ru 100 — N-Hub- em Ex. Wurde 8-Bild — . 71 ler Gro⸗ ebstahlz olden 2 getra- schen, brutale das sie „ Wurde ter war zmmen⸗ m. Er ascher, n UA kehre ub e. . Jahrgang Samstag, 19. April 1947 Einzelpreis 20 Pfennig Nummer 45 — Erplosionskatastronhe in Jexas- City Texas, 18, April.(ap) In den Abendstun- deen des Mittwoch brach auf dem im Hafen bon Texas- City liegenden französischen Dampfer„Grandeamp“ ein Brand aus, durch welchen die aus Ammoniumnitrat Ammon- galpeter) bestehende Ladung des Schiffes zur Explosion gebracht wurde. Die außeror- gentlich heftige Explosion stezten die am bier gelegene chemische Fabrik der„Mon- bento Chemical Corp.“ in Brand, die wiederum eine Reihe von weiteren Explo- zonen und Bränden im ganzen Hafengebiet und den angrenzenden Oelraffinerien aus- löste. Die Löscharbeiten wurden durch Eiktgase so gut wie unmöglich gemacht. Nach bisherigen Mitteilungen beläuft sich die Zahl der Toten auf über 1200, die der Ver- letzten auf über 3000. Infolge der immmer noch andauernden Explosions- und Brand- gefahr wird die zu einem erheblichen Teil zerstörte Stadt geräumt. Die Stadt Texas- City, die ungefähr 18 000 Einwohner hat, legt an der Galveston Bay und ist ein be- deutender Umschlagplatz für Baumwolle, Schwefel, Getreide und Erdölerzeugnisse. Das vollkommen zerstörte Monsanto- Werk, das Zentrum der Katastrophe, wurde erst 1942 von der Regierung erstellt. Keine Regierung in Finnland Helsinki, 18. April.(dena-Reuter) Der liberale Sakari Tuomioja, Direktor der Bank von Finnland, der von Präsident Pa- gkive mit der Regierungsbildung beauf- tragt war, erklärte sich zur Durchführung dieser Aufgabe außerstande. In Anbetracht der Meinungsverschiedenheiten zwischen den Parteien über die Ernennung des Mi- nster präsidenten nimmt man an, dad Pa- skive allgemeine Wahlen abhalten wird, n die aber aus technischen Gründen nicht vor Oktober stattfinden können. Die kommuni- — en nne Aisch beherrschte Demokratische Volkkspar- schnell tei fordert das Amt des Premierministers eine ond hat sich der Bildung einer Reglerung liehen Tuomioja widersetzt, dessen eigene Partei 1 n nicht unterstützt hätte. Ut a Kompromiß in Indochina? 45 Faris 18. April.(dena) Ein leitendes leinen Mitslied der vistnamesischen Delegation in sische Frankreich Übermittelte der Presse eine Er- b kärung, in der der Wunsch des vietnamesi- n die schen Volkes zum Beitritt in die französi- Nur sche Union ausgedrückt wird. Wie Reuter . 9215 aus Saigon meldet, haben prominente viet- 115 namesische Persönlichkeiten die französi- Rück⸗ schen Behörden aufgefordert, sich für die f Beendigung des Kampfes in Indochina ein- riegs. Asetzen. Wie ap aus Hongkong meldet, hat zehrt der frühere Kqiser von Annam, Bao Dai, aus Furcht vor einem Mordanschlag gewech- belt. Bao Dai hatte kürzlich geäußert, daß nsch. er einen Weg zur Lösung des Indochina- u der Problems sehe, daß es aber Aufgabe des den Polkes und seiner Führer sei, ihn zurück- Brü- zurufen. ohne 1 1* WIe 95 1 Sue. 1— „dle f die Leitseschehen laufend berichtet 1 Der italienische Außenminister Graf Sforza ien 8 von demonstrierenden Arbeitslosen auf 1 er Straße tätlich angegriffen.(dena /ins) incl. Josef Tiso wurde, nachdem sein Gnaden- 8 9 von Staatspräsident Benesch abgelehnt . Str en ist. am Freitagmorgen durch den 55 ang hingerichtet.(ap) er Faraguayanische Regierungstruppen bereiten eine Großoffensive gegen die Aufständigen im 00 orden des Landes vor.(ap) 5 E * 7¹ er A . und nun das Neueste Mt zm kt ur t.(ap) Die vor mehreren Mo- N aus dem Schloß Kronberg geraubten und 555 8 Us A gebrachten hessischen Kron- a 5 85 sind jetzt in dem Reichsbankgebäude 5 rankfurt deponiert worden. Der Prozeß 8 den des Diebstahls der Juwelen ange- 1900 en amerikanischen Obersten J. Durant in Kürze wieder aufgenommen werden. genie ar iehsha fen.(ap) Ueber das dong! des ehemaligen Luftschiffes„Graf 1(LZ 127) wurde jetzt bekannt, daß e zu Beginn des Krieges abge- 5 t und das anfallende Material zum Flug- ugbau verwendet wurde. . sseldor f.(an) Die britische Militär- 15 Note hat angeordnet, daß die Entminung 5 otstandsgebietes entlang der Westgrenze 1 15. Juli abgeschlossen sein muß. Nach 0 m Zeitpunkt sind alle Minensuchkompa- en aufzulösen. ee(ap) Der. Unterrichtsminister von krlag dis Holstein. Kuklinski, hat in einem 8 die körperliche Züchtigung von Kindern 5 ersten und zweiten Schuljahr wegen Un- n en Camkeit und mangelnder Leistung ver- 8 Nach der Anordnung werden Zuwider- lungen disziplinarisch bestraft. 3 ecke.(dena-dpd) Der frühere Kom- a KZ Papenburg, Karl Dubel, konnte 5 Mitglieder der VVN in Lübbecke fest- ellt und der Festnahme zugeführt werden. Waste(dena/ Ins) Der Generalsekretär des . Gewerkschaftverbandes und Vize- ads ent des Internationalen Arbeitsamts, Léon ꝛöslscn e wurde zum Präsidenten des fran; schen Wirtschaftsrates gewählt. 5 diltenen gt o n.(dena Ins) Der Chikagoer 8 derkönig Milton Reynolds, der soeben in 10 menen Rekordzeit von 178 Stunden 557 eig en um die Welt geflogen ist, wurde im lan en Haus von Präsident Truman emp- gen. 25 N Lor k.(dena) Der schwedische Se- r Georg Branting wurde von der Sowiet- neurposten benannt. union als Kandidat für den Triester Gouver- Lord Pakenham Ninister für britische Zone Hynd zurückgetreten— Neuer Minister für Indien London, 18. April(dena-Reuter) Im Ver- laufe der am Donnerstag vorgenommenen Umbildung des britischen Kabinetts trat der Minister für die deutsche und österreichische Besatzungszone, John Hynd, von seinem Posten zurück und wurde durch den bis- herigen parlamentarischen Unterstaatssekre- tär im Kriegsministerium, Lord Paken- ham, ersetzt. Gleichzeitig wurde bekannt- gegeben, daß das Kontrollamt für Deutsch- land und Oesterreich von nun ab dem Außenministerium, anstatt wie bis- her dem Kriegsministerium, unterstehen wird. Wie ap ergänzend meldet, war der 42jährige Lord Pakenham früher persön- licher Assistent des liberalen Wirtschafts- und Sozialpolitikers Lord Beveridge. John Hynd wurde zum Pensionsminister er- nannt. Londoner politische Kreise betrachten die Veberführung der Kontrollbehörde für Deutschland und Oesterreich in den Ver- antwortungsbereich des Außenministe- riums als die wichtigste aller innerhalb der britischen Regierung vorgenommenen Ver- änderungen. Vor allem sieht man darin eine Stärkung der Stellung Bevins, der ent- gegen allen umlaufenden Gerüchten, die seinen baldigen Rücktritt ankündigten, in seinem Amt geblieben ist. Auch der Indienminister geht Der britische Staatssekretär für Indien, Lord Pethic Lawrence, ist im Verlaufe der Regierungsumbildung zurückgetreten. Der bisherige Generalpostmeister Earl of Listo- wel wurde zu seinem Nachfolger ernannt. Wie aus dem ven der Regierung veröffent- lichten Rücktrittsgesuch des bisherigen In- dienministers hervorgeht, hatte dieser schon vor längerer Zeit um seine Entlas- sung gebeten, wurde jedoch aufgefordert, noch einige Zeit im Amt zu bleiben. Lord Lawrence hatte in seinem Schreiben an die Regierung ausgeführt, daß die schwie- rige Aufgabe der Machtübertragung an In- dien und Burma eine jüngere Kraft er- fordere. Zum Generalpostmeister wurde der bis- herige Pensionsminister Wilfrid Paling ernannt. Der Lordsiegelbewahrer Arthur Greenwood wurde Minister ohne Porte- feuille, während sein Amt Lord Inman übertragen wurde, der deswegen von Sei- nem Posten als Leiter der British Broad- casting Corporation zurückgetreten ist. Die Zahl der Kabinettsmitglieder ist somit von 18 auf 19 gestiegen. ** 8 „Unser Land wird seinem Ruin ent- gegengetrieben, unser Weltreich ist zer- splittert und wird vertan“, erklärte Chur- chill laut INS in einer Ansprache vor einer konservativen Organisation in der Albert- Hall, während welcher er ein düsteres Zu- kunftsbild Großbritanniens zeichnete, sich aber gleichzeitig für die Fortdauer der anglo- amerikanischen Freundschaft ein- setzte. Tahn um Zahn Jerusalem, 18. April.(ap) Die durch das Bekanntwerden der Hinrichtung Dov Gru- ners und drei anderer Terroristen hervor- gerufene Hochspannung in Palästina hat etwas nachgelassen, Das über die jüdischen Viertel von Haifa und Jerusalem und über Tel Aviv verhängte Ausgehverbot wurde aufgehoben. Hingegen bleibt das Verbot des Fahrzeugverkehrs während der Tagesstun- den für ganz Palästina bestehen. Der Befehlshaber in Palästina, General- leutnant Macmillan, bestätigte am Donners- tag die Todesurteile gegen zwei weitere Mitglieder der jüdischen Untergrundbewe- gung„Irgun Zvai Leumi“ änderte jedoch ein weiteres Todesurteil in lebenslängliche Freiheitsstrafe ab. Wie dena aus London meldet, hat die jüdische Untergrundbewgung über ihren Geheimsender Rache für die hingerichteten jüdischen Terroristen angekündigt und er- klärt, daß für jeden der vier hingerichteten Juden 10 hohe britische Offiziere gehängt würden. Fünfzehn bewaffnete Juden stürmten ein Erholungsheim der britischen Armee zwi- schen Haifa und Tel Aviv, warfen zwei Bomben gegen den Offiziersklub und ent- flohen. Bei einem Feuerwechsel mit den Marodeuren wurde ein britischer Soldat ge- tötet. In den Vormittagsstunden wurde das Büro der arabischen Jugendgruppe„Futura“ in Jaffa durch eine Explosion heimgesucht. Ein Sprecher der„Jewish Agency“ auhßerte sich nach dena-Reuter zu der Hin- richtung Dov Gruners, daß diese keinen Schlag gegen den Terror darstelle. Sie hätte im Gegenteil den Terroristen einen Mär- tyrer geschenkt und ihnen zu neuer Sym- pathie in der Oeffentlichkeit verholfen. München, 18. April.(dena) Etwa 2000 jüdische Zwangsverschleppte protestierten vor dem britischen Kousulat in München gegen die jüngsten Vorgänge in Palästina. Das Zentralkomitee der befreiten Juden in der amerikanischen Zone hat anläßlich der am 17. April erfolgten Hinrichtung von vier Juden in Palästina den 17. April zum Trauertag für alle in der US-Zone lebenden Juden erklärt. Französische Gegensätze Paris, 18. April.(dena-Reuter) Jacques Soustelle, einer der Organisatoren der neuen „Vereinigung des französischen Volkes“ er- ſlärte einem Reuter- Korrespondenten, daß General de Gaulle keine neue Partei ge- Eründet hahe. Ziel der Aktivität de Gaulles Sei, die auf den Parteiapparat aufgebaute Herrschaft der französischen Politiker zu bekämpfen. Die erste und hauptsächlichste Idee sei der Wille, demokratische Regierungs- methoden zu erhalten. Die eine Exekutive unmöglich machende Verfassung, ein Wahl- gesetz, das Listenwahl anstatt Persönlich- keitswahl vorsieht und das fortschreitende „Eindringen von Vertretern der Kommuni- stischen Partei in den französischen Ver- Waltungs- und Regierungsapparat mache die Arbeit einer parlamentarischen Regie- rung in Frankreich unmöglich. Innerhalb 48 Stunden nach Eröffnung der Zweigstellen in nur einem Drittel der französischen Departements haben über 300 000 Franzosen ihren Beitritt zur Bewe- gung de Gaulles erklärt. Wie ap meldet, warnte Ministerpräsident Ramadier de Gaulle vor dem Versuch einer Revision der Verfassung in einem Augen- blick, da Frankreich wichtigere Probleme seiner Wirtschaft unq des Bestandes seines Kolonialreiches zu lösen habe. Die Kommu- nisten erklärten, der Feldzug des Generals erinnere an die„reaktionären Feldzüge“ in den Vereinigten Staaten und die Politik de Gaulles beschwöre die Gefahr einer Einmi- schung des Auslands in inner französische Angelegenheiten herauf. Den in ganz Frank- reich eingesetzten„Wachausschüssen“ sind im Departement hone Mitglieder der So- zialistischen Partei und der MRP bei- getreten. 5 Kämpfe in Mazedonien Athen, 18. April.(dena-Reuter) Griechi- sche Regierungstruppen sind im Gebiet von Grevena in Westmazedonien zu einer grö- geren Offensive gegen die Partisanen über- gegangen. Die Partisanen ziehen sich, Ge- rüchten aus Saloniki zufolge, nach dem Norden zurück und haben sieben Ortschaf- ten in Brand gesetzt. Wie ap aus Athen berichtet, sollen bei der Aktion im Pindar- gebirge eine größere Anzahl von Partisanen die Umklammerung durch Reglerungstrup- pen im Schutze von Schneestürmen durch- brochen haben. * Der Leiter der griechischen Gewerk- schaften, Christos Contopoulos, ist von po- litischen Gegnern ermordet worden. 8. Washington, 18. April.(ap) Der ameri- kanische Senat wird am 22. April über das militärisch- wirtschaftliche Hilfsprogramm kür Griechenland und die Türkei abstim- Men. Wallace reist weiter Stockholm, 18. April.(ap) Henry Wallace hielt nach seiner Ankunft in Stockholm, wohin er sich von London aus begeben hat, eine Pressekonferenz ab, bei der er erklärte, 99 Prozent aller Engländer seien für eine möglichst freundliche Verständigung mit dei Sowjet-Union. London, 18. April.(ap) Der Labour-Abge- ordnete George Matters überreichte Henry Wallace kurz vor seinem Abflug nach Stock- Rolm ein von 111 Parlamentsmitgliedern unterzeichnetes Schreiben, in dem diese ihm für den während seines Besuches in Groß- brit annien geleisteten Beitrag zur anglo- amerikanischen Verständigung und zur Sache des Weltfriedens mren Dank auszusprechen. Wie dena-Ins aus Washington meldet, unterstützte der republikanische Vorsitzende des Senatsausschusses für außenpolitische Angelegenheiten, Arthur Vandenberg, die vom Senst an Henry Wallace gegußerte Kri- tik und nannte ihn einen herumreisenden Sabeteur intwischen hat sieh auch, laut ap, in England der Unwille über die heftigen Reden des ehemaligen Vizepräsidenten ge- FDGB- Kongreß in dersowietzone Berlin, 18. April. dena) Auf dem zwei- ten Kongreß des Freien Deutschen Gewerk- schaftsbundes der sowjetischen Zone er- klärte der erste Bundesvorsitzende, daß die Tagung der Sicherung des Aufbaues der Ge- werkschaften in ganz Deutschland und der Vertiefung der gewerkschaftlichen Arbeit diene. Dabei wurde die Beteiligung der Ge- werkschaften an politischen Fragen, sowie die Entrechtung des Grundbesitzes und der Konzerne gefordert. An dem Kongreß nah- men u. 4. auch Gastdelegierte aus den Westzolien teil. Scherben rings um Loritz München, 18. April.(St.-Eig. Ber.) Der technische Apparat der, politischen Säube- rung in Bayern ist gegenwärtig infolge der Amtsniederlegung von drei leitenden Beam- den des Sonder ministeriums, darunter der Vertreter des bayerischen Säuberungsmini- sters, Hölter mann, nahezu lahmgelegt. Ein Rücktrittsgerücht um Minister Loritz wurde vom Ministerpräsidenten Dr. Ehard dementiert. Ueber den Staatskommissar für die politisch Verfolgten, Dr. Auer bach, äußerte Loritz, dieser könne Protestkundge- bungen durchführen, soviel er wolle, er möge jedoch vorsichtig sein, da sonst die Leute hervortreten würden,„die mit der Waffe in der Hand gegen Hitler gekämpft haben.“ Zu dem Angriff des Sondermini- sters erklärte Dr. Auerbach,„Herr Loritz möchte mir mal sagen, wo er mit der Waffe in der Hand gegen Hitler gekämpft hat.“ Um die Teildemontage bei BMW Stuttgart, 18. April.(tz-Eig.-Ber.) Auf einen vor kurzem vom Länderrat an die Militärregierung gestellten Antrag um Er- haltung der für die Ersatzteilfertigung und Reparaturzwecke wichtigen BMW- Werke in München, antwortete die amerikainsche Militärregierung, die BMW Fabriken 1 und II seien im Oktober 1945 zur Vorauslie- kerung als Reparationen bestimmt und an- schließend durch die interalliierte Repara- tionsstelle den Westmächten zugeteilt wor- den. Der Miliärbefehlshaber der US-Zone sei zur Lieferung verpflichtet. Die Verladung werde in Kürze durchgeführt werder Landtag und Presse Stuttgart, 18. April.(dena) Zwischen dem Präsidenten des Landtages, den Frak- tionsleitern der Parteien und der württem- bergisch- badischen Presse wurden in Stutt- gart die Unstimmigkeiten erörtert, die in zunehmenden Maße zwischen Parlament, Regierung und Presse aufgekommen sind Man gelangte übereinstimmend zu der Auf- kassung, daß Volksvertretung und Presse bei voller Wahrung des Rechts zur objektiven Kritik in der Arbeit für die Schaffung einer wahren Demokratie die gemeinsamen Auf- gaben auf ihren verschiedenen Gebieten erblicken müßten.. Dr. Ostrowski Zurückgetreten Berlin, 18. April.(dena) Der Berliner Oberbürgermeister Dr. Ostrowski gab auf der Sitzung des Stadtparlaments seinen Rücktritt bekannt. Er erklärte, dag er durch die ven der Stadtverordnetenversammlung eingenommene Haltung in eine nieht von ihm verschuldete Zwangslage gebracht wor- den sei, so daß er sich genötigt sehe, sein Amt unter Beachtung der verfassungsmäßi- 5 Bestimmungen zur Verfügung zu stel- en. Bei dieser Entscheidung, so sagte Dr. Ostrowski weiter, gehe er von seiner Ver- antwortung für die notleidende Berliner Bevölkerung aus. Er habe nie einen Hehl daraus gemacht, daß er unentwegt an dem Gedanken festhalfe, Berlins Schicksal könne nur in den Händen einer gesunden und starken Arbeiterbewegung wohlgeborgen sein. Er habe mit seiner Arbeit vor der schaffenden Berliner Bevölkerung als An- walt ihrer Nöte bestehen wollen und des- halb sei er, wie immer er gewesen sein möge, ein sozialistischer und demokrati- scher Mensch mit selbstverständlicher Hin- gäbe an die Gesamtheit. Wie aus Kreisen der Berliner Sozialde- mokratie verlautet, wird Stadtrat Ernst Reuter, der gegenwärtig das Verkehrs- dezernat verwaltet, als Nachfolger Dr. Eigenbendi aus Iſloskau Endspuri um Oesſerreich Von Orest Rosenfeld Sonderberlehterstatter auf der Moskauer Konferenz Moskau, 18. April. Erwacht die Konferenz noch einmal zu neuem Leben? Man spricht von einer be- vorstehenden zweiten Begegnung zwi- schen Marshall und Stalin. Wenn diese Nachricht sich bestätigt, so ist noch nicht alle Hoffnung, ein Scheitern dieser Konfe- renz vermeiden zu können, verloren. Aber einstweilen bleibt man recht skeptisch. Die Nachricht von der ersten Zusammen- kunft Stalin/ Marshall, um die der amerika- nische Staatssekretär letzten Samstagabend ersucht hatte, hatte eine lebhafte Erregung hervorgerufen. Aber schon am nächsten Morgen hatte sich das Fieber bereits gelegt. Obwohl über das nächtliche Gespräch im Kreml nichts durchgesickert war, hatte man den Eindruck, daß jeder der beiden Partner auf seinem Standpunkt beharrt. Wenn aber keiner von ihmen neue Vorschläge macht, scheint das Versagen der Konferenz unver- meidlich. Was die Ruhrkchle betrifft, so hat sich Molotow hierin viel großzügiger gezeigt. Die Verwaltung der Ruhr und des Ruhrkohlen- beckens obliegt allerdings nicht der UdSSR, und Molotow braucht nicht den tatsäch- lichen Bedingungen der Produktion Rech- nung zu tragen. Er weiß sehr wohl, daß England im gegenwärtigen Augenblick eine Viererkontrolle der Ruhr nicht annehmen kann, wenn diese Kontrolle sich nicht Auf das gesamte Deutschland erstreckt, ein- schließlich der russischen Zone. Glück licherweise nehmen die französisch-engli- schen Verhandlungen in dieser Frage einen günstigen Verlauf, so daß man hoffen kann, daß sie noch vor dem Ende der Konferenz zu einem Abschluß kommen. Die vier Außenminister beeilen sich, die restlichen Punkte der Tagesordnung der Konferenz zu diskutieren. Nach einem Ex- posé Molotows über die EKohlenfrage sind sie zum Vertrag mit Oesterreich über- gegangen. In einer Atmosphäre der Ver- söhnlichkeit haben sie die 15 Artikel um- fassende Präambel fast restlos angenommen. Allerdings handelt es sich hierbei nur um weniger wichtige Punkte. Molotow hat den Wunsch ausgesprochen, daß der Friedensvertrag mit Oesterreich noch auf der gegenwärtigen Ratstagung in Moskau unterzeichnet werden soll. Die vier Außenminister wollen diese An- gelegenheit schnell erledigen und verhandeln deshalb zweimal täglich. Die Jugoslawen haben zuerst ihre bereits bekannten For- derungen dargelegt. Anschließend Werden die Oesterreicher antworten. Gestern nach- mittag habęn sich die vier Großen dann noch mit dem Problem der Zwangsver- schleppten(Artikel 16) und mit den mili- tärischen Klauseln(Artikel 17-33) beschäf- tigt. Hinsichtlich des Artikels 16 ist eine Einigung nicht erzielt worden. Von den militärischen Klauseln sind mehrere an- genommen worden. Es bleiben jedoch noch einige Meinungsverschiedenheiten 2u regeln. Den Stein des Anstoßes bildet die Frage des deutschen Eigentums, die Freitag oder Samstag zur Sprache kominen soll. Dabei legen die Russen Wert darauf, das deutsche Eigentum in Oesterreich als Reparationen zu erfassen. Wenn die etwaige Aussprache General Marshalls mit Stalin positive Ereignisse bringt, so wird der Vertrag mit Oester- reich angenommen werden. Ich bleibe davon überzeugt, daß aus den verschiedensten Gründen die Sowjets leb- haft den Erfolg der Ronferenz wünschen. Man wird aber kaum mit einem russischen Entgegenkommen rechnen können, wenn die Sowjets nichts in der Frage der Reparatio- pen aus der laufenden Produktion erreichen. Während die Konferenz allmählich ab- stirbt, nähern sich die Verhandlungen zwi- schen den Franzosen und den Angelsachsen über die Kohlenprobleme ihrem Ende. Man kann hoffen, daß ein Abkommen in Form eines Austausches von Briefen morgen oder spätestens übermorgen zustande kommt. Ostrowskis genannt. (Unberechtigter Nachdruck verboten) lebenslängliche Gefängnisstrafe für Milch Dr. Eugen Kogon schildert die Zustände in Buchenwald Nürnberg, 18. April.(dena) Das amerika nische Militärgericht in Nürnberg verur- teilte den ehemaligen Generalfeldmarschall Erhard Milch zu lebenslänglicher Gefäng- nisstrafe. In der Urteilsbegründung wurde betont, Milch sei für schuldig befunden wor- den, maßgeblich am Sklavenarbeiter- Programm sowie am Einsatz von Kriegsgefangenen bei Kriegshand- lungen beteiligt gewesen zu sein. Ebenso wurde Milch der Teilnahme an Verbre- chen gegen die Menschlichkeit be- zichtigt. In der Urteilsbegründung wurde testgestellt, daß Milch persönlich nicht an den in Dachau durchgéführten Höhen- und Kälteversuchen beteiligt gewesen sei. Der Verteidiger Milchs, Dr. Friedrich Bergold, erklärte, er werde bei dem Oberbefehlsheber der amerikanischen Streit- kräfte in Deutschland Berufung gegen das Urteil einlegen. Die Berufung werde er mit dem Paragraphen 63 der Genfer Konvention begründen, nach der ein Generalfeldmar- schall nur nach dem Heimatrecht, nach dem Recht seines Landes, verurteilt werden könne. Dr. Bergold betonte, er wolle gel- tend machen, daß Milch nicht mehr als Albert Speer, der zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt wurde, am Zwangsarbeiterpro- gramm beteiligt gewesen sei. Im Naziärzte- Prozeß nahm der amerikanische Anklagevertreter Har dy sämtliche Punkte der Anklage gegen den Angeklagten Dr. Gerhard Rose, mit Aus- nahme der Beschuldigung der Teilnahme an den Malaria- und Fleckfieberversuchen und der Verschwörung, zurück. Aus verschiede- nen, dem Nürnberger Gerichtshof im Na z- juristenprozeß vorgelegten amtlichen Berichten geht hervor, daß in der Weimarer Republik auf drei Vergehen die Todesstrafe stand, während sich diese Zahl unter dem Naziregime auf 45 erhöhte. Die Zahl der Todesurteile stieg von 946 im Jahre 1940 auf 5336 im Jahre 1943. Aus weiteren Do- kumenten geht hervor, daß bestimmte Fälle nicht vom Volksgerichtshof verhandelt wur- den, sondern die betreffenden Personen„für einige Zeit“ in die KZ gebracht worden sind. Im SS- Prozeß Pohl berichtete in Anwesenheit von General Clay ein Zeuge über die Sterilisations- und Ausrottungs- methoden gegen Juden im KZ Auschwitz. Zeugen über Buchenwald Das Spruchkammerverfahren gegen Dr, Schacht wird nach Abschluß der Ver- nehmungen in Nürnberg, in deren Verlauf auch ein Protokoll des im Internierten- krankenhaus Fürth infolge eines Herzanfal- les befindlichen Franz von Papen als Zeuge für Schacht angefertigt wurde, am kom- menden Montag in Stuttgart fortgesetzt. Dr. Eugen Kog on, der Verfasser des Bu- ches„Der SsS-Staat“ gab im Buchen- Wald- Proze g eine Schilderung über seine eigene Ankunft in Buchenwald im September 1939. Er sei, wie er sagte, zu- sammen mit 464 weiteren österreichischen Gefangenen angekommen, auf die sich gleich ein Rudel SS-Leute gestürzt habe.„Wenn einige einen Bart hatten, fuhr Kogon fort, wurden sie daran gerissen, andere packte man an den Krawatten und würgte sie. Wasser wurde über uns geschüttet und Steine nach uns geworfen. Dann mußten die Gefangenen bis zum späten Abend, obne gegessen zu haben, mit dem sogenannten „Sachsen-Gruß“, die Hände im Nacken ver- schränkt. im Freien stehen. Danach habe, Wie Kogon hbinzufügte, ein SsS-Sturmbann- führer erklärt:„Es steht euch jederzeiſ frei. Selbstmord zu begehen.“ Kogon berichtete weiter, wie Gefangene in den Latrinen er- tränkt wurden. Seite 2 Samstag, 19. April 1947 Verötfentlicht unter Militär-Reglerungs-Lizenz Us halt: E Fritz von Schilling, Dr Mannheim R 1. 4% . Et gut Anzeigenpreisliste Nr. 3 WB 110 Verantwortlich für den gesamten In- Karl Ackermann ind Karl vetter Redaktion Verlag und Druckerei: Telefon 44 151/83 Pestscheck konten Karlsruhe 80 016 Ludwigshafen a Rh 286 743. 5 5 Monatlicher Sezugspreis RM 2.40 einschlſeglieh PFrägerlohn. Für unverlangte Manuskripte übernimmt die Redaktion keine Verantwortung 8 45 Am 20. April, genau sechs Monate nach den Krisenwahl 8 Wahlkrise? Gemeindewahlen, bestimmen die Länder der britischen Zone über ihre künftigen Landt a ge und Länderregierung en. Im Oktober 1946 lag die Gesamtbeteiligung zwischen 70 und 80 vom Hundert. Die CDU vermochte 3518, die SPD 2549, die NLP 325, die FDP 317, die KPD 139 Vertreter in Gemeinde-, Stadt- und Kreisräte zu bringen. Der hieraus zu errechnende Ruck nach rechts“ wurde von der Weltpresse aufmerksam verzeichnet und man knüpfte daran die Feststellung, daß auch das Ruhrgebiet stärker zur MägBig ung tendiere als ursprünglich prophezeit. Inzwischen aber ist der bitterste Notwinter über die Zone hin weggegangen und seine Spuren sind in den Gesichtern der Menschen genau so eingegraben wie in den Friedhöfen der Groſistädte. Eine der entscheidendsten Hoff- nungen, die die Anhänger sämtlicher Parteien damals bewegte, ja, die man als An- trieb zum Wählen schlechthin betrachten konnte, nämlich die Aussicht, durch par- lamentarische Volksvertretungen wachsenden Einfluß auf die Gestaltung des eigenen Schicksals zu gewinnen, erfüllt sich nicht. 5„Ich wähle, weil ich glaube, daß ich hierdurch mithelfe, meinen Kindern wieder eine Heimat zu geben“ und:„Die Engländer haben zugesagt, daß sie bei einer guten Wahlbeteiligung den Parlamenten auch Macht und Mittel einräumen, um das Nach- kriegselend wirksam zu bekämpfen, darum muß jeder seine Stimme abgeben“. Diese beiden Sätze einer Flüchtlingsfrau aus der Kantstadt Königsberg und eines Bergmannes der Zeche„Zollverein“, aufgezeichnet am 13. Oktober 1946 in einer Kleinen, als Wahllokal benutzten Gastwirtschaft des Kohlenpotts, verdeutlichen noch einmal die damalige Situation. Heute muß die Flüchtlingsfrau trotz ihrer Stimm- abgabe beobachten, daß sie einer Heimat ferner scheint denn je, und der Bergmann konstatiert, daß seit der Wahl eigentlich jeder Tag einen Schritt weiter bergab er- brachte. Die Spötter, und daran ist gerade im Rheinland kein Mangel, nennen es„den Weg vom Weißbrot zum Maisbrot“. In dieser Glosse birgt sich das tragischste Stück deutscher Nachkriegsgeschichte. 1 Das Kohle moratorium, auf das man hoffte, zerrann. Die Wälder, benötigt für den Aufbau der Wohnhäuser und für die Abstützung der Gruben und Schächte, wurden rücksichtslos kahlgeschlagen, ihr Holz exportiert. Die Materialzuweisungen an die Industrie sanken auf den Nullpunkt und damit alle Hoffnungen auf eine Ausfuhr, die Brot und Fett hätte bringen können. Die deutschen Regierungen, anstatt sich der Erkenntnis zu beugen, daß nur eine gemeinsame Kraftanstrengung Luft schaffen könnte, zanken sich um Speck und Eier, geben dem Volk das grauliche Schauspiel kleinlichster Länderkompetenzen und banaler Eifersüchtelelen. Bay ern verbietet in einem Finanzrundschreiben den Kreditinstituten die Finanzbeteiligung in Auherbajuvarischen Gebieten. N Die Quittung dieser Entwicklung kann man heute in der britischen Zone, ins- besondere aber in dem politischen Knotenpunkt Westdeutschland erlesen. An der Einfallstraße nach Ruhrort steht in weißen Lettern: Wer Hunger hat, wählt nicht!“ Dieses ist eine Parole, die gegenwärtig von Mund zu Mund geht. Die Tat- sache, daß die Großkundgebungen der politischen Spitzen aller Richtungen Weit schlechter besucht sind, als 1946, lassen weitere Schlüsse zu. Wohl bringt man es mit dem plötzlichen Einsetzen des guten Wetters in Verbindung, das gerade den Arbeiter an der Ruhr in seinen Schrebergarten treibt, das die Jugend mehr zu den Sportplätzen als zu den dumpfen Veranstaltungshallen lockt, aber die erfahrenen Wahltaktiker sind trotzdem nachdenklich geworden. Die„Wahlunruhe“, jene spezifische Erscheinung des öffentlichen Lebens, die den Diagnostikern in Regierungs-, Partei- und Redak- tionslägern in den Tagen vor der Entscheidung dazu dient, ihre Prognosen zu stellen, zeigt dieses Mal ein völlig anderes Bild, als üblich. Es ist weniger die Un- ruhe der Wählenden, als eine Unruhe der zu Wählenden. Eine schwere Belastung kommt dazu. In dem Moment, wo alles darauf ankäme, zu häm- mern und die Werbung in ihrer ganzen Schwerkraft einzusetzen, fehlt es an Papier, an Zeitungsraum, an Rundfunkmöglichkeiten, an Benzin, an Farbe, an all den hun- dert Voraussetzungen, um dem einzelnen zu sagen, warum es gerade auf seine Stimme ankommt.. Der Zeitpunkt der Wahl, so wird allenthalben erklärt, und das ist nicht nur eine Animosität gegen das etwas verfärbte Kolorit des 20. April, sei ungünstig festgesetzt. Würde der Weg zur Urne nach der neuen Ernte beschritten, so lägen die Ergebnisse vermutlich anders. Aber sind nicht alle diese Erörterungen eigent- ch zweitrangig?! Bestimmt wird die Welt aufhorchen. wenn die Beteiligung äußerst dürftig, oder wenn diesesmal anstelle des Rucks nach rechts der Ruck nach links stehen sollte. Sie wird vielleicht Vorwürfe erheben und in den Schlagzeilen der Presse wird zu lesen sein, daß es mit der Demokratie in Deutschland noch nicht so recht vorwärts wolle. Kann man aber den Wählern einen Vorwurf machen, wenn selbst die Partei- köpfe in ihren Argumentationen und Aeußerungen eine gewisse Müdigkeit und Apathie erkennen lassen?. in der Hungersituation, in der jeder ehrliche Lebende jetzt steckt, im übrigen nicht verwunderlich! Es wäre jedoch verfrüht, aus all diesen Feststellungen schon jetzt den Schluf zu ziehen auf das endgültige Ergebnis. Der einfache Mann hat nach der Kapitulation bewiesen, daß er àus den zwölf Jahren und. aus dem Krieg eine ganze Menge gelernt hat und eine gewisse Ablehnung aller Radikalen ist eindeutig.„Der deutsche Arbeiter, der Bürger, die Bauern sind klüger, als es eine gewisse Agitation wahr haben will,“ erklärte eine führende Gestalt der deut- schen Tagespolitik, einem Vertreter unseres Blattes. Jeder politisch Geschulte ist sich klar darüber, daß auch die Wahlen einer Demonstration sleichxommen können, dag sie eine Kundgebung für den Willen, um keinen Preis auf die Rechte à1s Staatsbürger, als Europäer und Mensch verzlieh- ten zu wollen, zu sein vermögen. Gerade im Ruhrgebiet wird diese Auf- fassung vielfach in Eisenbahngesprächen und in der Oeffentlichkeit laut. Die Schlußfolgerung hieraus wäre das eklatanteste Trotzdem und damit die nachhaltigste Unterstreichung des Lebenswillens, nachhaltiger als eine noch 80 rabiate Stimmenthaltung. Welche der beiden Auffassungen sich am Sonntag durch- setzen wird, ist noch nicht eindeutig erkennbar, da zu den vielfältigen Not- erscheinungen jetzt noch eine 50proz. Kürzung der Brotration und schließlich noch das unbefriedigende Ergebnis der Moskauer Besprechungen hinzugekommen sind. H. Gn. 0 Neues Wahlsystem in der Britenzone Landtagswahl am Sonntag— Zehn Parteien beteiligt Mannheim, 18. April.(MM) Bei den Landtagswahlen der britischen Besatzungs- zone am Sonntag wird als wichtigste Aen- derung im Wahlverfahren ein neues Sy- stem, das eine Rompromißlösung zwischen Mehrheits- und Verhältniswahl darstellt, zur Anwendung kommen. Jeder Wähler darf im Gegensatz zu dem bei den Gemeinde- und Kreistagswahlen im Ferbst vorigen Jahres geübten Verfahren nur noch eine Stimme abgeben. Die britische Militärregie- rung hat die Ausarbeitung der Wahlbestim- mungen den drei Ländern Nordrhein-West⸗ falen, Niedersachsen und Schleswig- Hol- stein überlassen und lediglich einige grund- sätzliche Direktiven gegeben. Die bisher tätigen Landtage waren, wie dena berichtet, von der Militärregie- rung auf Grund des von den Parteien bei den Kreistagswahlen im Oktober vorigen Jah- res errungenen Stimmenverhältnisses gebil- det worden. Der Landtag von Nordrhein- Westfalen bestand aus 200 Mitgliedern. Die stärkste Partei war die CDU mit 92 Abge- ordneten. Der niedersächsische Landtag setzte sich aus 86 Abgeordneten zusammen, von denen 38 der SPD angehörten. Der Landtag von Schleswig- Holstein zählte 60 Abgeordnete, von denen 25 zu der SpD- Fraktion zählten. Zu den Landtagswahlen kandidierten sämtliche Minister der briti- schen Zone. Das Gn-Mitglied unserer westdeutschen Redaktion hatte Gelegenheit, mit Ministern und Politikern des Landes Nordrhein-West⸗ falen über die bevorstehenden Wahlen zu sprechen. In der Unterredung erklärte Dr. Konrad Adenauer(CDU) „leh sehe in einer starken Wahlbeteili- gung die Voraussetzung für unseren künf- tigen Einfluß gegenüber den Alliierten. Der andere Grund aber: Die Wahl ist ein Akt der Selbstbehauptung. Sie stellt eine De- monstration von noch größerer Tragweite dar, als es beispielsweise die Streiks waren. Darüber hinaus aber wird der Ausgang der Wahl von entscheidender Bedeutung im Hinblick auf die kommende Verfassung, auf den wirtschaftlichen Neuaufbau und auf die Lösung all jener Probleme sein, die uns im Augenblick zu schaffen machen. Es ist an- zunehmen, daß die Militärregierung den ge- Wählten Landtagen weit größere Macht- befugnisse übertragen wird, als den er- nannten. Abschließend möchte ich dabei noch betonen, daß, wenn die CDU als starke Partei aus der Entscheidung des 20. April hervorgeht, was ich erwarte, unser Ziel ein ernster Versuch sein wird, mit all denjeni- gen Parteien, die guten Willens sind und faire demokratische Methoden gelten lassen, in Koalition zusammenzuarbeiten und so in gemeinsamer Anstrengung aller Kräfte den Weg aus der Not zu finden.“ Innenminister Menzel(SPD) „Die Spannungen durch die sozialen Schichtungen, die sich früher in ganz Deutschland ausbalancierten, drängen sich jetzt auf engstem Raum an der Ruhr. Gleich- zeitig liegt hier, was Deutschland noch an Reichtümern wie Kohle, Erze und Indu- strien verblieben ist. In diesen beiden Fest- stellungen ist nach meiner Auffassung das enthalten, was der kommenden Wahl eine so einschneidende Bedeutung gibt: Die mo- ralischen Verpflichtungen der Länder zu- einander. Es bleibt weiterhin zu beachten, daß es gerade die Reservatrechte waren, die einem Hitler zum Sprungbrett wurden. Ein Weiterer sehr wichtiger Punkt, der durch die Landtagswahl zur Debatte gestellt wird, ist die Frage der Verfassung, die die ge- Wählte Regierung entscheiden muß. Die Wirtschaft bedarf völlig neuer Lösungen, über die noch keinerlei Erfahrungen vorlie- gen, so daß gerade wir Sdzialdemokraten uns bewußt vor jedem Dogma hüten und jeden Fortschritt langsam gemeinschaftlich erarbeiten wollen.“ Ministerialrat a. D. Spiekler. (Stellvertretender Zonenvorsitzender Zentrums): „Die starke Mitte, das ist unsere Auf- gabe. Das heißt, eine starke Mitte, die so schwergewichtig ist, daß weder die Rechte, noch die Linke bei der Regie- des rungsbildung um dieses Zentrum herum kommt. Eine schwache Wahlbeteiligung, für die mancherlei Anzeichen offenkundig sind, berührt deshalb unsere Partei weni- ger, denn wer sich entschieden hat, weiß auch, Wwas von einer Stimmabgabe abhan- gig ist. Ich darf also sagen, daß wir selbst eine gute Wahl erwarten. Im übrigen ver- treten wir die Ansicht, daß die brennend- sten Probleme nur durch eine gutwillige Zusammenarbeit aller großen Parteien ge- löst werden können. Wir wollen ein fö⸗ deratives, aber ein einiges Deutschland. Eine zentrale Behandlung bedarf vor Allem die künftige Finanzhoheit, denn ohne eine feste Finanzklammer wird keine Ein- heit möglich sein. Gegen einen Staaten- bund, für einen Bundesstaat— dies ist die Devise des Zentrums.“ Finanzminister Blücher FDP) Nach meiner Ansicht liegt die Bedeutung der Wahl am 20. April darin, daß nur durch die Beteiligung des ganzen Volkes sein Wille deutlich wird, wieder einen deutschen Staat zu schaffen. Es geht letzten Endes nicht so sehr darum, daß zu irgend einem Landtag gewählt wird, sondern vielmehr darum, daß sich ein politischer Wille überhaupt offen- bart. Den Politikern aber möchte ich eines sagen: Man soll nicht eine Regierungsposi- tion dazu ausnutzen, Parteipolitik zu be- treiben, sondern durch klare Parteiziel- setzung in die führende Stellung der Regie- rung eintreten. Zwischen allen in der Wirtschaft tätigen, zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern müssen die starren Fronten aufgelockert werden. Der Wille des ganzen Volkes zum sozialen Ausgleich ist so stark, daß es mög- lich sein muß, trotz aller Not des Tages gerade heute die Grundlage für eine gute deutsche Zukunft zu sehe. Darum halte ich auch eine Zusammenarbeit aller Par- telen an der Lösung der lebenswichtigen deutschen Fragen für notwendig. Max Reimann, (Zonenvorsitzender der PKD) „Worum es geht? Es geht um die Mög- lichkeit zu arbeiten. Es geht um Brot. Wir Deutsche müssen uns unser Leben selbst gestalten. Da helfen uns keine Phrasen. Da hilft nur eines, klarer Blick, einheit- liches Anfassen, um die Probleme 2 U meistern. Die Einheit Deutschlands, die Einheit der Arbeiterklasse sind die Voraussetzungen für eine wirtschaft- liche und politische Gesundung. Auch in der britischen Zone wird die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands gebildet. Sie wird eine Kraft sein, die an der Gestaltung ein entscheidendes Wort mitreden will. Es gab schon einmal ein Versailles, Schon in seinen Grundgedanken enthielt der dama- lige Friedensvertrag die neue Katastrophe. Versailles war die Geburtsstunde des Fa- schismus. Wir sind mehr oder weniger ge- meinsam in dieses ganze Elend hineinge- kommen. Es gilt darum, auch gemeinsam daraus Her auszukommen. Und insbesondere erscheint es mir notwendig, daß auch die Gewerkschaften mit ihren weit über sechs Millionen Mitgliedern in der Regierung der kommenden Republik Sitz und Stimme er- halten. Wir werden uns eine Wirtschaft aufbauen. Wir werden wieder auf dem Weltmarkt erscheinen. Aber wir wollen es als ein friedliches Volk und niemals mehr gedeckt durch Panzerkreuzer.“ 5 Säuberung in der Britenzone Hamburg, 18. April(ap) Britische Prü- fungsausschüsse haben mehrere Monate hindurch die Insassen der Zivilinternierten- lager in der britischen Zone auf ihre na- tionalsozialistische Betätigung hin über prüft und eine groſſe Anzahl von ihnen in Uebereinstimmung mit der Kontrollrat- direktive Nr. 36 und der Ausführungsvor- schrift für die britische Zone Nr. 54 in die Gruppen III und IV eingereiht und ent- lassen. In einer Reihe von Fällen haben deutsche Spruchkammern versucht, die Fälle der Entlassenen erneut aufzurollen, was jedoch unstatthaft ist, ehe ein Zeit- raum von zwei Jahren nach der Eingrup- pierung durch die britischen Stellen ver- strichen ist. eee Heeresbericht oder Liebesbrief?/ vn Leis Achselzuckend sich dem Schicksal aus- geliefert fühlen, das ist leicht und hat un- geheueres Unheil in der Welt zur Folge gehabt. Es hat zu der unsinnigen These geführt, das Kriege unvermeidlich seien. Fang bei dir an, heute noch, diesem Unfug entgegenzuleben! Baue ab mit aller Un- kyiedlichkeit, mit aller Muffigkeit in dei- nem eigensten engsten Bereiche, in dir sel- ber, bel dir zu Hause und in deinem Be- trieb! 5 Nicht an den Kabinetten, es liegt an dir und mir. Daß wir den Frieden retten, 80 rett ihn erst bei dir! Fangen wir bei uns selber an. Aber Wo? Vielleicht bei der Jugend? O ja, das scheint selbstverständlich und wird schon weidlich geübt. Man hat die Grimmschen Märchen vom Grimmigen entsiebt. Eine wahrhaft große Tat. Das schöne Märchen vom Machangelbpom zum Beispiel ist eine der schwierigsten Lektüren für Erwachsene und, wenn man es richtig überlegt, Selbst Hänsel und Gretel und selbst Rotkäppchen. Märchen enthalten nicht nur altes Volks- gut, sondern auch altes Volksböse. Wie Sol- sen Kinder es unterscheiden. wenn kaum ihre Schulmeister es vermögen? Und kann es besser werden, wenn der Schulfunk mit Behagen Coopers Lederstrumpf auf wärmt? Oder wenn im Lateinunterricht immer noch Cäsars Bellum gallicum gelesen weed?(Und das sogar in der Mädchenklasse.) Es wäre desser, Cäsars Liebesbriefe an Kleopatra zu lesen; vielleicht sind sie, bel nicht weniger klarem Latein, weniger verlogen als die Heeresberichte aus Gallien, sicher aber sind sie amüsanter und auf der Ja-Seite des Le- bens, wohin wir unsere Kinder und uns nur, sie sind nicht erhalten. Sie wären für Jugendliche ungeeignet? Ich wüßte nicht, was für dle Jugend ungeeigneter wäre als das Böse. Kriegsgeschichte aber, selbst im trefflichsten Latein, ist Geschichte des Bö- sen. Wir aber sollten vernünftigerweise nichts als Kulturgeschichte treiben, Ge- schichte also vom unermüdlichen Bau der Freude, der guten Freude. Franz Marc— der Frühvollendete Am heutigen Samstag wird die Franz Mare- Ausstellung der Städtischen Kunsthalle vor geladenen Gästen eröffnet wer- den. Von morg Sonntag ab ist die Ausstel- lung der Oeffentlichkeit zugänglich. Ueber die künstlerische Bedeutung Franz Marcs sind die Leser des„Mannheimer Morgen“ bereits durch einen einführenden Aufsatz von Rudolf Probst unterrichtet worden. Aus Anlaß der Ausstel- Iungs-Eröffnung seien hier noch einige Lebens- daten des Künstlers nachgetragen. 3 Franz Marc wurde als Sohn des Malers Wil- helm Mare am 8. Februar 1880 in München geboren. Seine Mutter war französische Elsäs- serin. Seinen Studien bei Hackl und Diez an der Münchener Akademie schloß sich im Jahre 1903 eine fruchtbringende Reise nach Paris und durch die Bretagne an. Im gleichen Jahr sieht man Marc als selbständigen Künstler in München wirken. Bedeutungsvoll wurde für ihn die Begegnung mit August und Helmut Macke im Jahre 1910, mehr noch die Zusam- menarbeit mit Kandinsky. Gemeinsam mit ihm veröf'entlichte Mare 1912 die berühmt gewor- dene Programmschrift des Expressionismus „Der blaue Reiter“. Der Ausbruch des Welt- krieges im Jahre 1914 wurde für den hoff- nungsvollen Künstler zum Schicksal: im Alter von 36 Jahren flel Franz Marc in den schwe- ren Kämpfen um Verdun. Außer seinem male- rischen Werk zeugen einige nachgelassene Schriften. insbesondere seine Briefe von dem hohen Flug seines um Großes ringenden Selbst gestellt sehen möchten. Ich fürchte Geistes ten Erkenntnissen zu gelangen. „Trauer muß Elektra tragen“ O'Neill- Erstaufführung in Frankfurt Die vierzehn Akte der Trilogie„Trauer muß Elektra tragen“ des amerikanischen Dramati- kers Eugene O'Neill erlebten in Frankfurt un- ter der Gastregie von Karl-Heinz Stroux ihre deutsche Erstaufführung. Die massive Kraft und die tragische Majestät hatte Stroux in die für ihn typische expressive Form ge- faßt, ohne der klassischen Strenge, dieses Dramas Gewalt anzutun. O'Neill hat mit der „Elektra“ den Glanz der griechischen Tragödie auf den modernen Schauplatz heutiger Zeit- geschichte transponiert und damit der Unper- sönlichkeit großen tragischen Geschehens Zeit- gestalt gegeben. Es ist ein wahrhaft heroisches Konzept; fast erschrickt man vor dem Ueber- maß an Stoff und Phantasie. Aber die fes- selnde, vorwärtstreibende Handlung ist klar gezeichnet, die tragische Verwicklung in ihren Ursachen deutlich offen gelegt, freilich manch- mal mit einer brutalen Realität, die mehr ab- stößt als erschüttert. Auch O'Neill findet den Weg nicht, seine Menschen aus Neid, Qual und Haß zu führen, den Weg zur irdischen Er- lösung der Menschheit, so sehr er auch die Seelen seiner Gestalten seziert, um zu bestimm- Die Vielfalt menschlicher Leidenschaften läßt seine Men- schen immer wieder mit sich selbst verfallen. Stroux bezwang, in sechsstündigem Spiel, die Fülle des gewaltigen Bühnenstoffes dureh eine heroische Leistung seines Ensembles mit Ellen Daub und Maria Plerenkämper in den weiblichen, Wolfgang Büttner und Richard Münch in den männlichen Haupt- rollen. 3. Neues Zeitstück im Nationaltheater. Inten- dant Erich Kronen hat das moderne Zeitstück „Die Brüder Allemann“ von Jakob Geis zur alleinigen Uraufführung im Natio- naltheater Mannheim erworben. Die Urauf- künhrung wird Ende Mal in Mannheim herau kommen. 5 Theater im Sitzstreik. Seit Dienstag befin- den sich die 170 Künstler, Angestellten und Arbeiter der Stuttgarter Metropol Theater- Betrlebe als Protest gegen eine Räumungsverfügung des württembergisch- badischen Finanz ministeriums im Sit zstreik. Das gesamte Personal hat sich in seinen Probe- und Büroräumen niedergelassen, wo es auch die Nacht verbringt. Neben dem Eingang des Theaters hängt ein Plakat:„Wir sind in den Sitzstreik getreten, der Landtag will hier einziehen, wir wollen arbeiten.“ Freunde der Streikenden haben lastwagenweise Stroh angefahren, mit dem diese ihr Nacht- lager bereiten. Außerdem haben sich Artisten aus Stuttgart und Umgebung bereit erklärt, der streikenden Belegschaft durch Darbietun- gen die Zeit zu verkürzen. Täglich ziehen zwei Protestzüge mit Transparenten, auf denen ge- gen das Urteil des Verwaltungsgerichts prote- stiert wird, durch die Straßen von Stuttgart. (dena). 8 Hermann-Speelmans-Gastspiel in Mannheim. Mit seiner„Freien Gemeinschaft deutscher Schauspieler“ gibt Hermann Speelmans heute und Sonntag abend(21.15 Uhr) im Astoria-Theater ein Gastspiel mit Strin d: bergs Drama„Der Vater“. Kasseler„Tristan“ verschoben. Hie kür den 20. April vorgesehene Aufführung von„Tristan und Isolde“ im Staatstheater Kassel wurde auf den 22. April verschoben, nachdem der Theater- referent des hessischen Kultus ministeriums, Regierungsdirektor Dr. Karl Holl, telegrephisch elne Verschiebung dringend angeraten hatte. Gegen die Aufführung am 20, April war be- kanntlich vom Bezirkssekretär der SPD Kassel und durch den Vorsitzenden des Betriebsrates beim Staatstheater mit der Begründung pro- testiert worden, daß während der Nazizeit all- jährlich eine Wagner-Festaufführung zu FHit- lers Geburtstag stattgefunden habe,(dena) Wilhelm Strienz entlastet. Das Spruchkam- merverfahren, gegen den Sänger des Churchill- Liedes, Wihelm Strlenz wurde eingestellt. Die Beweisaufnahme ergab, daß Strienz von August bis Oktober 1933 SA-Anwärter im sogenannten„Operettensturm“ gewesen war, jedoch der Aufforderung, in die Partei oder eine ſhrer Gliederungen einzutreten, abgelehnt habe. Das Churchill-Lied, von dem der Kam- mer nur der Refrain bekannt War, so heißt es in der Urteilsbegründung abschließend, sei Witz- und geschmacklos. Dessen ungeachtet sei in keinem Lande die politische Satire ver- boten.(dena) — . Dena-Buc Relgelands Ende Die Insel Helgoland wurde am 18. Ayl um 13 Uhr durch britische Marineeinheitg gesprengt, wie dena- reuter aus Lon do berichtet. Mit der gewaltigsten Detonati seit den Atombomben- Versuchen bei Bil Wurden die militärischen Anlagen Helgoland zerstört. 67000 Tonnen hochexplosiver Spreiz stoffe vernichteten die U-Boot-Bunker, unterirdischen Gänge und die Küstenbatter Ein Beobachter der britischen Rundfun gesellschaft BBC, die den Sprengvorgag übertrug, meldete sechs Minuten nach% Sprengung eine 2500 Meter hohe und 19 Meter breite Rauchsäule. Luftmarschall 8 Sholto Douglas beobachtete an Bord d Zerstörers ‚Dunkirk“ die planmäßig ver laufene Sprengung. Die Royal Navy hat vor der Zerstörung einer Gruppe von viert amerikanischen, britischen und deutsche Pressevertretern Gelegenheit gegeben, d Insel Helgoland einen Besuch abzustatte Unser Korrespondent H. W. Giesel schilden seine Eindrücke in dem folgenden Sonder bericht. Eine starre, zerklüftete, wildauf gerissen kalte Mondlandschaft nahm uns auf, flbe die der steife Westwind feuchte Nebel fetzen peitschte. Das ist das Helgoland 10 heute; das war das Wiedersehen mit de „Perle der Nordsee“, das Wiedersehen 9 dem roten Naturwunder. Die robusten ame rikanischen Kollegen waren beeindruch vom Grad der Zerstörungen. Develle story“ murmelt einer und schaut nachden lich auf das Durcheinander von zerfetzte Schuppen, Lagerhäusern, Wrackteilen, Der„M- im Leser-Urieil Immer noch bringt die Post aus entfernt gelegenen Bezirken mit dem Stempel de 15. April Antworten zu unserer Oster-Leser. umfrage„Wie gefällt Innen ugzel Blatt?“ ins Haus, Wir können daher 5 in unserer Ausgabe vom Dienstag, de 22. April, das Abstimmungsergebn bekanntgeben. VERLAG UN D REDAKTION unmöglichen Spiralen zum Himmel gebe. genen Schienen, Felsbrocken, Krantellen die einstens den Südhafen darstellten. Helgoland nicht von früher her kennt, kau sich keine Vorstellung mathen, daß bie einmal frohe, festlich gekleidete Mensche im gleißenden Sonnenschein lachten scherzten.. Die weltbekannte Kaiserstraße. Wer vl sie noch finden zwischen den traurige Ueberresten der früher ach so leuchten bunten Häuschen im Norwegerstil? de will den„Märkischen Hof“, Helgolands be kanntestes Restaurant aus den Schutthalde identifizieren, oder in dem zweimannshehel Sockel etwa gar den stolzen Leuchttun Helgolands Wahrzeichen, wiedererkennel Vergebliche Mühe auch, das Kirchlein vi- derzuerkennen. Zyklopenhände scheinen 6 zerschmettert, auseinandergerissen zu h. ben. Ein vergilbtes Gesangbuch liegt ume „Der Herr ist mein Hirte., leuchtet d verblaßte Goldschrift und daneben, am eb maligen Friedhof, schimmern blaß und u, heimlich verblichene Gebeine. Der Tod auf Helgoland umgegangen; der Tod, dt selbst Tote nicht ruhen ließ. Und diesen Tod stapelt man in den I sematten, in den kilometerlangen unterid schen Stollen, die sich quer durch die 1, sel ziehen. Zahlen werden genannt, Zahle die schwindelnd machen. 3600 Tonne Sprengstoff lagert hier. 72 000 Zentae Nettogewicht, sagen britische Offiziere, übe 100 000 Zentner schätzen die Deutschen. 0 diese 100 000 Zentner werden am 18. A auf einen Schlag hochgehen.„Eine de größten Explosionen, die je die Welt e lebte,“ meint ein englischer Marineoffie Gefährliche, heimtückisch anmutende Zuni schnüre laufen von Munitionsstapel zu lll, nitionsstapel, zu Tausenden und aper Tel senden von Wasserbomben, Granaten,. ketengeschossen, Fliegerbomben, Dynamd patronen. Selten sah man den Tod in bal zentrierter Form. 100 000 Zentner hoch explosiver Sprengstoff auf einen Schl Die Erdbebenwarten ganz Europas warte mit Spannung auf den Moment. Die wohner der Küsten sind gewarnt: Bruche fahr der Fensterscheiben! Man ist um d Leben hunderttausender von Vögeln sorgt, will sie vor der“ Sprengung dul Schreckschüisse aufscheuchen. Und die I selbst? Wird sie dem Tod, der in di Schreckenskammern ihrer Fingewes lauert, widerstehen können? Fachleute“ gen: nein! Der brüchige Fels wird zusen menstürzen wie ein Kartenhaus! Ein wür Haufen wirrer Felstrümmer, mehr Helgoland künftig nicht mehr sein könde Höchstens ein Paradies der Wasservos Es war unser letzter Besten auf 1 Insel. Wir haben das Helgoland von en nicht mehr wiedergefunden, wir wert, auch das Helgoland von heute nicht mes wiedersehen. Es war Wiedersehen und schied zugleich, Der deutsche Kameg blickt starr in den Nebel, hinter 99 11 im Klippen verschwanden. Vielleicht für zachdenz zerfetzte eilen, eil enifernte mpel de er- Leser W uhnsel laher 0 ta g, de 5 1 5 den k. unterird h die, t, Zahlen Tonne“ Zentae lere, übe en. U. 18. Apll Eine d. Welt e. neoffiae de Zuni 1 20 l, ber Ta- aten, N, Dynamd⸗ 1 in Kol ar Hoch/ 1 Schla⸗ 2. Jahrgang/ Nummer 45 phantastischen Utopismus verworfen. Der kos- Gefragt, ob wir Deutsche heute schon für eine Europa-Einheit eintreten könnten, hat Minister- präsident Dr. Maier in seiner abwägenden, etwas nüchtern- berechnenden Art erwidert:„Ich empfehle im gegenwärtigen Augenblick eine Zurückhaltung in der Propagierung des paneuropäischen Gedankens durch Deutsche.. Man wird sagen, sie greifen diese allgemeinen Gedanken nur auf, um sich aus der Not der Gegenwart zu retten.“ Damit ist das Stichwort gegeben. Die plötzlich modisch auf flammende Europa- Bewegung trägt in Deutschland die eigentümliche Note einer Flucht aus der Wirklichkeit. N Nicht als ob das Ringen um ein einiges Europa an sich abwegig wäre. Hat doch das Heilige Römischie Reich im katholischen Mittelalter ideell wenigstens eine solche Einheit dargestellt und sich auch macht- mäßig in einem übernationalen Feudaladel reprä- sentiert. Ist doch diese Idee aus dem Leibnizschen und Spinozistischen Denken heraus in die Praxis der großen französischen Revolution und Napoleons übergesprungen, um dann allerdings an der Weite des Raumes und den unzulänglichen Mitteln zu scheitern. Wenn darauf als Gegensatz die National- bewegung des 19. Jahrhunderts folgt, so setzt sich die „Europäische“ Revolution doch im sozialistischen Internationalismus fort, der tatsächlich zunächst nur europäische Geltung zu erringen vermocht hat und erst im Zeitalter des Imperialismus langsam auf die anderen Kontinente überspringt. Die eigentliche paneuropäische Idee aber, in ihrer abstrakten Rein- heit von Victor Hugo— dem Napoleonverehrer- 1871 inmitten einer Woge nationalen Hasses abermals verkündet, verhallt. Sie gilt nun als eine der vielen Ideologien, hinter denen sich schlecht getarnte kapi- talistische Interessen verbergen, so daß der Leiter der russischen Sozialisten, Lenin, im Jahre 1915— also noch vor der Geburt der Sowjetunion— schrei- ben kann, die Vereinigten Staaten von Europa seien nichts anderes als„ein Uebereinkommen der euro- päischen Kapitalisten, mit vereinten Kräften den Sozialismus in Europa zu unterdrücken“. An diesem Argwohn krankt denn auch die Pan- europa-Bestrebung des Grafen Coudenhove- Kalergie schon 1923 und vemag sich nicht durch- zusetzen. So wird auch der Europa-Plan Briands ausgerechnet von Stresemann, der sich selbst„Euro- päer“ nennt, dadurch zerstört, daß er planmäßige Rationalisierung von Produktion und Verteilung for- dert. Argwohn und Kampf um die kapit a- listische quote haben das erste Europa- Projekt zunichte gemacht. Wenn nun heute Paneuropa erneut seine Auf- erstehung erlebt, so hat dies eine gewisse innere Berechtigung angesichts des gemeinsamen Loses, der gemeinsamen Zerstörung und des nur gemeinsam möglichen Wiederaufbaus. Nicht allein, daß die mit- telgroßen westeuropäischen Nationen gegenüber den Mächten von kontinentalem Ausmaß in ihrer indu- strlellen Entwicklung hoffnungslos zurückbleiben oder zu Mitläufern werden, verlangt auch die gigan- tische Entwieklung der Technik, des Verkehrs, der Produktion und des Warenaustausches längst— um es einmal in einem gegenwartsnahen Vergleich aus- zudrücken— die Ueberwindung der europäischen Zonenmiß wirtschaft. Kommt erst wieder einmal eine Weltwirtschaftskrise(und was schützt uns davor?), so wird sich die Haltlosigkeit unserer nationalen Wirtschaftskonstruktionen zweifellos abermals in er- schreckender Deutlichkeit erweisen. Und was be- wahrt uns dann vor einem neuen Hitler. Mussolini, Franco, die nur der Unzeitmäßigkeit unserer gesell- schaftlichen Lebensführung ihre Existenz verdanken? Sicher keine der Mächte, die das Krisenfieber er- greift und die um ihre eigene wirtschaftliche und soziale Existenz zu kämpfen haben. Auf diesen Mo- ment spekulieren schon heute die davongekommenen tausendjährigen Abenteurer. Damit sei nichts gegen den Nationalgedanken ge- Tragen an Lieber Lutz Herrmann! In Ihrem preisgekrönten Aufsatz„Weg in die Zukunft“ läßt mich und sicherlich ebenso viele andere aufhorchen der Absatz 4 der Grundmomente, die Sie als kennzeichnend für unsere Uebergangsepoche hervorheben. Sie sprechen vom Internationalismus, den sie die einzige Hoffnung der Menschheit nen- nen. Die Realpolitiker hätten ihn immer als Sie mir, mopolitische Internationalismus— sagen Sie— müsse ideologisch erneuert werden, und— verstehe ich Sie recht?— er müsse an die Stelle der handlungsunfähigen UN treten. Diese skeptische Aeußerung, die mir etwas apodiktisch erscheint, veranlaßt mich zu einer Frage an Sie, und ich hoffe, daß Sie mir die Ehre antun werden, mir ihre Antwort zu- epoche. kommen zu lassen, sei es auch in der Form(Wobei ich an die Stelle Ihres Begriffes„Inter- von Rückfragen, die zu beantworten ich mich nationale“ anstrengen werde. möchte.) Internationalismus— sagen Sie; gestatten daß ich für mein Teil das Wort „Weltregimel vorziehe, weil ich der Mei- nung bin, daß auch eine oberhalb der Nationen und Natiönchen einheitlich gesteuerte mensch- liche Gemeinschaft einer Leitung bedarf, eines zentralen Apparates, der dem Wollen der die- sen Planeten bevölkernden Milliarden politi- schen Ausdruck verleiht. Der Wille der Mas- sen bedeutet nichts, solange er nicht durch ein mit gesetzgeberischer Befugnis ausgestattetes Instrument in die Form bindender Vorschrif- ten gekleidet wird. Erst der Gesetz gewordene Wille einer die Welt umspannenden Internationale— wie Sie es nennen— verwandelt die Utopie zur Wirklichkeit einer neuen Welt- Samstag, 19. April 1947 sagt. Nationen kann man nicht mit hochtraben- f den Resolutionen aus der Welt diskutieren. Man überwindet sie, indem man sie weiterent- Wiekelt, Noch sei unbesehen Paneuropa das Wort gesprochen Möglicherweise ist die Welt der Verein- ten Nationen längst über Europaföderationen hinaus. Vielleicht ist es auch schon zu spät, dieses Europa aus dem Schatten der Weltgeschichte heraus noch einmal an die Sonne zu bringen. Jedenfalls ist der Start der neuen Europabewegung denkbar unglück- lich und führt sie inmitten einer Welt von Angst und Schrecken abermals in die Sphäre des Argwohns zurück, in der sie schon einmal gescheitert ist. Hätten etwa Attlee, Léon Blum oder Masaryk die Losung zur Sammlung gegeben, vielleicht hätte die Sowijet- union ihr grundsätzliches Bedenken ebenso zurück- gestellt wie sie es gegenüber dem Völkerbund und/ der UN getan hat. In dem Augenblick aber, als aus- gerechnet Churchill in antisowietischer Absicht am 19. Oktober 1946 in Zürich den Auftakt zur er- neuten Diskussion gemacht hat. ist die Partie schon verspielt gewesen und Paneuropa ist aus dem Be- reich möglicher, vernünftiger Erwägung in die Trutzlinie diplomatisch-imperialer Ausein- andersetzung geraten. Als gar Lord Tem- pelwood in der Royal-Empire- Gesellschaft die Vereinigten Staaten des europäischen Westens als eine notwendige Ergänzung der britisch- amerikani- schen Union gepriesen hat und in Amerika sich der Gegensatz Truman Wallace auch auf diese Frage überträgt, da wird es vollends klar, dag„Paneuropa“ zum Unglück aller guten Europäer ein imperialisti- scher Schlachtruf geworden ist. Man unterschiebt Churchill von amerikanischer wie von russisgher Seite, daß er, gestützt auf ein vereinigtes Europa, das gefährdete Großbritannien der USA gegenüber als dem unbequemen Geschäftspartner und gegen die Sowjetunion als der Konkurrenz stark machen wolle. In Deutschland endlich gleitet die große Idee Europas— die das Denken und Fühlen unserer Epoche einzunehmen sicher imstande wäre— in die trübe Flut des Antibolschewismus die sich noch im- mer aus dem abgestandenen Sumpf des untergegan- genen Dritten Reiches nährt. Während in England die Arbeiterpartei ihre Vertreter aus dem Churchill- Komitee zurückpfeift und ihrerseits ein eigenes Ko- ;mitee ins Leben ruft, während auch in Frankreich keinerlei Neigung besteht, der Aufmunterung des englischen Expremiers nachzukommen. retten sich in Deutschland alle Unversöhnlichen und nicht Wieder- gutmachungsgesinnten, alle Enterbten und Ver- schnupften in diese abendländische oder westlerische Angriffstellung und glauben, wunder wie gescheit sie daran täten, wenn sie auch ihre„europäischen“ Hände in die heiße Omelette der großen Vier steck- ten. Natürlich ist es sehr viel angenehmer., der deut- schen Verpflichtung des Besiegten in die europäische Siegerposition— so etwa wie unsere österreichischen „Brüder“— auszuweichen. a Und das meint offenbar auch Ministerpräsident Maier, wenn er davor warnt, die deutsche Mitarbeit in der paneuropäischen Frage durch eine verdächtige Betriebsamkeit zu entwerten. So notwendig für uns eine europäische oder besser noch eine Welt union wäre, so widersinnig diese lächerliche monomanische Kleinstaaterei im Jahrhundert des Internationalismus und des Weltbürgertums auch ist, für uns handelt es sich zunächst darum, das Zerreiß- spiel unserer vier deutschen Zonen loszuwef den, um überhaupt wieder gesellschaftsfähig zu sein; denn wer wird sich mit einem aus Fetzen und Hunger zu- sammengesetzten Vagabunden zu Tisch setzen? Täuschen wir uns nicht! Zwar sind alle Europa- bünde und-klubs 1933 von Hitler verboten worden; damit ist aber keineswegs gesagt, daß uns daraus eine besondere europäische Mission entspränge. Wir Deutschen sind zweifellos aus Unglück und mittel- europäischer Berufung seit dem Dreißigjährigen Kriege, als wir zum erstenmal unsere Nationalheimat zerstörten, zu Weltpürgern geworden, und sind es, 5 einen jungen Ideologien aus.) skeptisch gewordenen „ Nun meine Fragen: 1. Stimmen Sie mit mir überein, dag zwi- schen den Worten Ideologie und Ideal ein grundlegender Unterschied besteht? Ideologien haben Wir satt. Uebersatt sind wir ihrer, weil sie den Anspruch erheben, den ganzen Menschen auf ein starres Gedanken- gebäude zu verpflichten, an dem kein Stein durch einen anderen eigener Form und Prä- gung ersetzt werden darf.(So wenigstens sieht die Praxis jüngst in Spott und Feuer unter- gegangener und mancher noch herxschender Dagegen ein Ideal: Ein Ziel, aus einem Weltregierung dunklen Drang nach Höherem, Vollkommene-„Weltparlament“ rem geboren, der Ausgestaltung und Vervoll- kommmnung fähig und aufs äußerste bedürftig, 5 nie ganz erreichbar und eben darum nie fertig — mit einem Wort: ein Menschheitsziel, da- den der„Uebernationale“ setzen nach zu streben allein dem heute so müde und Europäer die Befriedi- sicherheit vor Krieg, Hunger, Not und Unter- gung des Suchens und Sichwandels gewährt, drückung der Schwachen sein. ohne die ein mit Vernunft begabtes Wesen eit 7 5 8 soweit wir fortschrittlich denken, auch geblieben. Aber wir haben darüber auch sehr oft den Boden unter den Füßen verloren, indem wir versucht haben, mit einem Satz in den Himmel unserer Träume zu springen. Nun ist es aber in dieser grausamen Welt S0, daß man den zweiten Schritt nieht vor dem ersten machen kann, und Hitler hat uns leider um eine Meile von Schritten auf unserem Weg zurückgeworfen. Diese verlorene Meile müssen wir erst wieder aufholen, da gibt es weder ein Aus- weichen in die schweizerische Neutralität des Ab- geordneten Dr. Hausmann, noch in die Stuttgarter Weltbürgerei, da heißt es tanzen. wo uns der Boden unter den Füßen brennt, und das ist leider noch immer unser national zerfallenes Deutschland. Dr. Karl Ackermann 5 11 Europa steht heute vor der Frage, ob es seine selbständige, geistige und politische Stellung in der Welt erhalten und vertreten kann oder ob es auf einen eigenen Standpunkt verzichten und sich nur noch als Bindeglied und Zünglein an der poli- tischen Waage der Großmächte betrachten Will. Bis zum ersten Weltkrieg von 1914/1918 haben die geistigen Gegensätze und die politischen Kämpfe der europaischen Völker ihre Spannung aus dem Ringen um die überlegene Geltung innerhalb der europäischen Völkerfamilie gezogen. Das Selbstver- trauen jedes dieser Völker der Welt gegenüber ruhte unerschüttert auf den allen gemeinsamen festen Boden europäischer Kultur. Erst die ungeheuren Verluste des ersten Weltkrieges und seine Entschei- dung durch das Eingreifen nichteuropäischer Mächte prachten die erste Erschütterung des europäischen Selbstvertrauens und die Unterhöhlung der europä- ischen Wirtschaftsüberlegenheit als solcher. Das Ge- fühl der Unsicherheit veranlaßte Frankreich zu Seiner extremen Sicherheitspolitik und dasselbe Ge- fühl der Unsicherheit überschlug sich in Deutschland eee eee eee e zu der wahnwitzigen Welle einsichtsloser Selbstüber- schätzung, deren Hohlheit uns der Vernichtung nahe prachte.. Der zweite Weltkrieg hat, wie es scheint, dem europäischen Selbstvertrauen den Todesstoß versetzt. zum zweiten Male haben die Verluste und Kosten eines Krieges die menschliche und wirtschaftliche Selbsterhaltungskraft der europàischen Völker bis auf den Kern ausgehöhlt, und zum zweiten Male ist die Entscheidung durch nichteuropäische Mächte herbei- geführt worden. Aus allen Aeußerungen europäischer Staatsmänner klingt die Bereitschaft zur Ent- sagung auf eine unabhängige europäische Stellung. zu Gunsten einer Ausgleichshaltung, die ihre Rettung in einer unverbindlichen Vermittlung zwischen den großen Mächten sucht. 5 Die Frage, die sich nun stellt, ist die, ob Europa tatsächlich so schwach und ohnmächtig ist, daß es nur noch in der Entsagung einige Aussicht sehen kann, sein Dasein mit der wohlwollenden Hilfe der Großmächte zu erhalten. Unzweifelhaft besteht nicht die geringste Aussicht, daß irgend ein europäisches Volk für sich allein wieder eine Weltgeltung erlangen kann, die sich den Großmächten gegenüber ebenbürtig fühlen könnte. Ebenso unzweifelhaft aber würde eine erscheinen, wenn die 450 Millionen Menschen Europas in ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und aus Jahrhunderten gewonnenen geistigen Spannkraft ein System finden könnten, statt sich in mißtrauischem Gegeneinander zu verzehren, in einer planvollen Ver- nunftgemeinschaft zusammenzuwirken. Die Zerstö- rungen des zweiten Weltkrieges haben die Lebens- fähigkeit aller europäischen Staaten so tief erschüt- tert, daß es keinen europäischen Politiker mehr gibt, der sich der Tatsache entziehen könnte, daß nur aus einer plan vollen, alle Völker umfassenden An- strengung mit der Aussicht auf die Wiederherstellung eines ausgeglichenen Lebensstandards gerechnet wer- solche Ebenbürtigkeit neu begründet Zur Europa- Diskussion den kann. Nie ist die innere Verflechtung aller Teile der europäischen Völker- gruppen deutlicher gewesen. Die einfache Vernunft gebietet förmlich die Anerkennung dieser, allen Argumenten, Ansprüchen und Wünschen Über- legenen Sachlage. Die Einigung der europäischen Staaten ist keine Frage sentimentaler Wünsche oder intellektueller Phantasie, sondern eine praktische Notwendigkeit. Die Vorbehalte, die von verschiedenen Seiten gegen die Bestrebungen und Bewegungen zur Herstel- lung einer Vereinigung der europäischen Völker und Nationen erhoben werden, rühren heute zum großen Teil nicht aus dem traditionsgebundenen Willen der einzelnen Völker zu nationaler Selbstbehauptung her, sondern aus eng begrenzten ideologischen oder auBereu ropäischen machtpoliti-⸗ schen Erwägungen. Während die sozialistischen Parteien und Gruppen in allen Völkern, die ihrer ursprünglichen Idee internationaler Zusammenarbeit entsprechende europaische Einigung bejahen und die Reste des durch den Krieg entwurzelten Bürgertums bereit sind, ihre bisher hervorstechenden nationalisti- schen Hemmungen aufzugeben, erblickt in einer para- dox erscheinenden, aber im Grunde logischen Fol- gerung, die äußerste Linke in dem Ziel einer europäischen Vereinigung einen ihrer eigenen Sache zuwider laufenden Plan. Ihre eigene Absicht geht auf eine Einigung aus, die klassenkämpferisch gebunden, auf die Zusammenfassung und politische Führung lediglich der proletarischen Kräfte der Völker zielt. Aus derselben Wurzel stammt der Widerstand der Sowjetunion gegen eine Föderation der europäischen Staàaten, in der sie von vornherein einen gegen sie gerichteten Block und auf jeden Fall einen für ihre eigenen Bestrebungen nicht mehr in dem Maße, wie es ohne eine solche Einigung der Fall Wäre, anfälligen Konkurrenten erblickt. In der den Deutschen eigenen, über alle Ziele hinausschießenden und verschwommenen politischen Denkweise, die jeden sachlichen Zusammenhang so- gleich zur„Weltanschauung“ zu verdrehen versteht. sind in der letzten Zeit eine Unzahl kleinerer und größerer Gesellschaften und Bewegungen entstanden, die sich mit der Frage der europaischen Einigung be- fassen. Bis auf wenige dieser Bewegungen gehen sie alle nicht eigentlich von der Srundsatzlichen europäischen Frage aus, sondern von Deutsch- land und dem deutschen Schicksal. Sie erhalten dadurch das höchst unerfreuliche und schädliche Aussehen einerseits völlig unwirklicher und ander- seits peinlich zweckbestimmter Fluchtversuche. Es muß deshalb als die erste Aufgabe der zwei oder drei sachlich begründeten und auf internationaler Grundlage arbeitenden Gesellschaften sein, nicht eine f Wahllose Vereinigung aller solcher Gruppen zu suchen, sondern eine klare Auswahl zu treffen, und sich vo- jeder Programmatik zu hüten, die sich der Realität der deutschen Lage zu entziehen sucht. Ebenso gefährlich aber erscheint es uns, wenn aus der Einsicht in die schwer belastete deutsche Lage der Schluß gezogen wird, daß uns jede aktive Betei- ligung an der Stärkung der europäischen Einigungs- bereitschaft genommen wäre, sodaß nur in der kul- turellen Ausein andersetzung und dem Ideal eines verschwommenen Weltbürgertums zugängliche Auf- gaben lägen. Es scheint uns auch da wieder, als sei es eine sehr deutsche Eigenschaft, hach de idealen Ferne zu greifen, wenn die nahe Wir Klichkeit hart und dunkel ist. Keines der europäischen Völker wartet voller Sehnsucht auf die Bereitschaft Deutsch- lands, an einer europäischen Vereinigung teil- zunehmen, deshalb ist aber die eindeutige, sachliche Notwendigkeit einer solchen Vereinigung ebenso wenig verringert, wie die Notwendigkeit einer Ein- fügung Deutschlands in das Geflecht der europäischen Staaten. ö 5 E. Fritz von Schilling Menschen 7 Von Deter Ed(art- Suttgart ihres Inneren „Weltstaat“, oder teilig en. Lehren wir unsere Ewiggestrigen, daß„Nationalismus“,„Nationalstolz“ und sinn- verwandte Worte glänzende Scherben sind, in denen Eitelkeit und Eigenliebe aller derer sich 1 bespiegeln, die in sich selber nicht gegründęt gemeinschaft“ Sind. Die eines Fetischs bedürfen, weil sie auf vollkommener Mangel— glaube andere Weise sich nicht über die Hohlheit hinwegzutäuschen 6. Ich bin also der Meinung, es sei an der Zeit, das die Menschen verzehrende Sehnen nach einer vernunftgemäßen, weltweiten und der welteinheitlichen Ordnung der Dinge in prak- tische Maßnahmen überzuleiten. Ob Sie diese „Weltrepublik“ „Vereinte Nationen“ ten? Wir haben eine Gesellschaft der Weltbürger entschiedenerem nne eine Sache der Jugend sein sollte. Parin bekennen wir uns zum Gedanken der „ zu einem Ideal, das der Ver wirklichkeit chens fern ist, wie es ihrer bedarf, wenn die Menschheit sich nicht Selbst vernichten soll. nennen, das bleibt sich gleich. Es müßte nur, le Ueber nationale der Weltfinanz, der begründet, die in Weltgewerkschaften(zur Kontrolle der gerech- S. ten Auswertung der Welt-Güterer zeugung), der Weltpolitik und polizei und damit der Welt- k RH ARUNG: an. Sac D kncinde rb III Eav biste be brrtA raruscufg vf N S0 Tistiue Toe 5. S0 k ert uss UεIjſ 2 S0 JET IS tik GES Ts· obe vd os cteterk wermpelkg ö NHR RON bes be I nicht zu existieren vermag. 2. Sind wir uns darin einig, daß die UN, die Gemeinschaft aller Nationen(won der wir Deutsche nicht ewig ausgeschlossen bleiben sollen), daß dieser erst in seinen Umrissen sichtbar werdende Menschheitsbau einen Ver- such darstellt und weiter nichts? Ein idea- les(nicht ideologisches) Sichabmühen um die vorläufige Verwirklichung einer Weltregierung, eines Weltparlaments, einer Weltordnung Zur bisher nie geglückten Verteilung der Güter- erzeugung über dereinst unsichtbar gedachte Länder- und Kontinentsgrenzen hinweg? 3. Bedeutet es nicht beinahe einen sicher- lich ungewollten Rückfall in die banau- sische Form einer gewissen Sorte Real- politik, wenn Sie die Idee verwerfen, weil die ersten, ungeschickten und im Schatten der düstersten Weltepoche unternommenen Ver- suche nicht sofort zum Ziele geführt haben? 4. Hätten Sie etwas dagegen, wenn wir uns darauf einigen— und auf Einigung, nicht auf Trennung sollte es uns ankommen—, können Sie mir beipflichten, wenn ich behaupte, daß vernünftige Realpolitiker sich von einer zu- kunftträchtigen Idee leiten lassen, auch wenn Millionen Engstirniger angesichts der Schwierigkeiten Zeter und Mor dio schreien und das billige Wort unmöglich“ in allen Tonarten hinausposaunen? 5. lech verstehe unter real politischen Denken für uns Deutsche das Streben, an der Verwirklichung einer effektiven Welt- regierung in Gedanken mitzuwirken, solange man uns verwehrt, uns mit heiße Mühen an den praktischen Arbeiten zu be zustandebringen, ieh— vermögen. 5 Landsleute ist. immer Behaltet das Iäubchen im Age! Vicky in The London Daily News Chronicle — VNN — 21 5 An allen diesen Dingen arbeitet die UN.. Auch in Moskau arbeitet man zur Zeit daran. Von uns freilich erwarten die anderen, dag wir erst einmal die„Nationale der Not- deren die Hauptursache für die apathische oder offen nihilistische Einstellung der Mehrheit unserer 8. Was würden Sie dazu sagen, wenn ich Sie eiflade, mit uns, die wir diese Apathie Assen wie der regierenden Ereise und Parteien überwinden und die organisterte Selbsthilfe propagieren wollen— wenn Sie mit uns gemeinsame Sache mach 2 1 Seite 4 Studieren Sie unser Material und dann be- reiten Sie mir das Vergnügen, mir zu ant- worten und mich auf Fehlschlüssen zu er- tappen! 7 Tech begrüße Sie im Geiste der Brüderlich- keit als Ihr Peter ekart, Vorsitzender der Gesellschaft der Weltbürger. Einigkeit macht starl. Das Nest des britischen Löwen ist kinder- reich und es können nicht alle geraten sein. Es gibt da wie überall schwarze und weiße Schafe. Mit den weißen Schafen beschäf- tigt sich ein Artikel des„Le monde illustre“. Die darin zitierten Tatsachen bedürfen keines Kommentares. Irgend jemand 80 heißt es in dem Ar- tikel— sagte unter dem Hinweis auf die eng- lischen Dominien,„diese Kinder wären zu groß für ihre Mutter“. Jedenfalls sind sie ihr treu geblieben. Folgende Tatsachen mögen als Beweis dienen: — Kanada hat dem Mutterland zu Kkleinstmöglichem Zinsfuß eine Summe von 285 Millionen Pfund geliehen. Damit nicht genug, erstattete es aus freien Stücken eine Schuld von annähernd 100 Millionen zurück. Südafrika macht Großbritan- mien ein Geschenk von 1 Million Pfund. Australien und Neu- Seeland überraschen die Welt mit der Leistung von 25 bzw. 10 Millionen Pfund als Beitrag für die Kriegskosten und als Ausdruck der Dankbarkeit gegenüber dem britischen Volk und seiner Regierung für deren Ach- tung vor der Freiheit und ihrer Aufrecht- erhaltung, 0 Beneidenswert, wer mit großer Geste eine Froßartige Gesinnung bekunden kann! Es geschieht nichts in der Welt, dessen „Moral“ man nicht auf ähnliche Situationen anwenden könnte. Da muß man sich aller- dings manchmal fragen, ob es an Gesinnung oder an Schwungkraft und Raum zum Aus- holen für die Geste fehlt. „Internationale Auardchie“ Unter diesem Titel bietet„Le monde ustré“ seinen Lesern ein Rechenexempel von leider nur theoretischem Reiz. Um der Kata- strophe der internationalen Kohlenkrise einen dramatischen Hintergrund zu geben, er- innert man an die bisher bekannten Kohle- vorkommen in China, deren Höhe mit etwa 10 Milliarden Tonnen angegeben wird. Von dieser phantastischen Tonnenzahl wer- den jährlich kaum mehr als 6 Millionen Ton- nen gefördert; das sollen 2 Prozent des Welt- Verbrauchs sein. Bei einer jährlichen Förder- leistung von 123 Mill. Tonnen(Albert Hauser nennt diese Zahl in seiner Broschüre„Sozia- lismus in Braun“ als Förderleistung des Jah- res 1929 der im Ruhrkohlensyndikat vereinten * Zechen) könnte man erst in 80 Jahren diese Kohlenlager erschöpfen. Allerdings gibt der Rechenmeister zu bedenken, daß die China- kohle infolge schlechter Verkehrsbedingungen schon in den chinesischen Häfen um 100 Pro- zent teurer ist. als die aus Amerika oder Europa eingeführte Kohle. „Le monde illustré“ sieht darin einen Grund, warum bisher so wenig für die För- derung von Chinakohle getan worden ist, gibt die Hauptschuld jedoch den Produktionslän- dern, denen„Konkurrenzfurcht“ vorgeworfen wird. K. „Wunschakademie Feierstunde der Schüler der Mannheimer „Lernschule“ In aller Stille hat sich die Mannheimer Abendakademie seit dem Herbst 1946 zu einer ansehnlichen Lernschule für Erwachsene ent- wickelt. Vom guten, freien Geiste der Abendaka- demie legte eine öffentliche Feierstunde der Schüler in der Wandelhalle des Rosengartens Rechenschaft ab. In herzlichen Worten an die vielen an- wesenden jungen Menschen beschwor Ober- bürgermeister Josef Braun das schwere Schicksal unserer Stadt, deren Verwaltung über den drückenden Sorgee des Alltags die Pflege der kulturellen Aufgaben nicht vernach- lässige. Die für die arbeitende Bevölkerung mit Unterstützung der Stadt geschaffene Abend- akademie, die der Volksmund treffend die „Wunschakademie“ nenne, habe sich in einem halben Jahr bereits zu einey wahren Volks akademie entwickelt. 5 5 Der Begründer und Leiter der Abend- akademie, Professor H. W. Langer, führte in schlicht und treffend geprägten Sätzen u. a. das Folgende aus:„Wissen, Glück und Liebe sind die drei erstrebenswertesten Ziele jedes lebenden Menschen. Aber alles Wissen hat nur dann Sinn, wenn es ein Wirken im Dienste für andere ist. Stehenbleiben bedeutet Katastrophe für den einzelnen wie für alle. Es gilt für jeden, Menschenwürde im anderen zu erkennen, wie in sich selbst. An seiner Unersetzlichkeit kann der Mensch nichts ändern aber seine Wichtig- keit kann er vertiefen und erhöhen, durch Arbeit an sich selbst. Dazu will die Abend- akademie helfen, indem sie die Kenntnisse vermittelt, die jeder braucht, um sein Selbst nach seiner persönlichen Veranlagung zu stei- gern, um es im Dienste der anderen auszu- werten. Das„geistige Wetter“, d. h. die Atmo- sphäre des Seelischen wird von allen gemacht und je klarer, reiner und freudiger jeder dazu beiträgt, um so weniger wird Gift, Zwietracht und Unverständnis möglich sein.— Die har- 3 Feierstunde fand begeisterten Wider- hall. H SAT M DEUTSCHEN KAHYE 18 Ratten wir schon mal ein Spiel verloren 20 regte zich bereits die Reaktion. 22 Rörten ichon ein poar den Holzuurm bohren. 23 war die Inſlation 24 Krach mit den Franzosen 27 wieder inn v̈εe Streit 30 gab's die meisten Acbeitslosen. V tcarn trir denn zb0beit! 36 Friedens · Olympiade 40 groge Kriegs. und Stiegsxeschreil 4 Rüchaugs-Caloppade. 46 Iit nun auch vorbei Was im Skate text. wer ſtann dus lesen! Mar ist nur! Es trird nochmuls gemischt Fest sekt auch, dal wir jetzl geben nü sien. Mii dem Abheb'n“ wird's dagegen nischt.) Schiebe · Ramsch iat wofil das Spiel von heute. und im ganzen deutichen Skat- Verband gibt es leider für ſast alle Leute nur noch„Kro ein fuch aus der fland“ Ja. dos eine As“ tar der Verlierer. Darum spielen wir auch einsiehtsvull niemals iriedet inen„Grand mit Führe“. sondern lieber ein bescheid'ne- VULI. Und en Raben ole Vur nicht nochmal reizen“ oder„stechen“!: Stele iet es nie. dug man geuinnt. Cegen alle Melt ein KO NWT RA nrechen. davon uind ici hoffentlich„bedient“. Laß die großen Drei ihr Spielchen ſreiben, ir sind auf das„Dreschun“ nicht mehr wild. Wir wolln künftig nur ein Kiebitz“ bleiben. denn wir haben ehen au- gehe! Doch mein Ras lei ahl nieht unvernünftig. AIte Regeln ind nun abgenſitzt. 5 Und den Endgeuinn haf det, der künfiſz seine Trümpfe auf die IUVGENνjE!ñ 18 Rotten e aut verloren.. 20 war der Friede weit entfernt:. 22 Klirrien immer nom die Sporen. 23 gar nichts zugelernt!. 24 wieder neue Fehler. 27 war vielleich noch Zelt. 0 gab's schon xuvtel Vai · Wähler. 33 worn tir enn soweit 36 Hielt' grad noch zusammen. 40 brach der rand von neuem los 4 tiand die WELI in Flammen] 40% Kam wir grud noch rau unter KREU ET n. Vieren“! und vον HN auf fang wir wieder an. Doch. enn tofr das HEM nic. cangguerlieren ind mir auch mul wieder: Dritter Mann. Zuiachen Und den 158. un- und zum Schluß di- Schierz und Rot gilt“ nun xu wählen! König! Liebe drücde man ihn tor gam unsre Augen zählen „letze Fer be ehx A. Hartwig Die GCeschidzte der Prinzessin Dick-Did a Nach elnem Neger märehen aus Ostafrika Von IIS e Steinhof In den weiten Steppen und Waldgebieten Ostafrikas lebt das Volk der Dick-Dick. Zur Belehrung aller Afrika-Laſen muß gesagt wer- den, daß die Dick-Dick kleine, zarte, rehartige Geschöpfe sind, die durch eine Eigenschaft Alle Menschen verblüfft haben: Sie pflegen nämlich—(Wie bringe ich es nur meinen Le- sern bei?) ihre kleinen, perlenartigen, schwar- zen Kügelchen, die sie, wie jedes Lebewesen, 1 auch einmal von sich geben müssen, alle auf einen Haufen zu setzen, so daß man an der Größe der Häufchen immer weiß, ob sich viele Dick-Dicks in der Gegend befinden. Woher diese sonderbare Sitte stammt. will ich heute erzählen, so, wie ich sie vor Jahren von unserm alten, treuen Boy Mnandu auf der Kaffeepflanzung Mweka am Kilimandscharo hörte In fernen Zeiten lebte das Volk der Dick- Dicks glücklich und zufrieden unter der Herr- schaft seines weisen Königs, dessen ganzer Stolz die reizende, schlankbeinige, zierliche Prinzessin Dick-Dick war. Eines schönen Frühlingsmorgens vor Son- nenaufgang spazierte die junge Prinzessin ohne ihre besorgten Begleitricken ganz alleine in die Steppe hinaus. Noch lag der Tau auf den hohen, gaben Gräsern, doch die vorwitzig schnuppernde Prinzessin fand hier und da kleine, grüne Spitzchen. die ihr köstlich mun- deten. Wie Fabeltiere der Urzeit standen auch die langhälsigen Giraffen zu Rudeln im Step- pengras und knabberten mit Vergnügen an den Siptzen der einzelnen Baumgruppen. Munter Hüpfte Prinzessin Dick-Dick über einen von Großgwild gusgetretenen Pfad, als plötzlich etwas Schreckliches passierte: ihre zarten Beinchen stolperten über etwas Großes. unför- mig Weiches, das ein Elefant in der Dunkel- heit ausgerechnet auf Prinzessin Dick-Dieks Morgenweg batte fallen lassen. Diesem Schrek- ken wären die zierlichen Gelenke des kleinen Rehs nicht gewachsen! Mit gebrochenen Bein- chen knickte die arme Prinzessin zusammen- Inzwischen war der ganze Hof in Aufre- gung und Sorge auf Suche nach der ver- schwundenen Prinzessin. Als man die Arme endlich gefunden hatte wurde Hoftrauer an- gelegt, und der alte König berief den hohen Bat. Finmütig scharte sich das ganze Volk der Dick-Dick um seinen Herrscher, und der weise König sprach also: 3 Von nun an wird unser ganzes Streben dahin gehen, die Freveltat der Elefanten zu rächen. Wir werden von dieser Stunde an alle nur auf einen Platz gehen und unsere schwar- zen Perlen vereinen, so daß auch wir größere Erhebungen auf den Weg legen können. Wir werden nicht ruhen noch rasten in unsern Bemühungen, bis auch ein Elefant sich das Bein in unserm Häufchen gebrochen hat! Dann erst wird unsere geliebte Prinzessin Dick-Dick gerächt sein! 2 5 Und so geschah es auch. Bis heute aller- dings scheinen die vereinten Kräfte des Diek- Dick-Volkes an den stämmigen Elefantenbei- nen zerschellt zu sein! Sollte etwa jemand diese Geschichte be- zwelfeln, so kaufe er sich einen Tropenhelm und fahre nach Afrika! Dassend bei veckselnder Wiiterund Unser Moderat Im Fruhjahr erweist sich das Mantelkleid als äußerst praktisch. Bei sparsamem Stoff- verbrauch wirkt es doch„angezogen“. Die- ses Modell zeigt ein Mantelkleid mit an- ders farbigem Revers und Stoffeinsätzen aus Resten. Große Knöpfe gehen ihm einen Ver- schluß wie bei einem Mantel, doch fällt der breite Untertritt am HBlusenteil fort. Am Rock markiert eine Falte den Ueberschlag. Wieder sehr modern ist der drelviertellange Aermel. Aermel. Ein alter Man- tel läßt sich vorzüg- lieh zu solch einem Mantelkleid verwerten. Zur Verarbeitung ist jedoch nicht unbedingt ein schwerer Stoff er- forderlich, so daß auch ein vollhaltiger Ueber- gardinenstoff in Er- mangelung von neuem Material Verwendung finden ſcann. Lore- Lina Schmitt. „DN D!!“—„Die Neue Demokratie im Bild“— erscheint in Baden-Baden. Viel- leicht die beste illustrierte Zeitung, die wir heute haben! Sie schlägt auch in ihren Textspalten eine scharfe Klinge. Wir ver- öffentlichen hier einen Auszug aus einer Betrachtung von Hermann Ahrens(auch die nebenstehenden Verse„skat mit deut- schen Karten“ sind dem letzten Heft ent- nommen): „Von den sozialwissenschaftlichen- Unter- suchungen eines Marx und Engels und ihrer Schule, vom dialektischen Materialismus und seinen erkenntnistheoretischen und praktischen Ergebnissen wollen die deutschen Philosophen nach wie vor nichts wissen. Und daher na- türlich auch nichts von der einzigen wis- sen schaftlich begründeten Gesellschafts- ordnung, dem Sozialismus, dessen Keime durch die Widersprüche der kapitalistischen Wirtschaft und Gesellschaft weiterentwickelt wurden. Nach wie vor wollen sie nichts wis- sen von dem Sozialismus, der verwirklicht wird durch den Uebergang der ohnehin schon gesellschaftlich angewandten Produktionsmit- tel in öffentliches Eigentum, von dem Sozia- lismus, dessen Wirtschaft dem Gesamtwohl des schaffenden Volkes dient und neben dem es keinen andern gibt. Aus dieser Einstellung der deutschen Phi- losophen ergibt sich alles Weitere von selbst. Es braucht sich also niemand über das Spiel „erbärmlicher Mystik“ zu wundern. das sie . „ Die Prolessoren und 47 8 uns zur Stunde wieder einmal im Auftrag ih- rer Brotgeber vorzuführen belieben. Sie be- jahen die politische Demokratie um so eifri- ger, je fester sie entschlossen sind, das ihre dazu beizutragen, um die Demokratisierung der Wirtschaft zu hintertreiben. Sie versuchen, die Forderungen der Massen nach einem grundsätzlichen Neuaufbau unserer Wirtschaft dadurch abzufangen, daß sie den klaren Be- griff des Sozialismus vernebeln und verfälschen und seinen ehrlichen Namen— wie weiland das Mädchen im Märchen— eilfertig an alle Türen unehrlicher Häuser schmieren. So werden uns denn von den Versamm- lungs- und Tagungstribünen die erstaunlich- sten Erzeugnisse individual wirtschaftlicher und philosophischer Kochkunst präsentiert. Da ha- ben wir den„Freien Sozialismus“, den „Humanistischen Sozialismus“ und den „Religiösen Sozialismus“, der sich. wie sich das für eine religiös aufgemachte Schaum- speise auch nicht anders gehört, gleich in drei verschiedenfarbigen Ausführungen anbieten lassen kann Als Sozialismus aus christlicher Verantwortung“ nämlich. als„Sozialismus in evangelischer Sicht“ und als„Sozialismus in katholischer Sicht“. Die alten Sozialisten hätten es sich gewiß nicht träumen lassen, daß sich die deutschen Philosophen eines Tages so viel Mühe würden geben müssen, um mit Hilfe des Wortes So- zialismus dem zusammengebrochenen deut- schen Kapitalismus aus seiner Elend heraus und wieder auf die Beine zu helfen.“ Menschliche Berulung „Die Lücke“, eine christliche kultu- relle Monatszeitschrift(Verlag Kemper, Waibstadt) bemüht sich um eine Erneuerung des Geistigen aus der christlichen Tradi- tion. Nachfolgend ein Beitrag des franzö- sischen Romanschriftstellers Frangois Mau- ria— aus dem Pariser„Figaro“ zitiert —, in dem von der Aufgabe der„Unesco“ gesprochen wird, in Formulierungen, die für die Denkart des modernen Christen- tums kennzeichnend sind: „Was die Spezialisten des Laboratorium oder der Sozial wissenschaften oder der Volks“ erziehung dem von der Vernichtung bedrohten Menschengeschlecht anraten, kann einen rüh- ren oder rasend machen, je nach dem Tem- perament: Austausch, Untersuchungen, Infor- mation, Uebersetzungsdienst, Schulbücherkon- trolle, Bücherlisten, Kampf gegen das Analpha- betentum. Darum händelt es sich gerade! Nicht daß diese Dinge unnütz oder schlecht wären, im Gegenteil, sie sind ausge- zeichnet. Aber, welch ein Mißverhältnis zwi- schen dem Uebel, das uns zerstört, das uns im Kern des Wesens zerfrißt und diesen äußer- lichen Heilmitteln! Wie soll man unsere füh- renden Männer auf den neuen, gewissermaßen wortwörtlichen Sinn hinweisen, der für unsere Generation das Wort angenommen hat:„Was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber Schaden leidet an seiner Seele? Der Mensch hat seine Seele verloren; er hat sie buchstäblich schon hier auf Erden verloren und deshalb ist er auf die Stufe von „Neue Emigranten 2 „Aufbau“, eine kulturpolitische Mo- natsschrift— herausgegeben vom Kultur- bund zur Demokratischen Erneuerung Deutschlands— vertritt ohne programma- tische Enge eine führende Richtung des deutschen literarischen Schaffens. Nach- folgend ein Auszug aus einem Aufsatz von Herbert Iher ing, in dem er sich mit der„Neuen Emigration“ auseinandersetzt. „Wer die größte Hochachtung vor den Schriftstellern und Künstlern hat, die 1933 Deutschland aus der Ueberzeugung verließen, daß sie ihr Werk nur in der Freiheit des Aus- landes fortsetzen und von dort die politische und geistige Befreiung der Heimat revolutio- närer und deshalb schneller und tiefgreifender einleiten könnten, der wird mit Beschämung eine Entwieklung beobachten, die immer noch re Anhänger findet, die Begründung eines neuen Emigrantentums mit dem Hinweis auf ein besseres Leben jenseits der deutschen Grenzen. Von Künstlern, die aus Gesundheits- rleksflohten dhe Schweiz aufsuchen muß- ten, sehen wir ab. Nicht aber von ſenen Neu- auswanderern, die es besser haben w Olle n. Nicht von jenen, denen die deutsche Situation zu ungeklärt erscheint, um einen Gericht der Geschichte Das goldene Tor“, Monatsschrift für Literatur und Kunst(Verlag Moritz Schauen- burg in Lahr) verrät in seinen Umrissen die lenkende Hand seines Herausgebers AI fred D bin, des bekannten Romenautors („Berlin— Alexanderplatz“), der aus Ame- rika nach Deutschland zurückgekehrt ist. Wir veröffentlichen eine Deutung des geschicht- lichen Hintergrunds einer Epoche, deren ein- seitige Verherrlichung unseren politischen Horſzont verbaut hat. Die Auszüge sind ent- nommen einem Aufsatz von Paul Wilpbelm Wenger„Die Philosophie des deutschen Idealismus im Gericht der Geschichte“: „Der ungeheure Volksbetrug der Freiheits- Kriege“ gegen Napoleon, dessen Wirken die deutsche Freiheit, en beredtester Künder Beethoven war, tree: vieler Fehlgriffe doch unendlich mehr veldankte als seinen Bezwin- gern von der„Heiligen Allianz“.— dieser Be- trug wurde zur entscheidenden Bruchstelle im gesamten geistigen und politischen Gefiige des deutschen Volkes. In dem Menschenalter zwi- schen dem Wiener Kongreß. auf dem die auto- kratische Verschwörung der Heiligen Allianz gegen die Revolution der Freiheit siegte, und dem Scheitern des deutschen Revolutionsver- suches von 1848 wurde die krisenzeugende Zer- rung zwischen Revolution und Reaktion zum Dauerzustand. in dessen gewittrigem Klima der deutsche Geist jene pathologischen Züge annahm, die von Exzeß zu Exzeß zur Kata- strophe unserer Tage führte. In dieser sanf- ten Biedermeierzeit wurde das universalisti- sche Deutschland der Leibniz, Herder. Hum- boldt. Schiller und Goethe in autokra tischen. kleinstaatlichen Gefängniszellen so lange mig- handelt, bis die Träger der Freiheitsbewegung in hellen Scharen emigrierten und die zu Hause Gebliebenen schließlich die Idee der Freiheit mit der mehr oder weniger gewalt- samen Finschmelzunſ in ein größeres Preußen durch Blut und Fisen“ verwechselten. Damit ging die unterdrückte Freiheitsbe wegung ihre verhängnisvolle Mesalliance mit dem natlona- listischen Machtstaat preußisch-hegelianischer Prägung ein, in der se vom Nationalliberalis- mus des ausgehenden 19. Jahrhunderts zum Unruhe der Gegenwart Dingen herabgesunken, die man in Betrieb nimmt und gebraucht; das ganze Unheil des Menschen kommt daher, daß er sich nicht mehr als einen Zweck für sich ansieht. Heute, da sich alle deisteskräfte der Ent- deckung und Beherrschung von geheimen Zer- störungsmitteln zugewandt haben, tut es vor allem not, dem Menschen seinen Wert zurückzugeben. Für uns Christen bedeutet das, wieder zu lernen, daß er eine Seele hat und daß es vordringlich ist, auf der ganzen Welt an der Erziehung dieser endlich wiedergefundenen Seele zu arbeiten. Das ist nach unserer Meinung die Wissenschaft der Wissenschaften. Von ihrer Pflege hängt das Heil des Menschengeschlechtes ab. Ich werde unserem berühmten Kollegen Julian Huxley keinen Vorwurf dafür machen, daß er der UNESCo eine Philosophie vorgeschlagen hat, die ich allerdings als für die Menschheit töd- lich halte. Aber an dem Punkt. wo wir stehen, handelt es sich tätsächlich darum: um den Ur- sprung des Menschen. seine wahre Natur, seine Berufung, seine Bestimmung. Ich schlage vor der Vollversammlung der UNESCO eine 6 f- fentliche Diskussion über diese The- men vor, zwischen dem Fngländer Julian Hux- ley und dem Franzosen Etienne Gilson. Wir haben bis jetzt mit der Tätigkeit unserer Kom- missionen und Unterkommissionen der Welt nicht beschäftigt. Aber ich kündige an, dag an jenem Tag Tausende der Debatte unter dem häßlichen Deckengetäfel des„Majestic“ zuhören werden.“ 4 Standpunkt zu beziehen. Nicht von jenen, die „draußen“ abwarten, um dann vielleicht in ein geordnetes Leben gnädig zurückzukehren. Nicht von jenen Zynikern, die im Nazireich zwar keine Aktivisten und nicht einmal Mitläufer waren, aber sich es doch äußerlich wohl sein ließen, um nun, wo es nicht mehr üppig ist und nicht mehr aus einem Scheinreichtum ge- schöpft werden kann, davonzueilen— dorthin, Wo die Existenz gesicherter und die Daseins- verhältnisse geregelter zu sein scheinen. Wenn diese dann noch ihrem neuen Emigrantentum ideelle Motive unterschieben und sagen: sie könnten„draußen“ ruhiger arbeiten und muß- ten sich unabhängig von der Not des Alltags innerlich sammeln, um produktiv zu werden, dann ist die Vernebelung der Situation voll- kommen. In einer Zeit, die jeden Befäbigten und Gut- willigen braucht, verlassen sie Deutschland. Sie brauchen die ruhige Arbeit? Wozu? Ist es nicht notwendig. in Deutschland aus der dle Bedin- gungen für eine ruhige Arbeit der Zukunft zu schaffen? Gerade weil es geſstige Trümmer sind. die beseitigt werden müssen, darf sich niemand beiseſte schlęichen. Gerade weil Deutschland Not leidet, soll man sten zu ihm bekennen.“ 4 Natlonalsozlalismus des 20. Jahrhunderts ent- artete, da die nationalistisch- militaristische Komponente sich in jedem Gestalfwandel als die absolut krisenfeste und letztlich bestim- mende Teilkraft erwies.“ Auch Cloarchil“ zrrie Die in außenpolitischen Fragen gut unter- richtete Stuttgarter Rundschau“ veröffentlicht einen Briefwechsel ihres Her- ausgebers Henry Bernhard mit Staatssekretär a. D. von Kühlmann, einem gründlichen Kenner der englischen Politik und mrer füh- renden Persönlichkeiten. Aufschlußreich seine Darstellung„Churchill und sein Kreis“. Wir greife allerdings eine der wenigen kritischen Stellen der Arbeit heraus, woraus man er- schen kann, daß in der„Kunst des Mög- lichen“ auch Churchill irrte— was er übri- gens nie bestritten hat: „Ich habe keinen Zweifel, daß die Auslands- mächte auch noch umter Hitler dureh ihre Ber- liner Botschaften viel mehr über die inneren Aspekte des Nazismus in Erfahrung bringen konnten, als es den Deutschen selbst möglich War. Trotzdem haben die Engländer bis Mün- chen zäh an der Fiktion festgehalten, daß ein politischer Ausgleich mit Hitler für das Insel- reich notwendig sei. Churchill hat in seiner 1937 erschienenen Biographie hervorragender Zeitgenossen Hitler auffallend geschont und es offen gelassen, ob er ein Segen oder ein Fluch für Deutschland und Europa werden könne. Noch nach dem Erscheinen dieses Bu- ches hat mir Churchill mit allen Kräften zu- gesetzt, ich solle mich als Parteigenosse ein- tragen lassen. Wenn Leute wie ich sich fern hielten, wie solle da eine gemäßigte Anschau- ung in der NSDAP zu Worte kommen, oder gar dle Oberhand gewinnen? Es sei im poli- tischen Leben unvermeidlich, daß man gewisse Lieblingsvorstellungen manchmal über Bord gehen lassen müsse. Wie oft habe er das beim Eintritt in ein neues Kabinett tun müssen! Ich hielte an überkommenen Ideen zu zähe fest. Ieh erwiderte ihm, daß die Verhältnisse in Deutschland eben ganz andere seien als in England, daß ich, ich könnte mich bemühen wie ich wollte, im Nazismus keine maßgebende Rolle spielen könnte und daß ich aus grund- sätzlichen Erwägungen aus meiner oppositio- nellen Haltung Hitler gegenüber niemals her- aus könnte. Aus dieser Unterredung mag man vielleicht ersehen, daß Churchill das wirkliche Wesen des Nationalsozialismus lange Zeit ver- kannt hat, vielleicht auch, daß er den Frie- den suchte, selbst mit Hitler, solange es nur irgend möglich erscheinen mochte. Als er frei- lich die Gefahr erkannt hatte, warf er sich ihr mit der ihm eigenen Entschlossenheit ent- gegen.“ Amerikanischer Liberalismus Die„Berliner Hefte“! Wedding- Verlag, Berlin) verbinden einen empfindsam gewogenen literarischen Geschmack mit einer kundigen Auswahl beachtenswerter politischer Themen. Nachfolgend die Ein- leitung zu dem Aufsatz„Das Doppelgesicht des amerikanischen Liberalismus“ von Karl O. Paet el: „Im allgemeinen hat man in Europa, wobel man unwillkürlich kontinentalen Parteivor- stellungen folgt, den Eindruck, daß die De- mokratische Partei, die Partei F. D. Roosevelts, in den Vereinigten Staaten die fort schrittliche Gruppierung des Landes darstellt, die mehr oder minder den organisatorischen Niederschlag der zeitoffenen, reformfreudigen Ideen des„New Deal“ in der Innenpolitik und die Stütze einer international verantwortungs- bewußten anthwisolationistischen Außenpolitik verkörpert. Das entspricht nicht ganz der Wirklichkeit. Es gab stets innerhalb der Demokratischen Parteior ganisation einen relativ starken Block von nicht nur„Southernern“, der schon zur Zeit Roosevelts keine Gelegenheit vorüber gehen ließ, der Politik des„Weißen Hauses“ Knüppel zwischen die Beine zu werfen und der heute rühriger denn je ist— die Namen Theodore G. Bilbo, John Rankin, Eugene Tal- madge sind nur die bekanntesten Beispiele. Es gibt auf der anderen Seite innerhalb der Re- publikanischen Parei neben den Leu- ten um Robert A. Taft und Herbert Hoover etwa die Gruppe von Major Harold E. Stassen und Senator Joseph H. Ball— im wesentlichen alte Gefolgsleute Wendell Willkies umfassend —, die sowohl innenpolitisch weit mehr ar- beiter-, d h. gewerkschaftsfreundlich einge- stellt ist als viele Demokraten, wie auch außen- politisch die übernationalen Konzeptionen der „One World“ ernster nimmt als viele Partei- genossen der„New Dealer“. Die Scheidung zwischen„rechts“ und „inks“, zwischen progressiv und reaktlonär, geht quer durch die beiden Parteien. Es gibt in beiden Parteien der USA„Liberale“, d. h. Männer, die für die Sache des Fortschritts eintreten. Der amerikanische Liberalismus ist alles andere als eine wirkliche Einheit.“ Die Wurzelm allen Hebels „Prisma“, die bedeutende, im Münchner Besch-Verlag erscheinende Zeitschrift, uber- zeugt dure kompositorisches Geschick und eines empfindsame Themenführung. Keine „Hlustrierung“, sondern Harmonie zwischen Text und Bud. In Heft 4 schreibt Hans Eberhard Friedrich: „Je länger desto mehr will es nutzlos er- scheinen, das einzelne Uebel zu nennen und zu bekämpfen, bald diesem, bald jenem La- ster, Verbrechen, Untat, Schändlichkeit aut der Spur zu sein, heute den Betrug, morgen dle Rachsucht, übermorgen die Unbarmher- zigkeilt, am nächsten Tag die Verleumdung, dann das Denunzieren, dann die Hoffart, dann die Rohheit, dann die Anmaßung, dann die Habsucht, dann den Mord, dann die Ungerech- tigkeit beim Namen zu nennen. Sie alle bil- den einen Kreis, sind nur die verschiedenen Erscheinungen ein und derselben Dämonſe. Sie sind die geliebten Laster einer Welt, die die Tugend verachtet, die schon beim Hören diese Wortes lächelt, voll Hohn und Gottlosig- keit.“ Ehelerten Die vom verlag der„Neuen Zeitung“ her- ausgegebene„Neue Auslese“ ist aus der Publizistik nicht mehr wegzudenken: mei- sterhafte Uebersetzung einer Idee, die in dieser Vollendung, leider, keinen deutschen Verleger fand. Ein kleiner Beitrag au- 5 Heft 4 8 Die schwedische Reglerung soll ein neues Gesetz eingebracht haben, wonach jede Ehefrau das Recht haben wind, jedes Jahr zehn Tage Ferien von Ihrem Mann zu nehmen, die sie sich vom Staat bezah- len lassen kann. So können also die schwe- dischen Frauen auf Kosten der Oeffentlich- keit eine Zeitlang Hunderte von Kilometern von ihrem Mann und ihren Sorgen entfernt in einem Hotel leben, ohne daß der Mann das Recht hätte, ein Veto dagegen einzulegen. Die Regierung ist dabei von dem Gesichtspunkt ausgegangen, daß die meisten Ehezwiste durch zu langes ununterbrochenes Nebeneinander leben entstehen. 5 Zu dieser Meldung, die wir dem„Journal de Genève“ entnehmen, schreibt diese Zel- tung: Wenn man heute das Schicksal der Frauen mit dem der Männer vergleicht, dann muß man ehrlicherweise zugeben, daß die Frau das bei weitem schwerere Los hat. Während der Mann im Berufs- leben Regelmäßigkeit der Arbeitszeit, ver- bunden mit einer gwissen Abwechslung sel- ner Tätigkeit, findet, steht die Frau jeden Morgen vor derselben unveränderlichen, aber nie endenden Kette von Pflichten. Sie heizt. macht Betten, wäscht Geschirr, rennt von La- den zu Laden, plagt sich mit der Einteilung der Lebensmittel und„rührt ohne Ende die fleißigen Hände“. Doch zu guter Letzt, ge wissermaßen als Belohnung für all dies, hor! der Mann auf, ihre Arbeit zu bemerken, ge- schweige ihr noch dafür zu danken, denn es ist ihm eine Selbstverständlieh-⸗ kelt geworden, auf ihre Kosten in Bequem- liebkeit zu leben. 5 Daher jener allzuhäuflge Zustand von Ge- spanntheit und Gereiztheit, dem die schwe- dische Reglerung ein Ende machen will, in- dem sie jeder Frau Anspruch auf„Schikane ferlen“ gibt. Ob man diesem Beispiel nicht auch in anderen Ländern folgen sollte? 8 X Aulsktze von Nang Für unsere interessſerten Leser geben wr einige weitere Hinweise: 5 Marxismus in ehristllener sicht Walter Dirks,„Frankfurter Hefte“, Nr. 2/18“. preußens Ausgang Bernhard Guttmann, „Die Gegenwart“, Nr. 5/6/1947. Wandlungen des Natfon als ozialis- mus Friedrich Minssen,„Der Ruf“, Nr. 16. Die Weltstellung der sowletunlon Otto Hoetzsch,„Deutsche Rundschau“, Heft 1/1947. Volk und Unlversität“/ Karl Jaspers, „Die Wandlung“, 1. Heft/ 1947. Sorgen um dle Freiheft im heutigen Frankreleh Emanuel Mounier, Furo- päische Rundschau“, Heft 2/197. Niemand traut uns! Shepard Stone, aus der„New Lor Times“ zitiert in„Volk und Zeit“/ 4. Ausgabe.— N 3 chmuc bstatte g in lasse * Strich K 5 Köln, klektro Bro Werk; wanne ehm Rrür Lonmer Herre dein dung ve: iel 1 n — Photo: Leichsenring bas plötzlich einsetzende, fast hochsom- erliche Wetter hat Gärten und Fluren er Nacht in ein Blütenmeer verwandelt d außerhalb des Bereichs der staub- chwängerten Großstadtluft ist der erre- nde Hauch der werdenden Natur zu ver- Selbst vor den Ruinen des Mann- nartigen weiß- roten Blütendolden der agnolienbäume als hoffnunggebendes Sym- der überwindenden Stärke des sich stets euernden Lebens. In den Vorstadtgärten ben zwischen den zartrosa blühenden reich- und Mandelbäumen die Kirsch- ad Apfelbäume in ihrem schneeweißen tautgewand und inmitten all dieser Blü- upracht schimmert das saftige Frisch- tun junger Blätter und Triebe. Nicht melir nge, und die weißen und blauroten Blü- ntrauben des Flieders werden mit ihrem weren, süßlichen Duft den Höhe- kt dieses verschwenderischen Zaubers ringen. Er wird jedoch nicht allzulange bauern und deshalb sollten wir die vorhan- enen Möglichkeiten ausschöpfen und über s Wochenende der irn vollen chmuck stehenden Bergstraße einen Besuch bstatten, um auch ein klein wenig Früh- ug in unser leidgeprüftes Herz einziehen lassen. 8 F. R. Aus der Stadtratsitzung In der unter Vorsitz von Bürgermeister umpfheller am 17. April abgehaltenen ate an Wohlfahrts- und Wirtschaftsinstitu- onen.(2 Die Red.) Außerdem wurden 000 RM. für Instandsetzung der Käfer- Alschule, 18 000 RM. für die Schaffung eines inderspielplatzes in der Mittelstraße und erschledene kleinere Beträge für die In- landsetzung weiterer städtischer Gebäude Für die Erweiterung der Fern- rechanlage in K 7 wurden 88 900 RM. ge- chmigt. Die Studiengelder der Städtischen ngenleurschule wurden in der früheren che festgesetzt. Jeder Studierende muß Ach verpflichten, während des Studiums bis Au 30 achtstöndige Arbeitstage an dem Wie- 13 der Ingenieurschule mitzuar- eiten. . Kleine Umschau Tödlicher Verkehrsunfall. Ein mit Back- leinen beladenes Auto überfuhr in den ge- ligen Nachmittagsstunden zwischen G 5 und g einen siebenjährigen Jungen, der sofort lot war. Schweizer Kinderhilfe. Die mit dem Trans- tt am 16. Januar 1947 in die Schweis Ver- Hilfe für- Kriegsgefangene. Für das vom klaatskommissariat für das Flüchtlingswesen Zusemmenarbeit mit dem Roten Kreuz in im, errichtete Durchgangslager für entlas- das Dita-Gerard-Ballett. sene Kregsgefangene sammelt das Rote Kreuz Kleider, Wäsche und Schuhe. Die Bevölke- rung wird gebeten, Spenden im Landbezirk bei den Ortsvereinen des Roten Kreuzes und in Mannheim bei der Kreisgeschäftsstelle in Q 7, 12, abzugeben. 5 Zulagen für Lehrlinge. Wie das Arbeits- ministerium Stuttgart mitteilt, erhalten die im Bauhauptgewerbe beschäftigten Lehrlinge unter 16 Jahren künftig die gleichen Ernäh- rungszulagen wie die Erwachsenen dieses Be- rufszweiges. „Liederkranz“ Konzert in Waldhof. Im Saalbau-Theater Waldhof veranstaltet der Männergesangverein„Liederkranz“ Sonntag, 20. April. 15 Uhr, ein Konzert unter Mitwir- kung von Irene Ziegler(Alt), Käthe Back- Mansar(Violine) und Heinz Mayer(Klavier). Festgottesdienst. Am kommenden Sonntag kindet anläßlich des neunzigjährigen Stif- tungsfestes der Kolpingfamilie, um 9.30 Unr, in der unteren Pfarrkirche, F I, ein Festgot- tesdienst mit musikalischer Umrahmung statt. Wichtiges im Anzeigenteil: Wir verweisen auf die amtlichen Bekann machungen in un- serem Anzeigenteil über die Ausgabe gewerb- licher Zulagekarten, die Kennkarten für Ju- gendliche, das Erziehungswerk für Jugend- liche und die Verkaufszeiten von Geschäften. Familien nachrichten. Das Fest der golde- nen Hochzeit feiern die Bheleute Johann Glanzner und Katharina geb. Herrwerth, Waldhof, Zellstoffstraße 254 und Karl Koch und Berta geb. Malmsbeimer, Seckenheimer Landstraße 1. Ferdinand Rabold, der älteste Mannheimer Gewerkschaftler, S, 6, 17, wird 80 Jahre alt. Säuglinge ohne Windeln Der kleine Mensch wird zwar nackt ge- boren, das besagt indessen nicht, dag er auch weiterhin unbekleidet existieren kann, zum mindesten nicht in unseren Breiten. Mannheimer Hebammen berichten aus ihrer Praxis, daß häufig keine Windeln und keine Säuglingswäsche vorhanden sind., Wo bleibt die Baumwolle, bezw. ihre Erzeugnisse, die weir erhalten haben? Oder haben wir sie noch nicht erhalten? 5 Warum keine Städtischen Kindergärten? Unsere konfessionellen Kindergärten sind wegen des Fehlens der städtischen stark überfüllt. Aus dieser Tatsache ergibt sich eine erhöhte Seuchengefahr für die Kinder, zumal sie zu über 50 Prozent unter- ernährt und daher kaum widerstands- Sorelerzang meuefn berwend b nreäęen Lerbraumdisgiltezn Isi das Handwerk im Abruischen? Facharbeitermangel und fehlender Leistungs wille zeigen ihre Wirkung In dem Wirbel der Kriegs- und Nach- kriegsereignisse ist auch das Handwerk in einen nach unten ziehenden Strudel ge- raten, dessen Sogwirkung erst mit einer weitgehenden Regulierung unserer Gesamt- verhältnisse behoben werden dürfte. Das Verlassen der Werkstatt und das lang- jährige„FNeuordnen“ Europas, das man nicht mit dem Pfluge, sondern mit Gra- naten umpflügte, hat neben dem Werkzeug auch mühsam erworbenes Können des Nachwuchses verrosten lassen. Hinzu kom- men die anderen, sattsam bekannten Schwierigkeiten, deren Benennung sich er- übrigt. Aber sie alle sind keine Entschul- digung dafür, daß eine gewisse Fabrlka- tionswut, deren tragende Kraft eine durch den ungeheuren Warenhunger bedingte Ge- winnmöglichkeit ist, sich in der Herstel tung von allerlei Schundartikeln austobt, die kaum gebrauchsfähig sind. Handwerkliches Können, Qualitätsarbeit, spielen keine Rolle mehr, denn gekauft wird alles. Man braucht nur einmal die in vielen Geschäften ausge- stellten Gegenstände einer näheren Betrach- tung zu unterziehen. Da gibt es aus alten Konservenbüchsen ausgeschnittene Blech- stücke, an die man ein unförmiges Stück Holz als Griff ankleistert und fertig ist die Schaufel, die nicht einmal zum Spielen im Sandkasten geeignet ist. Roh zusammen- gezimmerte Lattenstücke, ungehobelt und ungefräst, zieren als Regale aller Art, die zu weiß was nütze sein sollen, die Schaufen- ster. Welche Verschwendung von Zeit und Material! Früher wäre jedem Lehrling bei solcher Arbeit ein anderer Beruf empfohlen worden und heute stellt man diese Denk- mäler des Unvermögens öffentlich zur müssen wir exportieren. unsere künftige Lage verbessern wollen, 30 lüchtlingen und Schau. Bei Möbeln ist es nicht anders. Da Ausgebombten kann man derartige Ware gibt es Leute, die monatelang hinter einem noch aufhängen, aber keinem Käufer, ger Schrank herrennen, den sie dann glücklich in Form einer senkrecht stehenden Kiste erhalten. Und als bedürfte es noch eines Hinweises, daß sie mit diesen Bretteln schlecht gefahren sind, knallt ihnen eines Tages die Schranktür unversehens auf den Kopf, weil man die Lagerzapfen so kürzte, wie die Fettration des scheinbar erbosten Meisters. Nicht viel besser ist es mit den Betten, in denen man nur mit Aufregung schlafen kann. Infolge Fehlens von Be- schlägen verband man in vielen Fällen die Einzelteile mit einer Schwalbenschwanz- führung, gegen die nichts einzuwenden ist, wenn sie fachmännisch ausgeführt wäre. Wenn aber die Ausführung der Schwalben schwänze schon nach kurzer Zeit den Träu- menden mit jähem Schreck„bodenständig“ werden lassen, so ist sein Fluchen über diese Art von„Fliegen mit Schwalbenschwänzen“ nicht verwunderlich. Hier müßten einmal die Innungen und Handwerkskammern nach dem Rechten sehen, denn die Zahl der Beispiele könnte inflationistisch erhöht werden. Das Wenige, das heute hergestellt wird, sollte wenigstens eine gewisse Dauer- festigkeit besitzen. Wenn jeden Tag bald mehr in die Brüche geht als fabriziert wer- den kann, so wird jede Aufbauarbeit eine Sysiphusarbeit bleiben. Es handelt sich nicht nur um den guten Ruf, den das deut- sche Handwerk zu verlieren hat. Wenn wir zwischen den Erzeugnissen der ganzen Welt die Wahl hat. Die Forderung nach einer Qualitäts verbesserung unserer Erzeugnisse muß deshalb mit allem Nachdruck erhoben werden. Es mag angehen, die Axt als Uni- versal werkzeug im Hause zu verwenden, aber unsere Werkstätten dürfen nur solche Erzeugnisse verlassen, deren Qualität ein- wandfrei ist. F. R. fähig sind. Wenn es an Räumen für einen Stäcltischen Kindergarten fehlt, könnte man zu diesem Zweck vielleicht vor dem Luisen- ring- Bunker oder im Lauerschen Garten eine Baracke erstellen. Airhus-Spiele in höchster Vollendung Franz Althoff gastiert in Mannheim Was das zweieinhalbstündige Programm an Dressurleistungen, Artistik, Tanz und Humor zeigt, ist von einem Zirkus kaum je- mals überboten worden. Ein Glanzstück der Höchstleistungen ist ohne Zweifel die mei- sterliche Elefanten-Revue. Daneben behaup- ten sich der schwierig vorzuführende Sech- zehnerzug, die prächtige Parade der Tiger- schecken, Albert Bergs Bären und eine schon gut eingespielte Löwengruppe auf das beste. Die Hohe Schule, von der Familie Frieda Krone-Sembach auf drei Edelblütern geritten, verrät echtes Zirkusblut bei Mensch und Tier. Constantini erweist sich, von zwei Partnerinnen gut unterstützt, als ebenso lustiger wie tollkühner Kunstreiter. Von der meisterlichen Zahnakrobatik Gretl Brun- ners, der geschmeidigen Körperbalance von Anjah Willey Co. bis zu den fliegenden Men- schen unter der Zirkuskuppel, alles sind atemraubende artistische Delikatessen. Den Tanz vertritt anmutig in guten Kostümen Wo Zirkus ist, darf der Humor nicht fehlen. Er kommt in sämtlichen Variationen zu Wort. Es sibt da einen Boxkampf mit allen Schikanen, eine lustige„Eselei“ und eine„übermusika- lische“ Musikalschau. Das Hausorchester spielt dazu flotte Weisen. Alles in allem: Ein Zirkus wie er sein soll. W. I. Zahlen um Zirkus-Zelte „Was die Besucher unseres Zirkus er- kreut und sie auf Stunden das Graue des Alltages vergessen läßt, macht uns viel Sorge“, erzählt Direktor Franz Althoff, Während die letzten Vorbereitungen für die Abend vorstellung getroffen werden.„Be- denken sie einmal, was es heißt 120 Fahr- zeuge, 200 Menschen, dazu Elefanten, Löwen, Tiger, Bären, Pferde nicht nur zu unterhal- ten, sondern sie noch ständig auf Reisen herumzuführen. Lebensmittel und Tierfutter, Ersatzteile und Materialen aller Art, bis zum Sägemehl für die Manege muß be- schafft werden, und in welchen Mengen! Wir brauchen allein 2 Eisenbahn-Sonder- züge, mit etwa je 80 Waggons, um unseren Zirkus zu verladen, 12 km Liehtkabel und 7 km Stricke müssen bei jedem Auf- und Abbau bewegt werden, unsere Reklameabtei- lung verklebt bei normalen Verhältnissen jährlich 17000 qm Plakate, und 5000 km Eisenb⸗ rechte rollt unser Zi 1 Wer- 1 noto: H. Roden halb einer Sommersaison. Und das alles bei der heutigen schweren Wirtschaftslage von der Steuerlast gar nicht zu reden! Am meisten Kopfzerbrechen macht uns die Futterfrage. Unsere Pferde fressen täglich 9 Zentner Heu. Und erst der Appetit un- serer Dickhäuter, der Elefanten! Einer von ien frißt soviel wie 10 Pferde und säuft täglich 30 Eimer Wasser dazu. Dann der Fleischverbrauch unserer Berber- Bauch- mähnen-Löwen. Das gibt für uns oft schlaflose Nächte und mit ständiger Arbeit ausgefüllte Tage. Aber wenn man dann die Kinder sieht, die, oft schon 10—11jährig. zum ersten Male vor einem Löwen- oder Tigerkäfig begeistert stehen, dann macht dieser kleine Erfolg allein schon manches wett.“ Ro. Schrägseil-Sensation Die Hochseilgruppe„Carlo und Henrico“ begann gestern ihr dreitägiges Gastspiel. Den nervenkitzelnden Höhepunkt bildet der Moment des Uebersteigens der beiden auf- einanderzugehenden Artisten in schwindeln- der Höhe auf dem zwischen der Konkor- dienkirche und Marktplatz gespannten Schräghochseil. Bemerkenswert ist noch, daß Henrico sich infolge einer Kriegsverlet- zung am Arm auf dem Seil öfters ausruhen mußte, da ihm die 35 Pfund schwere Ba- lancierstange schwer zu schaffen machte und der Lauf über das Schrägseil 25 Mi- nuten höchste Konzentration erfordert. Ebenso einzig dastehend sind die artistischen Leistungen auf dem Hochseil und die Vorführungen des Jüngsten der Truppe, des achtjährigen Jürgen, auf dem Drei-Meter- Seil. 10. l. Wirtschaftsfragen in der Abend- akademie i Die im Amtsblatt irrtümlich abgesagten Vorträge über Wirtschaftsfragen in der Abend- akademie finden, wie uns mitgeteilt wird, wie folgt statt: Montag, 21. April:„Die Entwick- lung der Wirtschaft“, Referent: Sachbearbeiter Schöttle, Wirtschaftsministerium; 28. April: „Zukunftsfragen der Wirtschaft“, Referent: Dr. Großer, Wirtschaftsministerium. Beginn Je- weils 18.30 Uhr in der Wohlgelegenschule. Kleine Gewerkschafts-Rundschau Betriebsräte stellen Uitimatum. Eine Voll- versammlung der Betriebsräte von Karlsruhe und Umgebung hat vom württembergisch-badi- schen Landtag und vom Länderrat sofortige Maßnahmen zur Ueberwindung der Ernäh- rungskrise gefordert und hinzugefügt, daß, wenn nicht sofortige Antwort erfolge, aus keinem Karlsruher Betrieb irgendwelche Fer- tigware hinausgehen werde. Keine organisierte Hungerstreiks.„Trotz der gegenwärtigen Ernährungskrise ist an organi- sierte Streiks der arbeitenden Bevölkerung nicht zu denken“, erklärte der Vizepräsident des württembergisch-badischen Gewerkschafts- bundes, Adolf Engelhardt, in Heidelberg. Der Industrieverband Holz hat auf einem Verbandstag in Herford seinen Zusammen- schluß in der gesamten britischen Zone voll- zogen. Sitz der Verbandsleitung ist Hamburg. Der Bundeskongreß der Gewerkschaften der britischen Zone findet am 2. bis 28. April in Bielefeld statt. Deutsche Jung-Gewerkschaftler reisen nach Schweden. Zur Teilnahme an dem im Mai stattfindenden Kongreß der schwedischen Ge- Werkschaften sind Vertreter der Gewerk- schaftsjugend aus den einzelnen deutschen Besatzungszonen und aus Berlin eingeladen. Das gegenseitige Kermen- und Verstehenlernen unter jungen Menschen verschiedener Länder ist Zlel dieser ersten Nachkriegsreise deutscher Gewerkschaftler. h Schach-Ecke Leitung: G. Heinrich, bad. Schachmeister. Aufgabe Nr. 31 K. A. L. Kubbel F Matt in 3 Zügen(1. Preis) W.: Kdl, Des, Sd, Bha, b 75), Schw.; K gl, 882020 Der Name Kubbel bürgt für Qualität!— Lösung der Aufgabe Nr. 28: 1. Ses! d3reg, 2. Les. Kbl, 3. TRG E Kl, 4. Lla. Kdl, 5. Tds. Kel, 6. Lg3 E KTI, 7. T6. Kgl, 8. La. Erl (Khi? The matt), 9. Lebt! Nun wird der K- nig wieder auf sein Ausgangsfeld 31 gejagt und mit Las— eic mattgesetzt. Ein ein- maliges originelles Treiben. Radio Stuttgart sendet Samstag, 19. April: 10,00 Schulfunk; 12.00 Land- kunk; 12.20 Musik zur Mittagsstunde; 14.00 Volks- musik mit Albert Hofele; 14.30 Unterhaltungs- musik: 15.30 Perlen der Literatur; 16.00 Bunter Nachmittag:„Einst und jetzt“; 18.00 Tanzmusik; 18.15 Solistenkonzert; 19.00 Melodie und Rhythmus; 19.30 Politischer Wochenbericht; 20.00 Musik der Theater; 21.00 Unterhaltungskonzert; 22.15 Tanz- musik. Sonntag, 20. April: 10.00 Religiöse Feierstunde der Zeugen Jehovas; 10.30 Kirchenmusik; 11.00 Kath. Gottesdienst; 11.30 Kammermusik; 12.18 Mu- sik zur Mittagstunde; 15.00 Bunte Unterhaltung musik. 18.30 Chorkonzert; 19.00 Abendkonzert; 20.00 Symphoniekonzert; 21.13 Operetten-Cocktail mit Paul Land. Montag, 21. April: 10.00 Schulfunk: 12.0% Mit- tagskonzert; 13.30 Wiener Spezialitäten; 17.00 Ein- ladung zur Musik; 18.15 Solistenkenzert; 19.00 Sport; 20.00 Schlager- Cocktail; 21.30 Chorkonzert; 22.18 Unterhaltungsmusik. Undeständig Voraussage bis Montagabend. Meist stärker be- wölkt, nur vorübergehende Aufheiterungen, zeit- weise Regen oder gewittrige Schauer. Höchst- temperatur zwischen 15 und 20 Grad. Schwache Winde aus wechselnden Richtungen. STELLENANGEBOTE Cerberige Genen Agung b. Arbeitsamt, enhelen dn Bachlenz-Theater Heidelbergs sucht ab gofort dd. später Musiker aller Instrumente, Interes- zenten wollen sich im Theater-Büro mit den er“ korderlich, Unterlagen vorm. ab 10 Uhr melden. die stelle des Stadtpolizelamtsvorstands in echwäbisch-Gmünd ist sofort zu besetzen. Die ewerder müssen die höhere oder gehobene Dienstprütung im verwaltungs- od. Justizdienst oder die Prüfung für den geh. Staats- oder Ge. nainde. ader Pelizewerwwaltungs dienen abgelegt aben.. Austührl. Bewerbungen mit dem Nach, dals daß der Bewerber v. Entnaz.-Gesetz nicht. waagen tet, sind bie 1d. Aprn 154% dem Bur uu steramt einzureichen. 13553 ganltrte- Apotheker! 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Ar- beiten sowie Höntsen⸗ entwickeln, sul Stellg. (Weinheim, Birkenau Od. Umgeb. bevorzust) Angeb. unt. W9o 2252 an die Geschäftsstelle. Kinderschwester, 26 J., bisher in größerem K.- Krankenhaus tätig, sucht pass. Wirkungs- Kreis. Angebote unter W0o2169 an die Geschst. Seite 6 Samstag, 19. April 190 N 50 Jahre Opel-Autos/ In Zeiten stürmischer technischer Entwick- lung scheint es widerspruchsvoll zu sein, seine Blicke in die Vergangenheit zu richten. Wenn aber ein Werk heute, nach dem völligen Zu- sammenbruch und der totalen Niederlage eines Systems, als eines der ersten Industriewerke Deutschlands die Friedensproduktion in größ- tem Umfang wieder aufgenommen hat, so mag zuch unter heutigen Verhältnissen ein Augen- dlick der Rückschau über eine 50jährige Ent- wicklung gestattet sein. 1897 der erste Wagen Das Haus Adam Opel in Rüsselsheim a. M., gegründet im Jahre 1862 und viele Jahrzehnte ast ausschließlich in Familienbesitz, ging 1928 an die General Motors Corporation New Vork über. Schon im Jahre 1897 verläßt der erste „Opel-Patent-Motorwagen, System Lutzmann“, das Rüsselsheimer Werk. Natürlich war diese erste Konstruktion nach heutigen Maßstäben reichlich primitiv. Bereits zu Beginn des Jah- res 1900 war man sich in Rüsselsheim dar- über klar, daß die bisher produzierten Typen nur ein Versuch sein dürften. Sie gaben den Anfängen der Fabrikation wohl wichtige Im- pulse, aber es unterlag keinem Zweifel, daß man mit diesen Konstruktionen nicht weiter- und vorwärtskommen konnte. Kurz entschlos- sen stellte man die Fabrikation des Motor- Wagens ein und verlegte sich auf das Studium der in verschiedenen Ländern hergestellten Typen. Hier war es vor allem die französische Fa. Panhard-Levassor, die als Vorbild diente. Erst im Jahre 1902 wird wieder ein eigener Opelwagen gebaut, diesmal bedeutend ver- bessert und ebenso gut wie die von Daimler und Benz gebauten Wagen. Die Probe seiner Eignung gab dieser Wagen im internationalen Autorennen 1903 in Frankfurt a. M., wo er den ersten Preis errang. Die energisch betriebene Entwicklung und an- dauernde Verbesserung der Wagentypen ver- fehlte ihren Eindruck auf die Offentlichkeit auch nicht. Hinzu kamen große Erfolge bei Rennen weit über Deutschlands Grenzen hinaus, an denen Opelwagen teilnahmen, und das Werk erhielt bald den Ruf, eine der führenden Automobilfabriken der Welt zu sein. Es würde zu weit führen, im Rahmen dieses kurzen geschichtlichen Rückblicks die ganze Entwick- jung des Opelwagens in den folgenden Jahr- zehnten eingehend zu schildern. Schwere Kriegsschäden überwunden Der technische Fortschritt auf dem gesam- ten Gebiet des Kraftfahrwesens machte auch bei Opel nicht halt und so wuchsen die Werke über den ersten Weltkrieg hinaus zum größten Automobilwerk des Kontinents. Eine Jahres- produktion von über 140 000 Kraftwagen im Jahre 1938 bei einer Belegschaftsstärke von etwa 30 000 Angestellten und Arbeitern kenn- zeichnen wohl am deutlichsten den Aufschwung des Werkes in den vergangenen fünf Jahr- zehnten. Der zweite Weltkrieg setzte auch diesem Aufblühen einer gewaltigen Industrie ein jähes Ende. Ein großer Teil der Werk- anlagen(etwa 47) und des Maschinenparks (etwa 30%) wurden zerstört. Nach der Ueber- rollung des Platzes Rüsselsheim durch ameri- kanische Einheiten im März 1945 wurde die Produktion bis auf die Ersatzteilherstellung zunächst eingestellt. Am 15. Juli 1946 jedoch wurde unter Anwesenheit von Vertretern der Militärregierung und der deutschen Industrie das Montage-Bandin Bewegung gesetzt und Deutsche Schrittmacher technischen Fortschritts seitdem in Betrieb gehalten. Das Werk stellte seit dieser Zeit ausschließlich den 1-Tonner „Opel-Blitz-Schnellastwagen“ für den deut- schen Bedarf her. Vor kurzer Zeit hat das Werk ihren ersten Personenwagen nach dem Kriege herausgebracht und damit die Produktion eines der letzten Vorkriegstypen des „Opel- Olympia“— wieder aufgenommen. Man beabsichtigt, künftig auch wieder Fahr- zeuge vom Typ„Kapitän“ herzustellen, jedoch ist das eine Frage der Materialbeschaffung. Bis eine Serienproduktion wieder möglich ist, werden jedoch noch einige Monate vergehen. — Möge der Name„Opel“ dazu beitragen, der Welt zu beweisen, daß Deutschland bereit ist, seinen Beitrag zum friedlichen Fortschritt der Kultur aller Nationen zu leisten!— 5 Wil n. Fuhr meister *** Der hemmende Faktor Bereits am ersten Tage der Besprechun- gen der internationalen Handelskonferenz er- wies sich die Ungewißheit über den künf- tigen Umfang des Handels mit Deutschland als eine der Hauptschwierigkeiten. So er- klärte der Leiter der tschechoslowakischen Delegation, Augenthaler. Sein Land werde bei Beratungen über die Zollfragen äzuherste Reserve an den Tag legen, bis es den Um- fang seines künftigen Handels mit Deutsch- land abschätzen könne, was wiederum vom Künftigen Stande der deutschen Industrie ab- bänge. Unter den gegenwärtigen Verhältnis- sen könnten die auf dieser Konferenz erziel- ten Zollvereinbarungen sehr vorteilhaft sein. Ir Wert werde jedoch schwinden, wenn sich die Handelsbeziehungen ändern und die Tschechoslowakei wieder ihren Vorkriegs- handel aufnehmen werde, der sich zu einem Viertel bis zu einem Drittel mit Deutschland abspielte. dena/ reuter Wirisckaltsnotizen Der stellvertretende Generalsekretär der Union, de Vleeschouwer, glaubt, daß die Zollunion zwi- schen Belgien, Luxemburg und Holland im August 1947 in Kraft treten und die Wirtschaft- liche Vereinigung der drei Länder innerhalb der nächsten zwei Jahre vollzogen wird.(dena-ins) Auf der Tagung der Fahrradindustriellen der britischen und amerikanischen Zone in Bielefeld wurde festgestellt, das mit einer Steigerung der Fahrradproduktion für den Inlandsbedarf wegen der Materialknappheit im laufenden Jahre noch nicht zu rechnen sei, jedoch mit allen Mitteln eine Erhöhung des Exports angestrebt Wird. 5 5(wid) Die„Chase-National-Bank“ New Vork wird in Berlin eine Zweigstelle zur Abwicklung von Geldgeschäften des amerikanischen Personals der Us-Zone und des Berliner Sektors errichten. g(dena) Ein regelmäßiger Motorfrachtdienst nach allen Rheinhäfen bis Basel wurde von der„Needer- landsche Stroomboot Reederij“ Akkermans Rot- terdam eingerichtet.(dena-INS) Die Dampfschiffahrts-Gesellschaft„Neptun“ wird zwischen Bremen, den holländischen Häfen und Ruhrplätzen eine ständige Frachtenbeförde- rung aufnehmen.(dena/ dpd) Die amerikanischen Kohlengruben werden am 30. Juni aus der im Kriege eingeführten Staats- regie wieder in Privatbesitz überführt werden. (dena) Nach dem jetzt im englischen Unterhaus vor- gelegten Haushaltsplan für 1947 wird sich das De- zit von 1945 schneller verringern, als ursprüng- ch erwartet, und zwar von 2,2 Milliarden Pfund im Finanzjahr 1945/46 auf 569 Millionen im Jahre 1946. Das Gesamteinkommen Großbritanniens be- trug im Jahre 1946 3,341 Millarden Pfund Ster- ling, die Ausgaben beliefen sich auf 3,910 Mil- liarden Pfund. Für die britische Besatzungszone in Deutschland ist mit einer Erhöhung des Etats um 39 Millionen auf 119 Millionen Pfund zu rechnen.(dena-Reuter) DOI red in Net R. P. Seckenheimer straße. Ich habe meine alleinstehende Mutter, die eine kleine Rente be- zieht, bei mir und verpflege sie unentgeltlich, ob- wohl mein Mann nur ein kleines Einkommen hat. Eine verheiratete Schwester, die in weit besse- ren wirtschaftlichen Verhältnissen lebt wie ich, steuert zum Unterhalt nichts bei. Meine Mutter lehnt es ab, mich für meine Aufwendungen letztwillig zu bedenken; sie sagt, ich würde sowieso nach ihrem Tode entschädigt mit dem, was gesetzlich sei. Ist das zutreffend?— Der Standpunkt mrer Mutter ist nicht richtig. Sie bekommen für hre Sonderleistung nur etwas, wenn Sie— am besten schriftlich— ein gewisses Pflegegeld vertragsmäßig vereinbaren. Dann können Sie die Forderung einmal gegen den Nachlaß erheben. soweit sie nicht verjährt ist. Ob Sie allein schon mit dem 5 612 BGB etwas durchsetzen, ist fraglich. Franz Th. Mannheim hatte im Januar 1947 214 981 Einwohner. Neckarau hat 16 532 Einwohner. Finderlohn B. 55. Ich fand auf der Fahrt im Zuge von Mannheim nach Frankfurt eine Brief- tasche mit wertvollem Inhalt. Ich habe den Fund beim Bahnhofsvorstand abgegeben. Steht mir ein Finderlohn zu und wieviel?— Gewöhn- lich hat der Finder einen Anspruch auf Finder- lohn, der bei einem Wert der Fundsachen bis 300 Mark 5 Prozent, bei einem Wert von über 300 Mark vom Mehrwert 1 Prozent beträgt. Es gelten aber, wenn eine Sache in den Geschäfts- räumen einer öffentlichen Behörde oder in den Beförderungsmitteln einer dem öffentlichen Ver- kehr dienenden Verkehrsanstalt. wWwie z. B. die Reichsbahn, gefunden wird, besondere Vorschrif- ten. Der Finder hat die gefundene Sache unver- züglich an die Behörde oder Verkehrsanstalt ab- zugeben. Der Finder erlangt hier keine Rechte Die Erbschaft Originalzeichnung Wolf Strobel E 2 8 5 „Die Genehmigung seines Antrages hat er leider nicht mehr erlebt— aber er hat mich testamentarisch als Erbfolger ein- gesetzt. an der Fundsache, weder Anspruch auf Finder- lohn noch Eigentum. Kleingärtner M. Sandhofen. Bei reichlichem Grünfutter brauchen Sie hren Stallhasen kein Wasser zu geben, doch soll für die Häsin vor und nach dem Werfen immer Wasser bereit- stehen.„ 8 Blumenzüchterin M. mre Freundin hat recht, wenn sie behauptet, man könne auch blaublütige Hortensien ziehen. Man erzielt blaue Blüten, wenn man der Erde Eisenspäne beimischt. Streit am Stammtisch in L.„Den Bösen sind sie los, die Bösen sind geblieben“ ist ein Zitat aus dem„Faust(Mephisto in der Hexenküche). Frau Kath. k. Das uneheliche Kin d Inres verstorbenen Mannes hat keinen gesetzlichen Erbanspruch. „Krach im Hinterhaus.“ Meine Frau bekommt xeinen Schlüssel zur Waschküche; wenn sie Waschtag hat. Die Waschküche wird nur aufgeschlossen und der Schlüssel abgezogen, 80 daß die Küche offensteht, so lange meine Frau darin zu tun hat. Auch wird mir die Glühbirne herausgeschraubt und untersagt, abends in der Fuüddeutsdher Meister in Waldhe Steherrennen hinter Motoren/ Spitzenreiter-Spiele der Landeslig Samstag, 19. April Fußball: SV Waldhof— VfB Stuttgart (Waldhofplatz, 17 Uhr). Vorher Jugendspiel. Boxen: ASV Feudenheim— Sportfreunde Hockenheim(Feudenheimer Schulturnhalle, 19 Uhr). Sonntag, 20. April Fußball: Südd. Oberliga: VfL Neckarau— Schwaben Augsburg(Altriper Fähre); 1860 München— VfR Mannheim; 1. FC Nürnberg — Karlsruher FV; Stuttgarter Kickers— 05 Schweinfurt; FC Bambergs— Ulm 46; Ein- tracht Frankfurt— Kickers Offenbach; Vik- toria Aschaffenburg Spogg Fürth; BC Augsburg— Bayern München; Phönix Karls- ruhe— FSV Frankfurt. Bad. Landesliga: Feudenheim— Phönix Mannheim; Rohrbach— Sandhausen; Fried- richsfeld— Viernheim; Sinsheim— Sand- hofen; Wertheim— Neulußheim; Eppelheim — Mosbach; Walldürn— Neckargemünd. Handball-Meisterschaftsspiele: SV Wald- hof— Seckenheim(15 Uhr); TV Edingen— TV Rot; TSG 62 Weiheim— VfL Neckarau; SG Leutershausn— VfR Mannheim; SpVgg Ketsch— HSV Hockenheim.(Anspielzeit 15 Uhr). Frauen: VfI. Neckarau— VfR Mannheim; SpVgg Sandhofen— S6 Mannheim(11 Uhr). Hockey-Meisterschaftsspiele: TSV 46 Mann- heim— TSG Bruchsal(Germaniaplatz, 8.30 Uhr); HC Heidelberg— MSsd Mannheim; VfR Mannheim— Blauweiß Speyer(9.45 Uhr, Ger- mania-Platz). Radsport: Steherrennen hinter Motoren für Berufsfahrer: 80 Runden Mannschaftsfah- ren für Amateure(Phönix-Kampfbahn, 14.30 Uhr). 5 Waldlauf: Die Mannheimer Kanu-Vereine veranstalten am Sonntag, 10 Uhr, einen Wald- lauf für Aktive, Jugend und für die Alters- klassen. Start und Ziel am Bootshaus der Kanugesellschaft Neckarau. 5 Schwerathletik: 1884 Mannheim— Ar- menier-Mannschaft Humboldtschule, 10 Uhr), vorher Endkämpfe um die Kreismeisterschaft: Eiche Sandhofen KSV Ketsch(Jugend) und Spygg 1884— Eiche Sandhofen(Schüler). Ergebnisse der Kreisklasse Süd Brühl— Kurpfalz 2:2; Reilingen— Phönix 2:5; Ketsch— Rohrhof 0:2; Hockenheim Mannheim und Germania Friedrichsfeld— Waschküche Feuer zu machen. Wie ist die Recha lage?— Das Verhalten des Hausbesitzers ist 1 zulässig. So lange ihre Frau die Waschküche nützt, hat se den Schlüssel zu beanspruchen Dal, Beleuchtung der Waschküche gehört zur 15 vertragsmäßigen Benützung der, Waschküchg Wenn aus der offenen Waschküche Wäsche stohlen wird, ist der Hausbesitzer für den Schadg verantwortlich. Lehrer R. Nach einer Statistikk des Staatllehg Gesundheitsamtes Mannheim sind Knaben im ter von 8 bis 9 Jahren zu 49 Prozent(9, Mädehg im gleichen Alter zu 54,3 Prozent(0 en. holungs bedürftig. Eltern Th. Es existiert seit kurzem ein„Sueh dienst für ver mißgte Deutsche“, q Eine„Suchzeſtung“ herausgibt, Anschrift,, Such dlenst für vermißte Deutsche“ in der sowjetische Besatzungszone Deutschlands, Berlin W 3, Kanb. nierstraße 35. K. P., Viernheim: Meinè schwester 1st als Hau, tochter tätig, bekommt freie Station, aber keine Lohn, Ist sie krankenversicherungspflichtig?- Ms 216; Plankstadt— Neckarstadt 0.27 f Mannheim— MFC 08 15. Entscheidende Spiele. 0 Die Landesliga hat mit den Spielen de chr. Spitzenreiter ASV Feudenheim Phönih, ragender Bedeutung. 0 ist kür die Meisterschaft von ausschlaggeber esel der Bedeutung, da die vier Vereine alle übe] Sein die gleiche Punktzahl verfügen. Eine Kläruthinz! in der Spitzengruppe ist somit auf alle ale zu erwarten. Steherrennen auf der Phönixbahn Die zweite Berufsfahrer-Veranstaluu Fin steht im Zeichen der Steher. Mit Vope Dortmund), Schön(Wiesbaden), Zims(Köln Ilse(Bochum), Siehl(Offenbach) und Trimmire (Mannheim) erscheinen Fahrer, die sich Se wohl im„Kleinen Frühlingspreis“ über 20 Hhsheri als auch im„Großen Preis von Mannheim ait de: über 30 und 40 km spannende Kämpfe liefen Ve werden. Ein Amateur- Mannschafts- Fahre über 80 Runden vervollständigt das Programms Erstes Pferderennen in Haßloch Das Eröffnungsrennen in Haßloch am% April wird ein Rennen der Militärs sein, d dem aber 3 Rennen für deutsche Vollblut pferde gelaufen werden. Die im Vorverkauf gelösten Eintrittskarten berechtigen am Renn. tage in Verbindung mit der Kennkarte Brückenpassage. Der Auto- 1 verkehr nach Haßloch ist an diesem Sonne freigegeben, und die Reichsbahn wird So- ung derzüge einsetzen. A. V. fie Rege Tätigkeit der Kanusportler Trotz der großen Kriegsschäden an Bootsmate rlal und Häusern konnte die Sparte Kanu- Spot nach mühevoller Kleinarbeit wieder ihre Tate heit entfalten. Der in Karlsruhe stattgefunden Verbandstag wählte Breidinger(Mannheim) zum 1. Vorsitzenden. Die Rennstrecken wurden inter. zonal wie folgt gekürzt: Kurzstrecke für Männer 800 m, Kurzstrecke für Frauen und Jugend: i Kar Meter, Langstrecke für Männer: 6000 m, Lanz strecke für Frauen und Jugend: 2000 m. f; gende Vereine haben im Stadt- und Landkrebn fer B mre Tätigkeit aufgenommen: Kanu- Club Manz i heim, Wassersportverein Sandhofen, Wassersport, verein„Möwe“, Kanu- Sport-Klub Neckar Kanu- Gesellschaft Neckarau, Mannheimer Kani, Gesellschaft, Verein für volkstümlichen Wasser sport, Rudergesellschaft Rheinau, Mannnelme Kanusport-Ost. 1 5 5 b D AMrIicnE BERANNTMACHUN GEN Ausgabe von Lebensmittelkarten für die 101. Zu- tellungsperiode. Die Lebensmittelkarten für die 101. Zuteilungsperiode, d. h. für die Zeit vom 28. April bis 23. Mai 1947 werden in den Kar- tenstellen ausgegeben an die Haushalte mit den Anfangsbuchstaben: A, B. C, D. E Montag, 21. April 1947 F, G, H, I. K, L. Dienstag, 22. April 1947 M. N. O, P, Q. R Mittwoch, 23. April 1947 S. T., U, V. WX, X. 2 Donnerstag, 24. April 1947 jeweils von 8.30 Uhr bis 16.30 Uhr. Für das Ge- biet von Neuostheim und Neuhermsheim erfolgt die Kartenausgabe am Dienstag. Mittwoch und Donnerstag, von 9—16 Uhr, im Hause Dürerstr. 61 (Teke Dürer- und Holbeinstraße). Für das Gebiet „Station Seckenheim“ am Mittwoch, d. 23. April 1947, von 14—16 Uhr. im„Feidschlößchen“ Klop- benheimerstr. Für die Bewohner der Schönau- Siedlung erfolgt die Lebensmittelkartenausgabe in der Schule der Schönausiedlung von Mon- tag. d. 21. April. bis Donnerstag. d. 24. April 1947, jeweils von 9 bis 16 Uhr. Am Freitag, dem 25. Aprit 1947, sind die Kartenausgabestellen geschlossen. Die Karten sind unbedingt Wie angeordnet— abzuholen. Bei verspäteter Ab- a Bolung erfolgt Kürzung für die abgelaufene Zeit. Beim Abholen der Karten ist außer dem Haus- Haltauswels kür alle Personen, die vor dem 5. März 1928 geboren sind, die Quittung einer Mannheimer Polizeiwache über dle Abgabe des „Meldebogens“ auf Grund des Gesetzes zur Be- Trelung von Nationalsozialismus und Militaris- mus vom 5. 3. 1946 vorzulegen, sofern die Num- mer der Meldebogen-QAuittung von der Karten- stelle noch nicht vermerkt werden konnte Die Meldebogen-Quittung kann nur ersetzt werden durch N-B- Bescheid des öffentlichen Klägers, Sünnebescheid oder Kammerspruch Ausländer haben außerdem die Registrierkarte und„Mel. depflichtige“— einschließl. Ausländer— und Angehörige der Vereinten Nationen(s. Amts- blatt Nr. 3/1947) Überdies die„Meldekarte“ des Arbeitsamts, mit dem Bestätigungsvermerk für die 101. Zuteilungsperiode vorzulegen., Wegen der Meldepflicht wird auf die Be- kanntmachung des Arbeitsamts verwiesen. Die empfangenen Karten sind sofort auf Zahl und Richtigkeit nachzuprüfen. Spätere Einwen- dungen werden nicht berücksſchtigt. Die nach Mannheim zurückkehrenden oder twte- der) zuzliehenden Personen haben vor der Auf- nahme in die Mannheimer Versorgung vorzule- gen: a) Polizeiliche Abmeldung des bisherigen Wohnortes, 9) Abmeldebescheinigung des bis- herigen Frnährungsamtes, c) Polizeiliche An- meldung, d) Quittung einer Mannheimer Polizei- wache über die Abgabe des„ Meldebogens“(Ge- setz zur Befreſung von Nation Hsozialismus und Militarismus vom 8 3. 1946) oder an Stelle des- sen N-B. Bescheid des öffentlichen Eläsers. Sünnebescheid oder Kammerspruch, e) Zuzugs- oder Aufenthaltsgenehmigung des Referenten tür das Flüchtlingswesen im Stadtkreis Mann- heim(z. Zt. Lulsenschule). Sofern der Zuzug aus dem Ausland oder einer anderen als der US.- Besatzungszone erfolgt, ist eine Beschei- niguns des Staatl. Gesundheitssmtes vorzulegen. (Bei Rückevakuierten und Flüchtlingen. die un- mittelbar aus einem Flüchtlings- oder Durch- gansslager kommen, genügt die Gesundheits- bescheinigung dieses Lagers.)) Soweit beim Arbeitsamt meldepflichtig. Meldekarte des Ar- beitsamts mit dem Bestätigungsvermerk für die betr. Zuteilungssperiode. Unberechtigter Bezug von Lebensmittelkarten usw insbesondere dureh nach auswärts ver- zogene oder auswärts wohnende Personen oder Doppelbezug von Lebensmittel Karten ist straf- bar. Ausländer erhalten ihre Karten, wie oben aufgerufen nur in der Kurfürst- Friedrich- Schule, C 6, Rannheim. Personen, welche in einem Krankerhaus Aufnahme finden. naben mre Lebensmittelkarten und marken zuvor in der für sie zuständigen Kartenstelle abzulie- kern oder abliefern zu lassen und erhalten da- für eine)- Abmeldebescheinigung zur Auf. nahme in die Gemeinschaftsverpflegung der Krankenanstalten Nach Entlassung aus der Krankenanstalt können die dem Patienten zu- stehenden Lebensmittelkarten in der für mre Wohnung zuständiger Kartenstelle in Empfang genommen werden. Lebensmittel- ete Karten ohne Namens- und Wohnungsangabe sind un- gültig. Bei Kartenverlust kein Ersatz. Mann- heim, den 13. April 1947. Stadtisches Ernäh- rungs- und Wirtschaftsamt. 1 K 108 Aufruf von Lebensmittelmarken für die 4. woche der 100. Zutellungsperiode, d. 1. vom 21. bis 27. April 1947.(Gültig nur für die Stadt Mannheim) u. 20 J. 10-20 6—10 3—6 13 94 Mu 18 8 Sost Zutellung EB Dad K Klik kist Se! 100 100 100 100 (10(12)(13)(14)(15)(16)(70) R- Brot 1500 20⁰⁰ 1500 1200 70⁰0 400— 350 1000 1500 g Nähr mitten! 3530 50 50 50 50 500 30⁰ 3⁵⁰ 350 350 g Mais- Grieß 400 400 650 650 650— 3. 85 8 Teigwaren 100 100 100 100 100— 8 2.— 8 Fleisc gn 3150 150 150 100 100— 200 100 200 300 K Butter—P————— 62.5——— Butterschm all—————— 60 120 160 g JJ...————— 862,5„ N 777. 157—————— f Fan 2— 37 5 50% 35— 2— 1 Trocken gemüse— 8————— 10⁰ 100 g Kartoffel 3000 5000 3000 3000 1250 50⁰ 8 500 1000 2000 g Kaffee-Ers at::—— 8——— 2⁵ 2⁵ 50 g Nährmittel anstelle v. Hülsenfrüchten— 0 85——— 12⁵ 12⁵ 125 g Sauerkraut 6500 50⁰ 5⁰⁰ 5⁰⁰—— 1 1 885 55 %%%%„1 1 1 1 1 1——— Stuck R.-Brot: EB Brot-Abschnitt 11/10% v 2 1000 g.: 10 Brot-Kleinabschn. 100/ III je 50 fg= 300 g, zus. 1500 g. Igd= Brot-Abschn. 12/100%/ V= 1000 g: 10 Brot-Kleinabschn. 100% je 50 h 500 g; 10 Brot-Kleinabschn. 100% II je 50 g= 500 g, Zus. 2000 g. K= Brotabschnitt 13/100%/I V= 1000 g; 10 Brotkleinabschn. 100% III je 50 g 300 g, zus. 1500 g. Klk Brotabschn. 14/100% V= 1000 g; Brotabschn. ZW 14%/100% v. 200 g, zus. 1200 g. Klst Brotabschn. 15/100% W 300 g; Brot- abschn. ZW /15/ 100% V= 200 g, zus. 700 g. Sgl Abschn. Brot ZW 16/100% va= 200 g; Abschn. Brot ZW 16// 100% vv= 200 g, zus. 400 g. 78, 8 und sst Brotabschnitte für die 4. Woche nach Mengenaufdruck- wie oben. Wahlweise: Dauergebäck aus Brotmehl mit Zucker gegen Brotabschnite über insgesamt 100 gf der Zuteilungsperiode 100 in Verbindung mit Sonder- abschnitt 007 der Lebensmittelkarten mit den Kennziffern 11, 12, 13, 14, 13, 16, 21, 22, 23, 24, 25, 31, 32, 33, 34, 35 u. dem Aufdruck LEA Baden und zwar: Brot 100 Zwieback mit Zucker 75 Brot 100— Hartkeks 30; Brot 100 Weich- keks 90. Vollselbstversrger(d. s. Lebensmit- telkarten 41, 44, 45) erhalten diese Zuteilung nicht. Nährmittel: Je 2 Nährmittel-Kleinabschnitte der Lebensmittelkarten 100 der Altersgruppen: 11. 21, 31(H); 12, 22, 32(Igch; 13, 23, 33(K); 14, 24, 34(K IN): 15, 28, 35(Kist) 50 g, Sgl= 2 Nährm.- Abschn. 16/100%½ 4 250 g 300 g; Mu= 2 Nähr- mittelabschn. 70%100% V à 250 6 3500 g. 78, 8 und Sst= Nährmittel-Abschn. der 4. Woche je 250 g; außerdem: T8 /IV/100% A 100 g: STV/ 100% 3= 100 g: Sst/ TV/ 100 O= 100 g. Maisgries(sofort nach Belieferung des Klein- handels) auf nachgenannte gelbe Nährmittel- abschnitte der 100. Z.-P. ohne Mengenaufdruck: 11, 21, 31(D 100%= 250 g; 11, 21, 31() 100% 150 g, zus. 400 g. 12, 22, 32(Igd) 100% 250 g; 12, 22, 32(Igd) 100% 130 g, Zus. 400 g. 13, 23, 33(K) 100/11= 250 g; 13, 23, 33(K) 100%2 250 g: Z 13, 23, 33(K) 013/ Württ.-Bad. 150 g 2 650 f. 14, 24, 34(Kl) 100%15 250 g; 14, 24, 34(Klik) 100/16= 250 g; 2 14, 24, 34(KIK) 013/ Württ.-Baden 130 g= 650 g. 13, 25, 35(Klst) 100/19= 250 g; 18, 25, 35(Klst) 100%0- 250 g; Z 15, 25, 35(Klst) 013 Württ.-Baden= 150 g) Zus. 630 g.)= Die Z.- Abschnitte 013 der Lebensmittelkarten K, Klk und Klst der TsV mit Brot, TSV mit Fleisch, Schlachtfett und Brot und TsV mit Butter und Brot dürfen nicht beliefert werden. Teigwaren: Auf die Lebensmittelkarten d. Alters- gruppen über 1 Jahr für die Nährmittelabschnitte 100% V mit Mengenaufdruck je 3 100 g. Fleisch: Auf die Lebensmittelkarten E, Igd und K für die Fleischabschnitte 100/ V mit Mengen- aufdruck je= 100 g. Auf die Lebensmittelkarten der gleichen Altersgruppen je 2 Fleischklein- abschnitte 100 mit je 25 g= je 50 g. Kk 4 Fleischkleinabschnite je 23 ff je 100 g: Elst = Fleischkleinabschn. 15/100%0 o. M. 30 f: 2 Fleischkleinabschn, à 25 50 g, je- 100 g. MI= 2 Fleischabschnitte 70/100% V je 100 g 200 g. TS, 8 und sst Fleischabschnitte der 4. Woche nach Mengenaufdruck- wie oben. Butter: Mü /100 Butterabschn. 70%100% W 62,3 f mutterschmalz Werhältnis von Butter und Fett zu Butterschmalz= 8:0): TS. 8 und Sst Die But- ter- und Fettabschnitte der 4. Woche im Um- rechnungsverhältnis von Butter oder Fett zu Butterschmalz— wie oben vermerkt. In Ab- Anderung der für die 1. Woche der 100. Z.-F. bekanntgegebenen Mitteilung wird mitgeteilt: Teilselbstversorger in Fleisch und Schlachffetten sowie in Fleisch und Schlachtfetten und Brot können beziehen: E 60 auf Fettabschn, 31/100% 2 62,5 g 50 g Butterschmalz; Jgd(32) auf Fett- abschnitt 32/100%= 62,5 g 50 f Butterschmalz. K(33) auf Fettabschn. 33/100% 62,5 g 50 8 Butterschmalz. Klk(3) auf Fettabschnitt 34/100%// III= je 62,5 8 125 fg Butter. Klst(35) auf Fettabschnitt 35/100// III je 62,5 g 125 8 Butter. Käse: Mü 70/100 1 Käseabschnitt- 62,5 g. 8 und sst Im aufgedruckten Mengenwert der Käseabschnitte der 4. Woche- siebe oben. E- Milch: Zuteilung entsprechend der Anlieferung. wie oben vermerkt. 8 Vollmiich: Zuteilung wie oben vermerkt. Von jetzt ab, erstmalig am Sonntag, 13. April 1947, sind die Milchgeschäfte auch an Sonntagen wie- der geöffnet. Trockengemüse: Nr. 40 100 g. 5 Kartoffel: Auf Kartoffelkarten-Abschn. 100// III/ IV für 2 Wochen 1000 g. Auf Kartoffelkarten- Abschn. 100% II/ IV für 2 Wochen 2500 g. Auf Kartoffelkarten-Abschn. 100%/ IV f. 1 Woche 23000 g. Jgd= Z 12, 22, 32/014 mit Aufdruck Württ.-Baden 3000 g. Selbstanbauer von Kar- toffeln erhalten diese Lieferung nicht. TFS 4. Woche 300 g. 8 4. Woche 1000 g. Sst 4. Woche 2000 g. Sofortige Ablieferung aller obengenannten Abschnitte; dafür Bezug- scheine. In der 4. Woche der 100. Z.-P. ge- langen je nach Vvorratslage Frischkartoffeln od. Naßkartoffeln im Verhältnis 1:1 oder Trocken- kartoffeln im Verhältnis 1:5 zur Ausgabe. Ein- kellerer haben sich für die 100. Z.-P. im Rahmen obiger Rationssätze aus ihren eingekellerten Kartoffeln zu versorgen. Kaffee-Ersatz: Auf die Zulagekarten der 4. Woche im aufgedruckten Mengenwert. Zutellungs- menge siehe oben. Nährmittel anstelle von Hülsenfrüchten: T8/ IV 100%/ M; S/ TV/ 100/ M; Sst/ Iv/ 100 NM je= 125 g. Sauerkraut(sofort nach Belieferung des Klein- handels, in den Geschäften, in denen mit Ab- schnitt 00g die Vorbestellung erfolgt ist): Für E, Jgd, K und Klk je 500 g auf Abschnitt 011 mit dem Aufdruck St 1 L der gelben 14. 8/100/ Nr. 30 100 g. 8st/ 100/ Lebensmittelkarten der. Z.-P. mit den Kenn- zifkern L 11. 12, 13 und Ablieferung der Ab- schnitte durch Kleinverteiler an Markenannahme- stellen spätest. bis 17. Mai 1947, dafur Empfangs- bestätigung. wier: 1 Stück auf Lieferabschnitt 2 mit dem Auf- druck LEA Baden, der ab 3. III. 1987 geltenden Eierkarte, in dem Geschäft. in dem mit Bestell- schein A die Eierbestellung erfolgte. Bestell- abschnitt B darf nicht ahgeschnitten werden Ablieferung des Abschnittes 2 durch Kleinvertei- ler; dafür Empfangsbestätigung. zin Abschnitt wird erst gültig mit seinem Auf- ruf durch das Städt. Ernänrungsamt im„Amts- blatt der Stadt Mannheim“ und(oder) in der Zeitung„Der Mannheimer Morgen“. Radio- durchsagen und redaktionelle Notizen in den Tageszeitungen ersetzen die amtlichen Bekannt- machuflgen des Ernährungsamts nicht. Ueber tretungen dieser Anordnung sind dem Städt. Ernährungsamt schriftlich und den zuständigen Innungen oder dem Gewerbeamt(Gewerbe- polizei) anzuzeigen. Soweit im Einzelfalle nicht anders vermerkt. verfallen alle Lebensmittel- karten, Kartoffelkarten- Zulagekarten- Mann- heimer Einkaufsausweis- und ähnliche Karten- abschnitte am Ende der Kartenperlode, in der sie aufgerufen worden sind: die in der 4. Woche aufgerufenen Abschnitte am Ende der 1. Woche der unmittelbar folgenden Kartenperiode. Die nicht aufgerufenen Abschnitte der Mannheimer Einkaufsausweise dürfen nicht vernichtet Wer- den. Aufrufe oder Hinweise, die längere Zeit Gültigkeit haben, werden nur einmal bekannt- gegeben. Die grünen Reisemarken der 96.98. Z.-P. verfallen am 27. April 1947. Umtausch er- folgt nicht. Die gelben und grünen Kartoffel- Reisemarken gelten weiter. Mannheim, den 13. April 1947. Städt. Ernährungs- u. Wirtschaftsamt. Ergänzender Brotaufruf! Auf die nachgenannten Lebensmittelkarten- bzw. Abschnitte wird für die 100. Kartenperiode zur Belieferung an Brot ergänzend aufgerufen: Jgd: Brotabschm. 12/100 1000 g; K: Brotabschnitt 13/ A/ 100 1000 f; Klk: Brotabschnitt 14/ A /100 2 1000 f; Klst: Brot- abschnitt 15% A/ 100 500 g; Sgl: Brotabschnitt 16/1/1000— 200 g Zw; Brotabschnitt Z 16/13 mit d. Aufdruck Württ./ Baden= 200 g ZW, zus. 400 f. Mit ergänzendem Aufruf für Brot für Er- wachsene kann gerechnet werden. Einstweilen darf auf die Brotabschnitte der Lebensmittel- karte für Erwachsene(1) keine Brotausgabe er- folgen. Mannheim, den 18. April 1947. Städt. Er- nährungs- und Wirtschaftsamt. E108 Hinweise des Städtischen Ernährungsamts: An die Verbraucher: Lebensmittelkarten am Ab- holungstermin in Empfang nehmen und sofort nachzählen; bei verspäteter Abholung erfolgt Kürzung. Lebensmittelkarten aller Art sofort mit Namen und Wohnung versehen. Sorgfältige Aufbewahrung aller Bezugsausweise, Weil bei Verlust kein Ersatzanspruch besteht. Verlust ermöglicht mißbräuchliche Verwendung und Schwarzhandel. Diese untergraben die geord- nete Lebensmittelversorgung. Keine Verwen- dung unrechtmäßig erworbener Lebensmittel- eta. Karten oder Abschnitte. Kein Lebens- mitteleinkauf vor Markenaufruf. Gute Ware, richtiges Maß, genaues Gewicht beanspruchen. Lebensmittel vor Verderb bewahren. an die Verteiler: Keine Belieferung ohne Marken- entgegennahme. Keine Belieferung(noch) nicht aufgerufener Marken. Keine Markenannahme ohne gleichzeitige Warenabgabe. Keine Belie- kerung verfallener, gefälschter, entwerteter oder unbekannter Marken. Belieferung loser Ab- schnitte auf ein Mindestmaß und auf Klein- abschnitte beschränken. Bei Vorzeigen zu be- anstandender Bedarfsnachweise sofort Kriminal- polizei(Tel. 450 3) verständigen. Sichere ver- Wahrung der eingenommenen Abschnitte. Ge- Wissenhaftes(nicht schuppenförmiges) Kleben der abzullefernden Marken. Genaue Ausfül- lung des Ablieferungsscheines. Beachtung der Ablieferungstermine, insbesondere bei Bestell- verfahren. Schutz aller Lebensmittel vor frem- dem Zugriff. vor Diebstahl und Verderb. Rest-) Bestandsmeldungen tatsachen- und termingemäß erstatten; dadurch wird Weſter verwertung ge- fördert und Bezugscheinsperre verhütet. An- bahnung freier Konkurrenzwirtschaft, aber kein unlauterer Wettbewerb.. An Alle: Sinnvolle Zusammenarbeit Aller zur, Feststellung von Lebensmittel- und Karten-Dieben sowie Marken- kälschern, zur Verhinderung von Schwarzhandel mit Lebensmittel. zur sicherung der allgemeinen Lebensmittelversorgung durch geanue Beach- tung der ergebenden Aufrufe und Bekannt- machungen des städt. Ernährungsamts. Nicht- beachtung diesen Hinweise kann zur Straffällig- keit führen, Radiodurchsagen und redaktionelle Zeitungsnottzen ersetzen nicht die amtlichen Bekanntmachungen des Erußhrunssamts. Die Dienststellen des Ernährungs- und wirt- schaftsamts(einschl. der Dienststellen in K 5 sind für das Publikum geöffnet: Montag. Mitt- woch. Freitag von 3,30—16.30 Uhr(ausschließl. Mittagspause, sehe unten): Dienstag, Donners- tag, Samstag für dringende Angelegenheiten in der Lebensmittelversorgung von 10.00—12.00 Uhr; Reifen- und Treibstoffstelle: Täglich von 6.30 bis 16.30 Uhr(ausschl. Mittagspause. siehe untem; Samstag von 6.30—12.00 Uhr. Mittagspause für alle Dienststellen des Ernährungsamts und wirt- schaftsamts(einschl., der Dienststelle in K 5 täglich von 12.30—13.30 Uhr. Das um 12.30 Uhr anwesende Publikum wird noch bis 13.0% Uhr he- dient. Mannheim, den 12. April 1937. Städtisches Ernährungs- und Wirtschaftsamt. K 105 usgabe der gewerblichen Zulagekarten durch die Abteilung für Arbeiterzulagen des Städt. Ernährungs- und Wirtschaftsamts. Die Ausgabe von gewerblichen Zulagekarten auf Grund neiierlicher Genehmigungen des Gewerbeauf- sichtsamtes erfolgt ab 21. April 1947 an die be- treffenden Firmen nicht mehr durch Postversand; die Zulagekarten sind vielmehr bei der Ab- tellung für Arbeiterzulagen, Werderstraße 38, ab- zuholen. Die Firmen werden durch Postkarte vrständigt. sobald die Zulagekarten zur Ab- nolung bereitliegen. Die laufende Ausgabe der gewerblichen Zulagekarten gurch die Abeenlung Aufgebot. ten Woche jeder Kartenperiode. nd Kk menden Woche werden ausgegeben; Am Monte ſpſe U 211 April 1947 für Firmen mit den Anfangsbüd staben An; am Dienstag, 22. April 194% fl F.-H; am Mittwoch, 23. April 1947, für TI Ae d Donnerstag, 24. April 1947, für Ns; am Freie geicht; 25. April 1947, für Firmen mit den Anfangsbuch pemok staben Tz. Diese Abholtage sind unbeding 5 einzuhalten. Nachzügler können Samstag,% April, von 10—12 Uhr sowie Montag, 26. Jerster Dienstag, 29. April 1947, zu den üblichen Plens stunden bedient werden. Mannheim, 16, Ap 8 1947. Städtisches Ernährungs- u. Wirtschaftsen Kennkarten für Jugendliche. Auf Grund des I lasses des Innenministeriums in Stuttgart Von, 28. Febr. 1947, betr. Kennkarten für Jugendlich können auch Kennkarten für Personen unten Jahren ausgestellt werden. Mit Rücksicht, 40 ige die Schwierigkeiten bei der Beschaffung 5 Lichtbilder und sonstigen Vordrucke werden Die der Stadt Mannheim und Vororten vorerst u die Anträge der im Jahre 1929. geborenen Fes Südekri sonen entgegengenommen. Die Anträge 1 lan, vom gesetzlichen Vertreter gestellt Meldeblätter A—B und gegebenenfalls C. moch ddeng-r sind auf den zuständigen Polizeirevieren erhilt lich und können nach genauer Ausfüllung Unterschrift durch den gesetzlichen Ver 10 und Jugendlichen auf Zimmer 21 des 558 präsidiums unter Anschluß von 2 Lientbnag Amit und RM 1.— abgegeben werden. Dabei lt 0 gentü Nachweis der Staatsangehörigkeit vorzulegen. Dh deztritt nach dem 31. Dez. 1929 geborenen Personen 71 Aut den später aufgerufen. Polizeipräsdium Abt. I W1 Verkaufszeiten wieder wie früher. ach been Wie ratung im Wirtschaftsausschuß der Stadt Man Zur heim werden ab sofort die früheren Vence e 50 zeiten wieder eingeführt. Die Eimze andi en des tzeschäete haben täglich mit Ausnahme def 101 u Se Wochnachmſittags von 312 Uhr und 14—10 15 offen zu heiten. Die Oeffnungszeiten der Leben fuds! mittelgeschäfte sind von 6—13 und 13—10 rde, Die Friseurgeschäfte, die in den Wintermeng buldi montags ganztägig geschlossen waren, haben Montagvormittag mren Betrieb wieder 2 nen. Gewerbeamt. ö „Beruf und Leben“, Erziehungswerk f schulpflichtige Jugendliche. Laut Fortbildung, schulgesetz vom 19. VII. 1918 und 1. IV. 192 alle Volksschulentlassenen bis zum 18. Le jahre zum Schülbesuch verpflichtet. Zur Füllung dieses Gesetzes ist in Mannheim 0 Erzlehüngs werk f. berufsschulpflichtige Juseig liche„Beruf und Leben“ errichtet Worden, diesem werden alle berufsschulpflichtige i liche Jugendlich? beschult, die nicht eue oder handelschulpflichtig sind. Per 2. Kult Erziehungswerkes„Beruf und Leben“ I 1 den Unterricht am Montag. 21. April 1947, Ve 8 Unr, in der Humboldtschule, Mannheim, be tentfeldstr. 20-22. Zum Unterrichtsbeginn hig elch alle berufsschulpflichtigen use naue melden. die in der Zeit vom 1. Mai 1930. 10 April 1531 geboren sind und an Ostern 145 der Volksschule entlassen wurden. 4 7 Oeffentliche Zustellung. Frau Emma Anbrea Stepans geb. Pavulſus in Mannheim. Wee Nr. 15. Wohnung 9, vertreten durch R 85 anwalt Hans Fränkei in Mannheim klagt geg Anton Stepans, Straßenbahnwagenführer, letzt in Riga. zur Zeit an unbekannten wegen Fhescheidung mit dem Antrag, die 16. April 1931 geschlossene Ehe der 12 aus Verschulden des Beklagten zu scheiden 1 dem Beklagten die Kosten des Rechtsstreits f Zuerlegen. Sie ladet den Beklagten zur mug üchen Verhandlung des Rechtsstreits in Sitzung des Landgerichts Mannheim in der 105 heren Musixhochschule. E 4. 13. 3. Stock, 155 Mittwoch. d. 25. Juni 1947, vorm. 10 Uhr. niit Aufforderung. einen bei diesem Gerlebte, ein gelassenen Rechtsanwalt zu bestellen. 11 85 Antrag der Klage wird zum 2 weckte der den lichen Zustellung bekannt gemacht. denn lat den 9. April 1947. Geschäftsstelle des gerichts Mannheim. in Stuten Fräulein Martha Nette 0 Frauenstr. da, hat das Aufgebot kolsende kunden beantragt: Pfandbrief der Aue Hypothekenbank Mannheim über RM.! 1 Reihe 20 E, Nr. 42— 1/1000. Der Inhevef ch Urkunde wird aufgefordert, spätestens im ber gebotstermin am: Mittwoch. dem 26. maren 1947, vorm. 10 Uhr, vor dem Amtsgericht bar enen E 4, 13-14. 1. Stock, Zimmer 10. seine Rech delt zumelden und die Urkunde vorzulegen, en falls wird die Urkunde für kraftlos erklär 1 den. Mannheim, 1. April 1947. Amtsgericht ue heim Zivllabtellung.