April 1 — lle Vera 8 König Setatg Spiel, pionagę Dienstz vor E ch bllez 5 vor nahm“ equart f Spion Pläne if 1 brach Exklit ch der Samstag, 26. April 1947 J Jahrgang Nummer 48 Beschlagnahmen untersagt Keine neuen Reduirierungen Frankfurt, 25. April.(ap) Das Haupt- quartier der amerikanischen Armee erließ eine Verfügung, nach der in der amerikani- chen Zone und in Berlin ab 30. April die Beschlagnahme weiteren deutschen Eigen- tums für militärische Zwecke verboten ist. Nach diesem Zeitpunkt dürfen Befehlshaber militärischer Dienststellen keine neuen Re- qufrierungen vornehmen. Ebenso dürfen in zukunft militärische Kommandanten ört- cher Dienststellen nicht mehr auf eigene Verantwortung eine Beschlagnahme deut- gchen Besitzes ohne Genehmigung des Hauptquartiers vornehmen. Kehraus in Moskau Washing ton, 25. April.(ap) Außenminister Marshall hat als erster am Freitagmorgen Uhr Moskau auf dem Luftwege verlassen, um sich über Berlin nach den Ver- einigten Staaten zu begeben, wo er Sams- tagabend erwartet wird. Nach seiner Rück- kehr wird Marshall, wie dena-Ins meldet, eine Ansprache an das amerikanische Volk halten. Während seines kurzen Aufenthaltes auf dem Tempelhofer Flugfeld in Berlin, am Freitagnachmittag, erklärte Marshall, daß er ae von dem Verlauf der Moskauer Konferenz N 80 sell 1 Mitt! hl Himm zeiführe ehen zoll tember raine 1 tigung z tapf ndere ühlung kten mig daß bel er Uke 1 1 — 19 ago Tl Himmle die Dit chtung es 80 Kent! anfühtel unten ce enttäuscht sei.„Ich glaube nicht“, sagte er, „daß die Meinungsverschiedenheiten zwi- schen Rußland und den Westmächten in Moskau noch vergrößert wurden. Wir sind aber zu einer klaren Verständigung darüber 1 gekommen, welches die Streitpunkte über- haupt sind. Die Frage ist, wie lange Europa noch aushalten kann, während wir Probleme studieren.“ 5„* 2 Das britische Außenministerium gab be- kannt, daß Außenminister Bevin Moskau am Freitagabend verlassen wird. Nach Beendigung der Konferenz am Don- nerstagabend gab Generalissimus Stalin im Kreml ein großes Staatsbankett zu Ehren der abreisenden Staatsmänner. 8 Dänische Besatzung Kopenhagen, 25. April.(dena-Reuter) Wischen dem britischen Botschafter und dem dänischen Außenminister wurde ein Abkommen unterzeichnet, auf Grund dessen Dänemark mit 5000 Mann an der Besetzung Wihelmshavens teilnehmen soll. N—— Zeitgeschehen laufend berichtet Der ehemalige österreichische Bundeskanz- ler, Dr. Kurt von Schuschnigg, soll im Prozeß gegen den früheren Außenminister, Dr. Guido Schmidt, als Zeuge vernommen werden. Der Volksgerichtshof hat Schuschnigg unter Zu- sleherung freien Geleits aufgefordert, sich von seinem augenblicklichen Wohnsitz Rapallo nach Villach zu begeben, wo er zu seiner Ver- nehmung am 3. Mai tagen wird.(dena) Der republikanische Präsidentschaftskandi- dat Harold E. Stassen, der soeben Europa be- reist hat, um„viel zu hören und wenig zu sagen“, hat ein Angebot der BBC, über den 3 Rundfunk zu sprechen, abgelehnt. ap N Präsident Paasikive erklärte den Fraktions- uhrern des Parlaments, daß er neue Parla- mentswahlen ausschreiben lassen werde, wenn die finnische Reglerungskrise nicht bald gelöst werden sollte.(ap) In der Verfassunggebenden Versammlung Italiens wurde gegen die Stimmen der Christ- lich-Demokraten mit 194 gegen 191 Stimmen die Abschaffung des Scheidungsverbotes be- schlossen. Für standesamtlich getraute Ehen ist somit das Unauflöslichkeitsprinzip aufge- hoben. Kirchlich getraute Ehen können hin- egen nur mit Zustimmung des Klerus ge- schieden werden,.(ap) „ und nun das Neueste Göppingen.(dena) Im Prozeß gegen die zechs Mitglieder einer im Entstehen begriffe- nen Widerstandsgruppe wurde der Hauptan- eklagte Schelkmann zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Die übrigen Angeklagten(darunter Wei Frauen) erhielten Gefängnisstrafen von einem bis zu acht Jahren. Hannover.(dena) Die Ermordung des Leiters der Ortsgruppe Lengerich(Westfalen) der Jugendbewegung„Falken“, Helmut Koch, wurde dureh den SppD- Pressedienst bekannt- zegeben. Der Täter, der früher der HJ und der Ss angehört und an der Aktion zur Befrei- ung Mussolinis teilgenonmmen hatte, stellte sich zwei Stunden nach der Tat der Polizei. Pra g.(ap) Der tschechoslowakische Staats- serichtshof kündete den Beginn eines Prozes- zes gegen den weltbekannten, steinreichen Schuhindustriellen Jan Antony Bata wegen usammenarbeit mit dem Feinde an. Der An- zeklagte hält sieh in Brasilien auf, wo er Län- dereien und eine Schuhfabrik besitzt. Prag.(dena-INSs) Sechs ehemalige Ge- stapoangehörige wurden wegen Teilnahme an der Zerstörung des Dorfes Lidice zum Tode verurteilt. Nachdem Präsident Benesch ihr Gnadengesuch abgelehnt hatte, wurden sie am Donnerstag durch den Strang hingerichtet. Paris.(ap) Am Montag werden zwischen französischen und britischen Delegierten Ver- handlungen über die Anwerbung von Arbeits- krätten für Frankreich unter den verschlepp- ten Personen in der britischen Zone Deutsch- lands beginnen. Athen.(ap) Zwischen Sparta und Athen sind die Telephonleitungen durchschnitten Vorden, so daß keine vollständigen Berichte über die Kämpfe am Berge Parnon vorliegen, wo eine Gendarmerieeinheit mit einer Parti- anenbande ins Gefecht gekommen ist. Die Verluste auf beiden Seiten seien schwer. Kapstadt.(dena-Reuter) Die englische Königsfamilie hat an Bord des Schlachtschiffes „Vanguard“ die Heimreise angetreten. Einzelpreis 20 Pfennig Verpflichtung zur Spruchkammerarbeit Landtag genehmigt Gesetz zur Beschleunigung der politischen Säuberung Stuttgart, 25. April.(tz-Eig. Ber.) Der württembergisch-badische Landtag beschäf- tigte sich in der letzten Sitzung mit der kritischen Ernährungslage und dem Ent- wurf zum Dienstpflichtgesetz im Zusam- menhang mit dem Befreiungsgesetz. Mit dem Entwurf des Dienstpflichtgesetzes war ein Antrag auf Abänderung des Gesetzes zur Befreiung vom Nationalsozialismus und Militarismus verbunden, der von allen Par- ten, außer des Stimmen der KPD, ange- nommen wurde. In diesem Antrag wurde die Militärregierung um Lockerung des Beschäftigungsverbotes gebeten. Ein Gesetz über Dienstverpflichtung zur Mitarbeit bei der Säuberung wurde gegen fünf Stimmen beschlossen und verkündet. Dieses Gesetz bestimmt, daß zur Dienst- leistung als Vorsitzender einer Spruch- kammer, als öffentlichen Kläger oder als dessen Vertreter durch den Minister für politische Befreiung Verpflichtungen er- lassen werden können. Das neue Gesetz ist aus den Erfahrungen der Praxis zu einer schnelleren und kurzfristi- gen Durchführung des Befreiungsgesetzes er- forderlich geworden: Bei Dienstverweige- rung sieht es Verhängung von Ordnungsstra- ten vor. Der Sonderminister K a mm wies anläg- lich der Verabschiedung des Gesetzes auf die ungeheuere personelle Belastung seines Ministeriums hin und gab interessante Zah- len bekannt. Es seien bisher von 2 690 000 Meldebogen 64 Prozent erledigt worden. Der Rest solle bis spätestens 31. Mal bearbeitet Sein. In der Debatte über dieses Gesetz waren sich die Sprecher aller Parteien, mit Ausnahme der Abgeordneten Frau Dr. Fritz le(CDU), über die Notwendigkeit einig, daß es sich um einen Ausnahmefall handle, zu dem gegriffen worden sei, um die Säuberung zu beschleunigen. Anschlie- gend wurde über einen Antrag diskutiert, der sich mit der Zuspitzung der Ernäh- rungslage befaßte. Von der Regierung wurde Aufklärung über die getroffenen Ge- genmaßnahmen verlangt. Minister Stooß gab daraufhin noch einmal einen Ueber- blick über die ernährungswirtschaftliche Gesamtsituation und legte dar, daß es durch mangelnde Importe zu der augenblicklichen Zuspitzung der Lage gekommen sei. Das gelte sowohl für die Getreide- als auch für die Kartoffelkrise, da Bayern vom Zwei- zonenamt verpflichtet worden sei, 45 000 To. Kartoffeln in die britische Zone zu liefern. Er habe Einspruch dagegen erhoben, Würt⸗ temberg-Baden mit eventuellen Restbestän- den abzuspeisen und habe erreicht, daß den Großstädten, darunter Mann- heim, Stuttgart und Pforzheim, zusätz- liche Kartoffellieferungen zugesagt wor- den sei. Zur Fettlage sprach der Minister sein Mißtrauen bezüglich der Erfassungen in der britischen Zone aus und wies an Bei- spielen ein unverhältnismäßig großes Ab- sinken aller land wirtschaftlichen Erzeug- nisse in der englischen Zone nach. Gegen den Teil der württembergisch- badischen Landwirte, die ihrer Pflicht zur Abliefe- rung nicht folgen, seien nunmehr strenge Maßnahmen bis zur Zwangs verpach- tung des Hofes als Strafe angeordnet worden. Abschließend wurde die Regie- rung vom Landtag gebeten, sich bei der Militärregierung dafür einzusetzen, daß die für den 11. Mai geplante Einführung der doppelten Sommerzeit aus Rücksicht auf die schwierige Ernährungslage nterbleibe. Der Landtag vertagte sich auf den 2. Mai. Sozialisierung in Bayern beraten München, 25. April.(dena) Der baxerische Landtag stellte zu den Vorwürfen gegen den Minister für Ernährung und Landwirtschaft, Dr. Baumgartner, fest, daß die in der in- und äusländischen Presse erhobenen Be- schuldigungen über die Ursachen der gegen- wärtigen Ernährungskrise jeder Begründung entbehrten. Der bayerische Landtag spreche Minister Dr Baumgartner Anerkennung und Dank für dessen umsichtige und tatkräftige Arbeit aus. Ferner wurde der Entwurf eines ersten Gesetzes zur Durchführung des Ar- tikels 160 der bayerischen Verfassung, der die Ueberführung wichtiger Industrien in den Besitz des Staates vorsieht, beraten. In dem Entwurf werden dem bayerischen Wirt⸗ schaftsminister alle geeigneten Maßnahmen zur Durchführung der Sozialisierung übertragen und die Errichtung eines Staats- kommissariates angeordnet. Im verlauf der Sitzungen nahmen die Vertreter aller Parteien in bisher schärf- ster Form gegen das politische Denun- ziantentum Stellung. Ministerpräsident Dr. Ehard bat die bayerische Presse, das Kabinett und den Landtag in diesem Kampf gegen politische Verleumdung zu unter- stützen. Im Mittelpunkt der Sitzung des hessi- schen Landtags standen Debatten zur Ernährungslage. Die Streikiage in USA Washington, 25. April.(ap) Um die Be- endigung des schon 19 Tage währenden Telephonstreiks herbeizuführen, hat die Regierung drei große Gesellschaften des „Ameriean Bell System“ und ihre Gewerk schaften eingeladen, sich mit ihren Unter- händlern in Verbindung zu setzen. Die Präsidenten der beiden großen Ge- werkschaftsorganisationen CIO und AFI. werden so bald wie möglich über die Ver- schmelzung ihrer Organisationen verhan- deln. Wie dena-reuter meldet, hat das Re- präsentantenhaus bereits eine Gesetzgebung gebilligt, die u. a. die Möglichkeit eines gerichtlichen Vorgehens gegen Streiks vor- sieht, die das öffentliche Wohlergehen be- drohen. Die Organisation AFL hat 15 000 Dollar für einen Propagandafeldzug gegen eine die Macht der Gewerkschaften ein- schränkende Gesetzgebung zur Verfügung gestellt. Unheiliges Land Jerusalem, 25. April.(ap) Fünf bewaff- nete Juden verübten einen Ueberfall auf das Parkhotel in Tel. Aviv und entführten einen britischen Geschäftsmann. Nachdem sie aber festgestellt hatten, daß er Jude war, ließen sie ihn wieder frei. Die jüdische Geheimorganisation„Irgun Zwai Leumi“ kündigte über ihren Geheim- sender weitere Vergeltungsmaßnahmen und die Einrichtung von„Feldgerichten“ bei mren Befehlsstellen an. Durch diese Feld- gerichte sollen gefangene britische Soldaten ahgeurteilt werden wegen Mitgliedschaft bei einer ungesetzlichen kriminellen Organi- sation, wegen illegalen Aufenthalts und Tra- gens von Uniformen in Palästina, illegalen Waffenbesitzes zur Unterdrückung der Be- völkerung und Beteiligung an mörderischen Handlungen. Die Urteile werden ohne Recht auf Berufung ausgesprochen werden, da auch das Berufungsrecht bei den britischen Miliärgerichten aufgehoben ist. Eine schwere Explosion ereignete sich in der Nähe von Tel- Aviv im Hauptquartier der in Palästina stationierten motorisierten Truppen. Der britische Hohe Kommissar für Palä- stina, Sir Alan Cunnigham, ist nach Kairo geflogen, um mit dem Befehlshaber der bri- tischen Streitkräfte im Mittleren Osten zu- sammenzutreffen. Wie dena meldet, ist infolge der Terrorakte der jüdischen Unter- grundbewegung die geplante Erhöhung der Einwanderungsquote nicht durchgeführ: worden. Einsichtige Senatoren Washington, 25. April(ap) Eine Gruppe amerikanischer Senatoren versuchte in den amerikanischen Haushaltsentwurf eine Klausel einfügen zu lassen, durch die die Zerstörung deutscher Kunstdüngerfabriken verhindert werden sollte. Dieser Versuch steht mit der vor einigen Tagen abgegebenen Erklärung Hoovers über die europäàisch- Ernährungslage in Zusammenhang. Differenzen wegen Geheim- haltung Berlin, 25. April.(dena) Zu den Vor: Würfen des sowjetischen Vertreters in der Berliner Alliierten Kommandantur, General KoOtik o w, der erklärt hatte, der Berliner Magistrat habe das Vertrauen der Berliner auf eine sachliche Zusammenarbeit mit al- len Besatzungsmächten enttäuscht, betonte der amerikanische Kommandant von Ber- lin, Oberst Ho wle y, auf einer Pressekon- terenz, die Stellungnahme des sowjetischen Kommandanten zum Rücktrittsgesuch des Berliner Oberbürgermeisters Dr. Ostrowski sei eine Verletzung der Verfügung Nr. 40 des Alliierten Kontrollrats, nach der die deutsche Presse durch ihre Veröffentlichun- gen nicht zur, Spaltung der Alliierten bei- tragen dürfe. Es entspräche nicht der Po- litik der amerikanischen Militärregierung, Differenzen zwischen den Alliierten vor die deutsche Presse zu zerren. In diesem Falle bleibe jedoch keine andere Wahl. Nach Auffassung der amerikanischen Militär- regierung habe eine demokratisch gewählte Regierung, und somſt auch das Berliner Stadtparlament, soweit wie möglich un- gehindert zu regieren. Südbadische Verfassung angenommen Freiburg, 25. April.(dena) Nach An- nahme des Verfassungsentwurfes für Süd- württemberg ist nunmehr auch die süd- badische Verfassung von der beratenden Landesversammlung mit 40 Stimmen der Demcekratischen Partei und Bad. Christ- lich-Sozialen Volkspartei gegen 12 der Sozialdemokraten und Kommunisten in zweiter Lesung angenommen worden. Zu den wichtigsten, in der zweiten Lesung durchgeführten Aenderungen gehört die Streichung des den Ständerat betreffenden Artikels. Ebenso wurde der Artikel über die Schulreform, der zu lebhaften Diskus- sionen Anlaß gegeben hatte, dahingehend abgeändert, daß nunmehr die öffentlichen Schulen„Simultanschulen mit christlichem Charakter im überlieferten badischen Sinne“ sind. Der in der ersten Lesung gestrichene Artikel, nach dem kein badi- scher Staatsbürger zur Leistung militäri- scher Dienste gezwungen werden dürfe, wurde in den neuen Entwurf wieder auf- genommen. Entlastungszeugen für Schacht Stuttgart, 25. April(tz-Eig.-Ber.) In der Spruchkammerverhandlung gegen Dr. H. Schacht vernahm die Verteidigung eine Reihe von Zeugen, die mehr oder weniger deutlich zugunsten Sechachts aussagten. Außerdem wurden Dokumente verlesen, die die mündlichen Aussagen der Ent- lastungszeugen unterstrichen.— Im Bu- chenwald- Prozeß schilderte der frühere Häftling Kurt Posener. wie dena aus Dachau meldet, die Ermordung des ehemaligen Vorsitzenden der SPD-Fraktion im preußischen Landtag, Ernst Heil- mann. Danach sei Heilmann in einem Bunker, in dem die Insassen in verschärf- tem Maße der Willkür der Ss ausgesetzt waren, ermordet worden.— Im SS- Prozeß Pohl legte die Anklagevertretung weitere Dokumente über die als„Aktion Reinhard“ getarnte Ausrottung der Juden vor.— Der Angeklagte Dr. Gerhard Rose gab im Nazi- Arzte- Prozeß im Kreuzverhör zu, im Jahre 1943 die Erprobung von Fleckfleber-Impf- stoff in Buchenwald vorgeschlagen und den Impfstoff zur Verfügung gestellt zu haben. — Im Nazijuristen- Prozeß erklärte der jetzige Ministerialrat Walter Römer als Zeuge, daß im Laufe des Krieges Verhand- lungen des Volksgerichtshofes vorwiegend an solchen Gerichten abgehalten worden seien, an deren Amtssitz sich ein Fallbeil befunden habe.— Aus Dokumentenvorla- gen des amerikanischen Anklägers im Flick- Prozeß geht hervor. daß bis No- vember 1941 infolge epidemischer Fleck- fleber- Erkrankungen in deutschen Lagern 2,3 Millionen sowjetische Kriegsgefangene umgekommen sind. Französische Krise innen und auſten Leere Brotläden— Kämpfe in Uebersee— Enttäuschte Delegation Paris, 24. April(ap) Während die Regie- rung sich mit der düsteren Voraussage des Ministerpräsidenten Ramadier beschäftigt, daß ohne eine erhöhte Mehlzufuhr aus Amerika die Brotversorgung im Juni zu- sammenbrechen müßte, werden die Schlan- gen vor den Pariser Bäckereien immer län- ger. Viele Bäckereien konnten überhaupt nicht öffnen, andere nur wenige Stunden. Man erwartet von der Regierung außer der angekündigten Rationskürzung weitere dra- stische Maßnahmen zur Bekämpfung der in ganz Frankreich seit über einer Woche herrschenden Brotkrise. Nach den letzten Berichten ist die Lage auf Madagaskar unverändert ernst. Euro- päische Besitzungen wurden dort in Brand gesteckt. Im Südteil der Insel sind Kämpfe im Gange.— Auch in Indochina dauern die Kämpfe an. Französische Truppen setz- ten die Operationen im Gebiet von Hanoi fort. Auch aus anderen Gebieten Nord- Indochinas werden Zusammenstöße ge- meldet. General de Gaulle erklärte, wie dena- Reuter meldet, in einer Pressekonferenz, er beabsichtige nicht, mit der Bildung der Französischen Volksunion RPF) in Frank- reich ein Ein-Parteien-System zu errichten. Er wolle dem französischen Volk lediglich eine freie und universale Stimme in der Regierung geben. Zu der Frege eines mög- ichen smerike nisch russischen rie- ges meinte der General. es sei nicht zu spät, ihn zu verhindern. Zur Rettung des europäischen Friedens schlägt er die Bil- dung eines französisch- britischen Blocks vor, dem Deutschland, Belglen, Holland. Italien, Oesterreich und vielleicht die Tschechoslowakei, nicht jedoch Spanien, beitreten könnten. Am 15. Mai wird de Gaulle in Bordeaux sprechen. Außenminister Bidault wird, wie ap meldet, unmittelbar nach seiner für Sonn- tagabend erwarteten Rückkehr von Moskau über die Außenministerkonfernz berichten. Die französische Abordnung, deren Verhal- ten von Marshall während sei“ ß kurzen Haltes in Berlin lobend erwähnt worden war, sei bitter enttäuscht, daß die vor- gesehene Einverleibung der Saar in die französische Wirtschaft durch die Haltung Rußlands nicht zustande gekommen sei. Henry Wallace hielt am Donnerstag abend seine letzte öffentliche Rede auf europäischem Boden in der Sorbonne, in deren Verlauf er Frankreich ,ein Binde- glied zwischen zwei Welten“ nannte, das die größte Aufgabe seiner Geschichte zu erfüllen hätte. Er erntete lauten Beifall, als er von„Diktaturbestrebungen“ in der französischen Politik sprach und scharf die Bemühungen des KRapitallsmus einerseits und des Kommunismus anderer- seits verurteilte, die ihre Systeme mit Waf⸗ kengewalt der Welt aufzwingen wollen. Henry Wallace, der am Donnerstag noch von Ministerpräsident Ramadier empfangen wurde und mit einer Delegation des MRP eine zweistündige Unterredung hatte, ist am Freitag von Paris nach New Vork ab- geflogen. 5 Eigenberidil aus Mios xau Ende ohne Ergebnis Von Orest Rosenfeld Sonderberlehterstatter auf der Moskauer Konferenz Moskau, 25. April. Die Moskauer Konferenz ist beendet. Sie ist gescheitert. Der Mißerfolg ist ein vollstän- diger, da die Minister nicht vor November wieder z Us am men- kommen werden. Niemand hatte gehofft, daß die Konfe- renz schon einen endgültigen Entwurf des Friedensvertrages mit Deutschland bringen würde. Aber man konnte nach mensch- lichem Ermessen auf eine Einigung über das Verfahren und über einige Prinzipien rechnen, und das hätte immerhin eine Grundlage für die späteren konstruktiven Arbeiten liefern können. Aber diese Eini- gung ist nicht erzielt worden. Man könnte glauben, daß nach der Prü- fung des Berichtes des alliierten Kontroll- rates in Berlin die vier Außenminister sich darüber einigen würden, diesem Kontroll- rat klare und genaue Anweisungen zu geben, nach welchen ein vorläufiges poli- tisches und Wirtschaftliches Statut für Deutschland hätte ausgearbeitet werden können. Aber nichts derartiges ist aus den Konferenzarbeiten hervorgegangen. Die Al- liierten haben sich über keine einzige wich- tige Frage geeinigt. Die wirtschaftliche Ver- einheitlichung der Zonen und die Festset- zung des neuen Industrieniveaus, die Re- parationen, die politische Organisation Deutschlands, die Ruhrfrage und das Saar- problem— alle diese Fragen sind ohne Lö- sung geblieben. Auch hinsichtlich der Ent- naziflzierung und Entmilitarisierung und der Demokratisierung hat die erzielte Einigung nicht viel Wert. Sie ist zu ungenau. Jeder wird sie auf seine Weise auslegen und tut dies jetzt schon.. Man hätte glauben können, das ameri- kanische Angebot eines Viererpaktes zur Sicherstellung der vollkommenen Ab- rüstung Deutschlands würde mindestens im Prinzip angenommen werden. Auch daraus ist nichts geworden. Man war ganz sicher, daß der Friedens- vertrag mit Oesterreich ausgearbeitet und vielleicht schon in Moskau unterzeichnet werden würde. Auch er ist nicht zustande- gekommen. Man vermutete, das deutsche Kohlenproblem würde gelöst werden. Nein! Unabhängig von der Konferenz ist ein Ab- kommen zwischen Frankreich und den Angelsachsen geschlossen worden, aber die- ses Abkommen ist zwangsläufig unvollkom- men. Seine volle Auswirkung würde die Eingliederung der Saar in das französische Wirtschaftssystem voraussetzen und über die Saar ist nichts beschlossen worden, zu- mindest nichts, was alle vier Großen ver- Pflichtet. Eine einzige Frage hat man geregelt, die dler finanziellen Lage der Stadt Triest. Eine Frage, die man der Tagesordnung der Konferenz nachträglich hinzugefügt hatte und die/ in New Vork nicht vorgesehen War. Ihre Bedeutung für die internationale Lage ist so, gering, daß man garnicht davon spre- chen kann. Die Ursache dieses Mißerfolges liegt hauptsächlich in der Uneinigkeit zwischen den Russen und den Amerikanrn in der Frage der Reparationen. Die Sowjetunion hat alle anderen Fragen von der Lösung des Reparationenproblems abhängig gemacht und gerade auf dieses hat sich der Gegen- satz zwischen den beiden großen imperiali- stischen Mächten konzentriert. Im Verlauf der vorletzten Sitzung hat General! Marshall noch zwei Erklärungen Abgegeben. Die erste dieser Erklärungen bezog sich auf den Viererpakt. Der ameri- kanische Staatssekretär bedauerte außer- ordentlich, daß das Projekt abgelehnt wurde. Das Gegenprojekt Molotows, er- klärte er, mache den Abschluß dieses Pak tes unmöglich, denn es fülle ihn mit Klau- seln an, die ihren Platz im Friednsvertrag haben müßten, über den eine Einigung noch nicht zustande gekommen sei. Gerade im Hinblick auf die Meinungsverschiedenheiten, die noch zwischen den Alliierten bestehen, hielt General Marshall das Zustandekom- men des von den Vereinigten Staaten vor- geschlagenen Paktes für sehr wichtig, durch den Deutschland beweisen würde, daß die Differenzen in keiner Weise die So- lidarität der Alliierten und ihre Entschlos- senheit berührten, die Wiederaufrüstung Deutschlands um jeden Preis zu verhindern. Obwohl die Amerikaner die Ablehnung des Projektes sehr verstimmt hat, sei die Regie- rung der Vereinigten Staaten fest entschlos- sen, ihren Vorschlag nicht zurückzuziehen, sondern im Gegenteil aufrecht zu erhalten. Die zweite Erklärung General Marshals betraf Oesterreich. Der amerikanische Außenminister stellt fest, daß es unmöglich sei, den Friedensvertag mit Oesterreich in Moskau zu unterzeichnen, da noch zu viele Meinungsverschiedenhęiten über diesen Ver- trag beständen.„Wenn wir uns über diesen Vertag nicht einigen können“, erklärte Ge- neral Marshall,„muß diese Frage auf die nächste Tagung der UN verschoben Wer- den.“ Der Rest der Sitzung war der„Liani- dierung“ der Tagesordnung gewidmet. In der Schlufisitzung machte Molotow dazu den Gegenvorschlag, aus Vertretern der vier Großmächte einen Ausschuß für alle noch offenstehenden Fragen des Staatsver- trages für Oesterreich zu bilden. Die Außen- minister nahmen diesen Vorschlag an. Der Ausschuß wird seinen Sitz in Wien haben und soll vor allem die Klauseln des Ver- tragsentwurfs prüfen, in denen der Begriff der deutschen Vermögenswerte und des al- liierten Eigentums in Oesterreich definiert wird. Unberechtigter Nechdruck verboten) Wegen des Mai-Feiertages erscheint unser Blatt in der kommenden Woche nur zweimal, und zwar am Mittwoch, dem 30. April, und am Sams- tag, dem 3. Mai, in einem Umfang von qe 6 Seiten. . Samstag, 26. April 197 Samstag, 26. April 1947 Veröftentlicht unter Militär-Regierungs-Lizenz 08 Ackermann ind Karl Vetter Pestscheck konten Karlsruhe 60 016 Ludwigshafen a Ru 26 743 Monatlicher Zezugspreis Für unverlangte Manuskripte übernimmt die Redaktion keine Verantwortung halt: E Fritz von Schilling, Dr Karl Mannheim R I. 4/6. Telefon 44 151/53 . Tt gilt Anzeigenpreisliste Nr. 3 WE 110 Verantwortlich für den gesamten in- Redaktion, Verlag und Druckerei: RM 2.40 einschließlich Frägerlohn Und was wird nun aus uns? Die Konferenz des Außenministerrates in Moskau, die am 10. März begonnen hatte, um die Vorbereitungen für den Friedensvertrag mit Deutschland und den Abschluß des Staatsvertrages mit Oesterreich unter(ein) Dach zu bringen, ist am 24. April, nachmittags, beendet worden, ohne dies Ergebnis erreicht zu haben. Die sichtbaren Gegensätze, die die notwendige und angestrebte Einigung unmöglich machten, sind zu bekannt, um hier noch einer Zusammenfassung zu bedürfen. Hinter dem Gegenstand der sachlichen Besprechungen zeichnete sich aber auf dieser Konferenz deutlicher als je zuvor die Verschiedenheit zwischen den politischen Grundanschauungen der Westmächte und denen der Sowjetunion ab. Auf die knappste Formel gebracht, stand der westlichen Ueberzeugung, daß der Staat für den(Schutz und das Wohlergehen des) Menschen da ist, die erst kürzlich bei der Beratung über die Formulierung der Menschenrechte durch den russischen Dele- gierten Gromyko besonders klar verdeutlichte Auffassung der Sowjetunion gegen- über, die den Menschen als Werkzeug des Staates ansieht, dessen Ansprüche nur im Zusammenhang mit der Erfüllung der von ihm durch die Allgemeinheit geforderten Leistungen anerkannt werden. Die naturgemäß— da sie ja auch in dem Andersdenkenden zunächst den gleich- berechtigten Menschen sieht— duldsamere Anschauungsweise der Westalliierten neigte lange Zeit dazu, den inneren Widerspruch zu der Auffassung der Sowzet- union und ihrer Anhänger als überwindbar anzusehen und suchte nach einer ge- meinsamen Plattform für die Ordnung der reichlich verwirrten und drängenden Nechkriegszustände, besonders in Europa. Ihr, aus dem gemeinsamen Kriegserlebnis geschöpftes Ziel war die Einigung, nicht lediglich die Verständigung. Diese Einigung Bat sich in Moskau als unmöglich erwiesen. Es bleibt also nur der Weg der Ver- ständigung, der auf der nächsten Konferenz im November dieses Jahres in London gesucht werden soll. Das ist der ziemlich klare Hintergrund, vor dem sich die trübe Gegenwart unseres eigenen Schicksals abspielt. Und unsere, trotz allen Vorbehalten, mit denen wir der Moskauer Konferenz von vornherein entgegengesenen haben, ent- täuschte Frage ist, was soll nun werden? Es handelt sich, wie jeder Tag klarer erweist, dabei nicht um uns, um Deutsch- land allein. Die Mauern der Zonengrenzen, die uns einschließen, schließen gleich- zeitig unsere Nachbarn aus. Die zerrissenen Fäden der in allen Lebensäußerungen eng verknüpften europäischen und nicht nur deutschen Wirtschaft hängen lose in der Luft und jeder Tag der verstreicht, ohne daß sie wieder neu geknüpft werden, hemmt die planvolle Wiederherstellung der gestörten Ordnung. Auf unserer Seite der Mauer liegt die Produktionskraft gelähmt, die der Wiedergutmachung, dem Wiederaufbau der kriegsversehrten Länder und unserer eigenen zerstörten Gebiete mit allen Mitteln dienen möchte und müßte. Zu den unvorstellbaren Kosten, die der Krieg den hineingezogenen Völkern auferlegt hat, kommen die für eine normale Wirtschaftsbetrachtung kaum mehr faßbaren Verluste der unausgenutzten Arbeits- und Leistungskraft und des gedrosselten Warenverkehrs. Denn auf der anderen Seite der Mauer fehlt das Absatzgebiet und das vielfältige Angebot des naheliegen- den und umfangreichen deutschen Marktes. Europa erweist sich, ob es politisch will oder nicht, als eine Einheit, in der, wie in der römischen Legende, der Kopf nicht ohne den Magen, die Hand nicht ohne den Mund, kurz kein Teil ohne das andere und alle zusammen nicht ohne das Ganze leben können In einem Zeitalter der größten Rationalisierung und der ge- nauesten Erforschung aller Zusammenhänge des stofflichen und geistigen Lebens erscheint es als ein Paradox sondergleichen, daß die Gemeinschaft der Völker in einem Augenblick größten Warenmangels und höchster Bedürftigkeit, um sich vor der Möglichkeit einer falschen Benutzung der deutsehen Leistungsfäb'gkeit zu schützen, keinen besseren Ausweg fand, als ihre nutzbringende Verwendung aus- zuschließen. Diese Ueberlegungen haben zum Teil dazu beigetragen, die Verstän- digung zwischen den von sachlicher Vernunft diktierten Vorschlägen der Vereinigten Staaten und Englands und den stärker politisch beeinffußten Plänen der Sowjetunion und zum Teil Frankreichs zu erschweren. Sie haben gleichzeitig an Gewicht ge- wornen und, wie wir glauben, zur Klärung, wenn schon keiner vollkommenen, 80 doch wenigstens einer tragbaren Zwischenlösung beigetragen. Wie General Clay kürzlich auf seiner Pressekonferenz andeutete, ist die Möglichkeit nicht ausgeschlos- sen, daß die amerikanisch- britische Zonienveremigung über die wirtschaftliche Zu- sammenarbeit hinaus, auch politisch weitergeführt wird. Gewisse Anzeichen deuten darauf hin, daß auch Frankreich vielleicht in absehbarer Zeit für den Anschluß seiner Zone an die bestehende Zonenvereinigung zu gewinnen sein wird. Wenn es auch selbstverständlich ist, daß alle diese Lösungen nur Behelfsmittel,„Er- satz, für die im Augenblick noch unmögliche Wiederherstellung des im Potsdamer Abkommen vorgesehenen einheitlichen deutschen Wirtschaftsraums sind, 80 sind Wir doch nicht der Ansicht, daß dadurch ein nicht mehr zu schließender Riß durch Deutschland und Europa entstehen würde. 6 unter der Flagge der Einigung eine Westblockhysterie vertrieben spitzung, mit der Außerhalb der polemischen Ueber- Wird, dürfte die Verständigung zwischen Ost und West durch eine wirtschaftliche Gesundung des deutschen und europäischen Westraumes nicht behindert, sondern eher erleichtert werden. In Washington haben amerikanische Senatoren und Abgeordnete einen Antrag an den Kongreß gerichtet, die Förderung einer Vereinigung der Europäischen Staaten in das außenpolitische Programm offiziell aufzunehmen. General de Gaulle hat in einer seiner letzten Erklärungen die Bildung eines englisch- französischen Bundes befürwortet, dem sich die europäischen Staaten einschließlich Deutschlands anschlie- Ben sollen. Das Scheitern der Konferenz von Moskau hat die Ueberzeugung be- stätigt, daß durch weiteres Abwarten kann. Den Frieden zu gewinnen ist aber viel verloren, aber nichts gewonnen werden auch heute noch der Wille und die größte und wichtigste Aufgabe der alliierten Mächte. Ob er durch ein mit teuren Kon- zesslonen in Moskau erkauftes Kompromiß gewonnen worden wäre, erscheint zwei- felhaft. Es mag durchaus sein, daß diejenigen Recht haben, die, wie Delbert Clark in der New Lork Times“ berichtet, nicht allzu enttäuscht über den Mißerfolg der Konferenz der Ansicht sind, daß eine Summe von Kompromissen in 80 grund- legenden Angelegenheiten zu einem Vertrag geführt haben würde, der kaum das Pergament, auf dem er geschrieben wäre, wert sein würde. Denn am meisten zu kürchten gewesen wäre ein zweites Versailles. v. S. Planwirtschaft, tenzen, die * probleme der amerikanischen Demokratie Berater General Clays sprach in Heidelberg Heidelberg, 25. April.(Eigen- Bericht) Vor Dozenten und Studenten der Univer- sität, sowie geladenen Gästen aus der Stadt sprach der Professor für political science and government an der Harvard- Universität und Berater General Clays in Verfassungs- fragen, Dr. Carl J. Friedrich, über Probleme der amerikanischen Demokratie. Die eindrucksvollen Darlegungen ließen erkennen, wieweit entfernt von aller ge- dankenlosen Glorifizierung man sich heute in Amerika bestrebt, gerade die problemati- schen Seiten der demokratischen Staats- form zu durchleuchten. Als dem ursprünglichen Gedanken der Demokratie entgegenstehend, führte der Redner die aus dem heutigen Staatsleben nicht mehr wegzudenkenden Momente der der Bürokratie und der Außenpolitik an. Die Eigen- art der Demokratie liege, im Gegensatz zu der auf Einzelziele abgerichteten autoritären Staatsform, in der Vielgestaltigkeit der staatlichen Willensbildung. Diese lokale und interessengegliederte Vielgestaltigkeit sei imstande, die auf verschiedenen Ge- bieten auch in Amerika unvermeidliche Planwirtschaft zu modiflzieren. Das„Welt- wunder“ der restlosen Umstellung einer voll- kommen frei arbeitenden Wirtschaft in eine völlige Planwirtschaft in den Jahren 1941/1942 zeige die bisher ungeahnten Po- unter der Oberfläche einer freien Gesellschaft schlummern. Als Gegengewichte gegen diese umfas- sende bürokratische Planung seien aber stets die ö Unterwerfung aller Verwaltungsbelange unter die richterliche Kontrolle, der kollegiale Aufbau der Kommission und die Dezentralisierung der Verwaltung Wirksam geblieben. Als deutsches Beispiel für eine durch gut gegliederte Dezentralisation vorbild- lich arbeitende Verwaltung nannte Prof. Friedrich die Deutsche Reichsbahn (Reichsbahndirektion). Die größte Bedeu- tung habe jedoch die Weiterentwicklung der Lokalverwaltungen erlangt, die in diesem Wir veröffentlichen heute die Reiseeindrücke unseres Bremer Korxrrespondentefi G. H. Rettig von seiner süddeutschen Informationsfahrt. Nachdem für Bayern die in früheren Zu- tellungsabschnitten üblichen Sonderzuteilungen in der 100. Periode ausgeblieben sind, beginnt sich eine in ihrer Art neue„verbissene Nie- dergeschlagenheit“ bei der Bevölkerung be- merkbar zu machen. Für den norddeutschen Beobachter, der in Augsburg ausgestiegen ist, und in der Babhnhofswirtschaft gegen Ende des Restaurationsbetriebes ein durchaus aus- reichendes und schmackhaft zubereitetes mar- kenfreies Bratkartoffelgericht bekommt, ist diese Reaktion auf die Angleichung der Zu- teilungen einigermaßen unverständlich. Die Reihe der ernährungsmäßi angenehmen Ueberraschungen setzt sich in Munchen damit fort, daß man anstatt der im Norden üblichen, berüchtigten„Zwischengerſchte“— ohne Kar- toffeln, Brot wird gegen Abgabe von Marken als Ersatz geliefert— für die gléſche Marken- menge im übertemperierten Gastzimmer ein für heutige Begriffe gewähltes Essen erhält und gesättigt vom Tisch aufsteht. Krapfen, die man für gerin Markenabgabe, mit Zucker bestreut, auf dem Münchener Haupt- bahnhof erstehen kann— eine Serviette zum Säubern der Fettfinger ist mitzuführen— sowie Puddingspeisen mit Fruchtsauce, die in Reichenhall mit einem delikaten Fischzwi⸗ schengericht zum Menü gehören, erscheinen dem„Hungerleider von herunten“ als traum- hafte Schlemmerel. Gemessen an dem lieblos, aus Fischnebenprodukten und Steckrüben ge- mixten Heringssalat— dem einzigen, an der Küste greifbaren, allerdings schwer verdau- lichen Stammgericht— führt Bayern eine lukullische Küche. Warmgehelzte Amtsstuben noch im April verwundern den Fremden um so mehr, als das Heizen der Diensträume in den strengsten Wintermonaten außerhalb Süddeutschlands glückliche Ausnahme darstellt. Konnte das Heizmaterial auch durch Holzeinschlag sicher- gestellt werden, so fällt doch der Unterschied in der großzügigeren Verwendung insofern auf, als mit dem in Nordwestdeutschland als Ersatzbrennstoff gewonnenen Torf recht spar- sam umgegangen werden muß. Die Betriebe, Zusammenhang eher als Lokalregierungen zu bezeichnen seien. In dieser Sphäre voll- ziehe sich die eigentliche Schulung und Be- währung der Demokratie. Die Entscheidung über Einziehung zum Wehrdienst z. B. sei Sache der lokalen draft boards gewesen. Eine nicht ganz glückliche Nachahmung dieser nach individuellen Gesichtspunkten entscheidenden Körperschaften stellen die deutschen Spruchkammern dar. Das schwierigste Problem sei die Demo- kratisierung der Außenpolitik, da dieses Gebiet selbst für Fachmänner oft einem Schachspiel im Dunkeln gleiche. Eine ge- wisse Scheu der Demokratie vor der Außen- politik zeige sowohl der Isolationismus, als auch mit umgekehrten Vorzeichen der In- ternationalismus und die Flucht in die UN. Gleichwohl habe die amerikanische Außen- politik in den letzten 50 Jahren die aller- größten Erfolge gehabt. Zu dem Paradoxon der Demokratisie- rung Deutschlands durch Militärgewalt er- klärte Prof. Friedrich, daß dieses Problem auch in Amerika lebhaft diskutiert werde. Deutschland sei bei Kriegsende revolu- tionsreif, aber nicht revolutionsfähig gewesen. Jedoch würden auch die durch äußere Re- volution in der Entwicklung angelegten verfassungsmäßigen Zustän die guten Qualitäten im Volke entwickeln können. Am Vortage hatte Prof. Friedrich im engeren Kreise Fragen der Verfassung und der öffentlichen Meinung besprochen. Die moderne Demokratie, so führte er aus, habe die doktrinäre Vorstellung des frei schwe- benden rationalen Menschen, der seine Ent- scheidungen unbeeinflußt von Propaganda und ökonomischen Interessen nur nach dem Staatswohl trifft, fallen gelassen. Diese Auffassung sei eine Art Umkehrung des Elitegedankens. Jede noch so hochstehende Elite entscheide aber bewußt oder un- bewußt nach ihrem eigenen Interesse. Es gelte also, bei opponierender Meinungsbil- dung Organisationsformen zu entwickeln, die für das gesunde Interesse der Mehr- zahl der Menschen Fehlentscheidungen ver- meiden. 5 gayem von Rorden gesehen oftmals letzter Wärmespender des Arbeiters, schlossen ihre Büros und ließen neben den Gespenstern des Hungers und der Kälte auch noch das der unfreiwilligen Arbeitslosigkeit aufstehen. In Bayern ging das Leben im ganzen gesehen— doch weiter. a Bedrückend wirkt sich der soziale Unter- schied zwischen den nach Bayern herein- strömenden Erholungsuchenden und den zu schlemmerhaften Abstechern mit einem oder mehreren PKWVS erscheinenden prominenten Gästen der Berghotels und Kurorte aus., Diese gar nicht kleine Schicht der Bevorzugten, die bei mitgebrachten Delikatessen, die oft der Tisch nicht zu fassen vermag, bei Camel, Schnaps, Wein und Geflügel, das, angenehm duftend, separat serviert wird, ungeniert die besten Plätze belegt, kommt mit Hilfe ihrer als Bakschisch dargebotenen Bedarfsgüter, wie Textilien, Eisenwaren, Schnaps und Zigaretten auch nicht in die Verlegenheit, sich mit Sehwierigkeiten in der Unterbringung herum schlagen zu müssen. * Theater, Oper und Varieté hatten in den Städten des Nordens und Westens geschlossen. Wer wollte es den Besuchern bei leerem Ma- gen auch noch zumuten, eingehüllt in Decken der Interpretation eines großen Künstlers zu folgen, wenn auch der beste Klangkörper vor Mißtönen, durch die Kälte verursacht, nicht gefeit ist. Dagegen ist es, wie aus einem Gespräch mit Otto Gühl, dem Intendanten der neugegründeten schwäbischen Landes- bühne in Kaufbeuren hervorgeht, sehr viel leichter gewesen, namhafte Künstler in die mit bäuerlichem Hinterland gesegnete Wir- kungsstätte zu verpflichten. *. Um nicht ungerecht zu sein, muß der norddeutsche Beobachter bei der Beurteilung der tiefen Depression unserer süddeutschen Brüder im Augenblick berücksichtigen, dag der Bayer von jeher gewohnt war, gut zu essen, und vor allem sein unvermeidliches Bier nicht zu vermissen. Auch der Bemer- Kung selbst geistig hochstehender Bayern, daß Wir Norddeutsche die Auswirkung der mit der Angliederung an die britische Zone ver- bundenen letzten Kürzungen kaum ermessen könnten,„da dieser bereits seit Jahren an die — N 5 bestehenden Rationen gewöhnt sei“— kan man sich nicht ganz verschließen. Wenige erfreulich schon ist die Beweisführung eine überwiegenden Teils der bayerischen Bepdl. kerung, die die Kürzungen, die den„Mages. fahrplan“ des fleischgewohnten Bayern Vol. ljends in Unordnung bringen, den„Preußen“ womit alle Nichtbayern gemeint sind, zur Lag legen. Diese Einstellung macht sich dana leider auch für den reisenden Journaliste an dessen Aussprache man seine nördlich Herkunft leicht erraten kann, bei Anfragen um Auskunftswünsche in Industrie und Han. del bemerkbar.— Die höfliche Form, in die die bestimmt erteilten Absagen gekleidet Sind, verdient lobend erwähnt zu werden. In eigener Sache Karl Vetter stellt Strafantrag gegen den„Telegraf“ Mannheim, den 25. April 1947. Der Mitherausgeber des„Mannheimer Morgen“ Verlagsdirektor Karl Vetter, hat Wegen ehrenrühriger Behauptungen in der Berliner Tageszeitung„Telegraf“(Lizenzträger Arnd Scholz, Paul Löbe und Annedore Leber) Strafantrag bei der Staatsanwaltschal Berlin gestellt. Die mit Arno Scholz gezeichneten Verleumdungen, gegen die Karl Vetter auftreten wird, befassen sich mit der politischen Führung der Blätter des Verlages Rudolf Mosse Berlin per dem politischen Umschwung im Jahre 1933 Vetter war damals der Leiter des Unter- nehmens. Anfang August 1933 wurde er aus seiner Position gewaltsam entfernt. r erhielt den Reisepaß abgenommen und wurde vom Propagandaministerium ah „untragbar für jede Position in der Wirt schaft“ erklärt. Die jeder sachlichen Grundlage ent. behrenden Behauptungen des Arno Scholz Vetter hätte an seinem Platz„kleben“ bleiben wollen um den Preis des Gesin- nungsverrats) wurden im Zusammenhang mit der um die„Antwort an den Landtag von Karl Vetter entstandenen Presse- polemik erhoben. Das Kernstück der Ver- leumdung ist die Unterstellung, Kar! Vetter habe dem SPD- und Reichsbanner- Rene gaten Henning Duderstadt Beihilfe bel seinem Pamphlet„Vom Reichsbanner zum Hakenkreuz“ geleistet. Die Wahrheit — das sei der gerichtlichen Auseinander- setzung vorweggenommen—, daß Vetter das Manuskript Duderstadts damals nach der ersten Lektüre zurückgewiesen hat, was den zu Hitler übergelaufeneß ele- maligen Mitarbeiter der SPD-Presse und des Reichsbannerführers Hörsing zu einer Denunziation Vetters und seines Mitarbeiter; Dr. Kurt Königsberger bei Goebbels und der Gestapo veranlaßte. 8 Zoneneinheit unuirkram Zentralinstanz notwendig Bielefeld, 25. April(dena)„Der zur Zeit bestehende deutsche Verwaltungsapparat hat die Wirtschaft kaum noch in der Hand“, erklärte der Leiter des Zweizonen-Verwal. tungsamtes für Wirtschaft, Dr. Viktor Ag art z, auf dem Kongreß des Deut schen Gewerkschaftsbun des, Die Wirtschaftspolitik sei heute durch die sou- veräne Stellung der Länder völlig unein- heitlich. Die separatistischen und partikula- ristischen Tendenzen seien so überwiegend daß von einer Zoneneinheit nicht mehr ge- sprochen werden könne. Das Kontrollratgesetz Nr. 50 bedrobe zwar jeden unerlaubten Waren- und Güter- verkehr mit strengsten Strafen, jedoch werde versucht, dieses Gesetz dadurch umgehen, daß etwa 30 Prozent der Produk- tion zur freien Verfügung des Unterneh- mers gestellt werden. Eine solche teilweise Legalisierung des schwarzen Marktes be- deute die Bankrotterklärung der Verwal- tung. 5 Zur Lösung des Ernährungspro- blems fordert der Bundeskongreß in einer Entschließung: Durchführung der Boden- reform und sofortige Auflösung der beste- henden, mit der Erfassung und Verteilung der Lebensmittel beauftragten Organisa- tionen, die an den früheren Reichsnähr- stand erinnern, und ihre Ersetzung durch eine demokratische Selbstverwaltung unter Einschaltung der Gewerkschaften. — eee Die Ungekannien Von Victor Klages-Berlin Man wird unser Zeitalter einmal das trostlose nennen. Das kann uns gleichgültig sein, Weil wir dann nicht mehr sind. Für Uns ist Wichtig, eindeutige Klarheit darüber zu schaffen, was wir selber von diesem Zeit- alter denken. Nicht die schwindlig machen- den Verschlingungen der Politik sind ent- scheidend, sondern die moralischen 3 und Tiefenpunkte. Besonders die Höhen- punkte. Denn wenn sich die in nicht gar zu kargem Maße finden, können auch diese Zeiten im inneren Kern nicht sehr viel schlechter gewesen sein als die voraufge- gangenen. ö Schauen wir ein ganz klein wenig zu- rück, nur ein paar Jährchen. Da saßen wir eingepfercht von der massiven Brutalität des braunen Ungeziefers, und wenn man des Glaubens der intransigenten Beobachter ist, sind wir alle Nazis gewesen. Gewiß— 80 lassen sich diese Unbeugsamen vernehmen — haben viele von euch keine Parteiuniform getragen. Aber Was besagt das? Ihr waret keine Kämpfer, ihr habt euch geduckt wie die Hasen in der Ackerfurche, ihr hattet Angst, nichts als Angst, ihr habt geschwie- gen, und deshalb habt ihr Schuld, Es ließe sich dagegen so manches ein- wenden, doch wollen wir uns hier auf einen ganz bestimmten Sektor konzentrieren: auf das Rämpferische. Man muß diesen Begriff aus dem Chaos der Schlagworte zu- nächst einmal in die Sphäre kühler Sach- lichkeit rücken. Kämpferisch sein hieß unter dem Naziregime nicht nur, daß man Mut und Gesinnung hatte. In sehr vielen, ja, in den allermeisten Fällen war es gleichbedeu- tend mit: Anstand haben. Und das ist eine recht stille Eigenschaft, die um so tie- ter sitzt. je stiller sie sich gibt. Das Hauptkontingent der Hitlergeg- ner wurde von den schweigenden An- sta gdigen gestellt. Diese Leute, trotz ihres Schweigens keineswegs tatenlos, haben in erster Linie dazu beigetragen, daß Deutschland nach dem Zusammen- bruch nicht als eine Pesthölle der Ge- meinheit vor den Augen der Welt offen lag, Diese Leute waren das Rückgrat jenes Deutschland, das auch der Paralytiker aus Braunau nicht bezwungen hat, und ihr stil- les Tun ist hundertmal wirksamer gewesen als die ohne Zweifel heroische Aufopferung der lauten Bekenner; denn Rebellen wan- derten aufs Schaffott oder ins KZ, während die anderen weiter zuwirken vermochten. Gern macht man die Stillen, die heute noch Ungekannten, zu einer Belanglosigkeit; mit- leidig belächelt werden sie vor allem von den zurückgekehrten Emigranten, die zu einer Zeit, als die„Hasen in der Acker- kurche“ jeden Tag ihren Kopf riskierten, in einem Londoner Kaffee Schach spielten oder sich in Moskau gut nährten. Es scheint des- halb angebracht, ein paar Worte über diese Dinge zu sagen. 5 Die Ungekannten saßen fast ausschließ- lich in den Aemter n. Selbst ein„Bonbon“ im Rockaufschlag bedeutete nicht unbedingt moralischen Niederbruch, eine Militär- uniform schon gar nicht. Diese simple Fest- stellung ist nötig. Ich bin mir bewußt, dag. eine gewisse Entschlossenheit dazu gehört, so deutlich zu sein; man wird gar leicht als verkappter Faschist“ verschrien, zumal dann, wenn man den totalitären Bestrebun- gen einer anderen Farbe entschieden ableh- nend gegenübersteht. Möglicherweise ist es auf derartige Erwägungen zurückzuführen, daß wir bisher verhältnismäßig wenig, fast gar nichts von dem Wirken der stillen Nazi- gegner gehört haben. Was der Schreiber die- ser Zellen davon berichten kann, beruht auf eigenen Erlebnissen, und es äßt sich daher leider nicht vermeiden, daß im Verlauf der Erzählung auch seine eigene Tätigkeit ein wenig gestreift wird. Das Amt, von dem die Rede sein soll, war die Berliner Auslandsbriefstelle — 80 lautete, scheußlich genug, die offizielle Bezeichnung. Hier saßen in den Jahren des Hochbetriebs annähernd dreitausend Menschen, die unter militärischer Leitung und Aufsicht die ein- und ausgehenden Aus- landsbriefe und auch die Prisenpost einer Durchsicht unterzogen.“ Wohl die meisten davon waren krie dienstverpflichtet, alle aber hatten zu parieren wie Soldaten. Es gab eine Reihe von Gruppen: Sortier- und Schneidestelle, Leseräume für Privat- post, Handelspost, Einschreibepost, chemi- sche Prüfstelle und andere mehr. Die Ent- scheidung über das Schicksal der Briefe, also die Zensur, die gegebenenfalls auch eine Berichterstattung erforderte, war der nur kleinen Gruppe VIII vorbehalten. Sie galt als Spitzengruppe. In der Mehrzahl bestand sie aus Damen, von denen einige Bindung an Kreise der höheren Militärs hatten. Die Herren waren zum Teil Offlziere in Uniform, zum Teil verpflichtete Zivilisten mit um- fangreichen Sprach kenntnissen. Ich habe dieser Gruppe jahrelang angehört, bis die ganze Dienststelle in Verdacht geriet und aufflog. Während all der Zeit ist mir nicht ein einziges„Heil Hit- ler!“ zu Ohren gekommen. Die paar Nationalsozialisten, die vorhanden waren, kannte man; sie wurden wie rohe Eier be- handelt und legten ihrerseits eine bemer- kenswerte Zurückhaltung an den Tag. Unter den Aufsichtsofflzieren— alle im Rang eines Majors oder Oberstleutnents— War nur ein einziger wirklich unangenehmer: der stell- vertretende Leiter, später Leiter der Gruppe. Es ist mir eine Genugtuung, zu hören, daß man ihn jetzt endlich, zwei Jahre nach Kriegsschluß, an die Hammelbeine gekriegt hat Die übrigen Offlziere waren in der Handhabung ihrer dienstlichen Aufgaben liberal, teilweise mehr als liberal. Alle zur Zensur angesetzten Dolmetscher mußten Emen„beichten“, wie wir es nannten, d. h. 3 jemand auf die Schulter. Vortrag halten, und es kam ganz auf diese Offlziere an, was mit den Briefen geschàh. Manch liebes Mal ist eben nichts geschehen. Der Umgangston unter den Dolmetschern und Prüferinnen würde wahrscheinlich in- folge seiner nazifeindlichen Färbung jeden Außenstehenden verblüfft haben; Wir Dol- metscher bildeten sogar eine Gemeinschaft, die wir„Das Fähnlein der sieben Aufrech- ten“ tauften. Mehr als einmal haben wir uns efragt: „Was würden sie Jenseits des Kanals sagen, wenn sie das wüßten!“ Sehr kritisch wurde die Situation, als die Masse der polnischen und ukrainischen Land- und Industriearbeiter und Arbeite- rinnen zu schreiben begann. Jede abfällige Aeußerung über das Naziregime sollte der Gestapo gemeldet werden, und was dann mit den Leuten geschehen wäre, bedurfte keiner Erläuterung. Wir mußten also einen Weg finden, die unglücklichen Menschen zu retten. Ich hatte zu dieser Zeit das po l- nis che Referat und arbeitete an einem Schreibtisch mit einem anderen Berliner Journalisten, dessen gute Gesinnung ich er- probt hatte. Bald kamen wir überein, die „verdächtigen“ Briefe auf keinem Fall zu melden, sondern in Bausch und Bogen dem Papierkorb einzuverleiben. Da unser Bote jeden Abend den Inhalt der Papierkörbe eigenhändig der Zentralheizung übergab, Wären Nachsuchungen kaum zu befürchten. Unzensiert weiterleiten konnten wir sie nicht, da geheime Stichproben durch den SD vorgenommen wurden. Ein verlorener Brief war immerhin zu verschmerzen; die Einlieferung in ein KZ wäre jedenfalls bitterer gewesen. Eines Tages bin ich eifrig am Vernichten von Post; stets zerriß ich die Briefe in un- erkennbar winzige Stückchen. Da tippt mir Der Leiter der Dienststelle, ein Oberstleutnant, steht hinter mir. Sagt:„Wollen Sie mir bitte auf den Flur folgen.“ Aus! Erledigt! Im Abgehen war der Oberstleutnant Ulrich v. Seller sehe ich noch, wie sich unsere Mitverschwo- rene— der Dritte im Bunde war nicht an. wesend— kreidebleich und einer Ohnmacht nahe an einem Stuhl festhält. Draußen auf dem Flur sagt der Oberstleutnant: Se scheinen Ihre Tätigkeit hier als eine cha- tative aufzufassen?“ Was sollte ich viel er- widern— ich stellte mich zur Verfügung und dachte an meine nichtsahnende Frau. Da geschah das Unerwartete: der Oberst- leutnant ergreift meine beiden Hände und sagt mit nassen Augen:„Endlich ein anständiger Kerl! Fahren Sie 30 5 fort!“ Und noch gute drei Jahre hat der bel seiner antinazistischen Arbeit Ertappte dies Arbeit mit stillem Wissen der obersten Le- tung fortgesetzt. Wenn man mir nicht zubilligen wollte, daß dies einer jener moralischen Höhe- punkte war, von denen ich einleitend sprach dann würde jedes weitere Wort zwecklo sein. Aber ich glaube doch, niemand Wir zögern, vor der Qualität dieses Offizier dessen unbeirrtes Bekenntnis z uf Menschlichkeit ein Wagnis sonderglel chen bedeutete, tief den Hut zu ziehen. starb in einem Interniertenlager in der Nähe von Frankfurt a. d. Oder. Vielleicht werden jetzt Stimmen lau werden, die meinen, dies sei ein Einzelfad gewesen. Ich habe später anderenorts noch Verschiedenes erlebt und würde mir deshalb erlauben, einer solchen Auffassung ziemli skeptisch gegenüberzustehen. Aber— Wer den die anderen sagen— es müssen doc Einzelfälle gewesen sein. denn sonst hätte sich das Dritte Reich nicht so lange halten können. Diese Argumentation trifft meine Erachtens nicht ins Schwarze. Das bishet ungelöste Rätsel ist: daß ſenès braune Reich trotz der Anständiakeit und des stillen Heroismus der Ungekannten, die es sev zu Tausenden gab, zwölf Jahre im Heng von Kultureuropa zu existieren vermochte“ . 1 * 22„ 7 r Ver- te bel er zum zander- 8 nach n ehe ind des beiterz is und ur Zelt pparat Hand“, erwoal⸗ Vikctor Deut- 8, Die ie sou⸗ Unein⸗ tikula⸗ iegenc ehr ge- edrohe Güter · jedoch reh roduk- terneh- ilweilse es be · exwal · pro; n einer Boden- beste teilung ganlsa⸗ isnühr⸗ durch Unter er del e diese n Lel⸗ Wollte. Höhe- sprach, vecklos 1 Wird flziers 8 Z uf erglei⸗ 113 4 r Nähe 5 wenig 8 eine Bevöl. Mageg. rn vol. eußlen, ur Lag rdalisten, ördlichz nfrageg d Han. in die et Sind, dere Segen 7. Der orgen“ Wegen zerliger r Arno Leber) itschafl holt n die en sich ter dez in vor e 1933. Unter- rde er nt. Er n und m alz Wirt. e ent. Scholz cleben“ Gesin- enhang indtag Presse- Vetter Rene · elt ist Vetter desen einer eite fu 2. Jahrg Nummer 48 Samstag, 26. April 19 47 d wie soll man auch die Vögel mit Uständigen Vernichtung 2 Alles ist menschlich nets, selbst der Blu- dlich, wo jener, der begangen hat, Kunstblu- ein Verbréchen gegen gen die Natur, töpfe zu zerbrechen. Herkommen, nschliche Maßstäbe hren Platz in Peynets n der Politik zuwen- Eingebung fehlte, un die Verliebten, der Idee der der vo in Einklang bringen in einer Zeichnung Pey menkerker wirkt das Verbrechen men zu verfertigen, die Schönheit und ge verurteilt ist, Blumen Jeder Glaube, jedes Tätigkeit, solan wahren, finden i n. Sobald er sic det, zweifellos ein er ihr die einzigen wo die Blu- aus dem Wege zu räumen, und men gerade dort sprießen, Wo sehen wünscht. eltsamer Kontras die Blumen, Der Mann der Friedenstaube Der Franzose Peynet ein„Zeichner der Liebe“ Monatsschrift„Graphis“ Vasselon den jungen wir verdanken kanntschaft mit t und Werk des KUnstlers. DPle Redaktion t zwischen Pey- net und seinen Zeichnungen! Man fragt sich, wo dieser große junge M energischen Händedr 80 viel Sanftheit 6 man ihn allerdings von seiner Arbeit spre- begreifen, daß er aus Haß, die Eifersucht, die e Zeit ausgeschlossen hnend, daß Peynet. je von Zeichnungen zu hema der Atombombe chts fand. Die in aller Einfachheit chen hören, um zu seinem Denken den Grausamkeit für all hat. Es ist höchst be aufgefordert, eine Ser dem allzu aktuellen 7 zu liefern, ganz einfach ni In der Züriche kranzösischen 2 i It, die uns f em heiklen Thema . harmlosen Elemente ab- geworden ist und— horribile dictul— zugewinnen, die uns noch ein Lächeln ent- locken können. Die Dekorationen, die er für verschiedene Pariser Theater ausge- führt hat, vermochten seinen Erfolg beim Publikum nur zu besiegeln, 80 wie er, sei- ner Illustration wegen, von den Bibliophi- len geschätzt wird. ** Daß dièese Begabung sich während des Krieges und unter der Besetzung entwik⸗ keln konnte, ist ein zureichender Beweis dafür, daß er den äußeren Verhältnissen und der Gelegenheit nichts schuldet. Peynet ist Wirklich der Mann der Taube, die er zeich- net, und die in Wahrheit eine Friedens- taube ist. ltet, aus der Mo wenig lächerlich it der Liebe, der r Liebe zur Natur, fachen Leben mit seinen zarter Gefühls- gekommen un erscheint: das i8 Nächstenliebe, as ist Amerika 7 üche und Wohnzimmer d abgetreten hat. önnte, ist nur au chwindelpreise erhält- viel Spaß, das Ehe- lichen Quellen Diese Welt ist es Feder einführt, d das ist viel- er ihn dazu digen kleinen Haupt- altmodische, halbver- us vergangenen dem Titel scheidenen E ische Zeit- die ihm ein Freun be- das er nötig brauchen k icht schwarzen Markt für 8 bereitete mir hausen zu se In Heidelberg erscheint unter „Diogenes“ eine freie student schrift, deren Lektüre uns viel Freude unbekümmert— aber n Kein lich. Es paar zusammen Fuß- den Staaten entlastet der ehr als bei uns. er Grund, d hat, sèiner liebenswür figur dieses rührende, bplichene Aussehen wie 2 Tagen zu verleihen. reitet, weil sie unbegabt— ihre Meinung vorträgt. dumpfes akademisches Pathos. mittelbare Ansprache, fallen, Florettstiche „Diogenes“, stud. jur. der Zeitschrift seinen ers Diese Darstellung vermi ein ungemein Bild von der Lebensart u nältnissen in den Vereinigten Staaten. veröffentlichen aus diesen Impre mit freundlicher Erlaubnis von„Di- einen kennzeichnenden Auszug Dle Redaktion New Vork Abgesehen von den es Lebens, wie ich es mir 1 9 nicht vorstelle, er Luxus und ein Betrieb, wie er in auch vor dem Krieg nicht bekann man Milch oder Früchte kollern beinahe ü r erdenklichen Lebensm angeboten. Das Le- t billig. Der Dollar erinnert. aft zwischen einer brauchte ungefähr selbst i für Essen und Fahren. Wirts herrlichsten Schuhe für Gegend n Päckchen Zigaret- Schwaben. W. 1 Dollar 380, ein Glas stehen. belegtes Brot mit auch Spitzen, Ein Mitarbeiter von viel m P Florey, schickte zusammen 8 keit bei Peynet, sanfte 5 weder zum Lachen noch zur Das Abendbrot wird h weniger zum Hohn, aber zu einem wirklichen, hen Lächeln gleich dem Man ergeht ich von grünem Rasen, von Bäumen bestanden, b die Vögel birgt, jedes Haus dieser en Freund ist, hat um ihn besser und ver- t bestreut die Welt it Musikpavillons Gesellschaft“, Nachsicht, die Ironie reizt, noc zu einem Lächeln, gerührten, glücklic seiner kleinen F. über einen Tepp sät mit Blumen, deren dichtes Lau flanze, jedes Tier, die dem Mensch sich verschworen, liebter zu machen. Peyne mit Hütten und Herzen, m Und selbst die„ durch den Parkwächter n. Das ist hier a ttelt bei aller lich. Der Abfallkübel is anschauliches nicht mehr so 5 Leute wissen se Wir ger herrscht, esse und werfen wenig ogenes“— das Ansteigen der Le Eine Kleinstadt g hr wohl, daß in Eu n ihre Teller sehr weg. Ein anderer Grund ist bensmittelpreise. nd den Lebensver- sauber anstaltungen sitzen zur Zeit arbeite ic Pennsylvania) als teilung einer Se hierher von New Vor fahr 2 Stunden. J der ersten Klasse zußerlichen Din- der Reparaturab m Traum nen-Fabrik. Fuhr ein der Eisenbahn in unge gleicht einem und Tauben. Europa wohl Wagen t war. Alle Deutschland Fruchtsaft seinen eigenen 8 ber die an der Tür begrü it- sorgt und von se Umsteigstelle die Passagiere tellt nichts als Schutz und Sicher- heit für seine Liebeleien dar; niemals Furcht, Furcht ist der Gege hier ist alles Güte un kleinen Menschen und ihre Schri chaffner, der ei denn die trinken. Straße und alle nu tel werden in Ueberfülle ben in New Vork ist nich schwankt in seiner Kaufkr und acht Mark. zwei Dollar am Tag Man kann z. B. die fünf Dollar kaufen. Zeh ten zu 20 Stück kosten iich 10 Cents und ein Schinken oder Ei 25 C ben entweder durchge bis abends 10 Uhr geöffnet. Ich schlendere durch Sak's, das vorne ork. Der Laden ers nsatz zur Güte, d Menschlichkeit. sofort ein Zimmer, was heut ten erstaunlich ist. ind Pennsylvania- n nämlich Holländer lle etwas deutsch ver- eutschland ist auch ltern oder von der die Urgroßeltern aus Deutschland kamen. mich an ein deutsches e in allen amerikanise en ungefähr 7000 Ei n einigen Gebäuden Kige kleine Wo Familie bewohn ne geräumige den Zeitungen 5 K 4 ukelstühlen, Wo Am Montag besuchte ie mit einem er 75 5 Arbeiter unserer Fabrik eine Hallowen- ten zwei Jahrzehnte 3e Parade Wir würden das Fastnachtsparade agen wir sem luxu- Die Stimmung für D hend oder mindestens da die Große streckt Lansdale erinnert kwerke und allein ein bad, da es hier, Wi 1881 1 d. Kleinstädten(wir hab ümlichere Kaufhaus wohner), der Mainstree häuser gibt, die sind. Um das H Veranda mit man den Nachmittagssch stündchen verbringen K 2 und Veranda erstrecken 8 pflegten Garten noch eine schm liegt, ist die Stad Warenliaus in New* hen mal, alle Abteilungen n- Das gröbere. aber volkst ist Macy, wo man alles kaufen kann. Ueberhaupt kann man hier in je ohne etwas zu kaufen. h der Verkäufer in Höflich- heit überschlagen. wenn man Obst oder Gemüse man sich jedes einzelne Stück tum in den Läden und de nungszeiten ha oft und in kleinen Zudem herrscht hier der„F der Obst, das einen halb als verdorben ansieht So alle Stunden ein paar Früchte, die es hier ucker ist hier noch r aber Schokolade frei k Restaurant Zucker e mich noch nicht um die Ka ist sehr knapp, Prelse herrsc häufig und tei staurants wird 8 trunken als in Europa en einen Whisky oder Coc Wie- Zum Essen wird aber im wie, serviert. Kaffee trinkt. trunken als in Europa. Ich traf in New ich als Soldat Er hat hier einen se abgesehen vo t, nur zweistöc aus zieht sich ei Falle wird sie laf oder ein Abend- n. Zwischen Stra ich einige Meter ge- nennen. Der Arbeiter, mit dessen WW ischen zwei Straßen zur Parade fuhren, besitzt neben di allen Garagen riösen Wagen ein eigenes Haus und einen nicht schamhaft er rö- ig und gepflegt großen Garten. Haus und Auto sind tend daheim hinter ein hier keinerlei Anzeichen für gem Arbeiter oder Relcehtum. Man muß halt umlernen. Im hr Leute ein merhin ist es recht ta un- voll, wenn einer der Alteren Ar- 6111ge beiter, der in der Fabrik Metall- ung s, teile verputzt, eines Tages führt einem„% Anzug leichtgeschürzt, trieb 2 mit ein em Erleben a gen vor. 5 1 d. Als ich der Fabrik vor fährt und uns. 5 1 S hat man mich 411en freundlieh„Auf ehen“ sagt. weil er über die kal ten Wintermonate nach Florida ziell einkauft, sucht aus. Der Reich- ale Straße mit 5 n gepraent, dec t sehr geräum pen es mit sie Quantitäten ge rischfimme l, g alt ist, schon kauft man sich eben Aepfel oder ander dlicher Auswahl ationiert. Da man der einfachste Ebenso haben viel me n als in Deutschland. Er S hier übrigens das v von Arbeits-, Wohn t. Kein Mensch is mit sich. N molieren Sie doch nicht so Fire! Es leitzelt meine Fußsohlen und Melde am Die Führer n— welch ein schönes rde, zerrissen zwischen he und der nicht min- Gleichgültigen. Be- d ihr werde Lächeln zu mache Programm auf der E Tränen, bitterer Rac der bitteren Ironie der trachtet diese Zeichnungen, un darin die Gefühle des des ersten„ und ihr werdet entdecken, dieses einfachen, unge- Die Häuser sind da, ihrem Glück Unter- die Blumen, um ihre die Tiere, um sie zu Kriegszeit an Die Welt men sind. Auf der a r- gierung Veteranen ei st nügend verd gkeiten über Die Streiks sind noch recht Iweise recht heftig. hier viel weniger Manchmal trinkt man ktail vor dem Essen. mer ein Glas Wasser man meistens Mitch wird überh urtstag usw. gefragt, hne auch nur ein amtliches Dokument zu Die Grundhaltung ist die, daß man zedem trauen mißbraucht, unten durch. ümmert sich darum, woher Gegenwart gilt. J Bekannten na Rendezvous“ mal das Ver aupt mehr ge- Kein Mensch k den einer kommt. Die merikaner nennt der zwei Tagen sei gegenkommen n rikaner vertraut alles aus. Was sich Abfall geworfen We tief die Philosophie künstelten Lebens ist. um den Menschen und schlupf zu gewähren, Augen zu entzücken, einen Bekannt. in Heidelbe Geschäft gekom- icht enttäusch eite zahlt die Re- nen Zuschuß, bis sie ge- tsprechend k dere Leute ins h und probiert nicht bewährt. kann zum rden. Letzten Sonntag War Es ist erstaunlich, wie hier mit jedem Cent ren Wahrheiten ve M. zu Gast, deren ältester gerechnet wird. Frauen unterhalten sich scheint diese elementa der Kummer, selb lernt zu haben. Selbst ——— schwo⸗ mt an amacht en aul „8de charl⸗ „iel er- fügung Frau. + jeh bei der Familie Rest der Regie- Sohn in der Fabrik ehälter, um den in einer sehr be- e ternehmer 8 pfen. Er wohnt t bier menschlich 5 rung abzuknö Haß ausgeschlossen ist, gen Verzweiflung die Enttäuschung Maße, und da der nichts bis zur gro Aus dem alktuellen Bericht eines Heidelberger Siudenien Wohnung, Papa, der bei uns als Marineinspektor zu den mittleren Beamten gezählt würde, hat alle dem seine Kinder auf dem College. zwei Töchter auf der Universität, doch er kümmert sich nicht im geringsten um die Fortschritte, und hen. lier in würde ihn en nie vorschreiben, Ehemann seine Frau Was 81e zu. tun und zu lassen ha- ben. Natürlich erfüllte es inn, wie alle Vä Abwasch bleibt dem ter mit Stolz, wenn eine Tochter mit Grade A, Ugemein üb- einer ungewöhnlich guten Zensur. abgeschnit- Kriegszeiten ten hat. Hier sind alle Leute viel enger ver- r früher war. Die bunden als irgendwo anders. In der Kirche, im Kegelklub und bei anderen sozialen Ver- Generaldirektoren neben Volkes“ ihren Schlossern. Hauptsache ist. daß einer qann die höhere Töchterschule, Madchen aus besserer Tammilie Fort vom rraumbild Von Ale ander Pijet Eine Welt, die Welt des satten. Selbst- Penslonsberechtigung, 1 schaftlich anerkannt sein. Aus Be dieser Familie aber War das „Mädchen aus gutem Hause Als unausweichliche Konzession, die es angstlich jeder„ seelischer Art durch Vermei des den Kindern des„gewöhnlichen kernhielt. geschleußt, besuchte es stolben Bürgertums ist Zu- grunde gegangen, Wie ein morscher Baum vom Sturme der zußeren und me- ren Umwälzung un- serer Tage entwur- zelt, vernichtet durch die Zertrümmerung seiner Fundamente. Mit dieser Welt aber hat ihre Keimzelle und ihr Träger die Daseinsberechtigung verloren:„Die bes- sere Familie“.„Bes- ser hieß Besitz oder höhere Bildung und % geboren. Infektion“ leiblicher oder dung des Um- wo sein sein Geld durch anständige Arbeit verdient. Dünkel im Umgang mit gleichgearteten Wer seine Pflicht als Bürger gewissenhaft er- füllt, ist anerkannt und geehrt, gleich Was noch ge 5 5 55 Bankkonto oder seine Herkunft ist. Na- h in einer Fabrik in törlich gibt es auch hier 1 1 uu, die 55 n ziale Struktur der Großstädte ist anders, als sende heck-Maschi- in einer Stadt wie Lansdale, ich glaube aber, 1 5 zur k mit daß die Kraft und Stärke der Demokratie in eder der Mainstreet von Lansdale eber zu finden in ist, als in der Wallstreet. Pie Straßen sind itzt alle sehr gepflegt, kleine Feldwege asphal- nem freundlich tiert. Staatsstraßen betoniert. as Wohlergehn e Station vor einer anns Aussteigen Die Erinnerung an unsere Autobahnen kommt mir langsam recht kümmerlich vor. Sonntags gehe ich regelmäßig in die K ir- e che. Der Gottesdienst ist hier vie Die Predigt ist von Bruder zu Bruder gehal- ten und nicht von einem Richter zu Verur- teilten. Die Kirche steht hier viel mehr im Leben als in Deutschland. Der Pfarrer hat hundert soziale Verpflichtungen. Alle Bei- träge zur Kirche sind freiwillig und es ist er- staunlich, welche Hilfswerke die Kirche unter- und dieses MA dchen gehörten ja der längst, nämlich schon nach dem ersten Weltkriege, vergangenen Plüschepoche an. Doch ich will hier nicht auf Aeußerlichkeiten anspie- len, noch verallgemeinern. Es handelt sich hält. See- Die Sonntasspredigt behandelte wieder ein- wie 80 oft, Hilfe für Europa, was gleich- 1 dedeutend mit Hilfe für Deutschland ist. in Deutschland steht hier im Vor- un- ders cund 8s Interesse. Artikel um eine gewisse seelische Haltung. Das t über Deutschland erscheinen hier täglien in„Mädchen aus besse- 5 rer Familie“ der letz- z ur Erholung geht. Am Dienstag ging ich zu einer U steigert wurde. Durch Einführung in seine Kreise“ lernte es die Strategie und ffen der Gesellschaftshyäne. Der her- Flirt mit einem„kleinen Freund“ Stärkung des Selbstbewußtseins das 80 wunschgem aß erzielte Pro- ukt flügge, sah man, nach einem 5 der„natürlich“ Akademiker, Offizier oder zumindest 0 Geschäftsmann oder höherer Beamter sein mußte. In dieser Ehe wandelte es dann in 1 aktiver den ausgetretenen Pfaden d e als in Peutschland und die Eirche überfüllt. nen weiter. War es zuvor wenigstens noch n dieser Unser Pfarrer ist auch ein tüchtiger Prediger. etwas Mensch, junger Mensch, 80 glänzte es jetzt im Vollbewußtsein seiner Würde. Wenn es Überhaupt Liebe kannte, dann rangierte diese erst an zweiter Stelle. Das Zauberwort hieß„Repräsentation“. a Man wird vielleicht sagen, diese Welt war ein anderes als das der wilhelmini- Strickrahmen, noch ging es sonm- indrueks- 1 tags mit den Eltern Wieder- ruf, sdweit es finan- erforderlich war. Doch alles, Was es l schah unter demselben alten Gesichts- shers Con- punkt, und auch der Umgang wurde nach den oder es selbst, sich standesgemäßen Ehepartner „seriöser, wohlhabender er Vorgeneratio- 0 Es saB nein, es modern, vention im Gemeindehaus. Soleh, eine Ver- alten Prinzipien gewählt. Da man meist selbst. sammlung, die einmal im Monat stattfindet, beginnt mit einer Bibellesung, an die sich di Vorlesung und Annahme des Geschäftsberichts der letzten Versammlung anschließt. An die- Der sem Abend wurde sehr erregt über das ch Schicksal des Vermögens der Ver- t- einigung debattiert. Wenn ihr nun fragt, e- wieviel Dollar auf dem Spiele standen, so oder Arzt kommen. Diese Berufe rechnete werdet ihr sicherlich lächeln, wenn ihr hört, man auch zu den„standesgemäßen“. te ist die bürgerliche Prosperitat end- gültig zum Teufel und mit ihr der Träger. Geblieben aber ist 80 manches„bessere Mädchen“. Ein Traumbild aus der Tatsachg seines Daseins und seiner paradoxen Un Wirklichkeit in der heutigen Teit, hängt es daß es um ganze 57 Dollar ging. neben mir arbeitet. Der stundenlang über Preise. einer Beamtenfamilie entstammte, War auch jetzt oberster Grundsatz bei der Gattenwahl! die Pensionsberechtigung. Oft wurde schon die Berufswahl nach heiratsspekulativen Gründen betrieben. So konnte man als La- porantin z. B. eventuell an einen Chemiker Grausamkeit reichen. Vorbildlich, dieses undramati machen, seinen geistige n und trotz der not- he die Einheit de 1 Drama deutlich zu Gehalt auszus 5 5 wendigen Strie nt sein Stück„Der zu wahren. Er bringt es- einer Trilogie zu der 5 j Le pere humilié“ ge- 1 ma. Nun, ein Drama im ge- 5 des Begriffes ist„Der pi Pie zußere Handlung N ntergrund vor d 5 Ksvollen theologi- m Begrifflich- tensität heraus, doch li 5 ganz in ihrem Fach. s über die roth betonte die(1 n Denkens verlegte die dramatis der weltweiten geistige keit und Liebe igenblick des Frankreichs, dem Usurpator Napoléon, Vertreter die Hände seines legitim 5 XVIII., des Königs v Menschen Gnaden, Claudel:„Der Bürge Erstaufführung in Heidelberg Claudel nen der Bürge“, das innerhalb „Le pain dur“ hören, ein Dra präuchlichen Sinne kt des Dramas 8 des Werkzeugs eines gött- zum Nachgeben überhoben und ebrochener Musizierfreude schöpfend. den und sucht gewinnenden Sänger. An Zugaben wurde drang heim. Am liebsten schreibt sie Zeitungen und polemisiert für die Gleich Karlsruher Kunstbesitz im Ausland gezeigt. 5 1 3 e de e e e ate ais bebe een Diktion und der Stadt St. Gallen(Schweiz) die erste 5 2* f deutsche Nachkriegsausstellung im Ausland eben Vorgange Sanz in stattfinden. Es handelt sich um eine Ausstel- Arnim Waldeck lung der Hauptwerke der Staatlichen Kunst- th als Papst Pius und Werner halle Karls ruh e, bei der Bilder deutscher, Pfarrer Badilon waren die flämischer, holländischer und französischer sc allerersten ice, Beginn des 15. Jahrhunderts bis von Weiblichkeit Erimmig unterdrücken 1 1. Ende des 19. Jahrhunderts und Werke deut- 3 J 5 d konzentrierte Lei cn Nes er 0 abe schreitet sie hocherhobenen Hauptes gleieh wirksam im Sinne hand- a 1 8 1 werden. Zu diesen . 3 e 5 altdeutsche Zeichnungen.(HII) N 2 85 1— 5 13 f 8 Pietzens Rehabilitierung. Per ehemalige 8 8 Generalintendant der preußischen Staats- r Emporkömm- theater, Heinz Pletjen, ist von der Ent- den nazifizierungskommission zeich- in Berlin rehabilitiert worden. Die Kommis- on stellte fest, daß trotz der Zugehörigkeit scheinlich wird sie nie dazu kommen- W t Nötzoldts Bühnen- Tietjens zum preußischen Staatsrat und zum f 5 das der beiden ersten Reichskultursenat auf keine nationalsoziali- aber doch, wird sie das, Wäs sle Verler n stische Tätigkeit geschlossen werden könne. Die Aussagen der Zeugen ergaben, daß Tiet- icterstandsbewegung tätig Im Mittelpun passive Jungfrau von ung gestaltete die r In- diese Figur nicht Adelheid See ck tritt durchaus in den Hi der Möglichkeit sprachliche sehr gedrängten, eindruce schen Ausein andersetzung Hintergrund dieses Traktate des zweckgebun und der Vernunft e Süssengu der historische A. PrTonjeck als das, befreit von sein Schicksal in Herrschers, Ludwig Gottes und nicht von legt. Die Legi suchen, den von tenen Papst Piu Bourbonen das geben. Kirche un en auch sie gesa on stungen. Bühnen festen Theaters 8 ver- allesamt eine 1 schemenhaft un den lich der Graf Tur 65⁵ e 5 5 Bonaparte gefangenge 8 VII. zu retten und Land der Väter zu über- ling, der d Königtum von G ein weltfernes hema, jedoch, und das das sich erst langsam in Europa zu- ersehen werden, halb der intellektuellen stück“ des Westlichen Euro- merke lien Zeiten seine Wagnis, einen CI Bühne zu bringen, Der verliebte Ackerknecht he Mann des gesun verstandes gegenüber: ausge ottes Menschen ede Karikatur 81 und net Toni Dame rf in vermeidet. Helmu insbesondere r künstlerische Rahm „Der Bürge ist, ging das nswert mit d audel wirksam au ist geglückt. s als eine Fortsetzung Wo die konkrete r ausreicht, setzt“ er Hand, die an ihre Stelle. he Frische, die Die Texte sind nicht des Bildes in Worten; da, Form der Linie nicht meh Peynet, mit ebe abstrakte Form Die Texte besitzen gleiche Ursprünglichkeit, behutsamen Witz selbstverständlich, sie gefunden. Peynets kleiner und seinen steif liches, blumengeschmũ Szeneyie eines Fee die Schlösser Spiel wo die Schirme aus dem b den Menschen zu schützen. o die Gend wieder bild, Deutschland, Akte, war de gen Strömungen zuwenden beginnt, höchst aktuell inner Auseinandersetzungen nso glücklich der Sprache 25 8 kein„Erfolgs- jen aktiv in einer W. erenpublikum be- war.(dena) em Spielablauf mit. Das Flugblätter gegen Gründgens. In Düsseldorf die waren am Mittwoch An Z. G. Intendanten der Düsseldorfer Städt. Bühnen, Gustav Gründgens, auf angeklebten Flug- verbeißgungsvoll blättern zu lesen. In dem Flugblatt, das als e Reihe der von Hoffmeister 5„Ein deutscher Arbeiter“ trägt, fünf Meisterkonzerte im Rosen- wird Gründgens als N s Kammer- der Staats- ter di n sie auf uns 80 ad majorem glo- fand in Pau Dichter, dessen Sprache den Zubörer packt, ihm setzte die neu tellung vepanstaltet Veberlegun- de Aufgabe 8 der der Kirche, riam, gehabt hat, einen wahrhaften rische Kraft allerdings auch und die Komp gen eine schwer zu reh ein fest- cktes Weltall i rchens spazieren, Wo zeugschachteln gleichen, jogen Verlangen, in der Luft hän- armen zu nichts hwierigkeiten en Kragen du durch die Themens Hzlertheit der einem Liederabend de ngers Walther Lu per München ein. offenbart er hoven, Schubert, dem Regisseur der gruppen von Beet ganzen Zyklus Mathias Stamnitz, g des„Bürgen“, ge- denen er den gen bleiben, Heidelberger Aufführun anderem da sind, selbst nicht gespart.(eh) f. 5 gleichsam schwebend im Raum, nachdem sche Melodien“ von Dvorak und die B-dur-Arie 1 75 5. n des Ottavio aus„Don Giovanni“ folgen läßt, ee eee 5 wesgezoge⸗ erlesenen Geschmack in der Anwendung so- wurde. Was tut dieses Mädchen nun heute? 1 Dichtung wohl eines strahlenden Forte; einer mühelos b 9. 1 F558 insgeheim darauf spe 8 e p 2 vo in- kuli i f„ Bild bekommt gendes bis in die letzten Winkel zu hörendte di 5 VVV„ 5 Piano. Mit sichtlicher Freude begleitete ie verlorengegangene elt wiederzufinden teht die Hubert Giesen aller Verpflichtungen Die Eine setzt ihre Hoffnung auf einen Die Zweite emanzipierte sich. Sie pfeift aus auf die Männer, sie„braucht sie nicht Die Dritte wartet resigniert ab. Sie lie viel, geht oft ins Theater und tut im übrige nichts Da es keine„guten Partien“ meh gibt, sind die Männer für sie„Euft“ Kal hnäuzig und unnahbar, den letzten Re sam in höheren Regionen einher. Die Vierte aber arbeitet und hilft, Wo s kann. Sie ist sich bewußt, eine Frau zu se und sleht mit klarem Kopf die Notwendi keiten und Erfordernisse des Tages. Und de ch handelt sie. Zur Ersten: Eine Fehlspekulation Wah Bildern kommen noch 30 für Kunstschaffende na wiederfinden. Man ist woanders— ander griffe gegen den neuen azi bezeichnet.(dena) Badischer Gelehrter gestorben. In der un- eser Spitzmarke veröffentlichten Notiz Souverän aus dem Ge- handelte es slch um den verstorbenen Uni- versitätsprofessor Dr. Karl Bornhäuser, Wolt, nicht Bernhäuser, wie irrtümlich „Zigeuner- wurde. die Welt mit ihrem Betätigun Aufgabengebiet Frau heißt: Car nicht res publica. die öffentliche Frau arbeit aber geht nicht aus Resigß tion über einen stand, sondern Ueberzeugung aus dem Herzen einem klaren 8 dafür, was die Fr zur Besserung d Welt beitragen ka Selte 4 Zur Dritten: Arbeit schändet nicht. Geld und Versstzbares gehen einmal zu Ende. Die Zeit vergeht, die Jahre schwinden und mit innen die Schönheit. Worauf Wartet sie eigentlich? Auf andere Zeiten? Die erlebt die dritte Generation nach uns, sofern nicht Vorher die Atombombe die Menschheit wie der auf einen Adam und eine Eva reduziert liebt, dann soll sie. Man ist nur einmal jung. Was sich liebt, das soll sich gehören. Liebe ist auch ohne Gesetz, Stand und Besitz schön und groß. Sogar noch schöner und— Wert- voller Ein Mädchen, das heute zupackt und jemandem Kamerad ist, ist wir k lich besser als die anderen. Der Vierten aber gehört unsere Anerken- haben einen hohen Frauenüberschuß. Im Gegensatz dazu sind die spezifischen Frauen- berufe knapp geworden. Das Büro- und Han- delsfach benötigt lange nicht so viele Kräfte wie früher. Und doch gibt es noch so viele Tätigkeiten, die der weiblichen Eigenart ent- gegenkommen. Dazu gehört jede caritative und jede, die feine, empfindsame Finger ver- Schneiderei, Friseurgewerbe, Gärtnerel, Op- tik, Feinmechanik und viele andere Berufe. Auch für besondere intelligente Mädchen gibt es heute noch Möglichkeiten. Wer künstlerisch begabt ist, soll seine ganze Kraft einem gesteckten Ziel widmen. Doch es kommt nicht allein auf die Ar- beit an. Unsere Bürgermädchen sollten sich Samstag, 26. April 1947 — Gesellschaftsordnung hineinwach. sen, daß sie sich auch geistig und seelisch darauf einzustellen haben. Wenn sie erken. nen, daß nicht Herkunft und Besitz, sonderg Wert der Arbeit und Hilfsbereitschaft für den anderen in Zukunft Maßstäbe sein müss. sen, Wenn unsere Welt weiterleben soll, dann hat. Im übrigen sei ihr gesagt: Wenn sie Der Tatsachenbericht Minuten zu spät“ in unserer Oster-Ausgabe hat ein so außer- Sewöhmiches Interesse vei un- seren Lesen gefunden, daß wir uns veranlaßt sehen, weiteren Beiträgen dieser Art in loser Folge in unseren Samstagsnum- mem Raum zu geben. Die Redaktion „Sechs Berlin, Ende April In einem stillen, vornehmen Hause des alten Berliner Westens, in der Gral-Spee-Straßge 20, stand an der Tür einer Privatwohnung auf zwei senlichten, einfachen Schildern zu lesen:„Standarte G. m. b. H.“ und „Herold- Verlagsgesellschaft m. b. H.“ Diese Schlichtheit war vorgetäuscht, de in Wirklichkeit hauste hier der größte Presse-Trust, den es je in der Weltgeschichte gegeben hat. Von hier aus wurden durch den Stabsleiter Rolf Rienhardt nahezu 82,5 Prozent aller deutschen Tages- zeitungen regiert und kontrolliert. Was Goebbels vom Propaganda- ministerium aus unternahm, um die Redaktionen unter Druck zu setzen, das geschah hier, um die Verleger und Verlagsleiter dauernd in Schach zu halten. 332 der größten deut- schen Zeitungen mit einer Auflage von 20,7 Millionen wurden von die- ser Stelle aus dirigiert. Hier hatte der Amann-Konzern seinen Sitz, der bei Kriegsbeginn mehr Ange- Stellte als der 16-Farbentrust hatte. Das Schicksal von 3000 Redakteu- ren, 600 Verlagsleitern und von vie- len Tausenden von Angestellten wurde von diesen beiden Gesell- schaften bestimmt. Noch niemals in der Welt war ein Zeitungskon- zern von solcher Größe— zusam- mengestohlen worden. Ziffernmäßig lassen sich die Werte überhaupt gar nicht schätzen. Und das alles War geschehen durch wenige Män- ner, die im Auftrage Hitlers diesen Raubzug unternommen hatten. Wer waren die Männer und wie „konnte solches geschehen? Soeben ist als Gemeinschaftsarbeit des Ver- lages Archiv und Kartei unter dem Titel„Presse in Fesseln“ eine Schil- derung des NS- Pressetrustes er- schienen. Die eigentliche Oberlei- tung bei diesem Raubzug hatte Max Amann, Fitlers früherer Feldwebel. Amann ist immer ein Feldwebel geblieben. Er hat einma! in seinem Münchener Büro selbst einen Abgesandten der Arbeits- kront verprügelt. Unter der Par- teinummer 2 stand er im Partei- register selbst vor seinem Herrn und Meister. Amann beaufsichtigte den Raubzug., aber die eigentliche Arbeit ließ er andere machen, wäh- rend er sich in seinem Landhaus Rottach am Tegernsee, das zwei Miilionen Mark gekostet hatte, den Genüssen dieses Daseins hingab. Für diese Arbeit hatte er einen fanatischen Nationalsozialisten, den Rechtsanwalt des Eher- Verlages, Rolf Rlenhardt, gewonnen, den Amann zu seinem Stabsleiter er- nannte. Rienhardt ist für alles ver- antwortlich. was Frühjahr 1933 bis zum 22. Novem- ber 1943 geschah. Er hat in uvver- müdlicher aber brutaler Arbeit Tau- senden von Menschen die Vermö- gen gestohlen und zahllose Fxisten- zen vernichtet, um schließlich den verdienten Lohn zu erhalten. Denn in den Speisesaal. zwischen dem nung. Illusionen sind heute gefährlich. Wir langt. als er seine Arbeit getan hatte, wurde er von seinem Chef Amann kurzerhand hinausgeworfen, und zwar einfach dadurch, daß Amann von heute auf morgen die Unab- kömmlichkeitsstellung seines Stabs- leiters beim OK W kündigte. Ohne daß ihm noch für den nächsten Monat das Gehalt gezalllt wurde, mußte Rienhardt gehen, und zwar einen Tag, nachdem die Stätten sei- ner Wirksamkeit durch den großen britischen Bombenangriff vom 22. November 1943 zusammengebrochen waren. Zu den Männern, die ihn bei dem deutschen Zeitungsraub unterstütz ten, gehört vor allem Max Wink ler, der in einem stillen Hause der Brückenallee 3 eine unermũüd- liche Wirksamkeit entfaltete. Wink- ler war früher Postsekretär, dann Bürgermeister von Graudenz und später demokratischer Landtagsab- geordneter geworden. Er war die waändlungsfähigste Gestalt der drei- Biger Jahre Er hat es verstanden. sich das Vertrauen der Reichsregie- rung vor 1933 zu erwerben und hatte hier volksdeutsche Sonder- aufgaben durchzuführen. Winkler verstand es, in kurzer Zeit auch der Vertrauensmann von Hitler zu werden. Der Chef der„Konkordia“, Ein Friihstifde bei Hitler Die Enkelin Richard Wagners erzählt in ihrem Erinnerungsbuch „Nacht über Bayreuth“, wie sie mit ihrer Mutter Winitred am 1. April 1933, dem Tage des„Ju- denboykotts“, bei Hitler einge- laden war. Die Tische in dem großen vor- raum wirkten, wie der Bazar eines Wohltätigkeitsfestes, so waren sie überhäuft mit Stickereien, die Ver- ehrerinnen Hitlers gestiftet hatten. Meist waren es Tischdecken mit Hakenkreuzen in jeder erdenklichen Anordnung. Im Salon empfing uns Frau Heß, eine massive Blondine, recht un- elegant, mit kräftiger Stimme und offenkundiger Abneigung gegen Pu- der und Schminke. Sie bot uns aus einer Schale Konfekt an. Hitlers Lieblingskonfekt, wie sie betonte, von Hamann, der berühmten Ber- liner Schokoladefabrik. Hitler ver- zehrte manchmal bis zu zwei Pfund davon am Tage. 8 Anderthalb Stunden mußten wir warten, bis Hitler endlich kam. Er trug einen seiner blauen Anzüge, in denen er wie ein Lehrer vom Lande aussah, und machte einen erschöpften Eindruck. Die Säcke unter den Augen kamen mir 22 schwollener vor als sonst; seine Augenlider waren halb geschlossen. Trotzdem sagte er, er sei guter Stimmung wegen des Judenboykotts. Die ganze Gesellschaft ging nun einen riesigen Raum mit einer Tapete, die Papa- geien auf einer Art von violettem Dschungel darstellte. Hitler setete sich an die eine Schmalseite des sehr langen Tisches, der mit schwe- rem Silberzeug geschmückt war; die Wappen darauf schienen noch aus der kaiserlichen Hofhaltung zu stammen. Mutter wurde zu seiner VSO N in der eine Reihe von Zeitungen zusammengefaßt waren, die den Nationalsozialisten als Morgengabe dargeboten wurden, verhandelte nun mit den Mosse- Gläubigern, er verhandelte mit Ullstein, er schuf das DNB in neuer Form und er verhandelte vor allem mit den zahl- reichen Privatverlegern, denen erst die Anteile und später alles abge- nommen wurde. Aber auch Winkler Wurde ausgebootet, als seine Arbeit getan war. Er erhielt im Jahre 1939 das Goldene Ehrenzeichen der Par- tei. einige einträgliche Pfründen und wurde nun Leiter der berüch- tigten Haupttreuhandstelle Ost. Wie aber konnte der Raubzug durchgeführt werden? Als Hitler ans Ruder kam, war die NS-Par- teipresse völlig bankerott. Die Pa- pierschulden waren unerschwing⸗ lich, und die Wahlkämpfe hatten Millionen um Millionen verschlun- Zen, ganz abgesehen von der Tat- sache, daß Unfähigkeit und Kor- ruption sich schon vorher in der nationalsozialistischen Presse breit- gemacht hatten. Fs mußte also etwas geschehen. Winkler ging mit einem Reichskredit von 30 Millio- nen an die Arbeit. Vorest einmal aber wurde die Presse der SPD, der KPD und die Presse der Gewerk- Rechten placiert, Frau Heß zu sei- ner Linken. Dann folgten Brück ner, Schaub und andere Promi- nente der Partei. . Goebbels wird witzig Bei der Suppe(es gab Nudel- suppe, wie täglich beim Frühstück, und manchmal auch beim Diner) binkte Goebbels herein und Setzte sich in meine Nähe.„Na“, sagte er, „Kleine, noch immer 80 dick, dumm, faul und gefräßig?“. Er ver- gnügte sich sehr an diesem Scherz. Während die Gäste deutschen Rotwein tranken— eine Konzes- sion Hitlers an seine unbelehrbaren Parteigenossen und an die deut- schen Winzer— und ich mich mit einem scheußlichen Orangeade-Fr- satz abmühen mußte, begann Hit- ler auf die Partei zu wettern:„Ieh mache eine neue Partei auf“, er- klärte er,„die alte halte ich nicht mehr aus.“ Er ergab sich längeren, schmeichelhaften Reflexionen über ie Braunhemden, die ihm zur Macht geholfen hatten, und ich hatte Zeit, sein Gebiß zu betrach- ten. Es war ein ganz neues Gebiß. Die merkwürdig kleinen Schneide- zähne waren abgefeilt, und der ganze Mund strahlte von Gold. Seine Nägel waren dagegen immer noch halb zugewachsen, und er kaute heftig daran, während er Sprach.. Schließlich standen alle auf und Singen zum Kaffee in den Salon. Hitler begab sich ins Nebenzim- mer, um mit seinem Adjutanten Schaub etwas zu besprechen. Ein paar Minuten später brüllte er aus Leibeskräften auf Schaub ein. Ich konnte ihn von meinem Stuhl aus wenig Auch Krankenpflege, schaften geraubt. Unfalldienst, Nachdem auch die übrigen Parteien aufgelöst Wa- ren, wurden auch diese Blätter kur- zerhand gestohlen und in den NS- Besitz übergeführt. Nachdem so der Grundstock gelegt war, ging man daran, die deutschen Verleger mit Hilfe von Gesetzesbestimmungen zu berauben, die man selbst aufstellte. Man proklamierte den Sturmlauf gegen das sogenannte anonyme Ka- Pital. Alle Verlage, die Aktienge- sellschaften waren, mußten ihren Besitz abgeben. Man proklamierte den weiteren Angriff gegen die Pressekonzerne, die sich damals in den Händen einiger bestimmter Verlegerfamilien wie Girardet, Leon- hard und Huck befanden. Man führte den Kampf gegen die Kon- rerne, um selbst den größten Zei- tungskonzern der Welt zu schaffen. Dann benutzte man die Arisierung als Mittel zum Zweck des Zeitungs- raubes, und zwar mußten die Zei- tungsverleger ihre arische Abstam- mung sogar bis nachweisen. Alle die Gesetzesbe- stimmungen, die man schuf, galten selbstverständlich nicht für die Par- teipresse. Man fragt nun: Warum haben sieh die Verleger diesen Raub ge- fallen lassen? Das deutsche Un- sehen: er beugte sich vornüber, das Gesicht war puterrot, die Au- gen quollen hervor, Schaum stand ihm vor dem Munde. Er brüllte den armen Schaub mit den ge- meinsten österreichischen Schimpf- wörtern an, die mit einem grauen- haften Pfeifgeräusch zwischen sei- nen Zähnen hervorkamen. Unwill- kürlich sah ich mich nach Deckung um. Ieh merkte, daß er sich nicht mehr in der Gewalt hatte. Winifred hört nicht Schaub stand stramm vor ihm, den Blick unverwandt auf das ab- stoßende, verzerrte, von Spucke keuchte Gesicht gewandt. Er sagte kein Wort. Er war völlig gelähmt, unfähig, sich zu rühren oder eine Silbe hervorzubringen. Ich sah Mut- ter an, um zu beobachten, ob sie Angst hätte, und auch meinte, daß dles ein echter Tobsuchtsanfall Wäre, aber sie saß ganz still und schlug die Augen nieder, als hätte sie nichts gehört. Nach zehn Minuten flaute der Sturm ebenso plötzlich ab, wie er ausgebrochen war. Hitler schien erleichtert. Er ging aufatmend im Zimmer hin und her. sich Frau Heß ein Herz und teilte ihm mit, alle Gäste wollten sich verabschieden. Alle, auch Hühn- lein, der Kommandeur der NSKK. Keiner dachte daran, jetzt den Be- richt zu erstatten, um dessentwil- len er hergekommen war. Obwohl Hitler ganz ruhig schien, als er uns auf Wiedersehen sagte, drängte sich doch alles in den Fahrstuhl und fühlte sich erst sicher,. als dessen schwere Türen uns von ihm trennten. lch preßte mich an Mutter, nachdem wir uns von den anderen verabschiedet hatten, und klar darüber werden, daß wir in eine neue können gerade sie wesen seren Zukunft beitragen. zum Jahre 1800 Nun faßte glück ist nicht zuletzt dadurch her- vorgerufen worden, daß nur ein sehr geringer Teil der deutschen Presse, nämlich knapp 30 vom Hun- dert, sich bis 1932 zu einer politi- schen Grundhaltung bekannte. Die überwiegende Mehrheit der deut- schen Zeitungen wurde von der Generalanzeigerpresse und der so- genannten Heimatpresse gestellt, die nach 1933 zum größten Teil die Hitlerfabhnen hißte und die zum Dank dafür bis auf geringe Reste kassiert wurde. In den Jahren 1933 bis 19834 wurden allein 1473 Ver- leger ihrer Verlagsrechte beraubt. Und es wurde festgestellt, daß die Maßnahmen der Relchspressekam- mer keine Entschädigungsansprüche Wegen Enteignung begründeten. Von den 4703 Zeitungen, die 1932 bestan- den, waren am Ende 1944 nur noch 977 übriggeblieben. Selbstverständlich durfte man in der Graf-Spee- Straße nicht von Raub sprechen, sondern es wurde alles bezahlt, und zwar zahlte man in den Jahren 1935 bis 1939 eine Ablösungsgebühr von fünf bis acht Mark je nachgewiesenem Abonnen- ten. Das bedeutete aber zumeist, daß in, wenigen Monaten die Kauf- summe schon entrichtet war. Es hat einige Verleger gegeben, die 8 Von Friedelind Wagner N War gespannt, ob sie sich Über die Szene äußern würde. „Der arme Führer!“ sagte sie sanft und mitleidsvoll;„er ist soo0 nervös! Schaub sollte so etwas nicht tun. Es regt ihn so auf.“ Mozarts Antwort Am Abend ging ich in die Staats- oper zur„Zauberflöte“, Leo Blech diriglerte und Alexander Kipnis sang den Sarastro, Beide Juden. Während lch in die Intendantenloge am Proszenium ging, spürte ich, was für eine Erregung herrschte, und war genau so nervös wie die Künstler. Wie würde sich das Pu- blikum benehmen? In der Loge mir gegenüber sah ich Otto Klemperer sitzen, auch er mit unruhig zuk- kendem Gesicht. Als die Liehter ausgingen und Blech ans Dirigentenpult trat, brachte ihm das Publikum eine Ovation, wie ich sie in diesem sonst so blasſlerten Theater niemals, weder vorher noch nachher. gehört habe. Blech mußte sich vieie Male verbeugen, ehe er den Stab heben konnte. Dann blieb es still bis zum Auftritt vor Kipnis. Bei der Arie „In diesen heil'gen Hallen“ begann bei den Worten„wo Mensch den Menschen liebt“, seine Stimme ⁊u zittern, aber er überwand seine Erregung mit solcher Fnersie, daß das Haus in einen Beifallsorkan ausbrach. a Es war Mozarts Antwort an die Navis. In dieser Stunde zumindest hatte eine versammlung von Deut- schen den Mut. offen ihre Sympa- thie für einen Juden zu bekunden, obgleich in allen Städten und Pör- tern Nerl-Dertschlands der Boykott gegen, sie tobte. die den sich wehrten, die angebotenen Sum- men anzunehmen. So hat der Ver- lag des„Jenaer Volksblattes“, die alte Stiftung von Ernst Abbe, auf die Zahlung einer Entschädigung verzichtet und den Verlag lieber schließen lassen. Das Sleiche tat auch Horst Kausche, der Verleger des„Zwickauer Tagblattes“, dem von Amann für seine Zeitung so- Sar 745 000 Mark angeboten waren, der aber dennoch auf das Geld ver · zichtete und sich lieber aus der Reichspressekammer ausschließen leg. Im übrigen aber ist kein Fall bekannt, daß die Reichskulturkam- mer über einen der 4000 Stillegungs⸗ bescheide hätte entscheiden müs- sen. Alle betroffenen Verleger ha- ben Ja und Amen gesagt. Es hätte übrigens auch wenig Zweck gehabt, denn daß die übergeordnete Reichs- kulturkammer anders entscheiden würde als die Reichspressekammer, War sowieso nicht anzunehmen. Nachdem der Raubzug schon im Jahre 1939 ziemlich durchgeführt War, wurde im Kriege noch voll- endet, was übriggeblieben war, Und zwar benutzte man in infamer Weise nunmehr die Stillegungs- aktionen dazu, um den Rest der Privaten deutschen Presse der NS- DAP jnd die Hände zu spielen. Da ein gleicher Druck nunmehr auch auf das Druckgewerbe Ausgeführt War, so verloren die Verleger auch das Verfügungsrecht über ihre Ma- schinen, Druckereien und Grund- stücke. Wenn alles nicht half, drohte man mit Papierentzug und kriegte so selbst diejenigen weich, Versuch des Widerstandes wagten. 5 Ein Sonderfall war der Hugen- berg- Konzern. Der„Silber fuchs“ hatte sich bei seinem Rücktritt als Reichswirtschaftsminister ausbedun- gen, daß ihm der Scherl- Verlag er- halten bliebe. Die ersten Versuche Amanns, ihn zu überlisten, schei- terten. Aber flach dem 20. Juli . er erneut gegen Hugen- ert vor und es kam daraufhin zu Verhandlungen, die damit endeten, daß der ganze Scherl-Verlag für 64 Millionen Mark an den NS-Presse- Trust verkauft wurde. Damit en- dete auch Hugenbergs Zeitungs- herrlichkeit. Es ist nun überaus charakteristisch, daß Hugenberg sieh nicht etwa diese Millionen in Banknoten oder Reichsanleihe aus- zahlen lieg, sondern er Wollte auf jeden Fall sichergehen und. ver- langte Sachwerte, und zwar Wünschte er Beteiligungen an den „Vereinigten Stahlwerken AG“ mit 80 Milftonen Mark und an der Ilse der Hütte mit 34 Millionen Mark. An diesen beiden Unternehmungen war der Staat beteiligt. Am Kriegs- ende wollte Hugenberg noch ret⸗ ten. was zu retten War, um für die Nachkriegszeit gerüstet zu sein. Seine Rechnung war falsch, wie alle seine Rechnungen falsch wa- ren. Jetzt sitzen die Männer, die diesen Raubzug auf Weisung Hit- lers unternommen haben. im Inter- nierungslager. Das gilt für Hugen- berg. für Amann, für Rienbardt. für Winkler und für den Pressechef Dr. Dietrich, Es ist zu hoffen, daß gie sehr bald vor einem deutschen tehen. um wesen dieses größten Raubzuges aller Zeiten hin- ter Schloß und Rlegel gesetzt zu werden. tlich zu einer bes. Einige Rendbemerklungen 8 Ergebnis der M- Oster- lrage Leser. beim Neubau der Presse/ Wir sprechen uns aus Unter guten Freunden ist es üblich, sich mn Zeit zu Zeit die Meinung zu sagen, Das it sogar Voraussetzung für eine gute Freund- haft. Und nur wirklich gute Freunde ver- agen das, ohne unverträglich zu werden. Der Mannheimer Morgen“ ist sehr kritisch ter die Lupe genommen worden. Man hat scherzhaft- wohlwollend, 4 erhobenem Zeigefinger, is mit freundlichem Humor, teils auch issig-ironisch„die Meinung gesagt“. Darüber auen wir uns. Jawohl! Denn damit hat sich wiesen, daß der„MM“ eine ganze Anzahl ter Freunde hat. Und wir verschweigen nt, daß die persönliche Ansprache der Ant- ſortbriefe, gleich, ob das Urteil maßvoll ab- mend oder rückhaltlos zustimmend war, uns gewisser Genugtuung erfüllte und mensch- h berührte. 8 Leuten recht getan. 1 eip gegangenen Antworten sind ein nter Spiegel der Mannheimer Bevölkerung. dademiker und Arbeiter, kaufmännische und mische Angestellte und Beamte haben so wie selbständige Geschäftsleute und ine Handwerker ihre Meinung gesagt, Auch Frauen meldeten sich. Und quer durch Antworten verteilen sieh die Anhänger er Parteirichtungen. Dem einen Einsender ſeneinen wir„KPD. verdächtig“, weil wir, n nötig, uns auch mal ein scharfes Wort Ertitik erlauben; dem anderen hingegen Pkällt, dag wir nicht jeden Tag einen che- ligen Pg zu frühstücken wünschen. Der Leser möchte von uns mehr wohl- Hende Mitarbeit“, der andere dagegen nscht unserem Füllhalter eine„gute Mi- ung Pfeffer und Salz“; einerseits erhebt n den Vorwurf, daß„die radikalen Ele- nte zu sehr und die ordnungsliebenden ge- gigten zu wenig zu Wort kämen, anderer- s aber rufen Angriffe in durchaus nicht der Form spontane Beifallsbezeugungen vor; der eine wünscht eine stärkere Be- ksichtigung des Lokalen, der andere warnt keine Krähwinkelei zu treiben; einer be- It, daß der Sport zu wenig, ein anderer. er viel zu viel! berücksichtigt werde. fast sllen Zuschriften aber findet das bende Bemühen, klar und sach- zwar mit politischer, aber nicht partei- demokratischen Meinungsbildung beizutragen, rückhaltlose An- erkennung. Der„MM“ im Urteil der Leser „Bleiben sie mit Ihrer Zeitung auf dem jetzt beschrittenen Weg, er ist schon richtig, licher Stellungnahme zur und dann legen Sie eine große Beilage bei. in der jeder seine Meinung sagen kann,“ schreibt ein Arbeiter, nachdem er sich mit dem Ka- pitel„Parteizeitungen“ beschäftigt Ratte * Ein junger Kaufmann, 24 Jahre alt, meint:„Ein Mensch, der sich bereits eine politische Meinung gebildet hat wird von einer Parteizeitung mehr haben. für den größeren Teil des deutschen Volkes, der poli- tisch auf der Suche ist, wäre allerdings eine überparteillche Zeitung bedeutend besser.“ * Ein Arzt, Leiter einer Abteilung des Städt. Krankenhauses, schreibt uns: 55 würde geradezu ein Unglück für unser Vater⸗ land und unser Volk bedeuten, wenn man zu- gunsten einer Parteipresse auf die lizenzierte, neufrale Zeitung verzichten wollte leh darf Ihnen bei dieser Gelegenheit meine Hoch- achtung und Anerkennung zum Ausdruck brin- gen„ lhre Zeitung hat Niveau und einen vorzüglichen Nachrichtendienst.“ 1. Ein Student der Rechte faßt seine Mei- nung zusammen:„Die Parteipresse hat einen großen Vorteil, den der größeren Einheitlich- keit. Aber diesem Vortefl stehen soviele ne- gative Seiten gegenüber, daß bei der Ab- wägung eindeutig der Lizenzpresse der Vor- zug zu geben ist. Unsere Parteizeſtungen sind einer Doktrin verhaftet und wenlger be- strebt nach dem Grundsatz:„audiatur et altera pars“(man höre auch die Meinung des anderen) zu unterrichten, sondern sie wollen ihre Parteimeinung ihren Lesern schmackhaft machen. der kritische Leser aber will sich selbat seine Meinung bilden und das Für und Wider einer Sache gegeneinander ab- wägen.“ 5 2 Ein bekannter Mannheimer Historlker begründet die Ablehnung einer Parteizeitung damit, daß die Möglichkeit zur Abmilderung von Gegensktzen in der überparteilichen Presse erheblich größer sel und es zunächst darauf 2 Wenn es mal die Verhältnisse erlauben, ankomme, die gemeinsamen Hauptstandpunkte zu finden. Das habe mit der alten„General- anzeiger“-Verwaschenheit gar nichts zu tun und bemerkt in Bezug auf den„MM“;„Das Blatt ist höchst lebendig und ausge- zeichnet gemacht.“ 1 Ein älterer kaufmännischer Anges tell ter sagt kurz und bündig: „Ihre Zeitung ist den Lesern tatsächlich ein Lehrkursus zur werdensollenden De- 5 mokratie.“ 8 Wir würden uns selber einer Unterlassungs- Sünde zeihen müssen, wenn nicht auch ein Verfechter der Parteizeitung zu Worte käme., Aber auch dieser Leser meint, nach- dem er sich als aktives Mitglied einer politi- schen Partei und damit grundsätzlich zur Par- teipresse bekannt hat: „Eine ausgesprochene Parteizeitung kann niemals eine unparteiliche Zeitung ersetzen. Eine objektive Berichterstattung durch eine Parteizeitung halte ich für unmöglich, Par- tie i zeitung und Lizenz presse, beide „Ind notwendig. Die unparteiliche Zeitung und die Parteizeitung haben die gleiche Daseinsberechfigung. Die unpartei- liche Zeitung hat m. E. die Aufgabe, Nach- richten zu übermitteln und zwar frei von jeder Tendenz. Die Parteizeitung dagegen hat die genau so wichtige Aufgabe, Nach- richten unter dem Gesichtspunkt ihrer Par- tei zu publizieren. Außerdem muß jede Par- tel in der Lage sein, zu Tagesfragen publi- zistisch Stellung zu nehmen.“ Auch er anerkennt die von uns geleistete Arbeit und sagt schließlich:„Führen Sie des öfteren zu verschiedenen Tagesfragen Le serrundfragen durch. Die öffentliche Meinung kan nur auf diesem Wege zum Aus- druck kommen, da infolge der politischen Le- thargie die parteigebundenen Teile der Bevöl- kerung nur einen geringen Bruchteil des Ge- samtvolkes ausmachen.“ 0 Zum Abschluß sel eine Meinung wiedergege- ben, die— doppelt bezſehungsvoll— ein Journalist der S hemaliligen NS- Presse an uns richtete: Nach einigen Wor- ten der Anerkennung über die Art und Weise, unsere Meinung zu sagen, kommt dieser Mann in bezug auf unsere Wirtschaftslage zu folgen- den Feststellungen:„Wäre nicht der Versuch am Platze, statt häufiger kleinerer oder grö- Berer Teildarstellungn eine gründliche Skiz- zierung der Grundtatsachen unseres Bettler- daseins vorzuweisen? Eine Zusammenschau aller Bilder zu geben? Und darauf— soweit Überhaupt angängigs— zumindesten beweis- Kräftige Thesen, wenn nicht handfeste, wohl durchdachte Vorschläge aufzubauen Es wäre nicht rechtens von mir, wollte ich mir ein Urteil über die heute führenden Kräfte (die ja auf einem Trümmerhaufen unserer Schuld stehen) anmaßen. Aber sie tun es J für die mit, die in eigener Verstrickung stumm bleiben müssen.“ „Helden“ im Dunkel Natürlich fehlen unter den Zuschriften auch die nicht, die, ob sie zich nun mit dün⸗ nem Witz lustig machen oder, tapfer schma- hen, sich einer wie der andere hinter der Namenlosizgkeit verstecken: die Ano- ume n. Ihre Zahl ist gering. Das ist im- merhin als zeichen sich bessernder Moral zu werten. Und wenn der eine Gift und Galle gegen den„Mannheimer Morgen“ spuckt, der andere mit Hakenkreuz und Galgen ein schau- dervolles„momento mori“ aus seinem Fragen- bogen macht, dann weiß man nicht recht man lachen oder betrübt sein. andere auf die Frage: Was vermissenn Sie? antworten„meinen Regenschirm“, oder„di Kalorien“, oder„das tägliche Erscheinen“, oder einer gar„den Stürmer“ wünscht, dann mag das als Flauserei oder Albernheit hin- gehen. Daß die Leute Habei 30 ängstlich ren Namen verschweigen, daes macht allerdings den Reiz des Lachens wieder zunichte. Fazit: der„MM“ ist richtig Aber sei es, wie es sei:„Wer da bauet an def Straßen, muß die Leute reden lassen.“ Ig gab einmal eine Zeit, da war dieser Spruch an vielen Häusern solcher deutscher Städte, die aus vergangenen Jahrhunderten unverändert das äußere Gesicht ihres Gemeinwesens bis in die Gegenwart bewahrt hatten, zu lesen. Das Gebäude, an dem wir bauen, ist die deut- sche Demokratie. Wir sind vermessen ge- nuß, anzunehmen, dag wir mit unserer Ar- beit, unserer Zeitung, zu unserem Teil mithelfen. diesem Gebäude Form und Ge- Halt zu geben, Und wir dürten uns dabel das Wort eines unserer Leser zu eigen machen, der in seinem Schreiben an den„MM“ „Ich stehe selbst in einer Partei, bin aktiv tätig, aber vor einer Farteizeitung schaudere jeh. Sei Du nur Weiterhin Meier, Urtell bilde ich mir selbst. Deshalb möchte ich Dir sagen: „Weiter in Deinem Sinne!“ sagt: W. Vue t Kommt ein Deutscher an die Himmelstür. Mug den ublichen Fragebogen ausfüllen. Frage 375 lqutet: Fühlen Sie zieh für den Krieg verantwoft lich?“ Schreibt der Deutsche mit etwas gehlechtem Geꝛoissen:„Ja.“ Frage 3787 lautet:„Fühlen Sie sieh für den Frieden verantwortliche“ Schreibt der Deut- sche mit etwaß gutem Gewissen:„Nein.“ * Willy kommt aus der Sohwelz zuruck. „Ma, wie ist es denn da?“, frage ick inn. „Ach', sagt Willy ab winſeend,„ldcherlich, wie die finter uns zurück sind.“ 7 lek verstehe nieht gang. „Stell dir vor“, sagt er,„in dem ganzen In den Ldden Ware uber Das vor æxwanzig Jahren gehabt.“ Franhenpost/ Vr. 27 Mleine Weisbeiten Wir sind geborene Polizisten. Was ist Klatsch anderes, als Unterhaltung von Pollzisten ohne Zæekutivge walt. Morgenstern Es ist ja doch nun einmal nicht anders: die meisten Menschen leben mehr nach der Mode als nach der Vernunft. Llohten bers Solange ein Weib liebt, liebt es in einem ort; ein Mann hat dazwischen zu tun. Jean Paul 8 leh kann verstehen, da ein Mensch auf den Erdboden starrt und Atheist ist— ich kann aber nicht begreifen, wie ein Mensch in den Himmel sehen kann und dann zu sagen thagt daß es leinen Gott gibt. Incoln 2 e wach. eelisch erken. onderg aft für n müs. 5 dann er beg. Et: tiv ere das alb ur. en ne en . S gut. Vaters, Dr. phil. Josef Dierberger, Seite 5 26. April 1947 1 Aufnahme: Hans Roden den frühen Morgenstunden des Don- trak aut dem Mannheimer Haupt- ot ein Zug des Schweizer Roten Kreu- „der 416 Kinder im Alter von 4 bis ren aus Mannheim und Umgebung enem dreimonatigen Erholungsauf- tin der Schweiz heimbrachte. Was as für ein ungewohnter Anblick, diese ſchenluft und sonne braun gebrann- d gut ernährten Kleinen. Und welche de Begrüßung zwischen Eltern und nl Viele Freudentränen gab es, aber mehr Rufe des Staunens. Viele Müt- annten ihre pausbäckig gewordenen leise völlig neu eingekleideten Lieb- kaum wieder. Alle waren mit Kof- chachteln und Paketen beladen, de- alt wohl den Uebergang zu den deut- Rationen erleichtern wird. bedauern, daf nicht alle die Schwei- milien die Begrüßung ührer kleiſien ge miterleben konnten. Dieses Bild strahlenden Glückes wäre munen ein Dank gewesen, als wir ihn hier mit zagen können! Unser Dank gilt ne- n Gastgebern allen Schweizer Wohl- erbünden, die Hand angelegt haben em wahrhaft edlen Liebeswerk. X. Palast und Capitol Ziegteld-Girls sind eine aus den heaterr Amerikas nicht wegzu- de Tanzgruppe. In bunt schillernden gen stehen sie lächelnd auf der während sie hinter den Kulissen vom al in menschliche Höhen oder Tiefen n werden. In die blendenden Revue- die mit Überraschenden Lichteffekten ttet sind, ist geschickt der Lebens- teler Girls eingebaut, der in einem agisch endet. Die Hauptdarsteller durchweg Niveau. Zwei von ihnen, Dorn alias Fritz van Dongen und Pressart haben sich schon in früheren en Filmen einen Namen gemacht. mer einfallsfreudigen Regie gelenkt, d mit diesen Mädchen im Ram- fleht“ ein echter, mit Rhythmus voll- iter Revue-Film. W. I. künlings-Volkskfest in Pfingstberg Hauptquartier des Mannheim Mili ub Post führte, wie es uns mitteilt, bindung mit der„Unterstützung der ee für das) Deutsche Jugendpro- de ein Frühlings-Volksfest für alle t vom Pfingstberg durch. Kinder mit flatternden Sommertagsstecken zogen den Klängen einer Musikkapelle und Lautsprecher wagens dahin. Erfrischun- gen und Preise, sowie Musik wurden von der US-Armee zur Verfügung gestellt und von den amerikanischen Damen an die Kinder verteilt. Die Darbietung und Unter- haltung wurde unter der Aufsicht und Lei- tung des Männergesangvereins„Pfingst- berg“, der Katholischen und Evangelischen Kindergarten-Gruppen und von hiesigen Ge- schäftsleuten durchgeführt. Kleine Umschau Abenteuerliche Jagd. Am Donnerstag ge- lang es der Mannheimer Polizei unter Mithilfe der Bevölkerung einen falschen Kriminal- beamten festzunehmen. Der Festnahme ging eine abenteuerliche Jagd voraus, in deren Verlauf der Verbrecher von einem Balkon sprang und sich in einer Wohnung versteckte. Nach längerem Suchen wurde er schließlich von der Polizei unter einem Bett hervorgeholt. Von der Ingenieurschule. Für das Sommer- halbjahr 1947 sind für die Abteilungen Ma- schinenbau und Elektrotechnik je ein Vor- semester, sowie ein erstes und ein viertes Fachsemester vorgesehen. Anmeldeschluß ist der 3. Mai. Die Aufnahme-Prüfungen finden 21 in der Woche vom 3. bis 10. Mai statt. An- meldungen nimmt das Sekretariat im Gebäude der Diesterwegschule Lindenhof entgegen. Tödlicher Verkehrsunfall. Ein 69jähriger Mann wurde von einem amerikanischen Last- wagen angefahren und tödlich verletzt. Radio entwendet. Aus einer Radio-Repa- raturwerkstätte in der Werftstraße wurde ein Radiogerät, Marke Blaupunkt Super, 4 GW 76, gestohlen. Sachdienliche Mitteilungen erbit- tet die Kriminalpolizei Mannheim. Orthopädische Betreuung. Am 8. und 22. Mai werden von 9 bis 14 Uhr im Luisenring- Hochbunker orthopädische Sprechstunden der Landesversicherungsanstalt Baden, Abt. Körperbehinderte, abgehalten. Probe für Maiféier. Der württembergisch⸗ badische Sängerbund, Kreis Mannheim Stadt und Land teilt mit, daß am Dienstag, 29. April, um 20 Uhr, in der Turnhalle der Wohlgelegen- schule eine Probe für die Maifeier stattfindet. Gleichzeitig wird bekanntgegeben, daß sich alle mitwirkenden Sänger am 1. Mal, um 9.30 Uhr, im oberen Luisenpark, hinter dem Pla- netarium, treffen. Gedächtnisfeier. Aus Anlaß der 110. Wie- derkehr des Geburtstages des badischen Lie- derkomponisten Carl Isenmann hält der Ge- sangverein„Arion“ am Sonntag, 27. April, um 10.30 Uhr, auf dem hiesigen Hauptfriedhof eine Gedächtnisfeier ab. Kulturelle Veranstaltungen. Das Rund- funkorchester Stuttgart spielt am 1. Mai unter Gustav Koslik, um 16 Uhr, Webers Eurianthen- Ouverture und Beethovens 5. Sinfonje im Schwetzinger Schloßgarten.— Am 29. April veranstaltet Margit Werres, um 19.30 Uhr, im Rosengarten einen Tanzabend.— Der Gesang- verein„Aurelia“ gibt am 27. April, um 14 Uhr, im„Morgenstern“ in Sandhofen ein Schubert- konzert. Der Eisenbahnverkehr am 1. Mai. Die Reisezüge im amerikanischen Besatzungsgebiet werden nach einer Mitteilung der Hauptver- waltung der Eisenbahnen in Bielefeld am 1. Mai wie an Sonntagen, in der britischen Zone wie an Werktagen verkehren. Neuer Telefonanschluß. Das Postamt Mann- heim II am Bahnhofplatz ist ab sofort unter der Sammelummer 45061 zu erreichen. Familien nachrichten. Ihren 80. Geburtstag kann Anna Blessing, Mönchwörthstraße 55, 2. Zt. Sandhofen, Obergasse 9b, feiern. 82 Jahre alt wird Margarethe Reuther geb. Seitz, Sek- kenheim, Schwabenstraße 2. 2 2 Im März i ber 60 Strafen für Preissünder Preisüberwachung, eine Angelegenheit der Oeffentlichkeit Die Arbeit der Mannheimer Preisüber- wachungsstelle ist im Rahmen der Stadtver- waltung eine der dem Alltagsleben am mei- sten verbundenen und zugleich doch un- bekanntesten Tätigkeiten. Auf Grund der noch in Kraft befindlichen Preisstopverord- nung vom November 1936 sind für nahezu alle Waren Höchstpreise festgesetzt, die, so- fern sie über den Rahmen der lokalen Be- dingtheit hinausgehen, von der Preisbil⸗ dungsstelle in Stuttgart fixiert sind. Eine Preisaufsichtsstelle in Karlsruhe überwacht das Preèisniveau des Landesbezirks, und die Preisüberwachungsstelle Mannheim ihrer- seits ist für das Stadtgebiet zuständig und kann selbständig Höchstpreise dann festset- zen, wenn lokale Verhältnisse es erfordern. Das ist der Fall, wenn z. B. leicht verderb- liche Lebensmittel— wie Frischgemüse auf dem Mannheimer Markt erscheinen und rasche Entscheidung sowie kurzer Dienst- weg notwendig sind. Ebenso sind Eintritts- preise für Kino, Theater, Variétè usw. ört- lich gebunden und festgesetzt. Trotzdem sich ergebende Preisdifferenzen in gleichen Gewerbezweigen resultieren aus der Ein- stufung der einzelnen Betriebe in verschie- dene Leistungsgruppen. Ein Stab von zwan- zig Mitarbeitern ist ständig unterwegs, um Preiskontrollen durchzuführen. Im Falle von Preisübertretungen können von der Preisüberwachungsstelle Ordnungsstrafen verhängt werden. Eventuell wird auf Ent- schädigung des Käufers bestanden. Das trifkt hauptsächlich für von Handwerkern übervorteilte Privatpersonen zu. Inhaftie- rungen dürfen allerdings nur durch Ein- schaltung des Amtsgerichts vorgenommen werden, nachdem die frühere sogenannte Verwaltungspolizei auf Grund des amerika- nischen Rechtsgrundsatzes„Kein Gefängnis ohne Richter“ durch die Besatzungsbehörde aufgelést worden ist. Einige Zahlen mögen den Umfang der Arbeit der Mannheimer Dienststelle vor Augen führen. Bei un- gefähr 400 Prüfungen im Monat wurden im Januar 79 Strafen, im Februar 63 und im März 62 Strafen wegen Preisvergenens verhängt. Auch Fälle, wie das Verkaufen einer Armbanduhr für 2000 RM., die in einem Zeitungsinserat für 200 RM. angebo- ten wurde, werden von der Preisbehörde bearbeitet. Es werden im Durchschnitt Pro Monat Strafen in Höhe von 20 000 bis 25 000 RM. ausgesprochen. Die Arbeit der Behörde wird gut unterstützt durch zahl- reich einlaufende Preisbeanstandungen der Oeffentlichkeit. Es liegt an uns, die Ueber- wachung der Preise für Verbrauchsgüter durch Mithilfe aller zu einer wirklich de- mokratischen Aufgabe werden zu lassen, denn zehn sehen bekanntlich mehr als einer. Wir wollen absolut nicht einer Bespitzelung und Beschnüffelung der reellen Geschäfts- leute das Wort reden, aber solange die ar- beitnehmende Bevölkerung den Bestim- mungen des Lohnstops unterliegt, ist die Einhaltung der Stoppreise eine billige For- derung und erste Voraussetzung zur Erhal- tung des Arbeitsfriedens. M. L. E. „Bel jeder Dienstbesprechung weise ich darauf, hin, daß neben der gebotenen Strenge im Strafvollzug die Menschen- rechte der Gefangenen gewahrt bleiben müssen!“ Mit diesen Worten schließt der Getängnisdirektor seine Ausführungen, Worauf wir das Gefängnis besichtigen. Der„Stern“, das Landesgefängnis in Mannheim, gehört zu den modernsten Straf- anstaltsbauten. Das architektonische System gestattet von einem Mittelpunkt aus, der gleichzeitig Telefon- und Alarmzentrale ist, eine Einsicht in alle 5 Seitenflügel und zwar vom untersten bis zum obersten Stock- werk. Rund 800 Menschen leben in diesem großen Haus, ständig von dem Klirren der Schlüssel begleitet, auf Monate, Jahre, außerhalb der Vorteile und Freupen der Le- ensgemeinschaft, um in der Oëde des Al- leinseins begangene Schuld zu sühnen. Auf die eisernen Galeriegänge mündend reiht sich Zellentür an Zellentür. Kleine Zettel an jeder Türe unterrichten das Gefängnis- personal über den Gefangenen. Ein„V be- deutet Vorsicht, brutaler Gefangener, bei dem mit Uebergriffen zu rechnen ist. Die Buthstaben K oder E sind Hinweise für den Besuch der Gefängnisgeistlichen beider Konfessionen. Als die Amerikaner in Mann- Much Haul, Siſlern. „ heim einrückten, war das gesamte Auf- sichtspersonal entweder gefangen oder ge- flohen. So übertrug man die Leitung des Landesgefängnisses dem katholischen An- staltsgeistlichen, der aus einer Schar ihm als verläßlich bekannter Gefangener eine „Schutzwache“ einrichtete und den An- staltsbetrieb mit 500 Insassen ohne Zwi- schenfall aufrechterhielt. 8 Die Arbeit ist den Gefangenen Trost und Zerstreuung. Sie schaffen als Schreiner, Maurer, Schlosser, Schuster, Wäscher, Bäk- ker, Schneider, als Gärtner, Köche, Buch- binder, Drucker und fertigen das an, was für den eigenen Verwaltungsbetrieb not- wendig ist. Der Jungen nimmt man sich besonders an. Für die Gefangenen besteht eine Anstaltsbücherei von 6000 Bänden, in der besonders viel fachliche Literatur ver- langt wird, da viele sich in ihrem Beruf welterbilden wollen. An Lebensmitteln ste- hen ihnen die gleichen Rationen zu wie der übrigen Bevölkerung, daneben dürfen sie monatlich ein fünf Pfund schweres Lebens- mittelpaket von ihren Angehörigen erhal- ten. Aber alles in lüngerdicke Scheiben ge- schnitten! Die ausgehöhlten, mit Tabak ge- küllten und wieder zugeklebten Walndsse, die präparierte Sardinendose, der im aus- gekratzten Brot versteckte Zettel, die ein- geschmuggelten Sägeblätter lassen erken- nen, welche Wege sonst peschritten wür- den. Jede Woche kann von dem Gefangenen ein Brief geschrieben und empfangen wer- den, der jedoch durch die Zensur der An- stalt laufen muß. Auch Sprechmöglichkei- ten mit den Angehörigen im Beisein eines Beamten ist gegeben. Im Rahmen der Ge- kangenenbetreuung hält seit neuester Zeit der Anstaltsgeistliche jeden Sonntagnach- mittag eine Nachrichtenstunde“ ab, in der er den Häftlingen aus der Presse einen Querschnitt des Tagesgeschehens vermittelt. Politik, Wirtschaft, Kunst, Literatur, Sport werden in der Diskussion behandelt und diese Einrichtung findet bei allen Häftlin- gen großes Interesse. 15 5 2 52 Am Tor verabschiedet sich der Anstalts- geistliche. Noch einmal blicken Wir in das ernste, stille Gesicht dieses Mannes, der Allein von Juni 1944 bis März 1945 in Bruch- sal 72 aus politischen Gründen erfolgten Hinrichtungen beiwohnte. Er trägt das Wis- sen um viel Leid, aber auch die Hoffnung auf so manchen Erfolg in der Betreuung der ihm seit 10 Jahren anempfohlenen Ge- fangenen in sich. Ro. Radio Stuttgart sendet Samstag, 26. April: 10.00 Uhr: Schulfunk. 12.00 Unr: Landfunk. 12.20 Uhr: Musik zur Mittag- stunde. 14.30 Uhr: Musik am Samstagnachmittag. 15.30 Uhr: Perlen der Literatur. 16.00 Uhr: Bunter Nachmittag(aus München). 19.00 Uhr:, Solisten- Konzert. 20.00 Uhr: Musik der Thester. 21.00 Uhr: Bunte Stunde. Sonntag, 27. April: 10.00 Unr: Religiöse Feſer- stunde der Grals-Bewegung. 10.30 Uhr: Kirchen- musik. 11.00 Uhr: EVangelſscher Gottesdienst. 11.80 Uhr: Kamermusik. 11.43 Uhr: Universitäts- stunde. 12.16 Uhr: Mittagskonzert. 13.30 Uhr; Aus der badischen Heimat. 14.00 Uhr: Kinderstunde. 18.00 Uhr: Musik zur Kaffeestunde. 17.00 Uhr: Hörsplel:„Der Kreidekreis“, 19.00 Uhr: Orche- ster-Konzert. 20.00 Uhr: Symphoniekonzert. 21.15 Uhr: Operetten-Cocktall mit Paul Land. 22.30 Uhr: Tanzmusik. Aus Nah und Fern Heidelberg. Eine außerordentliche Stadt/ ratsitzung befaßte sich mit der drohenden Beschlagnahme der Robert-Bunsen-Schule zum Zwecke des Schulunterrichts für Einder amerikanischer Staatsangehöriger in Hei- delberg Auf Grund der geradezu kata strophalen Lage der Schulunterbringung in Heidelberg beschloß der Stadtrat, bei der Militärreglerung wegen der beabsichtigten Beschlagnahme vorstellig zu werden. Ebringen. Durch die Explosion seines Backofens wurde der einzige hiesige Bäcker S0 schwer verletzt, daß er auf dem Trans- port ins Krankenhaus verstarb. Karlsruhe. Außer den bereits gemeldeten Gemeinden des Landkreises Karlsruhe ha- ben sich inzwischen noch weitere Gernein- den bereiterklärt, zugunsten der Karlsruher notleidenden Kinder auf Teile ihrer Rück- lieferungsbutter zu verzichten, und zwar Bauerbach 60 Kilo, Graben, Unter- und Obermutschelbach 7 bzw. 10 Kilo, Land- hausen 25 Kilo, Derdingen 75 Kilo, Ober- grombach 75 Kilo, Auerbach 13 Kilo, Neibs- heim 50 Kilo und eine weitere Gemeinde, die nicht genannt sein Will. 20 Kilo. Sch. Offenburg. Ueber 50 Knaben und Mäd- chen aus Auxerre Frankreich) weilten hier über eine Woche zu Besuch. Den Abschluß bildete der Besuch eines katholischen Ju- gendlagers auf dem Brend bei Furtwangen. Bg. Freiburg I. Br. Hier wurde ein Hamster- lager mit Textilien im Werte von 50 000 Reichsmark entdeckt. Für 75 Prozent der Wale wurden sofort Bezugscheine an die Bevölkerung ausgegeben. Wutöschingen(Kreis Waldshut). Nach einer Mitteilung des Landesarbeitsamtes muß das Aluminiumwalzwerk Wutöschin- gen nun doch demontiert werden. Damit werden etwa 450 Familien, die in eigens erbauten Werksiedlungen wohnen, arbeits- 108. Pg. Dachau. Das amerikanische Militär- gericht zur Aburteilung von ehemaligen SS- Wachmannschaften des KZ Mauthausen verurteilte den früheren FKapoführer des Mauthausener Außenlagers Pegau, den SS- Scharführer Fugen Noky aus Viernheim (Hessen) zum Tode durch den Strang.(Gerig) München. Die Zulassungspflicht für Schnellzüge in der US-Zone ist nach Mit- teilung der Eisenbahndirektion München mit Wirkung vom 25. April aufgehoben worden. Desgleichen für alle Züge, die von der amerikanischen in die britische Zone gehen. Ferner wurde die Beschränkung für Reisen in Schneilzügen unter 100 Kilometer aufgehoben. dena. Schach-Ecke Leitung: G. Heinrich, bad. Schachmeister. Aufgabe Nr. 32 W. Pauly „ ‚‚⏑— Q Matt in 4 Zügen W.: Kgs, Tes, Bdz, da, 12, 4, hz h4(0). Schw.: Kg(). Aus schöner symmetrischer Stellung eins teine, logische Aufgabe.— Lösung der Nr. 31: (Kubbel) 1. Sei Kxhz, 2“ Dg4(I.-Khl, 2. Des. 1. Kfz, 2. Dhs. 1.-Kfi, 2. Dez.) Wegen der vielen Einsendungen zu unserem Osterpreis ausschreiben können Wir die Gewinner erst am 3. Mai bekanntgeben. Die Endkämpfe um die Mannschafts meisterschaft im Schach brachten nachstehende Ergebnisse: 1. Schachklub Mannheim 1865, 2. Schachklub Waldhof, 3. Seckenheim, 4. Mannheimer Schachklub 1910, In der B-Klasse siegte Weinheim.— Am Mit- woch, den 30, April, findet in Sandhofen (Lokal„Waldhorn“, Luftschifferstraße), um 19.30 Uhr eine Simultanvorstellung mit G. Heinrich statt. Regnerisches Wochenende Vorhersage gültig bis Montagabend. Bei auf- krischenden Winden aus West bis Südwest zum Wochenende vorübergehend stark bewölkt, teil- weise gewittrige Regenfälle. Zum Wochenbeginn dei schwachen westlichen winden wieder über- wiegend heiter. Tageshöchsttemperatur 22 bis 24, nachts 6 bis 8 Grad. 6 2 N TAMILIEN- NACHRICHTEN — STELLENANGEBOTE Lorber Genehmigung beim Arbeitsamt einholen Et starben: Volmer, Dementriseur à. P., ist am 2. ell 1047 nach einem arbeitsreichen Leben ſeluch gestorben, Mannheim, F 2, 11. Die 3 Hinterbliebenen. Beerdigung am steg, 26. April 1947, 10 Uhr, Hauptfriedh. leich Schramm, Ranglermelster a. P., mein Mann, unser gut. Vater, starb am 23. IV. Fintolge eines Verkehrsunfalles im Alter c Jahren. Käfertal-süd, Laubenheimer 12, fr. Fungbuschstr. 28. In tiefer Trauer: arina Schramm, Julſus Hettenbach. rdlgung: Montag, 28. IV. 1947, vorm. 10 U. geukert, Steueramtmann a. B., mein lieb. n, unser gut. Vater u. Grohßvater, ist nach em, schwerem Leiden im Alter von 73 ten am 24. April 1947 sanft entschlafen. meim, Langerötterstr: 78. Die trauernden ehörigen: Frau Magdalena Seufert geb. Wender, Dr Walter Seufert u. Famille. rülgung: Montag, 28. IV., 1947), 11.30 Uhr, pitriedhot Mannheim. DANRSAGUN GEN: d, wohltuenden Beweise herzl. Teilnahme Heimgang uns. ib. Schwester u. Tante ette Maydt sagen Wir aufr, Dank. Mhm.- ertal, Jägerstraße 28. Familie Margarete beckenbach und Angehörige. die vielen Beweise herzlich. Anteilnahme ale zahlreichen Kranzspenden anläßlich n Heimganges meines lieben Mannes Kar! Fer sage ich allen meinen herzlichsten K. Marta Schmitt, Mollstraße 27. dle ung beim Hinscheiden unseres lieben kstorbenen erwiesene Antellnahme sagen 1 herzlich. Dank. Susanne Heckmann in. die vielen Beweise herzlich. Anteſlnahme asl. des Todes meines lieb. Mannes, un- derchulqlrelctor 1. R., sprechen wir allen eren innigsten Danke aus. Im Namen 1— Angehörigen: Frau Anna er. g. vielen Beweise herzl. Teilnahme an d. 5 Verluste meines Ib. Mannes Leo An sage ich allen meinen tiefempf. Denk. le en K 1, 11. Hilde Späth. dle ünnise Antelinshme an dem schmerzl. lick unseres 15. Horst sagen wuir use chsten Dank. In tleter Trauer: Familie 5 Gropp und Angehörige. 5 13 Beweise herzl. Anteſinahme an d. de en Verlust meiner lp. Gattin u. Mutter Aden Jakob Bauer u. Angehörige, Mhm.- Genneim, Schillerstraße 8. ö. Versicherungs-Bezirksdirektion sucht fachl. ut geschult. Innenbeamten f. Schadenbearbeitg. U., zur Einlarbeitg, in den Regulierungsdienst in gut bezahlte Dauerstellung mit Pensionsberech- tigung. Bewerbg. unt. Nr. P 14000 an d. Gesch. werbe fachmann und Werbetexter gesucht! Ein im Aufbau befindliches Werbeunternehmen sucht Fachmann, firm in allen einschlägig. Gebieten (Firmen-, Industrie- u. Verkehrswerbung) evtl. als leitender Geschäftsfünrer. Ausführl. Bewerbg. unter Nr. P 13946 an die Geschäftsstelle. Vers.-Fachmann(mögl. Transp.-Vers. Spez.) fur Bez. Mannheim als Insp. od. Gen.-Agt. v. anges. Seepl.-Ges.(alle Sachvers.-Spart. führ.] gegen Geh., Spesen u. Frov. ges. Bew. v. gut beleu- mundeten Fachkr. mit ausf. Lebensl., Zeugn.- Abschr., evtl. 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April! ö Wirtschalt Unzureichende Exportpreise? Das Wort„Exportieren oder Zugrunde- gehen“ ist zwar auf die gegenwärtige Lage Englands geprägt worden, das seinen alten Lebensstandard nur durch Erhöhung seiner Ausfuhr um 70 bis 80 Prozent beibehalten kann. Es gilt aber in noch viel höherem Maße für die Situation, in der wir uns in Deutsch- land befinden. Denn bei uns geht es tatsäch- lich um die nackte Existenz. Deutschland war und ist gerade in bezug auf seine Ernährung in hohem Grade von der Einfuhr abhängig. Muß doch ein Fünftel seines Bedarfes aus dem Ausland eingeführt werden. Das aber ist Wiederum nur möglich, wenn unsere Ausfuhr die nötigen Devi deträge aufbringt. Es be- steht also auch fü uns ein ausgesprochener Zwang zum Export, dem das von den Mili- tärregierungen der beiden Westzonen für die Jahre 1947/49 aufgestellte Ausfuhrprogramm von 1 Milliarde Mark Dollar Rechnung trägt. Bei den vielen, aus der derzeitigen Lage sich ergebenden Hemmnissen, ist es nun, um die Ausfuhr möglichst leistungsfähig zu ge- stalten, von wesentlicher Bedeutung, alle die- sem Ziele entgegenstehenden Schwierigkeiten weitgehend aus dem Wege zu räumen. Als ein beträchtliches Hindernis für die Ausfuhr erweist sich u. a. die gegenwärtige Ermittlung des Ausfuhrpreises. Es ist nämlich keineswegs so, daß etwa ein festes Umrech- nmungsverhältnis von Mark in Dollar besteht. So daß die Geschäftspartner von sich aus die Preise ermitteln können. Er wird vielmehr von der Import-Export-Agency der Militär- regierung— der sogenannten JEIA— festge- stellt und zwar gilt der Weltmarktpreis des betreffenden zur Ausfuhr kommenden Erzeug- nisses. Vom Käufer wird er in Dollar be- zahlt. Die so einlaufenden Devisenbeträge kommen aber nicht dem Exporteur zugute, sondern bleiben zur Verfügung der Militär- regierung, die sle vor allem zur Bezahlung der deutschen Lebensmitteleinfuhren verwen- det. Der Exporteur erhält nur den deutschen Stoppreis der Ware von 1936 in Reichsmark, Also einen ziemlich geringen Erlös. Das erweist sich als ein ausgesprochenes Ausfuhrhemmnis, weil es dem Exporteur, der sich mit dem Reichsbetrag die verarbeiteten Rohstoffe nicht wieder beschaffen kann, nur geringen Anreiz zur Ausfuhr bietet. Es wird ihm günstiger erscheinen, für den Inlands- bedarf zu produzieren, denn hier kann er sich auf dem Wege des Kompensationsgeschäfts das notwendige Material wieder beschaffen. Diese Auswirkungen sind denn auch den ame- rikanischen Stellen nicht entgangen, so daß eine entsprechende Aenderung des Verfahrens zu erhoffen bleibt. Vor allem erscheint es als besonders wichtig, daß die Möglichkeit der Er- Zänzung der Rohstoffe geschaffen wird. ml. 2*. Für die Vereinigten Westzonen wird dem- nächst in Frankfurt unter der Kontrolle der Devisenstelle in Berlin ein Außenhandelsbüro ernichtet werden, das in Zusammenarbeit mit den deutschen Banken die Finanzierung der deutschen Außenhandelsgeschäfte in Reichs- mark, insbesondere die Auszahlung der Aus- fuhrerlöse an die deutschen Exporteure vor- nehmen wird. Für den Zahlungsverkehr mit dem Ausland werden gegenwärtig auf den Namen der Vereinigten Export-Import-Agen- tur bei einer Reihe ausländischer Institute Konten errichtet(u. a, der Federal-Reserve Bank, der Bank von England). dena- ap Freie Donauschiffahrt in Oesterreich Die russischen Vertreter der österreichi- schen Kontrollkommission haben dem Direk- tor der deutschen Donau-Dampfschiffahrts- gesellschaft in Wien, Bauer, nach einer AFP- Meldung der„Neu Lork Tribüne“ mit- geteilt, daß sie keine Einwendungen gegen die Wiederaufnahme der Donauschiffahrt im rus- sisch kontrollferten Sektor erheben. Infolge- dessen wird nach der Erklärung Bauers der Personen- und Güterschiffverkehr in Kürze wieder aufgenommen werden. Er teilte gleich- zeitig mit, daß eine Verstaatlichung des Wie- ner Hafens und die Schaffung einer inter- nationalen Zone erwogen wird. ml. Durch erhöhte Brennstoffzuteilungen für die eisenschaffende Industrie konnte nach Mitteilung des Verwaltungsamts Stahl und Eisen im Monat März eine 33prozentige Steigerung der Stahlerzeu- gung erzielt werden. Die Gesamt-Rohstahl-Pro- duktion der britischen Zone stieg von 165 293 t auf 220771 t. Walzwerk-Fertigerzeugnisse erbrach- ten 156 190 t gegen 111 494 t. Die Roheisenerzeu- gung erbrachte 1 847 t gegenüber 148 605 t im vorausgehenden Monat. gn. Die Hauptverwaltung der Binnenschiffahrt für die vereinigten Westzonen HVB) wird keine ei- genen Mittelinstanzen errichten, sondern be- stimmte Verwaltungsaufgaben den einzelnen Wasserstraßendirektionen übertra- gen. Für das Rhein-Neckargebiet ist die Wasser- straßendirektion Duisburg, für die westdeutschen Kanäle und den Mitteltandkanal die Direktion Münster, für die Weser Bremen, für die Elbe Hamburg und für das Donaugebiet Regensburg zuständig. dena Av. Zet fungs strom Die andere Welt Es war bei einer Einbürgerungs- z ere monie. Vierhundert Menschen, darun- ter viele ehemalige Deutsche, die schon seit vielen Jahren in den USA gelebt hatten, soll- ten nun zu Staatsbürgern gemacht werden. Am Ende der feierlichen Vereidigung richtete der Richter ein paar persönliche Worte an die neuen Amerikaner und sprach:„Nun, da Sie alle Amerikaner geworden sind, möchte ich Sie bitten, die Menschen Ihrer alten Heimat nicht zu vergessen. Wenn Sie diesen Saal verlassen, sollte jeder von Ihnen sofort wenigstens ein Liebesgabenpaket an ei- nen hungrigen Menschen im Ausland schicken,“ Also geschehen in der Stadt New Vork im März 1947 Neuer Mainzer Angeiger Politisches„Fensterln“ Vom Präsidium der Landespolizei erfahren wir, daß in der Nacht vom 18. zum 19. April in Katzwang, Landkreis Schwabach, in der Wohnung von Staatssekretär Arthur H61- ter mann eingebrochen wurde. Die Fenster waren eingeschlagen und die Haustüre auf- gesprengt. Die Wohnung wurde durchsucht, jedoch nach bisherigen Ermittlungen nichts gestohlen. Die Vermutung eines Einbruchs aus politischen Gründen liegt nahe Suddeutsche Zeitung 6500 m Fahnenstoff. Aus Meisen wird berichtet: Die Kosten für das„arlament der Jugend, das zu Pfingsten von der FDJ in Meißen abgehal- ten wird, betragen, wie wir von zuständiger Seite erfahren, ungefähr 500 000 Mark. Be- schafft werden sollen u. a.: 10 000 m Stoff für Transparente und zur Bekleidung von Wänden, 6500 m Fahnenstoff, 70 000 Z 1 a retten, 15 000 Zigarren, 250 Flaschen ikör, 400 Flaschen Schnaps, 5000 Flaschen Obstmost, 2000 Liter Benzin, 50 kg Kakao, 22 k Suddcutsdilands beste El im Stadion In den letzten Spielen haben unsere Mann- heimer Vereine den oberen Tabellen- Vereinen durch schöne Siege bewiesen, daß mit ihrem Kommen zu rechnen ist. Der Club mit Pöschl (27 Tore) und der VfL mit Balogh(25 Tore) haben in ihren Reihen die besten Torschützen der Oberliga. Man wird im Mannheimer Sta- dion auf das Duell Pöschl— Balogh gespannt sein. Der VfL Neckarau besitzt in seiner der- zeitigen Mannschaft große Könner, denen es möglich sein sollte, gegen den Club erfolg- reich zu sein. Möge ihnen der Mannschaftsein- satz des VfR zum Vorbild dienen, der im Sta- dion dem Club eine Niederlage beibrachte. e. Betrachtungen zum Stadion-Spiel In den letzten zwanzig Jahren hat Neckarau mit Nürnberg fünfmal um die Punkte gekämpft und jedesmal zu Null“ verloren, bei einem Gesamttorverhältnis 15:0 für den Club. Im Frühjahr 1927 gewann der Club in Nürnberg knapp mit 1:0, in Neckarau mit 3:0 Toren. 1929 erzielte er an der Fähre 3 Min. vor Schluß das 1:0-Resultat, und Neckarau erhielt in Nürn- berg eine 0˙4-Niederlage. In der laufenden Sai- son erlitt der VfL in Nürnberg mit 0:6 seine höchste Spielzeit-Niederlage. Wird Neckarau jetzt zu Punkten und Toren kommen? W. K. Leichtathletische Vereins meisterschaft Der TSV 1846 Mannheim startet heute Nachmittag mit seinen Leichtathleten in die neuée Bahnsaison. Auf der Sellweide, die von der Sportgemeinschaft Mannheim zur Ver- fügung gestellt wurde, werden die internen Vereinsmeisterschaften für Männer, Frauen, Jugend und Schüler ausgetragen. Verbunden damit ist eine„Suche nach dem unbekannten Sportler“. Allen an der Leichtathletik Inter- essierten ist Gelegenheit zur Teilnahme ge- geben.. W. Vorschau Samstag, 26. April Fußball: VfR Mannheim— Be Augsburg (Waldhofplatz 17 Uhr). Handball: SpVgg Ketsch— Sd Leutershau- sen(18.30 Uhr). Sonntag, 27. April Fußball-Oberliga: VfL Neckarau— 1. FC Nürnberg(Stadion 14.30 Uhr); Stuttgarter Kik“ kers— 1860 München; Eintracht Frankfurt— Sy Waldhof; Schwaben Augsburg— Viktoria Aschaffenburg; Ulm 46— VfB Stuttgart; Spgg Fürth— Kickers Offenbach; 05 Schwein- furt— Karlsruher FV; Bayern München— FSV Frankfurt; Phönix Karlsruhe— FC Bamberg. Landesliga: Phönix Mannheim— Eppel- heim: Sandhofen— Friedrichsfeld; Viern- heim— Rohrbach(in Rohrbach); Sandhau- sen— Neckargemünd; Mosbach— Wertheim; Walldürn— Feudenheim; Neulußheim— Sins- heim. 5 N ginnen um 13 Uhr. Die Eintrittskarten g Jugendfußball: Die für den 1. Mat a setzten Verbandsspiele der A-Jugend 40 II und III werden auf den 4. Mal ver Eppell Schwanz). f Handball-Verbandsklasse: VfR Mannhe TSV Schwetzingen(Herzogenriedpark 11 b S8 62 Weinheim— TV Edingen; 98 8 heim— TSV Rot. Hockey-Meisterschaftsspiele: HC derg— VfR Mannheim; TSG Bruchsal 78 Heidelberg; TSV 46 Mannheim Heidelberg(Germania-Platz 9.45 Uhr, 8.30 Uhr). 5 Ringen: Eiche Sandhofen— SG Fr Eckenheim(zum Morgenstern“, 10 Uhg Pferderennen: Die Haglocher Renben in Verbindung mit der Kennkarte zum sieren der Rheinbrücke. Frühjahrsschauturnen Der Turn- und Sportklub 1899 M. Seckenheim veranstaltet am 4. Mal. 15 Un Seckkenheim ein großes Frühfahrsschauth unter Mitwirkung der Meisterriege des vereins 1848. 5 Rudi Ismayer heimgekehrt Der erfolgreiche Athlet an der f Olympiasieger von 1932 und 1936 im. gewicht, ist vor kurzem heimgekehrt, N findet sich wohlbehalten in seiner He stadt München, wo er sein Training wieder aufgenommen hat. 5 DE Bohnenkaffee. Für fünf Tage sind 2500 Perso- nen zu verpflegen und für zwei Tage 20 000 Personen Suddeutsche Ztg. Nr. 35 „Lieber Freund“ Wie AP meldet, gab die Briefprüfstelle der amerikanischen Militärregierung in Mün- chen bekannt, daß sich eine neue Art der Denunziation in Bayern eingebürgert hat und langsam überhand nimmt. Briefe mit dem In- halt„Seit unserer gemeinsamen Zeit bei der Ss habe ich nichts von Dir gehört“ sind an der Tagesordnung und werden unter falschem Namen an einen„guten Freund abge- sandt. Sie beunruhigen den Empfänger und bereiten den Dienststellen der Militärregierung beachtliche Schwierigkeiten Heilbronner Stimme Nr. 42 Roßhaupter bekommt Pension Wie sich die„Schwäbische Zeitung“ aus München melden läßt, hat Arbeitsminister Al- bert Roß haupter(SPD) einen Erholungs- urlaub angetreten, aus dem er nicht mehr Auf seinen Posten zurückkehren wird. Roßhaupter wurde im Dezember 1946 in die Koalitions- regierung Ehard aufgenommen, weil ihm noch vier Monate zum Pensionsdienstalter fehlten. Das Ziel der Klasse ist erreicht: Der Minister hat seine Zeit abgesessen, er geht— hochbe- kriedigt über seine Leistungen. Wen wundert es eigentlich noch, daß es in Bayern so gemüt- lich vorangeht? Der Allgäuer Nr. 31 »Pantscher Ein Bürgermeister im Taunus soll nach einer Meldung der„Neuen Zeitung! den Bauern seiner Gemeinde angedroht haben, die Wasserleitung zu sperren. Daraufhin nabe sich die Qualität der von den Bauern abzuliefernden Milch bis auf die sonst für Milch übliche Zusammensetzung verbessert und wurde sozusagen wieder Normalmilch für 5 Normal verbraucher. Aus Neuenburg in der Schweiz kommt die Meldung, daß ein Wein- händler, der gewöhnlichen Burgunder wein mit Etiketten besserer Marken versehen hat, zu einem Jahr Zuchthaus, 5000 Franken Geld- buße und zu zweijähriger Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte bestraft wurde. Hm, in der Schweiz. Vielleicht liegt es auch daran, daß die Schweizer Richter Weintrinker und die Wassermilch trinkenden deutschen Säuglinge keine Richter sind.. Westfälisches Volksecho/ Nr. 33 DOA reden 8 E. Tullastraße: Es besteht kein generelles Ver- bot für die Bäcker, Mehlstatt Brot abzu- geben. Nach Auffassung der zuständigen Stelle des Wirtschafts- und Ernährungsamtes Mannheim soll es jedoch noch immer Menschen geben, die in der Lage sind, Mehl zu horten. Da die Ver- sorgung mit Brot bei der gegenwärtigen knap- pen Brotversorgung die vordringlſchere Auf- gabe ist, sind die Bäcker mit dem Verkauf von Mehl zurückhaltend. Auf alle Fälle sollte jedoch Mehl in kleinen Mengen für Kochzweerke ausge- geben werden. Eine Anordnung, wonach Kran- kenbrot nor in Brotlaiben von 500 Gramm ausge- geben werden darf, der Verkauf von Bröteben dagegen verboten ist, ist dem Wirtschafts- u. Er- nährungsamt Mannheim nicht bekannt. Mk. 34: Kann eine Frau, deren Ehe wegen Ehebruchs geschieden ist, den betreffenden Mann heiraten?— Sie müssen beim zuständigen Gericht einen Antrag stellen. Diesem Antrag wird ausnahmslos stattgegeben. Hausfrau Pang: Mir ist kürzlich ein Kuchen „nicht gegangen“. lech vermute, daß ich alte Hefe bekommen habe. Um vorzubeugen, möchte lch wissen, ob man Hefe auf ihre Verwendbarkeit prüfen kann.— Um Hefe auf ihre Triebkraft zu untersuchen, läßt man ein Stückchen davon in ein Glas mit heißem Wasser fallen. Die Hefe ist 2 22. 3 frisch und gebrauchsfähig, wenn sie an dle d fläche steigt. Fräulein M. T.: Sie können die Zahlung zweifellos übermäßig hohen Kosten dez) ratsvermittlers ablehnen. Einklagba solche Kosten überhaupt nieht. Walter Sch.: Bei Alimenten gibt es setzung der Alimente infolge der Anderung! persönlichen Verhältnisse für gerechtfertig wenden Sie sich an das in diesem Fall zusti Vormundschaftsgericht. 8 74 Else R.: Da die Stiefsehwestergg blutsverwandt mit Ihrem verstorbenen sind, können sie auch nicht erben. Butter und Käse. Wir erhielten in letzte wiederholt Außerungen aus dem Leserkreis denen die ausgegebene Krankenbut tei de de zig ist und grüne Flecken aufweist. von Geh ten wurde uns auch mitgeteilt, daß hre mit Käse Überfüllt seien und die Ware. jetzt wärmeren Zeit leide. Wir haben dle annloe schwerden an das Landes wirtschafts- und E 1 rungsamt weitergeleitet. M. P. in L.: Als ien vor zwei Jahren 5 Wohnung bezog, ließ jch sie weigeln und e Ger neuen Wasserstein legen, Ich gebe getzt die oder I nung auf, da ch zu meinen Schwiegereltern ig Der Hausbesitzer der alten Wohnung lehnt dle w. die Kosten für die Instandsetzung der oli und d kosten vorliegen, haben Sie keinen Ane auf Rückerstattung, Den Wasserstein düiriet rorsch aber selbstverständlich mitnehmen. Sie ui 35 nur dafür sorgen, daß die Wohnung in den 3 5 zurückversetzt wird B. dure montieren des Wass 6 Wandschäden entstehen. reed G. Sch.: Ieh habe meiner Tochter elne maschine geschepkt, da sie Schneiderin d eren stellte aber die Bedingung, daß sie mir mel f ersetzt chen flicken muß. Heute, nachdem meine Tod die Nähmaschine in Besitz hat, lehnt sie die f H arbeiten ab. Was kann jeh tun?— Sie bang ohne eventl. gerichtlich die Wie derherausgsg Un der Nähmaschine. verlangen. LLAieRE EKANNIMACHUN GEN Zuteilung von Tabakwaren. Zum Bezug v. Tabak- waren für den Versorgungszeitraum v. 29. April bis 8. Juni 1947 werden die Raucherkarten- Abschhitte 1—4, die dieses Datum tragen, der Raucherkarte Mund 1—2 mit diesem Datum der Raucherkarte F aufgerufen. Für je 1 Teil- abschnitt wird abgegeben: 6 Zigarren, Zigarillos oder Stumpen bis einschl. 40 Rpfg. das Stück, oder 4 Zigarren, Zigarillos oder Stumpen über 40—65 Rpfg. das Stück, od. 3 Zigarren, Zigarillos oder Stumpen über 63 Rpfg. das Stück, oder 30 f Feinschnitt für 4 Teilabschnitte oder 30 f Krüll- schnitt für 3 Tellabschnitte oder 10 Zigaretten. Die unschrafflerten Punkte der Raucherkarte M gelten nicht zum Bezug von Zigaretten. Die aufgerufenen Abschnitte der Raucherkarte dür- ken noch 6 Wochen über den auf den Abschnitten en gegebenen Termin hinaus bellefert werden. Die Tabakwarenhändler werden aufgefordert“ dle in der Zeit bis 2. IV. 1947 singenommenen Rau- cherkartenabschnitte der Versorgungsperiode 97—99 it dem vorgeschriebenen Nachweis in der Woche vom 28. IV.—3. V. 1937 bei unserer Hunktverrechnungsstelle in der K 53- Schule, Zim- mer 9, abzuliefem. Gleichzeitig wird darauf aufmerksam gemacht, daß die Raucherkarten der Periode 9799 am 27. IV. 1947 verfallen sind und vom Einzelhandel nicht mehr beliefert wer- den dürfen. Die Tabakwarengroßhändler sind verpflichtet, ebenfalls bis zum 3. Mai 1937 ihre Warenbestände der Punktverrechnungsstelle zu melden. Dies ist eine Anordnung im Sinne des 8 1 Abs. 1 Ziff. 3 der verbrauchsregelungsstraf- verordnung vom 26. November 194t. Zuwider- handlungen werden nach der genannten Verord- nung bestraft. Städt. Ernährungs- und wirt- schaftsamt Mannheim. K 1086 Warenbestandsmeldungen für svpinnstoffwaren, Schuhe, eiserne Haushaltgeräte, Oefen u. Herde, elektrische Geräte, Seife und Waschmittel, Mö- del sowie Glas- und Porzellanwaren. Die nach- stehend angeordneten Warenbestandsmeldungen müssen im eigenen Interesse des Handels ge- Wissenhaft und termingemäß in vorgeschriebe- ner Form erstattet werden. Fir Spinnstoftwaren Ist der Lagerbestand einschließlich Nähmittel sowie die Bewegung des Punktkontos zu mel- den T. Spinnstoff waren: Meldepflichtig: Einzel- handel. Stichtag für die in einfacher Fertigung Zu erstattende Meldung für den Monat April ist der 30. April 1947. Vorlagetermin: 5. 5. 1947. Der Meldevordruck kann K 7, Zimmer 415, abgeholt werden(Großhandel, ambulanter Handel und Handwerk melden vierteljährlich.) II. Schuh- 0 Waren, eiserne Haushaltgeräte, Oefen u. Herde, elektrische Geräte: Stichtag für die Meldung für Monat April 1947: 35. April 1947. Vorlageter- min: 5. Mai 1947. Meldepflichtig: Einzelhandel, auch Elektrofachgeschäfte. Meldevordrucke für die in einfacher Fertigung zu erstattende Mel- dung erhältlien in K 7, Zimmer 415. III. Seife und Waschmittel: Hier wird auf die besondere Eekanntmachung verwiesen. IV. Möbel: Melde- pflichtig: Einzelhandel und Großhandel. Zu mel- d sind) Bestand am 1. des Monats, b) Zu- gang im abgelaufenen Monat, c) Abgang im ab- Selaufenen Monat, d) Bestand am Ende des Mo- Nats. Vorlagetermin für die Meldung für Monat April 1947: 5. Mai 1947. Besondere Vordrucke für diese Meldungen werden nicht ausgegeben. V. Slas- und Porzellanwaren: Meldepflichtig: Einzelhandel und Großhandel. Vorlagetermin: 3. Mal 1947. Meldung in einfacher Fertigung. Formular erhältlich in K 7, Zimmer 415. Dies ist eine Anordnung im Sinne des 8 1 Abs. 1 Ziff. 3 der Verbrauchsregelungsstrafverordnung V. 26. November 1941. Zuwiderhandlungen wer- den nach genannter Verordnung bestraft. Städt. Ernährungs- u. Wirtschaftsamt Mannheim. K 108 Seifenprämie für gesammelte Knochen. Unter Be- zugnahme auf die Bekanntmachung im Amts- blatt Nr. 3 vom 17. 1. 1947 weisen wir nochmals darauf hin, daß die Ablieferer von Knochen von den zugelassenen Sammelstellen(slehe Amtsblatt Nr. 15 vom 11. April 1947) für die ab- gelleferten Knochenmengen Sammelmarken er- Halten, die auf je 500 g Sammelknochen lauten. Für sammelmarken im Gesamtwerte von je 3 kg Sammelknochen kann bei den zum Verkauf von Seite zugelassenen Einzelhandelsgeschäften 1 Stück Kernseife mit 40 g Frischgewicht und 60 9 Pettsàuregehalt zum handelsüblichen Preise be- zogen werden. Vom Einzelhandel sind diese Sammelmarken bei den Markenannahmestellen Unseres Amtes abzurechnen; es werden hierfür Sammelbezugscheine ausgestellt. Städt. Ernäh- rungs- und Wirtschaftsamt Mannbeim. K 106 Aufruf von Lebensmittelmarken für die 1. Woche der 101. Zutellungsperiode, d. 1. vom 28. April dis 4. Mai 1947.(Gültig nur f. die Stadt Mannheim) Farbe der in der 101. Zuteilungsperiode geltenden: Lebensmittelmarken papier m. gleichfarbigem Wertpapieruntergrund; grünes Wasserzeichen- Tageskarten graublau; Kartoffelkarten- zie- gelrot; Eler karten ziegelrot; Reisemarken Ziegelrot; gewerbl. Zulagekarten- braunes Was- serzeichenpapier mit braunem Wertpapierunter- grund. Normalarbeiterkarten- wie die Lebens- mittelkarten.) u. 20 J. 10—20 6—10 3—6 2 1 Mu Normal- 18 8 Sst Zutellung E Jad K Kin Kist 8g 101 Arb. 101 101 01 150(12(13) 140 15) 16(70 101 R- Brot 1000 2000 1500 900 90⁰ 40⁰0 5⁰⁰ 40⁰ 750 1500 2250 g Nähr mittel 580 E 50 50 2— 5⁰⁰ 5⁰⁰— 250 5⁰⁰ 750 g Teigwaren 100 10⁰ 10⁰ 100 1—————— 8 Tlefsch„„ 150 150 100 100— 20⁰ 50 10⁰ 20⁰ 300 g CJJ%%%%%%%% ß ̃ĩ I 12⁵ 125— 92—— 8 Butterschmalz 8 2 5 8 85 5 20 50 8 1 Käse—ʃ————— 62.5 5 8— f 0 1.5 15———— 8— f Vollmilen.—— 85 3.5 5114 8117 3.5 K 55 1 Zucker 500 62²⁵ 62⁵ 750 750 1250 5⁰⁰ 62.5 62.5 62.5 8 Fiscgſgne 300 50⁰ 5⁰⁰ 500 g——— 8 Kartoftel 3000 3000 30⁰⁰ 3000 1250 500 1000 1000 1000 20⁰⁰ 3000„ Kaffee-Ersatz 12⁵ 125 12⁵ 125—— 2⁵ 2⁵ 50 g Die Stadtverwaltung wird alles dafür einsetzen, daß die aufgerufenen Lebensmittel zur Ver- fügung gestellt werden können. Zulagen bei Familienfeiern: Bei goldenen, diaman- tenen und eisernen Hochzeiten, deren Feiern am 28. April 1947 oder später liegen, dürfen laut Ermächtigung des Landwirtschaftsministeriums Stuttgart bis auf weiteres Lebensmittelzulagen, und zwar Jg 200 g Brot, 100 g Nährmittel, 100 8 Fleisch, 25 f Butter, 50 g Zucker,/ Liter E- Milch, 1 Ei und ½ Lit, Rotwein für 10 Personen gewährt werden. Antragstellung bei der zustän- digen Kartenstelle unter Vorlage v. Trauschein. R.-Brot: E= Brotabschnitt 11/101/- 500 g; 10 Brot- Kleinabschn. 101½/ je 30 g= 500 g, zus. 1000 fl. Jgd= Brotabsenn. 12/101½1 1500 g Brotabschn. 1210%— 500 g, zus. 2000 g. K Brotabschnitt 13/101/= 1000 g; Brotabschn. 13/101/1 500 f. zus. 1500 g. KIK- Brotabschn. 14/101/ Ta ZW 200 g; Brotabschn. 14/101/& ITD. ZW 200 g; 10 Brot- kleinabschn. 101/ à 50 g 500 g, Zus. 900 f. Klst- Brotabschn. 15/101/a= Zw 200 gf; Brot- abschnitt 15/101/1 vb i ZW 200 g; 10 Brotklein- abschnitte 101½ à 50 g= 500 g, zus. 900 g. 88 Brotabschnitt 16/101/ 4 ZW ü 200 g; Brotabschn. 16/101/ Ip- ZW 200 g, zus. 400 g. Mu 101 und Zulagekarten auf die Brotabschnitte für die 1. Woche mit Mengenaufdr. im Gesamtmengen- wert= wie oben vermerkt.- Alle Brotabschnitte der Lebensmittelkarten und der Brotkarten für Selbstversorger sowie die W-Brot-Reisemarken berechtigen nur zum Bezug von R-Brot. Die Brotabschn. über 1000 f der III. u. IV. Woche für Erwachsene sind zunächst nicht zur Belieferung vorgesehen. Zw- Abschnitte: Die mit ZW! üdberdruckten Brotabschnitte der Lebensmittel- karten für Kleinkinder(14, 24, 34), Kleinst- kinder(15, 25, 33) und Säuglinge(16) berechtigen zum wahlweisen Bezug von Zwieback ohne Zucker bzw. Dauergebäck(aus Kochmeh!) im üblichen Umrechnungs verhältnis. Krankenbrot: Kranke erhalten auf Grund eines amtsärztlichen Attestes mre Brotmarken ganz oder teilweise mit dem Dienstsiegel abgestempelt und haben da- durch die Berechtigung, auf derartige Abschnitte Weißbrot Kein Kleingebäch) zu kaufen. Nährmittel: Auf je 2 Nährmittel-Kleinabschnitt“ der Lebensmitteikarten E, Jgd, K, Klk und Elst könen je 25 8g us. je 50 g Nährmittel ab- gegeben werden, Weiter: auf Nährmittelabsclin. ohne Mengenaufdruck(EKlst) 15/10/17 250 8. Sgl= 2 Abschn. 16/101 /I 3e 250 f 2 500 g. Auf die Nährmittelabschnitte Mü, TS, 8 und Sst der 1. Woche, nach Mengenaufdruck wie oben ver- merkt. Die Nährmittelabschnitte der Lebens- mittelkarte für Säuglinge(16), der Zusatzkarten tür Teilschwer-, Schwer- und schwerstarbeiter sowie der Lebensmittelkarte für werdende und stillende Mütter und Wöchnerinnen(70) berech- tigen wahlweise zum Bezug sämtlicher Nähr- mittelarten. Das gleiche gilt für die Nährmittel-⸗ abschnitte der Tageskarten und für die Reise- marken über Nährmittel. Selbstversorger und Teilselbstversorger mit Brot erhalten auf 3 Nähr- mittelab schnitte mit je 100 g Mengeneindruck der Lebensmittelkarten der Vollselbstversorger (41, 44 und 45) und der Lebensmittelkarten für Tellselbstversorger mit Brot(11, 12, 13, 14 u. 15), Teilselbstversorger mit Butter und Brot(21, 22, 23, 24 u. 25) sowie Teilselbstversorger mit Fleisch. Schlechtfetten und Brot(31, 32, 33, 34 und 35) 300 f Teigwaren. Kleinstkinder(13 Jahre) er- halten auf die 2 Brotabschnitte über je 300 f Brot der Lebensmittelkarte für Kleinstkinder (18, 23 und 33) an Stelle von je 500 g Brot wahl- weise je 275 g Kinder-Getreide-Nährmittel. Für Säuglinge können auf 6 besonders bezeich- nete Nährmittelabschnitte der Lebensmittelkarte 16(Säuglinge) insgesamt 1500 g Kinder-Getreide- Nährmittel bezogen werden. Sämtliche Ab- schnitte über Nährmittel dürfen nur entspre- chend ihrer Wocheneindrucke bellefert werden. Teigwaren: Auf die Nährmittelabschnitte 1 der Lebensmittelkarten E, Igd, K. Klk und Kist über 100 g je 100 g Teigwaren. Fleisch: E= Fleischabschnitt 11/101½— 100 g; Fleischabschn. 11/101/1 o. M.= 50 g, zus. 150 f. Jgd= Fleischabschnit 12/101/TT= 100 g; Fleisch- abschnitt 12/1015 o. M.= 50 g, zus. 150 g. K Fleischabschn. 13/101/1 100 g: Fleischabschn. 13/101½ o. M. 50 g, zus. 150 g. Klk= Fleisch- abschn. 14/101½ 100 g. Kist= 4 Fleischklein · abschnitte 101 je 25 8 100 g. Mu und Arbeiter- zulagekarten It. Mengenauf druck 1. Woche; Ge- samtmenge wie oben vermerkt. Butter: E/ 10 Fettkleinabschnitte à 3 f 50 g. Jgd 10 Fettkleinabschn. a 3 g= 50 g: Fett. abschnitt 12/101/1 Z 62,5 g, zus. 112,5 g. K 10 Fettkleinabschn. à 5 8 30 g; Fettabschn. 13/101/ö1 62,5 g, zus. 112.5 g. Klk= 10 Fettkleinabschn. à 5 fg 30 g; Fettabschn. 14/1 01/1 62,5 g, Zus. 112,5 g. Klst- 10 Fettkleinabschn. A 5 K= 50 g: Butterabschn. 15/101/% f 62.5 g, zus. 112,5 g. Sgl= Butterabschn. 16/10/14 62,5 f; Butter- abschn. 16/101/1b 62,5 g, zus. 125 g. Mü- But- terabschn. 70/101/a und Ib je 62,5 8. 125 f. Butterschmalz auf die Fett- und Butterabschnitte der Arbeiterzulagekarten der I. Woche im Um- rechnungsverhältnis: 100 g Fett od. Butter 0 g Butterschmalz, in der oben bezeichneten Gesamt-Wochenmenge. Käse: Mü /70%101 1 Abschnitt 62.5 8. E-Mileh: Sofortige Vorbestellung: Zutellung ent- 5 sprechend der Anlieferung wie oben vermerkt. Vollmilch: Sofortige Vorbestellung; Zuteilung wie oben vermerkt. Kindermilchnährmittel- ohne Anspruch, nur so- weit es dle Versorgungslage gestattet., Es können beziehen: a) Kinder bis zu 18 Monate(für das Alter von 12 bis 18 Monate ist dem Verkäufer Altersnachweis vorzulegen) außerhalb einer Selbstversorgergemeinschaft, gegen Abgabe der Vollmuchbestell-Abschnitte über ½ Lit.; b) Kin- der bis zu 186 Monate, die einer Selbstversorger- gemeinschaft angehören, sowie Kinder Über 10 Monate bis 6 Jahre, auf Grund von Berech- tigungsscheinen. Diese werden gegen Vorlege einer ärztlichen Bescheinigung, eines Alters- nachweises und Vollmilchbestellebschnitten be. der Kartenhauptstelle, L 4, 15, ausgestellt. Zucker: Sämtliche Zuckerabschnitte und Zucker- kleinabschnitte der Lebensmittelkarten der 101. Zuteilungsperiode sind entsprechend rem Mengeneindruck gültig. Marmelade und Kunst- honig darf jeweils auf die dafür vorgesehenen Abschnitte der Lebensmittelkarten, die einen entsprechenden Aufdruck tragen(z. B.„250 f Zucker oder 450 Marmelade“ bzw. 200 f Zucker oder 250 g Kunsthonig“) wahlweise an Stelle von Zucker abgegeben werden. Bei den Arbeiterzulagekarten sind die Zuckerabschnitte der 1. Woche zur Einlösung aufgerufen. 8 Fische: Je nach Anlieferung auf Sonderabschnitt 101 der Lebensmittelkarten J. 11. L 12, L 13. L. 14, 1. 21. I. 22, I. 23 und I. 24, jedoch nur mit dem Aufdruc LHA Baden- 500 f Frischfische mit Kopf oder 375 fg frische Heringe, oder 350 f Frischfische ohne Kopf oder 250 f Fischfilet, Salz- Heringe oder Bücklinge oder 200 4 Marinaden oder Konservenftisch. Teilselbstversorger in But- ter, Fleisch und Schlachtfetten(2120, Selbst: versorger in Fleisch und Schlachtfetten sowie Vollselbstversorger erhalten diese Zuteilung nicht. Abschnitte, die später aufgerufen werden, dürfen erst beliefert werden, wenn der oben- genannte Abschnitt aller eingeschriebenen Kun- den beliefert ist. Die Fischkleinverteiler haben die Fischbezugsabschnitte, getrennt nach Ab- gaberation(200, 250, 350, 373 und 500 g) und diese Wiederum nach Nummern und Altersgruppen, zu je 100 Abschnitte aufgeklebt, spätestens eine Woche nach Verfall abzuliefern und erhalten aufgeteilte Empfangsbestätigung. Kartoffel: Auf Kartoffelkarten-Abschn. 101//T/TII für 2 Wochen= 1000 g; auf Kartoffelkarten- Abschn. 101/½/ 1/11 für 2 Wochen- 2500 g; auf Kartoffelk.-Abschn. 101//1 für 1 Woche 3000 f. Mü 70/101/- 1000 g. Auf die Arbeiterzulage- karten im aufgedruckt. Mengenwert d. 1. Woche. Sofortige Ablieferung aller ben genannten Ab- schnitte: für Bezugscheine. Umrechnungsver- hältnis voll Frischkartoffel zu Naßkartoffel 1:1, zu Trockenkartoffel 1:5. 8 Kaffee-Ersatz: Auf die diesbezügl. Abschnitte 101 aller Karten ohne Mengenaufdruck je 123 f, mit Ausnahme der Md/ 7/101. Letzterer Abschnitt darf nicht beliefert werden. Auf die Zulage- karten der 1. Woche im aufgedruckten Mengen- Wert. Zutellungsmengen siehe oben. Wechselseitige Gültigkeit der Abschnitte, Die Lebensmittélkarten der britischen Zone sind mit einem Schriftunterdruck der örtlichen Ernän- rungsämter versehen worden. Für den Aufdruck würde eine gelbe Farbe verwandt, die nur wenig in Erscheinung tritt, so daß für die Echtheit der Lebensmittelkarten die in das Papier eingearbei- teten Fasern, wie sie früher auf Löschpapier und Banknotenpapler zu sehen waren, als wesentliches Merkmal zu bezeichnen sind. Fol- gende Abschnitte sind in der amerikanischen u. britischen Zone gültig: Fleisch 100, 25 f; Brot 1500, 1000. 500, 50 g; Brot ZW 200 g(2 Pak. Zwieback); Nährmittel 25 g; Fett 5 g. Die Kleinabschnitte über 25 f Fleisch, 50 fg Brot, 25 g Nährmittel und 5 g Fett sind in der britischen Zone zusätzlich mit den Kenn- Nummern 11. 12 usw. versehen worden, trotzdem aber wechselseitig gültig. Alle Übrigen Abschnitte über Fett, Butter, Käse, Nährmittel, Zucker, Kaffee-Ersatz und sämt- mern-Abschnitte über Fleisch, Fett, Brot und Nährmittel mit Zusatz„Us-Zone“) sind in der britischen Zone nicht gültig. Ebenso sind die betreffenden Abschnitte aus der britischen Zone und alle Nummern-Abschnitte ohne den Zusatz „Us-Zone“ hier ungültig.— Für die Lebensmit- telkartenabschnitte, für die in der 100. Zutel- lungsperiode Maismehl bezogen wurde, erhält der Kleinverteiler Empfangsbestätigung zur Ab- rechnung.— Ein Abschnitt wird erst gültig mit seem Aufruf durch das Städt. Ernährunssamt im„Amtsblatt der Stadt Mannheim“ und(oder) in der Zeitung Der Mannheimer Morgen“.— Radiodurchsagen und redaktionelle Notizen in den Tageszeitungen ersetzen die amtlichen Be- kanntmachungen des Ernährungsamts nicht. Uebertretungen dieser Anordnung sind dem Städt. Ernährungsamt schriftlich und den zu- ständigen Innungen oder dem Gewerbeamt(Ge- werbepolizei) anzuzeigen.— Soweit im Einzel- kalle nicht anders vefmerkt. verfallen alle Le- bensmittelkarten-, Kartoffelkarten-, Zulagekkr- ten-, Mannheimer Einkeufsausweis- und ähnliche Karten-Abschnitte am Ende der Kartenperiode, in der sie aufgerufen worden sind; die in der 4. Woche aufgerufenen Abschnitte am Ende der 1. Woche der unmittelbar folgenden Karten- periode. Die nicht aufgerufenen Abschnitte der Mannheimer FEinkaufsausweise dürfen nicht ver- nichtet werden.— Aufrufe oder Hinweise, die längere Zeit Gültigkeit haben, werden nur ein- mal bekannt gegeben. Mannheim, 22. April 1947. Stäclt. Ernährungs- und Wirtschaftsamt. K 108 Lusgabe der Schuhreparaturkarte. In der Zeit vom 28. April 1947 bis 23. Mai 1937 werden in den Zweigstellen unseres Amtes Schuh- Repa- raturkarten an alle Personen vom vollendeten 1. Lebensjahr ab ausgegeben. Es können da- her in der am 28. April 1947 beginnenden Kalenderwoche keine Anträge auf Bezug- scheine jeder Art angenommen werden. Die Ausgabe der Schuh-Reparaturkarten erfolgt in den zuständigen Zweigstellen an Pezugsbe- rechtigte mit den Anfangsbuchstaben A8 am Montag, den 28. April 1947, H- am Mitt- woch, den 30. April 1947, R- z am Freitag. den 2. Mal 1947. Die Ausgabestellen sind an diesen Tagen von 6. 30—18.30 Uhr geöffnet (Mittagspause 12.30—13.30 Uhr) Beim Ab- liche Abschnitte ohne Mengeneindruck(Num- holen der Karten ist der Haushaltszunf in 80 mitzubringen. Fur Gemeinschaftsverpfiſf Demo! ist die schuh-Reparaturkarte bei 0 lung Großverbraucher des Wirtschafts Rheinstr. 1, schriftlien zu beantragen. allen Schuh-Reparaturkarten muß Vor- laht, Zuname, Beruf, Geburtsdatum, Wohnort Alen Straße von den Verbrauchern sowohl gchüle oberen Hauptteil der Karte, als auch] Schüle Uinks unten vom Schuhmacher abzutren den Feld eingetragen werden. Ab M den 3. Mai 1947, bis Samstag, den 17. Ma sind die beschrifteten schuh-Reparatui ten vom Verbraucher dem von ihm gen ten Schuhmacher zur Eintragung in dle! denliste vorzulegen. Es wird dringend beten, die Eintragungsfrist zu beachten die abgeschlossenen Kundenlisten fir Materlalzuwelsungen benötigt werden, 0 Eintrag in eine Kundenliste besteht Gewähr für Instandsetzung von Seh Werk. Im Finzelnen sind für die Afnleh der neuen Kundenlisten folgende Anordnm zu beachten: 1. Alle bisherigen Kunden Verlieren mit sofortiger Wirkung ihre 6 1 keit 2. Die Inhaber der Schuhausbesseri dg, d. Werkstätten haben dle Reparaturkarten bel jeman Neueintragung in die Kundenlisten mit tion, E Krank Firmenstempel zu versehen u. die fortlauf Gai Nummer der Kundenliste sowie das Datum] glaub Eintragung in die Kundenliste auf der Re turkarte zu vermerken. 3. Bei der Eintrif denn: in die Kundenlisten sind der untere linke] bertra schnitt der Reparaturkarte sowie der Kauf Hoffm abschnitt A abzutrennen und beide vom 5 1 wacher ais Beleg für die Zahl der eingetras Nräck Versorgungsberechtigten sorgfältig aufzubeſ und 8 ren., 4. Versorgungsberechtigte, die infolge m ni reichung der Kundenhöchstzahl eines Repei betriebes in diesem nicht mehr angerom um d werden, wird in der Geschäftsstelle der daf der macher-Innung, Elisabethstraße 1, w. rend Darun Geschäftsstunden, Dienstag- und Donneng 5. Nachmittag von 3—5 Uhr, ein anderer Be. Kiste zugewiesen. 5. Zient ein Versorgungsberef vom ter von Mannheim Weg, so hat er seine f zender Reparaturkarte nebst den dazugehörigen f vom schuhmacher auszuhändigenden Koni listen abschnitten bei dem für seinen neuen olf Demo! zusändigen Wirtschaftsamt in eine neus stalt! umzutauschen. Der Eintrag in der Kunden des bisherigen Eetriebes muß gestrichen“ Kober den. Das Datum der Streichung ist vom sa männe macher auf der Reparaturkarte zu vermel tionen Umfang der Schuh- Instandsetzung: 0 augenbiieklienen Rohstofflage kann bis auff Line res für jeden Versorgungsberechtigten im nat durchschnittlich nur 20 f Beschlungam rial zur Verfügung gestellt werden, Es kan allgemeinen im Verlauf eines Jahres nur bf demo Schuhe neu besohlt werden. Städt. Ernänt unsere und Wirtschaftsarmnt Mannheim. a Große, einmalige Erhebung über Bestände Seife und Waschmitteln. 1. Einzelhandel, Einzelhandelsgeschäfte, die Seife und mittel fünren, erhalten in diesen Tagen dan Markenannahmestellen Vordrucke für enn standserhebung über seife und Wan Die sorgfältige Ausfüllung dieses Vordtue allen Punkten liegt im besonderen Interest Einzeihandels. Es wird darauf aufmerkse macht, daß spätere Reklamationen, die 5 nachteiligungen zurückzuführen sind, seh aus unvollständiger Ausfüllung des 10 bungsbogens ergeben haben, nieht h 5 tigt werden. stiehtag für die Erhebung 3 derne 20. 4. 47, Der ausgefüllte Erhebungsbose f und a 5. 8. 1947 an die Birektlon des Wirtsenaga ra K 7, Zimmer 418, zurückzugeben. 2. rost Ng, Es wird auf das den Seltengroghandlune bt, Le diesen Tagen zugehende Rundschreiben, t pflich sen, Städt. Ernährungs- und Wirtsch 1 le Mannheim. me Sen. Verlegung von Dienststellen. Die Diensträum kt di. Kartenhauptstelle des Ernährungs- 1 5 1 Stsate schattsamts, 1. 4, 18, befinden sich ag, f bag 29. IV. 1947. im Lulsenheim, C J. 3. Stoce g 8 gang zwischen B 7 und C 7. Wegen. Ge zuge bleibt die Kartenhauptstelle am die ge d. 26., und am Montag, 28. IV. 1947, gesch 7. Stadt. Ernährungs- u. Wirtschaftsamt Mane filte Städt. Sparkasse Mannheim. Unsere eb Stund stelle Mannheim- Sandhofen, im Hause 83 erinne 1 Str. 280, ist mit sofortiger Wirkung maus Mittwochs und kreſtags von b gehend wieder geöffnet. Wir bitten une ben w leger des Vororts Sandhofen um rege Beni Lage, dieser zeitsparenden Einrichtung. Achtl Weltere amtl. Bekanntmachungen in der Ant,] Jann