dt n Ib. 1cter“ Lail“ lann- Ver- r Ti- n zu- „All- endes kast „ Wad mich übrig rükten nitiv- ung 1 Ar- dureh tution neigt inahe ehen, 1 ver- olizet einahe Daily Mosen niem alfälle h lei- Serer alen“ ht,- n Ohr h er- ort ist Hrlich ed.) eim tat. Samstag, 1. März 1947 Einzelpreis 20 piennig Lahrgang Nummer 25 pant frankreich-England perfekt Paris, 28. Febr.(ap) Der französische gußenminister Georges Bidault teilte der Fationalversammlung am Freitag mit, dag er und der britische Außenminister Ernest Bevin am nächsten Dienstag in Dünkirchen enen französisch- englischen Bündnisver- ſrag unterzeichnen werden. Neuer US-Botschafter für London Washington, 28. Febr.(dena-Reuter) Le- wis William Douglas, bisheriger Berater der amerikanischen Militärregierung in Deutsch- land, wurde von Präsident Truman zum euen Botschafter der Vereinigten Staaten n Großbritannien ernannt.„Daily Tele- ph“ begrüßt die Ernennung als„ange- nehme Ueberraschung. Die Zeitung hebt besonders Douglas gründliche England- Kenntnisse und seine Ansicht hervor, daß dlie gemelnsamen Interessen Grohbritan- niens und der USA praktische Formen an- pehmen müßten. dieses angel zutret⸗ n dem ie un- ürknis 21148 eren beide es ge- r hin-; in Be- dleser id mit er das d be- r dür- nstän⸗ it und denn Mode- o Sem Wird, eim. euer enden ssteuer lehnte spruch ssteuer nnover gungs- al 1846 1e Von dena ots eln Dieses ei sein neuen ti Will n dem ommer ch auf t:“ Ver- Renn- Farina Ssk Polens Premier bei Stalin Moskau, 29. Febr.(dena) Der zu einem Besuch in Moskau weilende polnische Mi- Alsterpräsident Cyrankie wie z wurde von Marschall Stalin empfangen. Bei den Besprechungen waren Außenminister Mo- Jotow und der polnische Handelsminister Hilary) Mine zugegen. Wie AP berichtet, erhielt Cyrankiewicz die Zusicherung, daß die Sowjetunion die gegenwärtige westliche Grenzlinſe Polens befürworte und die pol- nischen Forderungen unterstützen werde. UsA-Treuhandschaft im Pazifik New Fork, 28. Febr.(dena-Reuter) Der Delegierte der Vereinigten Staaten, Scna- tor Warren Austin, ersuchte den Welt- acherheitsrat, Amerika die Treuhänder schaft über 650 frühere japanische Man- datsinseln im Pazifik zuzuerkennen. Die Vereinigten Staaten seien bereit, einer in- ternationalen Ueberwachung der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung der Bewohner dieser Gebiete zuzustimmen und militärische und Flottenstützbiiakte auf diesen Inseln jeder internationalen Veberwachuns oder Kontrolle zu unterwer- ken, die durch ein internationales Abkom-⸗ men beschlossen werde. Der sowjetische Delegierte. Andrej Gromvko, unterstützte die amerikanische Forderung, China- Kommunisten melden Sieg Nanking, 28. Febr.(ap) Der kommuni- stische Rundfunksender in Lenan gibt be- kannt, daß die Kommunisten„den größten Sieg in der Geschichte des Bürgerkrieges“ errungen hätten. Die von der chinesishen Regierung in der vergangenen Woche als besiegt gemeldete Armee des Generals Tschen-Ji habe zwei Armeen der National- regierung und eine weitere Division im Zen- trum der Provinz Schantung vernichtet. heratung über Kriegsgefangene Faris, 28. Febr.(dena; Ins) Ein Treffen amerikanischer und französischer Fachleute zum Studium der geeignetsten Maßnahmen b kür die Entlassung der deutschen EKriegsge- kangenen in Frankreich, die von der US- Wald. Klub im zu Fr. ö finden. A nel. Scl. — aturen unte Wölvt, gegen ählich . n: Us 1 en In- mens heim, d wigs⸗ 3 Aonat- rlohn. renne — ö 705 von Innenminister Westfalen, die Bevollmächtigten der Länder „Schstzungen Armee der französischen Verwaltung unter- stellt wurden, wird nach einer offiziellen Verlautbarung am 4. März in Paris statt- Kö in.(Gn) Dr. Adenauer, der Zonen- vorsitzende der britischen Zone, schlug in einer Rede vor Studenten der Hochschule Bonn vor, daß die deutschen Parteien nach dem Wahlkampf enen Burgfrieden abschlie- gen sollten und alles Trennende vorerst in den Hintergrund stellen möchten, um in einem Block der Parteien die dringenden deutschen Lebensfragen zu einer Lösung zu ringen. 1 Düsseldorf.(gn) In Erfüllung eines von en Ministerpräsidenten der amerikanischen und der britischen Zone gemeinsam erteilten Auktrages tagten am 27. Februar unter Vor- Menzel, Nordrhein- der vereinigten Zonen in Düsseldorf. Sie er- kienten Vorschläge für die Bearbeitung der rledensfragen aus. a mburg.(ap) Nach nichtamtlichen wurden in Hamburg durch Be- neudung von Kohlenzügen bisher 30 000 Ton- 8 Kohlen entwendet. Die Zahl der wegen ohlendiebstahis oder unbefugten Betretens 5 Kohlenplztzen festgenommenen Personen dekukt sich seit 1. Dezember aut 21 13. Zan, 1 der Kohlen wurden in Hamburg 1300 olizisten herangezogen. 5 Bremen.(G. R.) In Bremerhaven liegen kerenwörtis 24 Frachter mit Lebensmitteln zur mit Gn Weitere 17 Schiffe, vorwiegeng Getreide, sind im Anlaufen. 5 Prag.(dena) Auf dem internationalen rauenkongreß in Prag wurde u. a. eine atschließung über Deutschland veröffem⸗ 8905 in der die Entmilitarisierung und Ent- asikizierung, Reparationsleistungen an die . die unter der Naziaggression am Wersten geltten haben und die Beachtung er Potsdamer Beschlüsse gefordert wird. ed e 1b.(dena-Reuter) Im Prozeß Ai den ehemaligen Generalfeldmarschall ert Kesselring wurde die Beweisaufnahme seschlossen.. be or K.(ap) Der Sicherheitsrat der 5 uten Nationen stimmte für die Ein- 9 eines aus Vertretern von drei Nati- 1 n gebiigeten Unterausschusses zur Unter- uchnag der britischen Beschwerde gegen Al- bani 1 5 5 wegen verminung des Kanals von Kritik am 21 eizonenabkommen Marschall Sokolowski bezeichnet Zonenvereinigung als Mifach'i ng der Potsdamer Vereinbarung Moskau, 28. Febr.(dena-Reuter) Der sowjetische Oberbefehlshaber in Deutsch- land, Marschall SokOoIOWS ki, erklärte in der letzten Sitzung des Allierten Kon- trollrates in Berlin, Großbritannien und die Vereinigten Staaten hätten durch die Ver- einigung ihrer Zonen die Beschlüsse der Potsdamer Konferenz mißachtet und die Wirtschaftliche Wiedergesundung Deutsch- lands als Ganzes behindert. Marschall So- kolowski fügte hinzu, daß die dem Kon- trollrat entgegenstehenden Schwierigkeiten auf der Linie der alliierten Politik voll und ganz gelöst werden könnten. Die Zonen- vereinigung“, erklärte Marschall SokolowW Ski, „Wurde ohne die Billigung des Kontrollrates durchgeführt, obwohl ein solches Vorgehen unzweifelhaft die koordonierten Prinzipien unserer gemeinsamen Arbeit verletzt. Ich glaube, daß allen Mitgliedern des Kontroll- rates völlig klar ist, daß das Zweizonen- Abkommen für Deutschlands politische Zu- kunft sehr ernste Folgen zeitigen kann.“ Die Zonenvereinſgung sehe, betonte Marschall Sokolowski, weder unmittelbar noch mittelbar als ihr Ziel die Erfüllung der Beschlüsse von Potsdam über die Li- quidierung des Kriegspotentials, die Repa- rationslieferungen oder die Beseitigung der Wirtschaftlichen Grundlagen des Faschis- mus in Deutschland vor. Eine Lage könne nicht als normal und erlaubt bereichnet werden, in der neben dem Kontrollrat, in dem alle vier Besat-unesmächte vertreten Sind, ein Zweierrat bestehe. dessen wirt- schaftliches Programm den Beschlüssen der Potsdamer Konferenz zuwiderlaufe. ihre Forderungen ignoriere, und die Erfülllmng des Programms zur wirtschaftlichen Wie- dersesundung Deutschlands als Genzes be- hindere. Gegen kurzsichtige Politik Das Zweizonen-Abkommen orientiere, tuhr Marschall Sokolowski fort, den Handel der Westzonen vollständig nach den west- lichen Ländern. Das Problem der Entwick- lung eines Inter zonenhandels sei dabei völ- lig übergangen worden. Alle anderen Teile Deutschlands würden als ausländische Ge- biete betrachtet. Eine solche kurzsichtige Politik würde (wie ap ergänzend berichtet) nur neues Un- glück über die Welt bringen und den Frie- den und die Sicherheit der Völker gefähr- den. Diese Entwicklung würde, wie Mar- schall Sokolowski hervorhob, zur künst- lichen Errichtung einer Reihe deutscher EKleinstaaten führen. Ich bezweifle, sagte er, daß diese Pläne auf die Unterstützung des deutschen Volkes treffen werden. Man kann doch Deutschland nicht einfach um hundert Jahre zurückwerfen. Die Alliierten seien nach Deutschland gekommen, bemerkte der Marschall ab- schließend, um diesem Land die Möglich- keit zu geben, einst wieder in die Gemein- schaft der Völker aufgenommen zu werden. Auf dieser Grundlage, sagte Sokolowski, und nicht auf der irrigen Konzeption des anglo- amerikanischen Zweizonenabkommens werden Wir das Deutschland schaffen, das eine Bürgschaft für Frieden und Sicher- heit bietet. Stellungnahme General Clays Im Zusammenhang mit der Kritik Mar- schall Sokolowskis gab General CLay eine Erklärung ab, in der er betont, die von der sowjetischen Militärregierung ausgedrückten Befürchtungen, daß die wirtschaftliche Ver- einigung der britischen und amerikanischen Zone zu einer politischen Vereinigung wer- den könnte, seien unbegründet. Die ameri- kanische wie die britische Militärregierung hätten bewußt selbst von der Planung einer politischen Vereinigung Abstand genommen, da eine solche politische Vereinigung falsch ausgelegt werden könnte. 1 „Die sowzetische Militärregierung, heißt es in der Erklärung General Clays, spricht mitfühlend von den Kohlenquellen und der Stahlkapazität des Ruhrgebietes und dem Werte dieser für Deutschland als Ganzes. Sie unterläßt es jedoch, darauf hinzuweisen, daß die Hilfsquellen Ostdeutschlands in keiner Weise dem deutschen Gebiet als ganzem nutzbar gemacht worden sind und tatsäch- lich wird aus der laufenden Produktion in Ostdeutschland viel aus Deutschland ohne Gegenleistung entnommen. Die sowietische Militärregierung spricht ebenso mitfühlend von„Fnechtschaftskredi- ten“ im Zusammenhang mit den Geldmit- teln, die von der amerikanischen und briti- schen Militärregierung ausgegeben werden, um Hunger und Seuchen zu verhindern. Sie weist nieht daraufhin, daß die Nutzbar- machung der laufenden Produktion, die als Reparationsleistungen aus Deutschland berausgebracht wird, gut dazu gebraucht werden Könnte, um die Mittel zur Bezahlung Bevins Hoffnungen für Moskau Viermächtepakt gegen Aggression— Beveridge zur Ostgrenze London, 28. Febr.(dena-Reuter) Der Ab- schluß eines Viermächtepakts zwischen den Vereinigten Staaten, der Sowjetunion, Frankreich und Großbritannien zur Verhin- derung einer erneuten Aggression in Europa Wird auf der Tagesordnung der Außenmini- sterkonferenz in Moskau stehen, erklärte der britische Außenminister Revin am Donners- tag bei Eröffnung der auhßenpolitischen Debatte im Unterhaus. Kein endgültiger Friedensvertrag zum Deutschlandproblem sagte Bevin u. a., man dürfe Deutschland nicht zu einem Notstandsgebiet im Herzen Europas werden lassen. Auf der anderen Seite müsse eine Garantie für die Sicherheit Europas Se- schaffen werden. Von Bedeutung sei es, ein Viermächteabkommen über die wirtschaft- lichen Grundlagen Deutschlands zu ers reichen. Er hoffe, daß man das deutsche Problem in Moskau mit Aufgeschlossenheit und Verständnis behandeln werde. Er rechne nicht mit der Möglichkeit, daß auf der Moskauer Konferenz ein Friedensvertrag mit Deutschland zustande komme. Die Auf- gabe dieser Konferenz sei es, die notwen- digen Vorbereitungen zur Erreichung dieses Zieles zu treffen. Das Bündnis mit Rußland Im weiteren Verlauf seiner Rede erör- terte Bevin die aktuellsten Fragen der bri- tischen Außenpolitik. Zur Frage einer Revi- sion des sowietisch- britischen Bündnis- Ver- trages sagte er, das zwischen der Sowiet- union und Großbritannien bestehende Ab- kommen müsse einer Prüfung unterzogen werden, da es veraltet sei. Stalin, habe der britischen Regierung mitgeteilt, welche Punkte des Vertrages nach sowjetischer Auf- fassung überholt seien. Die britische Re- gierung werde ihrerseits der sowjetischen Regierung in Kürze ihre Vorschläge für eine Revision des Vertrages unterbreiten. Die Pritisch- französischen Verhandlungen über den Abschluß eines Bündnisabkommens hätten gute Fortschritte gemacht. Sorgenkind Oder-Neiße-Linie Im britischen Rundfunk erklärte Lord Beveridge, das Sorgenkind aller Deutschen sei die Regelung der deutschen Ostgrenze in Moskau.„Jeder verantwortliche Deutsche, mit dem ich sprach“, sagte Lord Beveridge, beteuerte die Unmöglichkeit für jeden Deutschen, einen Friedensvertrag, der die Oder-Neiße-Linie anerkenne, zu unterzeich- nen, ohne selbst und mit seiner Partei poli- tischen Selbstmord zu begehen“. Wenn diese Grenze im Friedensvertrag festgelegt werde, miisse der Vertras diktiert werden. Es könne von keinem der Leiter eines demokratischen Deutschlands akzeptiert werden. Beveridge kügte hinzu:„Wir, die wir an die Demo- kratie glauben und die Athlantik-Charta unterzeichnet haben, müssen uns darüber klar werden.“ Hoffnung auf Paneuropa Zur politischen Zukunft Deutschlands erklärte Lord Beveridge, er habe den Ein- druck, daß das deutsche Volk, abgesehen von den Kommunisten, bereit sei, eine Dezen- tralisierung der Macht, wie sie Frankreich und Amerika zu wünschen schienen, zu akzeptieren. Die Deutschen setzten große Hoffnung in die von Winston Churchill vor- geschlagenen„Vereinigten Staaten von Europa“. Er könne nicht sagen, was alle Deutschen dächten, aber er sei gewiß, dag in Deutschland der Wunsch bestehe, Teil einer friedlichen Völkerfamilie zu sein. wesentlicher Einfuhren bereitzustellen. Es ist wohl bekannt, daß weder die amerika- nische noch die britische Militärregierung irgendwelche Güter aus der deutschen Pro- duktion entnimmt, außer um Geldmittel be- reitzustellen, um lebenswichtige Einfuhren zul bezahlen. Und es ist weiter wohl be- kannt, daß beide Militärregierungen zusätz- lich große Summen für Nahrungsmittel und land wirtschaftliche Produkte aus ihren eigenen Mitteln ausgeben. Es ist außeror- dentlich zweifelhaft, ob diese Ausgaben vom deutschen Volk oder den anderen Völkern in der Welt als„Knechtsschafts-Kredite“ angesehen werden. Es ist ebenso zweifelhaft, ob irgendein humanitäres Bemühen jemals durch solch einen Ausdruck charakterisiert Worden ist.“ Oppenheimer dementiert Kamm Berlin, 28. Febr.(dena) Der Berater des „amerikanischen Außenminis eriums in Ent- nazifizierungs angelegenheiten, Fritz Oppen- heimer, erklärte, er habe während der Wiesbadener Besprechung mit den Sonder- ministern der amerikanischen Zone nicht gesagt, daß die amerikanische Militärregie- rung gegen eine Suspendierung Reinhold Malers und Wilheim Simpfendör- fers sei. Minister Kamm hatte auf einer Arbeitstagung der Heidelberger Spruch- kammer erklärt, Oppenheimer habe sich im Namen der amerikanischen Militärregierung gegen eine Suspendierung des Minister- Präsidenten Reinhold Maier und des Kul- tusministers Wilhelm Simpfendörfer aus- gesprochen. Diese beiden Namen seien in den Besprechungen überhaupt nicht er- wähnt worden, stellte Oppenheimer fest. Außerdem könne er als Beamter des ame- rikanischen Außenministeriums eine der- artige Erklärung niemals abgeben. Konferenz aller Parteien in Berlin London, 28. Febr.(dena-Reuter) Eine Eonferenz aller deutschen Parteien zur Er- örterung ven Vorschlägen über die zukünf⸗ tige deutsche Regierung und eines gemein- samen Standpunktes für die Moskauer Außenministerkonferenz wird von dem Block der antifaschistischen Parteien der sowjetischen Zone nach Berlin einberufen, gab der zur Zeit in London weilende Vor- sitzende der Kommunistischen Partei der britischen Zone Deutschlands, Max Rei- mann, bekannt. Der Block der antifaschi- stischen Parteien, dem die SED, die CDU und die LDP angehören, habe allen zuge- lassenen Parteien in den 4 Zonen Deutsch- jands Einladungen zur Teilnahme an dieser Konferenz übersandt. Dr. Konrad Adenauer (CDU) und Dr. Kurt Schumacher(SFD) hätten die Einladung erhalten und erklärt, daß sie eine solche Konferenz begrüßen würden. 5 Rückerstattungsgesetz Wiesbaden, 28. Febr.(dena) Das hessische Kabinett stimmte dem vom Länderrat aus- gearbeiteten Entwurf des Rückerstattungs- gesetzes zu. Das Gesetz wird dem Länderrat zur endgültigen Beratung vorgelegt werden. Durch dieses„Entarisierungsgesetz“ werden die im Rahmen der Arisierung entzogenen Vermögen ihren früheren Besitzern oder deren Rechtsnachfolgern zurückerstattet. * t nens n ee m letzter Minute.. —.... 9 Palästinasitzung der UN? London, 28. Febr.(dena-Ins) Die britische Regierung würde die Einbe- rufung einer Sondersitzung der Verein- ten Nationen, auf der ausschließlich die Palästinafrage behandelt werde, begrü- gen, um eine Verschiebung der Angele- genheit bis zum September zu verhin- dern, erklärte am Freitag ein Sprecher des britischen Außen ministeriums. Atomdebatte im Sicherheitsrat abgesagt New Vork, 28. Febr.(dena) Die tür Freitagabend einberufene Sitzung des Weltsicherheitsrates über die Frage der Atomkontrolle ist laut AFN abgesagt worden. Der Sowjetdelegierte Gromvyko hatte beabsichtigt, auf dieser Sitzung eine Erklärung zu dem amerikanischen Atomkontrollplan abzugeben. Er setzte den Rat am Donnerstag davon in Kennt- nis, daß er um eine Verschiebung der an- gesetzten Debatte ersuche, um mehr Zeit zum Studium des amerikanischen Planes zu haben. UNRRA-Tätigkeit in Frankreich beendet Paris, 28. Febr.(ap) Die UINRRA stellt am Freitagabend nach mehr Als zweijähriger Arbeit ihre Tätigkeit in Frankrech ein, teilte Brigadegeneral W. Fraser, der Chef der UNRRA in Frankreich, mit. 15 Jahre Zuchthaus für Tillessen Konstanz, 28. Febr.(dena) Heinrich Till essen wurde von der Strafkammer des Landgerichts Konstanz wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit und wegen Mord- versuchs zu einer Gesamtstrafe von 15 Jah- ren Zuchthaus verurteilt. Ein Jahr und sechs Monate Untersuchungshaft wurden angerechnet. Der Vorsitzende stellte in der Urteilsbegründung fest, das Gericht habe sich davon überzeugt, daß die Tat an Erz- berger vollendeter Mord, die Schüsse auf Diez als Mordversuch zu deuten seien. Die Strafe sei ausschließlich aus dem Ge- setz Nr. 10 des Kontrollratsgesetzes zu neh- men. Die von der Verteidigung heran- gezogenen Reichsamnestien der Jahre 1928 und 1930 trafen nech ihrem ausdrücklichen Wortlaut auf die Tat Tillessens nicht zu. Sicher sei jedoch, daß der Angeklagte von der. Amnestie des Jahres 1928 betroffen worden wäre, wenn seine rechtskräftige Aburteilung schon vorher stattgefunden hätte. Die Amnestie vom 21. März 1933 Sei verfassungswidrig und daher schon von Anfang an unwirksam. Württembergisch-badischer Gemeindetag Stuttgart, 28. Febr.(dena) Der württem⸗ bergisch-badische Gemeindetag wurde in Ludwigsburg unter Vorsitz des Landesrates Dr. Jäger gegründet. Die mit starker Mehr- heit angenommenen Satzungen ruhen auf den Grundprinzipien der Freiwilligkeit, der Zusammenfassung der kreisangehörigen Ge- meinden und der Kreisverbände sowie der gebietsmäßigen Zusammengeböriskeit von Nord württemberg Baden auf Grund der Verfassung. Land für Neubürger München, 28. Febr.(dena) Die amerika- nische Militärregierung hat die bayerische Regierung ersucht, das Gesetz für die Wiederansiedlung von Neubürgern bis zum 1. März durchzuführen. Nach dem neuen Gesetz wird der bayerische Großgrund- besitz aufgeteilt, um die übermäßige wirt schaftliche Macht der Großgrundbesitzer zu brechen. Veränderung bei der Militär- regierung Berlin, 28. Febr.(dena) Die Ernennung von Mr.. M. S. Szymezak, Chef der Han- delsabteilung der amerikanischen Militär- regierung, zum Leiter der Wirtschaftsabtei- lung der amerikanischen Militärregierung für Deutschland als Nachfolger General Wil- liam H. Drapers gab General Clay bekannt. Soforiplan Hoovers für 20 Millionen Deuische Priorität der Ernährungsfrage— Deutschlands niedriger Lebensstandard Washington, 28. Febr.(dena-INS) Der ehemalige USA-Pyßsident Herbert Hoover, der kürzlich von mer Relse durch Europa nach Washington zurückkehrte, schlägt zur Beseitigung der Auswirkungen der augen- blicklichen Lebensmittelzuteilungen in der britischen und amerikanischen Zone Deutschlands in seinem Bericht an Präsi- dent Truman ein Hilfsprogramm in Höhe von 951 000 000 Dollar vor. Lagebericht über Deutschland Hoover stellt fest, daß die deutsche Be- völkerung in Bezug auf Ernährung, Heizung und Unterkunft auf den tiefsten Stand der letzten hundert Jahre westlicher Geschichte gesunken sei und beschreibt den überall herrschenden Hunger, der sich besonders bei den Kindern, in der Zunahme der Sterb- lichkeitsziffer unter den alten Leuten und in einer allgemeinen Abnahme des Gewichts, der Lebens- und der Arbeitskraft auswirke Die Wohnraumfrage in beiden Zonen sei die furchtberste, welche die moderne Zivilisa- tion je gesehen habe Hoover schildert dann Deutschlands Mangel an Rohmaterialien und Verbrauchsgütern durch den Krieg und die Vebervölkerung der beiden Zonen durch die Zuwanderung von neun Millionen Deut- schen aus anderen Besatzungszonen. Er weist auf die Kriegsopfer und Kriessgefan- genen bin, deren Fehlen sich auf die Pro- duktionsleistungen und im Hinblick auf den Frauenüberschuß in einem Absinken der Moral auswirke. Hodbovers Hilfsprogramm Bei den von ihm vorgeschlagenen Hilfs- maßnahmen legt Hoover nach ap das Hauptgewicht auf die Lieferung von Le- bensmitteln, weil, wie er sagt,„eine ausrei- chende Ernährung zur Erhaltung der Ar- beitskraft“ die erste Notwendigkeit zur Wiederbelebung der Exportindustrie dar- — von Deutschland in Mark bezahlt werden könnten Weitere Ersparnisse ließen sich aus einer Steigerung der deutschen Ernteerträge, einer Preissenkungsaktion, dem Einsatz der stelle. Die derzeitigen Rationen in Höhe von deutschen Flotte für den Transport ameri- 1550 Kalorien seien nicht ausreichend. 17 910 000 Normal verbraucher der britischen und amerikanischen Zone müßten zusätz- liche Zuteilungen erhalten und zwar durch Einstufung in die Schwerarbeiterkategorie, durch die Zuteilung von 65 000 Tonnen Ge- treideerzeugnisse an deutsche Wohlfahrts- organisationen und dureh die Ausgabe von warmen Mahlzeiten von 350 Kalorien an alte Leute und sonstige Bedürftige auf Grund ärztlichen Attestes. Wejter müßten für dreieinhalb Millionen Kinder besondere Küchen zur Austeilung von warmen Mahl- zeiten von mindestens 350 Kalorien geschaf- fen werden Hoover weist darauf hin, daß mit diesen Zusatzmitteln den in Betracht kommenden Verbrauchergruppen bis zum kommenden Oktober geholfen werden könne. Die in dem Zweizonenabkommen bis zu diesem Zeitpunkt vorgesehene allgemeine Heraufsetzung der Rationen um 250 Kalo- rien könne dann unterbleiben. Schaffung einer deutschen Flotte Um die finanzielle Belastung des ame- rikanischen und britischen Steuerzahlers möglichst niedrig zu halten, schlägt Hoover die Schaffung einer unter deutschen Besat- zungen fahrenden Versorgungsflotte von zur Zeit aufgelegten etwa 75 Liberty-Schif- ken vor, die Lebensmittel und Rohstoffe nach Deutschland transportieren sohen, da unter diesen Umständen die Unkosten mit Ausnahme der Ausgaben für Treibstoff kanischer Materialien nach den USA und aus der Möglichkeit erzielen, daß die sofort einsetzenden Zusatzrationen eine spätere Erhöhung der Rationssätze überflüssig ma- chen würden. Weiter empfiehlt Hoover Fischlieferungen an Deutschland von Nor- wegen, Schweden und Dänemark, Lieferung von überschüssigen Lebensmitteln aus den südamerikanischen Staaten. leihweise Ueber- lassung von zusätzlichen Fischereifahrzeu- gen an Deutschland und die Erlaubnis für Deutschland, in der Nord- und Ostsee Fischfang zu treiben. Die Kosten des Programms ö Für die ersten sechs Monate bis zum 1. Juli schätzt Hoover die Kosten seines Programs auf 384 000 000 Dollar, die zu gleichen Teilen von Großbritannien und den Vereinigten Staaten zu tragen wären. Für die folgenden zwölf Monate bringt er einen Gesamtbetrag von 567 Millionen Dollar in Ansatz. Von dieser Summe sollen 296 Mil- lionen Dollar für Getreideerzeugn'sse, 35 Millionen für die Ernährung der Schulkin- der, 75 Millionen für sonstige Lebensmittel, 45 Millionen für Düngemittel, 27 Millionen kür Saatgut, 25 Millionen für Erdölerzeug- nisse und ein weiterer. nicht näher bereſch- Neter Betrag für die Frhsßhiüng der Ratio- nen bis Oktober 1947 guf gewandt werden, Wobei sich letzterer vielleicht als überflüssig erweisen könnte. 5 5 Seite 2 Samstag, I. März Ih Samstag, 1. März 1947 Veröffentlicht unter Mllitar-Reglerungs Lizenz Us WZ 110 verantwortlich für den gesamten In- alt: E Pritz von Schilling. Dr Mannheim R 1. 4/6. Telefon 44 151/38 . St. gilt Anzeigenpreisliste Nr. 3. Karl Ackermann ind Karl Vetter Redaktion Verlag und Druckerei: Postscheck konten Karlsruhe 80016 Ludwigshafen a Rh 286 743. Monatlicher Bezugspreis RM 2.40 einschließlich Trägerlohn. Für unverlangte Manuskripte übernim mt die Redaktion keine Verantwortung a 111 g In sechs Wochen angespannter Kon- Unsere politische Wochenschau renzen heben die stellvertreten- den Außenminister der Vereinigten Staaten, Großbritanniens, der Sowjetunion und Frankreichs versucht, ihren Auftrag zu erfüllen und die Vorbereitungen für die am 10, März beginnende Außenministerkonferenz in Moskau durch die Sichtung des Materials und Abgrenzung der Probleme zu treffen. Der Fortschritt dieser Be- sprechungen ist naturgemäß in der Oeffentlichkeit aller kriegsbetroffenen Länder mit großer Aufmerksamkeit verfolgt worden, denn wenn es auch weder die Auf- gabe dieser Vorkonferenz war, ein Exposé für den Frieden mit Deutschland aus- zuarbeiten, noch beim Auftreten von Gegensätzen endgültige Entscheidungen her- beizuführen, so hatte man doch eine Klarstellung der wesentlichen Leitsätze für die erste Hauptkonferenz erwartet. Tatsächlich ist eine solche Klärung in gewissem Umfange eingetreten, insbesondere in der Stellung, die die kleineren Mächte sowohl gegenüber Deutschland, als auch gegenüber der Verhandlungstaktik der Groß- mächte einnehmen. Zusammenfassend muß das Ergebnis allerdings als deprimie- rend bezeichnet werden. Die auseinancterstrebenden und dem Namen wie dem Simm der Vereinten Nationen widersprechenden politischen Tendenzen, die schon auf der Pariser Konferenz in vielen Fällen nur Notlösungen zur Umgehung der unüberbrückbaren Gegensätze ermöglichten, haben auch die Londoner Vorkonferenzen Überschattet. Eines ist jedenfalls auf dieser Konferenz eindeutig geklärt worden, die zumindest in Deutschland zeitweise gehegte Hoffnung, die Moskauer Konferenz werde schon den endgültigen Friedensvertrag für Deutschland ausarbeiten, wird sich nicht erfüllen. g Die französische Sicherheit. Der französische Ministerpräsident Ramadier hat den von Léon Blum mit einem unbestreitbaren Anfangserfolg eingaleiteten Ver- such zu einer allgemeinen Preisherabsetzung um zunächst fünf Prozent der Ver- kaufspreise durch den Erlaß einer zweiten, wenn auch in verschiedenen Teilen stärker differenzierten Preissenkung fortgesetzt. Im Gesamtzusammenhang geht es bei diesen Bemühungen nicht so sehr um einzelne Preise, als um die Wieder- herstellung des Vertrauens der Franzosen zu ihrer Währung und ihrer Wirtschaft. Es schien zunächst so, als sei es Léon Blum tatsächlich gelungen, die inflationistische Spirale abzustumpfen und neue Energien für die Wiederherstellung gesunder Le- bensverhältnisse frei zu machen. Inzwischen hat jedoch das Miß verhältnis zwischen den Lebenshaltungskosten und dem Durchschnittseinkommen der Arbeiter und An- gestellten, zusammen mit den nicht endenwollenden Unbilden und erhöhten Kosten dieses Winters, neue Forderungen auf Lohn- und Gehaltserhöhungen hervorgerufen, die zu gut begründet sind, um abgelehnt werden zu können, aber natürlich die Preissenkungsaktion gefährden. Der Mangel an Kohle- die weitgehende Vernichtung der Wintersaat durch den Frost und umfangreiche Produktionsausfälle zwingen jetzt schon zur Beanspruchung der mühsam erlangten ausländischen Kredite für Ausgaben des täglichen Bedarfs, die nicht durch eine werterhöhende Industrie- erzeugung praktisch nutzbar werden. Zu dieser wirtschaftlichen Unsicherheit gesellt sich der politische Schwebezustand, in dem Frankreich in einer veränderten Sach- lage sein historisches Gewicht als unverändert betrachtet sehen möchte, während es sich gleichzeitig bewußt ist, daß eine außerordentliche Veränderung stattgefunden hat. Unter diesem Zwiespalt scheinen auch die englisch- französischen Verhandlun- gen zu leiden, deren bisheriges Ergebnis keine so umfangreichen Zusagen Englands erbracht haben, wie dies von Frankreich erhofft worden war. Mit dem durch die Unsicherheit wachsenden Sicherheitsbedürfnis versteift sich leider auch die fran- 288ische Verständnisbereitschaft gegehüber Deutschland. Nur aus diesem Zusam- menhang scheint es uns erklärlich, wenn in außenpolitischen Parlamentskreisen die Auffassung vertreten wird, daß die Ablehnung des französischen Wunsches auf politische Abtrennung des Ruhrgebietes von Deutschland durch die anderen Großmächte nur dadurch ausgeglichen werden könnte, daß das Gebiet wirtschaft- lich internationalisiert und— das ist das wesentliche— durch hohe Zollschranken gegen Deutschland abgegrenzt würde. 0 Englands Indienpolitik. Die unerwartete Erklärung des britischen Minister- präsidenten Attlee vor dem Unterhaus, daß Großbritannien beabsichtige, sich spä- testens im Juni 1948 aus Indien zurückzuziehen, hat innerhalb Englands eine heftige Diskussion und in Indien eine starke Entspannung ausgelöst. Wieweit oder ob überhaupt die indischen Grundprobleme des sehr stark durch wirtschaftliche Miß- stände getragenen politischen Gegensatzes zwischen Mohammedanern, Hindus, Un- berührbaren und Fürsten durch die Zurückziehung Englands erleichtert, geschweige denn gelöst werden, wird die Zukunft lehren. Bewiesen ist durch den Entschluß des Chefs der britischen Labour-Regierung, daß der neue Kurs, der darauf abzielt, aus den bisher beherrschten Völkern freie, befreundete Nationen zu machen, folge- richtig weitergeführt wird, Von der Opposition der Konservativen ist dieser Schritt wie andere vorher. mit scharfer Kritik untersucht und abgelehnt worden. Die kühne Schlußfolgerung, daß für die Erhaltung des britischen Weltreiches die mit den Dominien erprobte lockere, aber bisher als unzerreigbar erwiesene Bindung sich in Zukunft nicht nur erhalten, sondern ausdehnen lassen werde, um daraus ein kreies Geflecht einer politisch gleichgèrichteten Staatenvereinigung zu erhalten, Wird ihre Zugkraft noch erweisen müssen. Es erscheint außerordentlich, daß England, das bisher seine politischen Leitgedanken stets aus der kühlen Abwägung sachlicher Zusammenhänge zog. seine neuen Anschauungen jetzt auf theoretische Ueberlegungen gestellt hat, die allerdings nicht der sachlichen Grundlage entbehren. In Indien hat jedenfalls der Entschluß der britischen Regierung eine bedeutende Erleichterung des Verhäſtnisses der beiden Nationen zueinander gebracht. für die als zußeres Symptom des Willens zu einer vorbehaltlosen Verhandlungstaktik auch die Abberufung des bisherigen Vizekönigs Lord Wavell und die Ernennung des Admirals Mountbatten gelten darf. Der Bürgerkrieg in China. Eine der ersten Amtshandlungen des neuen ame- rikanischen Außenministers, George C. Marshall, war die Zurückziehung der bis, kuz vorher von ihm selbst geleiteten politischen Befriedungsmission aus China. General Marshall hat in seinem letzten Bericht über die Lage in China die reak- tionsren Kräfte des Kuomintang ebenso scharf kritisiert, wie die politische Füh- rung der chinesischen Kommunisten. Die mit der Rückziehung des vermittelnden Einflusses der Amerikaner aus China schon angezeigte Hoffnungslosigkeit jedes Versuebes, eine Einigung zwischen den gegensätzlichen Parteien herbeizuführen, hat sich inzwischen bestätigt. Welcher Partei es in China gelingen wird, ihre Macht so zu festigen, daß-ein Zustand der Ruhe hergestellt wird, bleibt abzu- warten. Fest steht jedoch, daß durch den erneuten Ausbruch oder vielmehr die Fortführung des Bürgerkrieges China auf unbestimmte Zeit sich selbst den Weg zur wirtschaftlichen Erholung versperrt hat. 5. S. Ein weiser und gecduſdiger Diener Deulsdilands und Europas — Friedrich Ebert, Sohn und Vo,bild des Volles Zum Gededken des ersten Reichspräsidenten der ersten Republik Vor 22 Jahren, am 28. Februar 1928, verlor die junge deutsche Republik ihren ersten Präsidenten: Friedrich Ebert, dessen tatkräftigem Wirken und staatsmännischem Geschick es in erster Linie mit zu danken War, daß aus der Wirrnis des Zusammen- bruchs im Jahre 1918 das deutsche Volk in eine staatspolitische Ordnung zurückfand, die ihm Grundlage gab für den Neuaufbau eines demokratischen Gemeinwesens und für den Wiedergewinn internationalen Ansehens. Friedrich Ebert, von dessen staatsmänni- scher Kraft die erste deutsche Republik ent- scheidend mitgeformt wurde, hatte einen steilen und weiten Weg in seinem Leben zu- rückgelegt. Zwischen der schmalen Pfaffen- gasse in Heidelberg, wo er am 4. Fek.. 1871 als Sohn eines kleinen Handwerkers, der sich schlecht und recht durchs, Leben schlug, ge- boren wurde, und dem Reichspräsidenten- Palais in Berlin, lagen Jahre hingebenden Dienstes am Volk. Der aufgeweckte Junge erlernte das Sattlerhandwerk. Eine unge- rechte Behandlung durch den Lehrmeister trieb ihn vier Wochen vor Beendigung der Lehrzeit in die Welt hinaus. Als Handwerks- bursche lernte er ein gutes Stück des deut- schen Landes, aber auch die sozialen Nöte des arbeitenden Volkes kennen. In Mann- heim, wo ein Onkel von ihm wohnte, wurde er durch diesen und insbesondere den da- mals wirkenden August Dreesbach mit sozia- listischem Gedankengut vertraut. Das entschied seinen weiteren Weg— sein Leben gehörte fortan der sozialistischen Idee. Damit begann für ihn das Dasein des sozialistischen Kämpfers. Immer wieder brot- los werdend, von den Arbeitgebern boykot- tiert, schlug er sich durch. Wo er hinkam, wurde er zum Künder des Sozialismus. 1891 landete er in Bremen. Die Hansestadt mit ihrer freieren Luft wurde seine Wahlheimat. Bald stand er mitten im politischen Leben. Als Bürgerschaftsvertreter,. auf Parteitagen, trat der junge Sozialdemokrat, den gründ- liche Sachkenntnis, unerschütterliche Ruhe und zielbewußtes Arbeiten auszeichneten, mehr und mehr hervor. Als Arbeitersekretar entfaltete er einige Jahre hindurch eine segensreiche Tätigkeit und im Jahre 1905. wurde er in den Parteivorstand der Sozial- demokratischen Partei Deutschlap is gewählt. Bald gehörte Ebert zu den Jertrauten August Bebels, des trotz seines Alters immer noch jugendlichen Feuerkopfes. Im Kampf um die Verbesserung der materiellen Lage der Ar- beiterschaft stellte Ebert ein gutes Verhält- nis zwischen Partei und Gewerkschaften her, ebenso stand er àn der Wiege der sozialisti- schen Jugendbewegung, der er noch lange Zeit seine besondere Aufmerksamkeit wid- mete. Nach August Bebels plötzlichem Tod Wurde Friedrich Ebert auf dem Parteitag in Jena mit großer Mehrheit(433 von 477 Stim- men) zum ersten Vorsitzenden der Partei ge- Wählt Diese Wahl bewies, in welch hohem Maße er das geistige Bild der Partei ver- Körperte. Die Haltung Eberts bei Kriegsausbruch 1914 war lange Zeit heftig umstritten. Zu- nächst wurde mit allen Mitteln versucht, für die Erhaltung des Friedens zu wirken., In den ersten Augusttagen kam Hermann Mül- ler, ebenfalls Mitglied des Parteivorstandes, aus Paris zurück mit der niederschmettern- den Nachricht, daß die französischen Sozia- listen, deprimiert von der Ermordung Jean Jaurès', für den Krieg eintreten werden. Da entschied sich Ebert für die Bewilligung der Kriegskredite in der Anhahme, eine militä- rische Niederlage Deutschlands bedeute auch die Niederlage der deutschen Arbeiterklasse. Er hoffte, durch seinen Einfluß einen Frie- den der Verständigung, ohne Annexionen herbefführen zu können. Seine dahingehen- den Bemühungen bei den ausländischen Bru- derparteien jedoch scheiterten. Auch Fried- rich Eberts Söhne mußten in den Krieg zie- hen. Zwei kehrten nicht zurück. Die schwerste Last aber wurde ihm aufgebürdet, als im November 1918 Prinz Max von Baden, der letzte Reichskanzler des Kaiserreiches, die Staatsgewalt in seine Hände legte. Jetzt wurde Friedrich Ebert Staatsmann, der das Wohl des Volkes über die Partei stellte. Mag sein Charakterbild in der Ge- schichte schwanken— hoch über der Par- teien Haß und Gunst steht sein unbestre bares historisches Verdienst. Deutscha vor dem drohenden Zerfall bewahrt unde nen demokratischen Staat geschaffen zu h ben, in dem das deutsche Volk wieder eh konnte. Vielleicht vermögen wir heute g ganz zu schätzen, welches Verdienst d Wirken Eberts damals zuzuschreiben. Aber gerade die Kreise, die ihm vieles, t nicht alles, zu danken hatten, nämlich Besitzbürger, die Industrie, die bürgerle kapitalistische Gesellschaft, die durch Ee ordnende Hand am ehesten in der Repub wieder Entfaltungsmöglichkeiten fanden, waren es, die eine Hetze der Niedertra und gemeinster Verleumdung gegen 60 Reichspräsidenten aus dem Volk entfes ten. Als„Landesverräter“ wurde er von nen beschimpft, sollte er diffamiert werd Dieser Hetze erlag schließlich der in ele Ehre tief getroffene Mensch Friedrich Fb Im Kampf um seine Rehabilitierung starb an den Folgen einer Krankheit, die zu b handeln er sich die Zeit nicht nahm. bis zusammenbrach und selbst das Operatih messer des bedeutenden Chirurgen Gehen rat Bier keine Hilfe mehr bringen kom Am 28. Februar 1925 endete sein Leben. Das Wild war zur Strecke gebracht. Reaktion triumphierte. Am Anfang des ges, der irt den Abgrund der Naziherrsch führte, stand die Nachfolge Hindenburg der Reichspräsidentenschaft. 6 Der demokratisch gesinnte Teil des kes, vor allem die deutsche Arbeiterscht stand trauernd an der Bahre des er Reichs präsidenten, des Mannes, der. aus d Schoße des Volkes kommend. in der 2 tiefster Not über sich selbst ee sen, der, wie der englische Sozialist donald sagte,„ein weiser und geduld Diener nicht allein Deutschlands, sonde auch Europas“ war. Auf dem Bergfried in Heidelberg, in heimatlicher Erde, fu Friedrich Ebert seine letzte Ruhestätte 10 dem schlichten Grabstein stehen die Wort nach denen er lebte und wirkte:„Des Volt Wohl ist meiner Arbeit Ziel.“ F. K. 5(Siehe auch Seite 5) ö Frankfurt, 28. Febr.(tli-Eig.-Ber.) Vor der Strafkammer Frankfurt begann unter Vorsitz von Landgerichtsrat Dr. Wirtz feld der dritte und größte Euthanasie-Pro- zeß in Hessen. 25 Angeklagte, Aerzte, Schwestern, Pfleger, Büropersonal und Handwerker der Landesheilanstalt Hada- mar haben sich zu verantworten. Nach Fest- stellungen der Staatsanwaltschaft wurden in Hadamar, der Euthanasie-Anstalt für den ganzen westdeutschen Bereich, über 10 000 Menschen getötet. Mit sachlichen Worten, unberührt und gleichgültig, schildert Dr. Gorgaß, einer der beiden Hauptangeklagten, den letzten Weg der nach Hadamar transportierten Kranken. Der 71 jährige Dr. Wahlmann, der zweite Hauptangeklagte, der bereits vom amerika- nischen Militärgericht wegen Mitwisser- schaft an der Tötung von Ausländern zu le- benslänglichem Gefängnis verurteilt wurde, ist seit 40 Jahren Psychiater. Er hat in frü- heren Jahren sicher viel für die Geistes- kranken getan und sich stets für die Ein- kührung neuer therapeutischer Maßnahmen eingesetzt. Dennoch aber starben unter sei- i ner ärztlichen Leitung et va 4000 Menschen in Hadamar durch Gift. Aus Ueberängst- lichkeit habe er sich, wie er erklärte, nicht gegen die mörderischen Anweisungen des dureh ein amerikanisches Militärgericht zum Tode verurteilten und inzwischen hingerich- teten Landessekretärs Klein, der Verwal- tungsdirektor in Hadamar war, gesträubt. In seiner Freizeit widmete er sich ganz der Musik, spielte die Orgel in der Kirehe und leitete einen Kirchenchor. Aber in der morgendlichen Konferenz ent- schied er,„wer nun drankommen sollte“ und ließ seine Anweisungen durch die Ober- schwester an die Stationen weitergeben. Ein erschütterndes Bild über die Vor- gänge in Hadamar gab die Aussage der 62 Jahre alten Fürsorgeerziehungsschwester DACHAU Von Martin Niemöller aus„Erneuerung unserer Kirche“ 1 Neubau- Verlag, München Ich fuhr im vorigen Herbst nach einem Vortrag nach München zurück. Ich kam 15 km seitlich von Dachau vorbei. Meine Frau war bei mir im Wagen. Wir waren sehr zeitig auf dem Wege, und meine Frau füren- tet, wir kämen zu früh zurück, weil man nicht auf uns mit dem Essen gęrechnet habe. Da kam mir der Gedanke, meiner Frau die Zelle zu zeigen, in der ich die letzten vier Jahre gesessen hatte. Wir fuhren nach Dachau und kamen ins Lager, und ich konnte meiner Frau die Zelle zeigen. Es war beweglich, aber nicht erschütternd. Wir ka- men heraus aus dem Zellenbau und kamen num an einer Mauer entlang, in der ein Tor offen stand. An dieser Mauer War ich oft vorbeigekommen, aber das Tor War stets ge- schlossen. Jetzt stand es offen, und wir tra- ten ein und standen vor dem Krematorium, des Lagers Dachau. An einem Baum daneben king ein großes, weißgestrichenes Kisten- brett mit schwarzer Schrift. Wir lasen den letzten Abschiedsgruß, den die von den Amerikanern befreiten Häftlinge ihren toten Kameraden geschrieben hatten. Die Inschrift lautete: Hier wurden in den Jahren 1933 bis 1945 238 756 Merischen verbrannt. Ieh merkte, wie meine Frau. zitterte, ich mußte sie stlitzen. Dabei lief es mir selbst heiß und kalt den Rücken herunter. Meine Frau er- schrak vor der Zahl der Toten. Mich hat diese Zahl nicht umge worfen. Wären es dop- pelt soviel gewesen, jeh hätte es noch für möglich gehalten. Was mir die Fieberschauer — über den Rücken trieb, waren die beiden anderen Zahlen:„1933 bis 1945“ stand da ge- schrieben. lch hätte was darum gegeben, wenn diese Zahlen da nicht gestanden hät- ten. Da kragte mich Gott— wie einst den ersten Menschen nach dem Sündenfall: Adam, Mensch, wo bist du gewesen von 1933 bis 19452 Ich wußte: Auf diese Frage weiß ich keine Antwort zu geben. Ich hatte wohl ein Alibi in der Tasche. meinen Ausweis als Konzentrationär von 1937 bis 1945. Aber was half mir dies Alibi?! Gott, fragte mich ja nicht. wo ich von 1937 his 1945 gewesen War. sondern wo ich von 1933 bis 1937 war Von 1933 bis 1937 hatte ich keine Antwort. Hätte ich vielleicht sagen sollen: Ich war ein tap- ferer Bekenntnispfarrer in jenen Jahren, ich habe ein Wort riskiert und schließlich Frei- heit und Leben riskiert? Aber danach fragte mich Gott nicht. Gott fragte: Wo warst du von 1933 bis 1937. als hier Menschen ver- brannt wurden? Das waren nicht meine christlichen Brüder, die dort verbrannt wur- den, das waren Kommunisten, ernste Bibel- forscher usw. Darum hatte ich mich nicht gekümmert. Ich konnte auch nicht sagen: Ich habe es nicht gewußt. Ieh hatte es ia in der Zeitung gelesen, daß Hermann Göring schrieb: Die kommunistische Gefahr ist ge- bannt. die kommmmistischen Führer sind hin- ter Schloß und Riegel die ſibrisen Aktivisten hinter dem Stacheldraht der Konzentrations- lager, leh hatte mir wenig dabei gedacht Soll ich meines Bruders Hiter sein. wenn mein Bruder ein Kommimist und Gottloser ist? Adam. wo warst du? Gott bstte weiter fra- gen können. und ich htte ihm keine Ant- wort geben kömen. Er hatte mich mit sei- nem Steckbrief gefunden. und ich wußte es in jenem Augenblick: Jesus Christus spricht: Was du versäumt hast an einem dieser Ge- ringsten, das hast du an mir versàumt. Chri- stus hat das Gleichnis vom barmherzigen Samariter gepredigt, und er erwartete es von einem Samariter, 0 er dem halbtot geschlagenen Juden beisfeht. Soll ich meines Bruders Hüters sein? Jawohl. du hättest dei- nes Bruders Hüters sein sollen. Von jenem Augenblick an war es für mich aus. ich kann nicht mehr auf umschuldig plädieren im Blick auf das. was inmitten unseres Volkes an Schuld, an Verdammnis, an Hölle Wirklich- keit geworden ist. Aus dem Nationaltheater. Das Programm des sechsten Sinfoniekonzerts, das am Mon- tag, dem 3. März, im Nationaltheater unter der musikalischen Leitung von Rich. Laugs gegeben wird(Voraufführung morgen, Sonn- tag, vormittags 11 Uhr), bringt die erste Sin- fonie des amerikanischen Komponisten Samuel Barber sowie die Sinfonſe in d-moll von César Franck. Als Solist wurde Prof. Joseph Pembauf(Klavier) verpflichtet, der den „Totentanz“(für Klavier und Orchester) von Franz LISszEt spielt. Kunsthallenvortrag abgesagt. Infolge Er- krankung von Dr. Hartlaub muß der für Mon- tag, 3. März, angesetzte Vortrag über„Fran- z 6sische Malerei“(on Courbet bis Manet) ausfallen. ö Kauffmanns„Perlenhemd“ in Heidelberg. Die Städtischen Bühnen Heidelberg haben „Das Perlenhemd“ von Leo Justinus Kauff- mann, ein Spiel für Sänger, Musiker, Schau- spieler und Tänzer, zur Erstaufführung er- worben. Roosevelts Leben im Fllm. Wie James Roose- velt, der älteste Sohn des verstorbenen Präsiden- ten, und der Filmproduzent Kennedy mitteilten, Soll das Leben Franklin Delano Roosevelts zum Gegenstand eines Films oder einer Filmserie ge- macht werden.(ap) i er Orgelspieler als Mörder Margarete Bor ko ws k Ii. Ihr wurde die im Mai 1943 plötzlich für Mischlingskinder en- gerichtete Kinder-Abteilung über- tragen. Sie kann sich an die meisten die- ser Kinder, die alle körperlich und geistig gesund waren, noch gut er- innern. Fast alle seien lustig und lebens- frohe kleine Menschen gewesen. Plötzlich begann fast täglich ein Kind zu verschwin- den. Sie erkundigte sich bei Klein, der ihr sagte, sie solle nicht so viel Aufhebens ma- chen. Auch die 36jährige Lydia Thomas gibt zu, in ungefähr 25 Fällen tödliche Ta- bletten oder Spritzen verabreicht zu haben. Als sie sich einmal weigerte, weiter zu ma- chen, schrie Klein ihr zu:„Du faule Sau da kommst du das nächste mal dran!“ Aus Angst tat sie was man ihr befahl. Der am Mord beteiligte Totengräber, der 40jährige Gärtner Paul Reuter, hat sich nichts bei seiner Tätigkeit gedacht. Er erklärte vor Gericht:„Es war ja Führer- befehl!“ 2 a f UNdEIS SE ZUK Jede Zukunft ist ungewiß, aber nie war eine Zukunft so wenig im voraus zu be- stimmen, wie die nächste Zukunft unseres Volkes. Alles kann sich mit uns ereignen, sowohl im guten wie im schlechten Sinne. Das spüren wir Frauen besonders schmerz- voll, denn unsere tägliche Trübsal zwingt uns, dem Pulsschlag politischen Lebens aufmerksam zu lauschen und daraus Furcht oder Hoffnung zu schöpfen. Wir sind uns nicht einmal bewußt, daß es unpolitische Haltung ist, wenn wir so bange in die Zukunft blik- ken. Wir überlegen zu selten, daß die Fol- gen falscher Politik uns die, heutige Mühsal beschieden und dadurch die in- stinktive Abwehrstellung, das heißt das po- litische Interesse, in Millionen Frauen ge- weckt haben. 5 Nach dem ersten Weltkrieg hatten wir den Versailler Vertrag, der zahllose Deut- sche jahrelang veranlaßte, das Schlimmste zu unken Die Frauen in großer Zahl haben dieses Geunke geglaubt. Die Tatsache, daß wir zwei Jahrzehnte später in der Lage wa- ren, einen neuen Weltkrieg zu starten, be- weißt jedoch, daß jener„Sündenbock“, der damals„Versaillef Vertrag“ hieß, trotz sei- ner schwachen Stellen, die er haben mochte, Deutschland offenbar sehr viele Möglich- keiten gelassen hat. Frauen und Männer er- kennen heute, daß die führenden Politiker Unglücklicherweise nicht verstanden haben, diese Möglichkeiten zu unserem Nutzen Auszuwerten. Die nicht wegzudiskutierende Lage/ der Dinge legt uns Frauen zu unseren heutigen Mübsalen noch die Verpflichtungen auf, unsere Scheu vor der Politik und unsere allzu bescheidene Meinung von uns selbst abzulegen und uns in voller Bewußtheit mit einzuschalten. Die Welt blickt auf uns. Sie fragt: ba- ben die deutschen Frauen durch diese schreckliche Lehre endlich gelernt, daß die Zukunft ihres Volkes mit von ihnen ab- Hängt? Heute haben wir keinen„Versailler Vertrag“, Dieser Krieg hat nicht fünf Mi- nuten yor, sondern fünf Minuten nach zwölf sein Ende gefunden. Was diese ent- setzlichen zehn Minuten Unterschied für uns bedeuten, dag fühlen, das sehen und hören wir täglich. Wir fühlen es, denn Wir befinden uns in einer Abhängigkeit von Menschen und Dingen, wie noch nie in un- serer Geschichte! Wir sehen es, denn wo- hin wir blicken, Srinsen uns gespenstige Ruinen entgegen! Wir hören es, wenn uns unsere Kinder das Wort„Brot“ in die In New Vork traf die ehemalige deutz „Patria“, nunmehr der sowjetische Passagl dampfer„Rossija, ein. Es ist dies das en Schiſf für Fahrgãste unter sowjetischer Flag das in New Vork eintraf. f Emily Bale h, die einen Teil des Frieden nobelpreises für 1946 erhielt, machte die zugedachten 10 000 Bollar der„Internationde en für Frieden und Freiheit“ zum 0 schenk. 5 ö Der Frauenausschuß der UNO plant, im 1 dieses Jahres eine internationale Fraue konferenz in Wiesbaden abzuhalten. Der Berliner„Telegraf“ widmet einen 4 satz der Aufbauarbeit in Mannkeim.„Man hei m ist eine einzige Baustelle. UJeberall 7% sich in der Kraterlandschaft der Stadt d Leben. Die lähmende Müdigkeit weicht de Mut, zum Wegräumen. Es wird zugepacht“ In dem Katalog der Bibliothek fe lers war Karl May mit 132 Bänden, Goeſ uberhaupt nicht aufgeführt. N UNFT/ VON ANA HAAN Ohren gellen und wir ihnen sagen müsst „Wir haben keines.“ Das einzige, was wir heute über unte Zukunft wissen, ist, daß wir nichts u sen! Wir wissen noch nicht, ob wir dit verdammt sein werden, ein Volk Schwindsüchtigen und Todeskandidaten“ werden Wir ringen mit der Aufgabe, 0 Heer von Flüchtlingen unterzubringen u doch selbst noch Luft zum Atmen zu halten! Wir zittern um die Verwirklichu der wirtschaftlichen Einheit Deutschlan Es wird uns bang, wenn wir an die nd wendige Währungsreform denken, die e schmerzvolle Operation bedeuten wirq. warten voller Ungeduld, ob unsere schaft allmählich wieder in Gang k om wird. Wann werden sich die Räder wiel, * 1 . drehen, Wann die paar Schlote wieder 1 chen? Wann wird mit dem Wiederauſti unserer Städte in großem Ausmaß beg nen werden können? Und wann endlich“ wann werden die vielen Millionen Mäng die von Heimweh und Unglauben gequl noch in fremden Landen hinter Stache draht leben, heimkehren? J Während unser Volk in alle diese Unt wißzheiten gebannt ist, beginnt es aus d. schrecklichen Betäubung zu erwachen, die es nach seinem beispiellosen Sturz in 06 Tiefe versunken war. Zwar erfolgt dies Erwachen noch nicht geschlossen. A jeden Tag sind es mehr Menschen, die 00 tatenlose Warten ablehnen. Ruckartig% fen sie sich auf, die sie umgebende d. ihre kleine Welt, in einen besseren 1 stand zu bringen. Dieses Mühen bringt den mangelhaften Hilfmitteln zwar nur 2 timeter weisen Erfolg. Und doch ist es, ist es Fortschritt! Fortschritt abe gibt Mut, und Mut gibt Zuversicht. Zuwe sicht gibt Schaffensfreude, und Schaffen kreude stählt die Kraft! Kraft aber gebit neuen Fortschritt! J Wie viele von denen, die sich nun d dem Gelähmtsein zu lösen beginnen, mäß seinerzeit in das Wehgeschrei über, d Versailler Diktat“ mit eingestimmt habe Und wie sehr werden dieselben Mensch heute wünschen, endlich einen„Vertt zu bekommen, der uns den Frieden brin- und die Antwort geben wird auf alle d, gewißgheiten!. f Wir baben noch keinen vertrag.(. spannt blicken wir nach London, Wasbint ton, Paris und Moskau, und versuchen, d 1 dichten Vorhang zu durchdringen, hic dem das deutsche Schicksal verborgen 15 der künftige Friede. die Wo es Vo 5 ver Flac 8 Fried te die nattonde. aum nt, im raue ten. einen „Man berall Welch ein Gedanke: man nimmt dreimal täglich eine Pille Antifrostin, wenn die uecksilbersäule unter den Nullstrich zu- gammenschrumpft, und zaubert damit den Frühling unter die Weste. Doch ganz im Ernst: so etwas gibt's; allerdings kennen es nur die wenigsten. Wieviel erträglicher stehen die Winter Wirklicher Friedenszeiten in unserem Er- innern verzeichnet, auch wenn die Kälte- grade zweistellige Ziffern erreichten. Wollte man das unvergleichlich bessere Uberstehen früherer Frostwochen allein durch gutge- heizte Wohnungen, dicke Wollkleider und kettreiches Essen erklären, so ginge man an einem bedeutsamen Stoff vorbei, dessen Fehlen den Arzt bei jeder Untersuchurig mit Sorge erfüllt, dem Kalk. Kalk braucht jede einzelne Zelle des Körpers; insbesondere das Blut, dessen Kreislauf die Feuerstellen des Körpers nicht allein mit Heizstoffen beschickt, sondern auch in alle Teile weiterleitet,— das Blut ist ohne eine genügende Beimischung von Kalk zu seinen Aufgaben nicht voll be- fähigt. Blut obne Kalk ist sicherer Tod. Jedes einzelne Organ braucht diesen Stoff; die Muskeln für ihre Tätigkeit besonders; das Herz als ewig arbeitender Doppelmotor Jugend spri „Achtung, Achtung! Hier ist die Jugend- stunde von Radio Stuttgart!“— so beginnt seit vier Monaten jeden Dienstag um 20.00 Uhr eine Sendung, die nicht nur der jungen Generation gewidmet ist, sondern die zu einem groben Teil von ihr selbst gestaltet Wird. Die Aufgabe dieser Jugendstunde soll gein, die Kräfte unter den Jugendlichen zu fördern, die nach Ausdruck verlangen. So bringen wir regelmäßig Hörspiele, Ge- dichte, Erzählungen, Artikel und Kompo- sitionen von Jugendlichen und lassen jugendliche Künstler singen, sprechen und spielen. a 3 So versucht Radio Stuttgart in seiner Ju- gendstunde das Gesicht der heutigen Jugend zu zeigen. In dieser Sendung sollen aber auch Dinge an die deutsche Jugend heran- getragen werden, die ihr helfen sollen, sieh den Blick zu weiten und sich einzubauen in die Jugend einer Welt, die einmal verant- wortlich für Krieg und Frieden sein wird. Berichte über das Leben und die Probleme der Jugend anderer Länder sollen Ver- ständnis für die andere Art wecken und damit helfen, Brücken in die Weite zu schlagen. Die im Wechsel wiederkehrenden Reihen„Jugend hört gute Musik“ und „Jugend erlebt die Werke der Dichter“ sollen Lücken schließen, die ein Erbe der vergangenen Zeit sind. Diskussionen über brennende Jugendfragen sollen zu Toleranz und Achtung vor der Meinung des Anderen erziehen und darüber hinaus helfen, die eigene Meinung zu bilden. Mit unserem Ubertragungswagen zienen Wir hinaus und suchen etwas einzufangen von dem, was in der Jugend vorgeht. Re- portagen von ihren Feierstunden, aus den Redaktionen der Jugendzeitschriften und Theater, von Arbeitsplätzen und den Stel- len, an denen der Schwarzmarkt blüht, sol- len dabei helfen.. Wir wissen, daß es ein Generations- problem gibt, solange Menschen auf dieser Erde sind. Die heutige Generation mag es in manchem schwerer haben als manche Per ftorgen Samstag, I. Marz 1947 Von Dr. med. 2, DEE Müllereisert gar dreimal soviel wie jeder andere Muskel. Kalkarmut in den Nervensträngen äußert sich durch Nervosität und Leitungsmängel. Diese Erkenntnis ist keinesfalls neu; die rzte des Altertums wußten bereits, dag Kalk in den Leben, ten eine bedeutsame Rolle spielt. Sein N gel ist aber erst in unserer Zeit der Nahrungsknappheit und der Ersatzstoffe zu einer bedenklichen Er- scheinung geworden. Unersetzliche Kalk- sbender fehlen; ihre wichtigsten sind Milch, Käse, Obst und Gemüse. Als künst⸗ liche Kalkquellen stehen dem Arzt Kalk- pillen und Einspritzungen zur Verfügung. Die Pillen unterliegen auf ihrem Weg durch die Verdauungskanäle mannigfe a 1 Verlieren dehalts; die Einführung kalkhaltiger Lösungen unmittelbar in die Blutbahn er- weist sich als erheblich wirkungsvoller. Besonde der alternde Körper wird um so anfälliger, je weniger der Kalkaus- gleich in den erforderlichen Bahnen vor sich geht; seine Widerstandskraft, gerade auch gegen Kälteein wirkungen, steht und fällt wit einer geordneten Kalkwirtschaft seiner Zellen und Säfte. 8 Die„Anti-Frost-Pillen sind kein un- erfüllbarer Wunschtraum; ihr größter Feh- ler ist ihr Fehlen. 74 Der ahve Nundlunle Generation vor ihr. Das Problem ist aber ein ähnliches und kann nur Willen auf beiden Seiten und gegense gem Eennenlernen gelöst werden. Und das ist es, Was wir letzten Endes mit unserer Jugendstunde beabsichtigen: den Alteren m zeigen, so ist die heutige Jugend und „New Lork Times“ Photo Dr. Cledo Brunetti, Columbus(Okio), bei der Vorführung des von ihm erſundenen kleinsten Rundfunlesenders, der in eine Lippenstifthülse eingebaut ist das ist ihr Wollen, und der jungen Gene- ration zu helfen, ihre Aufgaben zu erken- nen und aktiv mitzuarbeiten an einer Welt, die uns allen gehört und die wir uns ein- richten müssen. K. K. Unser tägliches Brot „ kommt heute auf ungewohnten Wegen zu uns. Früher wurde das von uns benötigte Getreide in Rotterdam umge- schlagen und kam auf schwerbeladenen Kälmen den Rhein herauf, gleichgültig, ob es, wie in den Jahren 1930, aus über- seelischen Ländern, den Vereinigten Staaten, Kanada, Argentinien, Australien, Südruß- land eingeführt wurde, oder ob es aus den deutschen Uberschußgebieten im Osten, aus Ostpreußen, Pommern, Mecklenburg oder Holstein stammte. f Heute kommt unser Brot nur in den Mengen zu uns, die uns von der Besatzungs- macht überlassen werden, und uns auf den Wegen, die sie vorschreibt. So leitet z. B. die amerikanische Militärregierung ihre Ge- treideeinfuhr über den von ihr kontrollier- ten Seehafen Bremen. Das bedeutet eine be- deutende Umstellung— und wie wir sehen werden— eine risikoreiche Neuorientie- rung. 5 5 Bremen ist kein eigentlicher Getreide- umschlaghafen. Die Einrichtungen für den Umschlag dieses Massengutes sind in jeder Hinsicht unzureichend. Für den Transport des Getreides von Bremen nach Süd- deutschland stand anfänglich(wie jetzt wieder durch die Frostperiode) nur die Eisenbahn zur Verfügung. Die verhältnis- mäßig großen Mengen mußten im Gegen- satz zu früher, wo das Getreide einfach von Bord zu Bord umgeschlagen wurde, abgesackt und ordnungsgemäß verladen Werden, Ein Außenstehender macht sich schwerlich eine Vorstellung von den Schwierigkeiten,-die die Beschaffung der erforderlichen Säcke, Sackbänder und Vor- stellbretter bereiteten; welcher Findigkeit, Wendigkeit und Entschlußfreudigkeit des mit der Sache befaßgten Großhandels es be- durfte, um den Transport auf neuen Wegen unter den schwierigsten Umständen und mit zum Teil unerfahrenem Personal über- haupt zu organisieren! Gleichwohl wurde die Aufgabe gemeistert. Der Mannheimer Großkaufmann hat zwar nicht, wie ehe- mals, seine Speicher füllen können, aber die Mannheimer Mühlen mahl ten, und die süddeutschen Bäcker buken unser tägliches Brot. Mancher Anwohner unserer Binnenhäfen und Wasserstraßen sah damals zu seinem Erstaunen plötzlich kleine gedrungene Schiffe mit großen Masten auftauchen: Motorsegler, die mit eigener Kreft den Rhein heraufstampften. Nicht ungefährlich war ihr Weg von Bre- men der Küste entlang bis Emden, wo sie und-Fms-NFanal in den deten, um schließlich Mann- beim zu erreichen. 5 As nach und nach das deutsche Kanal- netz einigermaßen hergestellt und ein Teil der Rheinschiffe wieder flott gemacht War, übernahmen diese die Transporte. Die Risi- ken und Gefahren wurden dadurch nicht geringer. Das zeigte sich, als eine gering- fügige Beschädigung des Schiffahrtsweges zur Stillegung des gesamten Verkehrs zwang. Eine Anzahl von Schiffen, deren La- dung aus dringend benötigten Nahrungs- mitteln bestand, lag fest. Welche summen solche Zwischenfälle in einer Zeit knapp- sten Transportraumes die Kaufleute kosten, kann sich der Laie kaum vorstellen. Nach- dem sich der Verkehr schon einige Zeit auf dem beschriebenen Weg abgewickelt hatte, wurde festgestellt, daß eine Kanalstelle minenverseucht war. Der Kaufmann aber kann heute nicht warten, bis ein Trans- port unbedingt sicher ist. Auf seine La- dung warten Tausende von hungrigen Men- schen. Darum fährt er. Das kann Fahrzeug und Ware kosten. Dazu lastet die Verant- Wortung für all die Menschen auf ihm, die im Falle einer Katastrophe leer ausgehen, Ger aber diese Menschen zwingen ihn. wen, denn sie warten, warten auf ihr tägliches Brot, das ihnen heute gegeben werden muß, weil von gestern keines mehr übrig ist. Robert Margulies Jeilge nose. Hageken im Tagesspiegel“ Der Anpassungsfähige Lucia und der Deserteur Vor dem Gericht der ostenglischen Stadt Norwieh standen Stanley Edwards und seine italienische Geliebte Ide Lucia Tenes Die Italienerin ist angeklagt wegen illegale Einreise nach Britannien. Der ehemalige bri- tische Soldat steht unter der Anklage, von sei ner Truppe desertiert zu sein,. Auß er sich wegen Beihilfe zu der unge Einreise der Tenca verantworten. Radwards verliebte sich in die dunkeläugige Mailänderin, während er in Italien stationiert war. Eines Tages— im April oder Mai— hielt ein Militärzug in Verona. Kanonier Edwards stieg aus und machte einen halbstündigen Spa- zlergang. Als er wiederkam war der Zug ohne ihn abgefahren. „Als ich mich so vergessen fand“, sagte er aus„war jeh in einem fürchter⸗ liehen Zustand. Ich hatte schlechte Nachricht von meiner Familie bekommen und die Mitteilung erhalten, daß mein einziger Bru- der in japanischer Krlegsgefangenschaft ge- storben sei. So machte ich mich auf den Weg nach Mailand, wo ich in der Via Pace 17 Ilde Lucia kannte.“ 5 Die Mailänderin verkaufte ihr Haus für 250 000 Lire(ca. 5600 RM), und das Paar zog nach Carlazzo am Comosee. Dort kaufte die Tenca einen kleinen Laden, den sie später wieder verkaufte, um Geld flüssig zu machen für die Tour nach England. Z u Fuß überquerten die beiden dann die Alpen am St.-Bernhard-Paß. Oft versanken sie hüfttlef im Schnee und waren in höchster Le- bensgefahr. Ihr weiterer Weg führte sie durch Frankreich. Um Gendarmen auszuweichen,. gingen sie lange Strecken durch Eisenbahn- tunnels. In Boulogne war ein Fischer bereit, sie bis auf drei Meilen an die englische Küste zu bringen. Die restliche Strecke ruderten die Liebenden in einem kleinen Boot, das ihnen der französische Fischer für 120 RM überlas- sen hatte. Sie erreichten unbemerkt die briti- sche Insel.— In der Neujahrsnacht wurde das Paar verhaftet. 5 Mr Graham Edwards, Stanleys Vater,„ klärte:„Wenn Lucia nicht gewesen wäre, hät- ten wir unseren Sohn vielleicht nie wieder- gesehen, under ist alles, was wir be⸗ sitzen. Meine Frau und ich würden unser Leben geben für das Glück dieser beiden, Wir wünschen, daß Lucia bei uns bleiben darf. Wir lieben sie wie eine Tochter? Der Gerichtshof entschied, daß Signora Tenca so lange im Hause der Familie Edwards leben solle, bis eine Entscheidung der für Ein- wanderung zuständigen Behörde vorliege. „Der Spiegel“ Nr. 5 / ore ese undes leer ond Swen Von unserem westdeutschen Korrespondenten Duisburg, 27. Febr. Geranienstöcke vor den EKajütenfenstern, die Wäscheleine am leck und am Bug den obligatorischen Spitz, so sehen wir den Rheinkahn sonnenlichtum- spielt dahingleiten und es will uns schwer fallen, ihn aus der versponnenen Idylle her- auszulösen, um ihn in Vergleich zu stellen zu den Steamern der großen Meere, den sau- senden Rädern der Eisenbahnen, den Moto- ren, Schrauben und Zylindern der Moderne. Und doch hat auch die Rheinschiffahrt ihr volles ökonomisches Gewicht, ist ausgesetzt dem turbulenten Spiel dieser Zeit zwischen Aufbauwillen und Rentabilitätssorgen, hun- gert nach Material, nach neuer Zuordnung, Wie jeder andere organische Wirtschafts- zweig, und sieht sich in ihrem materiellen Lebenswillen am Schnittpunkt zahlreicher Debatten. 1946 entfiel von dem Monats- volumen der Binenschiffahrt in der britischen Zone, das 2 Millionen Tonnen betrug, über 1 Million auf dem Rhein. Bisher reichte die Kapazität der 1000 wieder in Dienst genom- menen Schiffe. 800 000 Tonnen— aus, allen Anforderungen einigermaßen zu erfüllen. Wird jedoch im Frühjahr 1947 der Ruhrstoß mit arbeitstäglich 300 000, Tonnen kommen, dann kann nur ein beschleunigtes Wieder- aufbauprogramm eine Transportkrise auf dem Strom verhindern. Kriegsschäden wurden beseitigt 28 Prozent des westdeut chen Verkehrs wurden früher durch den Wasserweg be- Wältigt. Allein 80 v. H. der nach Süddeutsch- land gehenden Kohle schwamm ab Duisburg zu den fen des Ob heins. Damals zählte die deutsche Rheinflotte 2,4 Millionen To. Der Krieg zerschlug diesen gut organi- sierten verkehrstechnischen Organismus und hartes Werken tat not, um die Wasser- straßen wieder passierbar, die Schiffahrt Wieder aufleben zu lassen. Von Basel bis Rotterdam mußten die Trümmer von 32 Brücken beseitigt werden Schiffswracks ver- klammerten Rinne und Häfen. So galt der Anbeginn der Reinigung der Straße. Die folgende Zeit war gekennzeichnet durch Re- paraturen, wobei sich die verbliebenen Mög- lichkeiten der mittelrheinischen Werften als viel zu knapp gegenüber den anfallenden Aufgaben“erwiesen. Um einen Ausgleich zu schaffen, schlug die Reederei Braunkohle den Bau einer Helling- Werft nördlich Röins vor, o monatlich zwischen 25 und 30 Kähne repariert werden könnten, was der Wieder- erstellung von Schleppkraft in Duisburgs Ruhrort zugute kame. Auch das Herren- zichen einer schwimmenden Anlage der Stet- tiner Oderwerft nach Köln liegt auf dieser Jiinje. Allerdings drückt auf alle Planungen der Mangel an Energie, Kraft und Material. 5 22 Die Brandruinen in den Schadensfälle aus. Tote Fassaden, kahle Innenwände und häßliche Brandgiebel bil- den die kläglichen Reste ehemaliger Stra- Benzüge und Baublöcke. Das erweckt heute leicht beim Laien den Anschein, als sei mit verhältnismäßig geringen Mitteln eine Wie- derherstellung möglich. Wie steht es damit? Zunächst sind zwei Vorfragen zu klären: Handelt es sich um ein Gebäude mit frühe- ren Massivdecken oder Holzbalkendecken? Wieweit hat das äußere und innere Gefüge gelitten? Die Entscheidung, ob Abbruch und Neubau oder Wiederherstellung des frühe- ren Zustandes anzuraten ist, kann nur durch einen erfahrenen Architekten nach genauer örtlicher Prüfung und Gegenüber- stellung des jeweiligen Aufwandes getroffen werden, Sie ist von erheblicher Bedeutung kür die Gewinnung einer wirtschaftlichen Lösung. Es ist nicht allein notwendig, 4 a f wieder aufgebaut wird und Wohnmöglich- keiten geschaffen werden, sondern auch, daß vernünftig und gut gebaut wird und zweckmäßige, zeitgerechte neue Wohnungen entstehen. Bei I—2stöckigen Bauten zu bejahen In der„Rheinischen Post“ wurden auf Grund eingehender Untersuchungen in Düs- seidorf hierzu interessante Ergebnisse ver- ötkentlicht. Mag bei ein- und zwelge⸗ schossigen Bauten für den Regelfall die Wiederherstellung wirtschaftlich vertretbar sein, so ändert sich diese Ueberlegung bei drei- und mehrstöckigen Gebäuden. Fol- gende Aufstellung macht dies deutlich: Anteil der erhaltenen Bauelemente bei Wohn- bauten mit zerstörten Holzbalkendecken und einfachem Ausbau: Hausart: Ein- Zwei- Drei- Vier- 5 stöckig stöckig stöckig stöckig Keller, einschl. 8 Kellerdecke Umfassungswände Trag. Innenwände 30 20 12 bis 7 17 15 9 1 14 bis 5 bis 7 N bis 7 39—44 32—39 30—37 29—36 ab Witterungsschäd. 4 4 6 Substanzwert 1. Durebschnitt 35—40 28—35 25—32 23—30 Der Substanzwert liegt danach bei ein nd zweistöckigen Häusern zwischen 3—40 Prozent und bei drei- und vier- ztöekigen zwischen 23-30 Prozent. Da- bel ist zu berücksichtigen, daß trotz des ein- zustellenden Substaenzwertes wesentlicher Mehraufwand für Ersatz vieler Konstruk- tions- und Ausbauteiſe, vor allem der Mas- sivdecken entstehen wird. Ein einziger Kahn bedarf zur Neuausstat- tung rund 80 Festmeter Holz. Man sucht Auswege. So sollen die Bonner Alumimum- Werke gewisse Hokteile durch Leichtmetalle ersetzen. Doch auch hier sind die Pässe zu eng, als daß die Entwicklung zu einem vol- len, tiefen Ausatmen Platz fände. Daß s0 natürlich an Neubauten, die durch den star- ken Anteil des Schlepperausfalles und durch den technischen Fortschritt der letzten Jahre unbedingt erforderlich sind. nicht gedacht werden konnte, ist verständlich. Erst jetzt wird ein Vorantasten auch nach dieser Seite hin feststellbar. In Duisburg wurde ein Programm eingereicht, daß 14 Schlepper und 14 Käbne enthält. Trotz all dieser Sorgen und Nöte haben sich Reeder und Schiffer tatkräftig in das Ringen um den Platz an der Sonne se- wagt, der ja auf das innigste mit unsere: gesamten Wirtschaftslage verknüpft ist und das an Impulsen zurückerstattet, was ihm gegeben wird. Und hierbei mußten sie er- fahren, daß das„Aus- der-Hand-in-den- Mund-leben“ des praktischen Alltages erst in zweiter Linie rangiert, nämlich hinter der politischen Existenzfrage der deut- schen Rheinschiffahrt überhaupt. Wasserstraßenpolitik ist Mündungshäfenpolitik. Diese These behält auch ihre Berechtigung, wenn man sie umkehrt. Als kurz nach der Kapitulation belgische und holländische Schiffahrtsexperten ihre Bekannten in Westdeutschland besuchten, sah es bedroh- lich um die Zukunft der deutschen Rhein- flotte aus. Aber bald spürte man in Rotter- dam, Amsterdam, Antwerpen, daß Binnen- land, Strom und Hafen ihren eigenen Rhyth- mus haben, der Vergewaltigungen schlecht verträgt. So sanken in dem gleichen Mage, Wie die niederländischen und belgischen Anrainer erkennen mußten, welche Ver- ödungen ein öder deutscher Westen auch kür sie im Gefolge haben würde, die An- sprüche, Die Holländer baben deshalb die bisher in ihren Häfen blockierten Schiffe inzwischen freigegeben. Obwohl sie von den 3,6 Millionen Tonnen ihrer Rhein- flotte über eine Milſion verloren, nahm sie keine zu starke Neigung auf deutsche Ton- nage menr. Auch in der Tarifgestaltung scheinen Kompromisse möglich. Lediglich in der Sequestierung deutscher Anteile an gemischten Reedereſen bleiben sie unnach- giebig. Auch Belgien erweist sich in der Tarifpolitik die eindeutig gegen die deut- schen Nordseehäfen gerichtet ist, weniger zugeknöpft als zuvor, Seine Reparations- forderungen belaufen sich auf 200 000 f, dag entspricht ungefähr dem Vorkriegsbestand. Schwierige Verhältnisse bei 3—4 Geschossen An dem Beispiel der 3— A4Astöckigen Brandruine eines Achtfamilienhauses mit zwei Zweizimmer wohnungen nebst Küche und Bad in jedem Geschog, mo- derner Grundrißform, bei 11 m Haus- breite und 11,30 m Haustiefe ergibt sich bei vergleichender Untersuchung mit genauen Kostenanschlägen auf der Preisbasis von 1937-38 folgendes Bild: Gesamt- kosten Kosten Kosten je ebm je qm umbauten Wohn- Raumes fläche RM RM RM 1. Wiederaufbau in alter Form für acht Wohnungen 2. Völlig. Neuaufbau kür 8 Wohnungen 34 500 20,32 88,80 Bei Untersuchungen für ein unmoder- nes viergeschossiges Haus von 12 m Breite und 11.40 m Tiefe hat Architekt Möhring vier Möglichkeiten gegenübergestellt unter Zugrundelegung eines Substenzwertes von 35 Prozent und Einbau von Masstvdecken. Beachtlich ist dabei die Rückwirkung der 28 500 17,12 74,41 Sesamtkosten auf die Kosten je am Wohn- fläche. Gesamt- kosten Kosten Kosten je ebm je qm umbauten Wohn- Raumes fläche RM RM RM Wiederaufbau in alter Form, Klo- setts am Podest, Teilung in acht Wohnungen Umbau deh. Mo- dernisterung Bà- der u. Toiletten in d Etage, Tei- lung in 8 Wohng. J. Neuaufbau b. Ab- riß bis auf den Kell. Statt 3 90 m 2,90 m Geschoß höhe in 5 Stock- Werken 10 Wohg. Völlig. Neuaufbau 10 Wohnungen 32 9000 24.— 104.20 Diese Untersuchungen geben uris zur Be- Arteilung der zu entscheidenden Probleme grundlegende Frkenntnisse. Bei mehrstöcki- gen Wohn- und Geschäftsgebäuden, die einen guten Grundriß, ar chitekto⸗ nisch eln wandfreie Haltung baulich noch guten Allgemein- 2 Uustand und brauchbare Stock Werkshöhen aufweisen, ist auch tmter Berücksichtigung des auftretenden Mehr- aufwandes die Wiederherstellung wirtschaft. 35 100 17,88 113,80 46 500 21,60 93.20 Frankreichs Rheinflottenpläne Frankreich äußert die härtesten Wünsche. Es beansprucht 500 000 f Fracht- raum und 50 000 t Schleppraum gegenüber einem Vorkriegsstand von 370 00 t und 35 000 t. Dieser starre Standpunkt, der sich auch in der Festhaltung von weit über 100 000 t an sich in anderen Zonen behei- mateten Räumen in der französischen Zone ausdrückt, wird in Zusammenhang mit den großen Plänen gebracht, die darauf hin- zielen, Frankreich zur Schiffahrtsmacht auf dem Rhein zu machaen. Große Aufträge an Schleppkraft, die zurn Teil nach Ubersee Singen, erhärten diese Ansicht. Anderer- seits läßt auch die Entwicklung der letzten Monate erkennen, daß Frankreich trotz sei- nes Ehrgeizes, der wohl zu einem großen Teil auf Kosten unserer Entschädigungs- konten gehen wird, zu gewissen Zugeständ nissen bereit ist und keinesfalls eine völ- lige Beseitigung deutscher Reedereien und 1 Schiffe verlangt. 8 Rentabilität noch ungeklärt Zu diesen externen Problemen gesellt sich als interne Frage von Existenzwichtig- keit die schwierige finanzielle Lage. Die Partikulierschiffahrt ist für einen Staats kredit, während die Reedereien ihre Frei- beit gewahrt wissen möchten und lleber nach einer hypothkarischen Belastung ihrer Schiffe streben. Auf der Aktivseite zu Buch stehen Millionenbeträge, ersten Zeit der Wiederaufnahme des Ver- kehrs, deren Erstattung als fraglich be- zeichnet werden muß, ferner die Kriegs- schäden, die niemand übernehmen will, die aber, falls sie ausgezahlt würden, alleine schon ausreichten, um den Aufbau zu f̃en- zieren, denn es muß berücksichtigt werden, daß Werftkapazität auch die Kreditnotwen- digkeit begrenzt, Dann das Tarifspiel, das gegenwärtig dureh die stark überhöhten Selbstkosten— man denke nur daran, daß die Fahrtdauer Duiburg Mannheim immer noch fast das Vierfache normaler Verhält- nisse ausmacht gegängelt wird. So scheint der Frachtsatz von 5,50 RM pr Tonne Kohle Ruhrort Mannheim fast noch zu niedrig, obwohl er gemessen an früher noch ll... f Augenblicklich drängen all diese Schwie- rigkeiten zu Lösungen. Tarifverhandlungen sowohl zwischen deutschen Stellen, als auch mit den internationalen Interessen- ten sind in Kürze zu erwarten. Sowohl! der amerikanischen wie auch in der briti- schen Zone sind die Kreditfragen vorange- kommen. obwohl endgültige Regelungen erst dann möglich sind wenn auch die Rhein- schiffahrt ihren Frieden hat, das heißt, wenn sie weiß, was ihr bleibt und was nicht. ramdzimen wieder aulbauen? Die Rentabilitätslrage ist nicht einheitlich zu besuivberden 2 zerbombten Städten machen einen erheblichen Teil der lich vertretbar. Bei solchen älteren Da- tums, bei denen die vorstehenden Voraus-. setzungen nicht zutreffen, ist bei Erhaltung des Kellergeschosses und eventuell der Brandgiebel ein völliger Neuaufbau der über der Straße liegenden Teile richtige und wirtschaftlicher, aber nur dann, wenn das Grundstück eine gute Lage und aus- reichende Größe hat. 1 Wirtschaftliche Ueberlegungen anstellen beißt nicht nur finanzielle Aufwendungen, sondern auch wohntechnisch-hygienische und architektonisch- städtebauliche Forde- rungen berücksichtigen. Durch die augen- blickliche Knappheit an Baustoffen ist die Durchführung von Neubauten leider 2 hemmt. Dadurch wird in vielen Fällen durch die schädlichen Witterungseinflüsse der Zu- stand der Brandruinen noch schlechter, 80 daß später ohnehin nur Abbruch und völli⸗ ger Neubau in Frage kommen kann. F. Henning Witsckalisnoftzen Nähnadelknappheit unnötig. Die Aachen Nadelindustrie hat der Zentralstelle in Minde mitgeteilt, daß sie in der Lage sel, den Nadel- bedarf für Industrie und Haushalt der bri schen, amerikanischen und französischen 20 zu decken Dadurch soll eine Bewirtschaftun vermieden werden, die im vorigen Jahr 2 einer Produktion nicht erforderlicher Nade sorten zwang. Die Produktionshemmung hätte vermieden werden können, wenn man auf die Erfahrungen der Produzenten gefußt hätte. In diesem Falle— o wird versichert— wäre auf dem Inlandsmarkt kaum noch Mangel Nadeln.. 8 W. Basels Hafenverkehr lebt auf. Der Sch zer Rheinhafen Basel hatte im Verlauf des Jahres 1946 einen Güterumschlag von 1 067 808 Tomnen zu verzeichnen, was eine ungeheuere Erhöhung gegenüber dem Krlegsfahr 1945 be⸗ deutet. in dem nur 2504 Tonnen umgeschlagen Wurden. während der monatliche Güferum- schlag im Baseler Hafen vor dem Krlege rund 250 000 Tonnen betrug. ap. Lebensmittelmarken für die Leipziger Res Während der Messetage ist in Leis dis Ver- pflegung besonders geregelt. Um Messe-Verpfle⸗ gungsscheine während der Messetage zu erhalte, ist die Inanspruehnahme der Kartensteſſe d Heimatortes erforderlich bei der die Leben mittelmarken für die Messetage abꝛuseben sin Die Abgabe der Marken ist im„Amtlichen Mes Ausweis!“ auf einem besonderen Vordruck scheinigen zu lassen. Auf Grund dieser Bescheini- gung erhält der Besucher in Leiprig ju bes den Alisgabssteſlen Messevarpflegungsscheine, die in szmtlichen Leideser Gastststten und Einzel handelsgeschäften Gltiekeit haben,. Nandelskammortreſten auf der Leipziger Mess Eine zusammerkuntt der feſter der deutsche Industrie- und Handelskammern ist für de ersten Messetag am 4. März in Leipzig geplant Frachten aus der 1 Es War im Jahre 18. Ich hatte eine Anstellung bekommen und fuhr in Begleitung eines Freun- des nach einem Bergwerk. Der Herbst hatte sich sehr verspätet und der Winter ließ lange auf sich warten. Wir kamen nur sehr langsam vorwärts. Einige Tage lang fiel Schnee in dichten Flocken und bedeckte die Erde und das Eis mit einer fuß- hohen Decke. In dichten Massen lag er auf den Bäumen, fiel von Zeit zu Zeit in Klumpen herab und sprühte als feiner Schnee- staub in der Luft. Dann setzte Plötzlich strenger Frost ein: 30, 35, 40 Grad Kälte. Auch wir begannen zu frieren; Sie wissen ja, was das bedeutet: es ist kaum möglich zu atmen, und blinzelt man mit den Augen, 50 gefrieren die Haare der Wim pern zu dünnen Eisnadeln. Die Kälte dringt durch die Kleider, in die Haut, in die Knochen, bis ins innerste Mark— man sagt es nicht mit Unrecht. Die Strecke bis zur nächsten Poststatlon war außergewöh ch lang. Unser Fuhrmann war an- kangs sehr munter. Doch dann verstummte auch er und ging hüpfend neben dem Schlitten her, indem er kräftig mit den Füßen aufstampfte und die erstarrten Hände, die in Fausthandschuhen steckten, zusammenschlug. Mein Kamerad schien gänzlich erstarrt zu sein. In der ganzen Zeit hatte er nur einmal gesprochen. Auch ich schwieg und drehte den Kopf hin und her, damit mein zu Reif erstarrter Atem mir nicht durch die Kapuze ins Gesicht gelange. Der Weg führte durch einen Wald; die Kufen unseres Schlit- tens knirschten im Schnee, die Pferde schnaupten. und von Zeit 23 Zeit hielt sie der Fuhrmann dan, um aus ihren Nüstern die sich gesammelten Eisstückchen zu entfernen. Es wurde Abend. die letzten Sonnenstrahlen verlie en den Wald und kletterten mühsam in die Höhe. Unten aber schien die weiße gleichmäßige Dämme- rung kälter und blauer zu werden. as Schellengeläute klang tief und eigentümlich voll. wie wenn man mit einem Löffel gegen ein volles Glas schlüge. Dieser Klong re zte die Nerven und Deitschte sie auf. An einer Stelle, nicht weit von er Fahrstraße, schlängelte sich zwischen einem Folzhaufen eine dünne Rauchsäule in die Luft. Daneben saß auf einem Baum- tumpf ein Mensęph. Inmitten die- es ewigen, benin Weiß 1 Punkt. Ueber ihm hing von allen Seiten, wie zottige Tatzen, das Sonne beleuchtet, unten schon in das Dunkel der herein brechenden Nacht getaucht. Diese Erschei- nung flog an meinem starren Blick vorüber. Im letzten genblick schien es mir, als ob sich die Gestalt bewege, und diese wegung sich auf uns beziehe, uf unser rasches Vorbeifahren. er ich wandte nicht den Kopf, wegte nicht die Augen. Es flog es an mir vorüber und ent- chwand, schwebte am Bewußt! in vorbei, ohne in ihm eine Vorstellung erwecken zu können. Der Fuhrmann wandte sich auf seinem Bock um, beugte sich zu uns herab und begann lachend etwas zu erzählen. Doch für mich . Ffaren es nur unzusammenhän- gende Töne, wie das Klirren von Szapfen. Ieh sah nur ein von mer Pelzmütze umrahmtes, ap- stoßzend gelbes Gesicht mit eisbe- tzten Wimpern. Die Kiefer in Mund war verzogen, aus ihm gen zusammen mit dem Atem er re Töne. Das war alles Ben. 5 Wir unsere Station er- ichten und unser Lager auf- üchten. Die Station bestand aus nigen ärmlichen Hütten und lag iner Felsplatte, die sich bis Flug hinausschob. Dieser us windet sich durch eine ne, die frei nach Norden liegt. ige Kllometer weiter wäre die at on von dem Bergvorsprung geschützt gewesen, hier aber lag ganz offen, dem furchtbaren ordwind von allen Seiten preis- egeben. Neben der amtlichen Be- nennung hätte sie noch den Na- en„die kalte Staten Doch Wir waren auch mit die- Unterkunft zufrieden und ka- 5 zur rechten Zeit, um Decken und Felle, unsere Glieder vor dem völligen Erstarren zu retten. Glücklicher- weise gab es in dieser Gegend genügend Waldungen, so daz in unserem Ofen bald ein helles Feuer loderte. Wir legten uns dicht bei den Flammen auf die die wir auf dem Fußboden ausgebreitet hat- ten und stürzten jeder ein Glas Tee hinunter. Die erstarrten Hände konnten kaum noch die Gläser halten und wir hatten auch die Empfindung für Wärme ganz verloren; wir verbrannten uns nur an dem heißen Wasser, ohne uns zu wärmen Von Zeit zu Zeit schien unsere Hütte zu beben und ich —— 2 Der Fuhrmann sagte:„Hier ist ein Mensck er roren fühlte trotz des Pelzes, wie über den Estrich ein starker Luftstrom hinzog, wodurch das Feuer im Ofen plötzlich aufflackerte. O Weh!“ sagte in einem solchen Augenblick der Wirt zu dem ein- 5 nickenden Fuhrmann, wie wirst du weiterfahren? Ein Schnee- sturm zieht herauf.“ „Ja,“ antwortete der andere, „der Frost hat nicht nachgelas- sen.. bei solchem Wetter wird Wohl die Post nicht fahren!“ Ich hörte also, daß uns ein ver- hältnismäßig seltenes Schauspiel bevorstand: ein Froststurm! Ein heftiger Windstoß prallt gegen de vor Kälte schwer gewordene Luf und die Stöße vorhin und das Dröhnen waren die ersten An- 1 des Windes, dem es och nicht gelingen wollte, Wege Atmosphäre in Bewe- Sung zu setzen. Nun aber wurden die Stöße anhaltender. Die unter 40 Grad erkaltete Luft geriet in Bewegung und zog über unsere Felsplatte. wie wenn die Wogen des unermeßlichen Ozeans dar- über hinwegrollten. Von diesem Geräusch eingelullt, begann ich endlich einzuschlafen. Ich war mir noch nicht ganz klar darüber, was vorging, und emp- fand nur eine rein animalisehe Freude bei dem Gedanken, daß ich mich in einer Hütte befand, nahe am Feuer, daß all das. was in mir erkaltet und erstarrt war, bald schmelzen und zerrinnen werde... Und in der Tat: etwas in mir schmolz und zerrann. Wie und wann es mir zum Be- Wußtsein kam, daß ich nicht mehr schlief und sogar ganz wach War, könnte ich nicht sagen. Aber ich war wach, obwohl es mir eine Zeitlang schien, als ob ich noch immer träumte. Jedenfalls ka- men mir in diesem Moment die Worte des Fuhrmanns in Erinne- rung, die er unterwegs gesprochen hatte und die bis jetzt in der Tiefe meines Gedächtnisses verborgen Waren ES war kein Zweifel, er hatte von einem Menschen im Walde gesprochen, der auf der uche nach geeigneten Erzlagern Mißerfolg gehabt hätte und nun zu Fuß von Station zu Station wandere. und jetzt tauten Plötzlich die Worte auf, und da- von verspürte ich in der Brust eien stechenden Schmerz. Ich stöhnte unwillkürlich auf und öfknete die Augen. Draußen heulte noch immer der Wind. Da beugte sich über mich das Ge- sicht meines Freundes.. Nie im Leben, weder vorher, noch nach- her, habe ich etwas Furchtbare- res gesehen als dieses von der flackernden Ofenflamme beleuch- tete Gesicht Es war gänzlich entstellt von dem Ausdruck des Entsetzens und wie von einer quslenden Frage. Sein Unterkiefer bebte, die Zähne schlugen hm aufe nander wie bei einem Fie- ber kranken „Haben Sie nicht dort im Wa! de.. einen Menschen gese- hen?“ die lch werde fahren ERZNHL UNS VON WLADINMIR G. KOROLENHKO Ich schwieg und blickte unwill⸗ kürlich zur Seite. „Bitte,“ begann er wieder,„sa- gen Sie es mir. Ich glaube noch immer, daß es ein Traum war Es ist doch gar nicht möglich, dag wir im Wachen das erlebt hät- ten, daß wir.“ „Es war ja auch beinahe ein Traum,“ sagte ich, der Frost stumpft die Eindrücke so ab. Er wandte sich schroff von mir ab. Seine Augen blitzten eigen- tümlich auf. „Also ist es wahr?“ jar, erte er und fuhr dann mit einer wil den Energie fort:„Lügen Sie nicht! Weichen Sie mir nicht aus.. Auch ich habe gelogen. Ich wußte, daß wir das alles im Wachen erlebt haben. Jener Mann war aufgestanden, er rief uns etwas zu.. Sie wissen es und jeh weiß es, und habe es auch damals gewußt. Jetzt kommen Sie mit Entschuldi ungen: das Gewissen sei erfroren. Natürlich, so ist's immer: die Körpertempe- ratur braucht nur um zwei Grad zu sinken und das Gewissen er- riert.. Naturgesetzl.. Nur das Ge- kühl der eigenen Bequemlichkeit erfriert nicht, und die nieder- trächtige, pharisäderhafte Heucbe- lei!. O diese Gemeinheit!“ Er griff sich mit den Händen an den Kopf und einige Sekunden ver- gingen.„So stehen Sie doch end- lich auf, Sie. Halunke!“ schrie er mich plötzlich mit wildem Hasse an.„Wir beide haben einen Menschen gemordet! Heda., Wirt, aufstehen. Ruf alle zu- sammen!“ In dem von der Flamme erhell- ten Umkreis des Ofens erschien das erschrockene Ges cht unseres Wirtes; jetzt sprang er verschla- ken auf, weniger durch die Worte erschreckt, als durch die wilde Kraft des sich wie wahnsinn g geberdenden Mannes. Er kleidete sich an und trat in die Nacht hin- Aus. Nie werde ich diese entsetzliche Nacht vergessen, die dunkle Hütte mit den Fuhrleuten, die nun still hereintraten, und das langgezo- gene Dröhnen draußen. Der Wirt hatte sie zusammengetrommelt in dem Glauben, man würde wirk⸗ lich einen Mörder ergreifen müs- Sen. Als letzter kam der Dorf- schulze. Er schlug ein Kreuz vor dem Feiligenbilde, trat schroff auf uns zu und fragte mit bar- scher Stimme, offenbar in der Absicht. sich und die anderen zu ermutigen:„Na was habt ihr an- gestiftet? Legt ein Geständnis Ab.“ Als ich jedoch zu erzählen be- gann, machte sich in der Hütte so etwas wie eine Enttäuschung gel- tend. Das Leben dieser Menschen War kalt und hart, so daß mene un zusammenhängende und wirre Erzählung für sie nicht die er- greifende Bedeutung hatte wie für uns. „Das ist ja Mitrochin, der Zwangsansiedler!“ sagte jemand. „Jawohl,“ flel unser Fuhrmann ein,„vor drei Wochen war er auf unserer Station: Nehmt mich in eurem Schlitten mit um Christi Willen, bat er, ich kann mich nicht mehr auf den Füßen hal- 8 „Na, warum habt Ihr ihn pic mitgenommen?“ fragte streng der Dorfschulze. 85 „Warum sollen wir ihn fahren? Und Fapiere hatte er auch nicht,“ antwortete der Fuhrmann und wandte sich ab. „Seid doch nicht so nachlässig,“ rief ich.„Ein Mensch erfriert ja, wir müssen ihm helfen.“ „Bei solchem Winde fährt keine Post, wiederholte unser Fuhr- mann. Man fuhr fort, zu streiten. Eine Entscheidung war noch nicht gelle len. Und draußen tönte noch immer das unheilverkündende Brausen Endlich trat der Dorfschulze, den wahrscheinlich meine Unge- duld angesteckt hatte, unter sie. „Brüder,“ sagte er,„so geht's nicht. Der Herrgott stehts und die heilige Himmelskönigin Vielleicht hilft Gott!“ Erleichtert blickte ich dorthin, Wo mein Freund saß. Mir war es, als läge in dem hochherzigen Vorschlag des Dorfschulzen et- Was, das uns erlöse und frei- spräche. Aber mein Freund War nicht mehr auf sein m Platze. Die Fuhrleute sagten, daß er ohne das Ergebnis der Besprechung abzuwarten, sich angekleidet hätte und kortgegangen sei. Ich trat hinaus und suchte und rief ihn. Ich wollte ihm sagen, vorüber. abschminken kann 7 8 daß die Sache abgeschlossen sei und ich bald aufbrechen werde, den Menschen im Walde zu su- chen. Doch ich bekam keine Wort aterdessen fuhr ein breiter, zwe spänniger Schlitten vor und der Dorfschulze, ganz in Pelze ge- hüllt und mit riesigen Fausthand- schuhen, sprang ab. Ich mußte seine Pelze anziehen. Als wir auf- brachen, tagte es schon beinahe und wir nahmen für alle Fälle noch eine Haufen Kleider mit. Der Morge en graute begann sich zu legen. Ein kal ter Nebel breitete sich über der Erde aus Ein Holzhaufen lag neben dem Unglücklichen aufge- schichtet, war aber schon längst erloschen. Wahrscheinlich war er eingeschlafen.. Seine Augen Wären übrigens geöffnet; auf den Pupillen saß Reif. Und mein Freund— ich war fest davon überzeugt daß er den Weg zum Wald eingeschlagen hatte. Unterwegs habe ich daher fortwährend umhergespäht und gerufen. Der Dorfschulze gab sich alle Mühe, mich zu beruhi- Sen. Wir hüllten unseren trauri- gen Fund in Pelze und fuhren zu- rück. Die Sonne ging auf. Fußspuren sahen wir nicht.. Wir erreichten die Station wieder Mein Freund war unpraktisch und hilflos wie ein Kind. Als er die Hütte verlassen hatte um einen erfrierenden Menschen zu retten, ging er nach der falschen R ch- tung. Der Weg war hier breit und führte bald in einen Wald. In die- sem dichten Wald fanden wir am folgenden Tage noch unversehrte Fußspuren Sie führten in ge- rader Richtung weiter, chne seit- Wärts einzubiegen. Er war er- staunlich lange gegangen und hielt aus bis. Der Erzähler verstummte und blickte zur Seite. „Ob er hoffte, jenen Menschen zu retten? Ich glaube es nicht. Er Sing fort so wie er war. Es ist ihm eben unerträglich gewor- den.. Und noch eins: Es kommt 8 Der Wind es Jeulels Radierung von EIN VERT R Hanns Ulrich Franckh, Kaufbeuren 1603-1675 IE BENER REDET NACH SEINEM TO DE Was mir nie war vergönnt in meinem ganzen Leben, Das hat mir nun der Tod nach meinem Sinn gegeben;: Ich mein ein eignes Haus, woraus mich keine Not, Kein Teufel, kein Tyrann mehr treibt, und auch kein Tod. 5 mir manchmal in den Sinn, als ob er in seiner Person die gemeine menschliche Natur strafen wollte bei der das Gewissen erfriert, wenn die Körpertemperatur um zwei Grad fällt.“ Der Erzähler schwieg. Als wir zwei Tage darauf durch einen dichten Wald fuhren, wies unser Fuhrmann mit dem Peit- schenstiel auf ein großes steiner- nes Kreuz, das abseits vom Wege im Dickicht stand. und sagte: „Hier In folgendem bringen wir eine Szene aus Carl Zuckmayers züng stem Drama Des Teufels General“, das in Zürich mit bei- spiellosem Erfolg uraufgeführt wurde und in Kürze auch auf deutschen Bühnen zu sehen sein wird. „Des Teufels General“, Harras, großmütiger Abenteurer und Vagabund, der Fliegerei ver- schworen, um deretwillen er sein Bündnis mit den Mächten des Dritten Reiches eingeht, das ihn zuletzt in den Freitod trecht. ist eine der Dackendsten und lebensvollsten Erscheinungen in der neucten dramatischen Literatur. Der anschließende Auftritt zwi- schen Harras und Dr. Schmidt-Lausitz, dem offiziellen Vertreter tler Gewalt, spielt nach der Verhaftung und Wiederfreilassung des Generals durch die Gestapo: Harras werden die Bedingungen ge- nannt, von denen sein Leben und Tod abhängen. Harras: erändert, bleibt vor Schmidt-Lausitz stehen, starrt ihn an, spricht leise, mühsam be- herrscht): Ich kann mich nicht erinnern, daß ich Ihnen erlaubt hätte, hierher zukommen. Dr. Seh midt Lausitz: Ich habe Sie nicht um Erlaubnis gebeten, Herr General. Ieh muß jedoch in hrem eigenen Inter- esse Harras: Was kümmert Sie mein Interesse? Die Komödie ist ich mich allein. Was wollen Sie noch? Dr. Se hmidt- Lausitz: Es handelt sich um ein paar Worte dienstlicher Natur. Eine Uebermittlung, zu der ich beauf- tragt bin. Harras: lung? Dr. Sehmidt- Lausitz: Das ist Auffassungssache. Harras: Dann kann ich Ihnen jetzt schon sagen, daß ich von Ihnen keine Orders entge- gennehme. JJ Schade, Sie scheinen den Ernst den Lage immer noch nicht be- gr. ken zu haben, Harras: Glauben Sie, ich halte das für ein Pfänderspiel? Nach vierzehn Tagen Prinz-Al- brecht- Straße? Bilden Sie sich ein, Sie könnten mir drohen? Dann binken Sie nach. Damit bin ich bedient. Direkt vom Küchen- chef. i Dr. Se hmidt- Lausitz: Ihr Auftreten und Ihre körper- liche Verfassung beweisen, daß Sie sich über Ihre Behandlung nicht zu beklagen haben. Harras: leh soll mich wohl noch bedanken, daß Ihr mir nicht das Nasenbein eingeteppert habt? Ihr würdet mir doch mit Wonne die Eler zerquetschen, genau wie all den andern— wenn ich nicht ein paar Freunde im Generalstab Hätte, die Krach schlagen könn- ten. Und die Scheinwerfer über meiner Pritsche haben mir ge- nügt, für ein Pröbchen. Nur glau- ben Sie ja nicht, hr bättet mich Kein gekriegt, So nicht, mein Junge. Dr. S eh 5 Lausitz: Befehlsübermitt- Da Sie es vorziehen eine deut- liche Sprache anzuschlagen, darf ich wohl in der sleichen Tonart erwidern. Ich würde mich an Ihrer Stelle auf die Freunde im Generalstab nicht allzusehr ver- lassen. Noch weniger auf die Freunde im Ausland, und auf die öflentliehe Meinung— die lassen Sie unsere Sorge sein. Sie haben Ihre vorläufige Freilassung rein sachlichen Erwägungen zu ver- danken. die ich beauftragt bin, Ihnen auseinanderzusetzen. Harras: lch habe das Wort „vorläufig“ zur Kenntnis genom- men. Auch ohne das würde ich meinen derzeitigen Zustand nicht mit Freiheit verwechseln,(setzt sich auf einen Stuhl, mit dem Rücken zu Schmidt-Lausitz.) 8 DrSehmidt Lausitz: Es gibt kein Andernfalls. Die Un- tersuchung. zu der die Staatspo- lizei Sie in Gewahrsam nehmen mußte, hat bisher keinen vollen Beweis gegen Sie erbracht. Es be- steht jedoch der Verdacht, dag Sie staatsteindliche Flemente decken oder ihnen durch bewußte Laxheit in ihrer Verfolgung Vor- schub leisten. Das Wire genau so verwerflich, moralisch sogar ver- Werklicher als das Verbrechen selbst. Sie haben zehn Tage, um diesen Verdacht zu entkräften durch eine restlose Aufh⸗ mung des Falles der somit eine persön- iche Existenzfrage für Sie ist. Man verspricht sich davon eine beschleunigte Erledigung, 80. Harras: Das heißt zehn Tage Galgenfrist. BPr Seb mid Hausit 2: Frist genügt. Auf den Galgen brauchen Sie sich nicht unbedingt zu kaprizieren. Harras: Sie meinen, es gibt auch andere Mordmethoden. J 8 Das überschreitet den Rahmen einer dienstlichen Information. Ich hoffe, Sie wissen jetzt, woran Sie sind. Harras: raucht). 5 Dr. S e hm„5 Persönlieh möchte ich noch hin- (antwortet nicht, zufügen— ist ein Mensch erfroren. Das Kreuz hat der Beamte Sokol ski aufstellen lassen. Sie kennen ihn vielleicht? Gestern ist er hier So oder Friedrich von Logau vorbeigefahren. Da, es sind seine Fußspuren.“ In der Tat waren in dem tiefen Schnee deutlich groge Fußspuren sichtbar, die von der Fahrstraße zum Kreuz und Wie- der zurück führten. „Niemals fährt er hier vorbei ohne abzusteigen,“ sagte der Fuhrmann, indem er sich auf dem Bogk umwandte.„Dann steht er eine Weile da und steigt wieder ein. Ich glaube doch, daß er betet. Manchmal weint er Ein sonderbarer Herr, aber gut ist er.“ Er trieb das Pferd an und setzte nachdenklich hinzu:„Wa⸗ ren jedenfalls Freunde“ emeral 1 Carl Zuckmayer Eine Szene aus des Dichters neuem Drama Harras; Danke. Bekannt. Dr. Se hmidt Lausitz: Sie werden es trotzdem hören. Persönlich würde ich kene zehn Tage— und keine zehn Minuten zögern, einen Menschen wie Sie unschädlich zu machen Harras: Gegenseitigkeit. Dr. Sehmidt Lausitz: Das weiß ich, Ich weis, daß Sie in mir einen Todfe! 94 erblicken. Sie haben recht. Für uns beide ist kein Platz unter der Sonne, Harras: Auch nicht unter meinem Dache. Soll ich gehen? Dr. Schmidt Lausitz: Ihre Arroganz ist verfehlt. Ihr Spott trifft daneben. Ihr Spiel ist aus. Sie werden uns nicht um die Früchte unseres Kampfes betrü- gen. Sie haben geglaubt Sie könnten hier den Rahm abschöp- ken, um sich daran fettzusch ek- ken— und uns mit dem Sudel in den Sautrog schütten. Sie haben sich verrechnet. Es kommt umge⸗ kehrt. Harras(gleichmütig): Es kommt immer umgerehrt. Das Rad dreht sich, solange es rollt. Dr. Se hmidt Lausitz: Für Sie wird sich das Rad nicht mehr drehen. Nicht mehr nach oben. Sie und Ihresgleichen haben lange genug auf uns herabge- schaut Wir aber schauen nicht lange herab. Wir treten. Harras: Und zwar in die Weichteile Und immer nur auf Wehrlose. Rottenweise, in ge- schlossenen Formationen mit Ge- nehmigung der Behörde.(Er schaut ibn an, mit einem fast, er- staunt angeekelten Blick.) Und so Was will die Weit beherrschen. Ihr werdet euch wundern. Dr. Sehmidt Lausitz: Vorläufig wundern sich die an- dern. Sie aber, General Harras, brauchen sich auf Hren persön- lichen Mut nichts ein zubilden. Den kenn jeder haben. Und was Ehre ist, das best mmen wir. Ver- achten Sie uns, wenn Sie sich's leisten können. Wir zahlen zu- Tüek. Harras: immt einen 5 ver aus der Tasche, entsichert inn). a Dr. Schmidt Lausitz: astig zur Tür): lech warne Sie, General Harras! Stürzen Sie sich nicht ins Verderben! 5 Harras: Keine Sorge. Ich versuche nur, meine Nerven zu Kontrollieren. Er zielt nach der Scheibe, schießt mit übergeschla- geen Beinen) Korrianke und Lüttjo⸗ hann(stürzen herein). Harras Der Herr möchte gehen. Fahrstuhl. Mit Genehmigung des surkamp'ver- lages, Berlin) r 1. März 1947 DIE VERSCHLEPPTEN 3 1 „ Seite 3 Zwei An einer Straßenbahnhaltestelle, ist bitgenossen unterhalten sich. Dabei lgender Monolog zu erlauschen: „Politik? Was geht mich denn die Poli- an Ich hab' mich noch nie um Politik kümmert. Die sollen uns lieber was zu 88en geben. Is das vielleicht Demokratie! de Schieber und die Schwarzhändler, s isses eben. Deshalb gehts den Bauern ö ö 1 0 gut. Bei Hitler war das anders. Und dabei muß man noch friern wie'n Hund. Was, die Engländer haben auch keine Koh- len: Glauben Sie das? Unterm Führer wär das nich vorgekommen. Und dann geschieht las den Engländern ganz recht, wenn se ſeine Kohlen haben. Wären die im Krieg mit uns gegangen, denn hätten se jetzt Kohlen. Warten Sie auch auf die Straben- bahn? Ja, immer muß man so lange war- den, bis ne Bahn kommt. Und wenn se kommt, is se voll. Da sind bloß die Amis Schuld. Und das soll Demokratie sein! Da, kucken Se mal die Weiber. Wie die den Amis nachlaufen. Das sin doch keine deut- chen Frauen mehr. Prima Zigarette, die le da rauchen. Was, für mich eine? Danke. du, ne Chesterfield! Is doch gut, wenn man n bißchen Beziehungen hat, nicht wahr? Meine Tochter kennt auch n Ami. Da bringt se manchmal auch Zigaretten Mit. Und Schokolade, da hat die ganze Familie as von. Die Zigaretten sind gut. Doch. Kann man nichts gegen sagen. F eine Marke: Da hab ich bei de Bauern schon manch- mal was kür eingetauscht. n paar Eier oder so was. Na ja, Bez ehungen muß man haben, sonst könnte man ja verhuligern. Aber die sollten uns jetzt endlich Was ge- gcheites zu kressen geben. Is das vielleicht Demokratie? Die Strom- und Gassperre ſetzt L wäre das nötig? Wo man so nichts zu brennen hat. Nich mal n paar Kohlen haben ze den Winter rausgerückt. Sie, bei Hitler wäre das nicht vorgekommen. Die Wollen uns nicht bloß verhungern lassen. dle lassen uns auch noch verfrieren. Die Elgaretten haben Se aus n Kärpaket? Ach Sie, die Kärpakéte kriegen wir ja auch bloß geschickt, weil se da noch n Haufen Geld dran verdienen. Das bißchen Kram is die ganze Aufregung nich wert. Warum schrei- den se das nich in die Zeitung? Bei Hitler War das anders. Ich War nicht in der Partei, aber wenn wir den Krieg gewonnen hätten, Wär's anders. Da hätten die„as erleben Fönen. Ach die mit ihrer Entnazifizierung. da sollen se doch endlich mit aufhören. Die Sollen uns lieber was zu fressen geben. Die Sollen ihre Politik aus der Zeitung lassen. Vas geht mich das mit Maier— Maler an? Hat das vielleicht was mit Demokratie zu kun? Die sollen uns endlich was zu fressen geben. Wenn das nich bald anders wird, erde ich Kommunist Nobodi Restliche Brotaufrufe Die restliche Brotmenge für Erwachsene der 98. Zutellungsperiode kann nunmehr gegeben werden, teilt das Ernährungs- ister! Bis zum 9. März wird der Brotabschnitt 4 mit 1250 Gramm R- Brot Nei Tödlicher Verkehrsunfall Ein 49 jähriger polnischer Soldat wurde dem Signaldepot in Käfertal in schwer- letztem Zustand aufgefunden. Im Städt. kankenhaus ist der Verletzte verstorben. er Hergang des Unfalls ist nicht bekannt. 1** . Tod durch Ertrinken Beim Holzfischen am Verbindungskanal dem 70 Jahre alter NMann aus Mannheim trunken. 8 5 Eine Frau angeschossen Vor dem Cafè Kossenhaschen wurde eine rige Frau aus Mannmeim von einem bekannten Täter dureh einen Schuß ver- zt. Die Genannte fand Aufnahine im ankenhaus. Wer kennt den Täter? Intwendet wurde aus dem Ausgaberaum r Wäscherei in Mannheim-Neckarau ein del Wäsche im Gewicht von 18 kg. Es zelt sich um Leib- und Bettwäsche sowie enhandtlicher, darunter solche mit roten Streiten. Die Wäsche ist gezeichnet mit n blau, CDT in schwarz und A. L. in „ Ditteilungen erbittet die Mannheim, 4. K.. beashngen an Körpergeschädigte dem Leistungsgesetz für Körper- Ugte sind die Aufgaben der Sozialfür- r die betreffenden Personenkreise mdesversjcherungsanstalten übertra- den. Die Landesversicherungsanstalt fordert nunmehr die nach dem Gesetz Derechtigten auf, hre Renten- 4 ge einzureichen. Für Marmheim ist . Benstelle Heidelberg Crüheres Ver- Farnt) der Landesversicherungsanstalt 4 is, die Anträge werden jedoch in der 3. bis 27. März 1947 in Mann- 3 der Kur fürstensshule Cs, 7 Reif fürs Tollhaus N 8 5 1 * entgegengenommen. Der Kreis der Renten- berechtigten, der Plan für die Entgegen nahme der Anträge und eine Zusammenstel- lung der benötigten Unterlagen sind aus einer im Anzeigenteil unserer Zeitung er- scheinenden Bekanntmachung exsiclitlich, auf die hiermit ausdrücklich hingewiesen sei. Industrieverband Druck und Papier Mannheim . Am Montag, 3. März 1947, 17 Uhr, findet im„Großen Hirsch“, 8 1, eine Ver- sammlung statt, in der die Ergänzungswah- len zum Vorstand sowie Wünsche und An- träge behandelt werden sollen. Um zahl- reiche Beteiligung wird gebeten. Kleine Umschau 5 Außerordentliche Winterbeihilfen. Aus einer amtlichen Bekanntmachung in der vor- liegenden Ausgabe geht hervor, wo und wann die außerordentliche Winterbeihilfe beantragt werden kann. „Aufruf von Flickstoffen und Kurzwaren. Alle Erwachsenen und Jugendlichen vom 10. Lebensjahr ab können Spinnstoffwaren bis zum Wert von zwei Punkten kaufen,. Alles Nähere ergibt sich aus einer Bekanntmachung des Städt Ernährungs- und Wirtschaftsamtes in der vorliegenden Ausgabe. Kinderspeisung. Die mit ausländischen Llebesgaben durchgeführte Kinderspeisung ist seit dem 24. Februar wiedęr aufgenommen! worden. An ihr nehmen 5500 10—14jährige Schüler der Volks- und Höheren Schulen in Mannheim teil. Namensverzeichnis der Landtagsabgeord- neten. Zur Vervollständigung der in der Aus- gabe vom 18. Februar veröffentlichten Liste der württembergisch- oadischen Landtagsab- geordneten müssen noch dle Namen folgender Abged dneter nachgetragen werden: Kurt Angstmann, geboren am 30. Juni 1915, Franziska Schmitt, geboren am 30. August 1900, Karl Ebert, geboren am 29. April 1899 und Dr. Karl Kienle, geboren am 11. Fe- bruar 1894. 121 5 Famil ennachrichten. Die silberne Hoch- zeit feiern die Eheleute mil Segner, Post- peamter, und Frau Berta geb. Röckel, Zeller- straße 49.— Johann Freiländer, J 5, 7, wird 85 Jahre alt. Has adler Fadtratssitung 7 Der Mord in den Lauerschen Gärten Herausforderndes Urteil der Stralkammer Mannheim Nach zweitägiger Sitzung fällte das Ge- richt folgendes Urteil; Böse wird wesen eines Verbrechens des Totschlages zu zwel Jahren Gefängnis, unter Anrechnung 4 der erlittenen Untersuchungshaft von sechs Monaten und 26 Tage verurteilt, Die peilden anderen Angeklagten wurden frei- gesprochen. Am 23. März 1945 war Mannheim Kampfgebiet geworden. Die Innenstadt lag unter Artilleriebeschuß, das Standrecht wer proklamiert, und die öffentliche Gewalt lag in den Händen des Kampfkommandanten, Major Fohr. In diesen Tagen des allgemei- nen Chaos traf auf dem Polizeipräsidium der Himmlersche Befehl ein, daß alle„Man- ner“ vom 14.() Lebensjahr ab sofort zu erschießen seien, wenn sie in Häusern mit weilen Fahnen angetroffen würden. Der damalige Polizeihauptmænn Otto Böse be- kam den Auftrag, diesen verbrecherischen Plan auszuführen. Schon auf dem Hochaaus N 7 fand er eine weiße Fahne. Beim Duren- suchen der Kellerräume traf er drei Män- 1er an, die er durch drei der ihn beglei- tenden Eeamten in die Lauerschen Gärten führen und dort erschießen lieg. Die Er- schossenen waren der Fabrikationsleiter Addis, der Expeditionsleiter Paul und der Hausmeister Doland. Dem Ezekutivkom- mando gehörten die Polizisten Otto Hek- ker und Josef Lauber an. Der dritte Polizist konnte nicht mehr ermittelt werden. Die Täter hatten sich nun unter dem Vor- sitz von Landgerichtsdirektor Silber- stein und in Anwesenheit des Vizepräsi- denten des Oberlandgerichts Stuttgart, Martens, sowie des Beauftragten der Militärregierung, Reymond Bring, vor der Strafkammer zu verantworten. Die Be- weisaufnahme ergab, daß Böse SS- Haupt- sturmführer war, was er zunächst geleug- net hatte, und daß auch Hecker zur Ss Ver- bindung hatte. Interessant ist in diesem Zu- sammenhang die Tatsache, daß Böse nur Kommandowechsel bei der Schutzpolizei Förderung der Kleingärten— Erweiterung der Winterhilie * Das„Badener Tageblatt“ kann 4118 Baden-Baden berichten, daß dort von jetzt an der Stadtrat in öffentlicher Sitzung tagt. Der Mannheimer Stadtrat tagt immer noch hinter/ verschlossenen Türen. „Sitzung vom 27. Februar teilt uns die städtische Pressestelle mit: 1 Die Militärregierung hat die Anstellung Oskar Riesterers als Leiter der Mann- heimer Schutzpolizei genehmigt. Der bisherige Leiter der Schutzpolizei, Polizei- rat Viebig, tritt mit 1. März 1947 zum Er- nährungs- und Wirtschaftsamt über. In letzter Zeit war in der Presse von Aus- landsberichten die Rede, in denen Mann- heim als„die deutsche Haupt- stadt der Verbrecher“ bezeichnet wird. Diese Berichte, deren Quelle un- kontrollierbar ist, sind sensationell aufge- zogen und dienen anscheinend sensations- hungrigen Lesern zur Befriedigung. Der Stadtrat der Stadt Mannheim stellt hierzu fest, daß die Mannheimer Bevölkerung— insbesondere gilt dies von den hier Wirk- lich Einheimischen— mit wenigen Aus- nahmen trotz großer Not inmitten der Trümmer das täglich Brot auf schwere, Aus seiner Wird der erfaßte Personenkreis um Kriegs- hinterbliebene, Körperbeschädigte mit 50 und mehr Prozent Erwerbsbeschränkung und Angehörige von Vermißten erweitert. wie in der Presse und im Amtsblatt be- kanntgegeben wird. Das Wohlfahrtsamt ist angewiesen, für eine möglichst rasche und reibungslose Abwicklung der Auszahlung zu sorgen. Der Stadtrat stimmt der Ernennung eines Sonder beauftragten in Wirt- schafts fragen zu. 85 Mit der Hergabe von 293 ha für über 9000 Gärten steht Mannheim wohl mit an der Spitze der Kleingarten be we- gung. Nachdem nun von Seiten der Klein- gärtner weitere 55,7 ha Land für Gartenbau verlangt werden, ist für die Klärung der auftretenden Fragen ein Ausschuß not- wendig, dessen Einsetzung vom Stadtrat ge- nehmigt wird. Der Ausschuß, dem 200 ei Stadträte, ein Kleingärtner und ein Ver- treter der Stadtverwaltung als Sachver- ständiger angehören sollen, wird 1 dere die Frage zu entscheiden haben, ob die Hergabe weiteren land wirtschaftlichen aber ehrliche Weise zu verdienen sucht.„Geländes für Zwecke des Kleingartenbaues Die deutschen Behörden tun alles, Was in ihrer Macht steht, um dabei zu helfen. In Großstädten hat es sehen immer eine Unter- welt gegeben, die jetzt, durch den Krieg und seine Folgen bedingt, sich auszuwirken beginnt. Auch Mannheim macht dabei lei- der keine Ausnahme, denn hier war schon immer der Treffpunkt vieler Nationen. Das sich zeigende Verbrechertum wird seitens der zuständigen Stellen mit allen zu Gebote stehenden Mitten bekämpft. Im Namen seiner Bürger verwahrt sich der Stadtrat der Stadt Mannheim energisch dagegen, in den Augen der Welt zur Verbrecherstadt gestempelt zu werden. 3 5 in einer ergänzenden Anordnung zur Außerordentlichen Winterbeihilfe Ist ihnen der Dank des Vaterlandes gewiß? im Interesse der allgemeinen Versorgung liegt. 8 Der UDeberwachungsausschuß für das Ernährungs- und Wirt- schaftsamt hat seine Tätigkeit aufge- nommen und die notwendigen Anordnungen getroffen, dureh welche eine schärfere Kon- trolle gewährleistet wird und den politi- schen Parteien die Möglichkeit des Ein- greifens gesichert wird. 1 Dem Stadtrat wurde eine zahlen- und prozentmäßig aufgegliederte Persona 1 liste der städtischen Referenten, Amts- leiter und leitenden Angestellten bekannt- gegeben, die einstimmig gutgeheißen wurde, da sie für den demokratischen Geist der Verwaltung zeugt. 5 von seinem Dienst als Polizeioberinspektor in einer westfälischen Stadt suspendiert ist und einen halben Monatsgehalt weiterbe⸗ zieht. Obwohl Böse von einsichtigen Kame- raden den dringenden Rat erhielt, den Schießbefehl nicht auszuführen, hielt er es für seine„Pflicht“, dem Mordbefehl nah- zukommen. Böse ist auch heute noch über- zeugt, richtig gehandelt zu haben, da er nur einen Befehl ausgeführt habe. Obeęrstaats- anwalt Dr. Woll, führte u. a. in seinem Pla- doyer aus, daß das Gesetz Nr. 10 des Alli- ierten Kontrollrates nicht von der Verant- Wortung für anbefohlene Verbrechen ent- binde, aber mildernde Strafgründe aner- kenne. Deshalb beantragte er gegen Böse wegen Totschlags 5 Jahre Gefängnis, ge- gen Hecker und Lauber wegen fahrlässiger Tötung ein Jahr sechs Monate bezw. ein Jahr Gefängnis. Die Verteidigung plädierte auf Freispruch auf Grund des 8 52 des Strafgegetzbuches, weil die Angeklagten bei Nichtausführung des Befehls ihr eigenes Leben gefährdet Hätten. E*„*% Xx* (MI) Auf dieses uns kurz vor Redak- tionsschluß zugegangene Urteil werden Wir in unserer nächsten Ausgabe nochmals zu- rückkommen. Die Verurteilung eines drei- achen Mörders und S8-Hauptsturmfüh- rers zu zwei Jahren Gefängnis und der Frei- spruch seiner Komplicen ist eine Verhöh- nung der Hetakomben schuldlos hingemor- deter Naziopfer und eine Herausforderung aller aufbauwillligen demokratischen Kräfte, die keineswegs widerspruchslos hingenom- men werden wird. Mannheimer Spruchkammer Wieder zwei Denunzianten Vor der Spruchkammer hatte sich der 47 jährige Kaufmann Jakob Fit z zu ver- antworten. Fitz, der nie Pg. war, hatte sei- nen Arbeitskameraden Julius Schüttig der Gestapo angezeigt, als dieser sich am 21. Juli 1944 äubgerte, es wäre besser gewesen, das Attentat auf den„Führer“ wäre ge- lungen. Schüttig war damals zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Der öffent- liche Kläger beantragte Einreihung in die Gruppe II und ein Jahr Arbeitslager. Der Spruch: Belasteter, 2 Jahre Sonderarbeiten für die Allgemeinheit. Vermögenseinzug insbesondere in Sachwerten(mindestens je- doch 1000 Mark). Streitwert 2800 Mark. Der 50ſährige kaufmännische Sachbear- beiter Willy Edelmann war 1932 der Partei beigetreten und hatte, obwohl er nach seinen Angaben im Jahre 1937 wieder austrat, auch noch nachher das Partelabzei- chenlgetragen. Außerdem hatte er ‚verges- sen“, daß er Propägandawalter war. Der Betroffene wurde überführt, seinen Ge- schäftskollegen Reimes wegen dessen nazi- feindlichen Reden der Gestapo angezeigt zu haben. Der Antrag des öffentlichen Klä- gers: Hauptschuldiger, 3 Jahre Arbeitslager. Der Spruch: Belasteter, 5 Jahre Sonderar- Was unsere Leser bewegt „Der ewige Landser“— Eine Entgegnung Es ist nicht der ewige Landser, dem der Schreiber unter obigem Titel im„Mannheimer Morgen“ ein negatives Denkmal setzen wollte, Nein, dies betrifft nur eine Sorte gewisser junger Menschen beiderlei Geschlechts, die Sich aus mangelnder Erziehung und instinkti- ver Veranlagung heraus derartige Allüren zu- gelegt haben und ie wohl kaum noch auf legalem Weg zu bessern sind. Der ewige Landser ist etwas anderes. Er ist ein von Sorgen und Nöten gepeinigter, an der Mensch- heit verzweifelnder, vollständig entwurzelter, in hoffnungslosem Elend lebender Mensch, der heute erkennt, um wievieles es besser gewesen wäre. im Kriege gefallen zu sein, als dieses Leben leben zu müssen, Wie ahnungslos, fest- zustellen, deß die Frau(deren Leiden an- erkannt Sind), an ihren Kräften gemessen das- Die ärztliche und wirtschaftliche Betreuung unserer Kriegsversehrten Der Krieg ist aus. Ein zweites Mal inner- nalb von 30 Jahren verkörpert sich der/ gra- phische Realismus eines Georg Grosz, der Kriegsinvalide und Kriegsblinde tritt in hun- derttausendfacher Gestalt vor uns, und leere Augenhöhlen, gliederlose Aermel lassen die unhörbare, bange Frage aufkommen:„Ist uns der Dank des Vaterlandes nun gewiß?“ Um hierauf eine Antwort zu finden, haben wir uns mit den zuständigen Stellen in Ver- bindung gesetzt und berichten über das Ge- hörte:. 3. 50 000 laufende„Vorgänge“ von Körper- schäden, die durch den Krieg entstanden, bearbeitet allein das Versorgungsamt Hei- delberg, Plöck 79.„Einmal monatlich haben Wir bisher in Mannheim, das zu unserem Ge⸗ biet gehört. unsere Sprechstunden abgehal- ten“, erzählt der Leiter des Amtes.„1400 Be- sucher kamen allein an einem Tage, und un- sere wenigen Bearbeiter und der Arzt hatten alle HKände voll zu tun, um alle auftauchen- den Fragen zu beiderseitiger Ziifriedenheit zu lösen. Diese Sprechtage haben den Vor- teil, daß diejenigen, die Ansprüche an das Versorgungsamt stellen wollen und oft schwerbehindert sind, sich nicht nach Hei- delberg direkt zu wenden brauchen und uns an Ort und Stelle ihre Wünsche vortragen können. Soweit Unterlagen vorhanden sind, aus denen der Anspruch auf Grund eines Kriegsschadens einwendfrei hervorgeht, wird von uns darüber sofort entschieden. Schwe- rer ist es, wenn es sich nicht um sichtbare, Außere Verwundungen, sondern um innere Schäden oder Krankheiten handelt. In die- sem Falle werden die Antragsteller der„Ver- Sorgupesärztlichen Untersuchungsstelle“ in Heidelberg, Landhausstraße 31, zugeführt, wo Fachärzte nach eingehenden Unter- slichungen ihr Urteil über den Patienten ab- geben. Hand in Hand mit uns arbeitet die „Orthopädische Versorgungsstelle“ in Karls- ruhe die ebenfalls ihre Sprechtage in Mann- heim abhält, die Amputierten fachlich unter- 5 1 sucht, berät und ihnen vor allem das Hilfs- mittel zuführt, dessen sie nun für ihr wei- teres Leben bedürfen— die Prothese. Auf Grund einer Bescheinigung der„Orthopädi- schen Versorgungsstelle“ kann sich der Ver- wundete in einem Fachgeschäft die Arm- oder Fußprothese bestellen und anmessen lassen, da jedes dieser künstlichen Glieder für den Einzelfall extra angefertigt wird, da- für aber„Reichseigentum“ bleibt, das im Nichtmehrverwendungsfalle zurückgegeben werden muß.“ Neben der ärztlichen Betreuung der Ver- wundungsfolgen durch eventuelle Nachbe- handlung, Operatlon und Anpassen einer Prothese ist es die finanzielle Hilfe. die, vom Versorgungsamt festgelegt, dem Körperbe- schädigten zugestellt wird. Hierbei werden Offizier wie Mann gleich behandelt, und die Zahlung läuft vom Ersten des Monats, an dem der Antrag eingeht. Die Höhe der Zah- lung staffelt sich nach drei Ortsklassen, hei denen Mannheim zur höchsten zählt, wobei man von einem Jahresdurchschnitts-Ver- dienst von 1800 RM. ausging, und, dem Un- kallgesetz angepaßt, hiervon für eine Voll- rente zwei Drittel, also 1200 RM. jäbrlich oder 100 RM. monatlich, bewilligte. Wäh- rend eine Frauenzulage kortfällt, werden als Kinderzulage monatlich je Kind 10 Prozent gezahlt. Bei Hilfsbedürftigkeit wird je nach den Verhältnissen als Pflegezulage monꝰtlich 20 RM. bis 75 RM. bewilligt.“ Alle arbeits- fähigen Witwen durch Zahlung einer le- benslänglichen Rente zu Staatspensionären“ zu machen, liegt nieht im Interesse der All- gemeinheit. Daher wird nut für Witwen mit einem Kind bis zu 3 Jahren, mit zwei Kindern bis zu 8 Jahren für Witwen, die über 60 Jahre alt, oder die selbst zu 6675 arbeitsbeschränkt sind, eine monatliche Rente von 60 Prozent ausgeworfen, wie es das neugefaßte und in nächster Zeit heraus- kommende Gesetz vorsieht. Waisen erhal- 0 ten im Monat 30 RM. Eltern, oder auen, ä Elternteile, insgesamt 30 RM., wenn der Sohn zu deren Unterhalt wesentlich beige; tragen hat.. Neben der Sorge für die Verletzten, die als Soldaten oder auch als Zivilisten durch Kampfhandlungen betroffen wurden und die sämtlich unter das„Körperbeschädigten- Leistungsgesetz“ fallen, gilt in Zukunft un- sere Fürsorge auch den durch Ruinen schäden“ Betroffenen, die durch den Ein- sturz von Häusern Körperschaden erlitten. Ein neues in Arbeit befindliches Gesetz um- schließt weiterhin die Körperschäden, die Flüchtlingen bei der Evakuierung aus ihrer Heimat erstehen. 5 8 Verwaltungsmäßig vollzieht sieh gerade in diesen Tagen eine große Aenderung der Aufgabenbereiche, da das bisherige H a u pP t- versorgungsamt für Württemberg und Baden in Stuttgart jetzt in das Landes- versleherungsamt übergeht. wodurch aus dem„Versorgungsamt Heidelberg“ die „Außenstelle Heidelberg, Abteilung EB“ (Körperbeschädigte) wird. „Unsere Körperbeschädigten, deren Scha- den fachärztlich genau festgelegt ist, haben bis an ihr Lebensende freien Heillanspruch“. berichtet der Oberregierungsrat und weist dabei auf die Liste der 19 Heime und Kur- anstalten, die allein für das Gebiet Würt⸗ temberg-Baden zuständig sind. Bad Mer- gentheim, Heidelberg- Rohrbach. die Blin- denschule in Stuttgart, wo auf das Gehen mit dem Blindenhund geschult wird. und viele andere stehen zur Verfügung. Soweit nur irgend möglich, wird für die wirtschaft- liche Sicherung der Körperbeschädigten ge- sorgt. Die Hauptfürsorgestelle in Schwet⸗ ingen, das Arbeitsamt in Mannheim. der „Verbend der Körperbeschädisten und Hin- terbliebenen“ in Mannbeim- Käfertal stehen ihnen mit Rat und Tat zur Seite, und gerade Mannheim kann hier besonders gute Er- folge verzeichnen. . Hans Roden ungeachtet der seelischen Qualen um Familie Wird nun die Rechnung übersandt. Für Zustel- beiten für die Allgemeinheit, Vermögens- einzug(mindestens jedoch 5000 Mark). Der Streitwert betrug 5000 Mark. Beide Be- troftkenen haben die Kosten der Verfahren zu tragen und die automatischen Folgen des Artikels 16 treten in Kraft. Ein„alter Kämpfer“ 0 Der 44jährige Angestellte Wihelm Reber hatte sich wegen seiner formalen Belastung (Pg. seit 19283) vor der Spruchkammer zu verantworten. Außerdem wurde ihm zur Last gelegt, einen Gegner des Naz reg mes derart geschlagen zu haben, daß dieser ins Krankenhaus mußte. Auch sonst betätigte sich Reber sehr aktiv. Der öffentliche Klä ger beantragte Einreihung als Aktivist, 25 Jahre Arbeitslager und sofortige Festnahme. Der Spruch: Belasteter, 3 Jahre Sonderar- beiten, Vermögenseinzug(mindestens jedoch 3000 Mark). Streitwert 3200 Mark. W.. 1 N Aus Ludwigshafen Da die Plünderungen der Kohlenzüge trotz der vielen Unfälle, die sich dabei er- eigneten, weiter andauern, hat die französi- sche Gendarmerie und die deutsche Polizei Anweisung erhalten, mit äußerster Härte vorzugehen und gegebenenfalls von der Waffe Gebrauch zu machen.— Als auf dem Rangierbahnhof ein Kraftfahrer dabei War, den sechsten Waggon aufzubrechen, wurde 8 er gefaßt. In einem anderen Fall wurden aus einem Waggon 14 Sack Mehl gestohlen. Die Täter wurden festgenommen. Bad Dürkheim plant für dieses Jahr die Abhal⸗ tung des traditionellen Dürkheimer Wurst- marktes.— Rürzlich wurde in Ludwigsha⸗ ten die Gründungsversammlung der Ver- einigung der Verfolgten des Nazi-Regimes“ abgehalten. i Am Grabe Eberts Am 28. Februar, dem Todestage des 1925 verstorbenen ersten Präsidenten der ersten deutschen Republik, Friedrich Ebert, ge- dachte die Stadt Heidelberg gemeinsam mit den Fraktionsführern der Parteien in ainer Feierstunde am Grabe des deutschen Staats- mannes seiner Verdienste um Demokratie und seiner aufrechten Haltung inmitten der Wirren eines geschlagenen Deutschlands von 1918. Oberbürgermeister Dr. Swiart sprach auf dem Bergfriedhof über Friedrich Ebert, den Sohn der Stadt Heidelberg, der in geschichtlicher Stunde seine Missicn übernahm, und der seine letzte Ruhestätte in seiner Vaterstadt fand. Namens der Stadt- verwaltung legte der Oberbürgermeister einen Kranz nieder, wie auch die Vertreter der Sp, des freien Gewerkschaftsbundes und der sozialistischen Jugend, Heidelberg. Staatsbürgerliche Kundgebung Der Erziehungsausschuß des Heidelberger Jugendrates lud am 26. Februar die Heidel- berger Jugend zu einen staatsbürgerlichen Kundgebung in die Aula der neuen Univer- sität ein. Staatsrat Prof. Dr. Schmidt, Tübingen, der Mitgestalter der württemper⸗ gisch- badischen Verfassung, sprach über das Thema:„Struktur der Verfassung von Württemberg-Baden“. selbe erlitten hätte. Lassen se sich ver- gleichen mit den Leiden derer von Stalingrad und derer vor Moskau, die im ewigen russi⸗ schen Eis und Schnee vor die Hunde gingen, und Heimat, oft noch im Bewußtsein, für eine schlechte Sache pflichtig zu sein? Helfen Wir doch besser, dem ewigen Landser ein mensch- liehes Dasein zu geben. F5„ü„F„ũ ꝶũoü Stromrechnungen für 1944/5 5 Zu meiner Ueberraschung erhalte lch heute eine Stromrechnung von der Stadt Mannheim über gelieferten Strom und Gebühren für die Zeit von November 1944 bis Februar 1945. Am 1. März 1948 würde das Haus total ausgebombt. Jas- und elektr. Zähler blieben ebenfalls nicht erhalten. Wo und wie wurde nun der Ver- brauch festgestellt? Als Verbrauch werden kWh berechnet, dazu RM 9,12 für Gebühren, insgesamt RM 37.12 Zahlbar innerhalb sieben Tagen, andernfalls erfolgt Abstellung der Gas-, Wasser- und Stromleitung. Nach zwei Jahren jung der Rechnung werden 20 Pfg. berechnet. Hat die Stadtverwaltung keine anderen Metho- den für die total Flieger geschädigten, als gleich mit der Abstellung zu drohen. wenn doch sie selbst das Verschulden der späten Rechnungs- Zustellung trifft. E. Lauer 5 f Schach- Eeke f Leitung: G. Heinrich, bad. Sehachmeister. Aufgabe Nr. 24 Iiburtin(Schachmatny 64.) 8 5* 8 e e e 5 5 . 4 . 2 JJC Weiß zieht und gewinnt! Komtrollstellung: Weiß: Khl, L44, 24, 85, 45.(50 Schwarz: Kf2, LgIi, 47.)) Am 2. März kindet in Seckenheim um 9 Uhr im Lokal„Kaiserhof“ ein Wettkampf(an 25 Brettern) zwischen dem Mannheimer Schachklub 1910 und dem Schach- klub Seecekenheim statt. Der spiel- starke Feudenheimer Sebschklub hatte mit der Simultanvorstellung von Hein⸗ rich einen sehr gut besuchten Klubabend, Ge“ winnen konnten die Herren Heger und Bien remis erreichten die Herren Schneider, Hir schauer, Burk und Meisenholdner, während 10 weitere Teilnehmer verloren. 5 — Uebergang zu Vorkrünlingswetter Wetervornhersage bis Montagabend, Zum Wo chenende noch wechselnd bewölkt, einrelnſ Schneeschauer. Tagestemperatur o Grad. Ueber! gang zu Aufheiterung und vorfrühlingshafter Wit“ terung. Trocken, Tagestemperatur allmählich auf pius 5 Grad anste gend. Nachts Frost 5. unter minuß 3 Grad. Anfengs noch lebhertet West. bis Nordwestwiid. später lelchte südsst⸗ liche Strömung.(Amt für Wetterdienst Karls“ ruhe, Mhm.)„55 8 5 Zuteilung 5 reuther, Saager, Wirke, Scheller am Start er- scheinen. Pfingstsonntag-Vormittag den-Fahren rund um den Friedrichsplatz um bahn sind der Länderkampf Bayern-Hessen- von Mannheim“, die Jubiläumsradsportwoche 25 Seite 6 ee eee kee, Mannheimer Radsport 1947 ganz groß 14 Amateur- u. 6 Berufsfahrer- Veranstaltungen In großen Zügen liegt das Programm der Mannheimer Radsportveranstaltüngen, die auch 1947 in ganz Deutschland Beachtung fin- den werden, fest. Eröffnet wird die Saison am Ostersonntag mit einer Bahnveranstaltung der Berufskfahrer auf der neu hergerichteten Phö- nixbahn, zu welcher voraussichtlich u. à. Krimme. Noß, Brunner, Langhoff, Voggen- auf der Phönixbahn. Samstag, Die Pfingstfelertage bringen gleich 3 Ver- Bruchsal. anstaltungen. Die Berufsfahrer starten am 8 in einem 160-Run- in der Feudenhe Sonntag, den„Großen Preis der Stadt Mannheim“ Am Gewichtheben: Pfingstwantag treten sich die ersten 10 dieses Wettbewerbs auf der Bahn erneut gegenüber. Der Nachmittag des Pfingstsonntags bringt eine Jub:läumsveranstaltung des RV Waldhof auf der Bahn. Weltere Veranstaltungen auf der Phönix⸗ Kreisentscheidung in boldtschule(10 Uhr). Fußball und Oberliga, Landesliga, Pfalz- Württemberg Baden, das„Goldene Rad fallen wegen Vereisung Handball: Das des RV Waldhof, der„Große Tag der Jugend“, spiel der Männer mit Jugendfahrern aus ganz Deutschland und eine Veranstaltung der Solidarität Mannheim. An Meisterschaften kommen zur Durchführung die Kreis- und Bad. Bahnmeisterschaften, die südd. Kriteriumsmeisterschaft in„Rund um VfL. Tischtennis: TTC Hockenheim scheidung 14 Uhr, am Neckarplatt. d Friedrichsplatz“ am 27. Jull und am 7. SPtember die Deutsche Straßenmelisterschaft, voraussichtlich über 180 km Mannheim—Buchen— Mannheim mit dem Ziel Vorschau Ringen: ASV Feudenhei Der Mannschaftskampf um die ba- dische Landesmeisterschaft findet um 19 Uhr er Turnhalle statt. SpVgg A Weinheim, AC Gb heim und Fortuna Edingen der Handball: klasse, sowie alle Jugend- und Schülerspiele Turnierergebnis Ketsch ergab ein 16:14 Mannheimer Kreismeisterschaftsent- Lokal 8 —————— . U Federgewichtler Abele siegt weiter. Bei den Boxkämpfen vor Amerikanern in Heidelberg schlug Werner Abele erneut im schönsten Kampf des Abends, in einem mit- reißenden Match, seinen Gegner Lingenau Dortmund) sicher nach Punkten. Thies CLud- Wigshafen) trennte sich in hartem Kampf über 8 Runden gegen Bazarra(Italien) unentschie- den. 5 R Besuch im Trainings-Camp der Boxer Hell tönt uns das rhythmische Schmettern des Punching-Balls entgegen, als wir die von Lit. Gardner vorbildlich eingerichtete Trainingshalle im Schlachthof besuchen. Unter der Leitung von Manager Polzer werden hier täglich deutsche und amerikanische Boxer trainiert. Bei unserem Eintritt herrscht Hochbetrieb in der Falle. Werner Abele bearbeitet gerade schweißtriefend den Punching-Ball. Dumpf dröh- nen die Schläge der Brüder H. und F. Kupsch egen die Malebirne und den Sandsack. Im Hin- Srund entdecken wir im Ring Ereimes, den ehemaligen Sparringspartner Schmelings, der St. B. Wood einen kurzen Konditionskampf lie- Dem bekannten Amerikaner, einem Scho- ler mit ungemein hartem Schlag, ist rige K pfpause kaum noch anzumerker rd demnächst gegen den Italiener Bazarra antreten. a 8 Wenn die gymnastischen Uebungen und der ungslauf mit Schatten-Boxen-Einlagen sind, holen sich die Boxer im Rraus hung von der anstrengenden Traipings- . der Strecke auf Byvg. 1. März — AC Germania 2. März 1884 Mannheim igheim, AC Sehries- mpfen um die Turnhalle, Hun- Die Bezirks- Spiele der und Kreis- 8 5 1 i Mannheim hat wieder seine Sportzeitung der Plätze aus. im End- Spygg Die„Allgemeine Sportzeitung“(A8Z), ein besonders in der Südwest-Metropole gern ge- lesenes Sportblatt, ist nach der durch die Kriegsereignisse bedingten Zwangspause wie- der zugelassen worden. Sein Wiedererschei- nen am 25. Februar ist in Sportkreisen freu- dig begrüßt worden. Verantwortlicher Her- ausgeber und Schriftleiter ist Richard Hetzler. Neckarau Resultat. Sportgesellschaft „Riedbahnbrücke“ Samstag, 1. März 1900. Rückrunde der Oberliga 9. März: Karlsruher FV— SV Waldhof, Schweinfurt— 60 München, Bayern München — Stuttgarter Kickers, FSV Frankfurt— BEC Augsburg, Schwaben Augsburg Eintracht Frankfurt, TSG Un— Viktoria Aschaffen- burg, VfR Mannheim— Fc Bamberg, Kickers Offenbach— 1. FC Nürnberg, VfB Stuttgart — Phönix Karlsruhe, Spygg Fürth— VfL Neckarau. 16. März: Phönix Karlsruhe— VfR Mann- heim, VIL Neckarau Bayern München, Eintracht Frankfurt— Schweinfurt, FC Bam- berg— Fs Frankfurt, 60 München— Schwa- ben Augsburg, Stuttgarter Kickers— SpVgg Fürth, 1 FC Nürnberg— SV Waldhof, BG Augsburg Kickers Offenbach, Viktoria Aschaffenburg Karlsruher FV. Spielfrei: VfB Stuttgart und TSG Ulm. 23. März: Viktoria Aschaffenburg— VfL Neckarau, Schweinfurt— Phönix Karlsruhe, VfB Stuttgart— Eintracht Frankfurt, Schwa- ben Augsburg Fe Bamberg, Karlsruher FV 60 München, Kickers Offenbach Stuttgarter Kickers, Bayern München— Sy Waldhof, SpVgg Fürth— BC Augsburg, FSV Frankfurt— 1. FC Nürnberg, VfR Mannheim — 188 Ulm. 5 30. März: Schweinfurt— VkB Stuttgart, SV Waldhof Schwaben Augsburg, VIL Neckarau— Karlsruher FV, TSG Ulm— Kik- K Offenbach, Phönix Karlsruhe— Bayern München, Eintracht Frankfurt SpVgg Fürth, Stuttgarter Kickers— FSV Frankfurt, 1. KC Nürnberg— VfR Mannheim, BC Augs- burg— Viktoria Aschaffenburg, 60 München — FC Bamberg. 5 6. und 7. April: Spielfrei(Ostern). 13. April: VfB Stuttgart— Vikt. Aschaf- fkenburg, TSG Ulm— BC Augsburg, VfR Mannheim— Schweinfurt, Kickers Offenbad — SV Waldhof, SpVgg Fürth— Phönix Kar ruhe, Karlsruher EV— Eintracht Fran gig Schwaben Augsburg Stuttgarter Kicken Bayern München— 1. FC Nürnberg, FC Ban berg— VfL Neckarau, FSV Frankfurt— 60 München 5 19. April: SV Waldhef— VfB Stuttgart 20. April: 1 FC Nürnberg— Karlsruh FV, Stuttgarter Kickers— Schweinfurt, München— VfR Mannheim, FC Bamberg? TSG Ulm, Eintracht Frankfurt— Kickers 0 fenbach, Viktoria Aschaffenburg— Spe Fürth, VfL Neckarau— Schwaben Augsbutz BC Augsburg Bayern München, Phön Karlsruhe— FSV Frankfurt. Turftermine f Wie wir dem„Mitteilungsblatt für Voll. zucht und Rennen in Süddeutschland“ ente men, sind für 1947 insgesamt 59 Renntage gesehen. Davon entfallen auf München 26, Frag furt 24, Haßloch 5, Baden-Baden 3 und 2% brücken 1 Renntag. 3 Horst Hermann der kommende Mann? Horst Hermann, der kürzlich so gut geg Ernst Buchholz abschnitt, ist jetzt 19 Jahre und stammt aus Rheydt im Rheinland. wurde er nach einem 0:6, 6:2, 7:5-Sieg Rudi Eberl, der gefallen Deutscher Jugendmeister. der junge Rheydter 1942 und 1943 mit Cas retto(Krefeld) den zweiten Platz belegen. denselben Jahren war Hermann auen Tee mer an den deutschen Tennis-Meisterschafte in Braunschweig. Er wird von Weltmeise Hans Nueßlein trainiert und spielt in der ke menden Saison mit Deutschlands Nr. 3, Enz Buchholz(Köln), Boppel. Haff AMT CHR BEKANNTMACHUNG EN 1 Nähr mittel. Teigwaren *. 8 Käse Enktr. Frischmile Zucker 8e Teigwaren: E= Nährm.-Abschn. 11/½9/ über 100 g. * Aufruf von Lebensmittelmarken für die I. woche der 99. Zuteilungsperiode, A. I. vom 3. März bis 9. März 1947. Gültig nur für die Stadt Mannheim. Farben der in der 99. Zute ungsperiode geltenden: Lebensmittelkarter blau, mit Unterdruck: Mannheim- Stadt; Kartoffelkarten ziegelrot; Tages- karten- graublau; gewerbl. Zulagekarten= braun m. Matferdruck: Baden. 2 110 750 150 100 30⁰ 12⁵ 30 Kik 140 900 150 190 1—3 Klet 0.—1. W.. Sg! 90 416 70 5 400 500 500 500 300 125 1020 6 10 18 444 K 9 120 2000 150 100 300 250 135 1500 150 100 250 200— 250 250 250 R.-Bre: * * „ „„„ 0 0 ter* Speiseöl 8 Schweineschmalz — * 2** 8 3.5 125 3⁰0 2000 17— Vollmſicecnßn 8 Trockengemüse— 2 500 300 12 500 500 30⁰⁰0 125 0 Marmeladl;e Frischfis ech roffeln Kaffee- Ersatz Hülsenirachte od. Nähr mitte! 300 2 12 R.-Brot: E= Brotabschn. 11½8/3 ohne Mengenaufdruck Us-Zone Unter- druck Stadt Mannheim- 1000 g; desgl. Brotabschn. 11/8/ 1250 g; Brot- 550 3000 125 2 2 8 3 7888 g ονν=-οσ v ονσν 25 8 abschn. 11% über- 1000 g; 10 Brotkleinabschn. 99% je 30 h 300 g, Zus. 3750 g. Jgd= Brotabschn. 12/9/ über 1500 g; Brotabschn. 12/9 /1 über 500 g. Zus. 2000 g. K Brotabschn 13/9/ über- 1000 g; 10 Brot- Kkleinabschn. 99/1 3e 50 g= 500 g, zus. 1500 g. Klk- Brotabschn. Zw 14 99%/ a und b je 200 g 400 g; 10 Brotkleinabschn, 99/ je 50 g 300 g, zus. 900 g. Elst- Brotabschn. Zw. 15/9/ u. b je 200 g= 400 g; 10 Brotkleinabschn. 99%/ je 50 g= 500 g, zus. 90 g. S8gl- Brotabschn. Zw 16/9/ Ta u. b je 200 g % g. Mu- Brotabschn. 70 99%¼ 500 g. TS= Brotabschn, 8 à 50 f I. Woche- 400 g. 8= Brotabschm 2 à 500 f 8/9 1. woche 1000 g. Sst Brotabschn. Sst/9og 1. Woche- 1000 g; 10 Brotkleinabschn. 99/1. Woche à 50 g 500 g, zus. 1800 g. Die Ausgabe von Weißbrot und Kochmehl bleibt Sssperrt. ZwW- Abschnitte. Die mit„Zw überdruckten Brotabschnitte der Lebensmittelkarten für Kleinkinder(14, 24, 34), Kleinstkinder(13, 23. 35) und Säuglinge(ic) berechtigen zum wahlweisen Bezug von Zwieback Daw. Dauergebäck im üblichen Umrechnungsvernälftnis. Krankenbrot: Kranke erhalten auf Grund eines amtsärztlichen Attestes ihre Brotmarken Zanz oder teilweise mit dem Dienststempel abgestempelt und haben da- durch die Berechtigung, auf derartige Abschnitte Weißbrot(kein Klein- gebäck) zu kaufen. Auf je 100 g R.-Brot-Abschnitte dürfen wahlweise auch 130 fg Kkochfertige Suppen abgegeben werden. Für die abgegebenen Suppen ist ein Bezugschein über suppenerzeugnisse auszustellen. 5 Nährmittel(Grieg. Hafer- und Gerstennährmittel oder Puddingpulver): E 11, 21, 31/9 Nährmittelabschn. ohne Mengenaufdruck Nr. 1= 100 g; 2 Nähr- mittelkleinabschn. à 25 h 50 g. zus: 130 g. Jgd 12. 22. 32/99 Nährm.- Abschnitt ohne Mengenaufdruck Nr. 5 190 g: 2 Nährm-Kleinabschnitte A 28 8= 80 g. zus. 150 g. K 13, 23. 33/99 Nährmittelabschn, ohne Men- genaufdruck Nr. 9 100 g: 2 Nähem.-Kleinabschn, à 23 8 350 g, zus. 130 g. Klk= 14, 24. 34/99 Nährmittelabschn. ohne Mengenaufdruck Nr. 13= 100 fl: 2 Nährm.-Kleinabschn. à 25 g 50 g. zus. 150 g. Elst= 15. 25, 35/99 Nähr- mittelabschn. ohne Mengenaufdruck Nr. 17= Jo g; 2 Nährm.-Kleinabschn. à 25 f 80 g. zus. 150 g. Sgl= 16/9 2 Nährm.-Abschn. 1 je 250 g 500 g. Mu 70/9 2 Nährm.-Abschn. I je 250g= 500 g. TS Abschn. L/T8 7/99 100 g. 8= Abschn. M/S 1/09= 100 g. Sst- Abschn. N/Sst //= 100 g; außerdem auf die Nährmittelabschnitte der 1. Woche der Zulagekarten je 2560 f. Die Nährmittel abschnitte der Lebensmittelkarte für Säuglinge(10), der Zusatzkarten für Tellschwer-, Schwer- und Schwerstarbeiter sowie der Lebensmittelkarte für werdende und stillende Mütter und Wöchnerinnen (0) berechtigen wahlweise zum Bezug von Teigwaren, Grieß oder Hafer- und Gerstennährmitteln. Das gleiche gilt für die Nährmittelabschnitte der Tageskarten und für die Reisemarken über Nährmittel. Kleinstkinder (1-3 Jahre) erhalten auf die 2 Brotabschnitte über je 500 g Brot der. Lebensmittelkarte für Kleinstleinder(13, 25 und 35) an Stelle von je 300 g Brot wahlweise je 373 g Kinder-Getreide-Nährmittel. Für Säuglinge können auf 6 besonders bezeichnete Nährmittelabschnitte der Lebensmit- telkarte 16(Säuglinge) insgesamt 1600 g Kinder-Getreide-Nährmittel be- zogen werden. Außerdem können auf je 30 g Kleinabschnitte über Nähr- mittel 100 g kochfertige Suppen bezogen werden. Igd= Nährm.-Abschn. 12/99/ über 100 g. K= Nänrm.-Abschn. 13/9/ über 100 g. Klk- Nährm.- Abschn. 14/½9% über 100 g. Elst Nährm.- Abschn., 15/9 /1 über 100 g. Selbstversorger und Teilselbstversorger mit Brot erhalten auf 3 Nähr- l mittelabschnitte mit je 100 g Mengeneindruck der Lebensmittelkarten der Vollselbstversorger(41, 44 und 43) und der Lebensmittelkarten für Teil- 5 Selbstversorger mit Brot(11, 12. 13. 14 und 15), Teilselbstversorger mit But- ter und Brot(21, 22, 23, 24 und 25) sowie Teilselbstversorger mit Fleisch. Schlachtfetten und Brot(31, 32, 33. 34 und 35)= 300 g Teigwaren. Fleisch: E= Fleischabschn. 11, 21/9/ über= 100 g, Fleischabschn. 11. 21/99 /1 ohne Mengeneindruck zu- 30 gf: 2 Fleischkleinabschn. à 25 g= 50 g. zus. 200 g. Jgd- Fleischabschn. 12, 22/½9/ über 100 g: Fleischabechn. 12, 22/99/ ohne Me neindruck zu= 50 g: 2 Kleinabschn, à 25 66 50 g, zus. 200 g. K 2 Fleischabschn. 13. 23/9/ über= 100 g: 2/Fleischkleinabechn. 2 23 8 3 50 g, zus. 150 g. Klk Fleischabschn. 14½4/9/ zu. 10 g. Elst Fleischabgchn. 1525/99/17 ohne Mengeneindr. zu 50 g: 2 Fleisch- Kleinabschn. à 25 g 2 30 g. zus. 100 g. Mü=- 3 Fleischabschn. 7099/1 & 100 8 390 g. Ps 1 Fleischabschn. T8 99/1. Woche 100 g 8 2 Fleischabschn. 8/99/11. Woche à 100 g= 200 g. Sst= 2 Fleischabschn. Sst /90/ 1. Woche à 10 f 200 g; 4 Fleisch-Kleinabschn. 1. Woche à 25 g 8 100 g. zus. 300 g. Außerdem(sobald die Ware zur Verfügung steht) auf Abschnitt 993 der Lebensmittelkarten L. 11. 12, 13. 14. 13. 21. 22, 23, 24 mit dem Aufdruck LEA Baden und dem Unterdruck Stadt Mannheim je 100 g Fleisch oder Wust. Tellselbstversorger in Fleisch und Vollselbstversorger erhalten diese Zuteilung nicht. Butter: F 11799 Fettebschn. 1 und 2 ohne Mengenaufdruck à 62,5 g 125 g. Jgd 12/9 Fettabschn. I, II. III, IV à 62.5 f. 250 g. K 13/99 Fettabschn. Kaffee- Ersatz: 1 II. III, IV. à 62,5 8 250 g. Kl 14/09 Fettabschn. I, II, III, IV à 62 5 8 259 g. Elst 13/9 Butterabschn. I, II, III, IV à 62 5 8 250 g. Sgl 16/90 Butterabschn. I. Ib, II, III à 62.5, g 2350 g. Mü Butterabschn. I und Ib à 62.5 8 125 g. Teilselbstversorger in Fleisch und Schlachtfetten sowie in Fleisch und Schlachtfetten und Brot erhalten für alle Alters- Suppen 31, 22, 33, 34 u. 35 auf die Fettabschn. 1 u. 3 je 50 g 2 100 g Butter. Dle Fett-, Butter- und Margarineabschnitet der. Reisemarken und Tages- Karten werden mit Butter beliefert. Schweineschmalz: Ts Butterabschn. 8/99 /1. Woche= 78 g. S= Fett- Abachm. 8/0 1. Woche= 100 g; Butterabschn. 8/99/11. Woche 50 g, Zus. 150 g. Sst= 2 Fettabschn. Sst/9oe/1. Woche 3e 50 g 100 g; 2 Butterabschn. Sst 99/1. Woche je 50 g= 100 g, zus. 200 8 5 Käse: Mü= 70%/9/1. Abschn. 62,5 g. S Sst/ 9g/ 1. Woche= 62.5 g. Entrahmte Frischmiich: Sofortige Bestellung notwendig. sprechend der Anlieferung wie oben vermerkt. Vollmilch: Sokortige Bestellung erforderlich. Zuteilung wie oben vermerkt. Trockengemüse: S 8/99 Nr. 21/1. Woche 100 g. Sst Sst/ 99/ Nr. 31/1. Woche 100 g. 5 Zucker: Alle Zuckerabschnitte, auch die Zuckerkleinabschnitte sind im auf- Zedruckten Mengenwert aufgerufen mit Ausnahme der Zulagekarten. Weiter werden hiermit aufgerufen: Zz 12. 13, 22, 23. 32, 33 Abschnitt 915 mit je 125 g Zucker. Mü Zuckerabschn. ohne Mengeneindruck 70/90 125 g. 8 Zuckerabschn. 8/1/99 62,5 f Zucker. Sst= Zuckerabschn. S5-/T/8 2 62 5 g. N 5 Wahlweise Bienenhonig: Wer in der 98. Zuteiſungsperiode mit Sonder- abschnitt 803 der Lebensmittelkarten für Kleinstkinder(1—3 Jahre) Bienen- honig bestellt hat. holt sofort nach Honiganlieferung im Bestellgeschäft Segen Hergabe der Zuckerabschnitte 13, 25, 35, 45,/99/1 und 2 über Je 250 g Zucker= 500 fg Bienenhonig ab. 8 Wahlweise Marmelade: Auf den Zuckerabschnitt 1 aller Altersgruppen 99 über 250 8 sind 450 g Marmelade erhältlich. Wahlweise Kunsthonig: Auf den Zuckerabschnitt 5 der Lebensmittelkarten 14, 15, 24, 25. 34, 35/99 über 200 g Zucker können 230 8 Kunsthonig be- zogen Werden. ische: Je nach Anlieferung auf Sonderabschnitt 901 der Lebensmittelkarten L. II. E 12, E 13, L 1 LA, L 2 L 3. L 2 jedoch nur mit dem Aufdruck LEA- Baden— je 500 8 Frischfieche oder bei anderen Fischarten im Um- rechnungsverhältnis wie folgt: 300 8 Frischfische mit Kopf entsprechen: 250 g Eilet oder Salzheringen oder Bückclingen oder Marmaden oder Kon- Servenfisch oder geräuchertem Stückenfisch. oder 350 E Frischfisch ohne Kopf, oder 375 fh frischen Heringen oder geforenen Heringen oder ge- 5 räuchertem NMagerfisch. Vollselbstversorger und Teilselbstversorger in Fleisch und Schlachtfetten erhalten keine Fische. Alle Abschnitte der Pischkarten sind verfallen. Abschnitte, die später aufgerufen werden, dürken erst beliefert werden. wenn der obengenannte Abschnitt aller ein- Seschriebenen Kunden beliefert ist. Die Fischkleinvertellef haben die Flachbezugsabschnitte getrennt nacn Abgaberatſon 250, 350, 375, 500 g) und dlese wiederum nach Nummer und Altersgruppen, zu je 100 Abschritten aufgeklebt, spätestens eine Weche nach Verfall abzuliefern und erhalten aufgetellte Emofangsbestätigung. 5 8 Kartoffel: Auf Abschn. 99% /I für Wochen= 1000 g: auf Abschn. 99/½//II für 2 Wochen= 2500 fg: auf Abschn. 99/1/11 3000 g. Groß- und Klein- handel werden vorschußweise beliefert. Obige Abrelmitte sofort abliefern; dafür Empfangsbestätigung, die umgehend zur Abrechnung dem Land- Wirtschaftsamt Außenstelle Mannheim des Kartoffelwirtschaftsverbands, K 5. Zimmer 411- abzuliefern ist. Auf die Abechnſtte der Zulagekarten 1. Woche im aufgedruckten Mengenwert innerhaih der obengenannten 8/99 /1. Woche 2 62,3 g. Sst Zuteilung ent- Wochenzuteilungsmenge. Mü= 70½9 2000 g. Für die Kartoffelabschnitte, der AZulagekarten und Mü /e werden Rezugscheine ausgestellt. Kar- tofkel-Rolsemarken dürfen nur von Gaststätten, nicht vom Kleinhandel, beliefert werden. Die Verwendung von Einkellerungskartoffeln darf nur in dem Umfange geschehen, wie die Wochenzuteilung bestimmt. Für Mehrverbrauch erfolgt keine Nachſieferung. Ab der 94. Zuteilungsperiode erfolgt Anrechnung auf die Einkellerungsmenge. Marmelade: Ma 0 99/1 obne Mengeneindsuck= 300 E. Für Erwachsene. Jugendliche, Kinder, Kleirinder und EKleinstkinder sind auf den Kaffee-Ersatz-Abechnitt der Lebensmittel- Karten 11—14 21—24, 31—34 sowie 41-44 jeweils 125 g Kaffee-Ersatz ab- Zugeben. Bei den Zulagekarten im aufgedruckt. Mengenwert der j. Woche. Hülsenfrüchte od. Nährmittei: Mu= Mü /99/L. 70/0 300 g: TS 78/1/99/ 2 125 fg. 8 2 8/1/09 ̃ Z 125 g. Sst Sst/ 1/99 /Z= 125 g. Wechselseitige Gültigkeit der Abschnitte: a) Folgende Abschnitte der Lebensmittelkauten. einschließlich der Lebensmittéelkarten für werdende und stillende Mütter, sind in der 99. Zutellungsperiode in der amerika- nischen und in der britischen Zone wechselseitig gültig: Abschntite mit em Aufdruck: Fleisch 100 g. 25 g. Brot 1300 g, 1000 EZ, 300 g, 50 g. 200 g (mit dem Aufdruck Z W)), Nährmittel 25 g. b) Die Kleinabschnitte Über 25 8 Pleisch. 50 g Brot und 23 fg Nährmittel sind in der britischen Zone Ziisätzlich mit den Kennummern(11, 12 usw.) versehen, worden, trotzdem aber wechselseitig gültig. c) Alle übrigen Abschnitte über Fett. Butter, Käse, Zucker, Nährmittel. Kaffee-Ersatz und sämtliche Abschnitte ohne Mengeneindruck(Nummernabschnitte über Fleisch, Fett, Brot. Nähr- mittel mit dem Zusatz UIs-Zone) sind in der britischen Zone nicht gültig: ebenso sind die betreffenden Abschnitte aus der britischen Zone und sämtliche Nummernabschnitte ohne den Zusatz Us-Zzone hier ungültig. —Lebensmittelkarten und sonstige Bedarfsnachweise ohne Namenseintrag Sind ungültig und dürfen nicht beliefert werden. Nichtbeachtung dieser Anordnung ermöglicht mißbräuchliche Benützung und unterstützt den Schwarzhandel. Annahme von Lieferabschnitten jeglicher Art ohne gleichzeitige Belleferuiig ist verboten und nach der Verbrauchsregelungs- stratverordnung strafbar. Uebertretungen sind sofort dem Städt. Er- nährungsamt schriftlich mitzuteilen. Fin Abschnitt wird erst gültig durch seinen Aufrut im„Amtsblatt der Stadt Mannheim oder in der Zeitung „Der Mannheimer Morgen“. Uebertretungen dieser Anordnung sind der zuständigen Innung oder dem Gewerbeamt(Gewerbepolizeh anzuzeigen. Soweit im Einzelfalle nicht anders vermerkt. verfallen alle Lebens- mittelkarten-, Kartoffelkarten-“ Zulagekarten- Mannheimer Einkaufs- ausweis- und ähnliche Kartenabschnitte am Ende der Kartenperiode, in der sje aufgerufen worden sind: die in der 4. Woche aufgerufenen Ab- schnitte am Ende der 1. Woche der unmitteſbar folgenden, Kartenperiode. Aufrufe oder Hinweise, dies längere Zeſt Gültigkeit haben, sind nur einmal bekanntzugeben.. Die bis zum 2. Marz 1947 gültigen Tageskarten (Weiß, mit hellgelbem Untergrund) sind verfallen, Ablieferufig durch die Eleinverteiler mit der ersten, nach dem 3. März 1947 erfolgenden Marken- Ablieferung. 8 K10 Mannheim, 25. Februar 1947. Städtisches Ernährungs- und Wirtschaftsamt. riode mit Aufdruck Hunkte! können für al 1 gendliche ab 15. Lebensjahr beim Einzelhandel Vvon 2 Punkten bezogen werden. Warenbestandsmeldungen Aufruf von Flickstoffen und Kurzwaren. Auf den der Lebensmittelkar der 99. Pe- „Spinnstoffwaren Wert 2 Erwachsenen und Ju- Abschnitt und Handwerk Spinnstoffwaren bis zum Wert Hierunter fal- len 2 B.;: 23 em Bettwasche- oder Leibw' stoff, 80 em breit. oder 25 em Berufsköper, 80 em breit oder 4 Paar Armblätter, oder 2 Damenbin- den, gestrickt, oder 1 Hosenträger, oder 2 Paar Sockenhalter, oder 4 Paar Strumpfhalter, oder 2 Taschentücher, oder 2 Kragen, oder 1 Mütze jeder Art, oder 2 Krawatten, oder 1 Frsatzges ig, oder 2 Paar Annähschleff oder Füßlinge. Der Abschnitt behält seine Gültigkeit bis zum 20. 6. 1947, da nieht mit einer sofortigen Abdeckung aus vorhandenen Lagerbeständen gerechnet werden kann. Städt. Ernährungs- und Wirt- schaftsamt Mannheim 08 für Svinnstoffweren, Schuhe, eiserne Haushaltgeräte. Oefen u. Herde, elektrische Geräte, Seife und Waschmittel. Mö- bel sowie Glas- und Porzellanwaren. Die nach- stehend angeordneten Warenbestandsmeldungen müssen im eigenen Interesse des Händlers ge- wissenhaft und termingemäß in vorgeschriebe- et werden. 1. Spinnstoffwaren: Finzeihandel, Stichtag für die in einfacher Fertigung zu erstattende Meldung des Lagerbestends einschließlſeh Nähmittel die Bewegung des Pünkthontos jim Monat Fe- pruar ist der 28. Februar 1947. Vorlagetermin:“ 3. 3. 197 Vordrucke für die Meldung stehen diesen Mont nieht zur Verfügung, es ist des- halb nur der Warenbestand upd die Bewe- guns des Punktkontos nach dem bisher nblienhen 8 ma ohne Vordrue zu meiden(Großhandel, binlsster Handel und Hondwerk meiden nur Viertel jährl. 2. Schuhwaren, eiserne Haushalt- geräte, Herde, Oefen u. elektr. Geräte: Stichtag sowie für die Meldung! 28. 2. 47. Vorlagetermin: 5. 3. 47. Meldepflichtig: Einzelhandel, auch Elektrofach- geschäfte. Meldevordrucke für die in einfacher Fertigung zu erstattende Meldung erhältlieh in K 7, Zimmer 415. 3. Seifen und Meldepflichtig: Großhandel. Stichtag: 28. 2. 1947. Vorlagetermin: 5. 3. 1947. Meldung in einfacher Fertigung, Formular erhältlich K 7, Zimmer 41 (Sprechstuden Montag, Mittwoch und Freitag, von 38.30-16.30 Uhr). 4. Möbel, Glas- und Por- zellanwaren: Meildepflichtig: Einzelhandel und Großhandel. Zu meiden sind: 2) Bestand am 1. des Monats, b) Zugang im abgelaufenen Monat, e) Abgang im abgelaufenen Monat. d) Bestand am Ende des Monats Termin für die Meldung des Monats Februar 5. 3. 1947. Besondere Vor- drucke für diese Meldung werden nicht ausge- geben. Dies ist eine Arordnung im Sinne des 81 Abs. 1 Ziff. 5 der Verbrauchsregelungsstraf- verordnung vom 26. November 1941. Zuwider- Handlungen werden nach genannter verordnung bestraft. Städt. Ernährungs- u. Wirtschaftsamt Mannheim. 5 Kraftloserklärung. Folgende Flüchtlingsauswetse (ausgestellt vom Flüchtlingsreferenten für den Stadtkreis Mannheim) sind in Verlust geraten und werden hiermit für kraftlos erklärt: Nr. 4/8 0007, ausgestellt auf die Namen Ernst Barth geb. am 23. X. 1919. und dessen Ehefrau Hildegard geb. Blümel sowie Kind Rita, wohn- haft Mannheim, C 3. 18. Nr. 4 8/113, ausgestellt auf den Namen Oskar Blümel, geb. am 27. VI. 1873. wohnhaft Mannheim, C 3. 15. Nr. 4/8/3121, ausgestellt auf den Namen Mina Blümel geb. Schmidt. wohnhaft Mannheim, C 3, 15. Die unberechtigte Benutzung ist strafbar. 10875 Kraftloserklärung. Der Fifienhtiingsauswels(aus- Zestellt vom FPitiehtlingreferenten für den Stadtkreis Mannheim Nr. 4/8 ½ 183. ausgestellt auf den Nemen Alfons Josef Kerner, geb. 3. 3. 1925 in Breslau, wohnhaft Mannheim- Neckarau, Waschmittel: Monnbeimer Bunker 1. ist in Verlust geraten und wird hier- mit für kraftlos erklärt. Die unberechtigte Be- nutzung ist strafbar. „Mitbürger! Helft euren schwerkrankent“ schon manches gefährdete Leben konnte dureh Zu- führung gesunden Blutes gerettet werden. Kei- ner von euch weiß. ob er nicht selbst einmal auf eine solche Blutspende angewiesen sein Wird. Im Stzdtischen Krankenhaus ist eine Blutspenderzentrale eingerichtet, die laufend Treiwillſse Blutspender annimmt. Jeder Spen- der erhält neben einer Barentschädigung Er- nöbrungszulsgen, die neuerdines bedeutend erhönt worden sind. Spendewillige Personen wollen sich mittwochs zwischen 16. P- Uhr bel der Blutspenderzentrale im Städtischen Krankenhaus— Kurvenzimmer M 7— melden. Direktion des Städt. Krankenhauses. 10942 Abendakademie. am Donnerstag, den 6. 3. 47, beginnt um 18.30 bis 20 Uhr, in der Wohlgelegenschule, Lichtbiidsaal, 4. Stock, ein Lehrgang über Gartenbau Dehrender: Herr Direktor Bußjsger). 1062¹ Mannheimer Abendakademie, Wohlgelegenschule. Der zweite Vortrag über„Spſelplanfragen des Natlonaitheaters“ findet am Mittwoch, 3. März, 18.30 Uhr, in der Wohlgelegenschule, statt. Kar- ten an der Abendkasse. Im April wird ein neuer Lehrgang. Kaufmännisches Rechnen (Zins- u Diskontrechnem anlaufen. Teilnahme- meldung im Sekretariat der Mannheimer Abend- akademie. Wohlgelenenschule.— Was ist Kunst. Was ist Kitsch. Einführung in die graphischen Techniken:„Original“„Reproduktion“ „Facsimile“„Falsiflcat“. Wer an diesem Lehrgang teilnehmen möchte wird gebeten, sich schriftlien oder telefonlech im Sekretarlat (Telef. 559 anzumelden.— Eine Teilnahme en dem in Naugstheim, montass, 18 Unr, bei Herrn Weber, Böeklinstr. 38, stattfindenden. Lehrgang“ ist noch möglich. 0919 * 5 f Bekanntmachung. Leistungsgesetz für Körperbeschädigte betr. I. Nach dem Leistungsgesetz für Körperbeschsdigte sind rentenberechtigt: 1. Körperbeschädigte, deren Erwerbsunfähigkeit wenigstens 40 v. H. beträgt: 2. 3) Witwen, die wenigstens zwei Prittel ihrer Erwerbsfähigkeit verloren, oder b) das 60. Le- bensjahr vollendet haben, oder e) waisenrenten- berechtigte Kleinkinder(eines unter 3 Jahren oder zwei unter 8 Jahren) erziehen, 3. Waisen bis zum vollendeten 14., bei Schul- oder Berufs- ausbildung bis zum vollendeten 18. Lebensjahr, 4. bedürftige Eltern, die der Verstorbene aus seinem Arbeitsverdienst wesentlich unterhalten hat. II Rentenberechtigt sind auch Hinterblie- bene von Verschollenen. Verschollenheit ist an- zunehmen, wenn während eines Jahres keine Slaubhafte Nachrichten von einem Vermißten eingegangen sind. III. Anträge werden nach dem Plan am Schluß aufgenommen. Um zu ver- meiden, daß die Antragsteller auf ihre Abferti- gung längere eit warten müssen, werden sie Biermit aufgerufen, nach der Zeiteinteilung am Schluß zu erscheinen. Die Vorschriften des KB. Leistungsgesetzes machen es notwendig, daß die Berechtigten zur Antragstellung persönlich er- scheinen und Erklärungen über hre wirtscheft- lichen Verhältnisse abgeben. Nur bei pünkt- lichem Erscheinen ist mit einer baldigen Auf- nahme der Zahlungen zu rechnen. IV. Vorzu- legen sind je nach Erfordernis des Einzelfalles: 3) Heirats- und Geburtsurkunden, sofern solche nicht bereits früher zu den Akten gegeben wur- den, b) Rentenbescheide der früheren Versor- Zungssdienststellen— wenn solche nicht mehr vorhanden sind, die im Besitz befindlichen Un- terlagen, aus denen Bewilligungsdienststelle und Grundlisten- Nummer ersichtlich sind, Num- mernkarten, e) Bescheide über Renten aus In- validen-, Unfall-Knappschaftsversicherung, d) Bescheide über Bezüge aus der Angestellten Versicherung. e) Bescheide über Witwen-Waisen- Sed, f) vom Arbeitgeber ausgestellte Lohnbe- scheinigung- Gehaltsbescheinigung mit Angabe des Beginns des Arbeitsverhältnisses, des Brut- toverdienstes. Betrag und Art der Abzüge sowie des Zeitpunktes einer eintretenden Erhöhung der Vergütung, kasse über die Höhe dieser Leistungen, Beginn der Zahlung und gef. voraussichtlicher Wegfall derselben, h) bei Bezug von Arbeitslosenunter- stützung Bescheinigung der Zahlstelle über Dauer und Höhe der Leistung,) Bescheide über Einkommens- Umsatz-, Gewerbe-, Grund- und Gebäudesteuer, k) Belege über Schuldzinsen, I) Nachweis über Höhe einer bezogenen Für- sorgeunterstützung, m) von Witwen, die das 60. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und eine Einbuße der Erwerbsfähigkeit um minde- stens zwei Drittel geltend machen. ärztliches Zeugnis mit Angabe der Ursache der EFHrwerbs- beschränkung, bei Bezug einer Invalidenrente Bescheid der Landesversicherungsanstalt, n) bei Schul- oder Berufsausbildung der Kinder— Wal- sen— die das 14. Lebensjahr vollendet haben, Bescheinigung der Lehranstalt— Schule— mit Angabe, wie lange der Schulbesuch voraussicht- lich noch dauert, Lehrvertrag. oder wenn en solcher nicht vorhanden ist, Bescheinfgung des Lehrherrn über Dauer der Berufsausbildung— Lehre— Höhe der Lehrentschädieung und Zeit- punkt und Betrag einer im Lauf der Ausbildung eintretenden Erhöhung, o) zu Gesetz Nr. 104 Bescheid oder Benachrichtigung der Spruchkam- mer bzw des öffentlichen Klägers, V. Keine Aussicht auf eine Rente nach dem KB.-Lei- stungsgesetz haben insbesondere und brauchen nicht zu erscheinen: a) diefenigen, deren An- spruch früher abgelehnt wurde. b) Witwen, die weder 60 Jahre alt sind noch waisenrentenbe- rechtigte Kleinkinder— Abs I Nr. 2— erziehen, wenn sie nicht infolge Krankheit oder anderer Gebrechen wenigstens zwei Drittel ihrer Er- Werbsfähigkeit verloren haben, ferner c) Eltern, die der Verstorbene nicht tatsfchlich wesentlich unterhalten hat. d) Beschädigte. die bisher nur eine Rente für eine Md. von 30 v. H bezogen haben. Versehrte der bisherigen Stufe I wer den in leichteren Fälle ebenfalls unberücksich-⸗ tiet bleiben müssen. VI. Auch Beschädigte und Hinterbliebene, die nach den aufgehobenen ver- sorgungsgesetzen noch nicht als rentenberech- tigt anerkannt waren. werden ersucht, wegen der Antrasstellung nach dem KB.-Leistungsge- setz bei der Jandesversjecherungsanstalt Baden, Abt. KB., Außenstelte Heidelberg, vorstellig zu werden oder schriftliche Anträge einzureichen. Der Eingangstag ist für den Rentenbegipn maß- gebend Die Anmeldefristen enden ein Jahr nach dem Inkrafttreten des KB.-Leistungs- gesetzes. 5 Ort- und Zeiteinteilung(vergl. Ziffer IIY). Es er- scheinen in Mannheim, Kurfürst- Friedrich- Schule, C 6. Leistungsbegehrende aus der Stadt Mannheim und den eingemeindeten Vororten mit den Anfangsbuchstaben: Montag. 3. 3. 47: Cu. FB—Ei, 812 Uhr, EK— EZ u. Fa, 13—17 Uhr; Dienstag, 4. 3 47: Gai, 8—12 Uhr, Gl z, 13 bis 17 Uhr: Mittwoch, 5. 3. 47: Fe- FI, 6-12 Uhr, Fo—Fz, 13—17 Uhr: Donnerstag, 6. 3. 47: Ha- Hek, 8—12 Uhr, Hel—Hik, 13—17 Uhr: Freitag, 7. 3. 47: HIiI—Ho, 8—12 Uhr. Hu- Hz, 13—17 Uhr: Montag, 10 3. 47: J u. Ka, 3-12 Uhr, Ke, 13—17 Uhr; Dienstag, 11. 3. 47: Ki- Ko, 38—12 Uhr, Kr—Kz, 13—17 Uhr; Mittwoch, 12 3 47: Ma—-Me. 6-12 Uhr, Mi— Mok. 13—17 Uhr; Donnerstag, 13. 3. 47: La bis Li, 3—12 Uhr, Lo- Lz, 13—17 Uhr; Freitag, 14. 3. 47: Mol- Mz, 8—12 Uhr, N. 12—17 Uhr; Mon- tag, 17. 3. 47: O u. Papi. 8-12 Uhr. Pl PZ, qu, Ra, 13—17 Uhr, Dienstag, 18. 3. 47: Re, RI Rol, 3—12 Uhr, Rom Rz. 13—17 Uhr; Mittwoch, 19. 3. 47: Sa-, 8—12 Uhr, Sl—8z, 13—17 Uhr: Don- nerstag, 20. 3. 47: Scha- Scheel. 8—12 Uhr, Schek bis Schl, 13—17 Unr; Freſtag, 21. 3. 47: Sta- Sto, 8—12 Uhr, Str—Stz. 13—17 Uhr: Montag, 24. 3. 47; Sehl— Scho, 8—12 Uhr. Schr—schz, 13—17 Uhr; Dienstag, 25 3 47: T u. V. 8—12 Uhr, U u. Wa, 1317 Uhr; Mittwoch, 26. 3. 47: We- WI, 8—12 Uhr, Wo, 13—17 Uhr; Donnerstag, 27. 3. 47. Wu Wz, 812 Uhr, Z. 1317 Uhr. Die Leistungsbegehren- den mit den Anfangsbuchstaben A,. B und D, die nach dem bekanntgegebenen Plan nicht er- schienen sind. können in der Zeit von Montag. 3. 3. 47 bis Donnerstag, 27. 3. 47(sjehe vorste- hench, erscheinen. FVandesversloherungsanstalt Baden, Abteilung Körperheschädigte, Außen- stelle Heidelberg(früheres Versorgungsamt Hei- delberg)... 10916 Das abschließende Prüfungs- ergebnis des Jahresabgchlusses unserer Gesell- schaft für das Geschäftssahr 1943-44 liegt vom Tage dieser Bekanntmachung ab auf die Dauer von 4 Wochen in unserem Verwaltungssgebäude, K 5, Zimmer 9, auf. Die FEinsſchtnahme steht jedem wahlberechtisten Gemeindeeinwohbner Während der üplichen Geschkftsstunden frei. Mannheim. 19. bruar 1947. Wasser werksgesell- schaft Mannheim m. b. H. N e) bel Bezug von Krankengeld oder Haushaltgeld Bescheinigung der Kranken- Außerordentliche Winterbeihilfe. Gemäß Pg des Präsidenten des Landesbezirks Baden- Innere Verwaltung Karlsruhe vom 20. 2. Nr. 3269 wird der zu unterstützende Pers Kreis für die außerordentliche Winterbein erweitert auf: Kriegsbinterbliebene, Körp beschädigte, deren Erwerbsbeschränkung 30 P. und mehr beträgt, Angehörige von Vermißt Der genannte bedürftige Personenkreis hat Anträge auf die Winterbeihilfe bis späteste 3. März 1947 zu stellen. Anträge, die nach de 3. März 1927 gestellt werden, können nicht me berücksichtigt werden. Antragsformulare g von bedürftigen Kriegshinterbliebenen, Körp beschädigten und Angehörigen von Vermißt ab sofort, jeweils montags bis freitags in d Zeit von 6—12 Uhr. bei den nachstehend g nannten Stellen unseres Amtes in Empfang nehmen: beim Städt. Wohlfahrtsamt Mannhel Luisenschule, Tattersallstr. 28/30, II. St. Zimm 230 u. 231: von den Bewohnern des Kaiserrig Friedrichsrings ostwärts, linke Neckarseite el schließl. Lindenhof u. Neuostheim. Zimmer von den Bewohnern des Almenhof, Neuherm z heim sowie der Vororte Neckarau u. Rhein beim Städt. Wohlfahrtsamt Mannheim, Kreis Neckarstadt, Mittelstr. 42: I. St., Zimmer 9: den Bewohnern der Innenstadt einschlſeg Neckarspitze; I. St., Zimmer 1, 2, 5, 7 und von den Bewohnern der Neckarstadt, der 90 orte Käfertal, Wallstadt, Feudenheim u. St Benheimerhof; II. St., Zimmer 13 15: von d Bewohnern der Vororte Waldhof, Luzenbe Schönau, Blumenau, Sandhofen u. Kirscheer häuserhof; beim Städt. Wohlfahrtsamt Ma heim, Nebenstelle Seckenheim, Rathaus, Hau, straße 96; III. St., Zimmer 9: von den Bewoh nern der Vororte Seckenheim und Friedrie feld. Bei Rückgabe der ausgefüllten Antrag formulare sind folgende Ausweise vorzulegeh von Kriegsbinterbliebenen: amtliche Mitteilung daß der frühere Wehrmachtsangehörige gef ist oder den Rentenbescheid des Versorgung amtes, Familienstammbuch und Häushaltsau Weis des Ernährunssamtes, Lohnbescheinigu des Arbeitgebers od. Einkommensteuerbesche des Finanzamtes; von Körerbeschädigten Erwerbsbeschränkuns von 30 Prozent um Rentenbescheid einer Unfallberufs ehose schaft, des Versorgungsamtes oder eine sonst amtliche Bescheinigung, aus welcher der 6 der Erwerbsbeschränkung hervorgeht, Fami stammbuch und FHaushaltsausweis des Er runssamtes, Lohnbescheinigung des Arbe gebers oder Einkommensteuerbescheid des nanzamtes; vou Angehörigen von Vermißftes amtliche Mitteilung, dag der frünere Wel machtsangehörige vermißt ist oder sonst e Nachweis. aus dem slaubwürdig hervorgel daß der Wehrmachtsangehörige als vermißt z gelten hat; Familienstammbuch und Haushal ausweis des Ernäührungsamtes, Lobhnbeschein gung des Arbeitgebers oder Einkommensteue bescheid des Finanzamtes. Mannheim. d 1. März 1947. Städt. Wohlfahrtsamt. 00 U Todeserklärung Frau Anna Maria Stumpf se Mayer hat beantragt. ihren Ehemann, den 4 20. November 1901 in Lorsch bei Bensheim borenen, zuletzt in Mannheim, Holzstr. 18 wo haft gewesenen Oberjustizsekretär Johann Stumpf(Ufkz.), welcher als Angehöriger d milit. Einheit Feldpost-Nr. 23747 vermißt ist, tot zu erklären. Es ergeht hiermit die Auffor rung: a) an den Genannten, sich spätestens zum 17. April 1. beim Amtsgericht FG Mannheim, E 4, 13, zu melden, widrigenfalls für tot erklärt werden kann; b) an alle, wel über den Vermißten Auskunft geben könne bis zum genannten Zeitpunkt dem Gericht& eige zu machen, Mannheim, den 14. Febr. 0 Amtsgericht Fd. Todeserklärung. Der am 8. März 1913 in Frie richsfeld geborene, verh., Maschinenschlostt Herbert Ludwig Wilhelm Hollerbach, verm? als Angehöriger der milit. Einheit Feldpost: 1280a0,seit den Kämpfen südostwörts des Ilm sees seit 11. April 1942, wWwird hiermit gem 34 Gesetzes über die Verschollenheit. die 10 erklärung und der Festsetzung der Todeszeit 4. 7. 1939(RGB. 1 S. 1186) für tot erklärt. Zeitpunkt des Todes wird der 11. April nachts 12 Uhr, festgestellt. 69 Abs. 2 des Ges.) Die Kosten des Verfahrens fallen Nachlaß zur Last. 5 34 des gen. Ges. Mannben den 18. Februar 1947. Amtsgericht FG. Todeserklärung. Frau Hildegard Ramge geb. Na hat beantragt, ihren Ehemann, den am 26. N. vember 1912 in Mannheim geborenen, zuletzt! Mannheim, Mittelstr. 99, Wohnhaft gewese Arbeiter Josef Ramge(Gefr.), welcher als gehöriger der milit. Einheit Feldpost-Nr. 2% vermißt ist, für tot zu erklären, Es ergeht hee mit die Aufforderung: a) an den Genanntel sich spätestens bis zum 17. April 1947 110 Amtsgericht FG. 2. Mannheim, E 4, 13, zu m den, widrigenfalls er für tot erklärt Wei Kann; b) an alle, Weiche über den Vermibl Auskunft geben können, bis zum genannte Zeitpunkt dem Gericht Anzeige zu mac Mannheim, 14 Febr. 1941. Amtsgericht Fc. Weitere amtl. Bekanntmachungen in der Anz eb eee Pfandbriefkündigung. Im Februar 1947 ha Rücksicht auf geößgßere Hypotheken rückzahlu. die Kündigung von unseren 4,6% 1gen 6 Hypotheken-Pfandbriefen Serie IV und 4%½% Gold-Hypotheken-Pfandbriefen Serien 1 und Buchstaben S, F, E. D, C, B: M. N, O, P. 9 zur Bareinlösung zum 1. April 1947 stattge den. an unseren Schaltern, woselbst digungsbekanntmachungen nebst Restanten, zur Einsicht bereit liegen und die spesenie Einlösung der gekündigten Stücke Loren 5 men werden kann, erfahren Sie alle nabe Einzelheiten. Bayerische Hypothelten- u. sel-Bank, Zweigstelle schlachthof Mannheim, I VERA UNGE NWT Württembergiech- Badischer Gewerkechaftsbun Industrieverband Bau, Steine u. Erden, b. ausschuß Mannheim, I. 4, 15, An alle Betrieh, räte, Obmänner und Bau- Delegierte der 00 dustriegruppe Bau. Steine und Erden, Glo Mannheim! Am Mittwoch, 5. März 194 14.30 Uhr, findet im„Kleinen Rosengarten . 19, eine wichtige Versammlung statt. das Erscheinen aller notwendig ist. Der Fes schaftsleiter. 1 Ooffentt. Diekussion! Freiwirtschaftebund, 111 verband Mannheim: Otto Lautenbach sp über die„Warenmark als Briicke zur Wän zun ordnung, am 6. März 1947 im„Kleinen Ro⸗ garten“.. 6, 19. um 19 Uhr. Leser der Zeſtscht „Die Gefährten“ sind besonders eingeladen, r