonders der höheren Klassen, standen mit vielen Fra- gen vor mir. Ihr mißbrauchtes Vertrauen hatte Mißtrauen in sie gelegt. Im BDM waren auf alle Fragen zurechtgeschnittene Antworten als feststehende Wahrheit ge- geben worden. Nach dem Zusammenbruch war alles zu einem einzigen Zweifel ge- worden. Das Ende der Dinge, der Sinn des Lebens beschäftigt sie jetzt.“ „Das dürfte ungewöhnlich sein in diesem Alter!“ „Aus der ganzen Entwicklung des letz- ten Jahres heraus ist es das vielleicht nicht einmal“, fährt Fräulein Dr. X. fort. „Noch etwas mußte ich feststellen. Die Antworten in der alten Sprache der Kirche versteht die Jugend nicht. Jede Phraseologie jehnt sie ab, weil sie mitdenkt, auf geschlos- sen und interessiert ist. Die Kirche muß kür sie eine neue Sprache finden. Ich komme den Mädchen dadurch näher, daß ich ihre Fragestellung auch als die meine betrachte. Sie ist es sogar. Als Christin und Theologin habe ich natürlich eine Antwort. Aber ich muß in erster Linie Mensch sein und als solcher um die jungen Menschenkinder kämpfen, jeden Tag neu, denn durch die sich oft überstürzenden Ereignisse im täg- lichen Leben ist Frage wie Antwort immer auf einen Tag abgestellt.“ „Und die Erwachsenen?“ „Ich habe nicht gefunden“, sagte Frau- lein Dr. X.,„daß sie schon auf dem Wege wären. Man könnte das Jahr 1946 das Jahr der enttäuschten Hoffnungen nennen. Viele haben sich, berechtigt oder unberechtigt, mehr Hilfe versprochen, Hilfe im Sinne des Wiederaufbaues in ganz Deutschland.“ „Was wird 1947 nach Ihrer Meinung bringen?“ „Weiß man's?“ sagte die Theologin mit einem Achselzueken.„Wieder steht die Hoffnung voran, eigentlich nur die Hoff- nung.* Was ich als Frau und Theologin Wünsche Einsicht bei den Siegerstaaten nach dem Grundsatz: Vergeben ist besser denn ver- gelten! Sonst sehe ich keinen Weg, der uns in das neue Land führt.“ Fräulein Dr. X. sagte das in dem stillen Ernst, der jeden bewußt lebenden Deut- schen angesichts des neuen Jahrèsabschnitts erfüllt. Hm. Oberliga- und Städtespiel im Stadion Im Mannheimer Stadion stehen sich in einem Städtekampf Mannbheim—Ludwisshafen die besten Jugendspieler der Klasse I gegen- über. In diesem Spiel werden die besten Ju- gendspieler für eine Jugendbegegnung Süd- gegen Norddeutschland ermittelt.— Nach die- sem Spiel kämpfen die Oberliga-Vereine VR Mannheim— Karlsruher FV. Die Mannschaft des VI dürfte in der augenblicklichen Ver- fassung Sieg und Punkte holen. Der S Waldhof hat es beim Fe 05 Schweinfurt nicht leicht, zu einem Sieg zu kommen. Doch zeig- ten uns die Waldhöfer in ihrem letzten Spie. eine 0 fabelhafte Stürmerleistung, daß mit einem Sieg der Blauschwarzen gerechnet wer- den kann. Einen besonders spannenden Kampf werden die Stuttgarter zwischen den: VfB und dem Tabellenführer 1. Fe Nürn- berg erleben. Die Führung kann dem„Club“ auch im Falle einer Niederlage nicht genom- men werden, doch würde 1860 München durch einen Sieg in Augsburg in bedenkliche Nähe des Tabellenersten kommen. Weitere Paarun- Schwaben gen: Spielvereinigung Fürth Augsburg; Bayern München Viktoris Aschaffenburg; Be Augsburg— 1860 Mün- chen; Phönix Karlsruhe— Kickers Stuttgart; FC 05 Schweinfurt SV Waldhof; FSV Frankfurt— Ulm 46; Kickers Offenbach- FC Bamberg. Vorschau Samstag, 4. Januar: Ringen: ASV Feudenheim— RSte Lam- pertheim in der Schulturnhalle Feudenbeim (19.00 Uhr). Sonntag, 5. Januar: Fußball: Städtekampf der Jugendklasse A Mannheim— Ludwigshafen(12 45 Uhr) Sta- dion; VfR Mannheim— Karlsruher FV(14.00 Uhr) Stadion. 1 Handball: 98 Seckenheim— 8d Leuters- nausen; HSV Hockenheim— TV Edingen(in Edingen); VfR Mannheim— SpVgg Ketsch (14.30 Uhr, Herzogenried); TSV Handschuhs- heim— VfL Neckarau; V Rot— TV Schwet⸗ zingen; SV Waldhof— 86 62 Weinheim. Ringen: Spygg 1884 Mannheim— KS Sulzbach, Turnhalle Humboldtschule(10 Uhr), verbunden mit Geuichtheben: Spvgg 1884 Mannheim VfL Neckarau. Presse Mannheim— Presse Kassel 1.4 Im Rahmen der von der Kasseler Presse alährlich durchgeführten Veranstaltungen lu- den die Kasseler Zeitungen eine Mannschaft des„Mannheimer Morgen“ zu einem Fußball- spiel ein. Die Kasseler, in deren Reihen einige aktive„Kanonen“ mitwirkten, konnten das Spiel mit 4:1 Toren für sich entscheiden. Mehrere Tausend Zuschauer erfreuten sich an den aftmals bewußt und unbewußt komischen Szenen. Der Erlös der Veranstaltung, die un- ter dem Motto„Schminke und Feder“ stand, geht den Kriegsblinden zu. K. G. Die linksrheinischen Pokalspiele in der gesamten nordfranzösischen Zone stehen die Pokalspiele, deren beide Schluß- sieger in den einzelnen Provinzen am 12. Ja- nuar in der Zonenligarunde starten, im Mittel- punkt des allgemeinen Sportinteresses. Der Mittelrheinische Sportverband konnte bereits vor zwei Wochen auf der Freiburger Tagung aller Sportbeauftragten mit Tus Neuendorf So- wie Fußballsportverein 45 Trier seine beiden Vertreter melden. In Rheinhessen flel am letz- ten Dezember- Sonntag im Mainzer Lokal- Schlager Mainz 05— Gonsenheim mit einem ganz knappen 3:2-Sleg, der durch Verlängerung erzielt wurde, die endgültige Entscheidung zu- gunsten der Leute um Helmut Schneider. Nachdem Wormatis Worms bereits vor acht Tagen sich gegen Bingen mit einem kla- ren 7:0. Sieg durchgesetzt hatte, sind also Wor- matia und Mainz 03 die beiden rheinllessischen Vertreter. In der Saar dürfte der 1. Fußball; 5 klub Saarbrücken nach seinem 12:0-Sieg in St. Ingbert sich am 12. Januar ebenso sicher durch- setzen wWwie der FV Neunkirchen. In der Pfalz ist gleichfalls die erste Entscheidung gefallen. Vor 4000 Zuschauern schlug Phönix Ludwigs- hafen knapp mit 3:2 die gut aufgelegten Frie- senheimer. Phönix ist dadurch der eine der pfälzischen Zonenligavertreter. In Trier gab es zwischen den Zonenliga- vertretern Fußballsportverein 45 und den spiel- starken Bezirksligisten„Eintracht“ eine be⸗ merkenswerte Fusion. Der neu ins Leben ge- rufene Grobverein VfR Trier wird dabei sicherlich auf dem besten Wege sein, an die alte Sporttradition der Fußballhochburg an der Mosel erfolgreich anzuknüpfen. 5 Pal. „Eiche“ siegt erneut auf der Matte Der KSV Sulzbach stand gegen Eiche Sand- hofen im Verbandsrückkampf. Die Eiche- Staffel konnte den Vorkampf im Mannschaltisringen in Sulzbach mit 6:1 für sich entscheiden und konnte auch diesmal wieder mit 5:2 Punkten Segen. Unter Leitung des Kampfrichters Ben- zinger([Feudenheim wiekelten sich die span- nenden Kämpfe einwandfrei ab. Die Bergsträg- ler traten mit nur sechs Mann an und hatt dag Halbschwer gewicht unbesetzt. K. Sch. Berufsboxen in Heidelberg Der neu gegründete Kurpfälzische Berufs- Box-Ring trat vor etwa 3000 Zuschauern in der 5 Leimen erstmals an die Oeffentlich- Sit. a Im Leichtgewicht traf der schlagsichere Abele(Mhm.) auf Schätzle(Karlsrune). Un- erwartet schnell gab Schätzle schon in der ersten Runde den Kampf auf. In der Sleichen 2 Gewichtsklasse standen sich in einem Rampf über acht Runden Stein(Heidelberg) und Mati- jas(Jugoslawien) gegenüber, Der zahe Juso- slawe wehrte sich verzweifelt, mußte jedoch Stein einen verdienten Punktsieg überlassen. Die große Kampferfahrung des Internationalen Petri Hannover) ließ dem Leichtgewichtler Freeb(Wiesbaden) keine Entfaltunssmöglich- keit, so daß dessen Sekundant in der dritten Runde das Handtuch in den Ring warf. Im Halbschwergewicht boten die beiden gleich- wertigen Partner Schmitt Mhm.) und Schier (Hannover) einen technisch hochstehenden Kampf. Gegen das einstimmige Unentschieden des Kampfgerichts legte Schmitt, der dem- nächst gegen Weltmeister Heuser antritt, Pro- tegt ein. Der schnelle Bantamgewichtler Rapp silber(Frankfurt) lag gegen den Belgler Reg nier ständig im Angriff, so daß dieser kaum aus der Verteidigung herauskam. Das Unentschie- den, das beim Publikum ein empörtes Pfeif⸗ Konzert auslöste, war für Regnier sehr sehmei- chelhaft. K. G. Stuttgarter Start des KSV 86 Die etwa 38000 Zuschauer, welche die große Stadthalle in Fellbach füllten, um den Kampf gegen den badischen Mannschaftsmeister Zu * erleben, wurden nicht enttäuscht. Alle Kämpfe ingen für die Distanz, wurden hart und ver- bissen bis zum Gongschlag durchgeführt und begeisterten die Stuttgarter. Mannheim kam ohne die bewährten Karl, Müller und Bolz an den Start, trotzdem mußte von„Prag! Stutt⸗ gart das Resultat schwer erkämpft wer⸗ den. Uhlmann konnte den mehrmaligen Lan- desmeister Bandel in einem technisch hoch- stehenden Kampf nach Punkten besiegen. Zlotecki und Bengel schlugen sich in drei Runden pausenlos bei gegebenem Unentschle- den. Münch lieferte gegen den alten Ringfuchs Schöllkopf einen dramatischen Kampf, der helle Begeisterung, trotz des Unentschiedens, auslöste. Das abschließende Schwergewichts⸗ treffen Rösch— Hölzer brachte bis zum End- gong nochmals Leben in die Bude, wobei Rösch etwas mehr vom Kampf hatte und ver- client nech Punkten gewann. Ringrichter Hau- ser(Ludwigshafen) leitete korrekt die von Stuttgart mit 106 gewonnenen Kämpfe, Bin. 5 0 tion um etwa 1520 25 pro Kopf für den Export * Samstag, 4. Januar 1947 Was bringt uns di Zonenversch melzung Eine Erklärung der amerikanischen Militärregierung zum Vereinigungsbeginn Am ersten Januar ist die Verschmelzung der beiden Westzonen auf Grund des zwischen Amerika und England geschlossenen Abkom- mens vom 3. Dezember vorigen Jahres in Kraft tzetreten. Der Leiter der Wirtschaftsabteilung der amerikanischen Militärregierung. D. D. Humphrey, hat diesen Termin zum Anlaß ge- nommen, die Bedeutung der Vereinigung für die amerikanische Zone in einer Erklärung zu umreigen. 5 Warum Lebensmittelbeitrag für die britische 5 e Zone? Seine Ausführungen gehen davon aus, daß dle Bevölkerungszahl der britischen Zone et- Was um ein Drittel größer ist, als die der UsS-Zone, während die Nahrungsmittelproduk- niedriger Uegt, so daß die notwendigen Nahrungsmittel- einfuhren sehr erheblich größer sind als in der amerikanischen Zone. Andererseits verfügt die britische Zone aber über eine größere Aus- ktuhrkapazität. Um an den Vorteilen der grö- Beren Exportleistungen der britischen Zone Teilzunehmen, muß die US-Zone an den Grund- kosten der größeren Nahrungsmittelimporte partizipieren, bis Deutschland seine Import- kosten aus den Exporterlösen wieder selbst be- streiten kann. Die britische Zone mit der Ruhrkohle, als Deutschlands Ex port faktor, weist auch das größere Nah- rungsmitteldeflzit auf. er höhere Nahrungs- mittelbedarf der britischen Zone geht also Hand in Hand mit der größeren Export- leistungsfähigkeit des Ruhrgebiets, die unbe- dingt notwendig ist, die amerikanische Zone mit Kohle zu versorgen. Bis jetzt hat die US- Zone an dem Förderergebnis der Ruhrkohle tellgenommen, ohne jhrerseits die Zusatzkosten fur die Nahrungsmittelimporte in die britische Tone mitzutragen. Aber keine der beiden Zo- nen war deim Stand dieser Dinge in der Lage, ins Gewieht fallende Exporte durchzuführen. Durch die Verschmelzung mit der britischen Zone wird die US. Zone in Zukunft die Ver- antwortung für Nahrungsmitteleinfuhr(im Werte von rund 130 Millionen Dollar für das erste Jahr) übernehmen. Us-Zone am größeren Exportpotential beteiligt 8 Als Ergebnis der Zonenverschmelzung wird dle amerikanische Zone an dem größeren Ex- portpotential der britischen Zone auf z wel Arten Anteil haben. Erstens wird die britische Zone Rohmatesjalſen und Halbfertigfabrikate, die für die Pro- duktion in der UsS-Zone lebenswichtig sind, UHefern, und zwar 1947 im Umfang von etwa 192 Millionen Dollar, 1948 in Höhe von 205 Mil- onen, im Jahre 1949 212 Millionen und spä- terhin in steigender Höhe. Diese Materiallen werden zur Aufrechterhaltung der Produktion zur Verfügung gestellt, und zwar schätzungsweise für 42 Million nen Dollar im Jahre 1947, 355 M11 Iltonen Dollar im Jahre 1948 und 62 Milllonen Dollar im Jahre 1949. Der Rest dient zur Aufrechterhaltung der Binnen- Wirtschaft auf einem Niveau, das die Verwirk- chung des Exportprogramms zuläßt. Hierin eingeschlossen sind Kohle, Stahl, Nichteisen- metalle, chemische Grundstoffe und Halb- fertigfabrikate für das Exportprogramm in der UsS-Zone. Entlastung der Devisenbilanz Ohne die Verschmelzung würde die US- Zone diese Materialien einzuführen und sie mit Devisen zu bezahlen haben, oder aber die Einfuhr müßte auf der bisherigen Grundlage müt wenig Aussicht darauf fortgeführt werden, daß die US-Zone sich selbst erhalten kann. Der Us-Zone fehlt es an den grundlegenden Industrien, an Kohle, Stahl, Nichteisenmetallen und chemischen Grundstoffen, die zur Pro- duktion erforderlich sind, um die lebenswich- tigste Mindest-Nahrungsmitteleinfuhr zu be- zahlen. Sie kann sich daher nur dann selbst erhalten, wenn sie diese Lieferungen aus der britischen Zone erhält. Anteil der US. Zone am Exportplan Die US-Zone wird nicht allein Materialien zur Herstellung von Exportgütern erhalten, Sondern auch in vollem Maße an den größeren Exportindustrien der britischen Zone selbst teilhaben. Dieser Nutzen wird sich mit dem Anwachsen der Exporte steigern. Auf der Grundlage des angenommenen Exportplanes wird sich der amerikanische Anteil an den Exporten aus der britischen Zone selbst von 125 Millionen Dollar im Jahre 1947 auf annähernd 235 Millionen Dollar im Jahre 1948 und 315 Millionen Dollar im Jahre 1949 steigern. Auf diese Weise kann die US-Zone durch die Verschmelzung mit der britischen Zone und deren Teilnahme an wahrscheinlich grö- Beren Nahrungsmitteleinfuhren für die Dauer von zwei Jahren zum Teil eines sich selbst erhaltenden Gebietes werden. Ohne die Ver- schmelzung wird die US-Zone nur die Aus- sicht auf eine auf unbestimmte Zeit verlän- gerte Deflizitwirtschaft haben. Durch die volle Teilnahme am größeren Exportpotential der britischen Zone kann dieses Defizit nicht nur lichen werden, sondern es wird für die Vereinigten Zonen auch möglich sein, das ge- mäß dem Programm der USA und der briti- schen Regierung als Vorschuß gewährte Ar- beitskapital wieder zurückzuzahlen. 2. Us-Zone macht die Vorleistung Bei einer Bilanzierung ergibt sich, daß die Nettokosten für die Us im ersten Jahr wesent- lich ansteigen werden. Die Ausfuhr aus den vereinigten Zonen in Höhe von 675 Millionen Dollar im Jahre 1948 wird das laufende Deflzit ungefähr unoerändert lassen. Im Jahre 1949 wird durch die Ausfuhr in Höhe von 900 Mil- lionen Dollar das Defizit ausgeglichen. Die RFO gewährt Vorschüsse Um das Ausfuhrprogramm durchzuführen, ist anfänglich die Beschaffung von Mitteln zur Einfuhr von Rohmaterialien für die Herstel- lung von Exporterzeugnissen erforderlich. Auf amerikanischer Seite ist geplant, diese Finan- zierung durch mäßige Vorschüsse der Wieder- aufbau-Finanzierungsgesellschaft econstruc- tion Finance Corporation) und durch Verwen- dung der Exporterträge vorzunehmen. Infolge- dessen ist der gesamte Geldbedarf für die Ein- kuhr an Nahrungsmitteln für das Gebiet in immer weiter abnehmenden Beträgen von den Vereinigten Staaten und Großbritannien einem geeigneten Fonds zu gleichen Teilen zu ent- nehmen. Zweizonenexport zur Zeit 100 Mill. Dollar Der gegenwärtige Export aus der vereinig- ten amerikanischen und britischen Zone be- läuft sich jährlich auf etwe 100 Millionen Dol lar. Von diesem Export entfällt der größte Teil auf Ruhrkohle. Das für 1947 auf- gestellte Ziel ist die Verdreifachung dieses Betrages und die ständige Steigerung der Aus- fuhr in den Jahren 1948 und 1949. Im Jahre 1949 /soll der Export den neunfachen Betrag der gegenwärtigen Ausfuhr oder, wenn mög- lich, noch mehr erreichen. Es wird anerkannt, daß dies Zahlen sind, deren Verwirklichung ungeheure Anstrengungen erfordern wird, aber nur auf diese Art kann das Zweizonen- Gebiet bestehen und ohne Hilfe von außen her die Mindesteinfuhren von lebenswichtigen Nahrungsmitteln bezahlen. Währungsreform nur durch die vier Mächte Abschließend sagte Mr. Humphrey, daß die Wirtschaftsabteilung für die finanzielle Frage den Währungsreform nicht zuständig sei, daß er jedoch schon heute mitteilen könne, daß die Währungsreform im Finanzausschuß der alliierten Kontrollbehörde gemeinsam von den vier Mächten eingehend geprüft werde und daß die Bedeutung einer stabilen Währung von allen len anerkannt worden ist. Aus diesem Grunde müsse vor der Durchführung der Reform eine Uebereinstimmung aller vier Mächte 5 werden. dena Sorgen der Hochseefischerei Eigenbericht unseres G. R.-Mitarbeiters aus Wesermünde Die Parole„Eöt mehr Fisch“ war einst ein geschickter Hinweis auf die Ausnutzung der Nahrungsreserven, die im Fischfang lie- gen. Heute, wo etwa 22 Millionen Menschen in der britischen und weitere 15 Millionen in der amerikanischen Zone einer unbe- schreiblichen Ernährungskrise preisgegeben sind, wäre die Ausschöpfung aller Möglich- keiten, die zu der Versorgung der Bevölke- rung mit Fisch ergriffen werden könnten, unerläßlich. f Das Fangergebnis von etwa 230 Fisch- dampfern, die in Friedenszeiten allein aus Wesermünde in die Nordsee, nach Island, An die norwegische Küste, die Barentsee, das Eismeer und die Bäreninsel ausliefen, erbrachte eine bedeutende Nahrungsmitte!- entlastung. Die jetzt noch auslaufenden 60 Fischdampfer können nicht genügend fan- gen. Die riesigen modernen Pack- und Ver- ladeanlagen sowie die Häfen und Speicher liegen ungenutzt. In den Häfen der Fisch- stadt Wesermüllde rosten die Schiffe, weil es an Instandsetzungsmaterial fehlt. Die we- nigen auslaufenden Boote können nur mit Schwierigkeiten bemannt werden, weil es an Bekleidung wie Oelzeug, Gummistiefeln und anderen Ausrüstungsgegenständen mangelt. Dazu kommt die schlechte Kohlen- versorgung, auf deren Konto ein weiterer Ausfall zu setzen ist. Die ansässige Besatzung der 60 Fisch- dampfer, die anfänglich ohne Berufsklei- dung, oft pudelnaß und vor Kälte erstarrt arbeitete, bringt den Heringssegen heran. Trotzdem erhält die Bevölrerung von We- sermünde hegal lediglich die Fischzuteilung der britischen Zone und— o Wiehern des Amtsschimmels— bezieht diese oftmals aus Cuxhaven, während der eigene Fang sofort ausnahmslos in die süddeutschen Länder geht.(Gleichermaßen kurios, jedoch nur für den Außenstehenden— die Wesermünder spüren die Auswirkungen oft bitter am eige- nen Leibe— verhält es sich mit den Zu- ständen der Stadt. Sie ist amerikanische Enklave, hat britische Besatzung, gehört zum Ernährungsamt Hannover und zum Wirt- schaftsamt Bremen, die Finanzhoheit ist amerikanisch, die Gerichtsbarkeit geht im 2 Berufungsweg über Bremem nach Hamburg. Welche Dienststelle für einzelne Fälle ver- antwortlich ist, ist oftmals kaum zu klären.) Trostlos ist die Fahrt, wenn man von Geestemünde kommend dureh die Haupt- straße von Wesermünde, das 1924 auf den drei Städten Geestemünde, Bremerhaven und Lehe geschaffen wurde, in das Hafen- Viertel zu den großzügig angelegten Fische- reihäfen fährt. Heute steht der Gründer Bremerhavens, Bürgermeister Smidt, in bronzener Gestalt am ehemaligen Bremer- havener Markusplatz inmitten eines Trüm- merfeldes. Die Unzahl von Lager- ur d Kühlhallen, das versponnene Gleisnetz, die Prächtig angelegte Verkehrsstraße, das Schiffshotel und der Fischgeruch, der sich einem hier in die Nase drängt, sifid alles, Was an das Wesermünde von früher erin- mert. Die Läger sind leer. Der morgens auf der„Fischauktion“ zur Verteilung gelan- gende Fisch lohnt kaum noch den großen Aufwand. Konservenfabriken und Räuche- reien führen ein Schattendasein, das nur durch eine gelegentliche Zuteilung unter- brochen wird. 8 Schiffahrt und Wirtschaft Unzureichende Rheinfrachten Der Schiffsverkehr auf dem Rhein war in den Monaten September, Oktober und Novem. ber nach Berichten der rheinischen Schiffahrts- gesellschaiten sehr lebhaft. Die Ladungen be- standen in der Hauptsache aus Brennstoffen Die Umlaufzeiten der Transporte nehmen laut „Kölnische Rundschau“ immer noch lange Zeit in Anspruch. Als Ursache hierfü wird von den Gesellschaften einmal Schlepper mangel urid zum anderen der Umstand ange- führt, daß die Raddampfer die Behelfsbrücken nicht passieren können und mehrfach Schlep per wechsel vornehmen müssen. Auch die lan- gen Wartezeiten bei der Beladung infolge An sammlung der Schiffe verzögern den Trans- portumlauf. Die Rückfahrt vom Oberrhein muß infolge Mangels an Talgut meist leer er. folgen. Hierbei wird der den Reedereien auf erlegte Satz für Kohlenfracht von 5,50 RM z 1000 Kilo als nicht ausreichend bezeichnet. 5 Der Rhein-Stückgutverkehr hat sich etwas gebessert, ist aber gegenüber dem Kostenansatz noch ungenügend. Die Zonengrenzen lasten Weiterhin erschwerend auf einem normalen Durchgangsverkehr. Der Motorseglerverkehr ab Hamburg über Emden und Bremen stieg weiter. Die Frachten für diesen Verkehr sind für die Strecke Hamburg Bremen für Getrei Auf 13,77 RM, für Mehl auf 14,51 RM und für Heringe auf 16,59 RM je 1000 Kilo festgelegt Auch für diese Fahrzeuge fehlt es aber meis an Rückladung. Neuerdings sind auch einige Seedampfer von Bremen nach Düsseldorf und Köln unterwegs. Sie nehmen den Weg über Rotterdam, ohne einen holländischen Hafen anzulaufen. 5 Kohlenumschlag im Dortmunder Hafen. Der Umschlag im Dortmunder Hafen betrug im August insgesamt 25 805 t. Dabei handeſte es sich in der Hauptsache um ankommende Erze, von denen der größere Teil, etwa 1438 t, über den Mittellandkanal und 274 t über Emden und den Dortmund-Ems-Kanal ankamen. Koh, zen wurden nicht verladen. Im September er- reichte der Umschlag eine Höhe von 44 498 f. Rund 3000 t kamen durch den Mittellandkanal Auch in diesem Monat erfolgte kein Kohlen- umschlag. Die Kohlentransporte, die lim Mons November von Dortmund fheinaufwärts gin⸗ gen, werden auf insgesamt 150 000 t veran- schlagt. Die Menge, die für französische Rech- nung gebucht wurde, betrug Fe 34 800 f. 0 S.. Die Schiffahrt wieder frel. Die Rheinschiff- fahrt, die wegen des Frostes über eine Woche stillgelegt war, konnte wieder aufgenommen werden. Beschränkungen bestehen wegen des außerordentlich niedrigen Wasserstandes für schwer beladene Fahrzeuge. dena. 3 Eisen- und Stahlproduktion in der britischen Zone sinkt. Im Zusammenhang mit den Still- legungen ist die Erzeugung an Roheisen, Roh- stahl und Walzwerk-Fertigerzeugnissen in der britischen Zone fühlbar zurückgegangen. Sie stellte sich nach Erhebungen des Verwaltungs- amtes für Stahl und Eisen wie folgt: 8 Oktober Nov. Roheisener zeugung„165 323 t 151 460 Rohstahlblocker zeugung 2234 168 t 206 506 e Walzwerkfertiger zeugung. 71 886 t 166 791 k. (ohne Halbzeug). 3 1 enen Auszahlungen an frühere Krlegsgefangene ler Us und Angehörige von Kriegsgefangenen. Die Finanzabteilung der amerikanischen Mili zrreglerung fürs Deutschland teilt mit: Wie kürzlich dureh die Presse und den Rundfunk skantigegeben wurde, sind die Ausführungs- Hbestimungen zur Einlôsung von Kreditzer tiff Katen und Auszahlung von amerikanischen tullitärischen Zählungs anweisungen an entlas- sene Kriegsgefangene d USA vervollständigt worden. Gleichzeitig sind die Ausführungsbe- stimmungen zur Zahlung von amerikanischen militärischen Zahlungsanweisungen in Besitz von und zahlbar an Angehörige von Kriegs- gefangenen, die sich noch in amerikanischer Sekfangenschaft befinden, erlassen worden., Die kolgenden Anweisungen beziehen sich nur auf Zahlungen an Personen, die in der amerikani- Sch Besatzungszone Deutschlands wohnen. Bestimmungen zur Auszahlung in Bremen, Berlin und den anderen Besatzungszonen wer- den spater bekanntgegeben. Die Einzelheiten zur Einlösung von Kreditzertiflkaten und mili- tärischen Zahlungsanweisungen in der ameri- kanischen Zone sind wie folgt: 1. Auszahlungen werden nur an solche Personen gemacht, die Mren dauernden Wohnsitz in der amerikani- schen Besatzungszone Deutschlands haben, d. h. in den Ländern Bavern, Württemberg-Baden oder Hessen. 2. Auszahlung wird nur an solche Personen geleistet, denen militärische Zahlungs- anweisungen und Kreditzertifikate unmittelbar ausgehändigt worden sind. 3. Dle Auszahlung wird durch die örtlichen Zweiganstalten der neu errichteten Landeszentralbank unter der Leitung der Finanzabteilung der amerikanischen Militärregierung erfolgen. Die jeweiligen Lan- deszentralbank-Zweiganstalten sind in den Räu- men der früheren Reichsbanken untergebracht. 4. Dle Auszahlungen beginnen am 15. Januar 1947. 8. Von diesem Tage an können sich Be- Sitzer von Kreditzertifikaten und militärischen Zahlungsanweisungen, die auf ihren Namen ſusgestellt worden sind. zu der nächstgelege- den Zweiganstalt der Landeszentralbank be- geben ohne Rücksicht auf die Landesgrenzen, 5 B. kann eine berechtigte Person, die in eu-Ulim(Bayern) wohnt, sich an die Zweig Stelle der Landeszentralbank in Uim(Württem- Derg-Baden) wenden, 6. Alle entlassenen FEriegsgefangenen missen sich durch Kenn- karte und Kriegsgefangenen-Entlassungsschein, Angehörige von solchen Kriegsgefangenen, die sieh noch in Gefangenschaft befinden. nur AHurch ennkarte ausweisen. 7. Die Zweig stellen der Landeszentralbanken sind angewiesen worden, keine Kredite, Zertifikate oder mili- tärische Zahlungs anweisungen ohne Vorlage dieser Ausweise zu honorieren. Alle früheren Kriegsgefangenen, die einen Krlegsgefangenen- ntlassungsschein nicht besitzen, miissen vor uszanlung bzw. Einlösung für Beschaffung desselben Sorge tragen. Entsorschende Anträge können an das Prisoner of War Information Bureau(Kriegsgefangenen- Auskunftzentrale) AO 757, oder an das zustzndige Kriegsgefan- genen-Entlasungslager gerichtet werden. 8. Es . geht statthaft, Anträge zur Einlösung von reditzertifikaten und militärischen Zahlungs- anwelsungen, die nicht auf den Namen des Be- sltrers ausgestellt worden sind, einer Zweig anstalt der Landeszentralbank vorzulegen. 9. Nilitzrische Zahlungsanweisungen werden bel Vorlage bezahlt. 10. Kreditzertiflkate wer- den gegen Iterimsquſttung zum Einzug ange- nommen, Die Landeszentralbank-Zweiganstalten Werden keine Interimsquittung ohne Vorlegung der Kennkarte und des Kriegsgefangenen-Ent- Ausstellen. 11. Die Kredit- von den amerikanischen lassungsscheines zertifikate werden 0 Militärbehörden geprütt und bescheinigt und sotlann an die örtliche Landeszentralbank zur Zahlung zurüekgesandt. 12. Solche Personen, clie ihre Kreditzertifikate verloren haben oder Huben, einen rechtmäßigen Anspruch auf 85 von Gehzit oder Lohn aus einer frühe- ren Beschäftigufg im Kriegsgefangenenver- naltnis zu den Vereinigten Staaten zu haben, d für welche keine Zahlunss- Anweisungen oder Kreditzertiffkate ausgestellt waren, müs- sen sleh dieserhalb an die nächste Zweigstelle er Landeszentralbank wenden. Bei dieser müs- sen sie eine eidesstattliche Erklärung über ihr krüneres Arbeitsverhältnis abgeben und außer- dem der Landeszentralbank alle Angaben die zur Feststellung des Anspruchs not vencig sind: z. B. Kriegsgefangenen-Ssam- me nummer, frühere Arbeitseinheiten, Nummer und Niederlassung der einzelnen Gefangenen- lager, tatszchliche Arbeitsdauer, solehe Perso- nen, die keine Kriegsgefangenen-Sammelnum- r erhalten haben, können als Kriegsgefan- ene zum Zwecke der Z lung nach den vorgenannten Gesichtspunkten nicht angesehen werden. Die früheren Kriegsgefangenen dürfen keine Ansprüche geltend machen, die aus Wehrsold, Zuschüssen oder Entlassungs-Geldern der früheren deutschen Wehrmacht herrühren, sondern lediglich solche Zuwendungen, die aus geleisteter Arbeit als amerikanischer Kriegsge- Langener entstanden sind. 13. Die Zentral- stellen der Bandeszentralbank werden die ent- sprechenden Antragsteller über den Zeitpunkt der Auszahlung hrer Kreditzertifikate darauf- hin benachrichtigen. Die früheren Kriegsge- fangenen müssen bei der zuständigen Landes- zentralbank mit ihrer Kennkarte und ihrem EKriegsgefangenenentlassungsschein persönlich erscheinen, um die Zahlung in Empfang zu nehmen. 14. Auszahlung erfolgt zu einem Um- recehnungskurs von zig RM für 1 Us-Dollar. 15. Da sich die Auszahlungen über einen länge ren Zeitraum erstrecken werden, wird empfoh- len, die Einreichung der Anträge zeitlich zu verteilen. e Banken würden anderntalls nicht in der Lage sein, die Auszahlungen reibungslos zu gewährleisten. a Berlin, 3. Januar 1947. Alle ehem. Bewohner des Sperrbezirkes im Stadt- tell Mannheim-Fendenheim, welche auf Anord- nung der amerik. Zivilverwaltung unter Zurück- lassung des gesamten Mobflars ihre Häuser und Wohnungen räumen mußten, werden ersucht, sich wegen Geltendmachung ihrer Schadenser- satzansprüche umgehend beim Besatzungskosten- amt der Stadt Mannheim, Luisenschule, 1. Ober- Seschoß, Zimmer 211-212, zu melden. 8004 Schädlingsbekämpfung im Obstbau. Gemäß Reichs- verordnung zur Schädlingsbekämpfung im Obstbau vom 29. 10 1937 RGBl. I, S. 1143) und Verordnung des Wirtschaftsministeriums Würt⸗ temberg-Baden zur Bekämpfung der San Jose- Schildlaus vom 25. 6. 1946 ergeht folgende An- ordnung: I. Zur Bekämpfung und Abwehr von Krankheiten und Schädigungen der Obstbäume und-sträucher sind die Eigentümer und Nut- zungsberechtigten von Obstbäumen oder—sträu- chern verpflichtet, spätestens bis zum 1. März 47 1. die abgestorbenen oder im Absterben begrif- tenen(abgängigen) Obstbäume und-sträucher, ferner die Obstbäume und sträucher, dre von Krankheiten(z. B. Krebs) oder Schädlingen(Zz. B. Blutlaus, Borkenkäfer) so stark befallen sind, daß Bekämpfungsmaßnahmen nicht mehr Zweckmäßig sind, zu beseitigen; 2. die Obst- bäume und sträucher sachgemäß auszulichten, dürre, absterbende Aeste und Astteile, Misteln und Kirschenhexenbesen zu entfernen sowie die Obstbäume und-sträucher von Moosen, Flechten und alter Borke zu säubern; 3. Raupen- nester und Fruchtmumien zu entfernen und so- fort zu verbrennen; 4. die Obstbäume mit über- mäßig hohen Baumkronen, an denen die Durch- führung dieser Maßnahmen nicht mehr möglich ist, zu entfernen, wenn sie nicht mehr zu ver- jüngen sind. II. Die Eigentümer und Nutzungs- berechtigten von Obstbäumen und sträuchern sowie von anderen Laubbäumen oder strau- chern sind verpflichtet, auf inre Kosten die Obst- bäume und— soweit nach der Feststellung des Pflanzenschutzamtes ein Erfordernis vorliegt auch andere Bäume und Sträucher während der Winterruhe sachgemäß mit einem von der Bio- logischen Anstalt für Land- und Forstwirtschaft als gegen die San José-Schildlaus wirksam an- erkannten Mittel zu bespritzen. Die Bespritzung ist nach den Weisungen der Beauftragten des Pflanzenschutzamtes durchzuführen. Die Beauf- tragten bestimmen insbesondere Zeitpunkt und Umfang sowie die Art und Weise der Dureh- führung. Die Eigentümer und Nutzungsberech- tigten haben die erforderlichen Hilfsdienste zu leisten. III. Die Eigentümer und Nutzungsbe- rechtigten gärtnerischer Baumschulen sowie von Pflanzen oder Einschlagplätzen, in denen gärtnerische Baumschulerzeugnisse zur Abgabe für Anbauzwecke gehalten werden, sind ver- pflichtet, auf ihre Kosten alle Obstbäume und sträucher während der Winterruhe mit einem von der Biologischen Anstalt für Land- u Forstwirtschaft als gegen die San-Jose- Schild- laus wirksam anerkannten Mittel sachgemäß zu bespritzen IV, Die Ueberwachung der an- geordneten Maßnahmen obliegt neben der Feld- hut dem Pflanzenschutzamt und dessen Beauf- targten. hren Weisungen über die Durchfüh- rung der angeordneten Maßnahmen ist Folge zu leisten. Kommen die Eigentümer und Nut- zungsberechtigten von Obstbäumen und sträu- chern den ihnen obliegenden Verpflichtungen trotz besonderer Aufforderung durch das Pflan- zenschutzamt nicht nach, so kann das Pflanzen- schutzamt dle Bekämpfunssmaßnahmen auf Kosten der Verpflichteten selbst vornehmen oder vornehmen lassen. V. Wer dieser Anordnung rxuwiderhandelt, wird nach 3 13 des Ges. zum Schutze landwirtsch. Kulturpflanzen bestraft. Mannh * Quark Aufruf von Lebensmittelmarken für die Woche vom 6. Januar bis 12. Januar 1247. I. Woche der 97. Zuteil.-Periode. Gültig nur (Farbe der in der 97. Zuteilungsperiode geltenden Lebensmittelmarken Srün, der Kartoffelkarten ziegelrot, der gewerblichen Zulagekarten braun, der Fischkarten Ziegelrot, der Tageskarten- weil mit hell- gelbem Untergrund, der Krankenberechtigungsscheine lachsfarben. Die Reisemarken 93. bis 95. Zuteillungsperiode bleiben bis 2. Februar 1947 in Kraft) für die Stadt Mannheim. 3 50 K 100 Kade= 85 70/ 97% 62.5 f. 5.20 10—20 6—10 3-6 0—1 Ji K kN Kl Sal E 11)(12)(13 100 15)(16) Zuteilung 1 18 8 97 97 Abschn. 11/7 Lit. Sat W ·½·· ñ 94 Lit. 97 97 74 t 70 R. Brot W.- Brot Nähr mittel Teigwaren Fleisch und Fleischwaren Butter Käse 1500 2000 1500 900 900 400 Die Ausgabe abschnitte nur R.-Brot. 20 50 50 30 50 00 100 100 100 5⁰⁰ 250 12⁵ 100 ö 450 500 12⁵ — 2 2 ** 2** „„„„„„ 1½ 1 E-NMilen 200 200 Trocken milch 11s von Weißbrot ist 1500 500 1 auf W.-Brot- 400 1000 gespert; 2 8 500 5 2118. 3% Leit. 200 f 3⁵⁰ 3⁰⁰ 2⁰⁰ — 167.5 62.5 62, Wie E, jedoch 14/7%/II1 125 g. Ssl„ Butterabscha. 16/9 7// 1b/ 11 je 62.5 6 197,5 g. TS Butterabschn. 78/97 75 g. 5 Fettabschn. 8/7= 100 g, zus. 150 g. Sst= I. Woche Butterabschn. Sst 97 E; 2 Fettabschn. Sst /o à 50 g 100 g, zus. 200 Butterabschnitt 70/7/ Tab HI je 62,5 8g 187 g. 6 Sst 1 Woche, Käseabschn. Sst /s: 62,5 g. M/= Käseabschnitt E.-Milch- Bestellabschnitt sofort abgeben. E K= Waochenvert. des Bestellabschn. 13/7 1½ Lit. nur im Rahmen der Möglichkeit, entsprechend der Anlieferung.! Trockenmilch- E= Abschn. L 1/LEA Baden= 100 g. Jgd Abschn. I. 12/LEA Baden%,?e 290 g. K I. 1/ LEA Baden%,ẽö 200 g. Für die abgelieferten Abschnitte Bezugscheine. 8 8 1 Vollmlich- Bestellabschnitte sofort abgeben. stellabschn. 14%7— 3½ Lit. 1 EKlst= wie E, jedoch 15/½7%/ /I 150 g. 1. Woch S* 1. Woche Butterabschn. 8/97= 50 g: gE. 1. N97 Wochenvert. des Bestell- Jgd- Wochenvert, des Bestellabschn. 12/97 1½ Zuteilung jedoch Klk- Wochenvert. d. Be- Elst Wochenvert. d. Bestellabschn, 13/97 5 Sgl„ Wochenvert. d. Bestellabschn. 16/07 zus. 5½ Vit. M 97= Wochenvert. d. Bestellabschn. 70/7= 3½ Lit. Für die e- und voll- milchbezugsberechtigten Schiffer, die ein Bestellverfahren nicht durchfüh- ren könen, werden besondere Milchkarten ausgegeben mit Tagesbezugs- berechtigungsabschnitten. sonders aufgeklebt, der Milchzentrale einzureichen. Diese Abschnitte sind vom Milchhandel, be- und eim, 20. Dez. 1948. Der Gber bürgermeister. Vollmileh 2 Trockengemüse Zucker Frischfisn... 500 Kartof fe!. 3000 Kaffee- Ersatz.. 200 Suppen-Erzeugn. 300 Wahlweise: Nährschnitte 40 40 40 40 40 R.-Brot— E=I Brotabschnitt 1/7% 1000 g; 10 Kleinabschnitte à 50 g 500 g, zus. 1500 g. Jgd 1 Abschnitt 12/97% 1 Brot 13500 abschnitte à 50 f= 300 g, zus. 2000 g. K 1 Brotabschnitt 13/97%/1 1000 g; 10 Kleinabschnitte à 50 500 g, zus. 1500 g. Klk 1 Brotabschnitt 14½7/a Zw= 200 f; 1 Brotabschnitt 14%7/ b Zw]ũ¾ G é= 200 g; 10 Kleinabschnitte à 50 g 500 8, zus, 900 g. Klst 1 Brotbschnitt 15/7%/ñ Zw 200 f; 1 Brot- Abschnitt 1/9% lb Z] 200. g; 10 Klein abschnitte à 30 g 300 g, zus. 900 g. Sgl 1 Brotabschnitt 16/9 7/%/ ja ZW 200 g: 1 Brotabschnitt 16/7 b ZWC?W⅛ 200 f, zus. 400 g. TS= 8 Abschnitte 1. Woche à 50 g 400 g. 8 2 Ab- schnitte 1. Woche à 500 g 1000 g. Sst- 2 Abschnitte 1. Woche à 500 g 1000 f; 10 Abschnitte 1. Woche à 30 g 500 g, Zus. 1500 g. M= 1 Brot- abschnitt 70%7/ 500 g. Wahlweise Auf je 100 g R.-Brot-Abschnitte Können wahlweise auch rund 150 g kochfertige Süppen deutscher oder amerikanischer Herkunft abgegeben werden. W.-Brot Die Ausgabe von Weißbrot ist gesperrt. Die mit einem W- ÜUberdruckten Brotabschnitte berechtigen nur zum Bezug von R.-Brot. Kochmehl kann, soweit vorhanden, im Umrechnungsverhältnis 100:73 auf 2W.-Brotabschnitte abgegeben werden. Nährmittel und Teigwaren wie oben vermerkt. Auf die Nährmittel- abschnitte 1. Woche- der Lebensmittelkarten E, Jgd, K., Elk, und Klst mit dem Mengenaufdruck von je 100 g sind Teigwaren, auf die Klein- abschnitte über je 50 g sind Nährmittel(Grieg, Hafer- und Gerstennähr- mittel) abzugeben. Sgl 2 Nährmittelabschn. 16/97% je 230 h 500 g. 18 1 Nährmittelabschnitt 1. Woche 250 g, Abschn. Nr. 41 78/97 100 S, zus. 350 g. 8 1 Jährmittelabschnitt 1. Woche or 250 g, Abschn. 8/1/87 * * 3.5 100 400 625 125 2000 2000 50 2 Wenns 25⁰ 500 30⁰⁰ 200 100 250 5⁰⁰ 3000 20⁰ 188 ls 1 8 * 18808 8 18 N 1 88 . n N νσ ν νν ν ν- vn. 9 100 g. zus. 350 g. Sst= 1 Nährmittelabschn. 1. Woche 97 250 g, Abschn. Sst/ /97 100 g, zus. 350 g. M- 2 Nährm.-Abschn. 70%½% Je 250 f, zus. 500 g. Die Nährmittelabschnitte der Lebensmittelkarte für Säuglinge(16), der Zusatzkarten für Teilschwer-, Schwer- und Schwerstarbelter sowie der Lebensmittelkarte für werdende und stillende Mütter und Wöchnerinnen (70) berechtigen wahlweise zum Bezug von Teigwaren, Grieß oder Hafer- und Gerstenährmitteln. Das gleiche glilt für die Nährmittelabschnitte der Tageskarten und für die Reisemarken über Nährmittel. Selbstversorger und Teilselbstversorger mit Brot erhalten auf 3 Nährmittelabschnitte mit Je 100 g Mengeneindruck der Lebensmittelkarten der Vollselbstversorger (41, 44 und 35) und der Lebensmittelkarten für Teilselbstversorger mit Brot(11, 12, 13. 14 und 15), Teilselbstversorger mit Butter und Brot (21, 22, 23, 24 und 25), sowrie Teilselbstversorger mit Fleisch, Schlachtfetten und Brot(21. 22, 23, 24 und 25) 300 g Teigwaren. Kleinstkinder(1-3 Jahre) erhalten auf die 2 Brotabschnitte über je 500 f Brot der Lebens- mittelkarten für Kist(13, 25 und 35) Wahlweise je 373 E Kindergetreide- nährmittel. Für Säuglinge können auf 6 besonders bezeichnete Nährmittel- Abschnitte der Lebensmittelkarte 16(Säuglinge) insgesamt 1500 g Kinder- getreidenährmittel bezogen werden. Auf je 30 g Kleinabschnitte Über Nährmittel können wahlweise 100 g kochfertige suppen bezogen werden. Die Bezugscheine werden enstprechend der abgelieferten Abschnitte über Teigwaren. Nährmittel, Maismehl bzw. grieß oder Kindergetreidenähr- mittel ausgestellt. Fleisch und Fleischwaren F Fleischabschn. 11 u. 21/7/1 100 f; 6 Fleisch · EKleinabschn, II/07 je 23 8 150 g; SE 106/986 200 g. zus. 430 g. Jgd Flelsch-Abschn. 12. 22/%7%/= 100 f Fleisch-Abschn. 12/973 200; S2 206 Jgd gs 200 g, zus. 500 g. K= Fleischabschn. 13, 23/97½%/1 100 g; Fleisch: abschn. 13½7%— 200, g: SZ 308/K /s 200 g, zus. 300 g. Klik Fleisch- abschn. 14/97%/% 100 g: SZ 406/ KIK/ 9s 200 g, zus. 300 g. Klst 2 Fleisch- Kleinabschn. 15/7 ſe 25 g 50 g: SZ 506% KIst/gg 200 g. zus. 250 g. TS 1. Woche 2 Fleischabschn. 78/97= 100 g. 8 1. Woche 2 Fleischabschn. 8/97 3 100 g 200 g 200 g. Sst 1. Woche 2 Fleischabschn. Sst/97 à 104 g 20 f; 2 Fleischabschn, Sst/ o à 50 g 100 g 300 g. M= 3 Fleisch- abschnitte M 70/7 /1 e 100 300 g. 8 1 5 Butter- E= Fettabschnitt 117¼/ /I je 62,3 g 123 g. Jgd Fettabschnitt 12/97/ IT 3e 62,5 g 125 g. K wie Jgd, jedoch 13/7 T&II 125 g. Kli g; 10 Klein- Kindermilchnährmittel. Im Rahmen der gesicherten Versorgung der Säug- Unge mit Kindermilchnährmitteln, werden die bisher gültigen Bezugs- möglichkeiten vorübergehend eingeschränkt. Kinder miichnähtmittel kön- nen bis auf weiteres nur nach folgenden Grundsätzen bezogen werden: 1. Für Säuglinge von 0—1 Jahr können Kindermilchnährmittel unmittelbar auf die Bestellscheine für Vollmilch über ½ Lit. abgegeben werden. 2. Für Kleinstkinder von 1—3 Jahre darf die Abgabe nur gegen Arztliches Attest und nur im Wege des Umtausches der Bestellscheine für Vollmilch über de Lit. gegen einen Berechtigungsschein erfolgen. Dieser Berech- tigungsschein wird von der Kartenhauptstelle L. 4, 13 ausgestellt. Basis: 3 Lit. Milchanspruch gleich 300 g Kindermilchnähr mittel. 3. Für Klein- 2 des 1 risck Bud Kkiader von 3—6 Jahre muß die Abgabe auch bei Vorliegen eines Arzt. 0 lichen Attestes- vorübergehend gesperrt werden. Trockengemũse Sst= 1. Woche Nr. 61/s8st/ 1/7 100 g. M 97„ Ab- schnitt L 70%07 400 g. 0 Zucker- E Zuckerabschn. 11½%%% 1 230 g. Jgd Zuckerabschn. 12/977L 250 g. K JZuckerabschn. 13%% 1 250 g. Klk- Zuckerabschn. 14½7/%/ 250 g. Klst- Zuckerabschn., 13/7— 230 g. Sgl 2 Zuckerabschn. 16/7/01 je 250 g 500 g. 8 1. Woche Zuckerabschn. 8/17 62.5 g. Set„ 1. Woche Zuckerabschn. Sst /e:= 62,8 g. M Zuckerabschni 70/97/30* 125 g. 8 Frischfsche ge nach Anlieferung auf die nachgenannten Abschnitte der Fischkarten A je 500 g oder bei anderen Fischarten in den bekannten Umrechnungsverhäitntssen: E/ 7, Jgd /7, K/17. Die Fischkarte A/Klk dart nicht beliefert werden. Andere Abschnitte, die später abgerufen werden, dürfen erst beliefert werden, wenn der oben aufgerufene Abschnitt aller eingeschriebenen Kunden beliefert ist. i Kartoffel— Auf Abschn. 97/// I für 2 wochen 1000 g. Auf Abschn. 97/½// II für 2 wochen= 2500 g. Auf Abschnitt 97/1/f für 1 Woche. 3000 g. Auf die Abschnitte der Zulsgekarten der i. Woche im aufgedruckten Men- Senwert innerhalb der obengenannten Wochenzuteilungsmenge. Außer- dem auf 8/517— 500 g:; auf M/ 70% 7= 2000 g. Die Verwendung von Einkellerungskartoffeln darf nur in dem Umfange geschehen, Wie die Wochenzuteilung bestimmt. Für Mehrverbrauch erfolgt keine Nach- lieferung. Ab der 94. Zutellungsperiode(14. Oktober 1940) erfolgt An- rechnung auf die Einkellerungemenge. Die Abschnitte der Mü. und Zu lagekarten und Reisemarken für Kartoffeln sind gesondert abzulietern dafür Bezugscheine. Da alle rückständigen Kartoffeſabschnitte bis einschi 94. Zuteſlungsperiode beliefert werden können, verfallen diese Abschnitt am 5. Januar 1947, Ablieferung der Lieferabschnitte für Einkellerungs- kartoffeln getrennt nach Altersgruppen, durch Groß- und Kleinverteffer und der Einkellerungsscheine durch Erzeuger, bei den Kartenstellen gegen Empfangsbestätigung(Vordruck 20) bis zum 6. Januar 1947. Keffee-Ersatz: Auf die Kaffee-Ersatz- Abschnitte bei den Zulagekarten auf die der 1. Woche) im aufgedruckten Mengenwrert, innerhalb der oben- genannten Wochenzutellung. 45½07 100 g. Für die abgelieferten Lieferabschnitte Bezugscheine. 8 Suppenerzeugnisse: E Auf mittelabschn. 11. 21. 31/½7%/(ohne Mengen- aurfdruck)= 300 g. Jgd 12, 22, 32/½97%/(ohne Mengenaufdruck)- 100 g. Für die abgelſeferten Abschnitte Bezugscheine. 5 Nährschnitten(wahlweise) gegen Abgabe von 50 g Nährmittelmarken in Verbindung mit Abschnitt 347 des Maunheimer Hinkaufsausweises aller Altersgruppen= 40 g. Kuflſch beim süßwarenklemnbandel, der vorschufß- Weise vom Süßswarengroßhandel beliefert wird. Hersteſlerbetrieb ist Fa, Ammon e Herrmann. Mannheim. Ablieferung der beiden obengenannten Lleferabschnitte durch Kleinhandel; dafür Kleinbezugscheine über, Stück Nährschnitten“. 5 5 5 Lebensmittelkarten oder ähnliche Redarfsausweise ohne Namenseintrag sind ungültig und dürfen deshalb nicht beliefert werden! Annahme von Lleferabschnitten jeglicher Art ohne sleichzeltige Belleferusn ist nach der Verbrauchsregelungstrafverordnung strafbar. Ein Abschnſtt wird gültl durch seinen Aufruf im Amtsblatt der Stadt Mannheim oder“ in der Zeitung„Der Mannheimer Morgen“. soweit im Finzelfalle nicht anders vermerkt. verfallen alle Lebensmittelkarten-, Kartoffelkarten-, Fisch- Karten-, Zulagekarten-, Mannheimer Fſnkaufssusweise- U. ähnl. Karten- abschnitte am Ende der Kartenperiode, in der sie auifgerufen worden sind: die in der IV. Woche aufgerufenen Abschnitte am Ende der 1. Woche der unmittelbar folgenden Kartenperlode. Aufrufe oder Hinweise, die längere Zeit Gültigkeit haben, werden nur einmal bekanntgegeben. 8 Mannheim, 1. Januar 197. Städtisches Ernährungs- und Wirtschaftsamt. Fahrradreſfen- Bewirtschaftung. In Wieder- holung und teilweiser Aenderung unserer Be- kanntmachung vom 21. 12. 1946 wird veröffent- licht: 1. Ab 2. Januar 1947 wird das Marken- rücklaufverfahren eingeführt. Damit werden alle bisher ausgegebenen Bezugscheine a) des Landeswirtschaftsamtes Stuttgart in gelb. Farbe fur Decken und in blauer Farbe für Schläuche. d) des Landeswirtschaftsamtes Karlsruhe in grü- Schläuche ungültig. ner Farbe für Decken, Die neuen Bezugscheine Werden in gleicher Ausführung, doch in den Farben rot für Decken und grün für schläuche ausgegeben. 2. Alle Reifenhändler meiden hren Bestand an Fahrradbereifungen, Stand 31. 12. 1946, getrennt nach Decken, Schiduchen, Größen und Ausführungsart bis spätestens 3. Januar 47 an ihr Wirtschaftsamt. Für den Bereich des und in ross Farbe für Wirtschaftsamts Mum Stadt ist dle Meldung im Abgabe der Bestandsmeldung wird im eigene Interęsse des Handels dringend erinnert. De Landrat des Kreises Mr 1.(Wirtschaftsamt) 1 Weinheim. Städt. Ernährungs- u. Wirtschaftsam Weitere amtliche Bekanntmachungen in der Anzelgen-Beilage. 1 5 Außerdem fur Elst Abschn. L. 18, 25, 28, Rathaus, K 7, Zim. 414, abzugeben. An die sof. 88