Donnerstag, 27. Februar 1947 Einzelpreis 20 Piennig ferenz für Moskau abgeschlossen Einigung über allgemeine Veriahrensfragen— Oesterreich-Vertrag teilweise fertiggestellt — 2 547 Ten 1 15 0 8 un. Jahrgang Nummer 24 al. t. ß 5 om uente“ ö 5 1. Dit 0 f i t, en nt EY idere Weiz 6. F.* 5 1 und London, 26. Febr.(dena) Die Sonderbeauf- wur, tragten für Deutschland traten am Diens- anni tas zu ihrer letzten Sitzung zusammen, in chte der der abschließende Bericht über ihre Ar- u, Jun beit, der dem Außzenministerpat in Moskau lia vorgelegt Wird, angenommen wurde. In dem Bericht heißt es, daß die Sonderbeauftragten zeln die Erklärung einer Anzahl 5 Allijerter nba. Mächte entgegengenommen und über allge- zeich meine Verfahrensfragen Uebereinstimmung 1 810. erzielt hätten, dagegen über die Vorkehrun- nntes sen zur Beratung mit den übrigen Sieger⸗ run mächten zu keiner Einigung gekommen, usam. seien. Gemeinsam mit diesem Bericht wer- Berli den die Memoranden der kleinen Allfierten, ich das Uebereinkommen über einen allgemei- berg nen Entwurf in der Verfahrensfrage und „ sechs einzelne Vorschläge über die Zusam- tapel mensetzung der Ausschüsse den Außermini- e l stern übermittelt werden. Zulas Bedingte Zustimmung 4 00 Nach einer Längeren Diskussion wurde us fü Einigung über die Einfügung einer Anmer- nhün kung erreicht, in der es heißt, dasz die hri- skreg tische und amerikanische Unterstützung des unde Dokuments, das sich mit der allgemeinen h w. Verfahrensfrage befasse, von einem Ueber- hren einkommen in der Frage der Zusammen- 8 1 setzung der Ausschüsse abhängig sei. Fer- b eine ner werden dem Außenministerrat eine per- rial sische Note, in der die Informierung über 8 20 den Verlauf der Diskussion gefordert wird, und eine australische Kritik an dem von 8 0 den Sonderbeauftragten erreichten Erfolg atzlic Wid geint eh c beide instof zu b 5 Stil en lei Frachß n Au ingen Toste, n a0 Nossen ng dk asche zun ande, Aschen in bes dens remel er Koh Klatt, „ e ts We ige be Strom nun orgult üt L dens habe per halten bchielden müßten, seien; vorgelegt werden. Der Staatsvertrag für Oesterreich Die Sonderbeauftragten für Oesterreich, dle am 16. Januar mit der Ausarbeitung eines Entwurfs für den österreichischen Staatsvertrag begonnen hatten, haben ihre Arbeit ebenfalls am Dienstag mit der Bil- gung eines Berichts an den Außenminister- rat in Moskau abgeschlossen, der praktisch den Rahmen des Staatsvertrages mit Oester- reich darstellt. Der Bericht enthält auch eine Liste derjenigen Klauseln, über die keine Einigung erzielt wurde. Weitgehende Einigung Im Verlaufe ihrer fünf wöchigen Diskus- sionen haben die Sonderbeauftragten 63 Ar- tikel erörtert und über mehr als die Hälfte dieser Artikel Uebereinstimmung erzielt Zu keinem Einvernehmen gelangten die Son- derbeauftragten u. a. über die Frage, ob Oesterreich als„befreites Land“ anzusehen sei und darüber, ob bei der Formulierung der Klausel, in der das Ausmaß der öster- reichischen Kriegsschuld definiert wird, der Ausdruck„Verantwortung“ oder Fonse- quenz“ angewandt werden soll. Von den 15 Politischen Klauseln des Entwurfs wurde über sieben eine Einigung erzielt. Dazu ge- hört die Frage der Anerkennung Oester- reichs als unabhängiger Staat. Unentschie- den ist vor allem die Frage der zukünftigen österreichischen Grenzen. Delegationen für Meskau Moskau, 26. Febr.(dena) Zum amerikani- schen Hauptdelegierten für deutsche Ange- legenheiten in Moskau wurde der politische Berater der Vereinigten Staaten in Berlin, Botschafter Robert H. Murphy, ernannt. John Foster Dulles, der Sachverständige der Re- publikanischen Partei für außenpolitische An- gelegenheiten wird als UsS-Sonderberater an der Außenministerkonferenz teilnehmen. Per- Sönlicher Berater Marshals in Moskau wird Benjamin V. Cohen vom amerikanischen Außenministerjum sein, der bereits James F. Byrnes zu den Außenministersitzungen beglei- tet hatte. Die französische Delegation für Moskau setzt sich aus folgenden führenden Mitgliedern zusammen: Außenminister Georges Bidault, General Georges Catroux, französischer Bot- Ist Verständigung über Palästina mögſich! Bevin zu neuen Verhandlungen bereit— Drei Lösungspläne London, 26. Febr.(dena-Reuter) Der Lauf der Ereignisse hat die britische Regie- kung zu der ntscheidung veranlaßt, das palästinensische Problem den Vereinten Na- tlonen zu unterbreiten, erklärte Außenmini- ster Bevin am Dienstag bei Eröffnung der Palästina-Debatte im Unterhaus. Die Punkte, ber welche die Vereinten Nationen ent- VFC derung der Juden auf Anerkennung Palä-⸗ stinas als jüdischer Staat stattgegeben wer- den oder 2. der Forderung der Araber auf Merkennung Palästinas als arabischer Staat mit Zusicherung für die Juden bezüg- lieh einer nationalen Heimat? 3. Soll Palä- stina ein selbständiger Staat sein, in wel- chem die Interessen der Araber und der quden so sorgfältig wie möglich ausgewogen und geschützt werden? Großbritannien als Mandatsmacht könne das Problem nicht lösen, bevor nicht die Vereinten Nationen eine dieser Initiativen als Grundlage der künftigen Struktur Palästinas empfohlen hätten. Die britische Regierung habe in den letzten 25 Jahren eingesehen, daß die Palästinafrage nicht mit Gewalt gelöst wer- den könne. N Erhöhung der Einwanderungsquote? Bevin gab bekannt, daß die Zahl der Einwanderer jetzt 18 000 im Jahre betrage und hätte erhöht werden können, wenn nicht der amerikanische Druck auf eine so- kortige Entscheidung über die Zulassung von 100 000 Juden das Gefühl der Bitterkeit ver- stärkt hätte. Die Araber könnten nach seiner Ansicht/ dazu überredet werden, der Einwanderung von 100 000 Juden zuzustim- men. Die Schwierigkeit sei jedoch die Aonistisehe Forderung auf Bildung eines züdischen Staates. Wenn eine Aufteilung Palästinas versucht werde, würden die arabischen Staaten Großbritannien vor die „lein, Herr Unterollizler In Eberbach und Umgebung, der Hochburg der VSD A mit den relativ meisten goldenen Parteiabseicken, ist man schon wieder so weit, daß man in Großformat in mißverstandener. desser gesagt: in provokatorischer Form„Hel- denvderehrung“ betreibt. Was stand da in einem Schaufenster zwi- enen Rathaus und Polizei?]! Auf einer Foto- graſte in Großformat ein preußischer Unter- offleier in Uniform mit EK I. Erst traute ich meinen Augen nickt, dann mußte ieh mich überzeugen, daß hier(in Eberbach, im Schau- fenster des Fotogeschäftes Bauer, unmittelbar neben dem Rathqus)„Preußens Gloria“ para- dierte. Viele Fragen und Zweifel erkeben ion. Seht es micht der Bürgermeister? Warum fällt es keinem der Polizisten auf? Empfinden die Ratsherren nicht die„Kühnheit“ der einen und die Schande für die anderen? Es wundert mich, dag die Scheibe noch heil ist Dabei will es mir zundehst scheinen, daß es nebensächlich sei, wer sich da im Konter- ſei als Militarist zur Schau stellt. Und doch lebt auen darin kein Zufall. Es ist der nach- Nalige Feldwebel Otto Sehmelzer, Pg und SA-Mann und aus Pochenau, dessen Vater mit gem goldenen parteiabꝛeickhen sich heute noch im Internierungslager befindet. Und da gibt es ein Gesetz zur„Befrelung von Nationaſsozialismus und Militarismus“! Und da gibt es Millionen Opfer des Faschis- mus und Militarismus! Und da ist die ungeheuere Not. die wir dem undeſtannten gefreiten des Weltkrieges“ und genen Gefolgsleuten verdanken! Un non leiden nile hunderttausend Opfer des Militarismus in Kriegsgefangenschaft!—-— Wie lange noch? 29. Vereinten Nationen zitieren. Es bestehe immer noch die Möglichkeit einer Regelung ohne die Vereinten Nationen, wern die Araben und Juden ihre Stellung änderten. Er sei bereit, die Verhandlungen erneut auf- zunehmen. Kleinkrieg in Mazedonien Athen, 26. Febr.(dena) Die griechisene Re- gierung hat laut AFN eine Generaloffensive von 50 000 Mann der Armee und der Gendar- merie unter Leitung von General Constantin Ventiris gegen die etwa 15 000 Guerillas in Mazedonien angeordnet. Eine große Anzahl von Truppen und Nachschubmaterial wurde irr Vorbereitung dieser Aktion auf dem See- weg nach Saloniki gebracht. Der Balkanausschuß der UN konnte sich in seiner ersten Sitzung in Saloniki noch nicht über die Frage einigen, ob die Einladung des Chefs der Guerillas, General Markos, seu Gebiet zu besuchen, angenommen werden solle oder nicht. Bela Kovac verhaftet Budapest, 26. Febr.(dena) Das sowjetische Oberkommando verhaftete am Dienstag den ehemaligen Generalsekretär der Partei der Kleinen Landwirte in Ungarn, Bela Kovac. bir wird beschuldigt, an der Organisation gehei- mer Terrorgruppen beteiligt zu sein, die Mordüberfälle auf sowjetische Soldaten un- ternahmen.(Wie wir bereits berichteten, hatte sich der Rechtsausschuß des ungarischen Parlaments geweigert, seine Immunität auf- zuheben. Die Red.) schafter in Moskau, Couve de Murville, Stell- vertreter Bidaults bei der Londoner Konferenz, Hervé Alphand, Chef der Wirtschaftsabteilung im französischen Außenministerium, General Koenig, Oberstkommandierender der französi- schen Besatzungstruppen in Deutschland, und Jacques Rueff, Generalsekretär der interalli- ierten Reparationsbehörde. Verschiebung der Entlassung! Paris, 26. Febr.(dena-INS) Frankreich hat nach einer Meldung der„New Vork Herald Tribune“ die Vereinigten Staaten ersucht, ei- nem Aufschub der Entlassung von 440 000 deut- schen Kriegsgefangenen, die Frankreich zum Wiederaufbau zur Verfügung gestellt worden sind, zuzustimmen. An Stelle der vorgesehenen Entlassung bis zum 1. Oktober 1947 schlägt Frankreich jetzt vor, daß 370 000 Kriegsgefan- gene bis zum 31. Dezember 1947 und die rest- lichen 70 000 im Laufe der ersten sechs Mo- nate des Jahres 1948 entlassen werden sollen. Die„New Lork Herald Tribe“ sieht den Hauptgrund des französischen Ersuchens darin, daß die Bemühungen, bis zum 1. Oktober 1947 eine genügende Anzahl fremdländischer Arbei- ter anzuwerben, wahrscheinlich scheitern wer- den, Nach dieser Frist könne man mit einem ausreichenden Zustrom angeworbener Arbeiter nach Frankreich rechnen, um die Kriegsgefan- genen zu ersetzen. Eine Antwort von Washing- ton auf das französische Ersuchen ist bisher nicht eingetroffen. „Der kommende Friede darf kein Gewaltfriede sein“ Willi Knothe, Vorsitzender der SFD Hessen, in Mannheim Mannheim, 26. Febr.(MM Eig. Bericht.) In einer stark besuchten Versammlung in der Wandelhalle des Mannheimer Rosengartens Sprach der Vorsitzende der SPD Hessens, Willi Knothe. Teilnehmer an der England- Delegation der Spb, über die Eindrücke dieser Reise und ihre Bedeutung für die Zukunft Deutschlands. Im Hinblick auf die beginnenden Friedens- beratungen in Moskau stellte Knothe die Frage, Was aus Deutschland werden solle, wenn man ihm mit der Wegnahme seiner Ernäh⸗ rungsgrundlagen im Osten und der Demontage der Industrie im Westen die Lebensbasis zer- störe. Wir wollen die Verantwortung für die (von der Sozialdemokratie allerdings abge- lehnte) Kollektivschuld tragen, wir wollen Re- paratiopen leisten, aber man gebe uns die Gelegenheit dazu“ Annektionen sind die schlechtesten Reparationen. Deutschland 819, Einheit darf deshalb nicht zerrissen, der kommende Frieden darf nieht auf der Grundlage von Gewaltanwendung ge- schlossen werden. Bei diesem Friedensschluß geht es nicht um Deutschland': allein, sondern um Europa und seine Gesundung Rein Paliti⸗ ker kann einen Friedensvertrag unterschreiben, von dem er überzeugt ist daß er ein Unelück bedeutet. Der Ausspruch Byrnes., deß nur ein gerechter Vertrag auch vom Besierten als ge- recht empfunden werden kznne, müsse bei den Beschlüssen über Deutschlends Zukunft Leit- motiv sein. Das deutsche Volk aber muß be- Zinnen, europstech zu denken— die Vereinten Nationen von Eüropa, mit einem friedlichen, dimokretiechen Deutschland im Herzen, geben che stärkte Sicherheit für emen dauernden Frfeden. Mit einem hobesondere en die qugend berichteten Appell, dem durch die Not der Gegenwart hervorgerufenen Fatalleues die Hoffnung auf ene vom Geſcte der Völkerver- Söhminsg, der Freſheſt, der Demokratie ind des Sozialismus geftregene Zukunft entgegenvu- setven, schloß Knothe seive mit starkem Bei- fall aufgenommenen Ausführungen. Vertrauen zu Gasperi Rom, 26. Febr(dena- Reuter) Die italieni- sche Nationalversammlung sprach der neuen Regierung de Gasperi mit 292 gegen 107 Stim- men das Vertrauen aus. Für die Regierung stimmten die Christ ichen Demokraten, die So- zlaldemokraten und die Kommunisten. d! ha donedlien Zeichnung: W. Schneider Kein Zwang für Verschleppte Frankfurt, 26. Febr.(dena) Der am 20. Fe- bruar vom britischen Militärgouverneur Mar- schall Sir Sholto Douglas verkündete zwangs- weise Arbeitseinsatz verschleppter Personen in der britischen Besatzungszone hat nach einer Mitteilung des amerikanischen Hauptquartiers in der US-Zone keine Wirksamkeit. Das Haupt- problem der Verschleppten sei nicht der Un- Wille zur Arbeit, sondern es komme darauf an, passende Beschäftigung zu fin- den. Die Hälfte der etwa 376 000 verschleppten Personen stehe bereits in Arbeit und es wür- den alle Anstrengungen gemacht, diese Zahl noch zu vergrößhern. „Jodesstrafe für Tillessen beantragt Konstanz, 26. Febr.(dena) Ir dem wie- deraufgenommenen Prozeß gegen den Mör; der dem Reichsministers Mathias Erzberger, Heinrich Tilless en, vor der Strafkam- mer des Landgerichts Konstanz beantragte der Anklagevertreter, Generalstaatsenwalt Dr. Bader(Freiburg) die Todesstrafe. Zu Beginn der Verhandlung gab der An- geklagte eine Erklärung ab, in der er be- tonte, er sei nicht mehr in der körperlichen und seelischen Verfassung, wie beim ersten Prozeß und befinde sich in nervöser Ueber- reiztheit, was ihm im Verlaufe des Prozesses zugute gehalten werden möge. Auf die Frage des Vorsitzenden nach den Hinter- männern erklärte Tillessen, daß der ehe- malige Rittmeister von Möhring den Anstoß zur Tat gegeben habe. Der Vorsitzende stellte dem Angeklagten die Frage, wie er sich denn heute zu der Tat stelle. Tillessen erklärte:„Ieh bin heute ein gereifter Mann und halte ein politisches Attentat für verabscheuungs- würdig. Ich bereue die Tat zutiefst, die ich an Erzberger begangen habe. Den Mord Als politisches Kampfmittel lehne ich ab.“ Friedensgespräche im Landlag a Staatssekretär Dr. Eberhard berichtet über Vorbereitungsarbeiten Stuttgart, 26. Febr.(tz) Der Präsident des württembergisch- badischen Landtages, Wilhelm Keil, eröffnete am Dienstag die Sitzung des Landtages mit ehrenden Wor- ten für den verstorbenen Oberst William W. Dawson. Anschließend erklärte Staatssekretär Dr. Fritz Eberhard(SPD), der kürzlich zum Staatssekretär ernannt wurde und dessen Aufgabe es ist, Vorbe- reitungsarbeiten für den künftigen Frie- densvertrag zu leisten, daß er weniger kon- krete Angaben zu machen beabsichtige, son- dern vielmehr die Richtung darstellen wolle, in der es voranzuschreiten gelte. Dr. Eberhard stellte u. a, fest, daß auch die Sieger gegenüber der Zeit nach dem ersten Weltkrieg wesentlich anders bandelten. Der Ausgangspunkt müsse die Reue über die Taten unserer jüngsten Vergangenheit sein und das Gefühl, 2z ur Wiedergutmachung ver- pflichtet zu sein. Auf dieser Basis sprach sich der Staatssekretär für eine Mit- tellösung zwischen Einheitsstaat und Dezentralisjerung aus, sowie für eine auch tragbare Grenzziehung. An der Industriekontrolle sollten wir uns selbst be- teiligen und Aufrüstung unter Strafe stellen. Vor allem sei das Wie deraufleben einer netionalen Opposition“ zu verhindern, die lediglich das Vertrauen in dem Sieger störe. 8 Europäische Zusammenarbeit und der Verzicht auf einen Teil der nationalen Sou- veränität könnten die Probleme lösen und den Frieden sichern. Spekulationen auf Meinungsverschiedenheiten zwischen den Siegern hingegen seien ein Verbrechen, ind nur die zur Verständigung berefte Haltung des Volkes die einzig mögliche innere deutsche Hakfung. Aussprache der Parteien In der Aussprache mahnte Abgeordneter Schwan(CD) vor Zurückhaltung und Tief erhebliche Unruhe und Protestrufe bei der Linken hervor, als er erklärte, die CDU glaube nicht, die christliche Moral in Erb- pacht genommen zu haben. Abgeordneter Moeller Spo) rief: Das haben Sie aber geschickt verborgen.“ Abgeordneter Schoettle(SPD) forderte eine wahre natlonale Solidarität der noch Be- sitzenden mit denen, die nichts mehr haben und erklärte u. a., wenn wir die Fähigkeit zur Lösung unserer eigensten Probleme be- wiesen hätten, wenn wir Schuld und Ver- antwortung auf uns nähmen, könnten wir an die anderen appellieren. Abgeordneten Nuding KPD) schloß die Aussprache als letzter Redner. Er be- zeichnete es als Hauptaufgabe des neuen Staatssekretärs, allen Spekulationen auf eine Ausein andersetzung z Wischen Ost und West entgegen- zutreten. Radikale Entmilitarisierung sei eine entschiedene Voraussetzung dazu, und solange Männer wie Schlange Schö⸗ ningen heute wieder eine Rolle spielten, über die Errichtung von Verbraucher- genos senschaften GKonsumvereine). Ministerialdirektor Dr. Kauffmann vom Wirtschaftsministerium erklärte die Gas und Elektrizitäts versorgung sei gesichert, so daß ein Zusammenbruch nicht zu befürchten sei. Er warnte vor den Folgen des übermäßigen Holzeinschlages, dessen weitere Fortsetzung bewirken würde, daß in 20 bis 25 Jahren die Waldbestände ver- schwunden sein würden. Sehr gespannte Aufnahme fand Dr. Kauffmann, als er er- klärte, daß eine Rückkehr zum freien Wirtschaftssystem un- möglich sei. Nicht privat wirtschaft- liche, sondern nur allgemeine Interessen könnten bestimmend sein. 5 Arbeitsminister Koh! KPD) äußerte Zweifel an der Durchführung des Punkt systems ohne amerikanische und briti⸗ sche Hilfe. Außerdem sollte die Tatsæche, daß für die von Württemberg-Baden gebor- derten 15 000 Neu- Bergleute gegenwärtig nur etwa 4000 Wohn möglichkeiten vorhanden könne man nicht auf großes Vertrauen des, sind, vor Illusionen auf eine baldige Stei- Auslandes rechnen. Dort warte man auf Taten. Parlamentarischer Beirat gewählt Zu Beginn der Mittwochsitzung des Land- tags wurden die Mitglieder des par la- mentarischen Rates beim Län- derrat gewählt. Dazu zählen die Abge- ordneten An dre, Heur ieh und Bausch von der CDU, Abgeordneter Keil Cand- tagspräsident) und Moeller SPD), Dr. Haußmann OVp) und Buchmann (KPD). Der Entwurf eines Gesetzes über die Ent- schädigung der Landtagsabgeordneten wurde einstimmig angenommen. Drei Gesetzent- Würfe wurden an den rechts-, sozialpoliti- schen und Wirtschaftsausschuß Uberwiesen, darunter der Entwurf eines Gesetzes über den Staatsgerichtshof, ein Ar- beitsgerichtsgesetz und ein Gesetz gerung der Kohlenförderung durch vermehr- ten Arbeitereinsatz abhalten. Ministerpräsidententreffen Diisseldorf, 26. Febr.(gn) Am 27. und 28. Februar treffen sich in Düsseldorf die „Ministerpräsidenten der britischen und ame- rikanischen Zone, um die Wiesbadener Hr örterungen der Z Wei- Zonen- Pro- bleme fortzusetzen. Erbhofgesetz außer Kraft Berlin, 26. Febr.(dena) Der Alliſerte Kon- trollrat verabschiedete das Kontrollratsgesetz Nr. 45, das die Erbhofgesetzgebung, die von Hitlerregime eingeführt worden war, außer Kraft setzt Das Gesetz Nr. 45 enthält außer- dem Verordnungen auf land- und forstwirt⸗ schaftlichem Gebiete. Das Gesetz stellt im Prinzip das Grundrecht des freien An- una Verkaufs land wirtschaftlicher Grundstücke wieder her. Schdanou/ Zurückgetreten Moskau, 26. Febr.(dena-Reuter) Andrei A. Schdanow, der bisherige Präsident des Obersten Sowjets der UdSSR, ist, wie die sowjetische Nachrichtenagentur TASS mel det, auf, eigenes Ansuchen seines Postens entbunden worden. Zu seinem Nachfolger wurde einstimmig der Moskauer Abgeord- nete Iwan Partfenow gewählt. Schdanow ist noch Mitglied des Politbüros und des Zen- tralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, Sekretär des Leningrader Sowjets und Mitglied der alliierten Kontroll- kommission in Finnland. Auslieferung an Polen Dachau, 26. Febr.(ap) Ueber 600 angeklagte Kriegsverbrecher, zu denen zuck 12 Frauen gehöfen, wurden unter amerikanischer Be- wschung zur gerichtlichen Aburteilung von Dachau nach Polen gebracht. Unter den Ge- kangenen befinden sich General Herbert Bek Ker, der ehemalige Chef der Krakauer Polizei, Generalleutnant Hans Oberlind ober, der ehemalige Chef des Sicherheitsdienstes in Po- len und Generalmajor Friedrich Seemann, der der deutschen Verwaltung in Polen angehörte. Blombergs vor der Spruchkammer München, 26. Febr.(ap) Die 34jährige Witwe des ehemaligen Feldmarschalls und Kriegs- ministers Werner v. Blomberg und dessen Tochter aus erster Ehe werden demächst vor einer Spruchkammer abgeurteilt werden. Eos von Blomberg wird sich in Miesbach als„Nutz- niegerin“ des Regimes verantworten müssen Der Ankläger der Spruchkammer in Miesbach erklärte, e werde aus dem gleichen Grunde gegen Dorothea Keitel vorgehen. Siemens-Direktor rehabilitiert Berlin, 26. Febr.(dena) Die Spandauer Ent- Daziflzierungskommission rehabilitierte den Direktor der Siemens- Werke, Dr. Wolf-Diet⸗ rich v. Witzleben. Sämtliche Eutlastungs- zeugen bestätigten übereinstimmend die anti- Nazistische Einstellung Witzlebens, Sozialisierung dringlich Hannover, 26. Febr.(dena- DPD) Einen Dringlichkeitsantrag zur Sozialisierung in Nie- dersachsen hat die sozialdemokratische ak tion des niedersächsischen Landtages für die nächste Sitzung eingereicht. Sollte der Antrag vom Landtag nicht angenommen werden, wird 7285 SPDEFraktion einen Volksentscheid bean- ragen. 0 Verhaftungen abgeschlossen Hamburg, 26. Febr.(dena-DPBD) Pie in der Nacht vom Samstag zum Sonntag in der bri-⸗ tisch- amerikanischen Besatzungszone be- gonnene Ueberraschungsaktion zur Verhat⸗ tung von Mitgliedern einer nationalsozialisti- schen Untergrundbewegung ist nach Mittei- lung von amtlicher britischer Seite abge⸗ schlossen. 3 Neuer Förderrekord Kölm 26. Febr.(en) Nachdem in den Kar- nevalstagen die Durchschnittsleistung der west- deutschen Steinkohlenreviere an der Ruhr zu- rückging, wird jetzt für den 22. Februar mit 231700 Tonnen ein neuer Rekord gemeldet. ac Souveräne Rechte für Sowjetrepubliken Moskau, 26. Febr.(dena-IN S) Die sechzehn Sowjietrepubliken sollen, wie Radio Moskaln meldet, nach einem vom stellvertretenden so- Wietischen Außenminister Andręej Wyschinski entworfenen Plan jede für sith das Recht erhalten, eigene diplomatische Vertreter im Ausland und eigene Streitkräfte zu(unter- halten. Beides setzt allerdings Aenderungen in der Verfassung der Sowjetunion voraus. Die Politik Indonesiens Malang(Java), 26. Febr.,(ap) Der Präsident der indonesischen Republik erklärte gef der Eröffnungssitzung der indonesischen National- versammlung, daß Indonesien sich noch in einer Revolution befinde, die der einzige Aus- Weg für Indonesien zur Erlangung der völligen Unabhängigkeit sei und daher mit allem Nach- druck weitergeführt werden müsse. Die Natio- nalwersammlung wird in den nächsten Tagen darüber entscheiden, ob Ministerpräsident * ae Dormerstag, 27. Februar 1947 Donnerstag, 2. Februar d97 Amtswürde und Pressefreiheit 5 zen General MeNarneys und General Clays Seit einiger Zeit sind nun auch deutsche Journalisten bei den Pressekonferen- Zugelassen. Viele dieser Journalisten berichten voller Erstaunen, mit welcher Natürlichkeit und Unbefangenheit, wie Sozusagen ohne jede„‚Amtswürde“ die Generäle und hohen Beamten der Militär- Dsierung auf die Fragen der Pressevertreter eingingen. Es scheint uns wert, dieses Frstaunen und seine Ursachen zu beachten, denn wir glauben, daß in dem Ver- hältnis zwischen der Presse und den deutschen Behörden viel weniger ein Gegen- Satz Als ein Mißversteben der verschiedenen Ausdrucksformen vorliegt. 8 gerade in der letzten Zeit von Regierungsvertretern und Parteifunktionären in mehr Es ist 5 oder weniger heftigen Worten der Unwille über die Unbefangenheit ausgedrückt Worden, mit der die lizensierte Presse die Oeffentlichkeit über sachliche und un- Sachliche Vorgänge unterrichtet hat. Immer wieder wird versucht, einen Gegen- Satz zwischen der eigenen Amtswürde und der zur offenen Aussprache berechtigten Oefkentlichkeit, vetreten durch die Presse, herauszustellen, und Paragraphen als Schutzzäune vor den „internen Belangen“ zu errichten. Wir sind bis zum Beweis des Gegenteils nicht bereit, zu glauben, daß das Bestreben, Beschlüsse hinter verschlossenen Türen zu fassen und Vorgänge zu Geheimakten zu verarbeiten, anders begründet ist, als in der Gewohnheit, unausgereifte Pläne erst dann bekanntzugeben, Wenm sie nach Ansicht ihrer Bearbeiter vor der„Vollendung“ stehen. Wir glauben, daß die meisten Amtspersonen, die dieser Heimlichkeit huldigen, besten Willens sind, das, wWwas sie für ihre Aufgabe halten, in der Art, die sie für die richtige halten, zu erfüllen. Hier aber ist der Ansatz. Denn hier entsteht der Abstand zwischen der Verwaltung, die heimlich berät und dann verfügt, und den Verwalteten, die erst dann ihre Meinung zum Ausdruck bringen können, wenn sie vor vollendeten Tat- sachen stehen. Die Presse sieht es als ihre Aufgabe an, der gesamten Oeffentlich- keit dadurch zu dienen, daß sie jeden Gegenstand, der ihr bekannt oder zugänglich Wird, zur Diskussion stellt. Solange die beamteten Diener der Oeffentlichkeit zugleich Eflicht und Würde in dem Augenblick angegriffen schen, in dem das, Was sie für die Oeffentlichkeit tun oder versäumen, in der Oeffentlichkeit besprochen wird, solange Wird allerdings ein Gegensatz zur Presse unvermeidlich sein. Wenn aber, so wie sein soll, beide, Regierung, Verwaltung und Presse, sich als Diener der gemein- samen großen Sache, des Wohles nämlich unseres Volkes, ansehen, kann wohl noch ber die Form dieser oder jener Aeußerung, aber nicht mehr über die Berechtigung der Offenheit als solcher gestritten werden. v. F. 2 Sharirs Politik, die den Abschluß des bisher oeh nicht unterzeichneten Cheribon-Abkom-, mens mit den Niederlanden zum Ziele hat, die ustimmung der im Parlament vertretenen litischen Parteien findet. Lehrer für verschleppte Juden 5 Jerusalem, 26. Febr.(ap) 200 jüdische Lehrer aus Palästina werden, wie bekannt wird, nach verschiedenen Verschlepptenlagern in Deutsch- 12 Oesterreich und Italien geschickt wer⸗ um dort 2000 Lehrer für jüdische Jungen Madchen innerhalb und außerhalb der den, it zu dem Programm für eine erweiterte ische Betreuung der Erwachsenen und inder in den Verschlepptenlagern, Nach dein Plan sollen 15 000 Juden in den Lagern auch mdwerkliche Arbeit erhalten. Heftiger Ausbruch des Aetna m, 26. Febr. ep) Ein außergewöhnlich schwerer Ausbruch des Aetna wird aus Ca- tania gemeldet. Die Umgebung des Vulkans ist zum Sefahrengebiet erklärt worden. Nach leineren Eruptionen am 30. Januar und 11. ebruar dieses Jahres erfolgte am 24. Februar ein Ausbruch von einer Heftigkeit, wie sie seit 1929 ncht mehr erlebt worden ist. Der Lava- om brach etwa 7200 Meter südlich des mitt- ren Kraters aus und setzte sich in breiter ront über die Ebene von Palombe in Be- gung Gegenwärtig staut sich der Lavastrom einem Tal, wo er bereits eine Tiefe von Ster erreicht hat. Er ist nur noch fünf ometer von Pisciaro entfernt, dessen Be- völ erung evakuiert wird. Was doch in Mannheim und seiner Umgebung. dieser„Metropole des Verbrechens“, heutzutage gestoklen wird. Einfach unglaublich! erstreut da ein Bäuerlein auf seinem Acker den endlich durch die klägliehen Sonnenstrah- auftauenden Mist. So sehr ist er in der beit vertieft, daß er auf das Auto, das quer- dein auf ihn zu nolpert, gar nicht achtet, daher ist er ganz überrascht, als plötzlich Fahrer vor ihm steht und nach der Uhr- fragt. Das Bäuerlein hält seine Mistgabel ö uf dem Boden und antwortet:„Kurz ach zehn Uhr“, Uneufrieden schaut der Fremde „ er wiederholt, indem er seine Taschen- zielt, seine Frage. Gefällig kontrolliert iuerlein, von dem Fremden aufmerksam tet, nochmals seine Sonnenuhr, und Grund zu der Annahme hat, der Fremde macht er ihm die Zeit durch Fingerzeichen erständlich. er Fremde vergewissert sich auf seiner uhr, sie zeigt tatsächlich wenige Minu- Er schiebt den Aermel seiner 5. i, drei, vier Armbanduhren en auf, und alle zeigen wenige Minuten zehn. Mit funkelnden Augen begtaunt made die Mistgabel; plötzlich reißt er em Bäuerlein aus der Hand, legt sie in Auto, steigt ein, und braust da vo.. Og. niversitſt Göttingen, Professor klärte, wie dena-dpd berichtet, auf 8 entlichen Studenten versammlung, nkalikapseln für den Selbstmord führen- er Nationalsozialsten seien bereits iin Jahre auf Befehl Himmlers hergestellt wor- n. Die Versuche in einem KZ zur Ent- uns einer geeigneten Zyankalikapsel hät- Menschen das Leben, gekostet. a roße— jetzt kleine Scherben. In der hnung eines bekannten öffentlichen Klä- er Frankfurter Spruchkammer von unbekannten Tätern alle Fenster- ö ingeschlagen, wie unser th-Mit- erfährt. 1 chlechte Wächter. Acht russische Ange- ige der krüheren deutschen Wehrmacht tflohen zösischen Lastwagenkolonne, nach- die framösischen Posten im Last- 13 überwältigt hatten. Sieben an- wurden von der amerikanischen Mili- olizei wieder aufgegriffen. Bei den Aus- . tes sich um Kriegsgefangene sischen Zone, die zu Sowjet- in der russischen Zone gebracht Führerscheine. Eine An- 1 Stuttgarter Verkehrspolizei, Stellung von Führerscheinen, ie dena aus Stuttgart berichtet, Pressestelle des Roten Kreuzes-Würt⸗ Baden bei der Stuttgarter Polizei er- Dem Roten Kreuz Wurde bei Bean- g eines Führerscheines bedeutet, daß itrag in etwa künf Wochen erledigt wer- Auf die Vorstellungen, daß die 2 ten Kreuzes eine derartige Ver- nicht dulde. wurde der Antrasstel- nen Augenblick vor die Tür gebeten. ste ihm eine Sekretärin, daß sie N, Zu 0 dieser Waren d en Führerschein vielleicht seinen Dialekt nicht verstehen, Heckel-Sprosses bei Augsburg, wie ap berichtet, aus, cher und Fett benstige und ihm 5 11e Wird es jetzt Frühling? Wir erhielten aus un- serem Leserkreis ver- schiedene Zuschriften, die besagen, daß Züge von Schneegänsen mit Flugkurs Nordost ge- siehtet wurden. Die Beobachtungen wur- den in der Hauptsache nördlich von Mann- heim, in der Gegend von Weinheim, aber auch in den östlichen Teilen des Odenwaldes gemacht. Auch aus der Pfalz werden gesichte- te Flüge von Schnes Zänsen gemeldet. Nach 0 alten Ueberlieferungen . 1— Steht der Winter vor 8 der Tür, wenn die Schneegunse nach Süden ziehen, und der Frühling kündigt sich an, wenn die vögel den Weg nach den kälteren Norden nehmen. Dür⸗ ken wir die jetzt beobachteten Flüge der Schneegänse als Omen für den nahenden Frühling ansehen, auf den wir alle so sehn- süchtig warten? Gedächtnisstunde für Albert Fritz Zu einer schlichten, aber würdigen Ge- dächtnisstunde versammelten sich die Arbeits- kollegen der Schiffs- und Maschinenbau A.-G. Mannheim. Galt es doch, des toten Arbeits- kameraden Albert Fritz zu gedenken, der vor vier Jahren dureh die Hitler justiz hingerichtet Wurde. Sein letzter Arbeitsplatz, von dem ihn die Gestapo wegholte, war mit seinem Bilde und Tannengrün geschmückt. In der Gedächt-⸗ Hisrede, von Kamerad Hoffmann gehalten, kam zum Ausdruck, wie der Tote seit seiner frühe- sten Jugend der Arbeiterbewegung seine ganze Kraft zur Verfügung stellte, bis er sein Leben zum Opfer bringen mußte. Rezitationen von Stefan Zweig und K. Bröger, gesprochen von G. Mangold und das gemeinsam gesungene Ar- beiterlied„Brüder zur Sonne, zur Freiheit“ verschönten die Feier. HAWE. Emil Heckel f Der letzte Namensträger der Alt-Mannheimer Familie Heckel, Kunst- und Musikalienhändler, Emil Heckel jr., ist⸗ kürzlich in Neckar- steinach im Alter von 81 Jahren gestorben und wurde in Mannheim bestattet. Der Ver- storbene war im Kunstleben seiner Vaterstadt Mannheim, trotz seiner persönlichen Beschei- denheit. eine nicht wegzudenkende Erschei- nung, Viele von der älteren Generation kön- nen Kich wehl auch noch an den im Jahre 1907 verstorbenen Vater des letzten männlichen erinnern, an den einstigen tatkräftigen Präsidenten des Hof- u. National- theater- Komitees, den persönlichen Freund Richard Wagners, Emil Heckel sr., dessen Briefwechsel mit Wagner von seinem Sohne Karl Heckel um 1898 in Buchform herausge- geben wurde. Doch auch für andere Musik- heroen war der Verlag Heckel Wegbereiter, so für Hugo Wolf. dessen Kompositionen schon in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhun- derts bei Heckel erschienen. Der letzte. nun- mehr verblichene Inhaber des Hauses Heckel, das im vorigen Jahre auf ein 1251ähr. Bestehen (Gründung: 182.) zurückblicken konnte, blieb von dem schweren Unheil unserer Tage nicht verschont, mußte er doch sein stolves Vater- haus mit dem ersten Wagner- Denkmal in Früm- mer sinken sehen. Wilhelm Hane Generalversammlung der Naturfreunde In der sehr stark besuchten Generalver- sammlung der Naturfreunde erstattete der Vorsitzende Lauer den Tätigkeitsbericht für das Johr 1946. Gleich im ersten Jahr nach der Neugründung wurde ersbriegliche Arbeit ge- leistet. Sowohl die Vereinswanderungen wie die verschiedenen Vorträge hatten rege Teil- nahme aufzuweisen. Die Vorträge werden in Zukunft im„Rosengarten“ abgehalten. Die Vereinskasse weist einen günstigen Stand auf. Dem Verein gehörten am Jahresschluß 740 Mitslieder an. Auch die Jugendsruppe ent- Wiekelt sich günstig: Der Vereinsvorstand Wurde bis auf wenige Ausnahmen einstimmig Wieder gewählt. Wünschenswert ist, daß nun auch die Naturfreundehäuser bald im Inter- esse der wandernden Jugend und der Mitglie- der dem Verein zurückgegeben werden. Lächtbildervortrag„Drei Teufelsgrate“ Der Touristenverein Die Naturfreunde“ kührte am Samstag seine Freunde und Anhän- ger, die die Wandelhalle des Rosengartens bis zum letzten Platz füllten, in die herrliche 8 Bergwelt der Alpen.„Drei Teufelsgrate' waren es, die der bekannte Münchener Bergsteiger Ludwig Steinauer in wundervollen Farb- lichtbildern mit seinen Zuhörern überquerte: im Karwendelgebirge, in den Schweizer Alpen bei Zermatt und im Montblanc-Massiv. Der Abend, der die majestätisché Schönheit der Bergriesen nur erahnen ließ, wurde dank der frischen, humorgewürzten Art des Vortragen- den zu einem Erlebnis. Musikvorträge eines Handharmonika- Orchesters gaben ihm einen fröhlichen Rahmen. „Berufsverbrecher im Wirtschaftsamt“ Der Landesausschuß Württem- berg- Baden der vom Naziregime politisch Verfolgten, Kreis- Betreuungs- stelle Mannheim, gibt bekannt, daß er keine Kenntnis von dem ungetreuen Angestellten bei dem Bezugscheinamt hatte. Ein von der ge- nannten Organisation empfohlener politisch Verfolgter ist unbedingt einwandfrei. Es gibt noch eine Anzahl solcher unsauberen Elemente, die sich als politisch Verfolgte ausgeben, ohne es zu sein. In den Fällen, in denen berechtigte Zweifel an den Behauptungen solcher Personen aufsteigen, wird um unverzügliche Mitteilung und Bekanntgabe der genauen Adresse an die Betreuungsstelle Mannheim gebeten, damit ge- gebenenfalls Strafantrag gestellt werden kann. Alle derartigen Mitteilungen werden streng vertraulich behandelt. Meine IImschau Geschäftsstelle des„Mannheimer Morgen“ in Heidelberg. Unsere Heidelberger Geschäftsstelle defindet sich ab 27. Februar im Plöck 3. Dort Werden Anzeigen und Abonnements entgegen- genommen. 5 Spruchkammer-Termine. Montag, 3. März, 6.30 Uhr: Dr.-Ing. Franz Ehlers, Mannheim, Grünewald- straße 11. Wild, kaufm. gestellter; 9.30 Uhr: Hermann Rickert. Hauptlehrer. Die Sitzungen finden je- weils im Gerichtsgebäude in E 4, 13, 2. Stock, statt. Mordprozeß vertagt. Der Mordprozeß vor dem Oberen amerikanischen Militärgericht gegen die Mörder des Polizeibeamten Kern wurde auf Diens- tag, den 12. März, morgens 9 Uhr, vertagt. Lotterie der Mannheimer Notgemeinschaft. Heute morgen findet die Ziehung der Lotterie der Mannheimer Notgemeinschaft statt. Gewinnlisten sind ab 2. März bei der Firma Stürmer in P 6, 4 (bei Krüpe) käuflich. 8 5 Willyÿ Reichert kommt nach Mannheim. Willy Relchert, der schwäbische Meister des Hu- mors, wird nach langjähriger Abwesenheit am 1. März wieder einmal nach Mannheim kommen. Die Gastspiele finden vom 1. bis 7. März in der Wandelhalle des Rosengartens unter Mitwirkung. seiner ständigen Partnerin Elisabeth Amann un des schon immer mit ihm verbundenen Oscar Heller, mit dem er seine berühmten„Häberle- und-Pffleiderer“-Szenen darbleten wird, statt. Am Flügel begleitet ihn bei seinen schwäbischen Lie- dern Carl Robert Wilhelm. Familien nachrichten. Philipp Heß und Frau Katharina geb. Stulz, Humboldtstraße 1, können die goldene Hochzeit feiern. Frau Luise Vorgeitz geb. Dürrwang, H 7, 16, und Karl Schmelzinger, Kirchenstraße 16, werden 75 Jahre alt. W.artschalt Lohnt sich die Beschränkung unserer Hochseefischerei? Bei der unzureichenden Lebensmittelver- sorgung ist jede Ergänzung unserer Rationen aus eigenen Hilfsquellen von geradezu lebens- wichtiger Bedeutung. Deshalb stellt der Ver- Such, die deutsche Hochseefischerei noch wei- ter einzuschränken, eine außerordentliche Härte dar. Bekanntlich hat Norwegen in seiner Denkschrift zur Vorbereitung des deui- schen Friedensvertrages den Ausschluß Deutschlands vom Walfischfang sowie die Einschränkung und Kontrolle der deutschen Hochseefischerei gefordert. Nähere Einzelhei- ten dieser Forderungen sind nicht bekannt geworden, aber wir kennen seit Monaten die von Norwegen verfügte Ausdehnung der international anerkannten Dreimeilenzofle fur deutsche Fischdampfer auf 350 Seemeilen. Es Mittwoch, 3. März, 8.30 Uhr: Dr. Hans erübrigt sich, auf die Auswirkungen einer solchen Maßnahme für die deutsche Ernän- rung näher einzugehen. Betrachtet man ein- mal nüchtern die wirtschaftlichen Gegeben- heiten, dann sieht man überdies auch keine Vorteile für Norwegen selbst. Die gewohnten Fanggebiete der norwegischen Fischer suchen die deutschen Dampfer ohnehin kaum auf. Man könnte nun vielleicht denken, daß Nor- wegen ein berechtigtes Ausfuhrinteresse gei- tend machen kann, zumal es während des Krieges eine sehr leistungsfähige Kühlindu- strie aufgebaut hat, die natürlich jetzt auf er- höhte Ausfuhren angewiesen ist. Es gehen auch beträchtliche Mengen Kühlfilets nacn Deutschland. Man wird sich aber auf die Dauer fragen müssen, ob Deutschland sien bei der gegenwärtig knappen Eischversorgung die Einfuhr von Kühlfilets erlauben kann, während es bei der Einfuhr von Rund- fischen für den gleichen Betrag die drei- bis vierfache Menge einführen könz ite. Je besser die deutsche Ffschversorgung durch ausreichende Eigenfänge ist, umso eher kan! Deutschland es sich leisten, auch Fischfilets im Austausch gegen deutsche Erzeugnisse einzuführen. Bei näherem Zusehen zeigt sich auch hier, daß die wohlverstandenen Interes- sen der beiden Volkswirtschaften doch besser aufeinander abzustimmen sind, als es in der Hitze der widerstreitenden Tagesmeinungen der Fall zu sein scheint. 0 po. Neuer Abruf der englischen Dollaranleihe. Großbritannien hat nach Mitteilung des US-Schatzamtes von dem amerikanischen 3,75-Milliarden-Dollar-Kredit weitere einhun- dert Millionen in Anspruch genommen. Da- mit hat sich die Gesamtsumme des in sieben Monaten beanspruchten Kredits auf insgesamt neunhundert Millionen Dollar erhöht. ap. Auch in der Ostzone direkter Auslands-Ge- schäftsverkehr. Die Kaufleute der sowejtischen Besatzungszone können ab sofort mit ausländi- schen Handelspartnern unmittelbare Verträge ab- schließen, wie die Abteilung Zußenhandel und Interzonenverkehr der Zentralver waltung für Han- del und Versorgung in der Sowietzone mitteilte. Der Abschluß der geschäftlichen Vereinbarungen muß allerdings von der Besatzungsmacht geneh- migt werden. N g dena Besondere Messekontingente für den Inter- zonenhandel. Für die Leipziger Frühjahrsmesse wurden den Ausstellern der sowietischen Be- Satzungszone, laut Radio Leipzig, im Rahmen des zwischen der Sowjetzone und der vereinigten bri- tisch- amerikanischen Besatzungszone geschlosse- nen Handelsabkommens besondere Messekontin- gente für die Besucher aus den Westzonen ein- geräumt. einzelnen Vertragsabschlüsse werden bereits auf der Messe verteilt werden. dena Soziale Umschau Kregsversehrte den Arbeitsin validen gleichgestellt? Der Zonenbeirat der briti- schen Zone hat an die Kontrollkommission ein Ersuchen gerichtet, wonach den Kriegs- versehrten und den Angehörigen von Gefalle- nen die gleiche Unterstützung gewährt wer- den soll wie den Arbeitsinvalfiden. Die Kon- trollkommission für Deutschland hat sich grundsätzlich damit einverstanden erklärt, daß Kriegsversehrte nterstützungen auf der Basis der Sozialversicherung erhalten. Die Arbeits vermittlung für den Ruhrberg- dau erfolgt nunmehr durch ein Zentralbüro, das in Wiesbaden eingerichtet ist und das die Verbindung zwischen den Arpbeitsvermitt- lungsstellen der drei Länder der amerikani- schen Zone und denen des Ruhrgebiets her- stellen wird. Eine Kommission aus Vertre- tern des Arbeitsministeriums und des Lan- desarbeitsamtes Württemberg Baden sowie des Gewerkschaftsbundes wird die für den Ruhrbergbau anzü's rbenden Bergarbeiter an Ort und Stelle studteren. Lohnerhöhung für Büropersonal im Berg- bau. Für die Büroangestellten in den hessi- schen Bergbaubetrieben ist eine zwanzigpro- zentige Lohnerhöhung durch die Militärregie- rung genehmigt worden. Die Lohnerhöhung tritt rückwirkend ab 1. November 1946 in Kraft.(dena) 5 . Studie im Korridor Von H. A. Koch Ieh gehöre nicht zu den bevorzugten Staatsbürgern, die in Vorzimmern warten dür- ten, Ich muß, wie andere, auf Korridoren, Treppen, oder auf der Straße warten, um Zeit und Formulare auszufüllen. Infolge nahe- liegender Ideen verbindung und angeregt durch die Unterhaltung der Mitwartenden, kam ich, bis ich mich vom 87, auf den 26. Platz durch- gewartet hatte, auf den Gedanken, daß das Wort„Beleidigung“ keine andere organische Verbindung mit einem Stand oder Beruf ein- geht, als mit dem„Beamten“. Es gibt eine Beamtenbeleidigung aber keine Konditorbelei- digung oder Feinmechanikerbeleidigung oder Kaufmännische Angestellten Beleidigung. Diese Wahlverwandtschaft zweier Wörter hat, wie die zweier chemischer Stoffe, ihre Ur- sache in den geheimnisvollen Friebfedern der Natur, nach denen sich die Dinge anziehen oder abstoßen. 5 Wenn Sie sich die Sache überlegen, bis Sie vom 26. auf den 11. Platz vorgerückt sind, kommen Sie in der Chemie der menschlichen Beziehungen auf allerlei Formeln, z. B. daß Kälte plus Wartenmüssen das Temperament erhitzt, während Wärme plus Wartenmüssen es bis zum Gleichmut ab- kühlt. Wenn heiße und kalte Körper zusam- menkommen, zischt es. Es entsteht ein, hoch- explosives Gemisch. Wenn Sie mit einen un- geschickten Wort drankommen, explodiert es. Der Niederschlag, der sich bildet, ist die Be- amtenbeleidigung., die dann im Laboratorium des Justizgebäudes in einem weiteren Prozeß zu Strafe verarbeitet wird. 25 Bis Sie auf dem dritten Platz angekommen sind, sind Sie auch in Ihren wissenschaftli- chen Forschungen weitergekommen: Ihre Be- rufs- oder Standesehre genießt zwar weder im Wörter- noch im Strafgesetzbuch die Ehre in außer gewöhnlicher Legierung zu prangen, da- für aber steht Ihnen das Recht zu, ganz nach eigenem Belieben einzuschnappen. Endlich auf dem ersten Platz angelangt, denken Sie an das Wort Tucholskys, der ein- mal vor der deutschen Tür um das Recht der freien Meinung Schlange stand: es ist das Ideal der Deutschen hinter Schaltern zu sit- zen und ihr Schicksal, davor zu stehen. Und haben Sie glücklich alles hinter sich, nun, dann gehen Sie gefaßt mrem weiteren Schicksal entgegen. Lieder und Cello- Sonaten Morgenfeler im Nationaltheater Wie unerschöpflich die Hinterlassenschaft von Schubert, aber auch zum großen Teil das Liedschaffen von Rob. Schumann ist, kam den Besuchern der Morgenfeier im Nationaltheater Mannheim zum Bewußtsein, als Heinrich Hö IZzlin, von Eugen Hesse am Flügel liebevoll unterstützt, wenig bekannte Lieder der genannten Meister mit erlesener Gestal- tungskunst zu tönendem Leben erwachen ließ. Dabei handelt es sich nicht nur um ernste Lie- wissenschaftliche der, vielmehr ließ Hölzlin auch den Humor zur Ggtung kommen, wie etwa bei den, Schen- kenlie tern“ von Schumann. Hölzlin bewährte sieh wieder als Lledsänger von hohen Graden. Karl Hesse bot zunächst aus dem Ge- dachtnis eine wenig bekannte Cello-Sonate von Schubert mit einem knappen übersichtlichen ersten Satz, einem thematisch an das Lapghetto aus Beethovens D-dur- Symphonie erinnernden Adaglo und einem breit ausgeführten melodie- schwelgerischen Schlußsatz. In der echt kam- mermusikalischen Zurückhaltung, der Wärme seines Gesangstones, der Flüssigkeit und Sau- berkeit des Passagenspieles, erwies er sich als Vollblutmusiker, ebenso wie sein Bruder Eugen am Klavier.... Den glanzvollen Abschluß bildete die Sonate F- dur für Cello und Klavier von Rich. Strauß mit der Opuszahl 6, also aus seiner frühesten Schaffenszeit, als der sehr konservativ erzogene junge Tonsetzer noch in streng klassizistischem Fahrwasser segelte. Die beiden vorzug- lich eingespielten Musiker Karl und Eugen Hesse konnten hier ihre Fähigkeiten und ihr virtuoses Können in strahlendes Licht stellen und mit Hölzlin als dem Dritten im Bunde den herzlichen. wohlverdienten Beifall des dankbaren Zuhörerkreises entgegennehmen. Dr. Otto Chmel Felix Lederer 70 Jahre alt. Der frünere Mann- heimer Generalmusfkdirektor Felix Lederer, jetziger Leiter der Berliner Obernschule und Leh- rer an der Berliner Hochschule für Musik. beging am 25. Februar seinen 70. Geburtstag. Lederer wurde 1935 die Arbeitserlaubnis entzogen,(dena) „Heidelberger Schauspielwoche“. Die städti- schen Bünnen Heidelberg veranstalten im Abril sine Schausvielwoche, die dem zeitgenössischen in- und ausländischen Drama gewidmet ist. Die Theater Karlsruhe, Baden-Baden, Darmstadt und andere werden mit ihren wichtigsten Inszenierun- gen in Heidelberg gastieren.(28) Carl Ebert inszeniert in London. Car! Ebert, der frühere Darmstädter Intendant und Regisseur, bereitet im Cambridge- Theater in London eine „Rigoletto“- Inszenierung vor. 5 5 Kassel hat seine Gemzide wieder. Etwa 700 deer wänrend des Krieges in Sicherheit gebrachten 8600 Gemälde der Kasseler Galerie wurden unversehrt nach Kassel zurückgebracht. 63 Gemzide, um deren Rückgabe die amerikani- sche Militärregierung bemüht ist, befinden sich zur Zeit noch in Wien,(dene) 5 Köln Spendet Paulskirchen- Orgel. Die Stadt Köln hat sich bereit erklärt, für die neue Frank- kurter Paulskirche die Orgel zu spenden.(th) Bühnenarbeiter werfen Kritiker hinaus. Ein unglaublicher Theaterskandal ereſenete sich, We den„Hessischen Nachrichten“ berichtet Wird. in Eisenach. Der Intendant des Stadttheaters, Peter Kroll, wer mit einer im„Thüringer volk“ erschienenen Kritik nieht einverstanden und hatte dem Kritiker Dr. Ritter das Haus verboten. Dieser gab daraufhin seine Pressekarte zurück und besuchte das Theater mit ener ordnunssgemäg gekauften Eintrittskarte. Der Versueh des Intendanten, den mallebigen Kritiker mit Hilfe herbeigernfener Poiſzei 3us dem Thester zu entfernen, mißleng, da Dr. Ritter seine gültige Eintrittskarte vorzeigen konnte, Worauf Kroll einge handfeste BHRHhnͥen Ar beiter mobfliserte, die den kKriiner mit Gewolt aus dem Hause beförderten.„Mei- 9 0 Abendpost“ erklärt mit Recht, ges diese nlppeſmetpode die Magnahmen der Goebbels schen Momkorbpolſtik nper tre und ene der Eribsten Formen ger Werbe demekreti- schen Freiheit derstellel, Die gesamte Precee Thitrinsens bat beschlossen, in ununtt des wise nacher Theater in keiner weise mehr zu beachten. Die amtlichen Genehmigungen für die Amts wegen: Das TLepdesernäh-ungaamt 18.17 halt: E Fritz von Schiſins 97 7 1 Sreie Aussprudhe Mannheim als Verbrecherstadt Ihre Zeitung„Der Morgen“ vom d. ds. Mts. bringt unter„Bunte Spucter“ ein“ Notiz der„Continentel Dail, Lal“ mit einem A.-P.-Bericht,»Hrin„Nanm- help, die deutsche Hauptstadt der Ver- brecen“ benannt wird. Zu obiger fi- tulien ung meiner Vaterstadt und den zu- gehör gen Details muß ich als„All-.“ Mannemer“ im Nann vieler folgendes bemerken: 5 Mannheim war und ist heute wieder fast ausschließlich eine Arbeiterstadt. In dem, wos Krieg und Terror von 1939—45, die auch mich Hab und Gut koststen, von„Mannem“ übrig ließen, leben wir, unserer schwer geprüften Stadt treu, meistens unter den allerprimitiv- sten Wohn- und Lebens verhältnissen Der geringe Restteil der männlichen und weiblichen deutschen und ausländischen Ar- beitsscheuen allerdings, bedingt dureh Schleich-, Schwarzhandel und Prostitution mit den üblichen Nebenerscheinungen, neigt stark zum Gesetzwidrigen. Solange es aber bei Dunkelheit beinahe lebensgefährlich wird, nach Hause zu gehen, solange ein straffes Eingreifen und ver- —— —— N e N —.— 2. Jah. pal . Paris, ARubenm Fatieual mehrte Streifen seitens der deutschen Polizet er und und ihren entsprechenden Organen beinahe gevin a. fortzufallen scheinen, solange die von der„Continental Daly Mail“ erwähnten Russen, Polen, Staatenlosen und angeblich Zwangsverschleppten nien rigoros zur Ordnung gebracht werden, 5 solange werden sich die Kriminalfälle nur noch mehr häufen und dadurch auch lei- der langsam weniger gesunde Teile unserer Einwohner noch anstecken lassen. Denn mit den„Mannheimer Asozialen“ würden wir bestimmt und schnell einig. 1 Daß meine Zeilen hei Ihnen vielleicht, bedingt wegen Besatzungsmacht— kaum Ohr finden dürften, wäre nicht sonderlich er- staunlich, denn ein offenes ehrliches Wort ist auch heute genau so verpönt und gefährlien wie im dritten Reich.(Wirklich? Die Red.) A. B., Mannheim Abstand d F 1 In unserer Ausgabe vom 20. Februar ver- öfkentlichten wir unter dieser Ueberschritt eine Betrachtung von O. F. Heinrich. 5 Die Red. % Herr Heinrich schreibt in seinem Ar- tikel, es sei einst ein Privileg der studenti- schen Jugend gewesen, für die Freiheit des Geistes eine Lanze zu brechen. zu: Für die Wahrheit. J Streben nach Wahrheit als Anstandsmangel bezeichnet. Das dürfte doch etwas unzutret- tend sein, zumal eine Frage wie die nach dem geistigen Abstand zum dritten Reich nie un- anständig sein kann, da sie aus dem Bedürfn herauskommt, sich nicht allein einseitig belehren zu lassen, sondern auch der anderen Seite ein Wort einzuräumen. Man muß beide Teile gehört haben. Auch hier. Weil es ge- rade Mode ist, alle Nazis als Verbrecher hin-“ zustellen, so ist dies doch noch lange kein Be- weis für die unbeschränkte Gültigkeit d'eset Behauptung. Schnell fertig ist die Jugend mit 5 dem Urteil. In diesem Falle ist es aber das gereifte Alter, während sich die Jugend be-: müht, den Abstand zu gewinnen) Dafür dü fen wir dann wieder Vorwürfe wie unanstän- dig, undemokratisch, nazistisch verseucht und ähnliches anhören. Das schadet nichts, denn oft behauptet Wird. E. B., Mannheim. kurzsichtig ist, wie das 80 Sport- ganz kurz Prozeß um die Vergnügungssteuer „Die körperlicher Ertüchtigung dienenden Sportvereine sollten von der Lustbarkeitssteuer befreit bleiben.““ Mit dieser Begründung lehnte das Verwaltungsgericht Hannover einen Anspruch der Stadt auf Zahlung einer Lustbarkeitssteuer durch den Sportverein 18986 ab. Der SV Hannover hatte sich geweigert, 10 500 Mark Vergnügunęs, steuer aus dem Freundschaftsspiel im Mal 1986 gegen Schalke 04, das eine Gesamteinnahme von 61 000 Mark eingebracht hatte, zu zahlen. dena a Neuer 1500-αE m-Renner Die großen Autorennen 1946 waren stets ein Duell zwischen Alfa Romeo und Maserati. Dieses Jahr will auch Ettore Bugatti wieder dabei sein unck zwer soll im März die erste Serſe der neuen 150-c em- Rennwagen herauskommen. Bugatti will den ersten Wagen seiner neuen Konstruktion dem französischen Meister fahrer Ravmond Sommer anvertrauen. Auch die Schweiz bereitet sich auf dite neue Saison vor. Die Firma„Autosport“ ve anstaltet bel Genf eine Schulung für junge Renn. fahrer unter der Kontrolle von Basadona, Farina und Louis Chiron. SSK 10:8-Sieg der waldhofboxer Die ersatzgeschwächte Boxstaffel des S Wald- hof gastierte am Samstag im vollbesetzten Klub. haus des Turn- und Sportvereins Oftersheim au einem Klubkamof, Es gelang dernoch den Min. nern des Sy Waldhof, die sich tapfer schlagenden Oftersheimer mit 10:8 zu besiegen. Fr. Kreisfachtagung der Boxer 1 5 Bel der Kreisfachtagung wurde der bisherige Spartenleiter August Leinz wiedergewählt. Tech- nischer Leiter und stellvertretender Spartenleiter wurde Rudi Michel(MSc). Zum gugendohmenn wurde Siegfried Beierlein jr.(KSV 86) und zum Kassier und Schriftfünrer Willi Hoffmann(is gewänlt. N N Notizen 8 2 7 Liss Christel Cranz; Käthe Grasegger und Resch, das„Dreimäderihaus“, haben geheiratet und werden nicht mehr starten. Der sowietische Läufer Bagvasky durchlief im internationalen Guerfeldeinlauf in Paris die 116 km lange Strecke 1 in 42.6 Minuten. Hans Hafner schlug im Titel- kamof den bevelischen Weltersewicht-Boumesstel Oebele nach Fünkten. Die deutschen Eiekungt laufmelsterschaften 1947 werden, am 27. und 2 Februar im Olymolastachon in Garmisch 1 tragen. Bayerischer Abfahrtsmeister wurde Pep Maurer(8c Partenkirchen) in der Zeit von 3 Minuten. dena Nadio heute und movaen HDonnerstag. 27. Februar: 12.30 hrt Dokufzente aus den Nürnberger Prozessen. 13.30 Uhr; Unss rische Operetten weisen. 17.00 Uhr: Rhade ber-Konzert. 18.00 tfhr: Hier sent der RHauszeit 12.13 Unr: Solistenkonzert. 19.30 Uhr: Englisch, unterricht für Erwachsene, 21.00 Uhr:; Forum. 220 Uhr: Kammermusik. Freitag. 28. Februar: 12.30 Uhr: Nürnberger Aerztenrozeß. 13 20 Uhr: Geigen spielen. 1300 Uhr! Amerikanische Kapellen spielen. 17.0 Uhr: Her- mann Bang„Die vier Teufet“. 18.00 Uhr: 1 6 Solistenkop vert. 19.00 Ihr; Sport em Wochenende, 19 15 lime: Parteſen diskutieren. 2% Uhr: Zum Feierabend. 22.15 Uhr: Abendkonzert. 5 Wettervorhersage bis Donnerstagabend Ueberwiegend heiter mit FTagestemberaturel etwas über d Grad. Nachts noch Frost bis unte minus 5 Grad. Ab Freitag etwas stärker bewilt, doch meist trocken. Tasestemberaturen bis geen plus 5 Grad ansteigend. Schwache, allmählich auf Süd drehende Winde. —— verhtrentiicht unter Milltar Reslerunss 1 enz Us WI fia Vverentwortſich für den gesamten Karl Acker men und Karl Vetter a Verla und brückeret: f R 4% Telefon 44 18/3 Postscheckkonten Nerlsruhe ga 916 2 8 hafen„ RH 26 73 Zur Zeit gilt Anzeſeenbreisiiste Nr. licher Bezugspreis: RIA 2.40 einschlieg Redaktion Meannneſm, einen f trag unt euer Wash Delegie ö die an Chin: Nan stische