ar 19% — — 1 8 — ot ee — 2 — AL 2. Jahrgang Nummer 19 Samstag, 15. Februar 1947 Einzelpreis 20 Pfennig 5 Treffen der Ministerpräsidenten Wiesbaden, 14. Febr.(dena) Die Minister- präsidenten der amerikanischen und bri- ischen Besatzungszone Deutschlands wer- den sich voraussichtlich am 17. Februar zu Besprechungen in Wiesbaden treffen. Die Aussprache soll unter anderem die Zustän- digkeit für bizonale Aufgaben klären. Regierungskrise in Luxemburg Luxemburg, 14. Febr.(dena-Reuter) Der luxemburgische Premierminister, Pierre Dupong, hat der Großherzogin Charlotte das Rücktrittsgesuch seiner Koalitionsregie- rung übermittelt. Die Ursache dieses Schrit- tes ist eine Meinungsverschiedenheit zwi- schen der von Dupong geleiteten Christ- ich-Sozialen Partei und sozialistischen Mit- gliedern seiner Regierung über einen dro- genden Streik des luxemburgischen Eisen- bahnpersonals. Brotgetreide gesichert Stuttgart, 14. Februar(tz) Minister Stooßz 1 errich erklärte, daß das Brotgetreide für Würt⸗ nn, n temberg-Baden auf sechs Monate gesichert r Wes, 3 818 W sel, falls keine neuen Transportstörungen Mit end auftreten. Die Fettration und auch die gegen- wärtige Fleischration könne wegen der an Fol fte die britische Zone zu leistenden Zuschüsse Obeß nicht gehalten werden. Die Kartoffelversor- tenwelt gung lasse nach wie vor zu wünschen fihrig. 87 Bochus Haveg⸗ wid. ter a in Württemberg-Baden fehlen 150 000 t Kartoffeln. 20 Prozent der Bevölkerung hat keine Vorräte einkellern können. Es stün- den nur noch für diese laufende Zutei- uch lungsperiode Trockenkartoffeln zur Verfü- m Kor sung. Die Zuteilungen sollen bis Juli zwar troll 1800 Kalorien täglich erreichen, jedoch sei en Ent fraglich, schloß Minister Stooß. welche Ka- m Bab. jorien zur Verteilung kämen. Kalorien ohne Anise ett und Eiweiß täten es allein auch nicht. ng der chner⸗ Die vorgeschlagenen Einfuhr von Oelsaaten ondere sei infolge der unzureichenden Welternte drückt nicht möglich. so daß nur die Hoffnung auf setzung den Erfolg der Verhandlungen bliebe, die danken mit Holland. Schweden und der Schweiz h nach über die Einfuhr von Fett gegen die Abgabe 9 von Kohlen geführt werden. uf Gesundheit verschlechtert Belt e Berlin, 14. Febr.(dena) Der stellver- 1 tretende Leiter des Gesundheits- und Wohl- 9⁴³ ie Ein- 5 gen „ Im fahne 5 5 9 8 Fahrtsamtes der amerikanischen Militär- er der Teglerung, Oberst Marshall, erklärte, der e Sesundheitszustand der deutschen Bevölkerung habe sich im Vergleich Eu, mit dem gleichen Monat des vergangenen ale Jähres verschlechtert. Als Grund für ion in dese Verschlechterung bezeichnete Oberst 1 Marshall die große Kälte, die die Wider- aeiscos S andskraft, besonders des älteren Teiles Staaten der Bevölkerung, geschwächt habe. nblick en Jahf 29 kehl⸗ ressſon euter Vor- auern witer London, 13. Febr.(ap) Als Sprecher der en britischen Regierung erklärte der Unter- Messe Staatssekretär im Kriegsministerium, Lord 2 Fakenham, im Oberhaus, daß jede Steige- 1 kung der Repatriierungsquote der deut- hom ehen Gefangenen die Einbringung der dies- jährigen Ernte ernstlich gefährden würde and daß die Regierung eine solche Maß- gahme nicht in Erwägung ziehen könne. 1 5 Die Regierung plane die Repatrilerung von 75 1 15 000 Gefangenen von Gibraltar und Malta uud am 0 E ö 0 eister- Belde Illertissen,(dena) Vier Mitglieder der 8 Spruchkammer Illertissen wurden aus ihren 5 48 gemtern entlassen. Sie werden sich unter der ver. dnklage der Fragebogenfälschung vor einem Sache 5 e zu verantworten haben. leht. Würzburg.(dena) An den bisherigen 5 Thelredakteur der„Mainpost“, Hans Weber, 985 Turde die Lizenz als zweiten Herausgeber in ems⸗ ssopelt des Leiters der Nachrichten- 1 SV bentrollabteilung der UsS- Militärregierung für 1 Jern, Oberst B. B. Machlahon, überreicht. ba,(Köln.(dena-Dyp) während öffentliche 5 Taecnzent und Kostümfeste in Köln von kentscher Seite verboten wurden, hat die zu- kändige britische Militärregierung das in Köln eines n den drei Fastnachttagen übliche Karnevals- rst 2 mit der Einschränkung gebilligt, daß mer. 2 18 Uhr bis Tagesanbruch keine Gesichts- en, asken getragen werden dürfen. 5 227. le el n.(dena) Rund 300 jüdische ver- KE eppte Personen aus der britischen Zone kllr⸗ en nach einer Mitteilung der britischen 1 rtirollkommission die Genehmigung zur so- 85 3 Ausreise nach Palästina erhalten. Der 0 sport wird auf der ganzen Reise durch de UNRRA versorgt werden. Kanten bur 8.(dena-dpd) Britische und ame- anne Penicillin-Fachleute werden nach Hat teilung der Abteilung für chemische In- 2 strie bej der britischen Kontrollkommission Ang. Lutechen Herstellern das Produktionsverfah- 5% fen kür Penicillin bekanntgeben. e be ben nagen.(dena-Reuter) Das däni- ate 0 Außenministertum gab bekannt, Groß- 22.80 g 8 sei bereit, die Repatrilerung aller 3 Flüchtlinge aus Dänemark zu unter- Stil. 1 falls die übrigen Besatzungsmächte ger en daran beteiligten. 4 e(dena) Vor einem Osloer Gerichts- . 2 Szann ein verfahren gegen den Bischof de, ech F roeyland, der wegen seiner pronazisti- 2 en Einstellung bekannt waf. 5 22 baten don.(dena-Reuter) Deutsche Sozial- * 1 werden an einer Sozialistenkonfe- 85 itte nen men die von der Unabhängigen 678 bros en Labour-Party für den 21 und 22. Tru. Anla du: nach London einberufen worden ist. n le 3 zu der Konferenz sind weiter an Pant zialisten Frankreichs, Hollands, Italiens, 5 J zens und Griechenlands ergangen. a8= i 2 8 2 Unsere Mriegsgefangenen in England Entlassungs quoten und Termine Solf eutschland gehört werden! Neue Vorschläge für die Fortführung der Friedens verhandlungen London, 14. Febr.(dena-Reuter) Die für Deutschland zuständigen Sonderbeauftrag- ten der Außenminister begannen am Mitt- Wwochabend mit den Besprechungen über Zwei neue Pläne für das Verfahren zur Vor- bereitung des deutschen Friedensvertrages. Diese Pläne, ein britisches Memorandum und die revidierten sowjetischen Vor- schläge, sollen es den Delegierten erleich- tern, eine Uebereinstimmung in der viel- umstrittenen Frage zu erzielen, in welchem Ausmaß die kleineren Alliierten zusammen mit den Außenministern der großen Vier und ihren Stellvertretern an den Arbeiten teilnehmen können. Allgemeine Friedenskonferenz Das britische Memorandum schlägt vor, daß die Vorbereitungsarbeiten zum deut- schen Friedensvertrag vom Außenminister- rat und den Sonderbeauftragten durchge- führt werden sollen. Dabei sollen achtzehn andere alliierte Staaten, die am Krieg gegen Deutschland teilgenommen haben, zu Rate gezogen werden. Die Außenminister der großen Vier sollen eine allgemeine Konfe- renz zur Diskussion des Vertragsentwurfs einberufen, sobald sie nach angemessener Berücksichtigung der alliierten Länder über die allgemeinen Richtlinien des Entwurfes zu einer Einigung gelangt sind. Wenn zur Zeit der Konferenz eine für die Annahme des Friedensvertrages geeignete deutsche Regierung besteht, soll ihren Vertretern auf dieser Konferenz Gelegenheit zur Dar- legung ihrer Ansichten gegeben werden. Nach der allgemeinen Konferenz sollen die Vertreter derjenigen Staaten, welche die bedingungslose Uebergabe Deutschlands unterzeichneten, wieder zusammentreffen, um endgültige Entscheidungen zum deut- schen Friedensvertrag auszuarbeiten. Der britische Delegierte erklärte zur Frage der deutschen Zentralregierung, daß er es als unnötig ansehe, die Bildung einer solchen Regierung vor Einberufung der allgemeinen Friedenskonferenz abzuwarten. Gusews Bedenken Der sowjetische Delegierte Fedor Gusew fragte Sir William Strang, ob das britische Memorandum einschließe, daß die Konfe-. renz den Vertrag entwerfen solle. Wenn dies der Fall wäre, würde die Ausarbeitung mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Sir W. Strang antwortete, daß die Vorbereitung des Entwurfes in den Händen des Außen- ministerrates liege und der größte Teil der Arbeit vor der allgemeinen Friedenskonfe- renz erledigt werden sollte. Die sowietischen Vorschläge Anschließend diskutierten die Sonder- beauftragten die revidierten sowjetischen Vorschläge. In diesen ist vorgesehen, daß die kleineren Alliierten in weit größerem Maße, als ihnen im ursprünglichen sowjeti- schen Plan zugestanden wurde, zur Bera- tung herangezogen werden. Sie enthalten Einigung im Wellsicherheitsrat UsS-Abrüstungsvorschlag angenommen— Kein Sowijetveto New Tork, 14. Febr.(dena-Reuter) Der Weltsicherheitsrat nahn, am Donnerstag mit neun Stimmen bei Stimmenthaltung der Sowietunion und Polens einen briti- schen Antrag an, nach dem der General- stabsausschuß, der seit seiner Gründung vor einem Jahr die Frage der Schaffung eigener Streitkräfte der Vereinten Nationen prüft, bis zum 30. April einen Bericht ſiber seine Tätigkeit abzugeben hat. Der Antrag Wurde von Frankreich unterstützt, während sich der sowietische Delegierte Andrei Gromyko gegen die Festsetzung einer zeit- lichen Begrenzung für die Abgabe eines solchen Berichts aussprach. Atomwaffen ausgenommen Anschließend folgte die formelle Ab- stimmung über den amerikanischen Antrag bis Januar 1948, von 90 000 aus dem mittle- ren Osten bis November 1948 und von 340 000 aus dem Vereinigten Königreich bis Dezember 1948. 5 Die Rechtsfrage 8 Lord Pakenham gab diese Auskunft in Beantwortung von Ausführungen des Bi- schofs von Chichester, Dr. G. K. Bell, der im Oberhaus die Frage aufgeworfen hatte, ob es zu rechtfertigen sei, weiterhin deut- sche Arbeitskräfte zu„Sklavenarbeit“ in der britischen Landwirtschaft zu verwenden. Man solle die Gefangenen heimschicken und ihnen freistellen, als freie Arbeiter nach England zurückzukehren. Auch der Earl of Berth stellte die Frage, mit welchem Rechte man die deutschen Ge- fangenen zurüclchalte. Er forderte, daß man nur diejenigen in England halten solle, die es ausdrücklich wünschten. Man solle diese unter besseren Lebensbedingungen, als sie im Augenblick bestünden, arbeiten lassen und es ihren Frauen gestatten, nach Er. g- land nachzukommen. Anwerbung deutscher Textilarbeiter Im Laufe der Debatte gab Lord Paken- ham noch bekannt, daß in Kürze eine bri- tische Mission nach Deutschland und Oesterreich gehen würde, um Arbeiter für die Textilbetriebe Englands anzuwerben. Mitglieder der Baumwollbewirtschaftungs- stelle würden zu dieser Mison gehören. Die Kriegsgefangenen in Polen Warschau, 13. Febr.(ap) Die 40 000 deut- schen Kriegsgefangenen, die sich zur Zeit in Polen befinden, werden erst gegen Ende dieses Jahres nach Deutschland zurückge- bracht, wenn die Ausweisung der noch in Polen lebenden, eine Million zählenden deutschen Zivilisten abgeschlossen ist, er- klärte Präsident Bieruth auf einer Presse- konferenz. 55 000 für den Ruhrbergbau Stuttgart, 14. Febr.(tz) Auf dringendes Verlangen der Militärregierung werden von jetzt an in der amerikanischen Besatzungs- zone 55000 Arbeiter für den Ruhr- bergbau geworben werden. Dazu ist von den zuständigen Arbeitsministern ein Uber- einkommen getroffen worden, das Art und Bedingungen der freiwilligen Werbung fest- legt. In Frankfurt ist ein zentrales Werbebüro eingerichtet worden. Nach Mitteilung des hessischen Ministerialrats Dr. Engler, auf einer Tagung der Leiter der hessischen Arbeitsämter in Tréysa soll Bayern 27 500, Württemberg-Ba- den 13 750 und Hessen 13 750 Arbeits- kräfte zur Verfügung stellen. zur Schaffung einer allgemeinen Abrü- stungskommission. Die Entschließung der USA wurde mit zehn Stimmen bei Enthal- tung der Sowietunion angenommen. Durch die Annahme dieser Resolution wird ein Sonderausschuß der Vereinten Nationen mit der Bezeichnung„Kommission für her- kömmliche Waffen“ geschaffen, der sich mit Fragen der Herabsetzung und Festsetzung von Rüstungen ausschließlich der Atom- waffen zu befassen hat. Sowjetisches Zugeständnis Nach Abschluß der Sitzung erklärte der amerikanische Delegierte, Senator Warren Austin:„Die amerikanische Delegation ist über das Ergebnis sehr erfreut. Die Tat- sache, daß die Sowjetunion kein Veto ein- gelegt hat, obwohl sie mit einigen Teilen der Resolution nicht einverstanden war, ist ein sicheres Zeichen für einen Fortschritt oder eine Uebereinstimmung in der Arbeit für den Frieden.“ Der sowietische Delegierte Andrej Gro- myko sagte, die sowjetische Delegation un- terstütze die Schaffung der neuen Kommis- sion neben der Atomenergiekommission. Es wäre aber sehr nachteilig, wenn die Frage der Bezlehungen zwischen den bei- den Ausschüssen d'e Arbeit der neuen Kom- mission hindern würde. Trauerfeier für Oberst Dawson Stuttgart, 14. Febr.(dena) Die Trauer- feier für den am 10. Februar verstorbenen Leiter des Koordinierungsamtes beim Län- derrat, Oberst William W. Dawsor, fand am Donnerstag in Anwesenheit ven General Keating und des Militärgouverneurs für Württemberg Baden, Sumner Sewall, der Witwe des Verstorbenen sowie mehrerer höherer amerikanischer und französischer Offiziere und des württembergisch- badischen Minsiterpräsidenten, Dr. Reinhold Maier, mit Mitgliedern seines Kabinetts in der Markuskirche in Stuttgart statt. Nach der Ansprache des amerikanischen Geistlichen wurde der Sarg zum Hauptbahnhof ge- bracht, von wo aus er am Freitag nach dem amerikanischen Soldatenfriedhof Hamm in Luxemburg weitergeleitet wurde. Hilfe für Opfer des Großbrandes Berlin, 14. Febr.(dena) In der Berliner Stadtverordneten versammlung wurde die Bildung einer Sonderkommission zur Hilfe für die Hinterbliebenen von Opfern der Spandauer Brandkatastrophe beschlossen. Einem Ausschuß des Spandauer Sozialamtes sollen 75 000, RM für Hilfelei- stung überwiesen werden. Auf Anordnung des Berliner Haupt-Sportamtes werden die Einnahmen der am kommenden und über- nächsten Sonntag stattfindenden Sport- veranstaltungen dem Spandauer Be- zirksamt zur Unterstützung der Ueberleben- den zur Verfügung gestellt. Einigung über die Berliner FDGB-Wahlen Mannheim, 14. Febr.(MM) Nach wo- chenlangen Auseinandersetzungen und Be- ratungen wurde jetzt über die Richtlinien, nach denen die Wahlen in den Berliner Ge- werkschaften durchgeführt werden sollen, eine Einigung erzielt. Der FDGB- Vorstand wird aus 45 Mitgliedern bestehen, von de- nen 27 von der Stadtkonferenz der Berliner Gewerkschaften, die übrigen 18 von den einzelnen Gewerkschaftsverbänden gewählt werden. Die Abgeordneten für die FDGB- Stadtkonferenz sollen nach Beschluß der al- liierten Kommandantur nach einem einheit- lichen Wahlsystem gewählt werden. ferner Vorkehrungen für die Entgegen- nahme von Erklärungen derjenigen Länder, die von Deutschland besetzt waren. Die so- wjetischen Vorschläge vertreten außerdem die Ansicht, daß einer deutschen Zentral- verwaltung die Möglichkeit gegeben wer- den sollte, ihre Auffassung bei der allge- meinen Friedenskonferenz darzulegen. Zwölf kleinere allilerte Länder, die von Deutsch- land besetzt waren und als an Deutschland „direkt interessiert“ bezeichnet werden, sol- len von de Außenministern eingeladen wer- den, an den Besprechungen teilzunehmen. Ferner soll der Außenministerrat einen aus Vertretern der großen Vier bestehenden ständigen Ausschuß bilden, der die Aufgabe haben soll, mit den Regierungen der Alliier- ten zu beraten und sie über die Vorberei- tung des Vertrages zu informieren. Dieser ständige Ausschuß darf gegebenenfalls auch Unterausschüsse ernennen, um die im beson- deren Interesse einzelner Alliierter liegen- den Fragen zu prüfen. Marshall prüft deutsche Frage Washington, 14. Febr.(dena-Reuter) Der amerikanische Außenminister, George C. Marshall, prüft gegenwärtig an Hand der ihm von den Fachleuten des Außenmini- steriums übermittelten Memoranden diee- nigen Fragen, die im Zusammenhang mit einer Regelung der Deutschlandfrage im kommenden Monat vom Außenministerrat erörtert werden sollen. Man erwartet, daß Marshall, nachdem er nunmehr eine Reihe von Konferenzen mit Fachleuten abgehalten hat, demnächst mit Präsident Truman über die Haltung der Vereinigten Staaten in der deutschen Frage beraten wird. Es wird nicht angenommen, daß der Außenminister an den Grundsätzen, die von seinem Vorgänger James F. Byrnes für die Erörterung der Deutschlandfrage niedergelegt wurden. we- sentliche Aenderungen vornehmen wird. Englands Delegation für Moskau London, 14. Febr.(dena) Die britische Delegation für die Moskauer Konferenz über Deutschland umfaßt etwa 150 Mitglieder, die am I. März nach der sowjetischen Haupt- stadt abreisen werden. Leiter der britischen Abordnung, zu der auch 28 Journalisten aus England und den Dominien gehören, ist Außenminister Bevin, der von zwei Privat- sekretären, zwei Detektiven und seinem Leibarzt Dr. MacCall begleitet wird. Zu den Hauptdelegierten gehört u. a. auch Sir Wil- liam Strang. der politische Berater des Mi- litärgouverneurs der britischen Zone Deutschlands und gegenwärtige Sonderbe- auftragte für Deutschland auf der Londoner Konferenz. 5 Kulturtagung der 8D Bad Gandersheim, 14. Febr.(Ra) Die Kul- turzentrale des Vorstandes der SpD hielt kürzlich für die kulturpolitischen Funk- tionäre der drei Westzonen in Bad Gan- dersheim eine erste zweitägige Zusammen- kunft ab. Der Kulturreferent der SPD, Arno Henning, betonte, der demokratische Sozialismus lehne jeden politischen Füh- rungsanspruch ab. Er sei sich bewußt, daß das politische Leben nicht mehr aus dem Geist der Furcht heraus zu gestalten sei, sondern aus dem Geist der Ehrfurcht vor dem Leben, vor dem Menschen als dem Sinn und Ziel der Politik. 2 * letzter Minute.. Schließung der Saargrenzen? ꝑK ö In, 14. Febr.(Gn) Aus dem Saar- gebiet wird gemeldet, daß am 15. Februar die Saargrenzen geschlossen und die Grenzen nach Elsaß-Lothringen geöffnet werden sollen. Weiterhin wird erklärt, daß im Saargebiet zum gleichen Zeit- punkt der Saarfranken in den Verkehr kommt. Das Bündnis England-Frankreich Paris, 14. Febr.(ap) Wie der fran- zösische Außenminister Bidault dem Ka- binett am Freitag mitteilte,„entwickeln sich die Verhandlungen über den eng- lisch- französischen Bündnisvertrag in günstiger Weise“, Die Frage einer vor- herigen Verständigung zwischen den bei- den Regierungen über das deutsche Problem wurde, unterrichteten Kreisen zufolge, von ihm nicht berührt. Auch die Kommunistische Partei sprach sich für das Bündnis mit England aus, bestand aber darauf, daß die Großen Vier sich noch vor Abschluß des Vertrages über die Behandlung Deutschlands einigen sollten. UIN-Entscheid für Palästina? London, 14. Febr.(dena-Reuter) Der britische Außenminister Bevin teilte der arabischen Delegation am Freitag mit, dafs Großbritannien beabsichtige, die Pa- lästinafrage den Vereinten Nationen zu unterbreiten. Dunkelheit über England Attlee bildet Kohlenkabinett London, 14. Febr. dach dena- Reuter) Zur wirksameren Bekämpfung der Kohlen- krise in England hat Premierminister Attlee einen Sonderausschuß ins Leben gerufen. Diesem sogenannten„Kohlenkabinett“ ge- hören außer den zuständigen Fachministern Vertreter des britischen Kohlenamts, der Elektrizitätswerke und der Zentraleisen- bahnverwaltungen an. Der Ausschuß bleibt in ständiger Fühlung mit der Regierung, um von Stunde zu Stunde die notwendigen Entscheidungen bei der Aktion zur Beseiti- gung der Brennstoffkrise treffen zu können. Schwindende Vorräte 5 Die allgemeine Lage hat insofern eine Verschärfung erfahren, als seit Donnerstag die Stromeinschränkungen, die zunachst nur für Südengland in Kraft gesetzt wur- den, auf das ganze Land ausgedehnt wor- den sind. Die Strom- und Gasversorgung bereitet der Regierung auch weiterhin größte Sorge, da, wie Premiermigister Attlee im Unterhaus mitteilte, die Kohlen- vorräte der Elektrizitäts- und Gaswerke für kaum mehr als eine Woche ausreichen. Zwar konnte am Donnerstag das Brennstoff- ministerium mitteilen, daß zum ersten Male eine geringe Verbesserung in der Brenn- stofflage eingetreten sei, es betonte aber gleichzeitig, daß eine durchgreifende Aen- derung vor allem vom Wetter abhänge. Aus eigener Kraft Zu einem Angebot des amerikanischen Präsidenten Truman, amerikanische Kohlen- schiffe nach, Großbritannien umzuleiten, erklärte ein britischer Regierungssprecher, man wisse in England die Hilfsbereitschaft der Vereinigten Staaten zu würdigen. Die britische Regierung wolle jedoch die Brenn- stoffkrise ohne fremde Hilfe überwinden, zumal für Kohlenimporte keine zusätzlichen Dollarbeträge aus dem laufenden amerika- nischen Kredit aufgewendet werden könnten. England erkennt Bulgarien an London, 13. Febr.(dena-Reuter) Groß- britannien hat die bulgarische Regierung im Zusammenhang mit der Unterzeichnung des bulgarischen Friedensvertrages formell anerkannt. Eine entsprechende Note wurde dem geschäfts führenden bulgarischen Außenminister durch den britischen diplo- matischen Vertreter in Sofla überreicht.— Die Bedenken Großbritanniens hinsichtlich der Durchführung der Sobranje-Wahlen werden in der Note jedoch aufrechterhal- ten. In einer Antwortnote der bulgarischen Regierung kommt die Genugtuung über den Entschluß Großbritanniens und der Wille der Regierung Dimitroff, die im Friedens- vertrag niedergelegten Bedingungen zu er- füllen, zum Ausdruck. 8 Berliner Sozialierungsgesetz angenommen Ueberführung der Konzerne in Gemeineigentum Berlin, 14. Febr.(dena) Das„Gesetz zur Ueberführung von Konzernen und sonstigen wirtschaftlichen Unternehmen in Gemein- eigentum“ wurde von der Berliner Stadtver- ordnetenversammlung in zweiter Lesung von der SPD. CDU und SED gegen die Stimmen der LDP angenommen. Das Gesetz bedarf noch der Zustimmung durch die Alliierte Kommandantur. Nach diesem Gesetz sollen alle Konzerne. Groß- und Monopolunternehmen, die in ihrem Produktions- und Marktbereich einen beherrschenden wirtschaftlichen Einfluß ausüben, in Gemeineigentum über- führt werden. Die Enteignung erfolgt gegen Entschädigung. Dies gilt jedoch nicht für Kriegsverbrecher und Nazi- Aktivisten, die ohne Entschädigung enteignet werden. Die Uebernahme von Verbindlichkeiten wird im Einzelfall im Enteignungsverfah- ren nach den Grundsätzen von Recht und Billigkeit geregelt. Der Entschädi- gungs anspruch ruht bis zur gesamt- deutschen Regelung des inneren Lastenaus- gleiches. Ausnahmen sind in besonderen Fällen zur Vermeidung von Härten zuläs- sig. Entschädigungsbehörde ist der Magistrat von Groß-Berlin, Die endgül- tige Entscheidung über den Einspruch wird durch eine Spruchkammer gefällt, die nach diesem Gesetz gebildet werden soll. Bis zum Erlaß einer gesamtdeutschen Regelung übernimmt die Stadt Berlin das Eigentum der soꝛzialisierten Unteſbeh- men, Betriebe und sonst'ge Vermögensge- genstände. Diese werden in ein Sonder- vermögen der Stadt eingegliedert, die zur Verwaltung ein selbständiges, gemein- wirtschaftliches Unternehmen gründet. Leistungsprämien und soziale Einrichtungen Aus den Reingewinnen sollen unter Mit- wirkung des gesamten Betriebsrates Mittel für Leistungsprämien an die Beleg- schaft sowie für zusätzliche soziale Ein- riehtungen und zur Ausbildung von be- gabten Betrlebsangehörigen bereitgestellt werden. Die öffentlichen und gemeinwirt⸗ schaftlichen Interessen nimmt ein Auf sichtsorgan wahr, dem Vertreter der Stadtverordneten versammlung, der Stadt- verwaltung, der Gewerkschaften, der Be- legschaften, sowie sachkundige Persönlich- keiten des Wirtschaftslebens angehören müssen. Das Aufsichtsorgan bestellt die Le tung des betreffenden gemein wirtschaft- lichen Unternehmens. Die Betriebsleitung hat das Unternehmen nach gemeinwirt⸗ schaftlichen Grundsätzen zu verwalten. Der Wetibeverb des „Mannheimer Morgen Unser Preisdusschreiben„Jugend weißt Do den Weg! wird zu Beginn der Woche in einem Sonderdruck vorliegen, det beim Verlog der Zeiſung R I, 4-6 und bei unseren Zweig stellen zu erholten ist. Interessenten, die unsere Nummer 18, in der Wir den Jugend- weltbewerb bekanntgaben, nicht erhalten konnten, können cille Einzelheiten aus diesem Sonderdruck ersehen. Verlag und Redaktion Selte 2 15 Se amen. Samstag. 18. Februar 1947 — Verötkentlicht unter Milftär-Reglerungs Lizenz S WB 110 Verentwortlich kür den gesamten In- Halt: EB Fritz von Schilling. Or Karl Arkermann und Karl vetter Pestscheck konten Karlsruhe 60 016 Ludwigshafen a Rh 26 743. Monatliener BSezusspreis Mannheim. R I. 4/6. Telefon 44 15/3 . St. gilt Anzeigenpreisliste Nr. 2 Redaktion, Verlag und Druckerei: RM 2.40 einschließlich Frägerlohn. Für unverlangte Manuskripte übernimmt die Redaktion keine Verantwortung Unsere politisehe Wochenschau Zum zweiten Mal in diesem Winter drohen die Auswirkungen des lang ausgedehnten Frostes die durch den Krieg erschöpfte Widerstandskraft der Men- schen so stark anzugreifen, daß auch der politische Zusammenhang dadurch be- troffen wird. Die Not in unserem eigenen Land, dessen zerrüttetes Transportsystem durch die Einwirkung der Kälte mehr und mehr zusammenbricht, ist vor allem in Norddeutschland dem Punkt der Verzweiflung nahe. Im gleichen Augenblick sieht sich aber auch England einer Krise gegenüber, deren Ende noch nicht ab- zusehen und deren Umfang noch im Zunehmen ist. Auch dort sind die in den Krlegsjahren zusammengeschrumpften Kohlenvorräte erschöpft, so daß die Regie- rung sich in der letzten Woche gezwung en sah, für große Teile des Landes rück- sichtslose Stromverbrauchssperren zu verfügen. Durch die Stillegung aller nicht un- bedingt lebensnotwendigen Industrien Mittel- und Südost-Englands sind schon jetzt kast drei Millionen Arbeiter bis zur Behebung der Krise entlassen worden und es droht die Gefahr, daß eine noch größere Zahl und noch weitere Industriewerke auch in den anderen Bezirken Englands in Mitleidenschaft gezogen werden. Schnee- stürme und Frost verhindern die Belieferung der zusammenschmelzenden Kohlen- bestände weiter. In der Debatte vor dem Unterhaus hat die Opposition unter Lei- tung Winston Churchills scharfe Angriffe gegen die Labour-Regierung und ins- besondere den Brennstoffminister Emanuel Shinwell gerichtet. Mit oder ohne Be- rechtigung mehren sich die Stimmen, die das Regierungssystem für die Schwie- rigkeiten, mit denen England zu kämpfen hat, verantwortlich machen. Dahinter aber erhebt sich die wachsende Sorge um die wirtschaftliche Zukunft. Auch in dleser Hinsicht müssen die Folgen dieses Winters als schwerwiegende Belastung für die Erholung der englischen und europäischen Wirtschaft in das Programm der Wiederherstellung normaler Verhältnisse eingesetzt werden. In den Verhandlungen in London zur Vorbereitung eines Friedens vertrages mit oder für Deutschland(die Formulierung ist den Außenministern selbst vorbehalten worden) konnten die stellvertretenden Außenminister einige Fortschritte erzielen. Die amerikanische Anregung einer stärkeren Beteiligung der kleinen Mächte, die von Botschafter Murphy in einem ausführlichen Entwurf vertreten wurde, stieß nicht mehr wie bisher auf den grundsätzlichen Widerstand Fedor Gusews. Der sowjetische Vertreter kündigte seinerseits auf der letzten Sitzung einen Plan an, der slch ebenfalls mit der Beteiligung der kleineren Staaten befaßt. Eine ähnliche Annaherung scheint sich auch in den Gesprächen über die Zuzlehung deutscher Vertreter anzubahnen, wobei allerdings noch keine Klarheit darüber herrscht, was oder wen solche Vertreter vertreten sollen. darauf hingewiesen, daß in der amerikanischen Besatzungszone legal gewänlte Botschafter Murphy hat seinerseits Regierungskörperschaften bestehen, die zu einer Vertretung ihrer Länder geeignet tzein würden. Demgegenüber wurde aber gleichzeitig erwogen, ob eine solche Zu- ziehung sich nicht zunächst nur auf Sachverständige beschränken sollte, Der fran- z268ische Delegierte vertrat die Ansicht, daß eine Beteiligung deutscher Vertreter, sel es welcher Art immer, verfrüht sei. Als eines der Kernprobleme jeder deutschen Friedensregelung wurde die Frage der Behandlung des Ruhrgebiets besprochen und, wie es scheint, vor dem Hintergrund der englisch- französischen Vertragsver- handlungen einer internationalen Lösung, die Deutschlands Souveränität nicht un- mittelbar verletzen würde, näher gebracht. Das Problem Palästina hat inzwischen eine Zuspitzung erfahren, die eine schnelle Lösung dringender denn je zu fordern scheint. Erneute Terrorakte der jüdischen Untergrundbewegung haben die britischen Verwaltungsstellen veranlaßt, die Zu- rückziehung der Zivilverwaltung und ihre Ersetzung durch eine zeitweilige Mi- litsrregierung vorzubereiten. Die jüdischen Stadtviertel von Jerusalem sind 2 Teil evakuiert, voneinander durch Stacheldrahtumzäunung abgetrennt und unter militärische Ueberwachung gestellt worden. Gleichzeitig hat das britische Kabinett neue Versuche unternommen, um den offenen Ausbruch der Feindseligkeiten zu verhindern oder wenigstens hinauszuschieben. Außenminister Bevin hat zusammen mit Kolonialminister Creech Johnes einen neuen Plan ausgearbeitet, der unter anderem die autonome Unterstellung eines kleinen Teils der für die jüdische Ein- wanderung vorgesehenen Gebiete Palästinas unter eine autonome jüdische Ver- waltung vorsieht. den arabischen Delegierten in London abgelehnt worden. ieser Plan ist sowohl von der Jewish Agency, wie auch von Die zionistische Frel- deltsbewegung Irgun Zwai Leumi hat ihre Kampfansage verstärkt und, trotz allen Abrückens der poktisch führenden Zionisten von Terrormethoden, durch die un- geschickte britische Forderung auf Bekanntgabe aller führenden Persönlichkeiten der Untergrundbewegung durch die Jewish Agency, die selbstverständlich abge- lehnt wurde, einen moralischen Erfolg errungen. Es kann unter diesen Umständen als ein Glück betrachtet werden, daß das Todesurteil an dem als Terrorist ver- hafteten jungen Freiheitskämpfers Doyv Bela Gruner, dessen Vollstreckung wahr- scheinlich zum Signal offener Empörung geworden wäre, nachdem er selbst ein Gnedengesuch abgelehnt hatte, durch die Bitte eines amerikanischen Onkels um Fröffnung eines Revisionsverfahrens aufgeschoben worden ist. Die indonesische Krise, die nach mehr als einjährigen Kämpfen auf Java und Sumatra durch die Vereinbarung eines Vertrages zwischen den Niederlanden und der neugeschaffenen indonesischen Republik beendet zu sein schien, ist plötzlich wieder akut geworden. Das holländische Parlament hatte die am 10. Dezember durch den holländischen Kolonialminister formulierte Auslegung des Vertrags als bindende Grundlage angenommen. Diese wurde nun von den Indonesiern abgelehnt. Der Stein des Anstoßes für die Indonesier ist, daß die Inseln Java, Sumatra und Madura zwar den Status einer souveränen Republſk erhalten, zugleich aber ihre Zustimmung geben sollen, sich in eine Staaten von Indonesien einzufügen. von den Holländern geleitete Unſon der v. e . Idi diene der Kunst J, Von 6 Ich bin Schauspielerin und diene der Kunst. Ich gehöre einer der vielen Spiel- gemeinschaften an, die nach diesem Kriege Wie Pilze aus der Erde schossen. Wir be- spielen die Dörfer der Umgegend von Köln und erkreuen die Kinderherzen mit dem Märchen„Hänsel und Gretel“. Heute fahren Wir nach Brauweiler, wohin in früheren Zeiten die Verrückten geschickt wurden. Wenn ich nicht gerade der Kunst diene, denke ich genau wie die gewöhnlichen Sterblichen an Brikett, Kartoffeln und das Eipulver, das der Krämer heute verkaufen soll. Heute habe ich anderes zu tun. Das Kostüm und die Schminksachen müssen in den Koffer gepackt und Brote zurechtge- macht werden. 5 Immer darf eine Schnitte Brot fünf Mi- nuten lang ein leeres Marmeladenglas an- sehen, ehe ich sie auf eine trockene Brot- schnitte lege. Dazu leiste ich mir zum Mit- nehmen etwas Kartoffelsalat. Wohlig gestärkt durch ein Süppchen mit Steckrüben, die jeh ehrlich in einem Ge- müsegeschäft erwarb, mache ich mich auf den Weg und begrüße um ein Uhr mittags die K legen an unserem Sammelpunkt, einer windigen Straßenecke. Wir teilen uns mit, es sei verflucht kalt und warten auf den Lastwagen, der uns zum Spielort brin- gen soll. Ganz Deutschland besteht aus Ersatz. Statt Frieden haben wWir Waffenstillstand, statt Essen Kalorien und statt„ich liebe dich“ fragt man:„Was hast du mir zu essen mitgebracht?“ Alles, alles ist Ersatz. Nur die verdammte Kälte ist hundertprozent g 155 i Als wir Eisbeine haben. kommt der Wa- gen endlich. Er fährt auch mit Ersatz: mit Brikett statt mit Benzin. Wir Künstler klettern in den Lastwagen. ich habe drei Strickjacken angezogen. Dar- über ein Jackenkleid. Darüber den Pelz- mantel. Um den Kopf ein wollenes Um- schlagtuch, um Beine und Füße eine Woll⸗ decke gewickelt. Dann fahren wir los und lassen uns vom Wind ein Lied vom Nord- pol erzählen und ich träume davon, in Süd- afrika einem Hitzschlag zu erliegen. Am Ziel unserer Reise angekommen, bre- chen wir uns zuerst einmal die Eiszapfen aus unseren Nasenlöchern und erfahren, daß im Saal, der von außen wie eine Scheune aussleht, mehr als 600 Kinderchen auf das Märchenspel von Hänsel und Gretel war- ten, auf die böse Hexe, den tiefen Wald, das herrliche Knusperhäuschen aus Mandel- kuchen und Marzipan und den Riesenofen, darin die Hexe brennen soll. Im Saal ist es eiskalt. Die Wände sind wie bestickt mit Löchern. Dafür, daß eine Kompanie Soldaten sich während des Krie- ges hier festsetzte, müssen wir nun büßen. Der Wind pfeift durch die Löcher. Hinter der Bühne steht ein Ofen, der nicht brennt. Die Bühne ist ein Podium. ungefähr so groß wie eine dreischläfrige Matratze. Sie hat Weller Vorhang ooch Licht. Die Suche nach einem warmen Plätz- chen zum umziehen müssen wir bald auf- geben. Nur die Küche der Wirtin ist über- heizt; aber dahinein dürfen wir nicht. Dort wird gerade Kaffee getrunken mit Streu- selkuchen, süßem Rübensyrup, Butter und selbstbebackenem Brot, während die Wirtin selbst uns im kalten Flur erzählt, wir in der Stadt lebten viel besser als sie auf dem Lande, und die Bratkartoffeln jeden Abend kämen ihr auch schon zum False heraus. Wir hätten doch wenigstens Kinos in Köln. Da hat sie auch wieder recht: wir ha- ben Kinos in Köln. Die Zeit vergeht. Die Kinderchen war- ten ungeduldig auf das Erlebnis, das wir 5 9 F Blicke nadi draußen: In tragischer Weise haben die Jahre des Krieges das äußere Gepräge der ungarischen Hauptstadt verändert. Das einst lichter- strahlende Budapest ist heute in Dunkel gehüllt und dem, der von der Feste Buda, vor im Fred ngarn im reden Das zerstörte Budapest— Kampf um die politische Macht— Erhält Ungarn ein Reparations. a Moratorium?— 1000 Großgrundbesitzer wurden enteignet lich und auf dem Freiheitsplatz Bu- dapests blieb von den vielen schmücken- den Statuen nur der schlanke Obelisk, der heute den Sowjetstern trägt. Erstaunlich selten trifft man in Budapests zwei Jahren noch Schauplatz der blutigsten Straßen Angehörige der Besatzungsmacht. Kämpfe, die Stadt überblickt, bietet sich ein unübersehbares Trümmerfeld. In den winkligen Straßen der Altstadt, notdürftig nur von den Spuren des Krieges gesäubert, zwischen den rauchgeschwärzten Ruinen der Adelspaläste und in dem früheren eleganten Viertel von Pest, wo man zu unerschwing- lichen Preisen auch heute schon wieder ein Glas Porto und Budapester Spezialitäten er- hält, hausen Not und Elend. Die Donau- drücken sind zerstört, der Verkehr für Men- schen und lebenswichtige Güter in diesen winterlichen Tagen gleichermaßen beschwer⸗ Seit einiger Zeit ist die Besetzung eine unsichtbare geworden und die Verwal- tung des Landes liegt völlig in ungari- schen Händen. Es wunden freie Wahlen abgehalten, und das Parlament tagt bereits wieder in sei- nem früheren, dem Westminster nachgebilde- ten Gebäude. Hier spielen sich auch die manchmal turbulenten Szenen der wiederge- wonnenen Freiheit ab und von hier aus Wer- den dle Geschicke des Landes entschieden, und in diesen ersten Friedenstagen die viel- Interzonale dewerkschaftskonferenz in Berlin Mannheim, 14. Febr. MM) Nach mehr- tägiger Dauer hat, wie dena meldet, die interzonale Konferenz der deutschen Ge- werkschaften in Berlin ihre Beratungen, in deren Vordergrund vor allem organisatori- sche Fragen standen, damit beendet, daß eine Kommission gebildet wurde, die ein- heitliche, in allen vier Zonen für den Aufbau der Gewerkschaften geltende Richtlinien ausarbeiten soll. Die Ge- werkschaftsorganisation trägt bisher noch sehr unterschiedliche Züge. Neben den Ein- heitsgewerkschaften mit Industrie-, Fach- oder Wirtschaftsgruppen stehen die Bestre- bungen nach Einzelverbänden, denen der Bund als Dachorganisation in wirtschafts- sozial- oder kulturpolitischer Hinsicht und in den Grundsätzen der Gewerkschafts- politik richtunggebend ist. 2 Die Konferenz, deren Bedeutung durch die Teilnahme des Vorsitzenden des Arbeits- direktoriums des Alliierten Kontrollrates, des französischen Obersten Ziegler, des Chefs der sowjetischen Militärverwartung Oberst S. Tulpanow, sowie des Präsi- denten der Zentralver waltung für Arbeit und Sozialfürsorge der Sowietzone, Gustav Brack, unterstrichen wurde, befaßte sich auch eingehend mit der Frage der Sozial- versicherung. Die Besprechungen wurden in einer Entschließung zusammengefaßt, die die Sehaf fung einer einheitlichen deutschen Sozial versicherung fordert. Ferner setzte sich die Konferenz kür die Freilassung der Kriegs- gefangenen ein und erbat hierbei die Unterstützung des Weltgewerkschaftsbun- des. Mit dem gleichzeitig in Berlin weilenden Vertretern des WGB sowie dem Vertreter der amerikanischen AFL- Gewerkschaft wurde das Verhältnis der deutschen Ge- werkschaften zum Weltgewerkschaftsbund besprochen.. 5 3 Die Frage der Beteiligung der deutschen Gewerkschaften bei den in Moskau statt- findenden Friedens verhandlungen war ebenfalls Gegenstand einer Bespre- chung. Die Teilnehmer der Interzonenkon- ferenz gaben in einer Entschließung hrer Ueberzeugung Ausdruck, dag die endgültige Form der Gewerkschaften von der Entwick- lung des neuen Deutschlands abhängen werde. Die Gewerkschaften müßten unter dem Gesetz religiöser Toleranz und partei politischer Neutralität stehen. Der französische Delegierte, Vizepräsident Jouh aux, erklärte, der wichtigste Punkt im Neuaufbau der deutschen Gewerkschaf- ten sei die Mitverantwortlichkeit für die endgültige Sicherung des Friedens, sowie der Freiheit der Persönlichkeit für alle Menschen. 0 Jouhaux: Beweis der Fähigkeit Der Generalsekretär der französischen Gewerkschaftsorganisation und Vizepräsi- dent des Weltgewerkschaftsbundes, Leon Jouhaux, sprach in einem Interview des Berliner Rundfunks über die Stellung der deutschen Gewerkschaften zur internationa- len Gewerkschaftsbewegung. Als Voraus- setzung für die Aufnahme der deutschen Gewerkschaften in den Weltgewerkschafts- bund nannte er die Art, wie die deutschen Gewerkschaften das Problem der Entnazifi- zierung und Demokratisierung angriffen, und mre Fähigkeit, nicht nur politisch und sozial, sondern auch wirtschaftlich die Lei- tung des Landes in die Hand zu nehmen. Bezüglich der Maßnahmen der American Federation of Labour(AFI) und ihrer Ein- richtung eines Büros in Stuttgart bemerkte er, die AFL solle überall dort eingreifen, vo die Frage der Solidarität auf dem Spiele stände. Da aber die AFL eine rein amerika- nische Organisation sei, könne sie nicht an die Stelle des Weltgewerkschaftsbundes treten. Es stehe ihr deshalb nicht zu, Ge- Werkschaften international zu organisieren. Kardinal Preysing in New Fork b New Tork, 13. Febr.(dena-INS) Der Bischof von Berlin, Kardinal Graf Eduard Preysing, traf auf dem New Lorker La- Guardia- Flughafen ein. Er wurde bei sei- ner Ankunft von Kardinal Spellman be- grüßt. Kardinal Preysing wird sich einen Monat in Amerika aufhalten, um dem ame- rikanischen Volk für seine Hilfesendungen an Deutschland zu danken. Paris ohne Zeitungen Paris, 14. Febr.(dena- Reuter) Die ein- zigen Blätter, die am Freitagmorgen in Paris zum Verkauf angeboten wurden, waren Sonderausgaben des kommunistischen Or- gans L'Humanité“ und die Wochen zeitschrift der Trotzkisten„La Vérité“. Dem seit drei Tagen andauernden Streik der Zeitungsange- stellten haben sich am Donnerstag auch die Maschinen- und Handsetzer angeschlossen. Polen sollen assimiliert werden 5 London, 14. Febr.(dena-Reuter) Die in Großbritannien verbleibenden Polen werden nicht als Kern einer gegen die Regierung in Warschau gerichteten polnischen Armee an- gesehen. Großbritannien habe vielmehr den Wunsch, daß diese Polen ein Teil des bri- tischen Volkes werden, heißt es in einer Er- klärung des britischen Innenministers vor dem Unterhaus. Von 127 000 Polen hätten 65 400 für ein Verbleiben im polnischen Wie- deransiedlungskorps optiert. 19 600 hätten sich für die Repatriierung oder die Auswan- derung entschieden. während die übrigen noch keinen Entschluß gefaßt hätten kältigen Maßnahmen zum Wiederaufbau Landes beraten. 5 Obwohl die Kommunisten nur Prozent der Wähler hinter sich haben, ae men sie doch die Schlüssel-Positionen Landes ein Sie sind Herren der Polis und sie haben die Ministerien des Inner des Verkehrs und der Nationale Wirtschaft inne. Der hervorragend Vertreter der kommunistischen Partei ist d Staatssekretär Zoltan Vas, ein Kommun aus den Zeiten Bela Kuhns. Nach 16 Jahren fangenschaft erwirkte Moskau im Jahre seinen Austausch. Mit der Roten Armee na Ungarn zurückgekehrt, organisterte er Sofort- Programm, schaffte Leb mittel für das hungernde Budapest u. brachte in wenigen Wochen das Verkeh wesen wieder in Gang. Die Währungsstabh sierung ist hauptsächlich sein Werk und Zelt ist er mit der Durchführung 9 Drei-Jahres- Planes beschäftigt, Ungarn über seinen Lebensstandard von 1% bringen soll.. Zoltan Vas ist im Kampf um die Macht große Gegenspieler von Pater Bal log einer der interessantesten Persönlichkeiten. ungarischen Regierung, Früher Pfarrer im du gediner Land, wurde er nach dem Umstu Staatssekretär und das einflußreichste Mitgle der Partei der Kleinen Landwirte, bei den letzten Wahlen 56 Prozent aller StR men auf sich vereinigte. Ihr gilt auch Kampf der Kommunisten und die kürzlid Aufdeckung eines Komplotts von Anhänge des früheren Admirals Horthy, die immer nas ganz Ungarn in Spannung hält, und der vorstehende große Prozeß gegen dd Verschwörer sind nur Episoden in de augenblicklichen Kampf um die Macht.. kurzem erst mußte die Partei der Kleine Landwirte auf Drängen der Kommunisten me rere prominente Mitglieder ausschließen, d inzwischen die Liberale Parte i gegründ haben. Das„Horthy-Komplott“ wird die de hen der Kleinen Landwirte angesichts d scharfen Forderung der Kommunisten ga einer erneuten Reinigung weiter stark schuß chen und bereits jetzt zeichnet sich eine Spi, tung auch innerhalb der Sozialisten ab. d mit ihrem linken Flügel unter dem Parteich Arpad Szakasits zu den Kommunse hinneigen. In dem gegenwärtigen Kampf u die politische Macht haben jedenfalls die Ko munisten durch eine weitgehende Schwächu ihrer Gegner die ersten Runden gewonnen. Der wirtschaftliche Wiederauftt des Landes bietet angesſehts der Zerstörung des Landes erhebliche Schwierigkeiten. Him kommen die Lasten der Reparationen, die in Höhe von 200 Mil. onen Dollar bis zum Jahre 1932 an die Russen zu zahlen sind. Durch eine wesentliche Steigerung d Produktion unter Beibehaltung der gege wärtigen niedrigen Löhne will man die L meistern. Ausländische Wirtschaftsexperk sind jedoch der Meinung, daß Ungarn mind stens ein zweijähriges Reparations- M9 ratorjum braucht, um aus den augenblic lichen Schwierigkeiten herauszukommen. Au in Regierungskreisen beginnt sich die Auf sung durchzusetzen, daß Ungarn ausländ. sche Hilfe in größerem Umfang notwent. hat, die nicht allein von den Sowjets ko kann. Bereits heute arbeitet die Mehrheit der u. garischen Industrie für n wobei die Russen Rohstoffe u. Hall fabrikate liefern. Nationalisiert sind jetzt nur der Landbesitz und die Bert werke, während Industrie und Banken 2 nächst unter einer Art halb- kapitalistische Systems weiterarbeiten. Bei den großen Une, nehmungen liegen heute allerdings 51 Prozt und mehr in russischen Händen. Die einschneidenste Maßnahme bedent aber für Ungarn die Aufteilung des große Landbesitzes, deren Durchfünrung Form einer gerechten Bodenreform die Par der Kleinen Landwirte in den Jahren 2 schen den beiden Kriegen vergebens anstreb Erst der Ausgang des Krieges brachte auch auf diesem Gebiet eine— wenn auch radikale— Lösung. Der gesamte Großgrundbesitz wurde auf ru 700 000 Bauernfamilien aufgeteilt, die n etwa zwei Millionen Köpfen fe ein Viertel der gesamten Ein wol nerzahl Ung ars ausmachen, scheint zwar, daß die Mehrzahl der Bauen sich noch nicht recht in die neue Ordnung a ihnen zu bringen versprachen. Wir müssen uns zurechtmachen. Hänsel und Gretelchen sollen eigentlich ohne Strümpfe in Holz- sandalen und dünnen fadenscheinigen Ko- stümen auftreten. Ich, die Mutter, in einem zwar ärmlichen aber sauberen Dirndlkleid. Aber mich schüttelt die Kälte derart, daß jeh am liebsten in einen Zuber kocbendes Wasser springen möchte. Ich beschließe, die arme Mutter in meinem noch ziemlich gut- erhaltenen Schneiderkostüm zu spielen. Und weil die Schminke hartgefroren ist, betrete jeh ungeschminkt die Bretter, die die Welt bedeuten. 5 Dann steigt das Märchenspiel auf dem nur vom Tageslicht erhellten Nudelbrett. Im ersten Akt hat die Bühne gerade Platz für einen Stuhl und einen kleinen Tisch. Immerhin. Die Eltern von Hänsel und Gre! werden ihre Kinder ja sicherlich erst dann im Wald aussetzen, nachdem sie altes, Was sle einmal besaßen, auf den schwarzen Markt gebracht haben.. er tlefe, dunkle Wald im zweiten Akt besteht aus einem kleinen, zerrupften Tan- nenbäumchen. Das steht mitten auf dem Podium und nimmt uns nur Platz fort. Die Hexe wird von einem Mann gespielt, der stark erkältet ist. Hänselchen, schon seit einiger Zeit im Stimmbruch, hat der Kälte wegen seine lange Trainingshose angelassen und sieht wie ein H- Führer aus. Die vier- zehn Englein aus der Märchenoper sind bei uns zu einem Engel zusammengeschrumpft. Der hat ein dunkelweißes Nachthemd über Pullover und Strickjacke gezerrt. Das Hexenhäuschen aus Kuchen und Marzipan soll angeblich rechts in der Ku- isse stehen und das Ställchen, darin Hän- selchen gemästet wird, ist so groß wie ein Postbriefkasten, nur längst nicht so stabil. Nach Schluß dieser einzigartigen Vor- stellung erhalten wir auf dem Flur, wo der Wind durch scheibenlose Fenster pfeift, un- sere Gage. Das Hänselchen hat im Privatleben eine gebiſrtiger Berliner, Schwester, die Beziehungen zu gewissen Chesterflelds unterhält. Immer wieder hält Hänsel uns ein duftendes Päckchen unter dle Nase, Lis wir mürbe werden und Ziga- retten kaufen. Als vir, auf eine doppel- seitige Lungenentzündung gefaßt, zurück- fahren, habe ich meine ganze Gage ver- raucht und wundere mich nur, daß men mich nicht in Brauweiler zurücihielt, so wie man es früher mit den Verrückten tat. So verlief ein eisiger Wintertag aus dem Leben einer Künstlerin und jeder wird mir beipflichten, wenn ich behaupte, daß es herr- lich ist, der Kunst zu dienen. Fritz von Unruh als Porträtmaler. Die Zei- tung„New Vork World Telegramm“ veröffent- licht einen Artikel, der sich mit einer neuen, von Fritz von Unruh entwiekelten Technik in der Malerei befaßt. Douglas Gilbert, der Ver- fasser des Artikels, erklärte, von Unruh ar- beite mit Wasserfarben, seine Bilder— in der Hauptsache Porträts— wirkten jedoch wie Oelbilder, Fritz von Unruh befaßt sich seit eineinhalb Jahren mit der Malerei und hat 45 Bilder fertiggestellt. Leéhar entschwindet über die Grenze. Franz Léhar entschloß sich, von seinem Besuch in der Schweiz nicht mehr nach Oesterreich zu- rückzukehren. Er versucht jetzt, seine ge- schäftlichen Interessen, besonders sein Ver- lagsrecht, dorthin zu Ubertragen, Léhar unter- hielt, wie„Das neue Oesterreich“ erfährt, mit vielen hohen Nazi-Beamten freéundschaftliche Beziehungen und hatte seiner jüdischen Frau die Rechte einer Arlerin verschafft. Der 76= jährige Léhar wird von der Stadt, wo er be- rühmt wurde, bitter angegriffen, weil er sie jetzt im Stich läßt. hwh) New Forker Philharmoniker unter Bruno Walters Leitung. Das Philharmonische Sym- phonieorchester in New Lork ernannte Bruno Walter zum Dirigenten. Bruno Walter, ein Übernimmt damit neue große künstlerische Aufgaben.(ap) Schostakowitsch schreibt Filmmusik. Zu dem kürzlich in Prag uraufgeführten Sowiet- fm„Verschwörung“ von Korinzew und Trau- berg, der vom Kampf der Sowjets gegen das stück auf jede Bühne. Gerd May: eine Eu Kerenskyregime handelt, hat der bedeuten Komponist Schostakowitsch die Begleitmu geschrieben.(ap) Alte Geigen zu neuen Preisen.. Besitz des italienischen Geigenbauers vanni Cabalbo ist von dessen Witwe in Baß eine Sammlung von 45 Strelchinstrumenten“ Werte von über 250 000 Dollar zum Verbhz angeboten worden. Die wertvollsten Stüc sind eine 297 Jahre alte Amati-Geige und e Stradivarius-Geige aus dem Jahre 1718. die Amati werden 38 800 Dollar und für d Stradivarius 53 000 Dollar gefordert,(ap „Der verkaufte Großvater“ Im Heidelberger Bachlenz-Theater Franz Streichers„Der verkaufte Gu vater“, ein bekannter Bauernschwank, geb von Rechts wegen von Bauern gespielt und ein Bauerntheater. Wenn man aber einen!“ ausgezeichneten„Großvater im Ensemble wie ihn das Bachlenz-Theater in Gerd Me besitzt. dann gehört dies Bauern- und Voll deckung auf dem Gebiet echter Volkskon Seine Skala der Ausdrucksmöglichkeiten“ fast unbegrenzt, in seinen besten Augenbliche fast märchen- und volksliedhaft. Wir wünsche ihm nach 80 erfolgreichem Start jetzt ed Poesie: Nestroy oder Nibergall. Dieser Leistu gegenüber blieben Inszenierung und die d teren Darsteller sehr im Hintergrund. „spielten“ Bauern, wo May in jedem Ton ed War. Ein paar grimmig-gute Szenen hat Hu Württenberger als verschmitzter recht eindringlich gezeichneter Bauer Hasi ger. Württenberger führte auch Regie: wart zuweilen so überdeutlich? Die Zuschauer 0 gar nicht so dumm, als daß man ihnen „Lacher“ stets mundgerecht machen müf Hans Todt als Jungbauer ist allzu unbe kn mert und schaut ein bissel zu oft in den 10 schauerraum Einzis Gabriele Wiegand Magd hielt den bäurischen Ton und Stif W3]' ker bis zum Ende sh eh. im Gegensatz 2u Ch rissa Menhof und Irmi Grufke, den man ihre Rollen nieht glaubte. Hübsch Bühnenbiider Fugen Stadlers, Ein 70 Erfolg für Gerd May. 2.0 lose übe dus her! heut zu c letz neh. dem zieh Selle die 8 1 wire E miss Wir mon schi sche Her zwe bess Let die N rlun rirb Kra nati in triel 5 min nd Man 4 Bev 8p. ster; der 1 der len“ wur 28 In Gru blie 10 mit eint, War hätte 1 Sp. — F. dürn 105 ug! ba 175 Unge ohr uar 190 1 ns- ufbau 0 nur ben, ne onen d PO Ii In netz ionale rragend tei ist c ommun Jahren g Jahre% mee ne e er Leben est u Verkehn ngsstabl und ng seln ktigt, c von 1 Macht d. alot keiten d er im 8 1 Umstu e Mitgle ir te, ler Stig auch d kürzlich Anhängen imer noc d der h en d n in de acht.. r Kleine sten mel legen, d gegründ 1 die ge sichts c sten nat rk sche ine Spi n ab. d Parteich munis Lampf u die Kon Hwächu v„onnen. de rauf störung en. Him 00 II. an die erung 1 der gege die La tsexperk rn mind ns- Mo ugenblich nen. Aug 1e Auffz s1än d. notweng s Komme it der u sz wech 1. Halb rt sind d e Berg anken alistische⸗ en Unten 1 Proze, bedeuf große rung de Part garen 2 anstreh brachte Wenn auf ruf dle m. en fa in wo! hen. r Baue anung d — edeuten gleitmus Aus de ers 60 e in Beh nenten!“ a Verke⸗ en Stüc und el 17186. 0 d für (ap) er“ ater te Gti ac, gene elt und! einen emble bi erd Me nd Volle eine 50 Ilskomf ceiten enbliche wünsche stzt ech r Leistul die we und. 5 Ton ech hat Hus zter 1 r Hasi e: War auer el ihnen n müßh umbe kü den 4 a nd Stil ws tz 2 Cl , dene bsen n C 2.0. Samstag, 18. Februar 1947 *. Ne Seite 3 Dinge hineingefunden hat. Pie Verantwortung für eigenen Grund und Boden— es gibt kein Kol chosen-System— kam zu plöt 21 ice h und die Ernteerträgnisse sind daher zunächst auch durchweg rückläufig. Ungenügende Erfahrung in der selbständigen Bewirtschaftung und Mangel an land wirtschaftlichen Maschinen und Geräten mögen weitere Gründe sein. Die Re- gierung tut ihrerseits jedoch alles, um den Bauern in diesen„Lehrjahren der Freiheit“ mit Rat und Tat beiseite zu stehen. Betroffen wurden von der entschädigungs- losen Enteignung rund 1000 Famflien, die überdies zum größten Teil auch ihren In- dustrlebesitz einbüßten. Die einstigen Grund- herren von Ungarn trifft man daher auch heute in den mannigfaltigsten Berufen, als Werktätige wieder, und es gehört nicht zu den Seltenheiten, daß der, der bereits seine letzte Habe veräußert hat, jede Arbeit an- nehmen muß, um sein Leben zu fristen. Mit dem Ende des Feudalsystems in Ungarn voll- zieht sich damit auch die Tragödie einer Ge- sellschaftsschicht, die von vielen Seiten für die füngste Vergangenheit Un garns verantwortlich gemacht wird. G. Sch. 8 Ceverksckaltsleben Betriebsräte gegen Demontage Eine Betriebsräte-Konferenz des Landeskom- missariats Konstanz ersuchte das badische Wirtschaftsministerium, kein Mittel unversucht zu lassen, um die in Aussicht genommene Ab- montierung von weiteren 4000 Werkzeugma- schinen in Baden zu verhindern. Die Arbeiter- schaft wolle lieber bis zum äußersten für die Herstellung neuer Maschinen für Reparations- zwecke arbeiten, weil dadurch allen Interessen besser gedient sei. Mit der Abmontierung und leferung gebrauchter Maschinen werde nur die Arbeiterschaft ihres Broterwerbs e Eb. Frühere Tarifverträge gelten weiter Nach einer Mitteilung des Arbeitsministe- riums für Württemberg-Baden bleiben die Ta- rifbestimmungen, die auf Grund des außer Kraft erklärten„Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit“ erlesen wurden, weiterhin in Kraft. Das gleiche gilt auch für die Be- dena. triebsordnungen. Maurice Dekobra hat seinen Roman„Die Hölle ist ausverkauft“ den Außen- ministern Amerikas, General Marshal, Eng- lands, Ernest Bevin, und Rußlands, Molotow, gewidmet Die Widmungsegemplare sind in Büßfelleder, Löwen: und Bärenhaut gebunden und in der Widmung steht:„Werte Herren! Die Reiter der Apokalypse waren vier. Ste ind nur drei. Laßt die Pessimisten hoffen, daß drei Männer zu Fuß weniger Unheil anrich- ten, als vier hock zu Roß.“ * Die Continental Daily Mail nennt Mannheim die deutsche„Hauptstadt der Verbrechen“, Dem AP- Bericht zufolge, treiben alle Arten von bewaffneten und unbewaff neten Gangstern, Räubern, Banditen, harmlosen und Lust-Mör- dern, Russen, Deutscke, Polen und Staatenlose ihr Unwesen in den Ruinen der Stadt. Von un- zerem süddeutschen Berichterstatter erfahren Wir, daß in Berchtesgaden zwei Ausldnder un- ter dem Verdacht verhaftet wurden, zwei Mannkeimerinnen ermordet zu haben. Die bei nnen gefundenen Fahrkarten nach Mannheim verfallen, denn sie werden auf Staatskosten der Mannheimer Kriminalpolizei zugeführt. * In allen Kirchen, der Großstadte an der Ruhr haben am g. Februar Bittgottes dienste um Hilfe in der gegenwärtigen großen Not gattgefunddlen. Um nichts unversucht zu las- zen, wandten sieh die Arbeitsgemeinschaften aller Kirchen überdies um Unterstützung an die Militärregierung. * 5 In einer leinen Taunusstadt stürmte die Bevölkerung mit Knüppeln und Pflastersteinen Haus des öffentlichen Klägers bei der Spruchkammer. Als Pflaster für die Pfia- gtersteine schlagen wir die Wiedéereinfünhrung der Nahkampfspange vor. * Der französische Komponist Philippe Pares. der die französische Fassung von„Lilli Mar- len“ während des Krieges herausgegeben hat wurde von der Beschuldigung, mit den Nazis zusummengearbeitet zu haben, freigesprochen in Deutschland ware er zweifellos in die Gruppe der Nutznießer eingereint. Wo aber blieben dann die Komponisten? * Das amerixanische Staatsdedartement hat mitgeteilt. daß Europder, die nack den ver- einigten Staaten aus wandern wollen, mit Ma een bis zu zehn Jahren zu rechnen Vorschau Samstag, 15. Februar Fußball: Freundschaftssplel SV Waldhof Spes Sandhofen(18.30 Uhr); KFV Karlsruhe FSV Frankfurt. 5 i Sonntag, 16. Februar Fußball: Asv Feudenheim— Kickers Wall- durn, Viernheim— Mosbach(1430 Uhr). Pbö- n Karlsruhe— BC Augsburg, Schwaben augsburg— Bayern München, Kickers Offen- ch— Vi Stuttgart. wWanterürksklasse: Ilvesheim— Schwetzingen, 6 Austadt— Hockenheim, Seckenheim— Of- ercheim, Weinheim— Plankstadt, Rheinau Kütertal, 07 Mannheim— Altlußheim. Kreisklasse Nord: Altenbach— Hemsbach, ulzbach Unterflockenbach, Hohensachsen 5 Laudenbach, Edingen Neckarhausen, La- enburg— Schriesheim. 1 Kreisklasse Süd: 1846 Mannheim— Sc Rei- nden, Phönix Mannheim Reserve)= S Beurhot, Sg Mannheim— 08 Mannheim, FV 5— 80 Neckarstadt, Eintracht Plank- at— spygg Ketsch, Kurpfalz Neckarau Hockenheim. Handball: 8 Waldhof— VfR. Mannheim, 1 Handschuhsheim RSY Hockenheim, Ket Edingen Sc Leutershausen, Spygg esch— VII, Neckarau, TSV Schwetzingen 98 Seckenheim. ckerrkeklasse: TSV 1846 Mannheim— 99 720 enheim, Polizei Mannheim— TG Lau- Adaen, Sc Hemsbach— ST Friedrichsfeld, Wernhem— Sy Ilveshebn. Kreisklasse: 8 Manpheim TV Neckar- ausen. Sc Käfertal— Asy Feudenheim, Sodulles deim— Ms Mannheim. 15 Uhr. sinn, wenn nicht anders vereinbart, N Gas-Sperrzeiten Gas kann nur noch abgegeben werden täglich in der Zeit von 5.30 bis 6.30 Uhr und von 18.00 bis 19.00 Uhr. Ob diese Abgabe zeiten voll eingehalten werden können, ist dabei noch unsicher. Es wird nochmals ausdrücklich darauf Ringewiesen, daß zur Vermeidung von Un- fällen die Gashähne während der Sperr- zeiten vollkommen geschlossen bleiben müssen. Hilfe gegen die Not Auf Beschluß des Württ.-Bad. Staats- ministeriums wird allen Bedürftigen aus den Kreisen der Flüchtlinge und Fliegergeschädigten, sowie An- gehörigen von Kriegsgefangenen und Wohlfahrtsempfängern eine a ußerordentliehe Beihilfe gewährt. Die Beihilfe beträgt RM 100.— für Erwachsene RM 50.— für jedes Kind unter 16 Jahren. Anträge auf Gewährung dieser Bei- hilfe müssen bis zum 1. März 1947 eingereicht werden. Wir verweisen auf die Bekanntmachung des Wohl- fahrtsamtes in unserer heutigen Ausgabe. CCC Einschränkung des Schulunter- richts wegen Kohlennot Um eine völlige Schließung der Schulen zu vermeiden, sind ab Montag, den 17. Fe- bruar, folgende Einschränkungen notwendig: Der Unterricht in den Volksschulen wird durch Zusammenlegung der einzelnen Schul- Abteilungen aufrecht erhalten. Die Neuein- teilung wird am heutigen Samstag in den Schulen bekanntgegeben. Die höheren Schulen können den Unterricht in ihren drei Gebäuden weiterführen. Bei den Berufs- schulen muß nur der Gewerbeschulunter- richt mit Ausnahſe der 3. Klassen, deren Unterricht in der Kurfürst-Friedrich-Schule, C 6, weitergeführt wird, ausfallen. Der Un- terricht in der Wirtschaftshochschule wird aufrecht erhalten. Kleine Umschau Schließung von Dienststellen. Sämtliche im Gebäude der Allg. Ortskrankenkasse Mann- heim befindlichen Dienststellen(AO K., Staatl. Gesundheitsamt, Kassenärztliche Vereinigung, Kassen zahnärztliche Vereinigung, Berufsgenos- senschaft der Chem. Industrie, Röntgeninstitut Dr. Weyrich, Firma Schumacher, Vereinigte Innungs krankenkasse, Vertrauensärztl. Dienst- stelle der LVA.) bleiben bis auf weiteres während der Kälteperiode montags ge- schlossen. Zulagen für Versehrte. Im Nachtrag zu unserer Meldung, daß mit Beginn der 98. Zu- tellungsperiode Anträge auf Teilschwerarbei- terkarten ain Schwerbeschädigte der Versehr- tenstufe 3 und 4 sowie an die ihnen gleich- gestellten Körperbehinderten gestellt werden Aus der Stadtratssitzung können, wird mitgeteilt, daß noch nähere An- weisungen abgewartet werden müssen. Wir werden zu gegebener Zeit bekannt geben, Wo und wann Anträge gestellt werden können. Berufungskammer. Tagesordnung der öffent- lichen Sitzung vom Freitag, 21. Februar, im Gerichtsgebäude E 4, 13, 2. Stock: 9 Uhr: Karl Schmitt, Schausteller, Mannheim, Eichen- dorffstraße 13; 11 Uhr: Georg Schneider, Kaufmann, Mannheim, Jungbuschstraße 28. Letzte Märchenaufführung im National- theater. Das Märchen„Stefan mit der langen Nase“ erscheint am Sonntagvormittag und am Dienstag als Nachmittagsvorstellung zum letz- tenmal im Spielplan des Nationaltheaters. Familien nachrichten, Die silberne Hochzeit feiern Ludwig Bosch und Frau Anna geb. Steuerwald, Jungbuschstr. 18.— Frau Emilie Abel Wwe., D 3, 2, wird 80 Jahre alt.— Jakob Halter, Felle- und Häutehändler, Seckenheim, Staufenerstraße 8, konnte sein silbernes Ge- schäftsjubiläum begehen.— Leonh, Stephan, Ingenieur aà. D., G 7, 22, konnte seinen 80. Ge- burtstag feiern.. Feuerio muß verlegen. Die für den 16. Fe- bruar angesetzte Veranstaltung in der Wandel- halle des Rosengartens muf aus Mangel an Heizmaterial auf den 23. März verlegt wer- den. Kalendermäßig darf man bis dorthin den Frühling erwarten. Intendantenwechsel in Mannheim Ehrung Oberst Dawsons— Erhöhung der Fürsorgesätze Vom städtischen Nachrichtenamt wird uns mitgeteilt: Zu Beginn der Sitzung widmete der Ober- bürgermeister dem verstorbenen Oberst Da w- son, dem Mannheim viel zu danken habe, einen warmempfundenen Nachruf, den die Stadtratsmitglieder stehend anhörten. Darauf vereidigte der Oberbürgermei- ster die Stadtrats mitglieder auf die neue Verfassung. Auf einstimmigen Antrag des Theater- ausschusses, dem auch eine Empfehlung des Betriebsrates vorgelegen hatte, beschloß der Stadtrat, das Amt des Intendanten des National- Theaters für die nächste Spielzeit dem derzeitigen Intendanten des Opernhauses Bremen, Richard Dorn- seif f. zu übertragen, der in den Jahren 1929 bis 1934 bereits Oberspielleiter des Schauspiels des National-Theaters war. Theaterausschuß und Stadtrat haben dabei 7 Ass der Manmmeimer Lorudffammer Der Terror bei den Motorenwerken Drei Jahre Arbeitslager für den Hauptschuldigen In einer zwölfstündigen Verhandlung hatten sich fünf Betriebsangehörige der Mannheimer Motorenwerke vor der Spruch- kammer zu verantworten. Die Betroffenen Waren: der 47 jährige Kaufmann Ernst Spahn(Pg. 19311942, Betriebsobmann und Mitglied anderer NS- Gliederungen), der 40 jährige Ingenieur Friedrich Henn(Pg. 19331945, Zellenleiter 1942—1945)/ der 55 jährige Werkmeister Gottlieb Heitz mann(Pg. 1937-1945, Betriebsobmann), der 42jährige Schleifer Wilhelm Bohr- mann(Pg. 19381945, Blockleiter 1943 1945) und der 31jahrige Schlosser Fritz Keil(Pg. 19371944, Blockleiter. Trupp- kührer der SA 19431944). Von den Betroffenen stand Spahn unter der schwersten Anklage. Ihm wurde u. à. vorgeworfen, Werksangehörige, die mit Ju- den sympathisiert hatten, denunziert und sich in Schrift und Wort für das Naziregime eingesetzt zu haben. Heitzmann wurde u. a. der Vorwurf gemacht, die jugendlichen Werksangehörigen im nazistischen Sinne beeinflußt und eine Lageristin, die einern französischen Kriegsgefangenen zur Flucht verholfen hatte, ins Zuchthaus gebracht zu haben. Henn und Bohrmann sollen rus- sische Kriegsgefangene mißhandelt und Keil sich als überzeugter Anhänger der Partei erwiesen haben. Die Beweisaufnahme Sestaltete sich sehr schwierig, da sich die Belastungs- und Entlastungszeugen oft gegenseitig ausspielten. Der öffentliche Kläger beantragte unter Zugrundelegung der bewiesenen Delikte folgende Sühnemag- nahmen: Spahn Hauptschuldiger, drei Jahre Arbeitslager, sofortige Festnahme; Henn Aktivist, ein Jahr Arbeitslager; Heitzmann Minderbelasteter, zwei Jahre Bewährungs- frist; Bohrmann Mitläufer, 500 Mark Sühne geld: Keil Mitläufer, 300 Mark Sühnegeld. Nach einer längeren Beratung der Kammer wurden in den Abendstunden folgende Sprüche bekanntgegeben: Spahn Belasteter, drei Jahre Arbeitslager, sofortige Fest- nahme, das gesamte Vermögen wird ein- gezogen und die automatischen Folgen des Artikels 18 treten in Kraft. Henn wurde mit zwei Jahren Bewährungsfrist in die Gruppe der Minderbelasteten eingereiht, ein Jahr Sonderarbeiten und 10 Prozent (mindestens jedoch 1000 Mark) seines Ver- mögens werden eingezogen. Heitzmann wurde ebenfalls Minderbelasteter. Er muß sechs Monate Sonderarbeiten verrichten und 10 Prozent(mindestens 1000 Mark) se i- nes Vermögens werden eingezogen. Bohr- mann wurde als Mitläufer erklärt und mus 500 Mark Sühnegeld bezahlen. Für den Be- troffenen Keil trat die Weihnachtsamnestie in Kraft, da er 75 Prozent kriegsbeschä- digt ist und Einreihung in Gruppe I oder II nicht in Betracht kam. In diesem Fall trägt die Staatskasse die Kosten, während die vier Erstgenannten für diese Kosten selbst aufkommen müssen. W. L. die Erwartung ausgesprochen, daß es Herrn Dornseiff gelingen werde, die Leistungen des Schauspiels des Mannheimer National- Theaters wieder auf jene Höhe zu brin- gen, zu der die nahezu 170jährige ruhm- reiche Schauspieltradition des National- Theaters verpflichtet. Sie haben dabei aber auch die Leistungen des jetzigen Intendan- ten auf dem Gebiet der Oper mit Dank und Anerkennung hervorgehoben. Die Verschärfung der durch den Frost geschaffenen Kohlenknappheit hat zu weite- ren Einschränkungen in der Gas- erzeugung geführt, denenzufolge das Gaswerk täglich nur noch 55 000 ebm er- zeugen kann. Wegen der hierdurch beding- ten Einschränkungen der Gasabgabe an die privaten Verbraucher wird baldmöglichst ein weiterer Zentner Brennholz aufgerufen. Während die staatlichen Dienststellen nach einem Erlaß des Ministeriums wegen der Kohlenknappheit an Samstagen bis auf Weiteres geschlossen bleiben sollen, bleiben die städtischen Aemter am Samstag, 15. Februar, geöffnet, da sie der Bevöl- kerung mit Rat und Auskunft, sowie der Versorgung der Bevölkerung und der Auf- rechterhaltung des Verkehrs zu dienen ha- ben. ö Die Fürsorgerichtsätze bedürfen einer angemessenen Erhöhung. lhre Neufestsetzung wird eingeleitet. Vorerst wird die nach einem Erlaß des Staatsmini- steriums fällige außerordentliche Winterbeihilfe an Bedürftige aus den Kreisen der Flüchtlinge, der Fliegergeschä- digten und der Angehörigen der Kriegsge- kangenen sowie an Wohlfahrtsempfänger in Höhe. von 100 Mark für jeden Erwachsenen und 50 Mark für jedes Kind unter 16 Jah- ren ausgezahlt, was für Mannheim eine Ge- samtsumme von rund 1,5 Millionen Mark beträgt. Näheres wird im Amtsblatt und der Tagespresse veröffenthcht. Der Stadtrat stimmt der grundsätzlichen Bereitwilligkeit der Stadtverwaltung zu, die Aufgaben der Produktionsgenos- u enschaft kür Schwerbeschä⸗ digte im Rahmen des Möglichen zu för- gern, vorausgesetzt, daß die Genossenschaft gemeinnützigen Zwecken dient. Die Umbenennung der Viktorla- Die Todeserklärung für Vermißte Bevorstehende Aenderung des Inn Ergänzung unserer Veröffentlichung über die Kriegsverschollenheit geben wir nachstehend der Stelluntznahme eines nam- haften Juristen zu diesem Thema Raum: Für die gerientliche todeserslarulig ist mit Zustimmung des Alliierten Kontrollrats das Deutsche Verschollenheitsgesetz vom 4. Juli 1939 mit den dazu ergangenen Aus- führungsverordnungen noch in Kraft, wo- nach ab 1. Januar 1947 die Todeserklärung schlechthin für alle während des Krieges Vermißten und Verschollenen möglich ist. Von dieser Möglichkeit werden jedoch die Gerichte vorerst nur vorsichtig und bei be- ont am Canntag Kreismeisterschaften der Boxer Die Meisterschaften im Amateurboxen des Stadt- und Landkreises Mannheim Gugend und Senioren) werden im Monat März ausge- tragen. Meideschluß ist der 10. März. Ab 17. März wird ein allgemeines Startverbot erlas- sen wegen der am 23. März beginnenden Vor- und Zwischenkämpfe. Die Eridkämpfe finden am 30. März in Mannheim statt. Mannschaftsmeisterschaft im Boxen. Für die süddeutsche Endrunde haben sich der KSV 1888 Mannheim und die Spygg Neckarsulm qualifiziert Der Vorkampf findet in Neckar- sulm am 23. Februar und der Rückkampf in Mannheim statt. Die Boxstaffel wird morgen gegen die bekannte Staffel ASV Fürth einen Freundschaftskampf bestreiten. Bln. Länderboxkampf. Bei dem am 16. Februar in Heilbronn stattfindenden Ländertreffen der Boxer startet der bekannte Mittelgewichler Siegfried Angeles(fg), der unter Training 7 ehemaligen Amateurmeisters Sternmüller steht. 1 Internationales Tennis-Turnier Interview mit Franz Zielmann Ich Will Tennis in Heidelberg populär ma- chen und dafür sorgen, daß jeder talentierte Spieler ohne Rücksicht auf Geld und Besitz diesen Sport ausüben kann, erklärte der jetzt 36jährige Trainer und Veranstalter der Hei- delberger Hallen-Tennis- Turniere. Am 22. und 23. Februar, jeweils um 14 Uhr, wird Heidelberg in der amerikanischen Tennis- Halle im Marstallhof ein Turnier mit guter internationaler Besetzung erleben. Die beiden Spitzenspieler der 3. amerikanischen Armee. Lt. Col. Brooks und Lt. Col. Varnall, sowie Capt. de Thibault(Belgien) und Pollak Frank- reich) haben bereits ihre feste Zusage gegeben. Mit Buchholz(Köln), Kuhlmann(Mannheim und Sting!(München) ist weiterhin die Beste deutsche Spitzenklasse vertreten. Mit großer Spannung sieht man dem erneuten Erscheinen des erst 19 jährigen Nachwuchsspielers Horst Hermann aus Rheydt entgegen. Elschenbroich (Rheydt), Engert Mannheim), Jung Mannheim) und Fischer(Heidelberg) nehmen ebenfalls an diesem Turnier teil. Im Single wird es zu einem Finale Buchholz— Stingl kommen, Wäh- rend im Doppel Buchholz Hermann größte Chancen besitzen. Die Vorrunden beßinnen bereits am 21. Februar. Einen Teil des Reingewinns dieser Veran- staltung, so schloß Herr Zielmann seine Aus- führungen, werde leh für den schwerkriegs- versehrten deutschen Spitzenspieler Lund zur Verfügung stellen. Hafi. (Kartenvorverkauf beim Zigarrenhaus Schmitt, Mannheim, P 3, 14.) Tischtennis-Verbandsspiele 18 Mannschaften des Kreises Mannheim spielten die Vorrunde der Mannschafts-Mei- sterschaft durch. In Fachkreisen ist man über den Zulauf an Spielern erfreut und die Unter- legenen wollen in der Rückrunde nochmals ihr Können unter Beweis stellen. In der Spiel- klasse I bilden MS Mannheim, Waldhof und Hockenheim mit je einer Niederlage die Spit- Zengruppe. Die sieggewohnte Msd erhielt ihre Niederlage von Hockenheim und letzterer mußte im Spiel gegen Waldhof Federn lassen. Almenhof belegt bel gleicher Sleg- und Nie- derlagezahl das Mittelfeld. Tus Sandhofen und Viernheim folgen dichtauf, während Wein- heim bisher ohne ohne Sieg blieb. Drei Mann- schaften schieden aus. In der Spielklasse II führt die Msc mit der zweiten. Mannschaft ohne Niederlage das Feld von 8 Mannschaften. g Tahedl. Verschollenengesetzes sonderem Interesse an der Todeserklärung Gebrauch machen. Da das Verschollenheits- gesetz den unvorhergesehenen Verhältnissen nach, Kriegsende nicht mehr gerecht wird, werden z. Zt. im Länderrat der US-Zone die erforderlichen Abänderungen beraten, um dann dem Kontrollrat zur Verkündung für alle Zonen vorgeschlagen zu werden. Dlese Aenderungen sind vor allem für die im Osten und auf dem Balkan vefmnißzten Wehrmachtsangehörigen erforderlich, für die eine Nachforschung noch unmöglich oder mangels eines geordneten Nachrichtendien- stes für die Kriegsgefangenen erheblich er- schwert ist. Es wäre gerade für solche Fälle untragbar, für alle diese Millionen auf 31. Dezember 1946 schlechthin die Todeserklä- rung zuzulassen, weil die volle gesetzlicne Jahresfrist nach dem tatsächlichen Kriegs- ende am 8. Mali 1945 inzwischen abgelaufen ist. Bei dem Erlaß des Verschollenheits- gesetzes ging man von der Erwägung aus. daß innerhalb einer vollen Jahresfrist Klä- rung über das Leben der Vermißten und der Kriegsgefangenen Soldaten erlangt werden kann und die üblichen Nachforschungsmög- lichkeiten wieder gegeben sind. Eine Todes- erklärung der an der Ostfront Vermisten würde dazu führen, daß ein großer Teil die- ser Soldaten durch ihre spätere Heimkehr die Todeserklärung widerlegen würde, ohne die vielfachen Rechtsfolgen, welche an eine Todeserklärung geknüpft sind, wieder rück- gängig machen zu können. Mit einer Todes- erklärung in solchen Fällen wäre also weder dem Soldaten noch dessen Angehörigen auf lange Sicht ein Dienst erwiesen. 2. B. das Vermögen des für tot Erklärten wäre schon unter den Erben aufgeteilt worden, oder der Ehegatte des für tot Erklärten hätte Inzwi- schen wieder geheiratet. Dem Interesse an der Klärung der fami- UHären und vermögensrechtlichen Verhält- nisse, welche durch die Todeserklärung an sich geschaffen wird, steht gegenüber das Röherwertige Interesse des Verschollenen, 80 lange als lebend im Rechtsleben behandelt zu werden, als er tatsächlich noch lebt. Denn die Todeserkläruns hat nahezu die gleichen Folgen wie der Tod selbst. Die Betroffenen werden deshalb gut daran tun. mit dem Antrag auf Todeserklä- rung zuzuwarten, bis die bevorsteftenden Gesetzesanderungen, welche der Wirklich- keit der Nachkriegs verhältnisse Rechnung tragen, z B. durch die Verlängerung der Jahresfrist, in Kraft getreten sind. Dr. E. M. Das Sch angen-Heer „Horizont“ „Hört mir auf mit der Abrüstungs-Konfe- renz! Fast zwei Jahre nach Kriegsende und immer noch ein stehendes Heer!“ straße in Erzbergerstraße wird rück- gängig gemacht, statt dessen wird die Ca- rolastraße in Erzbergerstraße umbenannt. Ferner wird die Sandstraße in Jakob- Faulhaber- Straße und die Belchenstraße in Rudolf-Lan⸗ gendorf- Straße umbenannt. Die Bis- marekstraße und der Bis marek platz behalten ihre Namen. Der Stadtrat nahm Kenntnis davon, dag die in Angriff genommene Entwäs se- rung des Sandtorfer Bruchs be- reits dazu geführt hat, daß eine Senkung des Wasserspiegels bemerkbar wird. Die neue Intendantenkrise Das Gerücht von einem bevorstehenden neuerlichen Intendantenwechsel am Natio- naltheater wurde schon seit Wochen kol⸗ portiert. Es hieß, daß außer gewissen Ver- stimmungen persönlicher Art, insbesondere über die Gestaltung des Mannheimer Schau- splelplanes ernste Meinungsverbchieden- heiten zwischen dem Intendanten und der Stadtverwaltung bestünden. Aus der reich- lich lakonischen Bekanntgabe der Ernen- nung Richard Dornseiffs zum Intendanten läßt sich nun in der Tat herauslesen, dag die gegenwärtige Situation der Schauspiel- bühne als entscheidend für den Intendan- tenwechsel anzusehen ist, eine Annahme, die durch die Wahl eines Mannes wie Dorn- seiff, der als Schauspielfachmann aus seiner früheren Mannheimer Zeit in guter Er- innerung steht, deutlich unterstrichen wird. Es ist kein Geheimnis, daß, während die Oper ihren hohen künstlerischen Stand un- ter Kronens Leitung durchaus behauptet hat, das Mannheimer Nationaltheater seinen Ruf als traditionsreiche Klassikerbühne noch nicht wieder erobern konnte. Aller- dings befinden wir uns erst im Zenith der Spielzeit, und nach der jüngsten hervor- ragenden Aufführung der„Troerinnen“, die gezeigt hat, welch hohe Leistung mit dem richtig eingesetzten gegenwärtigen Schau- spielensemble zu erzielen ist, wären da bis zum Schluß der Spielzeit noch manche Möglichkeiten. Wie dem aber auch sei, es scheint, daß die unerquickliche Gesamt- situation des Künstlerischen und Persön- lichen für eine gedeihliche Zusammen- arbeit zwischen Stadt und Theaterleitung auf weite Sicht keine Gewähr mehr bot und dadurch die neue Mannheimer Inten- dantenkrise heraufbeschworen. 1 C. O. E. 2 Radio Stuttgart sendet Samstag, 13. Februar: 10.00 Englisch für An- fäng. 13.30 Amerikanisches Orchester. 14.00 Volks- musik mit Albert Hofele. 14.30 Auskunft bitte. 15.00 Suiten und Balettmusik. 15.30 Ferlen der Literatur. 16.00 Bunter Nachmitteg aus München. 18.15 Tanzmusik. 18.30 Ring der Mikrofone. 19.00 Solistenkonzert. 20.00 Musik der Theater. 21.00 Unsere bunte Stunde. 22.15 Tanzmusik. Schach-Ecke Leitung G8 Heinrich. bad Schachmeister. Das internationale Schachmeisterturnier in Kirchheim-Teck gewannen überraschend Dr. Tröger(Augsburg) und Niephaus Gad Homburg) mit je 11 Punkten vor dem Favo- riten Bogenko(Rußland) mit 11 Funkten. Es folgte der Oesterreicher Palme mit 10%, der zunge Münchener Unzileker mit 10 Punk- ten. Arlauskas(Litauen) und Gerner (München) erreichten je 7½ Punkte. Die Württemberger Dr. Ludwigs, Kraus und Machate brachten es auf 7 Punkte, Röhrich (Hessen) 6½, Tautvaisas Litauen 6. Herzog (Sudeten 5, Cäsar 5, Heinrich 4½% und Gart-⸗ ner 2 Punkte. Heinrich überschritt in sieben gutstehenden Partien die Zeit, weil er, erst aus russischer Gefangenschaft zurückgekehrt, noch nicht die physischen Kräfte hatte, um dieses schwere Turnier durchzustehen. Nach- stehend eine wunderschöne Kombinstion des Russen Bogenko gegen Herzog. Aufgabe 22 Die Partie-Studie! m E W ‚⅛R⅛nmZfm e d 8 d„ 4 ⏑ H Partie Herzog Großmeister Bogenko Int. Schachturnier Kirchheim-Teck 1947 Nach 1 Lf4—g3!(Partisfolge) sieht die Lage für Schwarz hoffnungslos aus(es droht Les! und matt auf g8). Wie gewann dennoch Schwarz? Prof. Duhm spielte in Ilvesheim simultan an 15 Brettern. Er verlor gegen Purpisch, remisierte mit A. Althaus, Ik und Schmücker und gewann 11 Partien. Am Dienstag, den 18. Februar, 18 00 Uhr, hält G. Heinrich in Feu- denheim(Schule Saal 4) einen Voftrag über das internstionale Schachmeisterturnler in Kirchheim-Teck und spielt anschließend si- multan.— Lösung sus Nr. 21: 1. Sc esl Frostwetter Vorhersage gültig bis Montagabend. Deber⸗ Siegendestàrk bewölkt zeitweise Aucheſterungen. Vereinzelt geringer Schneefall. Tageshöchsttem⸗ peratur etwas unter o Grad. nachts Fröste bis 8 8 Grad. Schwache bis mäßige nordöstliche 1 zeugnisse eines Büros unterbrachte. heim wurde eine Lagerhalle instandgesetzt Seite 4 Unser F. R. IIlnarbeitet beriditef von einem interessanten Eundgang WSS lelsfef der Marmhelimer Groghendel? In dem suchenden Streben, durch kon- struktive Maßnahmen und nutzbringende Organisation von oben her, unsere Wirt- schaftsmaschine wieder notdürftig in Schwung zu bringen, ist in der letzten Zeit auch von den verschiedensten Stellen zum Großhandel Stellung genommen worden. Da der Großhandel, im Gegensatz zu den Produzenten und Kleinhändlern bei der Masse der Verbraucher nicht sichtbar in Erscheinung tritt, ist die allgemeine Nei- gung vorhanden, seine Bedeutung und Auf- gabe im Wirtschaftskreislauf zu bagatelli- sleren. Dabei wird die regulierende und besonders die auftraggebende Funktion des Greghandels gegenüber der Industrie meist völlig verkannt. Hierfür ein kleines Bei- Spiel: Wenn ein Schlosser oder ein anderer Klein verbraucher Eisen benötigt, so geht er in ein Lager des Eisengroßhandels und sucht sich aus den Tausenden von Sorten die für ihn geeignete heraus. Umstand- liche Anfragen bei verschiedenen Herstel- lern und langes Warten auf Lieferung kom- men, in Normalzeiten wenigstens, in Fort- fall. Die Lagerbewegung gibt andererseits dem Grossisten einen Ueberblick über den laufenden Bedarf, so daß er sich ohne allzu großes Risiko einen entsprechenden Vor- rat halten kann. Er faßt die auf Grund der verausgabten Materialien auch in Zu- kunft zu erwartenden Bestellungen im voraus zu einem Großauftrag für die Industrie zusammen. Das Ferstelier- Werk ist somit in der Lage, auf einen Hieb eine größere Menge anzufertigen, ohne von sich aus die Bestellungen zwecks wirt- schaftlicher Fertigung erst sammeln ⁊2u müssen. Hinzu kommt, daß der Großhänd- ler in den wenigstens Fällen nur die Er- Herstellers, sondern die Waren fast aller Produzenten seiner Bran- che führt. Damit werden die an und für sich vorhandenen Unkosten für die Lager- haltung usw. auf eine Vielzahl von Waren verteilt. An irgendeiner Stelle müssen nun einmal die Lager, aus denen der Klein- verbraucher beziehen kann, vorhanden sein. Denn es ist nicht gleich, ob ein Werk seine Erzeugnisse an einige Dutzend Großabneh- mer oder an mehrere tausend Kleinver- braucher zum Versand bringen muß. Auch bel einer staatlichen Verteilung der Güter müßten die Aufgaben des Großhandels von irgend einer anderen Stelle übernommen werden. f Die Tätigkeit des Großhandels dürfte kür die Mannheimer insofern besonders in- teressant sein, als sich die wirtschaftliche Bedeutung unserer Stadt nicht nur auf die Industrie, sondern in fast noch stärkerem Maße auf den Handel stützt, dessen Rück- rat die Mannheimer Häfen sind. Denn das 250 000 Einwohner zählende Mannheim hatte vor dem Kriege einen größeren Um- schlagsverkehr mit Fernlastwagen als Ber- Un mit seinen 4% Millionen Menschen. In einem Lagerhaus Die seit 44 Jahren bestehende Import- SGroßhandelsfirma wurde durch den Krieg kast vollständig vernichtet. Lagerhallen und Büros fielen den Luftangriffen zum Opfer. Sämtliche Karteien und Geschäftsunterla- gen, ja selbst das Geld im Panzerschrank verbrannten. Aber man ließ den Kopf nicht hängen. Aus der Pfalz wurden zwei Holzhäuser beschafft, in denen man die Irgendwo in Mann- und ein Kran betriebsfertig gemacht. Mit einem unbeirrbaren, zähen Eifer ging die Firma ans Werk. Und wenn man heute die dreistöckige Lagerhalle, die mit Waren aller Art angefüllt ist, betritt, kann man das, was hier erreicht wurde, fast nicht glau- ben. Da sind, fein säuberlich gestapelt, Kisten mit Imi und Ata und Säcke voller Nahrungsmittel, Im nächsten Stock befin- jet sich ein Lager amerikanischen Im- Dortmshls. Noch weiter oben sind Fässer mit feinsten Speiseölen aufgestapelt. Hier 5 Unerschüttertes Selsbstvertrauen meistert die Situation liegen auch über 50 000 Dosen eingemachter Karotten, große Mengen Eismilchpulver und Trockenei amerikanischer Herkunft. Auf einer Rutsche können die Waren von jedem Stockwerk aus direkt in die vor der Lade- rampe parkenden Fahrzeuge befördert wer- den. Der ganze Bau ist Tag und Nacht scharf bewacht, um Langfingern das Hand- Werk legen zu können. Sämtliche Vorräte werden laufend kontrolliert und mussen mit den karteimäßigen Beständen überein- stimmen. 7 Beim Lebensmittel-Groß verteiler Mitten zwischen den Trümmern sind die Büros und Lagerhallen dieser Firma. Auch hier war nach Beendigung des Krieges nichts vorhanden, als, man möchte fast sa- gen, ein Wunderglaube und cin fanatischer Wille weiterzumachen. Man richtęte einige Keller zu Lagerzwecken ein, schlafkte sich durch Ausbau zweier Garagen zusätzlichen Lagerraum und knüpfte alte Verbindungen Wieder an. Da es an Verpackungsmaterial fehlte, sammelte man Kisten und Fässer, ja selbst alte Kanister, annoncierte den An- kauf von leeren Flaschen und brachte mit unermüclichem Eifer etwas zusammen. Langsam wurde auch das Büro fertia, und heute wickelt sich zwischen den Ruinen schon wieder ein emsiger Geschäftsbetrieb ab. Bei Vorbestellung müssen die Klein- verteiler gegen Belege ihren Bedarf hier anmelden, der an das Landeswirtschafts- amt weitergegeben wird. Von dort erhält dann der Kleinverteiler seine Bezugsbe- rechtisung über den Großhändler. Von je- dem Kunden ist eine Karteikarte vorhan- den, aus der Art und Menge jeder Liefe- rung, die bezugscheinmäßigen Rückstände und Guthaben ersichtlich sind. Auch der Inhaber dieser Firma ist voller Optimis- mus. Er beschwert sich nur über den Pa- pierkrieg. Als Beisviel führt er die zu Weihnachten ausgegebene Schokolade an, die ursprünglich zu Ostern 1945 verteilt werden sollte. Besonders hemmend wirken sich bei ihm die Landesgrenzen aus. So daf er keine Kunden in dem beinahe als Mannheimer Vorort anzusehenden Viern- heim beliefern, weil der Ort im Hessischen liegt. Auch die unzähligen Meldungen und Statistiken sind ihm ein Greuel. Seine Hauptsorgen sind nach wWieg vor das Ver- Nueinsdiifahrt Ein vorläuflges Komitee für den Rheinver- kehr mit dem Sitz in Duisburg wird von nun an versuchen, die internationalen Belange hin- sichtlich der Rheinschiffahrt zu koordinieren. Neben den Vereinigten Staaten und England gehören ihm noch Frankreich, Belgien, Hol- land und die Schweiz an, jedes Land vertreten durch einen Delegierten. Bis zur Errichtung einer deutschen Zentralregierung und der Wie- derherstellung geordneter Währungsverhält⸗ nisse, die auch eine Umrechnung in Devisen erlauben, wird das monatlich tagende Komitee die Kontrolle über die gesamte Rheinschiffahrt ausüben. Zu seinen Aufgaben gehören die Er- richtung eines internationalen Schiffahrt pools, die Koordinierung der Naviga tlons bestimmungen und-genehmigun- gen und die Regelung der Lebensmittel- rationen für die Schiffer aller Nationen im Außerlandesverkehr. Der Zuständigkeitsbereich erstreckt sieh von Basel bis zum Atlan t i k. Ap. Deutschlands Nachfrage fehlt Vor dem Kriege waren England und Deutschland die Hauptabnehmer holländischer Molkereiprodukte. Nach holländischen Mittei- lungen ist dieser wichtige Exportzweig völlig zum Erliegen gekommen. Die Ausfuhr nach Deutschland ruht ganz. Wirtschafts- und Regierungskreise machen zwar ihren Einfluß geltend, um mit der Zeit eine Auflockerung herbeizuführen, was gerade für die direkten Anrainer, etwa Nordrhein- Westfalen, von Wichtigkeit wäre, doch zweifeln gde an dem Erfolg, da die holländische Währung im Ver- hältnis zur Mark zu hoch liegt. England aber deckt heute seinen Bedarf hauptsächlich Baden ergab. a 5 packungsmaterial und die Transportschwie- rigkeiten. Die Reichsbahn hat viel von ihrer früheren Zuverlässigkeit verloren, so daß er aus Sicherheitsgründen auf den Lastwagen als Transportmittel zurückgreift. Oft muß er tagelang warten, bis er von der Fahr- bereitschaft einen Wagen bekommt, der dann selbst wieder mehrere Tage unter- wegs ist. Nach dem Umsatz befragt, meinte er, daß dank der amerikanischen Lebensmittelimporte das Geschäft leidlich gut floriere. Die Samengroßhandlung Auch dieser Firma blieb nach der Zer- störung ihrer Lagerhallen nichts mehr üb- rig, als aufzuhören, oder eben neue Lager- möglichkeiten zu schaffen. Und da man gar- —— nicht daran dachte, das nun seit 40 Jahren bestehende Geschäft zu schließen, baute man eben neue Räume. Das war natürlich alles andere als einfach. Um jeden Sack Zement, jede Fuhre Sand oder Backsteine mußten sich die Inhaber der Firma selbst kümmern. Denn heute bringt niemand das Material, sondern man muß es sich suchen und holen. Nach vielen Bemühungen schaffte man es schließlich, brachte auch einen Aufzug auf die Beine, erwarb einige Nebenräume, und hätte im alten Tempo wei- termachen können, wenn... ja wenn eben nicht der totale Krieg mit der totalen Nie- derlage dagewesen wäre. Die Verbindungen zu den Lieferanten in Italien, Rumägien, Frankreich, Belgien, Holland und Dänemaræx waren unterbrochen. Früher führte dle Firma allein 68000 verschiedene Blumen- samen und bezog jährlich bis zu 17 Waggon Blumenzwiebeln aus Holland. Die Einfuhr von Samen war in fast allen Ländern zoll frei, während heute selbst die deutschen Saatgutbezirke der russischen Zone nur in beschränktem Umfange liefern. Wenn nicht die Amerikaner einspringen, so ist die dies- jährige Lage geradezu katastrophal. Ur- sprünglich wollte die russische Zone für rund 6 Millionen Mark Saatgut liefern. In- zwischen sind jedoch diese Lieferungen auf 2 Millionen Mark reduziert wor- den, von denen die Hälfte noch für die englische Zone abgezweigt werden muß. Was dies bedeutet, vermag man zu ermes- sen, wenn man hört, daß in normalen Zeiten diese Firma allein für eine Million Mark Samen umsetzte. Das Unternehmen bemüht sich mit allen Mitteln bei den zu- ständigen Stellen auf den Ernst der Situa- tion hinzuweisen. Auf Grund dieser Ini- tiative trug Herr Reichsminister a. D. Diet- rich die Angelegenheit auf der Länderrats- tagung am 4. Februar General Clay vor. Für die US-Zone werden allein rund 4500 Ton- nen Gemüsesamen benötigt. Wenn Klee- und Grassamen nicht im genügenden Um- fange rechtzeitig eintreffen, wird sich dies in starkem Maße auf die Futter-, Milch-, Fett- und Fleischerzeugung auswirken. Bei der pharmazeutischen Branche Wir betreten einen großen Raum, in dem in Dutzenden großer Regale mit Hufderten von Fächern eine Unmenge von Tuben, Beu- teln, Glasrollen, Ampullen und Porzellan- näpfen liegen, während die gefährlicheren Dinge in Stahlschränken untergebracht sind. Es ist ein Lager eines pharmazeutischen Großhandelsunternehmens, das neben Arz- neimitteln Feinchemikalien und Drogen führt. Der Leiter der Firma beziffert den Wert der Lagerbestände auf über eine Mil- lion Reichsmark. So groß dieses Lager er- scheinen mag, im Verhältnis zum Umsatz, Unter internationaler Hontrolle im Empire, in Kanada und Neuseeland, außer- dem in Dänemark, was einmal auf den schwierigen britischen Devisenhaushalt, zum anderen auf politische Gründe zurückzuführen ist. Die Niederländer rechnen auch für ab- sehbare Zeit nicht mit einer Aenderung der Lage. gn 1 N Ein Riegel vor den Schwarzanbau. Um die land wirtschaftliche Produktion zu steigern und um zu verhindern, daß„schwarze“, nicht ge- meldete Ländereien vorhanden sind, hat das statistische Büro der Militärregierung in Zusam- menarbeit mit dem württembergisch- badischen Landwirtschaftsministerium eine„laufende Berichterstattung über die Ver- wendung der Ernteflächen“ ange- ordnet. In jeder Gemeinde ist auf Grund der Grundbücher bis zum April ein Bericht über Umfang, Bodenart und laufende Benutzung aller Landparzellen anzufertigen. Anlaß zu der Nachprüfung gab die letztjährige Land- nutzungserhebung., die 1d, 33000 Hektar nicht gemeldeter Erntefläche in Württemberg- Kr Handelsabkommen mit der Ostzone verlän- gert. Das Programm für den Handel zwischen der sowjetischen und der vereinigten britisch- amerikanischen Zone für das erste Quartal 1947 ist, laut Wochenbericht der amerikani- schen Militärregierung, auf das ganze Jahr 1947 ausgedehnt worden. Im Verlauf der let ten drei Quartale soll ein Warenaustausch 5 Werte von rund 89 Millionen Mark stattfinden. An die Sowjetzone werden u. a. Eisen, Stahl, Autoschläuche und Decken sowie Vieh und Farben gegen Grubenholz, Buna, Sämereien, Zucker, Roggen, Weizen, Kartoffeln sowie Chemikalien, technische Zellulose und Zei- tungspapier geliefert. dena Dollarmangel hemmt Handel mit der Tsche- choslowakei. Ende Januar fanden in Berlin zwischen Vertretern der Tschechoslowakei und der vereinigten amerikanischen und britischen Zone unter Beteiligung des deutschen Verwal- Sanden für Wirtschaft in Minden Ver- handlungen zur Verstärkung des Handelsver- »Kehrs zwischen, beiden Ländern statt denen Liefer- und Bezugs wünsche ausgetauscht und neue Listen für den gegenseitigen Han- delsaustausch aufgestellt wurden. Die tsche- choslowakischen Vertreter brachten wieder- holt zum Ausdruck, daß das Land sehr star- ken Bedarf an deutschen Waren habe, daß es ihnen aber bel der bestehenden Dollar- Zahlungsklausel voraussichtlich nicht möglich sei, ihren Bedarf aus Deutschland voll zu befriedigen. Zu der Einrichtung eines Ver- rechnungs-Kontos ist es vorerst nicht ge- kommen. hwWh Schuldenrückzahlung bei Vermögenskon- trolle. Für die Rückzahlung von Schulden an Unternehmen, die unter Vermögenskontrolle stehen, gelten zur Zeit die vom Finanzministe- rium— Abteilung gesperrte Vermögen— her- ausgegebenen Richtlinien. Wie der Industrie- und Handelskammer Mannheim von zuständi- ger Seite mitgeteilt wurde, können Forderun- gen, die vor der Besetzung im Rahmen der normalen Geschäftsführung entstanden sind, nach vorheriger Entscheidung des Amtes für Vermögenskontrolle beglichen werden. Für die Entscheidung sind die genannten Richt- linen maßgebend. MM Noch keine Kirchenglocken. Das zum Neu- guß von mehreren tausend Kirchenglocken bei einer Glockengießerei in Brilon(englische Zone) lagernde Metall wurde beschlagnahmt, weil die Herstellung von Kirchenglocken zur Zeit verboten ist. dena- dpd bei der ein Vielfaches des Bestandes beträgt, 18. es völlig ungenügend. Von hier aus werd über 500 Apotheken und die gleiche Anzahl Drogerien in der US-Zone und der Pfalz beliefert. Während der Umsatz an Dro- gen stark zurückging, erhalten die Apo theken wertmäßig größere Liefe-. rungen als im Frieden. Die Ursache lieg in dem geschwächten Gesundheitszustand der Bevölkerung, der Bevölkerungszunahme. (Ostflüchtlinge) und dem gesteigerten Er. werb frejverkäuflicher Arzneimittel seitens der Selbstkurierer. Auch hier wird die Ware nicht einfach geliefert, sondern muß mühselig herbeigeschafft werden. Dauernd sind mehrere Lastzüge nach allen Gegenden der französischen, englischen und amerika. nischen Zone unterwegs, die von Einkäuferg begleitet sind und sich buchstäblich jede Kiste und Sendung erkämpfen müssen. Oft verlangen die Werke als Gegenlieferung Rohstoffe, die dann irgendwo aufgetrieben werden müssen. Mitunter handelt es sich dabei um einige Hundert Gramm seltener Feinchemikalien, den. In der Hauptsache werden die Pro- dukte der Firmen Merck, Boehringer und Söhne, Knoll AG. und der IG.-Werke u. Höchst bezogen. Leider fehlt es den Firmen 5 an Jod, Wismut und Zellstoff, die für de verschiedensten Präparate gebraucht wer. den; desgleichen alle aus Pflanzen gewon⸗ nenen Stoffe, wie Pfefferminz usw., da heus der geldliche Anreiz zum Sammeln fehlt die zur Herstellung von Tonnen wichtiger Präparate benötigt wer. 5—— e — Besonders empfindlich ist das Fehlen von Leber- und Hormonpräparaten, sowie In. sulin und Traubenzucker. Aber man län, nichts unversucht, um auch hier die Lük ken zu schließen. Eine wesentliche Schwie, rigkeit bereitet die Personalfrage, weil es en dem entsprechend geschulten fachlichen Bei der Beschaffung von Arzneimitteln scheint der Großhandd“ Nachwuchs mangelt. eine besondere Rolle zu spielen. Die Tausende von Spezialitäten machen es dem Apotheker fast unmöglich, beim Produzenten direkt zu kaufen. Ebensee wie der Fabrikant ein Interesse daran hat, an einen Großabnehmer zu liefern, N statt die Unzahl der speziellen Auf- träge der Apotheken selbst zu erledigen. In zwei Eisenlagern Zur Vervollständigung unserer Eindrücke besuchten wir zum Schiug zwei Eisenhan. dels-Großfirmen. Eine hiervon hat sich be. sonders auf Rohre aller Abmessungen spe? zialisiert, von denen sie in normalen Zeiten bis zu 2000 verschiedene Sorten am Lager führte. Die hierzu benötigten Räumlichkeiten haben die Ausdehnung großer Fabrikhallen Zur besseren Auffindung sind die einzelnel Rohrsorten mit farbigen Ringen gekenn- zeichnet. Im Gegensatz zu verschiedenen In. 5 mier nicht die Qualität, sondern Durchmesser und dustriezweigen verraten die Farben Wandstärke der Rohre. Die derzeitigen L. gerbestände sind völlig ungenügend. Man ig in der Hauptsache auf Lieferungen aus der britischen Zone angewiesen, die nur schlep: pend eingehen. Durch die Wirtschaftsver.“ schmelzung der beiden Zonen hofft man 50 4 as der Haupt- und Flach? eine langsame Besserung der Lage. zweite Unternehmen verfügt in sache über Rund-, Vierkant- 5 a eisen, sowie U-, T-, Z- und Spezialprofll von denen früher über 300 Sorten geführt Wurden. Auhße dem werden Bleche, Rohr und Fittings bevorratet. Das Lieferwerl dei Sperialprofile verfügt über 1517 000 Wal. zen, um allen aus fertigungstechnischen und wirtschaftlichen Gründen gestellten Anfor. derungen gerecht zu werden. Das Ent- und Verladen des Materials erfolgt mit elektri- 5 schen Krananlagen. Der jährliche Umschlag in normalen Zeiten betrug bis zu 12 000 Ton. nen, zu deren An- und Abtransport rund g 1600 Eisenbahnwaggons benöties wurden. Augenblicklich ist der Umsatz aul ein Drittel zusammengeschrumpft. Bei der Besichtigung der Mannheimer Großhandelsbetriebe hatten wir den Fin. Mr. — * Pes Beat Schl Deut daß druck, daß keinerlei Ware zurückgehalten wird, sondern alle sich bemühen, zu lie- fern, was überhaupt nur geliefert werden kann. Darüber hinaus nahmen wir das Be- wußtsein mit, daß sich zwischen den Trüm mern unserer Stadt ein von dem Willen zu Wiedergeburt getragener Schaffensges rührt, dem man seine Anerkennung nic versagen kann. Mag auch heute noch del pulsierende Lebensschlag fehlen, Mannheim bändigen Lebenswillen erfüllt. AMTLICHE BERKANNTMACHUNGEN ohne Mengenaufdruck III. Woche der 98. Zut.-Periode. Aufruf von Lebensmittelmarken für die woche vom 17. bis 23. Februar 1947. Gültig nur für die Stadt Mannheim. 2 5 E Nähr mittel. eigwaren. 200 200 200 200 200— Fleisch und. 5 FPleischwaren 250 250 175 100 100— Butter 150 250 250 250 20⁰ 20⁰ Sutterschmala 22s.—— Käse„„ 123 12 12 12—— Eileen I, I, 8— Vollm ien— 3,5 5,25 5,25 Trockengems se— Tucker— 12 125 5 2 2 Kartoffel.. 3080 3000 3000 30% 1250 Kaffee- Ersatz ene 2 e e e 2 332** 5— uf Brotabschn. 12. 22, 32/98/ III= 500 g, zus. 2009 Kleinabschn. 98/ II à 50 500. zus. 700 g. 186/98 Z w HIa u. IIIb je 200 g. zus. 400 g. 78/98. Verhältnis 100 g Brot- 80 g Hartkeks. Die Abschnittes 806 L. 41, 44 und 48 dürfen nicht scheine über Brotmehl.. Abschn. 16/98/II à 230 g 300 g. 98 /R /s. Woche 125 8 Abschn. Sst/ IT/ 9s Nr. 67 3. Woche eigwaren: E Nährm.-Abschn. 11. 21. 31/98¼ III 12. 22, 32 98/½ 1 100 g. zus 200 g. „„Die Ausgabe von Weißbrot und Kochmehl bleibt gesperrt 50 300 300 300 300 5⁰⁰ 475 4 18 1 Brot: E= Auf Brotabschn. 11, 21, 31/98/II 1000 g; 10 Kleinabschn. 98/7II à 50 8 500 g, zus. 1500. Jgd- Auf Brotabschn. 12, 22, 32/9 II= 1300 f; Butterschmalz: 78/98 3 13, 23, 33/9 8/ II 1000 g; 10 Kleinabschn. 98/ II à 50 8 500 Kik= Aut Brotabschn. 14, 24, 34% II= 200 f; 10 Kleinabschn. 98¼ II à 508 3500 g, zus. 700 g. Kist Auf Brotabschn. 15, 25, 3/98/11 200 f: 14 Senaufdruck der 3. Wochenkarte, wie oben vermerkt. Wahlweise: Zwieback im Verhältnis 100 f Brot- 15 ff Zwieback. Hartkeks N Weichkeks im Verhältnis 100 g ot- 90 g Weichkeks gegen 100 g Brotabschnitte in Verbindung mit Abschn. 806. I. 11—16, L 21-25 L. 31-33 mit dem Aufdruck LEA-Baden. Nährmittel: E= 2 Nährm.-Kleinabschn. 93 à 25 fg 50 g. Jgd= 2 Nährm.- Kleinabschn. 98 à 25 h 30 g: Abschn. Z 12, 22, 32/813 250 g, Zus. 300 g. 2 Nährm.-Kleinabschn. 98 à 25 f 50 g: Abschn. Z 13, 23, 33/8313 zus. 300 g. Klk 2 Nährm.-Klemabschn. 28 à 23 fg— 50 fl; Abschn. Klst 2 Nährm.-Klennabschn. 98 à 8˙ 0 2 14 24. 34/313 250 g, zus. 300 f. l 25 8 30 f: Abschn. 2 15. 25, 35/313 250 g. zus. 300 g. Mü 2 Nährm.-Abschn. 70/98 /1II à 250 g 35 g. TS Nährm.-Abschn. T8/98/3. Woche 2350 g: Abschn. TS III/ Abschn. 78/98) Nr. 47/3. Woche= 100 g. zus. 475 g. S= Nähem-Abschn. 8/98/33. Woche 250 g; Abschn. 8/TIII/98 /R 3. Woche 2125 fg; Abschn. 8/98/ Nr. 57/3. Woche- 100 g. zus. 47 f. Sst Nährm. Abschn. Sst 9/3. Woche 230 fl: 1 Sst gg /R/ 3. Woche 100 g. Zus. f EKindergetreidenährmittel dürfen nur auf Abschnnitte„Kindergetreidenähr- mittel“ und nicht auf Nährmittelmarken verkauft werden. ohne Mengenaufdruck 11. 21. 31/83 100 g. zus. 200 g. Jgd Nährm.- Abschn. 12. 22, 3298/1- 100 gf: Nähfm.-Abschn. ohne Mengenaufdruck g. K= Nährm.-Absehn, 13. 23, 34/71 00 g; Nährm.-Abschn, ohne Mengenaufdruck 13, 23, 33/88 ½1 100 f. zus. 4.20 10-20 610 3-6 13 1 Is 5 Se 5 E ei K ki Riet 8 os 5s 38 98 0 1%(%(13 14(15 116 70 „„„%%„%% 1500 2000 1700 705 70⁰ 400 35% 100 1500— 6 50 8 zus. 175 g. Klk 75 4/0 5% E —— 8— 1 3. Woche 98 à 100 g 100 g; 2 Fleischabschn. 100 200 300 300 4 Butter: —— 100 f 10 Fettkleinabschn. 98 60 120 160— 2 12/98 /III u. IV à 62.5, richtig 50 g. 100 — 125 62,5 62,5 4 ——— 3.5 1 — 100 100— ———— 2 Z 14/814 100 g; 10 Fettkl 500 1000 200— 8 1 Abschn. Butter 15½8/IV à 52.5, richtig= 50 „ N 10 Fettkleinabschn. 9g 8 8 8 8 16/98 /IIIa, IITVIV à 62 5, ri. Z. K Auf Brotabschn. g, Zus. 1500 g. Käse: E Käseabschn. Sgl= Auf Brotabschn. 8/98, Sst/ os nach Men- 5 * 125 g Trockengemüse: 8 beliefert werden. Bezug 111/87 C 100 g 33— 125 8 Sgl= 2 Nährm.- aufdruck 16/98/66 50 g. zus. 7 A 62.5, richtig 50 g. zus. 100 g. 3. Woche 30 g Fett und 100 g Butter- 120 g Butterschmalz. 100 g Fett und 100 g Butter- 160 g Butterschmalz. Abschn. 12. 22, 32/8(1 und 2 je 62,5 8 125 g. und 2 je 62,3= 125 g. 8= 3. Woche Käseabschn. 8/III/ 9s= 125 g. Sst= 3, Woche Käse- abschn. Sst/9ꝗ8s= 62,5 g. Mü= Käseabschn. 70% 62,5 g. E-Milch: Zuteilung wie oben vermerkt. jedoch nur im Rahmen der Möglich- lichkeit. entsprechend der Anlieferung. Vollmilch: Zuteilung wie oben vermerkt. 5 l 3. Woche /S /1II/ 9% 10 g. Sst 3. Woche/ sst/ Zucker: Jgd Abschn. 815 Z 12. 22, 32— 125 fl. . Klk= Abschn. 14. 24, 34/9 III ꝝstatt 200 g 250 g. Abschn. 15,25 35/98 III statt 200 g 250 g. Sgl= Abschn. 168 III 250 g. Fische: Je nach Anlieferung, auf Sonderabschn. 802 der Lebensmittelkarten I. 11, L. 12 L. 13, L 14 und Abschn. 801 L 14, jedoch nur mit dem Aufdruck LEA- Baden je 500 g Frischfische oder bei anderen Fischarten im Um- rechnungsverhältnis wie folgt: 500 g Frischfische mit Kopf entsprechen: 250 g Filet oder Salzheringen oder Bücklingen oder Marinaden oder Kon- servenflech oder geräuchertem Stückenfisch oder 350 g Frischfisch ohne Kopf oder 378 f frischen Heringen oder gefrorenen Heringen oder ge- räuchertem Magerfisch. 200 g. Klk= Nährm.-Abschn. 14, 24. 34/8 /II 100 g: Nährm.-Abschn. 14, 24, 34/98/15— 100 g, zus. 200 g. Klst— Nahrm.- Abschn. 15. 23. 35/98/ III 100 g; Nährm.-Abschn. ohne Mengenaufdruck 15. 25, 3593/19 100 g. zus. 200 g. Fleisch: E= Fleischabschn 11, 21/98/ III= 100 g; Fleischabschn. 11. 21/983 100 S: 2 Fleischkleinabschn. 98 à 25 h 50 E, zus. 250 g. Jgd= Fleisch- 100 g: Fleischabschn. 12, 22, 98/7 100 g;: 2 Fleisch- kleinabschn. 93 à 25 8= 50 g. zus. 250 g. K= Fleischabschn. 13. 23/98/11 100 g; Fleischabschn, 13 23/98/11 25 f; 2 Fleischkleinabschn. 98 à 25 6 Fleischabschn. 14 24. 34/½8/ III 100 g. Klst Abschn. L. 15, 25/806 100 g Mü- 3 Fleischabschn. 70/8/ HII 4 100 6 300 g. TS=I ͤ Fleischabschn. 3. Woche 98 100 g; S 2 Fleischabschn. 200 g. Sst= 2 Fleischabschn. 3. Woche 98 à 50 3. Woche 98 à 100 g 200 g. zus. 300 g. 2 Abschn. Fett 11/9 III u. IV à 62,5 g, richtig 50 g. 100 g; a 5 8 50 g, zus. 150 g. Jgd= 2 Abschn. Fett g: 10 Fettkleinbaschn, 98 à 5 g 50 g: Fettabschn. ohne Mengenaufdruck 12/98 /2 100 g. zus. 250 g. K= 2 Abschn. Fett 13/98/ III und IV à 62.8. richtig 50 g= 100 g; Fettabschn. ohne Mengenang. 13/98/3100 g; 10 Fettkleinabschn. 98 à 5 g= 50 g, zus. 250 g. Klk= 2 Abschn. Fett 14 /98/ II u. IV à 62 5, richtig 50 g. 100 g; Abschn. nabschn. 99 à 5 g 30 g. Zus. 250 f. Klst : Abschn. Z 15/814 100 g; a 5. 30 g, Zus. 200 Sgl= 4 Abschn. Butter 50 g. 150 f; Abschn. Fett ohne Mengen- g. Mü- Butterabschn. 70%98/ IIIa u IIIb Woche statt 75 g Fett= 60 g Butterschmalz; 8/98 Sst/ 98 3. Woche 11. 21, 31/98 /1 und 2 je 625 123 g. Igd- Käse- K Kseabechn. 13, 23. 33/98 /ö1 Klk Kzseabschn. 14. 24, 34/8% und 2 ſe 623ĩ K Abschn. 815 2 13. 23, Klst Alle Abschnitte der Fischkarten sind verfallen. Abschnitte, die später aufgerufen werden, dürfen erst beliefert werden, wenn der obengenannte Abschnitt aller eingeschriebenen Kunden beliefert Die Fischkleinverteiler haben die Fischbezugsabschnitte getrennt nach Abgaberation(250, 350. 375, 500 fg) und diese wiederum nach Nummern und Altersgruppen, zu je 100 Abschnitten aufgeklebt, spätestens 1 Woche nach Verfall abzullefern und erhalten aufgeteilte Empfangsbestätigung. Kartoffel: Auf Abschn 98//TTII/ IV für 2 Wochen= 1000 g. 98//(III/IV für 2 Wochen= 2500 g. Auf Abschn. 98/1/ III= 3000 f. Auf die Abschnitte der Zulagekarten der 3. Woche im aufgedruckten Mengen wert innerhalb der obengenannten Wochenzuteilungsmenge. 5 nicht vom Kleinhandel beliefert Die Verwendung von Einkellerungskartoffeln darf nur in dem Umfange geschehen, wie die Wochenzuteflung bestimmt ist. marken dürfen nur von Gaststätten. werden. verbrauch erfolgt keine Nachlieferung. Ab der folgt Anrechnung auf die Einkellerungsmenge. und Zulagekarten für Kartoffeln sind gesondert abzulſefern; dafür Bezug- Versorgungsberechtigte, die keine Kartoffeln eingekellert haben. beziehen in der 98. Zuteillungsperiode die zum Aufruf kommenden Kar- toffeln bei dem Lieferanten, bei dem sie mit Bestellabschnitt C 1, C 2 und C 3 Kartoffeln für die 97. Zutellungsperiode bestellt haben scheine. gedruckten Mengenwert. 8 Backpulver: Bezugschein- und markenfrei. Wechselseitige Gültigkeit der Abschnitte: a) Außer den der Lebensmittelgrundkarten Lebensmittelkarten für werdende und stillende Mütter in der 98. Zu- der Us und englischen Zone gültig: Abschnitte mit dem Aufdruck: Brot 1800 g, 1000 g. 500 g und 200 g(mit dem Aufdruck Z W), Fleisch 100 f und 25 g, Fett 62,5 g(mit dem Wert 50 g) und 5 g, Butter 62 5 8 (mit dem Wert 50 g), Nährmittel 25 g. b) Die in Absatz a) genannten Ab- Die Kleinabschnitte über 50 g Brot, 23 g Fleisch und 5g Fett weisen zwar kleine Abweichungen c) Die in den vorgenannten Absätzen nicht genannten Abschnitte sind lediglich in der Zone gültig in folgende Abschnitte tellungsperiode schnitte stimmen in beiden Zonen überein. auf, gelten aber gleichwohl in beiden Zonen. der die Karten ausgegeben sind. Dles bezieht Über Nährmittel(mit Ausnahme der Kleinabschnitte), Kaffee-Ersatz und sämtliche Abschnitte ohne Mengenaufdruck, die zur Unterscheidung in der amerikansichen Zone bereits den Aufdruck„Us- Zone“ erhalten haben. Die Lebensmittelmarken der(Binnen-) schiffer-Karten aus der britischen Zone sind, soweit sie den Ueberdruck„Schiffer“ tragen, oder wenn der Stammabschnitt mit dem Aufdruck„Binnenschiffer“ versehen ist, durch die Schifferläden so zu belſefern, wie diejenigen der US-Zone, d. h. wie in unseren jeweiligen Wochenaufrufen bekanntgegeben wird. Die Ab- teilung für gewerbliche Zulagen(Werderstr. 36) März 1947 geschlossen. Aufrufe oder Hinweise, Kartenperiode Gültigkeit haben, werden nur einmal bekanntgegeben. Wir verweisen deshalb ausdrücklich auf die für die 98. Zuteilunngsperiode be- reits erlassenen Bekanntmachungen. Mannheim, den 10. Februar 1947. Städt. Ernährungs- und Wirtschaftsamt. 125 fB 475 g. N 100 g; Nährm.-Abschn. 7 Versorgung mit Sninnstoffwaren. 1. Aufhebung dles außerordentlichen Wiederbezugs verfahrens. Mit sofortiger Wirkung kommt das außerordent- liche Wiederbezussverfahren gemäß der 39 286 und 27 der Durchführungsanordnung 3/46 zur Anordnung 1/46 in Wegfall. Die bisher nu“ für den Bezug iind die Lieferung im außerordent- lichen Wiederbezugsverfahren geliefert und bezogen daß Lieferungen von zugelassenen 5 Spinnstoff waren die in der Anlage D der An- ordnung 1/46 aufgeführt sind, können künftig wie alle Übrigen Spinnstoffw. verkehr mit der britischen Besatzungszone. Zweifel zu beheben, wird darauf hiygewiesen, und Spinnstoffwaren in die britische Besatzungs- Kaffee Ersatz: Auf die Abschnitte der Zulagekarten der 3. Woche im auf- — Brauner recht. Nappz Handschun am 1. 2. schal Aut Abenn Verl. Abzug. Ver Rechter grauer gef Ledernhandschuh n 6. 2. Linie 25 zwischen Wassert. u. Lamers verloren. Abzug. ges Kartoffel- Reise- Linie 16. Friedrichebt, keltsr. 14, 3. St. geg. Bel ö Präs tion ten, keit stan aut deut irger der Rach ist keine tote Stadt, sondern von einem un dach lung Welt Für Mehr- Bel. bel Leib, U. 8 94. Zuteilungsperiode er- Blauer pelzgef. Herren Chef Die Abschnitte der Mü- handschuh zw. Walls“ O. Le u. Ausg. Mannh. 3 des, verl. Abzug. geg. B NB bei Polizeistation K fertal. dt, ner Recht. H.-Gummi-Ub gelal schuh verl. Ehrl. En Tu der erh. gute Belo“ turn nung. Wuühelm Wag zehßt 1 Weldhofstr. 142. 5 mehr Reisemarken sind Gute Belohnung!-F, einschließlich der einem Unglücksfall„r d. Einfahrt zur Aud Volk bahn Katertal-Mant breit am 19. 11. 46 zwischen tellte 16 u. 17 Uhr wurde Fahrrad beschädig 1 d. Dynamo sow-'e Lul, pumpe wahrsche 6 abgerissen. Der Finde Wird höfl. gebeten, dei Dynamo u. Luftpum bel Dörsam. Hemsbs a. d. B., Münlwes geg. gt. Belohn. ab sich auf alle Abschnitte Käse, Zucker, ch 45 D ENTLALEEN Inlich giert Kilon Stadt 0 stern an B men g „ Engl. Foxterrier, 10 wise in gag u. br. 1 1 55 90 555 ist vom 24. Febr. bis 2. am Samstag cn. zb. hörde die während der ganzen angelockt Mondes. 10 Zuge zugeben bei A. Spind, ler, Maler- und T cherbetrieb. Käfertal, Straße 133. K 108 n gegen Punktscheck rden.— 2. Waren- Vm schaftsamt Mannheim. zone nach wie vor nur mit Genehmigyng des Landeswirtschaftsamts ausgeführt wer fen. Die Bezugsrechte der britischen Besatzungs- zone sind in der amerikanischen Besatzungsvone nicht gültig. Städtisches Ernährungs- u. Jung. braun. n dür- Sandhoter Straße braun), 4 Monate, 13. 2. in Weinheim laufen, Abzugeben Wirt- en K 106 4 1 8 Spinnstoffen. Gespinsten * Weitere amtl. Bekanntmachungen in der Anz.-Bell. Dr. Lenmer, Wen Bahnhofstr. 7. Rauhhaz, dackel entiauf. Abs 0 welsh-Terfter(schwen auf knien P. 18 f chen und;