ar 1947 mn gegen he Mes. e Hel nstalter — Sat. n 16 2. Jahrgang Nummer 14 Dienstag, 4. Februar 1947 Einzelpreis 20 Pfennig Aachen 5 t— 180 5 a. N 2 en er neue Bombenanschlag e in Nürnberg 2 asnington el zichert— und die Antwort darauf. 8 4 5 m We, ü D Die Gültigkeit des Potsdamer Abkommens— Antrag auf Verlängerung der Kriegsvollmachten er Nürnberg, 1. Febr.(dena) Am Sams 1 22 Uhr wurde auf das Ge- 5. 5 90 dne ee eee in Washington, 2. Fehr.(dena-Reuter) Prä- des Potsdamer Abkommens von 1945 zu for- durchgeführt worden und stellt eine Ver- 9 Bombenanschlag verübt. Nazistische Flug- sident Truman erklärte auf einer Pressekon- dern. Marshall wird, wie es Weiter heißt, letzung des Abkommens der großen Drei d Dion blätter dienten als Verpackungsmaterial der ferenz, er würde„sehr erfreut sein,“ Cle- darin von Präsident Truman und anderen dar, nachdem es Polen erlaubt sein soll, R v. E 1 05 gebrachten Bombe. Aus der 1 3 en r nohen Regierungsbeamten unterstützt, die seine eigene Regierung in freier und un- 3 n 8 85 der Flusbiktter Wird gesenles sen ment Attlee, den britischen Premierminister, mit der Behandlung einzelner Punkte des abhängiger Wahl zu bestimmen. 5 70— 9 85 3 mans. und Marschall Stalin zu einem neuen Tref- Abkommens durch die Sowjetunion unzu- Sonderbotschaft Trumans „Aete Der Nürnberger Oberbürgermeister, Hans 3 1 5 i ene 8 e In einer Sonderbotschaft appellierte Prä- 4 Ziegler, hat den Stadtrat für Dienstag ein- Ben zu können. Der Präsident bezog sich Drei Beschwerdepunkte sident Truman am Montag an den. nes iu berufen. Eine Stellungnahme zum Bomben- dabei auf die Erklärung Stalins in einer Un- Pie Hauptpunkte, über die Unzufrieden- kanischen Kongreß, die Kriessvollmachten enn 3 als einziger Punkt auf der terredung mit Elliot Roosevelt, er erhoffe man herrscht, sind: 1. Die Unfähigkeit, ein 5 e e 2— da- e 2 4 3 1 1 5 5. a die wirtschaftliche Einheit Deutschlands durch ein Chaos in der Verteilung der ge- n kame Der Vorsitzende der Nürnberger Sonder-. 8„ N N der garantierendes Abkommen zu erreichen. ringen Nahrungsmittelvorräte der Welt ent- 9 pruehkammer, Caraille Sachs, e ee een ee ee ee 5 Baek 16 Monate nach Kriegsende sei Deutschland sehen würde. Nach dem geltenden Gesstz Abb gegenüber einem dena-Vertreter: Ich halte Treffpunkt Washington in hermetisch abgeschlossene Gebiete ge- sollen die Vollmachten am 31. März 1937 8 dem C 8 5 1 Truman betonte noch, er beabsichtige. 1 3 2 Frankreich außer Kraft treten. t isch und 98 Atten- nicht, die Vereinigten Staaten zu verlassen, hätten sich geweigert, die Zonengrenzen zu 3 stehend kat in Zusammenbene Stent. Ueber die Mos um an einer solchen Konferenz zwischen beseitigen. 2. Die Wiederaufnahme der Be- w. e 3F5*0TTb lichte tive bes en nden 8 e 9 755 8 den leitenden Staatsmännern der Vereinig- prechung zwischen den USA und der So-„ 3„. behaup explodierte unter einem Fenster meines Bus ten Staaten, Großbritannien und der Sowiet- Wietunion über Korea. Diese Besprechungen 3 CCC dde briß ros, aber mein Büro-Zimmer war ohne union teilzunehmen. Er habe noch von kei- wurden vor mehreren Monaten bei dem shall, teilte der sowjetischen Regierung mit. 1 Licht, und es 1 5 e 55 men Plan über ein solches Treffen erfahren, Abzug der sowjetischen Truppen aus Korea 35 5 10 1 8 zu der am 10. März tere Ilg ich mich im Augen ick dort aufhielt. Die- ürde sich aber sehr freuen, den britischen psebrochen. Die Vereinigten Staaten hal- 8 nden ubßenministerkonferenz in berge ses Attentat, schloß Camille Sachs 5 Loll in Washing⸗ den ihre Korea gegenüber gegebenen Zu- Moskau mitnehmen werde. Außerdem wurde werde! und den sowjetischen Kollegen in Washing- 3 8 3 „Wette„Könnte ebenso gut der SPD gegolten haben, ton begrüßen zu können. sicherungen aufrecht, daß Korea politisch Sowjetrußland davon benachrichtigt, daß n Millio die ihre Büros in diesem Hause hat.“ ati des Pod Abke Hund wirtschaftlich unabhängig werden soll. dis jetzt 73 Korrespondenten, Radio-Kom- Krieg Forderungen der SpD-Fraktion Bekräftigung des Potsdamer Abkommens 3. Die letzten polnischen Parlamentswahlen, mentatoren und Presse-Photographen außer Tilliardet. of 1 225 Der amerikanische Außenminister George die der Regierungsblock mit großer Mehr- den bereits in Moskau anwesenden ameri- den, ein Die SPD-Fraktion des Nürnberger Stadt- C. Marshall plant, wie verlautet, auf der im heit gewann. Nach Ansicht der Vereinigten kanischen Journalisten für die Teinahme an Funktie rates wird, wie der Landtagsabgeordnete März stattfindenden Außenministerkonferenz Staaten und Großbritanniens ist die Wahl- den Moskauer Verhandlungen in Aussicht 18 5 8 55... dena- in Moskau eine nochmalige Bekräftigung kampagne und die Wahl selbst unter Zwang genommen seien. Vertreter mitteilte, in der ienstag ein- 5 a . 9 00 berufenen außerordentlichen Sitzung des. leb sta Nürnberger Stadtrates schärfste Forderun-. 2 r große gen stellen. U. à. werde die Fraktion der 0 28 5 S 1 1 er ar + der weng SPD zur Beschlußfassung vorlegen, das. te. Sühnemaß des Befreiungsgesetzes bei 5 5 5 5 8 auf pub, Hauptschuldigen-bis zur Todesstrafe zu er- Betriebsstillegungen und Streiks wegen Brotknappheit— Demonstrationen gegen Demontage s einm höhen und sämtliche Nazis aus allen leiten- 5 Metin den Stellungen in der Verwaltung zu ent- Berlin, 2. Febr.(ap) Die Betriebsstill- daß auch die Veddel- Werke, eine angeforderte Kohlenmenge aus Deutsch- inter 1 fernen. Weiter sollen alle ehenraligen Pgs. legungen in den Kohlenrevieren des Ruhr- Fabrik für elektrische Ausrüstung, die zu- land bisher nicht voll erhalten habe. Vor- 1 wal von. Lebensmittelsonderzuteilungen ausge- gebietes wegen der Brotknappheit haben letzt in den Werftanlagen von Blohm& Voß her hatte man das Scheitern der Verhand- schlossen werden. am Wochenende ein solches l in Hamburg untergebracht war, als Re- lungen über diese Notmaßnahme mit De- N genommen, daß die lebenswichtige Kohlen- parationsleistung zum Abtransport in die visenschwierigkeiten begründet. 1 eue aer en enen produktion trotz aller gegenteiligen Ermah- Sowietunjon bereitgestellt worden sei. Das 5 5 f von d Aus Protest gegen den anschlag trat nungen der Alliierten gefährlich zu sinken Eintreffen der sowjetischen Uebernahme-„Lage nur wenig gebessert“ gen Ver, die Nürnberger Arbeiterschaft am Montag droht. Von der britischen Militärregierung kommission werde täglich erwartet. Berlin, 1. Feb In ei 1 n 20 Pro, von 12 bis 18 Uhr in den Generalstreik. werden aus vielen Städten des Gebietes tagelist, 3. 9 85 5 9 n einer am Freitag Protein Der beg Groß- Berlin hat am Betrlebsstillegungen und Protestversamm-„Demontageliste nur provisorise 5 Er undfunk im amerikanischen Sek- dsabgan Montag den Nürnberger Arbeitern, die zum lungen der Bergarbeiter berichtet. Bel die- Generalmajor W. H. Bishop erklärte or Berlins gehaltenen Abschledsrede er- en. abge Protest gegen die faschistischen Terrorakte sen Versammlungen haben die Arbeiter auf der 10, Tagung des Zonenbeirates der klärte der englische Sozialpolitiker Lord 1 in den Generalstreik getreten sind, ein darauf hingewiesen, daß trotz zahlreicher britischen Zone, die von Minister Hynd Beveridge, er glaube, daft sich die Lage 1 Sympathietelegramm übermittelt. Die Ber- Versprechungen nichts getan worden sei, am 20. November vorigen Jahres bekannt- für den Durchschnitts deutsch nieht nur in rden ict liner Freien Gewerkschaften erklärten sich um die Ernährungslage zu erleichtern. gegebene Liste von 398 Fabriken, die als der britischen Zone, die er allerdings allein e PVeren mit dem Akt der gewerkschaft. Von den Gruben„Emil Remscher“, nörd-„für Reparationen zur Verfügung stehend“ beurteilen könne, sondern wohl in Gesamt- agen, dd liehen Entschlossenheit völlig lich von Essen,„Fritz Heinrich“ und„Zoll- bezeichnet wurde, habe nur provisorischen deutschland seit seinem letzten Besuch in nd finan, solidarisch und versprachen, den Kampf verein“, sowie aus Recklinghausen Charakter. Generalmajor Bishop vertrat die Deutschland im August vorigen Jahres nur mnstaltun der Nürnberger Afbeiterschaft gegen den und Homberg sind erneut Arbeitsein- Ansicht, daß die scheinbaren Unstimmig- wenig gebessert habe. In der britischen Zone zu recht kaschistischen Terr mit aller stellungen gemeldet worden, die größfen- keiten in der veröffentlichten Liste über die sei sogar manches schlechter geworden, als hen dt auf dies rade des- innahme nd Spor, Feel es in 1. der Olym mder dit mschaftel 19407 N uf 2260 f mich 520 imerstaffe rsität d on, Kell Newnave, Kraul 30 r S hwWIn (SSK) eee, Febr. 100 atiskirch⸗ ungbu ts, Univel g, Ansel chof Be! Gd. Fi et 9.30 He Hg, Fes 5. Hirsch 10.00 l kertal- . 3199 internlerte aus der Sowzetunlon Frankfurt 3. Militärregierung in Hamburg darauf bin, 15 900 lg d. Oder passiert. Reidlen.“ Bremen.(dena) In der Bremer Bürger- atholisehe schaft machte die Fraktion der RPD den Vor- g, 15 Un schlag, die Universität von Breslau oder Kö- nigsberg oder wenigstens einige ihrer Fakul- ag: 9 täten nach Bremen zu wehen.. 61 U„ Faris.(dena-OANs) Rumänien, Buigarten. paris, 3. Febr.(dena- Reuter! Ein le- % 0 i Ungarn und Finnland haben der framzöstschen morandum der kranzösischen Regierung zur 6 45„ Resierung die Ernennung ihrer Delegationen Peutschlandfrage, das sich mit der Inter- n de zur dünterkelchnung der Friedensverträge, die nationalislerung der Ruhrindustrie befaßt, 10%— 5 wurde von dem Direktor der Wirtschafts- str.) 1 geteilt. Italien hat auf die französische Ein- 5 e Meet ladung zur feierlichen Unterzeichnung noch abteilung des französischen 3 1 io nicht geantwortet. riums, Hervé Alphand, bekanntgeg 1. bete N 5 e 7 5 3 15 5 78 Internationaler Kontrollkommissar ert- Str chen Exilregierung, Diego-Martinez Barrio.. 2 rtenste hat Augusto Bareis bt Aer Blldung ener In dem Memorandum ist. Hanse neuen spanischen republikanischen Regierung daß die„am meisten interessierten 5 1„ beauftragt. Barela hat sofort Verhandlungen glieder der Vereinten Nationen“ an 8 55 aterten zur Regierungsbildung aufgenommen. Verwaltung und Kontrolle des Rune 9 sg Kopenhagen.(dena-Reuter) Die sowie teilnehmen sollen. Von den in Frage 8 retenete, tischen Militarbehörden in Berlin haben der menden Nationen soll ein alliierter Kom- 10 dänischen Regterung einen vollständigen Plan missar gewählt werden, der an den Aus- Sandlote fur Uebertührung von 15 000 dentschen Flucht- schußsitzungen der Stahl. und Kohlen- Selle Ungen aus Danemark in die somletische Be- gesellschaften der Ruhr teilnehmen, das „ oc Vetorecht gegenäber allen von den ört⸗ ö Pane,„ Beg ra d.(dena-Reuter) Die jucoslawische ichen Behörden im Ruhrgebiet beschlosse- 7400 ketctuns protestiert in wien and age, Aten nen Gesetzen besitzen und außerdem die Friedrich Serichteten Noten gegen die Unterstützung Verwendung der Einnahmen der Rohr- Uhr Steh Jugoslawischer Kriegsverbrecher und fordert 8 5 88. i een die Auslieferung der angeblich auf vatikani- industrie Kontrollieren und 45 5 85 ag, 10 0 schem Gebiet befindlichen Beschuldigten, ben soll, sie zu blockieren, falls der Ver- chenbeamte, die die 42 Millionen Angehörige teils mehrere Stunden lang anhielten. Besprechungen mit Gewerkschaftsvertretern Ueber die Demonstationsstreiks sprachen in Essen, wie dena berichtet, Vertreter der „North German Coal Control“ 9880 1 8 Delegiertenkonferenz des Komitees ehema- tionären der deutschen Bergarbeiter-Ge- liger politischer Gefangener konnte, wie der Werkschaft. Pen. 1 1 Vorsitzende des Komitees, Senator Franz ter-GCewerkschaft wurde eröffnet, l 8. ü Heitgres, bekanntgab, nur durch das so- Streiks unverzüglich beendet werden müßt fortige Eingreifen der Polizei verhindert ten, well sie die schwierige Lage keines die Gewerkschaftsvertreter die Arbeitsein- stellungen, die ohne ihr Wissen und ohne N i Transport- WI 5 hfüb⸗ und erkannten die bestehenden e eee schwierigkeiten an. Die Gewerkschaftsver- worden. Das Gesetz wird in Kürze in Kraft Lebensmittelversorgung zu Sewährleisten sesetzt werden. Sie versprachen, ihren ganzen Einfluß gel- Kirchenkonferenz Deutschlands seit Kriegs- vorzubeugen. ende abgehalten. Ueber 60 Bischöfe und Kir- Demonstrationen wegen Demontage waren zum erstenmal drei Bischöfe aus der aus Hamburg meldet, gegen die beabsich- russischen Zone vertreten. tiste Demontage von 13 Fabriken fur werden. 5 wegs bessern, sondern nur verschlimmern jhre Unterstützung stattgefunden hätten. von Sledlungsland und zur Bodenreform“ ist treter wiesen allerdings dringend darauf Wiesbaden. chwh) In der vergangenen tend zu machen, um die Arbeitseinstellun- der deutschen evangelischen Kirche vertraten, Etwa 3000 Eisen- und Stahlarbeiter in Berlin.(dena) In einer Auflage von elektrische Ausrüstung demonstriert. Die Entschlossenheit zu unterstützen. Bombenanschlag in Hamburg vereitelt Hamburg, 2. Februar.(dena- dpd) Ein Bombenattentat auf die am Samstag und Sonntag im Gewerbehaus abgehaltene erste N würden. In ihrer Erwiderung bedauerten Aue Shen. Sie gaben die Nutzlosigkeit der Streiks zu von der Militärreglerunz in Hessen gebilligt hin, daß alles getan werden müsse, um die Woche wurde in Treysa Hessen) die größte gen zu beenden und einer Wiederholung nahmen an der Konferenz teil. Unter ihnen Duisburg hatten am Donnerstag, wie dena 50 000 Exemplaren erscheint jetzt unter so- Streikenden machten geltend, daß durch die c, Wietischer ULzenz Berlin am Mittag“. eine neue Tageszeitung Demontage die Existenz von Tausenden, von . Arpeltertam ien bedroht würde. Das Werk. Ewald Mendel und Dr. Georg Nonigmann. in dem die Demonstration stattfand, ist be- Berlin.(dena) Ein neuer Transport mit reits von der Zufuhr von Kohle und elek- Taankteebeh sers ene der een nee trischem Strom abgeschnitten. Aus diesem Frankfurt a. d. Oder eingetroffen. Damit ha- ir 6 wi in Vertreter der britischen den bis jetzt 170 000 Heimkehrer und Zivil- Anlaß Wies ein Demontagen deutscher Werke darauf zu- rückzuführen seien, daß die Auswahl von Betrieben für Reparationen und ihre Be- stimmung zur Demontage noch nicht be- endet sei und hierüber laufend verhandelt Werde. Kontrolle der Rheinschiffahrt Berlin, 31. Jan,(ap) Von amerikanischer Seite wird bekannt, daß sich die Franzosen weigern, ihre Zustimmung zu einem mit Amerika und England gemeinsam gefaßten Plan zur Kontrolle der Rheinschiffahrt zu geben. Der Leiter der Wasser-Transportab- teilung der amerikanischen Militärregierung, Daniel R. Neff, erklärte, der Abschluß die- ses Abkommens hätte im Dezember v. J. kurz bevorgestanden. Der Plan habe vorge- schen, die Lastkähne aller drei Zonen zu- sammenzufassen. Von amerikanischer Seite sei die volle Verkehrskontrolle einer von Deutschen geleiteten„Rhein-Transportzen- trale“ beabsichtigt gewesen., die von einem alliierten Ausschuß beaufsichtigt werden sollte. Kohlenumschlag abgelehnt Bremen, 2. Febr.(G. R.) Aus einer Infor- mation durch den holländischen Verbin- dungsoffizier in Bremen geht hervor, dag der Umschlag der Kohle von Rotterdam nach Bremen bei Vereisung des Weser Ems-Kanals und bei Versagen der Reichs- bahn nicht möglich ist. Der Verbindungs- okfizier äußerte, daß die holländische Re- gierung dem Verladen von Kohle für Deutschland in Rotterdam deswegen nicht stattgegeben habe, weil Holland die von ihm Frankreichs offizieller Ruhrplan Vorschlag einer„internationalen Souveränität“ für die Ruhr dacht bestehen Könnte, daß diese Einnah- men schlecht verwaltet werden. Der Kom- missar soll ferner das Recht haben, alliierte Truppen inner- und außerhalb des Ruhr- gebiets herbeizurufen, z. B. in Streikfällen. Doch politische Abtrennung „Die französische Regierung hat vorge- zchlagen, daß die Souveränität über das Ruhrgebiet international sein soll“, erklärte Direktor Alphand zur Frage des politischen Status kür das Ruhrgebiet.„Aber es kann auch so verstanden werden, daß diese nur eine Gebietsautorität sein würde, die poli- tisch von Deutschland getrennt und von einer internationalen Behörde kontrolliert ist“. Die Ansicht, daß die französische Re- gierung mit dem Ruhrplan ihren Stand- punkt der politischen Trennimg des Ruhr- gebietes von dem übrigen Deuschland im Interesse der europäfschen Sicherheit auf- gegeben habe, wies Alphand als falsch zu- rück. Der kfran“szsische Stapdpunkt sei der gleiche, wie er bereits häufig von Auhen- minister, Bidault vertreten worden sei. es Vor sechs Monaten war, und nicht nur der Winter mit seinen natürlichen Schwie- rigkeiten sei hierfür allein verantwortlich zu machen. Vor allem hätten die seelischen Re- serven abgenommen. l Bittschrift Süd-Schleswigs Kopenhagen, 1. Febr.(dena-Reuter) Die dänischen politischen Parteien haben, wie das dänische Außenministerium bekannt- gab, beschlossen, die Regierung zu ermäch- tigen, den dänischen Vertreter in Süd- Schleswig mit der Ueberreichung einer Bittschrift der Bevölkerung Süd-Schleswigs an den britischen Gouverneur in Kiel zu beauftragen. In dieser Bittschrift wird der Alliierte Kontrollrat in Berlin gebeten, Süd- Schleswig von Holstein zu trennen und die deutschen Flüchtlinge aus der Provinz zu entfernen. Neues Untergrund-Dokument London, 3. Febr.(dena-Reuter) Das In- ternationale Komitee zum Studium euro- päischer Fragen, das in der vergangenen Woche über die Wiedererrichtung eines Naziorganisationsnetzes innerhalb Deutsch- lands berichtet hatte, gab in Beantwortung von inzwischen erfolgten Dementis zu den Behauptungen des Komitees ein weiteres Dokument heraus.„Es erscheint wirklich wünschenswert“, heißt es darin,„daß trotz der erwarteten Demefitis alle hinhaltenden Maßnahmen in Bezug auf die Entnazifizie- rung und auf die Aushändigung deutscher Guthaben im Ausland an die Alliierten be- endet werden“. Ferner stellt das Komitee fest, daß Zellen geheimer nationalsozialisti- scher Organisationen nicht nur in größeren, sondern auch in kleineren deutschen Städten bestünden. Mandat Palästina? London, 1. Jan.(dena-INS) Der frühere britische Kolonialminister, Oliver Stanley, erklärte bei Eröffnung der Palästinadebatte im Unterhaus, Großbritannien müsse ent- weder die Situation mit fester Hand bewäl- tigen oder zusehen, wie sich Palästina in eine„blutige Hölle“ für Engländer, Juden und Araber zugleich verwandle. Winston Churchill forderte im Verlauf der Debatte erneut, daß, falls die USA die Verantwortung für Palästina nicht mit Großbritannien tei- len wollten und die Palästina- Konferenz in London keine Lösung bringe, das Mandat den Vereinten Nationen übergeben werden sollte. Großbritannien brauche aus strategi- schen Gründen zur Sicherung des Suez-Ka- nals nicht in Palästina zu bleiben. Dazu ge- nüge die Besetzung der Suez-Kanal-Zone. Weizmann für Teilung Palästinas Der ehemalige Präsident der Zionistischen Organisation, Dr. einer Konferenz hritischer Zionisten, er be- kürworte eine Teilung Palästinas, Die Jiiden müßten aher dabei ein ausreichendes Gebiet erhalten, Weizmann, erklärte auf 35 1 al ns Mannheim * letzter Minute.. Entlassungstermin vorverlegt Frankfurt, 3. Febr.(dena) Der Zeitpunkt für die restlose Entlassung der deutschen Kriegsgefangenen in Arbeits- kompanien in der amerikanischen Zone Deutschlands ist, wie das amerikanische Hauptquartier am Montag bekanntgab, vom 30. Juni auf den 28. Februar vor- verlegt worden. Geistliche in Entlas- sungslagern für deutsche Kriegsgefangene werden von dieser Regelung nicht be- troffen. 5 Saarfrage im Unterhaus Lo nd o n, 3. Febr.(dena-Reuter) Chri- stopher Mayhew, Staatssekretär im bri- tischen Außenministerium, erklärte am Montag vor dem britischen Unterhaus, daß die Erklärung des britischen Außen- ministers Ernest Bevin, die britische Re- gierung sei bereit, den französischen Vorschlag zur Saarfrage anzunehmen, wenn ein entsprechender Ausgleich bei den an Frankreich zu zahlenden Repa- rationen und eine genaue Umschreibung des fraglichen Gebietes stattfinden werde, noch immer die Politik der bri- tischen Regierung darstelle. Truppenverringerung Athen, 3. Febr.(dena-Reuter) Die britische Regierung hat beschlossen, die Zahl der Truppen in Griechenland in Kürze um fünfzig Prozent zu verringern. Neues Kabinett Casperi vereidigt Dreiparteien-Koalition Rom, 2. Febr.(dena-Reuter) Der italie- nische Ministerpräsident, leide de Gasperi, hat am Sonntag ein neues Kabinett gebildet und dem Staatspräsidenten de Nicola die Ministerliste vorgelegt. Der Staatspräsident hat das neue Kabinett sofort vereidigt. Die neue Regierung ist eine Koalition aus Christ- lichen Demokraten, Sozialisten und Kommu- nisten. Außerdem gehören ihr zwei unab- hängige Minister an. Die Christlichen Demo- kraten stellen neben dem Ministerpräsiden- ten Alcide de Gasperi u. a. den Innenmini- ster(Mario Scelba) und den Finanzminisſer Pietro Campilli). Den Sozialisten ist vor al- lem das Arbeitsministerium überlassen wor- den. Das Justiz ministerium Fausto Gullo) und das Ministerium für Oeffentliche Ar- beiten Emilio Sereni) sind in Handen der Kommunisten. Das Außenministerium hat Graf Carlo Sforza übernommen, der nach der Befreiung Italiens aus dem Exil zurück- kehrte und àam Kabinett Bonomi teilnehm. Obwohl Mitglied der Republikanischen Par- tei, gehört Sforza der neuen Regierung Als Unabhängiger an. Gegen Unterzeichnung Rom, 2. Febr.(dena-INS) Das Direktorat der Liberalen Partei Italiens unter der Lei- tung von Benedetto Croce hat mit Stimmen mehrheit beschlossen, Italien solle den von den Alliierten festgelegten Friedensvertrag nicht unterzeichnen. Croce erklärte:„Wie könnte irgend ein vernünftiger Mann ver- langen, ein solches Antifriedensdokument zu unterzeichnen? Versuchen die Großmächte den Frieden zu fördern oder den Weg für einen neuen Krieg zu ebnen?“ Vertrauen zur Regierung Maximos Athen, 3. Februar.(dena-Reuter) Die neue griechische Koalitionsregierung Dimi- tros Maximos erhielt nach fünftägiger De- batte über die von ihr vorgéschlagenen Außen- und Innenpolitik in der Abgeordne- tenkammer ein überwältigendes Vertrauens- votum von 250 gegen 36 Stimmen. Im Ver- lauf der Sitzung erklärte der stellvertre- tende Ministerpräsident und Außenminister Constantin Tsaldaris in seiner Eigenschaft Als Leiter der Monarchistischen Volkspartei, seine Partei sei der Ansicht, daß sobald wie möglich neue Wahlen durchgeführt werden sollten. An diesen Wahlen sollten auch die Parteien teilnehmen, die an den letzten Wahlen nicht teilgenommen hätten. „patriotismus des a Weltbürgertums“ Hamburg, 2. Febr.(dena- dpd) Dr. Kurt Schumacher erklärte in Hamburg im Verlauf einer Rede, in dex er sich mit innen- und außenpolitischen Problemen Deutsch- lands befaßte:„Heute sind wir so weit, daß wir der Welt sagen müssen: Totaler Sieg be- deutet-totale Verantwortung.“ Das deutsche Problem, sagte Schu- macher, gewinne seine Bedeutung erst als europäisches Problem. Es komme nicht darauf an, Deutschland zu neutralisie- ren, sondern es zu einer europaischen Funk- tion werden zu lassen. Bei den Verhand un- gen in Moskau werde es nicht um einen Friedensvertrag mit Deutschland gehen, son- dern darum, ob man mit der alten National- politik fortfahren oder zu einer prinz i- piellen Neuordnung Europas kommen wolle. Deutschland und der Friedensvertrag „Es gibt nur einen Patriotismus, und das ist der Patriotismus des Weltbürgertums,“ sagte Dr. Schumacher. Er forderte auf, sich nicht zu irgendwelchen nationalsozialisti- schen Reaktioner hinreißen zu lassen, was auch immer in der kommenden Zeit gesche- hen werde. Manchmal wisse er nicht, wer in Deutschland die Verantwortung für die Erfüllung der Friedensbedingunsen über- nehmen werde, schloß Dr. Schumecher. Manchmal meine er, daß es sich weniger um Friedensverhandlungen, als um eine Be- standsaufnahme handele. Er sei dagegen, daß die Ministerpräsidenten der einzelnen deut- schen Länder als Sprecher des deutschen Volkes in Moskau erscheinen sollten. Auch dänische Besatzung Kopenhagen, 2. Febr.(dena-Reuter) Die dänischen politischen Parteien sind über- einge kommen, dänische Truppen an der al- liierten Besetzung Deutschlands tellnchmen zu lassen, wie der dänische Verteidigungs- minister auf einer Pressekonferenz erklärte. Solte 2 Hillik der Selbsloenuallung: Lager Darmstadi- anders gesehei 6 Ein Inter nierter nach seiner Entlass uh Veröffentlicht unter Militär-Regierungs-Lizenz us WB 110, Verantwortlich für den gesamten m- 5 Halt: E. Fritz von Schilling. Or Karl A-kKermann ind Karl Vetter, Redaktion Verlag und Druckerei: Sleichung“ ganze Kategorien von La Mannheim. R 1. 4/6. Telefon 44 151/833 Pestscheck konten Karlsruhe 80 016 Ludwigshafen a Rh 26 748. insassen entlassen, darunter alle Ange. K. Zt. Kult Anzeigenpreisliste Nr.? Monatliener Bezugspreis RM 2.40 einschließlich Trägerlohn. Wir meldeten in letzter Zeit mancherlei Verdnderungen in der Behand- lung der internierten Nazis. Seitdem die Lager unter deutscher Verwaltung steken, ist man bestreht, jeden einzelnen Haftfall der Spruchkammerentschei- Für unverlangte Manuskripte übernimmt die Redaktion keine Verantwortung a 2 5 Die Todesstrafe gegen Kabus scheint ihre abschreckende Wirkung 5 Nervenkrieg 2 verfehlt zu haben. Bereits haben sich in Nürnberg und in Ham- burg neue Attentäter gefunden. Wir finden es merkwürdig, daß ausgerechnet das Gericht gegen Schacht und Papen den„Volkszorn“ der ewigen Landsknechte er- regt haben soll, während sie das Urteil gegen iHre eigenen obersten Führer nicht im mindesten in Erregung brachte. Merkwürdig finden wir auch, daß die Bomben ausgerechnet in Naziliteratur eingepackt werden. Als ob man uns mit der Nase darauf hinstoßen wollte, wer hinter den Attentaten stecke. Sollte man es auf einen Nervenkrieg gegen die Demokratie abgesehen haben? Ob der General- streik der Nürnberger Arbeiterschaft das richtige Mittel ist, um den Hintermännern solcher Aktionen zu imponieren, bleibe dahingestellt. Jedenfalls hat die Arbeiter- schaft nicht geschwiegen und das ist gut. Wir möchten aber daran erinnern, daß die Nazi dort, wo sie Besatzungsmacht spielten, bei solchen Vorkommnissen ge- legentlich hundert Geiseln verhafteten, ganze Dörfer niederbrannten oder gar ein Dutzend, meist unschuldige Finwohner an die Wand stellten. Es wäre gut, dies nicht zu vergessen. 8 5 R. A. Mehr Klarheit im Betriebsrätegesetz! chen Landtag fegt ein Gesetzentwur t zur Durchführung und Ergänzung des Kontrollratsgesetzes Nr. 23 vor, der in Bälde im Plenum zur Beratung kommen wird. 5 Grundsätzlich sei gesagt: Der Gedanke des Mitbestimmungsrechts der Betriebs- rte ist nicht neu., Bereits im Artikel 165 der Weimarer Verfassung und weiter im ersten Betriebsrätegesetz vom Februar 1920 hatte die gleichberechtigte Mitwir- kung der Arbeiter und Angestellten in Gemeinschaft mit den Unternehmern an den Lohn- und Arbeitsbedingungen, sowie an der wirtschaftlichen Entwieklung der pro- duktiven Kräfte, ihren verfassungsrechtlicherf Niederschlag gefunden. Die in den Verfassungen der Länder, wie auch im Kontrollratsgesetz Nr. 22 niedergelegten Bestimmungen ziehen jedoch den Kreis der für die Betriebsräte erwachsenen Aufgaben weiter, als er je zuvor war. Man muß sich dessen bewußt sein, um zu ermessen, welche Bedeutung allen Formulierungen in den neu zu fassenden Gezetzen über die Mitwirkungsbefugnis der Betriebsräte zufällt. e In den Verfassungsartikeln, die die Sozial- und Wirtschaftsordnung behandeln, sind zwar grundsätzliche Rechte für die Vertreter der Arbeitnehmer festgelegt, jedoch heißt es an gleicher Stelle ausdrücklich: Das Nähere regelt das Gesetz. In Hessen ist es nunmehr zu einer Diskussion über das Mitbestimmmungsrecht der Betriebsräte gekommen. Das Arbeitsgericht in Wiesbaden hat einem Be- triebsrat das hm vom Arbeitgeber verweigerte Recht zugebilligt, bei Entlassung oder Einstellung(es handelte sich bei dem Streitfall um den Direktor einer Bank, gegen dessen Einstellung der Betriebsrat Einspruch erhob) entscheidend mitzuwirken. Der einen Auffassung, daß Verfassungsartikel, auch wenn sie nur unbestimmte For- mulierungen enthalten, geltendes Recht seien, steht die andere gegenüber, die sich auf den oben erwähnten Passus beruft, daß das Nähere das Gesetz reste Aber nieht nur in Hessen, auch in Stuttgart ist es zu einem Konflikt zwischen dem Betriebsrat und der Betriebleitung der Firma Bosch gekommen, weil dem Be- triebsrat das Recht verweigert wurde, den aus politischen Gründen notwendigen Einblick in die Pesonalkartei des Betriebes zu nehmen. Diese Vorkommnisse beleuchten, 5 5 i daß die Klärung und Abgrenzung aller den Betriebs vertretungen zufallenden Rechte und Pflichten von erhöhter Bedeutung ist. e in der„Süddeutschen Juristenzeitung“(Jahrgang 2, Nr. 1) beschäftigt sich Re- Slerungsdirektor Dr. Reuscher, Lüdenscheid 1. W., in einer sehr lesenswerten Abhandlung mit dem gleichen Fragenkomplex. Er kommt zu dem allerdings weit über die V hinausgehenden Ergebnis, daß ein neues Betriebs- räterecht eine abschließende Normierung des Mitwirkungsrechts der Arbeitnehmer an der Betriebsleitung bringen, und daß im Rahmen eines neuen, durch einen deutschen Reichsgesetzgeber festzulegenden Arbeitsrechts eine deutsche Wirtschafts- verfassung geschaffen werden müsse, die den herechtieten Interessen der deutschen Arbeitnehmer, wie aueh den Belangen der deutschen Wirtschaft gerecht werde. Von dem Gesichtspunkt dieser Notwendigkeiten aus gesehen, bereitet der vom „Unterausschuß Arbeitsrecht“ dem Landtag vorzulegend Gesetzentwurf zur Durch- kührung und Ergänzung des Kontrollratsgesetzes einig“ Enttäuschung. Der Entwurf sieht zwar die Regelung der Wahl der Betriebsräte, sowie ihre Befug- nis zur Vertretung gegenüber dem Arbeitgeber, der Schlichtungseinrichtungen, der Arbeitsgerichte und sonstigen Amtsstellen vor, befaßt sich eingehend mit dem Kündigungsschutz, sagt aber über die Rechte und Aufgaben der Betriebsräte in- nerhalb des Betriebes ebenso wenig, wie über ihre Mitwirkung an der wirtschaftlichen Entwieklung. d a Es wäre dringend zu wünschen, daß der Gesetzentwurf um die klare For- mulierung der Rechte, wie sie sich für den Betriebsrat aus den Artikeln Y und VI dies Kontrollratsgesetzes und insbesondere aus den Artikeln 22 und 23 der Verfassung tür Württemberg-Baden ergeben, erweitert wird. Gewiß handelt es sich hier um Zesetzliches Neuland. 5 Aber Unklarheiten werden nicht dadurch beseitigt, daß man an 5 1 innen vorbeigeht. i Und der fest umrissene Aufgabenkreis der Betriebsräte, die gesetzliche Fest- legung der Pflichten und Rechte, die sich aus dem Mitwirkenwollen am Wieder- aufbau der deutschen Wirtschaft ergeben, würde umso eindeutiger die Notwendig- keit hervorheben, daß nur mit hohen persönlichen und fachlichen Qua- Ütäten ausgestattete Männer oder Frauen, nur Menschen mit einwandfreier polftisch- demokratischer Haltung, verbunden mit Objektivität und Sach- Kunde, Persönlichkeiten, in denen sich soziales Verständnis mit dem Blick für wirt- schaftliche Notwendigkeiten paart, das verantwortungsvolle Amt des mitbestime enden Betriebsrates übernehmen können. ö f ele. a Eine nachdenkliche 4 2 Das Loch als Leitfossil/ Bersehtusz In der praktischen Archäologie gibt es essierte Mensch für den gerinssten An- ————— 8 Erfahrungs- und Arbeisgrundsatz, der autet: Nichts ist dauerhafter als ein Loch. Das will besagen, wo immer in einer Erd- schicht ein Loch im Laufe der Zeit auf- gefüllt wurde, ist es gerade durch die Auf- üllung mit irgendeiner anderen Substanz r Jahrtausende konserviert worden. Das h ist also gleichsam ein Leitfossil der Aologie. Die Bildung solcher kennzeich- lender Löcher hält mit der Geschichte glei- chen Schritt, wenn man sie auch nicht ge- de immer deutlich beobachten kann. Heute jedoch sind wir— ob zur Freude Archäologen oder der Politiker, sei ngestellt— Zeugen einer solchen„Loch- ung Wir meinen das Kennkarten- S8 dankbar jeder politisch inter- haltspunkt ist, der ihn die politische Schich- tung des Volkes mit einiger Genauigkeit erkennen läßt, so ist uns dieses Loch doch wegen seine denunzierenden Eigenschaft verdächtig. Was wir vermeiden möchten, das ist doch gerade die gegenseitige Abgren- zung und Verhärtung zweier Schichten von Staatsbürgern. Das Loch hat, wie gesagt, den Charakter eines Leitfossils. Leitfossilien aber sind Versteinerungen. Wenn solche sich in einem lebendigen Organismus bilden, führen sie zu schweren Gesundheitsstörun- gen und machen oft gefährliche chirur- gische Eingriffe nötig. Von Steinbildungen in embryonalen Körpern hat man eigentlich noch nichts gehört. Sollten wir solche im werdenden Körper unseręr neuen Demo- kratie begünstigen? Eugen Henrich Verwandeltes Nationaltheater „Nachtkabarett von A bis Zz“ seltsame Metamorphose: über Nacht ward us dem ernsten und würdigen Nationalthea- Orchester eine handfeste Näschionell Atre-Bänd, die unter ihrem„Conductor“ opelka einen prächtig anfeuernden Jazz her- 3 5 t oder den„Strawberry Jam“ mit so wandiger rhythmischer Wuppdizität ser- iert, daß mitten in den entfesselten Wirbel der Synkopen hinein der Beifall prasselt. Mit mem Schlag ist die rechte Stimmung herbei- zaubert für das Nachtka barett von s Zi, den Clou jener uneigennützigen Jerischen Aktion der Sänger und Darstel- r den Wiederaufbau des zerstörten Na- Faltheaters. 3 Ein stattliches Kollektiv, aus Oper und auspiel charmant gemischt, rückt kabaret- an und gibt zunächst in einem einfüh- orischen ABC dem dichtbevölkerten singend programmatische Auskünfte. un ohne weiteres in medias res, und ittet uns wie aus der Pistole geschos- nderthalb Stunden mit einem weh rwerk sprühender komödiantischer 1 Laune. Nicht weniger als drei smarte„Ansa- ger werfen einander konferierend die Bälle ihres flinken Witzes zu und blättern ein er- staunlich amüsantes und ideenreiches Bilder- buch unserer Tage auf. Herrschaften, das ist ein„Zeittheater“, das sich sehen lassen kann! Es wird mit Schick und Pli gefrozzelt, Men- schen und Zustände werden auf eine so ent- waffnend erheiternde Art ironislerend be- lichtet, daß des befreienden Gelächters kein Ende ist.. Schaut sie euch an, die„Christl von de Tram“ und hört, was sie euch zu sagen hat (A propos Tram: die Schaffner sind angewie- sen, nach Schluß der Vorstellung auf die Theaterbesucher hübsch zu warten). laßt, euch den aus dem Geist der unmittelbaren Gegenwart ganz auf neu gar nierten„Immer- nur-lächeln-Song“ nicht entgehen, ergötzt euch an dem Quintett der reizenden„Singing ba- bies“, die den„bel ami“ preisen, der so viel Glück bei unseren Frauen hat, oder lauscht den augenzwinkernden Schmunzliskeiten über die Stadtväterle und Stadträtele, über die Zeitung, den unvermeidlienen Schwarzmarkt, die Säuberungsaktion„oder wie, oder was, oder wann“, Zwischendurch wirkt die sehr 1 . dung ausaufünren Für Versehrte ist eine baldige Entlassung vorgesehen. Die Verpflegung ist nack wie vor durchaus angemessen. Was Besuche betrifft, sind wesentliche Hafterleichterungen eingetreten. Der„Mannheimer Morgen“ machte vor kurzem einen Vorstoß zur Besbi- tigung offensichtlicher Mängel in der Methode der automatischen Verhaftung. Das ist die eine Seite, zu der noch gesondert gesprochen werden wird. Heute veröffentlichen wir einen Bericht über das Leben im Lager Darmstadt der sich auf die vertrauenswürdige Darstellung eines entlas- senen Häftlings stützt, ein Bericht, der in gewisse Hintergründe hineinleuch- tet— wie uns scheint: ein bemerkenswerter Beitrag zur politischen Psycho- logie unserer Zeit. Die Absicht der amerikanischen Lager- verwaltung war denkbar vernünftig: De- mokratisches Handeln lernen die Menschen nur, wenn sie ihre Sache selbst in die Hand nehmen dürfen. Und so billigte sle den Häftlinge weitestgehende Selbst- verwaltung zu: Völlige Freiheit der geisti- gen Lebensgestaltung und ein erhebliches Mitbestimmungsrecht auch in wirtschaft- licher Hinsicht. Das Internierungslager sollte sich grundsätzlich unterscheiden von den Konzentrationslagern der vergangenen Aera. Natürlich, ein Sanatorium für die Ss konnte es nicht sein.. Was ist aus dieser edlen Absicht gewor- den? Die aktivsten Nationalsozialisten nah- men dle Sache in die Hand, und in ganz kurzer Zeit bauten sle ein Beobachtungs- und Befehlsnetz von oben nach unten auf, dem sich niemand entziehen konnte, als ob es vom dritten Reich erfunden wäre. Ein„Aktiver“ zog den anderen nach sich, und bald war die Aemterbesetzung, vom Oberbürgermeister angefangen, durch alle verwaltangsstellen nicht hach Eignung, sondern nach hundertprozen- tiger nazistischer Gesinnung erfolgt. Ein Riesenapparat nach bewährtem Mu- ster wurde in Umtrieb gebracht. Rezept: Den Großen den großen Vorteil, den Klei- nen den kleinen. Die Spitze dieser Hier- urchie brachte es sogar fertig, geraume Zeit Die Redaktion eine Extraküche für sich zu unter- halten und wurde dick und fett dabei, die große Masse aber magerte ab und schwieg. Schwieg, weil sie um ihre kleinen Vergün- stigungen zitterte; besaßen doch viele nicht einmal einen Wintermantel. In der Schnei- derei dieser Selbstverwaltung aber wurden die dringend notwendigen Decken zu Straßbenmänteln und Anzügen vom letzten Schnitt verarbeitet. nachdem sie durch eine eigene Färberei gegangen wa- ren. Fallschirmjägerschuhe für Bein- behinderte— aus amerikanischen Be- ständen zur Verfügung gestellt— wurden unter den„Vertrauensleuten“ verschoben. Ueber alle Verwaltungseinzelheiten der amerikanischen wie der deutschen Verwal- tung, einschließlich der Spruchkammern, Waren diese„Führer“ wohlorientiert. SS-Sturmbannführer, Ritterkreuzträger und andere große Tiere wußten sich die Läufer- und Verbindungsposten zu sichern und bekamen so die geheimen Akten der deutschen Verwaltung in die Hand. 5 s klappte großartig: Man war orientiert“, man konnte nachhelfen, unauffällig den oder jenen verschwinden lassen, wenn seine Sache brenzlig wurde. Man ließ ihn„lager- unfähig“ schreiben oder entzog ihn seinem Richter durch eine etwas dunkle Entlas- Sung. So wurden unter dem Motto„An- ſodesunieile Mannheim, 3. Febr.(MI) Im Prozeß gegen 15 ehemalige Angehörige des Lager- stabes des Frauenkonzenrationslagers Ra- vensbrück wurden 11 der Angeklagten zum Tode durch den Strang veèrurteilt, wie dena aus Hamburg meidet, 21 weitere To- desurteile verkündete das Hohe Gericht in Rastatt im Prozeß gegen 50 frühere Wach- mannschaften und SS-Männer des Konzen- trationslagers Struthof-Natzweiler. Sechs Angeklagte wurden, wie dena aus Baden-Baden berichtet, zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verurteilt. Das amerikanische Militärgericht in Dachau verurteilte den chemaligen S8-Unterscharführer Hermann Zisch wegen der Mitschuld an dem Tode von 2300 KZ-Häftlingen zum Tode dureh den Strang. Wegen Teilnahme an der völ- Kkerrechtswidrigen Tötung von zwei unbe⸗ kannten britischen Kriegsgefangenen ver- urteilte ein britisches Militärgericht, wie dena-DPD aus Hannover meidet, den Deutschen Heinz Stumpf zum Tode durch den Strang.— Im Verlauf der Spruchkam- merverhandlung gegen Franz von Papen wurde, wie dena aàus Nürnberg berichtet, der Präsident der Versailler Friedensdele- gation, Freiherr Kurt v. Lersner, als Zeuge vernommen. Als weiterer Entlastungszeuge sagte der ehemalige Gesandte im Auswärti- gen Amt, Werner Otto von Hentig. öber Papens Botschaftertätigkeit in der Türkei aus.— Im Prozeß gegen den ehemaligen Generalfeldmarschall Erhard Mileh be- gann der Verteidiger, Dr. Bergold, mit dem Plädoyer für seinen Mandanten. Anklàger solidarisch Darmstadt, 3. Febr.(dena) Die öffent- lichen Ankläger der Spruchkammer im In- terniertenlager Darmstadt richteten an das hessische und württembergisch-badische 7 Ministerium für politische Befreiung eine Resolution, in der sie der bei allen Anti- kaschisten ausgelösten Empörung über die Dienstenthebung des öffentlichen Anklägers der Spruchkammer Stuttgart, Franz Karl Mailer, Ausdruck geben.„Wir mißbilligen aufs schärfste das Eingreifen des Ministers Kamm“. heißt es in der Entschließung,„in ein Verfahren, das nach unserer Auffassung selbst vor heutigen Ministerpräsidenten und Kultusministern nicht haltmachen darf, wenn ein Kläger sich vor seinem Gewissen zur Anklageerhebung berechtigt und ver- pflichtet hält. Wir sprechen dem öffent- lichen Kläger Franz Karl Maier unsere So- lidarität und wärmsten Sympathien aus und protestieren gegen seine Amtsent- hebung“. Dr. Fromm minderbelastet Frankfurt, 3. Febr.(dena) Der bisherige stellvertretende Leiter der Oberbetriebslei- tung der Eisenbahn in der amerikanischen Zone, Dr. Max Fromm, der für das Amt eines stellvertretenden Generaldirektors der Eisenbahnen der amerikanischen und bri- tischen Zone vorgesehen war, wurde von einer Frankfürter Spruchkammer in die Gruppe der Minder belasteten ein- Zereiht.. Keine Fusion 8pD SED 1 Berlin, 3. Febr.(rm) Besprechungen über eine engere Zusammenarbeit zwischen der SPD und der SED, die v der SED an- Sebahnt worden war, führten nach einer Meldung des„Abend“ zu keinem Ergebnis. Die SPD steht auf dem Standpunkt, daß eine Zusammenarbeit mit der SEDö zwar möglich sei, aber immer nur dann Erfolg haben werde, wenn sich die SED dem Standpunkt der SFD anschließt. beredte Sprache der Beine und wiegenden Hüften ihren betörenden Zauber. Max und Moritz erscheinen persönlich, um in einer Bombennummer ihre auf besonders humor volle Art in Musik gesetzten Streiche selbst zu erzählen Auch ein überwöltigendes„Vorsin- gen auf Engagement“ nimmt das Zwerchfell hart mit und schließlich erlebt man eine der- art erschütternde„Tell“-Aufführung des„Hin- tertupfinger Bauerntheaters“, daß kein Auge trocken bleibt.— Man braucht kein Prophet zu sein, um dem fulminanten„Nachtkabarett“ des Nationaltheaters viele(Wwohlverdiente) Wie- derholungen vorauszusagen... Abstrakte Kunst Eine neue Galerie in Mannheim Seit einigen Tagen schon sah man an einem Hause in der Langerötterstraße Menschen Na- sen an die Fensterscheiben pressen und die Augen abschirmen, um etwas von der bunten Welt drinnen zu erhaschen. Einige wendeten sich schon da gekränkt, andere mit gemach- ter Heiterkeit ab, manche zeigten ernsthaftes Interesse, und fast immer hub dann ein Ge- spräch ang über„moderne Kunst“. Am Sams- tag der vergangenen Woche wurde dann die- ses Haus, die Galerie Egon Günther, auf- getan. Mannheim hat damit einen— Wie das anderweitig heißt— Kunstsalon, der gerade moderne Kunst zu seiner Angelegenheit macht. Ob und inwieweit diese Eröffnung für Mannheim als sogenanntes„Ereignis“ angese- hen werden wird, hängt zum großen Teil vom Publikum selbst ab und wird sich erst zeigen. Jedenfalls ist das in mancherlei Hinsicht un- dankbare Unterfangen des Dankes wert, denn mit jahrelangem Interdikt verschlossene Be- reiche der Modernen werden wieder zugäng- lich gemacht. 9. i So ganz einfach ist es freilich mit der Zu- gänglichkeit nicht, wie sich aus einigen Aeußerungen entnehmen ließ. Deshalb kam den bei der Eröffnung der Galerie zahlreich anwesenden Besuchern der einführende Vor- trag des Direktors der Städt. Kunsthalle, Dr. sehr zu passe, der hier als W. Pass arge leidenschaftlich anteilnehmender Kunshisto- riker über das Wesen der abstrakten Malerei sprach. Um solche handelt es sich nämlich kast ausschließlich bei den ausgestellten Ge- mälden von Ackermann, Baumeister, Baer- 2 8 85 wind, Kunz und Ritschl. Dr. Passarge zeigte die historische Abkunft dieser Kunstrichtung — für manchen gewinnt sie dadurch ihre Le- Zitlmität. Geschickte Vergleiche aus dem Be- reich der Musik, wo es den meisten vertrauter ist, Formen und Töne nachzuempfinden, ohme die Forderung der Gegenständlichkeit zu stel- len, rieten dazu, daf man auch diesen wun⸗ derlichen Formen- und Farbenwesen gleich- sam meditierend nahen müsse. H.R. F. „Madame Butterfly“— neue Besetzung. In der morgigen Aufführung der„Madame But⸗ tærfly“ im Nationaltheater singt Hildegard Stolz die Titelpartie, Franz e hringer die Partie des Linkerton. 5 Menotti und Ravel im Nationaltheater. In- tendant Erich Kronen hat die Oper„Die Alte Jungfrau und der Dieb“ von Glan Carlo Menotti zur alleinigen deutschen Uraufführung am Nationaltheater Mannheim angenommen. Das Werk wird zusammen mit der Erktaufführung der Oper„Eine spani- sche Stunde“ von Maurice Ravel am 22. Februar im Spielplan des Nationaltheaters er- scheinen. Großreinemachen in Erlangen. Die ameri-, kanische Militärregierung für Bayern zog, wie die Den meldet, die Tätigkeitserlaubnis für 76 ᷣ Lehrkräfte und Verwaltungs beamte der Erlanger Universität zu- rück. Diese Maßnahme erfolgte aut Grund einer umfassenden Untersuchung, in deren Verlauf kestgestellt wurde, daß dle betroffenen Per- sonen unannehmbare Verbindungen zu den- Nazis hatten oder daß ihnen die„positiven po- litischen liberalen und moralischen Eigen- schaften, welche der Entwieklung der Demo- Kkratie in Deutschland förderlich sind“ fehlen. Die Entlassung dieser Personen gründet sich allein auf die„laufende und neue Ueberprü- kung der Fragebogen und anderer Papiere“, In den Kreisen der Militärregierung glaubt man, wie die„Neue Zeltung“ schreibt, daß ein Wesentlicher Teil der Schuld an den Zustän- den in Erlangen, dem früheren Rektor, Pro- fessor Dr. Theodor Süß, beigemessen werden muß, der während seiner Amtstätiskeit als Rektor Professoren an die Universität Erlan- gen berufen habe, die an anderen Universftä- ten aus politischen Gründen entlassen worden Fare i 8 5 3 rigen von Polizei formationen, die welse schwer belastet waren.“ „Kultur“ gab es in rauhen Massen 1. sik, Vorträge, Theater, Sport— aht keine einzige Aussprache 6 das Wesen der Demokratie Ganze war ein reines Ablenkungsmand) Religiöse Themen wurden so nebenbei 1 getan, und von den politischen. moralisch ocler geistigen Ursachen der deutschen tastrophe wurde überhaupt nie gere Zwar, die Beteiligung am Gottesdienst y beachtlich; die Diktatoren hatten ihren sprünglichen Widerstand dagegen aufgeh müssen. Trotzdem: Nietzsche, der Predig der Herrenmoral, blieb der Leibphilogg der Lagerintelligenz. 1 Ist es zu verwundern, wenn unter eig und S solchen Regiment eine geistige Umstell der Lagerinsassen absolut unmöglich Wenn im Gegenteil die Mehrzahl der lassenen sich etwas auf ihre Verfolg einbildet? . .* Eindrücke eines Besucherg Wir sind weiterhin in der Lage, die Bt drücke einer im öffentlichen Leben gt den Persönliehkeit zu skizzieren, Mannes, dessen Obiektivität über jeden 2% kel erheben ist und der neulich Gelegen Hatte, das Lager Darmstadt zu besichtigg (Wir möchten ausdrücklich bemerken: es. delt sich um keinen Ministerialbeamten) Er hält es für bedenklich, das m! tausende untätig enge Raum zus ammensitzen läst, de Untätigkeit führt zu einer Verbohrung in eigene Schicksal, 1 1 trante Erbitterung. Es wäre ein Unsinn, inhaftierten Nazis zu müßte ihnen die Cbance der Läuterung geben— zumal da nicht nur Standartenfüht und andere„große Tiere“ versammelt 3 sondern auch Leute, deren Belastung vol fig nur rein papiermäßig feststeht. Niem redet einer billigen. das Wort im Gegenteil!— aber einer baldigen g scheidung aller FHaftfälle. Die Zahl Spruchkammern müßte deshalb vermel werden. Noch besser: die Heimatspruchks mern müßten das letzte Wort sprechen. K Hinschleppen und Hinziehenl Sondern- Aueh Deuts Wurde Det gegen dan, da den n wiede von wurde holten rend rückze neuen Beins rubene „ päppeln“, aber m. aller Härte— die Rückkehr zu demokratisch Rechtsgrundsätzen. Das Verhältnis mann mann. sei schwer zu beurteilen, Er könne aber des Eindrucks nicht erwehren, da zu den Wael haften, meint unser Gewann Mann Teil dieser Wachmannschaften ungeeignet“ und sich eher davon angesprochen fühle den Häftlingen zu fraternisieren. Uebr seil die Unterbringung in Zelten im Vergle 5 zu andern Lagern, durchaus“ cee 55 6— Aufruf aus Darmstadt Ueber den Sohn des ehemaligen Genet teldmarschalls Wilhelm Keitel, Oberstleuin und Ss-Sturmbannführer a. D. Kart heinz Keitel, geb. am 2. Januar 191 Wolfenbüttel, ist das Ermittlungsverfahren Durchführung des Gesetzeg zur Befreiung Nationalsozialismus und Militarismus von März 1946 einggleitet worden. Ehemalige gehörige von Wehrmachts- und 88- Einh. bombt miisse die dem Genannten unterstellt waren us alle Personen, die über eine nationalsozia stische, militaristische oder rassenpolitische! tätigung des Betroffenen Mitteilung mach können, werden gebeten, diese an den Oeffen lichen läger Alfred Nickel bei Spruchkammer Darmstadt Lag einzusenden. 5 Was geht in Iudu'gsburg 10 Militaristen als Lagerleiter- e Minister Kamm dazu sagt, Stuttgart, 3. Febr.(tz-Elgenbęricht) Veb lagern in Ludwigsburg bei Stuttgart, sle. Si mäßig Arbeit Zeitun stimm sie ns Ketter schen der St bespar Straße 81 die bereits vor einiger Zeit eine Zeitungs dung ein eigenartiges Licht warf, erfahren! von einem Journalisten, der mit dem Lee leiter sprach, daß ein großer Teil der in delle der Stellung in den Lagern beschäftigten wal tungsbeamten früher hohe Wen machtsbeamte oder Offiziere ge sen sind. Der Lagerleiter, Viktor Leppl war Oberstleutnant und während des EKxleß Kommandant eines Kriegs get genenlagers an der Ostfront. nen Worten nach hat Minister Kamm bensab eee, Selbst in seine jetzige Position eingesetzt: Übrigen Beamten der Lager seien teils“ ihm, tells vom Ministerium ausgesucht 9 den, Sie sind zum Teil selbst ehemalige. gerinsassen gewesen, Der Kommand der 1045 Mann starken Wachkompanie ist früherer aktiver Major. 5 Von den insgesamt 11 400 Internierten sind im den 4 Monaten unter deutse Verwaltung bisher lediglich 16 Fälle ab- geurteilt worden! Ein Fall wurde in die Gruppe der Hau, schuldigen, zwei in die Gruppe der Aktiytsee einer in die Gruppe der Minderbelasteten, in die Gruppe der Mitläufer und 6 in Gruppe der Entlasteten eingereiht. Minister K a mm führte zur Entschuldig der Tatsache, daß ein großer Teil der leite den Beamten Militaristen sind, an, es schwer gewesen, in der kurzen Zeit, die deutschen Behörden nach der Uebergabe Lager aus amerikanischen in deutsche zur Verfügung stand, geelgnetes be sonal zu finden. Deshalb habe man auf Wehrmachtsoffiziere zurückgegriffen, „unzweifelhaft“ die nötigen Qualifikation hätten. a 5 5 Gerade augenblicklich seien jedoch Be. strebungen 1 Gange, Nicht-Militaristen 5 einzusetzen. 5 Auf die Frage, warum bisher nur 16 E. verhandelt worden seien, antwortete der ster, es habe lange Zeit gebraucht, bis alle nötigen Unterlagen herangebret hätte. Er hoffe jedoch zuversichtlich, da Fälle der Internierfen künftig sehne ler behandelt würden. 85 5 Schließlich antwortete der Minister auf“ Frage, wie es möglich gewesen sei, nachge senermaßen kriminelle Personen in Lagerleitung zu dulden, dag beim Bekannt den solcher Fälle selbstverständlich einge ten werde. 5 Hä, Aar 100 — El S Uh 1 Lag Ange die te Sen M aht E übe 1e g s mandy artsfrag enbei ralischt chen Berech lenst. ihren y aufgebe Predig Philos ter eln mstellu lich der N rrolgun ners die E11 en Stehe ren, eig den 2%. elegenht esichtige 1: es b. en!) 6 m5 engel Ut, dle ng in d tutes ng ine pen nsinn, aber m rtenfühg melt 3 8 volt Niema s Wort gen U Zahl d vermeh brucha hen. R. ern= kratisch Wae! Gewähn rönne t „ daß e eignet? kühle u Uebrige Verglel ig Der Il Generi Stleuine J. Karl r 1916 ahren eiung is Vom zalige Einheite varen un nalsozial tische h“ mach n Oeffen bei c „Lage . 9 10, — WI t, at) Uebe rnierung ttgart, d itunssme ahren, m Lage in leite gten de Weh! 1 gen Le ppl es Kxleß sge fa! nt. m m b ebetzt: teils. ucht vl alige El mmandz nie ist mierten utschef lle ab er Hauf Kktiviste, asteten, 6 in muldigit ler leite n, es „ die 5 gabe 15 Hün es Pe! m alf f 1. die fikation ch Be- ta risten 16 Fil der Mi „bis m ngebrat a, daß 0 sehne er auf achgew, n in ranntwe⸗ eingegt Dienstag, 4. Februar 1947 3 7. 5 75 8 Doppelmord in der Uhlandstraße Im Hause Uhland-Straße 39 wurden zwei Frauen ermordet aufgefunden. Die Unter- suchung ist noch nicht abgeschlossen, sodaß nähere Angaben erst später veröffentlicht werden können. Zusammenstofi mit polnischen Wachmannschaften Am Sonntag kam es im Stadtteil Rheinau zwischen polnischen Wachmannschaften un! Deutschen zu einem Zusammenstoß. Ein Pole wurde erschossen und ein anderer verletzt. Auch deutsche Zivilisten wurden verletzt. Der Zusammenstoß zwischen den Polen und Straßenpassanten ereignete sich abends gegen 20 Uhr und nahm derartige Formen an, daß die deutsche Polizei alarmiert wer- den mußte. Bei dem Versuch, die Ordnung Wiederherzustellen, machten die Polizisten von der Schußwaffe Gebrauch. Hierbei wurde ein Pole tödlich verletzt. Paraufhin holten die Polen Verstärkung herbei, wäh- rend sich die Polizisten auf ihre Wache zu- rückzogen. An der Wache kam es zu einer neuen Schießerei, bei der ein Pole einen Beinschuß erhielt. Die inzwischen herbeige- rutene Militärpolizei stellte die Ordnung wieder her und nahm mehrere Verhaftun- gen vor. Die Untersuchung des Vorfalles ist noch nicht abgeschlossen. Zwei Tote bei Verkehrsunfällen Er ereigneten sich 19 Verkehrsunfälle, bel denen zwel Personen getötet und sechs schwer verletzt wurden. Die Feuerwehr im Januar Im Monat Januar wurde die Berufs- feuerwehr zu 27 Feuern und 30 Hilfe- leistungen gerufen. Es handelte sich dabei um 3 Großfeuer mit erheblichen Schäden, in den übrigen Fällen um kleinere Brände, zum grolen Teil durch unvorsichtige Auf- stellung und unvorsichtigen Umgang mit Oefen verursacht. Die Hilfeleistungen wur- den in der Hauptsache bei Verkehrsunfällen durch Glatteis angefordert. Wir gratulieren Am letzten Sonn- tag feierte die wohl Alteste Einwohnerin Mannheims, Frau Marla Wellenreu- ther, wohnhaft in U 4, 14, ihren 95. Ge- burtstag. Noch heute lest und schreibt dle Jubilarin ohne Brille. Den ganzen Krieg über verbrachte sie in Mannheim und sämt- liche Bombenangriffe erlebte sie im Keller, bis sie am 1. März;„ 1945 in T 3, 8 ausge- a bombt wurde. Sie hat vier Kriege erleben müssen und sogar an den ersten im Jahre 1866 kann sle sich noch gut erinnern. Von Mren sechs Kindern leben noch zwei, die inzwischen 60 und 64 Jahre alt geworden sind. Danach befragt, wie sie lebte, lächelt sle. Sie meint, daß der Wein, den sie regel- mäßig zu sich nahm, und ihre unermüdliche Arbeit— sie war bis zum 70. Lebensjahre Zeitungsträgerin der„Mannheimer Volks- stimme“, ihr die Gesundheit erhielten. Als sie nach Mannheim kam, stellte die alte Kettenbrücke die einzige Verbindung zwi- schen Innen- und Neckarstadt dar und statt der Straßenbahnen fuhren noch die pferde- bespannten Trambahnwagen durch die Straßen. Oberbürgermeister Braun ließ es sich nicht nehmen, die Jubilarin persönlich aufzusuchen und überreichte ihr ein herz- Uches Glückwunschschreiben und ein Geld- geschenk. Auch wir wünschen der Jubilarin noch einen langen, recht angenehmen Le- bensabend. f F R. Capitol und Palast Der Bildstreifen„Das Ferienkind“ bürgt schon durch die charakterliche Typik Hans Mosers für eine leichte Betrachtungswelse des dle Handlung indirekt beherrschenden Zwistes zwischen einem schrulligen Alten und dem nicht akzeptierten Schwiegrschn nebst Tochter. Der kleine Sohn des inzwi- schen avancierten aber immer noch nicht 1 anerkannten Ehepaars soll mit Hilfe eines mit dem Dorfschullehrer und der Haushäl- terin geschmiedeten Komplottes als unbe- kanntes Ferienkind die Sache gerade- bügeln. Wie dies durch eine Verwechslung, die eigentlich gar keine ist, vor sich geht, und Wie mit Knallfröschen, nerventötenden Sirenen und Trompeten zwei lästige alte Tanten aus dem Paradies ihres Ferlenauf- enthaltes so nebenbei verscheucht werden, wird in einer zwerchfellerschütternden Sze- nenfolgte gezeigt. Das durch Zufälle ge- steuerte Geschick läßt aus dem bhereinzu- legenden Grohvater einen von spitzbübischer Schlaue beherrschten Akteur werden, durch dessen Aufschneiderei jedoch ein dramati- scher Zwischenfall mit beinahe tragischem Ausgang hervorgerufen wi Aber schließ- ird. lich endet doch alles in einem harmoni- schen, fröhlichen Beisammensein. Ein netter Hans- Meger-Film, wie wir ihn gewohnt sind, und der einem für zwei Stunden in eine heitere, glückliche Welt entführt. F. R. Affäre um„schwarzen“ Zucker Böser Hereinfall zahlungskräftiger Geschäftsleute Dem„Mannheimer Morgen“ wird aus Heidelberg geschrieben: Der dunklen Kchlengeschichte in Hei- delberg reiht sich würdig der neueste Schildbürgerstreich einiger Heidelberger Kauflleute, die Zuckeraf faire“, an. Reist da ein unbekannter Mensch von Ge- schäftsmann zu Geschäftsmann und bietet, heimlich natürlich, damit es nicht ruchbar wird, unrationierten Zucker an. Der weiße Kristall ist, wie es sich heute von selbst versteht, nur zentnerweise lieferbar und muß vorausbezahlt werden. Lieferung innerhalb acht Tagen. Die unreellen Händler berappen, der junge Mann verschwindet, der Zucker läßt auf sich warten. Statt dessen kommt nach einiger Zeit ein zweiter junger Mann zu denselben Geschäftsleuten:* Fatale Geschichte,„sein Freund sei ver- haftet, der Waggon mit dem Zucker beschlagnahmt. Es müßte schleunigst eine Kaution aufgebracht werden, sonst garantiere er für nichts“. Wenn der Staatsanwalt die Sache in die Hand bekäme, gäbe es einen Riesenkrawall. Politisch Verfolgte klagen an Cuhorst und Konsorten des Verbrechens bezichtigt Der Name Cuhorst erinnert wieder ein- mal an einen der furchtbarsten Fälle der Nazi-Mordiustiz, an den Monstre-Prozeg gegen die Mannheimer Antifaschisten Lech- leiter, Faulhaber, Seizinger usw., die im Herbst des Jahres 1942 dem Blutrausch der Volksgerichtshof-Bestie Freisler zum Opfer flelen. Vierzehn unschuldige Menschen, die nichts anderes wollten, als dem Kriegs- Wahnsinn Hitlers ein Ende zu bereiten, wur- den damals von den Gestapo-Henkern ge- mordet. In Stuttgart trieb zur gleichen Zeit ein anderer gewissenloser Sadist in der Richterrobe sein Unwesen: Cuhorst. Eine große Zahl tapferer Antifaschisten brachte dieser Mann, ehemals Senatspräsi- dent des Oberlandesgerichts, aufs Schaffot. Ungezählte Zuckthausjahre und anschle- Hende KEZ-Haft mit all ihren Schrecknissen, Vofterungen und Grausamkeiten kommen k sein Konto. Der Fluch der Gemordeten, Gequälten und Mißhandelten müßte diesem Mann noch heute in den Ohren gellen. Aber nun, da er in Nürnberg sitzt, um demnächst zur Rechenschaft gezogen zu werden für seine Untaten, will auch er unschuldig sen. Unter seinem Vorsitz fand im Oktober 1942 jener Prozeß statt, der im Anschluß an den Lechleiter-Prozeßg wieder einer Anzahl Männer und Frauen aus Mannheim Leben und Freiheit raubte. Die Ueberlebenden aus jenem Prozeß hatten im Verein mit den politisch Vertoig- ten Mannheims zu einer Kundgebung aufge- rufen, die am Sonntagvormittag in der Wan- delhalle des Rosengartens stattfand. Eduar Bischof, Schwetzingen, der selbst mebr als zehn Jahre KZ-Haft in Buchenwald er- dulden mußte, machte sich zum Sprecher der Gefühle und Empfindungen, die den an- tifaschistischen Kämpfer immer durch- beten, wenn solche Elemente, wie, jener Herr Quhorst, ihre Hände in Unschuld waschen möchten. Seine Rede war eine einz ge An- klage gegen den Nazimord, gegen die Bru- talität, gegen die Barbarei des Hitlerismus. Das Sterben der ungezählten Hunderttau- sende in den Zuchthäusern, in den KZ s, legt dem Antifaschisten, insbesondere aber dem ehemals politisch Verfolgten, heiligste Verpflichtung auf: Niemals zu verges- sen! Bischofs Rede war deshalb eine Kampf- ansage. Die von dem Naziregime Verfolg- ten stehen heute in den politischen Par- teien und m den Gewerkschaften in vor- derster Front. Sie sind sieh der Verantwor- tung bewußt und werden von der Tribüne des Volkes die ihnen zustehenden Rechte fordern.„Die Widerstandsbewegung von einst ist nieht tot, sie wird leben, so lange es Menschen gibt, die für die Freiheit und für die Menschenrechte kämpfen.“ Mit erschütternden Worten schilderte Bischof, in welcher Menschenleben und Menschenwürde völlig mißachtenden Weise jener Schauprozeß in Stuttgart vor sich ging, ein Prozeß, bei dem das Urteil schon vorher feststand, weil,„wer gegen den Staat ist, vom Staat vernichtet wird“, wie die Cuhorst, Weinreich, Luger, Stroux und Kumpane ihre Urteile leichfertig begrün- deten.„Wohin gehst du?“, könne man der heutigen Demokratie zurufen, sagte Bischof. Vom Fall Tillessen bis zur neuesten Alfäre um Dr. Maier führe eine Linie in den Sumpf der Reaktion, aber das Verfahren gegen Cuhorst muß zum gerechten Urteil gegen die Verbrecher an der Menschheit führen. Eine Resolution, die an die Militärregie- rung und an das zuständige Gericht in Nürnberg gehen soll, faßt die Anklage ge- gen Cuhorst noch einmal zusammen. Sie ist aber auch ein Gelöbnis, dag die ehemals politisch Verfolgten gemeinsam mit allen fortschrittlichen Kräften des Volkes den Kampf führen wollen gegen die Reste der nationalsozialistischen Ideologie, und daß sie der Welt beweisen wollen, daß es auch ein anderes Deutschland gab und gibt, das bestrebt ist, einen Staat aufzubauen auf den Grundpfeilern von Recht und Gerech- tigkeit und der gegenseitgen Achtung der Völker. N. Die Händler, in ihrer schwarzen Seelennot. zahlen abermals. Auch der zweite junge Mann verschwindet, und nun erst— damit die Angelegenheit der Pointe nicht ent- behrt werden die beiden falschen Schwarzhändler, die niemals auch nur ein Gramm Zucker besessen haben, ver- haftet. Bei dem ersten der beiden geschäfts- tüchtigen Schwindler findet man die Klei- nigkeit von nur 250000 Mark, das Er- gebnis seiner„süßen Tage“ in Heidelberg. Die langen Gesichter der dupierten Kauf- leute können wir uns lebhaft vorstellen und Mre Unruhe ebenfalls. Wird sich nun wirklich der Staats- anwalt mit ihnen beschäftigen? Nicht sehr wahrscheinlich; denn bis heute soll sich noch keiner der Geschädigten gemeldet haben. Rationskürzung für politisch Verfolgte Die Regierung der Vereinigten Staaten hat mit Wirkung ab 1. März eine Herabset- zung der Lebensmittelrationen für politisch, rassisch und religiös Verfolgte von bisher 2200 Kalorien pro Tag auf 2000 Kalorien täglich angeordnet. Gewisse Kategorien von „Verfolgten“, wie z. Z. Arbeiter, werdende und stillende Mütter und Krankenhaus- patienten sind von der Rationskürzung aus- genommen. Die Kürzung erfolgt aus Grün- den der Haushaltseinsparung, der Nah- rungsmittelknappheit und schließlich der Tatsache, daß der ursprünglich maßgebende Grund, eine beschleunigte Wiederherstellung der körperlichen Leistühgsfähigkeit und Er- holung von den Strapazen, jetzt nicht mehr gegeben ist. dana Kleine Umschau Lichtbilder-Vorträge in der Städt. Kunst- halle. Am Donnerstag, 6. Februar, mit Wieder- holung am Freitag, 7. Februar, um 18.30 Uhr, Spricht Frau Hanne Kronberger-Frentzen in der Vortragsreihe„Mode und Kultur“ über Renaissance und Barock. Famillen nachrichten. Georg Dewald, Schuhmachermeister, und Frau Elise geb. Martin können am 6. Februar die goldene Hochzeit und gleichzeitig das 50jährige Ge- schäftsjubiläum feiern.- Frau Elise Rudolf. Feudenheim, Talstr. 9, wird 80 Jahre alt. Arbeitsjubiläen. Sein 40jähriges Arbeits- jubiläum kann Stefan Hoog im Kohlen- kontor Weyhenmeyer begehen. Hermann He- dinger, Stockhornstraße 46, ist 25 Jahre im Transportgewerbe tätig. Bei der Firma Stre- belwerk Mannheim können Schloesser Karl Elsemann, Fratrellstr. 4, Schlosser Leo- pold Schmitt, Langstraße 73, und Kern- macher Friedrich Köllner, Schienenstr. 19, auf eine 25jährige Dienstzeit zurückblicken. Denunzianten in Gruppe II eingereiht Der 55jährige kaufmännische Angestellte Philipp Stump stand zusammen mit seiner 53jährigen Ehefrau Irieda Stump vor der Spruchkammer. Den Betroffenen wurde zum Vorwurf gemacht, daß sie, insbesondere Frieda Stump, die im gleichen Haus weh nende Halbjüdin Roeder in übelster Weise beschimpft haben. Außerdem soll auf Ver- anlassung der Eheieute Stump eine Liste gefertigt worden sein, in der die anderen Hausbewohner durch ihre Unterschrift die Unmöglichkeit bekunden sollten, mit einer Halbjüdin zusammenzuleben. Philipp Stump kam ferner auf die boshafte Idee, der Wehr- machts-Einheit, zu der Roeder inzwischen eingezogen worden war, mitzuteilen, daß Roeder mit einer Halbjüdin verheiratet sei. Auf Grund dieses Schreibens wurde Roeder „wegen Verheimlichung seiner jüdischen Frau“ vor ein Kriegsgericht gestellt, zu ver- schärftem Arrest verurteilt und schlieglich, nachdem man ihn lange genug schikaniert hatte, aus der Wehrmacht ausgeschlossen. Der Antrag des öffentlichen Klägers: Ein- stukfung beider Betroffenen in Gruppe II so- wie entsprechende Sonderarbeiten. Der Spruch: Beide Betroffenen werden in Gruppe II eingereiht. Philipp Stump wird für die Dauer eines Jahres zu Sonderarbei- ten herangezogen, während Frieda Stump im Verlauf eines Jahres jedes Vierteljahr einen Monat Sonderarbeiten zu verrichten hat. Neben dem Einzug des halben Vermögens treten die Béstimmungen des Artikels 16 in Kraft. W. L. Ehemaliger Pg. als Spruchkammer- Vorsitzender Ansbach, 1. Febr.(dena) Das Mittlere amerikanische Militärgericht Ansbach ver- urteilte den früheren Vorsitzenden der Spruchkammer Gunzenhausen und Rreisver- bandsleiter, der CSU, Karl JAgef, wegen Fragebogenfälschung zu vier Jahren Gefängnis. In der Dokumentenzentrale Berlin war festgestellt worden, daß Jäger von 1933 bis 1936 der NSDAP angehört hatte. Er bestritt in der Verhandlung die Parteizugehörigkeit und gab an, weder ein Mitgliedsbuch beses- sen, noch Beiträge bezahlt zu haben. Da in der Dokumentenzentrale der frühere Wohnort Friedrichsfeld festgestellt werden konnte, wurden durch die Kriminalpolizei Mannheim Prhebungen vorgenommen, die ergaben, daß Jäger tatsächlich 1933 der NSDAP beitrat. Er wurde 1936 wegen Un- terschlagungen in einem Gartenbauverein wieder ausgeschlossen. Jäger hatte als Spruchkammervorsitzen- der 169 schriftliche und 21 mündliche Sprüche verkündet. Ferner hat er 97 Sühne- entscheide erlassen. Am 16. Oktober 1946 wurde Jäger zum Vorsitzenden des Kreis- verbandes Gunzenhausen der CSU gewählt. Tierliebe von heute Th. Gebürsch i. Neuer Mainzer Anz.“ Nr. „Das ist aber lieb von dir, daß du so nett mit Tieren bist.“ „Ich brauche noch sieben Stück, dann schenke ich Mutti einen Pelzmantel.“ Der Ludwigshafener Ludwigshafen. Stadtrat beschloß auf Antrag der SPD ein- stimmig, die Schutträumaktion durch che- malige Pgs. einzustellen. Dem Bevölke- rungseinsatz zur Trümmerbeseitigung konnte der Oberbürgermeister aus Ernäh- rungsgründen nicht zustimmen, doch soll sich der Bauausschuß nochmals mit dieser Frage beschäftigen.— Hier liegen 90 Schiffe in den Häfen fest. Dei Eisdecke in den Häfen ist bis zu 20 Zentimeter stark. Ein in der Brüekendurchfahrt festgefrorener Tankkahn koennte wieder freigemacht wer⸗ den.— Die Ludwigshafener Stadtsparkasse stellte ihre gesamten Betriebseinrichtungen mit dem Personal der Care- Organisation zur Verfügung. Die Empfänger der Pakets haben dafür die Möglichkeit, sich durch Zelchnung von Geldbeträgen für die Wohl⸗ kahrtsorganisationen erkenntlich zu zeigen. — Ein hiesiger Händler verkaufte Pferde für 14 bis 20 000 Mark. Händler und Käufer erhielten insgesamt 117 000 Mk. GAdstrate. 5 E8. dead e def Vor einem Haus in Gelsenkirchen wurden vor kurzem drei eichene Särge abgeladen. Eine Menschenmenge sammelte sich an. Was ist da Passiert? Prei Tote in einem Haus? Frage an den Hausbesitzer. Der lächelt:„Nein, es ist nichts geschehen. Ein junges Mädchen aus dem Haus beabsichtigt zu heiraten. Der Brau- tigam ist Schreiner. Möbel gibt es nicht. Da- rum hat sich der junge Mann bezugschein⸗ krei drei Särge besorgt, um daraus— eine Küche zu bauen In Stuttgart gibt es ein Kaufhaus Für Allee, In diesem Kaufhaus gibt es such wirk⸗ lich etwas zu kaufen,„Für alle“, Man kann dort zum Beispiel auch Parfüm kaufen. Das Fläschchen für 120 Mark, Es gibt Arbeiter, die wöchentlich 24 Mark verdienen. Sie bezwei⸗ feln, daß sle in diesem Kaufhaus„Für alle“ kaufen können. * Die Gemeinde Freilassing(Obb.) hat ein Grundstück erworben unter Zuslchecung einer monatlichen Leibrente von 200 Mark an die bisherigen Besitzer. Dlese Rente soll im Falle einer Währungsreform mit dem Gehalt eines Beamten der Versorgungsgruppe 12b oder dem Kleinverkaufsrreis von 50 kg Tafelbutter stei- gen oder fallen. Neben der bereits bekannten „Zigaretten währung“ gibts also nun auch noch eine„Butter währung“ 2 Eine Firma in Kulmbach sandte wiederholt an eine Hanauer Firma Kisten, deren Inhalt als„Holzwaren“ deklariert war. en Eisen- bahnbeamten und der Polizei fielen diese Kisten allmählich wegen der appetitanregen- den Düfte auf, die von ihnen ausgingen, Eine Kontrolle ergab, daß die„Holzwarensendun- gen“ in bester Wurst bestanden ck. Tauwetter i Vorhersage gültig bis Mittwochabend. Bel schwachen, meist südwestlichen Winden üper⸗ wiegend stark bewölkt. Zeitweise Niederschläge, Glatteisgefahr. Tagestemperaturen einige Gra Über Null. Nachts leichte Fröste.. AuricHE BEKANNTMACHUNGEN 1 Lebensmittelgsgten vom„schwarzen Markt“, Das Fandesernährungsamt Karlsruhe weist auf Grund der Anordnung der Landesmilitärregierung vom 1. Januar 1947 AG. 42% sämtliche Lebensmit- teleinzelhandelsgeschäfte darauf hin, daß bei allen Versuchen verschleppter Personen, welche deutsche Lebensmittelkarten ungesetzlich in den Verkehr bringen, die Personaljen dieser ver- schleppten Personen festgestellt werden müs- zen. Gegebenenkalis ist die Hilfe der Polizei bzw. Kriminalpolizei in Anspruch zu nehmen, dle telefonisch unter Nr. 420 51/52 zu erreichen Ist. Lebensmitteleinzelhandelsgeschäfte, die die- der Anordnung nicht nachkommen, gefähr- den die Lebensmittelversorgung, tördern den „Schwarzen Markt“ und üvertreten eine An- ordnung der Landesmilitärreglerung, Mannheim, den 30, Januar 1947. Städtisches Ernährungs- und Wirtschaftsamt. K 108 Benützung städtischer spiel- u. Sportplätze! In letzter Zeſt wurde beobachtet, daß Vereine und einzelne Gruppen städtische Spiel- und Sport- beumne ohne Genehmigung der Stadtverwaltung uzten. Um weiterungen zu vermeiden, wer- den Interessenten für regelmäßig wiederkeh- rende oder einmalige Benützung eines städ- tischen Spiel- und Sportplatzes dringend ersucht, sich wegen der mietweisen Ueberlassung jeweils vorher an die Gartenbauver waltung Spielplatz- Jer waltung in U 2(Gebäude dei früheren FKnabenfortbllgüngsschule) Zimm. 10 zu wenden, Zulassung als Buchmacher, Dem Kaufmann Franz Berberich in Mannheim ist von dem Herrn Lan- desbezirksdirektor der Finanzen in Karlsruhe gemäß g 2 Abs. 1 und 2 des Rennwett- und Lot- kerlegesetzes vom 8. April 1922(RGE. 1922. 8. 303), 1 Bad. V. V. O, vom 5. Juli 1922* 19225 „ 43) vorbehaltlich jederzeitigen Widerrufes für dle Zeit bis 31. Dezember 1947 die Erlaubnis er- telt worden, innerhalb der Stadt Mannheim im Hause Obere Clignetstraße 12 sowie anläßlich der vom bad. Rermverein veranstalteten Rennen aut der Mannheimer Rennbahn gewerbsmäßeg Wetten bei öffentlichen Leistungsphüfungen für Pferde abzuschllegen und zu vermitteln. Mann- heim. 31. Jan. 1047. Stadtverwaltung Abt V/12. ulassung als Buchmacher. Dem Kaufmann Karl Steiner, z. Z. in een ist von dem Herrn Landesbezirksdirektor der Finanzen in Karlsruhe gemäß g 2 Abs. 1 und 2 des Rernnwett⸗ und Lotterſegesetzes vom g. April 1922(RGABI. 1022. 8. 8930, f 1 Bad. V. v. O. vom 3. Juli 1922 Su vol. 1922, S. 4) vorbehaltlich jederzeitigen Widerrufes für die zeit bis 31. Dezember 1047 die Elaubnis ertelt worden, innerhalb der Stagt Mannheim, im Hause L 14, 15. sowie an- lästien der vom bad. Rennverein veranstalteten Rennen aut der Mannheimer Rennbahn gewerbs⸗ i Wetten bei ötkentlichen Leistungspru- kungen für Pferde abzuschliesen und zu ver- mitteln, Mannheim, den 31. Januar 1947. Stadt- verwaltung, Abt. V/12. 9427 Musterregister. Amtsgericht Mannheim, 25. I. 1947. Bd. IV OZ. 335: Rheinische Gummi- und Cellu- joid-Fabrik under Us Administration, neim-Neckerau. Ein verslegeltes Paket mit Mustern für 1 Nackenspange Nr. Rh 29, 1 Haar- spange Nr. Rh 20%, 1 Haarspange Nr. Rh 20/6%, 1 Haarspange Nr. Rh 31, 1 Zopfspange Nr. Rh 22, 1 Haarnadel glatt Nr. Rh 23, 1 Haarnadel gewellt Nr. Rh 25. 1 Damen-Mantelknopf Nr. Rh 15/8, 1 Damen-Mantelknopf Nr. Rh 15/44. 1 Damen- Klelderknopf Nr. Rh 15/8, 1 Untersetzer Nr. Rh 30. Angemeldet am 20. Dezember 1946, vorm. 10 Uhr. Muster für plastische Erzeugnisge. Schutztrist: 3 Jahre. 9340 Aufgebot. Der Arbeiter Wendelin Knapp in Mannheim-Neuhermsheim, Landsknechtsweg 43, nat das Aufgebot folgender Urkunde beantragt: Hypothekenpfandbrief der Städtischen Sparkasse Mannheim über 500 SM. eingetragen im Grund- buch Mannheim. Band 9388, Blatt 3, III. Abt. Nr. 1. Der inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spä- testens im Aufgebotstermin am Freitag, dem 8. September 1947. vorm. 11, Uhr, vor dem Amts- gericht hier, 2. Stock, Zimm. Nr. 59. seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen; an- dernfalis wird die Urkunde für kraftlos erklärt werden. Mannheim. den 23. Januar 1947. Amts- gekicht Zivilabteiluns. Aufgebot: Die Glasermeister August Knauf Ehe- leute und Gottlieb Knauf h Mannheim, H 5, 3-4, haben das Aufgebot folgender Urkunden bern- tragt: Hyvpothekenpfendbrief Über 21 375- GM, eingetragen im Grundbuch- von Mannheim. Band 189 Heft 12. Abt. III. Nr. 7, zugunsten der Alljlanz- und Stuttgerter Lebensversſcherungsbank A G., Stuttsart. Der Inhaber der Urkunde wird auf- gefordert, spätestens im Aufgebotstermin am: Freitag. 5. Sentember 1947 vorm. 11 Uhr, vor dem Amtsgericht hier. 2. Stock. Zimmer Nr. 59, geine Rechte anzumelden und die Urkunde vor- zulegen; andernfalls wird die Urkunde fiir Kraftlos erklärt werden. Mannheim den 24. Janmar 1947. Amtsgericht Zivilabteiſung. Minhelmer Abendskademie. Am 8. Febr. 1947, 19 Uhr, spricht Intendant Kronen National- theater Mannbheih in der gule der Lessings“ zehule über Hünnenecheffen“. Fiintrittswarten an der Abendkasse. Fintritt RI 1.—. Für die Teilnahmer der Abendakademie RMH 0.50. 9419 TD Rekanntmachung. Die nachstehenden, von der Städt. Sparkasse Mannheim ausgestellten Spar- kassenbücher sind in Verlust geraten. Die Elgentümer bzw. deren Berechtiste haben die Kraftloserklärung beantragt, Sofern nicht inner- alb einer Frist von 30 Tagen, vom Erscheinen Mann⸗ dieser Bekanntmachung an gerechnet, An- sprüche dritter Personen an die Sparkassen- bücher geltend gemacht werden, wird die Kraftloserklärung dieser Sparkassenbücher aus- gesprochen: Nr. 27069 Dr. Kurt Nusselt, Käfer- tal, Braustr. 1: Nr. E 300283 Hanna Egel,. Mann- heim, Haardtstr. 7; Nr. 22830 Margarete Biber, Mannheim, Städt. Krankenhaus; Nr. E 5170185 Georg Hägele, Rheinau, Im Wirbel 186; Nr. 60207 Hellmut Bierling, Cannstatt, Lorcherstr. 8; Nr. 16763 Josef Kemmer, Mannheim, Göggstr. 7; Nr. 24143 Anna Eberts, Feudenheim, Schiller- straße 31: Nr. E 750296 Rich. Masemann, Mann- heim, Käfertaler Straße 36; Nr. K 730023 Josef Rahller, Viernheim, Jägerstr. 12; Nr. 116478 Cu- stay Gehrig, Aufenthalt unbekannt; Nr. E 52056 Beethoven- Gertrud Tschlersehke, Mannheim, straße 20 Mannheim, den 30. Januar 1947. Städt. Sparkasse Mannheim 5 9393 Zahlunss aufforderung. Die Beiträge zur Kranken-, Invaliden- Angestellten- und Arbeitslosenver- sicherung sind von den Betrieben, dte die Bei- träge nach dem wirklichen Arbeitsverdienst be- rechnen, am zweiten Tage naeh ſeder Lohn- oder Gehaltszshluns zu entrichten Dieſenigen Betriebe. die de Zahlune der Beiträge für den vergangenen Monat bisher nicht vorgenommen haben. werden hiermit aufsefordert. die Bei- traesentriehtune bis spätestens am 12 des lau- fenden Monats nachzuholen Von allen übrigen Arbeitgebern sind die Beiträge innerhalb 7 Tagen nacn Zustellung der Beitrassrechnuns ein- zuzahlen Bel Zahlungsverzug muß ein ein⸗ maliger Säumniszuschlag in Höhe von 2 v KH. der rückständigen Schuld erhoben werden Auch muß ohne weitere Mahnung die Anord- nung der Zwangsvollstregkuns erfolgen Allg. Ortskrankenkasse Mannheim Der Vorstand U EREINE 1 Sportgemeinschaft Mannheim, früher Vereinigte Freie Turnerschaft EV. Gegr. 1096 Am Sams- tag, g. Febr., abends 18 Uhr, finde! ſm Speise- saal der Motorenwerke unsere diesjähr. ordent- liche Jahres-General versammlung stat, wozu wir hiermit unsere Mitglieder herzlichst ein- laden. Der Vorstand. 9389 SchwyWrwaldverein, Ortsgruppe Mannheim-Lud- wisshafen. Einladung zur Wanderung am 9. Februar 197 nach Opberflockenbach über den Gelersberg, zurück über Gorcheim. Abfahrt 9.00 Ubr ab Ohne Bahnhof Weinheim nach Ober- flockenbach. Rückfahrt ab Weinheim 16.40 Uhr. Einkehr im Gasthaus zur Krone“ in Ober- flockenbech, woselbst eine Suppe eingenommen werden kann. Führung: Fräulein Danderski. Die Heilsarmee. Mannheim. G 4, 5(Konkf.-Saah. Mittwoch, 3. Febr. 1947. 1s Uhr öffentl. versemm- lung, gel, v. Bezirksleiter Boritzky und Frau. 3 L MIETGE SUCHE L Wehnunsstausch LU nen Berufstätig. Herr sucht möhl. Zimmer in Nek- Karstadt-Ost. Ang. unt. Nr. 05823 an die Gesch. Für einen unserer An- gestellten suchen wir zwei möbl. Zimmer m. Kochgelegenheit in Mannheim od. näherer Umgebung. 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Capitol- Filmtheater Mannheim. 9443 Voranzeigel Ab Freitag der große Paramount-Film„Das Goldene Tor“. Mann, Der süße Zauber ihrer Liebe für emen für den die Liebe Beruf War, In den Hauptrollen Charles Boyer, Olivia de Havilland, Paulette Geddard. 94⁴0 Palast- Theater, Mannheim, J 1, 6, Breite Strage. Heute bis einschl. Donnerstag das entzückende Lustspiel: Wochenschau. 18.40, 20.50 Uhr. verkauf f. die Nachmi „Das Ferienkind“ Lizzi Holzschuh, Harry Hardt u. Beginn: en 9.00 Uhr. ags vorstellungen ab 10.18. mit Hans Moser, 8s. Neueste 14.10, 16.25, Vor- 10.00, 13.00, Palast-Theater, Mannheim, J I, 6, Breite Straße. Voranzeigel Wir bringen ab Freitag den Para- mount-Film: „Das Goldene Tor“ mit Sharles Boyer, Olivia De Havilland u. Paulette Goddard. Astoria. Vom 1.—28. Februar: Große Astoria- schau „Konfetti“, täglich 19.45, Samstag/ Sontag auch 15.30 Uhr. Vorverkaufsst. an d. Plakaten erscht. Achtung! Es werden folgende Sonderzuteilungen aufgerufen: Familie Knorzebach mit großem Revue-Beiprogramm und Orchester Werl. Ab- zuholen täglich 20.43 urfd Sonntag auch 10.30 Uhr bis einschl. 10. Februar im Capitol-Filmtheater Mannheim. Wegen überaus großer Nachfrage Wird gebeten, sich rechtzeitſe Eintrittskarten bel den Vorverkaufsstellen Schleicher, Tattersall- Kiosk; Schmitt. B 5. 1. und an der Capitol-Rasss zu sichern. Das rogramm kann nicht ver- längert werden. Veranstalter: Heidelberger Gast- spieldtrektion Wü Boes, Produeed under Mili, tarx Government Information Control-L ens Number 3028.) 9440 KRZTER ANWNITEII VERLOREN 1 Dr. Langeneckert, Zahn- arzt In der Praxis v. Herrn Or Steil, Mhm., Langerötterstr. 34. halte ieh Sprechstund.: Mitt woch 9—12. 14-18 Uhr. Donnerst. abds 1020, Freitag abends 18-20, Pelzstück, rotbraun, am 2. 2. in Straßenbahn Richtg. Feudenh. End- station verloren. Geg. gute Belehnung abzu- geben beim Fundbüro Od. b Becker, Weiden straße 16. 96176 Seite 4„ Dienstag, 4. Februar 190 77⁰ 4. — der Demokratie Die an dieser Stelle veröffentlichten Beiträge drücken stets nur die Meinung der Verfasser aus. Die leraus geber. 80 geht es nicht! Zum Fall Maier contra Maier Von Arthur Fuld- Heidelberg Lassen Sie mich als einfachen, unbe- kannten Nichtparteipolitiker einmal das sa- gen, was ich und mit mir Tausende und Hunderttausende seit der Zeit des Wahl- kampfes bis heute empfinden. War schon die Wahl als Parteienwahl unglücklich, so hat uns kritischen Nicht partellern die kurze Zeitspanne mehr als Recht gegeben. „Das ist der Fluch der bösen Tat“, was Wir heute erleben müssen. Der Streit „Maier gegen Maier“ hat Formen angenom- men, die ener ehrlichen Demokratie un- würdig sind. Der einfache Mann, das arbei- tende Volk schüttelt den Kopf: warum stellt sich Dr. Reinhold Maier nicht der Spruchkammer, wenn er ein reines Gewis- sen hat? Warum soll für ihn, weil er Mi- nister Präsident ist, ein Extra- Unter- suchungsausschuß feststellen, ob ja oder nein? Hat man je erlebt, daß man für An- schuldigungen oder Anklagen etwas an- deres kannte als das ordentliche Rechtsver- fahren? Ja, das hat man: nämlich im Dritten Reich die Parteigerichte! Will Dr. Reinhold Maier solche Methoden Für sich beanspruchen, dann hat er auf- gehört, Demokrat zu sein. Es widert uns allmählich an, welche For- men dieser Streit angenommen hat. Wie er auch ausgehen möge, das mug vom unparteiischen Standpunkt aus gesagt werden: es kann niemals be- hauptet werden, die Oeffentlichkeit habe von der Anklage gegen Dr. Reinhold Maier schon vor der Landtagswahl gewußt und habe trotzdem dem Landtag mit großer Stimmenmehrheit sein Vertrauen aus- gedrückt. Nein, das stimmt nicht— viel- jeicht ist in Stuttgart durch die Presse vor- her etwas bekannt gewesen?— aber außer- Halb Stuttgarts hat kaum jemand gewußt, was man heute Reinhold Maier vorwirft; denn sonst hätten Dr. R. Maier und der Land- tag in seiner heutigen Zusammensetzung niemals das Vertrauenvotum der Eevöl- kerung erhalten! Und wenn Mitglieder des Landtages das heute nicht wahr haben wollen und von „Intrigen“ oder„Dolchstoß“ gegen die Junge Demokratie oder gegen den jungen Staat sprechen, so ist das eine bewußte Verdrehung der Tatsachen mit redege wand. ter Parteitechnik. Es steht einwandfrei est: das württembergisch- badische Volk Rat dem Landtag ahnungslos seine Stimme gegeben im Vertrauen auf Recht und Wahr- Beit. Die Parteien haben dieses Vertrauen mißbraucht: sle hätten Männer. die damals dem Ermächtigungsgesetz zugestimmt ha- den, niemals herausstellen dürfen! Aber mit mir waren weite Kreise nicht enttäuscht. Wir haben es kommen sehen Wir waren gegen eine schnelle Parteien- Wahl. Was uns fehlt, sind Köpfe, Männer, die sich mit ganzem Idealismus, ohne jeg- uche Parteirücksicht, dem Neuaufbau un- seres Staates zur Verfügung stellen— Männer, die nicht schon einmal versagt haben und die mehr oder weniger mit schuld an unserem Unglück sind! Ob es einen Zweck gehabt hätte, da- mals(Ermächtigungsgesetz)„Nein“ zu sa- gen, ist nicht mehr festzustellen und heute völlig pelanglos; jedenfalls steht fest: diese Männer sind damals umgefallen. Hätten sie als Privatpersonen gehandelt, stände das suf einem anderen Blatt. Aber sie ha ⸗ pen als Führer von Parteien ge- handelt und damit ihre Wähler scehmählieb im Stich“ gelassen. Die Folgen? Der„kleine“ Mann, der Be- amte, Arbeiter oder Angestellte, sagte sich: wenn unsere Führer„Ja“ gesagt haben, dann muß es seine Richtigkeit haben, und er trat mit mehr oder weniger Druck in die Partei ein. Ihn verfolgt man— entläßt man— quält man—: der andere aber ist Wieder obenan und glaubt schon wieder, der Masse zeigen zu müssen. wie man eine Demokratie„aufbauen“ soll. Ganz abgesehen von dem sachlichen 0 2 Die Be eidigten i Heute habe ich die Trillerpfeife aus der Schublade geholt. Es liegen da noch Flöten, Schalmeien und Klarinetten. Auck eine Pauke ist da. Warum ich das tue? Nun, ich will es schen ich habe in der Zeitung geschrieben, in dieser Ecke, und dabei gepfiffen, ganz leicht nur, aber immerhin so laut, daß jemand sich angepfiffen vorkam. Es war, sie erinnern sich Vielleicht, etwas geschrieben über Kunden- dienst und so, über dies bezugscheinpflichtigen Gefälligkeiten. Ein Kleiderbügel, ein ärmlickhes Stüc Holz, xam vor, am Rande, aber es war immerhin dadei.: Sehen sie, da kam nun jemand ꝛ⁊u mir, tief gekränkt. Weil er einer Innung angehörte, wie sich das eben so schickt, protestierte er. Ja- Wohl, wegen Verächtlichmachung des Gewer- hes und so fort. Na ja sie wissen schon. Viel- leicht kommen nun rgen die Friseure und Beamten, die Vertreter der freischuwimmenden Erstgeborenen oder sonst wer, und tun ver- Argert und tief beleidigt, weil sie in der Zei- tung standen. So habæ ich heute die Pfeife genommen und wieder ein wenig darauf getrillert, nicht ganz 80 laut, denn morgen könnte schon ein Ver- treter der„Fachschaft der pausbädekigen Pfei- fer“ kommen, sich beschweren und mir die Pfeife wegnehmen wollen. jeh dene mir, daß im tiefen Gemurmel und Gebrummel ein Pfiff nichts schaden xann. MWient nur deswegen, weil auck in der Musik neben den dunklen Tönen die hellen mitspie- den, oder weil wir tausend Jahre lang nicht pfeifen durften. Bedenken sie, so ein lauter Pfiß gellt in den Ohren, manchmal sehr un- angenen m, wie man weiß. Und gerade deshalb wird weiter gepfiffen! E. Scha — In der zweiten Spielhälfte nach Meinung der breiten Masse wirklich einwandfrei geführten— Kampf des Rechts- anwalts Franz Karl Maier gegen Reinhold Maier hat es eigenartig berührt. daß dieser auf einmal, um sich reinzuwaschen, davon spricht: wenn man überhaupt von Schuld sprechen kann, dann nur von einer„Kol- lektivschuld“... Nein, Herr Dr. Reinhold Maier: im selben Atemzug sagten Sie, daß es damals auch Nein-Sager gegeben habe; und nur weil Sie angeblich aus Furcht vor den dahinterstehenden SS- Leuten„Ja“ sagten, wollen Sie jetzt von einer Kollektivschuld sprechen? Von einer Kollektivschuld, die selbst der größte Teil des Auslandes und neuerdings der Weltgewerkschaftsbund verneint! Und wirklich mehr als eigenartig mußte es die breite Masse berühren, wenn in der Kundgebung der Demokratischen Volks- partei der Ankläger Maier persönlich an- gepöbelt wurde, da man ihm sonst wohl nicht beikommen konnte, Ich sgge es öffent- lich aus für viele: der Unbekannte von heute und gestern ist uns lieber als der Versager von vorgestern! Es gibt für jeden Rechtdenkenden in de gegenwärtigen Krise nur eine Parole: Leute, die ihre mangelnde Stan d- haftigkeit schon einmal unter Beweis gestellt haben. sollten heute von der Politik 80 schwer es ihnen fällt— fern bleiben. Sie können nicht aus ihrer Haut heraus, können nie den wahren Mut aufbringen, aufzutreten, auch der Besatzungsmacht ge- genüber nicht, die es gewiß lieber hat, stets die Wahrheit zu hören. Solche Männer genießen nicht das Vertrauen des Volkes, trotz der Stimmenmehrheit. die u ter fal- schen Voraussetzungen zustandekam. Wer in entscheidender Schicksalsstunde des Volkes versagt hat, der trete ab von der politischen Bühne. Er leistet der De- mokratie damit den größten Dienst und damit dem Aufbau unseres Landes und un- serer Wirtschaft. Auf den Einwurf, wer aber wird es besser machen, ist die Gegen- frage zu stellen: was wurde bisher Gutes getan über die gewiß schwere Alltagsarbeit hinaus. Wir haben innerhalb der amerikanischen Zone erlebt, daß sich die Minister nicht einig waren und jeder seinen eigenen Verfassungsentwurf ein- brachte; nicht als ob wir alle Deutsche nen Waren. Ebenso wie in den Fragen der Ent- nazifizierung Bayern, Hessen und Württem- berg-Baden dreierlei Bestimmungen ken- — aber alle behaupten sie, gute Deutsche zu sein, und vergessen doch über alle Parteien- und Landespolitik die Inter- essen am Volksganzen! Nein! Der Einwurt gilt nicht! Schlechter kann mans beinahe nicht mehr machen. Und du, liebe Militärregierung— nimm mir es nicht übel—, du hast bei aller Hilfe, die wir dankend anerkennen. einmal die Parteien und zum anderen die Wahlen zu früh zugelassen. Du slehst, wir waren noch nicht reif, die Wunde eitert heute noch Ich möchte an dieser Stelle den Wunsch aussprechen: Helft, wenn ihr helfen wollt, und bringt den„spruchkammer- Kram“ binnen kurzem z um Ap- schluß. Die Schwerverbrecher bestraft! Aber die anderen bereinigt so schnell als möglich, reiht sie wieder in den Arbeits- proze ein; sie sind bestimmt weniger schuld als die Männer, die damals„Ja“ gesagt und das ihnen anvertraute Mandat — gleich, ob durch Irrtum oder aus„Re- spekt! vor der Gestapo mißbraucht haben. VfL. Neckarau— Stuttgarter Kickers 2:4, Schwaben Augsburg— VfR Mannheim 3:0, KFV Karlsruhe— VfB Stuttgart 2:2, 1860 Mün- chen— Phönix Karlsruhe 2:0, Eintracht Frank- furt— 1846 Ulm 3:3, Viktoria Aschaffenburg — Kickers Offenbach 1:4, 1. FC Nürnberg 1. FO Bamberg 4:2, 05 Schweinfurt— Spygg Fürth 2:2. Durch einen 4:2-Sieg über den FC Bamberg Wurde der siebenfache deutsche Fußballmei- ster 1. FC Nürnberg mit weitem Abstand von seinen Verfolgern Halbzeitmeister der süd- deutschen Oberliga. Das Treffen war vom Anstoß an sehr hart.— Die Erfolgs-Serie des KFV Karlsruhe hatte für den schweren Kampf gegen den VfB Stuttgart Hochstim- mung geschaffen. Beide Mannschaften liefer- ten sich ein ausgezeichnetes Spiel, wobei die Karlsruher die besseren Torchancen hatten. Das Treffen endete 2:2(2:2). Viktoria Aschaffenburg erlitt auf eigenem Platz gegen die Offenbacher Kickers eine hohe 1:4-Nieder- lage. Die Viktoria spielte ohne ihren verletz- ten Torwart Riecker.— Das Spiel 1860 Mün- chen gegen Phönix Karlsruhe endete mit 2:0 (0:0) Toren. Greifbare Erfolge scheiterten an dem erfolgreichen Münchener Schlußdreieck. Ein schönes Spiel lieferten Eintracht Frankfurt und 1846 Ulm. Bei verteiltem Feld- spiel endete das Treffen 3:3(1:1). In Schweinfurt konnten die Fürther mit viel lück das Unentschieden 2:2(2:0) halten. Bis zum Schluß entwickelte sich ein dramatischer Kampf um den Sieg.(dena) Schnelles Spiel in Neckarau Härter als das Er- gebnis besagt, muß- te Kickers Stuttgart um den Sieg kämp- fen. Der VfL. Nek- karau beging beim 2:2 Stand einen tak- tischen Fehler. Als Gramminger 20 Mi- nuten nach der Pau- se durch Kopfball den Gleichstand er- zielte, schien es, als hätten die Kickers- Verteidiger etwas a Sicherheit verloren, denn der VfL-Sturn: wirbelte zeitweise tüchtig vor Jahns Tor. Balogh, der Motor des VfL-An- griffs, wurde in die Verteidigung zurückge- nommen und damit dem Angriff die Gefähr- lichkeit genommen. Bis zum Schluß hatten die Kickers das Spiel wieder in der Hand und Conen und Warzecha schafften noch den kla- ren Sieg. Der Sturm war schnell, schußfreu- dig und hinter ihm stand eine Läuferreihe, die das Mittelfeld klar beherrschte und den schwachen Neckarauer Sturm kaum zur Ent- faltung kommen ließ. Tore von Conen und Sälzler schufen die 2:0- Führung. Kurz vor der Pause kam der VfL durch Balogh auf 2:1. Nach dem Wechsel ging es vor dem Neckar- auer Tor heiß her, aber Sprengel im Tor hielt großartig. Als Bahlke und Klostermann sich kanden, kam der VfI.-Sturm in Fahrt, aber das Unvermögen im Schießen ließ keine Erfolge zu. Das vor 5000 Zuschauern durchgeführte Spiel wurde von Bernbeck(Frankfurt) gut ge- leitet Stuttgart stellte eine Mannschaft, die in allen Teilen ausgeglichen spiele und strecken- weise klar dominſerte. Im Angriff waren Co- nen und Schaletzki dle treibenden Kräfte. Bel Neckarau gefiel in erster Linie Sprengel im Tor und nach dem Wechsel die Läuferreihe Klostermann— Bahlke— Gramminger. Im Sturm war Balogh unermüdlich um den Auf- bau bemüht. Bwg. Hohe 3:0-Niederlage des VfR Die von Sieg zu Sieg eilende Elf der Schwaben Augsburg hat erneut ihre ausge- zeichnete Form gegen die Mannheimer Ra- senspieler bewiesen. Der VfR Mannheim, der uns schon oft in auswärtigen Spielen mit Er- folgen überraschte, hatte großes Pech. Die bewährten Spieler Bardorf und der verletzte Röhling waren nicht bei diesem Treffen. An der starken Augsburger Hintermannschaft scheiterten alle Stürmerangriffe. Dem VfR blieb infolge des vereisten Bodens nur eine Umstellung auf gute Deckung übrig. Den Augsburgern gelang bis zur Halbzeit nur ein Treffer. drehte die Schwaben-Elf unter Ausnützung der Mann- heimer Mannschaftsschwächen mächtig auf und erzielte noch vier weitere Torerfolge. Dem VfR war es nicht möglich, einen Ehren- treffer zu erzielen und er steht nun am 16. Platz der Tabelle. eb. Beschlüsse für die Oberliga Stuttgart.(SSK) Die von der Leitung der süddeutschen Fußball-Liga eingesezte Spiel- leitung ist zur Erkenntnis gekommen, daß die Durchführung der Rundenspiele bei der Teilnahme von 20 Vereinen die Spielleitung vor Aufgaben stellt, die technisch undurch- kührbar und sportlich nicht zu verantworten sind. Die Liga muß daher auf 16 teilnehmende Mannschaften beschränkt werden. Vor Beginn der schlagartig einsetzenden Rückrunde am 25. Februar werden am 15/16. Februar noch folgende Spiele nachgeholt: Am 15. Februar(15.30 Uhr) KFV Karlsruhe— FS Frankfurt, am 16. Februar(1500 Uhr) Phönix Karlsruhe— Be Augsburg, Schwaben Augs- burg— Bayern München, Offenbacher Kickers — VfB Stuttgart. Der vom Fc Saarbrücken zurückgekehrte Spieler Wilde, der von Bamberg am 19. Januar im Spiel gegen Stuttgarter Kickers und am 28. Januar im Spiel gegen Waldhof Mannheim„Schwabenringes“ Stuttgart schlug im Haupt- bekannte Eiche-Staf- bereits eingesetzt wurde, hat von dem bayeri- schen Landessportverband noch keine Spiel- erlaubnis erhalten und hat somit unberechtigt gespielt. Es ist damit zu rechnen, daß das Spiel Bamberg— Waldhof(0:0) wegen diesem Mitwirken von Wilde für Bamberg nachträg- lich als verloren gewertet wird. Außerdem wurde nach Abmachungen mit den Vertretern der drei Zonen folgender Be- schluß gefaßt: Mit sofortiger Wirkung werder bei Spielerabwanderungen nach der französi- schen oder englischen Zone mit Genehmigung des Vereins der Spieler jeweils drei Monate, und ohne Zustimmung des Vereins sechs Mo- nate gesperrt. Fußball-Kreisklasse 1 Gruppe süd TSV 1846 Mannh. 12Z2ͤ T. 19:5 EV Brühl 1100 Sc Reilingen 12 8 1 3 41:18 17:7 VfB Kurpfalz 11* 2 26:13 16:8 08 Mannheim 12 7 1 4 29:17 15:9 SV Rohrhof 12 6 2 4 15:14 14:10 Sd Mannheim TT VL Hockenheim 12 4 2 8 21:27 10:14 Eintr. Plankstadt 22ͤ 1 2 1 1633 8:16 MS Manheim 11 2 18 17:37 5:17 Se Neckarstadt 12 2 1 9 21:45 5:19 SpVgg. Ketsch Éfi:! 3:19 Handball- Bezirksklasse Staffel 1 1. Mannschaften SKG Birkenau 13 12 1— 1863:53 25:1 TSV Viernheim 11 7 3 1 35:54 17:5 Polizei Mannheim 9 8 1 2 66:54 13:5 SG Hemsbach 11 4 2 5 91:75 10:12 99 Seckenheim 98 4 1 4 40:62 9·9 TSV 1946 Mannheim 9 8 2 4 48:59 810 VfB Kurpfalz 11 4— 7 71:104 8:14 18 Laudenbach 82 3 4 81:85 711 SV Ilvesheim 11 1 2 3 57114 4·18 SV Frledrichsfeld 9— 1 8 42:85 1:17 NB: Nicht gewertet und angeführt sind die Spiele: TSV 1846 Mannheim— VfB Kurpfalz, 99 Seckenheim— Polizei Mannheim 718. 2. Mannschaften SKG Birkenau 10 10—— 172:80 20:0 TSV Viernheim 71 5— 2 2 104 SV Friedrichsfeld 5 3 1 1 31:32 2 Polizei Mannheim 8 4 1 4 20 54 729 8 Laudenbach 7 2 1 4 27:52 39 S8 Hemsbach 5 1 2 4 24:40 4:10 TSV 1846 Mannheim 8 1 5 18.44 111 99 Seckenheim 2— 2 4:10 94 TV Schriesheim 2—— 2 732 04 Handball-Kreisklasse Staffel 1 Vereine Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. Schriesheim 10 9 0 1 112:36 18:2 Großsachsen 10 9 0 5 61:28 18:2 Hohensachsen 10 8 0 2 35:61 16:2 SG Mannheim 10 8 0 4 69784 12:8 Käfertal 9 3 1 3 47:61 1721¹ Feudenheim 10 1 2 7 3662 4:18 Sandhofen 11 3 0 8 57:62 6˙16 Ms Mannheim 8 1 1 7 38266 3:15 Neckarhausen 9 9 1 8 38:88 1:17 Zum Handballturnier in Leimen Als man die ersten Hallenspiele einführte, Slaubte man, ein Feldspiel in geschlossenem Raume austragen zu können. Die Beschrän- kung der Spielerzahl und andere Hemmnisse ergaben, daß Hallen- und Feldspiel sehr ver- schieden sind Wenn aber ein Sportkreis eine Veranstaltung unter primitiven Verhältnissen aufzieht, darf das nicht dazu führen, daß ein Hallenturnier in einem kleinen Raum wie die Leimener Festhalle angesetzt wird. Bei diesem Turnier ließ man 5 bis 6 Mann spielen. Kein Vergleich war geboten gegenüber den frühe- ren Hallenspfielen. Schon die hohe Toraus- beute in Leimen zeigt, daß hier etwas nicht gestimmt hat, weil nur einseitiges Können de- fürnberg Halbzeitmeister monstriert wurde. Schönheiten im Spiel und Kombinationen, wie wir sie schon oft beim SV Waldhof sahen, vermißten wir sehr, da von jeder Stelle aus im direkten Schuß ein- geworfen werden konnte; so vom Abwurf des Torwächters bis zum Kreis des gegnerischen Hüters. Der wirkliche Handballer wünscht mehr als 15 Minuten Krafteinsatz; er will beim Handballspiel Kampf im Feld mit allen Schönheiten. Es ist daher ratsam, zukünftig „Handball“-Turnier in so engen Räumen zu vermeiden, da es dem Sport mehr schadet als nützt. Wir wollen den in Sportämtern tätigen Männern ihre Arbeit nicht verleiden. Sie mögen uns gestatten, sachliche Wünsche und Anregungen zum Ausdruck zu bringen. Dr. F. O. W. COBB will 400 Meilen fahren Der berühmte englische Auto-Rennfahrer John Cobb will durch Ueberbietung der 400 Meilengrenze(= eine Schnelligkeit von uber 640 kmy/std.) einen neuen Angriff auf den Welt Geschwindigkeitsrekord zu Lande unterneh- men. Er wird mit seinem Railton Red Lion auf denselben Bonneville Salt Ebenen starten, auf denen er im August 1939 den gegenwär⸗ tigen Rekord mit 369,74 Meilen aufstellte. Die Bonneville Salt Flats liegen übrigens 120 Mei- len westlich von Salt Lake City. John Cobb äußerte sich in einem Interview, daß vor sei- nem neuen Weltrekord- Versuch, der im August dieses Jahres stattfinden soll, noch einige tech- nische Verbesserungen am Red Lion vorge- nommen werden sollen. Der Red Lion wiegt annähernd drei Tonnen und wird durch zwei 1250 PS Napier-Motore angetrieben. Der Wagen war während des Krieges in London aufbe- wahrt und blieb. obwohl Bomben in der Nähe flelen, unbeschädigt. hafl. Regelabend der Schiedsrichter. Am 7. Fe- druar, 18 Uhr, kindet im Wartburg-Hospiz, E 4, ein Referat des SR.Obmannes Schmetzer über die„Regel abseits“ statt, zu dem die Schiedsrichter und Mannschaftsführer einge- laden sind. Kreisschiedsrichter-Vereinigung. Notizen Kühl(München-Gladbach) wurde durch einen ko-Sieg über Häfner(Bamberg) deut- scher Leichtgewichtsmeister der Berufsboxer. Bei den europäischen Eiskunstlaufmeister- schaften in Davos kam Barbara Scott mit 766 Punkten auf den ersten Platz vor Daphne Walker(England) mit 755 und Gretchen Mer- ri!(USA) mit 745 P. Der se Riessersee be- stritt mit dem 6:2-Rückspielsieg gegen die von Rudi Ball geführte Eishockey- Mannschaft Eichkamp sein 500. Spiel. Die Mannschaft will in Garmisch gegen eine Schweizer Auswahl antreten./ Der früher in Stuttgart spielende Makar ist ab sofort für die Phönix Karlsruhe spielberechtigt. Der Mittelstrek- kenläufer Gaston Reiff erhielt für seine sport- lichen Leistungen den belgischen National- preis. Bei den Skimeisterschaften der Udssf wurde im 30-km-Langlauf Matiou- chenko(Moskau) in 2:06,08 Std. Sieger. Bei den Frauen gewann die Moskauerin Bollotova. Im Eisschnellaufen legte der 17jährige Karelin die 500-m-Strecke in 50,3 Sek. und die 1500 m in 2:39, 9 Min zurück. Ein Londoner Auto- busschaffner gewann für 2 Pennys bei einer Fußballwette 24 000 Pfd. Sterling./ In Eng- land gewann eine Frau mit einem 6-Pence- Einsatz an einer Fußballwette die Summe von 26 207 Pfd.(dena-ap). Die Schwerathleten im Rosengarten Der überfüllte Ro⸗ 5 zengarten in Mann- heim war am Sams- tag Schauplatz der Endkämpfe um die nordbadische Mei- sterschaft im Mann- schaftsringen. Der ASV Feudenheim stellte mit dem 6:1 Ergebnis gegen die fel Sandhofen seine große Klasse unter Beweis. Durch die- sen Sieg kommt der ASV auf seine näch- sten Gegner der Ver- bandsklasse Gruppe Süd: Wiesental und Bruchsal.. Im Bantamgewicht konnte der deutsche Ju- gendmeister Heckmann(F) gegen den sich tapfer wehrenden Denu(jun) nur Punktsieger werden. Der mehrfache deutsche Meister im Federgewicht Vondung(F) holte sich in einem temperamentvollen Kampf gegen Rottenhöfer Wertungen und wurde Punktsieger. Denu(sen) mußte sich dem deutschen Jugendmeister im Leichtgewicht Ries(F) nach 11 Minuten durch seitlichen Aufreißer beugen. Im Weltergewicht siegte der mehrfache deutsche Meister Ben- Zinger(F) durch Untergriff von vorn in 14 Mi- nuten über Nägele. Der zweite deutsche Mei- ster im Mittelgewicht Brunner(F) kam gegen den badischen Meister Hagner nur zu einem Punktsieg. Im FHalbschwergewicht gelang es dem badischan Meister Litters gegen Schmitt (F) den einzigen Punktsieg für Eiche Sandhofen zu holen. Der starke Konitzny mußte dem dauernd im Angriff liegenden Kärcher(F) einen Punktsieg überlassen. Diese Kämpfe wa- ren Höhepunkte der in Mannheim starken Schwerathletik-Sparte. In den Vorkämpfen standen sich ASV Feudenheim II und Viern- heim I gegenüber. Auch die zweite Staffel der Feudenheimer war mit 7:0 Punkten. ö eb. Mannheimer Berufsboxer-Erfolg. Bei der 21. Berufsboxveranstaltung des kampf des Abends Julius Schmitt(Mann- heim) seinen Gegner Schier(Hannover) nach harter Gegenwehr nach Punkten. Wer ner Abele(Mannheim) bezwang in einem technisch hochwertigen Kampf Müller (Karlsruhe) in der 5. Runge durch k. o. J. F. Berufsboxen in Heidelberg 3000 Zuschauer erlebten im ausverkauften Stardust-Club in Heidelberg spannende und interessante Boxkämpfe. Als erstes Paar stellten sich die Schwergewichtler Kreimes (Mannheim) und Henrich(Mainz) dem Ring- richter Weckbach aus Darmstadt. Kreimes schickte den Mainzer schon nach wenigen Se- kunden durch einen schweren Körperhaken zu Boden. Durch einen linken Kopfhaken wurde Kreimes(Mannheim) ko- Sieger. Im Federgewicht standen sich Weber(Karlsruhe) und Limbach(Neuß) gegenüber. Limbach hatte Weber durch linke Haken zweimal bis „acht“ zu Boden geschlagen. Nach emem nicht beabsichtigten Tiefschlag brach Weber zusammen und wurde Sieger durch Disquali- kikation von Limbach. Den schönsten Kampf lieferten sich Sturm(München) und Bazarra Etaljen). Sturm lag vom Gongschlag an im Angriff, während Bazarra sich in der Defen- sive hielt. Der Münchener versuchte durch Inke Körper- und Kopfhaken dem Italiener die Luft wegzunehmen. Bazarra machte sei- nem Namen„Eisenkopf“ alle Ehre. Nach Ab- lauf der 6 Runden wurde Sturm Sieger nach Punkten. Im Weltergewicht schlug der hoch- talentierte Schmitz(Neuß) den Münchener Walcher in der 2. Runde k. o. Zum Schluß kletterten Stein Heidelberg) und Krämer (Frankfurt) durch die Seile. Dieser Kampf mußte nach der 1. Runde vom Ringarzt ab- gebrochen werden, Hafi. Motor- Rundschau heißt die vom Verlag K. Haslsteiner, Stuttgart-O, Kernerstraße 32, her- ausgegebene, zweimal im Monat erscheinende Fachzeitschrift für das Kraftfahrzeugwesen. Herausgeber sind der Oberingenſeur Georg Jsing und Schriftleiter Ingenleur Joachim Fischer. 35% 8 e e. 3 irtschalt Ruhrelektrizität nach Englani Der Kontrollkommission in Berlin lieg nach der„Continental Daily Mai ein Projekt zur Prüfung vor, das die deu sche Elektrizitätsausfuhr auf eine ganz neu Basis stellen soll. Der Plan beruht a9 einem schon seit längerer Zeit ausgeache teten Projekt der Siemens-AG. in Berl zur Belſeferung eines großen Teils von Fu ropa einschließlich Englands mit Stroß aus dem Rur gebiet. Er sieht ein wel verzweigtes Netz von Wasserkraftwerke und Elektrizitätswerken mit Kohlenfeueru vor, das auch bei den schwierigsten Wette verhältnissen voll leistungsfähig bleibt. 4 Hauptwerk ist das Groß kraftwer z d Vereinigten Elektrizitäts gesellschaften Bochum vorgesehen, dessen Bau bere vor dem Kriege in Angriff genomme wurde und jetzt unter Aufsicht der or schen Militärregierung fertiggestellt wWäl Der Elektrizitätsexport größten Umfang wird durch die von den Siemens werke ausgearbeitete Methode ermöglicht, Erekii zität ohne nennenswerte Verluste de grölßzte Entfernungen zu leiten. Bereits je wird Strom an Belgien, Holland Nordfrank eich abgegeben. Es best hen auch durchaus die technischen Vorau setzungen zur Verlegung eines Kabel über den Kanal nach England. Weit könnte auch auf Grund internationaler Ad machungen eine Verbindung des Netzes m in der Schweiz, Oesterreich und Norditale vorhandenen Stromversorgungsnetzen e folgen. 5 51 Warnung an Warenhorter in der neuesten Ausgabe der ausgezed neten Stuttgarter Wirtschafts-zeh tung“ lesen wir diese beherzigenswen Zuschriit: „ Es war ein grober Fehler der Wah rungsneuordnung von 1923/24, daß sie ab dem Rücken der Geld besitzer ausgetrage wurde, während der Sach besitz der Nule nießer der Reform war, mit teilweiser 1 nahme des Hausbesitzes(Gebäudeentschu dungssteuer). Die Erfassung des gesatmie Sachbesitzes, auch der Warenvorräte, ist e verschiedenen Gründen notwendig und u umgänglicht Es muß daher der gesan Sachbesitz, einschließlich die zurückgehallt nen Waren, als Grundlage der Geldneuoti nung dienen, das heißt, wenn der Geldbes Einbufjen erfährt, muß auch der Sachbes entsprechend belastet werden. Dies läßt sd unschwer bewerkstelligen. Dafür, daß nich, verschwiegen bleibt, ist durch hohe Stra androhungen durch Nachprüfung der EN mittlungsorgane der Wirtschaftsämter un der flnanzamtlichen Betriebsprüfer zu 80 gen. Auch an Denunzianten wird es aich fehlen. Die Ware Zurückhaltenden möge also überlegen, ob es nicht z we i ger ist, re volkswirtschaftliche Pflicht ht dingungslos zu erfüllen, als sich vermutit vergeblichen Hoffnungen hinzugeben, d womöglich mit recht unangenehmen Nach spielen beim Finanzamt enden. E. Wieviel Düngemitter fur 19477 Her Landwirtschaft in der US- Zone Werte für das Erzeugungsjahr 1946,47 vorausstehflid 70 000 t Stickstoff, 56 000 t Phosphorsäure u, 100 000 t Kali als Düngemittel zur Verfügm stehen. 5 Davon entfallen auf: Stickstoffdünger inländische Produktlon Kalkstickstoff aus den süddeutschen 600 Kalkstickstoff werken Trostberg/ Obb. Kalksalpeter der Farbwerke Höchst, die 1 den Ammoniak aus Oppau beziehen 10 000 schwefelsaures Ammonlak und Ammon: salpeter aus dem Munitlonsaufberei- f tungsprogramm 2 0000 52 000% Tugesagte Einfuhren i Ammonsalpeter aus den Us 15 000 . 70 000 (73% des Verbrauchs in der Us-Zone v. 1936% Phosphorsäure inländischer Produktion. 555 15 g Superphosphat N 5 5 16 000 Zugesagte Einfuhren der OMGus Superphosphat aus Belgien 12 00% a Magnesiumphosphat(Schmelzphosphat ähnlich dem Rhenaniaphosphat) 20 000% 1 56 000 %% des verbrauqus in der Us-Zone v. 1830 241 8 Kalisalz 30% schwefelsaures Kalt 100 000 Kalimagnesia 7 N (52 0 des Verbrauchs in der Us-Zone v. 1 . N. 5 Keine Freigabe beschlagnahmter Notenb stände. Der am 3. Dezember 1946 vom Lände rat gestellte Antrag, den neugeschaffenen Lal, deszentralbanken beschlagnahmte Notenb stände in Höhe von 2,5 Milliarden Mark aut zuhändigen, ist von der amerikanischen Mi tärregierung abgelehnt worden. Nach der An Wort erscheint es weder angebracht nal wünschenswert, im Augenblick außergewöll, liche Maßnahmen zu ergreifen, um die A, gabe dieser Marknoten als Geld zu bewerl stelligen. Die Militärregierung und die del schen Regierungsstellen bemühen sich zur 200 gegen den übermäßigen Geldüberhang und 0 Hüssigen Kredite in der deutschen Wirtsche anzukämpfen. Die Freigabe von weiteren?“ Milliarden Mark zum Umlauf in der deutsche Wirtschaft würde in krassem Gegensatz diesen antiinflationistischen Bemühungen de hen. Jedoch ist nichts dagegen einzuwenden wenn die Landezentralbanken unter sich e freiwilliges Abkommen für die gleich mäßige Vverteſlung der früher von d Reichsbankanstalten in der US-Zone als fre Aktiva geführten Kassenbestände W 9 e Strein auf den CIyde- Werften. Auf de Schiffswerften am Clyde streikten am a einige tausend Arbeiter, um ihrer Fordern nach einer Fünftagewoche mit 40 Arbeitsstuf den Nachdruck zu verleihen. Aus demselb Grunde waren die Werftarbeiter schon an drei vorangegangenen Samstage von der 15 beit ferngeblieben. Ruhrorter Hafen-Aktiengesellschaft mütteilt, 1 findet sich im Gegensatz zu den Angaben seres Artikels Deutschlands Binnen häfen“(MN vom 17. 12.) kein Prempel“ der Schwanentorbrücke, sondern nur einer“ der Marjentorschleuse in Duisbus Außerdem liegt dieser auch nicht höher das Hafenbett, sondern das Hafenbett le, seinerseits 70 em über dem Drempel. ES uns unverständlich, daß unserem Mitarbel eine so augenfällige Differenz nicht aufgef? len ist, so daß es zu dieser, wie die 9 erwähnte Firma schreibt,„unwahren und ict führenden Ar gabe“ kommen konnte, durch „die Oeffentlichkeit leicht die Meinung gew nen könnte, als seien die Duisburger Hale“ anlagen unzureichend ausgebaut,, 4. n 8 0 dena-xreutet ö Der verkehrte Drempel. Wie die Dulsbuf, 1881 sgearbe n Berit von EU Strogz in wei ftwerke feuer; Wetten eibt. 4. er k dg ten 1 bereſ momme ler br. lit Wit Umkang uswerke „Elekti te übe eits jeh a nd un Es beste Vorau Ka bel Weite ler A0 etzes m orditalle zen el Sul usgezeich t s-Z eh igens wer er Wäb Sie a Sgetrage ler Nu Iser All, entschul gesammte e, ist al und un gesam, K gehalt dneuori, zeldbesi achbesit läßt sich aß nich 1e Stral der I ater un zu S000 es nich n möge maß! flicht be ermutlid ben, dl en Nach. E. 9477 2 werde Sszehtlid zäure unt fer fügung 40 000 10 000 2 000 52 000 13 00 70 000 v. 193% 7 000 9 000 16 000 12 000 at 20 000 . 56.600 v. 1930] 100 000 v. 1080 h M. M. Notenbt 1 Lände nen Lal, Notenbe Lark aud, hen dil der An, echt noc ge wöln, die Abt bewerl die del 1 Zur Zeh g und d Wirtschel teren deutsche ensatz 1 ngen 8k uwenden sich eh gleieh von d als fre fen. dens Auf de 1 Se mstel Forderul peitsstun lemselbe 'n an de 1 der 4 a-reuter Dulsbul⸗ itteilt, be gaben u in nel, empel 20 einer Duisbus höher bett lle el. ES litarbell aufgeft die obe und 1 2. Jahrgang Nummer 15 Donnerstag, 6. Februar 1947 Einzelpreis 20 Pfennig enerat day ge Süddeutschlands Hilfe für den Ruhrbergbau Stuttgart, 3. Febr.(tz-dena] Auf der 17. Tagung des Länderrats erklärte der stellver- tretende amerikanische Militärgouverneur, General Clay, die Militärregierung er- halte häufig Berichte über die abweisende Haltung und schlechte Behandlung der aus der Tschechoslowakei und Ungarn aufge- nommenen Flüchtlinge durch die deut- sche Bevölkerung.. General Clay wies darauf hin, daß sich diese Menschen nunmehr unter der deut- schen Bevölkerung befänden und aufgenom- men werden müßten.„Wenn es so weiter geht wie bisher,“ erklärte der General, 80 werden Sie eine Minderheit schaffen, die Haß und Zwietracht auf Jahre hinaus be- günstigen wird.“ Der General forderte die Vertreter des Länderrats auf, ein Programm zu beraten, das zur Aufnahme dieser Flücht- linge unter günstigen Bedingungen gedacht sein soll. Au der Entnazifizierung, der er seine Achtung aussprach, erklärte General Clay,. daß die Ministerpräsidenten den Spruch- kammern den Vorrang und den öffent- lichen Anklägern der Kammern die Möglichkeiten und Einrichtungen geben müßten, damit diese ihre Arbeit er- ledigen könnten. Der General betonte, daß er von dem gu- ten Willen, die Entnaziflzierung durchzufüh- ren wisse, aber ohne Personal und Möglich- keiten würde er nichts nützen. Gesetzentwürfe an die Länderparlamente verwiesen Der Länderrat beschloß unter Zustim- mung der anwesenden Ministerpräsidenten von Bayern, Hessen und Würtemberg-Baden folgende vier Gesetzentwürfe nach Zustim- mung der Kabinette den Länderparla- enten zur Beschlußfassung vorzulegen: dle Schlichtungsôrdnung, das Betriebsräte- gesetz, das Treuhandgesetz und das Gesetz über die Versicherungsaufsicht in der ame- rikanischen Zone. Damit hat der Länderrat aus der dureh die Schaffung der Länderparlamente ge- schaffenen Rechtslage die Konsequenzen ge- zogen und den Landtagen die Legislative überlassen. Ueber den Entwurf eines Gesetzes über den Nachweis der Ehetaugliehkeit vor der Eheschließung beschloß der Länder- rat dem Kontrollrat ein Gutachten vorzu- legen. 2 Fressekonferens mit General Clay Im Rahmen einer Pressekonferenz nahm General Clay u. a. ausführlich Stellung zu der Frage der Verwendung süddeutscher Arbeitskräfte im Ruhrbergbau. Der General unterstrich die bekannte amerikanische Ab- lehnung jeder Zwangsdienstver- pflichtung, die nur in Frage käme, wenn sich alle anderen Mittel als unzulänglich er- weisen sollten. In bezug auf die Streiks an der Ruhr steht der General aut dem Stand- punkt, daß es sich nur um örtliche Erschei- nungen handelt, die auf einen Brotmangel in einzelnen Gegenden zurückzuführen sind, der jedoch nicht auf einem Mangel an Ge- treide, sondern an einem Versagen des Transportsystems infolge des Kälteeinbruchs liegt. Der General nimmt an, daß die Streikenden nicht für das Punkt- system zugelassen werden können. In- folge der ausgezeichnet funktionierenden Aufsichtsarbeit der britischen Militärregie- rung sei die Kohlenförderung von Woche zu Woche gestiegen, so daß Norddeutschland jetzt seine Aufgabe erfüllt habe. Es sei nun an Süddeutschland, seinerseits seine Aufgabe zu erfüllen. Es gebe genügend Arbeitslosig- keit in Süddeutschland und ebenso viel Ar- beitsplätze an der Ruhr, die velen Men- schen Stellung und Arbeitsmöglichkeiten ge- ben könnten. General Clay ist der Meinung, daß die 20proz. Lohnerhöhung zusammen mit dem Punktsystem den Arbeitern Gelegenheit böte, sich wünschenswerte Dinge zu kaufen Wie z. B. Kaffee, Schnaps und Tabak. Da die Kohle das Grundprodukt sei, würde mit einer abermals gesteigerten Förderung auch der Lebensstandard aller zu verbessern sein. Die Anwerbung von Arbeitskräften für den Ruhrbergbau erfolgt nur im Verhältnis zu den vorhandenen Wohn möglichkeiten. „Eine rein deutsche Angelegenheit“ Wie schon vor kurzem Gouverneur Se- Wall, bezeichnete General Clay die gegen den württembergisch- badischen Ministerpräsi- erhobenen Auschuldi- Maler gungn als eine rein deutsche Ange- denten Dr. legenheit. Ein amerikanisches Eingrei- ten könne erst dann erfolgen, wenn die Be- schuldigungen erwiesen oder eine Verletzung des Gesetzes zur Befreiung von Nationalso- zialismus und Militarismus vorliege. Zu den neuerlichen Beschuldigungen des internationalen Komitees, die sich nunmehr auch gegen Dr. Reinhold Maier und den bayerischen CDU-Minister Dr. Müller richten, erklärte General Clay. daß es die Deutschen selbst in der Hand hät- ten, durch Veröffentlichung des Materials der Denazifizierungsbehörden die Falschheit des Materials aufzudecken.„Ich glaube, daß Ihre Unterlagen darüber gut sind. Sie sind nicht vollkommen und die Arbeit ist noch nicht abgeschlossen. Iich möchte aber noch einmal betonen, daß das endgült ge Urteil der Welt sich auf diese Unterlagen stützen wird,“ äußerte der General abschließend zu dieser Frage. Nach der amerikanischen Auffassung zum hema Partei- oder überparteili- che Presse befragt, antwortete der Ge- neral:„Die amerikanische Militärreg erung hat sich nie der Einrichtung einer Partei- presse entgegengestellt. Es wurde jedoch im- mer großer Wert darauf gelegt und das wird weiterhin so sein— daß neben der Parteipresse eine unabhängige Presse beste- hen muß. Wenn Zeitungspapier in größerem Umfange zur Verfügung stehen wird. wird icht gezögert werden, die Einrichtung von Parteizeitungen zu bewilligen, aber nicht auf Kosten der unabhängigen Presse.“ 31 Aelt. oi 8 6 — usdlens Mannheln Alle neune 2 Zeichnung von Willi schneider politische Einheit oder Zersplitterung Die„Iimes“ über Deutschlands zukünftige Struktur— Neuseeland unterstützt französischen Plan London, 3. Febr.(dena-Reuter) Es gibt für Deutschland keinen wirklichen Mittel- weg zwischen Annexion und Aufteilung auf der einen Seite und Einheit auf der anderen Seite, stellt die Londoner„Times“ am Mittwoch in einem Leitartikel fest. Die Alliierten Staaten brächten einer nach dem anderen ihren Standpunkt zum Ausdruck. mre Stellungnahmen seien in mehr oder weniger großem Umfang eine Bestätigung dafür, daß ein bestimmtes Maß politischer Einheit für Deutschland unumgänglich sei. Kein Diktat f Das Blatt warnt davor, den Deutschen eine Verfassung vorzuschreiben. Man solle keine Angelegenheit im Friedensvertrag re- geln, welche die Siegermächte nicht zwangs- weise durchzusetzen wünschten.„Würde ir- gendein Staat bereit sein,“ so schreibt die „Times“,„nach ein paar Jahren gewaltsam einzuschreiten, um Deutschland daran zu hindern, die Machtverhältnisse zwischen den Polens parlament nimmt die Arbeit auf Präsident Bierut wiedergewählt— Die Siedlung im Westen Warschau, 5. Februar(dena) Boleslaw Bierut, der bisherige Präsident der pol- nischen Republik, wurde am Mittwoch vom neuen polnischen Parlament wiedergewählt, meldet AP. Insgesamt 406 Abgeordnete stimmten für Bierut. Zum Parlamentsprä- gidenten wählte der Seim Wladislaw Ko- Walski. Amnestie angekündigt In einer Ansprache anläßlich des ersten Zusammentretens des neugewählten Parla- ments hatte Präsident Bierut eine Amnestie kür politische Vergehen angekündigt, die auch für Auslandspolen gelten und deren alt Wanderung in die Heimat erleichtern Ausweisung und Neusledlung Wie der polnische stellvertretende Mini- Sterpräsident Wladislaw Gomulka auf einer Fressekonfrenz mitteilte, hofft Polen in den ehemaligen deutschen Ostgebieen bis Ende 1 rank furt.(f.) Gegen das Urteil der 1 anlcturter Spruchkammer, die den früheren Li- enzträger der„Frankfurter Rundschau“, Wilhelm ar! Gerst, in die Gruppe der Entlasteten ein- reihte, ha m. zelegt. t der öftentliene Kläger Berufung ein 5 1 rankfur t.(. f.) Als Ergebnis eines Wett- Pls erbs nach vielmonatiger Planung liegen die 23 ne für den Wiederaufbau der Frankfurter Wurf ene Jetzt fest. Dem Neubau liegt der Ent- 8 rt des Frankfurter Architekten Schaub zu 1 der in künstlerischer Beziehung dadurch g e außerordentliche starke Leistung erzielte, da r die Rotunde in fhrer jetzigen ausgebrannten orm zur Raumwirkung bringt. 5 es bade n.(dena) Der verband der Be- Lanfeurnallsten in Hessen Überreichte der ameri- 15 schen Nachrichtenkontrolle für Hessen ein e um die Zulassung deutscher Journalisten u den bevorstehenden Moskauer Friedensver- handlungen. abers el n;(dena-DPD) Aus einer Gesundheits- 1 rsleht der britischen Militärregierung geht r daß vom 1. Dezember bis 31. Januar 78 mit 5 Kälte in Zusammenhang stehende Todesfälle 5 meldet worden sind. In der gleichen Zeit wur- 55 299 Fälle schwerer Erfrierungen in den Ber- ner Krankenhäusern behandelt. 3 a mbur g.(dena) Nach Mitteilung der briti- br en Kontrollkommission würden seit dem 1. Fe- 8 50 000 deutsche Kinder aus Städten in Nord- 5 schland für jeweils drei Monate auf Kosten 1 mit Mitteln der dänischen Reglerunz ernährt. Zus Ak.on wird vom deutschen Roten Kreuz in 4 ammenarbeit mit dem britischen Roten Kreuz urchgeführt. 1 85 80 se ha u. Der Exekutlvausschuß der Pol 0 en Bauernpartei beschloß, die drei Minister 1 8 Partei aus der Reglerung zurflek zuziehen. i nislaw Mikolasezyk wurde erneut als Partei- Vorsitzender bestätigt. 1947 5 500 000 bis 6 000 000 Polen angesiedelt und die Ausweisung der noch in ihren alten Wohnsitzen befindlichen 450 000 Deutschen beendet zu haben. Der Minister erwartet noch im laufenden Jahr die Rückkehr von einer Million Polen, die sich zur Zeit noch in den verschiedenen Ländern Europas auf- halten. Wie Minister Gemulka durchblicken lieg, werde Polen aller Wahr scheinlichkeit nach nicht in der Lage sein, das neu- gewonnene Land in derselben Dichte zu be- siedeln, wie es bei den deutschen der Fall War. Das gehe jedoch auf das Konto der großen Zerstörungen, die der Krieg verur- sacht habe. Außer durch Ansiedlung von Millionen polnischer Staatsbürger fördere der polnische Staat die Entwicklung der neuen Gebiete auch durch Aufwendung er- heblicher Geldsummen. 0 Kabinettsumbildung in Portugal Lissabon, 5. Febr.(dena-Reuter) Die Neube- setzung von vierzehn Minister- und Staats- sekretärposten der portugiesischen Regierung wurde jetzt amtlich bekanntgegeben. Nur sechs Mitglieder der bisherigen Regierung haben ihre Posten behalten. Als eine der wichtigsten Ver- änderungen wird die Ernennung des früheren Exziehungsministers Jose Caeiro da Mata zum Außenminister angesehen. Ministerpräsident Salazar hatte bisher dieses Ministerium mit- verwaltet. Die Tatsache, daß der bisherige Ko- lonialminister, Marcello Caetano., zum Vorsit- zenden des Exekutivausschusses der Nationalen Union, der Regierungspartei, ernannt wurde, wird als eine Bestätigung dafür angesehen, daf er möglicherweise Salazars Nachfolger wird. Regierungsbildung in Island Reyklavik, 5. Febr.(ap) Am Montagabend ist es endlich gelungen, die Schwierigkeiten der letzten drei Monate zu überwinden und ein Kabinett zu bilden. Es handelt sich um eine Koalitionsregierung unter sozialdemokratischer Führung. an der drei der vier isländischen Parteien vertreten sind. Die Kommunisten, die im Parlament zehn der insgesamt 52 Sitze innehaben, sind an der Regierung nicht betei- ligt. Ministerpräsisent ist der sozialdemokrati⸗ sche Parteiführer Johan Stefansson, der gleich- zeitig das Amt des Wohlfahrtsministers be- kleidet. 5 Wahlen in Nicaragua Managua, 5. Febr.(ap) Zum erstenmal nach zehn Jahren haben in Nicaragua wieder allge- meine Wahlen stattgefunden. Präsident Ana- Staslo Somoza gab als Ergebnis der Wahlen dekannt, daß der ÜUberale Kandidat, Dr. Leo- nard Arguello, zum Präsidenten gewählt wor- den sei. Inoffiziell heißt es in einer Mitteilung der Wahlkommission, Dr. Arguello habe einen 2:1 Sieg über den konservativen Kandidaten, Dr. Enoc Aguade Farfan, davongetragen. zentralen und lokalen Behörden zu ändern? Wenn sie dies nicht wünschen, was wäre dann unbedachter, als den Deutschen einen Anlaß zu einer allgemeinen Vertragsrevision zu geben?“ Es erscheine doch besser, wenn die Besatzungsmächte noch während der Zeit ihrer Besatzung sich damit beschäftig- ten, Einrichtungen zu entwickeln, die eine günstige Struktur gewährleisteten, wie sie den Alliierten vorschwebe. Dann bestehe auch die Hoffnung, daß diese Einrichtungen bei Beendigung der Besatzung Wurzel gefaßt nätten.. Oststaaten realistischer Im großen und ganzen seen es die So- wietunjon und die osteuropäischen Staaten, die einem Einheitsstaat in Deutschland den Vorzug gäben, während die westeuropäi- schen Staaten einen deutschen Bundesstaat oder einen Staatenbund unterstützten. Der Standpunkt der osteuropäischen Staaten scheine realistischer und vernünftiger zu sein. In Deutschland selbst seien alle Par- teien von der äußersten Linken bis zur äußersten Rechten, wenn in keiner anderen Frage, so doch in diesem Punkte einig. Dieses Einvernehmen könne, so schreibt die „Times“, vielleicht nicht willkommen sein, aber es sei eine Realität, die außer Acht zu lassen eine Torheit wäre. f Das Memorandum Neuseelands Auf der Dienstagsitzung der für Deutsch- land zuständigen Stellvertreter der Außen- minister wurde das neuseeländische Memo- randum ven dem hohen Kommissar W. J. Jordan verlesen. Mit der in dem Memoran- dum an erster Stelle geforderten sorgkälti⸗ gen Beachtung einer„Abtrennung gewisser für das deutsche Kriegspotential entschei- dender Gebiete und ihre Unterstellung unter internationale Kontrolle“ unterstützt Neu- seeland als erste der kleineren Nationen den französischen Vorschlag, in dem die po- litische Abtrennung des Ruhrgebietes und seine Internationalisierung gefordert wird, um Europa gegen eine erneute deutsche Bg- gression zu sichern. Weiter wird in der neuseeländischen Denkschrift u. à. beantragt: die Lösung der deutschen Wirtschaftskrise bel genügender Sicherheit gegen sine neue deutsche Aggres- slon, der Neuaufbau Deutschlands als Fö- derativstaat unter Aufteilung Preußens in mehrere Gebiete, die ihrerseits als konsti- tujerende föderative Einheiten bestehen sol- len, und die Verpflichtung einer künftigen deutschen Regierung zur Durchführung „längst fälliger Bodenreformen“ und von Maßnahmen zur Abschaffung bestimmter ge- kährlicher Monopole. Aufgeschobene Fragen Drei zur Diskussion gestellte Fragen wur- den von den Stellvertretern vorläufig aufge- schoben. Es handelt sich um die Antwolt auf das Ersuchen Italiens, zu den Bespre- chungen über Deutschland zugelassen zu werden, um die Diskussion über eine Mittei- lung der interalliierten Reparationskommis- sion und um die Prüfung eines Berichtes des Entwurfsausschusses über einen Rahmen- plan der für Deutschland zuständigen Stell- vertreter. 5 80 mußte es kommen! Drastische Maßnahmen des Nürnberger Stadtrats Nürnberg, 8. Febr.(dena) Der Nürn- berger Stadtrat hat, um zukünftig allen Terrorakten seitens nazistischer Elemente begegnen zu können, in einer außerordent- chen Sitzung eine Reihe Beschlüsse gegen die Nazi- Aktivisten mit 40 gegen 1 Stimme angenommen. in den Beschlüssen heißt es u. à.: Noch in leitenden Stellungen befindliche Nationalsozia- listen in der Stadtverwaltung sind nach Prü- kung durch den Aeltesten-Ausschuß zu entlas- sen. Als Schwarzhändler und Schieber fest- gestellte Nazis sind im Schnellverfahren zu verurteilen und in Internierungslager einzu- weisen. Den dabei betroffenen Geschäftsleuten sind außerdem die Lizenzen zu entziehen. Von den Landesbehörden werden sofortige Maß- nahmen zur Entlassung belasteter Nazis aus staatlichen und öffentlichen Stellungen ver- langt. Die aus der Nazizeit noch bestehenden Kriegs wirtschaftlichen Organisationen und Ein- richtungen sind sofort durchzuprüfen und aktive Nazis zu entfernen. Alle von den Spruchkammern zu Arbeitslagern Verurteilten sind sofort zu verhaften. Sofern im Rahmen des Reparationsprogramms Arbeitsleistungen deutscher Staatsangehöriger verlangt werden, sind ausschließlich aktive Nationalsozialisten heranzuziehen. Schaffung einer politischen Polizei zum Schutz des demokratischen Auf- baues und zum Schutze gegen nazistische Untergrundbewegungen. Mafinahmen in den Internierungslagern In den Internierungslagern werden folgende Maßnahmen durchgeführt: Urlaubs- und Aus- gangssperre, Paketsperre, Herausnahme der Spruchkammern aus den Lagern, Prüfung der Internierten, die Mitarbeiter der Lagerleiter oder der Militärregierung sind, Ueberprüfung der Disziplinarvorschriften für das Lager- personal, politische, kriminelle und charakter- liche Ueberprüfung des Lagerpersonals, Auf- hebung der Selbstverwaltung in den Lagern. Falls bis zum 14. Februar die Täter des Bombenanschlags noch nicht ermittelt sind treten auf Forderung des Stadtrates folgende Maßnahmen in Kraft: Allen dem Arbeitseinsatz zugewiesenen Nationals lalisten wird auf die Dauer von vier Wochen die Schwerarbeiter- zulage entzogen. Die Zusammenlegung und Umquartierung von aktiven Nazis ist schnell- tens und verschärft durchzuführen. Haupt- schuldige und Aktivisten sind sofort in Ba- rackenlager einzuweisen. Verhaftung aller H- Führer vom Stammführer aufwärts, sowie aller Hauptschuldigen und Aktivisten. a Stellungnahme des Ministerrats „Das Verbrechen in Nürnberg hat in der gesamten Bevölkerung stärkste Erregung und Entrüstung hervorgerufen“ heißt es in einem von dem stellvertretenden bayerischen Mini- sterpräsidenten Dr. Wilbelm Högner der dens übergebenen Kommuniquè über die außer- ordentliche Sitzung, in der sich der bayerische Ministerrat mit dem neuerlichen Bomben- anschlag in Nürnberg befaßte. Vom Staats- ministerium des Innern wird eine Belohnung von insgesamt 100 000 Mark ausgesetzt. Die Belegschaft der MAN-Werke Nürnberg erzwang am Dienstag nach 6%stündigem Streik die Entlassung von vier belasteten Personen aus der Direktion und anderen leitenden Stel- len des Betriebes.— Zu dem Sprengstoffatten- tat erklärte der Polizeipräsident von Nürnberg, Leo Stahl, daß es nicht möglich sei, festzu- stellen, ob ein Zusammenhang zwischen den beiden Nürnberger Sprengstoffattentaten be- stünde. Es stehe fest, daß die zweite Bombe keinesfalls durch fachkundige Hände herge- stellt worden ist. Dunkle Wolken über Palästina Jerusalem, 5. Febr.(dena-Reuter) Die Eva- kuierung von etwa 2000 britischen Zivilisten aus Palästina hat am Dienstagvormittag be- gonnen. Tweitausend junge Freiwillige haben sich in Aegypten gemeldet, um sich mit den Ara- bern Palästinas für eine„bevorstehende Re- volution“ gegen jede weitere jüdische Expan- sion in Palästina zu vereinigen, wie ap aus gut unterrichtéeter Quelle in Kaſro erfährt. Palästinakonferenz vertagt London, 3. Febr.(dena-Reuter) Die an der Londoner Palästinakonferenz teilnehmenden arabischen Delegationen haben endgültig jede Form einer Auftellung Palästinas abgelehnt. Die Konferenz wurde auf unbestimmte Zeit vertagt. Untersuchungsausschuß des Landtags Stuttgart, 3. Febr.(Eigen. Bericht z Am Mittwochnachmittag traf der Untersuchungs- ausschuß des Württ.-Bad. Landtages in Sachen Maier contra Maier zum erstenmal zusammen. Der Ausschuß formulierte eine Reihe von Fra- gen, die zur Beurteilung des vorliegenden Fal- les behandelt werden müssen. Ferner wurden die Beweismittel und die Zeugen erwogen, die herangezogen werden sollen. Franz Karl Maier soll als Zeuge vernommen werden, nachdem er dem Ausschuß sein gesamtes Belastungsmate- rial zugänglich gemacht haben wird.— Die nächste Sitzung des Ausschusses findet am Pentag, dem 10. Februar, statt. Ende der Streiks an der Ruhr Essen, 3. Febr.(dena-DPD) Die auf mehre- ren Schächten im Essener Gebiet ausgebroche- nen Proteststreiks, die zumeist die Form einer Ein- bis zweistündigen Arbeitsunterbrechung annahmen, sind nach einlaufenden Berichten eingestellt worden. Die Lage auf allen Schach- ten ist wieder normal und die Arbeit wird fortgesetzt. In einer Erklärung des Vorstandes der Spb in Essen heißt es:„Bei den Demon- strationen und den Teilstreiks im Ruhrberg⸗ bau waren Kräfte am Werk, die bemüht sind, eine Krisenstimmung im Ruhrgebiet zu er- zeugen Nach einwandfreien Feststellmeen seien bei den Kundgebungen Leute beteiligt gewesen, die für die Katastrophe des national- sozialistischen Deutschlands mitverantwortlich seien. 5 Ablösung der 3. Armee am 15. Februar Frankfurt, 5. Febr.(dena) Die Aufgaben der 3. US-Armee werden nach einer Mitteilung des Hauptquartiers der amerikanischen Truppen in Europa am 15. Februar von der amerikani- schen Besatzungspolizei und anderen Besat- zungskräften übernommen werden. Die 3. Ar- mee, die bereits nach dem ersten Weltkriege Besatzungstruppe in Deutschland war, wird nicht demabilisiert werden. Hoover auf der Ernährungskonferens Stuttgart, 5. Febr.(dena) Der Leiter des amerikanischen Ernährungs- und Hilfsaus- schusses, Herbert Hoover, wird am kom- menden Freitag an der Ernährungskonferenz der Ernährungsminister der britischen und amerikanischen Zone teilnehmen. Frings für Sozialreform Köln, 5. Febr. Der Kölner Kardinal Dr. qose Frings sagte in einer Fastenbotschaft, in der er durchgreifende soziale Reformen in der Wirtschaft und Sozialordnung forderte:„Wenn es nicht gelingt, den Proletarier zu entprole- tarisieren und ihm seine Menschenwürde zu- rückzugeben, wird der innere Frieden in der Welt nicht wiedergefunden werden,“ Ein Schritt zur Zentralverwaltung Berlin, 5. Febr.(ap) Akten des ehemali- gen deutschen Transport ministeriums, die seit dem Zusammenbruch Deutschlands in den Händen der amerikanischen Besetzungs- armee waren, werden den deutschen Behör- den zurückgegeben. Die Akten haben das stattliche Gewicht von neun Tonnen und gestatten einen genauen Einblick in die frühere Tätigkeit des Ministeriums, In ame- rikanischen Kreisen erblickt man in ihrer Aushändigung einen großen Schritt vor- Wärts in Richtung auf die Bildung einer deutschen Zentralver waltung des Transport- Wesens. Oberstleutnant W. Helm, der die Aktensammelstelle der USA- Armee in Ber- Iin leitet, bestätigte, daß die Dokumente nach Bielefeld versandt werden, Dort kommen sie nach dem anglo- amerikanischen Zonenver- trag der Zwei-Zonen-Behörde zugute. Der einzige Teil der Aken, der im Gewahrsam der USA-Armee bleibt, beèesteht aus den Akten des NSKK. Diese werden den Doku- mentensammlungen über die sonstigen Nazi- Organisationen eingereiht werden. Oberstleutnant Helm meint, daß auch die Akten des früheren Verkehreministeriums demnächst an die deutschen Behörden zu- rückerstattet werden dürften! Man hat das Empfinden, als ob diese Aktion mithelfen soll, die Schaffung deutscher Zentralverwal⸗ tungsbehörden, wie sie im Potsdamer Ab- kommen vorgesehen ist, zu erleichtern. 15 15 Seite 2 Donnerstag. 8. Februar 1987 Wenn Bürokraten heiraten Fenster hinausgeworfen ist, wird durch Unsere Bürokratie kann das Verordnungs- unwesen nicht lassen: Der Teufel, der zum die Hintertür wieder hereinsompumentiert. Nachdem das nazistische Erbgesundheitsgesetz glücklich gefallen ist, hat uns der Länderrat das Fhetauglichkeitsgesetz mit fünf Paragraphen und einer dazugehörigen Durchführungsverordnung mit vier Paragraphen neu beschert. Zwar kann kein deutscher Staatsbürger mehr an einer Eheschließung von Amts wegen gehindert Werden, aber, falls er geistig minderbemittelt oder ansteckend krank ist, kann hm der Standesbeamte wenigstens eine Moralpauke halten und nötigenfalls Vater, Mutter, Schwestern, Brüder aufbieten, damit sie dem unglücklichen Ehekandidaten bestürmen. Wir finden diese Schulpaukermethoden einfach lächerlich. Man sage entweder ja oder nein. Entweder man stelle sich auf den Standpunkt der Unantast- barkeit der menschlichen Freiheit in Dingen der Liebe und der Ehe oder man Verteidige das Schutzrecht der Gesellschaft gegen Anormalitäten. Es würde auch genügen, den im bürgerlichen Gesetzbuch verankerten Strafandrohungen wegen Körperverletzung und den Entmündigungsvorschriften gegen geistig Unzurech- nungsfähige mehr Nachdruck zu verleihen, um diesen Zweck zu erreichen. Statt dessen hat man erneut den Arzt und den Standesbeamten zum Sittenpolizisten gegen Jedermann entwürdigt, verursacht den Ehelustigen Kosten und erreicht im Grunde nichts als den Spott und den Unwillen aller betroffenen Staatsbürger. Wenn es in der Begründung zu dem neuen Gesetz heißt, daß„Im Hinblick auf die Wichtigkeit der Ehe und ihre Bedeutung für das Lebensglück der Verlobten und der zu erwartenden Kinder jeder, der eine Ehe eingehen will, davor geschützt wer- den muß, daß er durch Gewissenlosigkeit, Gleichgültigkeit oder Unwissenheit in unübersehberes Unglück hineinschlittert.“ so hätte man wirkliche Schutzmaßnahmen schaffen müssen und nicht einen papierenen Kompromiß, der niemand befriedigt. Dafür wird nun die Amtsmühle lustig drauflos klappern. Erst kommt die ärztliche Untersuchung, dann der Gang zum Standesbeamten, der nach tagelangen Ueher- legungen die Ebeschließenden neu bestellt, um ihnen entweder den Ehekonsens zu geben oder ihnen ins Gewissen zu reden, und dann erst kann es nach einer gewissen Frist zur Eheschließung kommen. Das bedeutet Verschleiß von Zeit, Papier und Nerven, von Arzt und Publikum, wie wir uns das in unserer Zeit und in unserem zerstörten Land eigentlich nicht mehr leisten dürften. Aber unser Amts- schimmel stammt ja bekanntlich aus dem 17. Jahrhundert und wird noch ange nicht ausgewiehert haben. N K. A. Klappverdeck gefunden, dessen linke Gummi- bersifung gut erhalten ist. Das rechte Vor- derrade ist stark abgefahren, das rechte Hinter- rad ohne Gummi. Es besteht der dringende Verdacht, daß das Kind in dem Wagen in die Nähe des Fundortes der Leiche gefahren und dort ertränkt worden ist. g Die Bevölkerung wird um Mithilfe bei der Aufklärung des Mordes gebeten. Insbesondere sind Mitteilungen über vermißte Kinder in dem angegebenen Alter und den Eigentümer des Kinderwagens wertvoll. Nachrichten sind zu richten an die Kriminalpolizei im Polizei- präsidium oder an die Staatsanwaltschaft, E 4, 13—17. Erweiterung der Waffenamnestie Die Bekanntmachung Nummer zwei über die Waffenamnestie vom 24. Januar ist nach Anweisung der Militärregierung erweitert wor- den. Danach fallen unter die Abgabepflicht auch sämtliche Arten von Luftgewehren und Scheinwaffen jeder Art, die ein Geschoß an- treiben können(dena) Tödlicher Verkehrsunfall Gestern nachmittag gegen 15 Uhr wurde eme Frau an der Straßenbahnhaltestelle bei einem Auto-Verkehrsunfall tödlich verletzt. Achtung, Lebensmittelhändler! Das Wirtschafts ministerium in Stuttgart gibt ergänzend bekannt, daß der Kartendruck für die 98. Zuteilungsperiode aus technischen Grün- den vor der Genehmigung durch OMGUs-Ber- Iin durchgeführt werden mußte. Nach Abschluß des Druckes sind jedoch die Rationssätze für mehrere Lebensmittelarten, insbesondere Fett, Zucker, Kaffee-Ersatz usw. geändert worden, so das der Mengenaufdruck nicht der Zutei- lungsmenge entspricht. Hallo, wir leben noch! Diese Feststellung bezieht sich auf die satt. sam bekannte Familie Knorzebach, die zur Zeit Im„Capitol“ eine ganze Serie von Szenen und „Uberzeugter Nazi“ Unbequeme Erinnerungen für Hitlers . Geldschöpfer Wuppertal, Anfang Februar. Elgenbericht.) in einem an den für Schacht zuständigen Entnazifizlerungsausschuß gerichteten Schrei- den hat die Deutsche Liga für Menschenrechte E. V. in Wuppertal den Dokumentenbeweis dafür angeboten, daß Hjalmar Schacht sich vor einem maßgeblichen Gremium, nämlich Dr. Ley, Oberst Hlerl, dem Bauernführer Meinberg, Claus Selzner und vor 4000 Teilnehmern einer sogenannten Arbeitstagung der Deutschen Arbeitsfront vom 2. bis 6. De- zember 1935 in Leipzig selbst als„überzeugter Nationalsozialist“ bekannt habe. in dem gedruckten Tagungsbericht, der mit den Photos der vorgenannten führenden Männer— auch mit dem Schachts—„se- schmückt“ ist und der auf der Vorderseite in Nammenschrift den Aufdruck„Tatsachen“ trage, sei auf den Seiten 17—19 die Rede Schachts wiedergegeben, die inhaltlich wie Auhberlich ein starkes Bekenntnis zum Natio- Nalsozialismus darstelle. In Nürnberg habe sich Schacht als Pazitfist und Antimilitarist hingestellt und dadurch sel ihm auch die Irreführung des Ge- richtshofes gelungen; in Dresden aber habs Schacht im Jahre 1935 vor der pazifisti- schen Ideologie der Arbeiterschaft gewarnt und der Hoffnung Ausdruck gegeben, dag „der durch den FNationalsozialismus polltisch aufgeklärte Arbeiter“ sjleh nlemals 30 et Was vorreden lassen würde. Schacht und die Nürnberger Todesurteile Er glaubt an Freispruch Stuttgart, 5. Febr.(tz-Eigendericht.) Dr. Hjalmar Schacht wurde am Dienstagmittag im Robert-Bosch- Krankenhaus in Stuttgart ope- riert. Dr. Meng, Chefarzt der Chirurgischen Abteilung des Krankenhauses, der die Opera- tion vornahm, erklärt, daß die Leistenbruch- Operation gut verlaufen sei und daß der Pa- tient in etwa drel Wochen aus dem Krankenhaus werde entlassen werden können. Wir hatten wenige Tage vor der Operation eine Unterredung mit Dr. Schacht. Hier ist ein maßgeblicher Teil daraus: Frage: Ist Ihnen bekannt, daß Sie das Schicksal der zum Tode verurteilten Nürn- berger Angeklagten geteilt hätten, wenn nicht der frenzösische und britische Richter dagegen gestimmt und so das Zustandekommen der ür das Urte erforderlichen Zweidrittel- Mehrheit verhindert hätten? Antwort: Ich kann das nicht glauben, da del einer Unstimmigkeit des Richterkollegiums dle For mullerung des Freispruchs nichi so eindeutung zu meinen Gun- sten ausgefallen wäre. Frage: Bestreiten Sie die Kompetenz der Stuttgarter Spruchkammer? Antwort: lech weiß nicht, ob es nen bekannt ist, daß lehdereinz lg e der Nürn- berger Angeklagten war, der die Zuständigkeit des Gerichtshofes von vornherein anerkannt Hat. 6 Ieh war und bin bereit, mich jedem Gericht zu stellen— hier wie dort habe Iloen nichts zu verheimlichen. Ieh bin vielmehr zuversichtlich überzeugt, daß auch die kommende Spruchkammerver- Randung nur mit meinem Freispruch enden Kk à n Nn. e * Papen und Fritzsche verhaftet Nürnberg, 3. Febr.(dena) Die Festhaltung Frenz von Papens wurde in der Dienstag- Sitzung der Nürnberger Spruchkammer auf Besenluß der Kammer angeordnet. Damit wur- den die Persönlichen Freiheiten, die der Be- trofkene bisher genossen hatte, eingeschränkt. Der Vorsitzende der Spruchkammer, Camille Sachs, begründete den Beschluß damit. daß Papen die Kammer mit seinen Aussagen über das politische Testament Paul von Hindenburgs irregeführt habe. Auf Anordnung von Camille Sachs wurde am Dienstag Hans Fritzsche gleichfalls in Haft genommen. Ebenso wurde der ehemalige Chef- Dolmetscher im Auswär- tigen Amt, Dr. Paul Schmidt, der am Freitag Als Zeuge im Spruchkammerverfahren gegen Franz von Papen aufgetreten war, am Diens- tagabend auf Veranlassung der Anklagebe- hörde weder verhaftet. Camille Sachs betonte, daß die Verhaftungen in keiner Weise mit den Bombenattentaten in Nürnberg in Zusammen- hang stehen. Zu Beginn der Mittwoch- Verhand- lung erklärte der Präsident. von Papen wolle sten en seiner weiteren Verteidigung nicht mer betelligen. da er keine Möglichkeit sehe, weitere Anschuldigungen zu entkräften. „Kohlenklau“ noch nicht gestorben.— Zu der Rohlenkrise, die dle nord westdeutschen Städte Anfang bis Mitte Januar betroffen hat, ist ver- schärfend hinzugekommen, daß die tatsächlich an- gelieferte Kohle nicht voll an ihren Bestim- mungsort gelangte 25.30 Prozent der Ladungen würden, wie unser Hu- Korrespondent aus Köln meldet, angefangen auf den Verladebahnhöfen im Ruhrgebiet bis zum Bestimmungsort, von der Be- völkerung geplündert. Kameradschaft in Seenot— international Vor dem Kleler Kanal war die Lacht Syrena, die seit dem 29. Dezember auf der Reise von der Insel Wight nach Gdingen unterwegs War, in einen schweren Sturm geraten. Der polnische Ka- pitän mit seiner Frau und einem Matrosen ver- suchten vergeblich, den Sturm abzureiten. Am 1. Januar kenterte das Schiff. Kapitän Andersson des Bremer Fischdampfers„Midlum“ sichtete das Wrack und nahm trotz der groben See die Be- satzung Über. Die Polen wurden von den deut- schen Seeleuten in hren eigenen Kojen gebettet, gepflegt und behandelt. . 7 ee 5 De Monika im Glück Aufnahme: Hans Roden Mord an einem Kinde! Am 2. Februar wurde am Ufer der Friesen- heimer Insel bei Mannheim auf einer Eis- scholle die Leiche eines 9—10 Monate alten Rnaben gefunden mit Bindedraht ein Bleigewicht in der Größe und Form des Sockels einer Tischlampe be- kestigt. Am gleichen Tage wurde in dem in der Nähe befindlichen unbewehnten Bunker der Friesenheimer Insel ein ausgebrannter, hellgrau gestrichener Kinderkastenwagen mit Am Hals der Leiche war Szenchen abrollen läßt, auf daß der aktuelle Flachs mächtig schießt. Es And am Werk: Lene Kamuf und Fritz Fegbeutel, das klassi- sche Mannheimer Paar, der anstellige Toni Haag und Kurt Linbrunner, im Hauptberuf glücklicher Baßbesttzer. Ruth Neumann ver- waltet die zarten Töne vorbildlich. Dazu kom- men, damit die Belange der Revue gewahrt sind, ein wohlgeübtes Ballett, ein Wirklich komischer Jongleur, ein elegantes Rollschuh- paar und ein Steptänzer mit hinreißender Klappersohle. Was die Zunft der Knorzebacher zu ungen und zu sagen hat, wurde von Franz Schmitt ausgeknobelt. Das Gelächter ist groß und anhaltend. 1 Film- Rundschau odeon:„Ein tröhliches Haus““ Bauherr. Ufa, Hauptmieter: Carla Rust mit schwarzen Kirschenaugen, der sportbeflissene Rolf Weih, sowie drei reizende, wohlerzo- gene“ Filmkinder. Untermieter(mehr oder weniger gern gesehen): die tränenreiche Car- sta Löck, der ewig-junge Hans Leibelt, Ursula Herking auf ihre Weise und noch mehr gute alte Bekannte der flimmernden Leinwand. Hausordnung: Die süßsaure Mischung einer kleinen, etwas in Unordnung geratene Liebes- geschichte mit schrulligen Tanten, weinseligen Rechnungsräten a. D., putzsüchtigen Verwand- ten, Eishockey, Ringel-Ringel-Reigen, Erinne- rungen an schnapsreiche Zeiten, einem glück- ehen happy end und noch andere Zitaten. Bilanz: 90 Minuten Freude und gute Unter- haltung im Film„Ein fröhliches Haus“, w. I. 1. Die Berufungskammer hält hre nächste öffentliche Sitzung am kommenden Freitag, im Gerichtsgebäude E 4, 13, 2. Steck, ab. Auf der Tagesordnung stehen: 8.30 Uhr Bernhard Vogel, Ingenieur, Ladenburg. Wallstadter Straße 38; 10.00 Uhr Fdgar Schäfer, Kauf- mann. Schwetzingen, Karl-Theodor-Str. 23. Ceverlschalts eben Deutsche Gewerkschaften im Weltgewerkschaftsbund Paris, 5. Febr.(dena-IN S) Die Aufnahme der deutschen Gewerkschaften in den Weltge⸗ werkschaftsbund werde noch vor der Unter- zeichnung des Friedensvertrages mit Deutsch- land stattfinden, erklärte der Generalsekretär des Weltgewerkschaftsbundes, Louis 8211. lant, der kürzlich mit leitenden Persönlich- keiten dieser Organisation Deutschland be- reiste. 6 400 000 deutsche Arbeiter, so führte Saillant weiter aus, seien bereits Gewerk- schaftsmitglieder und diese Zahl vergrößere sich laufend. Der Weltgewerkschaftsbund werde die bisher gepflogenen Interzonenkon- kerenzen bis zur Aufnahme der deutschen Ge- werkschaften in den Weltgewerkschaftsbund fortsetzen. Einheitsfront AFL— CIO? Mannheim, 3. Febr. MM) Wie ap und dena melden, hat der amerikanische Gewerkschafts- verband AFI,(American Federation of Labour) der zweiten großen Gewerkschaftsorganisation lO(Congress of Industrial Organisations) den 8 Vorschlag gemacht, in einen Zusammenschlus einzuwilligen und eine Einheitsfront der Ar- deiterschaft herzustellen, um gemeinsam gegen alle Angriffe auf die organisierte Arbeiter- schaft vorzugehen und um nötigenfalls gegen eine zu beanstandende Gesetzgebung besser auftreten zu können. In einem Brief, den der AFL.- Präsident Willlam Green an den CIO: Präsidenten Philipp Murray richtete, wird die Frage eines künftigen„organischen Zusam- menschlusses“, einer Verschmelzung der zwölf Millionen CIO- und AFI.-Mitslieder in eine große Organisation angeschnitten. n 5 Dieser ungewöhnliche Schritt, der die bis- ner nicht sehr engen Beziehungen der beiden amerikanischen Gewerkschaftsverbände auf eine neue Ebene bringt, leitet damit auch eine neue Phase der amerikanischen Gewerkschafts- bewegung ein, die wahrscheinlien nicht ohne Rückwirkung auf die internationale Gewerk- schaftsbewegung bleiben wird. Unsere Handelsflotte wurde verteilt Die in Brüssel befindliche interallilerte Re- paratlons kommission, die Interalſed Repara- tions Agency, hat über den Stand der Repara- tionslieferungen im Jahre 1946 ͤ am Sonntag ein Pressekommuniqué veröffentlicht. Besonders bemerkenswert ist die in ihm enthaltene Fest- Stellung, daß die im vergangenen Jahr zu- geteilten Reparationen in einigen Punkten we- sentlich von den ursprünglich festgesetzten Quoten abweichen. Diese Abweichungen sollen aber ausgeglichen werden, sobald weitere Re- parationen aus Deutschland einlaufen. 5 „Sämtliche von der IARA für 1946 tatsäch- lich überwiesenen Reparationen bestanden aus 227 Handelsschiffen mit insgesamt 659 904 BRT und aus speziellen Industrie- geräten. Andere Formen von Reparationen, vor allem Auslandseffekten Deutsch- lands im vorläufigen Gewahrsam alliierter Länder, werden zur Zeit zwecks daldiger Regelung im Rahmen des Pariser Abkom- mens einer Prüfung unterzogen.“ Nach dem Pariser Abkommen vom 14. Ja- nuar vorigen Jahres hat die Zuteilung von Schiffen auf Grund der im Kriege erlittenen Tonnageverluste zu erfolgen. An erster Stelle steht infolgedessen England, das 89 Schiffe mit 349 627 BRT sowie einen mechanischen Betrieb und 87 Werkzeugmaschinen erhielt. Norwegen folgt mit 40 Schiffen mit 77 973 BRT und 178 Werkzeugmaschinen. Frank- relch bekam sieben Schiffe mit 60 162 BRT, auflerdem zwei mechanische Betriebe, ein elektrisches Kraftwerk und 803 Werkzeug- maschinen. Den Vereinigten Staaten wurden 13 Schiffe mit einer Gesamttonnage von 44 0900 Tonnen sowie 78 Werkzeugmaschi- nen zugeteilt. a. P. Ankurbelung des Exportgeschäfts Der Leiter der Handelsabteilung der US- Militärregierung, Szymezak, hat am Dienstag den Abschluß eines neuen anglo- amerikani- schen Abkommens zur Förderung des deut- schen Außenhandels bekanntgegeben. Auslän- ischen Interessenten soll dadurch die Auf- nahme von Geschäftsverbindungen mit deut- schen Fabrikanten erleichtert werden. Die Vereinigten Staaten und Großbritannien er- jlauben nunmehr sofortige direkte Abschlüsse zwischen deutschen und ausländischen Firmen. Zur Lenkung des deutschen Außenhandels und zur Ueberwachung des Devisenverkehrs dient das von den beiden Alliierten gemeinsam in Minden errichtete Import-EXRport-Amt mit Zwelgstellen in der Hauptstadt je- des einzelnen deutschen Landes. Dieses Amt allein hat die Befugnis zu Außenhan: delsabschlüssen. Auf Grund des neuen Abkommens werden die Reisebedingungen und die Beherbergung der ausländischen Käufer innerhalb Deutschlands einschließlich der Be- nutzung des Nachrichtenapparates in immer zunehmendem Maße verbessert, um so einen Anrelz zum Besuch Deutschlands zu geben. Schon in Kürze wird man so weit sein, 3000 Käufer aus dem Ausland in bester Weise unterzubringen. ap Englands Elektrizitätswerke werden verstabt- cht. Der Gesetzentwurf der britischen Re- glerung Über die Verstaatlichung aller Elektri- Zitäts unternehmen wurde vom britischen Unter- haus mit 340 gegen 163 Stimmen prinzipiell an- genommen. Die Unternenmen werden künftig von einem Zentralamt mit einem Be- krlebskapital von 300 Millionen Pfund verwaltet. dena reuter Kaum noch Werkzeugmaschinenfabriken. Nach Ausschlachtung der Firmen Pittler in Leipzig und Hasse& Wrede, Berlin, ist die Firma Al- kred H. Schütte in Köln alleiniger Hersteller und Reparaturbetrieb für Mehr- 3 pIindel automaten, Drehbänke, Ge- 0Windestrehler und Sehneide köpfe. Im wesentlichen ist das werk mit Reparaturauf- trägen für die Dauer eines halben Jahres belegt. Neüanfertigungen erfolgen nur in dem beschränk- ten Rahmen einer besonderen Genehmigung der Britischen Militärregierung. gn Solingens Raslerklingen programm. Die rhei- nisch- bergische Rasierklingenindustrie macht alle Anstrengungen. daß in Kürze wieder eine normale Belieferung gewährleistet werden kann. Man rechnet in Solingen mit einer jährlichen Herstellungs- quote von über 1, Milllarden Klingen. Hindemith a's Sinfoniker Er gewinnt das Mannheimer Konzert- Publikum Frankfurts Generalmusikdirektor Bruno Vondenhoff brachte als Gastdirigent des künften Sinfoniekonzertes des Na- tionaltheater-Orchesters die 1940 in den Ver- einigten Staaten geschriebene Es-dur- Sinfonie Paul Hindemiths nach Mannheim mit, ein Werk, das den vielumstrittenen Komponisten aufs neue überzeugend als den führenden Wil- lens und Geistesträger der modernen Musik legitimiert. Welch eine großartige und— Was mehr ist— glückliche und fruchtbare Entwick- lung liegt zwischen jenen frühen, waghalsig experimentell anmutenden Kompositionen des jungen Hindemith(etwa der turbulenten zwan- ziger Jahre) und dieser in ihrer gereiften gei- stigen Klarheit der Formgestaltung und Stil- festigung richtungweisenden Weiterführung der überlieferten sinfonischen Ausdruckswerte! Zwar treibt den Komponisten sein künstleri- sches Naturell zu stärkster Vergeistigung sei- ner musikalischen Sprache, die sich jedoch heute keineswegs mehr ausschließlich in jener einst gefürchteten starren Lineatur und in un- sinnlichem Klanggefüge bewegt, sondern bei aller der gefühlsmäßigen„‚Beseelung“ abge- wandten Härte und Herbheit der Gesamtdik- tion(wozu auch die eigenwillige Beharrlich- keit in der Ausschöpfung thematischer Bildun- gen gehört) sich zu mitreißenden klangsinn- lich-pathetischen Steigerungen und Ballungen verdichtet. Wahrhaft faszinierend wirkt der alle an- deren Teile an formaler Geschlossenheit, ele- mentarer Mus kgewalt und genlaler Konzeption Überragende erste Satz- eine atemberaubende Auseinandersetauung sbannimgsvoller Ideen! Der zweite Satz mit Adasto- Charakter zeigt edle Transparenz, melodische Geschmeidigkeit 1 7 und Geschliffenheit der Linienführung und trägt in seiner zwingend entwickelten, zwei- maligen großen Steigerung alle Merkmale einer sehr persönlich gerichteten Geistigkeit. Ein lebhafter Scherzo-Satz voii pointiert musi- Kkantischer Prägung leitet zum ausgedehnten und in gleser Ausdehnung merklich ermüden- den Seklußsatz hinüber, dessen thematische Verknüpfungen mit dem ersten Satz den Ring schließen Vondenhoff erweist sich als Dirigent von suggestiver Feinnervigkeit, dessen ungewöhn⸗ liche geistige Spannkraft sich in ein Musizieren von größter Präzision umsetzt und der dem ihm fremden, freilich ungemein sensibel rea- gierenden Orchesterkörper sowohl bei Hinde- mith wie in der später gespielten„Romanti- schen“ von Bruckner höchste Leuchtkraft. zarteste Durchsichtigkeit und massive Klang- wuücht abgewann. 5 Und wie reagierte das Publikum auf Hinde- mith? In der Voraufführung am Sonntagvor- mittag wurde das Werk mit offensichtlicher Zurückhaltung aufgenommen, wogegen die Be- sucher des Montag- Konzertes eine sehr aufge- schlossene Haltung zeigten und dem Dirigenten wie dem Orchester lebhafte Dankkundgebun- gen bereiteten— ein erfreuſiebes Zeichen da- kür, daß das Musikproblem Hindemith anfängt. kein Problem mehr zu sein. Carl Onno Eisenbart Honegger- Oratorium in Heidelberg. Artllur Honeggers Oratorjum„König David“ gelangt am Sonntag. 16. März. in der Christuskirche in Heidelberg dureh den Bachverein und das städt. Orchester unter Leitung von Prof. Dr H. M. Poppen zur Aufführung. Heidelberger Professoren in zürich. Der Rektor der Universität Heidelberg. Freiherr von Campenhausen, ist mit elf Professoren der Universität Heidelberg einer Einladung nach Zürich zur Erholung und Ausspannuns gefolgt, die die Universſtät Zürich der Universität Heidel- berg Übermittelt hatte(zg.) Theater-kandal um Büchner. in Düsseldorf gab es einen Theaterskangal, als R. W. Sehnen ais Jastreglsseur Georg Büchners Lustspiel„Leonce und Lena“ in Straßenkleidern, mit verzerrtem, verkürzten oder eigenmächtig erweitertem Text herausbrachte.(sp) Kammerspiele in Frankfurt. Fritz Remond er- ötknete in Frankfurt mit einer Inszenjerung von Strindbergs„Rauseh“ das neu ausgestattete „Kleine Theater im Zoo“. Die Vorstellung hin- terließ beim Publikum einen ungewöhnlich tiefen Eindruck, der slch am Schluß in zahlreichen Hervorrufen ausdrückte,. in den Hauptrollen sah man Brigitte König, Fritz Rimond und Viktor Stefen Görtz. Anna Bahr-Mildenburg gestorben. In Wien starb, 75 Jahre alt, die einst berühmte Wegner sängerin Anna Behr-Miüldenburg, Hermann Bahrs Gattin, die aueh durch ihre Lehr- und Vortrags- tätigkeit sehr bekannt geworden ist. 85 Ja, wenn er keine Prüfung hat. Leo Weis- mantel, der bekannte deutsche Dichter, der zelt Kriegsende als Schulrat in einer mainfrän- kischen Gemeinde wirkte, wurde vom bayeri- zehen Kultus ministerium von diesem Posten ab- gesetzt, da er keine— Lehrerprüfung nachweisen konnte,(sp) Textfilm statt Soufleuse? Der Theaterdirektor Nicholson in Cleveland(Ohio) will die Bühnen- tzoufleuse durch„Textfilme“ ersetzen. Auf drei cür den Zuschauer nicht sichtbaren Proſektions- flächen läuft der Text des Bühnenwerkes, den die Schauspieler von jeder Stelle der Bühne her ablesen können,(td) 8 Ein Ozean liegt dazwischen. Iim amerika nischen Film„Liebesgeschchten“ trägt Ca- tharina Hapburne ein Hochzeitskleid mit 95 Metern Stickereien und Negligés über sechs gestärkten Unterröcken. Die Frinolinen Catha Downs“ in „Mydarling Clementine“ wurden aus 300 Metern Stoff gearbeitet.— Bei den Aufnahmen zu dem geuen deutschen Film„Razzia“ konnte eine Szene, die in einer Bar spielt nicht zur vor- gesehenen Zeit gedreht werden, weil die Statisten nur schlechte Anzüge und zum Teil zerrissene Schuhe hatten. Rolf Meyer besaß für seinen Fm„Zugvögel“ nur 20 Nägel und benötigte ei gentlich zwei Zentner.. Dauerbelfall gefährdet Aufführung. ersten Auftreten des neuen italienischen Tenors Tagllavini in der New Lorker Metropolitan- Oper als Rudolf in Pueeinis Boheme“ erhob zieh ein derartiger Dauersomlaus, daß def Saän- ger das Publikum bitten mußte, den Beifall ein- zustellen, da sonst das Spiel nicht weitergehen könne,(td) mre Produktion so zu steigern, Beim Seceluchlen „Davon geht die Welt nicht unter Der„Fall“ Zarah Leander Zarah Leander erhielt vor kurzem ein Filmangebot nach Amerika. Sie ist inzwi⸗ schen von ihrer Besitzung in Schweden nach den USA abgereist. 5 Es gab eme Zeit, da die Gerüchtemacher sich der schwedischen Schauspielerin fleißig annahmen. Der„Fall!“ Leander wurde um 80 1 phantastischer aufgebauscht, je weniger man 2. Ja Genaues wußte. Und man wußte in Wamw⸗- heit so gut wie nichts. Zarah Leander war in eine Spionageaffäre verwickelt, hieß“ es, Zarah Leander war tot, erschossen. Tatsache und Anlaß zu diesem geflüsterten Spektakel war, daß Frau Leander in deutschen Fllmen nieht mehr spielte.„Damals“, die Ge. Lo. schichte einer Frau mit Vergangenheit, ein einer Reißer, ein guter Reiser, war ihr letzter Fim wilki gewesen.„Jede Nacht ein neues Glück“ und „Einen wie Dich könnt' ich lieben“ sang ziehur Zarah. Wilkün Das war 1943. Zu dieser Zeit verließ gesch Frau Leander Deutschland. In Berlin War ihr Heim in einer Nacht bei einem Luftangriſt zertrümmert worden. Ihre deutschen Film? le verträge waren abgelaufen, Frau Leander hatte Wie sle nieht verlängert. Garde Indessen gab es in der Tat etwas. was die 5 Gerüchte entfachte und sle schürte. In ter fü Deutschland war es ein Geheimnis, nicht sd New in Schweden. Dort hatte die Presse zſemlich seines ausführlich berichtet, was die Schwedin wollte einem Intervlewer geantwortet hatte. Auf die Frage des Reporters, wle es iht möglich sei. im nationalsozialistischen Deutsch- land zu leben, hatte sie erwidert, sie lebe Erst. dort nur ihrer Arbeit, alse in der Be Flilmin dustrie. Darüber hinaus habe sie der e wenig Beziehungen Was die Filmieute Staate angehle, so hätte sie unter ihnen kaum Nazis Lueiu gefunden. Im Propagandaministerium führte Aeußerung zu Tobsuchtsanfällen des Chefs, Goebbels war über die Maßen erbittert, daß nach Ansicht von Frau Leander in seiner „Firma“, im deutschen Film, kaum ein Nau zu finden sei. Und für die Prominenz der deutschen Filmschauspieler gab es ein Nachspiel. Jeder sollte ein Bekenntnis zum„Führer“ abgeben. 1 Es gab unter diesen„Treuebe kenntnissen“ welche, mit denen sich die Betroffenen ge. schickt aus der Situation zogen. Aribert Wäscher, nicht nur Schauspieler. sondern schaft diese xegier H. D rikani ger ir schaft 0 8 FA Tiwilk genwe dung auch schon an sich ein gewiegter Feuilletonist, aufzu schrieb einen Essay, der derartig verschach, vom telt war, daß es unmöglieh War, ihm auf den Bidau Grund zu kommen. Und einer schrieb raff niert: Hleh glaube an unseren Füh? rer so, wie jeh an den Sleg glaube“ — Hans Söhnker. 1 Zarah Leander aber wurde wesen ihrer den kleinen Doktor so erbétternden Aeußerung alsbald zum„Tode durch Versehwel? gen“ verurteilt. Davon geh die Wielt nicht unter— war auch ein Leandted 5„Der Spiegel“, Nr. 4 Die andere Wel. Die heimgekehrten Delegierten det UN waren nach„Volkskrant“ Amsterdam) mit Kleidern und Geschenken beladen Sie hatten gefüllte Kabinenkoffer und Kisten mit Nahrungsmitteln bei sich. Sie müssen auch einen unauslöschlichen Eindruck von Neuyork mitnehmen; es ist gleichsam eine S ad Si nes anderen Planeten Hier ver- steht man erst den Vorsprung, den Amieriks vor allen anderen Ländern der Welt hat. Neu- vork hat glänzend auf Friedens wirt schaft umgeschaltet zu einem Ausenblich, als andere Länder noch nicht wußten, Wo sis Lo Schaf seher natior die U oder wird das d derbe tag v Luxe en G von 1 sel, S Ne mit dem Aufbau beginnen sollten. Was haben Dolla. diese Heimkehrer zu erzählen? Zunächst natürlich die Berichte über die Ernährung. Jeder kann berichten, da die Stadt voll von Restaurants und Lebens- mittelgeschäften ist. Er wird erzählen, daß nationale Gerichte, Lebensmittel und Getränke seines eigenen Dandes ohne Mühe und in Au Nover wurde Deuts Vier jährli hervorragender Qualtät und Fehthelt Kohle Bel erhältlich sind, an die man in seiner eigenen ter 1. Heimat nur noch sehwaeche Erinnerung, zährli gen hat. Alle Lebensmittelgeschäfte haben tunge eine Auswahl von Speisen aus don zwölf reich. Auste sten europäischen Ländern. Jede 0 frischen, getrockneten oder gefrarenen Gem sen oder Obst scheint gewissermaßen Sorte von Llefel dureh wie elne Fernleitung aus Kalifornien direkt auf die und Auslagetische der Geschäfte zu strömen. Zuk- ker ist zwar bewirtschaftet, aber Zuckerpro⸗ dulcte und Süßigkeiten gibt es in unvorstell⸗ barer Mannigfaltigkeit und Menge. 0 Rkeinische Ztg. Vr. J0. Sport ganz kurz Die„Leichtfüßer von Tarahumares“ Sagenhafte Leistungen erzählt man von den schnellen mexikanischen Stamm der Indos. Per lange dort tätige Missionar Brambilla berichtet, daß die Indos bei einem lz km-Lauf von San Antonia nach Alistin sechsmal so schnell liefen land In glerut nung halb geseh den E blelbe mach. aufwe wle ein Pferd im Schrittempo, In einem internen in de Wettbewerb liefen sie eine id2-Km Rundstrecke von Sojahuachi nach Junta und zurück in sieben Stunden. Diese Strecke war sechsmal zu durch- laufen. Die besten Läufer sollen die 182 km in 48 Stunden zurüekgelegt haben. Der olompische Marathonlauf in London 19483 müßte für die Pars? humaren eine Spielerei sein! SSK Skimeisterschaften am Hundseck f Die Kreismeisterschaften für die nordbadischen Kreise ergaben folgende Resultate: Im Langlauf über 10 km wurde Alois Rose (Sc Mannheim) in der Zeit von 48.04 Min. vor Georg Reuling(Mannheim) Erster, Im Abfahrts- lauf belegte Körber(sc Bruchsah in 24.1 Sek den ersten Platz. Den Apfahrts-Torlauf gewann Saul,Lutz(Mannheim) in der Zeit von 28.8 Sek, Notizen 5 Jean Kreitz(Aachen) schlug den Krefelder Bal 6 thasar in dem Hanseaten-Ring Hamburg in der ten künkten Runde ko. Der Franzose Marcel Gerden gurch holte sich in Paris durch einen ko- Sieg ber Mai Léon Fouquet(Belgien) in der ersten Runde den fe 2 Titel eines Europameisters im Mittelgewicht. Bel e er den nordischen Chimgau- Meisterschaften siegte malig im Spezial-Langlauf Michael Doll(Oberammer, gelad. gau) mit 55:26 Min,, im Kombinations-Sprunglau 6 war Emil Sattler(Traunstein) mit Sorüngen von p. 46 bis 49 Meter erfolgreich, Andreas Hechenbergef arla (Oberaudorf) würde in der Kombination Ghimgau naxifi Meister. Der mehrfache Deutsche Meister un zem Olympiasleger Ruderverein„Amſeitia“ Mannheim word beging im kestlichen Rahmen seine 70jfhrise Gründungsteier. dena 5 1 a Regie wieder Frostzunehme 5 55 Wettervorhersage, gültig bis Freitagabend. 5 0 UVeberwiegend bedeckt anfangs noch Sehneetälle, ohos!e Ab Freitag Bewölkung stwas auflocker nd. Tages, klsch höchsttemperaturen am Donnerstag um minut lunge 2 Srad, Freitag minus 3 Grad. Tietstwerte bi P. minus 10 Grad, schwache nördliche Winde.. Gene veröttentlient unter Milſtar Resierunss Lizenz ds. WE li“ verantwortiieb kür den gesamten in, dente nat! El Fritz von Shilling D Korf sckef men regie und Kari Vetter 5 Sani Kedsktion verlag ind Hrurkereſ Mannheim, K 4/6 Telefop 44 181½3 Befe! ustscheck konten Karlsrühe an 916 tudwelgs⸗ eke! naten s Rh 26 743 in Di Zur Zeit alt Anzeisenpreisiiste r 2 bons Bege Ucher Bezugspreis: RM 2,0 einschliegl. Trägerlohn.. l uin de 5 Sold