1947 — CR berg im wurch ade etwa Schwe. Wt. piel. Mannheln aben f 0. n 1 m letzten r TSV g it 120 Jo. 1 spielten, ch glückt erg 4:3 at mute n verlegt örtfreundg Kampf. Im kom. rt hat die chten süd. mann(f n Kampb üktzug be. Vondung 1 Arbeit ngen kam hen Mei. tz schwe. gen Giell r starke Ktsieg ge. iner( (F) gegen mann All rtach der KS Dxern dt. ach Punk- Währen esprochen a, Hauser, agen hin- 21 Leister“ 1 letzten nnschaftz. gegenüber, ch dieses der A0 meim. Das 38: burg 9005 00 Pfund. All, gen hrieshein berg 16 Spes Ziegelhau- 4, Spes irt 4.3. tvereine Fusion det lem„ Was. egangenen n Was- die„Freie Durch schnischet d. Ausbil⸗ olgefl. an rgeht der leuten in n zu las. eb n. tattflnden. ommenden Krippnet ann(KS — Haas vier wel. ugend gendheim, oten, Kar- Heho, b räten und liegen zul ge unbe⸗ eht darum gelftl Eine des Sport 421, eib C. 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Die viertägigen Bemühungen des 79 jährigen Stastsmannes, ein Kabinett der nationalen Einheit zu bilden, das alle Parteien außer den ualunquisten und den Monarchisten grup- peren sollte, sind offensichtlich am Wider- stand der sogenannten„kleinen Entente“, der rler kleineren Linksparteien, nämlich des anti kommunistischen Flügels der Sozialisten unter Saragat, der Republikaner, der Aktions- pertel und der demokratischen Arbeiterpar- el, gegen Nittis Notprogramm zur Rettung der ſtalienischen Wirtschaft gescheitert. Die Republikaner gaben in einem Kommuniqué bekannt, daß die von Nitti vorgeschlagene neue Regierung in ihrer Zusammensetzung wle auch in hrer Struktur nur die von der vorhergehenden Regierung begangenen Fehler wiederholt hätte. Offenbar hat es Nitti ab- gelehnt, den von Saragat entwickelten Plan eines Wirtschaftskabinetts innerhalb der Re- glerung zu verwirklichen. Man rechne in politischen Kreisen mit der Möglichkeit, daß Präsident de Nicola die De- mission de Gasperis nicht annehmen und un auffordern wird, vor der Verfassung- gebenden Versammlung die Vertrauensfrage u stellen. Bekanntlich hat de Gasperi dies vor seinem Rücktritt nicht getan. Rücktritt des japanischen Kabinetts Tokio, 21. Mai.(dena-Reuter) Der japani- sche Minister präsident Joshida ist auf Grund der letzten Wahlen mit dem gesamten Kabi- nett zurückgetreten, um einer neuen Koali- tlonsregierung Platz zu machen. Die bisherige Regierung wurde von der liberalen und der Konservativen Partei gebildet, während in der neuen Regierung der Leiter der jetzt stärk-⸗ sten japanischen Partei, der sozialdemcokrati- schen, Tatsu Katayama, die Führung überneh- men dürfte. Besprechung in Berlin Berlin, 21. Mai.(dena-Reuter) Lord. Paken- kam, der Leiter der Deutschland-Abteilung im britischen Außenministerium, wird sich erneut nach Berlin begeben, um Fragen der Kohlen- produktion und der Nahrungsmittellieferungen m erörtern. Zeitgeschehen laufend berichtet Der Unterausschuß der Vereinten Nationen tür die Freiheit der Nachrichtengebung be- Schloß, im Frühjahr 1948 in Europa eine Welt- konferenz über die Pressefreiheit abzuhal- ten.(ap) Die französische Presse begrüßt den Aus- kang der Wahlen in der französischen Zone ung nennt die angenommenen Verfassungen „offensichtlich föderalistisch“.(dena-Reuter) bie russisch-amerikanischen Verhandlungen über Korea begannen am 21. Mai in Soeul (Korea).(dena-Reuter) ber burmesischen Gesetzgebenden Ver- temmlung in Rangoon wurde ein Verfassungs- entwurf vorgelegt, der eine sowjetische Staats- torm vorsieht.(dena-Reuter) Der Unterausschuß für auswärtige Ange- legenheiten des amerikanischen Repräsentan- tenhauses befürwortete einstimmig die Ge- setzesvorlage über die Beibehaltung der „Stimme Amerikas“ und die Erweiterung an- derer internationaler Kulturprogramme.(dena- Reuter) , und nun das Neueste Berlin.(dena) Aus jetzt aufgefundenen Dokumenten des ehemaligen Reichszustizmini- derſums geht hervor, daß 1943 und 1944 in Deutschland über 10 00 Menschen hingerich- tet worden sind. In diesen Zahlen sind die von der Wehrmacht durchgeführten Exekutio- nen nicht enthalten. Berlin.(ap) Zum zweiten stellvertreten- den Militärgouverneur für Deutschland wurde rigadegeneral Cornelius E. Ryan ernannt. Ryan ist auf diesem Posten der Nachfolger von Generalmajor Frank A. Keating, der ge- en stellvertretender Militärgouverneur Berlin.(dena) Die Wohlfahrtsorganisation chALod ist ermächtigt worden, ihre Ge- Lebenksendungen nach Deutschland zu er- weitern. Die CRALOG wird jetzt auch Hilfs- mittel für den Wiederaufbau der kulturellen Rinrichtungen und des Erziehungswesens nach eutschland senden. Rostock.(rm) Die ersten 1000 Deut- schen. die bei Kriegsende nach Dänemark evakuiert worden waren, sind in Warnemünde eingetroffen. Es sind vorwiegend Frauen und inder, die in der Mark Brandenburg be- deimatet sind. b Rom, 21. Mal.(dena-Reuter) Das Tedes- A für Maria Pasquineili, der Mörderin des ritischen Generais de Winton, wurde in eine lebenslängliche Freiheitsstrafe umgewandelt. eber 250 000 Personen hatten ein Gnaden- esuch unterzeichnet. pen te de Jane lr, 21. ral(dens Reuter er brasilienische Staatspräsident Dutra hat ich nach Uruguavana an der hrasilianisch- argentinischen Grenze begeben, um mit dem argentinischen Staatspräsidenten General Per- ton zusammenzutreffen. Daa 8* s Man neilm 2. Jahrgang Nummer 57 Donnerstag, 22. Mai 1947 Einzelpreis 20 Pfennig Legen Unzufriedenheit und Gleichgültigkeit Gemeinsame Erklärung der Militärbefehlshaber Clay und Douglas Berlin, 21. Mai.(dena) Der Militär- gouverneur der amerikanischen Zone, Ge- neral Clay, und der Militärbefehlshaber der Britenzone, Luftmarschall Sir Sholto Douglas, gaben an die Bevölkerung der beiden Westzonen eine gemeinsame Erklä- rung über die Ernährungslage in Deutsch- land ab, in der es heißt:„Sie haben einen langen und harten Winter ertragen und Sie stehen jetzt, wie im vorigen Jahr, in der mageren und schweren Zeit vor der Ernte. In den letzten Wochen konnten in ver- schiedenen Orten die vollen Rationen nicht ausgegeben werden, so daß viele von Ihnen, besonders die Stadtbewohner, beträchtliche Härten ertragen haben und noch erdulden müssen.“ In der Erklärung wird darauf hinge- wiesen, daß es wichtig sei, daß die ganze Bevölkerung den wahren Charakter und die Gründe dieser Situation verstehe.„Die deutsche einheimische Produktion“, heißt es weiter,„in der amerikanischen und briti- schen Zone reicht zur Versorgung der Be- völkerung nicht aus und muß weitgehend durch Importe, hauptsächlich aus den Ver- einigten Staaten, ergänzt werden. Die deutschen Exporte sind für die Be- zahlung dieser Lieferungen völlig un- zureichend, und die Kosten werden seit zwei Jahren von den Regierungen der Vereinigten Staaten und Großbritannien getragen. Obgleich die Kosten sehr groß waren, haben sie nicht zu einer Kürzung der Importe geführt, und ständige Anstrengungen sind unternommen worden, um ein Höchstmaß der Ueberseelieferungen zu erhalten. Daß diese Anstrengungen nicht immer ganz er- folgreich waren, lag lediglich an dem all- gemeinen Mangel, der eine direkte Folge des Krieges ist und der die Lebensmittel- zuteilungen in ganz Westeuropa nicht viel besser als in Deutschland gestaltete. Gegen- wärtig werden die Lieferungen aus Ame- rika beschleunigt und nach ihrer Ankunft kann eine Verbesserung und eine regel- mäßige Verteilung erwartet werden.“ Die Erklärung beschäftigt sich anschlie- gend mit der Verantwortung für die Not- stände in Deutschland und fährt dann fort: „Die Wiedergesundung Deutschlands und die Rückkehr zu einem besseren Lebens- standard verlangen jedoch mehr als die An- strengungen der Alliierten. Es ist sinnlos und kindisch von denen, die das Volk zu leiten und zu organi- sieren beanspruchen, die Verantwortung für die gegenwärtigen Notstände den Alliierten zur Last zu legen. Jene sollten sich vergegenwärtigen, daß solche Gesten, wie die Niederlegung ihrer Aemter oder die Organisierung von Massen- demonstrationen, besonders während der Arbeitszeit, nicht den geringsten Einfluß auf Nahrungsmittelimporte haben können Im Gegenteil, Unzufriedenheit und Gleichgül- tigkeit werden Deutschland keine besseren Tage bringen. Nur die unerschrockene Uebernahme der Verantwortung sowie harte Arbeit und Mut angesichts der Not werden eine bessere Zukunft gewährleisten. Es ist höchste Zeit“, schließt die Erklä- rung,„daß die Deutschen. die verantwort- liche Stellungen in den örtlichen Behörden, in den politischen Parteien, den Gewerk- schaften und Betriebsräten innehaben, den Tatsachen ins Auge sehen und die Ver- pflichtungen ihrem Lande und ihren Mit- bürgern gegenüber voll auf sich nehmen.“ Auf fremde Hilfe angewiesen Stuttgart, 21. Mai.(dena) Die württem- bergisch- badische Staatsregierung hat einen Aufruf erlassen, in dem betont wird, die gesamte Bevölkerung müsse den Beweis erbringen, daß sie bereit sei, die höchst- mögliche Erzeugung an Lebensmitteln und Industrieprodukten, sowie einen durch die Selbstdisziplin der Verbraucher gestützten, einwandfrei funktionierenden Erfassungs- und Verwaltungsapparat sicherzustellen. „Ein Versagen der Landwirtschaft in der Erzeugung und Ablieferung“, heißt es,„ein Verschwinden der Nahrungsmittel in un- saubere Kanäle und ein Abgleiten des Ar- beitswillens der Industriearbeiter in mit Arbeitseinstellungen verbundenen Demon- strationen werden ungünstige und gefähr- liche Rückwirkungen auf die öffentliche Meinung des Landes haben, auf das wir angewiesen sind.“ Die Ernährungskrise dieses Frühjahres sei unübersehbar und von Deutschland allein nicht zu lösen. Der Aufruf schließt mit der Mahnung, es sei ein Gebot der Stunde, sich nicht durch Unwillen zu un- überlegten Handlungen hinreißen zu lassen. Württemberg-Baden müsse durch Ordnungs- sinn anderen Teilen Deutschlands ein Vor- bild sein. Ernährungssituation weiter angespannt Stuttgart, 21. Mai.(tz-Eig.-Bericht) Der amerikanische Militärgouverneur Sumner Sewall erklärte in einer Rundfunk- ansprache, er habe den ehrlichen Glauben, daß die Bürger der Vereinigten Staaten ernstlich versuchen, gute Weltbürger zu sein und ihre Verantwortlichkeit als Men- schen so weit auszudehnen, wie es in ihrem Vermögen stehe. Die Lage sei ernst und werde vermutlich auch für weitere sechs Wochen ernst bleiben. Sewall lobte die Ablieferung der württembergisch- badischen Bauern, nahm aber gleichzeitig entschieden Stellung gegen die Abwande- rung großer Mengen von Lebensmitteln auf den Schwarzen Markt. Arbeiter gegen Regierungsprogramm Paris, 21. Mal.(ap) Die Dockarbeiter aller französischen Häfen streikten 24 Stunden lang, um ihren Lohnerhöhungsforderungen Nach- druck zu verleihen. Ebenso traten die Strek- kenarbeiter der französischen Eisenbahnen hier und da in den Streik. Man rechnet da- mit, daß auch die Angestellten der Gas- und Elektrizitätswerke diesem Beispiel folgen, wenn ihre seit sechs Monaten erhobenen Lohnforderungen nicht erfüllt werden. Die Arbeiter der Pariser Groß- Wäschereien haben einen Streik begonnen und 15 000 Pariser Kleinladenbesitzer, die dem 2,3 Millionen Mit- glieder zählenden Verband der Kleinhändler angehören, beschlossen für den 4. Juni einen zehnstündigen Proteststreik gegen die büro- kratischen Methoden der Regierung. Paris, 21. Mai.(dena-Ins) In Dijon ver- sammelten sich am Dienstagabend etwa 8000 Angehörige des Einzelhandels und verschiede- ner Industrieller und freier Berufe zu De- monstrationen für die Freiheit der Wirtschaft. Die Menschenmenge stürmte das Gebäude der Wirtschaftskontrollbehörde und warf die In- neneinrichtung der Büros auf die Straße. Zum erstenmal seit dem Ausbruch der Kämpfe in Indochina ist Saigon von den Rebellen bedroht. Nachdem die Aufständischen die indonesische Hauptstadt angegriffen haben und weitere Angriffe befürchtet werden, Wur- den sämtliche französischen Truppen der Stadt in den Alarmzustand versetzt.— Auch die Kämpfe auf Madagaskar dauern an. Marshall zu den Hilfskrediten Washington, 21. Mal.(ap) Außenminister Marshall gab auf einer Pressekonferenz der Meinung Ausdruck, daß die USA keine weite- ren Gelder nach Art der 400-Millionen-Dollar- Hilfe für Griechenland und die Türkel und der 350-Millionen-Hilfe für kriegsverwüstete Länder zur Verfügung stellen würden. Wie dena-Reuter meldet, hat sich eine aus 120 Mit- gliedern bestehende Mission der amerikani- schen Armee und Flotte im Rahmen des USA- Hilfsprogramms nach der Türkei begeben, um die Vorarbeiten für die Verwendung der Gel- der in Angriff zu nehmen, Der amerikanische Außenminister zog eine scharfe Linie zwischen dem Hilfsprogramm für Griechenland und die Türkei und dem Programm für die besetzten Gebiete Deutschlands, Japans und Koreas. Außerdem befürwortete Marshall eine baldige Gewährung einer Anleihe an Italien im Rah- men der kürzlich bewilligten Hilfsmaßnahmen für verwüstete Länder. zu dem Verschleppten-Problem äußerte Außenminister Marshall nach einer dena- OANS-Meldung, daß die Vereinigten Staaten jede zwangsweise Repatriierung verschleppter Personen ablehnten. Die Lösung der tragischen Situation der Verschleppten erfordere, daß die demokratischen Länder der Welt diesen ge- meinsam eine Zufluchtstätte böten. Die Ver- einigten Staaten sollten darin beispielgebend vorangehen. „Pflüge statt Kanonen“ San Francisco, 21. Mai.(dena-Reuter) Der frühere amerikanische Handelsminister Henry Wallace hielt im Opernhaus von San Francisco eine Rede, in der er seinen Plan zur Abschaf- fung des Krieges entwickelte.„Die verwüstete und hungernde Welt schreit nicht nach ame- rikanischen Kanonen und Tanks, die den Hunger vergrößern würden!“ sagte er zum Schluß,„sondern nach amerikanischen Pflügen und Maschinen, die das Versprechen des Frie- dens erfüllen.“ England spart Dollars London, 21. Mai.(ap) Die Finanzvorlage des britischen Schatzkanzlers Hugh Dalton wurde vom Unterhaus mit 274 gegen 128 Stimmen an- genommen. Die neue Finanzvorlage sieht eine erhöhte Besteuerung und vor allen Dingen eine bedeutende Tabaksteuer vor, die den Ver- brauch importierter Tabake aus Dollar-Devi- seneinsparungsgründen vermindern soll. Atombombe— kein Monopol New Fork, 21. Mai.(m. m.) Der russische Delegierte bei den Vereinten Nationen. Andrei Gromyko, sprach, wie„Stars and Stripes“ de- richten, bei einem Bankett des amerikanisch russischen Institutes in New Vork zur Frage der Atomwaffenkontrolle. In einer freimütigen Rede hob Gromyko vier Punkte hervor: 1. Ruß- land kann nicht auf das Vetorecht der Inter- nationalen Kontrollbehörde gegenüber ver- zichten: 2. Es sei eine Illusion, zu glauben, daß die USA ihre Atombombenmonopolstellung lange werde halten können;: 3. Der erste Schritt zu einer internationalen Kontrolle müßte die Aechtung der Atombombe und anderer Waffen der Massenvernichtung sein; 4. Das Zögern anderer Mächte. Maßnahmen zur Atom-Abrü- stung zu ergreifen, würde Zweifel über ihre Wirklichen Absichten hervorrufen. Amerika kann wieder telephonieren New Tork, 21. Mai(ap) Der seit dem 7. April in den gesamten Vereinigten Staaten anhaltende Telephonstreik ist endgültig bei- gelegt worden, nachdem nun auch zwischen der Telephonarbeiter-Gewerkschaft und der „Western Electric Company“ eine Einigung über den neuen Arbeitsvertrag erzielt worden ist. Der Vertrag sieht eine durchschnittliche Lohnerhöhung von 4.40 Dollar pro Woche vor. Die zwanzigtausend Mitglieder dieser Gewerk- schaft haben die Arbeit wieder aufgenommen. Kommunistische Erfolge in China Nanking, 21. Mal.(ap) Kommunistische Truppen konnten den Ort Tschangli südlich der großen Mauer erobern und somit die Eisenbahnlinie Tientsin-Mukden unterbrechen. Die kommunistischen Operationen zielen auf eine Einkreisung von Changchun, der Haupt- stadt der Mandschurei, hin, die schon von drei Seiten bedrängt wird. Erstmals deutscher Landkreis tag Gießen, 21. Mai.(dena) Zu dem ersten deut- schen Landkreistag seit Auflösung durch die Naziregierung waren über 300 Landräte aus der amerikanischen und britischen Zone, sowie ein Landrat als Vertreter der Ostzone, neben Vertretern der amerikanischen und britischen Militärregierung aus den Ländern der West- zonen erschienen. In einer einstimmig ange- nommenen Entschließung wurde festgestellt, daß die Zuweisung neuer Flüchtlingstrans- porte zu nicht absehbaren Folgen führen musse. Vereinigte Staaten hilfsbereit Frankfurt, 21. Mal.(dena) Pastor Martin Niemöller, der soeben auf dem Luftwege von seinem sechsmonatigen Aufenthalt in den USA zurückgekehrt ist, erklärte vor Presse- Vertretern, er habe feststellen können, daß mehr Amerikaner Deutschland helfen wollten, als Gegner solcher Bestrebungen vorhanden seien. Verfügung über Vermögenswerte Berlin, 21. Mai.(dena) Der Alliierte Kon- trollrat hat die Direktive Nr. 50 veröffentlicht' die sich mit der Verfügung und Uebertragung von Vermögenswerten nationalsoziali- stischer, militärischer und militärähnlicher Organisationen auf zugelassene demokratische Organisationen, die darauf ein Anrecht haben, befaßt. Außerdem hat der Kontrollrat die Di- rektive Nr. 51 über Akte der Gese f z- gebung und andere Akte des Kontrollrates erlassen. Ferner hat der Kontrollrat die Direktive Nr. 52 zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten veröffent- licht. Zehn Jahre Gefängnis für Hilfskreuzerkommandant Hamburg, 21. Mai.(dena-dpd) Der ehemalige Kapitän und Hilfskreuzerkommandant Helmut von Ruckteschell wurde von einem bri- tischen Militärgericht wegen Kriegsverbrechen zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Ruckte- schell wurde schuldig befunden, die Beschie- Zung des britischen Handelsdampfers„Davis“ fortgesetzt zu haben, obwohl dieser die Funk- anweisungen befolgt hatte. Ferner hatte Ruckteschell die Rettung schiffbrüchiger Be- Satzungen unterlassen. Neue Synagoge in München München, 21. Mal,(dens) Die neuerbaute Synagoge in der Reichenbachstraße in Mün- chen wurde in Anwesenheit von General laß und Botschafter Murphy, des baye- rischen Ministerpräsidenten Dr. Ehard so- wie zahlreicher Minister und Staatssekretäre feierlich eingeweiht. l Kampf gegen Tigarettenwährung Washington, 21. Mai.(dena-Reuter) Zur Be- kämpfung des schwarzen Marktes hat die ame- rikanische Armee mit Wirkung vom 26. Mai private Zigaretten- und Tabaksendungen von den USA nach Deutschland verboten. Wie ap hierzu ergänzend meldet, dürfen ab 1. Juni auch in den amerikanischen Tauschzentralen keine Zigaretten mehr eingetauscht werden, sondern nur noch Lebensmittel und Kleidungs- stücke. Die Wochenrationen an Rauchwaren für Besatzungsangehörige wurde in diesem Zu- sammenhang herabgesetzt. Nach einer Mittei- lung General Clays wurde bei den Armeepost- ämtern in Berlin im Monat April eine Privat- einfuhr von 6 Millionen Zigaretten festgestellt. Das Verbot dieser Einfuhr„treffe den schwar- zen Markt mitten ins Herz. Mehr Handlungsfreiheit für deutsche Polizei Heidelberg, 21. Mai.,(dena) Nach Mitteilung des amerikanischen Hauptquartiers werden die Einheiten der Besatzungspolizei noch mehr als bisher zusammengezogen werden und die motorisierten Patrouillen dementsprechend weitere Strecken abfahren. Der deutschen Polizei wird dadurch größere Handlungsfrei- heit eingeräumt. Werwolfgruppe ausgehoben Frankfurt, 21. Mai.(J. f.-Eig.-Ber.) Die Polizei in Friedberg hob einen Wandertrupp 15jähriger Burschen aus, der sieh den Namen „Werwolfgruppe 6“ zugelegt hatte. Die Gruppe war mit Gummiknüppeln und Fernsprech- geräten ausgerüstet. Außerdem wurden ver- vielfältige Flugblätter vorgefunden, die mit Hakenkreuzen bemalt waren. Mitglieder der Spruchkammern erhielten verschiedentlich Drohbriefe, die mit„Werwolfgruppe 6“ unter- zeichnet waren. Gestapo-Mord aufgedeckt Baden-Baden, 21. Mai,(h. W.-Eig.-Ber.) In der Nähe von Offenburg wurde in einem Bombentrichter ein Massengrab ermor- deter elsässischer Familienväter entdeckt, die das Opfer einer Mordtat der Gestapo sind. Auf Befehl des shemaligen Gauleiters Robert Wagner waren die Familienväter, die ihre zur Wehrmacht eingezogenen Angehörigen versteckt hatten, nach Mißhandlungen von der Gestapo durch Genickschuß ermordet worden. Krise zwischen Interzonenverkehr und ö Ostexport Von unserem Berliner Korrespondenten) Berlin, 21. Mai.(sch) Der Leiter der Inter- zonen verkehrs- und Exportabteilung der Zen- tralverwaltung für den Handel, Dr. Brei tenf e d, hat soeben seinen Rücktritt erklärt. Breitenfeld ist durch die geschickte Vorberei- tung und Leitung der Berliner Inter zonenkon- kerenz im vergangenen Jahr hervorgetreten. Er war unter den hohen russischen Offizieren, vor allem von Marschall Sokolowsk y. sehr geschätzt. Wie wir von Dr. Breitenfeld erfahren, gedenkt er, in Berlin seine alte Tä- tigkeit als Kaufmann wieder aufzunehmen. Der Rücktritt Breitenfelds dürfte mit der Ernen- nung des Berliner SFD. Stadtrats Orlopp zum Vizepräsidenten der Handelszentralver- waltung zusammenhängen. Einen schweren Schlag bedeutet das Ausscheiden Breitenfelds für den deutschen Ostexport. Breitenfeld, der als erster die Ostausfuhr nahezu Selbständig steuerte, War der geborene Verbindungsmann zwischen den russischen Regierungsstellen und den deutschen Kaufleuten, die über besondere Kenntnisse über die Ostmärkte verfügen. Deutsche Besatzung für Liberty-Schiffe Hamburg, 21. Mai,(ap) Nach Mitteilung des Landesarbeitsamtes Hamburg sind die deut- schen Bewerber für Hocvers 75 Liberty- Schiffe zur Zeit in Hamburg als Bauarbeiter und Handwerker tätig, 4000 deutsche Seeoffl- ziere und Mannschaften sind für die Beman- nung der Libertxy-Schiffe vorgesehen. Die poli- tische Ueberprüfung der für die Auslands- fahrten vorgesehenen Seeleute soll in Kürze abgeschlossen werden.* Dem Andenken II Ludvig Fran Erinnerung an den Geburtstag eines Mannheimers und an— mehr * 23. Mai 1874/ f 3. September 1914 Im März 1933 verstümmelten und entfern- ten die Nationalsozialisten das Frank-Denkmal am Luisenpark. Sie schändeten damit das An- denen des fortschrittlichen Deutschlands und des internationalen Sozialismus. Ludwig Fran war nämlich neben August Bebel und Jean Jaures der bedeutendste Friedenssucher und Weltbürger. Als Abgeordneter des deutschen Reichstags war, er für seine scharfen Formu- lierungen und schlagfertigen Entgegnungen he- kannt. Als Vertreter der Mannkeimer Arbei- terschaft folgte er im Jahre 1907 dem Abge- ordneten August Dreesbach nach dessen Tod im Reichstag. Teilnehmer der Berner Konfe- renz, versuchte er den Kriegsbrand von 1914 noch kurz vor seinem Ausbruch zu verhin- dern. Am 31. August 1914 rückte Frank mit dem Ersatzbataillon des Regiments 110 ins Feld und fel am 3. September 1914 auf französischem Boden. Er war der einzige Reichstagsabgeord- nete, der im Weltkrieg Nummer 1 fel... An- läßlich der Wiederkehr seines Geburtstages sei dieses Wort der Erinnerung und Mahnung ge- schrieben Reparationsſieferungen nicht angenommen Berlin, 21. Mai.(dena Reuter) Die sowjeti- schen Behörden haben sich geweigert, den der Sowjetunion zugesprochenen Anteil in Höhe von 25 Prozent der Reparationslieferungen aus 58 Werken der britischen Besatzungszone entgegenzunehmen. Versuch der Regierungsbildung Düsseldorf, 21. Mai.(n- Eig. Ber.) Nach langwierigen Debatten wurde Karl Arnold am dritten Tag der Sitzung des Landtages von Nordrhein-Westfalen von den Parteien gebeten, den Versuch der Regierungsbildung zu unter- nehmen. Arnold, der zugleich Oberbürgermei- ster von Düsseldorf ist,. gehört der CDU an und entstammt dem Lager der christlichen Ge- werkschaften. Allparteien-Kabinett gescheitert Hannover, 21. Mai.(dena-dpd) In politi- schen Kreisen Niedersachsens wird an- genommen, daß Ministerpräsident K op t dem britischen Zivilgouverneur den Vorschlag un- terbreiten wird, an Stelle des gescheiterten Allparteien-Kabinetts ein Persönlichkeiten- oder Fachministerkabinett zu bilden. Schleswig-Holstein lädt ein Kiel, 21. Mai.(dena-dpd) In Erganzung ihrer grundsätzlichen Zustimmung zur Teil- nahme an der Münchner Ministerpräsidenten- konferenz hat die schleswig-holsteinische Lan- desregierung beschlossen, vorher die Re- gierungen der Länder einzuladen, damit diese sich von der Notwendigkeit eines Flüchtlingsausglefches und dem Flüchtlingselend in Schleswig-Holstein über- zeugen könnten. Um die nationale Repräsentation Berlin, 21. Mai.(rm.-Eig. Ber.) Das Echo des Schritts des bayrischen Ministerpräsidenten Dr. Eh ar d in der Berliner Presse war durch- aus eindeutig. Es wurde betont, ein Ausweg aus der politischen Hoffnungslosigkeit müsse sofort gefunden werden. Das sei eine Frage der Bewährung für die Parteien und gleicher maßen auch die Länderpräsidenten. Jokab Kaiser, Ernst Lemmer und Dr. Josef Müller haben in Hannover mit den Vertre- tern der SPD erneut Fühling genommen, um die seinerzeit wegen des Wahlkampfes in der Britenzone ausgesetzten Verhandlungen über die von der CDU- CSU angeregte„nationale Repräsentation“ fortzusetzen. Der der SPD nahestehende„Telegraf“ nennt die sofortige Bildung einer repräsentativen deutschen Re- gierung ein Gebot der Stunde. Erwartungen nicht erfüllt Berlin, 21. Mai.(dena) In einer von dem Antifa-Blockausschuß der drei Parteien der sowjetischen Besatzungszone, SED, CDU und LDP angenommenen und von Wilh. Pie e k, Otto Grote wohl, Jakob Kaiser und Dr. Wilhelm Külz unterzeichneten Entschließung heißt es, der Ausgang der Moskauer Konferenz habe die in weiten Kreisen des deutschen Volkes gehegten Erwartungen nicht erfüllt. Angesichts seiner Not dürfe das deutsche Volk nicht auf Vereinbarungen der Alliierten war- ten. Was immer in seiner Kraft liege, müsse geschehen, um alle land wirtschaftlichen und industriellen schöpfen. Bayern für die Reichseinheit Düsseldorf, 21. Mai.(n- Eig. Ber.) Der bayerische Ernährungsminister, Dr. Baumgart- ner, erklärte anläßlich seines Besuches im Ruhrgebiet auf einer Pressekonferenz, daß es der Zweck seiner Reise sei, die Spannungen zwischen den Ländern zu beseitigen. Es sei völlig verfehlt, anzunehmen, Bayern ver- schanze sich hinter partikularistischen An- schauungen. Bayern bejaht voll und ganz die Reichseinheit. Nazistische Schweizer Mannheim, 21. Mai.(MNH) Nach einem Be- richt der„Neuen Züricher Zeitung steht in Zug der„Bund der Schweizer in Grogdeutsch- land“ vor Gericht. Die 36 Angeklagten haben sich wegen politischen Nachrichtendienstes im Interesse des Dritten Reiches zum Nachteile der Schweiz zu verantworten. Ziel des ange- klagten Bundes war die Errichtung einer na- tionalsozialistischen Schweiz und ihre Ein- sliederung in ein germanisches neues Europa im Anschluß an das groß germanische Reich. Vorräte für nur zwei Wochen Berlin, 21. Mai.(dena) Ein Vertreter der Landwirtschaftsabteilung der britischen Kon- trollkommission erklärte, die britische Zone verfüge gegenwärtig über Lebensmittelvorräte kür nur zwei Wochen. Demnächst würden Vor- räte für eine weitere Woche in den deutschen Häfen eintreffen. Exportmöglichkeiten auszu- Seite 2 D Donnerstag, 2 22. Mai 1947 Gibt es noch eine deutsche Außenpolitik? Wohl jeder, der diese Frage liest, wird sie mit nein beantworten. Tatsächlich ist ja auch alles das, was gemeinhin als Träger einer Außenpolitik angesehen wird, seit der Kapitulation Deutschlands verschwun- den. Es gibt kein Auswärtiges Amt mehr, das für ein Deutschland sprechen könnte, das in vier Teile geteilt und in Länder aufgelöst, von der Teilnahme an außenpolitischen Vorgängen auch dann ausgeschlossen ist, wenn, wie in Moskau, Über sein eigenes Schicksal verhandelt wird. So hat sich in der deutschen Oeffent- Uchkeit bis hinauf in die höchsten Partei- und Regierungsstellen das Gefühl ein- geschlichen, daß alle Voraussetzungen f ür eine deutsche Außenpolitik fehlen, und dieser gefährliche Eindruck hat dazu geführt, daß die gewiß beschränkten, aber unzweideutig vorhandenen Möglichkeiten bisher nicht oder in nur sehr unge- nügender Weise beachtet worden sind. Es ist daher ein besonderes Verdienst, daß von sachlich berufener Seite endlich einmal die unbestrittenen Grundsätze klar- gelegt worden sind, die im Namen des Völkerrechts den deutschen Ländern nicht nur die legale Möglichkeit, sondern die Pflicht auferlegen, die außenpolitischen Beziehungen, wenn auch im Inland, wieder herzustellen. Legationsrat Dr. Eugen Budde, aus dessen Feder wir am 1 2. April einen Aufsatz über die völker- rechtlichen Bestimmungen für das Verhalten in einem besetzten Lande veröffent- lichten, hat unter dem Titel„Gibt es noch einé' deutsche Außenpolitik“ Franz- Mittelbach-Verlag, Stuttgart) eine Broschüre veröffentlicht, in der er in zwanzig knapp gefaßten Kapiteln auf die unverändert bestehenden Rechtsgrundsätze ver- Weist, die von den Alliierten in vollem Umfange anerkannt und im Nürnberger Kriegsverbrecherprozeß als unabdingbares Völkerrecht gerade in der Beziehung zu Deutschland betont worden sind. In einem Vergleich zu der Stellung Frank- reichs nach der Kapitulation und Gefangennahme Napoleons I. zeigt der Verfasser, Wie damals durch die klare Umsicht de s Fürsten Talleyrand die Legalisierung der neuen französischen Regierung auf Grund des von allen Teilnehmern des Wiener Kongresses anerkannten Völkerrechts erreicht wurde. Eugen Budde ist, wie Staatssekretär a. D. Dr. Hermann Pünder in seinem Geleitwort schreibt,„aus dem Kreis der jüngeren deutschen Diplomaten nach dem ersten Weltkrieg hervorgegangen, die a und Wiederaufbauwerk meiner verehrte Is entschlossene Mitarbeiter am Friedens- n Freunde Gustav Stresemann und Hein rich Brüning schon einmal an den Schaltstellen des Auswärtigen Amtes. dazu beitragen konnten, aus der Niederlage wieder zur Gleichberechtigung mit den anderen Mächten emporzustreben und bis hundert Meter vor das Ziel des außen- politischen Ausgleichs zu gelangen.“ Er macht kein Hehl daraus, daß nur durch planmäßige, harte und sorgfältige Arbeit, das auseinandergerissene Material wieder zusammengefügt werden kann, das für die Begründung deutscher Rechtsansprüche erforderlich ist. An dem Beispiel der sorgfältigen, auf umfangreichen Vorberei- tungen des Auswärtigen Amtes nach 1919 und der Erfolge, die durch die Klärung und Betonung der Völkerrechtsbestimmungen, z. B. in der Regelung der damaligen Besatzungsordnung im Rheinland erreicht wurden, zeigt der Verfasser, welche Ver- sdumnisse in den vergangenen zwei Jahren begangen worden sind, und welche aAUhgenpolitischen Aufgaben den verantwortlichen Stellen bevorstehen, wenn sie die Chance wahren wollen, die das Völkerrecht dem deutschen, Volk bietet. v. S. F 9. c, Ham Wir und das Crenzproblem im Osten Von Dr. Otto Schenck, Heidelberg „Dem deutschen Volk ist durch das auf seine Mitverantwortung fallende furchtbare Verhalten des Hitlerregimes der moralische Boden für einen grundsätzlichen Widerspruch gegen Grenzänderungen genommen worden.“ Können wir uns mit dieser Ansicht, die Professor Alfred Weber, FHeidelberg, in einem Memorandum über die Probleme des zukünftigen deutschen Friedens geäußert hat (Neue Zeitung“, Nr. 30 v. 14. 4. 47, Seite 7, „Das Grenz problem!), einverstanden erklären? Wenn dem deutschen Volke die Gebiete östlich der Oder-Neißge-Linie durch den kommen- den Friedensvertrag entrissen werden, so be- deutet dies für uns weit mehr, als die Wegnahme des Saargebietes im Westen. Durch eine derartige Grenzziehung im Osten entsteht für uns eine dauernde Hungerkrise die nur durch eine Ueberindustrialisjerung in Deutschland, wodurch eine Einfuhr von Le- bensmitteln im ungefähren Betrage von 3—4 Milliarden Mark(Stand der Mark von 1936) geschaffen werden kann. zu überwinden ist. Werden sich nicht die Industrievölker gegen solch ein starkes Auftreten Deutschlands auf dem Weltmarkt wenden? Ich weise aut die Auszüge aus der„Herald Tribune“ und aus der„News Chronicle“(NZ Nr. 30, Seit 7 v. 14. 4. 47) hin. Beide Zeitungen schauen mit ernster Sorge in die Zukunft, ja, in einem Auszuge aus der„Times(NZ Nr. 31 v. 18. 4. 1947, Seite 7) heißt es wörtlich:„Die mensch- chen und Nationalprobleme, die aus diesem Grenzwechsel entstehen, machen diese Frage in hohem Grade gefahrdrobend.“ l Wenn es sich um eine langsame Vernich- tung unseres Volkes durch eine dauernde Hungerkrise handelt, so kann dem deutschen Volke niemals durch die Verbrechen der Hit- ler-Regierung der moralische Boden z u grundsätzlichem Widerspruch gegen Grenzänderungen genommen sein. Auch das deutsche Volk, das nach Rück- kehr all seiner Kriegsgefangenen und nach Aufnahme aller„Neubürger“ aus dem Osten etwa 72 Millionen Einwohner um- fassen wird, hat das unumstößliche Recht auf das Leben und sogar auf ein aus- kömmliches, so wie dies auch jeder Einzel- mensch besitzt. b Und dieses Lebensrecht, das in seiner Vordringlichkeit alle Bedenken, auch die moralischen, überwiegen muß, zwingt das deutsche Volk, was auch in der Vergangenheit geschehen sein mag, schärf- sten Protest gegen eine lebensbedrohende Grenzziehung zu erheben. Hier haben alle Gefühle einer moralischen Minderwertigkeit zu verstummen, sei es, daß der einzelne von sich aus solche Gefühle anerkennt oder nicht. Haben sich nicht schon alle Parteien Deutschlands in ihren politischen und wirt- schaftlichen Kundgebungen gegen die Los- reißgung der deutschen Ostgebiete mit aller verantwortungsbewußten Deutlichkeit ge- wandt? So laßt uns hoffen, daß der kommende Friedensschluß trotz aller Schwierigkeiten doch zu einer wirklichen Befriedung Deutschlands und damit Europas führen wird! ace, I. 5 Sekt-Mumm als Störenfried. Gottfried von Mum m, Sekthändler en gros, wurde, wie ap Aus Frankfurt berichtet, wegen seines stö- renden Verhaltens währer d einer Spruchkam- mersitzung zu zwei Monaten Gefängnis ver- urteilt. Marschmusik für die Wohlfahrt. Ein briti- scher Stabsoffizier gab, wie ap aus Bad Oeynhausen erfährt, bekannt, daß die bri- tisehe Rheinarmee in diesem Sommer zwei große Veranstaltungen in Deutschland abhalten Wird, deren Reinertrag deutschen Wohlfahrts- organisationen zugute kommen soll. Die Ver- anstaltungen finden in Dortmund und im Berliner Olympia- Stadion statt. Berühmte Regimentskapellen werden nach Deutschland kommen und ein Massenkonzert mit 500 Musikern geben. Der Offlzier erklärte, diese Veranstaltungen seien ein traditionelles Ereignis in der britischen Armee und würden keine militärische Machtentfaltung bedeuten. 13523 Der neue Hut Endlich ist er fertig geworden! etwas ungewohnt fürs Auge, denn der alte war bombastisch mit allerhand Verzierungen; der neue ist schlicht und einfach. Sportlich— Zwar noch möchte man sagen. Aber er sitzt. Nun lange genug hat's auch gedauert. Man muß eben heutzutage überall und auf alles warten. Auch auf einen neuen Hut. Es war ja aber auch nicht einfach, ihn aufzusetzen. Ueber 60 Meter mußte man ihn Stück um Stück hochschaffen. Man kann es jetzt noch sehen: Ein paar Latten und Leitern hängen noch ver- lassen da oben. Ach so— um was es sich handelt? Um das neue Dach des Wasserturms natürlich. Wir haben schon immer etwas Mitleid mit ihm gehabt, wenn er 80 bar- häuptig alles über sein in Ehren ergrautes Haupt ergehen lassen mußte. Sonne, Schnee und Wind. Jetzt ist er endlich wieder„behütet“, wie es sich für einen älte- ren, seriösen Herrn gebührt, insbesondere, wenn er ständig repräsentieren muß. Ob er sich auch ein wenig freut? m. I. e. Mieter gegen Mieter Am vergangenen Montag hatte eine Gruppe von Mietern zu einer Gründungsversammlung des„Mannheimer Mietervereins“ eingeladen. Es hatten sich etwa 30 Interessenten teils neu- gierig, teils hoffnungsfroh in der Kantine der Mannheimer Motorenwerke eingefunden und harrten der kommenden Dinge. Doch siehe da, plötzlich mußte man hören, daß schon seit 1946 ein Mieterverein in Mannheim existiert. Die neuen„Vorstands-Anwärter“ sahen sich plötzlich von einigen Herren angegriffen, die, wie sich später herausstellte, den Vorstand des„alten“ Vereins bildeten. In lebhaften Regen und Reden sprach man sich gegenseitig das Talent ab, eine Mietervereinigung zu leiten und machte dunkle Andeutungen über die poli- tische Vergangenheit der allzu Gründungs- eifrigen. Diese Debatte dauerte rund zwei Stunden, bis sich die beiden Vorstände einig Waren, in einer demnächst einzuberufenden Versammlung darüber abstimmen zu lassen, Wer nun eigentlich den Vorsitz der Mieter- vereinigung übernehmen soll. kw. Fernsprechverkehr international. Wie die Oberpostdirektion Karlsruhe mitteilt, sind von der britischen und amerikanischen Zone aus jetzt Ferngespräche und die Absendung von Telegrammen nach folgenden Ländern möglich: Belgien, Dänemark, Finnland, Gi- braltar, Griechenland, Großbritannien und Nordirland, Irland, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Portugal, Schweiz, Schweden, Tschechoslowakei, Türkei und Ungarn. Vorerst können nur Export-Firmen hiervon Gebrauch machen. Nähere Auskünfte erteilen Telegrammannahmestellen der Post und das Fernsprechamt in der Carola-Straße (frühere Lanz-Villa). Briefverkehr mit Oesterreich. Im Postver- kehr mit Oesterreich sind nur Postkarten und Briefe bis zu 20 g zugelassen. Material gegen Weinreich. Der Landesaus- schuß Württemberg-Baden der vom Nazi- regime politisch Verfolgten ersucht alle, die von Staatsanwalt Weinreich beim Sonder- gericht Mannheim verurteilt wurden, einen Tatsachenbericht über dessen Verhalten der Kreisbetreuungsstelle Mannheim, Luisenschule Zimmer 19, abzugeben. Von der Esperanto-Bewegung. Auf der Interzonen- Konferenz in Frankfurt/ Main wurde von den anwesenden Delegierten von 33 Lan- desverbänden und Gruppen der drei west- lichen Zonen einstimmig die Gründung eines einheitlichen deutschen Esperanto-Bundes be- schlossen. Zum Tode verurteilt. Der USA-Feldwebel Samuel Stevenson, der am 8. März seinen Vor- gesetzten erschossen hat, wurde zum Tode durch den Strang verurteilt. Stevenson war von Buckner mit Arrest bestraft worden, weil er eine deutsche Frau auf seiner Stube hatte.(ap) Leiche geländet. Aus dem Neckar wurde die Leiche eines seit Januar als vermißt ge- meldeten 87 jährigen Mannes geländet. Ob Selbstmord oder ein Unglücksfall vorliegt, konnte nicht geklärt werden. Das kommt davon. In sinnlos betrunkenem Zustand wurde ein Ausländer aufgegriffen. Bei Durchsicht seiner Papiere konnten u. a. 1 für 80 Kilo Brot sichergestellt wer- en. Kirchenmusik am Pfingstsonntag. Am Pfingstsonntag, 25. Mai, 9.30 Uhr, gelangt in der Bonifatiuskirche unter Mitwirkung des Nationaltheaterorchesters eine neue Orchester- messe von J. Meßner zur Aufführung. 5 Vortrag über das Quäkertum. Heute, 19.30 Uhr, findet in der amerikanischen Bibliothek (Lessingschule) ein Vortrag über das Quäker- tum statt. Aerxtliche Fachzeitschrift. Mit Lizenzgeneh- migung der Militärregierung gelangt das ärzt- liche Referatenblatt„Pro medico“ Mainz, ab Juni monatlich wieder zur Ausgabe. Arbeits jubiläum. Johannes Döngi, Neckarau, Maxstraße 4, feiert sein 40jähriges Arbeits- jubiläum bei der Firma Werner& Nicola, Germania-Mühlenwerke. Wir gratulieren! Wo bleibt das Gemüse? Trotz des günstigen Regens der letzten Tage blieb die Gemüseanfuhr auch auf dem Dienstag- Wochenmarkt kärglich. Spargel und Sommer- spinat waren nicht zu sehen, nur Lattichsalat, je Pfund 56 Pfg., Mairettiche und Eiszäpfehen je Büschel 30 Pfg., Rhabarber 10 bis 22 Pfg. das Pfund, Kopfsalat je Kopf 20 bis 30 Pfg., je nach Größe, Maikräuter Büschel 20 Pfg.). rei. Trocken, mäßig warm Vorhersage bis Freitagabend. Wolkig bis hei- ter, trocken. Höchsttemperatur 20 bis 23 Grad, Tieftstemperatur um 10 Grad. schwache bis mäßige Winde aus östlichen Richtungen. Aus Wah und Fern Viernheim. große Modeschau statt, auf der 87 verschiedene Modelle, darunter völlig neuartige und fiber- raschende Modeschöpfungen, gezeigt wurden. Die Modeschau hatte informatorischen Charakter, da die vorgeführten Modelle für den Export be- stimmt sind. Der Reinerlös der veranstaltung kommt den Fliegergeschädigten zugute. 5 Schriesheim. Sonntagmorgen im Waldgelände am Ziegelbach die Leichen eines Mädchens und eines Mannes. MP und Landespolizei stellten am Tatort fest, daß es sich um eine junge Deutsche sowie um einen amerikanischen Zivilangestellten handelte. Das Mädchen erschoß zuerst den Geliebten und dann sich selbst. AP meldet ergänzend hierzu, daß der 22jährige ehemalige Soldat vor einiger Zeit ein Gesuch eingereicht hatte, um die 26- jährige Deutsche zu heiraten. Er zog jedoch vor Kurzem bis zur endgültigen Entscheidung über den möglichen Wiedereintritt in die amerikanische Armee dieses Gesuch wieder zurück. Frankfurt. Die Reisezuge verkehren nach einer Mitteilung der Haupt-Verwaltung der Eisen- bahnen der britischen und amerikanischen Be- satzungszonen am ersten und zweiten Pfingstfeler- tag wie an Sonntagen.(dena) Uim. In den Gemeinden Unter- und Oberfahl- heim bei Ulm sind insgesamt 14 Typhuserkran- Am Wochenende fand hier eine Ein hiesiger Einwohner fand am Wirtschalt Vor Legalisierung des Kompensationsgeschäfts Nachdem die hessische Regierung mit der beschränkten Anerkennung von Kompensa- tionsgeschäften den ersten Schritt getan hat, ist jetzt eine generelle Regelung für die bei- den Westzonen in greifbare Nähe gerückt worden. Die Länder der anglo- amerikanischen Besatzungszonen haben nämlich, wie aus einem Interview unseres GR- Mitarbei- ters mit dem Bremer Senator für Wirtschaft und Arbeit, Hermann Wolters, hervorgeht, auf der Sitzung des Verwaltungsrates für Wirtschaft am 2. Mai beschlossen, der Militärregierung einen von ihnen ausgearbeiteten Plan vorzulegen. Er geht, begrenzt auf 6 Monate, dahin, einen staatlich gelenkten Tauschverkehr der Betriebe untereinander zuzulassen, um dadurch die Lebensfähigkeit von Wirtschaft und Industrie sicherzustellen. Kompensiert werden dürfen nur Fertigwaren, keine Rohstoffe. Der zum Tausch zugelassene Prozentsatz der Produktion Soll von den einzelnen Landeswirtschafts- ämtern unter Berücksichtigung der Gesamt- leistung und der durch Rationalisierung er- reichten Ueberproduktion festgesetzt werden. Bei normaler Rechnungslegung darf im Ver- hältnis 1:1 getauscht werden, um so zu ver- meiden, daß Betriebe bei ganz raren Mangel- waren für verhältnismäßig geringe Lieferun- gen unangemessen große Gegenwerte ein- handeln können. Die Unternehmen haben die kompensierten Waren im Betriebsbericht mo- natlich unter Rechnungslegung auszuweisen. Um einen neuen Kontrollapparat bei den Landeswirtschaftsämtern zu ersparen, werden die Betriebsräte damit betraut, die die monat- lichen Betriebsberichte gegenzuzeichnen haben. mi. Wie aus gut unterrichteten Kreisen der ame- rIkanischen Militärregierung verlautet, ist in den nächsten Tagen mit der Veröffentlichung eines neuen Industrieplanes für die vereinigten West- zonen zu rechnen. Der Leiter der Wirtschafts- ahtellung der amerikanischen Militärregierung erklärte, daß die von der amerikanischen und britischen Militärregierung erörterten Probleme bezüglich der Verwaltung beider Zonen nunmehr gelöst seien und hierüber keinerlei Differenzen mehr bestünden. dena/ Reuter Nach einem Bericht der vereinigten Export- Import-Agentur erreichten die deutschen Export- leferungen im ersten Quartal 1947 noch nicht einmal die Hälfte der im Ausfuhrplan der West- zonen vorgesehenen Höhe und stellten sich auf 31 011037 Dollar, während ein Gesamtwert von 75 000 000 Dollar vorgesehen war. Der Rückstand ist auf die Kältewelle im vergangenen Winter zurückzuführen, Infolge der Kürzung der Ratio- nen ist aber auch die Ausfuhr im laufenden Vierteljahr unter dem Soll zurückgeblieben. dena Reuter Die Arbeitsstundenausfälle in der Industrie, die hauptsächlich durch Ernährungs- und Klei- dungsschwierigkeiten hervorgerufen werden, be- tragen nach dem Zwelzonenverwaltungsamt für Wirtschaft z. Zt. 20 bis 40 Prozent des Solis. In der verbleibenden Arbeitszeit wird die Leistung des einzelnen Arbeiters durch Unterernährung um weitere 20 Prozent vermindert, so daß gegen- wärtig nur 40 bis 30 Prozent der früheren Nor- malleistung erreicht werden. dena Auf belgischen holländischen Werften sind im vergangenen Winterhalbjahr eine ganze Anzahl Rheinschiffe für die schweiz gebaut wor- den. Als erste Gesellschaft hat die Baseler Rheins chiffahrts-A G. bereits vor einem Jahr ein 6% Milliarden Franc betragendes Neu- 7 kungen festgestellt worden. Ueber die Gemeinden wurde die Quarantäne verhängt.(st) Ansbach. Bei einer Zugkontrolle der Polizei auf dem Bahnhof Treuchtlingen wurden 7 Per- sonen verhaftet und gegen weitere 50 Personen Anzeigen wegen Tauschhandels erstattet. Be- schlagnahmt wurden unter anderem 70 Pfund But- ter, 1 Zentner Fleisch, 1250 Eier und 130 amerika- nische Kopftücher.(dena) Lüneburg. Capt. Thomas Andrew Boydell, einem ehemaligen Finanzofflzier der Militärfegie- rung, wurden von einem britischen Militärgericht betrügerische Geschäfte großen Ausmaßes zur Last gelegt Als Beweis lagen dem Gericht große Mengen Silberwaren vor, die aus Schwindier- geschäften stammen sollen. Außerdem soll Box- dell Briefmarken und wertvollen Schmuck auf- gekauft und bei verschiedenen deutschen Banken unter falschen Namen umfangreiche Bankkonten eingerichtet haben. Boydell erklärte sich für nicht schuldig.(ap) Berlin. Die 22jährige Ingeborg Reich wurde Wegen unerlaubten Waffenbesitzes von einem sowietischen Gericht zu 10 Jahren Arbeitslager verurteilt. Die Verurteilte war beschuldigt wor- den, Anfang März 1945 der„Wehrwolforganisa- tion“ beigetreten zu sein und sich eine Pistole mit scharfen Patronen beschafft zu haben, die sie in Erwartung von Befehlen bis März 1947 auf- bewahrte, um sie gegen die sowietische Armee zu verwenden,(dena) Radio heute und morgen Donnerstag, 22. Mai: 10.00 Schulfunk. Landfunk. 12.20 Mittagskonzert. 17.00 Musik. 18.00 Aerztliche Sprechstunde. 138.15 So- listenkonzert. 19.00 Leichte Musik. 20.00 Zur guten Unterhaltung mit Paul Land. 21.00 Forum. 22.15 Unterhaltungskonzert. Freitag, 23. Mal: 10.00 Schulfunk. 12.00 Mittags- Konzert. 17,00 Leichte Musik. 17.30 Aus der Welt- literatur. 18.00 Von Amtswegen. 19.00 Sport. 19.15 Parteien diskutieren. 20.00 Was jeder gerne hört. 21.00 Zum Feierabend. 22.15 Unterhaltungsmusik. 12.00 Leichte 5 Herr und Huhn Von Karl Groos Der mächtige Herr schob seinem Lieblings- huhn ein Entenei unter. Als die Schale brach, wendete sich alle Liebe des Huhnes der klei- nen Ente zu; die Mütter hängen ja besonders an den aus der Art geschlagenen Kindern. Die junge Ente hatte nichts eiligeres zu tun, als gleich in die gefährlichen Fluten des Baches zu hüpfen. Das Huhn verging beinahe vor Schreck; entsetzt gackernd und zärtlich lockend lief es verzweifelt und flügelschlagend am Ufer entlang. Die junge Ente aber tum melte sich vollkommen unbeschwert in den kühlen Fluten. Allerdings nicht lange, denn der große Hecht kam angeschwommen und zog das junge zappelnde Entlein in sein dunk- les Reich und verschlang es. Der Herr des Huhnes, dem nie etwas ent- Sing, hatte die Tragödie von ferne beobachtet, als er gerade ausziehenden Soldaten erklärte, daß es jetzt auf jeden Mann ankomme. Jetzt kam es hier auf ihn an. Er holte eine Angel- rute, beköderte den Haken mit einem kleinen lebenden Fisch und zog bald zur hellen Freude des Huhnes den schon wieder auf zappelnde Kleine Fische hungrig gewordenen Hecht aus dem Wasser. Das Huhn sah mit dankbaren Blicken zu dem mächtigen Herrn auf, der die Gekränkten rächte. Am nächsten Morgen schlug der Herr dem Huhn den Kopf ab; mittags aß er Hühner- ragout.„Prächtig“, sagte er zu seiner Frau, „es ist Ragout von dem Huhn, dem der Hecht die Ente wegschnappte. Uebrigens hat mir gestern abend auch der Hecht ausgezeichnet geschmeckt.“ „Ja,“ sagte die Frau, anderen.“ Da schellte es, und die Frau legte einen Brief auf den Tisch. Der Mann öffnete den „elner frißt den Umschlag, las und bekam ein ganz erschreck- tes Gesicht. Er zitterte, wurde so bleich wie ein Hühnerknochen und rührte keinen Bissen Ragout mehr an. „Ist es ein Strafmandat Wegen verbotenen Angelns?“ fragte die Frau. 2 „Nein,“ sagte der Mann,„es ist ein Ge- stellungsbefehl!“ „Bezauberndes Fräulein“ Benatzky-Première im Nationaltheater Was man an Benatzky in guter Erinnerung hat, ist, daß er nicht als Saccharinkonditor dahergeschmalzt kam, Mädchen, mein Mäd- chen, daß er keine Marizagräfin und keine Czardasfürstin zwang, in aufgequollenen Mu- sikmassen herumzutrampeln, sondern— etwa in„Meine Schwester und ich“— nichts weiter tat, als harmlos heitere Vorgänge operetteln- der Lustspielchen mit witzigen Musikschlag- Uchtern anzublinken. Mit seinem„Bezaubern- den Fräulein“ macht er sich die Sache frei- lich alzu leicht. Ein welker Ruch, als käme er aus jenen nichtssagenden bürgerlichen Si- tuationsschwänken des fin de sisele, umweht uns. Die schwachatmige, obschon durch einige geschickte Injektionen aktueller An- spielungen aufgemöbelte Idee: einen in Welt- Tremdheit verschüchterten Trottel von Mini- Sterialbürokraten von einer ihm anverlobten Gans zu befreien und ihn zum Glück mit der reichen Tochter eines Schokoladengroßfabri- Kanten zu zwingen, stellt in ihrer breiten Auswalzung unsere Langmut auf eine umso härtere Probe, als auch die beigegebenen Musiquetten Benatzkys(von Werner Gotsch und Joachim Popelk a auf zwei Klavieren mit rhythmischer Exaktheit und Frische pro- duziert) die äußeren wie die Herzensvorgänge meist nur plätschernd betupfen. Ein paar musikalische Gutsel, wie das outriert schwär⸗ merische Chanson„Ach, Luise“, die fein- komische Pechvogel- Philosophie„Es gibt Menschen, die haben Glück auf der Welt“ oder auch das heiter resignierende mit einer fulminant aktuellen lokalgefärbten Dacapo- Strophe geschmückte Couplet„Was haste denn davon, wenn ich dich liebe?“ erweisen sich als nicht stark genug, um dem Gesamtspiel das quälende Merkmal der Belanglosigkeit zu nehmen. 8 Szenisch und musikalisch hatten Hans Becker, Werner Gotsch und Fritz Tho- mas(dieser mit gefälligen Bühnenbildern) alles getan, das Ensemble publikumswirksam agieren zu lassen. Es wurde heftig geflirtet, geküßt, getanzt und— je nach vermögen gesungen, doch ist nicht zu verkennen, daß die Aufführung als Ganzes arg im Provinziellen stecken blieb. Als, Hauptmatador des Spiels spürte Walter Pott in der Figur des unglück- lich- glücklichen Ministerialbeamten alle Mög- Uchkeiten lustiger Pointierung instinktsicher auf. Ursula Schindehütcke als„bezau- berndes Fräulein“, mehr höhere Tochter aus gutem Schokoladenhause als Operetten- wesen von mondäner Extravaganz, sang und tanzte sich zielsicher und auf- geräumt auf allerlei Umwegen ins Herz des störrisch Verstockten hinein. Teils als Quertreiber, teils als Glückshelfer umkreist ein erhebliches Darstelleraufgebot das Hauptpaar, an der Spitze der humorige Hans Becker, ihm zur Seite Irmgard Macholdt, ferner in mehr oder weniger episodischen Rollen Kurt Schneider, Burkhard Hochberger, Hertha Fuchs, Marianne Kaufmann, Heinz Brehm, Fritz Dühse, Herbert Weis und Peter Nüsser. Mancher von ihnen bemühte sich offensichtlich um die Ueberwindung seines eignen, ach so verständlichen künstlerischen Unbehagens. Umso größer war die Freude eines in seinem Amüsierbedürfnis erstaunlich anspruchlos gewordenen Publikums. Carl Onno Eisenbart. Oberammergauer Passionsspiele 1980. Die näch- sten Oberammergauer Passionsspiele werden im Jahre 1950 stattfinden, wie die amerikanische Militärregierung bekanntgab. Von den 300 Dar- stellern waren 152 Nazis, darunter auch die der Hauptrollen, Christus, Marla und acht der zwölf Apostel. Diese d. nur mitspielen, wenn sie entmaziſiziert ind.( 5 bauprogramm über 13 Schiffe in Auftrag Sesebel dessen Durchführung der Reederei emen 70 nagezuwachs von 12 co t und eine Erhöhung 5 Antriebskraft von 12 500 PS bringen wird. Dl Neubauten, die eine erhebliche Schnelligkeit 1 weisen, sollen sämtlich bis Ende Mai eingesetz werden. oe. Ein Teil der diesjährigen amerikanischeg Winter welzenernte, der für den Europa-Ex bestimmt ist, wird voraussichtlich in den nach sten zehn Tagen nach den amerikanischen Hate verladen werden,— doch rechnet die Regierun infolge Waggonmangels mit Schwierigkeiten ben Transport des Getreides. dena/ Reuter Melee Menuett lr Elisabeih Neuer Tanz erfunden Auf dem Gebiet des Tanzes ist eine Bere. cherung zu verzeichnen. Ein neuer Tanz 181 in England entstanden. Er nennt sich Menue ist aber eine Mischung aus altmodischer G. votte und modernem Walzer. George Mahon, ein 30jähriger Schlager komponist aus Glasgow, ist, wie„Time“ be. richtet, der Schöpfer. Mr. Mahon kann keine Noten lesen, aber er kann eine Melodie erfin. den(die er in ein Aufnahmegerät summt) und einen Vers darauf machen. hatte er einen Einfall, summte ihn in seinen Aufnahmeapparat, machte einen Vers daraut, nahm Platte und Text und ging zu einem Ver- leger.. Adele England, die Erfinderin der Schritte für den Lambethwalk, der 1938 Eng. land und anschließend die ganze Welt über. flutete, hörte Georges neue Melodie. Sie dacht alsbald einen neuen Tanz dazu aus. Die Londoner haben es, nach dem„Time“ Bericht, eilig, das neue„X6nIgliche Me. nuett“ zu lernen.„Königlich“, weil e „Ihrer Hoheit Prinzessin Elisabeth zur Gele- genheit ihres 21. Geburtstages“ gewidmet igt Der erste Teil, bei dem die Partner neben- einander mit vorn überkreuzten Händen fan- zen, ist eine lebhafte Gavotte; als zweiter Tel folgt ein schneller Walzer, der im üblichen modernen Stil getanzt wird. Der Text, der ursprünglich an„Lilibeth“ gerichtet war(wie Prinzessin Elisabeth gern genannt wird), ist inzwischen geändert wor- den. Ein Mitglied der königlichen Familie darf nicht in einem Text genannt werden, der zu gewerblichen Zwecken ausgewertet wird. Aber Lied und Tanz bleiben trotzdem Prinzes- sin Elisabeth gewidmet. Der Spiegel/ Vr. 19 ee, ite Wahrsagerin Nürnberger Nachr. Nr. 8 „Ich weissage meiner Kundschaft immer baldige Erhöhung der Fettrationen!“— „Und was verlangst du dafür?“ „Natürlich Butter!“ „** 9 5 Entlasteter: Mit 10 PS bin ich durch die Spruchkammer gerast!— Mitläufer: PS? Ent. lasteter: Persil-Scheine lll 2. Neue Fassungen alter Abkürzungen: KDF= Kann dauernd futtern! BDM= Bin dauernd müde * Ein Fahrgast der Straßenbahn erpielt eine Ordnungsstrafe von RIH 10,—, weil er mit seinen spitzen Ellbogen trotz Pullover und Jacke— die Sitebäne angehratzt hatte, * Abkürzungen: S. M. Früher: Seine Majestit Heute: Schwarzer Marbt! 4. Ein jüngst neugeborener Säugling hielt seine rechte Hund unentwegt zusammengeballt. Nach Oeffnen der Hand stellte sich heraus, daß e seine Zuzugs genehmigung bereits mit. gebracht hatte. Die Stadtvuter waren somit einer Sorge mehr enthoben. Sport- gam lcurz Amerikaner boxen im Stadion 5 Mannheim Military Sub Post Special 1. jeden Donnerstag, 18 Uhr, im a 5 veranstaltungen durch, zu denen Kin liche Begleitung von Erwachsenen und Jugen bis zu 25 Jahren freien Zutritt haben. Hans Borowik heute 60 Jahre alt. Der Name des ehemaligen Rundfunksprechen ius Redakteurs und Begründers des Weltsport-Archl 1 f 4 Durch ist mit der Sportliteratur eng verknüpft. 5 alle seine Bücher zieht sich ein reiches Sersnactz liches Wissen, das ihn zum„Historiker des Spo werden ließ. Regensburger Boxer in Feudenheim Der Asyuy Feudenheim empfängt am ran samstag mit Jahn Regensburg eine der e Vor⸗ reichsten bayerischen Boxstaffeln. Seit der 2 5 kampfniederlage haben sich die Boxer 1 bedeutend verbessert und werden alles Nieder- setzen, die in Regensburg erlittene 12:4“ lage auszugleichen. Notizen Tull Harder, ehemaliger Leiter und cs bene der KZ-Nebenstelle Neuengamme, erhielt ne Gefängnis, da ihm Mißhandlungen von Häf 175 nachgewiesen wurden. Eine harte Strafe 28e hängte der holländische Radfahrerverband 1 seine asse Boyen, van VIiet, Schulte, Pellenscie Derksen und Peter wegen Vergehen gegen ge Devisen bestimmungen. Ueber die Fahrer 12 7 ein Skartyerhot für in- und ausländische, gal staltungen erlassen, Der italienische Fu 70 Internationale Ferrari verschied plötzlich dem Spielfeld infolge Herzschlags.(dena aß Veröftentl. unt. Milltärregierungs-Liz. Us Ah Verantwortl. f. d. ges. inhalt: E. Fritz v. e Dr. Karl Ackermann u. Kari Vetter. edgigi Verlag u. Druck.: Mannheim, R 1, 4/8. Tel. naten Postscheckkonten: Karlsruhe 30 bis, Ludwigs 115 a, Rh. 20 143. Z. Zt. gilt Anzeigenpreisliste hn Monatl. Bezugspreis: 4 RM einsch]„ Monats-Postbezugspreis RM 2.76 einschlieg e 20 zeitungsgebühr u. Zustellgebühr, Kreuzban RM 3.28 einschl. Porto. „ Vor einem Mons! 1 — 1 1 It Nitt. nisch trag den dent Vitte bild sche die Besg gebr neut misc! emp rend ein lame sche als post rate naht Sich, rich die naht müß chun den niste giert Dam giert tisch vom bat, der der bine Vor- Fael heit, wur Plan cler am 55 Ligs ap k tre sche Hin auf sten Teil Arn zun blut Ver dub Ser! hab aun Stas In- Wen Sich