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Januar 1947 Einzelpreis 20 Piennig Vincant Nuria DEN in Versailles, Frankreichs historischer Stätte der politischen Entscheidungen urid Entschlüsse, wurde Vincent Auriol, der Vor- Sitzende der Sozialistischen Partei, am 16. Januar zum Präsidenten der Vierten Französischen Republik gewählt. Der Präsident, der nunmehr bereits die historische Residenz in Paris, den Elysée- Palast, bezogen hat, blickt auf eine ehenso lange wie bewegte politische Vergangenheit zurück, die schließlich jetzt im Amt des ersten Staatspräsidenten der Französischen Republik ihre Krönung gefunden hat. Vincent Auriol, vor 62 Jahren in Revel (Languedoc) geboren, wurde schon früh- zeitig mit politischem Geist erfüllt: sein. Vater, Bäckermeister und radikaler„Jako- biner seines Zeichens, brachte dem jungen Mann die politische Atmosphäre nahe, Ver- bunden mit einem starken Traditionsgefühl, dag dem französischen Provieizialen stärker noch eignet, als dem Pariser. Der Sinn für Fortschritt und Tradition, Humor und Op- timismus, gesunder Menschenverstand und Witz paarten sich in hm mit der dem Fran- zosen 80 wertvollen Humanität und schaff- ten hm durch seine geschickte Art der Verhandlung und Vermittlung einen bald Nas über seine Partei hinausreichenden ut. Bereits im Jahre 1905 fand Vincent Auriol Anschluß an die„Fédération Soeialiste“ und War, bevor er sich als Rechtsanwalt in Pa- ris niederließ, Herausgeber des„Midi So- eialiste“, des Parteiorgens der Sozialisten, dessen berühmtester Autor Jaurèes war, zu dessen Freundeskreis das Elternhaus Ma- dame Auriols, der Gattin und Mitarbeiterin des Präsidenten, zählte. 1914 in die Kammer gewählt, nahm Auriol während des Weltkrieges an der „Mission Caillaux in Washington teil; 1919 erfolgte seine Wiederwahl in die Kammer, der er bis 1940 angehörte. Als Abgeordneter wurde er Mitglied, zeitweilig Präsident der Finanzkommission, und schließlich 1936 Fi- nanzminister im ersten Kabinett Blum. Er arbeitete die Reform der Banque de France aus. Seine Gegner sprachen von einer„ver- schleierten Inflation“, und als Chautemps Nachfolger Leon Blums wurde, wechselte Vincent Auriol das Ressort und übernahm den Posten des Justizministers. Nach der Besetzung Frankreichs durch deutsche Truppen war Auriol zeitweilig verhaftet und interniert und wurde später zu einem der Organisaforen der„Re- sistance“, der französischen Widerstands- bewegung. Unter Decknamen und in Ver- kleidung gelang es ihm immer wieder, sich den Verfolgungen von Gestapo und Miliz zu entziehen und schließlich mit einem Flugzeug nach England zu entkommen, Wo er sich General de Gaulle zur Verfügung stellte. Seine persönliche Teilnahme am li- terarischen Leben und an der Kultur seines Landes entspricht, der, dem Deutschen frem- den französischen Tradition, in der Politik und Literatur, eng verbunden, die Kunst des Lebens zu vollenden suchen. Nach der Befreiung Frankreichs wurde Vincent Auriol in die Konstituierende Na- tionalversammlung gewählt, im Kabinett de Gaulles Staatsminister ohne Portefeuille, und im Janvar Präsident der Nationalver- sammlung. Mit der Wahl zum Präsidenten der Vierten Republik steht er nun an der Spitze seines Landes und an einer der füh- renden Stellen der kontinentalen und Welt- politik. „Menschlichkeit und„der gute Glaube“ ind die Maximen des neugewählten Prä- sidenten:„Es ist so leicht, guten Glaubens zu sein, man braucht nur nicht an sich zu denken“. arenen Nachrichten verbindungen Berlin, 17. Jan.(dena-DPD) Der Alliiert Kontrollrat stimmte auf seiner letzten Sit- zung der Eröffnung der in Deutschland endenden internationalen Telefon- und Te- legrafen verbindungen im Prinzip zu. Die Anweisungen zur Durchführung des Planes wurden erlassen.— Vincent Auriol Frankreichs Staatspräsident Feierlicher Einzug in Paris— Formeller Rücktritt des Kabinetts Blum Versailles, 16. Jan.(dena-Reuter) Vin- cent Auriol, der Kandidat der Sozialisten, ist am Donnerstagnachmittag im ersten Wahlgang zum Präsidenten der Vierten Französischen Republik gewählt worden. Vin- cent Auriol erhielt 452 von insgesamt 883 Stimmen. Auf den Kandidaten der MRP, Champetier de Ribes, entfleſen 242 Stim- men, während der Kandidat der„Vereini- gung der Linken“, Jules Gasser, 122 Stim- men erhielt. Für Michel Clemenceau Ga- dikalsozialist) wurden 60 Stimmen ab- gegeben. Von Versailles nach Paris Als der Vizepräsident der französischen Nationalversammlung, Jacques Duelos, die Wahl Auriols zum Präsidenten verkündete, sangen alle Anwesenden die Marseillaise“. Auriol begab sich sodann in den„Marengo- Saal“, um den Amtstalar des Präsidenten anzulegen. In einem mit der französischen Trikolore geschmückten Wagen fuhr er so- dann in Begleitung Léon Blums von Ver- sailles nach der französischen Hauptstadt, um sich zu seiner Residenz, dem Elysèe- Palast, zu begeben. Der Wagen des Präsi- denten wurde von einer berittenen Garde und motorisierter Polizei begleitet. Die Pa- riser Bevölkerung begrüßte Auriol begei- stert mit Rufen:„Hoch lebe der Präsident, hoch lebe Frankreich!“ Einzug ins Elysée Vor dem Elysée-Palast schritten Auriol und Blum die Front der Ehrengarde ab. Unter den Klängen der„Marseillaise“ küßte der neue Präsident die Fahne der Ehren- Komitee für das Vereinigte Europa Churchill übernimmt den Vorsitz— Ein erster Schritt London, 17. Januar.(ap) Winston Chur- chill und maßgebende Männer verschie- dener Bevölkerungsschichten Englahds, dar- unter auch Vertreter der Linksparteien, haben eine Organisation zur Förderung der Einigung Europas ins Leben gerufen. Sie bildeten das„United Europe Committee“ (Komitee für das Vereinigte Europa), dessen Vorsitz Winston Churchill übertragen wurde. Regierungsmitglieder sind bis jetzt, wie dena berichtet, noch nicht aufgefordert worden, der Organisation beizutreten, da diese eine Außenpolitik vertritt, die gegen- Wärtig noch nicht ausdrücklich als die der britischen Regierung bezeichnet werden kann. Nichtsdestoweniger behaupten i Gründer, daß sie das gleiche Ziel wie derzeitige Regierungspartei(Labour Party) verfolgen, und zitieren in diesem Zusam- menhang die Erklärung Premierminister Attlees, daß Europa sich zusammenschlie- Ben oder zugrunde gehen müsse. Europa als regionale Gruppe Die Gründer der Organisation vertreten keine bestimmte und unumstößliche An- schauung über die konstitutionelle Ferm der von ihnen angestrebten„Vereinigten Staaten von Europa“., Sie fordern nur als ersten Schritt, daß das„Vereinigte Europa“ den Status einer regionalen Gruppe im Rahmen der UN- Charta haben und eine enge Freundschaft und Zusammenarbeit mit der. Sowjetunion und den Vereinigten Staa- ten anstreben solle. Die konstitutionelle Form könne nur aus dem freien Austausch von Meinungen und praktischen Erfahrun- gen erwachsen. England geht voran Oeffentliche Konferenzen zur Unterstüt- zung des Planes werden innerhalb Groß- britanniens unter Aufnahme der Verbin- dung mit ähnlichen Gruppen in anderen Ländern stattfinden. In einer Erklärung des Ausschusses heißt es:„Wenn Europa weiter eben soll, muß es vereinigt werden. Einige Länder mögen sich gegenwärtig noch nicht imstande fühlen, zu handeln, aber die dies können, sollten den Anfang machen. Die anderen werden ihnen später folgen.“ Streik in London beendet London, 16. Jan.(ap) Eine Konferenz der Vertreter der mehr als 50 000 streikenden Londoner Lastkraftwagenfahrer wurde am Donnerstag nachmittag nach 40 Minuten Dauer abgedrosselt. Die ersten Teimehmer, die den Sitzungssaal verließen, erklärten, sie würden die Arbeit am Sonnabend früh wieder aufnehmen. i garde. Anschließend wurde er von Leon Blum in den Palast geleitet. Im Elysee wurde Auriol vom Großkanzler der fran- zösischen Ehrenlegion begrüßt, der ihm das Große Ordensband der Legion überreichte, das alle französischen Staatspräsidenten erhalten. Blum reicht Rücktritt ein Paris, 16. Jan.(dena-Reuter) Der franzö- sische Ministerpräsident Léon Blum hat am Donnerstag Vincent Auriol nach seiner Wahl zum Präsidenten der französischen Repu- blik den Rücktritt seiner Regierung ein- gereicht. Die Regierungszeit des Kabinetts Blum war von vornherein bis zur Wahl des französischen Staatspräsidenten begrenzt worden. Verhandlungen mit Vietnam Paris, 16. Jan,(dena-Reuter) Frankreich Wünscht mit den Leitern der vietnamesi- schen Nationalisten wieder„freie“ Verhand- lungen aufzunehmen, heißt es in einem vom französischen Kabinett veröffentlichten Kommuniqué. Der französische Kolonial- minister Moutet, der vor kurzem von Indo- china nach Frankreich zurückgekehrt ist, gab dem Kabinett einen Bericht über die Lage in Indochina. Die Mitglieder des Ka- binetts drangen darauf, daß die Verhand- lungen mit der halbautonomen Regierung Dr. Ho Chi Minhs in einer„Atmosphäre Mannheim 4 letzter Minute.. Französische Regierungsbildung Paul Ramadier beauftragt Paris, 17. Jan.(dena-Reuter) Der Sozialist Paul Ramadier wurde am Frei- tag von dem französischen Staatspräsi- denten Vincent Auriol mit der Regie- rungsbildung beauftragt. Ramadier, der in der Regierung General de Gaulles kurz nach der Befreiung Frankreichs den Posten des Ernährungsministers beklei- dete, will versuchen, eine auf breiter Grundlage basierende Koalitionsregie- rung zu bilden, der Mitglieder aller Far- teien angehören sollen. Pietro Nenni zurückgetreten London, 17. Jan.(dena- Reuter) Pietro Nenni, der italienische soxzlalisti- sche Außenminister, trat am Freitag nach einer Meldung Radio Roms zurück. Es wird angenommen, das Nennis Rücktritt mit der kürzlich erfolgten Spaltung der italienischen Sozialistischen Partei in Zusammenhang steht. Zusage zur Palästinakonferenz London, 17. Jan.(ap) Das Außen- ministerium meldete am Freitag, daß nun auch Aegypten die englische Einladung zu der Londoner Palästina- Konferenz an- genommen habe. Aegyptens Zusage war die letzte, die aus den südarabischen Staaten eintraf. Saudi-Arabien, Trans- jordanien, der Jemen, Irak, Syrien und der Libanon hatten die Einladungen schon früher angenommen. der Besänftigung“ wieder aufgenommen werden sollten. Byrnes unterzeichnet Verträge Washington, 16. Januar.(dena-INS) Der zurückgetretene amerikanische Außenmini- ster Byrnes wird, wie das amerikanische Außenministerium bekanntgab, die Frie- densverträge mit Italien, Rumänien, Bul⸗ garien und Ungarn am Montag. in einer formellen Zeremonie im Außenministerium unterzeichnen. Der finnische Friedensver- trag wird von Byrnes nicht unterschrieben werden, da die Vereinigten Staaten sich mit Finnland nicht im Kriegszustand befun- den hatten. Die Unterzeichnung der Ver- träge durch die ehemaligen Feindstaaten wird in Paris àm 10. Februar stattfinden. Erster Exportvwertrag abgeschlossen Dr. Rudoli Müller, zurückgetreten Minden, 17. Jan.(dena) Der erste von dem neugebildeten Zweizonen-Export- Import-Amt abgeschlossene Export-Kontrakt ist, nach Mitteilung der Pressestelle der britischen Kontrollkommission, von gemeinsam in Minden unterzeichnet Wo Tonnen Bauxit zum schaft“ in Oslo geliefert. Der Vorsitzende des Zweizonen- Verwal- tungsamtes für Wirtschaft in Minden, Mini- ster Dr. Rudolf. Müller, hat sein Amt nie- dergelegt, nachdem ihm von den Wirt- schaftsministern der sechs Länder der bri⸗ tischen und amerikanischen Zone sowie von den beiden Hansestädten Bremen und Ham- burg das Mißtrauen ausgesprochen worden Einstellung der Demontage in der Ostzone! Marschall Sokolowski bezeichnet Abmontierung der deutschen Kriegsindustrie Berlin, 17. Jan.(dena) Der russische Befehlshaber der sowjetischen Besat- zungszone, Marschall Sokolowski, Persönlichkeiten der SED mit der Militärverwaltung, Demontage endgültig einzustellen, werde erklärte auf einer Tagung der leitenden dem Ersuchen der SED, die stattgegeben werden. In dem von Radio Berlin verbreiteten Kommuniqué des Zentralsekretariats der SED beißt es, nach- dem insbesondere die Kriegsindustrie restlos demontiert sei, fänden keine weiteren Demontagen statt. deren maschineller Eine Ausnahme hiervon machten lediglich sieben Bestand für den Wiederaufbau der in der Sowjetunion verwü⸗ Kohlengruben, steten Bergwerksanlagen unbedingt benötigt Werfle. Zweihundert Großbetriebe, fährt der Be- richt fort, die zunächst zur Demontage vor- gesehen waren, würden in Sowjet⸗ Aktien gesellschaften umgewandelt werden, um den Arbeitern und Angestellten die Arbeitsplätze zu erhalten. Diese Betriebe blieben endgültig in Deutschland und 74 da- von würden den deutschen Landesregierun- gen zurückgegeben werden. Zu den Schwierigkeiten, die durch die Entnahme von Lieferungen aus der laufen- den Produktion zu Reparationszwecken ent- standen seien, erklärte Marschall Sokolowski, daß diese Warenleistungen in Zu- kunft erheblich herabgesetzt wer- den. Von den Gebrauchsgütern solle nur ein geringer Teil in Anspruch genom- men werden. Schuhe, Bekleidung und ähn- liche Produkte, die aus inländischen oder importierten Rohstoffen hergestellt werden, würden für Reparationsleistungen nicht in Anspruch genommen. Soweit Zellwolle für Reparationszwecke herangezogen werde, werde dafür Baumwolle als Ersatz geliefert. Stelgernug der Produktion in dem Kommuniqus heißt es, die land- Wirtschaftliche Erzeugung und damit die Ernährungsgrundlage des deut- schen Volkes solle besonders gefördert wer- den, da die gesamte Kali- Produktion von Reparationsleistungen ausgenommen werde. Der sich hierdurch ergebende Ueberschuß an Kali werde für die Einfuhr von anderen hochwertigen Düngemitteln verwandt wer- den. Gegenüber den Darlegungen der Ver- treter der SHD, daß die in dem Plan des Alliierten Kontrollrates für Reparationslei- stungen für das deutsche Industriepotential festgelegten Ziffern völlig ungenügend seien, erklärte Marschall Sokolowski, das Produk- tionsniveau in der sowjetischen Besatzungs- zone Deutschlands solle um das Zwei- bis Dreifache höher sein, als dieser Plan vor- sebe. Berliner Parteistimmen „Die SED sieht in dem Ergebnis ihrer Verhandlungen einen großen Erfolg ihrer demokratischen Politik“, schreibt Wilhelm Dieck in dem Zentralorgan der SED„Neues Deutschland'. Die Berliner SpD bezeichnete in erster ferungen aus der laufenden Produktion Als bedeutungsvoll. Die CDU betrachte die Entscheidungen als Ausdruck der progressiven Entwicklung der Wirtschaft in der Sowietzone, heißt es in einer Erklärung der CDU zur Einstellung der Demontagen und der Herabsetzung der Waren-Reparationen in der Sowjetzone. In den Beschlüssen Marschall Sokolowskis dürf- te eine Anerkennung der Fortschritte der Demokratisierung erblickt werden, die das Werk aller Parteien seien. In einer Erklärung der LDP heißt es: „Die Zusicherungen Marschall Sokolowskis zur Verbesserung der Lage in der Sowijet- z0ne werden nach ihrer Erfüllung viele In- sicherheitfaktoren aus dem Wirtschaftsleben Berlins und der sowjetischen Zone ausschal- ten, und so die Möglichkeiten einer Wirt- schaftsankurbelung nicht nur für die Indu- strie, sondern auch für das Handwerk und das Gewerbe größer werden.“ Sowjetische Erklärung im Kontrollra: erwartet Von sowjetischer Seite wird, wie Reu- ter meldet, auf der nächsten Sitzung des Koordinierungsausschusses des Alliierten Kontrollrates am kommenden Dienstag eine Erklärung über die Beendigung der Demon- tage deutscher Industriewerke und des Ab- transportes deutscher Industrieausrüstungen ach der Sowjetunion abgegeben werden „Zonengrenzen“ um Berlin Berlin, 17. Jan.(rm) An der„Grenze zwischen Berlin und der Mark Brandenburg findet seit einigen Tagen eine„Paßkontrolle“ Statt. Wer nicht im Besitz eines vorschrifts- mäßigen Lichtbildausweises ist, muß eine Geldstrafe zahlen. Besonders unangenehm wirkt sich diese Zonengsenze für die Stra- gBenbahnlinie aus, die von Tempelhof in die märkische Kreisstadt Teltow und weiter in den Vorort Klein-Machnow fährt. Verfassung Mecklenburg- Pommern Schwerin, 17. Jan.(dena-DPD) Der voin Landtag für Mecklenburg- Vorvommern an- genommene i Verfassung liegt ein Entwurf Linie die Herabsetzung der Neparationslie- der SED Zugrunde, in den eine Reihe Be- * als beendet stimmungen über die Grundrechte aus einem Verfassungsentwurf der CDU gingge- arbeitet worden sind. Das aktive Wahlalter wurde auf 20 Jahre festgesetzt. Da kein Verfassungsgerichtshof vorgesehen ist, ent- scheidet in Fragen der Verfassungsauslegung der Landtag selbst. Entschädigungslose Enteignungen dürfen vom Landtag nur mit Zweidrittelmehrheit beschlossen werden. Dr. Eberhard Staatssekretär Stuttgart, 17. Januar.(dena) Der würt⸗ tembergisch- badische Ministerpräsident Dr. Reinhold Maier hat im Einvernehmen mit dem Kabinett Dr. Fritz Eberhard in Stuttgart als weiteren Staatssekretär in das Staatsministerium berufen. rden. Nach dem Preise von 90 000 Dollar an die„Norsk Aluminium- Gesell⸗ amerikanischen und britischen Beamten Kontrakt werden 15 000 war. Zum Nachfolger Dr. Müllers wurde Dr. Viktor Agar tz vorgeschlagen. Die Verantwortlichkeiten zu der durch die Errichtung den Zweizonen-Verwaltungsstellen geschaffenen neuen Lage erklärte General Clay in Ber- Un, daß eine gewisse Revision der Bezie- nungen zwischen der amerikanischen Mi- litärregierung und den deutschen Länder- regierungen vorgenommen werden müsse. „Wir dürfen uns nicht in die Uebernahme der Verantwortung durch die Deutschen einmischen. Wir müssen die Verfassungen der Länder mit aller Aufrichtigkeit unter- stützen. Auf dem Gebiet der Vereinigung der beiden Zonen müssen wir erkennen, daß die ausführende Gewalt nunmehr den deutschen Zweizonen- Verwaltungen über tragen wurde und daß wir keine Maß- nahmen treffen dürfen, die sich mit ihrer Aufsicht über die Angelegenheiten, für die sie verantwortlich sind, überschneiden.“ Verhandlungen mit Holland Wiesbaden, 17. Jan. Wh) Eine Delega- tion mit Vertretern des Vereinigten Export- und Importamtes, sowie von Abteilungen für Wirtschaft, Handel, Politik, Finanzwesen, Ernährung, Landwirtschaft und Transport der amerikanischen Militärregierung und der englischen Kontrollkommission werden am 19. Januar in Den Haag zu einer Wirt⸗ schaftsbesprechung mit der holländischen Regierung erwartet. Oesterreich nach London eingeladen Einigung über die Teilnahme an den Deutschlandberatungen London, 17. Januar.(dena-Reuter) Die Stellvertreter der vier Außenminister General Mark Clark für die USA, Viscount Hood für Großbritarnien, Couve de Mur- ville für Frankreich und Fedor Gusew für die Sowjetunion— haben am Donnerstag- vormittag die Besprechungen über den Staatsvertrag mit Oesterreich begonnen“ Auf Ersuchen der österreichischen Regie- rung beschlossen die vier Stellvertreter ein- stimmig, daß Oesterreich zu den Beratun- gen über den Staatsvertrag hinzugezogen werden soll, und erließen Anweisungen, die Einladung an die österreichische Regierung auszuarbeiten. Ferner beschlossen sie ein- stimmig, die österreichische Regierung auf- zufordern, ihre Ansichten in Form eines Memorandums sowie mündlich vorzutragen. Außerdem wurde ein framösischer Kom- promißvorschlag angenommen, nach dem österreichische Vertreter hinzugezogen wer- den sollen, wenn von den kleineren Alliier- ten besondere Fragen aufgeworfen werden hei denen eine österreichische Stellung- nahme zweckmäßig erscheint. In der Sitzung am Freitag beschäftigten sich die Stellvertreter in erster Linie mit der Festlegung des zubheren Rahmens für den österreichischen Vertrag. Der Hauptteil des Vertrages soll in drei Abschnitte— einen politischen, einen militärischen und einen wirtschaftlichen— aufgegliedert wer- den. Die fertiggestellten Entwürfe des poli- tischen Teils sollen bei der Sitzung am kommenden Montag zur Diskussion vor- gelegt werden. Reihenfolge der Kleinstaaten Die für Deutschland zuständigen Stell- vertreter der vier Außenminister legten am Donnerstag meiner zweistündigen Sitzung die Reihenfolge fest, in der die sechs kleineren alliierten Mächte, die bisher darum ersucht haben, ihren Standpunkt bei den Deutschland- Besprechungen darlegen können. Danach soll Polen am Montag, dem 20. Januat seinen Standpunkt darlegen, die Niederlande am Dienstag, Jugoslawien am Mittwoch, Australien am Donnerstag, Süd- afrika am Freitag und Kanada am. Sams- tag. Die Stellvertreter stimmten darin über- ein, daß die kleineren Mächte zu ihreß Stel- lungnahme gleichzeitig ein schriftliches Me- morandum abgeben sollen und daß die Stellvertreter ihnen Fragen vorlegen kön- nen, deren Beantwortung zur Erleichterung der Arbeit des Außenministerrates proto- kollarisch festgehalten werden soll. Ferner wurde ein Ausschuß eingesetzt, der einen Bericht über die Konferenz ausarbeiten soll. der im März der Rußenministerkonferenz in Moskau vorgelegt werden wird. Der Ausschuß setzt sich aus den Delegierten der vier Grogmäachte zusammen und hat das Recht, nötigenfalls Unterausschüsse ein- zusetzen. Dr. Gruber vertritt Oesterreich Wien, 17. Jan.(dena- Reuter) Außen- minister Dr. Karl Gruber wurde von der österreichischen Regierung zum Vertreter Oesterreichs bei der Konferenz der Stell- vertreter der Außenminister in London er- nannt. Bundeskanzler Dr. Figl nahm auf einer Regierungssitzung zu dem künftigen Staatsvertrag mit Oesterreich Stellung. A wichtigste Punkte bezeichnete er die Wie- dererlangung der Unabhängigkeit Oester- reichs, die Wiederherstellung der Grenzen von 1937, die Beendigung der Besatzung und den Fintritt Oesterreichs in die UN. Oester- reich solle als ein nichtfeindiſches Land nicht zu Wiedergutmachungsleistungen herangezogen werden. Samstag, 18. Januar 1947 Verötkentlicht unter Militär Regierungs- Lizenz N WB I10. Verantwortlich für den gesamten In- alt 2 Fritz von Schilling, Or Mannheim R I. 4/8. Telefon 44 1531/3 * St. Kull Anzeigenpreisliste Nr. 2 Karl Ackermann ind Karl Vetter Redaktion. Verlag und Druckerei: Pestscheck konten Karlsruhe 80 016: Ludwigshafen a Rh 26 743. 2 Monstlicher Bezugspreis“ Für unverlangte Manuskripte übernimmt die Redaktion keine Verantwortung RM 2.40 einschlieslich Trägerlohn. Minister Kamms Antwort an Unsere Leser wer- . 66 den„Morgen den sich erinnern, daß der„Mannheimer Morgen“ zu Weihnachten an, Staatsminister Kamm in einem Offenen Brief“ mit der Bitte herantrat, die Situation in den Internierten lagern einer erneuten Prüfung zu unterziehen. Wir sprachen in diesem Zusam- menhang einer direkten und individuellen Einflußnahme der anerkannten anti- nazistischen Kräfte das ort. Kamms Position hat sich nach der Klärung einiger Strittiger Fragen, die zu einem Rücktritt sgesuch führten, außerordentlich gefestigt wir haben von dieser Entwieklung berichtet. Nach diesem Vakuum verstärkt sich offensichtlich die. Einheitlichkeit und die Klarheit der Säuberungspolitik im Lande Württemberg-Baden. Diese fortschrittliche Beharrlichkeit ist auch mit dem Problem der Internierung— ohne viel Getöse!— weiter vorangekommen, als bis- lang bekannt war. Wie uns der Minister in seinem Auffassung, „daß die Internierungslager so rasch und daß em Zustand hergestellt Antwortschreiben mitteilt, vertritt er die als möglich abgebaut werden müssen, werden muß, der in einem Rechtsstaat üblich ist.“ 5 vm unbillige Härten auszugleichen, wurden nach einer raschen und gründ- 5 ehen Ueberprüfung aller Lagerinsassen im Amtsbereich des Ministeriums schon wei Tage nach dem Uebergang der Camps in deutsche Verwaltung 1600 Internierte entlassen. Der Minister ist mit uns darin einig, daß die Lager- Spruchkammer lediglich als ein Organ der Vor prüfung angesehen werden sollen. Für eine ge- rechte Beurteilung der gesamten persönlichen Urarisse ergibt sich die Zuständigkeit der Helma t spruchkammern Da das Rad sich nun rascher dreht, erübrigt sich eine individuelle Einflußnahme von außen— das ist eine positive Antwort! Die Betonung der Gesichtspunkte einer gemessenen Sachlichkeit berührt uns unter die- sen Umständen nur sympathisch. Wir haben mehr denn je das Vertrauen, daß— bei allen unvermeidlichen Un- zulänglichkeiten des Systems— in unserem Lande der rechte Mann die Säube⸗ rungspolitik zwischen Szylla und Charybdis hindurchsteuert, ische chen Wünschen nach Vergeltung und einer nazistischen Verniedlichung chen begreif- der Schuldfrage. Es ist nicht leicht, unter so fragwürdigen Perspektiven den Weg der Gerechtigkeit zu suchen! Wahrscheinlich weiß es niemand besser, als Minister Kamm selbst—: Dank wird er nicht ernten!. Hut ab vor dem Manne! Unsere politische Wochenschau i K. v. Mit der Wahl Vincent Auriols zum (ersten) Präsidenten der vierten französischen Republik hat der verfassungsmägige Neubau des französischen Staa- tes seine Vollendung gefunden Leon Blum, der in einem Augenblick großer Gefahr für Frankreichs Wirtschaftsleben, als alle Parteiverhandlungen gescheitert waren, das Amt des Ministerpräsidenten für die letzten Wochen der Interimsregierung Uüdernahm und kraft seiner überlegenen Persönlichkeit, seines menschlichen An- sehens und seiner staatspolitischen Klugheit in der kurzen, ihm zur Verfügung stehenden Zeit die Krise überwand, hat Präsidenten den Rücktritt seiner Regierung angeboten. nun verfassungsmäßig dem neuerwählten Präsident Auriol, dessen diplomatisches Geschick schon vielfach scheinbar unüberbrückbare Gegensätze in en Verhandlungen der Nationalversammlung auszugleichen verstand, wird nun die schwierige Aufgabe haben, einen Minister präsidenten zu finden, der eine Regie- rungsbildung unter Einbeziehung der maßgebenden Parteien ermöglicht. Die rei- bungslose Wahl des Präsidenten mit 452 der Abgeordnetenkammer und des Rats von 883 Stimmen der vereinigten Häuser der Republik kann nicht unbedingt als Beweis dafür angesehen werden, daß die tiefgehenden deologischen Parteigegen- Sätze sich abgeschwächt hätten. Trotzdem ist die Wahrscheinlichkeit, daß sich jetzt or der vergrößerten Verantwortung einer unbedingt notwendigen dauerhaften politischen Linje in Frankreich die zweifellos vo bildet, durch die Wahl Auriols vergrößert worden. Volk erwünschte Koalition Die Londoner Konferenz der stellvertretenden Außenminister zur Vorbereitung für en 10. März vorgesehenen Beratungen über den Friedensvertrag mit land und einen Staatsvertrag zur Wiederherstellunng des Friedenszustandes mit Oesterreich, hat in einer Atmosphäre kühler Sachlichkeit begonnen. Die Auf- gabe, dio die Stellvertreter der Außenminister der Vereinigten Staaten. Groß- britanniens, der Scwietunion und Frankreichs vor sich haben, ist dadurch nicht inkacher geworden, daß sich in den zwanzig Monaten seit der Einstellung der eindseligkeiten die Verflechtung jeder Deutschland treffenden Maßnahme mit dem eier der europäischen Wirtschaft. Politik und Kultur erwiesen Hat. Der rechtigten Forderung auf Wiederherstellung der erlittenen Kriegsschäden steht e Gefahr einer dauernden Wirtschaftskrise, dem Wunsch auf Beseitigung der irtschaftskrise, die Sorge vor einem Wiedererstarken der zerstörenden Kräfte, aer ist vor den zerstörenden Kräften die humanitäre Forderung auf den Schutz r menschlichen Lebensrechte auch des besiegten Gegners gegenüber. Aus der bwägung aller Elemente, die zur Bildung eines dauernden Friedens beitragen nen, und derjenigen, die, selbst wenn sie im Augenblick eine moralische Be- ehtigung haben, früher oder später die Sicherbeit des untellbaren Friedens ren könnten, die Synthese der Vernunft zu suchen, wird der Konferenz von Moskau vorbehalten bleiben. Die Insel Spitzbergen, deren kühles Dasein an der Grenze des Eismeeres nur nd des Krieges aus strategischen Gründen hin und wieder hervorgehoben n War, ist in der vergangenen, Woche plötzlich zu politischer Bedeutung orgestiegen. Zunächst hatte am Dienstagabend die sowietische Agentur TA88 ie Meldung gebracht, daß zwischen den Regierungen Norwegens und der So- tunlon ein Abkommen über die gemeinsame Verteidigung des Archipels von itzbergen erzielt worden sei. Daraufhin herrschte zunächst einige Betroffenheit plomatischen Kreisen und in den Pressegußerungen, da, wie sich aus einem mmunique der norwegischen Regierung am 17. Januar ergab, die Verhand- en vertraulich geführt worden waren, Die politische Stellung Spitzbergens, tlich zu Norwegen gehört, ist bisher durch einen internationalen Vertrag en Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden. Schwe- und den Vereinigten Staaten international dahingehend geregelt worden, daß Stützpunkte auf Spitzbergen errichtet werden sollen. Diesem Vertrag waren Japan und Deutschland und am 7. Mai 1935 auch die Sowjetunion beige- Während des Krieges hat sich aber sowohl die strategische Bedeutung Spitz- ens für die Geleitzüge nach Rußland, wie auch die Produktionsfähigkeit der ſenbergwerke, die bis 1944 annähernd verdoppelt wurden. als recht bedeutend lesen. Der Wunsch der Sowietunſon, im Einvernehmen mit Norwegen einen ützpunkt auf Spitzbergen und auf der 500 Meilen südlicher liegenden, bisher un- unten Bäreninsel anzulegen, ist daher schon 1944 und 1945 von der Sowiet- vorgebracht und der Vorschlag zu einer Revision des Vertrages von 1920 zuletzt durch Molotow bei der Konferenz der Außenminister in New Nork erwähnt en. Nach einer Aeußerung eines Sprechers des amerikanischen Außenmini- ums wird die Aenderung des bestehenden internationalen Vertrages, dessen gkeit estritten wird, als eine Angelegenheit betrachtet, die Vereinten N ationen fällt. von der Sowjetunion wegen der Mitunterzeichnung von Italien und Ja- in dle Kompetenzen 8 V. S. i 5* 7 0 3 5 ng'o-Französische Zusammenarbeit ee eee e de Ferne e ke dee e. Kea entlichen. Wir bringen nachstehend noch einmal den gesamten Wortlaut des omm Es, das nicht nur ein englisch- französisches Bündnis zum Schutz gegen 4 2 Angriff, sondern auch eine beschleunigte Dürchführung der geplanten nierung der englischen und französischen Wirtschaft, sowie Maßgnahmen vor- die den Erfolg des Blumschen Deflationsplans sichern sollen. Wortlaut des Kommuniqués zielle Kommuniqué, das vom briti- nmimsterium nach Beendigung der hungen Premierminister Léon Blums em britischen Premierminister Clement und Außenminister Ernest Bevin her- eden wurde, hat folgenden Vortlaut such, den Leon Blum, der Präsident nzösischen Reglerung, London abstat- Gelegenheit zu gemeinsamer Prüfung Anzahl von Problemen, die sowohl für zeglerung Frankreichs als auch für die ereinigten Königreiches von Interesse ur einer äußerst fruchtbaren Aus- gegenseitigen Ansichten gegeben welche Politik gegenüber Deutsch- Srfolgt werden soll, wurde sorgfältig . dieser Heberprüfung wurde von n snerksunt daß es im Interesse ander Hege, wirkseme Maßnah- ken, um zu verhindern, daß der Wiedersufbau Deu obgleich er von zahlreichen Gesichtspunkten aus notwendig ist—, erneut zu einer Be- drohung des Weltfriedens wird. a f Die Kohlenfrage f 5 Es wurde anerkannt, daß erhöhte Kohlen importe für die wirtschaftliche Wiedergesun- dung Frankreichs notwendig and und daß die Steigerung der Ruhrkohlenproduktion einen lebenswichtigen Faktor des europaischen Wie- deraufbaues darstellt. Jedoch wurde zugege- ben, daß eine Erhöhung der Exporte nich: sofort möglich ist und daß eine angemessene Menge Kohle an Ort und Stelle zurückgehel ten werden muß, um den Wiederaufbau de Ruhrkohlenbergwerke und eine ständige Stei⸗ gerung der Exporte aus Deiftschland sicher zu ctellen Nichtedestoweniger wurde mit Befrie- igung kestgestellt, daß die Behörden in Deutschland angekündigt haben, die Exporte cönnten bis Enge April 18% wieder anf den Stand vor den Kürzungen im let⸗ten Novem- ber gebracht werden, vorausgesetzt, daß die Wärtig das Interesse der ken sei augenblicklich annimmt. Wenn dieser erste Erfolg erreicht ist, so werden laufend alle Anstrengungen unternommen werden, um so- Wohl die Produktion als auch den Export ständig zu steigern, bis die lebensnotwendigen Bedürfnisse Frankreichs und der anderen Ein- kuhrländer befriedigt werden können. Bündnis gegen Aggression Es wurde anerkann, daß die beiden Länder — die beide zweimal innerhalb von 25 Jahren von Deutschland angegriffen wurden in gleichem Maße daran interessiert sind, sich vor einem wieder gesunden Deutschland zu schützen. Es wurde daher ein Uebereinkom- men darüber erzielt, daß unter diesen Um- ständen sobald wie möglich ein Bündnisver- trag zwischen beiden Ländern abgeschlossen werden soll innerhalb des Rahmens des Ar- tikels 52 der Charta der Vereinten Nationen, und zwar mit dem Ziel, irgendeine neuerliche deutsche Aggression zu verhindern sowie Frie- den und Sicherheit zu erhalten. Es- wurde Einigung darüber erreicht, daß diesbezügliche Verhendlungen sobald wie möglieh aufgenom- men werden sollen. Die beiden Regierungen waren ferner davon Überzeugt, daß der Ab- schluß eines solchen Vertrages die Lösung aller zwischen den beiden Ländern auftauchen. den Fragen im Geiste gegenseitigen Verstehens erleichtern würde. 5 Wirtschaftliche Zusammenarbeit Angesichts der engen Beziehungen, die auf wirtschaftlichem und industriellem Gebiet zwi- schen beiden Ländern bestehen. wurde Eini- gung darüber erzielt, daß an die Vertreter Frankreichs und Großbritanniens im anglo- französischen Wirtschaftsausschuß Anweisun- gen gegeben werden sollen, die Prüfung der beiderseitigen Wiederaufbau und Modernisie- rungspläne dringend zu beschleunigen, zu dem Zweck, Gegensätze zwischen diesen zu ver- meiden. Es wurde mit Genugtuung festgestellt, daß dieser Ausschuß in wenigen Fagen in Paris zusammentreten wird und daß dies eine Gelegenheit zur Erörterung der ganzen Fol- gerungen des Monnet-Plans Hieten wird. Es wurde vereinbart, daß ein weiteres Treffen Stattfinden soll. sobald das britische Weißbuch über Wirtschaftsfragen im Parlament erörtert worden ist. 5 Cewerlssckaltslragen in Fluß Deutsche Gewerkschaften— wohin? 8 Mannheim, 17. Januar.(MM) Die künftige Organisationsform der deutschen Gewerk- der AFL, auf einer Pressekonferenz be- kanntgaäb, demnächst eine Zweigstelle für schaften, ihre Zusamenfassung zu Länder- Europa in London oder Genf errichten, der oder Zentralgewerkschaften und ihre Ein- Sliederung in die internationale Gewerk- schaftsor ganisation beanspruchen gegen- internationalen Gewerkschaftsbewegung in hohem Maße und sind ebensosehr Gegenstand mit hoch- politischem Hintergrund geworden. Besprechungen USA— Sowietunion Zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion geführte Besprechungen über die Art der für ganz Deutschland zu bildenden Gewerkschaften haben zunächst nur dazu geführt, daß die ganze Frage an den Rat der Außenminister zur endgül- tigen Regelung weitergeleitet werden soll. Mr. Leo Werts von der Arbeitseinsatz- Abteilung der amerikanischen Militärregie- rung für Deutschland teilte dazu mit, daß die Sowjetunion die Schaffung einer grogen Gewerkschaft für ganz Deutschland be- günstige, die Vorschläge der Vereinigten Staaten, gegen die sowohl Frankreich wie die Sowjetunion stimmten, hingegen be- sagten, daß den Zonen- Gewerkschaften die auf freiwilliger Grundlage erfolgende Ver- einigung zu Handwerks- und Industrie- gewerkschaften für ganz Deutschland ge- stattet werden solle.. Europa-Büro der AFL. Die Eingliederung der deutschen Gewerk- schaften in den Weltgewerkschaftsbund hängt außerdem davon ab, ob anders gerichtete Einflüsse, deren Hauptexponent der Amerikanische Gewerkschaftsbund (American Federation of Labor, AFI) ist. sich als stärker erweisen. Die AFL wird, Wie Irving Brown, der Europavertreter Probleme der Beriner(U ein Weiteres Büro voraussichtlich mit Sitz in Stuttgart angegliedert werden soll. Die AFL hat außerdem gegen die geplante Zu- lassung der deutschen Gewerkschaften zum Weltgewerkschaftsbund protestiert. Eine Abordnung des Weltgewerkschafts“ bundes trifft in diesen Tagen zu einem Be- such in Deutschland ein. Sie wird mit deut- schen Gewerkschaftlern konferieren und ihr Hauptinteresse dem Wiederaufbau der deut- schen Gewerkschaftsbewegung zuwenden. Der Abordnung gehören der französische Gewerkschaftsführer Leon Jouhaux und der Generalsekretär des Weltgewerk- schaftsbundes, Louis Saillant, als Ver- treter Frankreichs an, die übrigen Mitglie- der der Abordnung sind der stellvertretende Vorsitzende des Weltgewerkschaftsbundes, Kupers(Holland), Carthey(Grohbritan- nien), Rostowsky und Lussinsky UdSSR), Herban und Konegmy(Tschechoslowakei). Der Vorsitzende des Weltgewerkschafts- bundes, Arthur Deakin(Großbritannien), und TarassowW-(UdssR) werden sich zu einem spätere Zeitpunkt der Abordnung anschließen. Der Besuch dieser Delegation eröffnet für die Diskussion um die Einglie- derung der deutschen Gewerkschaften in die internationale Gewerkschaftsbewegung neue Perspektiven. Die deutschen Gewerkschaften sind im Ablauf dieser Vorgänge zwar nur Objekt, aber die weittragende und entscheidende Bedeutung aller Diskussion um die ganze Zukunftsent wicklung des deutschen Ge- Werkschaftslebens wird auch sie zur grund- sätzlichen Stellungnahme zwingen. 5 4 U 5 Die Angriffe gegen Ernst Lemmer 5 Berlin, Mitte Januar. Auf der politischen Prioune Berllas steht jetzt der„Fall Lemmer“. Lemmer ist der Zz weilte Vorsitzende der CDU und schon aus den Jahren vor 1583 als Politiker bekannt. Er War seinerzeit der„Benjamin des Reichstags. Gegenwärtig ist er nicht nur parte i poli- tisch, sondern auch mit näufigen Presseartikeln an dle Oeffentlichkeit getreten. Der„Tele- graf“, der kein Parteiblatt ist, aber der SPD nahesteht, brachte nun einen langen Bericht seines belgischen Auslandskorrespondenten Charles Roesmer, in dem Lemmer eine sehr intensive Mitarbeit an dem Brüsseler 0 vorgeworfen wird, unter der Hitlerherrschaft eines der schlimmsten Blätter der Goebbels- Propaganda. Roemer zitiert Stellen aus Lemmerschen Ar- tikeln für den„Soir“, die den Eindruck einer Identifizierung mit der Nazipolitik erwecken müssen. Darauf erwiderte Lemmer in der mit der CDU sympathisierenden Zeitung„Der Abend“. Sein Hauptargument ist, daß er nie- mals eigene Ansichten wiedergegeben habe, vielmehr sei seine Berichterstattung aus Ber- z lellen Ansjehten gewesen, Er bezeich- nete die Angriffe als„heimtückische Ver- leumdung!. Daß selbst der ‚Abend' mit Lemmers Aus- legung nieht ganz einverstanden war, be- wies er, indem er die„Verleumdung“ in der Ueberschrift in Anführungszeicken setzte. Auf diese Distanzierung deutet auch der„Tele- graf hin, der in seiner Antwort kräftig vom Leder zieht. Er meint, eine Rechtfertigung Lemmers sei überhaupt nicht möglich, denn den Begriff des neutralen und unabhän- gigen Journalisten, den der Angegriffene für sich in Anspruch nehme, habe das Dritte Reich nicht gekannt; Wiedergabe von„offiziel. len Ansichten“ sell eben Propaganda für Goebbels gewesen. Außerdem müsse „Euthanasie“ wegen festgestellt werden, daß niemand von den Nazis gezwungen worden sei, für sie zu schreiben, daß also Lemmer aus eigenem freien Willen gehandelt habe. Er hätte eben- so wie viele andere Journalisten schweigen können. Gleichzeitig weist das Blatt darauf hin, Lemmer habe nicht nur für den Brüsse- ler„Soir“, sondern auch für den„ester LIoy d“ geschrieben. Diese Artikel von ihm seien noch viel bedenklicher. Er habe die 5 kentliche Meinung Ungarns zugunsten der Nazis beeinflußt, und habe versucht, den schlechten Eindruck wiedergutzumachen, den in Ungarn die Niederlage von Stalin- grad hervorrief. Ferner werden Lemmer gute Beziehungen zu dem ehemaligen Staats- Sekretär Bohle, dem Leiter der Deutschen Auslands organisation, vorgeworfen, für den er sogar Auslandsreisen unternommen haben soll. Auch zu dem japanischen Botschafter in Ber- lin, Oshima der jetzt als Kriegsverbrecher vor Gericht steht, hat Lemmer angeblich enge persönliche Beziehungen unterhalten. Weiter- hin verweist der„Telegraf“ auf eine Publi- kation, die sich bereits im September 1945 in lin immer nur ein Spiegel der offi- der deutschsprachigen amerikanischen Wo- chenschrift„Der Aufbau“ fand. Die Beschul- digung, die in diesem Presseorgan auf Grund von Mitteilungen eines in Chile lebenden deut- schen Journalisten namens Paul Heßlein erhoben wird, ist allerdings so ungeheuerlicher Natur, daß sie doch wohl ernstester Nach- prüfung bedarf; denn es wird nichts mehr und nichts weniger behauptet, als daß Lemmer kür die Nazis Spitzeldienste geleistet habe, die zur Ausweisung von Auslandskorrespondenten führten. Die CD hat in einer kurzen ver- öflentlichung erklärt, sie habe bisher„keine Veranlassung gesehen, wegen der Tätigkeit von Ernst Lemmer während der Hitlerjahre Beanstandungen zu erheben“, will sich aber nun noch einmal mit seiner „politischen Gesamt tätigkeit“ befassen. ve. schlethler Ernährung Weitere Beweise im Nürnberger Prozeß gegen die Nazi-Aerzte Nürnberg, 17. Jan.(dena) Die im Eich- berg- Prozeß zum Tode bezw. zu lebensläng- lichem Zuchthaus verurteilten Aerzte Dr. Schmidt und Dr Mennecke sagten im Laufe der Beweisführung im Prozeß gegen die 23 Nazi-Aerzte in einer Vernehmung aus, es sei den Aerzten gegenüber immer betont worden, daß es sich bei dem Euthanasie- Programm um einen legalen und rechts- kräftigen Erlaß handle. Im Kreuzverhör erklärte Dr. Mennecke, es sei den Zerzten erklärt worden, das Leben der Geisteskran- 8 nicht nur vom Standpunkt des Kranken, sondern auch vom Standpunkt des taates„lebensunwert“ und die Euthanasie Aktion rechtfertige sich schon allein durch gie Ernährungslage. Kriegsverbrecherprozesse in allen Zonen Im Ravensbrück Prozeß wurde in Brief Leon Blums verlesen, in dem Zlum den Angeklagten Dr. Schidlausky ent- astet. Im Prozeß gegen ehemalige Ange- rige des Lagerstabes des RL Natz Weiler wurde die Beweisführung an Hand zon Dokumenten und Vernehmungen von zeugen fortgesetzt. N 5 Der ehemalige Kommandant des KZ Dachau, Alexander Pickowski wurde destern vom amerik mischen Militä-gericht zum Tode durch den Strang verurteilt. in Wuppertal beginnt am 22. Januar ein Prozeß gegen acht Deutsche, denen Als tschlande— Produktion eine Höhe erreicht. wie man sie Angehörige des Stabes im Arbeitserziehunss⸗ lager Lade(Weser) Kriegsverbrechen zur Last gelegt werden.. 1 Die Spruchkammer in Friedberg (Hessen) reihte den ehemaligen stellvertre- tenden Ortsvorsitzenden der RPD Bad Nau- heim, Robert Otto, in die Gruppe der Akti- visten ein. a 5 Schnellverfahren abgelehnt München, 17 Jan.(dena) Das durch den ehemaligen Leiter der Rechtsabteilung im bayerischen Sonderministerium, Dr. Jürgen Ziebell, in Augsburg eingeleitete Schnell- verfahren für Mitläufer, ist jetzt eingestellt worden. Nach Mitteilung des Staatssekre- tariats habe sich das Verfahren, das bei Bewährung in der ganzen amerikanischen Zone angewendęt werden sollte, als völlig unzureichend erwiesen und werde durch das bayerische Sonder ministerium und auch durch die Militärregerung abgelehnt. In allen Zonen gültig Wiesbaden, 17. Januar.(dena) Nach emer Mitteilung der amerikanischen Mititäcregie- kung für Hessen werden die Urteile deut- scher Entneziflzierungsbehörden in allen vier Besatzungszonen Deutschlands an- ErkKanifit. Eine neue Anklage sel, wie es heißt, in der amerikanischen Zone nicht möglich, wenn über den Betroffenen bereits durch eine Entnaziflzierungsbehörde einer anderen Zone entschieden worden sel. der jungen Ceneration Sollte es nicht Leute geben Die Jugend ist nach der Kapitulatioh nicht mit fliegender Fahne in das Lager de Demokratie übergeschwenkt und wenn auch heute noch viele junge Menschen zum pe litischen Leben„abseits“ stehen, so mu das nicht als ein schlechtes Zeichen ge deutet werden; im Gegenteil, sie, die sch einmal hinter politischen Trugbildern he jagten, sind skeptisch geworden, prüfen u Wägen, bevor sie neue politische Bindun gen eingehen.. Damit soll nicht gesagt sein, daß es kein nazistisch verseuchte Jugendliche meh gäbe. Jene 17jährigen Schüler in Ehlinge die kürzlich in einer eigens für sie vera stalteten Filmvorführung der Nürnberge Urteilsverkündung ihre Kameraden durd Gelärme störten und deshalb aus dem Saad entfernt werden mußten, zählen beispi Weise zu dieser Kategorie. Jünglinge, die in ihrem Drang nach de so gefährlichen Spiel mit dem Schießgewe in einer mit Hakenkreuzen geschmückte Höhle bei Weyer Wahn) gut eingefette Waffen und Munition versteckten un schließlich verhaftet wurden. Gerade un diesen jungen Menschen, denen es imm noch nicht gelang, sich vom nazistische Denken und Handeln zu befreien, rekrut! ren die Führer vom Schlage eines Odes Kabus ihre glaubende Schar und führen; den Weg des Verbrechens. 1 5 Gewisse Dunkelmänner versuchen nun solche Taten einer um ihre Genesung rin genden Jugend auf ihre Art auszuschlach“ ten, indem sie bei jeder gestörten Kinovor stellung, bei jedem Bombenattentat, über, haupt bei jedem antidemokratischen Vor,“ kommnis von der verdorbenen qugend spre chen und„halbwüchsige Bengels“ als du Missetäter bezeichnen. So einfach liegen de Dinge aber nicht. Schon vor 1002 Jahre hat einmal ein Reichstag gebrannt.— Sollt es nicht auch heute Leute geben, die nach der Haltet-den-Dieb-Methode auf die Jugend deuten und diese beschuldigen, obwohl 8 selbst die Täter sind? 1 Nein, nicht alles kann der Jugend die Schuhe geschoben werden. 5 Die Jugend, die die nationalsozialistisc Verführung so bitter bezahlen mußte u noch muß, ist fest entschlossen, den Wee zur wahren Demokratie zu beschre ten 8. wird sich nicht ein zweitesmal von del Dunkelmännern der älteren Generation auch nicht von den Odessa-RKRabus betö lassen, sondern wachsam sein. Aa heheemununonmnmnanmumbwnnnnnnngnnenga Oer Ruf aus Frag Prag! Wie hat uns diese Stadt g S lochet, damals, als wir noch„Heute gehört uns Deutschland und morgen die ganze Welt“ sangen, Wenn wir diese Stadt hät ten, dann gehöre Europa unssegten un: zunsere Führer“, Und 1939 rückten wir in Prag ein, Wir sahen den Hradschin und sahen ein um seine verlorene Freikent weinendes Volk. Wir marschierten nag; Norwegen, nach Frankreich, nach Afrika, nach Rußland, und überall, wohin WITH kamen, brachten wir Leid und Tränen. 5 Als wir uns 1944%8 aus den eroberten Ländern retteten, da wußten viele von uns von deem furehtbaren Haß, den wir gesät hatten. Wir fürchteten uns vor der Ernte. 5 Und nun wendet sich Prag an uns Nieht mit einer Stimme des Hasses und mont mit geballter? Faust, sondern mit brüderlich entgegengestrechter Hand wur. den wir von dom Weltbund der demobra tischen Jugend eingeladen, im Somme 1947 zu den Jugendspielen nach Prag zu commen. 5 a Jugendbünde der Welt! wir danken euch für das große Vertrauen, das ihr trotz allem der deutschen Jugend ent- gegenbringt. Wir werden euck nirkt ent. tauschen.! 5 A. Declos 5 ö Anmien Besuche der Freundschaft Deutsche Mädchen als Gäste amerikanisch Frauen Wie erstaunt mögen wohl die Straße Passanten sein, wenn ein gutes Dutzend jun- ger Mädchen in den vor der Wohlgelegen schule haltenden amerikanischen Schuſb Steigen.“ Manch mißbilligender Blick tr diese Mädchen, denen das aber nichts aus macht; im Gegenteil, aus ihren Aug leuchtet Freude. 5 Der: Zuschauer wird mißverstehend we tergehen und etwas von verdorbener. — 1 Schulbus mit seiner frohen Last in Rich tung Feudenheim abfährt.— Denn der Pas- sant konnte ja nicht ahnen, daß diese Mädel von den Frauen amerikanischer Soldaten eingeladen wurdeh, um dort zwei Stun froher Unterhaltung zu verleben. Vor den amerikanischen Wohnviertel bleibt der Bus stehen, und diesmal eta 1 als beim Einsteigen, klettert ein Mädel nach dem andern heraus. Ein stiller Beobachter mußte wahrschein lich lächeln, wenn das Eis der Schüchter heit gebrochen ist und die Mädchen zu hr Gastgeberin von. allen möglichen Diagen plaudern, die gar zu oft wegen der unvoll ständig beherrschten Sprache„Ulkig k gen. Aber nicht nur sie erzählen, Son de auch die Amerikanerin erklärt, wenn es ihr auch manchmal sprachlich etwas schwer källt. wie es in Amerika aussieht, von den Gegensätzen, die zwischen ihrem Lande und Deutschland vorhanden sind und was beide Länder gemeinsam haben. Landkarten den studiert:„Schau, hier ist meine fle mat, hier wohne ich.“ Und dann sieht man ches Mädchen traumverloren auf den klel nen schwarzen Punkt der Landkarte u denkt, wie schön es dort sein muß. Wenn dann die zwei Stunden vergan sind, kann man auf jedem Gesicht der Te nehmerinnen das Bedauern über die n Allzuschnell verflossene Zeit lesen. Etwas nachdenklich, aber dech froh gen die Mädchen in den Bus, der sie h Würts bringt. Vielleſcht wissen ste, d Besuche der Freundschaft wieder ein G sind, um uns Deutschen den besseren für die Zukunft zu weisen. 2 5 re 85 2 1947 13 ulatiq ger de n auch im po O. mul en ge. scho n her en un indun. s keim meh lingen veran- bergen durch n Saal ispiel- o jem h den ge well zückten kette und Unten imme! tisches Krutie⸗ Odessg ren 81 n nun 28 rin. chlach. movor über. n Vor- d spre. als di gen dit Johren Sollte e mach Jugend ohI 80. end 1 istischt te Und n Wes en SK n des on und betören 0 A 2 t ge- ehört junge Hät⸗ ne * in und hen nach frika, 9 N. erten von 1 tbir der uns. und mit Wur: OKkra- n mer 9 Zu nen ihr ent: ent · os Ma At nischet tragen; ad jun- elegen- chulbuß K trlff ts aus- Augen id wel⸗ er Ju- nd del Kick: er Pas- Mädels oldaten tunden vierteln et Was ert ein schein- chtern- u rel Diagen unvoll⸗ 44 Kin- on gern enn es Schwer on den de und s beicke „ Wer- e Hel t man- n Klel- te und gangen 1 Teil. ie nuf h. stel Heim- 3 diese Glled n Weg K. W. — 2. Jahrgang Nummer 7 3 Samstag, 18. Januar 1947 IM JAHRE 1804 war ich zum Pagen des Kaisers er- nannt worden. Oh dieses schreck liche Jahr, was hat es uns für Er- eignisse gebracht— und wie auf. merksam hätte ich es betrachten können, wenn— ich damals dazu imstande gewesen wärel Ich hatte Aber keine Augen, zu sehen und keine Ohren, zu hören; ich be- merkte nichts als die Handlun- gen des Kaisers, die Stimme des Kaisers, die Gesten des Kaisers, die Schritte des Kaisers. Sein Kommen berauschte mich, seine Gegenwart wirkte wie ein Ma- gnet. Der Ruhm, diesem Manne beigegeben zu sein, erschien mir als das Herrlichste auf der Welt. Die Bewunderung für einen mili- tärischen Führer wird zu einer Leidenschaft, einem Fanatismus, sie macht uns zu Sklaven, Fana- tikern, ja Blinden. Der Tod meines armen Vaters, von dem ich bald danach erfuhr, machte mir— obwohl ich da- mals noch wie berauscht und betäubt von meinem eigenen Sporengeklirr dahinlebte— einen zu starken Eindruck, als dag mein blinder Eifer nicht einen Stoß erlitten hätte; ich begann ruhiger und eingehender zu über- legen, was denn an dem mich berauschenden Glanz so überna- türliches wäre. Ich fragte mich zum ersten Male, worin die Ge- walt bestand, von der wir uns durch Tatmenschen bannen lie- Ben, deren Handlungen die ab- solute Macht verkörperten, und in meinen innersten Gedanken Wagte ich, der freiwilligen Hin- gabe s0 vieler Menschen an einen Mann Schranken zu ziehen. Die erste Erschütterung verlieh mir die Kühnheit, dem blendenden Adler, der mich als Knaben ent- führt hatte und seine Fänge in meine Lenden schlug, ins Ange- sicht zu sehen. Nun dauerte es nicht lange, so fand ich Gelegenheiten, den Geist des großen Mannes in den ver- borgenen Handlungen seines Pri- vatlebens auszuspüren. Wie gesagt, hatte man gewagt, Pagen zu ernennen; wir trugen jedoch Offizersuniform und bei feierlichen Gelegenheiten grünen Waffenrock und rote Hosen. Wir dienten als Knappen, Sekretäre und Adjutanten, je nach der Laune des Herrn, der alles ergriff, Was iim unter die Finger kam. Es gefiel ihm bereits, seine Vor- zimmer zu bevölkern, und da das Bedürfnis zu herrschen, ihn über- Allhin verfolgte, bis in die klein- sten Gegebenheiten, so plagte er Alle aus seiner Umgebung durch die Unermüdlichkeit eines jeder- zeit sich dartuenden Willens. Meine Schüchternheit belustigte In; er spielte mit meinen Aeng- sten und meiner Verehrung. Manchmal, wenn ich nach seinen Diktat schrieb, zog er mich nach seiner Art ganz plötzlich am 95 Auge lähmte mich. Sobald er aus dem Zimmer war, konnte ich wie- der atmen, das Blut floß wieder durch meine Adern, das Gedächt- nis kehrte zurück und zugleich eme unaussprechliche Beschä- mung. Die Wut packte mich. Dann warf ich mich auf den Tep- pich, heulte, wollte am liebsten Sterben. Wie— sagte ich mir— es gibt also Menschen, deren Selbst- sicherheit die anderen erdrückt, indem sie diese glauben machen, daß sie den Schlüssel zu allem Können und zu aller Macht in ihrer Tasche tragen und nur zu öffnen brauchen, um unfehl- bare Erleuchtung und Macht herauszuholen! Ich fühlte zwar, dag es eine falsche und widerrechtlich ange- maßte Macht war, nur wußte ich nicht, wie ich auf den Grund dieser verstell- ten Seele sehen sollte. Macht und Ruhm schirmten ihn von allen Seiten. Wie ein ständig gerüstetes Stachekschwein trollte er vor mir/daher und bot überall nur scharfe Spitzen. Der Zufall, unser aller Meister, öfknete jedoch eines Tages eine Spalte und durch all diese Sta- cheln und Spitzen drang das Licht eines Augenblicks, Ich war Zeuge und fühlte mich gerächt. Das ging So zu: Wir waren in Fontainebleau. Der Papst sollte alsbald kommen. Der Kaiser hatte ihn ungeduldig zu der Feier erwartet und hatte ihn im Wagen empfangen, in dem von beiden Seiten eingestiegen wurde und zwar gleichzeitig; es War eine anscheinend vernachläs- sigte Etikette, jedoch im tiefsten berechnet— keiner sollte nach- stehen, keiner den ersten Schritt tun— eine italienische Abge- feimtheit. Ich hatte mehrere Of- flziere in dem Zimmer gelassen, das vor dem Zimmer des Kaisers lag, in dem ich allein geblieben War. Ich betrachtete einen langen Tisch, der anstatt mit Marmor mit römischen. Mosaiken eingelegt War und einen riesigen Stoß von Bittsehreiben trug. Ich hatte Bo- naparte oft zugesehen; er nahm sie weder der Reihe nach noch zufällig. Sobald jedoch ihre Zahl inn ärgerte, fuhr er mit der Hand von links nach rechts über den Tisch und dann von rechts nach links, wie ein Mäher, bis er sie so zerstreut hatte, daß nur noch 5 oder 6 übrig blieben; die öffnete er dann. Dieses verächtliche Spie- len hatte mich besonders erregt. Alle diese Papiere der Trauer und Verzweiflung, durcheinanderge- worfen und auf das Parkett ge- fegt wie von einem wütenden Or- „. dann ging er zum Fenster und begann mit den Fingerndgeln einen Marsch zu trommeln.“ Ohr und stellte mir eine unvor- hergesehene Frage nach irgend- Welchen allgemeinen Kenntnis- sen, wirklich kinderleicht. Dann War es mir, als ob mich ein Blitz- schlag getroffen hätte. Ich wußte längst die Antwort; ich wußte mehr als er dachte, wußte oft mehr als er selbst; aber sein Aljred de Vin y, franzöôsischer Romantiker. 79071863; Auszug aus „Servitude et grandeur militaires“ (nach Acrel Juncker- Verlag 1946). Udbersetzung„Mannheimer Morgen“ kan. Alle diese Blätter, benetzt von den Tränen vieler Familien, gerieten durch Zufall unter seine Stiefel, und er marschierte über sie wie über seine Toten auf dem Schlachtfelde. Wie groß auch die gleichgültige und rohe Hand sein mochte, die die Lose zog— ich dachte, daß es unrecht sei, der Laune seiner Faustschläge soviele Schicksale auszuliefern, die viel- leicht eines Tages ebenso groß wie das seine hätten sein können, wenn sie einen kleinen Stütz- punkt erhalten hätten. Ich fühlte mein Herz schlagen und sich ge- gen Bonaparte empören, aber 111 Beschämung, als Herz eines Skla- ven, der ich war. Gerade hielt ich eine dieser Bittschriften in der Hand, als das Geräusch der Trommler, die den Kriegsmarsch schlugen, mir das unmittelbare Eintreffen des Kaisers ankündete. Man sah ihn stets zur selben Zeit, in der man das Geräusch seines Herannahens hörte: so sehr schien er sich mit dem- Leben zu beeilen und seine Handlungen auf- und übereinander zu werfen! Wenn er zu Pferde in den Hof eines Pala- stes einritt, hatten seine Wachen Mühe, ihm zu folgen, und der Po- sten hatte keine Zeit, das Gewehr aufzunehmen— schon war er vom Pferd gesprungen und die Treppe hinaufgestiegen. Dieses Mal hatte er den Wagen des Pap- stes verlassen, um allein, im vor- aus und im Galopp anzukommen. Gleichzeitig mit den Trommeln hörte ich seine Sporen klirren. Kaum hatte ich Zeit, mich im Al- koven eines großen Paradebettes zu verbergen. Der Kaiser war sehr unruhig; er ging allein im Zimmer auf und ab und legte in einem Augenblick dreimal seine eigene Länge zu- rück; dann ging er zum Fenster und begann mit den Fingernä- geln einen Marsch zu trommeln. Ein Wagen fuhr in den Hof, er hörte auf, zu trommeln, stampfte zwei- oder dreimal uftgeduldig mit den Füßen, ging dann brüsk zur Türe und öffnete sie dem Papst. Pius VII. trat allein ein. Bo- naparte beeilte sich, die Tür hin- ter ihm mit der Geschwindigkeit eines Kerkermeisters zu schlie- Ben. Ich gestehe, daß ich sehr er- schrak, als ich mich auf einmal in solcher Gesellschaft sah. In- dessen verharrte ich lautlos und ohne Bewegung und sah“ und lauschte mit angespannten Sin- nen. Der Papst war von hoher Ge- stalt; er hatte ein längliches Ge- sicht, gelb und leidend, aber von heiliger Vornehmheit und von grenzenloser Güte. Seine schwar- zen Augen waren schön und groß, der Mund war halbgeöfſnet durch ein freundliches Lächeln, dem sein vorspringendes Kinn einen Ausdruck großer geistiger und lebendiger Feinfühligkeit verlieh; sein Lächeln hatte nichts von politischer Ausgedörrtheit, es War ganz christliche Güte. Ein weißes Käppchen bedeckte seine lanngen schwarzen Haare, in die sieh breite silbrige Streifen mischten. Ueber den gebeugten Schultern trug er einen langen Mantel aus rotem Samt und sein Rock reichte bis zu den Füßen. Er setzte sich mit niedergeschla- genen Augen in einen der gro- Ben vergoldeten, mit Adlern ver- zierten römischen Lehnsessel und Wartete auf das, was ihm der andere Italiener sagen würde. Welche Szene! lech sehe sie heute noch vor mir. Es war nicht der Geist eines Menschen, den sie mir zeigte, sondern sein Cha- rakter.— Bonaparte wär damals nicht so wie man ihn später sah; er hatte nicht den Bauch eines Finanzmannes, die dicken Backen und das kränkliche Gesicht, die gichtigen Beine— das ganze un- gesunde Embonpoint, das die Kunst leider aufgegriffen hat, um einen Typ im jetzigen Sprachge- brauch zu schaffen. Er war also nicht so, aber nervös und ge- schmeidig, rücksichtslos, lebhaft und flink, zuweilen von einer ge- wissen Anmut aber auch Geziert- heit in seiner Art; mit flacher, an den Schultern einges inkener Brust, das Gesicht melancholisch und schmal. Nachdem der Papst hereinge- kommen war, hörte er nicht auf, im Zimmer umherzugehen; wie ein vorsichtiger Jäger umkreiste er den Lehnsessel, um plötzlich vor ihm in der steifen, unbeweg⸗ lichen Haltung eines Korporals stehen zu bleiben. Er nahm das im Wagen durch die Ankunft un- terbrochene Gespräch wieder auf. „Ich wiederhole es Euch, Heili- ger Vater, ieh bin durchaus kein Starrkopf, ich kann die Schwät⸗ zer und Ideologen nicht leiden. Und wenn es auch meine alten Republikaner nicht Wollen, 80 versichere ich Euch, daß ich in die Messe gehen werde.“ Er hielt inne, um die Wirkung abzuwarten, denn er schien an- zunehmen, daß die wenig from- men Umstände, die dieser Unter- redung vorausgegangen waren, diesem unerwarteten Geständnis einen außerordentlichen Wert verleihen würden.— Der Papst senkte die Augen und legte beide Hände auf die Adlerköpfe, in die die Arme seines Lehnsessels aus- In dieser Haltung einer liefen. römischen Statue schien er klar uszudrücken: Ich bescheide mich im voraus damit, alle die welt- lichen Dinge anzuhören, die ihm gefallen, mir mitzuteilen. Bonaparte umkreiste weiter den in der Mitte des Zimmers stehenden Lehnsessel und an dem Seitenblick, den er auf den Papst warf, konnte ich sehen, dag er weder mit sich noch mit sei- nem Gegner zufrieden war. Er begann jetzt schärfer auf sein Ziel loszugehen und warf hin und wieder stechende Blicke in die Spiegel des Zimmers, die das ernste Antlitz des Heiligen Va- ters zurückwarfen; wenn er an ihm vorüberkam, blickte er ihn von der Seite ah, aber niemals gerade ins Gesicht, um nur ja nicht zu beunruhigt über den Eindruck seiner Worte zu schei- nen. „Es ist da noch etwas, was mir am Herzen liegt, Heiliger Vater,“ sagte er.„Ihr solltet der Weihe handlung zustimmen wie damals beim Konkordat. Ihr gebt Euch hier vor mir das Ansehen eines Märtyrers, als würdet Ihr dem Himmel Eure Schmerzen auf- opfern. Wirklich, so ist Eure Lage nicht, hr seid kein Gefangener, sondern frei wie die Luft.“ 5 Pius VII. lächelte traurig und bliekte ihm ins Gesicht.„Ja,“ Wiederholte Bonaparte mit grö- Berem Nachdruck,„Ihr seid völ- lig frei, Ihr könnt nach Rom zu- rückkehren, niemand wird Euch hindern.“ 5 Der Papst seufzte und erhob, ohne zu erwidern, seine rechte Hand und seine Augen zum Him- mel. Dann senkte er seine faltige Stirn ganz langsam und besah sich das goldene Kreuz, das an seinem Halse hing. Bonaparte sprach weiter. Seine Stimme wurde sanft und sein Lächeln buldvoll. 5 „Heiliger Vater, wenn der Ernst Eures Charakters mir nicht Zügel auferlegte, so möchte ich wirklich sagen, daß Ihr ein we- nig undankbar seid. Ihr schemt Euch nicht der guten Dienste zu erinnern, die Frankreich Euch geleistet hat. Das Konklave von Venedig, das Euch zum Papst Wählte, scheint mir etwas durch meinen Feldzug in Italien und durch ein Wort, das ich über Euch sagte, beeinflußt gewesen zu sein. Oesterreich hat Euch da- mals nicht gut behandelt und das hat mich sehr betrübt.“ Er unterbrach sich, um die Antwort seines schweigsamen Gastes abzuwarten, den er sich geladen hatte, aber Pius VII. neigte nur kaum merklich qen Kopf. Nun stieß Bonaparte mit dem Fuß einen Stuhl neben den großen Lehnsessel des Papstes. Ich schauderte, denn seine Schul- ter hatte den Vorhang des Alko- vens berührt, hinter dem ich ver- steckt war. „Es hat mich als Katholik be- trübt,“ fuhr er fort.„Ich habe niemals Zeit gehabt, viel Theolo- gie zu studieren, aber ich habe einen starken Glauben an die Ge- walt der Kirche; sie hat eine wunderbare Lebenskraft, Heili- ger Vater. Seht einmal, wenn Ihr nur wolltet, könnten wir in Zu- kunft vieles tun.“ Er blickte jetzt ganz unschuldig und knabenhaft drein.„Ich weiß eigentlich gar nicht, was Ihr denn dagegen seid, Euren Sitz in Paris aufzuschla- gen. Meiner Treu, ich ließe Euch die Tuilerien, wenn Ihr wolltet. Ich wohne niemals da. Seht Ihr nicht, Padre, daß hier die eigent- liche Hauptstadt der Welt ist? Ich würde alles tun, was Ihr nur wolltet. Wenn mir nur der Krieg und die langweilige Politik gelas- sen wird, die Kirche könnt Ihr nach Eurem Belieben einrichten. Ich wäre ganz und gar Euer Sol- dat. Das wäre doch wirklich schön: wir würden unsere Kon- zile haben wie Konstantin und Karl der Große; jeh würde Euch dann die wahren Schlüssel der Welt in die Hände legen. Und wie unser Herrgott gesagt hat: Ich bin mit dem Schwert gekom- men, so würde ich das Schwert behalten, ich würde es Euch dann nur bringen, um es nach jedem Erfolg unserer Waffen segnen zu lassen.“ Bei diesen letzten Worten ver- neigte er sich leicht. Der Papst, der bis dahin unbeweglich geblie- ben war, erhob langsam den halbgesenkten Kopf, lächelte melancho- lisch und sagte, nach einem Seufzer, als hätte er seine Ge- danken einem un- sichtbaren Schutz- engel anvertraut: „Commediante!“ Bonaparte sprang vom Stuhle auf und schäãumte wie ein verwundeter Leopard. Einer seiner Wutan- fälle packte ihn. Zu- erst ging er, ohne zu sprechen, und biß sich die Lippen blu- tig. Er beschrieb nicht mehr mit vorsichtigen Schritten einen Bo- 1 gen um seine Beute, sondern schritt fest und gerade- aus, stampfte mit dem Fuße und ließ seine Sporen klirren. Das Zimmer erzitterte; die Fenster- läden klirrten wie beim Heran- nahen des Donners. Ich blickte auf den Papst, er rührte sich nicht. Er preßte nur beide Hande kest auf die Adlerköpfe des Lehn- sessels. Gleich darauf platzte die Bombe. „Komödiant! Ich! lech werde Euch Komödien geben, daß Ihr heulen werdet wie die Weiber und Kinder! Mein Theater ist die Welt; die Rolle, die ich spiele, ist die des Herrn und Urhebers; als Komödianten habe ich Euch Alle, Papst, Könige und Völker! Und der Faden, an dem ich Euch herumführe, ist die Furcht! Ko- mödiant! Ah— da muß man schon anders aussehen, um zu Wagen, mir zu applaudieren oder mich auszuzischen, Signor Chia- ramonti!— Wißt Ihr wohl, daß Ihr nur ein armseliger Pfarrer wäret, wenn ich nicht gewollt hätte? Euch und Eurer Tiara würde Frankreich ins Gesicht lachen, würde ich nicht ernsthaft bleiben, wenn ch Euch grüße. Meine Herren, Ihr stellt Euch aber sehr bald gegen uns. So springt man nicht mit mir um! Ich bin es, der so tut, als würde er Euch für etwas Großes halten, weil Ihr eine alte Idee darstellt, die ich wiederbeleben möchte. Doch Ihr habt nicht soviel Hirn, dag Ihr das einseht, sondern tut, als würdet mr es nicht bemer- ken.— Nun, Euch muß man auf alles mit der Nase sto- Ben, eher versteht Ihr es nicht. Ihr glaubt wohl gar, daß man Euch nõ- tig hat, und be- hängt Euch mit Euren Weiberkit- teln!— Aber daß mr es nur wißt, mir imponieren sie nicht, und wenn Ihr so wei- termacht— hr so werde ich Euch behandeln wie Karl XII. den Großwesir: ich werde Euch den Kittel mit meinem Sporn auf- schlitzen.“ Er schwieg. Ich wagte niclit zu atmen. Ich streckte den Kopf vor, um zu sehen, ob der arme alte Mann nicht vor Schreck gestor- ben war. Dieselbe Ruhe in der Haltung, dieselbe Ruhe auf dem Antlitz. Er hob ein zweites Mal die Augen zum Himmel, und nach einem tiefen Seufzer sagte er mit bitterem Lächeln: „Tragediante!“ In diesem Augenblick war Bo- naparte am anderen Ende des Zimmers und stützte sich auf einen Marmorkamin, der so hoch war wie er selbst. Wie ein Blitz fuhr er auf den Greis los; ich glaubte, er wollte ihn töten. Aber er hielt plötzlich inne, nahm vom Tisch eine Vase aus Sèvres-Por- zellan, worauf die Engelsburg und das Kapitol gemalt waren, warf sie gegen den Kamin und trat die Scherben mit seinen Fü- Ben. Dann setzte er sich mit einemmal und verhielt sich ganz ruhig und in drohender Unbeweg- lichkeit. Ich atmete auf, denn ich merkte, daß das Gehirn wieder die Herrschaft über die Wallun- gen seines Blutes antrat. Er wurde traurig, seine Stimme klang melancholisch und nach den ersten Worten erkannte ich, daß er jetzt die Wahrheit sprach, daß dieser durch zwei Worte ge- zähmte Proteus sein eigentliches Selbst zeigte. „Unglückseliges Leben!“ sagte er zuerst. Dann versank er in Sinnen, zerriß den Rand seines Hutes, ohne in der folgenden Mi- nute zu sprechen, und begann dann wieder, als ob er zu sich selbst sprechen würde. „Es ist währ! Tragöde oder Komödiant. Alles ist Rolle, alles ist kür mich Kostüm— seit lan- ger Zeit und für immer! Wie mühsam! Wie kleinlich! Zur Schau spielen— das scheinen, was die Leute haben möchten, daß man es sei, und gerade im- mer den Traum dieser Dumm- köpfe erraten. Sie zwischen Hoff- nung und Furcht halten. Ihr Herr sein in allen Stücken und nicht zu wissen wozu. Und noch dau sich langweilen wie ich— das ist zu viel. Denn wirklich,“— fuhr er fort, indem er in seinem Stuhl die Beine übereinander- schlug— zich langweile mich fürchterlich. Sobald ich mich setze, platze ich vor Langeweile. leh muß mich bewegen und en- dere sich bewegen lassen. Ich will aber gehängt werden, wenn ich weiß wozu. Ich spreche ganz of- fen zu Euch. Ich habe Pläne, die für das Leben von vierzig Kai- sern ausreichen; ich schmiede einen jeden Morgen, und einen jeden Abend; aber ich werde kaum Zeit haben, auch nur zweie auszuführen, denn ich werde vor- her an Leib und Seele verbraucht sein. Offen gesagt, wenn auch alle meine Pläne ausgeführt werden würden, so möchte ich nicht dar- auf schwören, daß die Welt viel glücklicher sein würde; sie wäre Aber viel schöner und würde von einer majestätischen Einheit re- giert werden.— lch verstehe nichts von gewissen Theorien. Das Leben ist zu kurz, um sich damit aufzuhalten. Sobald ich et- was ausgedacht habe, handle ich danach. Man wird genügend Er- klärungen für meine Handlungs- weise finden, wenn ich nicht mehr bin, um mich groß zu ma- chen, wenn ich gewinne, und zu verkleinern, wenn ich stürze. Pa- radoxe sind da gleich zu Hand; bei Lebzeiten werde ich sie zum Schweigen bringen, später wird man sehen. Tut nichts, mein Ge- schäft ist der Erfolg, und darauf verstehe ich mich.“ Hier erhob er sich mit fröhli- „Es ist wahr! Tragöde oder Komödiant. Alles ist Rolle, alles ist für mich Kostüm seit langer Zeit cher Lebhaftigkeit; in diesem Augenblick war er natürlich und wahr und dachte nicht daran, sein Bild(so wie später) in den Zwiegesprächen von Sankt He- lena zu zeichnen. Er war ganz er selbst.— Er kam dem Feiligen Vater, der sich gar nicht gerührt hatte, ganz nahe „Die Geburt ist alles,“ sagte er. „Diejenigen, die arm und nackt auf die Welt kommen, sind im- mer Verzweifelte. Daraus entste- hen Taten oder Selbstmorde, je nach dem Charakter der Leute. Was liegt daran? Jeder ißt nach seinem Appetit. Ich hatte großen Hunger!— Seht, Heiliger Vater, in Toulon hatte ich nicht soviel, um mir ein Paar Achselstiicke zu kaufen, statt dessen hatte ich eine Mutter und ich weiß nicht wie viel Geschwister auf dem Buckel. Das alles ist jetzt ziemlich an- ständig geregelt, hoffe ich. Jose- phine hatte mich beinahe aus Mitleid geheiratet, und jetzt wer- den wir sie krönen. Kaisermantel, Krone— Was ist das alles? Ge- hört es mir?— Kostüm, Schau- Spielerkostüm!—[ch trage es eine Stunde, dann werde ich ge- nug davon haben. Darauf wefde ieh meine Offiziersuniform wie- der anziehen und aufs Pferd stei- gen. Ich werde nicht einen Tag sitzen, ohne Gefahr zu laufen, aus 7 Seite 4 — dem Sessel geworfen zu Werden. Ist das beneidenswert, heh? Es gibt Arbeiter in Gebäuden, in Farben, in Formen und in Phrasen; ich bin ein Ar- beiter in Schlachten. Das ist mein Beruf. Mit 35 Jahren habe ich schon achtzehn von der Sorte gemacht, die sich Slege nennen. Nun muß jch wohl für meine Arbeit— zählt werden; und als Bezahlung ein Thron ist nicht zu viel verlangt. Uebrigens werde lch immer arbeiten. Ihr werdet bald noch mehr sehen. Ihr werdet alle Dynastien von der meinen abstammen sehen, obwohl ien ein Emporkömmling bin, und zwar ein ge- Wählter. Gewählt wie Ihr, Heiliger Vater, aus der Menge herausgefischt. In diesem Funk: können wir uns die Hand reichen.“ Er trat näher und streckte seine weiße und grobe Hand der fleischlosen, schüch- ternen des guten Papstes entgegen, der, Vielleicht besänftigt von dem Biedermanns- ton der letzten Wendung des Kaisers, ihm die Fingerspitzen reichte, noch zitternd und Wie eine Großmutter, die sich mit einem zu e Sy heftig gescholtenen Kinde versöhnt. Jedoch schüttelte er traurig den Kopf und ich sah aus seinen schönen Augen eine Träne rol- len, die schnell seine fahle, vertrocknete Wange hinunterlief. Bonaparte warf einen verstohlenen Blick auf diese Träne, und ich bemerkte sogar in seinem Mundwinkel ein schnelles Zucken, das einem triumphierenden Lächeln gleich- kam. Mit einem Male kam mir die all- gewaltige Natur viel weniger erhaben vor als die seines heiligen Gegners. Ich er- rötete hinter meinem Vorhang, daß ich mich jemals so für den Kaiser hatte be- geistern können. Ich sah, daß er von se a Gefangenen nichts gewollt hatte, und daß er selbst eine stille Freude hatte, in diesem vertraulichen Zusammensein nicht den Kürzeren gezogen zu haben. Ohne ein Wort hinzuzufügen, so grob wie er hereingekom- men war, verließ der das Zimmer. Ich sah nicht, ob er den Papst gegrüßt hatte. Ich Slaube es nicht 5 Ein ollener Briel an Prolessor Dr. von EdKardt In einem Aufsatz in der Neujahrsausgabe der„RNZ“ und in öffentlichen Vorträgen in Heidelberg hat Prof. Dr. H. v. Eckardt eine klar umrissene Darstellung des Wachsens und Werdens Rußlands Sowjetunion gegeben. dis zur Weltmacht der Dieser, dureh den weitgespannten, geschichtlichen Hintergrund von den Segenwartserscheinungen Abstand haltenden Uebersicht, kat Dr. G. B. v. Hart- mann in einem offenen Brief an Prof. v. Eckardt Ueberlegungen gegenüber- gestellt, die von der Problematik der Gegenwart erfüllt sind. 5 Dem Charakter unserer Zeitung entsprechend, die es als ihre Aufgabe ansieht, jeder sachlich begründeten Anschauung Raum zu geben, um ihren Lesern die ęigene Meinungsbildung zu ermöglichen, bringen wir im Folgenden den Aufsatz von Dr. v. Hartmann zum Abdruck, ohne uns mit den Anschau- ungen des Verfassers zu identiffztieren. * Sehr verehrter Herr Professor! Ir Aufsatz in der„RNZ“ und Ihre Vor- Täge haben ein Thema dehandelt, das für den rösten Teil der Menschheit gerade im Augen- blick ein lebens wichtiges und beunruhigendes Problem darstellt: Rußland, das gegenwärtige Rußland. Auf dem Hintergrunde Ihres ersten Vortrages über„das Wachsen und Werden einer Weltmacht“ gaben Sie aus der ganzen Weite mrer umfassenden Perspektive dem jet- zigen Geschehen in Rußland eine Sinndeutung, die eine andere zeitnähere Auffassung der russischen Entwicklung der letzten 30 Jahre nicht zu Wort kommen ließ, Dadurch blie- ben Dinge un ausgesprochen, die es nieht bleiben dürfen, wenn nleht Verzieht auf das Ring en um Wahr- heit geleistet werden 3011. Sie sprechen von dem föderativen Staaten system der Udssk als einer weltweiten, von der im Wesen des russischen Menschen ruhen den Toleranz getragenen Staatsform. Sie selfen in dieser Föderatlon eine natürliche Entwick- Hmgsstufe, von der aus sich die Möglichkeit einer der weitgespannten Vergangenheit ent- sprechenden Zukunft eines Weltbeherrschen- dien Volkes, das im Jahre 1960 225 Millionen zählen wird, ergibt. Sie betrachten alles, was jetzt in Rugland an Unerfreulichem. für frei- heitsliebende Menschen Beunruhigendem zu- tage tritt, als Zwischenstadium, als bedauer- cherweise notwendige Entwicklungserschei- nimgen, als jene Süntlen, die der„arme Mäch- tis in Rahmen seiner großen Aufgabe auf sleh nehmen muß. Sie zeichnen eine ange- nühert gerade Linie, die Stalin mit Katharina, Peter dem Großen und Ivan dem Schreck- ehen verbindet. 5 Sewig, man kann es so sehen— und Sie zeigen mit lebendiger Eindringlichkeit, daß man es kann. Aber ist es 80? Sie haben Ausdrücklich darauf hingewiesen, daß Ruhland Alle grogen Impulse vom Westen erhalten hat. Kann es nicht auch so sein, daß in Rußland der rationale Materialismus des 19. Jahrkun- derts zur politischen Wucherung wurde und in einer konsequenten„totalen“ Revolution, die in der Geschichte ohne Beispiel ist, ein Volk zu Abkehr von seinem ureigensten Wege Aang, um diesem Volk und nach ihm der ganzen Mensenheit das Glück einer neuen sozialen Ordnung zu bescheren?— Wenn dem 80 Wäre, dann ist Rußland der Repräsentant einer materialistischen Weltgaffassung(wie ie auch heute von allen echten“ Russen ver- ten wird), die der abendlisndische Geist be- zu überwinden im Begriff ist, ja— be- eis Uber wunden hat. Hier beginnt„das Problem Rußland, beginnt die Frage, von der sich kein verant- wortungsbewußter Westeuropfer frei machen ann. Ist das„totalitäre“ System des derzei- tigen russischen Staatswesens wirklich nut ein überwindbares Zwischenstadium und zeichnet sich in der neuen Verfassung der Staaten- Sderation wirklich eine zur Toleranz und zur freien geistigen Auseinandersetzung geneigte politische Haltung ab?— Dann müßten wir cles ist die logische Konsequenz) alles dazu un, des die westeuropäischen Staaten dieser derution 830 schnell wie möglich angeglledert Werden, denn dann gehört dieser Entwieklung che Zukunft. Ist dies aber nicht so, wird Ruß- land(wie dies fetzt der Fall ist) nur staat- des Leben dulden das sich der materiali- schen Weltanschauung seiner Prägung un- ordnet, dann muß Westeuropa alle Kraft zur Erhaltung des abendländischen Geistes sammeln. 5 Diese Alternative ergibt sich, wenn man ies aus rer Art der Geschichtsbetrachtung esultlerende Auffassung des Problems Ruß- and als möglich ansieht, aber— und dies ist ie Frage, die keinesfalls unerörtert bleiben larf— ist Ihre Geschichtsbetrachtung Über- upt zulässig? Sie ist— ich möchte es 80 — eindimensional. Sie kennt nur eine Ausdebnung: die Zeit: und sie be- trachtet in dieser einen Ausdehnung nur das eine einzige Objekt: Rußland. Wenn Sie, sehr verehrter Herr Professor. B. das Verlangen Stalins nach den Dar- danellen aus dem 1000 jährigen Wunschtraum Blands, den Zugang zum Meer zu erhaften. Shtkertigen— worin unterscheidet sich diese t der Rechtfertigung dann von derjenigen, Alfred Rosenbergs Verlangen nach der lonisation des Ostens mit dem alten deut- nen gen Osten woll'n wir rieden“ zu be- den sucht. 5 ch möchté Sie gewiß nicht kränken mit m Vergleich und weiß Ihre Person von Verbindung zum nationalsozlalisti- deengut krei; aber die Paralle! e Ist Auffassung nach unteugbar und sie er- h eben aus der— wie ich sie nannte eindimensionalen geschichtsbetrachtung. Sie rd der Gesamtheit der Menschheitsentwick⸗ a cht gerecht sis sehen Rußland und Blan e üderschen gder lassen erücksichtig; ds, u dei inserem Bei- zu bleiben.. To-, dle heute an den 5— 20 scheint mir mußte im an bie Ausfübrimgen gesagt wer- es mi gesamt werden, daß es für t und Unrecht niemals eine 5 5 en kann und auch kein entschul- e been Kann . Ble Redaktion digendes Verstehen aus der umfassenden Be- trachtung„des Wachsens und Werdens einer Weltmacht“. Ich hoffe, daß Sie, sehr verehrter Herr Professor, meine Zeilen so ernst und sachlich nehmen, wie sie gemeint sind. In diesem Sinne bleibe ich in aufrichtiger Verehrung Ihr sehr ergebener v. H. Meister des Ein-Mann-Films Rückgriff auf Stummfilm-Technik Im Rahmen einer Feierstunde fand in Frankfurt in Anwesenheit von Oberst Phelps und Oberst Kleitz die LI Zz en zübergabe an den ersten Film- produzenten in Hessen, Curt Oertel, statt. Curt Oertel, der Kameramann des ersten Greta-Garbo-Films„Die freudlose Gasse“, erklärte, er glaube, in Hessen, dessen Land- schaft ihn sehr anspreche, das richtige Mi- lieu für seine Arbeit gefunden zu haben. Vier kurze Ausschnitte aus Oertels Film „Michelangelo“ vermittelten einen ein- drucksvollen Ueberblick über die Art des Schaffens des Produzenten, In einer Erklä- Tung hierzu betonte der neue Lizenzträger, daß er bei dem gesamten Filmschaffen im- mer die Ausnutzung des Hintergrundes, auf dem das jeweilige Geschehen abläuft, ver- mißt habe. Daraus sei die Art seiner Arbeit entstanden, die dazu geführt habe, daß Franzosen ihn als den„Entdecker des Hin- tergrundes“ bezeichnet hätten. In einer anschließenden Pressekonferenz berichtete der Produzent, der lange Jahre in Paris gelebt hat, über seine Pläne. Eine große technische Anlage, erklärte Curt Oer- tel, brauche er nicht. Er sei ein Vertreter des Ein-Mann-Films, Autor, Kameramann, Beleuchter und Regisseur in einer Person. „Mein Atelier ist das jeweilige Kunstwerk, das Museum, die Landschaft. Und gerade Frankfurt bietet große Möglichkeiten.“ Curt Oertel ist von Haus aus Kunsthistoriker, „aber heute“, so sagte er lächelnd.„muß man vor atlem Techniker sein“ Ihm schwe⸗ ben vor allem Filme vor, die die Zeitepoche um eine Person darstellen. Wir Deutschen müssen jetzt eine neue Filmgattung schaf- ken, aus unserer Armut heraus einen neuen Stil. Und ich bin der erste, der Wleder einen stummen Film dreht. Hier schwebt mir im besonderen das Eos von Tristan und Isolde! vor. Als höchste Vollendung wünschte ich mir, klas- sische Filme zu schaffen, die nicht wandel- bar sind im Geschmack der Zeit.“ T. H. Heute: Puseintis„Butterfly“. Madame But- terfly“ erscheint heute abend in neuer Insze- nierung im Spielplan des Nationaltheaters. Die Titelpartie singt Gertrud Jenne, den Lin- kerton Angel Angelov als Gast Musikalische Leitung: Eugen Hesse. Spielleitung: Max- Heinrich Fischer. Bühnenbild: Helmuth Nötzold. In niemorlam Friedrich Kalbfuß. Friedrich Kalbfuß, der langjährige Bühnenbildner des Nationaltheaters, hat neben seinen künst- lerischen Arbeiten, die hier in Mannheim un- vergessen sind, ein reiches dichterisches Ver- mächtnis hinterlassen. Zum Gedenken an den zu früh Gestopbenen veranstaltet das Na- tionaltheater am Sonntag, den 19. Ja- mar, eine Morgenfeier, die Aus- schnitte aus dem lyrischen und dramatischen Schaffen des Dichters vermittelt. Ernst Gläser hält die Gedenkansprache. Stadttheater unter Vorzensur? Der Pas- sauer Stadtrat hat ab sofort die„monatliche Vorlage im Vorhinein“ des Spielplans des Stadttheaters Passau gefordert. Da die Vor- lage ohne Einspruchsrecht sinnlos wäre, geht daraus hervor, dag hier die übliche finan- zielle Abhängigkeit zu einer künstlerischen Werden soll. Inzwischen hat der Dramaturg der Passauer Bühne protestiert mit dem Hin- weis, dieses Verlangen widerspräche den Richtlinien der Militärregierung und würde schon deswegen nicht erfüllt werden. Außer- dem wäre es beschämend, daß man„noch im- mer nach jenem Maulkorb schielt, der uns so- eben erst abgenommen wurde“(sti) Prof. Dr. Drigalski suspendiert. Aus Wies baden schreibt unser Korrespondent: Der Lei- ter der Medizinalabteilung des hessischen In- nenministerlums, Prof, Dr. Wilhelm, von Dr galski, wurde vorläufig von seinem Amt sus- Dendiert Bei der Spruchkammerverhandlung gegen Drigalski im September vorigen Jahres beantragte der öffentlichte Kläger Einreihung als Aktivist, da er als Autoß des 1939 erschiene- nen Buches Der Aufstieg des Sanitätskorps“ eine Einflußnahme auf das nazistische Sani- tätskorps versucht habe. Trotzdem war von Drigalski damals„entlastet“ worden * will nac eutscdlland Gruß an Fritz von IInrub/ Von Marl Veiter „Ein Mann will nack Deutschland!“ So Rieß mal ein Film des Regisseurs der Schwerindu- strie, Hugenberg, mit dem die Einladung an die deutsche Jugend ausgesprochen wurde, an dem fröhlichen Sprung in ein zweites„Stahlbad“ teilzunehmen. Der Mann war der forsee Carl Ludwig Diehl, und Mädchen- und Jungenher- zen lelopften vor Begeistèrung. Die Musiklculisse des Streifens bestand aus der sicheren Mischung von Hohenfriedbergermarsch, Preußen- und Deutschlandlied, und die Takte der„Wacent am Rhein“ rundeten das Ton- und Bildgemalde ab. Die um die Not der Arbeitslosen 50 besorgten Herren um die Villa Hügel bei Essen und die Bundesgenossen von Ar und Halm hatten ihre Freude an dem Erfolg, und sie hatten von in- rem Standpunkt aus ganz recht damit. Für das Volk kam es dann aber so, wie es kommen mußte. Wieder marschierten Millionen durch die Todespforte für nichts. Wieder ging das Vaterland vor dle Hunde. War der Kon- kurs 1918 noch zu be- zwingen, so haben die dchter der nationalen Phrase diesmal unsere ganze Substanz im Va- banquespiel verloren. Um eine neue Rettung der Nation mögen sich — so sieht es manch- mal aus— nur Narren demühen. Weil es Ver- nunftigen ja mit Recht grausen muß vor sol- cher Aufgabe. Und 8 8 nun will einer aus dem Privat-Foto: 19 Teil von Versprengten unseres Volkes jenseits des Ozeans wirklieh 5 nach Deutschland, in 5 dieses Deutschland. 0 Keine Filmfgur und . Hugenberg- Marionette nein, Fritz von Unrun will„heim“, heim in unsere Trümmer. Vor deren sicherem Kommen er einst gewarnt hat wie nur noch Wenige mit inm 2„„ Aus Braunschweig(wo man den Dichter jüngst schon bei einer Preisverteilung ehrte) und Franhefurt/ Main erhielt Fritz von Unrun Einladungen, in ihre Mauern einzukehren und dort zu arbeiten. Wir wissen nicht, welcken Ruf der sei 14 Jahren Abwesende(der aus Koblenz stammt) annehmen Wird, wo dieser bedeutende Représentant der deutschen Kultur im Einuohnerbuck verzeichnet sein wird, ist auch gleickgültig. Beibegende, erhebende Tat- sache ist, daß er bald wieder unter uns sein und mit seinem Volke schaffen wird. Aus die- ser Freude heraus senden auch wir dem Dich- ter unseren Willxommengruß. ***. Der jetzt Sechaigjährige war einmal eine Sensation im wilkelminiscken Deutschland, als er im Deutschen Theater Maæ Reinhardts 491⸗ und 1913) mit den kühnen Dramen„Offiziere“ unc Prin Louis Ferdinand“ aus der Enge berlieferter preußischer Pflichtbegriße her- aussprengte. Der in der Umgebung der kaiser- lichen Familie ergogene ehemalige Ofiaæler ent- Wiefcelte sich in seinen spateren Werken(„Vor der Entscheidung“,„Opfergang“, in Ge- schlecht“,„Platz“,„Heinrien von Andernach“ u. a.) immer mehr zu den Höhen os mopoliti- scher Betrachtung kin. Der Dichter ging aber auch in die politisene Arena, als die düstegen Wolken des Ruckschritts sich hinter den Ses. geln müder republibanischer Minister zusam- menæogen. Erwies die Republik von Weimar schon bei der Liquidation des Kapp- Putsches 1920) ihre Schwäche, so wurde sie geradezu erbdymlick, als sie einer bayerischen Regie- rung zusak. wie das Spektakelstuch des Mar- sches über den Odeonplatz mit dem landfrem- den Arbeitslosen Adolf Schuełlgruber(genannt Hitler) und dem woklpensionierten Weltkriegs vexrlierer Ludendorff geschah. Zu dieser Zeit, als die Gewerkschaften und aktive u berpartei· iche republikanisene Gruppen Norddeutsch- lands vergeblien nach Waßſen und General- streie verlangt hatten, erscholl der Ruf de- jungen Generation nach einer gründlichen poli- tischen Erneuerung Deutschlands, nach einer zweiten, verbesserten. energischen, anfeuern- den, begeisternden Republik aus dem Geiste S 5 ö 8 en er Im„Telegraf“ schreibt ein Mitarbeiter 0 gute Gedanken zu einem uber all aktuel- len Thema, dag wir nient umhin können, ale auch unseren Lesern zu vermitteln. Dle Redaktion Jeden Abend sehe ich Annegret vor einem Berz zerrissener Strümpfe sitzen, der nie ab- nimmt Jeden Abend sehe jeh dabei auf ihre Hände. Und ich sehe, wie diese Hände ver- arbeitet, breit und unschön geworden und kaum noch sauber zu Kriegen sind. Die Nägel sind abgebrochen, die Haut ist spröde, und fast immer hat sie Schrammen. Zerschunden wie die Hände einer Dienstmagd. Ich weiß, daß Annegret früher sehr stolz auf ihre Hände War und sie mit. besonderer Sorgfalt pflegte. Und ich hatte sogar vor Freunden damit ge- prahlt. „Du hast richtige Dienstmädchenflossen be- kommen!“ Sagte ich zu-ihr. Ich sagte es ganz freundlich. Wie man sowas 80 hinspricht. Ich meinte es nicht böse Im Gegenteil, Annegret tat mir leid. Kaum aber hatte ich es Ausgesprochen, da Warf sie ihre Arbeit hin und fauchte mich wie eine Katze an:„Zum Donnerwetter! Was denn heute noch alles? Jeden Tag hast du was andres an mir auszusetzen!“ Das kam so unvermutet, dag ich gar keine Antwort fand. Sie hätte wahrscheinlich aber auch gar nicht hingehört. Ich kannte meine Annegret gar nicht wieder. 80 wenig sanft war sie auf einmal. „Ganz abgesehen davon, daß Dienstmädchen- hände sehr ehrenwert sind, mein Lieber, und gar nicht geringschätzig bezeichnet werden brauchen—, hast du schon mal wie ein Ofen- setzer, partout wie ein Ofensetzer, einen Koch- herd auseinandergenommen und gereinigt? Das Ofenrohr mit allen Schikanen aus der Wand raus- und wieder reingewuchtet, es ver- lehmt— wie ein gelernter Ofensetzer? Nein. nicht wahr? Verstehst du nicht! Hast du nieht gelernt! Du kannst bloß über den Rauch in der Küche schimpfen und unglücklich sein über dein unverdientes Schicksal! Aber die Arbeit überläßt du deiner Frau, denn du weißt ganz genau, daß die Handwerker nicht kom- men, selbst wenn du auf den Knien vor ihnen rutschen würdest!“ 5 Sie wies mit der Hand auf Herd und Ofen. rohr. und jeh sah voll Staunen den wieder Sorgfältig verlshmten Kreis un das Rohr in der Wand. Alle Achtung! Deshalb also heute 30 klare Sicht in unserer Küchel 5 der Väter von 1848. Es entstand die„Republi- kanische Partei Deutschlands“, die nur Bewe- gung sein wollte, durch den Lauf der Dinge im Frühjahr 1924 aber zur Beteiligung an den Wahlen gezwungen wurde(wohlgemerkt stellte sie nur in den Kreisen Kandidaten auf, in de- nen blutlose Petrefakten oder rechtsseitig ge- lähmte„Republikaner“ placiert waren). Unter den Jungen, die damals die Fahne der offenen Kampfansage an die Reaktion erhoben und die Gefakren erkannten, die der temperamentlose Trott der Parteiarmeen im Gefolge haben mußte, war neben Carl von Ossietzky, Karl Vetter, Dr. Hans Simons. Professor Wilhelm Westphal(im journalistischen wie rednerischen Begleittrupp: Bertold Jacob- Salomon, Walther Kiaulehn, Manfred Georg u. d.), aueh Fritz von Unruh. Er stand an der Spitze der Reichs- wahlliste, obwohl wir alle wußten, duß keiner von uns gewählt werden würde. Okne Zeitung, ohne Geld— so stand diese Bewegung der Aktivisten. die ein Deutschland des gleichen, freien und bruderlichen Menschen im Kreis der anderen Völker der Erde schaffen helfen wollte, mitten im Trubel der von Geldmagna- ten und Purteidiktatoren beherrschten Wahl. Es wurde ein Achtungserfolg, der— über die erzielten 60 o Stimmen hinaus— seine poli- tische Bedeutung hatte und das nicht nur des- wegen, weil sick gezeigt hatte, daß die junge, entschlossene Gruppe überall da beinahe an die Spitze kam, wo se mit zwei, drei wWakl- vergammlungen werben konnte. Es wird nicht pro domo geredet mit der Behauptung, daß Künftige Geschichtsschreiber an der Dupliazi- tät der Ereignisse des Herbstes 1923 in Mün- chen und Berlin nieht werden vorbeigehen können: es waren Flammenzeichen, daß„es go nicht weiter gehen“! konnte 2 „*„„ i Die erste Republik wurde mit der Kapitula- tion vor Hitler in München eingesargt. Der Versuch einer zweiten Republi in Berlin en- dete fur seine Initiatoren beinake im Schuld- gefängnis, da die Idealisten auch für die nicht geringen Kosten ihres„Aufstandes“ einzu- steken hatten. Das brachte aber die Aktivisten nicht auseinander. Wenn auch die„Partei“ ver- schied, so arbeitete doch jeder an seinem Platz weiter, mancher selbst verständlich resigniert Aber als es fünf Minuten vor Zwölfe geworden — 17932—, da fanden sick die Rebellen von da- mals im Kreis der mutigen Warner wieder zusammen, und auch Fritz von Unruh stellte sick im Berliner Sportpalast in einer kerrlickhen Kundgebung von mehr als 20 000 noch einmal auf die Tribüne. Aber auck diese Appelle ver- klangen. Und wahrend draußen Millionen de- reit waren, mit dem Einsatz ihres Lebens den trotz aller Fehler und Rückschläge erfolgreichen jungen Volksstaat zu verteidigen(Staatsver- antwortliche wie Wilnelm Abegg im Preußen ministerium rangen die Hände), holten ein Leutnant und acht Mann die Republik aus dem Amtszimmer des Herrn Severing ab— 80 wie man einen entfernt, der Hausfriedensbruch begangen hat. O Schmach, an diese Zeit zu denken] Wie leicht wäre dus zu retten gewe⸗ gen, was heute gewiß allen„Mitläufern“, die damals von der Judenrepublix“ faselten. ein heiß zu liebendes Vaterland bedeuten würde! .„„* Nun warten wir auf den Mann von druden. Wir grüßen ihn aus alter Verbundenheit, die niemals Phrase gewesen ist, sondern immer lebendige Tat und restlose Bereitschaft. In der sicheren Hoffnung, daß die Gemeinschaft des 2 iere einer politischen Frneuerung, der Ver- niehter der renten zwischen, Bürger“ ung„Ar- heiter, der Tatbereitęen fur eine wahre deutsche Demokratie unter den Demokratien Europas, mit seiner glühenden Rameradschaft endlich Wirk- liehheit werde. Lieber Freund Fritz von Un- ruh, sei willxommen! Sei Vorbild unseres eingigen Besitzes— unserer luge n d. die seit zwangig Jahren geistig und in manch anderer Beziehung verlassen ist. Sie wird Dein Wort aufnehmen: Dein Wort, gegründet auf so viel harte Erfahrung und gewonnene Sicht. Du kommst von draußen, wo noch so wiele von ans wohnen; deren arm zu uns noch nieht her- überreichen will, weil zoir uns von Hitler xæhr. erlich nicht erschlagen legen bonne darum unsren Idealen abtrünnig zu werder), Wie jeh Dich kenne zeigt das geh das Dich zu une bringt. im Wimpel nickt den Bakel— Fondern das weitgeößnete Herz! „ 2 iD Ner Wir K lzelh 302 „Und wenn du die Schrammen meinst an meinen Händen— du weißt ja woll, daß ich vor ein paar Tagen zusammen mit Frau Kiese- Wetter einen Baum gefällt habe. Einen kleinen, gewig. Aber schließlich bin ich ja auch kein Holzfäller“ 5 Ieh war verblüfft und hilflos. Das war meine Annegret? So hatte ich's doch gar nicht gemeint! 8 „Habt ihr noch nicht umgelernt, ihr Män- ner? Dann wirds endlich Zeit! Ihr verlaßt euch in allem auf uns Frauen, macht lange Sprüche und überlegt vierzehn Tage. Inzwischen dre- hen wir uns einmal um, und schon ist's fer- tig. Bei euch wird alles zum Problem ausge- Walzt. Umlernen! Umlernen! Denktst du, uns Frauen macht das alles Spaß? Wir haben am Abend mehr als genug vom Tage und oft vom ganzen Leben. Das kann ich dir versichern. Sieh dir mal den Flickkorb an! sitzen und deine Zeitung lesen! Und ich? Und daan: Dienstmädellenflossen. Dieser Ausdruck! Wenn du so denkst wie früher und noch niehts dazugelernt hast, allerdings, do Kannst du keinen Staat mehr mit mir machen. Ich aber gerade! lch bin höchstens noch stolz darauf. Du wirst noch jeden Tag satt und slehst immer noch gepflegt aus. Das verdankst du meinen Händen.— Umlernen! Umlernen! Wir Frauen haben umgelernt! Aber nieht ihr Männer! Sonst wüßtet ihr: Heute ist die müt- terliche Frau Trumpf! Denn nur die ermög- licht euch in dieser Zeit überhaupt das Leben, Hast du auch von den Händen deiner Mutter in einem 80 herabwürdigenden Ton ge- sprochen?“ a Nach dieser langen, heftigen Rede aber legte Annegret ihren Kopf auf die Hände und weinte weinte. weinte. leh war furchtbar er- schrocken lch batte mir doch vorhin gar miehts dabei gedacht. 8 War es velrklich nur das Wort? Oder war es der Kummer über dieses verdammte schwere Leben, der nur mal von ihrer Seele herunter wollte? Ieh weiß es nicht. Du kannst Friedrich Wilhelm 1. Maisch Generalintendant in Röin. Herbert Maisch hat die Berufung als Generalinten- Jant der Kölner Bühnen angenommen Maisch, der im 56. Lebensjahr steht, stammt aus Süd- deutschland Er begann seine Bühnenlauf- bahn im Rheinland und kam über Herford url Mannheim nach Berlin, wo er filmte und das Theater der Jugend leitete.(dena) 2 3 Die kleinen Hislers Hedu im„Simpl“, München „Wann zieht die Besatzung endlich ab?“ Wumsdz lr 1947 9 Suddeutsche Ztg., München 1 Man schürte ihm ein nettes Feuerlein. Doch hat er(mein ich) lang genug gebraten Löscht aus! Sonst wird er nie zum Demokraten! Der Ausweg neo Gebursch in Rheinische Ztg. 7 „Ja, die Kinder haben keine Schuhe mehr Unbesfedhiidze Huber im„Simplu, München Der „Zehn Zigarren? Als Amtsperson will ieh das nicht gehört haben!— Und brivat bin ich nur abends zu sprechen!“ Aud dein Nachbar? Grüneberg in Berliner Ztg. „Wie kann man nur anonyme Briefe schreiben, ich setze wenigstens immer einen falschen Namen unter * 5 l 1 Selte 8 * Stromverbrauch erleichtert Infolge der besseren Wasserführung der Füsse und des etwas milderen Wetters kann, wie die Pressestelle des Wirtschafts- ministeriums von Württemberg Baden mit- tellt, vom 20. Januar 1947 an folgende Re- gelung im Stromverbrauch erlassen werden: Der Gesamtverbrauch im Januar darf von Industrie, Handel, Gewerbe und allen übrigen Verbrauchern(außer Haushalten) fünfzig Prozent des Grundkontingents (August-Verbrauch) erreichen. Für den Monat Februar 1947 wird der Verbrauchs- satz Ende Januar bekanntgegeben. Alle Abnehmer, die mit diesem fünfzig-prozen- tigen Grundkontingent auskommen, werden vom 20. Januar 1947 an ihre Arbeit auf- nehmen und hinsichtlich der Energieversor- gung nur von den Abschalttagen betroffen. ab?“ 1 Diejenigen Betriebe, die mit diesem Grund- Kkontingent nicht auskommen, arbeiten im wöchentlichen Wechsel. Die Einteilung in chen SGruppen nimmt das zuständige Elektrizi- tätswerk vor, das einen entsprechenden Ab- schaltungsplan aufstellt.(dena) Wieder Schulspeisung Die durch die Weihnachtsferien unter- pbrochene Schulspeisung wird am Montag, den 20. Januar, wieder aufgenommen. Sie wird während der Ferien weitergeführt und alsdann fortgesetzt. An der Kinderspei- 0 sung nehmen nur diejenigen Kinder teil, die vom Gesundheitsamt auserwählt worden sind und bereits an der Speisung teilgenom- men haben. Alle Schüler und Schülerinnen, welche für die Schulspeisung in Frage kom- men, finden sich um 10 Uhr in ihrer zu- ständigen Schule ein. Die Schülerinnen der r FVerenigten Mädehen-Realgymnasien tref- f ten sich gleichfalls am Montag um 10 Uhr um Speisesaal der Roten-Kreuz-Küche, R 5. Kleine Umschau raten: die Berufungskammer hält hre nächste Sitzung zun am Freitag, 24 Januar, in E 4, 13(frühere Musik- hochschule), ab. uf der Tagesordnung stehen raten! folgende Fälle 9 Uhr: Keppelen, Otto, Bäcker, Schwetzingen, Kurfürstenstr. 24: 9.30 Uhr: Wim mer, Konrad, kfm. Direktor, Mannheim, Roberf- HBlum-Str. 42; 10 Uhr: Etsch, Wilhelm, Installateur, Hohensachsen, Hauptstr 79; 10.30 Uhr: Kohler. Arthur, Verwaltungssekretär, Weinheim, Moltke Straße 26; 11 Uhr: Frey, Otto, Kaufmann, Mhm.- Rheinau, Rheingoldstraße 36. 5 Samtliche Kreditinstitute Württemberg-Ba- dens bleiben auf Grund einer Anordnung des Finanzministers bis zum 31. März an Sams- tagen geschlossen. An den anderen Wochen- tagen dürten die Schalterstunden bis zum gleiehen Termin nieht vor neun Uhr vormittaga beginnen. 5 dena 1 Betreuung bedürftiger Kinder. Nachträg- lich geben wir bekannt, daß für den Stadtteil Neekarau in der Kir chgartenschule die hortähnliche Betreuung bedürftiger Kinder stattkindet, in gleicher Weise, wie für die an- deren Schulapteilungen in der letzten Nummer beksuntgessden surge, HBowirtschaktung mit Karbid. Ueber die Be- Ztg. Wirtschaftung von Karbid gibt eine Bekannt- machung des Wirtschaftsamtes liegenden Ausgabe Aufschluß. Verzeichnis der Postämter mit Postleitzah- len. Interessenten für dieses Verzeichnis, ins- besondere Behörden und größere Firmen, wer- den gebeten, ihren Bedarf beim Postamt 1 Mannheim, U 2, 5/6, Zimmer 6(Kanzlei) um- gehend anzumelden. 1 Erleichterungen im Auslandspostverkehr. Iichtbilder von Familienangehörigen dürfen Jetzt in Briefen ins Ausland verschickt wer⸗ den. Das Höchstgewicht der Briefe darf je- doch 20 Gramm nicht überschreiten. Außer- dem ist die Verwendung aller Sprachen bei Sendungen ins Ausland erlaugt. Feierstunde in der Christuskirche. Eine kirchenmusikallsche Feierstunde findet am Sonntag, 19. Januar, 16.30 Uhr, in der Christus Eis faces Sie ale g . In Obervellmar, einem Dorfe bel Kassel, kanden haussuchende Gendarmen bei einem Bauern neben neunzehn neuen Autoreifen noch folgende aus der Schlachtung von minde- stens vier Schweinen stammende„Mundvor- räte“l: 8 Schinken, 16 Seiten Speck, unzählige Würste, dazu noch Butterklumpen usw. Im Stall befanden sich sieben gut genährte Milch- kühe. von denen bisher 15 Liter Milch pro 5 Tas abgeliefert worden sind. Sachverständige Schätzen die Leistung einer Milchkuh trotz Futterknappheit auf mindestens 8 Liter pro Tag. Auf die Frage an die Bauersfrau, wiese ö nur etwa ein Viertel, des zu verlangenden Milehsolls abgeliefert worden sei, antwortete 1 diese mit der naiven Gegenfrage:„Womit hät- ten wir denn dle Schweine füttern sollen“ * in der vor- he hen ö vill In einer Broschüre, die sich mit der deut- nd schen Wirtschaft beschäftigt, ist zu lesen:„In n!“ emnem Dorf mit 42 Häusern wurde festgestellt, däaß in jedem Haus, also bei jedem Bauern, außer Bedarfsgütern für die nächsten 20 Jahre mindestens 20 000 bis 30 000 Mark in kleinen tg Banknoten, in einzelnen Häusern aber sogar ö mehr als 200 00 Mark gehortet waren“ — 5 . Bei dem Bürgermeister der Gemeinde Saul- . dort(Kreis Stockach/südbaden) wurden bei . einer Haussuchung groge Mengen Mangel- Ware, wie Kleider, Schuhe und Stoffe gefun- den. Im nahen Weld hatte dieser„vorbild- liehe“ Bürgermeister außerdem noch über 100 Zentner Kartoffeln„eingekellert. 5* . Haist kommt auf einen Bauernhof. Auf dem 4 Hof steht ein kleiner Junge.„Na,“ fragt der Polizist,„wo hat denn der Weihnachtsmann eure Geschenke versteckt?“ Der kleine Junge Wwinkert mit den Augen und zeigt auf einen Torfhaufen Der Polizist stutzt. Weihnachts geschenke im Torf? Er sucht— und findet 40 5 Flaschen seobstgebrannten Schnaps und einen Schwarzgeschlachteten Ochsen f. ö Ein Dorf im Odenwald, Landkreis Heidel- berg. Eine Bauersfrau teilt einer dureh den Kries dahin verschlagenen Frau mit, daß sie die bisher von ihr bezogene Mileh(% Liter pro Tag) micht mehr bekommen könne. Auf die Frage nach dem Warum antwortet die Bäuerin:„Ja, wir haben jetzt junge Ferkel 4 bdoekommen.“ Urstauntes Gesicht der arfleren e Frau. Die Bäuerin:„Ja, Hoane Kinner inner Stadt koa ma à obne Milch großziege, aw⸗ Wer junge Säulin net 6 ok. e 8 g„ das Schweizer Rote Kleiner Ort in der Nähe Bremens. Ein Po kirche statt. Orgelwerke. Lichtbilder-Vortrag in der Kunsthalle. Mon- tag, 20. Januar, mit Wiederholung am Montag, 27. Januar, 18.30 Uhr, spricht Dr. L. W. Böhm, Kustos des Städt. Schlogmuseums, über den Bildhauer Paul Egell(16911752). Der Vor- trag wird vor allem die in Mannheim ent- standenen Werke des bedeutenden Künstlers berücksichtigen. Am Donnerstag, 23., mit Wie- Die Folge bringt Lieder und derholung am Freitag, 24. Januar, 18.30 Uhr, spricht in der Vortragsreihe „Mode und Kultur“ Frau Hanna Kronberger Frentzen über„Orient und Antike“. Eigentümer gesucht! In einer Ermittlungssache Wurden 122 Eßbesteck-Teile(Silberauflage B 90) und eine Schreibmaschine, Marke Olympia Nr. 227 814, sichergestellt, die vermutlich im Frühjahr 1945 entwendet wurden. Meidung des Eigentümers bei der Staatsanwaltschaft Mannheim, E 4, 13-17, Zimmer 25. Arbeits jubiläum. Josef Pfister, Neckarau, Wald- Weg 15, kann auf eine 40 jährige Tätigkeit bei der Firma Lanz zurückblicken. Familien nachrichten. Frau Elvira Seibert, Pfingst- berg, wurde 90 Jahre alt. Ilvesheim. 90 Jahre alt wird Frau Eva Kath. Sehmelchen, Pfarrgasse. 80 Jahre alt Franz Spether, Pfarrgasse 15. Tagsüber mild Bei schwachen Winden wolkig bis heiter und im wesentlichen niederschlagsfrei. Stellenweise Nebel, tagsüber mild, nachts Temperatur um Grad. Gebietsweise leichter Frost. 300000 RM für Notstandsmafßnahmen Wiederaufbau der Waldschule- Mietsätze für den Rosengarten Aus der Stadtratsitzung vom 16. Januar Die Städtische Pressestelle teilt mit: Der Stadtrat billigte die infolge Aus- scheidens einiger Stadträte notwendig ge- wordene Ergänzung verschiedener Aus- schüsse sowie die Bildung eines Verwal- tungs ausschusses, in welchem die Stadtverwaltung gegebenenfalls Verwal- tungsfragen vor Entscheid besprechen kann. Der neue Ausschuß wird außer den zustän- digen Vertretern der Hauptverwaltung die Fraktionsvorsitzenden umfassen. Der einstweiligen Errichtung einer Ne- benstelle des Ernährungs- und Wirtschaftsamtes in der Turnhalle der Schule der Schönausiedlung Wurde zugestimmt, ebenso der Regelung, daß das Wohnungsamt, Nebenstelle Wald- hof, zweimal wöchentlich in der Schönau- Siedlung Sprechstunde abhält. Die Schulraumnot in der Garten- stadt soll durch Wiederaufbau des west- lichen Teils des Schulgebäudes der Wald- schule behoben werden, wofür 60 000 RM. bewilligt werden. 5 Die Mietsätze für die Benützung der Wandelhalle des Rosengartens werden wie folgt festgesetzt: Grundgebühr 200 RM, bei Veranstaltungen gemeinnüt- zigen Charakters und bei politischen Ver- sammlungen, sofern kein Eintrittsgeld er- hoben wird, 150 RM. Neben dieser grund- sätzlichen Ermäßigung kommen weitere Mietnachlässe nicht in Frage, so daß Ge- suche solcher Art zwecklos sind. Hierzu kommen noch die Gebühren für Heizung und Beleuchtung, für Lautsprechereinrich- tung, Scheinwerferbenützung und Flügel- benützung. Eine Erhebung von Einlaß gebühren ist nicht mehr beabsichtigt. Der Herausgabe eines 4. Bandes des zum Stadtjubiläum 1907 erschienenen Geschichts- Werks„Mannheim in Geschichte und Gegenwart“ wird zugestimmt und der frühere Direktor des Schloßmuseums, Prof. Dr. Friedrich Walter, der auch die beiden ersten Bände des Werks geschrieben hat, mit dieser Arbeit betraut. Das Tiefbauamt wird ermächtigt, Not- stands maßnahmen zu treffen für beschäftigungslose Industriearbeiter, deren Beschäftigungsbetriebe wegen dèr Strom- sperre vorübergehend schließen mußten. Für diese Maßnahmen, für welche Trüm- merbeseitigung und dergleichen in Frage kommen, wird dem Tiefbauamt ein Kredit von 300 000 RM zur Verfügung gestellt. Für die Beseitigung von Kriegs- schäden an elektrischen und sonstigen maschinellen Einrichtungen in städti- schen Gebäuden und Schulen wer- den 100 000 RM aus Haushaltsmitteln frei- gegeben. 5 Fahrt ins Glück Erster Kindertransport aus Mannheim ging in die Schweiz Die Meldung, daß durch Vermittlung des Schweiger Roten Kreuzes aus der franzö- sischen und englischen Zone etwa 3000 deutsche Kinder zu einem vierteljährlichen Erholungsaufenthalt von der Schweiz auf- genommen wurden, veranlaßte Bürgermei- ster Böttger, sich mit der gleichen Bitte an Kreuz zu wenden. Nachdem die Voxverhandlungen abgeschlos- sen waren und die Militärregierung am 9. September 1946 die Erlaubnis zur Ausreise erholungsbedürftiger deutscher Kinder unter 16 Jahren aus der US-Zone in die Schweiz erteilt hatte, sandte das Schweizer Rote Kreuz zwei Aerzte als Delegierte nach Mannheim. Im Beisein von Vertretern der Militärregierung, der Stadt und der Wohl- fahrtsverbände gaben die beiden Aerzte alle Einzelheiten und Richtlinien für den geplanten Erhelungsaufenthalt bekannt. Danach wurden vom staatlichen Gesund- heitsdienst in enger Zusammenarbeit mit den städtischen Behörden, den Wohlfahrts- Verbänden und Schulen etwa 700 Kinder im Alter von 4—10 Jahren ausgesucht. Religion und soziale Stellung der Eltern durften bei der Auswahl nicht mitbestimmend sein. Ausschlaggebend war allein der Gesund- heitszustand. Diese 700 Kinder wurden von den Schweizer Aerzten nochmals gründlich untersucht und die 450 Erholungsbedürftig- sten für den Aufenthalt in der Schweiz ermittelt.. Vergangenen Mittwoch war es dann endlich so Weit. Die Fahrt ins Ferienpara- dies konnte losgehen. Gegen 4 Uhr brachten Mütter und sonstige Angehörige ihre Lieb- linge zum Hauptbahnhof. Rein äußerlich machten die Kinder einen sauberen und ordentlichen Eindruck. Nur ihre Gesichter Waren etwas blaß. Vor der Bahnhofssperre gab es Gedränge, denn hier hieß es Ab- schied nehmen. Je nach Temperament gab es lachende, von Vorfreude leuchtende Ge- sichter und Tränen. Die Mütter schlossen ihre Kinder noch einmal in die Arme. Auch Vati erhielt einen Abschiedskuß und dann wurden die Kleinen unter Tücherschwenken der Zurückbleibenden von Schwestern grup- penweise in den Bahnhofsbunker gebracht, während Mannheimer Pfadfinder sich in vorbildlicher Weise des Gepäcks annahmen. Bis zum Eintreffen des Schweizer Zuges verblieben die Kinder im Bahnhofsbunker, wo auch die erste Verpflegung verabreicht wurde. Nur bei den Jüngsten, die noch nicht die Schule besuchen, durfte ein Elternteil bis zur Abfahrt verbleiben, Die Schweizer hatten für alles vorbildlich gesorgt und übernahmen die Verantwortung für den Transport von der Abfahrt bis zur Rück- kehr nach Mannheim. Nach dem Grenzüber- tritt werden die kleinen Mannheimer noch- mals desinflziert und dann zu den Familien gebracht, die sich freiwillig zu ihrer Auf- nahme bereit erklärten. Während des Auf- enthaltes in der Schweiz können auf Wunsch die dortigen Schulen besucht werden. Seit Kriegsende hat die Schweiz 110 000 Kindern aus 14 europäischen Ländern für die Dauer von drei Monaten Gelegenheit gegeben, sich in der gesunden Luft der Schweizer Berge kostenlos zu erholen. Sie ist das erste Land, das auch deutsche Kin- der berücksichtigte, was wir stets in dank- barer Erinnerung behalten wollen. Der Geist wahrer Menschlichkeit, der aus dieser Tat Spricht, erfüllt uns alle mit Freude. Wir sollten aber auch nicht vergessen, daß gerade dieser Geist, der in dem Zeichen des Genfer Roten Kreuzes symbolisiert ist, die kleine und militärisch schwache Schweiz zu einem gleich einer Großmacht geachteten Und respektierten Mitglied der europäischen Völkerfamiljie werden ließ, während die scheinbare Stärke des Militarismus, die dieses Geistes entbehrte, uns Deutsche in völlige Ohnmacht stürzte. F. R. Wer kennt sie? Nachricht aus russischer Klegsgefangenschaft Aus dem Osten zurüekgekehrte Kriegsgefen- gene haben Angaben über noch in! Kriegsgefan- Senschaft befindliche Kameraden gemacht. konn- ten aber deren Angehörige wegen fehlender und ungenügender Anschrift bisher nicht verständi- gen. Die Abteilung Arbeit und Soziale Angelegen- heiten des Oberregierungspräsidiums Pfalz in Neustadt a., d. Haardt ist in der Lage, Über fol- gende in Mannheim beheimatete Kriegsgefangene Angaben zu machen: Ammermeler(oder Annemeler Nel mut, Uffz., Architekt, Mannheim Waldhof: Breitenreieher Georg, Uffz., 36 Jahre alt, Städt. Arbeiter, Mannheim; Busse, Feldwebel, Zirka 33 Jahre alt. Kaufmann, Mannheim-Räfer- tal; Bür, Kompanieführer, bei der Einheit 82 402 E; Ri ffel Vinzenz, Flak-Regt. 49: Piet rlioeh Hans, Hptin., 35 Jahre alt, Kaufmann; Ber k 1 r Willi, Ogefr., 34 Jahre alt, Inspektor; unk el Ernst, 23 Jahre alt, Uffz., FNr. 10 970: e hmitt Rudi. Flak-Abt. 3, leichte 39; utschmann Austav,. Gefr., 42 Jahre alt, eichner, alle aus Mannheim. Radio Stuttgart sendet Samstag, 18. Januar: 10.00: Englischer Unterricht. 18.30: Musik nach Tisch. 14.00: Volksmusik. 14.30: „Auskunkt bitte!“, 15.00: Operettenmelodien. 15.30: Perlen der Literatur, 16.00: Bunter Nachmittag aus München. 18.00: Guter Wille überall 18.15: Amerikanische Tanzweisen, 18.30: Ring der M kro- kone; Die fünf sender der Us-Zone berichten. 19.00: Samstagabendkonzert. 19.30: Politischer Wochenbericht. 20.00: Aus englischen Operetten. 21.00: Unsere bunte Stunde. 22.15; Tanzmusik. Sonntag, 19. Januar: tätigen: Vortrag des Leiters der Volkshochschule. 10.00: Religiöse Feierstunde: Die Adventisten. 11.00. Evangelischer Gottesdienst. 11.30: Klaviertrio Nr. 1 Es-Dur von Beethoven. 11.45: Universitätsstunde. 12.15.: Opernmusik von Verdi und Nicolai. 13.30: Aus der schwäbischen Heimat. 14.00: Kinder- stunde. 13.00: Musk zur Kaffeestunde. 17.00. Hörspiel:„Weh dem, der lügt“ von Grillparzer. 18.80: Volkslieder. 19.90: Klarinettenkonzert von G. M. v. Weber, 19.30: Die Nobel-Friedenspreis- träger. 20.00: Symphoniekonzert. 21.15: Operetten- Cocktail. 22.30; Tanzmusik mit Hein Schröder. Schach-Ecke Leitung“ 88 Heinrich, bad. Schachmeister Wer ist Paul Schmidt? Wir geben nachstehend einen kleinen Aus- schnitt einer überaus erfolgreichen schach- lichen Laufbahn.- Di- plom- Chemiker Paul Schmidt ist knapp 30 Jahre alt. Mit 19 Jabren wurde der Bal- tendeutsche in Reval vor Keres Erster! In Krakau 1941 mußte sich Weltmeister Dr. Alje- chin mit ihm den 1. Preis teilen.(Es folg- ten Bogoljubow, K. Junge u. a) Im glei- chen Jahre erkämpfte sich Paul Schmidt den Deutschland- Meister- Er gehört zur Weltklasse und wird in titel. kommenden internatiqpalen Kämpfen der erste Vertreter Deutschlands und Anwärter(ebenso Bogoljubow) für die zu erwartende Ausschei- dung um den Titel eines Weltmeisters sein. Die Mannheimer Schachfreunde werden sich darüber treuen, daß Paul Schmidt nunmehr dlem traditionsreichen Mannheimer Schachklub 1865 als Mitglied angehört. Aufgabe Nr. 18 Weiß: Paul Schmidt— Amateur Weiß zieht und setzt in 9 Zügen matt Brette gespielt.— Eine Meisterleistung. Lösung der Aufgabe Nr. 13: Schwarz erzwang durch Des! Kxes remis. Im Zwelzüger von W. Ray(Nr. 16) setzt Weiß mit 1 Self begin- nend, in allen Varianten matt. Das Bauern- e ndspfel in Nr. 17 gewiynt Weiß durch 1. be! ATK b, 2. ci! bixcg, 3. a6 u, gew.(I.. bs, 4 a61 u. der a-Bauer gew.) Schön, aber uralt. Am 9.00: Für unsere Werk- irtschalt Um die Ruhrsozialisierung Militärregierung ermittelt die deutsche Einstellung Der englische Minister für Deutschland und Oesterreich, Hynd, hat in seiner jüngst ge- haltenen Rede den Entschluß der britischen Regierung zur Sozialisierung der Schlüssel- industrien des Industriegebiets betont. Wie unser Gn.- Korrespondent in diesem Zusammenhang erfährt, haben Mitglieder der englischen Militärregierung in Düsseldorf be- reits eine Besprechung mit Vertretern der Ge- werkschaften und dem Minister Nölting ab- gehalten, um sich über die deutsche Einstel- lung zu orientieren. Die Besprechung ergab grundsätzliche Einigkeit darüber, daß die Schlüsselindustriezweige sozialisiert werden müssen, wobei man sich über die bei der Ueberführung des Bergbaues und der Werke der Eisen- und Stahlindustrie auftretenden Schwierigkeiten keinem Zweifel hingab. Auf englischer Seite scheint die Bereitschaft zur Ueberleitung in deutsche Hand vorhanden zu sein, wenn die Voraussetzungen hierfür durch politische Bereitschaft der Parteien gegeben sind, ohne damit auf die Herstellung der wirt- schaftlichen Einheit Deutschlands zu warten. Man wird vielmehr versuchen, das Land Nord- rhein- Westfalen zum vorläufigen Träger der Grundindustrien zu machen. Was die Form der Sozialisierung anbetrifft, scheint man auf englischer Seite für eine treuhänderi⸗ sche Kontrolle der Betriebe zu sein. Bei diesem Verfahren würde der gesunde Vorteil der Privatinitiative nicht verloren gehen, da die Treuhänder in der Wirtschaftsführung freie Hand haben und nur parlamentarisch kontrolliert werden. Gegen eine Verstaatlichung der Schlũssel- inckustrien und gegen die Zusammenballung großer wirtschaftlicher Macht in der Hand ein- zelner oder des Staates sprach sich Dr. Ad e- nauer, der Vorsitzende der CDU in der britischen Zone, in einem Interview mit dem Hamburger Vertreter der„Daly Mail“, Brian Connel, aus. Er will eine Enteignung der Schlüsselindustrien, soweit es sich um Gesell- schaftsanteile handelt, auf Kriegsverbrecher, aktive ationalsozialisten, Kriegsgewinnler und ähnliche Personen beschränkt wissen. Er wandte sich jedoch gegen eine Enteignung, soweit die Gesellschaftsanteile einwandfreien Leuten gehören und ein bestimmtes Maß wicht überschreiten. dena-DRD Frankreich fordert Beteiligung am Oelpakt Das kürzlich zwischen der amerikanischen Standard-Oil-Gruppe und der von der eng- lischen Regierung kontrollierten Anglo Iranian Oil- Company geschlossene Abkommen hat Frankreich auf den Plan gerufen, das an den Oel vorkommen im mittleren Osten ebenfalls durch die krak Petroleum Company beteiligt ist. Dieses Unternehmen ist im Gegensatz zu den eben genannten Gesellschaften ausgespro- chen international. Außer der amerikanischen Standard Oil und Socony sind die englische Anglo- Iranian, die englisch- holländische Royal Dutch-Shell und die französische Compagnie Francaise je mit 23,75% beteiligt. Außerdem verfügt der Vermittler der Konzession, ein Armenier namens Gulbenkian über einen An- teil von 5 5. Gestützt auf die Beteiligung, verlangen die Franzosen ebenfalls eine Ein- schaltung, da auch für sie die Oel vorkommen im Mittleren Osten von großer Bedeutung sind, zumal sie alles Oel àus dem Ausland einführen müssen. Allerdings sollen in der jüngsten Zeit in Marokko Oelvorkommen ent- deckt worden sein. Doch ist ihre Förderung wohl noch nicht soweit, daß sie erhebliche Mengen für die französische Wirtschaft bereit- stellen können. Die Standard-Oil wird im übrigen nicht nur Oel von der Anglo-hanian kaufen, sondern auch an den bedeutenden neuen Vorkommen am südlichen Ufer des Persischen Golfs beteiligt. mil Vorschau Samstag, 18. Januar Boxen. KSV 1886 Mannheim— VfL Neckar- Sartach im Seckenheimer Vereinshaus um 18.30 Uhr. 5 Sonntag, 19. Januar Fuffball- Oberliga. SV Waldhof— Viktoria Aschaffenburg(14 Uhr), VfL Neckarau— Ein- tracht Frankfurt(14 Uhr). 5 Landesliga, Sandhofen— Rohrbach, Phönix Mannheim— Wertheim, Neckargemünd Feudenheim, Walldürn— Eppelheim, Mosbach — Sinsheim, Neulußheim— Friedrichsfeld. Sandhausen— Viernheim. Bezirksklasse. FVgg. 98 Seckenheim- TSG Plankstadt, Sc Käfertal— TSV Schwetzingen, SpVgg. Wallstadt— SG Rheinau, FV 09 Wein heim— 07 Mannheim, FV Altlußneim— 08 Hockenheim, SG. Oftersheim— SV Jlvesheim. Handball- Verbandsliga. Sy Waldhof Sp- Vgg. Ketsch(12.43 Uhr), Vfl. Neckarau— 88 Leutershausen(12.45 Uhr), TV Seckenheim 188 1862 Weinheim, TV Edingen VfR Mannheim. TSV Handschuhsheim— Ty Rot, HSV Hockenheim— TSV Schwetzingen. Bezirksklasse. Sc Seckenheim TSV Viernheim, 1846 Mannheim— Sy Ilvesheim (Planetarium 10.30 Uhr), SV Friedrichsfeld SKG Birkenau(n Birkenau), Sd Hemsbach — TG Laudenbach. Kreisklasse. Sc Käfertal— 8d Mannhe'm. Msg. Mannheim TV Sroßsachsen, SS Sandhofen— ASV Feudenheim, TV Neckar- hausen— TV Schriesheim. Mannschaftsringen. SpVgg. 1884 Mannheim —„Biche! Sandhofen in der Humboldtschule (10.00 Uhr). Der 17. Spielsonntag im Oberhaus Morgen steigen in Mannheim zwei interes- sante Fußballtreffen der Oberliga. Die blau- schwarzen Waldhöfer haben Aschaffenburg zum Gegner, der mit 9. Punkten und 51 Toren den letzten, Platz der Tabelle einnimmt. Aber Sine, Unterschätzung der Aschaffer burger wäre tehl, da sie eine mit Härte spielende Elf sind. Penning und Budion sind immerhin gefähr- liehe Burschen im Sturm, Wir drücken den Daumen für einen Punktesieg der Waldhöfer, die unermüdlich und stetig an der Verbesse- rung ihrer Leistung arbeiten. Schwerer haben es die blauweigen Neckar- auer an der Altriper Fähre gegen Eintracht Frankfurt Die mächtig nach vorn gekommene Elf besitzt hervorragende Spieler, wobei der Zute Vorlagen gebende Adam Schmitt, der von Norden gekommene Adamkſewier als Mittel- stürmer, der gut zuspielende Heilig und der Mittelläuker Gärtner Spieler von Format sind Die Neckarauer mit ihrem flinken Sturm und dar guten Abwehr könnten bei genauer Zu- Piel Und Fpergieleistung einen Sieg polen. Der VfR Mannheim Eastiert in Offenbach. Ex zeigte uns beim letzten Spiel eine Mann- Wir vollen mit verstärkter Iat hellen! Zahlreiche der aus unserer„Spruch kammer“ Enquete erwachsenen Ein- drücke und die ebenso vielfältigen wie beunruhigenden Tatsachen, die unsere Mitarbeiter aus der„Morgen“ Weih- nachtshilfsaktion bei den Aermsten der Armen Mannheims heimbrachten, ver- anlassen uns zur Einrichtung einer tedaklion, lll Sô si die bestimmt ist, Ratlosen aller Situa- tionen nach Möglichkeit mit prak- tischen Hinweisen zu helfen; auch man- cher Behörde dürfte damit die anerkannt schwierige Arbeit erleichtert werden. Nähere Mitteilungen über diesen„Leser- dienst“, der persönliche Beratung vor- sieht, ergehen nächster Tage; vorerst erfahren in begrenztem Umfange die an uns herangebrachten Fragen schriftliche Beantwortung. Der Mannheimer Morgen A hheeeeeeemmnammuimmunnmnumnmummunlnn 13% Kohlenkürzung in England Infolge der kritischen Kohlenlage hat die englische Regierung die Belieferung der In- dustrie für mehrere Wochen erheblich ge- kürzt. Am 13. Januar ist vom Handelsminister Sir Stafford Cripps ein Plan bekanntgegeben worden, der die vorgesehenen Abstriche ent- hält und mit einem wöchentlichen Gesamt- aufkommen von 3,72 Millionen Tonnen Kohle rechnet. Vom 20. Jahuar an erhalten die In- dustrieunternehmen während eines Zeitraums von 20 Wochen 13 27 weniger Kohlen als bis- her. Hausbrand, Elektrizitätwerke und Gas- anstalten werden von der Kürzung nicht be- troffen, doch besteht die Möglichkeit einer tromverknappung, da die Kapazität der Werke unzureichend ist. Man rechnet damit, daß infolge der verkürzten Zuteilungen Kurz- arbeit geleistet werden muß, die àber vor- aussichtlich keinen erheblichen Umfang an- nehmen wird. 5 ml Der Kölner Hafenumschlag im Dezember ging durch Treibeis gegenüber den Vor- monaten um fast die Hälfte zurück. In den fünf Häfen wurden nicht ganz 50000 Ton- nen gelöscht gegenüber rund 76 00 t im November und rund 109 000 t im Oktober. dena- dd Dreisprachenpässe für Geschäftsreisen* Thüringen werden nicht mehr vom Lande— schaftsamt ausgestellt. Bei den Stadtverwal n Sen bzw. Landratsämtern können Interzonenpasse fur einmalige Hin- und Rückreise beantragt wer- den. Für die französische Zone kann für Geschäftsreisende auch der Dreisprachenpaß be- nutzt werden. Durch einen besonderen Stempel aufdruck wird der Paß für mehrere Reisen inner- Halb der- Gültigkeitsdauer des Passes verwendbar. Der Paß ist für 15 Tage gültig und kann für Weitere 15 Tage verlängert werden. Wh Rüeckgeführte Textilfirmen werden gesucht. Der„Deutsche Textil-Anzeiger“ will alle Adres- sen von aus den deutschen Ostgebie⸗ ten, Sudetenland und Oestefreieh 2 Ur üek geführten Textil firmen zu- sammenstellen und denn eine Suchliste heraus. geben. Er bittet deshalb jeden, der Kenntnis von derartigen Anschriften hat, um Mitteilung an den „Deutschen Textil-Anzeiger“, Stuttgart, Land- hatsstraße 74. 5 Die Kohlenfracht Ruhrort—Mannheim beträgt nach Mitteilung der Schiffahrtsvereinigung Ober- rhein auf Grund einer Festsetzung des Rhein- frachten ausschusses seit dem 1. September vori⸗ gen Jahres 6.— RM je Tonne. 8 Neue Preise für Stickstoff- Düngemittel sind durch eine am 2. Januar in Kraft getretene An- ordnung des Verwaltungsamtes für Wirtsch festgesetzt worden.. schaft, die bei vollem Einsatz Erfolg verspricht. Der Offenbacher Sturm: Schallmayer, Schrei- ner, Picard, Maier und Schmitt sind Könner, die dem VfR schwer zu schaffen machen wer⸗ 3 zumal der hervorragende Patzel das Tor ütet.. Weiter spſelen: Phönix Karlsruhe— Schw ben Augsburg, BC Augsburg- Karlsruher FV, Stuttgarter Kickers— Bamberg, FSV Frank- furt— VfB Stuttgart, Schweinfurt— Ulm 46, SpVgg Fürth— Bayern München. eb- Start zur Rückrunde Mit vollem Programm geht es in die Rück- runde, die, der zu erwartenden Kämpfe um Meisterschaft und Abstieg wegen, sehr inter- essant zu werden verspricht.— Eine entschei- dende Bedeutung kommt dem Treffen Sand- hoken— Rohrbach zu. Sandhofen, das die Vor- spielniederlage von 5:3 gutzumachen nat, geht schon des Platzvorteils wegen mit größeren Chancen in den Kampf.— Viernheim hat in Sandnausen eine schwere Prüfung zu bestehen, denn die Kampfkraft auf eigenem Platz läßt die Sandhausener nicht ohne Chancen. Bei normaler Form müßten die Viernheimer, die das Vorspiel mit 6:1 für sich entschieden, sieg- reich bleiben.— Auch Friedrichsfeld hat mit dem Antreten in Neulußheim kein leichtes Problem zu lösen; denn schon im Vorspiel hol ten sich die Neulußheimer bei der Steinzeug kabrik in einem 1:1-Treffen einen kostbaren Punkt. Die Heimstärke der Neulußheimer läßt die Möglichkeit eines weiteren Unentschieden zu.— Bei Phönix Mannheim gastiert die 86 Wertheim, ohne Aussichten, etwas zu erben. Fhönix sollte es möglich sein, eine deutlichere Torquote wie die des Vorspieles mit 4:3 her- auszuholen.— Trotz sichtbarer Formverbesse- rung der Neckargemünder müßten die Feuden- heimer, zur Wahrung ihrer Meisterschafts⸗ chancen, auf dem Platz an der Elsenz einen sicheren Sieg, der im Vorspiel mit 4:0 klar zu- stande kam, landen.— Mosbach hat sich stark verbessert und wird zu Hause die im Vorspiel in Sinsheim erlittene 6:2-Niederlage durch ei- nen Sieg zu korrigieren wissen.— Walldürn Eppelheim ist eine offene Angelegenneit. Won! ist Eppelheim als spielstärker einzuschätzen, aber Walldürn konnte schon im Vorspiel ein ll erzielen und diese Möglichkeit ist auch für die neue Begegnung naheliegend. Wiro. VII. Neckargartach im Boxring Die gute Schwabenstaffel steht im Vereins- haus Ssckenheim dem KSV 1886 Mannheim in einem FEreundschaftskampf gegenüber Der badische Mannschaftsmeister KSV wird dem- nächst in weiteren Boxkümpfen um die s- Zonenmeisterschaft eingreifen. Er dart die Württemberger auf keinen Fall unterschätzen, die harte und sebnelſe Fighter in den Ring Stellan, Alle Gewiehteklassen werden zwischen den Seilen stehen. Als Einlage werden Jugend- Bim. Kämpfe gezeigt. * Seite 6 1 Finden Sie, dag die Spruchkammer Sich ricilig verhüliꝰ Es ist ein Grundsatz dieser Zeitung, mit der Leserschaft eine rege Zwiesprache zu pflegen. Wir kämen uns etwas altmodisch Lor, wollten wir uns fortgesetzt darin üben, mit drohend erhobenem Zeigefinger Monologe zu deklamieren. Esggenügt auch nicht, dem Volk aufs Maul zu schauen, Wern es gestattet ist, Martin Luther zu zitieren. Das böse Beispiel der Vergangen- heit beweist es, daß man mit hochgeschla- senen Hemdsärmeln ziemlich heftig da- nebenhauen kann. Mit anderen Worten ge- sagt: wir sehen unsere Aufgabe darin, den „Mannheimer Morgen“ zu einer Platt korm der öffentlichen Meinung zu entwickeln. Was nicht heißen soll, daß Wir die Absicht hätten, uns hinter der öffentlichen Meinung zu verstecken oder gar den Schüchternen zu spielen. Es ist nicht ganz einfach, eine moderne Symphonie Zu dirigieren— die Disharmonie ist nicht leicht zu nehmen— aber das soll uns nicht abschrecken! Die Zwiesprache, das Mit- denken und Mitwirken der Leser, soll uns gegenseitg lehren, die Begriffe zu klären, zu Korrigieren und schlüssige Erkenntnisse zu suchen. Mit unserem ersten Thema:„Finden Sie, daß die Spruchkammer sich richtig ver- hält?“ haben wir gleich in den richtigen Napf gelangt. Das Echo der Umfrage war außerordentlich lebhaft. Das bestärkt uns min der Absicht, den eingeschlagenen Weg Weiter zu verfolgen. Es war natürlich nicht möglich, alle Einsendungen im Wortlaut zu Veröffentlichen. Das wäre einmal zu lang- atmig, übers andere fehlt uns das Papier. Aber wir haben uns bemüht, einen sinn- vollen und unverfälschten Quer- sehnitt zu geben, einen Extrakt, auf den sich jedermann seinen Vers machen kann. Auch die Spruchkammer! Auch die Regierung! Unsere Spruchkammermappe enthält eine ziemlich explosive Sammlung. Man kommt bei der Lektüre zu überraschenden Feststel- lungen: zu erbaulichen und zu wenig er- 5 Zuvörderst dies: es gibt eigent- 1 niemanden, der findet, die Spruchkammer verhält sich richtig! Unsere Rundtfrage erbringt den Beweis, daß man m Mannheim und den umliegenden Ort- schaften mit der Denaziflzierungsmaschine sehr unzufrieden ist— es wird anderwärts nicht anders sein. Die Kritik zieht an zwei Verschiedenen Strängen: Recht macht es die Spruchkammer keinem! Videant con- Sules.. und so weiter. Was zu deutsch N seht zu, daß die Sache nicht schief geht! Annan nnn unwnmnmmm cn mm nnnnmmnn Gereimter Stoßseufzer! In Deutschland wird entnazifiziert So, wie man Wasser destilliert. Es bleiben Schmutz und üble Brocken. ue kertig ist, am Boden hocken. In Deutschland wird entnaziflziert, So, wie man Frucht und Streu sortiert. Doch Gnad uns Gott, wenn Streu sich regt, Noch einmal wuchert, Wurzeln schlägt! H. Schaaf Wwe., Oftersheim eemnnnunmm nnn nnanmmmnn Unter einer ganzen Anzahl von Einsen- dungen fehlte der Name des sehr geehrten Verfassers. Das waren— welch ein Zu- fall!— gerade die temperamentvollsten Ausbrüche. Eigentlich schade! Denn auf Spiegelfechtereien können wir uns nicht Sir Einer meint grimmig, wenn er das Visier lüftete, könnte er als Aktivist belangt werden. Ueberflüssige Besorgnis! Die Vorgetragene Meinung war passabel, aber der Mann hatte Angst vor der eigenen Courage. Mancher ist sich nicht im klaren über die Abgrenzung zur Schimpfkanonade. In einem anderen Zusammenhang wurde 5 e gestellt: verhält sich der„Mann- überwiegen die scharfmacherischen Attak- ken? Die meisten Leute plädieren doch be- stimmt für eine mildere Behandlung der Parteigenossen]! Sicher unterschlagt ihr das!“ Ein Irrtum! Die radikalen Anti- nazisten entwickelten zunächst die größere Beweglichkeit. Die Fraktion der mildern- den Umstände setzte sich erst an den Schreibtisch, als in der Neujahrsausgabe jener junge Mann auf den Plan getreten War, der den Papst vor die Spruchkammer zitieren will. Wir brauchen anscheinend immer einen Vorsänger! Man hat uns an eine eigene Formulierung erinnert, aus- gesprochen anläßlich der Lizenzverleihung an Karl Vetter in unserer Zeitung:„Wer Schuld auf sich lud, hat sie zu büßen, den anderen wünschen wir eine baldige Rück- kehr in unsere Volksgemeinde!“ Getrost, dazu stehen wir!. 5 Ziehen wir Bilanz! Zwei Auffassungen stehen sich scharf gegenüber: die eine, ge- och einmal venige ſur Das Schicksal der Väter Ich verurteile das System der Spruchkam mern und die Einführung des Befreiungsge- setzes. Wenn der Hitlerismus jeder Rechtsauf- fassung Hohn sprach und sich gegen die Rechte des Menschentums versündigte, so be- dingt das noch lange nicht, daß die heutige demokratische Regierung sich diese Prinzipien zum Vorbild nimmt, das noch übrig geblie- bene Rechtsempfinden des Volkes untergräbt und die Rechtsgesundung vereitelt. Falls wir uns entschließen würden, heute einer Partei beizutreten, ja, wer garantiert uns denn, daß diese nicht nach x Jahren wie die national- Sozialistische als„verbrecherisch“ erklärt, alle ihre Mitglieder verurteilt und bestraft wer⸗ den, nur weil ein kleiner Teil der Führung verbrecherisch war und es verstand, diese Eigenschaften zu tarnen? Diese Rechtsunsicher- heit ist es, die die Jugend zu einer a bwägenden Haltung nötigt. Denn es Könnte sich ja an ihr das Schicksal der Väter wiederholen! Kurt Maurer, Kaufmann, Weinkeim Bestraft die Terroristen! Mit dem Entnaziflzierungsgesetz und den Spruchkammern schafft sich die junge Demo- Kratie viele Feinde. Das ganze deutsche Volk ist nach einer Aeußerung Churchills seit 1942 durch die Bombenangriffe bestraft wor- den wie noch kein Volk auf dem weiten Er- denrund Zerreißt alle Fragebogen und be- straft die wirklichen Terroristen, die es sogar oft vermieden haben, in die Partei zu gehen. Die Hauptschuldigen sind die Harz burger Front unter Hugenberg. Schacht, Papen und Thyssen und die Trusts, ohne die wäre Hitler niemals Reichskanzler geworden. Ohne sie micht und das feige Bürgertum: sie duldeten es, daß Hitſer mit dem Ermächtigungsgesetz den Terror beginnen konnte! Franz Egner, Kontorist Helfen Sie mit! Kollektivschuld ist abzulehnen. Das deutsche Volk ist nur saumäßig regiert worden. Die Brückensprenger verdienen keine Gnade. Oder haben diese an den Sieg geglaubt? Alles Wabm⸗ sinn! Alle Intellektuellen, die sich Hit- ler zur Verfügung gestellt haben, müssen z u- erst„behandelt“ werden. Wenn diese Grup- pen auf den Sieg bauten, kann man den Mit- läufern wohl mildernde Umstände nicht ver- sagen. Es würde dem Volksempfinden entspre- chen, wenn man die Ja-Sager zu den 12 Goebbelsfragen im Sportpalast ausfin- dig machen könnte. Das schlug dem Faß den Boden aus! Es gibt viel Aufgaben zu lösen. um im Lande erst mal zur Ordnung zu kommen. Helfen Sie bitte mit! Sie sind eine parteilose Zeitung. brauchen sich nicht vor die einzelnen Wagen zu spannen! H. Thiele Keine Unversöhnlichkeit! Die Entnazifizierung sollte nach dem Sinn des Wortes eine Befreiung vom Nationalsozia- lismus bringen. Das kann aber nicht dadurch erreicht werden, indem man die nominellen Mitglieder zur Bestrafung heranzieht. Es gab Fälle, wo Nicht- Pgs wirkliche Aktivi- sten waren, dagegen Pgs Gegner in Wort und Tat. Viele Pgs wollten keinen Krieg und vertrauten auf den so oft zum Ausdruck ge- brachten Friedenswillen. Erst von 1936 mußte man seine Ansicht, wenn man die Augen offen hatte, ändern. Auch wurde die nationalsozia- listische Regierung von aller Welt anerkannt und pflegte mit allen Ländern diplomatische Nur wer sich etwas hat zu schulden kommen lassen, sollte bestraft wer- den. Was uns heute am meisten nottut, ist Einigkeit, welche uns bestimmt viel wei- ter führen kann als Unversöhnlichkeit! Und die Ostflüchtlinge? Hier ist eine gerechte Ein- stufung der Spruchkammer ganz unmöglich gemacht, denn Be- oder Entlastungszeugen können meistens nicht beigebracht werden. Geschlossene Vereine, sogar Touristenvereine, wurden in eine NS-Formation aufgenommen und der betreffende Touristenführer zum Obersturmmann ernannt, ohne je vorher poli- tisch tätig gewesen zu sein. Hier kann also die Spruchkammer ganz und gar nicht das Rich- tige treffen! Anna Butscher, Hausfrau, Schwetzingen Wer hat Hitler unterstützt? Vom Befreiungsgesetz sind alle Personen und Körperschaften betroffen, die Hitler und seiner Regierung irgendwie ihre Unterstützung gewährten. Die Frage für die Richter ist nun die: wer hat Hitler und seine Regierung unterstützt und aus was bestand diese Unterstützung? Alle Personen, die nicht Während der Naziherrschaft eingesperrt oder dauernd arbeitsunfähig waren, haben doch wohl Hitler irgendwie„unterstützt“, Der Sol- dat an der Front, ob Pg oder nicht, der Bauer auf dem Felde, der Bergmann in der Grube, der Arbeiter in der Fabrik, der Pfarrer auf der Kanzel. Alle waren irgendwie ,eingeglie- dert“ und vorgespannt. Auch die heute mit einer schneeweißen Weste herumlaufen! Die meisten aktiven Offiziere, Unterofflziere und Wehrmachtbeamte waren nicht in der Partei. Während meiner 6jährigen Soldatenzeit habe ich kaum einen Offlzier oder Hauptfeldwebel angetroffen, der nicht vom Nationalsozialismus durchdrungen war. Heute haben diese Leute einen blüten weißen Fragehogen! Ja wenn diese Leute keine Militaristen sind, wer ist es dann überhaupt? Auch kann die Spruch- kammer nicht richtig urteilen; denn wenn die Richter an die Freisprüche des Nürnberger Urteils denken, daran denken, daß unsere frü- heren Gegner unsere Wissenschaftler, Techni- ker und Ingenieure für ihre Länder anwerben, damit sie ihre Arbeiten, die sie vor dem Kriege und besonders während des Krieges für die Nazi-Regierung leisteten weiterführen Können, ist anzunehmen, daß die gerechte Ur- teilskraft der Richter ins Wanken gerät,. Ja wenn diese Menschen Hitler nicht unterstützt haben, wer hat ihn dann überhaupt unter- stützt? Ich möchte erwähnen, daß alle Staaten Hitler als Regierungschef anerkannt haben, auch der Papst, so daß sich der Durchschnitts- deutsche sagen mußte, die Sache ist doch in Ordnung Arthur Kiefer, Weinkeim Harte Wartezeit! Mein Mann ist Gefängnisbeamter, war von 1940 bis zum 3. September 1946 Sol- dat, lieg sich niemals verleiten, wenn er auf- gefordert wurde, in die Partei zu gehen. Muß nun, da er total ausgehungert mit 94 Pfd. Ge- wicht aus russischer Gefangenschaft heimkam, in seiner Dienststelle wieder Dienst tun. Aber als Hilf s aufseher und bei gekürztem Gehalt. bis die Spruchkammer über ihn entschieden hat. Zwei Monate läuft zwar ein Gesuch auf Schnellverfahren, da er doch mit dem Gesetz 52 nichts zu tun hat. Aber wann wird das in Be- arbeitung genommen und Warum muß ein ent- lassener Kriegsgefangener, der zwei Jahre ohne Einkommen war, nicht Mitläufer oder sonst was war, zu seinem Schaden in dieser Form entnazifizjert werden? Während 33er- Nazis ungeschoren ihren Dienst an gleicher Stelle tun und die Aeußerung gebrauchen: heimer Morgen“! richtig?„Warum Beziehungen. „Wenn die Spruchkammer entschieden hat, wird tragen vom Erlebnis der antinazistischen Leiden, fordert eine Rärtere Anwen- dung des Befreiungsgesetzes, polemisiert gegen eine schwächliche Empfindsamkeit, die schon einmal der deutschen Demokratie das Leben kostete. Die andere sieht in der Spruchkammer ein drakonisches Tribunal, dessen formale Einstufungen zutiefst als saubere Lösung bezweifelt werden. Beide Auffassungen— und dies erscheint uns be- deutsam!— stimmen in einer wesentlichen hunderte in Pension gegangen!“ Sträflinge werden be- gnadigt, um Weihnachten zu Hause zu sein warum nicht auch unbelastete Kriegsgefangene? Die haben begtimmt schon genug gesühnt für die Obernazis!: 8 Frau Josefa Einweg, Hausfrau Aus einer kleinen Stadt! Mein Blick bleibt auf meine nähere Um- gebung beschränkt. Da kann ich aber nicht leugnen, allmählich den Eindruck gewonnen zu haben, daß die Spruchkammer leider oft nicht allzu sachlich, sondern recht häufig von persönlichen Ressentiments gelei- tet, ihre Einstufungen vornimmt. Gerade in einem kleinen Ort besteht die Gefahr, daß Ortszwistigkeiten, die an sich mit der Spruch- kammer nichts zu tun hätten, politisch aufge- macht werden; daß irgendein Betroffener, der einflußreiche Feinde hat, alles zu hören be- kommen wird, was man ihm bei passender Gelegenheit schon lange gern vorgetragen hätte. Alles, was in irgendeiner Weise gegen den Betroffenen spricht, wird nun vor der Spruchkammer als„belastend“ vorgebracht. Auf der anderen Seite gehen aber wirklich Schuldige Nazis, vor allem solche, die auf Grund ihrer Zugehörigkeit zur haute volée durch ihren Parteibeitritt eine recht aus- schlaggebende Propaganda machten, mühelos durch die Kammer, da keiner da ist, der be- reit wäre, eine Anklage gegen diesen viel- leicht nicht un vermögenden und deshalb im- mer noch einflußreichen Herrn zu erheben. So werden aus Mitläufern Belastete und aus Belasteten Mitläufer! Wie soll man es ändern? Das deutsche Volk ist in seiner Ge- samtheit viel zu nazistisch verseucht, gestehen wir es doch selbst ein, als daß sich ein völlig Unbefangener finden ließe. Nur solchen aber sollte man Aemter in der Spruchkammer verleihen. Nur nachweislichen fanatischen Gegnern des Nationalsozialismus, die aktiv Widerstand geleistet haben. Oder aber man möge wieder die Durchführung der Sau- berung den Behörden der Besatz ungs- macht übertragen, die allein zur Erledigung sine ira et studio geeignet sind.. K. H. Neumaper. Referendar, Schwetzingen Scharf oder versöhnliech! Die Verurteilung von Verbrechen vil⸗ ligt das ganze Volk. Nicht aber die Mitglied- schaft bei einer amtlich zugelassenen politi- schen Partei, nur weil deren leitende Männer in allen möglichen leitenden Staatsstellungen ihren Auftrag zum Schaden des gesamten Vol- kes mißbraucht haben. Nutznießer hat es in allen Epochen gegeben, sie werden auch in Zukunft nicht fehlen. Alle Pgs nun als Nutz- nießer zu bezeichnen, ist doch eine zu billige Behauptung. Der ständige Stimmenzuwschs Hitlers war nicht ohne Grund. Kann man ei- nem Menschen, der jahrelang arbeitslos war, verdenken, wenn er von dem Anwachsen die- ser Partei eine Besserung seiner verzweifelten Lage erwartete? Will man über den Kreis von Verbrechern hinaus unbedingt Schuldige ma- chen, dann müssen konsequenterweise alle her- angezogen werden, als da sind die Hitler- Wähler vor 1933, die Jas ager z um Er- mächtigungsgesetz, die Nutznießer außerhalb der Partei und vor allen Dingen die Partei- und Staatsmänner, die damals aus dem Sattel gehoben wurden und nichts getan ha- ben, um das Unglück zu verhüten. Kann man dies aber nicht, dann bleibt das Gesetz ein Ausnahmegesetz, das wie alle seine Vorgänger nur Unrecht und neues Unheil schafft. Daß sich eine junge Demokratie unter denkbar schwierigsten Geburtswehen damit Millionen Abseitsstehende schafft,. ist nach den bitteren Erfahrungen von Weimar besonders tragisch. Forderung überein: man sollte die Verf gung verbrecherischer Exzesse, die Me kestationen des nazistischen Fanatismus, den Vordergrund stellen! Mehr Fe dungsbefehle gegen aktivistische Schur reien, weniger Drama um die pendel Gesinnung! Weniger Deutungskunst Papier werten, mehr Spürsinn in der A déckung von Skandalen, mehr Riecher ah der Suche nach Schlägernazis, Denunzia ten, Herrenmenschen und Brückenspreng Wichtig ist auch der Hinweis auf Tatsache, daß die„Kleinen“ beim B kerott ihres Führers die historische Qu tung gleich mitbekamen, indem sie do zu einem erheblichen Prozentsatz Hab un Gut einbüßten. Während die Ak tiviste häufig über soviel stille Reserven v. fügen, daß sie gerne ihre Strafe hinnehm wenn sie bloß den Fundus retten: Dureb. brummen zum status quo! In den Bezirke des Mitläufertums müßte das In vidualprinzip die Möglichkeit geben, dh Sühne des Schieksals einzureeh nen. Wer sein Heim verlor und seine gehörigen, braucht keinen Fußtritt mehr Aus den Briefen, die uns erreichten, sp., gegen Belg Fr. chen Leidenschaft, Sorge, Mitfühlen un Nachdenken. Auch Einsicht: viele Schreibe bemühten sich sehr, das politische Prob! über den eigenen Fall zu stellen— wen auch keiner aus der eigenen Haut herau- kam. Wir lasen die bitteren Anklagen d Verfolgten, die Beschwörungen der V. Söhnlichen, die spitzen Entschuldigun der Betroffenen. Eines muß wohl noch sagt sein: wir wissen, daß man die Au. klagen nicht mehr gerne bört, daß ma dazu neigt, die Ohren zu verstopfen. In dessen: wir sind nicht leichtfe tig genug, die Ursachen uns e Unglücks zu bagatellisieret Wir mißgönnen niemand das Aufatmen aber es ist unsere publizistische Pflicht mitzuhelfen, daß die wirklichen 2 sa mmenhänge in freier Meinungs dung erfaßt und erkannt werden. Wenn uns gegen die Erkenntnis verschließen, zedęer Versuch einer Neuordnung nur e Umweg zu neuem Unheil. Die Entschul gung bemächtigt sich der sophistischen Me thode der Gegenanklage, sie bleibt dennoch sichtbarlich an der Oberfläche. Diese Ober flächlichkeit ist unpatriotisch! wir brauchen nicht vor den anderen zu winseln, aber vo uns selbst: den Mut zur Wahrheit Die Anerkennung der Regierung Hitlet durch die auswärtigen Mächte ist eine Tab sache. Es ist einmal eine Aufgabe der Ge. schichtsforschung, dieses Phänomen 5 nm umnmmmummnmm Die 10 Gebote aufhängen! Man sollte in allen Spruchkammer Gebote aufhängen, groß und deutlich geschrie- 5 ben, daß die christlichen Herren diese 10 Ge bote Gottes befolgen. Dann ist das deutsch Volk zufrieden, die Demokratie wird blühen und gedeihen und die Spruchkammern heißen nicht mehr„Brucbkammern“! 1 Frau 1 9235 Schäfer, Almenmof Aſnmmmntdo pm nm, Ablauf der Geschebnisse in Beziehung 1 stellen. Die innerdeutsche Entwicklung i viel entscheidender, ist im Geistigen we,“ senhaft. Die Erfüllung diplomatischer Ge Pflogenheiten gab uns nicht das Recht, der Welt die Rolle des Verrückten zu s len. Wie kam és dahin? Vergeßt doch nie das Hemd ist uns näher, als der Rock! Es ist uns keine Revolution gelungen, Die Denazifizierung versucht, den Nazismus auf dem Verwaltungswege zu liquidieren, Das sind kalte Impulse! Wir können die Spruchkammer nicht loben, aber wir müs- sen dafür sorgen, daß sie sich tun lieh richtig verhält, Es hängt viel von ihr ab nicht weniger, als unsere Zukunft. Wer Hesser kann: er trete vor! ale Fr. Weber Aufruf von Lebensmittelmarken für die woche vom 20. Januar bis 26. Januar 1947 III. Woche der 97. Zuteil- Per. Gültig nur für die stadt Monheim. Farbe der in der 97. Zuteilungsperiode geltenden Lebensmittelmarken un, der Kartoffelkarten ziegelrot, der gewerblichen Zulagekarten aun, der Fischkarten ziegelrot, der Tageskarten weiß mit hell- bem Untergrund, der Krankenberechtigungsscheine— lachsfarben. 10— 93. bis 95. Zuteilungsperiode bleiben bis 2. Februar 1947 AMTLICHE BEKANNTIMACHUNGEN 18 97 S Sst WM 7 2 27 700 7 1—3 Klat 15 1 70⁰ 30 100 4. 20 10—20 610 36 E Jg K KI 4h 110(130 1 23200 4200 50 50 100 50 100 30⁰ 180 12 17 —1 Sal 14) 70⁰⁰ 50 150 100 140 1000 30 1500 350 900% 350 250 50 100 300 180 12⁵ 200 300 160 12⁰ „ 125 625 62, 8 2 n e o d. be, e e en e e e e 7* 12⁵ 3,5 — 200 12 125 3000 3000 3000 3000 ö — 7 * . 200 S 1250 81181 E 9 88 11488 400 5⁰⁰ 212.5 5, 20 5⁰⁰ K artoffel 150 Kaftee. Elsat 5 2 30 ot B Brotabschn. 11, 21. 31/97½% II 1000 f; 10 Kleinabschn. W.-Brot A 30 8 300 g; Abschn. I. 11, 21. 31/ Baden 105 1700 g, zus. 3200 g. Igd Brotabschn. 12, 22, 32/97 III= 1500 g; Brotabschn. 12, 22, 32/97½/&III g; Abschn. L. 12, 22, 32/ Badens 2200 f, zus. 4200. K Brot- Abschn. 13, 23, 33/7// II 1000 g; 10 Kleinabschn. W.-Brot à 50 8 500 g; Abschn. L 13, 23, 33/ Baden oe= 900 g, zus. 2400 g. Klk= Brotabschn. 13, 34/97/ö TTT= 200 fi; 10 Klemnabschn. W.-Brot à 50 8* 500 g, Zus. 700 g; ist Srotabschn. 15, 25, 35/97 II= 200 g; 10 Kleinabschn. W.-Brot A 50 8 500 g, zus. 700 g. Sell Brotabschn. 16/7// IIa und IIIb je 200 8 490 8. 7 Abschnitte 3. Woche à 50 350 g. 2 Abschnitte 3. Woche 300 C 1000 g. Sst* 2 Abschnſtte 3. Woche à 500 f— 1000 8; 10 Ab- itte 3. Woche à 50 g 500 g, zus. 1500 g. Auf die L( Landes- zehnitte) 7os der Karten der Altersgruppen(II, 12, 13, 21. 22, 23, 31, 32, 5 8.) E, Igd u. K darf die zusätzl. Brotzuteilung nur an Normalverbrau- „ Feilselbstvers. mit Butter, Teilselbstvers. mit Fleisch u. Schlachtfetten Und die Teilselbstvers, mit Butter, Fleisch und Schlachtfetten ausgegeben erden, nicht aber an Vollselbstversorger, Teilselbstversorger mit Brot, S. V. mit Fleisch, Schlachtfetten und Brot und T.-S.-V. mit Butter und W. U. R.-Brotabschnitte aus der 97. Z.-P. sind getrennt abzuliefern. ttet und Teigwaren- wie oben vermerkt. auf die Nährmittel- schnitte- 3. Woche- der Lebensmittelkarten E, Jgd, K, Klk und Klst t dem Mengenaufdruck von je 100 g sind Teigwaren, auf die Klein- schnitta über je 25 g sind Nahrmittel(Grieß, Hafer- und Gerstennähr- mlttel) abzugeben. 100 g. 2tis. 350g. 8= 1 Nährmittelabschm. 3. Woche 97 250 gf; Abechn. 25 Ars— 150 g. zus. 80 g. Sst 1 Nährmittelabschn. 3. Woche 97 g: Abschnitt Sst/ G 1/9 100 g. zus. 350 g. M= 1 Nährmittelabschn. 70/ It 250 f; 1 Nahrmittelabschn, 7%% Hr 550 g. zus. 900 6. 0 Sgl 2 Nähsmittelabschn. 16/97% II je 250 g 300 8. TS 1 Nährmittelabschn. 3. Woche 97— 250 f: Abschnitt Nr. 43 1 Flelsch und Fleischwaren- E= Fleischabschn. 11, 21/97/%/ I= 100 g; Fleisch- abschn, 11, 21/97% ohne Mengenaufdruck- 200 g, zus. 300 g. Jgd Fleisch- abschn. 12, 22/97½% II 100 g; Fleischabschn. 12, 22/7/ ohne Mengenauf- druck- 200 g, zus. 300 g. K Fleischabschn. 13, 2/97/ II 100 f; Fleisch- abschn. 13, 2%7%/ 1 ohne Mengenaufdr.- 200 g, zus. 300 g. Klk Fleisch- abschn. 14, 24/97/% II 100 g. Klst 2 Fleisch-Kleinabschn. 15, 25/7 à 25 g 50 g. TS= 3. Woche 1 Fleischabschn. T8797= 100 g. 8 3. Woche 2 Fleischabschn. 8/97 à 100 g 200 g. Sst= 3. Woche 2 Fleischabschn. Sst/ 97 à 100 g= 200 g; 2 Fleischabschn. Sst/g? à 50 g 100 g, zus. 300 g. M 23 Fjeischabschn. M/70%7/ III je 100 g 300 g. 5 Butterschmalz- EB Fettabschn. 11/7 1II u. IV je 62,3 8g 125 g; 10 Fett- kleinabschn. 97 je 5 6 50 g, zus. 175 130 g. Jgd- Fettabschn. 12/97%/ III u. IV je 62,5 g 125 g; Fettabschn. 12% 50 fg; 10 Fett. kleinabschn. 97 je 5 g 30 g, zus. 225 g 180 g. K Fettabschn. 13/½7¼0ͤTII u. IV je 62,3 8 125 g; Fettabschn. 13%97/ 50 g: 10 Fettkleinabschn. 97 je 5 g 30 g, zus. 225 g 180 g. Kik Fettabschn. 14/97½%/ III u. IV je 62,5 8 125 f; 10 Fettklemabschn. 97 je 5 8 50 g. zus. 173 f 140 g. TS 2 3. Woche Butterabschn. 78/7 üb. 75 6 60 f, 8 3. Woche Fett- abschn. 8/97 50 fg; Butterabschn. 8/97 100 g, zus. 150 8 120 K. Sst= 3. Woche 2 Fettabschn. Sstig7 à 50 g 100 g: 2 Butterabschn. Sst/s7 à 50 8 100 g, zus. 200 g 160 g. Teilselbstversorger in Fleisch und Schlachtfetten und Teilselbstversorger in Fleisch. Schlachtfetten und Brot erhalten in den Altersklassen über 1 Jahr auf die Fettabschnitte I u. III der Lebensmittelkarten mit den Kennzeichen 31, J25 33, 34/97 je 62,5 8 125 100 g. a Butter Klst Fettabschn. 15/½%% II u. IV 10 62,8 g 125 g; 5 Fett- Kkleinabschn. 97 je 5 g 25 g, zus. 150 g. Sgl Butterabschn. 16/7% IIIa, III/ IV je 62,5 g 187,5 g; Fettabschn. 16/97/%5 25,0 g, zus. 212,5 g. Min 58 Butterabschn. 70/7/ III/ TIIIbVIV je 62,5 8 137,5 g; Fettabschn. 70%7/%% 250 g, us. 123 8, Käse E Käseabschn. 11/97½%1 und 2 je 62.38 123 g. Igd Käseabschn. 12/97/1 u. 2 je 62,5 8 125 g. K Käseabschn. 13/97½% 1 und 2 je 62,5 h 125 g. Klik Kiseabschn. 14,97% und 2 je 62,5 6 125 g. 8 Käse- Abschn. 8/TII/97= 125 g. Sst= Fiseabschn. 3. Woche Sst/o 7 62,5 g. M Käseabschn. 70/7 II 62,5 g. 1 E- Milch Wie oben vermerkt, im Rahmen der Möglichkeit, entsprechend der Zufuhr. 5 8 Trockengemüse Sst 3. Woche Nr. 63 Sst/ III/= 100 g. Zucker Klik Zuckerabschnitt 14/7 II 200 g. Klst Zuckerabschnitt 15/97½% II 200 g. S8gl Zuckerabschnitt 16/97/ III 250 g. 5 Frischfische Je nach Anlieferung, auf die bereits aufgerufenen Abschnitte 17 und 19 der Altersklassen E, Jgd und K der Fischkarten A. Die Fisch- karte/ Klk darf nicht beliefert werden. Abschnitte, die später auf- gerufen werden, dürfen erst beliefert werden, wenn die Abschnitte 17 und 19 aller eingeschriebenen Kunden beliefert sind. Die Abschnitte 17 und 19 verfallen am 2. Februar 1947.. Quarkkäse-(Ausgabe sofort nach Anlieferung) Auf Abschnitt 701 der grünen Lebensmittelkarten 97 mit den Kennzeichen L. 13, 23, 33; L. 14, 24, 34: L 15 25, 35 je 123 g. Für die abgelieferten Abschnitte Bezugscheine Über Quarkkäse. 8 5 5 5 Kartoffel Auf Abschnitt 97/½/TII/ IV für 2 Wochen 1000 g. Auf Ab- schnitt 97/0 IIIHV für 2 Wochen 2500 g. Auf Abschnitt 97/1/1II für, Woche 3000 g. Auf die Abschnitte der Zulagekarten der 3. Woche im aufgedruckten Mengenwert innerhalb der obengenannten Wochen- zuteilungsmenge. Außerdem auf 8/53/97 500 g. Die Verwendung von Einkellerungskartoffein darf nur in dem Umfange geschehen, wie die Wochenzuteilung bestimmt. Für Mehrverbrauch erfolgt keine Nachliefe- kung. ab der 94. Zuteilungsperiode(14. Oktober 1946) erfolgt Anrechnung auf die Einkellerungsmenge. Die Abschnitte der Mü- und Zulageakrten und Reisemarken für Kartoffeln sind gesondert abzuliefern; dafür Be- zugscheine. Die Lieferabschnitte für Einkellerungskartoffeln und für die laufende Kartoffelbelleferung, sind getrennt nach den einzelnen Alters- gruppen und Zuteilungsperioden bei den Markenannahmestellen gegen Empfangsbestätigung(Vordruck 20) abzuliefern. Die Empfangsbestätigung muß die Zahl der Abschnitte, unterteilt nach Altersgruppen u. Zuteilungs- periode, nennen. Diese Empfangsbestätigungen sind jeweils bis Ende der 1. Woche jeder Kartenperiode, für die unmittelbar vorausgegangene Zu- tellungsperiode beim Landwirtschaftsamt K 5, Zimmer 411, abzugeben. Geschieht diese Ablieferung nicht fristgemäß, kann Entzug der Berech- tigung zum Kartoffelnandel erfolgen. Kaffee-Ersat: auf die Kaffee-Exsatz- Abschnitte der Zulagekarten der 3. Woche im aufgedruckten Mengenwert, innerhalb der obengenannten Wochenzuteilung. Für die abgelieferten Liefer abschnitte Bezugscheine. Lebensmittelkarten und sonstige Bedarfsausweise ohne Namenseintrag sind ungültig und dürfen nicht beliefert werden! Annahme von Lieferabschnit- ten jeglicher Arat ohne gléichzeſtige Belieferung ist nach der Verbrauchs- regelungsstrafverordnung strafbar, Ein Abschnitt wird gültig durch sei- nen Aufruf im Amtblatt der stadt Mannheim oder in der Mannheimer Zeitung„Der Mannheimer Morgen“. Soweit im Einzelfall vicht anders vermerkt, verfallen alle Lebensmittelkarten-, Kartoffelkarten, isch- Karten, Zulagekarten-, Mannheimer Einkaufweis- und ähnliche Karten- abschnitte am Ende der Kartenperiode, in der sie aufgerufen worden sind; die in der 4. Woche aufgerufenen Abschnitte am Ende der 1. Woche der unmittelbar folgenden Kartenperiode. Aufrufe oder Hinweise, die längere Zeit Gultigkeit haben, werden nur einmal bekanntgegeben. Die Abteilung für gewerbliche Zulagen(Werderstraße 38) bleibt vom 27. Januar bis 2. Februar 1947 geschlossen. 8 Mannheim, 13. Januar 1947. Städtisches Ernährungs- u. Wirtschaftsamt. Bewirtschaftung von Karbid. Mit Rücksicht auf Grab, die sehr geringen Bestände an Karbid hat sich das Landeswirtschaftsamt Karlsruhe bis auf wei- teres die Zuteilung an Karbid selbst vorbehal- ten. Die Wirtschaftsämter sind demzufolge zur Ausgabe von Bezugsmarken über Karbid nicht mehr berechtigt. In Fällen äußerst dringlichen Bedarfs können Anträge jedoch an uns auch weiterhin eingereicht werden; sle werden nach strengster Prüfung durch uns an das Landes- Wirtschaftsamt Karlsruhe weitergeleitet. Städt. Ernährungs- u. Wirtschaftsamt Mannheim. KI0g Aufbaudienst. Gemäg Bekapntmachung vom 11. 1. 1947 wurde der Aufbaudtenst bei den nach- stehend aufgeführten Baufirmen ab 13. 1. 1947 aufgrund der Wetterlage unterbrochen: Georg Mabeg G. m. b. H., schule, einfinden. g. L. Volz, Eduard Armbruster, H. u. J. Ludwig, Steinmaver u. Sohn, Heinrich Kling- marm, Michael Gärtner u. Sohn, Kopp u. Cie., Karl Bischweiler. werden alle zum 13. 1. 1947 aufgerufenen Per- sonen aufgefordert, nunmehr ihren Aufbaudienst in der Woche vom 20. 1. bis 25. 1. 1947 bei der un Aufforderungsschreiben angegeb. Firma abzuleist. Mannheimer Abendakademie, Alle Teilnehmer der bisherigen und der neuen Lehrgänge aus der Gruppe Technik u. Natur- wissenschaften wollen sich in der Woche vom 20. bis einschl. 24. Januer, zwischen 17 u. 19 Uhr, 1. Sekretarlat d. Abendakademie, Wohlgelegen- Nur die Eintragung in die dort aufgelegten Listen derschtigt zur weiteren Tellnahme an den Lehrgängen. In der ge- nanten Woche finden ausführliche Beratungen und Auskunft über Lehrgänge der Gruppe Tech- nik u. Natur wissenschaften statt Teilnehmer- karten bitte mitbringen. Neuer Stundenplan kür die genannten Gruppen können eingesehen werden. Wiederbeginn aller Lehrgänge nach Aufnahme des Unterrichts in den Volksschulen. Mannheimer Abendakademie., Wohlgelegen“chule. Der 2. Vorsitzende des Urtt.-Bad. Gewerk- schaftsbundes(ADG), Herr Paul Schreck, spricht am 21. Januar 1947 über Rechte und Pflichten der Betriebsräte nach dem Kontroll- ratsgesetz Nr. 22 und der Württ.-Bad. Verfas- sung“, im Hörsaal der Wohlgelegenschule, um 18 Uhr. Unkostengebühr RN. 50. 85³² Hiermit Wohlgelegenschule. eee eee 5 2 Friedrich Hacker, Luis Hacker, staatl. aner! Musiklehrer, M.- Walt hof, Oppauer Str. Endstat. Line 3, Un. terricht in Klavier Violine, Viola, Gitarte Mandoline u. Konze zither. 04 Annemarie Erhardt? Hoffmann(dipl. 5 staatl. anerk.) erxtell gründl. Violin-Untert Eichendorffstr. 21. 0 Buchhaltungs Unte richtsbriefe, behör genehm. Buchf u. Bilanz durch Brie wechsel bis z. vollen Lehrerfolg. Preisliste kostenlos. Bertuch, Bad Tölz, Merzstr. Gehe mit der Zeit lerne Englisch dure neuartigen Fernunter richt nach modern Lehrbuch. N institut K. u. M. Karlsruhe, Schiller- straße 27. 2 Buchhaltung deh. Fern beratung zu lernen ganz einfach. 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