1947 — r dure eit die B. „ SO art ode er Fx tische der d 8 ab schatz ongtie beruh misash el Ihe nschal wir, zen „ N ewerde rricht „ kü n, m Zeifalh 1 Rede reit q die 28 tudent it c nehme beit ich d nan d ute 4 1* h nah Hgäng r Ben chs. bꝛ de les: att. Soh⁰ν Er dn s beidz den en ile nannt Zu sel ob m e Ang elgen in gl eiten bei nich Bath halbe ach, Une les m Ap ler 1 8, J 1— 6 ae Lig Jugen g Zug amit! „ einen Freundschafts- elle vel d rauche h meß nande 18laägel cht! n 80 gend ler En ad, un kt aut r mlos in dies Trün gegen Keine Jahte⸗ u Hi Klar aterlan auß en Haup lie ne die nts Settä, raufbs Zere „ ad. einfa Anstal zu iht Abste“ nz ei Soll. h. Schwe nel M. packe Aaebe i lieb nrich, ilt auspl, 1 0 irgerle ke hal n amel Händ, Spo de l. kenhe⸗ aunhes Mat 1 5 15 nag! n Hannover eingerichtet werden. Das„Arbei- elen emeld d ſen 1 — je A Bez ner 1 ag gerlob Samstag, 22. Februar 1947 Einzelpreis 20 Pfennig —ů 2. Jahrgang Nummer 22 Amerikas Interesse an Palästina Washington, 21. Febr.(dena-Reuter) Die Vereinigten Staaten haben in einer Note an Großbritannien um„Klarstellung“ der britischen Absichten hinsichtlich gewisser Punkte des geplanten Vorgehens der briti- schen Regierung, die Palästinafrage den Vereinten Nationen zu unterbreiten, er- sucht. In der Note wird die britische Re- gierung, wie ein Sprecher des US-Außen- ministeriums mitteilte, dahingehend infor- miert, daß die Vereinigten Staaten sorgfäl- tige Erwägungen darüber anstellten, was sie in dieser Frage zu tun gedachten. Englands Haltung London, 21. Febr.(dena-INS) Großbritan- men wird jede Entscheidung der Vereinten Nationen über die Palästinafrage annehmen, gleich welcher Art sie ist, erklärte Außen- minister Bevin auf einer Sitzung der Pa- lästinafraktion der Labour-Party. Groß- britannien sei auch bereit, einen neuge- schaffenen palästinensischen Staat als Do- minion in das britische Empire aufzuneh- men. 5 Neue Taktik gegen Franco London, 21. Febr.(dena-Reuter) In den letzten Tagen hat, wie der britische Außen- minister Ernest Bevin im Unterhaus er- klärte, der britische Botschafter in Paris, Duff Cooper, mit der neugebildeten spa- nisch- republikanischen Exilregierung in- offiziell Verbindung aufgenommen. Der Präsident der spanischen Exilregie- rung, Martinez Barrio, erklärte einem Reu- ter- Korrespondenten, ohne die aktive Mit- arbeit der spanischen Armee oder minde- stens eines großen Teiles ihrer Generäle, sowie der noch immer einflußreichen Mon- archisten in Spanien sei nach Ansicht der spanischen Exilregierung der Sturz des Franco-Regimes aussichtslos. Barrio sagte weiter, die Mitglieder der Exilregierung seien der Ansicht, daß sich die Antifranco- Bewegung, wenn sie je zum Zuge kommen Wolle, stark an Großbritannien und die Vereinigten Staaten anlehnen müsse. Freundschaft Polen- Frankreich Faris, 21. Febr.(dena- Reuter) Polen hat und Kulturpakt mit Frankreich auf die Dauer von fünf Jahren unterzeichnet. krledensaussichten in Indochina 5 Faris, 21. Febr.(dena- Ins) Der französi- sche Hohe Kommissar für Indochina, Ad- miral Thierry d' Argenlieu, hat Saigon auf dem Luftwege verlassen, um sich nach Paris zu begeben, wo er voraussichtlich Montag eintreffen wird. Ministerpräsident Paul Ramadier gab auf einer Pressekonfe- denz bekannt, daß die gegenwärtigen mili⸗ kärischen Operationen eine friedliche Lö- sung in Indochina ermöglichen würden. Ne Narney für Volksabstimmung Der General bezeichnet die bisherige Arbeit des Kontrollrates als„nicht zufriedenstellend“ Berlin, 21. Febr.(dena) General Me Narney erklärte auf einer Pressekonfe- renz, das Fortbestehen der Zonengrenzen habe den wirtschaftlichen Erholungsprozeß in Deutschland verzögert. Er wies auf die ideologischen Verschiedenheiten in den Zonen hin und betonte, daß der Alliierte Kontrollrat seine Aufgaben nicht in zufriedenstellender Weise habe erfüllen können, da die in dem Potsdamer Abkommen niedergeleg- ten Bestimmungen, Deutschland als eine Wirtschaftseinheit zu behandeln, nicht ver- Wirklicht worden wären. Die größte Schwäche des Alliierten Kontrollrates habe in dessen Unfähigkeit gelegen, die eigene Politik und die eigenen Direktiven durch- zuführen, Noch 10 bis 15 Jahre Besatzung General MeNarney, der am 15. März sei- nen gegenwärtigen Posten aufgeben und die Funktion eines militärischen Beraters der Vereinigten Staaten bei den Vereinten Na- tionen übernehmen wird, betonte, daß ir- gendeine Form von Besetzung für etwa 10 bis 15 Jahre notwendig sein werde. Er sei nicht der Ansicht, daß ganz Deutschland besetzt bleiben müsse, unbedingt aber wich- tige Gebiete wie das Ruhrbecken. General MeNarney erklärte, wie ap er- gänzend meldet, er sei mehr denn je davon überzeugt, daß ein dem amerikanischen Außenministerium verantwortlicher Hoher Kommissar am besten geeignet sei, die Lei- tung der amerikanischen Besatzungspolitik in die Hand zu nehmen, da die Armee nicht über die notwendige Organisation und Uebung zur Durchführung von Regierungs- geschäften verfüge und auch dafür nicht das geeignete Instrument sei. Der amerikanische Oberbefehlshaber brachte die Meinung zum Ausdruck, daß Londoner Vorkonferenz vor dem Abschluß Jugoslawiens Reparationsforder ung an Oesterreich London, 21. Febr.(dena) Die politischen Klauseln des österreichischen Vertragsent- Wurfes wurden von den Sonderbeauftragten für Oesterreich in der Form angenommen, in der sie dem Rat der Außenminsster in Moskau vorgelegt werden sollen. Ueber sieben der fünfzehn politischen Klauseln des Vertrages konnte eine Einigung erzielt Werden. Acht Klauseln werden den Außen- ministern vorgelegt werden, ohne daß end- gültig über sie entschieden wurde. Zu den Klauseln, über die es zu keiner Einigung kam, gehört als bedeutendste die Frage der zukünftigen österreichischen Grenzen. Groß- US TERRE 5 28 * 8* * 8 Menbong lb. 22322 N. 7— 3 Ene.. Kärnten Sele eld. 2 Aroinburg cis Gebo der lürnmen ILA Vocs ob. 7920 „ N . Globus-Kartendienst britannien, Frankreich und die Vereinigten Staaten erklärten sich für die Wiedererrieh- dung der österreichischen Grenzen nach dem Stande vom 1. Januar 1938, während die Sowjetunion Jugoslawien in seinen Ansprü- Namadiers Kampf um preise und Löhne Nationalversammlung stützt Regierung Paris, 21. Febr.(dena) Die französische Nationalversammlung hat der Regierung Remadier mit 506 gegen 39 Stimmen das Vertrauen ausgesprochen. Abgeordnete der kommunistischen Fraktion forderten Wäh- rend der Sitzung eine Lockerung der Le- bensmittelrationierung, die jedoch mit der Besründung, dle Rationierung sei zur Ein- dämmung des Schwarzhandels notwendig, abgelehnt wurde, Gegen allgemeine Lohnerhöhung Aut einer Pressekonferenz erklärte Mi- msterpräsident Ramadier, eine allgemeine Lohnerhöhung in Frankreich wäre gleich- edeutend mit einer Katastrophe. Er sei nden gegen irgendeine allgemeine rhöhung der Gehälter und lehne insbeson- ers die von den streikenden Zeitungsange- de Wies baden. hwh) Die Zonenzentrale ir, Suchdienstes Hamburg hat im ersten Jahr 1 Bestehens eine Million Menschen ihren gehörigen wiedergegeben. natiates du r g.(dena-dpd) Gegen die beab- 85 9 85 Demontage der Thyssenhütte richte; . ie evangelischen und Katholischen Seel 9 des Stadtkreises Duisburg eine Eingabe But le Militärregierung, da die Demontage den 05 5 des Stadtkreises mit seinen 130 000 Ein- ohnern bedeuten würde. Ha n nO ver.(dena-dpd) Ein sogenanntes denalgles Zentrum“ der schweizer Spende soll iennachst mit Hilfe des„Arbeiterhiifswerkes“ Gonuzwerke wird von den schweizerischen Imolschakten der schweizerischen Sosial- batiunatie und den Kultur- und Sportorgani- ionen unterstützt. an ken dur.(dena-dyd) Ein ständiger Strom iu dle raftwagen fährt zur Zeit zum erstenmal 0 Rilcgeschiente Aber die Ferdsee. aut einer rahstometer langen Eisstraße verkehren die Wi 2 88 zwischen dem Festland von Schles- „Holstein und den Nordfriesischen Inseln denr und Amrun 8 don.(dena) Der Generalsekretär der- *. ischen Pärtei der Kleinen Landwirte, Be- 15 Owae, ist mit Rücksicht auf die vof kur- Kart ches pdeckte Verschwörung gegen die un- sehe Republik von seinem Posten zurück- 5 dotreten und hat um eine längere Beurlaubung un der Teilnahme an der Nationalversamm- ung gebeten. 185 5 Tork.(dena Reuter) Die vertreter gebloser, Großmächte pei den UN haben be- 1385 3 alle Angehörigen ihrer Staaten von 17 Landidatur für den Gouverneurposten von 8. Auszuschlleßen. stellten geforderte 25prozentige Lobnerhö- hung ab. Drang nach Westen Paris, 21. Febr.(dena-INS) Eine Abord- nung der Bewegung zur Eingliederung des Saargebiets an Frankreich wurde vom kran- zösischen Außenminister Bidault empfan- gen. Der Leiter der Delegation gab das Pro- gramm seiner Organisation, die nach seinen Angaben 150 000 Saarländer umfaßt, be- kannt und übergab eine Denkschrift, welche die Bedingungen für eine Angliederung des Saargebietes an Frankreich enthält. In sei- ner Ansprache erklärte Bidault, die fran- z6sische Regierung verfolge im Hinblick auf das Saarterritorium zwei politische Haupt- ziele, nämlich die Garantie der Sicherheit für Frankreich selbst und für das Saarge- biet. Das französische Kabinett habe die von ihm vorgeschlagene Saar-Politik ein- stimmig gebilligt und sich bereits mit den notwendigen Maßnahmen für die wirtschaft- liche Angliederung des Saarterritoriums be- faßt. Bidault wies abschließend darauf hin, daß die französische Regierung danach trachte, die politischen und kulturellen Be- ziehungen zwischen der Saar und Frankreich in kreundschaftlichstem Geist zu entwickeln und auszubauen. Schweizer in französischer Haft Bern, 21. Februar.(dena-Reuter) Viele schweizerische Staatsangehörige werden wegen angeblicher Zusammenarbeit mit dem Feinde ungerechtfertigterweise in fran- 2z6sischen Gefängnissen festgehalten, Diese Feststellung trifft eine parlamentarische Kommission des schweizerischen National- rates für außenpolitische Fragen in einer an den schweizerischen Außenminister ge- richteten Beschwerde. Viele dieser schwei- zer Bürger könnten auf Grund der Beweise und Gründe, die gegen sie vorgebracht würden, nach schweizerischem Recht nicht verurteilt werden. Frankreich prüft Ansiedlung Verschleppter Frankfurt, 21. Febr.(dena) Die Möglich- keiten zur Ansiedlung verschleppter Per- sonen aus der amerikanischen Besatzungs- zone Deutschlands in Frankreich werden, nach Mitteilung des amerikanischen Haupt- duartiers, von einer französischen Delegation überprüft, die gegenwärtig Verschlepoten- lager in der US-Zone bereist. Die Aufgabe der Delegation ist lediglich informativer Art. r chen auf Gebietsteile in Kärnten und der Steiermark unterstützte. Schlußklauseln angenommen Die Schlußklauseln des Vertrages wur- den von den Sonderbeauftragten gleichfalls angenommen. Diese betreffen den Status der Chefs der diplomatischen Missionen und die Auslegung des abzuschließenden Ver- trages. Die Ratifizierung des Vertrages wird in den Schlußklauseln gleichfalls geregelt. Ein vorbereitender Bericht des Wirtschafts- ausschusses über die wirtschaftlichen Klau- seln wurde nach kurzer Diskussion an den Ausschuß zurückverwiesen. Die Stellver- treter legten dann, ein Arbeitsprogramm fest, um ihre Beratungen bis Dienstag, den 25. Februar, abschließen zu können. Jugoslawien fordert 150 Millionen Die jugoslawische Gesandtschaft in Lon- don gab offiziell bekannt, dag die jugo- slawischen Reparationsansprüche gegenüber Oesterreich sich auf 150 Millionen Dollar beziffern. Deutschlanddebatte Die für Deutschland zuständigen Sonder- beauftragten berieten erneut über Zweck und Zusammensetzung des Beratungs- und Informations ausschusses, der in Moskau als Verbindungsorgan zwischen den vier Außen- ministern und den Regierungen der kleine; ren alliierten Staaten gebildet werden soll. Der französische und der amerikanische Vertreter stimmten darin überein, 855 es möglich sein würde, den amerikanlschen Plan, welcher vier Ausschüsse für die Mos- kauer Konferenz vorsieht, mit dem fran- 2ö6sischen Plan in Einklang zu bringen, der als Hauptkomitee einen Informations- und Beratungsausschuß vorschlägt. Die Sonder- beauftragten vereinbarten, daß die Aus- schüsse, gleichgültig wieviele auch gebildet würden, lediglich beratende Funktion be- sitzen sollen. Keine Einigung erzielten sie über die Frage, ob die achtzehn kleineren Staaten a. Mitglieder an der Arbeit dieser Ausschüsse nehmen sollen. Botschafterwechsel Warschau- Rio London, 21. Febr.(dena- Reuter) Der bis- herige britische Botschafter in Warschau, VF. W. Cavendish-Bentinck, ist, wie das britische Außenministerium bekannt gibt, zum Botscha ter in Rio de Janeiro ernannt worden. 5 ein Deutschland auferlegter Friedens- vertrag in irgendeiner Weise vom deut- schen Volk ratifiziert werden solle. Er er- klärte, daß er bereit sei, eine Volks- abstimmung über den Friedensvertrag zu unterstützen. Keine Pläne für politische Vereinigung Westdeutschlands Ueber seine Meinung zu der Oder- Neiße-Linje als Deutschlands Ost- grenze befragt, verwies General MeNarney auf die Stuttgarter Rede des ehemaligen Außenministers Byrnes, in der die Oder- Neiße-Linie als eine vorläufige Regelung bezeichnet wurde. Der General erklärte, daß keine Pläne für eine politische Ver- einigung Deutschlands bestünden für den Fall, daß auf der Moskauer Konferenz keine Einigung erzielt werden könne. Die amerikanischen Behörden hätten nichts gegen eine Organisierung politischer Parteien für ganz Deutschland einzuwenden, erwiderte der General auf eine Frage,„vor- ausgesetzt, daß wir sicher sind, daß dies der Wunsch der Mehrheit der Parteimitglie- der und nicht nur der Wunsch der Leiter der Parteien ist“. Der General sagte, er erwarte, daß eine Bekanntgabe über die Regelung des amerikanischen Gesetzes über den Handel mit dem Feind in verhältnis- mäßig kurzer Zeit erfolgen werde. General MeNarney teilte zum Schluß der Pressekonferenz mit, daß die Mitglheder des Alliierten Kontrollrats die Vorbereitung eines Gesetzes über die Auflösung des preußischen Staates angeordnet hätten. Versch eppte müssen arbeiten Berlin, 21. Febr.(dena) Luftmarschall Sir Sholto Douglas, gab auf einer Presse- konferenz neue Richtlinien über die Behand- lung von etwa 260 000 verschleppten Per- sonen und früheren alliierten Kriegsgefan- genen in der britischen Zone bekannt. Es sei Zweck der neuen Richtlinien erklärte Sir Sholto Douglas, durch eine passende Be- Schäftigung den größten Teil der verschlepp- ten Personen selbständig zu machen und dadurch die vom britischen Steuerzahler bestrittenen Kosten für mren Unterhalt herabzusetzen. An erster Stelle sollten ar- beitsfähige in der britischen Zone lebende verschleppte Personen für Beschäftigungen bei den Besatzungsbehörden ausgewählt werden. Die übrigen würden Genehmigung zur Arbeit im Rahmen der deutschen Wirt- schaft erhalten. Die Rationen der ver- schleppten Personen, die bisher höher als die der Deutschen waren, würden denen der deutschen Bevölkerung angeglichen werden. Sir Sholto Douglas teilte mit, die Aufnahme einer noch unbestimmten Zahl von ver- schleppten Personen in Großbritannien werde vorbereitet werden. Dadurch solle dem Mangel an Arbeitskräften in England Abhilfe geschaffen werden. Auch Frank- reich, Belgien, Brasilien und andere Länder seien an der Aufnahme verschleppter Per- sonen als Arbeitskräfte für ihre Wirtschaft interessiert.* Die neuen Richtlinien sehen, Luftmarschall weiter erklärte, auch eine zwangsweise Verpflichtung zu„angemes- sener Beschäftigung“, das heißt, einem Ar- beitseinsatz entsprechend der körperlichen Befähigung und der Vorbildung, vor. Ver- schleppte Personen, die sich weigern, sich registrieren zu lassen oder ein passendes Arbeitsangebot anzunehmen, können straf- rechtlich verfsligt werden. Verschleppte jüdische Personen dürfen in den Lagern wie der bleiben. Lord Mountbatton Vizekönig von indien London drängt auf Lösung der indischen Frage- Wavell abberufen London, 21. Febr.(dena-Reuter) Pre- mierminister Clement Attlee gab im Un- terhaus bekannt, die britische Regierung Wünsche klarzustellen, daß es ihre endgül- tige Absicht sei, notwendige Schritte zu unternehmen, um spätestens bis Juni 1948 die Macht in Indien an die Inder selbst zu übertragen. 5 Mountbatten löst, Wavell ab Attlee gab ferner die Ablösung Lord Wa-, vells als Vizekönig von Indien durch Ad- miral Lord Louis Mountbatten bekannt Der Amtswechsel findet im März statt. Lord Wavell wird gleichzeitig in den Grafenstand erhoben. Attlee erklärte, die britische Re- gierung beabsichtige nicht, die Vollmach- ten und Verpflichtungen der Regierungen der indischen Staaten auf die Regierung Britisch- Indiens zu übertragen. Auf eine Frage Winston Churchills, welche Mei- nungsverschiedenheiten sich zwischen dem Vizekönig und der britischen Regierung er- geben hätten, antwortete Attlee, er habe seiner Erklärung nichts hinzuzufügen Chur- chill fragte daraufhin, welches die Gründe für die Abberufung des Vizekönigs seien. Attlee erwiderte, Lord Wavell sei nicht für eine festgesetzte Zeit ernannt worden. Da das Indienproblem in ein nèeues Stadium eingetreten sei, halte man es für angebracht, eine Umbesetzung vorzunehmen. Indische Uneinigkeit Premierminister Attlee erklärte, es sei sehr zu bedauern, daß die britische Resie- rung immer noch Differenzen zwischen den indischen Parteien sehe, welche die indi- sche Verfassunggebende Versammlung an der vorgesehenen Tätigkeit hinderten. Die Versammlung müsse eine vollwertige Ver- tretung sein. Die britische Regierung wün- sche ihre Verantwortlichkeit an Behörden zu übergeben, die durch eine von allen in- dischen Parteien angenommene Verfassung eingesetzt würden, und zwar in Ueberein- stimmung mit dem Plan der Kabinettsmis- sion für Indien. Unglücklicherweise be- stehe gegenwärtig keine feste Aussicht, daß sich eine solche Verfassung und solche Be- hörden herausbildeten. Im gegenwärtigen Zustand der Ungewißheit wünscht die bri- tische Regierung klarzustellen, daß es ihre endgültige Absicht ist, notwendige Schritte zu unternehmen, um spätestens bis Juni 1948 die Macht in Indien an die Inder selbst zu übertragen.“ Es sei wesentlich, erklärte Attlee weiter, daß alle indischen Partelen ihre Meinungsverschiedenheiten fallen hie- Ben, damit sie fähig seien, die großen Ver- antwortlichkeiten, denen sie sich im näch- sten Jahre gegenübersehen würden, auf sich zu nehmen. Die britische Regierung wolle versuchen, den Zustand der Ungewißheit in Indien zu überwinden, der trotz aller Erklä- rungen Großbritanniens noch bestehe Die Inder seien noch immer der Auffassung, daß man den Dingen ihren Lauf lassen könne. Die britische Regierung dagegen wünsche endgültige Maßnahmen. 5 Außenpolitische Debatte angekündigt London. 21. Febr.(dena- Reuter) Das bri- tische Unterhaus wird, wie amtlich bekannt- gegeben wird, am 27. Februar zu einer De- batte über außenpolitische Fragen zusam- mentreten. 6. 4 N 2 NA ne Wa Maxwell Fyfe für Deutschlandhilfe London, 21. Febr.(ap) Der bri- tische Anklagevertretef im Nürnberger Prozeß, Sir Maxwell Fyfe, erklärte am Freitag, er sei sicher, daß Großbritannien ohne Rücksicht auf das Geschehene ver- suchen würde, Deutschland wieder le- bensfähig zu machen und in den euro- päischen Prozeß des Fortschritts wieder einzureihen. Allerdings müßte Deutsch- land— wenn man ihm auch nicht für immer das Recht auf eine eigene Regie- rung absprechen könne— weiter unter Kontrolle bleiben. Wieder Ausgleichsversuche in China Pei ping, 21. Febr.(ap) Zwanzig chinesische Kommunisten, unter ihnen Kommissar eh Chien- Ling, sind am Freitag von Peiping nach Lenan abge- flogen. Sie ließen vor ihrem Abflug ver- lauten, daß eine Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen noch im Laufe der nächsten Monate möglich sei. Zu viel Fleisch in Portugal Lissabon, 21. Febr.(ap) Fleisch scheint in Portugal im Ueberfluß vorhan- den zu sein. Nach monatelanger Knappheit sind in diesem Jahre bereits Hunderte von Tonnen Gefrierfleisch aus Argentinien eingeführt worden. Die Fleischer haben den Behörden mitgeteilt, daß sie erst dann weitere Mengen aufnehmen können, wenn die Lager wieder geleert sind. Schutz der Volksernährung Koblenz, 21. Febr.(dena) Der Mi- nisterpräsident von Rheinland-Pfalz, Dr. Boden, erklärte auf der beratenden Landesversammlung, die Regierung habe sich mit dem Erlaß der Landesverordnung zum Schutze der Volksernäh-⸗ rung für die Anwendung der Todes- strafe bei schwerwiegenden Fällen von Sabotage an der Volksernährung ent- schieden. General Clay ab 15. März Militärgouverneur Berlin, 21. Febr.(dena) General Lucius D. Clay, bisher stellvertretender amerika- nischer Militärgouverneur für Deutschland, übernimmt am 15. März das Amt des ameri- kanischen Militärgouverneuers für Deutsch- land. Sitz des Militärgouverneurs ist Berlin. General Frank A. Keating wird stellvertretender amerikanischer Mi- litärgouverneur und kommandierender Ge- neral der amerikanischen Militärregierung für Deutschland. Vorläufig kein Verfahren Stuttgart, 21. Febr.(dena) Das württem⸗ bergisch- badische Sonder ministerium hat angeordnet, daß die Verfahren gegen den Ministerpräsidenten Dr. Reinhold Maier und den Kultusminister Wilhelm Simp⸗ kendörfer solange ruhen sollen, bis dem öflentlichen Ankläger das Material des Un-, tersuchungsausschusses des Landtags, sowie ein Gutachten des Rechtsausschusses des Länderrats vorgelegt wird. Angleichung der Säuberung Tübingen, 21. Febr.(dena) Den Entwurf eines Gesetzes über die Entnazifizierung, der von der Landesregierung des Landes Süd- Württemberg- Hohenzollern in der französi- schen Zone ausgearbeitet wurde, gab Staats- rat Professor Dr. Karl Schmid auf einer Landrätetagung in Sulz bekannt. Der Ge- setzentwurf sieht eine weitgehende Anglei- chung der politischen Säuberung in diesem Gebiet an der amerikanischen Zone vor. Der Entwurf unterscheidet sich jedoch von dem Verfahren in der amerikanischen Zone da- durch, daß die Betroffenen bis zum Ent- scheid der Spruchkammer in ihren Stellun- gen verbleiben können. Delegation der KPD nach London Stuttgart, 21. Febr.(dena) Eine aus sechs Mitgliedern bestehende Abordnung der Kommunistischen Partei Deutschlands wird sich nach Mitteilung der Landesleitung der KPD Württemberg-Baden auf Einladung der Kommunistischen Partei Englands nach London begeben, um an der Parteitagung der Kommunistischen Partei Englands am kommenden Sonntag teilzunehmen. Entnazifizierung ohne Amnestie London, 21. Febr.(ap) Die britischen Behörden planen für die britische Beset- zungszone Deutschlands nicht den Erlaß einer Amnestie für minderbelastete Nazis, wie sie von den Amerikanern in ihrer Zone gewährt worden sei, erklärte Minister Hynd im Unterhaus. Die in der britischen Zone getroffenen Maßnahmen seien weit wirkungsvoller als die in der amerikani- schen Zone. Die Regierung habe sich das Ziel gesetzt, mit dem ganzen Problem bis Ende des Jahres, und mit der Hauptmasse der Fälle bis Mitte dieses Jahres fertig zu werden. 8 Als freie Arbeiter in England London, 21. Febr.(dena-Reuter) Ausge- wählten deutschen Kriegsgefangenen kann, wie der britische Innenminister Chuter Ede im Unterhaus erklärte, nach dem für ihre Repatriierung vorgesehenen Zeitpunkt ge- stattet werden, als freie Arbeiter in England zu leben. 0 5 5 Gerechte Wiedergutmachung Düsseldorf, 21. Febr.(dena-DPD)„Die politisch und rassisch Verfolgten können auf die Unterstützung der Spb in der Frage einer gerechten Wiedergutmachung rech- nen“, erklärte Dr. Kurt Schumacher in einer Unterredung mit dem Herausgeber des jüdischen Gemeindeblattes für Nordrhein- Westfalen, Abraham Marx Eine Wieder- gutmachung für ganz Deutschland sei an- Zzustreben. Dies sei bisher unterblieben, Weil es kein einheitliches Deutschland gebe. Die Mehrheit des deutschen Volkes habe durch- aus eingesehen, daß die Taten des Hitler- regimes den deutschen Namen besudelt hätten. Die äußeren Lebensumstände seien schuld daran, daß sich diese Einsicht noch nicht spontaner àußere. Samstag, 22. Februar 194 5 Samstag, 22. Februar 1947 WB 110. Verantwortlich für den gesamten in- ind Karl Vetter. Redaktion verlag und Druckerei: Mannheim. R I. 4/6. Telefon 44 151/53 pPestscheck konten: Karlsruhe 80016 Ludwigshafen a Rh 26 743. n. St. gut Anzeigenpreisliste Nr. 3. Monatlicher Bezugspreis RM 2.40 einschließlich Frägerlonn. Für unverlangte Manuskripte übernim mt die Redaktion keine Verantwortung Verötkentlicht unter Militär- Regierungs- Lizen: US alt: E Frttz von Schilling Or Karl Arkermann 12 2 Eine Rundfrage, veranstaltet von einer Politischer Deutschlandspiegel pariser Wochenzeitschritt, ergibt die paradoxe Feststellung, daß, im Gegensatz zu Frankreich und Holland, in England und Amerika ausgesprochene Sympathien für Deutschland vorherrschen, wobei zu- gleich mehrheitlich der Ueberzeugung Ausdruck gegeben wird, daß Deutschland sich auch in Zukunft weiterhin als eine Kriegerische Nation entwickeln werde. Eine ähnliche Umfrage der Schweizer Zeitung, Die Tat“ bei prominenten Amerika- nern verstärkt den Eindruck, daß Zweifel hinsichtlich der Frage: Was wird aus den Deutschen, und welche Rollen werden sie in Zukunft spielen?— die Gemüter beherrschen. Ein wenig ironisch hat der Professor für Geschichte an der Universität von Südkalifornien, Ludwig Marcuse, dem Reporter geantwortet:„Ich habe keine „Rolle“ für Deutschland in petto. Mir genügt's, wenn man dort gut und reichlich Bt, schön dichtet und weiter immense Wahrheiten entdeckt“ Aber nicht alle Beobachter haben den gleichen Humor aufgebracht. Im Gegenteil, es ballt sich gerude im der Berichtswoche ein gefährliches Donnerwetter über unseren Häuptern zu- sammen. Der Vorwurf eines Pariser Korrespondenten, daß„eine Verschwörung des Schweigens“ Deutschland regiere, die jene decke, die sich schuldig gemacht hätten, wird immer lauter erhoben, und droht den Vorbereitungen zu den Friedensverhand- lungen in Moskau einen recht gereizten Akzent zu geben. Geht doch auch der revidierte Sowietvorschlag zum deutschen Problem davon aus, daß nur eine erfolg- reiche politische Reinigung die Voraussetzung für eine deutsche Zentralver waltung schaffe. 5. Nicht nur die kürzliche Veröffentlichung des internationalen Komitees zum Studium europäischer Fragen bestätigt, wie wenig man aber im Aus- land diese Voraussetzung als gegeben erachtet, sondern auch der heftige Unwille bei vielen ehemaligen Freunden Deutschlands über den Mangel an Einsicht bei den Deutschen. So meint Hermann Hesse in großem Unmut, daß es doch merkwürdig sei, daß nicht ein Deutscher ihm schreibe, er bereue, er sehe die Dinge letzt anders, er sei verblendet gewesen. Ernst Wiechert, den man in seinem Starnberger Haus die Fensterscheiben eingeworfen, und den man als Landesverrater beschimpft hat, grollt gar in einem Interview für„Stockholm's Tidningen“:„Wenn Hitler morgen wiederkäme, so würden 60—80 Prozent ihn mit offenen Armen auf- nehmen. Es gibt keine Hoffnung für dies Volk. Nie wieder will ich zu Deutsch- land sprechen, auch nicht zur deutschen Jugend. Ich will dieses Land verlassen.“ Um die Paradoxie dieser ganzen Situation zu erhöhen, kündet Thomas Mann An, daß er diesen Sommer Deutschland besuchen werde, nachdem er unserer Heimat endgültig valet gesagt zu haben schien. Weiterhin haben 3000 Palästinenser den Wunsch geäußert, nach Deutschland zurückzukehren, obwohl der große Judenrat vor einer solchen Rückkehr entschieden gewarnt hat. Eine deutsche Stimme aus Frankreich, zitiert im„Telegraf“, sucht ebenfalls die Wurzel allen Uebels in der mangelhaften politischen Reinigung und schreibt:„Die Entnaziflzierung in Deutsch- land ist zu einer Kette von ständigen Skandalen geworden, die die Welt empört, Aber auch belustigt. Polizeipräsidenten, die als Ritterkreuzträger demaskiert wer⸗ den, Ministerpräsidenten, die Hitler'sche Ermächtigungsgesetze angenommen haben, hohe Verwaltungsfunktionäre, die über Nacht als Gestapisten entlarvt werden, das ist nicht mehr eine Serie von Unglücksfällen, das ist das Fiasko eines Systems der Relnigung, das zu einem System der kaltberechnenden Sabotage geworden ist.“ Bereits muß die Regierung von Rheinland-Pfalz die Todesstrafe für solche Sabotage zum Gesetz erheben, und in Bayern ist der Befehl zur Verhaftung aller Aktivisten herausgegeben worden. 5. Wenn Dr. Schumacher diese Woche gesagt hat, die letzte Verantwortung für die Politische Reinigung liege nach wie vor bei der Besatzungsmacht, so ist damit das Problem für uns doch keineswegs gelöst und es bleibt fraglich, ob das formelle Aufgeben des Schwarz-Weiß-Prinzips zu Gunsten einer mehr differenzierten Be- handlung der nationalsozialistischen Parteigänger die Sachlage wirksam ändern Kann, zumal doch, wie auch Dr. Schumacher hervorhebt, noch immer nicht das Problem gelöst wird, was mit denen geschieht, die so reaktlonür gewesen sind, daß sie nicht einmal Mitglied der Nazipartei zu sein brauchten. Als einer von diesen kann Hjalmar Schacht betrachtet werden, dessen neuer Spruchkammer- ankläger soeben von Minister“ Kamm benannt worden ist. Auch Herr von Papen gehört zu dieser Kategorie, und solche gefährlichen Leute wie Philipp Reemstma, der Göring 15 Millionen gestiftet hat und der nun kürzlich von der Hamburger Staatsanwaltschaft verhaftet worden ist. oder ein Dr. Pferdemenges, der reichste Mann Deutschlands, der es sogar verstanden hat, ein Jahr lang nach dem Zu- sSammenbruch noch Handelskammerpräsident von Köln zu sein. Ein anderer dieser Sorte, Otto Flick, Besitzer eines Unternehmens von 400 Millionen, soll nun in Nürn- berg vor Gericht gestellt werden, viele andere aber haben noch keinen Richter ge- kunden und sind teilweise schon im Begriff, das Heft wieder in die Hand zu neh- men. Sicher versuchen die Allflerten, durch Zerschlagung der grogen Konzerne zu verhindern, daß sich je wieder eine wirtschaftliche Schlüsselstellung in Kapitalistischen Händen zusammenballt, aber nicht zu Unrecht schreibt Dr Jürgen Kuczynski in einem Aufsatz zur Verstaatlichung der Schwer- industrie in der britischen Zone, daß gefährlicher als die Monopole die Mo- nopolisten seien, die auf dem Wege wieder wirtschaftliche Machtzusammenballungen schüfen. Das könnten sie umso leichter, als sle das, was sie heute am dringlichsten brauchten, Bau- materialien und Maschinen, viel leichter als verstaatlichte Firmen unter dem Deck- mantel„gemeinnütziger Betriebe“ erhalteg könnten. So werden die verschiedenen Sozlalislerur gs- und Verstaatlichungsprojekte, wie sie neuerdings auch in Berlin und Bayern angenommen worden sind, zu recht zweischneidigen Instrumenten. Wenn dann ger noch bekannt wird, daß die neuerliche Waffenamnestie allein in Bayern drei Panzer, 22 Geschütze und 30 Maschinengewehre ans Tageslicht befördert Bat, die also beinahe zwei Jahre verborgen gehalten worden sind,— und wieviele mögen noch verborgen sein,— so mag man ermessen, wie sehr das Ausland geheigt ist, an eine Verschwörung des Schweigens zu glauben. 8 Karl Achermann der Verstaatlichungsbeschlüsse bereits Bick nach diauſien 8 8 ran, Cold und Enger denn je ist heute wieder das Ge- spräch zwischen der Rue de la Loi in Brüs- Se l, wo sich gegenüber dem königlichen Palais die belgischen Ministerien befinden, und Le o- pold ville, der Hauptstadt von Belgisch- Kongo, dieser 2 365 000 Quadratkilometer gro- Ben Kolonie in Aequatorialafrika. Belgien hat große Pläne. Neben der Absicht, das europä- ische Tor Nordamerikas zu werden, ist vor allem der Reichtup am, Aequator einer der Hauptrückhalte. Ih zu erschließen, ihn nutz- bar zu machen und im Handel der Welt er- scheinen zu lassen, darum geht die Debatte. Sie hat einen eigenen Begriff neu geprägt. Man spricht von dem„Marine-Türflü⸗ gel unter belgischer Flagge“. Es ist verwunderlich, und die Tatsache hat allen Agenten und Abwehrstellen im Verlauf des Krieges Kopfzerbrechen bereitet; die so kein gesponnenen Fäden des Mutterlandes nach Afrika hin, sind auch während der deutschen Besetzung nie ganz abgerissen. Der letzte deutsche Soldat hatte Belgiens Boden noch nicht verlassen, als in Ant- werpen schon die ersten Sehiffe von der Kongomündung her einliefen. Bereits im ersten Jahr bis zum 30. Septem- ber 1945 wurden 111 441-t Nahrungsmit- tel, 53 628 t Erz e und 3621 t- Seife dem Mutte land geliefert. Die Frauen von Eksa- bethville, europäische Organisationen und Ver- bände in allen Städten, so in Stanleyville, Neu- Antwerpen und Leopoldville, sammelten kräftig Beträge zugunsten des„Nationalen Hilfsfonds“, der dem Wiederaufbau und der Entschädigung der besonders hart durch den ern 5 l a ö N iamanten Selgisch- Kongo: Sicherheit und Wohlstand Krieg Betroffenen dient. Bereits Anfang 1945 konnte der Kolonfalminister 24,5 Mill. Francs, dis in der Kolonie kollektiert wurden, zur Verfügung stellen. Durch die Une bhängigkeit von Brüssel ver- mochten die Belgier in Afrika die Leistung erheblich zu steigern. Der Anteil am Kriegs- potential der alliierten Mächte war bedeutend Unter anderem wirkte sich das in bezug auf den Kautschuk aus, als die ostasiatischen Quellen in japanische Hände gerieten, 1946 erbrachte der Kongo 4500 t gegenüber 1145 t 1939. Dazwischen aber liegen Jahresernten, Über die zur Zeit noch nichts genaues gesagt werden kann. Unter dem Druck der Verhält- nisse wurde der sogenannte„Wildkautschuk“ geerntet, eine Ar„die allgemein als unwirt- schaftlich und asozial gilt. Sie wurde deshalb sofort nach dem Krieg wieder eingestellt, und- das Ergebnis des Jahres 1946 beruht wieder auf reiner Plantagenarbeit, auf einer Verbes- serung des Erzeugnisses und Fortschritten der Herstellung. Aber auch endere Zahlen beweisen, wie gut wan vor angekommen ist. So steigerte sich der Export an pflanzlichen Fetten der 1933 158 923 t betrug, auf 215 000 t im Jahre 1946. Von belgischer Seite erklärt man, daß der Ausbau der Pflan- wirtschaft weitere Fort- schritte meche, und daß Belgisch-Kongo einmal wesentheh da- au beitragen könne, die Not der Welt an Fetten zu lindern. Das gleiche läßt sich vom Relsanhau sagen. Hier wurden 1946 30 000 f exportiert. Ein Rekordergebnis, das man auf die Mechanisie- 0 Minister Kamm sprach in Mannheim Bis jetzt 48,6 Prozent Veriahren erledigt Mannheim, 21. Febr. F. R.) In der Aula der Wirtschaftshochschule in Mannheim sprach gestern Minister Kamm zu Vertretern der Spruchkammer, der Parteien und der Stadt. Er führte u. a. aus, daß er schon 1934 die Ueberzeugung gewonnen habe, daß der Nationalsozialismus ohne Hilfe von außen nicht beseitigt werden könne. Neben dem deutschen Volke hätten die Alliierten, die ihn besiegten, den Willen ein für allemal zu verhindern, daß sich etwas derartiges wie- derholen könne. Bei dieser Säuberung handle es sich um keine parteipolitische, sondern um eine staatspolitische Aufgabe. Bis jetzt seien in Württemberg-Baden 48,6 Prozent aller Fälle behandelt Worden. Eis zun Abschluß der Entnazifizierung würden in Württemberg- Baden noch zwei, in Hessen vier und in Bayern sogar sechs bis sieben Jahre vergehen. Eine solche Zeitspanne sei jedoch völlig untragbar und die Entnazifi- zierung müsse beschleunigt werden. Außer- dem seien die Lagerspruchkammern durch 4 Heimatspruchkammern zu ersetzen und an Stelle der großen Internierungslager klei- Die vierte Prinzessin Amsterdam, 21. Febr.(dena) Prinzessin der Niederlande Juliana wurde am Dienstag- morgen von ihrer vierten Tochter entbun- den. Das Ereignis wurde der holländischen Bevölkerung durch 51 Kanonenschüsse und Glockengeläute bekanntgegeben. Der Tag wurde in ganz Holland als Feiertag be- gangen. Wieder Auslands-Drahtverbindungen London, 21. Febr.(dena-Reuter) Ein vierseitiges Abkommen zur Wiederaufnahme von provisorischen internationalen Tele- phon- und Telegraphen verbindungen mit Deutschland ist, wie offiziell im britischen Parlament bekanntgegeben wurde, getroffen worden.. tomforschung in Argentinien New Tork, 21. Febr.(ap) Argentinien entwickelt ein Atomforschungs- Programm mit offenbar miltärischen Zielen, erklärt ein nere Arbeitslager einzurichten. Er, der Mi- nister, sei gegen die vorgesehenen Kennkar- tenlochung, da 271 Prozent der Bevölkerung vom Gesetz betroffen seien und bei Hinzu- zählung der Angehörigen man sogar auf 40 bis 45 Prozent komme. Zum Fall Maier contra Maier übergehend fuhr der Minister fort:„Der Oeffentliche Kläger Maler wurde nicht seines Amtes enthoben, Weil er Klage gegen den Ministerpräsidenten erhob, son- dern zwischen seinen Aufgaben als Oeffent- licher Kläger und Lizenzträger nicht zu un- terscheiden vermochte. Noch während ich die Klageschrift studierte, wurde diese in der„Stuttgarter Zeitung“ gedruckt. Die Stimmabgabe für das Ermächtigungsgesetz kann ich nicht als Belastung ansehen. Sonst kann man zum Schluß noch jeden vor die Spruchkammer bringen. Sollte die Zustim- dungen sprechen von riesigen Ur à n vorkom rung des Anbaues im letzten Jahr zurückfühn wobel man sagt, daß es sich hierbei um einen Anfang handele, der eine große Zukunft offen lasse. 5. Ein wenig anders als auf den landwitt schaftlichen Gebieten, wo der Hunger ler Weh 5 ein Motor ist, der vor antreibt, entwickelte sid 7 die Minen produktion. Diese erreichte 4 Krieg einmalige Rekorde auf Grund gewisse besonderer Anforderungen. So betrug d%% Kupfer gewinnung 1938 160 270 t, 1944 178 80% Tonnen, 1946 132 000 t. Der Kongo Ban zwischen 6 und 6% der Weltkupferer zeugung Die Diamanten ausbeute zeigte eine au. liche Linie: 1938 5 735 246 Karat, 1944 14 134 7% Karat, 1946 6 065 000 Karat, nur daß hier de Abfall noch deutlicher in Erscheinung ty Die Gold gewinnung betrug 1938 rund 19% 1944 11,1 t, 1946 10,5 t. Man führt verschieden 4 mal den durch den Krieg bedingten Rauh bau, der automatisch eine unwirtschaftlich Abrahmung erbrachte, dann die Schwäch der Energieversgorgung durch Klimatisch Schäden an den Zentralen. Auch die Masch 14 Gründe für diese absinkende Tendenz an. 1 . bis sie so erneuert werden können, daß es sd in den Ausstofzehlen bemerkbar machen mus Es wird in diesem Zusammenhang besen ders auf den 55 Ausfall der deutschen Lieferanten und dle Abschneidung von dem deutschen Werk: zeugmaschinen- und Reparaturpotential hingewiesen. Außerdem wirkt sich jetzt vie der eine ungünstige Zollpolitik zwischen du terland und Kolonie aus, die im Kriege n berücksichtigt wurde. Gemessen an dem BI in die Zukunft sind aber diese kleinen Schwel kungen bedeutungslos. Belgien ist das euro,“, ische Land, das sich am schnellsten aus de Wehen d Krisen der Nachkriegszeit 2 Lieht gearbeitet hat und eine konstante Eu wicklung vor sich sieht. Der koloniale Fan ist dabel ausschlaggebend. hr wird in dee kommenden Jahren noch viel stärker in Er Am scheinung treten als je zuvor. Jüngste Me ter Schätzung mehr als die Halfte des gesamte letzt Bestandes der Erde ausmachen sollen. So h. Obersc Belgien die Gewißheit, auf dem kommende schwer Weg durch seine Kolonie eine hervorragend die Re Rolle zu spielen. 5 H., Lücke gelitten, und es wird einige Zeit vergeben 7 1 men am Aequator, die nach vorsichtig Das holländische Komitee zur Förde rue der Gerechtigkeit und der Wahrheit bat d Königin Wilnelmine um eine politische Am mung zum Ermächtigungsgesetz als Bela-Mstie für 10 000 politische Delinquenten, stung angesehen werden, dann bin ich Ent- naziflzierungsminister gewesen. Abschließend erklärtè der Minister, daß nur Bei einer ent- sprechenden Unterstützung der Spruchkam- mern durch die Oeffentlichkeit die Entnazi- fizierung beschleunigt werden könne. Artikel der von Henry Wallace herausge- gebenen Wochenschrift„New Vork Weekly Magazine In der Provinz Mendoza seien im vergangenen Jahre Uran- und Thorium- vorkommen entdeckt worden, die jetzt im Interesse der nationalen Verteidigung unter Reglerungskontrolle gestellt worden seien. Präsident Juan Peron habe den deutschen Atomphysiker Werner Heisenberg eingela- den, für die argentinische Regierung zu ar- beiten. Ein ehemaliger Kollege Heisenbergs, Guido Beck, sei bereits in Argentinien tätig. Explosionsunglück in Los Angeles Los Angeles, 21. Febr.(ap) Das USA- EKriegsministerium fahndet nach den Ur- sachen einer Explosion, die ein Elektro- Flattierwerk in Les Angeles zerstörte, den Tod von mindestens sechzehn Personen ver“ ursachte und mehr als einhundert Personen verletzte. Das Werk arbeitete im Auftrage ger Regierung 5 Denn einer eine eise lui. . Ausfall des so günstigen Fern-D-Zuges Saar- * Bayerisches Scherzo 1947 8 Von Antonie Strasger 5 Es paßte wieder einmal alles zusammen: Kakao, Spirituosen, Tabak, Schuhe, Allerdings nicht auf Ladentischen, Kleider. nein, das brücken München, dazu ein geradezu belager- ter Bahnsteig in Mannheim und die Ankündi- Sung einer eineinhalbstündigen Verspätung des sicherlich schon propfvollen Dortmunder Schnellzuges, Neunzig mitternächtliche Minu- ten in einem zerbombten Bahnhof bedeuten ja nun gerade keine reizvolle Aussicht— selbst nicht in der amüsantesten Gesellschaft— und so schien die freundliche Einladung der Bahn- Rofsmission, die Sitzbänke des unterirdischen Warteraumes einmal zu versuchen, immerhin annehmbar. 5 3.15 Uhr. D 108 ist gemeldet, wir wenden der modernen Unterwelt des Warteraumes den Rücken und rüsten uns zum Sturm auf die rollenden Wagen. Der Zug ist noch nicht rich- g eingefahren, da beginnt auch schon ein Gerenne, Geschiebe, Gehetze, kurzum ein Höl- lentumult Unkontrollierbar wie es geschah: wir sind hineingekommen, sogar mit Akten- taschen und sämtlichen Mantelknöpfen. Es gibt doch noch Zeichen und Wunder. Die junge. aparte Mutter mit dem fest in Kissen und Decken verpackten Säugling auf den Armen gewinnt sogar das Herz eines amerikanischen Offiziers, der zwar polnischen Offizieren den Zutritt in sein Abteil versagt, nicht aber den bittenden Augen der jungen Frau. Sogar der Gatte wird noch eingeladen. Noblesse oblige. Würde von Staats wegen ein Bevölkerungs- austausch der Zonen in die Wege geleitet, es önnte nicht eindeutiger geschehen. Hier ist offenschtlich— Rheinland und Ruhr scheinen magnetisch zu Oberbayern hingezogen. Ober- bayern aber heißt in erster lane München. München. Herz des Bayernlandes. Zentrale ei- blühenden Schwarzmarktes. Gewissermaßen Hale scheint Augsburg— einst das Goldene“ genannt. Jetzt im wüsten Zustand der Zer- trümmerung. Unversehrt aber der Königsplatz, der moderne Bazar“ der alten Kaufherren- Stadt. Hier sibt es alles, Was das Herz eines aller irdischen Genüssen berauben Deutschen des 20. Jahrhunderts begehrt. Butter, Kaffee, 3 findet sich so. Ein kurzer, forschender Blick, ein im Passieren lässig und anscheinend be- deutungslos zugeflüstertes„was hast du?“ und schon ist der Geschäftsgang eingeleitet. Butter gegen Gold, Butter gegen Kameras, Butter gegen alles Wertbeständige. Augenblicklich scheint dieses Fettprodukt niedrig im Kurs. Haben sie irgendwo einen Waggon ausgeräu- bert? Welt, Halbwelt und Unterwelt auf den Straßen der Fugger und Welser, auf dem Pfla- ster, das Ferdinand die schöne Welserin holen sah. Bella Philippina 5 München präsentiert sich„stark verwässert“. Der typische Großstadtwinter im Schmelz- zustand. Wie überall Pfützen und Schmutz. Vor dem Hauptbahnhof die bekannten Taxi- ansammlungen, elegante amerikanische Fami- lien, gepflegt, sauber kofferschleppende Neger- soldaten und prachtvolles Reisegepäck. Ein paar Meter daneben armselig aussehende Flücht- lingsfamilien aus dem Osten, Gruppen von ge- langweilten Eckenstehern und die unvermeid- lichen Skibaseln mit Touristengepäck. Der An- drang zu den Taxen ist groß, trotzdem bleiben die Fahrer rühmenswert unerbittlich:„Zerst. d' Krlegsversehrten und Invaliden“. Und nie- mand opponiert! Wir sind erstaunt. So etwoes beim anerkannt„groben“ Volksstamm? Doch gerade was Höflichkeit betrifft. müssen wir uns hier sehr korrigieren. Im gemäßigten Zustand bleibt der Münchener vorbildlich. Oder erwarten wir etwa bei uns, wenn wir um einen Weg fragen. gleich die Hilfs bereitschaft von vier oder fünf Vorübergehenden? Außerdem ist als besonders ausschlaggebend zu beachten daß wir dank unseres antibajuvarischen Dia- lektes immerbin unter den Sammelbegriff der „Preissen“ fallen. Doch der Münchener steht sogar diesen seinen erklärten geistisen Fein- den neuerdings etwas ſovialer gegenüber, ist er doch, im allgemeinen gesehen, internationaler geworden denn ſe. Wenigstens nach außen hin. Im engeren Kreise bei der obligatorischen „Moaß“ und den Weißwürsteln schwelgt er da- für noch inniger in weiß und blauen Sphären und spielt mit Zepter und Krone Das waren halt noch Zeiten als der Eini noch lebte, „ja mei, da gab's noch an Schnitt für à Zeh- nerl und für an Dreier Loabeln, so weiß wie — ja mei, dös koa ma goarnet sogn.! Uns in Anbetracht der übervollen Wurstler- und Bäckerläden schon bürbaß erstaunten Rhein- provinzlern verschlägt es fast die Sprache. Noch weigere Brötchen? Und wir érinnern uns an den ersten Kiosk, der uns begegnete gleich neben dem Bahnhofsausgang. Da gab es in Fülle die appetitlichsten belegten Brötchen. Würste aller Art, Käse jeder Sorte, sogar die traditionelle Bouillon fehlte nicht, serviert in Mitropa-Tassen beinahe wie ehedem nur eben mit Marken. Wer darum glaubt. den bayerisenen Löwen hätte es diesmal richtig erwischt, der irrt. Es hat ihn zwar seine schöne Mähne gekostet. sein Aeußeres erscheint dem flüchtigen Be- trachter ziemlich lädiert, seinen Löwenmut aber, den hat er noch. Die Münchnerstadt lebt noch., sle baut wieder auf, sle wirkt zwar manchesmal ein wenig verdrossen, ihre süd- liche Heiterkeif jedoch besinnt schon wieder zu triumphieren. Noch steben ja die Frauen- türme. Wahrseieben der Stadt an der Isar, und noch gibt's das Platzl. da lohnt es sich schon oh, Münchener zu sein 0 „Mode und Kultur“ Renaissance, Barock und Galante Zeit Im 3. und 4. Vortrag der Reihe„Mode und Kultur“ veranschaulichte Frau Kronberger Frentzen, ihre Ausführungen durch schöne Lichtbilder lebendig illustrierend. die weitere Entwicklung der Mode. Hand in Hand mit dem großen geistigen Umbruch der Renais- sance geht eine mer größere Vielfalt der Mode und ihrer Launen. Aus der schlanken Mode der Gotik und Frührenaissance gestaltet steh die schulterbreſte, gewichtige, sehr präch- tige und prunkvolle Renaissance-Mode. In be- sonderer Eigenart, streng in Farbe und For- men, den Frauenkörper geradezu e kormt sich im 16 Jahrhundert die sbanibe Mode. Sie wird bald. insbesondere in höfischen Kreisen, führend, freilich in artgemäßen Ab- Wändlungen der einzelnen Länder. Aus einer kleinen Halskvause läßt sie dabei auch die 1 ni entschieden, 11.3 Proz. für das Studium de* lediglich durch Propaganda verführt worde sien. ö 1 Im Lande Hessen entschieden sieh dle turienten, die im Jahre 1947 ihre Reifeprufuſ Erzieh bestehen, überwültigend für pralctische Beruſi lang di 12,5 Proz. der Befragten haben sich für Tech tung f Naturwissenschaft und nur 1,8 Proz. ulter turienten will den juristischen Beruf ergreiſen 1. Die Stadt Frankfurt a. M. lädt z2waneig„ holungsbedürftige Bergar kuren in den Rheumabädern kennung für die unter schwersten Lebensbe, dingungen geleistete Arbeit im Bergbau au, zudruchen. 3 g . ersche Von der Regierung Rheinland-Pfalz wur fert, v in Bad Münster am Stein ein Erholungslage glücks für ehemalige Kriegsgefangene eingerichtet. d 25 8 N 5 Die Särge Hindenburgs und Friedrichs d Am Großen, die sieh in Marburg beſinden, sind de eln an Zanſcapfel in Hessen. Ministerpräsident Stoch bahnh: erklärte, daß sie zu Stätten politischer Dem gerel trationen gegen die Republib geworden seief, gleltur v 5 China fordert die sofortige Unterstutzuſ durch der Weltgesundheitsorganisation, um dem Ma gel an Pflegepersonal und Medikamenten fi seine Geisteskranken zu steuern. Auch der G“ neralarat der Vereinigten Staaten, Dr. Thom Parran, stellt fest, daß durch mangelnde handlungs möglichkeit selbst die schlimmste Flle, der amerikanischen Irren nicht auste, 5 chend gepflegt und behandelt werden könneß 8 mühlsteingroße koatbare„Kröse“ entstehen, die zunächst auch noch von der niederländi- schen Mode übernommen ird. Aber wie die Niederlande Spanien in der Modeführung ab- lösen, so schaffen sie aus der spanischen Tracht etwas Neues, Eigenes: die schmucke Mode der Rubens- und Rembrandtzeit mit den sehr schönen Spitzenkragen statt der Kröse, die einen Siegeszug der kostbaren Spitzen einleitete 5 5 Von den Niederlangen geht die Modeführ rung insbesondere im Spätbarock und Ro- kokko an Frankreich über, das sie länger ais ein Jahrhundert behält und im„Jahrhundert der Frau!, dem, 18., unumschränkt herrscht. Erst mit dem geistigen Umschwung, vor allen dureh Rousseaus Einfluß, vollzieht sich eine Wandlung zur natürlicheren anmutigen Mode, der englischen. 1d. Kiew, wurden im Bayreuther pe s Pielhaus aufgefunden. Sie werden nat der Inventarisierung an Rußland zurüc gegeben werden.(sp) „Eva“ und„Helene“ Fastnacht- Operetten in Heidelberg „Evs im Abendkleſfd“, geschriebe von Franz Gribitz, mit harmloser aber gängiger Musik von Nico Dostal, wurde Fasnacht im Bachlenz-Theater in der gef gen Inszenierung Kurt Baumann-Grandeits zu Par v geführt, Solcher Art Darbietungen haben etw schimf ungemein beruhigendes. Witziges Libretto zept, musikalische Antiquitäten und keineswes aufregende schauspielerische oder gesanglie“ Leistungen. Die unverbildeten Zuschauer% gen bemerkenswert lebflakt den Schicksse der Helden und Heldinnen, sonstiges Publik Verfassungseid für Bühnenkünstler? Das württembergische Staats ministerium hat für den 19. Februar die Vereidigung der Künstler der württembergischen Staats- theater auf die Verfassung für Würt⸗ temberg-Baden vorgesehen. Die Künstler leh- nen diese Vereidigung mit dem Hinweis ab, daß sie keine Beamten und Angestellten des öfkentlichen Dienstes seien, Diese ihre Haltung sei nicht identisch mit einer Ablehnung der Verfassung. sondern entsbräche ihrer Auffas- Sing vom Wert und der Wichtigkeit des, Eides. Fast alle Künstler seien nur für ein Jahr ver- pflichtet. Es könne also der Fall eintreten, daß ein Künstler bei mehrmaligem Engagements- Wechsel auf verschiedene Länderregierungen den Eid leisten müsse mit allen daraus abzu- leitenden Folgen. Das würftembergierh-badi- sche Kultusministerium prüft zur Zeit die Frage, ob das kfinstlerische Personal der Staatetheater tatsächlich als Beamte und An- gestellte des öffentlichen Dienstes anzusehen ei.(dena) f Theater ja, aber ungeheizt. Wie dle Stadt- kanzlei Frankfurt bekanntgibt, dürfen Kinos und Theater ab sofort wieder spielen, wenn sie die schriftliche Versicherung abgeben, daß jede Behelzung der Räume unterbleibt. Das gleſebe gilt für die vergnügungsstätten. th) Russjzahe Bibliother jn Ravreuth end- ekt. 15 000 Bücher und Zeitschriften des For- schungsinstituts für Physik und Ghemie in Peter Klaus(Text) und Karlheinz Gu (Musik)„Helene wenig fromm! in, Ds Osten. Inszenjerung Arnim, fromme Heſerie ist uns lieber. Ein Zuschauetl 8 bemerkte: Die Heidelberger Première sei bes ser als die Münchener Vorstellung.- furchtbar muß es in München gewesen Schauspielern, Mustkern und Zuschauern bührt wärmste Teiſnebme. Rolf Reinpherdt Bierte von Richard Weener über Verdi 1 Lehar einen Querschnitt dureh die Miel sche zeug-Instrumentlerups der Mefster haette . besoret Der Rerichterstetter zes Alle 2 samen Spells vnd hofft, daß der 3 Akt Erwartungen erf bet mit- denen wan nt Vorstellung ger Stsdt, Binnen besuchen e und die won in den ersten beiden Akten graben mußte. 5 W geht gar nicht erst bin, und alle sind 1 frieden. Sehr temperamentvoll singen und tal zen sich Franz Kugler und Mizzi Seybel!“ Weise durch die Fährnisse ihrer Liebes Gebiet schichte. Gerd May ist ein ausgezeichnet Operettenbuffo, dessen Partnerin Julia Flle nicht ganz die der Rolle gemäße Wandlung“ fähigkeit zeigt. Hans Fuß dirigiert schm ss die Fox. English. Waltz und Tangos Posta Für das Bühnenbild zeichnet Fugen Stadler. * mein Die Städtischen Bühnen Heidelberg brach menby ten am Fasnacht-Dienstag die Operette 9 deten 5 Gutheſſ bei de ein, 2 Waldeck-süßenguths. air. bis 2 1 ie Schlee om elt der letzten 70 Jahre. Die 4% deuter ach dem 2. Akt den Schawpfatr des gr, men. e Z. G. f ö 9 b Ser toren Seite 1947 Samstag, 22. Februar 1947 —̃— * 1 Das„gesunde Volksempfinden“ d Ale— Verk · anti zt we n Muß e nich n Blich chwab zuropi. us den it an e Ent 1 Direktor Karl Bühn 7 in k am Donnerstag abend ist im St.-Josephs- e Ma Krankenhaus in Heidelberg der langjährige orkom leiter der Mannheimer Elisapethschule und chte letzt Leiter der Vereinigten Mädchen- 25 10 Oberschulen, Direktor Karl Bühn, seinem nende schweren Leiden erlegen. Sein Tod hat in agend die Reihe der Mannheimer Erzieher eine H. C, Lücke gerissen, die von ungezählten Schüle- rinnen und deren Eltern schmerzlich ver- 7 merkt wird. Denn er verband mit unge- 1 wönnlich reichem Wissen ebenso auberge- 2 0 wöhnliche pädagogische Eigenschaften, und 2 dle aufrechte Haltung, die sein ganzes We- 1 211 ce zen auszeichnete, war ebenso gepaart mit derun einer Herzensgüte, von der jeder, der um at al nahertrat, angerührt wurde. So bleibt ihm Ame das dankbare Ander ken einer ganzen Schü- n, der- und Elterngendration bewahrt. Gebo- woran zen am 2. Februar in Mannheim, hat er keiner Vaterstadt sein Leben lang dle Treue e 4 dewahrt. Neben seiner reichen Lehr- und iu Erziehertätigkeit führte er auch viele Jahre Beru lang den Vorsitz im VfR. Seine Feuerbestat- Tech kung Findet am kommenden Mittwoch, 11 um ae Uhr, in Krematorium des Mannheimer r Ae Haupttriedhofes statt. N reifen Tod durch Leuchtgas 210 l Am 19. Februar wurde ein 12jähriger 1 Fee, zunge aus Wallstadt in seinem Bette liegend nd Bal tot aufgefunden. Der Tod ist durch Leucht- e gasvergiktung eingetreten. En 50jähriger Mann, welcher in demselben Zimmer lag, wurde mit lebensgefährlichen Vergiftungs- erscheinungen in das Krankenhaus eingelie- wurch kert, wo er ebenfalls verstarb. Es liegt Un- gslagel glücksfall vor. tet. 1 Schlägerei am Friedrichsring ns d, Am 18. Februar gegen 22.30 Uhr wurde nd de ein amerikanischer Soldat an der Straßen- Stoch dahnhaltestelle Collinistraße in eine Schlä- demo gerel mit zwel Deutschen, die sich in Be- seien gleitung von zwei Frauen befanden, ver- Wlekelt, wobel der amerikanische Soldat Atzun durch Messerstiche verletzt wurde. Perso- * Man nen, die über die Täter Angaben machen e ensbe⸗ u au 5 9 konnen, werden gebeten, sich bel der Kripo one Mannheim, Zimmer 88, zu melden. 5 de B. amen, Sühne für zwei Denunzianten auste Vor der Mannheimer Spruchkammer nnen, batten 7 7 5 34 Jahre alte Spengler Her- menn Mohr, der 31 Jahre alte Tapezier- melster Valentin Thome und die 55 Jahre ges ute Hauskrau Mare Würges aus Mann- rc beim-Waldhof zu verantworten, weil sie die heutigen Belastungszeugen Josef Rehm, Wünelm Albert und Friedrich Lauble wegen Abhörens ausländischer Sender bei der „ Lestapo zur Anzeige gebracht hatten. Die ariebe Angezelgten waren zu drei- bis sechsjänri- r eln zen Tuchthausstrafen verurteilt worden. de u Jon den drei Betroffenen ist nur Thome gzefäl, Parteimitglied gewesen. Die Verhandlung ts aul War reſeh an Zwischenfällen. Es gab Be- 2 schimpfungen und Ohrfeigen, so daß Rehm 2 nglic* 5 Ein Henbürger schreibt uns: blk Lieber, von mir im übrigen hochgeschätzter ad 1. annkeimer Morgen“ id en we darum redest Du bei jeder Gelegenheit im- bell mer nur von„Ost ⸗-Flüchtüngen“, worunter ge⸗ beske 8 die Flüchtlinge aus dem Oder-Neiße- nes li iet zu verstehen sind. Wir dagegen sind Elle e aus der ehemaligen Untersteier- Hung“ 3 aber Reichsdeutscke, aus dem Banat und mel de atschea. Besteht daher zwischen uns und 5ostall 5 tatsäohlicnen„Ost“-Flüchtlingen ein Un- Jer, 3 und weleher? Oder warum gprieht 1 nicht einfach von„Flüchtlingen“ alige- 0? Auch wir kaben ja durch den Zusam- e v0 8 alles restlos verloren, und die erdul- uthen 7 Leiden durften kaum geringer gewesen in de 0 3 wie die der Leidenegefährten aus dem 18. D. 8 en. Jedenfalls ziehen wir„am gleichen auer bang. ei ber 8 einer der nächsten Ausgaben werden wir t lieh Aufgatz eines Ungarndeutschen veröffent- 1 Sein 5 en, der zu dem Axtixel„Neubürger unter rn e Stellung nimmt. f Die Red. it dir* 5 bis U. erygll ble te di 7 vel, re rt dh 0 eint eilte brach Tü 5 Veranlassung des Staatskommissars vor, Flüchtlingswesen, Dir. Pettinger, findet 5 15. Mai bis 15. Juni 1947 die erste 1 Neubürgermesse in Stuttgart statt. 9 Firmen, besonders die Neubürserfr- 8 55 Werden aufgefordert, sich an dieser rob veranstaltung zur Weckung des Ver- Augänleses für die Neubürger zu betelligen. uekunkt: Staatskommissariat für das i dri mewesen. Stuttgart-S, Heusteig- rate 66, Fel. 62158/59 App. 44k .„ wegen ungebührlichen Betragens in eine Ordnungsstrafe von 24 Stunden Haft ge- nommen wurde. Thome und Mohr wurden in die Klasse II(Aktivisten) eingereiht. Thome wird für zwei Jahre in ein Arbeits- lager eingewiesen und sein gesamtes Ver- mögen wird eingezogen. Mohr muß zwei Jahre Sonderarbeiten für die Allgemeinheit verrichten und 50 Prozent seines Vermö- gens abgeben. Das Verfahren gegen Frau Würges wurde eingestellt, da die Beweise für eine Ueberführung nicht ausreichten. Die gegen Rehm ausgesprochene Ordnungs- strafe wurde am Schluß der Verhandlung wieder aufgehoben. W. L. Kleine Umschau 5 Schließung des Gewerbeamtes. Wegen Vebeèrlastung des Gewerbeamtes bleiben die Diensträume in der Zeit vom 24. Februar bis einschlieblich 8. März für jeden Publikumsver- kehr geschlossen. Städt. Kunsthalle Mannheim. Die Ausstel- jung„Phantasie in der Zeichnung“ ist noch bis zum 2, März geöffnet. Die Auswahl der Zeichnungen von Kubin, von dem eine größere Ausstellung für spätere Zeit vorgesehen ist, konnte um eine Reihe charakteristischer Blät- ter bereichert werden. Was wird aus Deutschland? Dr AgrIi- cola, Chefredakteur der„Rhein-Neckar-Zei- tung“, wird heute um 16 Uhr im Rosengarten (Wandelnalle) in einer öffentlichen Versemm- lung der KPD zu diesem Thema sprechen. Aenderungen im Postverkehr. Die Höchst- gewichtsgrenze für Briefe im interzonalen Ver- kehr mit allen Zonen wurde auf 1000 Gramm festgesetzt. Außerdem wurden innerhalb der Us-Zone und im Verkehr mit der britischen Zone sperrige Pakete wieder zugelassen. Mordprozeß. Am kommenden Dienstag, 9 Uhr, kindet vor dem Militärgericht in L 6 die Verhandlung gegen die Mörder des Polizei- beamten Kern statt. Amerikanische Jagendbetreuung. Nach einer Mitteilung der German Louth Activitie werden in der kommenden Woche an die Jugend- lichen, die von einer amerikanischen Einheit betreut werden. Fragebogen aſßgegeben. Die Fragebogen sollen von den Eltern der Kinder ausgefüllt und so schnell als möglich an die Stelle zurückgegeben werden, die sie verteilte. Grundsteuernachlässe. Diejenigen Eigen- tümer von Gebäuden, die im Ertrag gemindert sind, müssen einen entsprechend begründeten Antrag innerhalb eines Monats beim Städt. Steueramt Mannheim. Rathaus, K 7, stellen. Fam liennachrichten. Die silberne Hochzeit felern Ludwig Daum und Frau Alma, Speye- rer Straße 121.— 83 Jahre alt wurde Eduard Degelhof, Käfertal, Ruppertsberger Straße Nr. 35.— Die silberne Hochzeit feiern Richard Reinhard und Frau Frieda, H 7, 38.— Die goldene Hochzeit feiern Leonhard OBE Ww] aId und Frau Pauline geb. Ehmann, Edingen, Dreuzhöferstraße Nr. 27. Frau Katharina Schwarzbach geb. Bernhard in Laden- burg wurde 80 Jahre alt.— Frau Rosa Holz mann, Mannheim, Lortzingstraße 15, feiert heute ihren 88. Geburtstag. Glatteis, Tauwetter Vorhersage gültig bis Montagabend. Wechselnd wolkig bis bedeckt, zeitweise Niederschläge, auch in höh in Reger übergehend. Anfangs sbllclung, dann Tauwetter. Tem- ren tag er auf plus 5 Grad ansteigend. nachts nur noch vereinzelt unter den Gefrierpunkt absinkend, zeitweice störkere, auffr'schende Süd- westwinde. In Fliissen ist durch Schneeschmelze Elsgang und dann Hochwasser zu erwarten. Aus dem Vereinsleben Kleingärtnerverein Mannheim- Waldhof. In der Generalversammlung des Vereins wurde die Erstellung der neuen Gärten auf dem von der Stadtverwaltung neu zugewiesenen Ge- lände besprochen. Die Reifenstelle wurde ge- beten, die Kleingärtner bei der Beschaffung von Reifen besser zu unterstützen. Josef Mo- s er wurde wieder zum Vorstand bestellt. Ber- ner wurden Jung und Werle in den Vor- stand hinzugewählt. Eleingörtnerverein Mannheim- Sandhofen. Aus dem Rechenschaftsbericht in der General- versammlung des Vereins ging hervor, daß noch über 200 Bewerber für Gartenland vor- handen sind, obwohl auf dem ehemaligen Spielplatz eine neue Anlage von 88 Kleingärten geschaffen wurde. Gartengeräte, Düngemittel, Pumpen ect. sollen mit Hilfe der Ein- und Verkaufsgenossenschaft beschafft werden. Der Vorstand wurde einstimmig wiedergewählt. Männergesangverein Concordia. Die Genè- ralversammlung beschloß, in Laufe des Jahres zwei größere Veranstaltungen abzuhalten. Zum Vorstand wurden gewählt: Fritz Dürrwang. Karl Rösch und Oskar Kas t. Theo Blat z. Karl Dürrwangs Wilhelm Dürrwang und Jakob Nohe wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. As der Stadtratssitzung Kürzung der Fettration auf 200 Gramm Mindestforderung für nächsten Winter Von der städtischen Pressestelle wird uns geschrieben: Der Stadtrat billigte einstimmig die Er- klärung des Oberbürgermeisters, daß für die von den Minister präsidenten der Länder der amerikanischen und britischen Zone auf- gestellten Richtlinien für ein Versorgungs- programm 1947/48 Mannheim mit in erster Reihe in Betracht kommen muß. Der Ober- bürgermeister wurde ermächtigt, bei der württembergisch- badischen Regierung ent- sprechend vorstellig zu werden. Die Richt- linien, bei denen die Sicherung der Ernäh- rung als selbstverständlich vorausgesetzt wurde, baben folgenden Worlaut: 1. Die Hausbrandversorgung 1947/46 muß rechtzeitig und in ausreichendem Maße sichergestellt werden. Dabei ist von der Verwendung von Holz abzusehen, weil der Heizwert des frischgeschlagenen Holzes ungenügend ist. 2. Die Versorgung der arbeitenden Bevöl- kerung und der Kinder mit Schuhwerk und Textilien muß mit allen Mitteln vor Einbruch des nächsten Winters wesent- lich verbessert werden. 3. Bei der Bekleidungsfrage ist die Ver- d. sorgung der Kinder und der Flüchtlinge und Ausgebombten in den Vordergrund 2 stellen. N 4. Im Hinblick auf die Volksgesundheit muß die absolute Mangellage auf dem Sebiet des lebensnotwendigen Haus- haltbedarfs vor allem bei Seife und Waschmitteln behoben werden. Daneben ist in erster Linie die Versorgung mit Nähmitteln, Küchengerät und Notbe- jleuchtung Kerzen) zu berücksichtigen. Einem Bericht über die allgemeine Lage der Lebensmittelversorgung entnahm der Stadtrat, daß die Verkehrs verhältnisse eine weitere Verschlechterung zur Folge haben. Die Fettration wird in der nächsten Periode I ben opfzgn bEs IetniEHZE-pnO EZB Aieses gegen die Tyrannei kämpfenden Men- Im Morgengrauen des 15. September 1942 wiirden die im Lechleiter- Prozeß in Mannheim durch den berüchtigten Freis ler zum Tede verurteilten vierzehn Anti- faschisten im Hofe des Stuttgarter Gefäng-⸗ nisses enthauptet. Der Lärm der Hinrich- tung drang in die Gefängniszellen. Hier saßen dreizehn Menschen, die— in der gleicher Angelegenheit Wie Lechleiter und Genossen angeklagt— noch aur ihre Ab- Uurteilung warteten. Sie hörten diè letzten Rufe der gemordeten Freunde Auct. innen warf die verbrecherisch konstruierte Anklage vor, sie hätten ausländische Sen- der abgehört,„Feind nachrichten“ verbrei- tet und an der Herstellung und dem Ver- trieb der illegalen Zeitung Der Vor- bote“, die zum Sturz Hitlers und zur Be- endigung des Krieges aufrief, mitgeholfen. In der breiten Oeffentlichkeit hatten nazi- stische Stimmungsmacher das Gerücht ver- breitet, die Verhafteten wären im Besitze eines Geheimsenders gewesen und hätten durch Signale die Bombardements auf Mannheim geleitet. 8* 9 Am 21. Ortaber 1942 wurden die Dreizehn schwergefesselt auf die Anklagebank geführt. Von den vielen Mighandlungen durch die Ge- stapo und die Kerkerkhechte war ihre Klei- dung zerrissen und hing in Fetzen an ihren zerschundenen Kérpern. Der Hunger und die erlittenen Qualen hatten ihre Gesichter der- artig ausgehöhlt, daß sie einander fast nicht mehr erkannten. Um 9 Uhr betraten die Rich- ter, an ihrer Spitze der Senatspräsident Cu- horst, den Saal. Cuhorst erhob den rechten Arm, brüllte den Hitlergruß, warf einen haß- erfüllten, blutglerigen Blick auf die Angeklag- ten und erklärte mit zynischer Stimme: „Ihr seid Kommunisten; ihr könnt euch verteidigen wie ihr wollt, ich glaube euch nichts.“ Damit war die Verhandlung eröfſmet. Oeffentlichkeit war ausgeschlossen. Cuhorst hatte es immer sehr eilig; den An- geklagten blieb nicht viel Zeit, um sich zu den ihnen zur Last gelegten Taten zu äußern. Der Angeklagte Rüffer wurde befragt und erklärte:„Ich kann nur wiederholen, was ich der Gestapo schon immer gesagt habe: als ich eines Morgens in meine Werkstatt bei Lanz kam, und die Schublade meiner Werkbank öfknete, lag eine kleine Zeitung darin. Ieh überflog sie, reichte sie einem neben mir stehenden Kollegen und sagte,„da schau her, ich glaube, die Kommunfsten leben auch noch“, Weiter kam er nicht.—„Daß Sie ge- glaubt haben, die Kommunisten würden auch noch leben, das glaube ich Ihnen. Setzen Sie sich!“ schrie Cuhorst, und aus war es mit 12 der weiteren Verteidigungsmögliehkeit für Rüffer, der zum Tode verurteilt wurde. 8 Die 60 jährige Henriette Wagner sagte aus, daß Lechleiter, den sie schon sehr lange kannte,(beide waren vor 1933 Stadträte in Mannheim), einmal zu thr auf Besuch kam. „Im Laufe der Unterhaltung, die auf dem Balkon meiner Wohnung statt'and, machte er mich auch auf eincn Leitartikel der„Neuen Mannheimer Zeitungs“ aufmerksam, den ich in seiner Gegenwart las.“ Dieser Vor- gang auf dem Balkon war von einem Spitzel aus der unmittelbaren Nachbarschaft beob- gebtet worden und führte zur Verhaftung der alten Frau.) Cuhorst unterbrach sie:„Machen Sie hier keine faulen Witze, Angeklagte, das War nieht die„Neue Mannheimer Zeitung, die Sie gelesen haben, das wal der„Vorbote“. Setzen Ste sich!“ Es gehört viel böser Wille zu der Annahme, Lechleiter und Frau Wag⸗ ner, die sich beide von Gestapospitzelr. be- lauert wußten, hätten ausgerechnet auf dem Balkon unter den Blicken der Nachbarn die illegale Zeitung gelesen. Cuhorst aber ver-, urtellte auf Grund dieser absurden Annahme Frau Wagner zum To le. So ähplich erging es allen dreizehn Ange- klagten: Sie erhielten nicht einmal Zeit, um gich zu äußern, geschweige denn, sich der Anschuldigungen zu erwehren. Und die Rechtsanwälte? Einer von ihnen hatte schon whrend der Voruntersuchung seinem Klienten erklärt:„Wenn sie so weiterlügen, kann ich Ihre Verteidigung nicht übernehmen!“ Die * Ja der Tat handelten sie auch als treue Paladine der Tyrannen-Herrschaft: entweder kamen ihre Verteidigungsreden einer Ergänzung der Anklage gleich oder sie blieben bei dieser blutigen Justizkomödie fast ebenso stumm wie die Komparsen. Und wenn einer es wagte, seinen Klienten wirklich zu verteidigen, dann wurde er von Cuhorst wie ein Schuljunge zurechtgewiesen. «„„* Um 9 Uhr begann die Verhandlung. Von 12.30 bis 14.30 Uhr war Mittagspause, Um 1 Uhr war die Verhandlung gegen die dreizehn Menschen bereits abgeschlossen, Cuhorst hatte viel zu tun, er hatte es immer eilig. Am nächsten Morgen um 10.30 Uhr verkündete er mit freudiger Miene die Todesurteile gegen Henriette Wagner, Albert Fritz, Lud- wig Neusch wander, Richard Jatz ek und Brune Rüffer. Ein gewisses Bedauern klang in seiner Stimme, als er die hohen Zuchthaus urteile gegen die restlichen Angeklagten verlas.(Zu Frau Neuschwan- der sagte der Generalstaatsanwalt Wagner einmal:„Ihr Mann hat besonderes Pech ge- habt, daß er zu dem Senatspräsidenten Cu- horst gekommen ist. Der ist nämlich beson- ders scharf“ Der Generalstaatsanwait Wag⸗ ner hat Recht oehalten.) 1 „% Xx„* Henriette Wagner war in das Gefängnis Cannstatt überführt worden. Da sie sich vollkommen unschul- dig wußte, konnte sie des Todesurteils ein- kach nicht glauben. Außerdem war ihr be- kannt, daß für sie verschiedene Gnaden- gesuche, darunter eines von ihrem Sohn, der an der Front stand, eingereicht worden waren. Frau Gertrud Müller Stuttgart, die, des Hochverrats angeklagt, ebenfalls in Cannstatt saß, lernte dort Henriette Wagner dennen, Sie berichtet: Henriette war derartig krank, daß sie nicht mehr alleine die Treppen steigen konnte Am 23. Februar 1943, gegen 17.00 Uhr, wurde sie mit dem Essenauto nach dem U- Gefängnis, Archivstraße in Stuttgart, transportiert. Wie sle dem Gefüngnisverwal- ter Nestle erzählte, hoffte sie, daß sie we- gen ibrer Begnadigung zum Staatsanwalt kommen müsse. Doch die Sache kam anders. Um 18 Uhr wurde ihr eröffnet, daß sie am nächsten Morgen hingerichtet würde. Ihr letzter Wunsch war, daß sie wenigstens ihren Mann nochmals sehen dürfe, Was ihr aber rundweg abgelehnt wurde. Zwei Wärterinnen aus Cannstatt verbrachten mit ihr die qual volle Nacht. Henrlette Wagner sagte offen, daß der Krieg für Deutschland nicht gewonnen sei und ihr Mörder Cuhorst ahne nicht, was noch alles kommen könne Auch die zum Tode verurteilten Männer wurden am Abend des 23. Februar 1943 in die Todeszellen gebracht. Eine Henkersmablzeit Wurde ihnen, serviert und sie durften ihre letzten Briefs schreiben. a So wie meine Gedan- den und Sorgen immer bei Dir waren, ist es auch heute in meinen setzten Stunden. Es dat keinen Zweck, zu ammern und Dir das Herz noch schwerer zu machen. Ich werde sterben, wie ier dingt ist Albert Fritz an seine Frau. Fr war chemals Sekretär des Berke Baden-Pfalz der K PD. Mehrere Male war er durch die Gestapo verhaftet und ins Ge- kängnis oder KZ geworfen worden. Aber all die erduldeten Qualen konnten den Willen an die Vollstreckung schen nicht brechen., Immer wieder reihte er sich in die unterirdische Front gegen Hit- ler ein. Der Liebe zur Freiheit opferte er sein Leben. Richard Jatzek wurde mit seiner Frau „ schon bei Hitlers Machtergreifung erhaftet und erst nach monatelanger Haft entlassen. die Gestapo verhaftet worden war, frohlock- ten die Nazis in Sandhofen damals schon: „Der Jatzek bekommt den Kopf abgeschla- gen!“ Als aufrechter Antifaschist wurde er von den Nazis besonders gehaßt und verfolgt. Auch seine tapfere Frau wurde 1943 wieder verhaftet und wegen Hochverrats zu einer län geren Freiheitsstrafe verurteilt. In dem Ab- schiedsbrief an seinen Sohn schrieb er:„Daß Du so fleißig in, der Schule bist, das freut mich sehr; mache so weiter. Daß ich nicht mehr zu Euch zurückkehren kann, ist hart, aber nicht zu ändern; heute verstehst Du das „noch nicht so, aber wenn Du mal älter bist, wirst Du alles begreifen.“ Und auf ein Bild seines Sohnes schrieb er: Kämpfe in meinem Sinne trotz allem weiter, der Endsieg wird doch unser sein., Das ist mein letzter Wunscg Ludwig Neuschwsn-⸗ der konnte nach der Urteilsverkündung 10 Minuten mit seiner Frau sprechen. Er er- klärte ihr, daß er so- lange von der Gestapo geschlagen wurde, bis er ein kalsches, ihn belastendes Protokoll unterschrieb. Der Ge- kängniswärter Fried- rich, der dieser Un- terhaltung beiwohnte, kann diese Erklärung Neuschwanders bestä- tigen.„Wenn Du auf den Schloßberg in Weinheim kommst, dann denke besonders Es war mein schönstes Fleckchen an mich Erde,“ wünschte er in seinem letzten, an seine Frau gerichteten Schreiben und fügte bei: „Ich wollte, ich Wäre dort begraben.“ Was mit seiner Leiche geschehen würde, darüber war er wohl kaum im Zweifel Bruno Rü f fer schrieb an seine Frau von der Todeszelle aus:„Meine Leiche wird nicht freigegeben, Du brauchst Dich deshalb erst gar nicht zu bemühen.“ Und weiter schrieb er:„Nun ist es soweit. Es ist 11 Uhr nachts, Dienstag auf Mittwoch. Ich bin mit noch dreizehn in der sogenannten letzten Zelle. Morgen früh um 5 Uhr wird das Ur- teil vollstreckt.“ Wie: Mit noch drelzehn.? Sie waren doch damals ‚nur“ fünf, die zum Tode verurteilt wurden. Damals, des war im Ok- tober, jetzt war Februar und Cuhorst war nicht untätig geblieben. Wir wissen nicht, Wieviel Menschen an jenem 24. Februar im Hofe des Stuttgarter Gefängnisses hingerich- tet wurden. Es gab Tage, an denen hier mehr als 30 Köpfe abgeschlagen wurden 1 Rx;**. J Es war die Zeit, in der die Rote Armee den Heeren Hitlers schwere Niederlagen beibrachte. Die Unzufriedenheit im Volk wuchs immer mehr und immer lauter wurde der Sturz Hitlers gefordert. Cuhorst und seine Kumpane hatten alle Hände voll zu tun, um die Stimmen der Vernunft zu er- Sticken Und unermüdlich war Cuhorst im Dienste des Verbrechens gegen die Mensch- lichkeit tätig, serien weise schickte er auf- rechte Männer und Frauen, die den Frie- den wollten und es wagten, anderer Mei- nung zu sein als die Machthaber, unter das Fallbeil. Das Blut der Gemordeten, die im Kampf um Frieden und Freiheit ihr Leben ließen, schreit zum Himmel. Die Witwen und Waisen und Mütter und Freunde der Toten klagen an. Die Blutschuld, die Cu- horst im Interesse eines räuberischen Krie- ges guf sich lud, fordert Sühne. CEuhorst. dieser Massenmörder im Richtertalar, wird vor das Tribunal gestellt werden, auf daß die Gerechtigkeit ihren Gang gehei OR. Als er 1936 wieder einmal durch- 4 um weitere 50 g gekürzt werden missen, was schwere Besorgnisse erregen muß im Hinblick auf das Anwachsen der Sterblich- kel tsziffer, das Umsichgreifen der Tuber- kulose und die Zunahme der àArbeitslosig- keit. Die Ausfälle der Kartoffelvorrata konnten ausschließlich für Mangheim und Stuttgart durch Anfuhr von Trockenkar- toffeln, die noch in der laufenden Periode ausgegeben werden, etwas ausgeglichen wer⸗ den, und zwar für jene, die nur einen Zeniner einkellern konnten. Für den Wiederaufbau der Paulskirche in Frankfurt a. M., die zum 18. Mai 1948, dem 100. Jahrestag des Zusammentritts der ersten deutschen Nationalversamnmuung wie- der eingeweiht werden soll, stiftet die Stadt Mannheim ein Fenster. Wilhelm Furtwängler, der beim Theater- jubiläum im Jahre 1929 zum Ehrenbürger der Stadt Mannheim ernannt worden ist. wird eingeladen, ein Konzert mit dem Mannheimer Nationaltheater-Orchester zu dirigieren, dessen Erlös dem Wiederaufbau- fonds des Natioanltheaters zufließen soll. Der Verkehrsausschuß hat im Hinblick auf die in diesem Jahr zu erstellende Straßenbrücke über den Rhein die Führung einer Straßenbahnlinie durch den renbof und den Mittelbau des Schlosses vorgeschla- gen, was eine beträchtliche Ersparung an Kosten un Material und eine zeitliche Ver- besserung des Straßenbahnfahrplans mit sich bringen würde. Der Oberbürgermeister wird ermächtigt, entsprechende Verhandlun- gen mit den staatlichen Stellen anzu- knüpfen. 5 Die Ernennung der Stiftungsräte der Wespinstiftung und des Evangelischen Bür- gerhospitals wird genehmigt. Ferner wird der Aufsichtsrat der neu- gegründeten„Gemeinnützigen Gesellschaft für Trümmerbeseitigung und Trümmerver- wertung mbH.“ mit 8 Mitgliedern gebildet, von denen 5 aus dem Stadtrat, 3 aus der Stadtverwaltung bestellt werden. F Die Kinder bei„Aschenputtel“ Ich sitze unter Kindern und beobachte die lanken Augen und roten Backen, in denen sch die Freude an der Aufführung des Mär- chens„Aschenputtel“ widerspiegeln. In fünf Bildern wird den Kleinen der Sieg des Guten über das Böse versinnbildlicht, das von guten Kräften„getragene Spiel rollt ohne größeren Dialog leicht verständlich für die Kinder ab. Es liegt viel positives Bemühen in dem Spiel. Aus fast nichts hat Otto Schröder hübsches Bühnenbilder gezaubert und einige Kostüme stshen denen vom großen Bruder“ nicht nach. Die von Aenne Heuser einstudierten Tänze passen sich dem gesamten guten Niveau auf das beste an. Die musikalische Umrahmung be- sorgt sehr geschickt Heinrich Hermann. w. I. Aus Heidelberg Zum ersten Male seit 1933 werden der Oberbürgermeister der Stadt Heidelberg und die vier Fraktionsführer am Grabe des Verstorbenen Reichspräsidenten Friedrich Ebert am 28. Februar, seinem Todestage, einen Kranz niederlegen.— Der Kriminal- polizei gelang es, vier jugendliche Bandi-⸗ ten, die durch das polizeiliche Fahndungs- blatt gesucht worden waren, festzunehmen. Der Anführer des viel versprechenden Klee blatts, Willy Zeiser, bediente sich eines falschen Passes und hat einen schweren Diebstahl begangen. Wegen Unterschlagung wurde Rolf rank gesucht, Heinz Stro- bel war aus einer Strafatstalt entwichen und e e hat Heinz Ergner einige Diebstähle kuf dem Kerbholz.“ Alle vier kommen von auswärts. hre Heimatbebör- den waren bisher nicht festzustellen.— Ein 20 jähriger un verheirateter Bäcker aus Dres- den, der sich ohne festen Wohnsitz in Hei- delberg herumtrięeb, wurde von der Krimi- nalpolizei unter dem Verdacht. in Bayern einen Raubmord begangen zu haben, ſest- genommen. Z. Schach-Ecke Leitung: G. Heinrich, badischer Schachmelster Partie Nr. 3 Englische Eröffnung 95 1946 in Moskau gespielt! eiß: P. Keres Schwarz: R. Fine 1. 4 cs. 2. Sts St6, 3. Sc ds, 4. ed Srds, 5 83 Sxcg(hier kam Sets sehr in Frage), 6. bc g6, 7. Da- Sd, 8. Las Per, 9. Lea Lg7, 10. 0-0 9-0, 11. da a8, 12. 04 es, 18. Tad esd 14. exd4 bs, 15. d5 Lb7, 16. Db TDS, 17. Lei b512(opfert vorübergehend einen Bauern), 18. xb axb, 19. Lxb5 Las, 20. 34 LX bs, 21 axb Db7, 22. 885! Dxbs, 23 Dh Sf6, 24. LfA!(Keres nützte die Rückgabe des Bauern zu Tempogewinnen aus und hat nun die bessere Stellung erlangt. Tb- 8?(verliert Materia).(Stehe Bild.) Schwarz: R. Fine(Amerika „ 8 ‚/ O Weiß: P. Keres(Rußland) 25 Sgöxf7l Dd,(Kxf7? Pgs matt) 26. DxD Sx D, 27. Sd! Teds, 28 Les Sb, 29. Lx 5 Sad, 30. Las Scs, 31 Sb! Sxdi, 32. Sxd aufgegeben.— L- sung von Nr. 22. 1 Lg Ld6l!, 2. LXdGe DKh4==, 3. Kg Dfz g Khz, 4. Tal! Lgs(Pariefolge), 5. Dfi Kha, 6 Dhi- Lfz, 7. Tage aufgegeben. (g3? Dxdöl) Auf 4. Df3, 5. Dxks und der D-Bauer kostet einen Läufer. 5 Der angekündigte Vortrag mit Simultanspiel in Feudenheim(Schule, Sasl 4) findet am Dienstag den 25. Februar, 18 Uhr, statt. Ratlio Stuttgort sendet Samstag, 22. Februar: 10 Uhr: Schulfunk: Englisch für Anfänger.— Im Restaurant. 12.20 Uhr: Operetten von Johann Straus und Wül Meisel. 13.30 Uhr: Musik nach Tisch. 14.00 Uhr: Insere Volksmusik mit Albert Hofele. 14.30 Uhr: Auskunft bitte. 16.00 Uhr: Eine Gesch iebte von Nicolai Liesskow. 16.00 Uhr Bunter Nachmittag aus Karlsruhe. 18.900 Uhr: Guter Wille übe all. 18.15 Uhr: Solistenkonzert, 18.48 Uhr: Streif lehter der Zeit. 19.00 Uhr: Tawmusik mit Reinz Sehrosder. 19.15 Uhr: Rechtsfragen 22.00 Tr: Johenn Strauß als Operettenkomponist. 21.90 Uhr: Unterhaltungskonzert. 22.13 Uhr: Ameri⸗ kanische Tenzweisen, * Seite 4 Der Boden Rönnſe es schaffen: Für Jeden eine Million Jahres kalorien Ein Notprogramm für die Landwirtschaft: der Jörissen-Plan 72 Prozent der gesamten Roggenernte, 51 Prozent des Weizens, 57 Prozent der Gerste und des Hafers, 62 vom Hundert aller Kartof- teln und 71 vom Hundert der Zuckerrüben, 50 sagt die deutsche Erntestatistik 1943, kamen aus den russisch-polnisch besetzten Ostgebie- ten Deutschlands. Aber selbst mit diesen Räu- men war die deutsche Ernährung abhängig von Zufuhren. So hat sich die Vorstellung kestgesetzt, daß das Rumpf deutschland, vor allem die britische Zone, einführen muß, Wenn es leben will. Es ist sicher richtig, daß eine normale Friedensbasis die Importe vor- aussetzt. Die Erfahrung seit der Kapitulation haben aber gezeigt, daß wir, wenn wir in die- sem Denken beharren und die Dinge als ge- geben hinnehmen, ohne unsere Hände zu regen, preisgegeben sind. Daß etwas zu ge- schehen hat, ist häufig gesagt worden. Daß dieses„etwas“ nur von Seiten der Landwirt- schaft kommen kann, ist gleichfalls Binsen- Wahrheit. Das Wie bleibt das Problem. Ernährung aus dem eigenen Raum in Westdeutschland zirkuliert gegenwärtig eine Denkschrift.„Bodennutzungsreform statt Bodenreform“ ist ihr Titel. Der Verfasser, Dr. agr. Jörissen aus dem Osten, wo er bis zum Kriegsende einen Hof hatte. Er ist also Praktiker und Wissenschaftler zugleich. Nam- hafte Männer, Politiker, Gelehrte und Bauern bejahen seine Ausfühsungen, deren Kernsatz lautet:„Es unterliegt keinem Zweifel, daß dem deutschen Volk, dem heute mehr Raum kehlt als jemals in seiner wechselvollen Ver- gangenheit, dennoch durch die eigne Land- Wirtschaft seine bescheidenen Ernährungsan- sprüche befriedigt werden könnten.“ In dem anschließenden Gesetzestext, der im Augen- blick dem Zonendeirat vorliegt, wird gesagt: „Zweck dieses Gesetzes ist es, die Leistung der Landwirtschaft dahingehend zu steigern, daß eine mittlere Ernte von 12,5 dz„Ge- treidewert“ je ha Nutzfläche im Jahre sicher- estellt wird. Eine solche Ernte beziffert sich ei Zugrundelegung von 6 253 000 ha landwirt- schaftlicher Nutzfläche auf über 23 Billionen Kalorien, so daß der Bevölkerung von etwa 23 Millionen Menschen(britische Zone) je Kopf und Jahr eine rein vegetabile Ernäh- rung im Ausmaß von 1 Million zugestanden werden könnte.“ Mindestleistung der Böden gefordert Hierin liegt der Extrakt der Erwägungen, die auf 32 Seiten getroffen werden. Gefordert ist die Festlegung der Bodenmindestleistung auf Grund der Bodenklimazahl. Beide Begriffe bedürfen der Erläuterung. Die Bodenklima- zahl legt in den Ziffern 1 bis 100 die gegebe- nen natürlichen Wachstumsverhältnisse fest. In ihr sind Güteklassen, Klima, Verkehsslage, Wildschäden, Rauchschäden, Beschaffungs- und Absatzverhältnisse bis in das kleinste Detail hin berücksichtigt. Aus ihr wird die Boden- mindestleistung errechnet und damit festge- legt, was der einzelne Bauer abzuliefern hat. Die ideale Bewertungsbasis würde an sich auf der Mark fußen, solange diese jedoch nicht stabil ist, tritt zwangsläufig die Kalorie an ihre Stelle, Sie leitet sich ab aus der Stärke- Werterechnung. 1000 kg Weizen entsprechen 713 kg Stärkemehl. Aus der Multiplikation mit 4,2 erliest sich die Kalorie. Das heißt: 713 000 g Stärkewert entsprechend 2 994 000 Kalorien, oder rund 3000 Tonnen Kalorien. 1 Million Kalorlen Normalration Die Normung erfolgt durch den Begriff der Jahres nahrung, das sind jene 1 Mil- Mon Kalorien, derer der erwachsene Mensch bedarf, um gesund und arbeitsfähig zu blei- ben. Bei der Bodenklimazahl 100 darf man 50 dz Weizen als Jahresernte annehmen oder 15 Millionen Kalorien. Es genügt jedoch, wenn 10„Jahresnahrungen“, also 10 illionen Ka- lorien für die höchste Bodenklasse als Min- cdestleistung zu Grunde gelegt werden. Bei einem Gutsbetrieb, der im Durchschnitt über Böden der Zahl 37,3 verfügt, wäre das Ab- Heferungssoll auf 2,8 dz pro ha zu bestim- men. Das sind je Morgen 6,25 Zenfper. 1939 betrug der Hektarertrag der Brötgetreide- felder in der britischen Zone 23 dz, 1945 14,2 dz. Hieraus ergibt sich die rechnerische Realität der gemachten Vorschläge. Ablieferungspflicht erzwingt optimale Nutzung Noch wesentlicher aber scheint die p Sy ehologische Begründung. Der Verfasser schreibt:„Dafür, daß die so offensichtlich mäßige Leistung nicht längst erreicht wurde, daß sie, gemessen an allen bisherigen Ernten als Utopie erscheinen muß, ist die Mißachtung des pädagogischen Erfahrungssatzes verant- wortlich zu machen, demzufolge Resultate nur dann zu gewärtigen sind, wenn vorher das Ziel gesteckt wurde.“ Das Ziel ist die Ablieferung der Boden mindest leistung. Der Wirt, der sie nicht erreicht, hat sich selbst seine Unfähigkeit bescheinigt. Er geht der„Bauernfähigkeit“ verlustig und erhält, ohne vorerst das Eigentum entzogen zu bekommen, einen Treuhänder. Damit er- übrigt sich der riesige Kontrollapparat, er- übrigen sich die Hofbegehungen und all die Argernisse, die der Landwirt heute bemäkelt. Im Hinblick auf die notwendige Abgabe wird er es sich überlegen, ob er es vertreten kann, daß er für die letzten 50 kg zee been schweines 30 Zentner Kartoffeln, 188 Pfund Schrot und 300 Liter Magermilch verfüttert. Er wird darüber nachdenken müssen, ob er seine Rferde nicht anteilig durch Arbeitskühe ersetzen kann oder ob das Pferd wirklich 18 dz Hafer— das sind sechs Jahresnahrungen kür den Menschen— haben muß oder ob 5 dz Hafer ausreichen und die übrigen Futtermittel in Form von Heu, Spreu, Häcksel und Stroh, Grünfutter, Gärkutter, Rüben, Möhren, Trok- kenschnitzel und Kleie verabolgt werden können. Freie Verwendung des Uberschusses Ein wesentlicher Punkt der Boden- nutzungsreform sei zum Schluß herausgestellt: Uberschuß erzielen. Hier liegt, während im Vorhergehenden der Zwang gezeigt wurde, der Anreiz. Artikel 11 des Gesetzentwurfes be- sagt:„Die von dem Betrieb oberhalb der Bodenmindestleistung hervorgebrachte Pro- duktion verwendet der Landwirt nach freiem Ermessen. Er ist bei deren Veräußerung nicht an die von der Preisbildungsstelle festgesetz- ten Preise gebunden.“ Der Bauer braucht Ma- schinen, Geräte, im Rifig des Jahres eine Viel- falt der Dinge. Gibt er dem Fabrikarbeiter das Brot, so darf er mit Recht seine Gegen- lor derung stellen. Der Artikel 11 zeigt einen Weg. Die Anregung ist gewaltig. Hun- ger, Kälte, Tod— der Mahlgang des riesigen Räderwerkes— schreiben die Intensität vor, mit der sie aufgegriffen werden muß. N Hugo Grüssen Südbadens Industrie vor schwerem Aderlaß Mittler zwischen Ost- und West-Handel Die französische Militärregierung hat an das badische Staatssekretariat für Wirtschaft und öffentliche Arbeiten die Aufforderung ge- richtet, 4000 Werkzeug maschinen, deren Alter nicht über 10—15 Jahre betragen Soll, listenmäßig für Reparationszwecke zu er- fassen und zur Ablieferung vorzubereiten. Der Landeswirtschaftsrat und das Ministerium be- mühen sich, diesen harten und schweren Schlag gegen die badische Wirtschaft weitmöglichst zu lindern und abzuschwächen. S0 soll der Versuch gemacht werden, daß auch auf ältere Maschinen zurückgegriffen werden kann, um die Produktionskraft des Landes nicht voll- Ständig zu lähmen. In zwei Kreisen wurde testgestellt, daß durch die letztjährige Maschi- nenentnahme die Produktionskapazität durch- schnittlich um 4050% gesunken ist. Beson- ders soll auch versucht werden, daß dem Handwerk, das nicht weniger als 1000 Ma- schinen abgeben soll, seine Universalmaschinen belassen werden. 5 Man bemit sich mit allen Kräften und versucht, dieè beiden Aluminjum walz werke in Wutöschingen und Singen zu erhalten, denn nur dadurch kann die vom Kontrollrat zugestandene Aluminiumkapazität bewältigt werden. Die Aluminium gie Bgerei von Villingen ist seit 1. November 1946 geschlossen. hre Abmontierung auf Repara- tionskonto soll durchgeführt werden. Würde der Abbau des Singener Werkes zur Tatsache, müßte die metallverarbeitend e Industrie Süd- badens und die ganze französische Zone ihre Stangen, Drähte und Profile aus anderen Zo- nen beziehen. Das Walzwerk erhielt den Auf- trag, die Produktion um das Dreifache zu stei- gern, und damit die Versorgung der englischen und amerikaniskhen Zone soweit als möglich mit zu übernehmen. Die Aluminiumwalzwerke in Rheinfelden mußten ihre Produktion von 3000 Tonnen auf 50 Tonnen drosseln. Es ist beabsichtigt, noch weitere Aluminiumwerke ganz oder teilweise zu liquidieren. Der Wert der 4000 Werkzeugmaschinen, die demontiert werden sollen, wird auf 10 Millionen Mark geschätzt. Der Verlust für die badische Wirt- schaft ist natürlich weit höher T. Kohlenabbau ohne Bergmann Gleichzeitig mit Berichten aus Rußland kommt aus Amerika die Meldung über eine neue Methode des Kohlenabbaus, die eine aus- gesprochene Revolutionierung des Kohlenberg- baus bringen kann. Nach dem neuen Verfahren wird das Kohlenflöz unter der Erde zu Gas verbrannt. indem man die Kohle mit durch Bohrlöcher eingeführte, nicht explosible Brand- bomben zur Entzündung bringt. Die sich hier- bei bildenden Gase werden abgeleitet und als Brennstoff verwendet. 5 5 Der erste erfolgreiche Versuch wurde nach einem Bericht der New Vork Harald Tribune, Furopan Edition vom 8. Februar in Amerika im Beisein eines Ausschusses von Wissen- schaftlern auf der Gorga-Zeche der Alabana Power Company durchgeführt. Neben der Zecnenverwaltung ist auch das staatliche ame- rikanische Bergbaubüro an den Experimente beteiligt. Wenige Minuten nach der Entzün- dung der Bombe begann die Verschmelzung des 9000 Tonnen großen Kohlenblocks des zu Tage tretenden Flözes, wobei ständig Luft durch ein Gebläse zugeführt wurde. Bei der zur Verwendung gelangenden Versuchsmethode — später soll reiner Sauerstoff zugeführt wer- den— verbrannten in 24 Stunden 10—15 Ton- nen Kohle. Falls sich die neue Methode be- währt, wäre man man in der Lage, bisher nicht abgebaute Kohlen vorkommen schnell und billig zu erschließen, da die sonst für einen Bergbaubetrieb notwendigen großen Material- investierungen fortfallen. ml. Die“„Shell“ arbeitet wieder in Deutschland. Die zum englischen Shell-Konzern gehörende Rhenanla-Ossag Mineralölwerke Aktiengesell- schaft, Hamburg, hat, entsprechend ihren or- ganisatorischen Bindungen, ihren Namen in Peutsche Shell Aktien gesellschaft geändert. Sie folgt damit der Tendenz der übrigen in allen Teilen der Welt arbeitenden Shell- Gesellschaften, den Markennamen ihrer Produkte auch als Firmenbezeichnung zu füh- ren. Das Unternehmen nahm unter den in Deutschland arbeitenden, bedeutenden Mine- ralölgesellschaften von jeher eine Sonderstel- lung ein, da es sich nicht nur auf den Import von Mineralölen und deren Verteilung be- schränkte, sondern auch die eingeführten Roh- produkte in seinen deutschen Fabriken nach neuzeitlichen Verfahren raffinlerte und in gro- gem Umfange Fertigprodukte ausführte, und 80 einen Re-Export pflegte, der devisenwirt- schaftlich von beachtenswerter Bedeutung war. Damit wurde Deutschland Mitte der dreißiger Jahre zum viertgrößten Schmierölexportland, obwohl es in der Erdölproduktion nur an 17. Stelle stand. Nach Beendigung des Krieges Ist die Gesellschaft sofort darangegangen, ihre über das ganze Reich ausgedehnte Organisa- tion wieder instandzusetzen, die Hamburger und westdeutschen Raffinerien anlaufen zu lassen und den Wiederaufbau der zerstörten Werksteile in die Hand zu nehmen. Wieviel Stahl brauchen wir? Eine Denk- schrift der Wirtschaftsvereinigung Eisen und Stahl in Düsseldorf errechnet für fie Wieder- ankurbelung der deutschen Wirtschaft eine Jahreserzeugung von 14 Mill, t Rohstohl und 11, Mill. t Walzwerkprodukten. Für die Eisgn- ausfuhr setzt die Denkschrift 500 000 t jährlich gegenüber 2,4 Mill. t 1936 an. gn Benzinversorgung bessert sich. In Holland, Belgien, Schweden, Portugal und der Schweiz sind alle Einschränkungen in der Treibstoff- versorgung aufgehoben. Auch in Frankreich rechnet man in Kürze mit ihrer Aufhebung. Das hat in England, nach dem„Daily Tele- graph“, zu lebhaften Klagen über die schlechte Benzinbewirtschaftung geführt. Man fordert allgemein eine wesentliche Erhöhung der Zu- teilung. Der Preis für die Gallone Benzin be- trägt in den USA 1 sh, in England 1.91 sh, in Schweden 2,75 sh, der Schweiz 3,5 sh und in Portugal sogar 4, 17 sh. gn Strom einheitlich bewirtschaftet. Seit dem 1. Januar ist für das vereinigte amerikanische und britisehe Besatzungsgebiet ein Zentral- Lastverteile r eingesetzt worden, der sei- nen Dienstsitz in Frankfurt hat und den Einsatz der Stromerzeugung und die Strom- verteilung für beide Zonen einheitlich zu len- ken hat. afe Schiffahrt und Bahn werden koordiniert. Die Zusammenarbeit zwischen Schiffahrt und Reichs- bahn wurde vor dem Krieg dureh die Genera- betrlebsleitung der Reichsbahn geregelt. Die Verhandlungen um Tariffragen und Finanzie- rungsprobleme haben erneut dle Notwendigkeit einer solchen Stelle erkennen lassen. Sie soll darum in Kürze Essen wieder ins Leben gerufen werden. gn Berlinische Feuer- Versicherung in der West- Zone. Alle Westzonen-Vertretungen des Unterneh- mens sind mit dem 1. Januar zu einer mit allen nötigen Vollmachten versehenen, einheitlichen, Direktion für die westlichen Besatzungszonen mit dem Sitz in München, Ludwigstraße 17½, zusam- mengeschlossen worden. „Holz-Export-Vereinigung Oberrhein.“ Die von dieser Firma durchzuführenden Holztransporte nach England umfassen eine Menge von nicht 2 Millionen, sondern nur 650 000 cbm, die aus der gesamten Us-Zone stammen und über Karlsruhe, Mannheim, Aschaffenburg, Heilbronn und Wies- baden verschifft werd n. MM Drehscheibe Thüringen. Mittler zwischen Ost- und West-Lande Eine Reihe von Wirtschaftsverhandlun- gen der Weimarer Landesregierung mit Vertretern der Regierungen Großhessens, Bayerns und Württemberg-Badens den allseitigen Wunsch erkennen lassen, zwischen den Westzonen und Thüringen wie der Ostzone überhaupt einen möglichst ngen wirtschaftlichen Kontakt herzustellen. urch seine zentrale Lage im Herzen Deutschlands begünstigt, fällt Thüringen die wichtige Aufgabe zu, Drehscheibe eines regen interzonalen Warenaustauschverkehrs zu werden. Im Zusammenhang hiermit sind neue Grenzübergänge geöffnet worden. — FPuoielseitige Produktion Als ausgesprochenes Waldland, dessen Bodenfläche zu einem Drittel der Holzerzeu- gung dient, liefert Thüringen vor allem Gru- ben-, Papier- und Schnittholz. Weiter lie- kerbare Erzeugnisse sind Zellwolle, Kali, Saatgut, Gemüsesämereien, Haushaltporzel- lan sowie Holz- und Glaswaren aller Art. Der Zufuhr bedarf besteht aus Steinkohle und Koks, Stahl und Eisen- Zellulose und Aetznatron für die Zellwollindustrie, Farb- stoffe für Textil- und Lederwaren, Oele und Fette, Arzneimittel, Lastwagen und Auto- reifen. Es fehlen Facharbeiter Die thüringische Industrie, eine hochent- wickelte Fertigüngsindustrie von großer Vielfalt, die allerdings in starkem Maße von Rohstoffanlieferungen aus anderen Zonen abhängig ist, ist vollbeschäftigt. Es gibt keine Arbeitslosigkeit, vielmehr besteht ein Mangel an Arbeitskräften, vor allem an Fa c h arbeitern, so daß gegenwärtig rund haben 35 000 Arbeitnehmer aus anderen Berufs- zweigen für zahlreiche lebenswichtige Be- triebe umgeschult werden müssen. Der Interzonenhandel steigt Der sich von Monat zu Monat ausdehnende interzonale Warenaustausch berechtigt zu der Erwartung, daß die noch bestehenden Engpässe in der Rohmaterialversorgung überwunden werden können. wodurch uch die thüringische Exportindustrie größere Be- deutung erlangen wird. Im deutschen Außenhandel hat Thüringen von jeher einen wichtigen Faktor gebildet. Von beachtlichem Umfang Waren, ünd dürften es auch wie- der werden, die dem Auslande verkauften Mengen von Porzellan-. Holz und Glaswaren, sowie Erzeugnisse der ke- ramischen Industrie, die sich in Zukunft vor allem auf technische Geräte erstrecken werden. Spielwaren aus Holz und Glas, Puppen, Christbaum Glasschmuck und Schmuckwaren Ein Teil der früher in Gablonz ansässig gewesenen Bijouteriearbei- ter ist in der Gegend von Gotha angesiedelt worden, und böhmische Glasbläser ziehen in Ilmenau und Arnstadt eine neue Edel- glasproduktion auf. Eine Sonderausstellung in der thüringischen Ilasindustrie nehmen die weltbekannten Fabrikate der Schwester- unternehmen Zeiß und Schott mit genaer Optik bezw. feuerfestem Glasgeschirr ein, 55 Friedenserzeugung erhalten bleiben soll. Die Wiederherstellung der Wirtschafts- einheit Deutschlands würde auch der thü- ringischen Industrie und ihrer Fxporterzeu- Sung einen starken Auftrieb geben. obe. Sieg zu holen sein wird. Vorschau Samstag, 22. Februar. Fußball Oberliga: VfL Neckarau— Phöng Karlsruhe(15 30 Uhr), Altriper Fähre. Vorhge Stadtjugend— Kreisauswahl. Tennis: Hallen-Tennis-Turnier berg, Marstallhof(14 Uhr). Sonntag, 23. Februar Fußball Oberliga: VfR Mannheim— Stut garter Kickers(14.30 Uhr), Mannheimer Sitz dion. Vorher VfR Privatliga— SV Schrieshei FSV Frankfurt— SV Waldhof, Karlsruher N — FC Bamberg, SpVgg Fürth— 1860 München 25 Ja (dieses Spiel findet in München statt, wegs? Platzsperre der Fürther), Bayern München Eintracht Frankfurt, Schwaben Augsburg Kickers Offenbach, VfB Stuttgart— BC Aug burg, FC 05 Schweinfurt— Viktoria Aschaffen burg, TSV 1846 Ulm— 1. FC Nürnberg. Landesliga Nordbaden: Phönix Mannheim“ 0 Amicitia Viernheim, SG Sinsheim— ASV Feng denheim FV Mosbach— Spygg Sandhofen, 8 Neckargemünd— Germania Friedrichsfeld, 8 Sandhausen— SG Neulußheim, Kickers Wal“ dürn— 88 Rohrbach, SG Wertheim— 8 Eppelheim. Bezirksklasse: SC Käfertal— FV Altlub heim, FVgg 98 Seckenheim— 08 Hockenhein SV Ilvesheim— SpVgg Wallstadt, Sd Rheins hätten FV oo Weinheim. TS Schwetzingen— I gereig Mannheim, TSG Plankstadt— Sd Oftershen b Kreisklasse Nord: Sulzbach— Ladenburg Unterflockenbach— Altenbach, Laudenbach Hemsbach, Heddesheim Neckarhausen Edingen Leutershausen, Lützelsachsen Hohensachsen. Süd: 08 Mannheim— Brüh Phönix Mannheim MSG Mannheim, 80 Mannheim— 1646 Mannheim, Kurpfalz Ne karau— Rohrhof, Reilingen— Plankstad Ketsch— Hockenheim.. Jugend- und Schülerspiele im Fußball falle Rongr nochmals aus. l zu der „Handball-Verbandsklasse: SV Waldhof— len he Seckenheim, Sd 62 Weinheim— TSV Schwe Westz zingen, SG Leutershausen— TSV Rot, 1 In- ur Mannheim— TSV Handschuhsheim Merzogen am 24 riedplatz). Spielbeginn: 15 Uhr. Fröffn Bezirksklasse: VfB Kurpfalz— SKG Bl kenau, TG Laudenbach— TSV 1846 Mannhen ark (abgesagt). 99 Seckenheim— Sd Hemsbach,/ Veber Ilvesheim— SV Friedrichsfeld, TSV Viernheh zuden — Polizei Mannheim. Sind e Kreisklasse: TV Neckarhausen— Me der Mannheim, Ssy Sandhofen— 88 Mannhein berich TV Großsachsen— TV Hohensachsen. gehen A-Jugend: SV Ilvesheim— VfR Mannhein CTT D feld— VfL Neckarau, TSV Viernheim- Stu Seckenheim, TV Neckarhausen— ASV Feu Zweiz denheim. Spielbeginn: 12.30 Uhr.. 2 Schwerathletik: Länderkampf Württemben Virtse — Baden im Gewichtheben und Ringen, B05 Versa! sengarten Beginn 18 Uhr. pes“ f Tennis: Endkämpfe im Heidelberger Ten nähru nis-Turnier. Beginn 14 Uhr. Rückt daß ef Verse! länger trittse nach zonen Fühl s in Heide Mü Schwerathletik-Treften im Rosengarten. Den Mannheimer Freunden der Schwer athletik wird im Länderkampf Baden— Wü temberg ein Programm geboten, das erstkla sige Kämpfe erwarten läßt. Trotz der Verst kung durch den Karlsruher Barth werden d badischen Gewichtheber Auswahlmannsch weniger Aussichten eingeräumt als den Schys ben, während bei den Ringern, mit den be kannten Größen Heckmann, Vondung, Eppe Benzinger, Kreuz, Kärcher und Litters, e K. G. Buchholz Favorit in Heidelberg? Mit Amerika, Großbritannien, Belgien wm mü Deutschland sind vier Nationen an—. e turnier beteiligt Zu den schon bekanntgegeben Teinnehmern sind Lt. Col Brooks und Mister Rol liffe(USA)., europäischer Meister der USA- Trug den. und Mister E. neu hinzugekommen. Die Doppelpaarungen: Col. Brooks Weste, Schaf Rodlitfe, Cap. de Thibault— Mister Wales, Buch tralisi holz— Hermann, Kuhlmann— Stingl, Bischen bringe broſch— Engert, gung— Fischer. D T. Radio Stuttgart und Frankfurt, sowie Welt un, Film unterstreſchen durch ihre Anwesenheit Bedeutung der internationalen Tennis-Veranstz“ tung. 0 Baff KSV-Boxer verlieren unglücklich Kö Die ersatzgeschwächte Boxstaffel des badische dag Mannschaftsmeisters verlor nach strapazenreſcht von B Bahnfahrt gegen ASV Fürth mit 6:10 Punkten Verb Ergebnisse: Karl(M) besiegte Heinlein nach Puns br ten. Hitscherich(M) verlor seinen ersten Kam den. nur knapp. Der Mannheimer Uhimann punkte! Kultu Fellner klar aus. Eine schöne Partie lieferten 8 chill Schopo(N) und Eichinger Sieger Wurde der Fü nl ther. Unentschieden endete der von Zidteckl Ausse gegen Rebel verbissen geführte Kampf. Münch d schen erhielt trotz Ueberlegenbeit nur ein Unentselle gesint schen den gegen Jschortz. Lenk holte sich über Rö (M) einen knappen Sieg. Dramatisch war de Kampf zwiecben Bösch(αν und Altmeister Fische wäre der seinen 278. Kampf knapp nach Punkten wann. 20 1 AMTLICHE BEKANNTMACHUNGEN Aufrut von Lebensmittelmarken für die Woche vom 24. Februar bis 2. März Gültig nur für die stadt Mannheim. 1947. IV. Woche der 38. Zut.-P. 100 g. Klk- Nährm.-Abschn. 14, 24, 34/8 /IV 100 g. Kist Nährm.- Abschn. 15, 25, 35%/98/IV 100 g. Fleisch: E Fleischabschn. 11, 21/88/0100 g;: Fleischabschn. 11, 21/9%4 ohne Mengenaufdruce 100 g; 2 Fleischkleinabschn. à 25 8 350 g, zus. 250 g. Jgd= Fleischabschn. 12, 22/98/TVW 100 6: Fleischabschn. 12, 22/88 ohne Mengenaufdruck 100 g; 2 Fleischkleinabschn. 98 4 25 8 30 f, Zuteil 4. 20 1920 6-10 36 13 9-1 Is 8 8 Win zus. 230 g. K Fieſschabschn. 13, 23/8/) 100 f: 4 Flelschkleinabschn. . E i K R Rlat Sg! es 5s 38 98 98 à 25 8 100 g, zus. 200 g. Kik 4 Fleischkleinabschn. 98 à 25 f 100 g. g 10(12(1 110(15(1666 70 75 25 8 5 à 25 g 5 1 2 e 75 70/98 /TL 100 g, zus. 200 g. S8 1 Fleisch-Abschn. 4. oche—. 8„„„„ 25 5 e e 84 8 3 3 t 2 Fleischabscim. 4 Woche 58 4 id 8. us. 200 8. sst 2 mlelschsbechn. —„%„%„„ us von 1. chm 2 2 5 8 9 100 200 g, Nährmittel 3* 150 150 150 150 500 475 475 475 800 4 e 1 885)(( 5 1 8 8 5 100 100 100 100 100* 353..— Ae 70/98/ IV statt 62,5 richtig 30 g: Fettabschn. . 5 70-Zone7 ohne Mengenangabe 100 g. zus. 150 g. 3 Fleischwaren 250 250 200 100 10— 100 200 300 55 Butterschmalz: 78/6 4. Woche statt 75 f Fett 60 g. Butferschmalz; 8/8 4. e—. 1 2 Woche Abschnitte über 30 g Fett und 100 g Butter 120 f Butterschmalz. 8 0—. 85 3 8 125 625 62.5 4 Sst/ os 3. Woche Abschn. ützer 100 g Fett u. 100 fr Butter— 160 f Butterschm. K 205 N 85— 5 5 4 Käse: 8 4. Woche Käseabschnitt/ IV/os= 128 g. Sst= 4. Woche Käse- II111T11C abschnitt Sst/ o 628 8, Mu— Käseabschn. 708. 62.8 g. e 55 e E-Milch: Zuteilung wie ben vermerkt, jedoch nur im Rahmen der Mög- F 55„% 5 a 7 e 55 Anlieferung. . 8 88 2 85 28 5 00: Zuteilung wie oben vermerkt. Kartoffel 3000 7000 3000 3000 1250 300 500 1509 2000— 8 8 55 1 V 1—— 155 5 2 2% 2 4 Trockengemüse: Sst 4. Woche /Sst/ IV /o 100 g. R- Brot: E Brotabschn. 11, 21, 31/8/10 1000 f; Brotabschn. 11, 21, 31/98/ TV Igd- Brotabschn. 12, 22, abschn. US-Zone 12, 22, 32/½98/7 ohne Mengenaufdruck= 1000 g;: Brotabschn. 12, 22, 32/98/88 ohne Mengenaufdruck- 1000 g:; Brotabschn. 12, 22, 32/98 /9 ohne Mengenaufdr.- 300 g; Abschn. UsS.-Zone 2 12, 22, 32/616 ohne Men- genaufdruck- 300 g: 10 Brot-Kleinabschn. 98 II je 50 g= 500 g, zus. 4300 f. K„ Brotabschn. 13, 23, 3/8/ V 1000 g; Brotabschn. 13, 23, 33/8 IC 300 g; Brotabschn. Us-Zone 13, 23, 33,98 /12 ohne Mengenaufdruck= 1500 B; Brotabschn. US-Zone 13, 23. 33/98/13 ohne Mengenaufdruck 1000 g; Ab- schnitt US-Zone 2 13. 23. 33/16 ohne Mengenaufdruck 300 g, zus. 4500 f. Elk Brotabschn. 14, 24, 34/98/10 1000 f; Brotabschn. 14, 24, 34/98/ V Z ¹¹ 200 g: Brotabschn. UsS-Zone 14, 24, 34/96/16 ohne Mengenaufdr.- 1000 f,. Zus. 2200 8. Klst- Brotabschn, 18. 28, 35/98/ TIV- 500 g; Brotabschn. 15. 25, 35% 8/TV ZW] 200 g; Brotabschn. Us-Zone 15 25, 35/8/19 ohne Mengen- Sgl= Brotabschn. 16/98 TV A ZM 200 g: Brotabschn. 16/8 TV bZ]W] ́). 200 g; Abschn. Us-Zone Z 16/814 ohne Men- 300 g, Zus. 1500 g. Aufdruck 500 g, zus. 1200 g. 32/98/10 1000 f; Brot- 500 g. tellungsperiode erfolgt Senaufdruck- 200 g. zus. 600 g.(Wahlweise Zwieback im Verhältnis 10075.) Bestellabschnitte G 1, C Mü= Brotabschn. US-Zone 70/98/29 ohne Mengenangabe 100 g. 78/8, S198. Sst /s= nach Mengenaufdr. der 4. Wochenkarte, wie oben vermerkt. Mi: diesem Aufruf sind die Brotrationen der Erwachsenen(F) für die 98. Zutellungsperiode noch nicht erfüllt Die Lebensmittelkarten aller Alters- gruppen der 98. Zuteilungsperiode sind noch zu verwahren. Nährmittel: E.= 2 Nährm.-Kleinabschn. 98 à 25 g 50 g: Nährm.-Abschn. 11, 21, 31/98 /4 ohne Mengenaufdruck 100 g. zus. 150 g. Jgd- 2 Nährm.- Kleinabschr, 98 à 25 g 50 g: Nährm.-Abschn. 12, 22. 32/98 fs ohne Mengen- K 2 Nährm.-Kleinabschn. 98 8 25 8 50 g: Nährm.-Abschn. 13. 23. 33/88/12 ohne Mengenauf druck 100 g. zus. 150 f: Kk 2 Nährm.-Kleinabschn. 98 à 25 h 30 gg: Nährm.-Abschn. 14, 24, g. Zus. 150 g. Klst 2 Nährm.-Abschn. 99 3 25 8 30 g: Nährm.-Abschn. 15, 25, 35½98/ 20 ohne Mengenaufdruck 100 g. zus, 130 g. Sg= 2 Nahrm.-Abschn. 16/98/ à 250 fg 500 g. Mü= 2 Nährm.-Abschn. 70%8/ IV 3 250 f 300 f; Abschn. L 70/802 200 g. zus. 800 g. TS Näanrm.-Abschn. 78/9804. woche= 250 g, Abschn. TS /IV /R/ 4. Woche 125 g. Abschn. 78/98/ Nr. 48/8. Woche 100 g. zus. 475 g. 8„ Nänrm.-Abschn. 88/4. Woche 250 f, Abschn. HIV /o R/ A. woche Abschn. 8/98/ Nr: 58/4. Woche 100 g zus. 475 E. Sst Nährm.- Sbschn. Sst/ os. woche 250 g; Abschn. Sst /f R A4. Woche= 128 f: Ab- aufdruck 100 g, zus. 150 g. 3498/16 ohne Mengenaufdr. 100 22 bestellt baben. drücklich auf die für kanntmachungen. Zulage für schwerbes werden. Die Ausgabe Stelle. schritt Sst/ TV 9g Nr. 63/4. Woche 100 fg zus. 475 g. e Kindergetreigerährmfttel dürfen nur auf Abschnitte Kindergètreidenähr- mittel“ und nicht aut Nährmittelmarken verkauft werden. Telgwaren: E Nährm.-Abschn. 11, 21, 31987 Abschn. 12, 22, 32/08 TV= 100 f. K Nährm.-Abschn. 18, 28, 8% rm. teilungsperlode. 10% g. Jgd= N. * a e. Zucker: Sgl= Zuckerabschnitt 16/8/ IV 250 g. Kartoffel: Auf Abschnitt der Kartoffelkarte 98/8/TII VIV f. 2 Wochen= 1000 g: auf Abschnitt 38/½/ IIHHmV für 2 Wochen 2500 g: auf Abschnitt 98 // I1 23000 g; Lebensmittelkartenabschnitt LE. Baden L. 12. 22, 32/807, aber nur in Verbindung mit Abschnitt 318 des rosaroten Mannheimer Verkaufs- aus weises für Jugendliche gd),- 4000 g; auf die Abschnitte der Zulage- karten der 4. Woche im aufgedruckten Mengenwert innerhalb der oben- gennanten Wochenzuteilungsmenge. Kartoffel-Reisemarken dürfen nur von Gaststätten, nicht vom Kleinhandel beliefert werden, teln dart nur in dem Umfange geschehen, wie die Wochenzuteilung be- stimmt. Für Mehrverbrauch erfolgt keine Nachlieferung Ab der 94. Zu- Außerdem auf Abschnit 8/TIV/ 98/5 Die Verwendung von Einkellerungskartof- Anrechnung auf die Einkellerungsmenge. Die Abschnitte der Jgd(L 12, 22. 32/807) und Zulagekarten für Kartoffeln sind gesondert abzuliefern, dafür Bezugscheine. keine Kartoffeln eingekeltert haben, beziehen in der 98. Zut.-Periode die zum Aufruf kommenden Kartoffeln bei dem Lieferanten. bei dem sie mit Versorgungsberechtiste, die 2 und C 3 Kartoffeln für die 97. Zuteilungsperiode Kaffee-Ersatz: Auf die Abschnitte der Zulagekarten der 4. Woche im auf- gedruckten Mengenwert. 5 Schlagpulver- Restbestände sind markenfrei. Aufrufe oder Hinweise. sie während der ganzen Kartenperiode Gültigkeit haben, werden nur einmal bekanntgegeben. 2 Wir verweisen deshalb aus- die 98. Zuteilungsperiode bereits erlassenen Be- Adigte. Ab der 99. Zuteilungsperiode(3. 3. 1947 können den schwerbeschädigten der Versehrtenstufen III und IV und den dieson sleichstshenden anderen Beschädigten(mit einer Erwerbsbeschrän- kung von 60% und mehr) Zusatzkarten für Teilschwerarbeiter gewährt erfolgt gegen Vorlage des Rentenbescheids bzw. des Unfallrentenausweises, aus dem die Vversehrtenstufe bzw. der Grad der Exwerbsbeschränkung ersichtlich sein muß bei der zuständigen Karten- Damit entfallen die bisher an gewisse Gruppen von Schwer- beschädigten ausgegebenen Zulagen(z. B. an Remnamputierte). schwerarbeiterzulage wird nicht auf andere Zulagen angerechnet. Die Ausgaben der gewerbiſchen Zulagekarten an die einzelnen Firmen er- folgt in der gleichen woche wie die Ausgabe der normalen Lebensmittel- karten und in der gleichen Buchstabenfolge durch die Abtellung für Ar- Diese Teil- beiterzulagen, Werderstraße 38.. Die grünen Reisemarken gts. 36 97- gch gelten bis einschließlich 100. Zu- Verkalltag: 27. April 1947. Mannheim, 17. Februar 1947. Städtisches Eruzhrungs- u. Wirtschaftsamt. K108 Ausgabe von Lebensmittelkarten für die 99. Zu- tellungsperiode. Die Lebensmittelkarten für die 99. Zuteilungsperſode, d. h. für die Zeit vom 3. März bis 30. März 1947 werden in den Kar- tenstellen ausgegeben an die Haushalte mit den Anfangsbuchstaben: A, B. C, D. E Montag, 24. Febr. 1947 . HK, K Dienstag, 25. Febr. 1947 M. N. O. P. O. R Mittwoch, 26. Febr. 1947 S, T. U, V. WX. X. 2 Donnerstag, 27. Febr. 1947 jeweils von 3.30 Uhr bis 16.30 Uhr. Für das Ge- biet von Neuostheim und Neuhermsheim erfolgt die Kartenausgabe am Dienstag, Mittwoech und Donnerstag, von 9—16 Uhr, im Hause Dürerstr. 61 (Ecke Dürer- und Holbeinstraßge). Für das Gebiet „Station Seckenbheim“ am Mittwoch. 26. Februar 1947, von 14—16 Uhr. im Feldschlößchen“ Klop- penheimerstr. Für die Bewohner der Schönau- siedlung erfolgt die fsbhensmittelkartenausgabe in der Schule der Schznausſedlung von Mon- tag. d. 24., bis Donnerstag. d. 27. Februar 1947, jeweils von 9 bis 16 Uhr, am Freitag, dem 28. Februar 1947, sind die Kartenausgabestellen geschlossen. Die Kerten sind unbedingt wie angeordnet— abzuholen. Bei verspäteter Ab- holung erfolgt Kürzung für die abgelaufene Zeit. Beim Abholen der Karten ist außer dem Haus- haltausweis für alle Personen, die vor dem 5. März 1928 geboren sind. die Quittung einer Mannheimer Polizeiwache über die Abgabe des „Meldebogens“ auf Grund des Gesetzes zur Be- ktrelung von Nationalsczlalismus und Militaris- mus vom 5 3. 1946 vorzulegen, sofern die Num- mer der Meldebogen-Quittung von der Karten- stelle noch nicht vermerkt werden konnte Die Meldebogen-Quittung kann nur ersetzt werden durch N-B- Bescheid des öffentlichen Klägers, Sühnebescheid oder Kammerspruch Ausländer haben außerdem die Registrierkarte und„Mel- depflichtige“— einschließt. Ausländer— und Angehörige der Vereinten Nationen(s. Amts- blatt Nr. 3/1947) überdies die„Meidekarte“ des Arbeitsamts, mit dem Bestätigungsvermerk für die 99. Zutenunssperiode vorzulegen Wegen der Meldepflicht wird auf die Be- kanntmachung des Arbeitsamts verwiesen. Die empfangenen Karten sind sofort auf Zahl und Richtigkeit nachzuprüfen. Spätere Einwen- dungen werden nicht berücksichtigt, Die nach Mannheim zurückkehrenden oder twie- der) zuzlehenden Personen haben vor der Auf- nahme in die Mannheimer versorgung vorzule- Sen: a) Polizeiliche Abmeldung des bisherigen Wotinortes, b) Abmeldebescheinigung des bis- herigen Ernährunssamtes, o Polſzeſliche An- meldung, d) Quittung einer Mannheimer Polſzei- wache Über die Abgabe des Meldebogens“(Ge- setz zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus vom 5 3. 1946) oder an Stelle des- sen N-B-Bescheid des öffentlichen Klägers. Sühnebescheſd oder Kammerspruch. O Fuss- genehmigung des Referenten für das Flücht- Iingzwesen. f) soweit beim Arbeitsamt meide pflichtig. Meldekarte des Arbeitsamts mit dem Bestätigungsvermerk für die betr. Zuteilungs- periode, 6) Ostflüchtlinge, sonstige Flüchtlinge, 4 Evakulerte und entlassene deutsche Krle gefangene die Einreiseerlaubnis des Beauftt ten des Staatskommissars für Flüchtli Wasen in Mannheim: alle jedoch Entlausun schein neuesten Datums- ncht der Puderste Sondern des Gesundheitsamts Mennheim, au würde genommen Flüchtlinge, die direkt aus eine Flüchtlingslager kommen und im Besitze ein 0 Gesundheitsbescheinigung dieses Flucht! lagers sind 0 0* Unberechtigter Bezug von Lebensmittelkare usw., insbesondere durch nach auswärts 9 8 zogene oder auswärts wohnende Personen 9% Doppelbezug von Lebensmittelkarten ist ett St bar Ausländer erhalten ihre Karten, wWie obe Eutn aufgerufen, nur in der Kurfürst-Friedre teil 3 Schule. C 6, Mannheim. Personen. welche, un einem Krankenhaus Aufnahme finden, habe flats mre Lebensmittelkarten. und Marken zu württ in der für sie zuständigen Kartenstelle abzuf die pe kern oder abliefern zu lassen und erhalten B. für eine iG)-Abmeldebescheinigung zur 9 trieb nahme in die Gemeinschaftsverpflegung 00 b 8 Krankenanstalten. Nach Entlassung aàus 0. Fresse Krankenanstalt können die dem Patienten Polen Wohnung zuständigen Kartenstelle in Empft genommen werden, Lebensmittel- etc. 0 ohne Namens- und Wohnungsangabe sind u A5 gültig. Bei Kartenverlust kein Ersatz. ria folgke heim, den 16. Februar 1947, Städtisches Ern„ Nurd⸗ rungs- und Wirtschaftsamt. 1 dlerte stehenden Lebensmittelkarten in der für 15 b Teilschwerarbeſterzulage an schwerbes chice nahm und Gleichgestellte. Wie im Markenaufruf wurde die 4. Woche der 98. Zuteilungsperiode been des F gegeben würde, erhalten Schwerbeschäd welt, (männliche u. weibliche) der Versehrtenstufe gew und IV und Beschädigte(mannliche und we sewäl liche) mit einer Erwerbsbeschränkung von% pa und mehr. ab 3. März 1947 Zusatzkarten eu, Teilschwerarbeiter. Die Ausgabe erfolgt in e Indo Stellen, bei denen die normalen Lebensmiti, Pari. karten bezogen werden. Voraussetzung für,. Ausgabe dieser Zulagekarte ist die Vorlage 1 Le Rentenbescheids oder des Unfallrentenaus we Milits oder. wenn diese noch nicht ergangen sind. ein über Bescheinigung der Rentenstelle. Aus dieser der 8 scheinigung muß die Versehrtenstufe bzw. u Sch Grad der Erwerbsbeschränkmng ersichtlich 55 3 Die Ausgabe der Zulagekarten für Beiname Lo tierte wird mit d. gleichen Zeitount einsaste den Mannheim, den 20. Februar 1947. Städt. rng dle rungs- und Wirtschaftsamt. 1 schen vermösens anmeldung der dureh die Spruchles der e mer in Gruppe I oder II angeklagten oder und gestuften Personen, Alle Personen, die dug eri die Spruchkammer laut Klageschrift oder 905 in die Gruppe I oder 1 eingereint Wu, 4% 0 haben sofort ihr vermösen bei der für 7 Juger Wohnsitz zuständisen Lande-zentralbank d Fag. Reichshanſe) auf Formular MaK(i Sn el 8 den. Formulare sind bei der Landeszentrale en. erhältlich. 0, 5 nehm lied. Weltere emtliene Bekenntmachungen in d Anzeigen- Beilage. 13