unter losen e Bit⸗ Ein auf- entar luste We: Ullio⸗ eimai dheit, ücks Im laden igt 30 chen, daran er ale zeuge, und ml 40 dericht haben vichti⸗ zungen Krie: n den 2. Jahrgang Nummer 6 Donnerstag, 16. Januar 1947 Einzelpreis 20 Piennig London, 15. Jan.(dena-Reuter) Die Vor- besprechungen der Stellvertreter der vier Außenminister über die Deutschlandfrage uud den Staatsvertrag mit Oesterreich wur- den hier am Dienstagnachmittag im Lan- caster-Haus eröffnet. Der britische Außen- minister, Ernest Bevin, erklärte in seiner Begrüßungsansprache, er hoffe, daß es noch vor den Besprechungen der vier Außenmi- nister in Moskau möglich sein werde, einen Vertrag mit Oesterreich auszuarbeiten, der Oesterreich wirtschaftlich in seinen Bezie- hungen zu anderen Mächten nicht behin- dere. Zur Deutschlandfrage erklärte der Außenminister, daß alle wünschten, ein Wiedererstarken Deutschlands zu verhin- dern. Es bestehe ein großes Verlangen da- nach, einen Plan auszuarbeiten, der so be- stimmt, zuverlässig und einfach sei, daß er es der Welt für Hunderte von Jahren erspa- ren würde, die Lasten und Unruhen eines neuen Krieges zu erdulden. Vordringlickkeit der Deutschlandfrage In der anschließenden Diskussion wur- den die Verfahrensfragen für die folgenden Besprechungen erörtert: Es wurde beschlos- sen, daß jeden Montag der Vorsitz der Konferenz in der Reihenfolge Grogbritan- nien, Sowjetunion, Vereinigte Staaten und Frankreich unter den Vertretern der vier Aubenminister abwechseln soll. Einem Vor- schlag des britischen Vertreters, William Strang, während der ganzen Konferenz- dauer die Besprechungen über Oesterreich vormittags und die über Deutschland nach- mittags durchzuführen, trat der sowjetische Delegierte Feodor Gusew mit der Anregung entgegen, sich zunächst auf die Deutsch- lendfrage zu konzentrieren und keine Be- sprechungen über Oesterreich zu führen, so- lange nicht in den deutschen Angelegenhei- ten Fortschritte erzielt worden seien. Poli- tische Beobachter in London sehen in die- sem Vorschlag das große Interesse der So- Wietunion, zu einer Einigung über die deut- schen Fragen zu kommen, der gegenüber der sowjetischen Regierung der österreichi- sche Friedensvertrag weniger eilig erscheint. Bisher nur zwei Denkschriften Wie Sir William Strang mitteilte, liegen bisher nur von Australien und Holland Denkschriften zu den Besprechungen der vier stellvertretenden Außenminister über Deutschland vor. Von einer großen Anzahl kleinerer Staaten seien Memoranden ange- kündigt, aber bisher noch nicht eingereicht Worden. Die stellvertretenden Außenminister be- schlossen, keine Pressevertreter zu ihren Sitzungen zuzulassen und keine regelmäßi- gen Kommuniqués zu veröffentlichen. Sie stimmten darin überein, daß es den einzel- nen Delegierten überlassen bleiben solle, nach eigenem Ermessen Informationen an Journalisten zu geben. Die erste Sondersitzung Am Mittwoch begannen die stellvertre- tenden Außenminister sodann in ihrer ersten ordentlichen Sondersitzung mit der Aus- sprache über die Behandlung der deutschen, beziehungsweise österreichischen Fragen. Einem Vorschlag Australiens, die kleineren Mächte an allen Besprechungen teilnehmen zu lassen und sie an den Diskussionen zu be- teiligen, anstatt nur den Vortrag des jeweili- gen Standpunktes zuzulassen, widersetzte Sich der sowjetische Vertreter mit dem Hin- weis, daß eine solche volle Beteiligung der kleinen Staaten den Anweisungen zuwider- laufe, die der Außenministerrat seinen Stell- Vertretern erteilt habe. Tschechoslowakische Wünsche Wie AP berichtet, haben die tschechi- schen Delegierten in London ihre Bestre- bungen dahingehend umrissen, daß sie in London erstreben, neben dem unentgelt- lichen Transport tschechischer Erzeugnisse auf deutschen Eisenbahnen, freier Donau- und Elbschiffahrt und einer Benutzung der Häfen Hamburg, Kiel und Bremen auch Grenzberichtigungen, an ihrer Nordwest- und Sücwestgrenze mit Deutschland for- dern und zwar derart, daß beide Hänge der Sudeten tschechisch werden. Im Norden verlangen sie die ehemaligen deutschen Ge- biete um Ratibor und Glatz. Deutsche Parteien zur Saarfrage In einer Entschließung zur Saarfrage, die die Demokratische Partei Bayerns, Würt⸗ temberg-Badens sowie Hessens bei einer Zonenparteitagung in Stuttgart faßten und am Dienstag bekanntgaben, vrurde hervor- gehoben, daß eine Regelung der Saarfrage Aus dem holländischen Memorandum Den Haag, 15, Jan,(dena-Reuter) Die Bollandische Regierung unterbreitete am Dienstag den Stellvertretern der Aubhen- minister in London durch hre Botschaft ein 158eitiges Memorandum, in dem es u. à. heißt, die Gesundung Deutschland sei für den Wiederaufbau der europäischen Wirt- schaft Wesentlich, aber sie könne gleich- zeitig ein Anwachsen des deutschen Kriegs- potentials zur Folge haben. In dem Memo- randum wird daher die Bildung eines losen Bundes deutscher Länder oder Staaten un- ter einer Verfassung vorgeschlagen, die eine Garantie gegen eine Zentralisierung gebe. Die Grenzen der einzelnen Länder sollen an gewissen Stellen abgeändert werden. Abschaffung der Zonengrenzen Die Besetzung Deutschlands durch alli- jerte Truppen soll sich nach dem holländi- schen Vorschlag auf eine Reihe von strate- gisch wichtigen Gebieten beschränken, um die Abschaffung der militärischen Zonen- grenzen zu ermöglichen. Außerdem sollen che Besatzumgskräfte allmählich in Polizei- truppen umgewandelt und die Besatzungs- kosten so weit wie möglich reduziert wer- den, um Deutschland die Möglichkeit einer Wirtschaftlichen Erholung zu geben.. Wirtschaftspolitisehe Maßnahmen In wirtschaftlicher Hinsicht wird in dem Memorandum die Dezentralisierung der grogen deutschen Konzerne vorgeschlagen, dis Konzernwerke des Industriegebietes im Auel. Sa ec. . Berlin.(dena) Die Berliner Abendzeitun „Nachtexpreß“ veröffentlicht eine Meldung, nach der zur Zeit in Berlin Verhandlungen zwischen der sowjetischen Militärverwaltung und deutschen politischen Persönlichkeiten stattfinden, um die Grundlagen für ein künf⸗ tiges lebensfähiges Deutschland zu besprechen. Paris.(dena-Reuter) Der sowzetische Bot- schafter /in Frankreich, Alexander Bogomolow, verließ am Dienstag überraschend die franzö- sische Hauptstadt, um sich nach Moskau zu begeben. Paris.(dena-Reuter) Die Pariser Zeitun- gen erscheinen am Mittwoch abend wieder zum erstenmal. In einem Kommuniqué wird erklärt, daß die Einsetzung eines Schiedsrich- ters beschlossen wurde, der innerhalb von fünf Tagen eine endgültige Entscheidung über die Beschwerden der Drucker treffen soll. London. Dena-Reuter) Die burmesische Delegation, dle sich zu Besprechungen über eine Selbstverwaltung Burmas mit der briti- schen Regierung nach London begeben hatte, führte am Montag mit Premierminister Attlee und anderen Ministern des britischen Kabi⸗ netts ihre erste Besprechung. 5 Lon d o n.(dena-Reuter) Die britische Re- gierung hat Polen eine dritte Protestnote über- mittelt, in der sie entschieden gegen die Wahlkampfmethoden für die allgemeinen pol- nischen Wahlen am kommenden Sonntag Stellung nimmt. Ne W T or k,(dena) Die von den Vereinten Nationen eingesetzte Untersuchungskommission tür den Balkan ist nunmehr vollzählig. Alle elf Mitglieder des Sicherheitsrates haben ihre Vertreter für diesen Ausschuß ernannt, der am 30. Canuar seine erste Sitzung in Athen abhal- ten wird. Washington.(dena- INS) Kronprinz Saud Al Saud von Saudi-Arabien ist am Mon- tag abend auf dem Flugplatz in Washington eingetroffen. Präsident Trumann hatte ihn zu einem Besuch der USA eingeladen. Rheinland sollen einer internationalen Kör- perschaft unterstellt werden, an der die Niederlande beteiligt sein würden. Außer- dem soll Deutschland die Anwendung ag- gressiver Wirtschaftsmaßnahmen, wie hoher Schutzzölle, Export- Dumping und Export- Prämien, sowie der Aufbau einer Rüstungs- industrie verboten werden. Der Abbau von Industrieanlagen sql sich auf Rüstungsbe- triebe beschränken Gleichzeitig soll eine Zentralorganisation errichtet werden, die für den Mindestbedarf der Industrien ver- antwortlich ist. 5 N Europäisches Wirtschaftssystem 5 Die holländische Regierung fordert in rem Memorandum weiter den Einbau des deutschen Handels in das europäische Wirt- schaftssystem und erklärt, daß sie gegen- Wärtig prüfe, ob es ratsam sei, ein Handels- abkommen abzuschließen, das die Handels- politik auf lange Sicht festlege. Sie etont, dag Holland Beiträge für die kulturelfe und geistige Wiedergeburt Deutsehlands leisten könne und daß aus diesem Grunde be- stimmte Gebiete Westdeutschlands der Ob- hut Hollands unter alliierter Ueberwa- chung anvertraut werden sollten. Linksruck in Italien Rom, 15. Jan.(ap) Mit der Wahl Lelio Bassos zum Generalsekretär, die am Diens- tagabend erfolgte, hat die italienische So- zialistenpartei besonders augenfällig ihre Absicht bekundet, von jetzt ab mit den kKommunisten in einer Einheitsfront zu mar- schieren. Basso gilt als spiritus rector der Bestrebungen für eine Fusion der Kommu- nisten und Sozialisten. . 0 Washington, 15. Jan.(ap) Die Regierung der Vereinigten Staaten hat am Dienstag offiziell in die Gewährung einer 100-Millionen-Dollar- Anleihe an Italien eingewilligt. Neue Angriffe in Hanoi Globus-RKarte Hanol, 15. Januar.(ap) Die wietnamesische Jugendorganisation„Tu de“ griff am Mitt⸗ woch die das Chinesenviertel in Hanoi be- wachenden französischen Posten an, während vietnamesische Feldgeschütre ungefähr 80 Schuß auf die zerstörten Stadtteile einschließ- lieh des Hauptquartiers des französischen Kommissars abgaben. Das vietnamesische Bombardement war die schwerste Artillerieaktion seit den letzten De- zembertagen, und die Angriffe der Jugend- organisationen waren die stärksten wöährene mehrerer Nächte. je Friedensvorbesprechungen haben begonnen Bevin eröffnet die Tagung— Die Beteiligung der kleinen Staaten gefunden werden müsse und könne, die der Politischen und nationalen Zugehörigkeit der Saarbevölkerung entspreche und zu- gleich den wirtschaftlichen Ansprüchen Frankreichs gerecht werde. Gebietsabtren- nungen, so schließt die Entschließung, be- drohen nur die Existenz unseres Volkes, ohne dem verständlichen Sicherheitsbedürf- nis der Nachbarvölker zu dienen. Die KPD— Bezirksleitung Saar-Nahe befaßte sich ebenfalls in einer Entschließung mit der Saarfrage und wendet sich gegen den wirtschaftlichen und politischen An- schluß des Saargebietes an Frankreich. CDU und SpD zur Friedensregelung Zu den Vorbesprechungen der stell- vertretenden Außenminister in London über den Friedensvertrag mit Deutschland er- klärte der Parteivorsitzende der CDU, Ja- Kkob Kaiser, daß ein in Moskau ohne deut- sche Beteiligung ausgearbeiteter Friedens- vertrag erst dann ratifiziert werden könne, wenn das deutsche Volk in ésiner allgemei- nen Volksbefragung seine Zustimmung er- teilt habe. Nur so werde es möglich sein, daß eine deutsche Regierung bei der Unter- schrift im Auftrage des deutschen Volkes handle und nur so sei es zu verhindern, daß in späteren Jahren eine Diffamierung der deutschen Unterzeichner erfolge. In einer Erklärung der Parteileitung der Berliner SpD werden die Hoffnungen des deutschen Volkes auf die bevorstehende Friedensregelung ausgedrückt. Die SPD er- warte, daß ein Weg für eine internationale Lösung der deutschen Frage gefunden werde, der ein friedliches Europa für die Zukunft sichere. Das deutsche Volk hoffe, beißt es in der Erklärung, daß ihm der Friedensvertrag ausreichende Arbeits- und Lebensmöglichkeiten geben werde, damit Deutschland ein aufbauendes Element in einem sozialen Europa werden könne. Sad. infor mationsdlenst Mannheim Werden sie es schallen? Französisch-britisches Erfolgreiche Verhandlung Blums in London London, 13. Jan.(dena-Reuter) Ein britisch- französisches Bündnis wird, wie hier amtlich bekanntgegeben wurde, in kür- zester Zeit abgeschlossen wrden. Ein am Mittwochabend bei Beendigung der Bespre- chungen des französischen Premierministers Léon Blum mit Premierminister Attlee und Außenminister Bevin veröffentlichtes offi- zielles Kommuniqué besagt, daß ein Ueber- einkommen über ein in kurzer Zeit abzu- schließendes Bündnis erzielt worden ist. Das offizielle Kommuniqué, das vom bri- tischen Außenministerium nach Beendigung der Besprechungen Premierminister Léon Blum mit dem britischen Premierminister Clement Attlee und Außenminister Ernest Bevin herausgegeben Wurde, hat folgenden Wortlaut:„Der Besuch, den Léon Blum, der Präsident der französischen Regierung, Lon- don abstattete, hat Gelegenheit zu gemein- samer Prüfung einer Anzahl von Problemen, die sowohl für die Regierung Frankreichs als auch für die des Vereinigten Königreiches von Interesse sind, und für einen äußerst fruchtbaren Austausch der gegenseitigen Ansichten gegeben. Die Frage, welche Poli- tik gegenüber Deutschland verfolgt werden Soll, wurde sorgfältig geprüft. Bei dieser Ueberprüfung wurde von beiden Seiten àn- erkannt, daß es im Interesse der beiden Län- der liege, wirksame Maßnahmen zu ergrei- ten, um zu verhindern, daß der wirtschaft- liche Wiederaufbau Deutschlands— ob- gleich er von zahlreichen Gesichtspunkten aus notwendig ist—, erneut zu einer Be- drohung des Weltfriedens wird. Wiedergewählte Parlamentspräsidenten Paris, 14. Jan.,(dena-Reuter) Der Sozialist Vincent Auriol ist am Dienstag, wie in Paris offiziell bekanntgegeben wurde, mit 294 von 575 Stimmen zum Präsidenten der französischen Nationalversammlung wiedergewählt worden. Bei der Wahl für den Präsidenten des Rates der Republik konnte keiner der Kandidaten die erforderlichen 130 Stimmen erhalten. Erst im dritten Wahlgang wurde Auguste Cham- petier de Ribes zum Präsidenten des Rates der Republik wiedergewählt. de Ribes erzielte die gleiche Stimmzahl wie der kommunistische Kandidat Georges Maronne, nämlich 129 Stim- men. Die Präsidentschaft wurde daraufhin auf Grund einer Verfassungsbestimmung, die dem Aelteren den Vorrang gibt, de Ribes zu- erkannt. Champetier de Ribes ist 64, Maronne 58 Jahre alt. Amnestiegeseiz vom Landtag verabschiedet 2 22 Erste diesjährige Sitzung— Minister a. D. Keil(Sp) zum Landtagspräsidenten gewählt Stutigart, 15. Jan.(tz) Zu Beginn seiner ersten diesjährigen Sitzung wählte der würt⸗ tembergisch-badische Landtag am Mittwoch den Alterspräsidenten Wilhelm Keil(SPD) mit 46 Stimmen bei vier Stimmenthaltungen zum Landtagspräsidenten. Der Kandidat der CDU, Ferdinand Andes, erhielt 2 timmen. 5 Anschließend wurde vom Landtag die Errichtung von acht Parlamentsausschüssen gebilligt, deren Mitglieder in den nächsten Tagen gewählt werden. Aus Anlaß des In- krafttretens der Verfassung beschloß der Landtag ein Gesetz über die Gewährung von Straffreiheit, das nach Genehmi- gung der Militärregierung verkündet wer- den wird. Dieses sogenannte Amnestie- gesetz sieht die Gewährung von Straffrei- heit für Straftaten vor, die vor der Ver- kündung der Verfassung aus Not, ins“eson- dere durch Einflüsse der Kriegsverhältnisse oder infolge der allgemeinen Verwirrung des Zusammenbruchs oder fahrlässig be- gangen worden sind. Derartige Strafen, die, zwar schon verhängt, aber noch nicht voll- streckt worden sind, werden jetzt durch dieses Gesetz erlassen. Folgende Fälle zäh- len dazu: 1. wenn bei Freiheitsstrafe in einem vor dem 8. Mai 1945 ergangenen Ur- teil auf keine höhere Strafe als zwei Jahre Zuchthaus oder drei Jahre Gefängnis allein oder in Verbindung mit höchstens 5000,.— Reichsmark Geldstrafe erkannt worden ist: 2. Wenn in einem seit dem 8. Mai 1945 er- gangenen Urteil auf keine höhere Strafe als ein Jahr Gefängnis allein oder in Verbin- dung mit höchstens 3000, RM Geldstrafe erkannt worden ist; 3. wenn bei Geld- strafen allein auf keine höhere Strafe als 10 000,— RM erkannt worden ist. Gnadenakt der Staatsführung Der Landtag hat dieses beschränkte Am- nestiegesetz unter Berücksichtigung der zußeren und geistigen Verhältnisse der Ver- gangenheit angenommen, der alten Tradi- tion folgend, derzufolge nach erfolgter Staatsumwälzungen seit 150 Jahren Amne- stien durchgeführt worde sind. Justizmini- ster Dr. Beyerle betonte, daß es sich um einen einmaligen Gnadenakt der Staats- kührung handele, die in Zukunft alle Mittel mrer Macht und des Staatsrechts anwen- den werde, um Ordnung und Recht im Staate gufreceht zu erhalten 5 Ein Gesstz über Leistungen an Körperbehinderte Furde einstimmig angenommen. Ministerpräsident Dr. Maier erklärte da- zu, daß es notwendig sei, dieses Wichtige Sozialgesetz sofort in Kraft treten zu las- sen, da es von vielen sehnsüchtig erwartet werde. Eine Reihe von Anträgen der Frak- tionen wurde an die zu bildenden Parla- mentsausschüsse weitergeleitet. Der Land- tag wird am 29. Januar wieder zusammen- treten. 2 Denkschrift Minister Kamms Stuttgart, 15. Jan,(tz) Ministerpräsident Dr. Reinhold Maier teilte mit, das Kabinett habe sich mit den Rücktrittsabsichten des Ministers für die Säuberung, Kamm, beschäftigt. Dieser hat seinen Ministerkollegen eine von ihm ver- faßte Denkschrift bekanntgegeben, zu der das Kabinett seine volle Zustimmung ausgespro- chen hat. In der Denkschrift, deren Text der Militärregierung vorgelegt werden wird, hat Minister Kamm die Gründe dargelegt, die ihn zu seiner Rücktrittsabsicht bewogen hatten. Es handelt sich in erster Linie um seinen Widerstand gegen die Verordnung der Militär- regierung, daß die Spruchkammerentscheide in die Kennkarten einzutragen seien und um gewisse Aenderungen des Beschäfti- gungsverbotes und die die Interniertenlager betreffenden Fragen. Ministerpräsident Dr. Mailer betonte, die weitere Mitarbeit von Minister Kamm sei in keiner Weise in Frage Sesbellt. ö Minister Kohl zur Betriebsruhe Stuttgart, 15. Jan.(tz) Der württembergisch- dadische Arbeitsminister Rudolf Kohl äußerte sich unserem tz- Korrespondenten gegenüber über die Auswirkungen der angeordneten acht- tägigen Betriebsruhe. Er sagte, daß in 14 Ta- gen die Folgen dieser unfreiwilligen Ruhe- „Das deuische Volk hat nun genug gebüßt.“ „Morgen“-Interview mit Lord Beveridge in Wiesbaden Auf der Wiesbadener Pressekonferenz hatte unser hyh- Korrespondent Gelegenheit, mit dem als Gast der Militärregierung dort weilenden englischen Sozlalpolitiker Lord Beveridge zu sprechen und ihm verschiedene aktuelle Fragen unserer Zeit vorzulegen. Auf die Frage nach seiner Ansicht über die Zonengrenzen und die Wirtschaftseinheit erklärte Lord Beveridge:„Man sollte die Wirtschaftsgrenzen in der ganzen Welt so- weit wie möglich überhaupt abschaffen. Zwischen der amerikanischen und der bri- tischen Zone ist das bereits geschehen. Der nächste Schritt wird die Aufhebung der Schranken zwischen diesen Gebieten und der französi- schen Zone sein, dem sich das Fallen der Wirtschaftsgrenzen zwischen den Nieder- landen, Belgien und Deutschland anschlie- Ben sollte. Vielleicht kann man dann auch einmal mit einer Beseitigung der Grenzen zwischen dem Osten und dem Westen Deutschlands rechnen.“ Ueber das Sozlalprogramm befragt, sagte Lord Beveridge, daß der von ihm ent- worfene Stzialbersicherungsplan für Eng- land jedem Menschen sein Auskommen im Alter, bei Krankheit und Not gewährleiste, und zwar zu gleichen Leistungen, unabhän- gig von seinen Beiträgen. Darüber hinaus Kkarm sich jeder selbst höher versichern. Sein Sozlalprogramm gehe von dem Grund- 2 gedanken aus:„Niemand darf Kuchen essen, solange nicht jeder genug Brot hat.“ Auf die Frage unseres Korrespondenten:„Welche Möglichkeiten geben Sie Deutschland in politischer und wirtschaftlicher Be- ziehung?“ lautete die Antwort:„Das deutsche Volk ist ein tüchtiges und ver- nünktiges Volk, dessen Wirtschaft hervor- ragende Leistungen vollbracht hat. Ihm sind alle Türen offen, nur nieht die, welche zu einem Krieg führen-“ Die letzte Frage unseres Korrespondenten lautete:„Ist das deutsche Volk nicht ge- nügend bestraft worden, und ist es nun nicht an der Zeit, eine Konsolidierung der Verhältnisse herbeizuführen?“ Die Antwort von Lord Beveridge lautete.„Das deutsche Volk hat nun genug gebüßt. Seine Städte sind in Trümmerhaufen verwandelt worden. Verbrecher haben für ihre Ver- gehen zu zahlen. Das trifft aber nieht auf das ganze hochentwickelte und im Kern ge- sunde Volk zu. Ich glaube, daß es wieder gesund wird, und ich bin nicht einer von den Engländern, die sich dieser Erkenntnis verschließen. pause überwunden seien. Minister Kohl er- klärte, daß die Frage eines Kohlen- moratoriums über die Militärregierung zwingender als bisher àn die Alliierten gerich- tet werden müsse. Wenn sich der Zustand wie- derholen sollte, sei Württemberg-Baden bald mit den Mitteln des Reichsstockes am Ende. Mister Kohl bedauerte daß die Betriebsxuhe durch eine generelle Zwangsverfügung ver⸗ nängt worden sei. Es wäre seiner Meinung nach besser gewesen, wenn man die Verfügung von vornherein gelockert hätte, damit die- jenigen Betriebe, die ohne die Beanspruchung von Brennmaterialien in der Lage gewesen seien, ihre Arbeit fortzusetzen, auch hätten weiterarbeiten können. Verfassungsdebatten der Ostzone Halle, 15. Jan.(dena-DPD) In dem vom Landtag der Provinz Sachsen angenommenen Verfassungsentwurf ist das passive Wahlalter auf 23 Jahre und das aktive Wahlalter auf 20 Jahre mit den Stimmen der CDU und der I. DP gegen die der SE festgelegt worden. Außerdem wurde mit einer CDU-LDP- Mehr- eit gegen die SED eine Bestimmung in der Verfassung angenommen, nach der die Regie- rung das Land rechtsverbindlich vertritt. Als Landesfarben für die Provinz Sachsen-Anhalt wurden in der Verfassung die Farben Schwarz- Gelb festgelegt. Auch im Landtag von Meeklenburg- Vorpommern ist die Verfassungsdebatte aufgenommen worden. Kirchenwache— ehrenamtlich.(n) Das Gene- Talvikariat in Köln richtete zum Schutz gegen Diebstähle und Einbrüche in sämtlichen Kömer Eirchen einen Wachdienst ein, zu dem sieh dis Gemeindemitglieder ehrenamtlich gemeldet haben. Erinnert man sich an Herrn Hermann Esser, den Bärentreiber des deutschen Fremdenver- kehrs zur Nazizeit? Nach der Fragebogenstra- tegie dürfte man Hitler— im Vergleich au inm— bloß als Mitläufer einstufen., Der Füh- rer“ war PD Nummer 7; Esser, der Bonvivant der NSDAP, trug die Parteinummer 2. Die Be- zeichnung„Der Führer“ für Pg Nummer 7 war übrigens einer der bedeutendsten Einfälle von g Nummer 2. Vielleicht ist überhaupt an dem gangen Wirrwarr Pg Nummer I schuld, ein minder geschicktstrùcktiger Münchener Bürger namens Drexler] Herr Esser war mit dem jun- gen Parteignossen Hitler innigst befreundet; der„Fükrer“ zählte ihn allezeit zu seinem intimen Kreis. Unvergeßlich die Esserschen Zirkus veranstaltungen im baperischen Lanck⸗ tag! Wenn es trotzdem nicht zu einer welt politischen Rolle reichte, wenn er sich mit dem Charakter major eines baperischen Staats- ministers begnügen mußte, so nur deshalb, Weil Pg Nummer 2 fortgesetzt in den Boudoirs dusrutsckte. Er behauptete zwar unentwegt, die Juden seien unser Unglück, sein eigenes Unglück waren aber die— Frauen. Da machte man aus der Not eine Tugend, und Adolf er. nannte den Schwerenöter zum Empfangsckef des Pritten Reiches. Die„Süddeutsche Zei- tung“, die in der einstigen Hauptstadt der Be- wegung das Gras wachsen hört, will nun von Leuten wissen, die dieser Tage Herrn Esser auf dem Bummel begegnet sind. Nack Aussagen seiner Frau(einer geborenen Wirtstochter Ba- cher), befand er sick bisher im Lager Korn- westheim. Jene(immer) lesenswerte Münchener Zeitung wird sieher herauskriegen, was an der Sache dran ist. Herr Loritz, der Denazifzie- rungs minister, würde vermutlien doch den Spaziergunger zur Spruckkammer geleiten; es ist nieht anzunehmen, daß er den Pg Nummer? zu den„Hineingepreßten“ rechnet. Wenn man allerdings an die vielen Ausländer denkt, die sich Reute unter uns bewegen, dann kann man nicht abstreiten, daß dieser Zustand nicht zu- letet den eifrigen Bemühungen des einstigen „Fremdenverkehrs“-Generals zu danben ist! Fritz Wecker Seite 2 Wie Max Warburg verabschiedete Anläslien des Ablebens des wahrhaft kö- niglichen Kaufmanns in der Fremde legen Wir diesen Kranz in Fhrfurcht nieder: in der englischen und amerikanischen Presse erschien im Jahre 1934 ein Bericht Über einen sensationellen Vorgang, der sich auf nem Bankett, das zu Ehren von Max M. Warburg von der Direktion der Hamburg- Amerika-Linie gegeben wurde, abgespielt hat. Offenbar auf höheren Druck mußte sich die Direktion dieser Gesellschaft, die das eigent- Uche Lebenswerk des Juden Ballin ist, und tur die auch Max Warburg Unvergängliches eleistet hat, wohl oder übel entschließen, das isherige Mitglied des Aufsichtsrats Max Warburg„auszuschiffen“. Um ihm aber die Pille zu versüßen und auch wohl um den mit Recht befürchteten schlechten Eindruck im Ausland abzuschwächen, verfiel man auf den Gedanken, ein„Festbankett“ zu Ehren des Ausscheidenden zu veranstalten, an dem War- burg manche Lobreden zugedacht waren. Max Warburg bewies aber auch in dieser Situation eigene Initiative und persönlichen Mut. Das Bankett fand statt. Alle Spitzen der Hamburger Behörden, der Wirtschaft und der Schiffahrt waren versammelt. Gleich zu Be- Einn des Banketts erhob sich aber ganz regel- wyidrig der Senior des Hauses M. M. Warburg Co. vor der glänzenden Festtafel und bat um das Wort, und während ein feines Lä- cheln seinen Mund umspielte, sprach der be- kannte Bankier also: „Meine Herren! Wenn ich mich hier in diesem Kreise umsehe, so finde ich— ver- zeihen Sie— kein Gesicht eines Mannes, der für die deutsche Schiffahrt etwas Entschei- Adendes geleistet hätte. Die große und mäch- tige deutsche Schiffahrt ist vornehmlich das sich von Hamburg 8 7 Hapag- Bankett 1934 Werk zweier Juden. Der eine ist der ver- storbene Albert Ballin, der andere ist der Mann, der die Ehre hat, vor Ihnen zu stehen. Es ist sonst nicht meine Art, von mir selber zu sprechen, aber ich weiß, daß Sie mir etwas sagen wollen und sich vielleicht nur genieren, erlauben Sie mir, Ihnen etwas nachzuhelfen.“ Und nach einer kleinen Pause fuhr Max Warburg, während die Gesichter ringsum mehr und mehr erstarrten, fort: „Wenn Sie an meiner Stelle ständen und ich auf Ihrem Platze, dann würde ich folgen- des sagen:„Mein lieber Herr Warburg! Es fällt uns schwer, von Ihnen scheiden zu müs- sen, von einem Manne, der zusammen mit dem seligen Albert Ballin unsere Gesellschaft geschaffen und groß gemacht hat. Es fällt uns schwer, in Ihrer Person einen Bürger zu verlieren, der seinem Vaterland während des Krieges so große Dienste geleistet hat. Schlieg- Uich können wir auch micht vergessen, daß nach dem Ausgang des unglücklichen Krie- ges Sle und kein anderer unsere Gesellschaft aus Trümmern wieder aufgebaut und mit Ihrem Gelde saniert haben. Und wenn wir, die neuen Leute hier, jetzt gezwungen sind. von Ihnen, dem altbewährten Mitarbeiter, uns zu trennen, so tragen wir die Schuld.“ Das würde jeh sagen, wenn ich an Ihrer Stelle wäre. Jetzt erlauben Sie mir aber, daß ich mich von Ihnen verabschiede, bis zum Wie- dersehen, das heißt, bis zu jenem Tage, an dem Sie meiner wieder bedürfen werden!“ Sprachs, faltete seine Serviette, verneigte sich kühl und verließ erhobenen Hauptes den Saal. Wie das Bankett weiter verlief, dar- über schweigt die Chronik. In der gleichgeschalteten Presse verlautete damals kein Sterbenswörtchen über diese ein- zlgartige Abfuhr ebo- Heute- der Malender! Bescheiden— wie die Zeit— 3o sieht unser Ralender für das Jahr 1947 aus, den wir der „Morgen“- Gemeinde mit dieser Ausgabe über- reichen. Es ist damit der Wunsch verbunden, daß der Wegweiser dureh die neuen 52 Wochen allen unseren Lesern möglichst viel glückliche Tage anzeigen möge. Der Verlag „Plan“- Wirtschaft.. Die Ueberzeugung, daß uns nur eine plan- mähig gelenkte Wirtschaft wieder aus dem Dreck, in den uns die Nazis mit ihrem Krieg hineinmanövriert haben, heraushelfen kann, dürfte so ziemlich Allgemeingut geworden sein. Zu einer Planwirtschaft gehört auch eine planmäßige Arbeitseinsatzlenkung(um dieses Wortungeheuer aus der Naziterminologie ein- mal zu gebrauchen). in einem Mannheimer Industriebetrieb ist ein Mann, sagen wir mal, als Kernmacher be- schäftigt. Der Betrieb kann aus mancherlei Gründen— Kälte, Stromsperre, Koksmangel Nur kurzarbeiten. In dieser Zeitung wurde vor einiger Zeit an Hand amtlicher Unterlagen schon einmal nachgewiesen, daß selbst bei vol- ler Arbeitszeit der hochqualiflzierte Industrie- arbeiter nicht in der Lage ist, mit seiner Fa- milie durchzukommen. Der oben besagte, nur teilbeschäftigte Mann besitzt einen Führer- schein für Kraftfahrzeuge. hm bietet sich Jelegenheit zu anderer Arbeit, er könnte als Lastkraftfahrer anderweitig unterkommen. 5 5 jährige Frau getötet. Die näheren Umstände des Unfalles sind nicht bekannt. Bei 9 Verkehrsunfällen wurden 2 Personen getötet und 5 Personen verletzt. a Zu dem an dieser Stelle am 4. Januar ver- ökkentlichten Polizeibericht über die Gasver- giftung eines Ehepaares in U 1 wird ergän- zend berichtet, daß der Tod der beiden alten Leute nach den Feststellungen der Kriminal- polizei auf einen Unglücksfall zurückzufüh- ren ist. Betreuung bedürftiger Kinder Auf Vorschlag des Stadtschulamtes geneh- migte die Stadtverwaltung, daß für bedürftige Kinder, dle kein warmes Heim haben oder deren Mutter in Arbeit steht, während der Kohlenferien eine hortähnliche Betreuung statt- findet. Die Betreuung beginnt am Donners- ta g, 16. Januar, Bedürftige Kinder versam- mein sich: Oberklassen G.—8. Schuljahr) um 9.00 Uhr, Unterklassen(. Schul- jahr) um 13.00 Uhr vor den nachgenannten Schulhäusern: Neckarschule(auch für den Schul- bezirk der Humboldtschule), Waldhofschule(auch für den Schul- bezirk der Luzenbergschule), Waldsehule, San dhofensehule, Käfertalschule(auch für den Schul- dezirk der Albrecht-Dürer- Schule), Wohlgelegenschule(auch für den Schulbezirk der Uhlandschule), 4 Friedrichschule 1 Pestalozzisehule, Rheinauschule(an der Baracke). „Der Mustergatte“ im Capitol Das Ensemble des Heidelberger Bach- jlenz- Theaters gastiert gegenwärtig im Capitol mit dem amerikanischen Lustspiel- schlager„Der Mustergatte“ von Hopwood, über dessen Heidelberger Erstaufführung wir seinerzeit berichtet haben. Die Aufführungen mit Gerd Martienzens unwiderstehlicher Ueber die Notwendigkeit der Lastverkehrs- Leistung in der Titelrolle sind auch in Mann- betriebe braucht man keiner, über den Bedarf en Lastkraftfahrern und die Notwendigkeit eventuellen Berufswechsels, wie im vorliegen- gen Falle, kann man geteilter Meinung sein. immerhin, die neue Arbeltsstelle würde für den Menn Vollbeschäftigung und höberen Ver- jenst bedeuten. Er kündigt. Sein bisheriger Arbeitgeber lehnt die Einwilligung in den Stellenwechsel ab. Grund: der Mann wird zur Durchführung des Fabrikatipnsprogramms der Firma dringend benötigt. Logischerweise lehnt auch das Arbeitsamt den beabsichtigten Ar- beitsplatzwechsel ab. Das Fabrikatlonsprogramm der Firma be- eht im Bau von— Obstkeltern. Obstkeltern werden alle Jahre einmal für wenige Tage, meist zur Apfelweinbereitung, in den Land- orten beim einzelnen Bauern gebraucht. Die Fabrikation dieser Obstkeltern ist durch e zuständige Stelle des Wirtschaftsamts ge- nehmigt. Zu der Fabrikation werden Gußteile ge- braucht. Zum Fabrikationsprogramm der glei- chen Firma gehören Betonmischer. Beton- scher werden dringend im Baugewerbe be- nötigt. Betonmischer können nicht gebaut wer- den, well es an Guß fehlt. Die in der Land- Wirtschaft für die Frühjahrsbestellung be- nötigten land wirtschaftlichen Maschinen und GZeräte können nieht in genügender Menge hergestellt, fehlende Ersatzteile ebenfalls nicht geliefert werden, weill es an Guß mangelt. Aber Obstkeltern werden fabriziert. Ihrer Herstellung wegen muß sogar ein Mann auf Verbesserung seiner wirtschaftlichen Lage ver- Achten. 9. Exnährungszulagen neugeregelt Die Bemühungen des Arbeitsministers Kohl, des Wirtschaftsministers Veit, des Ministers für Ernährung und Landwirtschaft Stoß sowie des Präsidenten der Zwelzonenverwaltung für Ernährung und Landwirtschaft, Reichsmini- ters à. D. Dietrich, eine Verlängerung der bis- her in Nordbaden gültigen Regelung für die Gewährung der Teilschwer-, Schwer und Schwerstarbeiterzulagen zu erlangen, sind ohne Erfolg geblieben. In der gesamten ame- rikanischen Zone dürfen ab 6. Januar keinerlei Ausnahmen zugebilligt werden. Das Gewerbe- gufsichtgamt Karlsruhe muß dieser Anordnung entsprechen. 4 Alle Sonderregelungen sind also damit auf- gehoben. Auch in Nordbaden gelten nunmehr die von der Militärreglerung für die gesamte US- Zone erlassenen Bestimmungen für die Ge- Wänrung von Ernährungszulagen für gewerb⸗ iche Arbeiter. Fünf tödliche Unfälle Beim Rodeln fuhr ein jähriger Junge aus Feudenheim in der Feldstraße gegen einen amerikanischen LKW und zog sich so schwere Verletzungen zu, daß er nach Verbringen ins Krankenhaus verstarb. Am 13 Januar wurde ein 71 Jahre alter Mann in seiner Wohnung, durch Gas vergiftet, tot aufgekunden. Vermutlich liegt ein Un- zlücksfall vor. Durch eine Gasexplostloa wurde eine 69 5 heim täglich vom großen Gelächter des amũ- sierten Publikums umrauscht. Das Gastspiel ist bis zum 16. Januar verlängert worden,(e) Palast und Capitol Ein durch kleine dramatische Tricks bis zum letzten Augenblick mit Spannung gelade- ner Dokumentarfilm,„Der freche Kavalier“, zeigt die Entwicklung des Boxkampfes von polzeiwidrigen, über 60 Runden sich erstrek- kenden Schlägereien bis zu fairen, von hoher Tecknik getragenen sportlichen Faustkämpfen. Tolle, mit urkräftigem Humor geladene Situa- tionen erwecken wahre Heiterkeitsorkane. Eine ausgezeichnete Regie läßt den Zuschauer de Meisterschaftskämpfe in all hren erregen den Phasen miterleben. In seiner Art ist der Bildstreifen, der noch mit einer kleinen affaire d'amour gewürzt ist, einmalig. F. R. 5 Weitere Schnellzüge fallen aus. Infolge der schwierigen Kohlenſage fallen ab sofort die Schnellzüge D 33%84 Stuttgart—München und zu- rück und die Schnellzüge D 93½4 Saarbrücken Stuttgart— München und zurück aus. Sperrung von D-Zügen ins Saargeblet. Die D- Züge 110 Mainz ab 16.05 und D 117 Mainz an 13.47, die zwischen Mainz und Saarbrücken verkehren, werden ab sofort für deutsche Zivilreisende ge- sperrt. dena. „Die Naturfreunde“. Am kommenden Samstag, 18.30 Uhr, findet in der Wirtschaftshochschule (Lessingschule) ein öffentlicher Lichthlldervortrag 8 das Thema„Wintertage in Graubünden“ Att. 8 Astorla-Theater. Wegen Rundfunkübertragung des Astorla- Programms werden heut e die Saal- türen um 18.43 Uhr geschlossen. Zuspätkommende Besucher finden, um Störungen zu vermeiden, keinen Einlaß. Nachrichten über abgeschossene engl. Flieger. Oberitn. Kubiak D. F. C. von der englischen Luft- Ihre Freundschaĩt hieß Tod Marguerite, eine gefährliche Frau Baronin Marguerite d' Andurain wurde un- ter Polizeibewachung von Nizza nach Paris gebracht Die 51jährige Heldin gefährlicher Abenteuer im Mittleren Osten ist immer noch eine faszinierende Erscheinung. Sie steht unter der Anklage, ihren Neffen Raymond Clerisse vergiftet zu haben. Man führte die dämonische Französin durch unterirdische Gänge in den Pariser Gerichts- Saal, um sie vor Pressephotographen zu ver- stecken— sie trug einen eleganten Morgen- rock. 1945 starb Monsieur Glerisse in Nizza. Nun vermuten Pariser Zeitungen bereits, man werde die„tolle Baronin“ unter dem Verdacht von mehr als 20 Morden anklagen können. Als Siebzehnjährige heiratete Marguerite den reichen Baron d' Andurain. Er hatte eine große Leidenschaft für den Orient und ging mit seiner Gattin nach Palmyra, einer Oase in der syrischen Wüste. Dort gaukelte die Abenteuerlust hr einen Besuch der moham- Waffe ist gegenwärtig im Gebiet der Stadt Mann- heim und deren weiteren Umgebung damit be- schäftigt, Nachrichten über vermißte englische Flieger, die wärend des Krieges in unserer Gegend abgeschossen wurden, zu sammeln. Er ist vor allem dankbar für Nachrichten über die Auffindung englischer Flugzeuge und über Flie- gergräber. Genaue Orts- und Zeitangabe ist not- wendig. Es wird gebeten, Mitteilungen dieser Art an das Polizeipräsidium Mannheim, Abteilung Ia, u senden. Der schòne Baſhon Von Viktor Auburtin Welch schönen Balkon die Frau Piontek sick angelegt hat! Offen gestanden: Ich hatte ihr soviel Na- tursinn und Liebe für die Blumen eigentlich gar nicht zugetraut. Vorn eine ganze Front von Geranien mit Kornblumen abwechselnd, als Dach oder Laube Rochgezogen und gewölbt die seltenen Gloginien; um die Kapuzinerbresse in der Ecke sind die Bienen und Hummeln beschäftigt, weißes Tau- sendschön an der richtigen Stelle; und die wilden, mädchenhaften Petunien, bei denen man immer an Italien denken muß. Auch ein rotlackiertes Giegkännchen ist da, mit einem Landschaftsbild drauf, das wildbe- wegte Meer darstellend nebst einem Schiff und einem Leuchtturm in der Ferne. Wie gesagt, ich Rätte ihr das alles gar nicht zugetraut. Sie zanfet immer ihren Mann vor allen Leuten aus und hat eine sehr laute Stimme. a Aber man sollte die Menschen vielleicht nicht nack kleinen Außerlichkeiten beurteilen. Wer einen solchen Blumenbalkon hat, der muß irgendwo im Herzen ein stilles Paradiesgärt- chen mit herumtragen. „Frau Piontek“, sagte ich,„weiß Gott, sie naben den schönsten Balkon, den ch je in meinem Leben gesehen habe.“ „Nicht wahr?“, schrie sie mit funkelnden Augen,„die ganze Straße platzt vor Neid.“ 8 8 8 „Cosi fan tutte“ in Heidelberg „Cosi kan tutte“— 0 treiben's alle—, ist nicht allzu häufig in den Spielplänen der Opernhäuser zu finden. Trotz der bezaubern- den und geistreichen Musik und wegen des ziemlich unmöglichen Librettos, das Lorenzo da Ponte geschrieben hat. So paßt diese mu- sikalische Köstlichkeit durchaus in den von den Heidelberger Städtischen Bühnen prokla- mierten Spielplan für 1946/47: das Jahr ohne Repertoire-Oper. Es ist ein Genuß, die Inszenierung K6h- ler-Helffrichs anzuschauen, die heiter und lebendig ist und deren Akzent auf der bewußten Drölerie und der Persiflage des schweren Opernstiles liegt. Unterstützt wur- den die Absichten der Inszenierung durch die amüsanten Bühnenbilder Helmut Nötzolds, der die Farben Watteaus, die Grazie Frago- nards auf die Leinwand zauberte. Wir mei- nen, daß vor der geschilderten Augenweide der Ohrenschmaus ein wenig zu kurz kam: Das Orchester unter Fritz Bohnes Leitung dlieb manche Feinheiten der Partitur schuldig und trat reichlich stark in den Hintergrund. Hedwig Hillengaß und Helene Millauer als die Treue schwörenden, Untreue sinnenden Schwe- stern, kanden erst zu Ende der Oper Mozart- schen Geist und Stil, der anfänglich lediglich Eva-Maria Peter als lustiges, leichtfertiges Kammermädchen Despinat eignete, die in ihrer Grazie und Beschwingtheit die hüb- scheste Leistung des Abends bot. Die betro- genen und versöhnten Liebhaber der beiden Schönen sangen Helmut Conradt und Josef Elimauer, dieser lebendig und komödiantisch, ein warmer Bariton, jener offenbar schlecht disponiert und somit seinem Tenorpart nicht ganz gewachsen. Hans Schweska als über che Frauen und das Leben so liebenswürdig philo- sophierender Hagestolz, gab seiner Rolle Le- ben und Humor. Z. G. Aus dem Nationaltheater. Die Samstagnachmit- tags- Vorstellung„stefan mit der langen Nase“ beginnt, wie das Theaterbüro mitteilt, bereits um 13.00 Uhr. Neue Gesangssterne in sicht. Benjamino Gigi nält den Schweden Jussi Blörling für einen der kommenden großen Tenöre. Weiter bezeich- net Gigli den italienischen Bariton Bechi und die Sopranistin Maria an1z11a als Künstler mit großer Zukunft.(sp) Musikerhandschriften aufgefunden. Im Schloß Banz in Franken wurden bedeutende Werke gro- Ber klassischer Komponisten in handschriftlichen Partituren aus dem Besitz der Berliner Staats- bibliothek wiederaufgefunden. Andere verschleppte Musikerhandschriften wurden in der französi- schen Zone entdeckt. Aufführungsrekord der„Dreigroschenoper“, Wie der„Telegraf“ aus Hamburg beriehtet, Wurde die„Dreigroschenoper“ von Brecht und Weill im Kleinen Haus des Hamburger Staatsschauspiels der grösste Theateref folg seit Kriegs- ende., Das Werk wurde bereits über hundertmal del täglich ausverkauftem Hause gegeben. Jannings„besorgt sieh einen Paß“, Emil Jan nings, der sieh in der Nazizeit durch verschie- dene Propagandaflime so sehr exponierte, daß jhm weitere Tätigkeit an der Bühne und im Fum untersagt würde, hat sich jetzt einen Paß nach Argentinlen besorgt, wo er einige Flime drehen WIII.(spd) Prof. Karl Mannheim gestorben. Der bekannte Soziologe Prof. Karl Mannheim ist im Alter von 53 Jahren in London gestorben. Mann- heim hatte seinerzeit den Lehrstuhl für Soziologie in Heidelberg und Frankfurt inne, wurde 1933 selnes Amtes entsetzt und ging nach England in die Emigration. Tausch—„Wert gegen Wert“... Die Berliner Polizei nahm zwei junge Burschen fest, die ver- suchten, zwei Ausgaben von„Mein Kampf“ an amerikanische Soldaten zu verkaufen, meldet der „New Vork Herald Tribune“. Sie wollten Je drei Zigaretten dafür haben medanischen Pilgerstätte Mekka vor. Aber Ms Christin und Frau war es ihr unmöglich, diesen Wunschtraum zu verwirklichen. Doch die erfinderische Frau war um einen Ausweg nicht verlegen. Sie ließ sich von ihrem Gatten scheiden, ging zum Islam über urid heiratete einen wohlhabenden Axraber- scheich Dann reiste sie, als Mann verkleidet, mit ihrem neuen Ehemann nach dem Ziel ihrer Sehnsucht— Mekka. 1 Nach mohammedanischer Sitte tat der Scheich seine weiße Gemahlin in seinen Ha- rem in Jeddah. Das war nichts für die frei- heitsliebende Marguerite, und eines Tages brach sie aus ihrem Haremsgefängnis aus. Damals kostete es höchste diplomatische Einmischung— selbst König Ibn Saud wurde bemüht—, um zu verhindern, daß sie nach arabischem Gesetz durch Steinigung getötet wurde. Bald darauf starb der Scheich an Gift. Marguerite kehrt zu ihrem ersten Mann nach Palmyra zurück. Dann starb auch Baron d' Andurain an einer Vergiftung und bald dar- auf einer seiner Diener. „Der Spiegel“ Vr. 1½47 Märchen von heute Im Kassenraum der Filiale der Bank von Frankreich in Toulon erschien dieser Tage ein mit abgetfagener Eleganz gekleideter Herr, der in der Hand ein kleines Fappköfferchen Jedermann's Angelegenheit statt. Verschiedentlich kam es schon zu b steigt immer höher und die Unzufriedenh Mit dem„Uomo qualunque“ schuf der nini aus Neapel zunächst eine Zeitung, organisierte er eine Partei, die sich, gem manns-Partei“ nennt. Unter dem Gelächt zialistischen und der kommunistischen Parteien stellte sie bei den Wahlen vom 2. Juni 1946 in fast allen italienischen Provinzen ihre Kandidaten auf, konnte je-: doch trotz großen Aufwands nur 4% der abgegebenen Stimmen auf sich verein- gen. In den Monaten September, Oktober Wahlen statt und dabei hat, da in der neue Kreise erfaßt hatte, die Jedermanns-Partei schon recht beachtliche Erfolge errungen. In Sizilien ging sie als die stärkste Partei aus der Wahl hervor. Partei? Diese Frage ist schwer zu beant⸗? gegen alles, was heute ist und die hem mungslose Kritik an den bestehenden Zuständen, unter denen die Italiener zu leiden der Wirkliche Schlüssel zum Erfolg zu sein ie Gegner der Jedermanns-Partei sehen in ihr eine neufaschistische Partei behaupten, daß Giannini und die Seinen nur Kreise seien, die den Groll und den Hunger Das Programm dieser erfolgreichen worten. Zunächst einmal ist die Partei haben, scheint, mehr als das Programm, ten, um an die Macht zu kommen. Die gegen Kommunisten und Sozialisten und Republik und Monarchie neutral Vatikan geschlossene Konkordat hin antifaschistisch sel. Die Chefs der/ Partei versprechen, die soziale Gerechtigkeit, die freie Konkurrenz und ähnliches wieder herstellen würden. Ihr Programm sehe die Erricht vor. Das schlösse aber nicht aus, daß ihr Etwas akklimatisiert ermögliche es dem k liches Leben und außerdem erleichtere es sogar die Bildung der Vereinigten Staa. ten von Europa. Auch wir sind für die Vereinigten wöhnisch gegen ein Programm, das dieses neue Europa zeitigen wirtschaftlichen Elends auf der B sucht. Aus dem Gelächter der demokratischen Politiker von einst wurden später die Tränen der Welt. Jedermann sollte gewarnt sein. Der 8 Start in Franlreidh Nach dem ersten Weltkrieg wütete in Ita lien eine schwere Wirtschaftskrise und dis dadurch entstandene Verelendung des Volkes war der Nährboden des Faschismus, Heute windet sich Italien in einer noch viel schlimmeren Krise. Die Industrie ist völlig desorganisiert. Riesige Arbeitslosenmassen demonstrieren Protestkundgebungen gegen die hohen Lebensmittelpreise die auf diese Unzufriedenheit wurde. Ihre Auflageziffern wuchsen sehr rasch. In Mailand, in Rom und in anderen Stäckten gründete Giannini weitere Zeitungen und aus der zahlreichen Leserschaft bleibe, daß sie das zwischen Mussolini und dem respektieren werde und daß sie liberal und mit-. daß sie die„Ordnung, Staaten von Furopa. Aber wir sind arg: in den Städten finden im ganzen Lande lutigen Zusammenstößen. Die Elendswelle eit breitet sich immer mehr aus. 1 ehemalige Schauspieler Guglielmo Glan- abgestimm ange, a dem Namen seiner Zeitungen, Jeder er der christlich- demokratischen, der s. und November fanden in Italjen weiten Zwischenzeit das Wirtschaftliche Elend Drahtpuppen in den Händen gewisser des Volkes spekulativ ausnützen möch: Partei selbst predigte einen wilden Haß erklärt, daß sie in dem Kampf zwischen ung eines spezifisch itallenischen Staates Programm auch exportiert werden könne leinen Mann in allen Ländern ein ertrag: unter Ausnützung des der“ efriedigung der Tagesinstinkte aufzubauen — Seeber Umjassende Bewegung durch den Monnet-Plan In den Wettlauf um die Weltmärkte tritt als dritter Bewerber neben die Vereinigten Staaten und England jetzt auch Frankreich, das alle Anstrengungen macht, seinen durch den Krieg hervorgerufenen Rückstand wieder aufzuholen. Das soll in großzügigstem Maße durch den von dem französischen Wirtschaftsexperten Monnet ausgearbeiteten Wirtschaftsplan geschehen. Vertreter der französischen Gewerkschaften, Unternehmer, des Handels und der Eandwirt- schaft haben im Verein mit den Kabinetts- mitgliedern unter Vorsitz des Ministerpräsiden- ten Blum am 7. Januar beschlossen, den vier Jahre laufenden Plan sofort in Kraft zu setzen. Damit treten nach der„Continent Daily Mail“ vom 8. Januar eine Reihe von einschneidenden Aenderungen im französischen Wirtschaftsleben inn Kraft. Am wichtigsten ist wohl dięe Be- stimmung, daß die Arbeitszeit in der Industrie von 40 auf 48 Stunden heraufgesetzt wird. Fer- ner soll der Plan erwogen werden, einen er- heblichen Teil der in Frankreich befindlichen deutschen Gefangenen einschließlich der 60 000 Mann, die in den französischen Gruben ar- beiten, den Status freier Arbeiter zu geben. Ungefähr eine Viertelmillion ausländische Arbeiter sollen aus Italien und anderen Lr dern nach Frarkreich verpflichtet Werden Weiter will man zur Erhöhung der Leistung fähigkeit der französischen Wirtschaft* 1,2 Millionen Arbeiter nach einem genau aut gewogenen und zeitlich abgestimmten Pr gramm in den sechs wichtigsten Industrie zweigen Kohle, Elektrizität, Zement, Land wi Schaft, Maschinenindustrie und Verkehr ein Setzen. Das Ziel ist, mindestens jährlich zchlt Millionen Tonnen Kohlen zu fördern. Ferne soll die Elektrizitätsproduktion um mindest die Hälfte gesteigert werden. Die Stahlproduk tion will man auf das Doppelte bringen. B Zement ist eine Vervierfachung vorgesehe Die Fertigung von landwirtschaftliehen N. schinen und Fahrzeugen soll sogar verfünffach werden. Um diese Ziffern zu erreichen, WII der Staat innerhalb der sechs Industriezweig eine straff geregelte Rohstoffzuteilung dureh kühren. Aber auch die Arbeiter sollen dot eingesetzt werden, wo sie am nötigsten 9. braucht werden. Hand in Hand damit geht dd bereits in Gang befnadliene Preissenkung aktion, bei der 28 00% Kontrollemre von d Pariser Präfektur eingesetzt worden sind. m Mehr Kohle für uns Essen, 15. Jan.(sn) Das Verwaltungsamt kur Wirtschaft der vereinigten amerikanischen und britischen Zone hab Umänderungen im Kohlenverteilungsschlüssel vorgenommen. Die Zuteilungen der süddeutschen Indu- s trie sollen erhöht werden, da die Wasser- Kraftwerke weitgehend ausgefallen sind. Unter Berücksichtigung des allgemeinen Kräftever- falls der Bevölkerung will man auch zu Lasten der Wirtschaft eine kleine Hausbrand- versorgung für die Bevölkerung ab- zweigen. 5 * Die Kohlenzutellungen für Januar in den vereinigten Zonen betragen(in 1000 t) für die brltische Zone US- Zone Reichsbahn 430,5 310 Schiffahrt 6 Elektrizitätswerke 400,5 120 Gas- und Wasserwerke 107 97,5 Eisen und Stahl! 240 39 Truppen und D. P. 189 189 Ges. Übriger Verbrauch 741 396,5 2172 1113 zusammen 3290* Davon aus Ausgabe der brit. Zone 155 8 Vor normalem Rheinschiffsverkehnr Der fortschreitende Temperaturanstieg und die anhaltenden Regenfälle haben das Eis auf Rhein und Mosel endgültig gebrochen. Wenn die Witterung sich weiter wie bisher ent- wickelt, wird die Rheinschiffahrt in ein bis zwel Tagen wieder voll aufgenommen werden Können. F. f. Gänse, Enten, Puten In der Zeit vom 3. Oktober bis zum 31. De- zember 1946 wurden auf Grund der vom Ernährungsministerium verfügten Beschlag- trug und sich schüchtern nach dem Wechsel- schalter erkundigte. Dort öffnetée er das Köf- ferchen und umständlich packte er einige rundliche Pakete aus, die insgesamt 165 Goldstücke enthielten. Er bat darum, daß man sie ihm gegen Banknoten umwechselin möge. Der Kassierer glaubte zu träumen, er betrachtete sich den Mann, die Goldstücke, und schließlich griff er sich an den Kopf, um kestzustellen, ob die ganze Szene Wirklichkeit sei. Dann fuhr es ihm durch den Sinn, ob er es vielleicht mit einem Narren oder mit einem „agent provocateur“ zu tun habe, denn ein Kunde solcher Art hatte sich schon seit langer Zeit nicht mehr am Bankschalter eingefunden Schließlich machte er den Mann darauf auf- merksam, daß es zwar seine Pflicht sei, die Goldstücke einzutauschen, unnd zwar zu dem amtlichen Kurs, daß er aber, der Mann vor dem Schalter, im Vergleich mit dem auf dem schwarzen Markt üblichen Kurs eine Million Franken verliere. Der Kunde erwiderte, da 5g er mit soleh unsauberen Geschäf⸗ ten niehts zutun haben wolle und daß er sich mit dem Geld begnüge, das ihm der Staat zu zahlen imstande sei. Er steckte die 132 900 Franken, die ihm der Handel ein- brachte, in die Tasche und verschwand eben- so schüchtern wie er gekommen war. Es wird jetzt eifrig suche nach ihm gehalten, um ihm ein— Denkmal zu setzen. Heilbronner Stimme Nr. 115 sterschaft wurde Werner Egerland(Berlin) Siege“ 0 1 nahme von 50 Prozent des vorhandenen G flügels insgesamt Million, Gänse, Enten un Puten erfaßt und an Krankenhäuser, Alter Reime, Flüchtlingslager, Werkküchen Sowie in Gemeinschaftsverpflegung befindliche Opfe des Faschismus verteilt. dldens Radio heute und morgen Donnerstag, 16. Januar: 13.30: Musik nordische Komponisten 19.00:„Ueber Ohrenschmerzen 18.15: Unsere Solisten: Klavierkonzert. 180 Streiflichter der Zeit. 19.30: Englisch für Er wach sene. 20.00: Unterhaltung mit Paul Land. 21% Forum: Ist unser Erzſehungssvstem natlonad sozialistisch?“ 22.15: Ballettmusik„Petruschks von Igor Strawinsky. 5 Freitag, 17. Januar: 9.00:„Bertha von Suttner 10.90: Ein deutsches ärchen. 12.30: Nurnberg Aerzteprozef. 1700: Einladung zur Muslk. 17.30:„A französischen Büchern“, 16.00: Von amts wegen Das Landes wirtschaftsamt. 18.18: Winterſene 20.00: Was ſeder gerne hört. 21.00: Zum Fei abend. 22.15: Werke von Eduard Grieg. ö 5 Anhaltend mild 5 Vorhersage, gülties bis Freitagabend. Donnen tag wechselnd bewölkt, zeitweise aufheſternd,. Freitag wieder starke Bewölkung und Ertlie Regenschauer. Weſterhin sehr mid. Schwache meist südliche Winde. a Amt tür Wetterdienst Karisruhs Sport- ganz Kurz Nlederlage der VfR-Boxer Die Boxabteilung des VfR Mannheim Stand Pforzheim der schlagstarken Dillweisensteine Steftel gegenüber, Becker, Veite k, Schubert! und Hauser(ESV) verloren nach Punkten. Wel und Hertlein(Asch trennten sich unentschiedet Der Jugendmeister van der Ehe schlug den f, dersewichtier Kurz in der 1. Runde ko, Eisinge (KSV) War der einzige Punktsſeger. 4.“ Ber Medizinmann als Torwächter In Oberhessen begab sich ein Fusballwundet Der Torwart eines kleinen Fußballklubs bekar einen bösen Tritt und mußte ins pancen ba Er war völlig verzweifelt, 8 sein Verein bat am Samstag darauf sein wiehtigstes splel, Als de Arzt kam, klagte er Gott und die Welt an. Der Arzt lachte und sagte, er werde inn 9e treten, und es geschall, daß der Herr Doktor seine Stelle trat. Er spielte so meisterhaft, daß unter anderem einen„Elf-Meter“ hielt. S0 rettel der Medizinmann dem kleinen Klub einen J tigen Punkt.„Der Spiegel“, Hannover, Notizen Sc Riessersee beslegte in Garmisch den Reit, land-Eishockey-Meister Krefeld mit 21 Toren. Toni Eisgruber(Garmisch) sprang ohne Wer* auf der kleinen Olympia- Schanze mit W Anlauf 33 m. Eine Münchener Städtemannschef schlug im Basketballsplel eine Us- Mannschaft de Besatzungsarmee mit 91:39. Bel der in Buren sen durengefünrten deutsehen Eisschnellauf-M Boxmeister Gustav der Berlin) steht in ken burg am 18 Japuar dem bärenstarken rhein. Hul schmied Ffucks gegenüber. Der finnische Spes wurf Weltmeister V. Nikkanen erhielt ein Ane bot als Traſner nach Abessinſen, Bel den e sterschaften der Alpinen- Kombination in Ober ammergau, holten sſeh Annemarie Fischer(G misch) und Christian Stauffer(Rosenheim)% Titel.(dene) 9 Verötfentlſeht unter Militär-Reglerungs- Lizenz 6% B 110/ Verantwortlich für den gesamten halt: E, Fritz von Schilling Dr. Karl Ackerme und Karl Vetter. Redaktion, Verlag, und Druckerel: Mannnel R I, 4/8. Telefon 4411/3 1 Postscheckkonten: Karlsruhe 60 0186. Dudes, 5 hafen a. Rh. 286 748.* Zur Zeit gt Anzeigenpreisiiste Nr. 2 Mons, ueher Bezugspreis: RIA 2,40 einschliegi. Trägerlehn ce