2 chat! lung, d urde, . be erzeichut chu e von f, Frühe! ken 40 bei de ingeseng denz eisen 3 scheinen Schotte Wehr erzeugte eren 0 See 194% bhags-Anfang 7 Originalzeichnung: Willi Schneider 9 9 2. Jahrgang Nummer 33 Donnerstag, 20. März 1947 Einzelpreis 20 Pfennig 0 6 8 51 0 gebnisse— 2 ae Neglerung Spaak gebildet leich!“ Brüssel, 19. März.(dena) Der mit der Bil- 1 Neun dung des neuen belgischen Kabinetts beauf- zich mi tragte frühere Außenminister Paul Henry „ wobe Spaak gab bekannt, daß er eine Zweiparteien- tzen voi Regierung aus Sozialisten und Christlichen 1 Worm Demokraten zusammengestellt habe. Spaak des f wird in der neuen Regierung die Posten des Stärkung Premierministers und des Außenministers Fürnben übernehmen. Dem Kabinett gehören ächt So- delt I zaalisten, neun Christlich-Soziale und 2 wei parteilose an. Die neue Regierung verfügt in Neustal der Kammer über eine Mehrheit von 122 und. m seln im Senat über eine solche von 109 Stimmen, währen während die vorherige Linksregierung nur en Tite eine Mehrheit von 16 Stimmen in der Kammer 1 12 und von einer Stimme im Senat besaß. tersta 85 isers a0 Clay befördert en ln washington, 19. März(dena-INS) Präsident „ ui fruman ernannte Lieutnant- General Lucius al. p. Clay, den Militärgouverneur der amerika- Aball nischen Besatzungszone in Deutschland und Oberbefehlshaber des europäischen Befehlsbe- gegnun reiches, zum General. Waldho 5 3 1 Keie Indochinapolitik gebilligt 1 15 Paris, 19. März.(dena-INS) Die französische e 08 Nationalversammlung sprach dem Ministerprä- en sein Adenten Paul Ramadier und seiner Politik der n militärischen Intervention in Indochina mit die sich 421 Stimmen das Vertrauen aus. Die kommu- eckardt nistischen Parlamentsmitglieder enthielten sich lie Lan der, Stimme. Der Sprecher der Kommunisten ler ak befürwortete in seinen Ausführungen Ver- Konnte kandlungen mit den Vietnamesen. gehen, Zum Präsidenten des Rates der Republik Femete Furde als Nachfolger Champetier de Ribes“ nuten der Radikalsozialist Gaston Monnerville. Ab- Kun] seordneter aus Französisch- Guayana, gewählt. en Vereinigte Staaten von Indonesien schwar. Batavia, 19. März.(ap) Die niederländische geben Reglerung hat die holländische Generalkom- eller,* in Batavia formell zur Unterzeichnung zieh das des Vertragsentwurfes von Cheribon ermäch- ehr be. ligt. Mit diesem Abkommen erkennen die Hol- Jer Er. länder de facto die Souveränität der indonesi- en nich! sehen Republik über Java, Sumatra und Ma- „Waren dura an, die ihrerseits in den Zusammenschluß en und] mit Borneo und Ostindien zu einem Bund der 1 Vereinigten Staaten von Indonesien einwilligt. ichwer⸗ K. G.— 6 E 5 e n rie- S ee. Hand-—³ͤ— sch 2% 3 7 5 im 4 Zeitgeschehen laufend berichtet , un Weltelcherheitsrat wurde die Debatte — über die Zukunft der ehemaligen japanischen 7 Mandatsinseln im Pazifik, für die die Vereinig- ten Staaten die Treuhandverwaltung über- nehmen wollen, eröffnet. Ein Vorschlag Ge- neral Me Arthurs, Japan einer Kontrolle der Vereinten Nationen zu unterstellen, wurde von einen den Vertretern der meisten Staaten begrüßt. n Spit⸗ Eine neue Ungarnnote der Vereinigten Staa- ze wich ten wurde von dem sowjetischen General Swi- Pries lid in Budapest wiederum als unbe- Halb: kechtigte Einmischung in die inneren Ange- t. kam legenheiten Ungarns zurückgewiesen. Hiller Im Prozeß Kesselring legte der Verteidiger itschie. einen Auszug aus den amerikanischen Kriegs- zazart! gesetzen vor, nach dem die Hinrichtung un- getzel echuldiger Personen bei der Anwendung von in det Bepressallen zulässig sein soll. Trotz des Pro- itt, in testes des britischen Anklagevertreters wurde aft in die Heranziehung des betreffenden Paragra- at 11 phen vom Gerichtshof zugelassen. pt 15 Im Verfahren gegen die Nazi-Juristen stellte e der amerikanische Anklagevertreter in Nürn- Punk- berg Artikel der Weimarer Verfassung und eis dei mordnungen sowie Gesetze der Nazizeit ein- r kun* gegenüber, um deren Illegalität zu be- In) 755 5 Hafi. Ueber das Euthanasle-Programm will der 58 im Nazi-Herzteprozeß angeklagte Dre Kurt N Rome„nur gerüchtweise“ gehört haben. Es neiste! zel ihm auch nicht gelungen, wie er erklärte, 1 näheres darüber zu erfahren. neden, Erhard Milch verließ während des Kreuz- 1 1 vor dem Nürnberger Gerichtshof je- e 3 das Erinnerungsvermögen, sobald ihm vichts rotokolle über Sitzungen des Generalluftzeug- uber 9 5 vorgelegt wurden, bei denen Milch itt in 95 Erschießung von Arbeitsverweigerern ge- 1 ordert haben soll. dens 91„ und nun das Neueste in die Rastatt.(dena) Im Prozeß gegen Ange- diesen rige der ehemaligen Sicherheitslager Haß d ds lach, Gaggenau, Niederbühl und Sulz a. Neckar jena Nurden 9 Angeklagte durch das französische 61 Hohe Gericht in Rastatt zum Tode verurteilt. 1 10 Köln.,(nm) Von holländischer Seite Wird sen, enürt, daß man mit allen Mitteln versuchen n ale wolle, die Gemüseausfuhr nach Deutschland in nh ang zu bringen, auch wenn der Anfang ein 9 Verlustgeselläft werden sollte. Im verflossenen 9 75 Jahr seien große Posten Gemüse verfault. nuten Köln.(cn) Dr, Heinz Wadteboer hat die cheu- erste deutsche Nachkriegsexpedition, die in dureh NMerkorschte Gebiete der westafrikanischen über Negerrepublik Liberia gehen soll, zusammen- esse. en, Wie„Die Welt“ meldet, hat, das . Im Naturbistorische Museum dem Unternehmen Witt⸗ einen beträchtlichen Geldbetrag zur Verfügung nach gestellt.. 5 1. g Bremen.(dena) Die von der amerikani- 9 85 Armee im vorigen Sommer in Bremen er die Weser gebaute„Memorial Bridge“ ton, I durch die Eismassen der Weser einge- Sies rückt und das Mittelstück der Brücke fort- erlor gerissen. Die Zerstörung der Brücke bedeutet G0 eine wesentliche Beeinträchtigung der Gas- . und Wasserversorgung der Stadt Bremen. lter 1 Nanking.(dena-Reuter) Chinesische Re- be. nünupastrunpen haben am Mittwochmorgen See 3 Bekanntgabe des chinesischen Informa- u- tant ainisteriums die kommunistische Haupt- sagt Lenan eingenommen. forderungen und Vorschläge um Deutschland Molotow fordert 10 Milliarden I Dllar Reparationen— Frankreichs wirtschaftlicher Plan Moskau, 19. März(nach dena ap). Auf ihrer Montagssitzung behandelten die Außenminister die Frage der Wiederher- stellung der deutschen Wirtschaftseinheit und das Reparationsproblem. Außenminister Molotow unterbreitete der Konferenz einen sowjetischen Plan, der in seinen Haupt- punkten die Errichtung zentraler Verwal- tungsbehörden in Deutschland für Industrie, Landwirtschaft, Finanz, Transport, Verkehr und Außenhandel, ferner eine Erhöhung der Stahlproduktion auf 10 bis 12 Millionen To. jährlich, die Unterstellung der Ruhr unter eine gemeinsame Kontrolle der Viermächte und Maßnahmen zur Verbesserung der deut- schen Währungslage vorsieht. Aufhebung der Zonenvereinigung Weiter fordert der sowjetische Vorschlag Aufhebung der britisch- amerikanischen Zo- nenvereinigung, da sie gegen das Potsdamer Abkommen verstoße. Als russische Repa- rationsforderung nennt die sowjetische Ent- schließung einen Betrag von 10 Milliarden Dollar, zu dessen Bezahlung u. a. auch Ent- nahmen aus der laufenden Produktion die- nen sollten. Zur Begründung der genannten Zahl wie auch der Heranziehung der lau- fenden deutschen Produktion zu Repara- tionsleistungen berief sich Molotow auf das Abkommen von Valta, von dem er ausdrück- lich behauptete, daß es neben dem Pots- damer Abkommen Gültigkeit habe, eine An- sicht, die der amerikanische Außenminister Marshall im Laufe der Debatte mit der Be- merkung zufückwies, die Vereinigten Staa- ten seien nicht bereit, Molotow auf seinem Rückzug von Potsdam nach LValta zu folgen. Im übrigen erhob Molotow gegen die Westmächte den Vorwurf, sie hätten die Wirtschaftsklauseln des Potsdamer Rotlage veflangt gelenkte Wirtschaft Wirtschaftsminister Dr. Veit vor dem Landtag— Jährlich 0,4 Paar Schuhe je Kopf der Bevölkerung Stuttgart, 19. März.(tz Eig. Ber) Nach der Uebersicht, die der württembergisch- badische Finanzminister Dr. Köhler in der letzten Landtagssitzung über den Staatshaushalt gegeben hatte, setzte Wirtschaftsminister Dr. Hermann Veit in der 10. Landtagssitzung am Dienstag die Reihe der offiziellen Darstellungen zu der gegenwärtigen Gesamtsituation fort. Er er- klärte den gegenwärtigen Mangel nicht nur als Nachkriegserscheinung, ielmehr als Fortsetzung eines Uebels, dessen Wurzel in der nationalsozialistischen Wirtschaftspolitik liege. Wenn der Aufbau trotz unvorstell- barer Schwierigkeiten begonnen werden konnte, sei dies das Verdienst der schaffen- den Bevölkerung. An Stelle des unbekann- ten Soldaten sollte den unbekannten Arbeitern ein Denkmal errichtet werden. Die Rückschritte der anfänglichen Aufwärtsentwicklung führte der Minister auf den Verbrauch der ursprünglich noch in gewissem Umfange vorhandenen Vorräte sowie auf das Demontageproblem, die Steuergesetzgebung und die Sachwert-Fsy- chose und andere Hemmungen zurück. Demontagen erzeugen Unruhe Der Minister gab dann einen Ueberblick über die staatliche Apparatur der Wirt- schaftsführung und die Methoden der Pr o- duktlons- und Absatzlenkung. Es sei irrig, diese Wirtschaftsweise als Plan- Wirtschaft zu bezeichnen. An Planung könne erst wieder gedacht werden, wenn die volle Einheit des Reiches bestehe. Das knappe Zahlenmaterial des Ministerreferats, das an dieser Stelle zitiert wurde, war in der Tat besorgniserregend. Es ergab, daß in Würt⸗ Abkommens mißachtet, und beschwerte sich insbesondere darüber, daß Groß- britannien die Stahl- und Kohlenindu- strie des Ruhrgebietes übernommen und Frankreich das Saargebiet wirtschaft- lich von Deutschland abgetrennt habe. Der englische Standpunkt Außenminister Bevin legte der Konfe- renz eine englische Entschließung vor, in der eine Revision der laufenden Repara- tionslieferungen, eine Erhöhung der deut- schen Industriekapazität sowie eine un- eingeschränkte Bewegungsfreiheit für al- liiertes Personal wie auch für die deutsche Bevölkerung durch alle vier Zonen vor- geschlagen wird. Zu Molotows Forderung, die Zonenvereinigung rückgängig zu ma- chen, erklärte Bevin nachdrücklich, die Verschmelzung werde bestehen bleiben, bis eine wirtschaftliche Vereinigung Deutsch- lands auf der Grundlage von Bedingungen erzielt sei, die England als zufriedenstel- lend annehmen könne. Die wirtschaftliche Einheit Deutsch- lands sei unteilbar. Großbritannien könne nicht in einigen Fragen so han- deln, als ob diese Einheit vorhanden sei, während in anderen Punkten diese Grundsätzè nicht angewandt würden. Marshalls Vorschläge Außenminister Marshall bezeichnete die wirtschaftliche Einigung Deutschlands als den Schlüssel zur Lösung des deutschen Wirtschaftsproblems. Zu ihrer Durchfüh- rung müßten folgende Punkte geklärt wer- den: Gemeinsame Verwendung der ein- heimischen Hilfsquellen, Schaffung eines Expert- und Importplans, Reparationen, Währungsreform, Freizügigkeit des Ver- kehrs und Errichtung zentraler deutscher temberg-Baden im Jahr auf den Kopf der Bevölkerung 0,4 Paar Lederschuhe anfallen. Einem Bedarf von 4 Milliarden Ziegel steht eine Erzeugung von 140 Millionen gegen- über, einem Bedarf von 3,5 Millionen Tonnen Zement eine Produktion von 350 000 Tonnen. Zu den Reparationen erklärte Dr. Veit, daß die trotz des Reparations- Stops weitergehende Inventarisierung von peuer- dings wiederum 70 Betrieben Beunruhigung und Lähmung der Initiative hervorrufe. Organisation könne nicht alles, Sie könne aber viel sein, sagte der Minister, in- dem er eine elastische und anpassungsfähige Wirtschaftsführung ohne organisatorische Fehlleistungen bei Mitwirkung aller dazu Berufenen als eine der hauptsächlichsten Bedingungen für die Ueberwindung der Not bezeichnete. Der Streit zwischen dem Prin- zip der freien und gelenkten Wirtschaft Sei in unserer Notlage nur zu Gunsten der letz- teren zu entscheiden, da die freie Wirtschaft nur Massensterben und schwerste soziale Unruhen zur Folge haben würde. Grund- legende Hilfe ohne die Siegermächte sei je- doch unmöglich und vor allem sei auch die Anhörung des deutschen Volkes vor Frie- densschluß zu fordern. Wirtschaftsdebatte der Fraktionen In der Sitzung des Landtages am Mitt- woch sprach zu den Vorschlägen des Wirt- schaftsministers als erster Abgeordneter Dr. Häring(CDU). Im Gegensatz zu der mini- steriellen Anschauung von der Notwendig- keit einer gelenkten Wirtschaft setzte er sich vor allem dafür ein, daß der„tüchtige Un- ternehmer“ nicht in eine Zwangsjacke ge- steckt werdei dürfte. Verwaltungsbehörden. In diesem Zusam- menhang warf Marshall der Sowjetunion vor, sie unterhalte auf deutschem Boden eine Gruppe von Industrien, die unter dem Namen-„Sowjetaktiengesellschaft“ bekannt Sei. Diese Betriebe seien der alliierten Kon- trolle entzogen und mit Sonderrechten aus- gestattet, was den Bestimmungen von Pots- dam zuwiderlaufe. Frankreich als Stahlproduzent Hauptpunkt der Dienstagsitzung der Außenminister bildete eine ausführliche Darlegung des französischen Außenministers Bidault über die Haltung Frankreichs zu den deutschen Wirtschaftsfragen. Bidault forderte u. à. eine rigorose Beschränkung der deutschen Kohlen- und Stahlindustrie, die wirtschaftliche Abtrennung des Saar- gebietes von Deutschland und die Aufrecht- erhaltung einer Kontrolle Deutschlands weit über die Besatzungszeit hinaus. Eine Er- höhung des deutschen Produktionsniveaus, wie sie von den drei anderen Mächten vor- geschlagen sei, lehnte Bidault ab. Frank- reich solle an Stelle von Deutschland Euro- pas größter Stahlproduzent werden,. Statt Eisenerz aus Lothringen nach dem Ruhr- gebiet zu liefern, solle umgekehrt Frank- reich von Deutschland mit Kohle beliefert werden. Den Gedanken von Reparationslie- kerungen aus der laufenden Produktion lehne Frankreich nicht von vornherein ab, doch bedürfe diese Frage noch besonderer technischer Klärungen. Im übrigen betonte Bidault, daß eine deutsche Wirtschaftseinheit erst nach Festlegung der Grenzen und nach einer Einigung über die poli- tische Zukunft Deutschlands hergestellt werden könne. Der Abgeordnete Moeller SPD) for- derte Hlarheit über diejenigen Wirtschafts- faktoren und Kapazitäten, mit denen bei dem Wiederaufbau noch gerechnet werden könne. Die Meinung seiner Fraktion faßte er in der Forderung nach dem Gemeineigen- tum der Produktionsmittel bei völliger Rechtssicherheit für den privaten Besitz zusammen. DVP), der als Anwalt der alten Wirtschaftsanschauung auftrat, wünschte Freizügigkeit und meinte, daß Monopole und Kartelle nicht durchaus Be- gleitumstände des Kapitalismus sein miss- ten. Dr. Heuß schlug vor, das Wort Sozialismus in allen Schattierungen für einige Zeit in Urlaub zu schicken, wobei der Liberalismus auch mitgehen könne. Was wir brauchten, sei ein ‚undoktrinärer Realis- mus“ der Sachentscheidungen. Praktische Arbeit entscheidet Die Kritik des Abgeordneten Boepple KPD) gipfelte in der Feststellung, daß er nicht den Eindruck habe, daß trotz des offenkundigen Versagens des kapitalistischen Systems nun durchgreifend neue Wege be- schritten würden. Die Entkartellisierung sei durch die Einschaltung des ehemaligen PG und Wehrwirtschaftsführers Dinkelbach nicht mehr weit von einer Komödie entfernt. Deutschland könnte nur als einheitliches Ganzes leben, wobei die tragende Kraft die Arbeiterklasse sein müsse. Minister Dr. Veit stellte die allgemeine Zustimmung zu seinen konkreten Vorschlä- gen fest. Anschließend vertagte sich der Landtag auf kommenden Dienstag. ex Dr. Heuß st der Nazismus wirklich tot! Interzonale Ländertagung der Verfolgten Frankfurt, 19. März.(th- Eig. Ber.) In der Frankfurter Synagoge sprachen Redner aus den vier Zonen zu dem Thema:„Ist der Nazis- mus wirklich tot?“.—„Die Sehnsucht der kriedliebenden Menschheit kann allein den Frieden nicht herbeiführen“, betone Frau Greta Kuckhof f, Berlin, die wegen ihrer Zugehörigkeit zur Widerstandsbewegung zum Tode verurteilt wurde. Es gebe nur einen Weg, den wahren Frieden zu sichern, Kon- sequent die Grundlage zu schaffen, um einen Krleg unmöglich zu machen. Der Landesvorsitzende der VVN Hessen, Dr. Hans Mayer, stellte an den Anfang seiner Ausführungen einen Vergleich zwischen dem März 1933 und dem März 1947. Die„März- gefallenen“, 80 erklärte er,„stellen auch heute noch einen starken Prozentsatz der Bevölke- rung dar, Sie seien ebenso gut patentierte a zis wie patentierte Demokraten, je nach welcher Seite sich die Waage des Er- kolges neige. Grundbestimmend für die Ge- schichte Deutschlands sei stets der Kampf zwischen der ewigen deutschen Freiheits- bewegung und den Gesinnungslumpen ge- Wesen.“ Der Nazismus, so erklärte Pr. Mayer, sei nicht nur eine Angelegenheit der NSDAP. Der Redner verlangte eine Säuberung unseres Lebens von den„Märzgefallenen“. Es Handle sich nicht darum, gute Spezialisten zu haben, wenn diese Spezialisten keine anständigen Menschen seien. „Menschen mit Gesinnung brauchen wir. nicht solche, die heute bereits wieder Rückversicherungen im Darmstädter Inter- niertenlager eingehen!“ Pr. Eugen Kogon, der Verfasser des Buches„Der Ss-Staat“, betonte, daß Deutsch- land nach allem, was es während der ver- gangenen zwölf Jahre getan habe, bei der Moskauer Konferenz nicht auf umfassendes Verständnis für seine Lage rechnen könne. Der Nazismus lebe weiter in der Form des Nationalismus und Chauvinismus. Anstatt sich zu bessern, sei das Land den Ressenti- ments erlegen. Man hoffe auf die Un- einigkeit der Alliierten, um das fortzusetzen, Was 1943 zusammengebrochen sei. Auf die Reparatlonen eingehend, erklärte Dr. Kogon, es gehe nicht an, daß 25 bis 30 Staaten auf dem darniederliegenden Land das Letzte herausholen möchten. Und sicher sei es nicht der Wille der Besatzungsmächte, die Deut- schen auf Jahre hinaus wie Sklaven zu hal- ten, die schwer bewaffneten Nachtwächter um ein deutsches Gefängnis zu spielen. Das europälsche Bewußt sein müsse wachsen, bei uns u n d auch bei den anderen Bändern. Zum Schluß seiner Rede verlangte Dr. Kogon, daß man Vertreter der deutschen Widerstands- bewegung nach Moskau rufe, damit sie für ein besseres Deutschland sprechen könnten. „Hoheitsträger“ keine Mitläufer Berlin, 19. März.(ap) Die amerikanische Militärregierung hat den deutschen Spruch- kammern, die frühere Amtsträger der Nazi- Organisationen als„Mitläufer“ Klasgiflzlerten und ihnen damit die Annahme balb-öffent- licher Aemter und wichtiger privater Stellun- gen ermöglichten, ihre Mißbilligung ausge- sprochen. Vertreter des Amtes für öffentliche Sicherheit der US- Militärregierung legten test, daß frühere Nazi-Amtsträger nicht„nominelle Parteimitglieder“ sein können und deswegen zuch nur in Ausnahmefällen als„Mitläufer“ erklärt werden können. Jeder derartige Fall muß den zuständigen Stellen der Militärregie- rung zur Prüfung und Bestätigung vorgelegt werden. 5 Protest gegen Spruchkammerattenta Schlüchtern, 19. März.(dena) Anläßlich des Spruchkammerattentates in Schlüchtern, über das wir bereits berichteten, haben die Ver- einigung der Verfolgten des Naziregimes, die Gewerkschaften und die vier Parteien zu einer Massenprotestversammlung. aufgerufen. Zonenvereinigung der Demokraten Stuttgart, 19. März.(dena) Auf einer inter- zonalen Tagung in Rothenburg wurde die Gründung der Demokratischen Partei Deutsch- lands, einer alle Zonen Deutschlands umfas- senden Partei, beschlossen. In der neuen Par- tei vereinigen sich die Liberaldemokratische Partei der Sowjetzone, die Freie demokrati- sche Partei der britischen Zone und aus der UsS-Zone die Demokratische Volkspartei in Württemberg-Baden, die Liberaldemokratische Partei in Hessen, die Freie demokratische Par- tei in Bayern und die Bremer Demokratische Volkspartei. Zu gleichberechtigten Vorsitzen- den wurden Dr. Theodor Heuß(Stuttgart) und Dr. Wilhelm Kue lz(Berlin) gewählt. Verfassungsarbeit der franz. Zone Bad Kreuznach, 19. März.(dena) Der Ver- fassungsausschuß von Rheinland-Pfalz hat die erste Lesung der Verfassung beendet, die jetzt den Parteien vorgelegt wird. In der Frage der Zusammengehörigkeit aller deut- schen Gebiete und der Ablehnung eines Staats- präsidenten waren alle Fraktionen einig, über die Einrichtung eines Staatsrates wurde keine Einigung erzielt. Die Meinungsverschiedenhei- ten auf dem Gebiete der Wirtschaft und So- zlalpolitik wurden größtenteils überbrückt. Die Ueberführung von Unternehmen in Gemein- eigentum soll erfolgen, wenn die Nutzung durch private Unternehmer dem Gemeinwohl widerspricht. Vergünstigungen für Kriegsgefangene London, 19. März.(ap) Kriegsminister Bel- lenger gab im Unterhaus weitere Exleichterun- gen für deutsche Kriegsgefangene in Groß- britannien bekannt. Nachdem die im Dezember vorigen Jahres in dieser Richtung angestellten Versuche zu günstigen Erfahrungen geführt hätten, seien folgende Vergünstigungen zuge- standen worden: Wegfall von Kriegsgefange- nen-Abzeichen auf der Bekleidung, größere Bewegungsfreiheit außerhalb der Lager, Er- laubnis zum Betreten britischer Privathäuser auf Einladung ohne vorherige Zustimmung des Lagerführers, die Möglichkeit zum Besuch von Sportveranstaltungen in geschlossenen Grup- pen, die Erlaubnis, bei Vorhandensein geeig- neter Räumlichkeiten außerhalb des Lagers gewährte Gastfreundschaft zu erwidern. und unter gewissen Umständen die Erlaubnis zur Eigenbericht aus Nosſtau Die Gegensäfze zeichnen sich ab Von Orest Rosenfeld Sonderberichterstatter auf der Moskauer Konferenz Moskau, 19. März. Der Eindruck ver- stärkt sich, daß Aussicht dafür besteht, daß der Friedensvertrag mit Oesterreich in Moskau ausgearbeitet werden wird. Was aber das deutsche Problem angelt, so ist man etwas pessimistischer und fürchtet, daß ein grundsätzliches Einver- nehmen noch nicht ausgereift sei. Nun will aber General Marshall sich nicht endlos in Moskau aufhalten. Wenn ein Einvernehmen nicht in den nächsten Tagen möglich ist, so wird er wahrscheinlich die Vertagung der Kon- ferenz vorschlagen. Inzwischen gehen die Verhandlungen über die Reparationen und die Organisation der deutschen Zentralverwaltung weiter. In der Montagsitzung hat Molotow daran erinnert, daß Rußland bereits in Lalta 10 Milliarden Dollar verlangt hatte, also weni- ger als ½10 der unmittelbar durch den Hitler-Einfall verursachten Schäden nach russischen Schätzungen. Der sowjetische Minister hat erklärt, Präsident Roosevelt habe seinerzeit die russischen Zahlen an- genommen, wobei der Gesamtbetrag der Reparationen auf 20 Milliarden an- gesetzt worden sei. Am Ende der gestrigen Sitzung hat sich Außenminister Marshall gegen diese Be- Nacht-Funk Mannheim, 19. März, 24 Uhr. Wie ich aus gut unterrichteter Quelle er- fahre, scheint sich die amerikanische Hal- tung in der Frage der deutschen Reparatio- nen versteifen zu wollen. Es wird behauptet, daß die amerikanische Regierung beabsich- tige, die Herabsetzung der Gesamtzahl der von Deutschland zu leistenden Reparationen auf drei Milliarden Dollar zu ver- langen. Nach dem neuen amerikanischen Vor- schlag stünden Rußland nur noch 1% Mil- liarden Dollar zu. Sollten die Amerikaner wirklich diese Ziffer offiziell in Vorschlag bringen, sei es auch nur als Ausgangspunkt der Diskussion, so wäre sicherlich mit einer sehr heftigen russischen Reaktion zu rech- nen. Auch für die Franzosen könnte die Annahme dieser Ziffer niemals in Frage kommen. hauptung erhoben. Die Amerikaner werden sicherlich diese Ziffer nicht anehmen. Es ist Wahrscheinlich, daß sie nur widerstrebend ihre Zustimmung zum Prinzip der Repara- tionszahlungen durch Warenlieferungen aus der laufenden Produktion erteilen werden. Die Unterredung des französischen Außenministers Bidault mit Generalissimus Stalin gibt in internationalen Kreisen in Moskau natürlich Stoff zu ausführlichen Kommentaren. Der französische Außen- minister war von General Catroux, dem französischen Botschafter in Moskau, be- gleitet. Außenminister Molotow nahm an der Unterredung teil. Man nimmt allgemein an, daß Generalissimus Stalin nach diesem Empfang des französischen Ministers not- wendigerweise auch den amerikanischen und britischen Außenminister einladen muß. Beide, so erklärt man in angelsächsischen Kreisen, beabsichtigen nicht, um eine solche Audienz zu ersuchen, da der diplomatischen Form gemäß, nachdem sie von der russi- schen Regierung nach Moskau eingeladen wurden, die Initiative zu einer solchen Zu- sammenkunft beim Regierungschef liegt. Was die gestern von Außenminister Bidault gehaltene Rede anbelangt, so ist man beson- ders in amerikanischen Kreisen der Mei- nung, daß die negative Stellung Frankreichs unverändert geblieben ist. Das ist jedoch nicht richtig. Der französi- sche Minister hat sich Mühe gegeben, die französische These seinen Kollegen ver- ständlich zu machen. Er hat versucht, den durch die Politik der französischen Ver- treter im Kontrollrat in 18 Monaten geschaf- fenen Eindruck der Opposition zu ver- wischen und hat sich bemüht, gegen den Vorwurf der Obstruktion zu reagieren, den man so oft gegen die französische Besat- zungsbehörde erhoben hat. Man muß abwarten, welchen Eindruck die Erklärungen und Anréegungen Bi- daults auf die Haltung seiner Kollegen ge- macht haben. Größte Aufmerksamkeit hat sie in der französischen Presse hinsicht- lich der Reparationen und des deutschen Wirtschaftspotentials erzielt. Das deutsche Industriepotential in Zu- sammenhang mit dem seiner Nachbarn und insbesondere mit Frankreich zu untersuchen, wie Bidault es getan hat, wird als eine gute Idee betrachtet,. Sie würde es nach französischer Ansicht gestatten, eine Lösung sowohl des Wirtschafts- wie des Sicherheitspro⸗ gramms zu finden. Der französische Außenminister hat jeden- falls sein grundsätzliches Einverständnis zum Projekt des Viererpaktes von Byrnes- Marshall gegeben. Dazu kann man ihm nur gratulieren. g In der Sitzung der Stellvertreter für die deutsche Frage richtete Wischinszy einen kaum verfehlten Xngriff gegen dis Türkei. Die Stellvertreter diskutieren inimer noch über die Bildung des Studienausschusses, der gemäß dem französischen Vorschlag es den alliierten Nachbarstaaten Deutschlands sowie denjenigen Mächten, die mit ihren Streitkräften am Kriege gegen Deutsch- land teilgenommen haben, gestatten soll, bis zu einem gewissen Grad an der Aus- arbeitung der Beschtüsse teilzunehmen Wi- schinsky hat dagegen Einspruch erhoben. daß auch diejenigen Staaten eingeladen werden sollen, die Deutschland lediglich den Krieg erklärt haben, ohne jedoch an den militärischen Operationen teilzuneh-⸗ men. Er nannte insbesondere die Türkei, die Deutschland erst kurze Zeit vor dem Waffenstillstand den Krieg e klärt hat. Die Debatte wird morgen fortgesetzt. Teilnahme an Unterrichtskursen außerhalb des Lagers. (Unberechtigter Nachdruck verboter) 2 Donnerstag, 20. März 1947 5 Jubiläum des Mangels 40 Prozent unter dem verbreiten, ankündigen zu können. Wenn uns das Seit dem Unglückstage, . g Deutschland die Rationierung eingeführt und die erste Kartenperiode begonnen wurde, sind nun hundertmal vier Wochen vergangen. Aus der Beschränkung ist Mangel, aus dem Mangel offene Not geworden und es läßt sich auch heute noch nicht absehen, wann die Spirale des Elends endgültig anhalten und sich wieder dem Zustand entgegenbewegen wird, an dem nicht mehr mit Kalorien, sondern wieder mit Lebensmitteln gerechnet wird. Ein Jubiläum gibt im allgemeinen den Anlaß zu einem Rückblick über ver- angene Leistungen. Bei aller Bitterkeit, mit der wir die Elendskurve, die vor vier- mal hundert Wochen willkürlich eingeleitet wurde, betrachten, wollen wir auch heute die Leistungen, die vollbracht wurden, um gegen unendliche Hemmungen und Schwierigkeiten wenigstens die heute bestehende Minimalversorgung zu sichern, nicht vergessen. Wir wollen auch nicht vergessen, daß die Abschnürùng der Vier- zoneneinteilung entgegen der in Potsdam vorgesehenen und von den Amerikanern immer wieder geforderten Wirtschaftseinheit, die Versorgung unserer Zone ohne die amerikanischen Lebensmittellieferungen auf weniger als die Hälfte des jetzt be- stehenden Satzes hätte fallen lassen. Demgegenüber steht als Tatsache, daß seit fast genau zwei Jahren Deutschland in einem Rationierungssystem lebt, das rund Wissenschaftlich errechneten Mindestnahrungsmittelbedarf liegt. Diese zahlenmäßige Bewertung rechnet zuder sondern mit Kalorien. Wie uns kürzlich ein Leser schrieb, kann man aber Brot nicht in die Pfanne krümeln, selbst wenn der Kalorienwert einer erhöhten Brot- Zuteilung der verminderten Fettration entspricht. Man kann auch die theoretische Zuteilung in einer Periode, deren Ausgabe auf die nächste Periode übergeleitet wird, nicht als sehr sättigende Jubiläumsleistung bewerten. Der Ausgleich der statistischen Rechnung macht, so bedauerlich es ist, keinen Menschen satt. 5 Zermürbend wie die von Außenminister Marshall in Moskau erwähnte dauernde Furcht vor Hunger und Kälte ist aber auch die dauernde Enttäuschung der Hoffnung auf Besserung. Wir glauben zu wissen, daß die Bemühun- gen von Untersuchungskommissionen, die Reden von Staatsmännern und die Pläne von Wirtschaftsfachleuten von der ernsten Absicht getragen wurden, das, was sie korderten, vorschlugen, oder gar in Aussicht stellten, zu verwirklichen. Wir glauben auch, daß jede dieser Bemühungen dazu beiträgt, die Elendsmauer, die uns um- schließt, Steinchen um Steinchen zu durchbrechen. Tatsache ist aber, daß die Hoffnungen enttäuscht wurden. Tatsache ist, daß bis heute die Nahrungsmittel- versorgung die Grenze des Nichtverhungerns nicht überschritten hat. Tatsache ist, daß die Tuberkulose in grauenhafter Weise ansteigt und die Widerstands- kähigkeit und Arbeitskraft in gleichem Maße dahinschwindet. gegenüber wächst die Skepsis gegen Versprechungen, nimmt der Zweifel an den Fähigkeiten der leitenden Verwaltungsstellen zu planender Vorausschau zu und— sinkt das Vertrauen in die Presse, die schon durch allzuviele hoffnungs- Volle Nachrichten ohne eigenes Zutun dazu beigetragen hat, Enttäuschung zu an dem„schlagartig“ in nicht mit Nahrungseinheiten, Diesen Tatsachen Wir haben den Wunsch, zu diesem Jubiläum des Mangels lieber heute als mor- gen die nicht mehr lange aufzuschiebende Verbesserung der Lebensmittelversorgung aber nicht beschieden sein sollte, dann möchten wir alle Regierungsstellen und Sachverständigen, die sich mit dieser Frage beschäktigen, bitten, nur noch dann von einer bevorstehenden Besserung zu spre- chen, wenn diese Besserung tatsächlich gesichert ist. V. S. Sachwerten). Sing, und versuchte, die Käufer vom Betreten des Ladens abzuhalten. Das vorliegende Be- Weismaterial, darunter ein ganzes Aktenbün- del von Walter geschriebener Anzeigen, war so erdrückend, daß die Kammer ihn, gemäß dem Antrag des öffentlichen Klägers, in die Gruppe II der Belasteten einreihte. Walter muß für zwei Jahre in ein Arbeitslager, 50% seines Vermögens, mindestens jedoch 10 000 Mark, werden eingezogen(insbesondere in Der Betroffene hat die Kosten des Verfahrens zu tragen und die automati- schen Folgen des Artikel 16 treten in Kraft. Nach den bestehenden Bestimmungen erging gegen ihn sofortiger Haftbefehl. W. L. Nordbadischer Sängerbund gegründet In Bruchsal tagten am Sonntag die Dele- gierten der nordbadischen Sängerkreise Mann- heim, Heidelberg, Pforzheim, Karlsruhe und Bruchsal, um die Gründung des nordbadischen Sängerbundes zu vollziehen. Neben dem Prä- sidenten des Württembergischen Sängerbundes wohnte auch ein Vertreter des Kultusministe- riums der Tagung bei. Der Nordbadische Sän- gerbund wird sich im Herbst dieses Jahres in corpore dem Württembergischen Sängerbund anschließen. Sängerkreisvorsitzender Hespeler- Karlsruhe begründete eingehend die Notwen- digkeit des Zusammenschlusses. Je größer die Dachorganisation sei, um so leichter ließen sich die Schwierigkeiten mannigfaltiger Art, vor allem aber auch die Notenbeschaffung, überwinden. Der Präsident des Württembergi- schen Sängerbundes betonte in seinen Ausfüh- rungen die Notwendigkeit strengster Neutra- lität der Vereine in politischer und welt- anschaulicher Hinsicht. Kreisdelegiertentagung in Mannheim Am letzten Sonntag tagten in Seckenheim die Kreisdelegierten des Sängerkreises Mann- heim. Musikdirektor Adam berichtete über die Reichstagung in Hannover, wo zur Vor- bereitung eines Deutschen Sängerbundes ein vorläufiger Vorstand gewählt wurde. Einmü- tigkeit hätte vor allem auch darüber ge- herrscht, daß der kulturellen Mission der Ge- sangvereine mehr Geltung verschafft werden müsse. Steuerliche Erleichterungen seien not- wendig. Kreischormeister Din and gab An- regungen für die Programmgestaltung und schilderte die Schwierigkeiten der Saalbeschaf- fung für große Chöre. Verwaltungsdirektor Fort gab wichtige Fingerzeige zum Urheber- schutz, Lizenzierung, Registrierung usw. Wer- tungssingen sollen nur noch mit Genehmigung des Kreisvorstandes stattfinden. Entbehrliches Notenmaterial der Vereine sollte dem Kreis- vorstand zur Weiterleitung an bedürftige Ver- eine überlassen werden. 3 G. V. Lokomotive entgleist— Heizer tot Infolge eines durch Entgleisen einer Loko- 7 5 Späte Neue Es wurde so viel geschrieben über die Sau- berkeit und sittliche Höhe des deutschen Be- mten, daß ein gewöhnlicher Sterblicher es nachgerade nicht mehr wagte, einen Zweifel zn dieses Urteil zu setzen. 5 8 ir können uns deshalb eines leisen Pfei- ens dureh die Zähne nicht erwehren, wenn aus dem Munde eines der höchsten Beamten des ehemaligen Auswärtigen Amtes, Dr. Fried- rich Gauss, das Bekenntnis kommt, daß ge- rade der deutsche Beamte sein wohlgewogenes Maß Schuld an der naaistischen Schreckensgeit trägt. Gauss hat am 12. März dem stellvertre- tenden amerikanischen Hauptankläger, Dr. Kemper, eine Erklärung über die Kollek- tivschuld der deutschen Beamten überreichen assen. Es heißt darin: 5 llaeh gestehe für meine Person offen, daß ich mit innerer Qual daran denke, vie wir, gerade, wenn wir dem Naziunwesen inner- lich fremd gegenüberstanden, doch zwölf Jahre lang Ergebenheit zur Schau getragen naben. Wir haben jetzt in allem Unglück doch den Gewinn, nach langen Jahren un- seres Schweigens, unseres Mangels an Mut und unserer Unwakhrhaftigkeit, endlich die Wahrkeit sagen zu können.“ g Es berührt uns eigentümlich, daß es immer- in noch zwei Jahre nach dem Zusammenbruch gebrauckt hat, bis diese Erkenntnis aufdäm- merte. Wieviel Unheil kätten die deutschen Beamten verhindern können, wenn sie nicht mmer wieder in scheinheiliger Weise auf ih- en sogenannten Diensteid gepocht hätten. Jetzt wissen wir's: Es wer nichts als Feigheit 1 Unwahrhaftigkeit l. K Knigge für Besatzungssoldaten. Der Kom- mandeur der taktischen amerikanischen Be- Sat gstryppe, Generalmajor Harmon, hat, e ap aus Nürnberg erfährt, eine Reihe uer Vorschriften für das Verhalten von Imerikanern, die in Deutschland arbei- , herausgegeben, darin wird betont, dag langestellte des amerikanischen Kriegs- steriums in Deutschland folgendes zu un- lassen haben: 1. Uebermäßiges Trinken, Anfreundung mit Deutschen, die als Nazis dekannt sind. 3. Das Aushalten von Mätressen. Nachlässigkeit in der Kleidung. 5. Beteili- ag am Schwarzhandel, 6. Unerlaubte Ent- nung vom Arbeitsplatz.. iminalpolizei im Irrenhaus. Mehrere An- gestellte der Heil- und Pflegeanstalt Eich- rg standen, wie unser hwh- Korrespondent Wiesbaden berichtet, unter dem Ver- acht, den Pfleglingen größere Mengen Lebens- el vorenthalten und für eigene Zwecke wendet zu haben. Da aber kein Diebstahl achgewiesen werden konnte, hatte die Kri- na 1 p. 0 112 ei eine originelle Idee. Zwei minalbeamte wurden damit betraut, sich als Ung und Hilfsarbeiter in der Anstalts- e gufnehmen zu lassen. Innerhalb von Tagen hatten die beiden Beamten ge- id gesehen, um zur Verhaftung von sieben e nach ihrer Ankunft wurden für die An- sküche vier Schweine geschlachtet, von en der Koch, bevor eine Küchenbuch-Auf- Uüche Mengen Fett und Fleisch auf die Seite laffte. Für das Küchen- und Pffegepersonal de stets besseres Essen zubereitet. eistes gegenwärtiger Häftling. Einem pol- hen Häftling, der zusammen mit einer nde des Raubes und des Mordes angeklagt ist, gelang es, wie ap aus Osnabrück er- fährt, unter geradezu grotesken Umständen aus em polizeilichen Gewahrsam zu entweichen. Bande wurde von Osnabrück nach Bersen- rück abtransportiert. em Polizeiwagen stellte sich der Haupt- schuldigte. Janek Knychalski. zu den herbei aufenen Neugierigen. Der Polizeitransport- rer fragte ihn daraufhin barsch:„Gehören e auch dazu?“ Nee“, erwiderte geistes- egen wärtig der Befragte. Pann machen Sie, rtführer an. Das ließ Jenek sich nicht zwei- 5 Im Amtsgebgude wurde das Fehlen ne K S hemerkt. Nicht lenge danach urde auf der Straße ein Mann festgenommen, r sich verdächtig gemacht hatte: Janek Beim Aussteigen aus 6 Sie wegkommen!“ schrie ihn der Trans- mychalski! Frage des Richters:„Warum sind Sie geflohen?“„Ich bin nicht geflohen“, ant- wortet Knychalski.„Der da,“— und er zeigte mit dem Finger auf den Transportleiter— „der hat mich weggeschickt.“ Die blatterlose Birte spricht: Tröste, tröste dein Herz! 5 In jedem Jahr treibt der März den Saft in mir sopnenwärts. Nie würde in erstem Srön ich stehn, davor die Abgen dir öbergehn, Wenn dies nicht wäre an mir geschehn: daß all meine Blätter im Winde verwehn. Wie dörfte ich junges leben erflehn, könnt altes ich nicht sterben sehn? Hinweg den heillosen Schmerz! Der Winter gebiert den März. Tröste, tröste dein Herz—— Hans Franck Ein übler Denunziant Obwohl der 54jährige Möbelhändler Karl Ludwig Walter nach seinem Fragebogen weder Pg noch Mitglied einer der Naziorgani- sationen war, hatte er sich als Blockwalter der DAF ausgegeben. Seine antisemitische Ein- stellung bewies der Betroffene dadurch, daß er einen jüdischen Bäckermèister mit einer Eisen- stange niederschlug, wie aus den beeideten Aussagen eines Zeugen hervorging. Alle Zeu- Sen bekundeten einmütig, daß Walter mit der Sanzen Nachbarschaft in Unfrieden lebte, weil er dauernd Anzeigen an verschiedene Partei- stellen erstattete und dadurch viele seiner Hausbewohner in Schwierigkeiten brachte. Einige davon kamen ins Gefängnis. Bei der Judenaktion im Jahre 1938 stand er mit zwei Beilen unter seiner Ladentür und forderte die Menge auf, gegen Juden vorzugehen. Die Be- Weisaufnahme ergab ferner, daß Walter beob- achtete, wer in dem seinem Haus gegenüber- liegenden jüdischen Bäckerladen ein- und aus- motive verursachten Unfalls verstarb im Kran- kenhaus ein 34 Jahre alter Mann. Als Lok- Heizer hatte er sich schwere Verbrennungen zugezogen. 1 Wieder zwei Selbstmorde Durch Einnehmen von Schlaftabletten hat sich ein 70jähriger Mann das Leben genom- men. Der Grund zur Tat dürfte in langer, schwerer Krankheit zu suchen sein.— Ferner hat sich ein 79jähriger Mann aus Mannheim in selbstmörderischer Absicht infolge Krank- heit und Lebensüberdruß durch Erhängen das Leben genommen. ö leine Ums lb Die Cpu ruft zur Kundgebung: Thema Chaos oder Ordnung“ spricht Josef Harter, Mitglied des Landtages, 1. Vorsitzender des Gesamtbetriebes der Reichsbahndirektion Karlsruhe, am Samstag, den 22. März 1947, um 15.30 Uhr, im Rosengarten— Wandelhalle. Lichtbildervorträge in der Städtischen Kunst- halle. Am Montag, 24. März, 18.30 Uhr, spricht Dr. G. F. Har tla ub über„Französische Malerei des 19. Jahrhunderts“: Cour bet.(Wieder- hHolung.)— Am Donnerstag, 27., mit Wiederholung am Freitag, 28. März, 18.30 Uhr, spricht Frau Hanna Kronberger Frentzen in der Vortragsreihe„Die Kunst des 20. Jahrhunderts“ über Paula Modersohn. 8 Verein der Naturfreunde. Die nächste Wande runs der Naturfreunde findet am Sonntas statt. Abfahrt 8.10 Uhr am OEG-Bahnhof nach Heidel- Derg— Drei Eichen— Hirschplatte— Leimen. Göste sind willkommen. 5 Städtetag in Mannheim. Eine Arbeitssitzung des württembergisch-badischen Städtetages findet unter Vorsitz des Oberbürgermeisters Dr. Klett, Stuttgart, am 29. März in Mannheim statt. Am 6. April Sommerzeit. Nach einer Mitteilung des Koordinibrungskomitees des Alliierten Kon- trollrates wird bei uns am 6. April die Sommer- zeit eingeführt. Pfälzer Nachmittag des„Feuerio“. Der bereits für Mitte Februar geplante„Frohe Pfälzer Nach- mittag! des„Feuerio“ findet nunmehr am kom- menden Sonntag 14.33 Uhr in der Wandelhalle des Rosengartens Statt. Die Nachtzüge weiterhin ohne Beleuchtung. Die Reichsbahn hat der Mannheimer Industrie- und Handelskammer auf deren Hinweis auf die unzu- reichende Beleuchtung der Nachtzüge mitgeteilt, daß eine wesentliche Verbesserung vorläufig nicht zugesagt werden kann, da die Ersatzteile fehlen oder schadhaft sind. 7 th Lock. und scheinpreise verboten! Bei Verkaufs- Anzeigen für Gebrauchsgegenstände müssen laut Verordnung über, Höchstpreise vom 31. Jan. 1942 die WIr EKIfeh geforderten Preise veröffentlicht Werden Es besteht Veranlassung, darauf hinzu- Weisen., daß die Angabe von Lock- und schein- Preisen verboten und strafbar ist. e Ueber das 0„ 44 Ein Star wird„entdeckt Irgend jemand zieht die Brauen hoch, rümpft die Nase und sagt: Kitsch! Aus Grün- den, die man nicht näher untersuchen kann noch Will, schätzt man seine Meinung. Das Wort fällt wie ein Stein ins Wasser und zieht Kreise. 5 kangen, unter anderem die Operette und die bewährten Schablonen, nach denen sie her- gestellt wird. Immer wieder ergreifen Spiel- leiter der Operette durch Aufsätze in Pro- grammheften die Gelegenheit, das Publikum vor unkritischer Gefolgschaft„derer von! Kitsch“ zu warnen. Denn behält es sich nicht unser„sachlicher Alltag“ vor, kitschige Ope- retten zu schreiben? Man liest zum Beispiel folgendes: In der vielgelesenen französischen Film- zeitschrift„Pour tous“ wird ein Wett be⸗ Wer b ausgeschrieben mit dem Ziel, den „Star von morgen“ zu entdecken. Zur Beteiligung werden alle Vertreterinnen des schönen Geschlechts im Alter von 16 bis 30 Jahren aufgerufen. Es werden Orte in der Provinz genannt, an denen sich die Bewer- berinnen einer Kommission vorzustellen haben.(Man darf die Vorstellung wörtlich und äußerlich nehmen.) Bewaffnet ist der Star von morgen mit seinem Charme, zwei Fotografien, auf denen letzterer für die Ewig- keit festgehalten ist und— einem Frage- bo gen. Auf diesem ist zu lesen., was für einen Star von primärer Wichtigkeit ist, Wie: Augenfarbe, Haarfarbe, Größe, Gewicht und welchen Star man gern doubeln“ möchte. Im Ausscheidungsverfahren gelangt eine Gruppe von Auserwählten nach Paris. Dort erschließt sieh der Siegerin der Operetten himmel: Modehäuser machen ihr elegante Toiletten zum Geschenk, kosmetische Fabri⸗ ken hüllen sie in die Düfte ihrer Parfüms. In diesen Kreisen wird manches ge- Bund der Sparer und Fliegergeschädigten. Durch Luftangriffe und sonstige Kriegshandlun- gen Geschädigte haben sich zu einem überpartei- lichen Bund der Sparer und Fliegergeschädig- ten e. V.““ zusammengeschlossen. In Mannheim wurde eine Ortsgruppe gebildet, wie im Anzei- Senteil bekanntgegeben Wird. 5 Passionsmusik in der Liebfrauenkirche. Sonn- tag, den 23. März, 18 Uhr, wird in der Liebfrauen kirche(Luisenring) Hermann simons Komposition „Der Kreuzweg“, nach Bildwerken und Ge- dichten von Ruth Schaumann, vom Cäcilienchor aufgeführt. Solist: Theo Lienhard vom National- theater, Leitung: Hans Eggstein. Familien nachrichten. 80 Jahre alt wird Frau Elisabeth Kraft, geb. Hartmann, Waldhof, Zäher Wille 18. Die silberne Hochzeit feierten Rudolf Ruth und Frau Sofle geb. Armbruster, Seilerstr. 27. Frau Barbara Detzel, Neckarau, Wilhelm-Wundt- Straße, wird 85 Jahre alt.— Johann Kämmerer und Frau Margarete, geb. Wissenbach, begehen am 20. März ihre goldene Hochzeit. Mannheim- Käfertal, Schwalbenstraße 11. Wetterbericht Unbeständig Vorhersage gültig bis Freitagabend. Am Don- nerstag wolkig, in der Nacht zum Freitag bedeckt und Regen. Am Freitag wechselnd bewölkt mit einzelnen Schauern. Temperaturen am Tage auf 10 bis 12 Grad ansteigend, nachts Abkühlung auf 2 bis 4 Grad. Schwache bis mäßige Winde aus Sückwest bis West. Amt für Wetterdienst Karlsruhe. Ar gæiſuncs sten Die Abmagerungskur Die„Passauer Neue Presse“ veröffentlicht zu Wirklich geeigneter Zeit aus einem moder- nen ärztlichen Diätbuch Or, med. Encke, Ver- ag Beyer, Leipzig) den dort abgedruckten Diät-Tagesplan für eine Abmagerungskur auf der Grundlage von 1500 Kalorien: 1. Frühstück: 1 Tasse Kaffee ohne Milch und Zucker 5 50 g Brot 20 g Butter 1 Tasse magere Fleischbrühe 1 Ei 5 1 Apfel 1 Tasse Gemüsebrühe 100 g mageres Kalbskotelett 200 g Blumenkohl 150 g Kartoffeln 1 Tasse Tee ohne Zucker 20 g Brot 10 g Butter 150 g Fisch 100 g Kartoffeln N 20 g Butter 50 g Brot 50 g Quark. 2 Tomaten. Zusammen: 1500 Kalorien. Diät— schööön, würde Grock gesagt haben. „Kalorien— fauler Zauber“, sagte der Mann und faltete das neueste Amtsblatt zusammen. „Was zu fr... wär mir lieber!“ D. i. Nbg. Nachr. * 2. Frühstück: Mittagessen: Nachmittags: Abends: Drastische Belehrung Der Ortsgeistliche eines Westerwalddorfes, dem zu Ohren gekommen war, daß bei einer Hausschlachtung der Bauer„Seiner“ Flüchtlingsfamilie nur ein paar ausgekochte Knochen abgegeben hatte, griff zu einer dra- stischen, aber wirksamen Belehrungsmethode. Er nahm bei der nächsten Sonntagspredigt die berüchtigten Knochen mit auf die Kanzel und warf sie, nachdem er die hartherzigen Bauern heftig heruntergeputzt hatte wütend unter die zerknirschte Gemeinde. 3 i Miesbadener Kurier Nr. 37 Spekulation„„ N „Sagen Sie mir bloß einmal, Herr Schulze, wie machen Sie es nur, daß Sie auch in der jetzigen Zeit überall so aufmerksam bedient werden!“ „Sehr einfach Deutsch!“ ich spreche gebrochen Weser- Kurier/ Nr. 21 i Sport ganz Kurz Joe Louis wirtschaftliche Pleite Drei Millionen Dollar verdiente der Braune Bomber“ Joseph Louis Barrow, alias 30 Louis, in zehn Jahren im Ring. Der„Bomber“ hat Wohl Dynamit in den Fäusten, aber sonst eine unglück- liche Hand. Alles, was er unternahm, Sing schief, und jetzt ist der Weltmeister im Schwergewicht gezwungen, seinen Bankerott amusagen.„Nur Narren“, schrieb er 1936,„glauben ewig boxen zu Können. Mich wird man nicht zu diesen Narren zählen Können.“ Trotz hoher Börsen kam er auf keinen grünen Zweig. Sein finanziertes Baseball- Team machte Pleite, sein Restaurant in Detroit mußte mit einem Millionendeflzit schließen; auch das Fußball-Team schlug fehl. Die erfolgreichen Pitelkämpfe gegen Billy Conn und Tami Mauriello ergaben eine gute Börse. Er probierte sein Gliick nochmals als Restaurateur. In Harlem, dem Ne- Zerviertel von New Vork. eröffnete er ein Luxus- stablissement, das 500 Gäste aufnehmen konnte. 600 900 Dollar, sein ganzes Vermögen, steckte Louis ins Geschäft. Auch dieses Geld ist futsch und Joe Louis reif für den Offenbarungseid. uhe- Fußballergebnisse Kreisklasse Süd. Reilingen Kurpfalz 1:0. Rohrhof— 08 Mannheim 0:1. Hocken- heim— Brühl 0:3, Ketsch— Sd Mannheim 52, Msg. Mannheim— Neckarstadt 2:2, 1846 Mann- heim— Phönix 5:0. 5 Notizen „Alle Gerüchte über einen Kampf mit Kreitz oder Neusel sind falsch“, erklärte Schmeling in einem Interview. Er will erst das Trainings-Ergeb- Die weiteren vier Himmel kennt man nicht. Im siebenten jedoch überreicht man dem kom- menden Star nach einer selbstverständlich erfolgreichen Probe aufnahme einen Kontrakt mit einer bedeutenden Filmgesellschaft. Oder hätte man nach dem bisherigen Aufwand un- Vermittelt sachliche und künstlerische Beden- ken er Warten sollen? Die Zeitschrift„Pour tous“ übernimmt die Reklame, und schon morgen dankt die kleine Verkäuferin von der Leinwand als internatio- naler Star einem internationalen Publikum für seinen freundlichen Beifall 8 55 Samstag schon um 18 Unr! Das National- theater teilt mit: Die am 22. März stattfindende Vorstellung der Komödie„Der Nobelpreis“ be- Sinnt nicht, Wie angekündigt um 18.30 Uhr, son- dern bereits um 18 Uhr. 5 Was ist mit dem„Hexer“? Edgar Wallaces be- kanntes Kriminalstück, der geheimnisumwitterte Hexer“, Wird ab 22. März täglich um 21 Uhr im Astoria-Theater aufgeführt. Das Stück behandelt die Geschichts eines mysteriösen Verbrechers, der London in Schrecken und Unruhe versetzt. Unter der Regie von Herbert G. Doberauer wirken in den Hauptrollen neben Robert Kleinet(der sieh Zugleich als Direktor eines neuen Schauspiel- Ensembles vorstellt). Herbert G. Doberauer, Fritz Dühse, Helga Retschy. Marion Siliner und Fritz EKlippel mit, der aus seiner früheren Tätigkeit am Nationaltheater in bester Erinnerung steht. Erster Erfolg einer jungen sängerin. In der Wiederholung des Joh.-Strauß-Abends am Diens- tag im„Rosengarten“ sprang Lore Pa ul, eine junge Mannheimer Sängerin, für Ellinor Junker, München, ein und ersang sieh mit ihrem zarten, gut durchgebildeten Koloratursopran, der vor allem auch eine schöne Höhe besitzt, herzlichen und wohlverdienten Beifall.(rei) Max Planck genesen. Der 88fshrige deutsche Physiker und Nobelpreisträger, Prof. Dr. Ma x P ILan dk, ist, wie die Leitung der medizinischen Klinik in Bonn mitteilte, von einer doppelseitigen Lungenentzündung völlig genesen.(dena) Wer war in der Widerstandsbewegung? Ein e Werk Über die deutsche Wi erstandsbewegung wird unter Mitarbeit der Zuständigen Organisationen und Amtsstellen vom Verlags Kurt Desch, München vorbereitet. Einzel- personen und Gruppen, gleich welcher politischen Richtung, die in der Widerstandsbewegung ge- arbeitet haben, werden gebeten, Beiträge und Material oder entsprechende Anschriften dem Ver- lag Kurt Desch, München 19, Romanstraße 7, Zu- gänglich zu machen. Neuer Albers-Film in Sicht. Hans Albers 8011 die Hauptrolle in einem aktuellen Flim überneh- men, d unter dem Titel„Berlin“ in dem ame- rikanischen Sektor der ehemaligen Reichshaupt- stadt geplant wird.(nf.) Kristina Söderbaum auf der Bühne. Kristina Söderbaum, die aus zahlreichen Filmen veit Har- lans bekannte Darstellerin, wird in einer in Ham- burg vorbereiteten Aufführung des amerikani- schen Stücks„Gas licht“ die Trägerin der Hauptrolle sein.(nf.) 8 Barockmusik beim Duis-Quartett Nicht etwa flüchtige Unterhaltung, sondern Praktische Musikgeschichte mit alten Instru- menten(etwa der alten Flöte wie sie Mozart vorschwebte, der Gambe und dem zarten Cembalo) und der recht anspruchsvollen Musik alter Meister(u. a. die sehr kapriziösen Sonaten von Biber und die Cembalo-Variatio- nen von Buxtehude) bot das Duis-Auar- tet t. Ernst Duis selbst spielte meist Gambe, Sang, dazu musikalisch sehr sicher Arien für Tenor und nahm zwischendurch die Flöte zur Hand. Hubertus Distler Cioline) meisterte sehr temperamentgeladen und mit überragen dem technischen Können die Schwierigkeiten der Kompositionen von Biber; ferner Elisabeth Albert(Sopran), trat mit mimosenhaft zar- ter, duftiger Tongebung in Duetten von Al- bert, Krieger usw. hervor und riß das Publi- kum mit einer Arie von Händel zu heller Be- Seisterung hin. Sie alle wurden von der mei- Sterlieh am Cembalo ihres Amtes waltenden Fine Krakamp unterstützt. Gewiß liegt uns diese Art des intimen häuslichen Musi⸗ zlerens auf tonschwachen Instrumenten ziem- lich kern und auch der Satz ist kammermusi- Kalisch allzu fein,— einzig Händel konzipiert für Massenwirkung,— aber das Publikum wurde mählich wärmer und wärmer und zeichnete alle Mitwirkenden mit herzlichem Beifall aus. Gelegenheit für die stu- ierende J. le- derholt werden. 8 1 8 305 fr Gn. nmatlonale Automobil-Ausstellung nach dem Kriege Baden bis zum 3. Mai 1947 verlängert wor“ Der Abend sollte bei passender nis abwarten, bevor er seine Entscheidung Beim Vergleichskampf der Kunstturner Mannheim und Stuttgart siegten die Schwab mit 345,9:331,7 Punkten. Der Basketball-Länd kampf zwischen Belgien und Frankreich endet 42:41 für Belgien./ Bei dem Alpinen Wettbewerd in Freiburg wurde Claus Mölders Kombinatioꝶ Sieger und Schwarzwaldmeister. Hilde Gärte holte sich den Titel bei den Frauen.(Amsterdag besiegte Kopenhagen in einem Eishockey Splel 5 mit 17:4 Toren. denz Wirtschalt Hollandhandel spinnt sich an 33 Als Anlauf der in den Verhandlungen zul 2 schen den britisch- amerikanischen Zonen und Holland getroffenen Vereinbarungen erhältin Rahmen des Lohnveredelungsverfahrens ß erste die deutsche Papierindustrie Aufträge 40 Prozent der gelieferten Rohstoffe gehen veredelt nach Holland zurück. Weiterhin wird bekannt, daß noch in diesem Monat hol. ländische Geschäftsleute zur Infor mati und Auftragserteilung nach Deutschland kom- er men. Das gegenwärtig übliche Verfahren ge der Geschäftsanknüpfung läuft über die Ha- 50 delskammer in Den Haag. Sie wird übrigen ge in diesen Tagen die von ihr herausgegebene 0 Handelszeitung auch in deutscher Sprache bringen und den niederländischen be Handelskammern in Deutschland zur Verf. l gung stellen. Es können nunmehr auch 34 deutsche Interessenten gegen einen B. Jahresbeitrag von 200 Mark Mitglieder M dieser Kammern a0 werden. Ein Problem stellt vorerst noch da be Verrechnungsverfahren dar. Die deutschen m Preise wurden bisher durch die sogenahnten an „Joint Ex- and Import Agencies“, also eng. K lischen Stellen, festgesetzt. In Zukunft wil K jedoch die Industrie- und Handelskammer 12 Den Haag eine neue Tarifordnung her ausgeben, die sowohl die Preise der holländ, schen Exporte nach Deutschland, wie umze. K Kehrt der deutschen Einfuhren nach Hollan M umfaßt. Sehr interessant ist ferner, daß von holländischer Seite im Verlaufe der Wirt. schaftsbesprechungen auf den niederläng, dischen Tonnageraum in der russ. schen Zone, insbesondere Tankerschiffe, bin. 5. gewiesen wurde. So liegen von der„Rhein fracht GmbH.“ noch allein 9 Schiffe auf der 1. Oder, die dort unter holländischer Besatzung ir eingesetzt sind. Alle Bestrebungen, diese zu-“ rückzuerhalten, sind, trotz aller Proteste der holländischen Mannschaften, bisher geschel tert. Bemühungen der Niederländer, Tanker aus der britischen Zone gegen Stellung von Devisen zu chartern, wurden von englischer Seite abgelehnt. gn. — Waggonmangel wird kritisch. Nur 9880 der benötigten, 15880 Waggons standen im Monat Februar für den Transport der westdeutschen Kohlenförderung zur Verfügung. Der gesamte 8 vorhandene Transportraum reicht, Sobald die Förderung 250 000 t täglich übersteigt, 1 nicht mehr aus, um die notwendige Be- f wegung der Kohle zu vollziehen. Dieses Pro.. blem wird gegenwärtig mit ernster Besoren diskutiert. Bereits jetzt läßt sich erkennen f daß die Verkehrsfrage wohl in den nächsten Monaten das vordringlichste Problem des ge- samten Wiederaufbau und Wirtschaftspro- gramms darstellen wird. gn. Keine Devisen für Auslands- Geschäftsreisen Im Interesse des deutschen Exports sollen nacb 4 einer Mitteilung des hessischen Wirtschaſt- ministeriums die Auslandsreisen deutscher Kaufleute von den Besatzungstruppen gene! migt werden, wenn dadurch keine Devisenaus. f gaben entstehen, d. h. die Auslandskunden den deutschen Verkäufer einladen und alle en. * 0 stehenden Ausgaben übernehmen. hh Einheitliche Rechtsnormen für Waren- Treu- handstellen. Das Verwaltungsamt für Wirtschaft J Sibt bekannt, daß eine Anordnung erlassen wer- den soll, die die Rechtsstellung aller Waren-Treu. handstellen einheitlich regelt. Infolge verschle“ dener Umstände wird bis zur Veröffentlichung dieser Anordnung noch einige Zeit vergehen, 80 daß die Treuhandstellen ermächtigt wurden, die Arbeit sofort aufzunehmen, um die dringenden Aufgaben der Lenkung und Verteilung dure führen zu können. Wid 7 Internationale Auto-Ausstellung in Genf, m Genf ist in der vorigen Woche die erste inter. eröffnet worden. Unter den 200 ausgestellten EKraftwagen-Modellen sind Großbritannien, die Vereinigten Staaten, Frankreich und die Tsche cholsowakei vertreten. dena- reuter Anmeldungsfrist für Kriegsmaterial verlängem Die ursprünglich auf den 8. Mai festgesetzte Fri zur Anmeldung von Kriegsmaterial ist nach Mi teilung des Wirtschaftsministeriums Württembergs“ . og 2 den. Zur Klärung von Zweifeln, welche Gegen. stände unter den Begriff„Persönliche milttärteng Ausrüstung, Uniform, militärische Abzeichen u Auszeichnungen“ fallen, weist das Wirtscha ministerium darauf hin, daß nur solche Gegen stände anzumelden sind, die nach Art oder Um: fang über den unmittelbaren persönlichen Ge. brauch einer Einzelperson hinausgehen, ins. sohdere soweit sie als Handels ware an sprechen sind. dena Cewerksckaltsleben Streik mit politischem Hintergrund Anläßlich der Konferenz in Moskau hatten die Kasseler Gewerkschaften zu einem n stündigen Streik aller öffentlichen und 5 vaten Betriebe für den Nachmittag des 1 März aufgerufen. Der Streik soll eine De monstration gegen die Ernährungslage, für de Erhaltung der deutschen Gebiete im 127 und gegen die Fortsetzung der Demontase sein. Die Militärregierung hatte, einer 171 Meldung zufolge, keine Einwände gegen 3 Durchfünrung des Streiks erhoben, solang es dabei nicht zu Ausschreitungen käme.. Gegen Abtrennung deutscher Bergbausebiet f Die zu einer Interzonen-Konferenz a. Industriegruppe Bergbau in Herne 1 melten Vertreter der Bergarbeiter-Ge wenn schaften der amerikanischen, britischen u. sowjetischen Zone vertraten einmütig 55 Auffassung, daß die Abtrennung oder 7 5 nationalisſerung deutscher Bergbauset. nicht geeignet sei, Deutschland im Ine g eines dauerhaften Weltfriedens Wirtschaffl wieder zu beleben. on n 1—̃ — — 7 R — Am Nande noſſieri Arbeitslosigkeit und Stromknappheit 5 Im Februar dieses Jahres zählte Wurttemme Baden, verursacht durch die Stromienefgeg 055 142 700 Kurzarbeiter und zeitweilig Arbeitsla Diese Zahl basiert auf einem Bericht der 55 beitsamter und ist wesentlich niedriger, us n. sprünglich angenommen wurde. Von der 1 0 zahl entfallen rund 40 00 Kurzarbeiter und 10 weilig Unbeschäftigte auf Baden, gegen 100 0 Württemberg. .. kosten täglich eine Million Mark 5 Bei der durch Kohlen- und Strommange! 155 ursachten Lähmung unseres Wirtschaftsle- Wendet Württemperg-Baden diese summe ft 4% beltslosenunterstützung auf. Diese Ausgepfe, jedoch. wie Ministerpräsident Maier er kl be- nicht durchzuhalten, besonders wenn man. rücksichtigt, daß sich im Jahre 1932 Zz. B. 11. samte württembergische Haushalt auf 320 0 lionen Mark belief. 5— Veröffentlicht unter Milſtar Regierungs- Lizen: 5 WE lib“ Verantwortſieh für den gesemten n nalt: E. Fritz von Schilling Dr Kart Ackermend und Karl Vetter Kedaktion, verlag und Druckerei: R 1 4/8 Telefon 44 131/58 bostscheckkonten Rarisruhe 30 06. hafen a Ru 28 743. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 3. licher Bezugspreis: RM 2.40 einschließl. T Mannheim, 4 55 8*