ar in vem. hrts. n be- offen. laut noch erfür pper- ange; icken hlep- lan- An- rans- rhein r er- auf ig der ers en en- 107 er ere nt. im of. en er mt 2. Jahrgang Nummer 2 Dienstag, 7. Januar 1947 Einzelpreis 20 Pfennig Montgomery in Moskau Moskau, 6. Jan.(dena-Reuter) Der Chet des britischen Empiregeneralstabs, Feldmar- schall Lord Montgomery, ist nach einer Mel- dung von Radio Moskau am Montagmittag in Moskau eingetroffen. Italiens Premier in Washington Wasflington, 5. Jan.(dena-Reuter) Der itallenische Premierminister Aleide de Ga- speri ist am Sonntag in Washington einge- troffen, um über die Einräumung eines 100 Millionen-Dollar-Kredits zu verhandeln. Verschwörung in Ungarn London, 5, Jan.(dena-Reuter) Der unga- rische Innenminister bestätigte, wie Radio Budapest berichtet, die Berichte über die Aufdeckung einer„gefährlichen und weit- verbreiteten antirepublikanischen Verschwö⸗ rung. Die Aufstandsbewegung wurde von einer Gruppe von sieben Personen geleitet, von denen bisher sechs verhaftet werden Konnten. Die Verschwörer waren sich selbst noch nicht schlüssig über die Zusammen- setzung der Gegenregierung. Die Gruppe, die mit Ausnahme eines Obersten nur aus Generalen bestand, hatte im Herbst des Jahres 1946 einen sogenannten„Unter- grund- Generalstab“ gegründet. Im Zusam- menhang mit der Verschwörung sind bisher im ganzen 55 Verhaftungen vorgenommen worden. Ceneral Lucius D. Clay Machfolger McMameys General MeNarney zum Vertreter der USA im UN-Militärausschuß ernannt Washington, 6. Jan,(dena-Reuter) General Lucius D. Clay, der bisherige stellvertretende Militärgouverneur der ame- rikanischen Besatzungszone Deutschlands, wird, wie das US- Kriegs ministerium am Montag bekanntgab, die Nachfolge General Joseph T. MeNarneys als Militärgou- verneur der US-Zone und Befehlshaber der amerikanischen Landstreitkräfte in Europa übernehmen. General MeNarney wird den Posten eines leitenden Vertreters der ameri- kanischen Armee beim Militärausschuß der UN übernehmen und zugleich als Vertreter der amerikanischen Luftstreitkräfte dem ge- meinsamen USA- Generalstab innerhalb des UN-Militärausschusses angehören. Neue Politik der gemeinsamen Aussprache Pressekonferenz General Clays erstmals mit deutschen Berichterstattern Berlin, 6. Jan. ach dena) Zum erstenmal nahmen am Montag deutsche Zeitungsbe- richterstatter an der Pressekonferenz Gene- ral Clays teil, der auch der politische Be- rater der amerikanischen Militärregierung, Botschafter Murphy, beiwohnte. Auf de erste Frage eines Korrespondenten, ob es zutreffe, daß der General der Nachfolger hessische Regierung stellt sich vor Regierungserklärung des Ministerpräsidenten Stock Wiesbaden, 6. Januar. wh) Auf der dritten Sitzung des hessischen Landtages am Montag stellte Ministerpräsident Christian Stock dem Plenum seine Regierung vor. Der bisherige Ministerpräsident Prof. Dr. Geiler eröffnete die Sitzung mit einem ausführlichen Bericht über die Tätigkeit des bisherigen Kabinetts. Im Anschluß daran gab der neue Ministerpräsident Christian Stock eine Regierungserklärung ab. in der er hervorhob, daß die Gegenwart außer- gewöhnliche Handlungen und Leistungen vom einzelnen, vom Volk und von der Re- gierung verlange. Die neue hessische Re- gierung werde keine großen Versprechun- gen machen, sage jedoch zu, alles zur Lin- derung der herrschenden Notlage zu tun. Es müsse das Aeußerste veranlaßt werden, um den Ernährungsstand zu halten und zu verbessern. Es gelte, eine Anzahl wWieh⸗ tiger Gesetze in Zusammenarbeit mit dem Landtag zu verabschieden. Die Soziale Demokratie solle sich bis zur letzten Amts- stube auswirken. Zum stellvertretenden Ministerpräsiden- ten und Finanzminister wurde Dr. Werner Kopert(CDU), zum Ernährungs- und Land- Wirtschaftsminister, dessen Amt in der in unserer Ausgabe vom 4. Januar veröffent- lichten mutmaßlichen Minfsterliste noch offen stand, H. Lorbert(CDU) ernannt. Zur wirtschaftlichen Situation in Hessen erklärte der Ministerpräsident, nur mit dem Wegfall der Zonengrenzen könne die hessische Wirtschaftslage mit einem Fort- schritt rechnen. Im Weiteren Verlauf der Regierungserklärung nahm der Ministerprä- sident zu der künftigen Reform der Sozial- versicherung und des Arbeitsrechtes im Sinne der neuen Verfassung Stellung. Das gesamte Versorgungswesen müsse dem ein- zelnen Schutz und Hilfe gewähren. Für die kommende Wälfrungsretorm sei ein gerech- ter sozialer Ausgleich und Ausschaltung je- den Unrechts notwendig. Die Landwirt- schaft werde alle Anstrengungen unterneh- men müssen, um die Erzeugung des heimi- schen Bodens zu steigern. Die Regierung werde den Landwirten ein Ablieferungssoll vorschreiben, das sie unbedingt zu erfüllen hätten. Ministerpräsident Stock schloß seine Erklärung mit den Worten, daß Deutschland ein Recht zum Lenden habe und menschliche und demokratische Gesinnung in der Welt beanspruchen dürfe. Dazu müßten alle soli- darischen Kräfte aufgerufen werden. Nach der Regierungserklärung dankte Minister- präsident Stock dem bisherige i Ministerprä- sidenten Prof. Dr. Geiler und dessen Kabi- nett für die vorbildlich geleistete Arbeit. des bisherigen Oberkomandierenden Gene- ral MeNarney werden würde, antwortete Clay, dazu könne er nichts sagen. Im weiteren Verlauf der Pressekonferenz, in der auch die ernsten Wirkungen des Käl- teeinbruchs auf die Industrieproduktion be- sprochen wurde, der nach Angaben des Ge- nerals einen Produktionsrückgang von 25 Prozent in der US-Zone herbeigeführt hat, teilte General Clay mit, daß die Vier- mächte-Inspektionsgruppen zur Besichtigung der auf den Demontagelisten stehenden Werke am Montag abgereist sei. Bis Juli soll die Untersuchung aller betroffenen Werke abgeschlossen sein. Zur Ernährungs- frage erklärte der General, daß die ange- strebte Erhöhung der Rationen auf 1800 Ka- lorien augenblicklich unmöglich sei und von der Welternährungslage abhängig bleibe, die in Washington ständig beobachtet werde. Bis zum Sommer könne sich die Lage bes- sern. Die politische Säuberung verlaufe jetzt befriedigend, sagte Clay auf eine entspre- chende Frage und könne von den deutschen Stellen weitergeführt werden. Er hoffe, fügte er später hinzu, dag Minister Kamm nicht wirklich zurücktreten werde, da er seinen Posten gut ausgefüllt habe. Zur Saar- frage sagte der General, er habe darüber keine neuen Anweisungen erhalten und auf seinen Brief wegen der Verlegung von In- dustriewerken Goschwerke, d. Red.) noch keine Antwort. Nach, einer Aenderung in der Handhabung der Kartellauflösung befragt, erklärte Clay, daß das Gesetz keine grund- legende Aenderung des Dreimzgchteabkom- mens darstelle. Das Verfahren in der briti- schen und amerikanischen Zone sei in sei- nen Grundzügen das gleiche, wenn es auch nicht völlig übereinstimme. Die Frage einer deuischen Regierung . Politik der Verständigung. Ein Korrespondent stellte die Frage, Wieso General MeNarney kürzlich davon gesprochen habe, daß jetzt die Politik des „Haßgt die Deutschen“ aufgegeben worden sei. Der Korrespondent wies darauf hin, dag General Eisenhower den Grundsatz Ge- rechtigkeit und Zurückhaltung“ aufgestellt habe. General Clay erwiderte, daß der Grundsatz General Eisenhowers wohl falsch ausgelegt worden sei. Jetzt bestehe jedoch die Absicht, auch aus der Zurückhaltung herauszugeben und mit den Deutschen in nähere Verbindung zu treten. um wichtige Fragen offen zu besprechen 5 sei nicht möglich, eine wahre Demokratie aufzubauen, wenn keine gemeinsamen offenen Aussprachen möglich seien. Im Verlauf der Pressekonferenz General Clays beantwortete Botschafter Murphy die Fragen der Korrespondenten im Hin- blick auf die bevorstehenden Londoner Vor- besprechungen. Auf die Frage, wer von deutscher Seite einen Friedens ver- trag unterzeichnen werde, da es keine deutsche Regierung gebe, erklärte Botschaf- ter Murphy, daß diese Frage bei den Londoner Verhandlungen erörtert werden solle. Von verschiedenen Deutschen seien moffiziell Vorschläge gemacht worden, je- doch seien noch keinerlei Entscheidungen getroffen. Deutsche würden, sagte Botschafter Murphy weiter, nicht an den Londoner Ver- handlungen teilnehmen. Deutschlands be- nachbarte Länder sowie die alliierten Län- der würden in London ihre Ansprüche an Deutschland vortragen. Zu den Londoner Verhandlungen seien bisher 17 Länder ein- geladen worden. Bei diesen Besprechungen soll das Verfahren, nach dem die Aufstel- lung und Ausführung eines Friedensvertra- ges für Deutschland vorgenommen würde, besprochen und geprüft werden. Jeden- falls sei er sicher, sagte Murphy, lahresbotschaft Trumans an den Kongreſ Appell zur Zusammenarbeit der beiden Parteien Washington, 6. Jan.(dena-Reuter) Präsi- dent Truman forderte am Montag in seiner Jahresbotschaft, die er persönlich in einer gemeinsamen Sitzung des Senats und Re- Präsentantenhauses verlas, die Annahme eines Vierpunkteprogramms auf dem Ge- biet der Arbeitsgesetzgebung. Weiter hob er die Notwendigkeit einer allgemeinen mili- tärischen Ausbildung hervor und ersuchte 304 Kongreß um die Genehmigung zur Er- hößung der Einwanderungsquote. Er sprach sich für eine Fortsetzung der amerikani- schen Hilfslieferungen an bedürftige Länder aus und plädierte für eine Vereinigung aller 5 der amerikanischen Streit- äfte. An die Zusammenarbeit der beiden Par- teien Memokraten und Republikaner) apel- Aube. Saheeet ., Frankfurt.(ap) Nach Mitteilung der amerikanischen Militärregierung in Hessen wurden sieben Mitglieder der Wiesbadener Polizei als SS-Männer entlarvt. Einer von nen hatte sich unter Verschweigen seiner Vergangehheit den Posten eines Personalchefs im Pollzeipräsidium erschlichen und dand sechs Freunde aus seiner alten SS-Kompanie als Polizisten angestellt. Kassel.(dena) Aus der Schweiz sind auf Veranlassung des Genfer Weltrates der Kir- chen 21 Barackenkirchen nach Deutschland ge- schickt worden Der Wiederaufbauausschuß der evangelischen Kirchen in Deutschland hat 1 88 Kirchen stark zerstörten Städten zuge- wiesen. Hamburg.(dena-DpD) Philipp Reemtsma, der bekannte Hamburger Industrielle und Lei- ter des Reemtsma-Zigaretten-Konzerns, ist von der Staatsanwaltschaft Hamburg in Unter- guchungshaft genommen worden. Reemtsma Wird fortgesetzte Bestechung Görings und des ehemaligen Staatssekretärs Körner mit Millio- nenbeträgen zur Last gelegt. Ne Tor k.(dena-Reuter) Der Leiter der Zlonisten in den Vereinigten Staaten, Rabbiner Stephan 8. Wise, gab seinen Rücktritt von al- len seinen Aemtern in den slonistischen Or- banisatlonen Amerikas bekannt, lierend, sagte Truman:„In unseren Händen — in den ihren und in den meinen— liegt die Macht, die Zukunft unserer Nation zu bestimmen. Wenn wir in diesem und dem nächsten Jahr bei jeder auftauchenden Frage den rechten Weg finden können und wenn wir trotz aller Schwierigkeiten den Mut und die Entschlußkraft aufbringen, die- sen Weg auch einzuschlagen, dann werden wir für unser Land einen Wohlstand er- reichen, wie es ihn in unserer Geschichte bisher nicht gab.“ Zur Außenpolitik sagte Truman, die Be- satzungsmächte sollten die Unabhängigkeit Oesterreichs anerkennen und ihre Truppen von dort zurückziehen.„Unsere Politik gegenüber der Sowjetunion folgt denselben Grundsätzen, die unsere Politik gegenüber allen Nationen bestimmt. Was immer für Schwierigkeiten es auch zwischen uns und der Sowjetunion gegeben haben mag, s0 sollen sie nicht die Tatsache verdunkeln dürfen, daß die grundlegenden Interessen beider Nationen in einer baldigen Schaffung des Friedens liegen Die Hauptaufgabe bei- der sollte es sein, die kollektive Sicherheit zu fördern.“ Der neugewählte Kongreſ war am Frei- tag zu seiner ersten Sitzung der 30. Ta- gungsperiode zusammengetreten. Entspre- chend den veränderten Mehrheitsvernält- nissen wurden zunächst die Vorsitzenden der Ausschüsse neu gewählt. Zum Sprecher des Hauses wurde als Nachfolger Sam Bay- burns der Republikaner Joseph Martin gewählt. Unveränderte Auzenpolitik Washington, 4. Jan.(dena-Oans) Der Ab- geordnete Charles A. Eaton, der neue Vor- sitzende des Außenpolitischen Ausschusses des Repräsentantenhauses, brachte vor Pressevertretern zum Ausdruck, er werde eine Zusammenarbeit der beiden amerika- nischen Parteien in der Außenpolitik, voll Unterstützen. Eaton betonte, es sel notwen- dig, daß die Vereinigten Staaten weiterhin ein aktives Interesse an der Entwicklung in Europa, in Südamerika und im Fernen Osten zeigten, da alles, was in diesen Ge- bieten geschehe, auch die Vereinigten Staaten betreffe.„Wir können Europa nicht aufgeben“, sagte er, da die letzten beiden Kriege, in denen wir gekämpft haben, dort ausgebrochen sind, und weil der nächste Krieg wahrscheinlich auch dort zum Ausbruch kommen wird, wenn wir nicht dort bleiben und andere Aufgaben erfüllen.“ Verschärfung der lage in Indochina Frankreich sucht Entscheidung der Waffen— Neue Kämpfe Paris, 4. Jan.(dena-ap) Der französische Kolonialminister Marius Moutet erklärte laut AFP vor seiner Abreise aus Hanoi, daß eine militärische Entscheidung in Viet- nam notwendig sei, bevor Verhandlungen geführt werden könnten. Moutet betonte erneut, daß er während seines Aufenthal- tes in Indochina keine Verbindung mit der vietnamesischen Regierung aufgenommen habe. Wie ap dazu berichtet, wurde die Erklärung des Ministers in Paris dahin- gehend interpretiert, glas Moutet in Kürze nach Frankreich zurückkehren und die Re- gelung der Angelegenheiten in Indochina den dortigen militärischen Stellen Überlas⸗ sen werde, deren prominentester Vertreter der bekannte französische General Leclerc, sich gegenwärtig im nördlichen Teil von Indochina aufhält. Räumung zweier Städte Wie am Samstag berichtet wurde, sind die beiden Städte Bac ninh und Phulangt- huong an der Straße Hanoi-Langson, die seit dem 19. Dezember von kleinen franzö- sischen Garnisonen gegen erbitterte viet- namesische Angriffe erfolgreich gehalten werden konnten, geräumt worden, naendem es den frenzösischen Trupepn gelungen war, in den Besitz der Gebirgsstraße Langson Tienyen zu gelangen. daß es ebenso zu einem Frie- dens vertrag wie zu einer deut- schen Regierung kommen werde. Beteiligung der Vereinten Nationen bei der Schaffung einer deutschen Regierung Botschafter Murphy erklärte weiter, daß u. 8. der Vorschlag gemacht worden sei, die Vereinten Nationen an der Schaffung einer neuen deutschen Regierung teilnehmen zu lassen. Von verschiedenen Seiten werde dabei darauf hingewiesen, daß die Dinge nicht überstürzt werden sollen. Auf die Frage, ob das Problem der deutschen, jetzt von Polen besetzten Ost- gebiete auch in London zur Verhand- lung kommen werde, antwortete Botschaf- ter Murphy, daß er darüber nichts Be- stimmtes sagen könne. Zweifellos prüfe Minister Byrnes diese Frage. Polen werde auch an den Londoner Besprchun- gen teilnehmen. Diese Frage könnte aber erst endgültig bei der Moskauer Konferenz geklärt werden. Friedensbesprechungen mit Wien London, 5 Jan,(deng) General Meclark, der Befehlshaber der amerikanischen Be- Satzungsstreitkräfte in Oesterreich, nahm in Wien am Samstag Besprechungen mit al- UHierten und österreichischen Stellen über verschiedene Punkte des Friedensvertrages mit Oesterreich auf. Gegenstand der Erör- terungen waren unter anderem Lebensmit- tellieferungen, Wiederaufbau., die Frage der Verschleppten und das österreichische Fi- nanzwesen. Sowietsiedler für Königsberg Moskau, 4. Jan.(dena-Reuter) Tausende von sowjetischen Staatsbürgern aus allen Teilen der Sowjetunion sind nach einer Mel- dung der sowjetischen Nachrichten-Agentur Tass im Bezirk Kaliningrad(früher Königs- berg) eingetroffen, wo sie für dauernd ange- siedelt werden sollen. Die Neusiedler werden beträchtliche staatliche Hilfe erhalten. Mandatskonferenz in Canberra Washington, 3. Jan.(dena-Reuter) Die Vereinigten Staaten haben die Einladung der australischen und neuseeländischen Re- gierung, an einer Konferenz über die Man- datsgebiete im Südpazifik teilzunehmen, an- genommen, wie vom amerikanischen Außen- ministerium bekanntgegeben wurde. Die Konferenz soll am 28. Januar in Canberra beginnen und die Errichtung einer beraten- den Kommission für die betreffenden Insel gebiete erörtern. 1 ö mn letzter Minute.. Kommandowechsel in Ocsterreich Washington, 6. Jan.(dena) Der bisherige Oberkommandierende der ame- rikanischen Besatzungsstreitkräfte in Oesterreich, General Mark Clark, wird durch Generalleutnant Geoffrey Keyes ersetzt werden, der gegenwärtig die 8. amerikanische Armee in der US- Besat- zungszone Deutschlands befehligt. Ge- neral Clark wird seinen Posten jedoch erst nach Abschluß der Moskauer Be- sprechungen über den österreichischen Friedensvertrag aufgeben, an denen er als Stellvertreter von Außenminister Byrnes teilnehmen wird. General Clark wird den Oberbefehl über die sechste amerikanische Armee mit dem HFlaupt- quartier in San Franzisko übernehmen. Nur Privatclearing mit Sowietzone Berlin, 6. Jan.(dena-DPD) Zah- lungen zwischen der Sowjetzone und den westlichen Zonen ließen sich vor- erst, wie der zuständige Sachbearbeiter für Post- und Fernmeldewesen der So- wietzone einem DPD- vertreter gegen- über erklärte, nur auf dem Wege des Privatelcaring ermöglichen, da für einen interzonalen Postzahlungsverkehr vor- läufig keine Aussichten bestünden. Baunotgesetz gefordert Pforzheim, 5. Jan.(dena) Auf der am Samstag abgehaltenen Städtekonferenz, an der Delegierte von 17 Städten Württemberg⸗ Badens neben Vertretern der amerikani- schen Militärregierung und der württem⸗ bergisch- badischen Regierung teilnahmen, wurde in einer Entschließung die Sicherung der Energieversorgung der Gemeinden durch eine ausreichende Kohlenzuteilung gefordert. Den Gemeinden müßte das Nut- Zzungsrecht bei der Lenkung der kommu- nalen Energiewirtschaft zuerkannt werden. Dazu sei es notwendig, den Städteverband bei Fragen der energie wirtschaftlichen Ver- teilung einzuschalten. Der Städteverband korderte in einer weiteren Entschließung die vordringliche Verabschiedung eines Baunotgesetzes noch vor Beginn der neuen Bauperiode. Verfassungsänderung geplant Berlin, 5. Jan.(dena) Der Einheitsaus⸗ schuß der drei Parteien in der Sowjetzone beschloß, den Landtagsfraktionen in Meck- lenburg, der Provinz Sachsen und der Mark Brandenburg eine Reihe von Verfassungs- änderungen vorzuschlagen, die zur Verein- heitlichung der Verfassungen der Länder in der sowjetischen Besatzungszone führen sollen. Als Grundlage soll die nach einem SED-Entwurf gebildete thüringische Ver- fassung dienen. Zeitungssperre des Saargebiets Berlin, 5. Jan.(dena) Frankreich Hat, nach einer Meldung von„Stars and Stri⸗ pes die Einfuhr von Zeitungen aus der amerikanischen und französischen Besat- Zzungszone in das Saargebiet gesperrt und dadureh eine Unterbrechung des Abkom- mens über den freien Austausch von Nach- richten zwischen den beiden Zonen herbei geführt. Wie„Stars and Stripes“ weiter mel det, habe Albert Silbert, der Leiter der französischen Nachrichtenkontrolle erklärt, die Franzosen seien mit sachlicher Bericht- erstallung einverstanden, könnten aber nicht zugeben, daß das Volk durch falsche Mel dungen beunruhigt und dadurch ein Sinken der Kohlenproduktion riskiert werde. Ge- neral Me Clure, Leiter der amerikani- schen Nachrichtenkontrolle, erklärte, Ame rika erkenne keine einseitige Hand- Ilungsweise an der Saar an.„Ich Wi- derspreche jedem, der gegen einen völlig gegenseitigen Austausch von Nachrichten Einspruch erbebt,“ fügte General Meclure hinzu,„und ich bin sjeher, daß die amerika 1 Regierung mich dabei unterstützen wird.“ „und jetzt die Spruchkammer München, 4. Jan.(dena) Im Zuge der vom bayerischen Säuberungsminister Arige- ordneten beschleunigten Behandlung der schweren Fälle“ wird sich Franz von Papen noch im Laufe dieses Monats vor einer Spruchkammer, wahrscheinlich in Nürnberg, zu verantworten haben. polen am Vorabend der Parlamentswahlen Wahlversprechungen des Warschau, 5. Jan.,(dena-Reuter) Der De- mokratische Block Polens, der sich aus den Kommunisten, den Sozialisten, den Demo- kraten und der sogenannten Anti-Mikolaj- ezyk-Gruppe zusammensetzt, hat in einem Wahlmanffest das Versprechen gegeben, in die neue Verfassung eine„Magna Charta“ der zivilen Freiheiten aufzunehmen. Es sol- len darin Redefreiheit, Pressefreiheit, Gleichheit vor dem Gesetz für alle Bürger, Religionsfreiheit und Sonderrechte für d'e N Kirche garantiert wer- en. Vorwürfe gegen die Bauernpartei In dem Manifest wird der Bauernpartei Mikolajczyks zum Vorwurf gemacht, sie habe mit Banditen zusammengearbeitet Die Bauernpartei, so heißt es in dem Manifest, sei in der Untergrund- Reaktion verankert und habe sich selbst von den schöpferischen Politischen Kräfte abgesondert. Der Demo- Kkratische Block, so hebt das Manifest ber- vor, werde demgegenüber die faschistischen Bewegungen beseitigen und Frieden und Gesetz wiederherstellen. Deutschland als Prüfstein Auf außenpolitischem Gebiet setzt sich der Block für enge Freundschaft mit der Sowietunion, enge Bindungen mit Frank- reich und gute Beziehungen zu den USA und Großbritannien ein.„Unsere Bez ehun- gen zu jedem einzelnen alliierten Staat,“ 80 heißt es in dem Manifest,„wird durch d'e Haltung dieser Staaten gegenüber Delitsch- land bestimmt werden, da ein Beschützer Deutschlands niemals ein Freund Polens sein „Demokratischen Blocks“ Vier Millionen angesiedelt Unter Hinweis auf die während der ver- gangenen zwölf Monate erzielten Fort- schritte in Polen wird weiter gesagt, de Industrie sei beinahe wieder auf ihren Vor- kriegsstand gebracht und habe diesen in einigen Zweigen bereits überschritten. In den Westgebieten seien vier Millionen Men- schen angesiedelt worden und eine galbe Million Bauernhöfe seien dort an Siedler vergeben worden. Opposition droht mit Wahlboykott Der stellvertretende polnische Premier- minister und Leiter der Bolnischen Bauern- Partei, Stanislaw Mikolajezyk, erklärte es sei möglich, daß sich seine Partei für den Boykott der am 19. Januar in Polen statt- findenden allgemeinen Wahlen entscheiden werde.„Die Frage, ob wir uns von der Wahl zurückzieben oder nicht, hängt davon ab, ob die Wahlkommissionen unsere Listen in al- len 52 Wahlbezirken annshmen und ob den Beobachtern unserer Partei tatsächlich ge- stattet wird, sich in den Wahllokalen auf- zuhalten, ohne daß man sie dazu zwingt, vorher eine Empfehlung der örtlichen Be- hörden vorzulegen“ Mikolajczyk verurteilte auf das schärfste diejenigen Personen in Polen. die Gewaltakte begeben. Insbeson- dere brachte er seine Verachtung für die Ermordung von Wahlbeauftragten zum Aus- druck. Er gab an, daß im Zeitraum von vier Monaten vier Mitglieder seiner Partei von Angehörigen der Polizeimiliz ermordet worden selen, bezeſennete diese Zahlen je- — Aock als unvollständig. Dienstag, 7. Januar 1947 Dienstag, J. Januar 1947 Lerbfkentlieht unter Militär-Reglerungs-Llzenz Us WB 110. Verantwortlich für den gesamten In- zalt: E. Fritz von Schilling, Dr Karl Ackermann und Karl Vetter. Redaktion, Verlag und Druckerei: AJannbheim. R 1. 4/8. Telefon 44 1851/3 pestscheck konten: Karlsruhe 80 018. Ludwigshafen a Rh. 26 763. „ St, gut Anzeigenpreisitiste Nr. 2 Monatlicher Bezugspreis- RM 2.40 einschileslich Frägerlohn. Für unverlangte Manuskripte Gbernimmt die Redaktion keine Verantwortung. Experiment der Verantwortung Die am 1. Januar wirksam gewor⸗ dene wirtschaftliche Verschmelzung der amerikanischen und britischen Besatzungszone und die damit verbundene Zu- sammenlegung staatlicher Verwaltungsstellen soll das öffentliche Leben in den bei- den vereinten Westzonen in ein Stadium lenken, das Politiker und Militärs zu Be- inn des neuen Jahres als„Heilungsprozeß der Besatzung“ bezeichnet haben. Die Haltung und der politische Einfluß der deutschen Länderregierungen und Parlamente wird in Zukunft von hier aus mehr als bisher aufklärend und erzie- herisch zu wirken haben, Der militante Verlauf der deutschen Geschichte der letz- ten Jahrzehnte hat gründlich dafür gesorgt, daß vorerst nur eine dünne demokra- tische Führungsschicht die maßgeblichen Funktionen im Staate ausüben kann. Mit Worten, Ideen und Theorien ist nichts getan. Der breiten deutschen Oeffentlichkeit tehlt das klassische Beispiel, es fehlen aber auch die sachlien erfahrenen Kräfte. im Trümmerfeld stehen nur vereinzelt die Wegzeichen und Vorbilder für das Zu- zammenleben unter gleichen Rechten und Pflichten. Well wir erleben mußten, wie ein Spuk aus der Nacht unseres Volkes aufstleg unc Jahre hindurch sein unheilvolles Wesen treiben konnte, verfolgen wir mit einiger Sorge die ersten Schritte auf dem Weg in die Zukunft. Wir wissen, dag sich die Alllierten nicht weniger aufmerksam„Über den dunklen Brunnen Deutschlands neigen“, wie der französische Minister Bidault unlängst sagte. Die Haltung der neugeschaffenen bizonalen deutschen Aemter scheint uns deshalb als eme bedeutungsvolle Prüfung, in deren Ausgang die Alliierten wie wir selbst glei- chermaßen erwartungsvolle Hoffnungen setzen. Der Beweis guten Willens und der Fähigkeit maßvoller Einsicht wird für das Urteil der Weltöftentlichkeit und auf den Verlauf der Moskauer Friedensbesprechungen von nicht geringem Einfluß sein Können Wenn zum Beispiel wenige Tage nach Bekanntgabe der Amnestie Gene- ral MeNarneys, die im wesentlichen ein großzügiges Vertrauensvotum in die Gesamtheit des deutschen Volkes darstellt, ein neuer bayerischer Säuberungsmini- ster über Radio München programmatische Erklärungen abgibt, in denen er Mit- ufer als„Hineingepreßte“ bezeichnet, und im Übrigen in Bausch und Bogen an- Kündigt, daß er den Standhaften„besondere Auszeichnungen und öffentliche Aner- kennung von Staats wegen zutell werden lassen will,“ so halten wir das kür ein wenig Vertrauen erweckendes Verhalten, zattsam bekannten Elefanten im Porzellanladen deutscher Politik anknüpft. das in der Wahl des Augenblicks an 3 1 stündliche Bedrohung in den Tages des Krieges hat das Ohr des Volkes empfind- lich gemacht. Es erwartet jetzt mit Recht von seinen verantwortlichen Männern verständnisvollen Takt und die Fähigkeit der Einfühlung. Das Beispiel im gro- gen sollte für die Entscheidungen im kleinen maßgeblich sein. Das Ansehen der Verantwortlichen und letzten Endes dasjenige des deutschen Volkes steht auf dem Spiel. Und dies in einem Land, in dem eine schmale Schicht mit der Ubermensch- lichen Aufgabe ringt, den befehlsgewohnten Mitbürgern das ungewohnte Bild frei- heitlichen Lebens und selbständigen Denkens überhaupt erst einmal vorzustellen. Wir schicken uns eben erst zögernd an, das„Vorzimmer der Demokratie“ zu be- treten. Einer der namhaftesten amerikanischen Publizisten, Walter LIppmann, hat Kürzlich in der Schweiz im Laufe eines privaten Gespräches geäußert, er sei heute Überzeugt, daß man in Europa zu früh mit dem Wählen begonnen habe. Man hätte die Völker zunächst auf die konkreten Aufgaben des Wiederaufbaus lenken sollen. Die Demokratie wäre indessen für drei Jahre in Gips zu legen gewesen. Es kann im Augenblick nicht. unser Anliegen sein, die Zweckmäßigkeit dieser Therapie in ihrer Anwendung auf das vom Kriege zerriebene Deutschland zu untersuchen. Das Kon- zept der militärischen Okkupation hat für die Deutschen eine Route vorgesehen, die aus der Ueberlegung entstanden ist, den deutschen Verwaltungskörpern mehr und mehr Selbständigkeit und Verantwortung einzuräumen. Dies ist in Erklärungen führender alliierter Politiker, insbesondere in der Stuttgarter Rede des aàamerlka- nischen Außenminister Byrnes, deutlich zum Ausdruck gekommen., Das jetzt wieder die deutsche entstandene System der Zweizonen- Instanzen läßt zum erstenmal Verantwortlichkeit in klaren und größeren Umrissen hervortreten. An die Wirt- schaftlichen Hoffnungen sind die nicht minder wichtigen politischen Erwartungen geknüpft. schende Auffassung von der Schachfligur chkeit als Partner zu beweisen. 85 Heil Loritz! ren„Heil Loritz“ bejubelt. Es wird im Prinzip der deutschen Beschlüsse liegen müssen, die herr- aus der Welt zu schaffen und 5 In einem bayerischen Nest— so will's die Fama wissen— wurde einer der origineltsten blau-weißen Parteiführer mit einem waeke⸗ Wir waren nicht dabei, und wir haben's drum auch nicht gehört. Aber wie uns der Wind herüberweht, läßt die Politik der„Wirtschaf- lüchen Aufbaupartei“ tatsächlich Großes erwarten. mr Chef hat als neuernannter Denaziflzierungsminister prächtige und verheigßungsvolle Ideen geäußert. Die Mit- uker will er als„Hineingepreßte“ und, 5 5 Die Nicht-Pgs— Verdienst, wem Verdienst gebührt!— sollen Vorteile ö Konzessionsbegünstigungen, bevorzugte Beförderungen. Et- Steuererleichterungen, cetera! Das ist in der Tat das Denaziflzierungsei des Kolumbus: „Hineingetriebene“ in blanko kreispręchen. erhalten. die Nazi brau- chen keine Angst zu haben, daß sie die Treppe runterfallen. Alle andern steigen eine Stufe aufwärts! Da es in Bayern ohnehin kaum Nazis gibt(und nie gegeben hath, geht jener durch seine Grobheit bekannte deutsche Völkerstamm zweifellos herrlichen Zeiten entgegen. Die Denaziflzierung ist für die Zukunft nur noch als Knüppelchen zur Erleichterung der Regierungsbildung vorgesehen. Den aktivisti- schen Gegnern des Naziregimes und den erklärten Opfern steht es frei, sich em Abzelchen an den Hut zu stecken. Auch gegen eine Hakenkreuzerinnerungsmedalile oder einen neuen Blutorden hätte Herr Loritz nichts einzuwenden. Wenn man die landeseigene Presse des Herrn Ministers studiert, kann man stehn gen Eindruck nicht verkneifen, Herr Loritz habe einen Bumerang losgelassen. Die staunenden Nachbarn aber fühlen sich an die fröhlichen Zeiten des„Miesbacher Anzeigers“ erinnert, an die Münchner Solonummern Kahr—Pöbner—Escherich Hitler, an die Rupprecht-Paraden und viele andere Abenteuer, die man zwischen den Weiß- blauen Grenzpfählen als Politik verkauft hat. Hoffentlich tällt Herrn TLoritz nicht ein, daß die Wittelsbacher vor Zeiten auch in Mannheim residierten! Er wäre im Stande, und holt uns heim! Frits Wecker —— Unterstüzung für die Ruhrbergarbeiter Länderrat schlägt Angleichung der Lebensmittelrationen vor Stuttgart, 4. Jan.(dena) Der Länderrat hat der amerikanischen Militärregierung einen Vorschlag unterbreitet, der eine An- gleichung der Lebensmittelrationen der Bergarbeiter des Ruhrgebiets an die den Bergarbeitern in der amerikanischen Zone gewährten Rationen vorsieht. In der Be- gründung heißt es u. a., der Kchlenberg- bau in der britischen Besatzungszone stehe in einer sehr ernsten Krise, Es zeige sich, daß sich dadurch die gesamte Wirtschaft- che Lage Deutschlands wesentlich ver- schärft habe., Ein weiteres Absinken der Kohlenproduktion könne zu Konsequenzen führen, die nicht nur die Lebensfähigkeit der britischen Zone ernsthaft bedrohe, son- dern auch die unmittelbaren Interessen und Ziele der Besatzungsmächte entscheidend berühre und gefährde. Nur eine er- höhte Lebensmittelzuteilung könne eine Steigerung der Leistung des einzelnen Bergarbeiters bringen und ein weiteres Ab- Sinken der Förderleistung verhindern. Ernäbrungsnot in der britischen Zone Dr. Karl Pass arge vom Zweizonen⸗ Verwaltungsamt für Ernährung und Land- wirtschaft in Stuttgart erklärte in einer Unterredung mit einem Pressevertreter, in der britischen Zone sei die größte Not in der Ernährungslage vorübergehend gemil- dert, Sie sei immer noch sehr ernst, jedoch könne mit den Vorräten immerhin für mehrere Tage disponiert werden, was frü- her nur für mehrere Stunden möglich ge- wesen sei. Die britische Militärregierung habe alles getan, um der Not in der briti- schen Zone zu steuern, und in jeder Be- ziehung Verständnis für die Sorgen und Nöte der Verbraucher gezeigt. Dr. Passarge brachte sein Bedauern darüber zum Aus- druck, daß die britischen Zone, die kaum mehr als die Hälfte ihres Lebensmittel- bedarfs erzeugen könne, im Zuge der An- gleichung der Rationssätze nichts als etwas Zucker an die US-Zone zu liefern in der Dage sei. Von den Erträgen des Fischfangeg werde schon seit längerer Zeit ein Anteil an die amerikanische Zone abgezweigt. Fleckfieber-EXnerimente in Matzweiler Beweisführung gegen Nazi-Aerzte und Erhard Milch Nürnberg, 6. Jan.(dena) In der Montag- Sitzung des Prozesses gegen den ehemali- gen Generalfeldmarschall Erhard Milch setzte der amerikanische Anklagevertreter Clark Denney die Beweisvorlage über die Deportation ausländischer Arbeiter nach Deutschland fort. Dabei zitierte der An- Klagevertreter unter anderem das Protokoll eines Verhörs mit Fritz Sauckel, in dem dieser aussagte, daß bei der zentralen Pla- mung die Entscheidung darüber gelegen habe, wieviel Arbeitskräfte durch Sauckel zu stellen seien Dr. Friedrich Bergold, der Verteidiger Milchs, legte gegen die Vor- Jage dieses Dokuments Protest ein mit der Begründung, daß Sauckel tot sei und da- her nicht mehr zu diesen Angaben ins Kreuzverhör genommen werden könne. Ap meldet aus Nürnberg, daß Erhard Milch als Eutlastungszeugen den früheren französischen Außenminister Delbos und den Luftfahrtminister Pierre Cot angefor- dert habe. 5 Fleckfleber- Experimente Im Prozeß gegen die 23 angeklagten Naziärzte setzte der Anklagevertreter die Beweisführung zu den Fleckfleber-Experi- menten in Konzentrationslagern fort, wie dena berichtet. Er führte als Zeugen den ehemaligen Offlzier in der französischen Widerstandsbewegung, Henry Grandjean, ein, der aussagte, er habe als Pfleger im KZ Natzweiler 1200 Häftlinge versorgt, die infolge der an ihnen vorgenommenen Fleck. fleber- Experimente erkrankt seien: Weiter berichtete der französische Zeuge über die in den Gaskammern des gleichen Konzen- trationslagers durchgeführten Lostgas- Ex- perimente. Selbstmord eines NS- Juristen Der ehemalige Ministerialrat Dr. Carl Westphal, der sich Anfang Februar mit anderen hohen Beamten des ehemaligen Reichsjustizministeriums vor einem ame- rikanischen Militärgericht verantworten Sollte, hat sich in seiner Zelle im Nürn- berger Gefängnis erhängt. Der Hauptanklä⸗ ger der Vereinigten Staaten für die Kriegs- verbrechen- Prozesse, General Telford Tay-⸗ lor, überreichte am Samstag dem General- Sekretariat des Nürnberger Militärgerichts⸗ hofes die Anklageschrift gegen 16 ehemalige Staatssekretäre im Justizministerium und Nazijuristen, die beschuldigt werden, Ver- brechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen begangen zu haben. Dr. Westphal gehörte zu den 16 Angeklagten. Zehn Generale Zivilinternierte Zehn deutsche Generale, von denen augenblicklich fünf vor amerikanischen Gerichten in Nürnberg angeklagt sind, wurden aus der Kriegsgefangenschaft ent- lassen, Sie gelten jetzt als Zivilinternierte des Nürnberger Gerichtsgefängnisses. —— Bernard Baruch zurückgetreten neues politisches 1 85 erhalten würde. New Tork, 4. Jan.(dena) Bernard Ba- ruch ist nach Meldungen amerikanischer Agenturen von seinem Posten als amerika- nischer Vertreter in der Atomenergiekom- mission der Vereinten Nationen zurück- getreten. In einem Schreiben an Präsident Truman, in dem er gleichzeitig den Rück- tritt einiger seiner Mitarbeiter bekanntgibt, begründet Baruch die Niederlegung seines Amtes damit, daß seine Aufgabe der Aus- arbeitung eines Programms für die inter- nationale Kontrolle der Atomenergie be- endet sel. Wie ap erfährt, wurde am Mon- tag Senator Warren Austin, der amerika- nische Vertreter im Sicherheitsrat der Ver- einten Nationen, zu seinem Nachfolger bei den Hauptverhandlungen über Atom- und Abrüstungsfragen ernannt. Portugals Sorgen um Goa Bombay, 6. Jan,(ap) Portugal hat seine Sorgen mit der nur 3900 Quadratkilometer großen Kolonie Goa an der Westküste In- diens. Die Eingeborenen, die für Lostren- nung von Portugal und den Anschluß an ein unabhängiges Indien eintreten, haben“ von der portugiesischen Regierung die Zu- sicherung erhalten, daß die Kolonie ein Dieses Versprechen ist von den Einwohnern Goas mit Mißtrauen aufgenommen worden, denn man weist darauf hin, daß es lediglich ein propagandistisches Zugeständin im Hin- blick auf die vereinten Nationen sei. Neues Flugzeugunglück in China Schanghai, 5. Jan.(dena-Reuter) 38 Flug- zeuginsassen wurden getötet, als am Sonn- tag eine Maschine der Chinesischen Luft- fahrtgesellschaft in der Nähe von Tsching- tau abstürzte. Unter den Opfern befinden slch zwei katholische Schwestern, die zu Mrer Missſonsstation untérwegs waren. Indonesische Briefmarken Batavia, 6. Jan,(ap) Das jüngste, Brief- marken herausgebende Land der Welt— die indonesische Republik— hat umfangreiche Transaktionen mit den Briefmarkensamm- lern in Asien, Amerika und Europa be- gonnen. Obwohl die indonesische Republik nicht dem Weltpostverein angehört, besitzt sie ein gut organisiertes postalisches System. Mit alliierter Genehmigung wurde ein Post- amt in Batavia eingerichtet und zwar in- nerhalb der britisch- holländischen Zone, während im übrigen Lande sämtliche Post- ämter den Republikanern unterstehen. n der Titelsucht/ Ein glücklicher Zufall fügte es neulich, daß ich dabei war, wie gehängt wurde. Höher oder tiefer balancierte man aus nacb äàsthe- tischen Gesichtspunk- ten. Aber dann kam das Grausamste- und ich bin dafür, das sollte man abschaf- ten- dann kam er selbst, der Künstler, und sollte zu jedem a Bild noch eine Unter. gchrift, einen Titel finden. Denn es war kein Rembrandt oder Tizian, bei dem man bloß im Katalog nachzulesen Draukht, um zu erfahren, was man zieht. Verehrter Leser, glaube nicht, das seil 30 einfach, Der Künstler wand sich. Als Maler, so sollte man meinen, müßte er doch wissen, was er gemalt hat, und Aus- kunft geben können, was das darstellt. Ja, wenn sich das in zwei Worten sagen liege, dann hätte der Künstler kein Bild zu malen rauchen. Also ist es wohl falsch, in einem Bildtitel den Schlüssel zum Verständnis eines Bildes zu suchen. In anderen Zeiten, wie war es da so schön! Zur Zeit der KHlistorienmalerei, nicht wahr, wo das Bild die Unterschrift illustrierte, oder Zeiten, da die Form die Illusion des Gegenstandes gab. Da konnte jeder Mann, was falsch, was richtig, sagen. Ach, aber jetzt, wo Form und Färbe vom Gegenstand gelöst vorkom- men und auch schon gar noch eigener Lo- gik folgen, da kann man doch leicht irre werden. Und warum will man dem Irrtum noch Vorschub leisten— durch Bildtitel? Sie säen Zwietracht nur zwischen Publi- kum und Künstler, und die haben es schon sehwer genug, wenn sie miteinander reden. Deum heute hat der Sata; Man wüft nicht, Künstler u. Kunstfreund Eeichng. von Breughe) Gedanken vor einer modernen Gemälde ausstellung Was es darstellt, wenn's nicht darunter stünde, seine Logik verloren. Wie beißt es heute oft zu recht: Man weiß nicht, was es darstellt, weil dies darunter steht. Deshalb sollten die Bildunterschriften nur unterscheidenden Charakter und den Sinn von Etiketten haben, wenn sie nicht gerade„Impression“,„Intuition“,„Phan- taste“,„Vision“,„Komposition in Gelb- dur“ oder„Komposition in blau-moll“ lauten, Titel, die man dem Künstler ohne Bedenken glauben darf. Der unterscheidende Charak- ter muß aber auch deutlich hervortreten. Dann wundert man sich nicht, daß auf einem„Großen Rasenstück“ nur die paar Kräuter oder Gräslein, und daß man bei der„Madonna mit der Heuschrecke“ die Madonna wohl recht gut, die Heuschrecke jedoch in ihrer unscheinbaren Rolle erst ee besser mit der Lupe finden kann. Ziffern Könnten z. B. ihren Zweck tun; oder finden Sie die zu prosaisch? Kann man nicht auen gewichtig sprechen von einer„Neunten Symphonie“? Sollte man es nicht einmal so ähnlich bei der Malerei versuchen; we⸗ nigstens 80 lange sie musikalisch ist? Was soll das heißen: musikalisch? Schiller sagt: „Der Ausdruck bezieht sich nicht nur auf das, was wirklich und der Materie nach Musik ist, sondern auf alle diejenigen Effekte derselben, die sie hervorzubringen vermag, ohne die Einbildungskraft dureh ein bestimmtes Objekt zu beherrschen. 80 sagt Schiller. Dann, ja, wenn sich die Malerei vom Musikalischen entfernt, sol] heiſzen, wenn sie wieder„die Einbildungs- kraft durch bestimmte Objekte zu beherr-⸗ schen“ sucht, dann auch mag sie wieder Ueber- oder Unterschriften für hre Ge- mälde in Betracht ziehen, das wäre dann ohne Gefahr. Heinz R. Fuchs. „ Deutschland muß sich selbst umformen Benedetto Eroee über das Schieksal der europäischen Kultur Die Neuformung des deutschen Men- schen muß nach der Auffassung des be- kannten italienischen Philosophen Bene detto Croce vom deutschen Volke selbst vollzogen werden. In dem Vorwort zu sei- nem demnächst in der Schweiz erschei- nenden Buche Deutschland und Europa“ schreibt Croce:„Die Deutschen Bismarcks, die zu den Hitlerdeutschen ent- arteten, sind von der Geschichte gefermt worden und können durch geschichtliche Entwicklung auch umgeformt werden und zwar in positivem wie in negativem Sinne.“ Dieses Vorwort ist von Croce neugeschrie-⸗ ben worden. Sein Buch-Manuskript hatte er in der ersten Fassung bereits im Janre 1943 ktertiggestellt. Er sagt dort, daß selbst in den Tagen, als die Deutschen in Euroba ihre Taktik der„versengten Erde“ durchführten, Deutschen eine„Rasse“ oder gar„eine zu ewiger Barbarei verurteilte Rasse“ Wären. Croce äußerst sich skeptisch über die Wirk- samkeit äußerer Beeinflussung, um„das harte Herz der Deutschen“ zu beugen und schreibt vielmehr:„Die Bekehrung muß das Werk der Deutschen selbst sein und aus ihrem innersten Ge müt erwachsen.“ Der Philosoph behauptet, daß man sich heute weniger um die politische und mora- lische Erlösung des deutschen Volkes Sorgen machen müsse als um das Schicksal der Kultur seblechthin. Er fügt hinzu:„Deutschland hat dadurch, daß es aus seinem Rassenwabhn die äußersten Kon- sequenzen zog] gewissermaßen Selbstmord verübt, und dieser Akt war ein tödlicher Schlag für Europa, das so die Hife und Unterstützung des großen Volkes der Mitte N er persönlieh nie die Ansichs tallte, dad dia ainbügta“ 5 0 a Flüdlillinge Von Grete Jdckel Und unsre Heimat liegt weit irgend ioo im fernen Raum— jenseits der Gegenwart. Die Seele darbt; und niemals wieder froh vollenden wir die aufgezwungne Fahrt ins Nichts.— Ein Warten, ewig Warten, drückt in jammervoller Tage Not uns ein vergeblich Hoffen in den leeren Blicſe. Wann werden= dürfen wieder Mensch wir sein? Geduldet dieses Wort schließt alte Qua des Dornenweges ein, den still wir gehn. Vielleicht wird unser Elend zum Funal Doch wer im Vollen lebt, lernt niemals sehn. Die neue Heimat finden wir im Mirgendibo, Wo alle gleich ind, weder grambeschwert, doch froh. eee Kein„Kaufmann von Venedig“ in Frank- Kurt. Die Städtischen Bühnen Frankfurt haben die Premiere von Shakespeares„Der Kaufmann von Venedig“ auf unbe⸗ stimmte Zeit verschoben, da. wie die In- tendanz des Schausplels mitteilt, in der Presse und im Rundfunk eine öffentliche Debatte über die Frage aufgeworfen wurde, ob die Gestalt des Juden Shylock bereits so kurz nach dem Ende des Nazireiches dem deutschen Publikum im rechten Liehte erscheinen könne,(th) Hamburgs Theater und Kinos geschlossen. Alle Theater und Kinos in Hamburg wer⸗ den nach einer soeben getroffenen Entschei- dung der städtischen Behörden ab 6, Januar wegen Kohlenmangels geschlossen.(dena) Artur Brausewetter gestorben. Der Schrift- steller Artur Brause wetter, der lange Zeit Pfarrer dei St. Marienkirche in Danzig War. ist im Alter von 83 Jahren in Heidelberg gestorben. Von den Romanen des Dichters, in denen er sich vorwiegend mit ethischen Fragen auseinandersetzt, sind„Stirb und Werde“.„Wer die Heimat liebt wie Du“ und „Mehr Liebe“ besonders bekannt geworden. Professor Ofte Heigrieh Engel, der aus Erbach im Odenwald gebürtige deutsche Maler und Graphiker, beging seinen 80, Geburtstag. 5 salze und Pastillen. Die Wiederaufnahme Begünstigung der Stadt auszunützen, Neu“ Miesbaden ein Ateller. nuaſfen l resin d Nur eu WIESBADEN Zur Vorstellung des ersten parla- mentarischen abinetts im Landtag f Wiesbaden, 6. Jan. Auf dem Schloß ist die rot weilige Flagge gehißt; das hes sische Landesparlament tagt. Die Kurstadt ist Landeshauptstadt geworden und das Le- ben einer Metropole hat das Gesicht des wegen seiner vornehmen Ruhe einmal be- rühmt gewordenen Weltbades gründlich ge- wandelt. Freilich hat auch der Krieg tes Furchen in das heitere Antlitz dieser Stadt Stadt gezeichnet: fast ein Drittel ihrer Ge bäude wurden durch Bomben zerschlagen 8 Die Wasser des Rochbrunnens sprudelg noch, das„Scehonungsklima“ ist das- 5 N 1 selbe geblieben, im Kurbetrieb werden mo? natlich wieder über 7000 Thermalbäder ver- Abreicht, die Rheumaklinik hat ihre voll- ständige Einrichtung wieder in Betrieb und kann 250 Kranke aufnehmen, und in we⸗ * e An unsere Leser! Wie alle anderen Zeitungen, so unterliegt auch„Der Mannheimer Morgen“ den jet Wirksam gewordenen Papiereinsparungs“ maſfnahmen, 5 Da die gegenwärtige Auflage ohnehin nicht ausreicht, um allen Anforderungen auf ein Abonnement unserer Zeitung zu ent- sprechen, haben wir von einer Auflagekür zung abgesehen und das Problem der Pa- piereinsparung zu lösen versucht, indem wir den Umfang der Zeitung von bisher 12 Seiten wöchentlich auf 10 bzw. 12 Seiten verringer- ten. Die Donnerstagausgabe des„Mannheimer Morgen“ erscheint daher bis auf weiteres in einem Umfang von zwei Seiten; zweimal im Monat wird die Samstags- Ausgabe dafür Seiten stark sein, Wir bitten, für diese zeit- bedingten Aenderungen, unter der die Quas“ lität unserer Gesamtleistung nicht leiden soll um Verständnis. ö Bel dieser Gelegenheit empfehlen W“l umseren Lesern erneut, den„Mannheimef Morgen“ nach beendeter Lektüre an mög- lichst viele Bekannte und Freunde weiterzugeben. Verlag und Redaktion . nigen Monaten beginnnt auch das Brunnen- kontor wieder mit dem Versand der Kur- des Kurbetriebes ist durch einen Mangel an Hotels erschwert. Nur 18 Hotels mit rund 700 Betten stehen den Kurgästen zur Ver- fügung. 34 Hotels beansprucht die Besat- zungsmacht, und auch die Landesregierung hat sich einige„Gästehäuser“ reserviert. 8 Konvention und Tradition mußten, trot sorgsamem Betracht, einem neuen Rhyth⸗ mus weichen. Und dieser neue Impuls, der dem heutigen Wiesbaden unverkennbar ein neues Signum aufprägt, speist sich nicht nur aus dem hauptstädtischen Zentralpoh sondern ebenso entscheidend aus besat⸗ Zungsmächtigen Quellen. Die Reisinger Anlage, Wiesbadens stimmungsvolle Visiten- karte für den ankommenden Kurgast- von den scharfen Profilen schwerer Pneu Uumgeackert worden; hier hat die Besat⸗ zungsmacht einen gewaltigen Motor-Poel errichtet. Im Landeshaus residiert das Mi- litary-Government. Kurhaus und. Stätten einstiger internationaler Elegenz und mondänen Flirts, sind von Amerikanern belegt, und im Deutschen Theater hintet den Kurkolonnaden spielt ein Revuetheater Um das Landesmuseum erhebt sich rings“ um ein Stacheldraht; hinter diesen Mauern sind Millionenwerte deutschen Kunst- und Museumsschatzes verwahrt, und zu den Ausstellungen des letzten Jahres sind dis Kunstexperten des europäischen Westen gewallfahrtet, 5 5 9 Jeeps und Trucks und eine pustends Feldbahn, die Trümmer abfährt, lärmen durch die Straßen und Gassen des alten Kurviertels, und wenn einmal noch ein müder Droschkengaul über das Pflaster zk. kelt, dann hat er sicherlich amerikanische Soldaten geladen, die der romantischen Ku- riosität halber ein Ur-PS aufsuchten. Auf den Parkplätzen stehen kriegsversehrte PKR Ws verschämt neben amerikanischen Su- Perwagen. Die Ministerien sind in verschie“? denen Häusern untergebracht, und Min- sterpräsident Christian Stock, ebene Wie sein Amtsvorgänger Prof. Dr. Geilef residiert in einem bescheidenen Bau, def wenig für eine repräsentative Wirkung her“ gibt. Man hat auch in Wiesbaden mit det? Wohnungsnot zu kämpfen; die Einwohner“ zahl ist in den letzten zwei Jahren 0 123 000 auf 190 000 gestiegen. 1 8 8 8 0 5 Die Initiative des Oberbürgermelsten Redlhammer sucht die konjukturell“ Industrien, teilweise gestützt auf die Fühigkeiten der zugewanderten Neubürger sollen randgesiedelt werden: Strickereien und Handwebereien, Zigarettenfabrikation Die Stadt will eine große Druckerei bauen um den Bedürfnissen der nach Wiesbaden umgesledelten Verleger(Insel, Brockhaus Diederichs usw.) gerecht werden zu können Die Landesausstellung hat fast 100 000 Be- sucher nach Wiesbaden gebracht, und nus Will man mit dem Medizinischen Kongren eine alte Tradition wieder aufnehmen und durch eine Inter zonen-Konferenz der Ju- risten und eine im Februar stattfindende Städtetagung noch erweitern. Ein essantes Projekt ist die Errichtung eine zentralen Heizwerkes, durch das die Natur- wärm des Wiesbadener Quellwasser (65 Grad Celsius) nach einem besonderen Verfahren zu Heizzwecken ausgenutzt Wird 5* Der kulturelle Profit, den Wies baden aus seiner Stellung als Landes“ hauptstadt zieht, ist nicht gering. Die Staats“ regierung hat der Stadt ein Staatstheate verschafft, und nachdem jetzt auch im Wal“ hallatheater ein einigermaſen repräsents, tiver und technisch ausreichender Bau und in Karl Stroux der ideenbesessene Regis seur gewonnen werden konnte, ist auch die Wiesbadener Bühne zum Landes maßstab geworden. Auch der Fim sucht sieh 1 4 Froese 5 85 ee m„ gn ed. Laren e inter- 3 No ub Te la- ag loßß 188 s hes⸗ Urstadt las Le- ht des al be- ich ge- g tee Stadt er Ge- hlagen, rudeln st das- an mo- er ver- voll- eb und in we⸗ eee er! terllegt 1 jet lrungs⸗ nnehin rungen zu ent⸗ gekür⸗ er Pa- em vlt Seiten ringer- heimer eres in mal im la für ze zelt s Qus⸗ en soll, n WI heimer mg⸗ reunde laktion — unnen⸗ Kur- mahme igel an t rund ir Ver- Besat-⸗ zierung lert, „ trotz Rhyth⸗ Ils, der dar ein ö nicht tralpol besat⸗ singer⸗ Visiten- a 8“ Pneu Besat-⸗ or- Pool las Mi- pelbach mz und kanern hinter heater. rings- Mauern - und u den nd dis Vesten istende lärmen Alten h ein er zok- nische en Ku- n. Auf rsehrte nen Su- rschie- Mini- ebend Geile ju, det ng her-: nit det ohn 2 0 jelsten rturell . Neu H dis bürger Kereien kation bauen sbaden a khaus önnen 00 Be- id nus ongreſf n und er Ju- dende inter- e ines Natur- vasserß deren t wird Wies andes Staats heatef n Wal⸗ isents⸗ u und Regis⸗ eh dle agstah sich 1 desc Dienstag, 7. Januar 1947 Der Interzonen-Grenzverkehr Eine Lockerung im Interzonen-Grenz- verkehr, die von den zuständigen Dlenst- stellen der Alliierten Besatzungsmächte schon seit längerer Zeit geplant ist, steht jetzt vor ihrer unmittelbaren Verwirk⸗ lichung, teilte der Grenzkommissar der Austauschstelle für Flüchtlinge und Aus- 5718 gewesene Bebra mit. Allen Personen, die bewegliches Eigentum aus einer tremden Zone überführen wollen, soll danach eine lAtägige Reisefrist gegeben werden. Die Zahl der Reisenden wird monatlich be- schränkt sein. Die Durchführungsbestim- mungen zu dieser Erleichterung im Zonen- grenzverkehr werden in Kürze bekannt- gegeben werden. Ko. Geldverkehr mit dem Saargebiet Einzelheiten über die Einschränkungen im Geldverkehr mit dem Saargebiet wurden jetzt von der französischen Militäregierung bekanntgegeben: Die Beschränkungen betreffen folgende Arten des Geldverkehrs: 1. Mit einer Postanweisung können ins Saargebiet nicht mehr als 100 Reichsmark überwiesen werden. 2. Im Postscheckverkehr sind Ueberwei- sungen unter den selben Bedingungen zu- gelassen, denen die Banküberweisungen von Deutschland ins Saargebiet unterliegen. Veberweisungen sind zugelassen: a] Zur Re- gelung des Warenverkehrs, b) zur Ueber- Weisung saarländischer Guthaben ins Saar- gebiet. 3. Ein- und Auszahlungen auf Sparkas- senbücher des Saargebietes können in den Übrigen Ländern der französischen Zone nicht vorgenommen werden,(dena) Der Mannheimer Hafen Auch die Mannheimer Hafenanlagen haben nicht unerhebliche Kriegsschäden er- litten. Doch schon im Mai 1945 wurde mit aller Energie mit dem Wiederaufbau be- gonnen. An gedecktem Umschlagraum zur Lagerung trockener Güter, ausgenommen Getreidelagerhäuser, waren nach Einstel- lung der Kriegshandlungen im gesamten Hafen nur etwa 8000 qm, das sind 5 Prozent der Friedenslager möglichkeit, vorhanden. Der erste Aufbauplan, die sogenannte Ge- treide aktion, erbrachte eine Lager- möglichkeit für Getreide von 120 000 Ton- nen, gegenüber 200 000 Tonnen in der Vor- kriegszeit. Der Hafen verfügt heute über folgende Einrichtungen(in Klammern zum Vergleich die Zahlen von 1939): Lager- häuser, Getreidespeicher und Werkfthallen 22(98); Kranen 112(186); Elevatoren 11(14; Oeltanks für 30 Mill. Liter(80 Mill. Liter); Hochbahnen 43(44); Schiebebühnen 20(27); Drehbrücken 6(8); Kammerschleusen 1(2): feste Brücken 1(2); Sieb- und Brechwerke 61(61); Glelsweagen 127(135). Die Lerkehrsentwleklung seit Wiederaufnahme des Schiffsverkehrs war: Oktober 1945 21 400 Tonnen, Januar 1946 38 436, März 1946 80 831, Mai 1946 95 387, Mit vereinten Kräften müßte es eigentlich Zelingen. Selte 3 Juli 1946 107 791, August 1946 136 202. Ok- tober 1946 130 453, November 1946 136 607 Tonnen. Das zweite Wiederaufbaupro- gramm sieht vor allem den Bau von Um- schlaghallen vor, um die auf dem Wasserwege ankommenden Lebensmittel umschlagen und lagern zu können. Von den früher vorhandenen 170 000 qm über- dachtem Raum zur Lagerung trockener Gü- ter stehen heute wieder ungefähr 20 000 qm zur Verfügung. Ende 1947 sollen 60 9% m lagerfähig sein. Da der Mannheimer Hafen als Nach- schubhaſen für ganz Mitetleuropa benutzt werden soll, müssen die Anlagen so rasch wie möglich in einen Zustand versetzt wer- den, der diesen Erfordernissen Rechnung trägt. Vergiftungen durch Leuchtgas Ein älteres Ehepaar hat sich, in seiner Wohnung durch Leuchtgas vergiftet. Die Motive der Tat sind unbekannt. In selbst mörderischer Absicht hat sich ein 45 Jahre alter Mann durch Leuchtgas das Leben genommen. Tod durch Verbrühen Ein 2 Jahre altes Kind aus Heddesheim trank so heißen Kaffee, daß es an den innerlichen Verbrennungen im Krankenhaus verstarb. Schwarzhandel Bei einem Polen wurden Lebensmittel- marken über 130 kg Brot und 23 kg Fleisch sowie eine Menge anderer Lebensmittel- marken vorgefunden, die derselbe im Schwarzhandel erworben hatte. Musik, Humor und gute Artistik Das neue Programm im„Astoria“ wird von Musik beherrscht. Hat sich doch das Orchester selbst auf die Bühne begeben und interpretiert, von Scheinwerferlicht und den Reflexen der schwarz- silbernen Dekoration sowie einer wechselvollen Be- leuchtung umspielt, ältere und neue Jazz- musik in einer überraschenden Form, wo⸗ bei sich einzelne seiner Mitglieder als be- achtliche Solisten entpuppen. Dazwischen gefallen die„Vier Chesterflelds“ mit einer Paul-Linke- Parodie und ihrem Song„Im Rhythmus der Zeit“, so daß Zugaben not- wendig werden. Ganz hervorragendes arti- stisches Können zeigen Helmuth und Jutta Weil in ihrem von spielerischer Ele zanz und klassischer Schönheit beherrschten Akt„Sinfonie der Glieder“, der allgemein begeisterte. Auch von dem Filmstar-Paro- disten Hein Ries, der über verblüffende Ver- Wandlungskünste verfügt, verlangt man Zu- Photo: Arthur lau, Mannn Das Mannheimer Nationaltheater vor und nach seiner Zerstörung „Bilddokumente Mannheim“ nennt sich ein von der Stadtver- waltung herausgegebener und bei Pichler& Casse erscheinender reproduzierter Photoaufnahmen der wichtigsten Straßen und Plätze Mannheims— wie es war und wie es ist. Ein erschütterndes Bilderbuch ohne Worte, deren es angesichts dieser lapidaren Gegenüberstellung von Einst und Jetzt auch nicht bedarf. Zum ersten mal werden auf diesen von Oberbürgermeister Braun mit einem kurzen Geleitwort versehenen Blättern die schweren Zerstörungen unserer geprüften Stadt der Offentlichkeit im Bilde übermittelt als immer gegenwärtig bleibende mahnende Erinne- die Katastrophenpolitik nationalsozialistischer Staats- Band sauber rung an für die, die nach uns eines Tages inmitten wWiedererobern wird. führung, nicht nur für uns„Ueberlebende“, sondern vor allem auch kommen und, wie wir hoffen, einmal wieder in einem neuerbauten schöneren Mannheim werden leben und schaffen dürfen, in einem Mannheim, dessen fortschrittlicher und kreiheitlicher Bürgergeist, dessen tatenfrohe Regsamkeit auf allen Lebensgebieten Jahrhunderte hindurch weit über die Grenzen der Stadt hinaus im großen deutschen Vaterland und in der Welt hohe Geltung genossen und das, des sind wir sicher, sich diese Geltung einer befriedeten Gemeinschaft der Völker e. gaben. Wolfgang Pachla, ein Meister des Marimbaphons, und der Trompetensolist Werner Jüttner schließen sich dem Ni- veau des Programms an. Mit einer Un⸗ bekümmertheit und beinahe lausbubenhaf- ter Frechheit waltet Kurt Max Richter Als Ansager seines Amtes, Aber er hat be- stechenden Esprit, und wer gut aufpaßt. vermag mehr, als nur tolle Witze heraus- zuhören. Der Zeitspiegel, den er uns vor- hält, verrät Impulsivität und eine positive Kritik von heilsamer Schärte, F. R. Aus dem Gewerkschaftsleben Um die gewerkschaftliche Erfassung der Angestellten Die„Gewerkschaftspost“, das Informa- tionsblatt der Niedersächsischen Gewerk- schaft, bringt in ihrer Ausgabe vom 18. De- zember 1946 folgende bemerkenswerte Richtlinien über die gewerkschaftliche Or- ganisation der Angestellten: „Für die gewerkschaftliche Erfassung der zestellten gilt bis auf weiteres die folgende, schen Vertretern der DAG ODeutsche An- gestellten- Gewerkschaft) und Vertretern der anderen Gewerkschaften getroffene Verein- barungen: a) Der gegenseitige Besitzstand an Mitglie- dern wird garantiert, d. b. Abwerbung von Organistlerten Mitgliedern sowohl in den Indu- Strleverbänden wie auch in der deutschen An- gestelltengewerkschaft ist verboten. b) Uebertritte von einem Industrieverband zur DAG oder umgekehrt dürfen nur vorge- nommen werden, wenn der ausgebende Ver- band hierzu seine Zustimmung gibt. Mitglie- der, dle ausgetreten sind, um die Mitgliedschaft entweder in der DAG oder in einem Industrie- verband unter Umgehung dieser Vereinbarung zu erwerben, dürfen nicht aufgenommen werden. c) Flugblätter und Rundschreiben, in denen Einrichtungen oder Personen urid ihre Hand- lungen sowohl der Industrieorganisationen als auch der DAG angegriffen oder veröchtlich gemacht werden, sind untersagt. Dasselbe gilt für evtl. erscheinende Zeitschriften oder Zei- tungen. d) Die gleiche Verpflichtung bezieht sich Sinn zemäß auf stattfindende Versammlungen.“ Diese Auffassung über die gewerkschaft- liche Erfassung der Angestellten war auch Leitmotiv bei der Gründung der Gewerk- schaften in Mannheim. Beamte, Angestellte und Arbeiter sind in Mannheim einheitlich organisiert. Dem Willen des Bundestages in Kornwestheim entsprechend, soll der be- stehende Zustand zunächst erhalten bleiben. Beamte und Angestellte werden dement- sprechend auch in Zukunft in Mannheim bei den Industrieverbänden und dem Orts- ausschuß des Württembergisch-Badischen Gewerkschaftsbundes in L 4, 15, ihre ge- Werk schaftliche Vertretung finden. Der Ortsausschuß Mannheim des ADB. Karl Rehfeldt Veberraschend und unerwartet ist nach kur- zer schwerer Krankheit im Alter von 71 Jah- ren Karl Rehfeldt, einer der Vorkämpfer in der Mannheimer Gewerkschaftsbewegung, ge- storben. Seit 1903 gewerkschaftlich organisiert, hat Karl Rehfeldt als Bevollmächtigter des Deutschen Holzarbeiterverbandes in Mannheim jahrzehntelang zum Nutzen seiner Berufskol⸗ legen segensreich gewirkt. Im Jahre 1933 ge- hörte er auch zu denen, die als aufrechte Ver- treter der gewerkschaftlich organisierten Ar- beiterschaft den Haß der Nazimachthaber auf sich zogen. Auch Karl Rehfeldt wurde ver- haftet kam ins Konzentrationslager und wurde schließlich aus seinem Amt gejagt. Aber allen Verfolgungen zum Trotz blieb er seinen alten Idealen treu und nur das vorgeschrittene Alter Hinderte Karl Rehfeldt daran, bei der Neu- organisation der deutschen Gewerkschaften wieder wie ehemals führend tätig zu sein. Bei der am Montag. den 6. Januar, erfolgten Be- stattung ehrte der ADGB den alten Gewerk- schaftsbionſer, In den Kreisen der gewerk⸗ schaftlich organislerten Arbeiterschaft. ingbe- sondere bei den Hohzarbeitern, wird Karl Peh-⸗ feldt unvergessen bleiben. Kleine Umschau Umgestaltung der Lebensmittelkarten. In der vorliegenden Ausgabe ist eine Bekannt- machung des Ernährungs- und Wirtschaftsamts * um deren Beachtung gebeten Wer Holz- und Kohlenzuteilung. Wir verweisen auf eine Bekanntmachung in der vorliegenden Auggabe über Brennholz und Kohlenzuteilun- gen. Brennholzversorgung. In der letzten De- zemberwoche wurden 4317 Ster Brennholz nach Mannheim verbracht, davon 3968 Ster per Bahn und 219 Ster per Lastkraftwagen, Darunter waren 39 amerikanische Trucks, die 240 Ster beförderten. Butter auch für Kleinstkinder. In der ersten Woche der 97. Zuteilüngspertlode erhalten Kleinstkinder 150 Gramm Butter. Alles Nähere let in einer Bekanntmachung des Ernährungs- amtg in der vorliegenden Ausgabe enthalten. Fleischausgabe für politisch Verfolgte. Je- den Donnerstag von 7.30 bis 10 Uhr erfolgt nur für politisch Verfolgte unter Vorlage der roten Bescheinigung vom Städt. Wohlfahrts- amt A bei der Freibank eine Fleischausgabe. Die Mannheimer Abendakademie hat ihr erstes Semester erfolgreich beendet. 75 Kurse liefen, wobei die technischen Lehrgänge und Sprachen im Vordergrund standen. Durch- schnittch waren die Kurse von 30 bis 40 Per- sonen besucht. Das neue Semester beginnt am 14. Januar mit einem erweiterten Lehrplan, der Soziologie, Ethik und Einführung in das Bühnenschaffen bringen wird. Familien nachrichten. Das Fest der goldenen Hochzeit begehen Johann Annamaier und Frau Wilhelmine geb. Fügamm, Käfertal, Kornblu- menstraße 16. Hermann Schneider, Lettestr. 4, wurde 64 Jahre alt. Josef Hettel, Leiblstr. 35 Erüher Viehhofstraße) wurde 80 Jahre alt. Radio Stuttgert sendet Dienstag, 7. Januar: 10.00 Uhr: New Vork, 12.00 Uhr: Landfunk. 12.20 Uhr: Musik zur Mit- tagsstunde. 12.30 Uhr:„Rückschau auf den Aerzte- prozeßg in Nürnberg“, 17.00 Uhr: Werke von Elgar und Smetana. 13.13 Uhr:„Romane dieser Zeit“, 5 Jugendstunde. 21.00 Uhr:„Volk und dat“. Mittwoch, 8. Januar: 9.00 Uhr: Haus und Heim. 19.00 Uhr:„Johannes Keppler“, 13.30 Uhr: Lydis Bechthold spielt: Bach. 17.00 Uhr: Emladung zur Musk“. 18.30 Uhr:„Unsere Solisten“, 20.90 Uhr: Opernklänge., 21.0 Uhr: Hörspiel„ Germeis- bousend., naeh einer Novelle von Gerstaécker von H. Sattler. Frostmiiderung Vorhersage bis Mittwoehabend. Veberwiegend sta k bewölkt, zeitweise Schneefall. Tagsuber nur 4 2. Nie finden S aus 2 In Aalen wurden durch Einbruch in die Behausung einer alleinstehenden Frau ein- einhalb Zentner Schweinefleisch gestohlen Die derzeitigen Fleischrationen eines Stad- ters betragen für 75 Monate eineinhalb Zentner. Wenn der bei dieser alleinstehen- den Frau erbeutete Fleischvorrat nicht schwarzer Herkunft war, dann gibt es also bei uns Bürger, die heute schon ihre Fleischrationen für die nächsten 6 Jahre besitzen Einbrecher können der Polizei oft wich- tige Eelferdienste leisten. In Waldau, Kreis Gmünd, erbeutete eine Einbrecherbande bei dem Landwirt Friedel außer 33 Litern Schnaps und sonstigem auch ein krisch geschlachtetes Schwein. Das Schwein war Gatürlich) schwarzgeschlachtet Sogar Tiere können zu Helfern der Po- lizei werden. Auf der Gemarkung Fitz- grimm hatten Füchse mehrere Hautfetzen aus der Erde gescharrt, wie von Jägern be- obachtet wurde. Eine Haussuchung bei dem Pächter des Geländes, Lorenz Rapp, aus Kahl a. M., ergab, daß er eine Ruh schwarz- geschlachtet hatte. Dle so wertvolle Ruh⸗ haut war zerstückelt und in die Erde ge- pflügt worden Auch darüber, daß in Deutschland noch mancherlei Sachen vorrätig sind, die ge- wöhnliche Sterbliche nur noch dem Namen nach kennen, liefern manche Einbrüche den 5 Bei der Firma Zeisel in Dortmund rden außer anderen Raritäten 5 Sack Mandeln, 19 Kisten Sultaninen und 10 Sack Aprikosenkerne gestohlen Einbrüche, die etwas anrüchig sind, Eibe es auch. So berichten die Zeitungen von einem Einbruch im Hamburger Zoblo-⸗ gischen Museum, bei dem aus Schaugläsern, in denen Eingeweideteile, Giftschlangen und ähnliche unappetitiſche Sachen präpariert waren, rund 20 000 Täter Alkochel entwendet worden seien. Allein der Gedanke an den zuůum Transport der 20 009 Liter Alkohol not- Wendſeen Aufwand läßt schon einige Zwei fel aufkommen. Aber wie dem aueh sei, den Schwarzhän dern wurde dureh diese Mel dung auf alle Fälle das Schraps- Geese“ Aft erschwert. Og. Lien BEKANNTMACHUNGEN Umgestaltung der Lebensmittelkarten. Durch die Zwischen der britischen und amerikanischen Be- Zatzungszone erfolgte Vereinheitlichung ist auch eine gegenseitige Angleichung der beiderseitigen Lebensmittelkarten erforderlich geworden, Sie tritt bereits mit Beginn der 97. Zuteilungs⸗ N(6. 1. 1847) in Kraft. Die Lebensmittel- arten erhalten einheitliche Absehnitte Über: Felsen 25 g und 100 g: Brot 300 g, 1000 g und 1500 8; Brot zw 200 g; Fett 62,5 g, die für beide Zonen gelten. Alle übrigen Abschnitte über Käse. Nüäh- mittel. Zucker, Kaffee-rsatz, die Kleinabschnitte über 5 fg Fett, 50 g W.-Rrot. 2 Mährmittel und alte Abschnitte ohne Men- Zenaufdruck(NFr.-Abschhitte über Fleisch, Brot u. Nährmittel mit dem Zusatz„Us-Zone“h) sind in der britischen Zone nicht gültig. Ebenso sind ate aufgefüh-ten Abschnſtte aus der britischen Lone. und alle Nr.-Abechnitte ohne den Zusatz U- Zone“, in der Us. Zone ungültig. Die bis- herige Einteſlung der Lebensmiftelkarten in die einzelnen Verbrauchergruppen(Normalverbrau- char, Teilselbstverserger in Hutter, Tellselbst⸗ Versorger in Fleisch un schlachtfetten, voll- Selbstversorger und Zulageempfänger) bleibt im verändert. Auch die Kennzeſchen E. Igd, K. Klik, Kist und Sgl bleiben weiterbestehen, mit dem Unterschied allerdings, daß sie suf den Einzelabschnitten nicht mehr in FHrscheinung treten. Künktig st ſeda fobensmitteſkartnsorte Mit einer bestimmten Nummer auf dem staram- abschnitt, den Sonderabschnitten und den Ein- zelabschnitten gekennzeichnet, namlich: Normelverbraucher 5 bisher neu über 20 Jenre E. 11 und 10—20 Jahre Igd 12 und Jgd 610 Jahre K 18 und K 3— 6 Jahre EKIk 14 und Klik 1— Jahre Klst 15 und Klst — 1 Jahr 881 16 und Sg Teitzelpstversorger in Butter uber 20 Jahr- TSV 1 Bu /hrw 10.20 Jahre TSV FU Had 1% Jahres 3a Bu /K — 8 Jahreſ csv s Bufkik 24 u. KIR TSV Bu 1— J Jahreſrsyve Bu Kist 28 u. Kist TS Bu Teilselbstvereorrer in plelten und schleshtfetten Über 20 Jahre TSV 2 Schl/ Erw II u. K TSV Schl 1020 Jahre TSV 4 Schl Jgd 32 u. Jgd TSV Schl i Jahre TSV 4a Schl 2 u. K TSV Schl — 5 Jahre TSwes SchlſKik a4 u. Kik TSV Sc˖ * 3 Jahre. TSV S Schl /KIist 35 U. Klst TSV Schl Vollselpstversorger u. E TSV Bu 22 u. Jgd TSV Bu 23 u. K TSV Bu Über 6 Jahre SV 11 F Agdö K ft und 8 — 6 Jahre sv II Kik ö 44 und SV- Kik 1— 9 Jahre sv 11 Kist 3 und SYS Kist Mütter Mn o und M Die stammabschnitte tragen neben der Kenn- zeickmung mit der Seriennummer(z. B. 11, 21, 31, 4) und der Altersklasse(E, Jgd usw.) den üblichen Aufdruck. Bei den Einzelabschnitten entfällt die besondere Angabe der Altersklassen (E, Jgd usw.). Sie enthalten nur die Serien- nummern(11, 21 usw.). Völlig unverändert blei- ben die gewerblichen Zulagekarten, die SV Brokkarten und die Mahlkarten. Mannheim, 4. Jan. 1947. Städt. Ernährungs- u. Wirtschaftsamt. Butterzutellung. Kleinstkinder von 1—3 Jahren erhalten in der 1. Woche der 97. Zuteilungs- periode- 150 f Butter und zwar auf die Ab- schnitte 15/7/ und II* 2& 62,8 8 125 f sowie auf 5 Kleinabschnitte a 5 g W g, zus. 150 g. Mannheim, den 6. Januar 1947. Städtisches Er- nührungs- und Wirtschaftsamt. 5147 Notversorgung mit Brennstoffen. Mit Rücksicht suf den Kälteeinbruch werden die Kchlenhänd- ler des Stadtikreises Mannheim ermächtigt. an alle diejenigen laushaltungen die die jetzt nur mit 1 Ztr. Braunkohlenbriketts auf Grund des seinerzeitigen Aufrufes im Amtsblatt vom 26. Nov. 1946 beliefert werden konnten, einen halben Zentner Braunkohlenbriketts aus- zugeben. Zum Nachweis der Abgabe ist das Feld 40 des blauen Haushaltaus weises dritte Ausgabe des Städt. Ernährungs- und Wirt- schaftsamtes abzustempeln; die Belieferung muß auch in der Kundenliste eingetragen werden. Die Briketts können von gen Verbrauchern nur bei denjenigen Kohlenhändlern abgeholt werden, in dessen Kundenliste sie eingetragen sind. Ferner werden die Kohlenhändler er- mächtigt, an die Haushaltungen eine weitere Rate in Höhe von 3 Ztr. Brennholz auszuliefern. Die in Gruppe D und E der Kundenliste ein- getragenen Untermieter können diese Zuteilung ſedoch nicht erhalten. Die Kohlenhändler sind dafür verantwortlich, daß dite Auslieferung die- sen Anordnungen entsprechend erfolgt. Auch die Belieferung mit Brennholz muß in der Kundenliste eingetragen werden, Wir machen noch besonders darauf aufmerksam, daß sowohl die obige Zuteſlung von Braunkoblenbriketts, wie auch das Brennholz grundsätzlich beim Kohlenhändler abgeholt werden muß. Das Brennholz muß erforderlichenfalis vom Kohlen- händler auch in Meterrollen abgenommen wer- den. Der Absabepreis beträgt in diesem Falle 2 5 RM pro Zentner. Städt. Ernährungs- und Wirtschaftsamt, Alle ehem. Bewohner fes Sperrbezirkes im Stadt- tell Mannbheim-Feudenheim, welche auf Anord- nung dei amerik. Zivllverwaltung unter Zurück- lassung des gesamten Mobilears hre Häuser und Wohnungen räumen mußten, werden ersucht, sleh wegen Geltendmachung threr Schadenser- Satzansprüche umgehend beim Besatzungskosten- amt dei Stadt Mannheim, Lulsenschule, 1. Ober- geschog, Zimmer 211-212, zu melden. 9004 Oeffentliche Erinnerung. An die Zahlung folgen- der Steuern und Abgaben wird erinnept: 1. Ein- Kkommensteuer-, Körperschaftsteuer- und Kir- chensteuer- Vorauszahlungen für 4. Kalender- Viertelsahr 1943 auf Grund abzugebender Er- Klärungen(Selbsteinschätzung), fällig 10. 1. 1947. 2. Umsatzsteuer für Monat Dezember 1946(Mo- natszahler) bzw. für 4. Kalendervierteljahr 1946 (Vierteljehreszahler) auf Grund von Umsatz- steuervoranmeldungen, fällig 10. 1. 1947, 3. Lohn- steuer für Monat Dezember 1946(Monatszahler) bzw. für 4. Kalendervierteljahr 1946(Vierteliah- reszahler) nebst Kirchenlohnsteder(ausgeschie- den nach Religlonsbe kenntnissen) auf Grund von Lohnsteueranmeldungen, fällig 10. 1. 1947. 4. Sühnebeträge auf Grund der zugestellten Sühnebescheide bzw. Spruchkammerurteile. 5. Abschlug- bzw. Vorauszahlungen auf Grund der zugestellten Steuer- usw, Bescheide. Einzel- mahnung erfolgt nicht mehr. Rückstände wer⸗ den unter Berechnupg der Säumniszuschläge, Gebühren und Kosten im Vollstreckungsverfah-⸗ ren eingezogen. Steuer-Nr. angeben! Die Finanzämter Mannheim, Weinheim u. Schwet⸗ Zingen. Beseitigen von Schnee und Streuen dei Glatteis aut den Gehwegen. Die Grundstücks eigentümer werden gebeten, bei Eintreten von Schneefällen und bei Glatteisbldung der ihnen durch die Sreßenreinigungsordnung vom 23. 3. 19385 auf- erlegten Verpflichtung zur Beseitigung von Schnee und zum Streuen bei Glatteis auf den Gehwegen vor ihren Grundst icken im Interesse der Sicherung des Verkehrs pünktlich nach zukommen. Die bezüglichen Bestimmungen lau- ten: g 3: Schnee ist vom Grundstüekseigentümer vom Gehweg zu entfernen und auf die Fahr- straße neben den Gehweg so zu verbringen, daß die Rinne freibleibt. Bei Glatteis sind die Geh- wege. auch die Hisschleifen, vom Grundstücks- eigentümer mit Sand und Asche zu bestreuen. Schnee von den Gehwegen und aus den Höfen soll vor der Reinigung der Fahrbahn auf diese verbracht werden.— 8 4: Die Verantwortung zum Sauberheiten der Gehwege kann einem Stellvertreter Übertragen werden, wenn dieser sich schriftlich oder dem Reviervorstend gegen- über zur Uebernahme bereſt erklärt. Mannheim, 3. Januar 1947. Stadtverwaltung. 6103 Mannhelmer Abendskademile. Lehrgänge der Technischen und Naturwissenschaftlichen Ab- teilung ab 14. 1. 1947. Folgende Lehrgänge wer- den mit dem bisherigen Stundenplan weiter- geführt Technisches Rechnen; Rechenschieber-⸗ re men; Algebra; Geometrie; Darstellende Geo- metrie; Trigonometrie; Analytische Geometrie; Höhere Mathematik, Maschinenelemente: Ma- schinen zeichnen; Einführung in den Maschinen- bau: Stoffkunde für Maschinenbau und Hlektro- technik: FEinfünrung in Nektrotechnik: Tech- niche Mechanik. Baukonstruktionslehre und Zeichnen; Malenz Zeichnen und Modellieren; noch leichte, nachts mäsige Fröste. Schwach- Windig. Baustoffkunde für Bauingenieure. Einfünrung m u die Chemie: Einführung in die Physik. Neue Lehrgange: Mathematische Erd- und Him- melskunde zeſchnerisch und rechnerisch, Statile kur Anfänger. Statik für Fortgeschrittene. Festigkeitslehre f. Maschinenbau u. Klektrotech- Alk. 1 Statik u. Festigkeitslehre f. Bauingenieure. 5 Die Arbeitsvorbereitung in der rationellen Fer- tigung Die Normung im Betrieb und im Kon- struktionsbüro. Die Schaltvo Zänge in der Elektrotechnik fur Fortgeschrittene. Instal lationen und Installationstechnix Einführung und Erläuterung der VDE- Vorschriften. Elek- trische Meßgeräte und Messmethoden. Ma- schinenzeichnen und Konstruktionsübungen für Fortgeschrittene. Anmeldungen zu diesen Lehrgängen schriftlich oder persönlich an das Sekretariat in der Wohlgelegenschuie bis SpA- testens 14. Januar 1947. Segzeben. Vorbereitungskurse für die Meister- prüfungen, Diese können bei genügender Be- teiligung eingerichtet werden. Anmeldungen sind an das Sekretariat unter Angabe des Hand- Werks zu richten. eee Kheinische Hypothekenbank Mannheim, Fernruf Nr. 4230 68, 420 56, Telegr.-Adr. Rheinhyp, Post- scheckkonto Karlsruhe 1303, Reichsbank-Giro- Konto Mannheim Nr. 52/13. Betreff: Gesamt- Kündigung unserer 4%(urspr. 3% Pfandbriefe Reihe 5 K. Nr. 250 01 4%(urspr. 8%) Pfiand- hriefe Reihe 6 K. Nr. 250 01 4%(urspr. 4½ 9) Kommunal-schuldverschreibungen Reihe X K. Nr. 250 33. Hiermit kündigen wir sämtliche noch umlaufenden Stücke unserer 4% lurspr, 8% Pfandbriefe Reihe 5 K. Nr. 230 01 4% (urspr. 5%) Pfandbriefe Reihe 6. K. Nr. 250 01 4%(urspr. 4%% Kommunal- schuidverschrei- bungen Reihe X K. Nr. 250 35 zum 1. März 194/ zur Rückzahlüng zum Nennwert. Die Rück- zahlung erfolgt ab 1. Februar 1937 gegen Ein- Ueferung der gekündigten Pfandbriefe und Kom- munal-schuldverschreibngen außer bei unserer Bank in Mannheim auch durch vermittlung sämtlicher in den westlichen Zonen ansässigen Banken und Geldinstitute. Bei den gekündigten Pfandbriefen der Reihen 3 und 6, bei denen die Zinsscheinbogen bereits abgelaufen sind, werden aut die miteinzurelchenden Erneuerungsscheine die noch etwa offen stehenden Zinsbeträge per 1. 4. 1946 abzüglich 25% Kapitalertragsteuer ge- leistet. Bei den gekündigten e— Verschreibungen der Reihe& sind ebenfalis die Erneuerungsscheine miteinzureichen und ferner die nach dem 1. Oktober 1943 fälligen Zins- sc ieine. Bei der Einreichung ist die Abgabe einer E klärung erforderlich, daß sich die Stücke bereits vor dem 1. April 1943 im Depot eines Kreditinstitutes bzw. im unmittelbaren Besitz ces Einreichers innerhalb der westlichen Be- satzungszonen Deutschlands(ohne Berim) be- Näheres wird bekannt- kunden haben., Außerdem ist der Nachweis Ubar das Nichtvorliegen einer Vermögenssperrs nach dem Gesetz Nr. 52 der Militärregierung, dem Gesetz Nr. 8 und dem Gesetz Nr 104(Ge. setz über die Befreiung vom Nationslsozisismus und Militarismus vom 5. 3. 194 und den hierzu ergangenen Durchführunssverordnungen und Ausfſührungsbentimmungen zu erbringen. Fin⸗ reicher am Schalter haben weiter einen amt⸗ lichen Personstausweis vorziilegen und den recatmäßigen Erwerb der gekfindisten Stücke nachzuweisen. Die Verzinsung der gekünd'sten Pfandbriete und Romminal-Obitestſonen endet mit dom 2. Februar 1047. Mappheim den 2. Ja- nuar 1947. Rheinische Hypothekenbenk. 8097 1 VERS A MMI UNGEN 1 Gesamtverband des Personals der Fffentl. Dienste und des Verkehrs. Mitglied im Gewerkschafts- dund württemberg Baden. Ortsverwaltung Mannheim. L. 4. 15. am Freitag, 10. 1. 1947, nachmittags 3 Uhr, findet im Wartburg- Hospiz, Mannheim, F 4, eine Konferenz des engeren und erweiterten Beirats sowie sämtlicher Beſesler- ten statt. Tagesordnung: 1. Geschsfts riecht; 2. Stellungnahme zu Delegierten- und Betriebs-. Tatswahlen. Um pünxktliches und vollzähliges Erscheinen wird gebeten. Der Vorstand. 8029 Die beschlußfassende Versammlung des Werbe fachverband, e. V., Württemberg-Baden, Sitz Stuttgart, findet für Nordbaden am Freitag, 10. Januar 1947, 14 Uhr, im Sitzungssaale der Industrie- und Handelskammer in Heidelberg statt. Der Werbefachverband, e. V., Württem⸗ berg-Baden fordert alle in der Werbung schep⸗ Terisch Tätigen zur Teſinahmè auf und, zur Be- Kanntgabe der Anschriften an seine Geschäfts- Stelle, Stuttgart-O., Blumenstraße 23. Ab 2. Je uar 1947 neue Anschrift des Verbandes Wer⸗ befachverband, e V., Württemberg-Baden, Ge- schäftsstelle Stuttgart-O.,, Blumenstr. 23, J. 1 NITERRICHT E. Allegri, Schule für Gesellschaftstanz, Mann- heim- Waldhof, Speckweg c. Beginn neuer An- Fängerkurse Sprechz. tägl. von 18-20 Ohr. 04208 Tanzschule Knapp, Langerötterstraße 61. Neuer Anfängerkurs beginnt am J. Jandar. Anmel- dung taglich ab 17 Uhr. 0. Tanzschule Stihdebeek, Büro: Dürkheimer Str, 48, Telefon 532 96. Kurs für For tgeschrittene. Beginn Donnerstag. 2. Januar 1947, 19 Uht, Kurs fü An- tönger: Beginn Dienstag, 7. Jan. 1847. 1 Uhr. Unterrichtssaal: Städt. Rosengarten(Gsststatten). Vorherige Anmeldung erwünscht. 5848 Gründl. Nachhiifeunterr Unterrient im piseh⸗ in Englisch, Deutsch decken, Servieren, An- u. Math. für Jungen d. richten, Umsanssform Serta gesucht. Angeb. Mannn Feudenhelm, unz, Nr. 04113 an d. G. Feldstraße 1 94947 2 Dlenstag, J. Januar 1947 1860 München folgt dem„Club“ als Zweiter Formanstieg von Schwaben, Das große Spiel der Tabellenführer fand in Stuttgart statt, wo der Club weiterhin mit einem 1:2-Sieg gegen den VfB Stuttgart die Führung behielt. Der 1. Fc Schweinfurt war im der ersten Spielhälfte(0:0) stark überlegen, kelangte aber nicht zu Torerfolgen. Bis Spiel- ende Konnte Waldhof und Schweinfurt je ein Torx erzielen. Die Spielvereinigung Fürth un- terlag Segen Schwaben Augsburg unerwartet doch mit 1:5. Die Schwaben demonstrierten mit einfallsreichen Aktionen, kernigen Schüssen und ausgezeichneten Flach- nd Weitpässen einen feinen Fußball./ Im Spiel BC Augsburg gegen 1860 München übertrafen die Münchener alle Erwartungen. Sie zeigten hervorragende Leistungen und ließen den Augsburgern Keine Chancen, so daß ihr 4:1-Steg vollauf verdient War. Bayern München konnte mit einem 4.1 Resultat gegen Viktoria Aschaffenburg seine Veberlegenheit zeigen. Der 3:2-Sieg von Phönix Karlsruhe gegen die Stuttgarter Kik- kers kommt etwas überraschend. Doch haben die Karlsruher diese Punkte bitter nötig! Ber Frankfurter Sportverein fertigte Ulm 46 klar mit 310 Toren ab. Ebenso war das 4.1 der Offenba ner gegen den Fc Bamberg nie mn Frage gestellt./ Das am 22. Dezember von Aschaffenburg gegen Offenbach mit 1:0 gewon- nene Spiel wird nur als Freundschaftsspiel gewertet, da der Schiedsrichter nicht erschfe- nen war und ein Aschaffenburger einsprang Tabellenstand der süddeutschen Oberliga 8 Vereine Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. I. FC. Nürnberg 15 53:9 23.5 1860 München 14 1. Vr Stuttgart 14 271 19:9 Schwab Augsburg 18 33:22 19:11 FC 05 Schweinfurt 14 22:31 18:10 . 24:15 17:11 27:28 16:14 23:20 15:15 31:29 14:14 23:25 14:14 14:24 14:16 21:28 13:13 28:32 13715 15:27 12:16 25:29 11:17 15:33 11:17 16:27 9:19 13:25 9:19 23:29 921 21:50 721 — do Kick Offenbach Stuttgart. Kickers Fs Frankfurt 1846 BC Augsburg 1. Fe Bamberg Pfl. Neckarau Phönix Karlsruhe KEV Karlsruhe VfR Mannheim Bayern München Vikt. Aschaffenbg. Hochform des KFV im Stadion 38500 Zuschauer fanden sich trotz der gro- Zen Kälte im Stadion ein, um das Städte- und Oberligaspiel zu sehen. Leider fiel das Städte- spiel aus, da die Jungens aus Ludwigshafen wegen Paß- Schwierigkeiten nicht antreten konnten. VfR führte in der ersten Viertel- stunde durch Striebinger, der eine schöne Hettner-Vorlage zur 1:0-Führung einschoß. Die Karlsruher fanden sich besser mit dem ver- schneiten Rasenboden ab, spielten schnell, wendig und mit vollem Einsatz. Rasch wech- gelte die Stimmung der Mannheimer Fußball- Lreunde, als der Halbrechte Scherer im Ge⸗ dränge vor dem VfR-Tor zum Ausgleich ein- choß. Immer mehr fiel der Sturm und die EHinter mannschaft der Rasenspieler ab. Keine Kombinationen kamen zustande, da das Spiel- geschehen eindeutig vom Fußballverem be- errscht wurde. Auch der während des Spiels umgestellte VfR. Stufin änderte nichts an der klaren Ueberlegenheit der Karlsruher. Ger- ach, der einige schöne Abwehrparaden zeigte, Ratte viel Glück, sonst wäre der Karlsruher Sieg noch höher ausgefallen. Die VfR-Mann- schaft zeigte eines der schlechtesten Spiele der Saison, Während bei dem KFV ununterbro- chen der Ball von Mann zu Mann flog. Auch in der zweiten Halbzeit rollte die flüs- gigen Angriffe des REV- Sturms. Der fabel- afte Mittelstürm Fritschi fraf mit einem scharfen Schuß nur die Latte. Sein Klub- kamerad Janda schoß aus einer fraglichen Ab- sseitsstellung zum 1:2 Stand ein. Schiedsrichter Romauer(München) war oftmals mit dem Pfeifen zu spät. Eine klare Chance vergaben die Stürmer Bardorf-Hettner, die, freistehend, durch Zögern um ein Tor kamen. Der Halb- rechte Scherer gefiel durch seine Ueberlegen- zeit und Schnelligkeit am Ball, ebenso der echte Läufer Herberger, die die besten Spie- jer beim KF waren. Eine mißglückte Ab- wehrleisung Henningers nützte der schnelle Scherer durch einen weiteren Schuß zum drit- ten Tor aus. Fünfzehn Minuten vor Schluß erhöhte Scherer zum 1:4-Endresultat. Dieses ohe Torergebnis wurde nur ermöglicht durch das prächtige Spiel der KFV- Mannschaft. Die unschaftsumstellung des VfR wirkte sich Behr nachteilig aus.. eb enitksklasse: Käfertal— IIvesheim 3:1, Rhe nau— 07 Manheim 5:0, Plankstadt ehwetzingen 1:0, Altlußheim— Oftershein; Wallstadt— Seckenhbeim l(ausgefallem, inheim— Hockenheim 1:5. Freundschaftsspiele: TV 1846 Mannheim 8 Ketsch 7:1, Amicitia Viernheim— WES nnheim 3:3. 5 Handball: TSV Handschuhsheim V᷑L. eckarau 6:12, SV Waldhof— 88 62 Weinheirn . A=„„„esse S 0 e e e en en en cn de e&. 0e be 4% eas en e n en en N en 14 Linksrheinisches Pokalspiel 5. Januar wurden in der nordfranzösi- Zone die letzten Teinehmer der Zonen ermittelt. Der 1. SC Kaiserslautern setzte ch im Neustadter Stadion ganz klar mit 6:3 egen den Landesligisten Friesenheim durch. erlige Minuten nach dem Wechsel stand die- des Pokalspiel bereits 3:1 für die von Fritz Walter ausgezeichnet dirigierten Lautringer brachte ein energischer Zwischensport as unsichere rote Deckung ins Wanken, daß die Friesenheimer bald zu zwel weite Gegentoren kamen, nachdem Fritz Walter nendurch sem 3. Tor auf dieser spisgel- ten Eisbahn erzielt hatte. Pal. Sportmeldungen in Kürze as Dauerrennen hinter Motoren im Pari- Sportpalast gewann der franZösische Mei- exfahrer Lemdine vor Weltmeister Erosio talien)./ Grigory Novak, der russische Welt- ister im Halbschwergewicht, stellte mit 137,5 im beidarmigen Reißen einen neuen Welt- d auf. Die Wiedereinführung der Fuß- okalspiele wurde auf einer Tagung der ballvertreter der britischen Zone in ge beschlossen, deren Beginn im Herbst 847 Vorgesehen ist. Auf der Kälberstein- e hanze in Berchtesgaden wurden bei ständi- Schneefall Fredy Stoll Berchtesgaden) in Altersklasse mit 152 Pkt. bei Sprüngen von d 50 Metern Sieger, gefolgt von Hans termaier(Sc Berchtesgaden) mit 148 Pkt. 1 je 49 Meter. Das Hamplon-Park- Stadion zu einem Fassungsvermögen von 200 000 uern ausgebaut werden, um den zu er- Fartenden Andrang zum Fußballspiel„Groß- tannien— Kontinent“ gerecht zu werden. Weltverband der Schwimmer(Fina) gab unt, daß die änder Oesterreſch, Unzarn, 5 Waldhof und FsV Frankfurt Itallen, Finnland, Bulgarien und Rumänien wieder als Mitglieder aufgenommen werden sollen. Der Berliner Oberbürgermeister Dr. Ostrowski übergab dem englischen Verbin- dungsoffizier beim Magistrat von Berlin, Oberstleutnant Mander, die Olympische Fahne. Die Moskauer Eisschnell-Laufrennen gewann Pronine in 45,5 Sek. für 500 m und 9:1, Min. tür 5000 m.(dena u. SK.) Die Kämpfe der Schwerathleten As Feudenheim— Sd Lampertheim 8:2 Zum fälligen Rückkampf empfing der ASV die Sd Lampertheim. Die Feudenheimer ge- warnen den Vorkampf in Lampertheim bereits 5:2. Sie wahrten auch diesmal ihre Chancen und stehen nun weiter ungeschlagen als aus- Stehtsreicher Bewerber auf den Meistertitel an der Spitze. Man sah durchweg schöne Kämpfe, die mit Schulterniederlagen endeten, außer der Begegnung Brunner Müller, die letzterer nach Punkten für sich entschied! Für Feudenheim Waren Heckmann, Vondung, Ries, Benzin ger sowie Schmitt und für Lampertheim neben Müller noch Kreutz erfolgreich. Kampfrichter Metz(Sandhofen) War ein guter Leiter. Ergebnisse Bantam: Heckmann Leonhard, Steger Heckmann(F) durch Eindrücken der Brücke; Feder: Vondung Alberstadt, Sieger Von- dung FD) durch Hammerlock; Leicht: Ries Löbsack, Sieger Ries F) durch Aufreigßer; Welter: Müller— Brunner, Steger Müller(L) nach Punkten; Mittel:, Benzinger— Wetzel, Sleger Benzinger(F) durch Armschlüssel; Haloschwer; Scumitt Krämer, Sieger Senmitt(F durch Ausheber; Schwer: Kreutz— Prang, Sie. ger Kreutz(U) durch Hammerlock. mier- Spvgg. 1884 Mannheim— KSV Sulzbach 4:2 In der vollbesetzten Turnhalle der Hum- doldtschule konnte SpVgg. 1884 ihren dritter Mannschaftskampf gewinnen. Sulzbach mußt. das Bantamgewicht unbesetzt lassen, wodurch ein Punkt verloren ging, der entscheidend war denn von den restlichen sechs Kämpfen, die einen schönen Verlauf nahmen, konnten beide Mannschaften je drei gewinnen. Kampfrichter Uhrig(Feudenbheim) fällte seine Entscheidun- gen korrekt. Das angezeigte Gewichtheben flel aus, weil VL Neckarau seine Mannschaft in letzter Minute zurückgezogen hatte. So kam es dann zu einem„internen“ Verbandskampf zwischen der 1. und 2. Mannschaft der 1884er, den die gieggewohnte Meisterstaffel mit 2895:2340 Pfund Für sich entschied. Ergebnisse Bantam: Glaser(1884) ohne Gegner: Feder: Huser— Mades, Sieger Huser(84) durch Uber. trag; Leicht: Siebert Müller, Steger Siebert (84) durch Armschlüssel; Welter: Walther— Fath, Sieger Walther(84) durch Schulter- schwung; Mittel: Augstein Ströbel, Sieger tröbel(S) nach Punkten; Halbschwer: Box heimer— Mülbert. Stegen Mülbert(& durch Eindrücken der Brücke: Schwer: Feuchter— Keller, Sleger Keller(S) dureh Ausheber. mier- Der Pfälzische Rennverein Haßloch teilt uns mit: Nachdem die won der Reichsbahndirek- tion Mainz und der Militärbehörde genehmig- ten Sonderzüge für das Pferderennen ausfie- len, wurden private Firmen gebeten, Autos be- reit zu halten. Durch den überraschenden Kälteeinbruch konnten aber auch diese Fahr- zeuge nicht eingesetzt werden, so daß viele Rennbegeisterte wieder umkehren mußten. Den Rennverein, der alles unternahm, um Trans- portmöglichkeiten zu schaffen, keine Schuld. Phönix, Viernheim und Feudenheim vorne Halbzeit bei 14 vereinen der Landesliga Nord Trotz Warnung des Leiters der Landesliga Nord, Schmetzer, bei abermaligem Nichtantre- ten kampflos die Punkte zu verlieren, erschie- nen dle Walldürner zu dem neu Angesetzten Spiel in Feudenheim wiederum nicht. Feuden- heim wurde dadurch die Gelegenheit zur Ver- besserung seines Torkontos genommen, kommt aber durch den Erhalt der zwei Punkte auf den dritten Platz. Landesliga, Gruppe Nord 47:23 43:15 37:13 37·14 40:18 41:23 28:19 27:30 2332 28:39 16:46 15:57 Phönix Viernheim Feudenheim Friedrichsfeld Sandhofen Rohrbach Neulußheim Eppelheim Mosbach Sandhausen Wertheim 5 Sinsheim Neckargemünd 18:51 22 Walldürn 14.40 521 Phönix Mannheim hat dank seiner schuß kräftigen Stürmerreihe die Halbzeitführung er- reicht. Wenn es möglich sein sollte, die Schwa- t en te d n = ν Ken 0 n n h K e chen der Hintermannschaft, die schon 23 Ge- Sentore xuließ, zu beseitigen. könnte man der „Phönix“ die Meisterschaft zutrauen. Der schnelle RA Gottmann, LA Grab sowie Fischer in der Läuferreihe sind die hervorstechend- sten Spleler. Die Stärke der Mannschaft war das gute Abschneiden auf auswärtigen Plät- zen, die beste Leistung der 2 0-Sieg in Fried- riehsfeld. Die schweren Proben der Rückrunde Sa in Feudenbeim, Sandhofen und Rohrbach zu bestehen. 5 Amieltis Viernbeim, an zweiter Stelle lie- gend. hat seine gute Position vor allem se'ner stabilen Hintermannschaft zu verdanken. Bergmann im Tor, Knapp in der Läuferreihe, Bolever im Sturm sind die Spielerpersönlich- keiten. dle dem Mannschaftsganzen einen gu- ten. Halt geben. Auf eigenem Platz noch ohne Punktverlust, bleibt die Mannschaft nach wie vor Mitfavorit, besonders, wenn es möglich sein sollte, Formschwankungen(5:1-Niederlage in Eppelheim, darauf 5:1-Sieg in Rohrbach) zu beseitigen. Die beste Leistung und größte Ueberraschung der Vorrunde war der 5:1-Sieg in Rohrbach. Dle Rückrunde bringt die schwersten Treffen in Mannheim gegen Phö- nix, in Feudenheim und in Friedrichsfeld. Einen schönen(aber nicht erfolgreichen) Fußball zeigt der Tabellendritte, ASV Feuden- heim, der die wenigsten Gegentore erhielt. Auf eigenem Platze ohne Punktverlust, hat die Mannschaft auch noch Chancen zur Meister- schaft, weil ein guter Stamm Reserven zur Verfügung steht, was in der zweiten Runde von ausschlaggebender Bedeutung werden kann. Spieler wie Mayer, Kwak, Stezyki und Schäd bilden die Grundlage für ein technisch ausgezeichnetes Spiel. Dię beste Leistung war der 4:1-Sieg gegen Rohrbach. In Sandhofen und Rohrbach sind die gefährlichsten Klippen zu umsteuern. 8 Die alte Friedrichsfelder„Germania“ zeigte sich als erfolgreiche Ueberraschungsmann- schaft und nimmt zu Recht den vierten Platz ein. Allerdings wurden von den sieben Minus Punkten fünf auf eigenem Platz abgegeben. Brümmer im Tor, Scherpf der Mittelläufer und Fink im Sturm sind die Säulen der Fried- richsfelder Mannschaft, deren beste Leistung der 2:0-Sieg gegen Feudenheim war. Schwere Kämpfe der Rückrunde stehen in Mannheim gegen Phönix, in Feudenheim, Rohrbach und Sandhofen aus. Sandhofen hat noch Aussichten, als Erster“ durchs Ziel zu gehen, denn dieser Club hat ebenfalls zu Hause noch keine Punkte abge- geben und den Vorteil, die Mitbewerber Pnö- nix, Feudenheim, Rohrbach und Friedrichsfeꝛd auf eigenem Boden zu empfangen. Die Mann- schaft, deren Seele Alfred Müller ist und die in Samstag und Neudecker zwel überdurch⸗ schnittliche Spieler besitzt, spielt einen tech- niseh guten Fußball, kann sich aber auswärts nur schwer finden. Rohrbach, vor Beginn der Spiele von vielen als Geheimtip bezeichnet, hat durch die 5:1 Heimniederlage gegen Viernheim von seinem Nimbus eingebüßt. Es ist aber nach wie vor damit zu rechnen, daß die Mannschaft, unter Führung des heute noch mitwirkenden zwei- undvierzigjährigen Läufers Hummel und des durch seine Gastrolle bei Waldhof bekannten M. St. Rensch, für die Meisterschaft in Frage kommt. Beste Leistung war der 3:2-Sieg in Friedrichsfeld. Das Lokalspiel in Eppelheim, wie auch die Spiele in Sandhofen und Viern- heim sind noch schwere Aufgaben der Rück- runde.(Fortsetzung folgt.) Wiro. trifft daber Fußballwetten im Anmarsch ö Dr. Bauwens erklärte einem Kölner Sport- journallsten gegenüber auf die Frage, ob es inen Fußball-Totallsa- or nach Schweizer Mu- er geben wird:„Ja, r wird kommen.“ Die Einführung von Fuß- dallwetten in Deutsch- and ist noch im Laufe 1es Frühjahrs 1937 zu 2T warten. In Hamburg sind bereits Mie vorbe- ceitenden Arbeiten auf- zenommen, um die 8 Durchführung dieser Dena-Bild Wetten zu organisieren. Der bekannte inter- Nach dem Vorbild der nationale Schieds Fußballwetten in Schwe- richter Dr. Pecco den und in der Schweiz Bauwens sollen die Wetten auf einer gemeinnützigen Grundlage vor sich gehen. Die Ueberschüsse aus dem Wettbetrieb sollen sportfördernden Zwecken dienen, und u. a. soll ein Grundfonds für dle Errichtung eines Großistadions in Ham- burg gebildet werden. Wenn die Fußballwet⸗ ten in Hamburg zur Aufnahme kommen, so ist dies nur ein erster Beginn. Es erscheint an- gebracht, den Aufbau der Wetten nicht regio- nal begrenzt vorzunehmen. So lange die Zo- nengrenzen bestehen, ist eine länderweise Regelung am besten, doch ist darüber hinaus auch eine Zusammenfassung innerhalb der einzelnen Zonen möglich. Was die Verteilung der Ueberschüsse anbetrifft, so hat die Schweiz ein auch für Deutschland geeignetes System geschaffen, da hier eine Aufteilung der Ueberschüsse auf die einzelnen Kantone nach einem besummten Schlüssel erfolgt, der sich aus den Beteiligungsziffern in den einzel- nen Kantonen ergibt.(F. T.) Oberbürgermeister für Fairnefl. Bei dem Zusammentreffen der beiden Oberligavereine 1. E Nürnberg und Spygg Fürth am zweiten Weihnachtsfeiertag setzte der beim Spiel an- wesende Fürther Oberbürgermeister Pr. Born- kessel für die fairsten Spieler der Mannschaf- ten insgesamt sechs Geschenkpäckchen aus. Die Geschenke lockten, denn noch nie wurde eine Club-Fürth-Begegnung anständiger und Fairer ausgetragen als diese, die für den 1. Fe Nürnberg 3:1 endete. Die Geschenke erhiel- ten: Für den 1. FCN: Winterstein, Kennemann und Billmann; für Fürth: Niemann, Zollhöfer und Vorläufer.. Nm. „IDeamer S Sefhieht en Wiens Fußballer machen mal ieder von sieh reden. Leider diesmal nicht in sehr er- freulichem Sinne. So hat man den Altinternu- tionalen Pepi Schneider nach dem Ländertref- fen Schwei2— Oesterreich bei dem Versuch erwischt, einen ganzen Koffer voll goldener Schweiger Uhren über die Grenze zu schmug- geln, um sie in Wien wieder auf dem schwar- zen Markt zu versilbern. Der Torhüter des „Wunderteams“, Rudi Hiden, ist soeben aus der Untersuchungskaft entlassen worden, die uber ihn verhängt worden War, weil er im Verdacht steht, eineinkalb Millionen französi- sche Franken ergaunert zu haben. Der be- ſcannte Linksaußen Arednik ist auf Lebens- dauer aus dem österreichischen Fußballverband ausgeschlossen worden; diese drakonische Strafe ereilte Arednik, der während des Krieges auch in Neuendorf, Iserlohn und Berlin gastierte und durch seine enorme Schußleraft auffiel, just in dem Augenblick, als er seinen Fußballkoffer packte, um nach Le Havre überzusiedeln. Seine Dis qualiſtation hat einen ausgesprochen„nahr- kaften“ Hintergrund. Arednik war jüngst mit dem EO Rapid Wien in der Schweiz und nach dem Freundschaftstreſſen in Zurich am Abend von den Gastgebern zu einem Bankett einge- laden worden. Ausgehungert wie er war, konnte Arednik der Versuchung nicht widerstehen, von der reich garnierten Festtafel einige der solange vermißten Leckerbissen still und heim- lich verschwinden zu lassen, um se mit nach Hause zu nehmen. Aber der Präsident des Fe Rapid ertappte ihn und war über diesen Dieb- stahlsversuch so erbost, daß er beim Verband die härteste Strafe für den Sünler forderte und auch durchsetzte. So sitzt Rreduiꝶ jett im Trocknen und kann den etlichen hundert- tausend Franken nachtrauern. diè im mit der Disqualifikation davongeschwommen sind. Habs Moser aber würde wahrscheinlich saugen: Ja dös san Ralt Weaner Geschichten uke Dig Stimme fer Pur fieiem.„ rür die Artikel in dieser Rubrik übernimmt die Redakt ion keine Verantwortung SPD: Bereitschaft zum Neuen? In den Fragen politischer Programm- Zestaltung bleiben, wenn auch durch Re- gierungserklärungen und Stellungnahmen der einzelnen Parteien manches an politi- schen und wirtschaftlichen Absichten und Zielen herausgestellt wurde, viele Wünsche offen. Weiten Kreisen fehlt leider die Be- reitschaft, wirklich neue Wege zu gehen. Das Wort von der„Neuen Zeit“ wird viel gebraucht, selbst das Zentralorgan einer großen bürgerlichen Sammelpartei trägt diesen Titel. Was aber bleibt bei politi- schen Taten schon davon übrig? an kann immer wieder feststellen: Auf der einen Seite der wirklich ernsthaft vorwärtsdrängende Wille der SpD zu neuem Inhalt des politischen Lebens, die klar er- kennbare Absicht, mit Halbheiten Schluß zu machen, der Tiefe des deutschen Stur- zes entsprechende Maßnahmen zu wählen und auszuführen— auf der anderen Seite das ebenso oft wiederkehrende Prinzip, gerade eben nur das aus der vornazisti- schen Zeit aufzugeben, was im Zuge jener „neuen Zeit“ absolut nicht mehr zu halten ist. Die Anhänglichkeit an die„bessere“ Vergangenheit und die Abneigung gegen- Aber den Notwendigkeiten der bitteren Ge- tvenwart und der kaum weniger schlimmen Zukunft drohen ein schweren Hindernis deim Neuaufbau Deutschlands zu werden. Regierungserklärungen, die jedes hema ansprechen, aber zu keinem eine fest um- rissene und politisch klar akzentuierte Aus- lage machen, sind ohne Bedeutung, so lange die Militärregierung über allem steht. Aber in der Zeit größerer politischer Selhstän- digkeit sind Reden um den heißen Brei kein geeignetes Mittel, mit den Dingen fer- tig zu werden. Dann müssen Entschlüsse auch unter Aufgabe liebgewordener Ge- wohnheiten und— nicht zuletzt— Posi- tionen gefaßt werden. Die sozialistische Grundtendenz wird dabei immer deutlicher sichtbar sein, und sie wird dann nich! mehr eine Sache des Uebergewichts einer Dartel, sondern der Ausdruck eines imaus- weilchbaren geschichtlichen Erfordernisses sein. Die Sozialdemokraten wollen das Neue, das neue sozialistische Deutschland. Sie können darauf nicht um einer Einigkeit willen verzichten, die keinen Inhalt hat. Denn das Leben des deutschen Volkes ist wichtiger als das erhebende Gefühl, man sei sich einig. E. K. Kp: Winterfestmachung der Wohnungen Durch diesen Winter ist die Gesundheit der Bevölkerung aufs höchste gefährdet. Das Brennmaterial ist knapp und reicht nicht aus. Viele sind gezwungen, in Behau- sungen zu leben, durch die der eisige Wind frelen Eintritt hat. Durch die schadhaften Wände, Türen und Fenster dringt die Kälte Den meisten Wohnungsbesitsern war es bisher nicht möglich, die erforderlichen Baumaterialien zu erhalten und auch die Handwerker waren nicht aufzutreiben. Das vorhandene Baumaterial ist knapp, aber es ist auch allgemein bekannt, daß ziemlich beachtliche Mengen von Baustoffen in die unrechten Hände gerieten. Die Kommunistische Partei trat schon immer für eine schärfere Kontrolle der Bautätigkeit und für eine Emstufung der- selben nach dem Dringlichkeitsgrad ein. Es wird jedem vernünftig Denkenden einleuch- ten, daß die Winterfestmachung bereits be- Wohnter aber stark beschädigter Wohn- räume an der Spitze der Bautätigkeit zu stehen hat. Es ist jetzt Zeit, das Versäumte endlich nachzuholen. Die KppD hat am 19. Dezember im Stadtrat einen Dringlichkeits- antrag eingebracht, der folgendes besagte: 1. Zuweisung ausreichender Baumaterialien zur Winterfestmachung; 2. Verteilung der- selben durch die städtischen Stellen. 3. We⸗ niger wichtige Bauvorhaben müssen ruhen. 4. Alle Bauhandwerker und Unternehmer stellen ihre Arbeitskräfte und Arbęitsmittel zur Verfügung: darüber hinaus werden zuch die Industrieunternehmungen ersucht kür die Instandsetzung der Wohnungen ihrer Arbeiter Arbeitskräfte zur Verfügung zu stellen. Nun darf der Beschluß der Stadträte auf Winterfestmachung der Wohnungen nicht auf dem Papier stehen bleiben, sondern muf in die Tat umgesetzt werden. Melde sich deshalb jeder Mannheimer Einwohner be dem zuständigen Baubüro und beantrage lie Reparatur seiner schadhaften Wohnung Unsere Vertrauensleute und Geschäftsstellen 1„3 3 N 2 f N ergeben. sind gerne bereit, helfend einzuspringen, wo sich Widerstände und Schwierigkeiten bei der Durchführung dringlicher Reparaturen Fritz Rampp. CDU: Wer hat versagt? Heute ist es zu einer Art Mode ge- worden, daß der eine dem anderen den Vorwurf macht, er habe versagt, er sei schuld an der heutigen trostlosen Lage. Keiner macht sich natürlich die Mühe, dar- über nachzudenken, ob er nicht auch ir- gendwie versagt habe, ob er nicht auch eine gewisse Schuld trage. Viele sind der Meinung, wenn sie die Situationen noch verschärfen, wenn sie möglichst viele Ge- gensätze in den Vordergrund stellen, dann hätten sie zur Klärung der Lage etwas bei- getragen. Aber sie können nur zerstören und keine neuen Ziele geben. 5 Trotz der beiden furchtbaren Weltkriege, die in verhältnismäßig kurzer Zeit aufein- ander folgten, sind die Menschen nicht be- sonders einsichtiger geworden. Das liegt zum größten Teil darin begründet, daß in großen Notzeiten vom einzjelnen wenig Ein- sicht verlangt werden kann. Doch zu nicht Llamtkot uncl Wir schaft Ankurbelung des ZWeizonenex ports Eine anglo- amerikanische 0 e en Anleihe Für die Wiederbelebung des deutsch Außenhandels in der anglo- amerikanischen Zone Deutschlands sind nach Mitteilung v. amerikanische Seite amerikanische und briti- sche Anleihen von annähernd 100 Millionen Dollar vorgesehen. Die„Reconstruction Fi- nance Corporation“ wird wahrscheinlich im Laufe des Januar weitere 50 Millionen Doll oder mehr zur Verfügung stellen. Der stell- vertretende Direktor der Wirtschaftsabteilung den amerikanischen Militärregierung, Hum phrey, erklärte, von diesen Mitteln würden vielleicht 35 000 000 Dollar zum Kauf von Ro stofken für die Textilindustrie verwendet. D ö Engländer beabsichtigten eine gleich groß Anleihe durch die britische Regierung od durch Privatbanken zur Verfügung zu Stellen, Nach seinen Feststellungen kann man hoffen, daß die amerikanischen Anleihen innerhalb eines Monats abgeschlossen werden könnte bis jedoch die Rohstoffe tatsächlich in Deutsch. jand eintrafen, würde allerdings noch einige Zeit vergehen. Einstweilige Nichtdurchführung des Abrüstungsplans 0 Der derzeitige Dlrektor der Wirtschafts- Abteilung, Oberst Wilkinson, äußerte auf eine Pressekonferenz, die Vereinigten Staaten und England würden den von dem Sogenannte zindustriellen Abrüstungsplan“ der alliierten Kontrollbehörde festgelegten Stand der Indu- strie solange nicht einhalten, als die Sowijet⸗ union und Frankreich sich nicht bereitfänden, Deutschland als wirtschaftliche Einheit zu be handeln. 5 Vorläufig bleibt es bei 1550 Kalorien Während der ersten Hälfte des Jahres 1947 sel in den vereinigten Zonen keine Aenderun in der Lebensmittelzuteilung von 1550 Kalorien vorgesehen. Sie würde jedoch später viel leicht auf 1800 Kalorien heraufgesetzt werden. Währungsreform allein in den Westzonen? Er erwähnte dann, daß die Sowietbehörd bisher noch keine eingehenden Auskünfte über dle Herausgabe der„Besetzungs-Mark“ ihrer Zone gegeben hätten und betonte, daß die Vereinigten Staaten und England ihr Wie deraufbauprogramm nicht wegen mangelnder Viermächte-Einigung über eine deutsche Wäh rungsreform scheitern lassen würden. Oberst Wilkinson kündigte an, b und Amerika vielleicht in der zweite Hälft des Jahres 1947 in ihren vereinigten Zone Schritte unternehmen würden, die Reichsmark auf einen normalen Stand zurückzuführen, falls die vier Außenminister in Moskau b ihren Verhandlungen im März zu keinem Er gebnis kommen sollten. Er erwähnte ferner, daß die 40 Millionen Deutschen in den beiden Zonen ein allmähliches Anwachsen an Ver brauchsgütern feststellen würden, das ihr. moralische und physische Widerstandskraft festigen würde.„Wir glauben, daß die deilit- schen Hersteller das Exportprogramm un achtet der Zahlung mit geringwertiger Reichs. mark annehmen werden, da sie dadurch di Möglichkeit erhalten, ihre Werke zu erhalte und wiederherzustellen und wieder Zutritt zu hren Auslandsmärkten der Vorkriegszeit zu gewinnen.“ ap Details der vereinten Zonenwirtschaft Die wirtschaftliche Verschmelzung der bri- kischen und amerikanischen Besetzungszonen zwar am 1. Januar formell in Kraft ge- treten, wird jedoch nach einer Erklärung des W. Militärgou- Lerneurs Clay mindestens noch bis Zum är z von den belden Zonen Zet ren 1. Eehandhabt werden.. Von britischer Seite wurde hierzu mitge- teilt, daß bei den Verschfiffungen von Ausfuhrartikeln der beiden Westzonen nach Sbersee amerikanische und br tische, Schiffahrtslinien bevor- ust werden und daß die deutschen ETZ eugnisse a merikanfschen Käufern a 1 5. dann auf den Weltmarkt gebracht Voraussichtlich werden für dle ver- dchledenen Warenarten verschle dene Umrechnungsarten bei der Be- Wertung der deutschen Reichsmark auf die ausländischen Währungen angewandt werden. Im übrigen soll für die deutschen Ausfuhr⸗ artikel ein konkurrenzfähiger Preis angesetzt und jeder Versuch unterdrückt werden, dis Faren unter dem Weltmarktpreis zu ver- aufen. 3 Der Z Welzonen- Außenhandel! wer⸗ de von einem gemeinsamen Export Import-Büro in Minden überwacht 2 5 75 e die Handelsverträge chen den deutschen und den au Unternehmen abschließen wird. 1 Doch synthetisches Benzin in der britischen Zone? Der ablehnende Bescheid über die Wie- deraufnahme der synthetischen Treibstofferzeu- Sung des Werkes Wesseling der Union Rhein. Braunkohlenkrattstoff A8 durch die englischen Besatzungsbehörden scheint noch nicht endgu tig zu sein. Vor wenigen Tagen haben Vertreter der englischen Besatzungsbehörde mit dem R ner Ober bürgermeister Dr. Pünder die Werk in Wesseling besucht und sich vom Stande d Aufräumungsarbeiten überzeugt. Der Stadt- kommandant von Köln, Colonel White, erklärte einer Frauenabordnung gegenüber,„daß die Bevölkerung in den nächsten Tagen Gutes über die Union-Kraftstoff AG in Wesseling hören werde!“. Bei der Besichtigung durch die Be- satzungsbehörde hatte Her Leiter des Unter- nehmens in Wesseling mitgeteilt, daß bei einer Erteilung der Treibstoff-Produktionserlaubnis das Werk ab Herbst 1947 ohne Einschränkung des zivilen Bedarfs an Braunkohle monatlich 10 000 t Treibstoff herstellen könne. wid Weniger Ruhrkohlen in der letzten Dezem- berwoche. Die Steinkohlenförderung der briti⸗ geringerem Teil liegt es auch an einem schen Zone ist in der letzten Dezember woche falschen, einseitig materialistischen Den- ken, das seit mehr als einem Jahrhundert in die Menschen hineingepumpt worden ist. Mit dem Begriff„Entwicklung“ glaubte man, daß jedes eigene Streben nach dem Guten überflüssig sei. Aber die Morgenröte dieser herrlichen Selbstentwicklung der Menschheit hat uns ins Chaos gebracht. Denn was war der biologistische Materia- Usmus eines Hitler mit seinem Rassen- und Vebermenschenwahn anderes als die Kon- sequenz eines solchen Denkens 5 Zu viele leben noch in der Finsternis dieses Denkens, deshalb lauern noch immer große Gefahren für unser Volk. Oft ist um die Weihnachtszeit das Wort vom„Frieden den Menschen auf Erden, die eines guten Willen sind, gesprochen worden Wenn man so manches heute näher betrachtet, möchte man an dem guten Willen verzwei⸗ deln. Man sollte nicht so viel fragen:„Wer nat versagt?“, sondern:„Wie können wir in Zukunft nicht wieder so katastrophal ver- agen?“ Es gibt eine Antwort, wir miissen ndlich mit unserem guten Willen an- fangen. W. H. Wieder unter die Grenze von 200 000 t Tages- förderung gesunkn. Wie der Leiter der Pro- duktionsabteilung des norddeutschen Kohlen kontrollamtes, Mr. Collins, auf einer Presse- konferenz mitteilt, wird jedoch erwartet, daß der Normalstand der Förderung von minde- stens 200 000 t täglich in einigen Tagen wieder erreicht wird. N dens Saarkohlenförderung verdoppelt. Die Lei- stungen des Saarkohlenbergbaues konnten in- nerhalb eines Jahres verdoppelt werden. Die Produktion beträg: nach einer Erklärung des französischen Oberbefehlhabers der französi- schen Besatzungsstreitkräfte, General Koenig, gegenwärtig fast 35 000 t. dena. Italienisch-deutsche Handelskammer in Ma land wieder eröffnet. Die italienisch-deutsche Handelskammer in Mailand ist nach einer Mit- tetlung der„Neuen Zürcher Zeitung“ mit Ge- nehmigung der italienischen Pehörden und der allflerten Wirtschaftskommissfon in Italien wie- der eröffnet worden. Die Kammer hat sich zunächst als Ziel gesetzt, die Wiederenbahnung ies italienisch-deutschen Gütersustausches in die Wege zu leſten und diesen nach und nach zu erweitern. 5 Das Mitteilungsblatt des Verwaltungsamts kür Wirtschaft in der amerikanischen und bri⸗ tischen Zone soll vom 1. Januar an erscheinen, 1