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Mai 1947 Einzelpreis 20 Pfennig —— Glaube an Deutschland Deutsche Regierungschefs beantworten unsere F rage: „Glauben Sie an eine deutsche Wiederaufstehung?“ Die Regierungschefs der Länder der amerikanischen Besatzungszone, die stellvertretende Oberbürgermeisterin von Berlin und der mit der Regierungsbildung beauf- tragte Oberbürgermeister der Stadt Düsseldorf haben die Einladung des„Mannheimer Morgen“ der heute mehr denn je alle Deutschen in Ost und West, Nord und Süd bewegenden Frage:„Glauben Sie an eine deutsche Auferstehung?“ Antwort zu geben. Vor dem Hintergrund der durch die Initiative der bayrischen Regierung angeregten Zusammenkunft der Ministerpräsidenten aller deutschen Länder in München drückt sich in allen Antworten der Wille aus, Deutschland das Kernland Europas— aus der Abschnürung seines Zusammenbruchs Angenommen, zu hin auszuführen. Die Geschichte der letzten zwei Jahre hat den letzten Rest von billigem Optimismus zerstört. Die Grenzen unserer Fähigkeit, uns selbst zu helfen, sind hart und deutlich sichtbar geworden. Noch bewegen wir uns auf dem engen, mauerbegrenzten Pfad zwischen dem Ende von Gestern und dem Anfang von Morgen. Stück für Stück müssen wir uns den Weg ge- winnen. Daß wir ihn aber fortschreiten werden, daß wir uns vom Ende entfernt haben, dem Anfang näher ge- kommen sind, ist die Ueberzeugung, die sich in den Wor- ten der Regierungschefs stark genug ausdrückt um sagen zu können: Ja, Deutschland wird wieder auferstehen. Siehe hierzu die Veröffentlichungen auf den Seiten 2 und 3 .. sie antworteten dem„MM“. Dr. Reinkold Maier Steinhoff Dr. Hans. Christian Stock DENA ENA Wilnelm Kaisen Luise Schröder N Italiens Parteien uneinig Aufnahmeantrag in UN zurückgestellt Rom, 23. Mai.(ap) Nachdem Francesco Rittis Bemühungen um eine neue italie- nische Regierung erfolglos blieben, beauf- tragte Staatspräsident de Nicola zunächst den 87jährigen ehemaligen Ministerpräsi- denten während des ersten Weltkrieges, Vittorio Orlando, mit der Regierungs- bildung. Aber auch Orlandos Versuche scheiterten an denselben Schwierigkeiten, die Nitti im Wege standen. Orlando hat die Besprechungen mit den Parteiführern ab- gebrochen und Präsident de Nicola hat er- neut seine Verhandlungen mit den italie- nischen Politikern aufgenommen. Als ersten empfing er den Präsidenten der Konstituie- kenden Versammlung, Umberto Terra⸗ ein i. Der Exekutivausschuß und die Par- lamentsfraktion der Christlich-Demokrati- schen Partei beschlossen, Vanoe Bon omi als Kandidaten für den Ministerpräsidenten- posten vorzuschlagen. 5 Bei der Erörterung des Weltsicherheits- rates wegen des Antrags Italiens um Auf- nahme in die Vereinten Nationen wandte Seh, wie dena-Reuter aus New Vork be- richtet, der australische Delegierte gegen dle Aufnahme, da sie verfrüht sei. Die Auf- nahmegesuche aller früheren Feindstaaten müßten zugleich erörtert werden. Alte Regierung bleibt Helsinki, 23. Mai.(dena) Nach Bespre- chungen mit den Parlamentsfraktionen und den Mitgliedern der Regierung erklärte Mi- nisterpräsident Pekkala dem finnischen Staatspräsidenten Paasikive, daß seine Re- gierung beschlossen habe, im Aint zu bleiben. Damit ist die seit Wochen andauernde Re- klerungskrise in Finnland beendet. Ein Teilungsplan für Indien? London, 23. Mai.(dena-Reuter) Das bri- lische Kabinett hat seine Zustimmung zu dem zom Vizekönig von Indien, Lord Mount- batten, vorgelegten Plan über das Verfahren er Machtübertragung in Indien innerhalb der nächsten 13 Monate gegeben. Die Ka- dinettssitzung fand im Anschluß an die am brahend abgehaltene Sitzung der Indien- Fachleute statt, auf der die letzten Fein- eiten irn Plan des Vizekönigs ausgearbeitet purden. Eord Mountbatten wird diesen klan den leitenden indischen Politikern auf der Round-Table-Konferenz in Neu Delhi am 2. Juni überreichen. ber Präsident der indischen Moslem- 8a, Mohammed Ali Jinnah, forderte, wie neldet, die völljge Teilung der indischen Streitkräfte, kündigte aber seine ſchakt in einem gegenseitigen Beistandspakt ischen dem Moslemstaat Pakistan und Hindustan an. Er äußerte ferner, er würde aut einem Korridor durch Hindustan be- teen, der die östlichen und westlichen Jelle Pakistans verbinden solle. Javanische Separatisten Batavia, 13. Mai,(ap) Die niederländische aumee in Ostindien gab bekannt, daß die zmdanesische Volkspartei sich in einem un- utigen Staatsstreich in den Besitz aller erwaltungsgebäude der indonesischen Re- publik in Buitenzorg gesetzt und den Bür- ſemeister der Stadt gefangen genommen Ait Die separatistische Volkspartei, die N 5. Mai die Unabhängigkeit des Sunda- gates erklärt hatte, erhielt von der hol- Aclischen Regierung die Genehmigung zur ach arbeit unter der Bedingung, daß sie bedleng licher demokratischer Methoden Bereit- Vor der wirtschaftlichen Zonenverschmelzung Gesetzgeberische Vollmachten für bizonalen Rat London, 23. Mai.(dena-Reuter) Nach dem Bericht eines Reuter- Korrespondenten ist die einzige größere Frage, die gegenwär- tig noch die Uebereinstimmung zwischen Großbritannien und den Vereinigten Staa- ten bei ihren Beratungen über eine engere Wirtschaftliche Verschmelzung der beiden Zonen verzögert, die des Verfahrens, wie der bizonale Wirtschaftsrat mit gesetzgeberischen Vollmachten auf dem Gebiet der Wirtschafts- politik gebildet werden soll. Es wurde bereits eine Einigung darüber erreicht, daß die Mitglieder des Wirtschafts- rates von den deutschen Ländern im Ver- hältnis ihrer Bevölkerungszahl gestellt werden sollen. Es bleibt jedoch noch die Frage zu lösen, ob die Mitglieder dieses Rates von den Länderregierungen oder von den Länderparlamenten im Verhältnis der in ihnen vertretenen Parteien ernannt wer- den sollen. Im ersten Falle würde, betont der Bericht, der Wirtschaftsrat eine Ab- klärung der Länderinteressen begünstigen, Während sich im zweiten Falle die Partei- bindungen leichter über die regionalen Bin- dungen hinwegsetzen und damit die ge- meinsamen Probleme des Gebietes stärker betont würden. Die Meinungsverschiedenheiten zwischen Großbritannien und den Vereinigten Staa- ten über die zukünftige deutsche Zwei- zonen- Organisation wurden weiter ausgegli- chen, wie es in dem Bericht heißt. Beide Seiten behandelten jedoch das Problem des Wirtschaftsrates als letzten Punkt. Die Briten bestanden auf einer größeken Zentralisierung sowohl der gesetzgebe- rischen als auch der Exekutiv-Befug- nisse, während die Amerikaner die An- sicht vertraten, daß den ernannten bi- zonalen Behörden, die sich nicht auf ein demokratisches Mandat vom Volke her berufen können, keine solchen Macht- befugnisse übertragen werden sollen. Großbritannien zeigte wenig Bereitschaft zur Bildung eines unmittelbar gewählten Zweizonenparlaments sowohl wegen des da- mit verbundenen Zeitverlustes als auch wegen der Abneigung, einer„politischen Verschmelzung“, also einem westdeutschen Staat mit einem eigenen Parlament, zuzu- stimmen, so lange noch die Hoffnung auf eine Viermächtelösung auf der kommenden Konferenz in London besteht. Die Lösung wurde in einem Uebereinkommen darüber gefunden, die gesetzgeberischen Befugnisse einer bizonalen demokratischen Körper- schaft zu übertragen, die aus Abordnungen der demokratischen Organe des Staates be- steht, und die Befugnisse auf wirtschaft- liche Gebiete, mit klarer Trennung von den politischen Aufgaben, zu beschränken. Sobald über die neue Struktur Ueber- einstimmung erzielt worden ist, schließt der Bericht, kann es geschehen, daß sich die Deutschen vor wichtige politische Entschei- dungen gestellt sehen. Sie werden über ihre Ansicht in der Frage der Sozia- lislerung der Industrie befragt werden, eine Frage, die nach dem von den Ameri- kanern beharrlich vertretenen Standpunkt von den Deutschen selbst entschieden wer- den soll, Französisehe Wirtschaftsverflechtung Untersuchung der Zonenlage beschlossen Paris, 23. Mai.(dena-Reuter) Der außen- politische Ausschuß der französischen Na- tionalversammlung billigte soeben einen Vorschlag, daß eine zehnköpfige Unter- suchungskommission die allgemeinen wirt- schaftlichen, sozialen und politischen Ver- hältnisse in der französischen Besatzungs- zone Deutschlands und Oesterreichs unter- suchen soll. Grund dieses Planes ist der in Moskau von den Vereinigten Staaten und Großbritannien gemachte Vorschlag auf Beitritt Frankreichs zur bizonalen Zonen- verschmelzung. Wie in amtlichen Kreisen verlautet, wird das in Moskau zwischen den Vereinigten Staaten, Großbritannien und Frankreich getroffene Kohlenabkommen infolge des Ruhrarbeiterstreiks eine Verzögerung für Frankreich erleiden. Durch die Hunger- streiks sei, wie man französischerseits er- klärt, der Bergwerksbetrieb derart gelähmt, daß die vorgesehene Förderung von 280 000 Tonnen in den nächsten Monaten nicht er- reicht werden würde., Die französischen Stel- len geben ihrem Mißfallen an der briti- schen Leitung der Ruhrbergwerke Ausdruck und heben hervor, daß die Briten immer wieder das französische Angebot, Tech- niker zur Verfügung zu stellen, abgelehnt hätten. Hilfsprogramm bewilligt Washington, 23. Mai.(dena-Reuter) Das von Präsident Truman vorgeschlagene 350- Millionen-Dollar- Hilfsprogramm für kriegs- verwüstete Länder in Europa und Asien wurde vom amerikanischen Repräsentanten- haus in voller Höhe bewilligt. Das Reprä- sentantenhaus hatte in einer früheren Sit- zung beschlossen, die Höhe dieser Anleihe von 350 auf 200 Millionen Dollar herabzu- setzen. Südamerikanische Gespräche Paso de Los Libres(Argentinien), 23. Mai. (dena-Ins) Der argentinische Staatspräsident Peron kehrte nach seiner Begegnung mit dem brasilianischen Präsidenten Dutra, mit dem er Besprechungen über eine Zu- sammenarbeit innerhalb der amerikanischen Hemisphäre geführt hatte, nach Buenos Aires zurück. Der brasilianische Präsident reiste seinerseits weiter nach der Grenzstadt Uruguyana, wo er einem Bankett beiwohnte, auf dem die Minister für öffentliche Arbei- ten der beiden größten südamerikanischen Nationen die inner amerikanische Freund- schaft feierten. Anschließend begab sich Präsident Dutra nach den Zwillingsstädten Quahara und Artigas, wo er mit dem Prä- sidenten von Uruguay, Tomas Ber- reta, der aus Rios Artigas eintraf, Bespre- chungen führte. Man glaubt, daß sich die beiden Staatsoberhäupter u. a. über eine mögliche Vermittlung im paraguayanischen Bürgerkrieg verständigt haben. Ausnahmezustand in Peiping Nanking, 23. Mai.(dena) Kommuni- stische Truppen sind, wie AFP meldet, in die seit Tagen umkämpfte Hauptstadt der Mandschurei, Changchun, eingedrungen, In der Stadt sollen noch Straßenkämpfe im Gange sein. Die Nationalregierung Tschiang- kaischeks hat Verstärkung von Luftstreit- kräften in die Mandschurei entsandt. In Peiping herrscht, einer ap-Meldung zufolge, der Ausnahmezustand. Jeder Fußgänger- und Wagenverkehr ist unterbunden. Derr 2 i eee EVANGELISTEN VON PROFESSOR DR WILIT HELILPRCH/ oNwWesSstAT Afidetgegs Lukas, der einzige Grieche unter den Verfassern der biblischen Bücher und der begnadete Epiker unter den Evangelisten, hat uns mit seiner gleichsam homerischen Erzählkunst die Feste Weihnachten und Pfingsten geschenkt, deren beider Sinnig- keit und Innigkeit seit Jahrhunderten Mil- lionen Menschen mit den Christenkirchen verbunden hält, die kein dogmatischer Glaube mehr an diese Institutionen binden würde; er hat auch Ostern auf das voll- kommenste verklärt, indem er die ganze Auferstehungsgeschichte um den wunder- samen Gang der zwei namenlosen Jünger nach Emmäus gruppierte, denen das Mi- rakel aus den eigenen brennenden Herzen (Luk. 24, V. 32) aufsteigt und stofflich ent- schwindet in demselben Augenblick, da sie es Wwahrnahmen: eine der tiefsinnigsten und psychologisch wahrsten Darstellungen, wel- che in der ganzen religiösen Weltliteratur das Wunder jemals gefunden hat. Und wie Weihnachten im unvergänglichen zweiten Kapitel seines Evangeliums(über dessen 24 Abschnitten ein Abglanz der Sonne Homers zu liegen scheint, welche die 24 Gesänge der Odyssee durchleuchtet), so beschert er uns Pfingsten im ebenso unvergänglichen zwei- ten Kapitel seiner Apostelgeschichte, die er als der leibärztliche Begleiter des Paulus erzählen kann, welcher aus der jüdischen Sekte die christliche Weltreligion schuf, aus der Verkündung Jesu das Christentum. An diesem Pfingsttage werden die Jünger wit dem heiligen Geist ihrer künftigen Sendung erfüllt, entsteht die Gemeinde, diese Keimzelle aller großen weltgeschichtlichen Bewegungen— aber sofort, schon vom vier- ten Kapitel an, beginnt auch das harte Los des Duldens, der Leiden, des Martyriums. Man weiß, daß es dreihundert Jahre lang die stärkste Waffe des jungen Christentums geblieben ist: noch um die Mitte des vierten Jahrhunderts läßt Ibsen in seiner grandio- sen Bühnendichtung„Kaiser und Galiläer“, die noch immer ihrer Gewinnung für unser Theater harrt, seinen Julianus Apostata vor dieser Freudigkeit der christlichen Selbst- hingabe mit dem Ausruf des Sterbenden ka- pitulieren: Du hast gesiegt, Galiläer!- Dann begannen, schon mit dem Zeitgenos- sen des Kaisers Julian, des Athanasius, und kurz nach ihm am stärksten verkörpert in dem eigentlichen Schöpfer des Abendlandes, dem Augustinus, die Zeiten der verketzern- den Unduldsamkeit. Wie will sich das ver- einen? Schließt Duldebereitschaft nicht Duldsamkeit ein? Sind Dulden, Erdulden, Geduld, Duldung nicht alle vom gleichen Wort- und Sinnstamm? Kann unduld- sam sein, ohne sich selber Lügen zu stra- fen, wer zu dulden bereit ist? Muß nicht, wer selber freudig duldet, auch freudig es dulden, wenn andere seine Auffassung nicht teilen? Zu den herrlichsten Besitztümern der Mannheimer Kunsthalle zählte ein Gemälde Lovis Corinth's: Der Apostel Paulus. Nicht nur durch das wahre Wunder seiner Blau in Gold tauchenden Farbensymphonie, son- dern noch mehr durch seine Geistigkeit, die bildnishafte Darstellung des Schwärmers und Eiferers in einem, des demütig Gläu- bigen, der zugleich ein unbeirrbarer Be- kehrer, und ein wenig schon des Inspirier- ten, der ein Inquisitor ist. Ich habe Leute gekannt, die eben darum das Bild ablehn- ten: dies sei nicht der Sänger des Liebes- hymnus' aus dem 13. Kapitel des 1. Corin- therbriefes, dies sei Saulus, der Christen- verfolger des 8. Kapitels der Apostelge- schichte, der wie ein Hascher in Jerusalem von Haus zu Haus zieht, die des neuen Glaubens Verdächtigen aufspürt und dem Gefängnis überantwortet, In der unvergäng- lichen Erzählung des Lukas wird dieser Saulus ja zum Paulus, nach seinem Tage von Damaskus aus dem Unduldsamen sel- ber zum Dulder, der die Bekanntschaft mit Verdächtigung, Verfolgung, Gefangenset- zung, öffentlicher Auspeitschung macht und (der Ueberlieferung nach, denn die Ge- schichte des Lukas bricht vorher ab) schließlich zu Rom hingerichtet worden ist. Ja, so sonderbar es klingen mag: dieser Paulus ist ein Dulder geworden und den- noch unduldsam geblieben— und er folgte damit nur dem Gesetz, das über jeder gro- Ben geistigen und sittlichen Bewegung in der Menschheitsgeschichte aufgerichtet ist. Pfingsten, wie es der Lukas-Bericht uns ge- schenkt, bietet einen sinnvollen Augen- blick, dies Paradox zu begreifen. Kultur, das ist die Aufrichtung der Geltung eines obersten Wertes über alle Le- bensinhalte und Lebensformen einer Men- schengemeinschaft, die Ausrichtung der Da- seinsführung aller nach den Normen, welche aus diesem obersten Wert sich herleiten. Einen solchen Wert bedeutete für den an- tiken Menschen in Hellas und Rom die Hin- gabe ans öffentliche Leben im Diesseits, an den„Staat“; für den mittelalterlichen Men- schen südlich wie nördlich der Alpen das ewige Leben im Jenzeits, die Erringung des durch die Erlösung bescherten Heils; für den Menschen der Aufklärung die Prüfung aller Lebensgüter am Maßstabe der Ver- nunft und die Gestaltung aller Lebensein- richtungen nach Maßgabe der Vernunft, Jede solche Forderung ist mit Unbe- dingtheit auf den Plan getreten und hat nur mit solcher Unbedingtheit das Feld zu behaupten vermocht. Man hat das im reli giösen Bereich auch die„dogmatische Intoleranz. genannt; dies soll besagen, daß eine religiöse Lehre, wenn sie ernst ge- nommen sein und andere bekehren will, sich selber ausschließliche Wahrheit bei⸗ legen, ihren Lehrinhalt für die Wahrheit schlechthin halten und ausgeben mug. Im Grunde gilt das für alle geistigen Er- neuerungen auf Erden. Keine These, welche den Menschen, den Völkern, der Mensch- heit das Rechte, Wahre, Segensreiche, Be- Zlückende bringen will, kann sich auf den Standpunkt stellen: das Gegenteil von mir ist auch richtig, hat auch seine Berechti- gung; wollt ihr lieber dem Gegenteil an- hängen, so seid ihr genau so im Recht, wie wenn ihr euch zu mir haltet. Solcher„Re- lativismus“ hat noch nie eine Kultur, eine Epoche, ein schöpferisch Neues ge- schaffen, sondern wo er herrscht, dort ist immer Kultur krise, dort zerbröckelt ein Altes, dort beginnt Selbstzersetzung. Der Sozialismus konnte keine Weltbewegung mit der Verheißung der Erlösung von der Klas- senherrschaft werden, wenn er sich einfach neben den Liberalismus gesetzt und ge- predigt hätte: auch an dem, was die Läbera- len lehren und wollen, ist viel Berechtigtes — wir lassen es gelten; aber auch an un- serer Lehre und Forderung ist etwas Be- rechtigtes, und das müßt wiederum ihr gelten lassen.. Nein, der Sozialismus mußte (und muß) behaupten: wir haben die So- ziale Wahrheit, das gesellschaftlich Rechte, das Gemeinschaftsglück, die Zukunft des Menschengeschlechts; alles andere ist über- lebt, absterbereif, muß weichen, ist falsch, ist Irrlehre und Irrweg. Und der Protestan- tismus konnte nicht sagen: die katholische Lehre und Kirche hat auf ihre Art ebenso recht wie wir auf die unsere; laßt uns friedlich nebeneinander leben und die Leute dorthin sich wenden, wo jeder meint, dag er das Wahre und Rechte finde. Und eben- sowenig konnte die Aufklärung sagen: die Offenbarung ist auch ein Weg, zum Wah- ren und Guten zu gelangen, aber die Ver- nunft ist der andere; laßt jeden den Weg gehen, den er für den besseren hält. Son- dern sie mußte, wollte sie eine geistige Weltmacht werden, eine neue Zivilisation heraufführen, glauben und lehren, daß die Vernunft die Richterin über alles auf Er- den zu sein und auch die Olkenbarung, Gott eingeschlossen, vor dem Richterstuhl der Vernunft zu erscheinen, zu bestehen, oder zu verschwinden habe. Auch sie mußte „dogmatisch intolerant“ sein, und Wie in- tolerant sie pragmatisch werden konnte. eben aus dieser dogmatischen Intoleranz heraus, das demonstrierte sie der Welt in der französischen Revolution, Wo sie daran ging, alles zu vernichten, das ihre Lehre und Forderung nicht restlos und ausschließ- lich annahm, bekannte und betätigte. Und dies eben, die tätliche Unduld- samkeit, ist es, was von der ideellen Unbedingtheit unterschieden Werden muß. 8 f 8 5 8 5 8 3 8 1 1 5 3 er* 1 2.— 1 5 a 1 3 g 8 5 0 5 8 e Anz neee ere 2 3 Seite 2 Samstag, 24. Mai 194 — Die Zielsetzungen des Geistes werden durch die Werkzeuge der Gewalt stets herabge- Würdigt und entwertet, auch wo sie sich vorübergehend damit durchzusetzen schei- nen. Gerade die Unbedingtheit der ideellen Werte verwirft die tätliche Unduldsamkeit bei ihrer Verwirklichung. Das Echte, Wahre, Gute, Zukunftsträchtige, Bessernde, Erlö- sende und Vervollkommnende setzt sich am sichersten und am dauerhaftesten mit den Mitteln der geistigen Ueberzeu- gung durch. Die verläglichste physische Stütze dieser ideellen Bekehrung ist das Dulden für die Idee, die Bereitschaft zum Opfer für sie, die Entschlossenheit zur ma- teriellen Hingabe bis zur Darbringung des eigenen Lebens, zum Opfertod. Wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert umkommen, warnt Jesus noch im Augen- Das Interview mit Minister- präsident Dr. Reinhold Maier, Stuttgart Von unserem Korrespondenten Frage 1: Glauben Sie an die Zu- kunft Deutschlands? Es bedarf Mut, diese Frage zu bejahen. Wie es überhaupt sehr vielen Muts bedarf, die Verantwortung für die drei bis vier Millionen Menschen in Württemberg-Baden zu tragen. Seit dem Kriegsbeginn haben wir mehrere ausweglos erscheinende Abschnitte überwunden z. B. die Schrecken der Ro m- pPen nächte in den Großstädten, den Be- setzungsvorgang mit seinem schweren volkspsychologischen Schock, den Winter 1946/47. Seit Ostern sind wir in die gegen- Wärtige Ernährungskrise geworfen, welche lange Zeit unter der Decke schwelen und immer wieder ausbrechen wird. Keine Regierung wird bei der Zwangsläufigkeit dieses Zustandes Lorbeeren ernten. Trotz- dem ist es ihre Pflicht, für die Bevölkerung Weiter z handeln. In Württemberg-Baden reichen die Lebensmittel der eigenen Ernte knapp drei oder vier Monate. Die Bevölke- rung sieht nur das Negstive, daß es eben nirgends reicht. Sie sieht nicht, wie bei- nahe jedes Ministerium in Württemberg- Baden, in erster Linie das Landwirtschafts- ministerium, bis an die letzte Grenze des Möglichen unablässig, ja in den Höhepunk- ten der Krise Tag und Nacht tätig ist, die letzte Ecke auszukehren und den absoluten Jullpunkt hinauszuschieben. Wir haben eine Zukunft, wenn wir alle mit- einander den Mut zu den harten Realitäten der Gegenwart auf- Prin gen. Frage 2. In welcher Form glauben Sie, müßte sich Deutschland konsti- ieren, um die Gewähr für eine Friedliche Zukunftsgestaltung in sich zu tragen? Theoretisch stellen sich für die Re- konstituierung Deutschlands zwei Lösungen zur Verfügung und werden auch vorge- schlagen: erstens ein extremer föderalisti- scher Staat und zweitens ein radikaler Einheitsstaat. Bei der ersteren Staatsform sollen die einzelnen Landesregierungen grundsätzlich die Träger der Souveränität sein und etwas von dieser ihrer Souverä- Hität an die bundesstaatliche Spitze, welche sie Selbst küren, abgeben. Der Einheitsstaat Will im Gegensatz hierzu alle Macht in der Spitze vereinigen, Es handelt sich aber nieht um Theorie, sondern um eine prak- tische Frage. Alle Welt ist sich darüber einig, daß im zukünftigen Deutschland drei Gebiete zentral geregelt werden müssen: die Finanzen, der Verkehr, die Industriewirt- schaft. Hierzu tritt für lange Zeit das Blei- gewicht der Ernährung. Außerdem will nie- mand suf die Rechtseinheit verzich- ten, d. h. auf ein einheitliches bürgerliches Recht, ein einheitliches Strafrecht usw. Diese Zuständigkeiten sind so allumfassende, daß der Spitze eine größere Machtfülle zu- Wachsen muß, als demjenigen lieb sein Wird, der an und für sieh einem gesunden Föderalismus das Wort zu reden bereit ist. Wenn aber die Spitze für die Sachgebiete, bel denen es um das Leben oder das Ster- ben des deutschen Volkes geht, verantwort- lieh sein soll, o muß sie auch die Machtbefugnisse besitzen, um 816 zu meistern. Die Spuren der bi- zonalen Aemter schrecken. Man hat sie ins Leben gerufen, aber sie sind ohnmächtig. Die Spitze Deutschlands wird in gewissen Vebergangslösungen gefunden werden, Per saldo wird sie sich auf eine eigenständige, Alis über das ganze Staatsgebiet sich er- streckende Volkswahlen gewonnene Staatsautorität gründen. Frag e 2: Halten Sie einen Wieder- aufstieg ohne die einstweilen verlo- renen Ostgebiete überhaupt für möglich? Kein Deutscher wird sich mit der Oder- Neige-Linie abfinden. Wir hoffen, daß der bekannte amerikanische Standpunkt sich durchsetzt. Uebrigens ein Schulbeispiel, in Wie rascher Folge Deutschland und Europa durch Wirtschaftspläne entgegengesetzter Richtung durcheinandergeschüttelt werden. Vor anderthalb Jahren mußten wir uns noch mit dem Morgenthau-Plan der Reagrarisie- rung Deutschlands beschäftigen und schon heute steht seine Intensiv-Reindustriali- sierung im Vordergrund. Die Errtwieklung Wird in der mittleren Linie liegen. Die deutschen Ostgebiete sind, eine Frage euro- pälscher Toleranz, und der psychologische Augenblick für eine tolerante Haltung Po- lens uns gegenüber ist noch nicht gekom- men. Dazu hat sich zuviel ereignet. Aber die Drehscheibe wird in Bewe⸗ gung kommen. Verkennen wir nicht, daß die natürliche Hinneigung unserer 2 ei grogen Nachbarn im Osten Polen, Tsche- Goslowakel, Jugoslawien, übrigens auch 0 zen) im Wesentlichen nach Westen und daß der natürliche Ausschlag des hier Deutsche gegen Deutsche. blick seines härtesten Opferganges, bei sei- ner Gefangennahme in Gethsemane(Matth. 26, V. 52). Und wo selbst geistige Bewegungen das Schwert nahmen, wie in der Ausbrei- tung des Islam, in der Eroberung Preu- Bens durch den Deutschritterorden, in den Schlachten der schottischen Puritaner, dort war es viel mehr die unbeugsame Ent- schlossenheit der Gläubigen zum Selber- sterben, zum Fallen für ihre Sache, Was dieser Sache diente, als ihre Bedenkenlosig- keit, andere durch die Bedrohung des Le- bens, durchs Töten, ihrer Sache zuzuführen. Die Einrichtung der Inquisition bezeichnet chronologisch den Beginn des Abstieges für die gewaltige Heilsordnung der mittelalter- lichen Christenkirche; Torquemada trat im selben Jahre 1483 ͤ sein Amt an, als Luther zur Welt kam; am Scheiterhaufen des Jan Pendels durch rein politische Umstände unnd durch die Friedlosigkeit Europas ge- hemmt ist. Ueber kurz oder lang werden die wirtschaftlichen Notwendigkeiten das scheinbar zerschnittene Band zwischen Ost- europa und Westeuropa wieder verknüpfen. Dieser Weg führt über Deutsch- land. Gefährlicher als die Oder-Neiße-Linie ist die Demarkationslinie längs der EI be. Sie ist eine Frage nicht europäischer Toleranz, sondern im Endeffekt eine Frage deutschen Zusammengehörigkeitsgefühls. ES stehen Wird diese Angelegenheit nicht zu militant angefaßt und ich bitte zu entschuldigen— etwas zu „preußisch“?, An den deutschen Süden, der verträglicher ist, wächst eine Mittlerrolle heran Frage 4: Welche wirtschaft- lichen Möglichkeiten scheinen Ihnen eine Garantie für eine Gesun- dung Deutschlands zu bieten? Woran kranken Ihrer Meinung nach das deutsche Wirtschaftsleben und die Lähmung des Wiederaufbaus? Die deutsche wirtschaftliche Lage ist auf den Nenner zu bringen, daß die volks- wirtschaftlichen Erfordernisse einerseits und die pri vat wirtschaftlichen Interessen der Arbeiter, der Bauern und— der Industriel- len andererseits auseinanderklaffen. Das Geld hat seine Hauptfunktion als Tausch- mittel zwar nicht ganz, aber doch weit- gehend eingebüßt. Als Allheilmittel wird eine Währungsreform vorgeschlagen, welche aber ohne feste Zoll- und Devisen- grenze nicht denkbar, also heute nicht durchführbar ist. Eine Währungsreform ohne einen gleichzeitig gesicherten Wirt- schaftsaufschwung würde überdies verpuf- fen. Das abschreckende Beispiel der öster- reichischen Währungsreform beweist, daß sie zu einem glatten Fehlschlag führen kann. Ohne Friedensvertrag oder wenigstens Frie- Hus entzündete sich erst recht die kom- mende Reformation. Alle geistigen Bewe- gungen der Geschichte sind durch soge- nannte Ausnahmegesetzgebungen, durch duberliche Unterdrückung nur gestärkt worden. Jener Furor, der das Schwert nimmt in dem Bewußtsein, daß es ihn sel- ber das Leben kosten kann, mag ein Weil chen und örtlich eine ideelle Sache voran- tragen können— der Terror jedoch, der ohne Selbstgefährdung die Wehrlosen un- terdrückt, mißhandelt, niedermacht, kehrt sich am Ende immer gegen sich selber und hilft in seinen letzten Auswirkungen degen, gegen die er in Szene gesetzt worden war. Es gibt keine zuverlässigere Verbündete der Unbedingtheit eines Glaubens an die eigene Sendung, als die tätliche Duldung und das eigene Dulden. Wird wieder at Die Antworten auf die Pfingst-Rundfra denszustände ist in puncto Währung Vor- sicht am Platze. Bisher konnten wir we nigstens die Notstände mit staatlichen Mit- teln beseitigen, in welchen mit Geld abge- holfen werden kann. Vor einer außen- muede, Ich sage„Ja“. Die Antwort des Oberbürgermeisters von Düsseldorf, Karl Arnold Von unserem westdeutschen Korrespondenten „Das deutsche Volk ist besiegt, sein gan- zes Land ist von alliierten Truppen besetzt, seine Staatsordnung ist zerbrochen, die mo- ralischen Grundlagen seiner Gesellschaft werden von den bösen Wirkungen des Hun- gers und der Verzweiflung unterspült. Seine Wirtschaft ist ausgemergelt und kraftlos, die Lebensadern nach außen hin sind blutleer und schlapp. Kann es unter solchen Um- ständen einen Glauben an die deutsche Zu- kunft geben? Ich sage ja! Nicht besiegt und nicht zerschlagen ist das deutsche Volk in seiner geistigen Kraft und in seinem sittlichen Willen. Darin liegt der berechtigte Grund zur Hoffnung. Nicht nur wir, sondern Europa braucht eine neue Ordnung. Die außeren Zerstörungen, die Trümmermassen, sind ursächlich nur das Ergebnis dämonischer Kräfte, die überall in der Welt sind, und die Arbeit aller Völ- ker, die nach Einfluß und Macht streben. Diese finstere Macht durch einen schöpfe- rischen Geist abzulösen, die Kultur, die abendländische Aufgabe Deutschlands, und zugleich der große Wiedergutmachungsbei- trag, den unser Volk aus dem Reichtum sei- ner Leiden der Welt zu geben verpflichtet ist, diese Aufgabenerfüllung wird den Weg in die Zukunft wagen, weil sie Vertrauen und Zuversicht erzeugt. Mögen sich die Herzen der Völker öffnen, damit die Kraft und die Gnade des wahren Pfingstgeistes Einkehr halten und der Welt den Weg eines friedlichen Aufstieges weisen kann.“ Dies lehrt uns die Pfingstverkündung samt allem, was ihr auf dem Fuße folgt: ihr folgt die tiefe Wandlung in Saulus zum Paulus— der die Christen gewalttätig ver- folgte, kehrt sich nun nicht etwa zur Ju- denverfolgung um, sondern(Apostelgesch. 9, V. 3) nachdem er den Chok der Theophanie zu Damaskus überwunden hat, beginnt er die neue Erkenntnis zu predigen. Aus- schließlich durch Rede und Schrift, durch Predigt und Brief hat er die Weltreligion des Christentums geschaffen. Wir aber mö- gen aus dem Größten auch fürs Kleinste lernen, heute wieder einmal nötiger denn je. Was sollen wir lernen? Daß kein Welt- kriede werden kann durch Drohungen mit der Gewalt. Daß jene Erscheinungsform der menschlichen Freiheit, welche sich Demo- kratie nennt, nicht Wirklichkeit werden ge des„Mannheimer politischen Klärung sind wir zu einem System von Improvisationen, Aushilfen und Behelfsmitteln gezwungen. Es bleibt nichts anderes übrig. Frage 3: Hat sich die Vereini- gung Nord- Württembergs mit Nord- Baden in den vergangenen Monaten bewährt? Wenn ja, in welcher Bezie- hung? Würden Sie sich von der Ver- einigung ganz Württembergs und ganz Badens einen Beitrag zur Be- schleunigung des Wiederaufstiegs Ge- samtdeutschlands versprechen? Nordbaden und Nordwürttemberg wären, auf sich selbst gestellt, je ein hilfloser Torso. Nordbaden und besonders der Hafen von Mannheim wären ohne ein tragendes Hin- terland. Seine Ernährungsverhältnisse wä- ren noch schwieriger. Wehe aber Nord- württemberg, wenn es alleinstünde, wenn etwa eine Zonengrenze auch der württem- bergisch- badischen Grenze entlang führen würde! Wir Württemberger fänden über- haupt nicht mehr aus unserem Ländle hin- Aus, Wwährenddem jetzt der Neckarkanal, die leistungsfähigen Schienenstränge und die Reichsautobahn uns den Weg zum Rohstoff- herzen Deutschlands, dem Rhein- und Ruhr- gebiet, geöffnet halten Beide Teile fahren am besten, wenn sie den jetzigen Zustand nicht als mili- tärisches Diktat hinnehmen. sondern das Bestmögliche aus ihm machen. In dieser Notzeit gehören Wir zusammen. Möge am Ende dieser Not- zeit ein unabgeteilter und in Nord und Süd unabgetrennter Gesamtstaat Baden-Würt⸗ temberg stehen. In dem zukünftigen Deutschland würden sich ein gesondertes Baden und ein gesondertes Württemberg als zu schwache Bausteine für das größere Ganze erweisen. 5 In der russischen, in der britischen Zone sind einige wenige aber leistungsfähige deutsche Länder entstanden, und in der Import von Zigaretten verboten Bekanntmachung der Militärregierung Berlin, 23. Mail.(dena) Die amerika nische Militärregierung für Deutschland hat, nachdem vor wenigen Tagen den Ame- rikanern in Deutschland die Einfuhr von Tabakwaren verboten wurde, in einer Be- kanntmachung nunmehr auch allen Perso- nen, die nicht der amerikanischen Kriegs- gerichtsbarkeit unterstehen und in den ame- Tikanisch besetzten Gebieten ansässig sind, verboten, Zigaretten zwecks Import nach Deutschland zu kaufen, zu bestellen oder anderweitig anzufordern. Die Bekannt- machung, die demnach auf die deutsche Be- völkerung und verschleppte Personen An- wendung findet, hat folgenden Wortlaut: Nach dem Inkrafttreten dieser Bekanntma- chung ist der Ankauf, die Bestellung oder eine anderweitige Anforderung des Versands von Zigaretten zum Zwecke des Imports nach Deutschland mittels Telegramm. Post oder anderer Nachrichtenmittel verboten. Der Import von Zigaretten, die in dieser Weiss gekauft, bestellt oder angefordert sind, ist nach dem Inkrafttreten dieser Be- kanntmachung ebenfalls verboten. Diese Be- kanntmachung findet Anwendung auf alle Personen, die nicht der amerikanischen EKriegsgerichtsbarkeit unterstehen und in den Ländern Bayern, Bremen, Hessen, Württemberg-Baden und dem amerikani- schen Sektor Berlins wohnen. Wer den Vor- schriften dieser Bekanntmachung zuwider- handelt, setzt sich straf gesetzlicher Verfol- gung unter Paragraph 21 der Verordnung Nr. 1 der Militärregierung aus. Diese Be- kanntmachung tritt am 27. Mai in Kraft. „Manchester Guardian“ zur deutschen Krise London, 23. Mal,(ap) In einem Leit- artikel über die Ursachen und Möglich- keiten zur Behebung der deutschen Ernäh- rungskrise schreibt die englische Zeitung „Manchester Guardian“ unter anderem: Anstatt den Bauern zur gesetzlichen Ab- lieferung seiner Erzeugnisse gegen für ihn Wertloses Geld zu zwingen, sollte man lieber den Düsseldorf-Plan“ überall anwenden, der als Entgelt für die abgelieferten Lebens- mittel die Zuteilung von Düngemitteln und jand wirtschaftlichen Geräten vorsieht. Na- türlich müßten diese Dinge dann auch Wirk- ch, und nicht nur scheinbar, zur Ver- fügung stehen. Wenn man den Deutschen schon nichts von den Erträgnissen des internationalen Walfangs zukommen lassen will, so Sollte man ihnen wenigstens eine eigene Wal- fängerei zubilligen. Die Methoden der Westmächte zur Fi- nanzierung der nach Deutschland eingeführ- ten Lebensmittel müßten einer Revision unterzogen werden, so daß die Deutschen in der Lage wären, an regulären Handels- geschäften auf der Basis des internationalen Handels teilzunehmen und ihre Anstren- gungen auch mit dem entsprechenden Ex- folg belohnt sehen würden. Wenn die Hoff- nung in Deutschland nicht mehr aufrecht erhalten werden kann, schließt der„Man- chester Guardian“ seine Ausführungen, sei es zwecklos, die Passivität und eine völlige Auflösung mit bloßen„Ermahnungen“ auf- halten zu wollen. Interzonale Frauenkonferenz Bad Boll, 23. Mai. m-Eig. Ber.) Die Ver- treterinnen von 42 Frauenorganisationen, der Parteien und caritativen Verbände tra- ken sich vom 20. bis 22. Mai zu einer inter- zonalen Konferenz in Bad Boll. Der Kon- greg, auf dem auch amerikanische und eng- lische Teilnehmerinnen vertreten Waren, hatte Gelegenheit geschaffen, die wichtig- sten Frauenfragen gemeinsam mit den An- gehörigen der britischen und amerikani- schen Militärregierung zu beraten. Im Vor- dergrund stand dabei die Gemeinschafts- arbeit der Frauen zur Erkämpfung und Er- haltung des Friedens der Völker. An die eindrucksvollen Vorträge schlossen sich sehr lebhafte Diskussionen an. Zum Abschluß der Tagung wurde die Bildung einer Kom- mission geplant, die zum Zusammenschluß aller Frauenverbände unter einer Dach- organisation führen soll. Brotration aufrechterhalten Stuttgart, 23. Mai.(tz-Eig. Ber.) Die 20. Sitzung des württembergisch- badischen Landtages beschäftigte sich mit der Er- ledigung kleiner Anfragen, in deren Rah- men Minister K a m m betonte, die Entschei- dung des öffentlichen Klägers in der Re- habilitierung Dr. Reinhold Maiers habe entgegen einer Pressenotiz nicht öffentlich gefällt zu werden brauchen, da das Gesetz 104 und die Durchführungsbestimmung Nr. 4 nichts derartiges fordere. Verschiedene Abgeordnete wiesen auf die bevorstehende gute Kirschenernte hin und forderten den Landtag auf, dafür zu sorgen, daß in diesem Jahre die Kirschen ohne Ein- schaltung des Großhandels an die Stadtbevölkerung geliefert werden könnten. Minister Stooß sicherte zu, dag der Kleinhandel im Urkreis von 30 Kilo- metern der Großstädte freie Hand haben Soll. Der Landtag schloß sich diesem An- trag an. Eine fast zweistündige Debatte über das geforderte Verbot des Anbaues von Hy- bridenreben endete mit einer Rückver- weisung des Antrages an den Wirtschafts- und Ernährungsausschug. Minister Stoogß teilte mit, daß Württemberg-Baden sein Brotgetreide-Erfassungssoll zu 100 Prozent, das Erxfassungssoll für Gerste, Hafer und Kartoffeln zu rund 80 Prozent erfüllt habe. In diesen Tagen würde eine weitere Kar- toffelerfassungsaktion durchgeführt werden. Der Minister betonte, daß der Tiefpunkt der Ernähtungskrise überwunden sei.„Es Steht fest,“ sagte er, daß die Brotration in Höhe von 6000 Gramm aufrechterhalten werden kann. 5.. Wirtschaftsunion nicht Machtzuwachs Clay kündigt Zweizonen- Wirtschaftsrat an Berlin, 23. Mai.(dena) General Clay erklärte auf einer Pressekonferenz, er er- achte eine Neufestsetzung der deutschen Industriekapazität für die britische und amerikanische Zone solange für erforder- lich, wie die beiden, Zonen allein aufein- ander angewiesen seien. Er betonte, eine wahre Wirtschaftsunion könne nur dann zustande kommen, wenn auch die politische Verantwortung an einer Stelle zusammengefaßt sei. General Clay tellte mit, daß in Kürze über eine Verord- nung, die die Befugnisse des neu zu errich- tenden Wirtschaftsrates festlegen wird, entschieden wird. Dieser Wirtschafts- rat, werde unter der Aufsicht der gemein- samen anglo- amerikanischen Wirtschaftsbe- hörde arbeiten. Es sei daher völlig falsch, sagte der General, anzuehmen, daß mit der Errichtung des neuen Rates weitgehende Machtbefugnisse in deutsche Hände über- tragen würden. Die Funktionen des Rates seien ausschließlich auf das Gebiet der Wirtschaft be- schränkt. Neubürgermesse- bedeutsames Ereignis i Stuttgart, 23. Mai.(K. F.) Der Militär- gouverneur von Württemberg-Baden, Sum- ner Sewall, hat bei der Eröffnung der ersten Neubürgermesse gegenüber dem Staatskommissar für das Flüchtlingswesen erklärt:„Diese Neubürgermesse ist das größte und aufregendste Ereignis von all dem, was jch seither je von einer deutschen Regierung erlebt habe, so lange ich in Europa bin.“ Exportaufträge für 3 Mill. Dollar Stuttgart, 23. Mai.(tz-Eig.-Bericht.) Mi- nisterpräsident Dr. Reinhold Maier hat Ex- portaufträge zwischen Württemberg-Baden und der Türkei, Peru, Finnland, Iran, Ita- lien, Schweden, der Schweiz, Holland und Kalifornien im Wert von drei Millionen Dollar unterzeichnet. Mühlen mahlen über Pfingsten Düsseldorf, 23. Mai.(dena) Der geschäfts- führende Arbeitsminister von Nordrhein- Westfalen, HHalbfell, hat angeordnet, daß alle Mühlenbetriebe, Speditionen, Großhänd- ler, Getreide- und Mehlverteiler während der Pfingstfeiertage mit voller Belegschaft die Arbeit weiterzuführen haben, Mehr Papier— dann nene Zeitungen Berlin, 23. Mal.(dena) Der Leiter der Nachrichtenkontrollabteilung der amerikani- schen Militärregierung, Oberst Gordon E. Textor, erklärte, nach Ueberbrückung des gegenwärtigen Papiermangels sei die Lizen- zierung weiterer Zeitungen in der amerika- nischen Zone in Aussicht genommen. 1 kann durch die Mittel jener menschlichen KRnechtung, welche Diktatur heißt. Daß die Ueberwindung der Klassengegensätze nicht herbeigeführt werden kann durch die Um. kehrung der Klassenherrschaft. Kurzu daß rechte Ziele nicht mit verkehrten Mit. teln zu erreichen Wollen wir, nach soviel Ungeist, der im Unheil ausging neuen Geist über die 8 ringen, kann es niemals so geschehen, daß bir je. nem unheiligen und unheilvollen Ungeig die Werkzeuge entleihen, sondern dieg Werkzeuge sind rostig vom Blut und schar tig von der Gewalt, wir müssen si fen und verschrotten. Pfin der Verfasser der Apos stiftet hat, ist das alljährlic ost dez Geistes, der nur durch den Geist selber siegt Sind. Hoch Morgen“ amerikanischen Zone steht beinahe ita! das große bayerische Staatswesen. Preußen ist zerbrochen. Es dürfen keine neuen Vor- machtstellungen geschaffen Werden, Der Bundesstaat der Jahre 1871 und 1919 ha wegen der verschiedenartigen Grögßenord- nungen der Bundesstaaten nicht funktio- niert. Das Augenmerk ist diesmal auf di richtige Dosierung des Umfangs und der Bevölkerungszahl der einzelnen deutschen Länder zu richten. Nur das Zusam- menspiel von Ländern, welche den Anspruch auf Gleich berech. tigung erheben können, per- bürgt einen de mokratiseben Bundesstaat. Dr. Hans Ehard Präsident des bayerischen Staats. ministeriums schreibt uns: Die Konferenz in Moskau ist beendet Ihr für uns Deutsche so enttäuschendes Und negatives Ergebnis, das uns wieder zu- rückgeworfen hat in die Lage der Ungewib. heit und eines weiteren, bangen Wartens, macht uns den Glauben an Deutschland Zukunft schwer. Aufgegeben aber haben vit diesen Glauben nicht. Ohne die Ueberzuu gung von einer besseren Zukunft für unser Volk würde ich nicht das Amt eines Min- Ster präsidenten mit all dem, was es an Ver- antwortung in sich schließt, übernommen haben. Die Geschichte ist nicht arm an Belsple- len des Unterganges von Völkern oder ihre Abstieges in ein nichtiges Schattendaseln Drei gewichtige Gründe möchte ich nennen. die ein Volk zugrunde zu richten vermögen. 1. Der körperliche Verfall, bedingt dureh ein Erlahmen der naturgegebenen W. derstandskräfte des Menschen. 2. Das Versagen der notwendigen sell; schen und sittlichen Stärke und der geistigen Kräfte. 5 3. Die diktatorische Machtbeherrschung dureh Siegerstaaten, welche den ent- Waffneten und wehrlosen Besiegten ge- knebelt zu Boden hält und ihn zu einem Sklavendasein verdammt. ö Wollen wir nun kurz und objektiv dies drei Punkte im Hinblick auf die Zukunt des deutschen Vaterlandes betrachten: Zwar sind wir in ein Stadium gelangt, vo allerschwerste Belastungsproben körperlichen Kräfte in greifbare Nähe tödlicher Lähmung und Auszehrung bringen können. Aber noch zeigen wir eine so erstaunliche Widerstandskraft, daß de uns selbst oft unbegreiflich erscheint. Noch sind wir nicht gebrochen trotz all dem Schweren, was wir überstanden haben, un dies stützt mich in meinem Glauben an eine bessere Zukunft. Allerdings muß diese bes sere Zukunft bald kommen, wenn auch. nächst nur als allmähliche und bescheſdene Besserung. Wir von deutscher Seite aus wol. len alles nur Mögliche tun und ein Letiles versuchen, den drohenden körperlichen sammenbruch zu verhindern. Aber allein können wir uns nicht hel- fen. Wir vermögen die Siegermächte nur um ihre Einsicht zu bitten, neben ihren guten Rechten auch an die Pflichten 21 denken, welche sie uns gegenüber haben nach menschlichem und nach göttlichem Recht. Die Geschichte hat an uns selbst bewiesen, daß eine Nichtachtung der ungeschriebenen göttlichen Gesetze, nach denen die Geschicke der Mensch · heit abrollen, nicht ungestraft bleiben kann. Ich bin Überzeugt, daß das deutsche Vol einen gesunden Kern hat. Die Schichten, di: diesen gesunden Kern darstellen, haben bis- her nicht die notwendige seelisch Stärke und geistige Spannkraft Verloren—, den mühsamen Wiederaufba auf allen Gebieten tatkpäktig in die Han zu nehmen und ihn im Rahmen des Möt- lichen mit bestem Erfolg zu betreiben, Be, Währte Persönlichkeiten, Männer um Frauen, setzen selbstlos ihre Kräfte an vel antwortlichen Stellen ein, um die Vorab setzungen einer besseren Zukuntt zu Schal, ken, unbeirrt durch alle Anwürfe un Schüsse aus dem Dunkeln. Ihr Beispiel auch für die Jugend wertvoll sein. Wir, Bel teren aber freuen uns dankbar an dem 5 gen Teil der deutschen Jugend, welches mit einer der Jugend eigenen stürmischel Gründlichkeit und Leichtigkeit schwerst Probleme anpackt und wieder aufzurichten 5 7 8— Die nächste Ausgabe des„Mannheimer Morgen“ erscheint 15 Mittwoch, dem 28. Mai, die folgen Nummer am Samstag, dem 31. Mal. — Veröftentl. unt. Militärreglerungs-Liz. Us Win Verantwortl. f, d. ges. Inhalt; E. Fritz v. Sc Kto Br. Karl Ackermann ü. Karl Vetter.(Reda Verlag u Druck.: Mannnieim, R 1, 4½6. Tel. ten Postscheckkonten: Karlsruhe 90 016, TLadtwis 25 A. RB. 20 733. 2. Zt. gilt Anzeigenpreislgte 0 Monatl. Bezugspreis: 2.0 RM einsehl Arate post Monats-Posthezugspreis RM 2.76 einschließl. zaberz zeltungsgebühr u. Zustellgebühr, Kreuzban RM 3.25 einschl. Porto. Unsere Kal Kl f a Une schlichen Daß a tze mich die Um- Kurzum ten Mit. vir, nach ing, einen ngen, 3 vyir ze. Ungelg rn dies ad Schar. kortwꝛer⸗ 10 es ung 5 ge- best dez lber sieg 1e intakt Preußen uen Vor- len, Der 1919 hat öBenord. Funktio- auf die und der deutschen Zusam- Welche Dereeh. „ Ver. iseben b Staats ns: beendet. Aschendes ieder zu- Ungepib⸗ Wartens, tschlands 1aben wit Jeberzeu- kür unser nes Min! 8 an Ver- nommen Belspfe· oder ihres tendaseln, 1 nennen, vermögen. iSt durch enen Wi. en sell und der errschung den ent- egten ge- Zul einem stiv diese Zukunft en: langt, wo Unsere greifbare A18zehrung Wir eine daß sie int. Noch all dem aben, und n an eine liese bes- auch zu- scheſdene aus wol- n Letztes chen lu nt hel- te nur n ihren hten u r haben tlichem 8 selbst ng der Gesetze, Lensch · bleiben sche Vol chten, die aben bis: elische nkra kt jeraufbal die Han des Mög- iben. Be. er un e An vel Voraus- zu schal. irte un piel Wiel Wir. Ael⸗ dem gt. i Welcher mischen schwerst zurichten — x heint am folgend Mai. 8 10. Bchune Redaktion el. 44451 Wissel liste Ns rggerloh, el, ost 0 andberls —— gemstag, 24. Mal 1947 Seite cht, was eingestürzt ist ohne ühre uld. Diese Jugend wird im zu- künftigen Deutschland zu leben gaben. Mag sie lernen, die alten deutschen fehler abzulegen und in einer toleranten und wahren Demokratie friedlich zu leben. Mag sie über Deutschland hinaus Europa und die Welt sehen und darin die Menschen als Menschen und Brüder. Err ulicher weise bestehen zwischen der Jugend Deutschlands und der des Auslandes bereits hoffnungs- volle Verbindungen. Denken wir beispiels- weise an die Treffen von ausländischen mit deutschen Studenten, von denen schon meh- rere stattfanden. Ich kann endlich nicht glauben, daß die politik der Siegerstaaten darauf abgestellt bt, das deutsche Volk zu vernichten. großen Staatsmänner der alliierten Mächte haben eine geplante Versklavung der Deut- schen immer wieder energisch in Abrede ge- stellt und sich von einem solchen Vorhaben Weit distanziert. Wie könnten sie eine solche Versklavung und Verelendung auch wollen? Deutschland ist ein wesentliches Stück Europas, das nicht— ohne Gefährdung des Ganzen— dem Elend ausgeliefert werden kann.— Der Gegensatz, der bei der Konferenz in Moskau zu Tage trat, ist wohl nicht so sehr der Gegensatz zwischen Ost und West, sondern der zwischen gestern und heute, oder besser noch zwischen heute und morgen. Auf der einen Seite das starre Prinzip nach denen sich bisher Konferenzen um einen Frieden vollzogen; auf der anderen Seite der durchbrechende Gedanke an eine gemeinsame menschliche Freiheit für alle, welche gute Menschen und guten Willens sein wollen, der Gedanke an einen dau- erndep Frieden, welcher großzügig ge- währt werden muß, soll er nach dem Geist einer Atlantik-Charta sein. Noch scheint das Böse überall in der Welt die Oberhand zu haben. Noch scheint der Hunger über den Geist zu herrschen und nicht der Geist über den Hunger. Aber es wäre sinnlos, weiter zu leben, erst recht sinnlos, weiter zu arbeiten, wenn wir nicht den Glauben trügen an un- sere, an Deutschlands, Europas Die alter und gewohnter Regeln und Vokabeln, und der Welt bessere Zukunft. Anpaamammmmenmdungngm gamen smn amm knen üg nͤnzfmbnmmatemet pn mgtunwnnugunünnwntugmtmmmgncnnnsenkgtaamncgeag nds stimme aus dem Stadtstaut Berlin: Wer Deutschland hilſt, hilft Europa“ Interview unseres Sonderkorrespondenten VICTOR KLAGCEs mit Frau Oberbürgermeister ScHRODER Wir Sozialdemokraten haben immer gewußt und öffent- lich erklärt, daß Hitler den Krieg bedeuten würde. So waren wir auch nicht überrascht, als begann. Wir waren uns auch stets darüber klar, daß der Krieg nur mit der Niederlage Deutschlands enden konnte. Dabei hofften wir, daß die Welt nach Beendigung des Krieges und einer kurzen Zeit des Ueberganges der Mehr- heit des deutschen Volkes, die sich ja selbst bei den Wah- len im März 1933 noch gegen Hitler ausgesprochen hatte, bald Möglichkeiten geben würde, wenigstens die schlimmste Not zu, überwinden. Aber jetzt, zwei Jahre nach dem Ende der Feindseligkeiten, ist das Elend nicht geringer, sondern eher größer, als es beim Zusammenbruch der Hitlerherrschaft war. Alle Reserven, die letzten Be- stände an Kleidung, Schuhzeug und Nähmittel sind ver- braucht, die letzten Widerstandskräfte des Körpers sind aufgezehrt, die etwa noch geretteten Gegenstände sind ver- kauft! Hausbrand und Feuerungsmaterial fehlen fast voll- kommen. Die Folge ist, daß unseres Volkes immer mehr von Hoff- nungslosigkeit erfaßt werden. In dieser ständig um sich greifenden Verzweiflung hal- ten wir alten Sozialdemokraten, die wir heute an verant- entschlossen das Blutvergießen Weite Kreise wird, wenn sie sich erst wirklich einma! hat, der Not zu steuern; denn dar- über muß die Welt sich klar sein— eine Wiederauf- erstehung Deutschlands ist unter den gegenwärtigen Um- ständen nur mit fremder Hilfe möglich. Das heutige Deutschland verfügt nicht mehr über ge- nügend Rohstoffe, durch eine große Ausfuhranstrengung selbst seinen Bedarf zu decken. Es hat nicht mehr genügend land- Wirtschaftliche eigener Scholle zu ernähren. Ohne Hilfe von außen muß Sogar auf jede Hoffnung verzichtet werden, den gelichteten Vie h bestand, die ausgelaugten Aecker, das unzu- länglich gewordene Sa at gut, Wald flächen vor völliger Sterilität zu retten! Wenn uns dagegen das Ausland jetzt wirklich großzügig, tatkräftig und vor allem auch schnell hilft, so ist eine Wieder- auferstehung Deutschlands durchaus möglich. Alle guten Eigenschaften des deutschen Volkes: sein Arbeitseifer, sein Organisationstalent, seine Genügsamkeit- sie alle werden sofort wieder lebendig und frucht- bar, wenn endlich die lähmende Stagnation aufhört, die gerade auf Berlin immer noch wie ein Alpdruck lastet. Maschinen und Transportmittel, um Nutzfläche, um sich aus die kahlgeschlagenen wortlicher Stelle stehen, trotz allem an dem Glauben an eine Wiederauferstehung Deutschlands fest. Wir sind überzeugt, daß die Welt uns doch nicht in Not und Verzweiflung untergehen lassen will und daß sie auch Mittel und Wege zu einer wirksamen Hilfe finden Deutscher Fleiß und deutscher Erfindergeist, in Frie- densarbeit geleistet, werden nicht nur Deutschland, son- dern ganz Europa helfen. Es ist aber dazu not- wendig, dem deutschen Menschen die materielle Grund- lage für Existenz und Arbeit zu geben. ſnmmmnnmnmmmnmnnunmpmnmpnnnmnmmmnmnmnmnmnmmnmnmmnumnmnnmmmmnummnmmmnnmnmnmmnnmnmnmmmnmnmbmnmmnpmnnmmmnbunnmnnnmnmmnmn mmm fun Voraussetzung: Friede mit der Welt Christian Stock, Ministerpräsident von Hessen, schreibt uns: Auferstehung setzt Tod und Vernichtung voraus. Sie ist Licht nach dieser Finster!:is. Tod, Vernichtung und Finsternis erfüllten dle hinter uns liegenden Jahre bis zum Frühling 1945. In den Maitagen vor zwei Jahren erlebte Deutschland seine Auferste- hung. Der Tod, der uns in zahllosen Schlach- ten und Bombennächten bedrohte, verlor seine widernatürliche Macht, junges und gesundes Leben unter Qualen zu zerstören. Einer sich über Jahre steigernden Ver- dichtung aller Werte bis hin zur„verbrann- ten Erde“ war über Nacht Einhalt geboten. Die Finsternis geistiger Knechtschaft und der Lüge machten auch die sehend, deren Augen bisher getrübt waren. Für Menschen dieler Völker öffneten sich Stachelzäune und Gefängnismauern, für alle, die nicht Nutznießer des herrschenden Systems wa- ren, endete die körperliche und geistige Sklaverei. Das waren die Tage deutscher Auf- erstehung. Wollen wir das doch nie vergessen! a Wir wandeln wieder auf einer Erde, die krei is t und frei bleiben soll von wider- natürlichem Sterben, von sinnloser Vernich- tung und geistiger Finsternis. Unser Weg ist noch sehr steinig. Wir stehen, wir wollen vorwärts, werden aber oft wieder zurück- geschlagen. Das darf uns nicht entmutigen. Der Auferstehende bejaht das eben neu Ein wichtiges Problem nebenbei gewonnene Leben. Wir tun das auch, weil wir an Deutschlands Zukunft glauben. Glauben und Hoffen nach wiedergewon- nenem Leben— so möchte ich die geistige Situation der Zeit charakterisieren. Dabei allein können wir nicht stehenbleiben. Es drängt uns alle zur Tat. Ueberall stoßen wir auf unüberwindliche Widerstände. Besat- zungsmächte regeln unsere Beziehungen zur Welt, im Lande durchschneiden Zonengren- zen unsere Wirtschaftsadern, die wertvollen Produkte unserer Arbeit, auch unsere Ma- schinen, die dem Arbeiter Verdienst geben sollen, gehen als Reparationen fort. Dem Wirtschaftler fehlt die Initiative, weil er nicht an dem finanziellen Ertrag seiner Ar- beit glaubt, viele meiden die Arbeit, weil sie der irrigen Meinung sind, ein Volk könne ohne Fleiß leben, es genüge, wenn der ein- zelne als schwarzer Händler das Geld von einer Stelle zur anderen bewege. Ein Volk ohne Frieden und des- halb ohne Beziehungen zur Welt, wirt- schaftlich ausgeschaltet, politisch ausein- andergeredet, in demokratischer Form lebend, geistig aber noch von der Ideo- logie der Nazizeit überwuchert, ohne vollwertige Währung, arm an Rohstoffen und Verbrauchsgütern, auf un- zureichenden und ausgesaugten Fluren sich ernährend, mit gesunkener Arbeits- moral, voll Egoismus, der auf Kosten an- derer gut leben möchte.— das ist die tat- sächliche Situation der Zeit. Und trotzdem Glaube und Hoffnung? Als Sozialdemokrat vertraue ich unerschüt- terlich der alles überwindenden Kraft der Menschlichkeit. Von Amerika aus wirkte sie zuerst zu uns herüber. Zum er- sten Male in der Kriegsgeschichte der Welt sandte ein Siegervolk den Besiegten wert- volle Lebensmittel, um den Hunger zu mil- dern. Jetzt sind es Almosen. Wir wollen sie uns erarbeiten, um sie zu verdienen und be- zahlen zu können. Dazu brauchen wir Frieden, wirtschaftlichen Anschluß an die großen Demokratien und an die vielen kleinen Länder der Welt, die uns gerne ihre Produktion verkaufen möchten. Wenn uns erst Währung und Anleihe den direkten Verkehr mit der Welt ermöglichen, werden Rohstoffe und Lebensmittel zu uns kommen und die fertigen Erzeugnisse unseres deut- schen fleißigen Arbeiters in entfernte und Nachbarländer gehen, dann wird sich un- sere Lebenslage sehr schnell grundlegend ändern und unser Lebensstandard allmäh- lich steigern. Arbeit wird wieder gesucht sein. Deutschen Werterzeugnissen werden sich Märkte erschließen. Voraussetzung dafür ist Friede mit der Welt. Dann erst wird ein aus Tod, Vernich- tung und Finsternis auferstehendes Volk wieder seinen eigenen Wert erkennen, und die Welt wird wissen, daß Deutschland auch anderen viel bedeutet, wenn es keine Kanonen mehr baut, wenn seine Kräfte nicht der Vernichtung, sondern dem Aufstieg gelten. An dieses Volk und seine Zukunft im Bund der anderen, glaube ich. Ohne Diplomaten geht es nicht„*. Eugen Budde „Wenn man bei der nachdenklichen Betrachtung dieses historisch einmaligen Vorbildes(des Wiener Kongresses) die nahe- legende Frage aufwirft, welche personel- len und materiellen Möglichkeiten sich für Deutschland eröffnen, nach dem Zusam- menbruch des nationalsozialistischen Schrek- enssystems allmählich wieder den Anschluß an den Kreis der zivilisierten Staaten zu künden, so sind die praktischen Aussichten mit den für Frankreich erreichten histori- schen Ergebnissen des Wiener Kongresses nur schwer in Vergleich zu setzen. Friedrich Nietzsche hat in zugespitzter ormulierung behauptet, Geschichte sei nichts anderes als„die Wiederkehr des wie Gleichen“. Richtig daran ist, daß poli- tische Situationen und Konstellationen im geschichtlichen Ablauf mehr oder weniger verändert gelegentlich wiederkehren. Wer die erkennt, wenn der Mantel Gottes durch die Geschichte rauscht, und aus praktischer Erfahrung weiß, daß die Skala der politi- chen und diplomatischen Methoden im runde immer dieselbe bleibt, besitzt die Chance, auf der politischen Weltbühne den ungefähren Ablauf von Entwicklungen mit einiger Wahrscheinlichkeit erkennen zu nnen. Heute fehlt es in Deutschland vornehm- ich an einer ausreichenden Zahl erst- klassiger Fachleute, die die man- nigfachen Möglichkeiten des außenpoliti- schen Ausgleichs mit allen internationalen Methoden beherrschen und das weitschich- tige Völkerrecht über die Kontemplation der ruhigen Studierstube hinaus in leben- diger Praxis und aktiver Politik an allen Zentren außenpolitischen Geschehens von der Pike auf gelernt haben. Nach einem weisen Ausspruch des ersten Reichspräsidenten Friedrich Ebert ist es in Zeiten einer demokratischen Außenpoli- tik ein verhängnisvoller Fehler, anzuneh- men, daß ein gewöhnliches Hand- Werk zwar in langen Jahren und mit wech- selnden Erfahrungen gelernt werden müsse, das Kunst handwerk der Außenpolitik als Interessenausgleich zwischen Staaten und Völkern jedoch keinerlei Lehrzeit, Fähig- keiten und Fertigkeiten benötige, weil man hierbei mit einer Portion gesunden Men- schenverstandes, ein paar Auslandsbesuchen sowie einigen Sprachkenntnissen auskomme. Mit ironischer Offenheit hat Ebert damals hinzugefügt, wenn man schon nicht mit ge- sundem Menschenverstand allein einen Sat- tel herstellen könne, so sei es wohl ausge- schlossen, nur mit gesundem Menschenver- stand Deutschland wieder in den Sattel zu setzen und ohne Erfahrung auf unsicheren Feldern reiten zu lassen Das Ceheimnis Freunde zu werben Wir leben nicht allein auf dieser Welt. Alles können wir nicht selbst tun, immer wie- der sind wir auf die Hilfe anderer angewiesen. Ein wie mächtiger Helfer im Zusammenleben mit unseren Mitmenschen ein Freund ist, hat jeder von uns schon erfahren. Hüte dich vor dem, der keinen Freund hat, sagt ein altes Sprichwort. 8 5 Aber wie sollen wir Freunde erwerben? Die moderne Psychologie oder Seelenkunde hat alte Erfahrungen und die Ergebnisse der neuesten Forschung zusammengefaßt und ge- wisse Regeln aufgestellt, die wir nachstehend wiedergeben: 1. Nimm ehrlichen Anteil an deinen Mit- menschen. Lächle; denn:„Ein Tropfen Honig fängt mehr Fliegen als ein Eimer Galle.“ Bedenke, daß der Name eines Menschen für ihn von großer Wichtigkeit ist. Sei ein guter Zuhörer und ermutige den anderen, von sich selbst zu reden. Zeige dem anderen, daß du ihn achtest und tue das auch wirklich. Gehe einem Streit aus dem Wege. Sei klüger als andere, aber sage ihnen nicht, daß du dich für klüger hältst.“ 7. Wenn du unrecht hast. so gib es gleich zu.„Wenn du ehrlich vers jchst, dein Unrecht einzusehen und den Standpunkt des anderen zu verstehen, wirst du ihn am ehesten dazu bringen, auch den dei- nen einzusehen.“ V. A. 2 3 4. 5 6 Nur im Export liegt die Rettung.. Mit leerem Magen— trotzdem mehr schaffen— ist der Ausweg! Der G.-R.- Berichter unserer nordwest- deutschen Redaktion hatte im Auftrag des „Mannheimer Morgen“ mit dem Senats- präsidenten des vierten Landes der Us Zone, Bürgermeister Wilhelm Kaisen eine Unterredung über die Zukunftsaus- sichten Deutschlands: „Gerade jetzt halte ich den Zeitpunkt für die Herabsetzung der Arbeitszeit, wie sie bei einigen unserer großen Betriebe von den Belegschaften gefordert worden ist und die Ausrufung von Streiks als Protest gegen die untragbare Ernährungslage für äußgerst ungeeignet“, so springt Wilhelm Kai- sen sofort mitten in das Kernproblem mei- ner Frage, wie er die Aussichten für eine Normalisierung der deutschen Wirtschaft und somit der Lebensbasis für das deutsche Volk beurteilt. „Die große Chance, die wir zur Zeit ha- ben, liegt darin, daß wir die bisher in ganz kleinem Umfange angelaufenen Exportmög- lichkeiten durch Verarbeitung und Verede- lung eingeführter Rohstoffe Waren im Rah- men der uns zugestandenen Kapazität von 50 Prozent des Friedensstandes ausnutzen,“ führt er aus. „Nur so ist es möglich, die bisher ge- ringe Summe von 500 Millionen Dollar, die Deutschland bereits aus diesem Ex- port wieder gutgeschrieben sind, so zu erhöhen, daß mit diesem Erlös neue grö- Bere Ankäufe an Rohstoffen und Halb- fertigwaren getätigt werden können, die in einer miteinander verbundenen Kette der deutschen Wirtschaft und dem Handel und somit auch dem Arbeiter Arbeitsmög- lichkeiten geben. Hinzu kommt, dag, wenn wir erst einmal unter Beweis gestellt haben, daß wir von den uns, wenn auch anfangs geringen, zur Verfügung gestellten Möglich- keiten Gebrauch gemacht haben, die Kre- dit würdigkeit Deutschlands im Aus- lande steigt und die Geltung seiner Qua- litätsarbeit wieder zu größerer Bedeu- tung gelangt. Bremen hat als Schlüssel nach Uebersee hier eine besonders wichtige ge- samtdeutsche Aufgabe übernommen. Ich verstehe, daß es schwer ist, von hung rigen Menschen Einsicht und Arbeit zu ver- langen“— wer die Lebensstationen des alten Sozialisten Kaisen kennt, hegt keinen Zweifel daran— trotzdem läßt die harte Notwendigkeit, unseren Untergang oder den, wenn auch unsäglich schwierigen Wieder- aufstieg zu wählen, keinen anderen Weg.“ Auf die Frage, ob der Senatspräsident glaubt, daß bei einer gleſchen Weiter- entwicklung des Lebens- und Wirtschafts- ablaufes in Deutschland mit wachsender Resignation und weiteren Unruhen zu rech- nen ist, hat er die optimistische Ansicht, daß es àus diesem Tiefpunkt, an dem wir uns zur Zeit— und vielleicht noch über den Zeitraum von mehreren Monaten hinaus befinden, doch eine Aufwärtsentwieklung geben wird, auch wenn die Ansätze heute noch sehr schwer erkennbar sind. Die Press e hat die große Aufgabe, dem deutschen Arbeiter klarzumachen, daß nicht im Kampf aller gegen alle und im Verzetteln von Protesten die Mög- lichkeit der Besserung liegt, sondern nur in gemeinsamer und harter Arbeit sowohl innerhalb der Betriebe, als auch in- nerhalb der deutschen Länder.“ Hinsichtlich der Zusammenarbeit der deutschen Länder verspricht sich der Re- gierungschef des Landes Bremen besonders viel von der in München stattfindenden Konferenz der Ministerpräsidenten. Als dunkler Schatten im Hintergrund dieser Ta- gung allerdings steht der letzte Versuch, eine wirtschaftliche Ergänzung zwischen den Ost- und Westzonen herzustellen. „München“ und„Frankfurt“ Die Berliner Bereitschaft zum Treffen in Bayerns Hauptstadt Keine Gefährdung der Rolle Berlins als Zentrum Von unserem Korrespondenten Der als Vertrauensmann der CDU amtie- rende Berliner Bürgermeister Dr. Friedens- burg hatte die Freundlichkeit, unseren Ber- liner Korrespondenten zu einer Rücksprache zu empfangen, in der er sich über die Stel- jung Berlins zur Münchener Ministerpräsi- dentenkonferenz und über das Projekt, Frankfurt a. M. zur westlichen Wirtschafts- zentrale zu machen, äußerte: „Herr Bürgermeister, die Einladung des bayerischen Minister präsidenten zu einer deutschen Minister konferenz in München hat auch in Berlin großen Widerhall gefunden. Halten Sie diese Zu- sammenkunft für nützlich und aussichts- reich?“ „Gewißg. Natürlich wird die Konferenz von Berlin aus beschickt werden! Das Tref- ken halte ich auf alle Fälle, ganz gleich ob es Zu praktischen und greifbaren Ergeb- nissen kommen sollte, für sehr nützlich! Ich freue mich, daß gerade von Bayern aus die Initiative dazu ergriffen worden ist. Es ist dringend notwendig, daß die deutschen Län- derchefs irgendwie Fühlung untereinander halten! Selbst wenn dieser persönliche Kon- takt das einzige Ergebnis der Konferenz sein sollte— was ich nicht annehme— ist die Zusammenkunft nicht umsonst gewesen!“ „Fürchten Sie nicht eine Gefährdung der Rolle Berlins als ehemalige und künf- tige Reichshauptstadt durch die Erhebung von Frankfurt zur westlichen Wirt- schaftszentrale der englisch- ume rikanischen Zone?“ 5 „Wieso? Auf keinen Fall! Es Werden ja lediglich die fünf Dienststellen der beiden Zonen dort zusammengezogen, die entsprechend den Potsdamer Beschlüssen später für Berlin und das ganze Reichsgebiet Deutscher Pfingstausflug 1947 Dr. Hermann Schützinger-Berlin vorgesehen sind. Eine Beeinträchtigung Ber- lins vermag ich dabei keineswegs zu sehen. Wir werden im Gegenteil durch eine inten- sive Zusammenarbeit mit Frankfurt den Interzonenverkehr möglichst zu beleben suchen; denn auch für uns ist die Zusam- menlegung der zerstreuten Wirtschafts- ämter im Westen wichtig! Wenn Frankfurt nunmehr durch wichtige Wirtschaftsfunk- tionen herausgehoben wird, freuen wir uns und wünschen neben der Leipziger Messe auch eine Wiederbelebung der Frankfurter Messe! Berlins Auf- gaben aber liegen in erster Linie auf poli- tis chem Gebiet mit der Aufgabe, die beiden Reichshälften zusammenzuhalten! Frankfurt ist seiner geographischen Lage nach so westlich orientiert, dag es diese Berliner Aufgabe nie erfüllen könnte!“ „Sind Sie nicht besorgt darüber, daß die Stellung Berlins durch den Abzug der kier liegenden Abteilungen der briti- sc Ren und amerikaniscken Mili⸗ tdrregierungen nach Frankfurt ge- schwächt werden könnte?“ „Nein. Wenn ein Teil dieser Wirtschafts- referate Berlin verlassen sollte, dann blei- ben doch die maßgebenden Persönlichkeiten wegen der Kontrollratsverhandlungen vor- aussichtlich in Berlin. Bedenken Sie anderer- seits auch die Vorteile der beabsichtigten Wirtschaftsbelebung im Westen für die Ber- liner West-Sektoren und schließlich für ganz Berlin; denn eine gesteigerte Lebens- mittelzufuhr wird sich ja für den gesamten Berliner Wirtschaftsraum auswirken! Also — ich erwarte nur Gutes von einer inten- siven Wiederankurbelung der Wirtschaft im Westen auch für Berlins Handel, Industrie und Bevölkerung! Serre Originalaeickhnung: Wolf Strobel 8 8 8 95 55 5 5 8 8— 2 9— 85 8 8 22 Selte 4. S Samstag, 24. Mai 1947 Bittere Anklage Tragische Umformung billiger Phrase NUR ekrlknt. II U 10„ 415 In allen deutschen Kriegsgefangenenlagern in England wird künstlerisch gearbeitet (Worüber die treffliche„Neue Auslese“ ing rem 5. Heft materialreich berichtet). Es ist“ ein Beweis dafür, daß sich der bildnerische Trieb in allen Verhältnissen durchsetzt. Die graphischen Arbeiten nehmen dabei einen be- achtlichen Teil ein. Es zeigt sich, daß trotz äußerer Beschränkung dureh den Stacheldraht Wenigstens jene Freiheit geboten wird, die das Naziregime, für das der Soldat in den Krieg geschickt worden war, unterdrückt hatte. Ein deutscher Kriegsgefangener, Werner Eggert, hat den Fluch des„Führerbefehls““ erkannt und fand erst hinter dem Stacheldraht die Freiheit, das zu sagen, was er litt. Die hier wiedergegebene Arbeit zeigt die deutsche Frau und Mutter in ihrem tiefen Elend, das Symbol der unglücklichen, mißbrauchten Germania — eine Anklage von starkem Gewicht. 0 45 „Pfingst-Saison“ Wer hat nicht mehr das homerische Ge- lächter der Männerwelt in den Ohren, als in den Kinos noch nähkörbchen- oder blu- mentopf ähnliche Gebilde auf den Häuptern eleganter Schönen als letzter Schrei der launigen Frühjahrsmode gezeigt wurden und die Damen zum Pfingstaufputz ermun- terten. In allen Schaufenstern dominierten bunt bedruckte„Fähnchen“, Frühjahrsklei- der, für RM 9,99. Diese Art von Saisonaus- verkauf werden wir noch einige Zeit ver- missen. Dafür haben wir einen alles umfas- senden Ausverkauf der weniger von der Jahreszeit als von dem politischen Wetter bestimmt wird und der uns leider die Mög- lichkeit nimmt, uns wie die„Pfingstochsen“ aufzudonnern. Heute können unsere leicht beschwingten Grazien nur mit etwas Rouge oder Puder nachhelfen und da ihnen die Männer in nichts nachstehen wollen, ver- suchen sie wenigstens mit ihren politischen Farben die ältere Vergangenheit aufzu- frischen. Gottseidank fehlen auch hier die „Fähnchen“ und die militärischen Pfingst- ausflüge unseligen Angedenkens. Begnügen Wir uns mit harmlosen Spaziergängen und wenig Alkohol. Es liegt aber an uns, aus dem Dünnbier unserer Zeit ein kräftiges Elixier zu brauen und eine Saison einzuleiten, die von der Erkenntnis eines wahren Pfingstgeistes getragen ist und bei der es keinen Ausverkauf mehr gibt. Wenig- stens keinen politischen mehr. Der andere wäre uns schon erwünscht. F. R. Mitteilung der Sozialredaktion. Die Sozial- redaktion kann heute infolge Platzmangels MM.] ugendaktion nicht„akademisch“ Interessanter Querschnitt Bei der Veröffentlichung der preisgekrönten Arbeiten des Wettbewerbs„Jugend, weißt du den Weg“ in unserer Osterausgabe werden viele Leser nicht den Zweifel darüber unter- druckt haben, daß der Wettbewerb nur das Er- gebnis eines akademischen Ausschreibens mit etwas populdrem Anstrich gewesen sein könnte. Der auf den Vorschlag aus den Reihen der 17 ersten Preisträger gebildete Arbeitskreis, der gegenwärtig alle brauchbaren Arbeiten zu einer Broschüre zusammenstellt, hat nun dliie Fest- stellung getroffen, daß der Kreis der am Wett- bewerb Beteiligten alle Berufsschichten und Altersklassen umschlossen hat. Bei jedem schriftliehen Wettbewerb ergibt sich allerdings zwangsläufig, daß getoisse Berufe stärker ver- treten sind und Aussicht auf Erfolge haben. Insgesamt wurden aus schriften 376 wettbewerbsfähige Arbeiten ab- geliefert, davon 353 von männlichen und 23 von weiblichen Teilnehmern. Die Beteiligung, aufgegliedert nach Be- ru fs gruppen, ergibt folgendes Bild: Berufe, die eine über das Abitur hin- auisgehende Schulbildung verlangen, Akademiker usw. 31,7 0 Oberschüler 11.7% Verwaltungsberufe, Beamte, Angestellte 28,2% Handwerker und Arbeiter 15,7% Ohne Berufsangaben 12, 0% Eine Uebersicht nach Altersklassen vermittelt den aufschlußreickhen Einblick in die Alters-Problæmatik der Jugend überhaupt. Die 21. bis 25 jährigen sind mit 41,9% der Arbeiten zahlenmäßig am stärksten „auf der Suche nach dem Weg“ beteiligt. An zweiter Stelle folgen die 26 bis 30 jährigen mit 17,4%. Den dritten Platz behaupten die 19. bis 2050hrigen mit 16.8, gefolgt von den 13. bis I8jäkrigen mit 101 V. An letzter Stelle stehen die 31 bis 35 ährigen mit 9,8 und über 35 Jahre alten mit 4 h. Her jüngste Bewerber war 15 Jae, der aälteste 54 Jahre alt. MM. mehr als 600 Zu- nicht zu unseren Lesern sprechen. Sie wird dafür in unserer nächsten Ausgabe an sie gerichtete Fragen beantworten. Passionsfestspiele. Das Hauptquartier des Mannheim Military Sub Post veranstaltet in Verbindung mit der Unterstützung der US-Armee für das Deutsche Jugendpro- Sramm am 2. Mai, 14 Uhr, eine Sondervor- stellung der Freiburger Passionsfestspiele für die Schüler aus Mannheim und Umge- bung. Der Eintritt zu dieser Vorstellung ist frei! Die Leitung der Festspiele hat sich außerdem bereit erklärt, am Mittwoch. 28. Mai. 19 Uhr, und Donnerstag, 29. Mai, 15 und 19 Uhr, weitere Vorstellungen zu geben. Särntliche Vorführungen finden im Stadion Mannheim statt. Besucher aus der Pfalz können mit den auf der Rückseite abse- stempelten Eintrittskarten am Donnerstag, 29. Mai, zwischen 12 und 23 Uhr die Rhein- brücke(keine Zugbenſfit- ung!) Passieren. Näheres siehe Inseratenteil. Suchzeitung für Vvermigte. Von dem Suchdienst für vermißte Deutsche in der sowietischen Besatzungszone Deutschlands, Berlin W 8, Kanonierstrage 35. wird eine monatlich erscheinende Suchzeitung her- ausgegeben, die jedem, der einen Angehö- rigen vermißt. empfohlen werden kann Der Bezugspreis für die Einzelnummer beträgt 60 Pfg. Religiöser Vortrag. Die Zeugen Jehovas veranstalten am Sonntag, 25. Mai. 18.30 Uhr. in der Turnhalle der Wohlgelegenschule einen Vortrag über das Thema„Das Schick- sal dieser Erde“, Eintritt frei. Beschwerden aus Sandhofen. Einwohner von Sandhofen beschweren sich darüber, daß auf dem Platz vor dem Bunker Ecke Birnbaum und Bartholomäusstraße, der Won Anwohnern kürzlich gesäubert wurde, erneut Schutt und Abfälle abgeladen wer- den. Ferner wird beanstandet, daß sich nachts um 11 Uhr noch halbwüchsige Kin- der auf den Straßen herumtreiben. tenographie-Wettschreiben. Der Steno- graphen-Verein Mannheim-Neckarau führte unter großer Beteiligung in der Kirchgar- tenschule sein erstes Wettschreiben durch. In den Gruppen 80 bis 180 Silben pro Mi- nute wurden 35 Preise, darunter allein 27 erste Preise, verteilt. 5 Pfingstkonzert. Der Männergesangverein „Sängereinheit“ veranstaltet am Pfingst- sonntag, 15 Uhr, im Saal„Zum Deutschen Hof“ in Rohrhof ein Konzert unter Mitwir- kung namhafter Solisten. Drillinge angekommen. In der Hedwigs- klinik wurde die Frau eines Ladenburger Polizeiwachtmeisters von gesunden Drillin- gen, einem Knaben und zwei Mädchen, ent- bunden. Mann angefahren. Von einem Kraftfahr- zeug wurde ein 69jähriger Mann auf der Breiten Straße angefahren und dabei 80 schwer verletzt, daß er im Krankenhaus verstarb. Betrügerin am Werk. In letzter Zeit hat in Feudenheim eine Frau verschiedentlich Schirme zur Reparatur abgeholt, ohne sie bis heute zurückzugeben. Personenbeschrei- bung: Alter 35 bis 45 Jahre, 1,60 bis 1,85 m groß, korpulent, dickes, rotbäckiges Gesicht, hellblonde oder rötlichblonde Haare, Augen blau oder grau, vollständige Zähne, sprieht Pfälzer oder hessischen Dialekt. Bekleidet war die Frau mit hellem Sportmantel, brau- nem Haarnetz. hellen Strümpfen und brau- nen Halbschuhen mit niederen Absätzen. Sie trug Einkaufstasche aus Papierstoff. Anga- ben an die Kripo— 5. K.— oder die nächste Polizeistelle erbeten. Kind verbrannt. Durch glühende Asche wurde ein 3jähriges Kind so schwer ver- brannt, daß es alsbald verstarb. Neuer Rekord. Das Motorschiff„Adler“ von der Lloyd Schiffahrts- und Speditions- G. m. b. H. Mannheim legte mit einer Ladung Mais für die hiesigen Mühlen die Strecke von Bremen nach Mannheim in genau 6 Ta- gen zurück, wie uns die Reederei mitteilt. Damit hat sie den kürzlich von der Rbe- nania Schiffahrts- und Speditionsgesellschaft aufgestellten Rekord um 5 Stunden ver- bessert. Radiogerät sichergestellt. Die Kriminal- Polizei stellte ein Radiogerät sicher, dessen Eigentümer nicht bekannt ist. Beschreibung: Marke Nora Tiefland, GW Nr. 1.202.916, nußbaumpoliertes Gehäuse mit einem etwa 1 em langen Brandfleck. Der Eigentümer Wolle sich an die Kripo Mannheim, Zimmer 22, wenden. Versammlung der CDU. In einer am 19. Mai in Feudenheim abgehaltenen Versamm- lung der CDU wurden unter anderem Ent- schließungen zur Ernährungs- und Ver- schlepptenfrage angenommen. In unserer nächsten Ausgabe wird die CDU unter der Rubrik„Die Stimme der Parteien“ hierüber ausführlich berichten. Familien nachrichten. Ihren 80, Geburts- tag feiern Philipp Schifferdecker, Heidel- berg, Werderstraße 72, früher Lindenhof, Gontardstraße 4 und Josef Dechant. Wald- hof, Waldstraße 38, E. Arbeitsjubilaum. August Ziegler, Neckar- au, Wingertstraßge 35, begeht sein 40 jähriges Arbeitsjubiläum bei der Firma Heinrich Lanz A. G., Mannheim. Wir gratulieren! Syruchkammer-Termine. Ab Mittwoch, 28. Mai, verhandelt die Spruchkammer in F 4. 13. II. Stock, gegen: Dr. Konrad Gei- singer, Heidelberg. Hohe Gasse 5. 8.30 Uhr; Karl Beverlein, U 6, 17, und Dr. Oskar Bechtel, Ludwigshafen. Rottstr. 77, 9 30 Uhr. Med.-Rat Dr. Stephani F In diesen Tagen starb in Heidelberg Med. Rat Dr. Stephani. der ehemalige Direktor der Mannheimer Stadtarzt- und Stadtschul- arztstelle. Damit ist eine Persönlichkeit aus dem Leben geschieden, deren Namen nicht nur in Mannheim, sondern weit darüber binaus bekannt und hoch geachtet ist Dr. Stephani war im Jahre 1904 von der Mann- heimer Stadtverwaltung als erster haupt- amtlicher Schularzt in Deutschland berufen worden und hat dieses Amt bis zu seirer im Jahre 1935 erfolgten Versetzung in den Ru- hestand innegehabt. Er hat auf allen Ge- bieten der Schulhvgiene bahnbrechend ge- arbeitet und die Schulkinderfürsorge in vor- bildlicher Weise ausgebaut. Zahlreichen Mannheimern ist seine Tätigkeit und sein Wirken zum Segen geworden. Die Stadt Marnheim und ihre Bevölkerung hat alle Veranlassung, mit großer Verehrung dieses Mannes zu gedenken, der für das Woh] der Jugend so segensreich gewirkt hat. S Ohne Badens Tabak nichts zu rauchen —— Leider einstweilen keine größeren Rationen zu erwarten Wie würde es den Freunden des so heiß- geliebten„blauen Rauchs aus gelben Blät⸗ tern“ Heute gehen, wenn es nicht gelungen wäre, den amerikanischen Tabak auch bei uns einzubürgern. Ganz ist seine Aklima- tistlerung wegen der doch erheblich anderen Wachstums- und Kulturbedingungen seiner Heimat natürlich nicht gelungen. Jedoch ist das Experiment so weit geglückt, das man für das große Heer der Raucher ein recht brauchbares Erzeugnis erhält, das allerdings noch mit Orient- oder Ueberseetabaken ge- mischt wird, und zwar auch heute noch, wenn auch in immer geringerem Maße, denn die vorhandenen Vorräte gehen zur Neige und Devisen für den Import stehen nicht zur Verfügung. Wären wir nur auf den impor- tierten Tabak angewiesen und das, was man vielleicht noch gelegentlich in Care- Paketen oder auf dem schwarzen Markt an Aliierten Zigaretten erhält, dann würde es für den Raucher sehr schlecht aussehen. Es lagern im übrigen auch jetzt noch Orient-Tabakbe- stände in Deutschland, die aber, da sie im Kriege in den besetzten Ländern, wie Griechenland, aufgekauft wurden, von der Militärregierung beschlagnahmt worden sind. Es läge natürlich im Interesse der Versor- gung, daß über diese Mengen möglichst bald eine Entscheidung gefällt wird, da die übri- gen Tabakvorräte schnell zur Neige gehen und die Inlandsernten auch mengenmäßig für den Bedarf nicht ausreichen. Baden Hauptlieferant Bei den deutschen Tabakanbaugebieten steht Baden an erster Stelle. In dem zur amerikanischen Zone gehörenden nord- und mittelbadischen Gebiet wurden 1938 2564 Hek- tar mit Tabak bestellt. Im Jahre 1946 betrug die Anbaufläche 2534 Hektar, hat also kaum einen Rück- gang zu verzeichnen. Als Ernte wurden rund 80 000 Zentner eingebracht. Der Anbau erfolgt nicht wie in Uebersee in Plantagen. Vielmehr befassen sich damit, entsprechend der land wirtschaftlichen Struk- tur der Gegend, die vielen bäuerlichen Klein- betriebe, die dem Tabak die eingehende Pflege zukommen lassen, die besonders in und nach der Ernte nötig ist Angebaut werden die verschiedensten Sornuen Zigarren-, Zigaret- ten- und Pfeifentabak. Für die Zigaretten- verarbeitung kommt in erster Linie das so- genannte Schneidegut, die Tabake mit heller Farbe, in Betracht. In jüngster Zeit hat man sich in Anpassung an die neue Ge- schmacksrichtung, die Zigaretten englischer und amerikanischer Sorten bevorzugt, mit dem Anbau von Virginia- und Burleigh-Sor- ten befaßt, doch läßt sich gegenwärtig noch nicht sagen, ob das Experiment wirklich be- friedigend ausgefallen ist. Nur wenig Zigarettenfabriken Mit badischem Tabak wird die ganze ame- rikanische Zone beliefert. Wären nur Baden und Württemberg zu versorgen, würden durchaus reichliche Mengen zur Verteilung kommen. Da es ein Jahr dauert, bis der Ta- bak nach der Ernte verarbeitet werden kann — er hat vor allem den wichtigen Vergäh- rungsprozeß durchzumachen, um brauchbares Rauch-Material zu ergeben—, werden gegenwärtig noch die vorausgehenden Ern- ten aufgearbeitet. Die Zig arren-Her- stellung erfolgt im wesentlichen in kleinen Fabriken, die sich zu 10 Prozent in den länd- lichen Gebieten befinden. Ihre Zahl beträgt einige Hundert. Zigarettenfabriken gibt es dagegen in der amerikanischen Zone nur zwei, die Fabrik Athos in Heidel- berg und Garbaty in Brombach. Die Kon- zentration auf den Großbetrieb wird durch die völlige Mechanisierung der Fabrikation erforderlich. Das gleiche gilt für die 15 Rauchtabakfabriken des amerikani- schen Gebietes. Die Bedeutung der Tabak- industrie Badens kann man daran ermessen, daß sie 13- bis 15 000 Menschen Arbeit gibt. Sie erbringt auch das höchste Steueraufkom- men(rund 40 Prozent des Gesamtbetrages). sowohl im vergangenen Jahr wie auch für 1947, obwohl die Ermäßigung der Tabak- steuer zu einer Halbierung des absoluten Betrages führen wird. Warum kleinere Zuteilungen? Von den winterlichen Schwierigkeiten ist auch die Tabakindustrie nicht verschont 88 blieben. Kohlen- und Elektrizitätsmangel zwangen lange Zeit hindurch zur Stillegung der Betriebe Zum Teil haben auch die Zi- garrenfabriken aus Protest gegen die über- höhte Tabaksteuer, die inzwischen ermäßigt wurde, wie übrigens auch, in der englischen Zone, monatelang stillgelegen. Das ist auch der Grund, weshalb schon von der vorigen Ver- sorgungsperiode an eine Kürzung der Ratio- nen erfolgen mußte. Der Tabakverbrauch mußte weiter eingeschränkt werden. Die Si- tuatlon ist so, daß der Inhaber einer vollen Raucherkarte zur Zeit im Jahr etwa 400 Tabak zugeteilt erhält. Welch Sewaltigen Rückgang das gegenüber den Zeiten vor den Zusammenbruch bedeutet, zeigt die Tatsache daß damals pro Kopf der rauchenden Beyöl. kerung jährlich etwa 1,8 kg verbraucht wurde Während früher die Zigarren verarbeitung ausgesprochen eine Arbeit war, die von de Angehörigen der Kleinbauern, Kleinhand. werker und Frauen der Industriearbeiter-Fg. milien neben ihren Haushaltspflichten durch. geführt wurde, ist der Charakter der Ne. benarbeit jetzt weitgehend verlorenge. gangen und Hauptberuf geworden. Viele Kriegerwitwen und Frauen, deren Männer noch in Gefangenschaft sind, müssen heute mit der Arbeit in der Zigarrenindustrie ihre Familien ernähren. Da die Entlohnung nach Stückzahl erfolgt, hängt der Verdienst von der Qualität des zu verarbeitenden Tabakz Ab, diie jetzt natürlich geringer ist als bei der Verwendung von Uebersee-Sorten. Ein 21. Sarrenmacher, der vor dem Kriege pro Stunde 80 Zigarren herstellte, schafft jetzt nur noch die Hälfte. Faßt man alle Momente zusammen, so er- Sibt sich für die Versergungsaussichten kein sonderlich rosiges Bild. Wir werden uns wohl noch lange Zeit mit den geringen Rationen behelfen müssen Auch für den Raucher heißt es einstweilen,„sich nach der Decke 2 strecken“. ml. Was kostet die Führung von Sperrkonten? in Hinblick auf die den Geldinstituten durch die Sperre von Konten nach Gesetz 52 der Militärregierung entstandene umfangreiche Mehrarbeit hat das Finanz ministerium den Banken und Sparkassen in Württemberg-Baden die Berechnung besonderer Gebühren zuge- standen. Für Geschäfts konten sind 5 pro mille im Jahr, für Privat konten 1 pro mille des getätigten Umsatzes. mindestens 20 bzw. 3 RM zu zahlen. Um Härtefälle zu vermeiden, wurden Höchstsätze und Ausnahmen festge- setzt. Sparkonten bis zu 500 RM ü bleiben außer Ansatz. Für Entsperrung freigegebener Konten beträgt die Gebühr ca. 3 RM. Für Sperrdepots wird ½ pro mille des Nominalbetrages der ge- sperrten Wertpapiere, mindestens 5 RM berech. net. Depots bis zu 1000 RM sind frei. MM Die Industrieproduktion der amerikanischen Zone Hat sieh im April außerordentlich erholt und erreicht laut Bericht der Wirtschaftsabteilung der OMgus fast den Höchststand vom Herbst letzten Jahres. Mit 42 Prozent des Durchschnitts von 1936 bleibt sie nur zwei Prozent unter der Spitze des letzten Oktober und November zurück. Wenn auch für Mai eine weitere Besserung mög- lich ist, so können doch das Absinken der Ruhr- Kohlenförderung und die Schwierigkeiten in der Lebensmittelverteilung„besonders schwerwie- Sende Auswirkungen“ im Gefolge haben. aD Die europäische Kohlenorganisation hat den englischen Antrag auf Zuteilung von Us-Kohle unter der Voraussetzung genehmigt, dag die Ver- einigten Staaten, deren Europa-Export z. Z. mo- natlich 2,6 Millonen gt Kohlen beträgt, diesen um mindestens 400 bo t erhöhen. dena- dpd Nach dem jetzt Zustandegekommenen wirt schaftsabkommen der vereinigten Westzonen mit Frankreich wird die an g Ilo-amerlkanische Z one nordafrikanische Phosphate, Kork, che- misches Rohmaterial, Gerbstoffe und Rohstoffe zur Stahlerzeugung erhalten, wogegen Maschl⸗ nen, Autoersatzteile, Elektromotoren und Land- wirtschaftsgerät nach Frankreich Seliefert werden. Die Ausgleichszahlungen erfolgen viertel. Jährlich in Dollar oder Pfund. Ta bakllefe⸗ Tung en aus der französischen Zone scheiterten daran, daß die französischen vertreter auf Be- zahlung der Tabaksteuer bestanden. dena In der Vierwochenperiode vom 31. März bit 27. April standen nach Angaben der North Ger. man Coal Control aus der ver!kaufsbereiten Netto. Kohlenproduktion des Ruhrgebietes 4,05 Millionen Tonnen zur verfügung. Außerdem wurden noch 301 900 t Haldenkohlen dem Verbrauch zugeführt. Von diesen Mengen erhielten 3,15 Millionen t dle Vereinte britisch- amerikanische Zone 215 700 t dle französische Zz one, 113 816 die Ostzone und 122, 7 t Ber II n. In der gleichen Zeit erreichte der Kohlene X PpOrt eine Gesamthöhe von 680 130 t. wid Da die Bodenstruktur im hannoverschen Ge- biet auf das Vorhandensein von unentdeckten Erdölvorkommen deutet, werden amerikanische und englische Sachverständige zur Ermittlung der Lage geologische Untersuchungen vornehmen, zu denen das erforderliche Material bereits Aus den USA angefordert ist. ap Nach Angaben der Zweizonenhauptverwaltung der Eisenbahnen beträgt die zur Verfügung ste- hende Zahl von Eisenbahnwaggons in der anglo- amerikanischen Zone nur etwa die Hälfte der von der Wirtschaft benötigten Menge. dena-dyd In den letzten Tagen ist die Steinkohlenförde. rung in der britischen Zone je Arbeitstag unter die 220 O00-t-Grenze zurückgegangen. Am 13. Mal wurden nur 214 293 t und am 14. Mai 213 403 f gefördert. Wid Die in Hamburg Mitte Mal eröffnete Ernäh- rungs- und Landwirtschaftsausstellung„Unser täglich Brot“ zeigt als Lehrschau in anschaulichen Beispielen, daß die gegenwärtigen Ernährungs- verhältnisse die Existenz jedes einzelnen schon in naher Zukunft in Frage stellen. Andererseſts wird auf die zahlreichen Möglichkeiten hingewiesen, die Erträge unseres Bodens zu steigern. poe Die diesjährige Leipziger Herbstmesse— eine reine Musterschau für Gebrauchsgüter ohne tech- nische Erzeugnisse— findet vom 3. bis 7. Sep- tember statt. 5 dena- dpd Rus Naß und ern Seckenheim. Das Nationaltheater Mann- heim wird am Dienstag, 27. Mai, zum ersten Male in Seckenheim gastieren. An der Ver- anstaltung wirken neben dem Tänzer Alexan- der von Swaine und der Tanzgruppe unter Leitung von Gaby Loibel auch das National- theaterorchester mit Eugen Hesse als Diri- genten mit. Vo. Hockenheim. Auf der hier abgehaltenen zweiten Bezirkskonferenz der„Falken“ wurde die künftige Arbeit und die Organisation der im Sommer geplanten Zeltlager der„Falken“ besprochen. An die Militärregierung wurden die Bitten um Freigabe der badischen Ju- gendherbergen und der jugendlichen Kriegs- gefangenen weitergeleitet. Schließlich wurde noch ein Beschluß, der sich gegen jede Art von Arbeitsdienstverpflichtungen junger Men- schen wendet, angenommen. Radio Stuttgart sendet Sonntag, 25. Mai: 10.30 Uhr: Kirchenmusik. 11.00 Uhr: Katholischer Gottesdienst. 11.30 Uhr: Kammermusik. 11.43 Uhr: Untversitätsstunde. 12.15 Uhr: Mittagskonzert. 13.30 Uhr: Aus der badischen Heimat. 14.00 Uhr: Kinderstunde. 15.00 Uhr;: Musik zur Kaffeestunde. 17.00 Uhr: Hör- spiel. 18.30 Uhr: Chorkonzert. 19.00 Uhr: Unter- Haltungsmusik. 20.00 Uhr: Symphoniekonzert. 21.15 Uhr: Operetten-Cocktail. 22.30 Uhr: Tanz- musik. Pfingstwetter: unbeständig, gewittrig Vorhersage gültig bis Montagabend: Unsicheres Wtter, einzelne Regenfälle, an den Pfingsttagen teilweise gewittrig. Tageshöchsttempraturen am Samstag etwas Über 20, an den Folgetagen bis zu 25 Grad ansteigend. Nachts jeweils Abkühlung auf etwa 10 Grad, im allgemeinen schwach windig. Amt für Wetterdienst Karlsruhe. Schach-Ecke Das Inter natiogale Schachtur⸗ nier in Kassel nahm bis jetzt einen überraschenden Verlauf. Großmeister Bogol- jubow verlor gegen Deutschlandmeister Paul Schmidt, Heidelberg, und Niephaus konnte gegen den russischen Großmeister Bohatyr- tschuk in einer feinen Partie gewinnen. Hein rich überschritt gegen Nonnenmacher die Zeit und verlor. Dr. Tröger gewann gegen Taut- vaisas. In der zweiten Runde verlor Paul Schmidt überraschend gegen Heinrich(Paul Schmidt überschritt in Verluststellung die Zeit). Bogoljubow siegte über Tautvalsas, Bohatyrtschuk über Endzelins. Tautvaisas ver- lor gegen Dr. Tröger. Unbeendet blieb die Partie Dr. Tröger— Niephaus. Aufgabe Nr. 36 Verf. unbekannt 2. 9 — W B K W“ 8 5 Wein am Zuge gewinnt W.: Kda. Tda, Sg, Bbz, 8, 26, 85(5. Schwy.: Ks, Pfr. Bba, ea, d7(65). Die Gewinnführung dieser russischen Studie Ist unglaublich überrascher d. Jeder wird beim Lösen vollsten Beifall zollen. Großer port zu Pfingsten Deutsche Berufsfahrer- Meisterschaften in Mannheim/ 33 Klassefahrer bei dem Kri- teriumslauf um das Oval des Friedrichsplatzes/ Heute Abend Oberligaspiel SV Waldhof — Ulm/ BOC Augsburg beim VfL. Neckarau/ Großes Ringer- Turnier in drei Gewichts- klassen/ Entscheidendes Spiel der Landesliga Männer der Pedale kurbeln Runden Während der Pfingstfeiertage steht Mannheim im Zeichen eines radsportlichen Großereignisses: Die deutschen Kriteriumsmeisterschaften der Be- rufsfahrer werden in zwei Läufen zu je 80 km an beiden Feiertagen auf der Rundstrecke um den Friedrichsplatz ausgetragen. Da zu der Meister- schaft nur die Elite der Kriteriumsspezialisten Zugelassen wird, dürfen bei den z-mal-100-Runden- Rennen mit Wertungsspurts und Prämien begei- sternde Auseinandersetzungen erwartet werden. Die beiden Meisterschaftsläufe werden zeigen, ob Scheller seinen Meisterschaftstitel erfolgreich verteidigen kann, ob Schild, der Sieger von Ber- Iin—Kottbus Berlin, die Ehrenrunde fahren darf, ob Hörrmann, Voggenreuther, Saager, Umben- hauer, Dietrichs sich in die Siegerliste eintragen können, oder ob einer der„Kriteriums-Neulinge“ Kalb, Siehl, Vopel, Hilpert, Noß, Brunner, Stein- hilb, Pretskeit für eine saftige Ueberraschung sorgen. Die Mannheimer Radsportfręeunde werden gebeten, zu diesem interessantesten Meisterschafts- Saison-Rennen zahlreich zu erscheinen. Byg. * Mit zwei schönen Spielen wartet die operliga an Pfingsten in Mannheim auf. Die Fußball-Fans werden schon heute abend auf dem Waldhofplatz den an 11. Stelle liegenden TSV Ulm empfangen, der im Vorspiel unsere Vorstadtelf mit 0:4 nieder- konterte. Unsere Blauschwarzen milssen, um den 3. Platz zu halten, durch gute Spielleistungen das Toremachen der, Ulmer Spatzen“ verhindern. — Die weitere Paarung Vfl. Neckarau gegen Be Augsburg, die in ihrem Punktekonto gleich- stehen, wird ein spannendes Duell geben. Pie Augsburger zeigten in den gewonnenen Spielen gegen Stuttgarter Kickers und Schweinfurt 03 beachtliches Können und werden den Blauweißen alles an Technik abverlangen.— In der Landes- liga Gruppe Nord wird in Rohrbach die Ent- scheidung fallen, ob Feudenheim oder Rohrbach den Meister der Nordgruppe stellt.— Die Hand- baller sind sehr reiselustig; die Sygg Ketsch wird eine Reise nach Bremen unternehmen und in drei Begegnungen ihre Kräfte mit ſenen der Sportler der Wasserkante messen. Der VfR spielt in Brühl bei dem dort stattfindenden Schauturnen und nimmt an dem Dossenheimer Furnier teil. — Bei den Hockeyspielern finden ebenfalls Pfingst- turniere statt. Der HC Heidelberg folgt als Badi- scher Meister der Einladung des He Limburg und trifft dort auf Uhlenhorst, Rotweisg Oberhausen und Mühlheim a. d. Ruhr, während der TSV 146 in Bruchsal beim Turnier der dortige 188 weilt. P. e. Pfingstturnier der Ringer Am Pfingstsonntag kommt auf dem Sportplatz KSV 36 Mannheim(vor der Phönix-Kampfbahn) ein großes Ringerturnter im Feder-, Welter- und Halbschwergewicht zum Austrag, an dem be- Kkarnte Ringer aus Bayern, Hessen, Württemberg und Baden teilnehmen werden. All. Spielplan für Max Heiser- Pokalspiele Gruppe I(SV Hvesheim, 99 Seckenheim, KSy 5 Feudenheim, SV Schriesheim) und Gruppe II(VfR Mannheim, 62 Weinheim, SV Sandhofen, Kur- Pfalz Neckarau) spielen am Samstag in Ilvesheim. Spielbeginn 16.00 Uhr, Spielzeit 2 mal 10 Minuten, jeder gegen jeden. Gruppe III(spygg Ketsch (B-Jugend), VfL. Hockenheim B-qugend), TV Alt- lugheim, TSV Neulußheim. TSV Oftersheim) spielen in Neckarau auf dem Kurpfalz-Platz. Spiel- beginn und-zeit wie oben. Am Pfnsstsonnteg finden auf dem Kurpfalz-Platz die Entscheidungs- spiele statt.(15 Uhr, 2 mel 15 Minuten.) Die Sruppensjeger erspielen in einfacher Runde den Pokalsieger.* Jugend vom Boxbport begeistert Zahlreiche jugendliche Sportfreunde ga- ben am Mittwoch-Nachmittag wieder ihrer Freude über die allwöchentlich im UFA statt- findenden Kämpfe Ausdruck. Sieger wurden: KRütenauer(KSV), Cornelius, Haas und Bloch- 7. 1 SG Rohrbach— ASV Feudenheim. mann(alle Waldhof). Das feine technische Können der beiden Letztgenannten verdient besondere Erwähnung. Unentschieden trenn- ten sich: Moninger(Msd) und Werle(KSV) sowie Schwab(VfR) und Mahler(KSV). Wunsch der Kriegsversehrten Dankbar begrüßen wir Schwerkriegsbeschä- digte das Entgegenkommen, das man uns beim Besuch von Sportveranstaltungen gewährt. Da Wir aber bei Massenbesuch oftmals an den Ta- geskassen in den Hintergrund gedrängt wer- den, könnte man uns durch Vorverkauf eine Weitere Erleichterung verschaffen. Eine Schie- bung könnte dadurch verhindert werden, daß man auf diese Karten, die ja nur in Verbin- dung mit dem schwerkriegsbeschädigten-Aus- Weis Gültigkeit haben, einen entsprechenden Vermerk anbringt. 1 G. D. Vorschau Samstag, 24. Mai Fußball: SY Waldhof— Ulm 46(Wald- hofplatz 19 Uhr); Sandhofen Walldürn (18 Uhr). 5 Boxen:; ASV Feudenheim— Jahn Regens- burg(Schulhof Feudenheim 19 Uhr). Pfingstsonntag, 25. Mai Fußball-Oberliga: Spygg Fürth Mannheim; Stuttgarter Kickers— I. Fe Nürn- berg; Bayern München 05 Schweinfurt; Schwaben Augsburg— VfB Stuttgart; Vikto⸗ ria Aschaffenburg— 1860 München; Kickers Okfkenbach FSV Frankfurt; Eintracht Frankfurt— Phönix Karlsruhe. Landesliga: 86 Rohrbach— As Feuden- heim(Union-Platz Heidelberg 17.30 Uhr): Sinsheim Wertheim; Neckargemünd Viernheim; Phönix Mannheim— Neulußheim wurde auf 5. Juni verlegt. Frauenhandball: KSG Birkenau— Vff Mannheim. Eingen: Turnier der Feder-, Welter- und Halbschwergewichtsklasse auf dem KSV- Platz(10 Uhr, 13.30 Uhr). l Radsport: I. Lauf der Deutschen Krite- riums Meisterschaft der Berufsfahrer„Rund um den Friedrichsplatz,(15 Uhr). 5 Leichtathletik: Klubkampf zwischen Pforz- heim, Schweinfurt, Heidelberg und Edingen auf dem Universitäts-Sportplatz in Heidel- berg. Beginn 10 Uhr. Pfingstmontag, 26. Mai 3 Fußball: VfL Neckarau— BG Augsburg (Fähre 16.30 Uhr). 5 Radsport: 2. Lauf der Kriteriums-Meister- schaft, Start und Ziel Rosengarten, Beginn 15 Uhr 0 Reitturnier: In Neustadt a. d. Haardt fin- den ab 830 Uhr Reitvorführungen für die französische Zone statt, wozu die Eintritts- karten“ in Verbindung mit der EKennkarte zur Brückenpassage berechtigen. Karten sind an den bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich, Am Mittwoch, den 28. Mal, 18.30 Uhr wird auf dem Phönix-Platz das Entscheidungsspiel der Jugendklasse A, II. Abteilung, zwischen dem VfL Neckarau und Germania Friedrichs- feld ausgetragen. Ergebnisse der Kreisklasse Süd: Plank⸗ stadt— Brühl 1:4; Sd Mannheim— Hocken- heim 310; Ketsch— Reilingen 1:17 08 Mann- beim— Phönix Mannheim 2:4; Neckarstadt- Rohrhof 5:1; Kurpfalz Neckarau. 40 — Vin 189 1 oa — 3 ee rr /... o 770 TV. 11947 — En r vollen da 400 b Waltigen vor dem Tatsache. n Bevöl- 15 Wurde, beitung Von des einhand. eiter-Fg. 1 durch. er Ne. Aorenge. Viele Männer n heute trie ihre ug nach ast von Tabaks bei der Ein 21. ge pro kt jetzt „ 80 er- den kein uns wohl Rationen Raucher Decke zu ml. Maschi. d Land- gelietert n viertel. llefe- heiterten auf Be- dena März bit rth Ger. en Netto- Millionen len noch ugeführt. zen t dle e Zone, 113 816 t In der X Ot wid hen Ge- tdeckten kanische mittlung nehmen, reits aus Ap rwaltung ung ste- r aànglo- Hälfte 88. na- dyd en förde. ag Unter 13. Mal 21% 403 t Wid Ernäh „Unser aulichen ährungs- schon in eits wird ewiesen, poe — eine ne tech · 7. S e p- na- dpd eee 41 A Kri- aldhof vichts- heim. nische verdient trenn· (KSV) ). K. G. zbeschb- as beim irt. Da den Ta- zt wer- uf eine Schie- an, daß Verbin- en-Aus- chenden G. D. (Wald- alldürn Regens · Vin Nürn- einfurt; Vikto· Kickers atracht euden- Uhr); ind ußheim VfR r- und KSV- Krite- „Rund Pfor-· dingen Leidel- gsburg eister- Beginn it kin⸗ ir die itritts⸗ te zur nd an iltlich. Wird 38spiel ischen lrichs- blank cken- . 1 Samstag, 24. Mai 1947/ Seite 5 5 22 —— Diskussion um die Auf baupläne der Stadt anheim 0 Die beiden letzten Jahre haben bewiesen, daß trotz der unerträglichen duſeren Eæistenzbedingungen das Leben stärker ist als die Verhältnisse. Die menschlich Initiative ist nicht au brechen. Ohne Planung und deren konsequente Verwirklichung besteht die Gefahr, daß durch das jeder Kreatur innewohnende Streben, sick selbst zu helfen, ehaotische Zustände geschaffen werden und die einmalige Chance, unsere zerstörten Städte nack völlig neuen, modernen Gesichtspunkten aufzubauen, verpaßt wird. Zukunftsweite Planung ist deshalb keine Spielerei mit dem Unmöglichen, sondern eine verpflichtende Forderung unserer Zeit. Der„M. M.“ behält sick vor, die Aussprache mit weiteren Beiträgen aus den verscktedensten Kreisen fortzusetzen. Der Vorschlag des Hochbauamtes zum Wiederaufbau der Stadt legt sich bewußt Beschränkungen auf. Lösungen, deren Ver- wirklichung aussichtslos erscheint, sind vermieden und es ist versucht, die Lösun- gen durch Verbesserungen im Rahmen des Vorhandenen zu finden und weiter zu ent- Wickeln. Die Bedeutung Mannheims als Industrie- und Handelsstadt verlangt vor allem ein den zukünftigen Erfordernissen angepaßtes Verkehrsnetz. In einer günstigen Lage sind wir in Bezug auf die Autobahnen, in denen wir sowohl in das linksrheinische Gebiet, als auch nach Norden, Süden und Osten ausreichende Ausfallstraßen für den Fernverkehr besitzen. Für den Nah- und Ausflugsverkehr nach der Bergstraße, nach Weinheim und Schriesheim, sind Verkehrsstraßen geplant mit Umgehung der Ortschaften, desgleichen nach Friedrichsfeld und Schwetzingen. Auch die Durchführung der Straßenbahn nach Schwetzingen und eine Straßenbahnverbin- dung nach Friedrichsfeld sind ins Auge ge- faßt, ebenso eine bessere Verkehrsverbin- dung mit unseren Siedlungen im Norden der Stadt. Neue Neckarbrücken sind vorge- sehen im Zuge der Otto-Beck-Straße und der OEG- Haltestelle in Neuostheim. Eine neue Rheinbrücke führt aus der Rhein- straße und eine weitere aus dem Linden- hof nach Ludwigshafen. Die wirtschaftliche Vereinigung Mann- heims mit der Schwesterstadt Lud- wigshafen wird planmäßig weiter verfolgt, insbesondere können die Verkehrsfragen nur gemeinsam mit Ludwigshafen gelöst werden. Die Reichsbahnanlagen Mannheim- Ludwigshafen bilden schon immer ein strit- tiges Problem. Das Empfangsgebäude des Hauptbahnhofes liegt heute ideal, sowohl städtebaulich als Abschluß der Ringstraße, als auch bezüglich seiner Verkehrslage zur Stackt. Städtebaulich ungünstig ist beute die Trennung der Stadt vom Lindenhof, durch die auf Straßenniveau liegende Gleisanlage des Hauptbahnhofes, die Durchschneidung des Schloßgartens und die Beeinträchtigung des Schlosses selbst durch das nahe Heran- rücken des Bahnkörpers und der Brücken- auffahrt an den Mittelbau des Schlosses. Außerdem hat die Anlage, sowohl in Lud- wWigshafen als auch in Mannheim, bahntech- nische und verkehrsmäßige Mängel, die dringend eine Aenderung notwendig ma- chen. Für Mannheim ist dies vor allem das Kopfmachen der Züge, verschiedene stra- gengleiche UDebergänge und anderes mehr. Die Reichsbahn hatte deshalb ein Projekt a ausgearbeitet, das 1943 abgeschlossen war. Die Reichsbahndirektion ist heute damit beschäftigt, dieses Projekt den veränderten Verhältnissen anzupassen. Darnach ver- bleibt das Empfangsgebäude an seiner heu- tigen Stelle, ebenso der Neckarauer Ueber- gang. Von hier aus wird die Gleisanlage des Hauptbahnhofes bis zum Empfangsgebäude gehoben und zwar so weit, daß am west- lichen Ende des Empfangsgebäudes eine nur etwa 1,50 m in das Straßenniveau ein- schneidende 30 m breite Unterführung nach dem Lindenhof an Stelle des heutigen Suez- kanals möglich wird. Städtebaulich erwünscht wäre eine Ver- legung des Bahnhofes nach Osten oder Norden, um die Bahnanlagen überhaupt aus dem bebauten Stadtgebiet heraus- zubekommen. Dleser Gedanke stößt jedoch bei der Reichs- bahn auf Ablehnung, da er in der näheren Zukunft keine Ausführungsmöglichkeit hat. Die Hafenanlagen im Norden und Sü- den der Stadt sind zugleich der Standort der Hauptindustrie. Erweiterungen der Ha- kenanlagen sind sowohl in Rheinau vor- gesehen, als auch im Norden auf der Frie- senheimer Insel. Für Industrien mit Gleis- anschluß ist Gelände entlang dem Ver- schiebebahnhof vorgemerkt in Zusammen- hang mit dem neuen Bahnprojekt. Von den großen Industrien liegen nur wenige in Wohngebieten, so vor allem Lanz. Es ist die Verlegung dieser Fabrikanlage nach Rheinau vorgesehen, wodurch auf dem Lindenhof ein Wohngebiet für etwa 20000 Menschen in schönster Wohnlage entsteht. Der Schlachthof ist der baulichen Weiterentwicklung der Oststadt im Wege. Außerdem liegt er zu nahe den Wohngebie- ten und ist durch Geruchbelästigung sehr störend. Es ist seine Verlegung weiter nach Osten geplant, wo er einen verkehrsmäßig günstigen Standort zwischen Autobahn und Verschiebebahnhof erhält. Anschließend sind die Mil ch zentrale, eine Groß- markthalle und der Städtische Ma- terlallagerplatz angeordnet. Die einzelnen Stadtgebiete erfahren mehr oder weniger weitgehende städtebauliche Aenderungen, je nach dem Erfordernis zur Sanlerung und zu Verkehrsverbesserungen. So kommt in der Schwetzingerstadt durch die Verbreiterung der Gleisanlagen des Hauptbahnhofs die Friedrichsfelder Straße in Wegfall. Dafür wird die Bis- marekstrazße in ihrer ganzen Breite über den Kaiserring hinweg bis zum Neckarauer Uebergang durch- geführt. Diese Straße soll dann die Straßenbahn aufnehmen, die aus der Schwel⸗ zinger Straße wegfällt. Ebenso wird die Traitteurstraße stark verbreitert. Ein besonderes Augenmerk ist der Alt- stadt zugelegt. Begrenzt durch die Ring- Die Redaktion straße, stellt sie in der regelmäßigen klaren Unterteilung und in der untrennbaren Be- ziehung und Abstimmung zwischen dem be- herrschenden Schloßbau als Basis und der ihm zugewandten und untergeordneten Stadtanlage eines der typischsten Beispiele überlegter barocker Stadtbaukunst dar. Die charakteristischen Merkmale dieser Gestaltung sind trotz der Zerstörung noch immer in den Grundzügen aus- geprägt erhalten. Sie stehen auch ihrer Auffassung und Ge- gebenheit nach unserem heutigen städte- baulichen Empfinden durchaus nahe. Es sollen hier nur die wesentlich sten Aenderungen in der Innenstadt angezeigt werden. Bei den Ueberlegungen, wie die Altstadt dem zu erwartenden Ver- kehr anzupassen sei, wurde vor allem eine Verbreiterung der Breiten Straße vor- ... und„Schicksal“ Die Städte in ihrer alten Gestalt wieder erstehen zu lassen, wäre nicht zu verant- worten. Wir müssen für alle Men- schen durchsonnte, gesunde Wohnungen schaffen und unsere Stadtzentren und Ar- beitsstätten nach fortschrittlichen Gesichts- punkten aufbauen. Die sich heute bietende Gelegenheit und unsere große Verantwortung vor der Zu- kunft erfordert eine Planung auf weite Sicht. Wenn uns auch zur Zeit wenig Möglichkei- ten offen stehen, dürfen wir doch nicht re- signieren und eine umfassende Planung als Phantasterei ablehnen. Indem wir überhaupt mit dem Aufbau anfangen, beweisen wir den Glauben an unsere Lebensfähigkeit, die uns ein- mal wieder normale Verhältnisse schaf- fen wird. Deshalb müssen alle Möglichkeiten un- tersucht werden. Erst wenn wir die besten städtebaulichen Lösungen gefunden haben und dann durch den Zwang der Verhält- nisse unter Abwägung des Für und Wider das, was sich wirklich nicht realisieren läßt, abstreichen, können wir einen Kompromiß schließen, der sich vor der Zukunft verant- worten läßt. Voraussetzung für die Planung einer Stadt ist die Aufstellung eines Programmes, in dem die wirtschaftlichen, so- zialen und kulturellen Grund- lagen ihres inneren Organismus niederge- legt sind, sowie auch ihre Aufgaben im Be- reich eines weitgespannten Wirtschafts- und Kulturraumes. Danach müssen die Möglichkeiten unter- sucht werden, die sich durch die land- schaftliche, städtebauliche und verkehrs technische Situation dem Städtebauer bieten. Man wird eine baugeschichtliche Rekonstruktion des alten Stadtbildes vornehmen, um die Ideen, die ihm einmal zu Grunde lagen, in aller Klar- heit darzustellen. So lassen sich die im Laufe der Zeiten gemachten städtebaulichen Feh- jer und Inkonsequenzen besser erkennen. Sodann wird man weitere städtebauliche Möglichkeiten herausarbeiten. Eine nach diesen Gesichtspunkten ent- wiekelte Arbeitsweise bietet gerade für die heutigen Verhältnisse große Vorteile. Die Gefahr, die Stadtplanung nach augberlich städtebaulichen Gesichtspunkten aufzuzie- hen, wird ausgeschaltet. Jeder Historizismus Wird vermieden, denn alle Begebenheiten werden sachlich und mit künstlerischer Un- voreingenommenheit beurteilt und dem Plan nutzbar gemacht. Der Stadtgrundriß wird das lebendige Denkmal bleiben, keine historisch orientierte Haltung wird ihn zu einem an- tiquierten Kuriosum erstarren lassen, das mit den neuen Erfordernissen nicht mehr im Zusammenhang steht. a Wird dann noch die Bedeutung erkannt, die die Bodenreform für die Ver- Wirklichung unserer Projekte besitzt, sind alle Wege geebnet. Der Städtebauer kann seine Pläne, die nach einheitlichen, den Be- dürfnissen der Allgemeinheit gerecht Wer- denden Gedanken aufgestellt sind, nicht realisieren, wenn ihm ein durch Grund- stücksgrenzen zerrissener Stadtboden zur Verfügung steht. Günstige Voraussetzungen Wohl keine andere ähnlich zerstörte Stadt ist so prädestiniert für einen Aufbauplan, der den Erfordernissen und Ideen unseres neuzeitlichen Städtebques gerecht wird, wie Mannheim. Es bieten sich ideale Gelegenheiten und Vorteile: Ein nur dem städtischen Leben vorbe- haltenes Stadtgebiet ist leicht zu schaffen, da der Rücken der Stadt gedeckt ist von Neckar und Rhein und alle auf die Stadt zusteuernden Verkehrslinien leicht tangential am Stadtkern vor- beige führt werden können. Es bieten sich die städtebaulich so dank baren Aufgaben von Ufergestaltungen. Es ist ein alter, bereits nach einheit- lichen Gesichtspunkten aufgestellter Stadt- grundriß mit einer klaren Aufteilung und mit über das ganze Stadtgebiet gut ver- teilten Bezugslinien der dort unterge- brachten Einrichtungen vorhanden. as Leben geht weiter.. gesehen. Die Breite Straße hat den Haupt- verkehr aus der Neckarstadt aufzunehmen. Sie war schon lange vor dem Kriege ver- kehrsmäßig ungenügend. Der Straßenzug Heidelberger Straße— Planken— Rhein- straße bringt den Verkehr der Autobahn in das Herz der Stadt und wird noch sehr an Bedeutung gewinnen nach der Durch- führung der neuen Brücke nach, Ludwigs- hafen in Verlängerung der Rheinstraße. Da der Straßenzug selbst nicht verbreitert werden kann, werden die parallel laufen- den Straßen Pfälzer Straße Fre- gasse) Akademiestraße und Kunststraße-Leopoldstraße ent- sprechend verbreitert und so eine große Entlastung für die Planken erreicht. Eine ganz besondere Verkehrsbedeutung soll die Ringstraße erhalten. Bisher fehlte die vollkommene Schlie- gung des Ringes. Durch die Weiter- führung der Bismarckstraße zum Park- ring wird nunmehr eine geschlossene Ring verbindung hergestellt. Der Ring ist dann der Verkehrssammler und Verteiler für die Altstadt. Alle Brücken und von außen kommenden Straßen mün- den in ihr und von ihr aus verteilt sich der Verkehr in die Innenstadt. An zwei Stellen der Unterstadt sind schlecht zu bebauende Dreiecksbau- blöcke in je einen großen Baublock mit 1II Das System der sich recht winke 11g kreuzenden Straßen erspart dem Städtebauer die mühselige Suche nach durchgehenden Verbindungen. Auch die um den Stadtkern gruppier- ten Siedlungszentren sind gut verteilt, lassen der Entwicklung genügenden Spielraum durch die zwischen ihnen vor- handenen Freiflächen. Es ist besonders zu begrüßen, daß jetzt die vom Hochbauamt ausgearbeiteten Auf- baupläne für Mannheim gezeigt wurden, denn die Bevölkerung einer Stadt kann nicht früh genug in die Gedanken eingeführt wer- den, die man für den Neuaufbau entwickelt. Es wird einerseits die Ver- antwortung für die Planung auf die brei- teste Grundlage gestellt, andererseits kann man die Probleme in ihrer komplexen Größe nur bewältigen, wenn alle die zu Wort kom- men, die Ansprüche zu stellen haben. Stellungnahme zu den Aufbauideen Die in der Kunsthalle gezeigten Pläne lassen zunächst alle die Unterlagen vermissen, die auf Grund unserer obi- gen Ueberlegungen zu fordern sind. Man empfindet bei der Betrachtung des Projektes, daß ihm der lebendige Impuls fehlt, den nur der direkte Kontakt mit der Wirklichkeit auslösen kann, und aus dem die produktive Phantasie i re Anregungen schöpft. Man vermißt eine klare Vorstellung, wie sich das Leben und die Arbeit in unserer Stadt gestalten soll. Ferner fehlt ein Programm, das die Ideen für die Aufteilung und Gruppie- rung des Stadtgeländes liefert und das gesamte Leben widerspiegelt. Wie glie- dert sich das Stadtgebiet, der Stadtkern? Wie verteilen sich die Ladenstraßen, die Kaufhäuser, die Industrieverwaltungen und anderen Behörden? Der Kenner unserer Verhältnisse sucht vergeblich nach einer Lösung, die die bisher über den ganzen Stadtkern verteilten städtischen Ae m- „Völlig neue Aufgabe 2 2 Der Maßstab ist der Mensch** ö Erster auswärtiger Beitrag zum We Die Aufgabe des Wiederaufbaues zer- störter Städte bietet so viele neue Pro- bleme, daß ein Vergleich mit der Ver- gangenheit nieht gezogen werden kann. Es muß daher mit der größten Umsicht vor- gegangen werden, um die Aufgabe einer sinnvollen und dauerhaften Lösung zuzu- führen, da sie einmalig ist und die Richt- linien bestimmend für die Entwicklung der Städte sind. Nun ist die Gelegenheit gegeben, wesentliche Verbesserungen und Aenderungen, welche den mo- dernen Anschauungen und den veränderten Bedürfnissen entsprechen, zu ver wir K- lichen. Ansätze, die heute geschaffen werden, sind unabänderlich. Es ist daher ver- ständlich, daß die Festlegung solcher Richtlinien gründlicher Erarbeitung be- darf. Gegenüber vergangener Zeit ist das Problem dadurch sehr schwer belastet, daß das Ausmaß der Katastrophen so gewaltig ist. Es muß mit einer allgemeinen Verarmung des ganzen Volkes gerech- net werden, auch wird aus diesen Gründen kaum daran zu denken sein, daß das Ge- bäude- und Bauvolumen sowohl für das einzelne Wohnelement als auch für das Stadtganze in absekbarer Zeit im selben Umfang wie früher wieder hergestellt wer- den kann. Wirtschaftlichkeit, rationalisier- ter Baubetrieb, Rentabilität werden sehr stark den Drang nach dem Irrationalen des modernen Menschen einengen. Das moderne Leben, für das eine neue Umwelt geschaffen werden muß, ist nicht nur durch den Sieg der wissenschaftlichen Technik und ihren organisatorischen und soziologischen Auswirkungen auf die Ge- genwart gegenüber der Vergangenheit ver- andert. Der moderne Mensch hat auch eine veränderte Anschauung gegenüber Innenhof zusammenge- faßt. Das Schloß mit sei- ner zusammenfassenden Bedeutung für den städte- baulichen Gesamtgedan- ken ist in seiner monu- mentalen Gesamtform und Außenarchitektur wieder herstellbar und soll erhalten bleiben. In Verbindung mit der historischen Stätte am Schillerplatz ist der zu- künftige Wiederaufbau des Nationaltheaters in neuer Gesamtform auf den Quadraten B Il, B 2 und B3 vorgesehen, un- ter Einschaltung eines abgetrennten Theater- vorplatzes an der Brei- ten Straße. Die obigen Ausführun- gen sollen nur die grund- sätzlichen Gesichtspunkte der Planung aufzeigen, die im übrigen noch im Flusse ist. Oberbaudirektor Platen die Hand nehmen Statt Resignation— kritische Vernunft und Selbstbehauptung ter zusammenfaßt und mit den an- deren Verwaltungszentren in Zusammen- hang bringt. Wie will man die einzelnen Wohnviertel mit ihren kleineren Versorgungszentren ord- nen? Man vermißt den beispielhaft durch- gearbeiteten Plan eines Wohnviertels, in dem alle Erfordernisse des täglichen Lebens Be- rücksichtigung finden. Hiermit in engem Zu- sammenhang steht die Organisation der Schulen. Das bisher so vorbildlich organi- sierte Mannheimer Volksschulwesen sollte den Erfordernissen der Zeit angepaßt wer- den. Die nach den heutigen Gesichtspunkten viel zu großen Mannheimer Schul- kasernen müßten anderen Zwecken nutz- bar gemacht werden, um später kleinere Schulen, gut über das Stadtgebiet ver- teilt, zu errihten. Wo denkt man sich den Platz für unsere bedeutenden Kulturinstitute, welche kultu- rellen Einrichtungen werden über das Stadtgebiet verteilt? Die endgültige Unter- bringung unserer Wirtschaftshoch- schule, unserer Ingenſleurschule, der Gewerbeschulen wäre zu bestim- men. Die Wiederaufbaumöglichkeiten un seres Schlosses und eine seiner be- herrschenden städtebaulichen Lage entspre- chende Zweckbestimmung wäre zu untersuchen. Sodann die für Mannheim so wichtige Gestaltung der Flußufer: wollen wir auf eine der landschaftlichen Situation entsprechende Bebauung der Ufer von Rhein und Neckar verzichten, oder wollen wir die Fehler wieder gut machen, die im Laufe der letzten 80 Jahre in dieser Bezie- hung gemacht wurden? 5 Soll wirklich für alle Ewigkeiten Mann- heim durch einen Eisenbahn- damm vom Rhein getrennt blei- ben, soll das Straßenbahndepot an der Collinistraße für seine alten Zwecke wieder aufgebaut werden? Welchen Einfluß hat die Höherlegung der Friedrichsbrücke auf die Führung des Ringes? den früher wirkenden rationalen Kräften Verkehr, rationale Arbeitsumwelt, Hy- giene). Er lebt in einem Drang nach dem Irrationalen, das Naturgefühl z. B. ist stärker entwickelt, er hat eine neue leben- dige Beziehung zu seiner Umwelt, beson- ders zu diesen Werten der Natur und der Landschaft. Jede, für einen modernen Le- bensablauf zu schaffende Einrichtung, jedes Gebilde von der Wohnung an über die Frei- räume, in denen der Mensch sich bewegt, bis zu den Gemeinschaftsbauten, muß die- sem neuen Wollen Rechnung tragen. Alle diese veränderten Voraussetzungen werden das Bild unserer neuen Städte entscheidend beeinflussen. Weite Gebiete einer verdich- teten Bauweise aus dem 19. Jahrhundert hat man schon vor dem Kriege als über- wunden angesehen und daran gedacht. sie im Interesse einer besseren Licht- und Luft- zuführung, bei Trennung der verschiedenen Verkehrswege Fußgänger, Radfahrer, Auto, Eisenbahn) umzubauen. So müssen heute also die Beziehungen zwischen Arbeit Andustriegebiete), Wohnung(Wohngebiete) unnd Erholung (Gemeinschaftsanlagen und Freiräume) einander neu zugeordnet werden. Es ist keine Frage, daß ein solcher Wie- deraufbau nach den modernen Gesichts- Punkten sehr stark von den Kraftströ- men beeinflußt ist, welche von der Ver- gangen heit her noch ihren Einfluß aus- ben. Dies gilt nicht nur von Baugebieten, i denen die Gebäude noch teilweise be- ohen, sondern es ist auch bedeutungsvoll bei den total zerstörten Gebieten, denn man Weis aus der Geschichte, daß in den Eigentumsgrenzen eine stark Wir kende Kraft liegt, den beste- henden Zustand nach Möglichkeit zu erhal- ten, d. h. jeder Eigentümer eines zerstörten Gebäudes wünscht meistens an derselben * 7 Holzschnitt von Erhart Mitzlaff Die Umgestaltung der Innenstadt Die vielen, auch im Stadtkern verstreu- ten Gewerbebetriebe wären zusammenzu- fassen, um dadurch gesunde Wohnviertel zu schaffen. Es werden Untersuchungen über den Verkehr zwischen Wohnvier-⸗ teln und Arbeitsstätten vermißt, ebenso bezüglich der Vereinfachung unseres Straßenbahnnetzes. Ferner ist eine konse- quente Trennung des Hauptverkehrs vom Stadtraum unterblieben, eine Forderung, die der Innenstadt den menschlichen Maßstab zurückgibt. Statt dessen ist im Zuge von Autobahn, Augusta- Anlage, Planken, Rhein- straße eine neue Brücke über den Fhein geplant, die den Paradeplatz zu einem Kreuzungspunkt Schwierig- ster Art macht und die Innenstadt in vier Teile trennt. 5 a Sollte man nicht die Gelegenheit des Neuaufbaues dazu benutzen, um die Ia nenstadt mit einem zusammenhängenden Band von Grünanlagen zu durch- setzen? Und weiterhin die Gelegenheit ergreifen, die Innenstadt an ihren Rändern 2 U öffnen und günstig mit den außerhalb des Ringes gelegenen Stadtteilen zu ver- z Ahnen, wie sie sich zum Beispiel da- durch ergibt, daß die Quadrate O7 und 7 vollständig zerstört sind? Hier besteht die Möglichkeit, in Verbindung mit dem Fried- richsplatz rings um den Wasserturm eine Platzanlage zu schaffen, auf die in offener Bauweise wichtige Gebäude und niedrige Ladenanlagen ihren Platz finden könnten, denn das alte Stadtzentrum— Pa- radeplatz und Planken— sind zu klein und haben infolge des Plankendurchbruchs ihren städtebaulichen Halt verloren. Weiterhin müssen Untersuchungen und Vorschläge ausgearbeitet werden, die die Zusammenfassung mehrerer Quadrate zu gröberen Bebauungsflächen vorsehen. Die in den alten Straßen eingebauten Leitungen können dabei aueh weiterhin VLerwen⸗ Gortsetzung slehe Seite Stelle wieder aufzubauen. Dies wird nicht überall möglich sein. Selbstverständlich kann durch Umlegungen mit Wertausglei- chen eine veränderte Lage der Grundstücke geschaffen und nach den modernen Kräfte- strömen ausgerichtet werden. Es ist also notwendig, daß die Gesatzgebung im Interesse der großen sozialen Zielsetzung soweit verändert wird, daß ein gerechter Ausgleich zwischen den Forderun- gen des Einzelnen und der Gemeinschaft zustande kommt. Die zwei Grundforderungen Der Wiederaufbau gliedert sich also vom Standpunkt des Architekten aus in zwei Aufgaben: 1. Eine allgemeine, für alle Städte gül- tige wissenschaftliche Forschungsarbeit, die Schaffung einer Grammatik des N Städtebaues mit einer systematischen 5 Erfassung der großen Zusammenhänge. Diese Arbeit findet ihren Niederschlag in Systemen und Diagrammen, Typen für einzelne Bauelemente, Bebauungs- weisen und Schemata für ganze Städte, sowie in der allgemeinen Gesetzgebung, Eine besondere Aufgabe, die prakti- sche Verwirklichung, welche den Bo- den, das Klima, die Landschaft, die Eigenart der einzelnen Städte, die Si- tuationen der Bauanlagen und die in- dividuellen Bedürfnisse des einzelnen Bauherrn bearbeitet. So wird die wis- senschaftliche, aus dem modernen Le- ben entwickelte und verarbeitete Struktur praktisch auf die individuel- len Gegebenheiten abgewandelt. Diese ganze Arbeit steht im Dienste der Gestaltung und hat die große architektoni- sche Formeinheit der neuen Stadt als Ziel. Ernst Sehwelizer, Ordinarius fur Architektur und Städtebau an der T. H. Karlsruhe Selte re. Samstag, 24. Mal 194 dung finden. Die vorgesehene Randbe- bauung der kleinen Quadrate entspricht nicht unseren Grundsätzen der Hygiene und neuzeitlichen Geländeerschließung. Es läßt sich unter Beibehaltung des vorhandenen Leitungsnetzes und Streichung mindestens der Hälfte unserer Straßen eine gelackerte Bebauungsform entwickeln, die unter weit- gehendster Vermeidung von Eckbebauungen die lebendigsten und überzeugendsten städtebaulichen Möglichkeiten bietet. Die Lösungen, die für die Bebauung der zwei in Vorschlag gebrachten, aus vier Qua- draten zusammengezogenen Baublocks vor- geschlagen werden, befriedigen in dieser Formnoch nicht, da sie nur eine Vergrößerung des Maßstabes bringen, ohne die Schwierigkeit der Eekbebauung zu umgehen und ohne den Forderungen der Besonnung zu entsprechen. Man denke auch daran, welch Durch- einander heute schon durch den Aufbau der Hintergebäude im Innern der Qua- drate von neuem zu entstehen droht, und welche Gefahrenquellen für den Autoverkehr durch die dicht aufeinan- derkolgenden Straßenkreuzungen ent- stehen. Eine der Wiehtigsten Fragen für en Aufbau der Stadt bedeutet die Verle- zung und Sanierung der Eisenbahnli⸗ nien. Interessant sind die Studien., die hierüber von dem Architekten Hermann Esch gezeigt werden, der vorschlägt, den Bahnhof an den Ostrand der Stadt zu legen, ferner der vom Hochbauamt aus- Searbeitete Vorschlag, den Hauptbahn hof jenseits des Neckars, südlich Wald- hof, unterzubringen. Das für die Ausfüh- rung bestimmte Bahnhofprojekt beeinträch- tigt die Entwieklung der Stadt jedoch noch stärker als bisher, wenn auch für den Bahn- verkehr selbst Verbesserungen geschaffen werden, Wenn auch der hier zur Verfügung ste- hende Raum es nicht erlaubt, auf alle mit einer Stadtplanung zusammenhängenden Fragen einzugehen und die beschränkten Zeitverhältnisse der Grund sein mögen, daß Wir in der Ausstellung noch so vieles ver- missen, so ist doch eines erreicht worden: Die Schwierigkeit des gesam- ten Komplexes hat sich erwiesen und wir wissen nun, welche Fülle von Ideen zur Durchführung eines solchen Projektes gehört. Bis eine endgültige Lösung gefunden ist, Wird noch viel Arbeit zu leisten sein, und Wahrscheinlich wird der Idealplan, der sich vor der Zukunft verantworten läßt, erst aus der Verschmelzung einer Mehr- zahl vor Vorschlägen entstehen. Dipl.-Ing. Hans Mit zla f,, Architekt Bel uns in Sardinſen feiert man Ostern mehr als Weihnachten und mehr als Weihnacht noch das Pfingstfest. Das sardinische Volk ist ein poetisches Volk, aber es ist sehr arm. Für den sardinischen Bauern und Hirten be- deutet Weihnachten den Gipfel des Elends, auch Ostern verläuft nicht sehr fröhlich; aber in Pfingsten ist die Gerste schon beinahe reif und die Herden haben ihre höchste Lei- stungskraft. An Pfingsten werden die Schafe geschoren und die einjährigen Kalbinnen und Stiere„markiert“, das heißt, es wird ihnen die Besitzermarke eingebrannt. Diese und ähnliche einfache Verrichtungen der Hirten nehmen einen geradezu festlichen Charakter an: die Familien der Hirten und der Herden besitzer verbringen den Tag gemeinsam, mit dem Frohsinn und der gesunden Lebenslust, die allen einfachen und unverdorbenen Ge- mütern die Berührung mit der Natur bringt. Meine Familie besaß ein Gehöft, das von Ziu Andria behütet wurde, einem alten Hir- ten, der fast niemals in das Dorf herunter- kam. Am Vorabend des Pfingstfestes begaben Wir uns auf die Ochsenweide, um die einjäh- rigen Stiere und Kalbinnen zu„markieren“. Mit uns war unser Gesinde und Nanedda, eine alte shemalige Magd, die einen wunderschö- nen fünfjährigen Knaben mit sich führte, der schon in die Tracht gekleidet war. Nanedda war eine fromme Frau. Ich mir Nanedda nicht vorstellen, 25 ohne sie beschäftigt zu sehen: N entweder verband sie eine Wunde, oder sie kleidete eine Leiche ins Totenbhemd, oder tröstets sine verratene Frau, oder versöhnte zwei Liebende wieder, Dessen ungeachtet hatte sie einne heitere Wesensart, die häufig und gerne die spaßhafte Seite der Dinge und Menschen herausfand.„Er ist ein armes Waisenkind, das keinen Vater hat; seine Mutter ist kranx!— sagte sie zu uns—„sehr krank, und außerdem ganz arm.“ Der kleine Junge, der hinten auf dem altertümlichen Karren sag, auf dem wir fuhren, schien sich wegen seines Elends keine Sorgen zu machen. Er feuerte die Ochsen mit einer Art Peitsche an, lachte und schrie. Ab und zu richtete er seine glänzenden schwarzen Augen auf Nanedda, schaute sie fest an, brach dann in Lachen aus und verbarg das rotbäckige Gesicht mit seinen vielen Grübchen in den klei- nen Händen. Der Karren, auf dem nur die Frauen saßen, Während die Mönner auf Pfer- den voranritten, schaukelte langsam durch die grünen Felder. Es war ein herrlicher Tag. Die grünen und blauen Berge erschienen unter der weißlichen Linie des Horizonts ganz nahe. Wie flammende Kerzen leuchtete durch das Grün der Heide blühender Ginster. Der Lenker des Karrens zeigte mit dem Ochsenzlemer auf dieses oder jenes Feld, nannte die Besitzer und erzählte von ihrem Leben. Der Hof dort gehört dem Prededdu Caria, sagte er.„Das ist en reicher junger Bauer, der die Tochter von Ziu Andria ver- führt hat, al. der vox vier Jahren sein Hirt War. Die Frau war nicht mehr jung, darum War ihr Vergehen um so schwerer und Ziu Andria hat ihr nicht verziehen. Er wollte nichts mehr von ihr hören.“ Zwischen Nanedda und dem Karrenlenker begann jetzt ein interessantes Zwiegespräch, das zu lange währte, um hier berichtet zu Werden. Die Frau behauptete, daß eine un- erlaubte Liebe bei einer älteren Frau nicht 80 schlimm wäre wie bei einem jungen Mäd- chen. Das junge Mädchen hat Zeit zu war- ten und zu hoffen: die ältere rau. kann das nicht mehr! Der Karrenlenker behauptete das Gegenteil und die anderen Frauen lach- ten spöttisch-anzüglich. Nachdem wir, so zwei Stunden gefahren waren, kam uns lin einem Wäldchen Ziu An- dria entgegen, begrüßte uns und scherzte mit den Frauen. Er sah aber nicht so wild und Hinterwälderisch aus, wie er beschrieben worden war; vielmehr erschien er mir als ein fröhliches Männlein, das für seine siebzig Jahre noch sehr flink war, klein, sebnig, dunkel, mit Bart und sehr lebhaften schwarzen Aeuglein unter buschigen weißen Brauen. „Na, na, ihr wart ja unter gutem Schutzli, rief er, als er den kleinen Jungen sah, der ihn fest anscl.aute.„Da ist keine Gefahr, daß euch die Räuber anfallen, wenn so ein Junge dabei ist. Und das Gewehr, mein Junge? Nicht einmal einmal einen Rohrstock hast du? Ist es dein Junge, Nanedda?“ „Für heute ja,“ sagte sie und erzählte von der kranken Frau. Der Alte und der Junge schlossen schnell Freundschaft. „en will die Kühe treiben“, sagte der Junge. leh win die Stiere sehen, ich habe keine Angst. Ich bin stark, jawohl!“ „ut, gut, wir haben es verstanden“, sagte der Alte und rieb sich die Hände.„Du willst kann einem kurzgestutzten weißen ein Stück Käse und Honig, damit kannst du dich dann abplagen!“ „Das will ich gleich essen“, antwortete das Kind ganz ernsthaft, Dann begann es hierhin und dorthin zu laufen. So oft es sich Ziu Andria näherte, sah ich die beiden zusammen- lachen un] plaudern. Während die Frauen das Essen zubereite- ten, fesselten die Hirten die einjährigen Kal- binnen und Stiere und sperrten sie jedesmal in eine Art Käfig, der aus Baumstämmen ge- macht war. Ziu Andria brachte„die Mar- klerung“ zum Glühen, eine Art Siegelstock mit den Anfangsbuchstaben des Besitzers, und preßte diesen rasch auf die Flanke der armen Tiere, die bei der Berührung auf- brüllten, sich vor Schmerzen wanden und so- bald sie losgebunden wurden, sofort davon- stürmten, um sich dann die verbrannte Haut zu lecken. Der Knabe schaute mit weit aufgerissenen verängstigten Augen zu und wenn die Kal binnen und Stiere zu laut brüllten und er⸗ schreckt aus ihrem Marterkäfig flohen, er- schrak auch er und wich zitternd zurück. „Wie?“, rief Ziu Andria,„vor so wenig hast du Angst? lech hab's ja gleich gesagt, du mußt dich mit Brei und mit Käse und Honig herumschlagen! Und du hast gesagt, daß du mit mir auf der Ochsenweide bleiben willst Karren schaukelte langsam durch die grünen Felder und in der Nacht wachen vor den Räubern!“ „Ja, ja, ich will bei dir bleiben!“, schrie der Junge.„Aber du wirst mir ein Gewehr und ein Messer und einen Stock geben! Ich werde alle schlimmen Leute totschlagen!“ „Da werden wenig am Leben bleiben!“, sagte der Alte traurig. Von Zeit zu Zeit rief Nanedda den Jun- gen in die Hütte und gab ihm ein Stückchen Fleisch oder frischen Käse. Das Männlein in seiner Tracht lief dann zu der Frau und ich sah ihn essen und aufmerksam zuhören, Was sie zu sagen hatte. Er nickte eitrig, kehrte zu den Hirten zurüek und degann zu plaudern. Als Ziu Andris ging, um Kalbin- nen von der Wiese zu holen, rannte er ihm nach. Der Alte tat verärgert und rief:„Du kostest mich zu viel Zeit, du mutiger jun- ger Mann!“, Aber er nahm ihn bei der Hand und ließ ihn mitgehen. Während des Essens setzte sich der Junge neben den Alten, und auf einmal legte er sein Köpfchen auf den Schenkel von Ziu An- dria und schlief ein. Nanedda stand auf und sagte, sie wolle das eingeschlafene Männlein in die Hütte tragen, aber der Hirt sagte: „Laß ihn nur da, weck ihn nicht auf! Wie hübsch er ist!“ Und immer wieder, während er mit den Frauen weiterplauderte und mit den anderen Hirten, strich er mit der Hand über das Köpf chen des Knaben.„Wenn er euch so gefällt, so nehmt ihn doch als Kind an!“, sagte Na- nedda.„Er hat keinen Vater und wird aueh bald keine Mutter mehr haben!“ „Ich bin arm und bin alt und kann mir das nicht erlauben“, antwortete Ziu Andria. „Dann als Neffen“, beharrte die Frau. Der Alte runzelte die buschigen weißen Brauen, und die Frau sah ein, daß er sich im stillen Gedanken machte und ging nicht wei⸗ ter auf mren Scherz ein. Nach dem Essen gingen die Hirten wieder an ihre Arbeit und die Frauen lagerten sich im Grase und schliefen wohl auch. Ich tat dasselbe. Als jeh aufwachte, sah jeh den Jungen, der wieder frisch und munter war und mit Nanedda plapperts. Sie sagte zu ihm:„Jetzt paß gut auf. Ziu Andria wird bald fertig sein und sleh noch etwas ins Gras setzen. Du mußt iam die Arme um den Fals legen und ihn recht fest halten. Dann mußt dich mit etwas herumschlagen. Du bekommst du ihm sagen:„Großvater, ich bin dein En- e kel, ich will bel dir bleiben!— Hast du ver- standen?“ 40 „Ja“, antwortete das Männlein. Auch ich hatte die Geschichte erraten.„Ist es denn möglich, daß der Alte den Jungen noch nicht kennt? Hat er ihn nie gesehen?“, fragte ich die Frau. „Er hat ihn niemals sehen wollen“— ant- wortet sſe.„Und bis gestern hat der Junge noch Röckchen getragen, so in der- Tracht sieht er ganz anders aus.“ „Der Alte und der Junge sehen sich ähn- lich“, bemerkte eine Frau.„Ich glaube, daß Ziu Andria das herausgefunden hat und irgend etwas vermutet.“ „Umso besser“, antwortete Nanedda. Wir warteten gespannt, beinahe ängstlich. Die Männer waren mit dem Markieren fertig geworden. Da rief Ziu Andria den Jungen. „Kommst du nicht mehr, Männlein?“ „Nein, komm du; ich hab dir etwas zu sagen—, antwortete das Kind. Endlich kam der Alte heran. — „Das ist geschafft!“, sagte er und setzte slch ins Gras.„Jetzt auf ein glückliches Jahr, trinken wir! Allen zum Wohl!“ Wir tranken. Dann fragte der Alte den Jungen: „Also, was machen wir? Bleibst du oder nicht?? Die Räuber sind schon alle davon- gelaufen, weil sie wissen, daß du da bist. Bleibst du?“ Das Kind lief auf ihn zu, es drehte sich um, sah Nanedda an, dann umarmte es den Alten ganz fest und sagte ihm etwas ins Ohr. „Sprich laut, ich höre nicht.“ „Großvater, ich bin dein Enkel und ich will bei dir bleiben!“ Ziu Andria wurde rot, dann erbleichte er. Es schien, als wolle er den Knaben zurück- stoßen; aber dieser hielt ihn ganz fest und lachte, lachte „Ah, das hast du mir angetan, alte Hexel“, rief der Alte und drohte Nanedda mit einer Hand, aber mit der anderen zog er seinen Enkel an sich. Stefan und seine Mutter standen schon eine Stunde vor der Ankunft des Zuges an dem kleinen Bahnhof. Sie wanderten an den Blumenkästen mit den bunten Betunien vorbei, sie saßen auf der Bank vor dem Stellwerk und schauten nach der Uhr, wie der Zeiger von einem schwarzen Punkt zum nächsten sprang. Sie warteten auf den Va- ter, der aàus russischer Kriegsgefangen- schaft kam. Vor ein paar Tagen hatten sie Nachricht aus dem Durchgangslager erhal- ten, und seither war ihr Leben, das so lange aus Warten bestanden hatte, ein Leben wie im Fieber geworden. Stefan hatte in gerade- zu wunderbarer Selbstverleugnung aufge- räumt, was nur aufzuräumen war, und die Mutter hatte das ganze Hause umgekehrt, und zuletzt war es ihr doch noch nicht schön genug gewesen. Freilich, das Beste und Schönste ahnte sie ja nicht, das war Stefans Geheimnis: er hatte einen präch- tigen Laubfrosch gefangen und ihn in ein Glas gesetzt, das mit allen Finessen aus- gestattet war; dies kostbare Gefäß hatte er sorgfältig versteckt, denn die Mutter würde für seinen Wert vielleicht nicht das rechte Verständnis haben, aber der Vater, der wußte so etwas schon zu schätzen. „Stefan“, rief die Mutter,„Stefan, der Zug kommt!“ Sie war ganz blaß und sah sich wie hilfesuchend nach ihm um. Stefan erkannte den Vater sofort, als er ausstieg, Aber er erschrak so sehr, daß er kein Wort hervorbrachte. Der Vater ging an einem Stock, er hinkte ein wenig, er war furcht- dar mager und trug einen alten Mantel. Aber das Seltsamste war sein Gesicht: es War dem Buben vertraut und zugleich ganz fremd, es war so verändert, besonders um die Augen. Stefan sah; wie die Mutter dem Vater um den Hals fiel, und es schien ihm, als Weinte sie, dann spürte er, wie der Va- ter IHfr heftig an sich zog und seinen Ropf gegen das rauhe Zeug des Mantels pregßte, aus dem ihm ein strenger und sonderbarer Geruch entgegenschlug.„Groß bist du ge- worden“, sagte er,„und gut schaut ihr aus.“— Der Vater ging durch die Wobnung, als gehörte er gar nicht hierher. Er sah die Blumen, die die Mutter hingestellt hatte, Aber er verlor kein Wort darüber, er sag mit ihnen am Kaffeetisch, und die Ziga- retten, die sie für ihn gesammelt hatte, schnitt er in drei Teile, um sie hastig und leidenschaftlich nacheinander zu rauchen. Stefan Wollte tausend Dinge fragen, aber er wußte nicht, wie er es anfangen sollte, es War so etwas Geheimnisvolles um ihn, und als die Mutter sich vorsichtig nach dem kranken Fuß erkundigte, winkte er un- geduldig ab.„Schön habt ihres hier“, sagte er zuletzt mit einem abwesenden Blick; die Mutter senkte die Augen, als kämpfte sie mit Tränen.„Ich bin sehr mäde“, fuhr der Vater fort,„später wird es schon besser“, und er stand auf und ging langsam hinaus ins Schlafzimmer. 5 „Stefan“, sagte die Mutter,„ieh glaube, wir müssen ein bißchen Geduld mit ihm haben, mein Junge, er ist noch nicht rich- tig daheim.“ Und Stefan gab der Mutter die Hand, als seien sie zwei Verbündete. Der Vater kam erst am nächsten Mittag Wieder zu Tisch, er sah etwas frischer aus, er war rasiert und er nickte Stefan zu. „Sag mall, meinte er,„wer hat den Laub- frosch im Glas gefangen?“„Ich und mein Freund, der Karl“, antwortete Stefan stolz, „prima Frosch, gell? lech hab mir gedacht, damit wir wissen, wie das Wetter wird, wenn wir einen Ausflug machen“. Der Va- ter nickte:„Das ist richtig“, sagte er,„es war auch ein feiner Frosch, aber ich hab mn eben freigelassen“, Und dabei sah er Stefan so eigentümlich an, daß er nicht wußte, wie ihm geschah. Er würgte seine bittere Enttäuschung hinunter, er hätte gern geheult, aber dazu war er zu groß, und überdies tat ihm die Mutter leid, die stumm danebenstand.„Einen Ausflug können wir deshalb trotzdem machen“, sagte der Vater, „ein richtiger Wanderer spürt das auch so, wie das Wetter wird, und außerdem küm- mert es ihn nicht, er geht auch bei Regen“. Am nächsten Tag zogen die beiden los. Stefan hatte geplant, ein Zelt oder doch Wenigstens eine Feldflasche mitzunehmen, Aber der Vater wollte nichts davon wissen. Sie wanderten aufs Geratewohl der Straße nach und dann quer durch die Felder auf den Wald zu. Der Vater tat sich schwer mit dem kranken Fuß, ab und zu blieb er stehen, als wolle er dies Gegend betrachten. Stefan batte geglaubt, er würde ihm jetzt etwas aus Rußland erzählen, aber der Va- ter schwieg, Sie kamen an einen Bach und schauten eine Weile aufwerksam in das klare Wasser.„Kannst du auch ein Wasser- rad bauen?“ fragte Stefan, der Karl kann das nämlich großartig“, Und er begann eifrig und eingehend die Künste seines Freundes zu schildern. Ein Wasserrad zu konstruieren, war keine Kleinigkeit; wußte der Vater, was für technische Schwierig- keiten sich ergeben konnten, bis es sich * * 7 richtig im Bach drehte?„Als ich so alt war wie du,“ sagte der Vater, hah' ich das auch gekonnt, aber ich fürchte, ieh Hab's inzwischen vergessen“. Um die Mittagszeit kamen sie an einer Dorfkirche mit einem roten Zwiebelturm vorbei, sie stand etwas abseits auf der Höhe, und man sah weit hinaus ins Land. In der Kirche spielte jemand Orgel, wahrschein- lich übte der Lehrer für den nächsten Sonntag. Der Vater öffnete das knarrende Eisenpförtchen, ein Bauernfriedhof war da mit viel Blumen unter den Kreuzen und Steinen; in einer kleinen, weißgekalkten Vorhalle war eine Pieta gemalt, und links und rechts davon standen die Namen der Gefallenen aus der Gemeinde. Der Vater betrachtete sie lange.„Da könnte ich auch dabei sein“, sagte er auf einmal, aber Ste- kan wußte nicht, zu wem er das sagte, es — 8 schien ihm, als sei er weit weg. Sie traten in die Kirche, die war kühl und gan7 leer, nur die Heiligen in goldenen Gewändern thronten rings um den Altar, und darüber sah Gottvater aus einem dreieckigen Auge aus gelbem Glas auf die bescheidene Herr- lichkeit seines Hauses nieder. Sie setzten sich in die Bank, die eng und unbequem War, die Klänge der Orgel gingen sachte auf und nieder, man hörte den Blasebalg ächzen. Der Vater saß da und schaute vor sich hin, als wollte er nie mehr von hier kortgehen, und Stefan, der argen Hunger hatte, wagte sich nicht zu rühren und sah ihn nur e und zu von der Seite an; der Vater hatte die Hand über die Augen ge- legt und den Kopf geneigt. Stefan war zuletzt wohl eingeschlafen, denn er spürte plötzlich, wie ihn jemand sanft anstieg, und als er aufschaute, sah er zum erstenmal den Vater lächeln wie früher. Draußen brannte die mittägliche Sonne, und jenseits der verwitterten Mauer stand ein Nußbaum; über seine grüne Krone hin sah man die ferne, zart blauende Kette der Berge. Stefan war selig, als Karl am nächsten Morgen kam und ein neues Wasserrad brachte.„Du“, fragte Karl,„was erzählt dein Vater? Meine Mutter hat gesagt, ich dürfte die ersten Tage nicht hin, ihr hättet so viel miteinander zu reden. Sag, was hat er erzählt?“„Nichts“, erwiderte Stefan barsch,„komm jetzt!“, und sie trollten zum Bach. Das wunderbar geschnitzte Wasser- rad wurde eingebaut, die Flut gestaut, aber trotz Karls anerkannter Meisterschaft mußte es wohl einen Fehler haben, denn es blieb immer wieder stehen. Die beiden Buben steckten die Köpfe zusammen, sie wühlten im Schlamm— und sie merkten gar nicht, Wie der Vater dazukam. Eine Weile stand er da und sah ihnen zu.„Was habt ihr denn da“, sagte er plötzlich,„Wðo fehlt es denn?“ Und dann hockte er bei ihnen und untersuchte das Wasserrad. Karl beobachtete in elfersüehtig, doch mit stummer Ehr⸗ furcht, denn das merkte man sofort, daß da ein alter Fachmann am Werk war. Als sieh aber die winzigen Schäufelchen schlieglich klappernd zu drehen begannen, rannte Ste- fan ins Haus.„Mutter“, rief er mit rotem Kopf,„Mutter, komm schnell und schau: jetzt hat er unser Wasserrad repariert!“ — Vo nas FRANCE Sechszehnhundertsechsundsechzig sollte einer gehängt werden. Der war ein win⸗ diger Gesell. Allüberall hatte ein zwei⸗ Armiger Wegweiser vor ihm gestanden; lin- ker Hand mit der Aufschrift:„Warum ich?“, rechter Hand:„Warum nur du?“ Bei allem Unangenehmen, allem Schweren, aller Ar- beit las der Schlaukopf von seinem Lebens- wegweiser ab:„Warum ich?“ Und handelte streng danach. Bei allem Angenehmen, allem Leichten galt die andere Aufschrift: „Warum nur du?“ Als der Uebeèrtüchtige in einer windsüch- tigen Septembernacht aus den Ställen des Grafen Hohenlohe sich dessen besten Rappen klaute, wurde er erwischt. Der Graf be- fahl, daß man den Roßdieb an einem ver- läglichen Ast der Linde vor seinem Burg- tor aufpänge. 5 Des morgens stand eine Leiter vor dem mächtigsten Ast der Burgtorlinde. Zwei Knechte des Grafen saßen auf diesem Ast links und rechts neben der Schlinge, um dem armen Sünder behilflich zu sein, falls ihm bei dem Umlegen des säuberlich geknoteten Hanfenen Kragens die Hände zittern sollten. Was unten im Dorf Menschenbeine besaß, die dem eigenen Willen botmäßig Waren, hatte sich zur Burg aufgemacht, um das Schauspiel zu sehen. Wie nun der windige Spitzbub auf der Leiter stand, erblickte er noch einmal den zweiarmigen Wegweiser, der ihm, bis er die vermaledeite Burg des Grafen Hohenlohe alisichtig geworden war, noch niemals die falsche Richtung gewiesen hatte. Er rief also den Gaffern beherzt zu: Falls einer bereit sei, für ihn die Sprossen hinaufzu- steigen und an seiner Statt vom Lindenast herunter den kleinen Sprung abwärts zu tun, so zahle er ihm auf der Stelle 300 Gul- den rheinisch. Man lachte, denn niemand glaubte, daß der Windbeutel seine Worte ernst meinte. Aber der Verurteilte rief: Dreihundert Gul- den dem, der sich für mich hängen läßt! Dreihundert Gulden!“ Da hielt man es doch für geboten, dem adeligen Richter von dem Handel Runde zu bringen. Und kam bald hernach von seiner Burg herabgeritten der Graf Philipp von Hohenlohe. „Dreihundert Gulden dem, der sich für mich hängen läßt!“ rief der zum Strang Ver- urteilte dem Grafen zu und klimperte ihn mit seinem Beutel an, als ob das der Mann Wäre, der seine Stelle vertreten werde. Weil aber der Graf einen Schelmen allezeit gut leiden konnte, rief er über die Köpfe der Menge weg:„Ks gilt! Dreihundert Gulden dem, der sich für dem Rogverwechsler han- gen läßt!“ ö Als der Graf das Angebot des Schächers mit seinem Wort bekräftigt hatte, trat einer aus der Menge hervor und sprach:„Ich will es tun.“ Das War ein ausgedienter Kriegs- Knecht. Dessen Lebenswegweiser hatte überall nur einen Arm gehabt. Darauf stand zu lesen:„Wer sonst als ich?“ Und dieweil er immer in dieser Richtung gegangen War, Hatte er es bis zu einem Holzbein, einer Katenkammer und einer Frau mit fünf hung rigen Kindern gebracht, So hatte er auch dieses Mal von dem Wesweiser abgelesen: „Wer sonst als ich?“ 8 Die Menge verhielt vor dem Angebot des Kriegsknechtes den Atem. Graf Hohenlohe saß ab, trat dicht zu iim hin und fragte: 8 Ob er die Sache auch wohl bedacht habe? Das Leben werde es ihm kosten. Der Ein- beinige antwortete: Wenn der Herr Graf dafür bürge, daß an seine Frau— die mit ihren fünf hungrigen Kindern daheim ge- blieben sei— die 300 Gulden ausgezahlt würden, so wolle er es tun. Der Graf sah forschend auf den Beutel- schwenker. Dieser verschwor sich hoch und heilig: Dreihundert Gulden! Graf Hohen- lohe bekräftigte durch Handerheben:„Drei- hundert Gulden an die Wittib des Gehäng⸗ ten. Ich hafte dafür und werde eher die Summe selber zehlen, als dulden, daß mein Wort gebrochen wird.“ Der Roßdieb trat also neben die Leiter, machte eine einladende Verbeugung und schmunzelte, solange niemand sein Gesicht schen konnte:„Warum ich?“ Der Kriegsknecht stelzte auf die Leiter zu, setzte sich auf die unterste Stufe und begann, sein Holzbein abzuschnallen. „Wie willst du mit einem Bein die Leiter hin aufkommen?“ rief der Graf. „Sol“ erklärte der Kriegsknecht, packte mit beiden Händen die Leiterholme, schob steh Sprosse um Sprosse aufwärts und hin- terte seinen Körper zu dem Ast der Linde hoch. Alles lachte: die Burgknechte, die Dörfler, der Spitzbub, der Graf. Als dleser seinen Ernst wieder eingefangen hatte, riet er zu der Linde empor:„Halt! Ich schenke dir das Leben!“ Schon hockte der begnä- digte Stellvertreter auf einem der beiden Leiterholme und rutschte wie ein Junge mit lautem„Juhuuul“ wieder zur Erde. Dort schnallte er sein Holzbein an und trat mit offener Hand zu dem Pferdedieb hin. Der aber riß den Beutel samt den 300 Gulden zurück und verbarg ihn hinter seinem Rock. „Zahlen!“ forderte der Kriegsknecht. Der Windige schüttelte den Kopf und rief: Nur fürs Baumeln sind die 300 Gulden von mir ausgeboten!“„Zahlen!“ schrie das Volk. „Neinl“ schrie der Angeschrieene zurück. 00 Gulden dem, der sich für mich hängen läßt, habe ich gesagt!“ Zahlen“ befahl der Graf. „Dreihundert Gulden dafür, dag der Kriegs- mann ein lächerliches Kinderkunststück auf der Leiter gemacht hat?“ lautete die Ant- wort des Frechlings. Als der Graf sah, daß er nicht einen Schelmen, sondern einen Schurken vor sich hatte, rief er mit zornpraller Stirnader! „Aufhängen!“, und seine erhobene Rechte zeigte nicht auf den Kriegsknecht. Da begriff der Hallunke. Schreiend versicherte er: Nur ein Scherz seien seine Worte gewesen. Selbstverständlich wolle er zahlen.„Aufhän⸗ gen!“ wiederholte der Graf. Man packte den heimtückischen Sünder, schob ihn die Leiter aufwärts und, er mochte strampeln, mit Füßen treten, schlagen, schreien:„Warum ich?“, nicht eher ließ man von ihm ab, bis er den hanfenen Kragen um Hatte. So stelzte denn, als der Graf Philipp zu Hohenlohe zur Burg hinaufgeschritten, die Menge zum Dorf hinabgegangen war, der einbeinige Kriegsknecht mit 300 Gulden in der Tasche seiner Frau und seinen Kindern wieder zu. Am Ast der Linde vor dem Burgtor ober baumelte der windige Gesell. J. d. v. R. w. Und das von Rechtes wegen. Abwehr Von Oskar Maria Graf Ste sagen, Was ich jemals gemacht, sel vetgeblich. a Und sie meipen, Was ich einsam gedacht, sel unefheblich, denn ih dieser Untergangs-Necht sel des beste schädlich, und selbst des Menschen innete Fracht sei wertlos und nicht mehr redlich. eh kann nicht leben mit diesem verdocht und will llebet sterben dabell Denn besser ein Nart und Johtzehnte veflocht, als zu glabben, daß es wirklich so sell 8 Aus dem„Simpl“/ Nr. 8 85 ten eer, lern iber uge er- ten lem te dalg vor nier iger sah der Se- fen, and Sah Wie iche Wer one ette sten rad ahlt ich ittet hat fan zum Ser- Aber Ahgte eb Ben Iten icht, tand r t es und tete Ihr⸗ 3 da sich zich Ste⸗ tem abe? Ein- Graf mit S8. zahlt Itel- und Hen rei- ang die nein iter, und sicht eiter und eiter ickte chob hin- ande dle leser rief enke gna⸗ iden »Mit Dort mit Der Iden dock. Der „Nur mir Folk. 00 lägt, Irak. legs auf Ant- men sich ider! chte riff Nur 8etl, jän⸗ der, chte gen, man um 0 zu die der lern her cht, icht cht, Samstag, 24. Mai 1947 5 edc Shef for de weiber des e 1 4 N a 1 ö 7 0 Nach einem Tag voller Arbeit und Sorge. Die,, 4 15 bie Familie zählt fünf Köpfe. Der Mann Frau sitzt am Abend vor dem Tisch, auf dem ein 3 5. verdient im Monat 220 Mark. Aber es WII Blatt Papler liegt und die Gedanken aufnimmt, die A 5. nieht reichen. Wir kaufen nur das, Was auf- an den Mann, an den Vater. nach Rußland gehen, r ö 75 gerufen ist. Ja. is, nichts von schwarzer Es lastet so unendlich viel auf dem Herzen Es a 5 i i 5 5 5 1 Farbe, glauben Sie es mir nur. wir Können ist nicht immer wegen der Tochter. die abends f a 1 5 79 75. ans das Far ni isten.„Und immer auf den . 8 1 5 5 1. 5 7 5 i f Beinen. Wenn abends die Kinder sc en, sitze mit einem Ausländer spazieren gent. aueh n, ö 5 l 0 + 12 i ieh noch lange und rechne aus, was demnächst wegen der fehlenden Bezugscheine für die Schuns. g 8 5 2 0 b 21 5 für künf Köpfe aufgerufen wer könnte. Er- der beiden Kleinen Da ist mehr nämlich die, 5 7 1 N ö nolung zur mieh? Nun, ich We f Frage, wo das gute Wort und die einfache nach- 8 7 7 0. Stunden, so ganz für mich allein, schon zu- barliche Tat geblieben sind. krieden. Aber wie das machen? Das Schtid über der Tür ist etwas angekratzt. Vor vielen Monaten, als der Schneesturm über Lon damals, als es in den Quadraten knisterte. Es das Riesengebirge pfiff, war inr gesagt worden, f ö 5 4. War, sis das Leben suf dem Spiele stand. Ds nat sie habe sich für den Abmarsch bereit zu halten 0 5 1 5. 9. Frau kuise, die Kolonialwarenhändlerin, energisch 1 e 1. N 140 in der eben 8 N 9 f 00 5 2 zugepactete sozusagen ihren Mann E Und 0 8 f 5. 1 das tut sie auch heute noe KRüßpig? Nun, Wie dem. wie die Einheimischen sagen, die Herzen auf J le ſnat 5 4 a 0 a 74 man's nimmt. Stellen Sie sich Lor: den ganzen der Zunge liegen, Die Frau, von Haus und Hof 5 7 5 G 5 1 Tag hinter der Ladentheke. Frau Luise ist für das vertrieben, denkt darüber nach, wie es wäre, wenn 5 0 5 N15 5 8 Moderne, sie ist resolut und aufgeschlossen. Wenn jemand nun wirklieh einma! sein Herz in die 5 2. 5 77 jemand ihr etwas vorzuschlagen hat, na la, es wäre V 5 17. ö 5 zu versuchen Hand nehmen würde Sie stent um sechs Uhr in der Frühe aut Hastig ö 4. wenn Veronika über den Fahrdamm schrei- krühstücken überfüllte Straßenbahn, unkreundliche 5 27 175 a 95 75 25. 5 tet, dort, wo die vielen eleganten Autos stehen, Worte Im Büro zwe! 3 Diktat. 3 0 2 0. 5 0 3 mancher neidvolle Blick. Es kann den empfangen, telephomeren ittagessen in er 1 17, N c 0, hauchdünnen Strümpfen gelten, der Hangtasche Werkkantine Fünf Uhr abends Büroschlußb Rasch 7 493.. e aus Schweinsleder, oder dem wiegenden Schritt. zum Bäcker dann Fleischer, anschließend zum ee es Viele nens begleiten Veromiks, nient nur Schuster Am Abend Strümpfe stopfen. etwas J 0 N 0 ö die ihrer vielen Freunde, ae Nacht Kar Nacht Aae nen r eden e anderen 7 0 i. ,., 8 e unterhalten. Lero- Freude Es wih schon viel neigen als Frau im 7 a a. 2 4 3855 e e 555 Beruf und im Leben zu stehen. untrelwillis manch- g 8 1„ 7 Schuld, in einer ſiebiosen Zeit ohne Mutter, mal, weil es Schicksal 18! 5 5 Schwester oder Bruder zu leben und jung zu sein? —— 5 4 . H. 2. 8. Nehmt irgendein Haus an irgendeinem Ort. In seinen Kammern und Zimmern trasen Frauen Tag für Tag die Last ihrer Sorgen und Mühen, ihres Kummers und ihrer Hoffnungen ihre Worte verhallen zwischen den Wänden, in den Gesprächen auf der Straße. Unser Schaubild 8011 den Anstoß geben nicht zur Klage und Anklage, sondern zur KAeuflerung. Wie? Für die besten Vorschläge zur Erleichterung des Da- seins setzt der MM fünf Preise aus in Form von Erholungsreisen von zehn- bis zwanzigtägiger Dauer. Einsendungen bis zum 20. Juni 1947 Pfingst-Preisausschreiben“ unter A niluß männlicher Verfasser an den verlag des MM. Mannheim, Am Marktplatz unter dem Kennwert, 5„ 1. a,— i e 5 ,. e e., Seite 8 eee, * 5 Samstag, 24. Mal 1947 Hollywooder Filmoffensive Von unserem US-Mitarbeiter Bruno Manuel-Los Angeles Nachdem die europäische Filmindustrie allmählich wieder auf Touren kommt und Filme herausbringt, hinter denen sich man- che amerikanischen verstecken können namentlich was Wirklichkeitsnähe betrifft eröffnet Hollywood jetzt eine Art Gegen- offensive. Damit ist aber nicht gesagt, daß den Drehbuchautoren ans Herz gelegt wurde, Sich geistig umzustellen und die Welt so zu sehen, wie sie ist und wie sie sich in den meisten europäischen Filmen widerspiegelt. Hollywood bleibt beim obligaten happy end und damit im alten Gleise. Es versucht. Europa mit echt amerikanischen Mitteln zu schlagen. Nämlich mit der Masse. Der Masse an Filmen. Es werden hier in die- sem Jahre weit mehr Filme gecreht als je zuvor in der Geschichte Hollywoods. Der un- gewöhnliche Arbeitseifer wird wahrschein- lich einen zahlenmäßigen Rekord erreichen. Ob auch einen künstlerischen, muß abge- Wartet werden. Den weitaus stärksten Rauch entwickeln die Traumfabriken von Metro- Gold- WVYVn- Mayer. Sie haben die Errichtung von acht neuen Produktionen beschlossen. Einige sind bereits bei der Arbeit. wärend andere noch auf der Suche nach Stars sind, die bei so viel Betrieb garnicht wissen, welche Rolle sie zuerst spielen sollen. Das ist bis jetzt erst bei Ingrid Bergman einiger- maßen sicher, die im Juli mit den Auf- nahmen der Heiligen Johanna beginnt, wo- mit einer ihrer Lieblingswünsche in Erfül- lung geht. Es wird ein Farbfilm. Einer mit großem Kostenaufwand. wie sich das in Hollywood von selbst versteht. Das Drek- buch hat Maxwell Anderson geschrieben, und zwar in Anlehnung an sein zugkräfti- ges Theaterstück Joan of Lorraine“, das am Broadway seit November ununter- brochen ausverkaufte Häuser hat. Kein Wunder, da Ingrid Bergman die Titel- rolle spielte. Victor Fleming, dessen Gon with the Wind“ noch in allgemeiner Erin- nerung, wird die Regie in dem Film über- nehmen. Für eine andere M-G-M- Produktion wur- den soeben die Rechts für„Command Decision erworben. Das ist ein Epos auf die amerikanische Luftwaffe nach einem bekannten Kriegsroman, der wegen ge- wisser militärischer Enthüllungen vor eini- gen Jahren großes Migßfallen in amerika nischen Armee- und Marinekreisen erregt hat. Da der Krieg inzwischen vorbei ist, kann M-G-M mit solchen propagandisti- schen Begleiterscheinungen kaum rechnen. Immerhin gibt der Film Clark Gable Ge- legenheit zu zeigen, was er im Kriege bei der amerikanischen Luftwaffe gelernt hat. Doch wird man auf den Film noch eine Weile Warten müssen, weil der Star noch von zwei anderen Filmen in Anspruch genommen wird, die Vorrang genießen. Sie heißen „Heimkehr des Ulysses“ und„Flug der Engel! Clark Gable ist nicht der einzige so stark in Anspruch genommene Darsteller. Und es ist auch nicht der einzige Kriegs- film, der noch zwei Jahre nach Einstellung der Kampfhandlungen in Hollywood gedreht wird. Ein anderer Kriegsfilm,„Sin ga- Pore“, wird bei der Universal- International gedreht, und zwar unter Leitung von Hans Brahm, dem ehemaligen Regisseur der Volksbühne in Berlin. Auch dieser Film dürfte nicht programmgemäß fertig werden. Hier sind es aber die Nachteulen von Holly- Wood, die mit ihrem Geschrei die Außen- aufnahmen aufhalten und schon verschie- dene Dialogszenen richtiggehend verdorben haben. Auch mit Spencer Tracy ist ein neuer Film in Vorbereitung. Er heißt„Cass Tim- berlane“ und ist nach einem Roman von Sinclair Lewis. Mit den Aufnahmen wurde dieser Tage begonnen. Tracy, der ein Gegner von Schminke ist, hat sich diesmal bewegen lassen müssen. make-up zu be- nutzen. Es war seine Schuld. Er rannte nämlich während der Aufnahme in eine Bogenlampe und zog sich eine Schramme auf der Stirn zu. Das Pflaster, das der Arat auflegte, mußte mit Puder und Schminke unsichtbar gemacht werden. Auch Fritz Lang kommt noch vor Ab- lauf dieses Jahres mit seinem neuesten Film heraus. Fr heißt„Das Geheimnis hinter der. Tür“. Worin das Geheimnis besteht, läßt sich nicht in Erfahrung bringen, weil die Diana- Produktion, für die Fritz Lang den Film dreht, es nicht vorzeitig lüften möchte. Lassen wir es also ein Geheimnis bleiben. a Kunst, Musik und Theater in Mannheim Werk und Wesen Franz Mares Vortrag und Führung durch die Schau Rudolf Probst hatte seinen für Mittwoch- aAdend angekündigten Mare-wWortra g lei- der krankheitshalber in letzter Stunde ab- sagen müssen. An seiner Stelle sprach deshalb Kunsthallendirektor Dr. Pass arge zu einer stattlichen Versammlung von Kunstfreunden. Mit dem reichen Wissen des Historikers ging er zunächst in großen Zügen den mannigfalti- gen Stilwandlungen der Jahrhunderte nach, um zu zeigen, wie gewisse Stileigentümlich- keiten der Moderne in frühen Kunstepochen bereits analoge Vorbilder hatten. Interessante Entwicklungszusammenhänge etwa zwischen dem Naturalismus und dem Impressionismus wurden klargelegt und die Linien der Ueber- Windung des letzteren durch die verschiedenen Formen des Expressionismus fesselnd weiter verfolgt bis hin zu den wirklichkeitsfernen Empfindungsäußerungen und mystischen Schauern abstrakter malerischer Aussage. Mit der Leidenschaftlichkeit seines engen persön- lichen Verhältnisses zur neuen Kunst und ins- besondere zur Kunst Franz Mares führte Dr. Passarge seine Zuhörer dann durch die Aus- stellung Er erläuterte die Formen- und Ge- staltungswelt der Bilder und zeichnete mit umfassender Sachkenntnis die äußerst charak- tervolle Linie der künstlerischen Gesamtent- wicklung Franz Marcs nach, in dessen Per- sönlichkeit und Werk sich gleichsam das ge- sammelte Kunstgefühl seiner um neue Ziele ringenden Generation manifestiert. Die sehr klug und einfühlsam gegebenen Bilddeutungen waren durchaus danach angetan, den Besuchern selbst aus den vielfach noch umstrittenen ab- strakten Visionen und Farbphantasien des Ma- lers einen seelischen Zuwachs zuteil werden zu lassen. Dem dankbaren Beifall nach zu urteilen, scheint dies in weitem Maße geglückt zu sein.— Die bedeutsame Marc-Schau ist noch bis zum 1. Juni der Oeffentlichkeit zu- gänglich. 8 * Neue Kunsthallen-Ausstellung. Die Städt. Kunsthalle Mannheim zeigt in den südlichen Räumen des Untergeschosses vom 25. Mai bis einschließlich 8. Juni Gemälde und Graphik von Hans Mey boden sowie Temperabilder und Holzschnitte von Erhart Mitzla ff. Hans Meyboden, der in Fischerhude bei Bremen wirkende Künstler, ist aus der Schule von Oskar Kokoschka hervorgegangen und zählt zu den namhaftesten norddeutschen Malern der nachexpressionistischen Generation. Eben- falls in Fischerhude arbeitet jetzt der früher in Mannheim tätige, junge Maler Erhart Mitz- laff, der zum erstenmal vor die Mannheimer Oeffentlichkeit tritt. Die Schau ist bei freiem Eintritt durch das Hauptportal zugänglich. Der Pianist Ferdinand Leitner Der Münchener Operndirektor Ferdinand Leitner stellte sich in der Aula der Les- singschule einer begeisterten Hörergemeinde als ausgezeichneter Pianist vor, Seine sugge- stive Art, das Publikum in seinen Bann zu zwingen, ließ den Beherrscher eines großen Apparates erkennen. In Beethovens tonartlich bunten F-dur-Variationen sowie in der großen nachgelassenen, nicht immer sehr inspirierten A-dur-Sonate von Schubert, trat eine ausge- prägt scharfe Rhythmik neben einem sehr ge- pflegten kräuselnden Leggiero-Anschlag bei strengster Vermeidung jeder überflüssigen Be- wegung bervor. Sein hochentwickelter Klang- sinn und die Freude an subtilen Klangmischun- Sen, unterstützt von raffiniertem Pedalgebrauch ließen die Farbtupfen der Debussyschen Klang- studien aus seiner„Kinder-Ecke“(aber bei- leibe nicht für Kinder), ebenso wie in der schärfere Konturen aufweisenden„Sonatine“ von Ravel, die nur ganz vorgeschrittenen Spielern zugänglich ist, zu überraschender Wirkung gelangen. Die Hörer bereiteten dem sympathischen Künstler begeisterte Ovationen. Als Zugabe spielte er Mozarts„Donnerwetter“. Di. R. „Saison im Weißen Rößfl“ Die Mannheimer„Sommerbühne“ ODirek- tion Max Paulsen) begann mit der von Max von Oyen unter Anlehnung an den altbekann- ten Schwank inszenierten, mit neuen Schlager- liedern und Einfällen gemixten Operetten Revue„Saison im weißen Röß!“ in einem auf dem Neumarkt errichteten Zelt. Raumfrage und Bühnenbild sind geschickt gelöst, ein Ge- wimmel farbenfroher Kostüme schafft bunte Augenweide. Das Beste des Abends: die charmant singende und plaudernde Grita Möth als Josepha. Auch Max von Oyen besitzt über sein gewandtes Spiel hinaus eine gute Stimme, Günther Schwarz spielt den Lampenfabrikan- ten Giesecke mit überschäumenden Schwung, den Filmstar Bella Amante gibt Marianne Holm sehr kokett und Joachim Kayser hat mit Pfingst-Etwas für die Mädchen „In weicher Linie nach oben Die Pariser Haarkünstler erschöpfen sich darin, den dunklen und blonden Frauen Kronen aus ihrem Haar zu zaubern. Der Rahmen macht das Gesicht... Schon die Götter, insbesondere die griechischen, bekannten sich zu diesem Wort oder besser zu Bartgeringel und Haargekräusel In weicher Linie nach oben! Eine Welle hier eine Locke dort. Doch nicht genug. Rosa, schwar- zer, grüner Tüll wird zu einem reizvollen Hinter. grund verschlungen. Spangen raffen die Haarfülle zusammen. Blütenstengel, Orchideen, Kamelien oder andere der Flora des Landes nachgeahmt Gebilde verstecken sich wie unabsichtlich hinge. weht in der aufgetürmten Pracht. Buntschillernde Federn schwingen seitlich oder spitzen sich hoch. Nichts ist kostbar genug, die Anmut des Frauen- antlitzes zu erhöhen.„Sie sehen bezaubernd aus Madame“, wird unzweifelhaft der Franzose dazu sagen. Der. Deutsche denkt dasselbe, aber wäh⸗ renddessen zergrübelt er sich den Kopf, Worin eigentlich das Geheimnis solchen Zaubers liegt, und bleibt stumm wie ein Fisch. Ob zwar der Amerikaner hier sein„Halloh, baby“ anbringen könnte? Und die Frauen? Nachahmung! Warum nicht? Aber— ehrlich!— die unaussprechliche Grazie der Pariserin würden sie nicht erreichen, Hm. A. F. P.-Foto „entgleisten“ Gesichtszügen großen Die von Hans Ninon einstudierte Girl-Gruppe zeigt beachtliches Niveau. Harry Rischs musikalische Leitung ist voll Be- schwingtheit, nur schade, daß die Klangrein- heit nicht immer gewahrt blieb. Alles in allem: eine von viel Applaus umdonnerte Aufführung. Eines allerdings stimmte nachdenklich: Mangelt es den Autoren der leichten Muse wirklich so sehr an Ideen, daß immer wieder auf Objekte ehrwürdigsten Alters zurück- gegriffen werden muß? Man sollte meinen, auch für sie müßte das Wort Richard Wagners Geltung haben: Kinder schafft Neues! W. L. seinen Lacherfolg. Schwetzinger Festspiele 1947 Unter der Schirmherrschaft des Präsidenten des Landesbezirks Baden, Dr. h. c. Heinrich Köhler, werden in künstlerischer Zusammen- arbeit des Mannheimer National- theaters und der Städtischen Büh- nen Heidelberg auch in diesem Jahre in der Zeit vom 14. Juni bis 16. Juli die Schwe t- zinger Festspiele veranstaltet, die erst- malig 1946 auf Anregung des Theater- und Musikoffiziers für Nordbaden, Mr. Jerome J. Pastene stattfanden. 0 Folgende Opern werden im Rokokotheater des Schwetzinger Schlosses aufgeführt:„Die Zauberflöte“ und„Cosi fan tutte“ von Mozart, „Norma“ von Bellini,„Der Barbier von Bag- dad“ von Cornelius,„Susannes Geheimnis“ von Wolf Ferarri,„Die alte Jungfer und der Dieb“ von Menotti, ferner die Kammeroper„Die Flut“ von Boris Blacher und Heinz von Cramer und Igor Strawinskys berühmtes Ballett„Der Feuervogel“. Außerdem wird in Schwetzingen ein heiteres mundartliches Singspiel von Sailer„Die schwäbische Schöpfung“ gegeben. Dieser Spielplan wird durch ein Gastspiel des Württembergischen Staatstheaters Stutt- Zart mit Mozarts„Entführung aus dem Serail“ und durch ein Ensemble-Gastspiel des Badischen Staatstheaters Karlsruhe mit „Carmina Burana“ von Orff erweitert. Neben diesen Opernvorstellungen steht eine Reihe von Kammerkonzerten und großen Symphoniekonzerten, die durch ein Gastkon- zert der Münchener Philharmoniker unter der Leitung von Generalmusikdirektot Hans Ros baud am 15. Juni eröffnet wird. Das zweite Gastkonzert wird Carl Schu- richt mit den vereinigten Orchester dez Mannheimer Nationaltheaters und der Städti- schen Bühnen Heidelberg dirigieren. Eine Xaver-Fuhr-Mappe. Als erstes Werk einer Reihen- Veröffentlichung über moderne Künstler erschien im Kurt-Desch-Verlag. München, eine Mappe mit Werken des Mann- heimer Malers Max Fuhr.(sp) Ausstellung in der„Freien Gruppe“, Hei. delberg. Die„Freie Gruppe!“ Heidelberg, bringt eine Ausstellung des 1906 geborenen Malers Wilhelm Imkamp, der als Schüler von Klee und Feininger seinen Weg in die abstrakte gegenstandslose Darstellung des Lebens und des Bildes suchte und fand. Imkamp stellte seine Werke zuerst in Kon- stanz aus und beschickte die viel besproche- nen Ausstellungen in Augsburg und Stutt- gart. Bei reicher Farbigkeit seines Werkes kann man von einer aufs beste durchkon- trollierten upd durchgemalten Technik spre- chen. Die /, Freie Gruppe“ erwirbt sich mit dieser Ausstellung erneut das Verdienst, den Malern der jungen Generation Sprungbrett und Sprachrohr zu sein. Die Ausstellung wird bis zum 7. Juni in den Räumen der„Freien Gruppe“ in der Ziegelhäuser Landstraße 2 gezeigt und ist täglich, außer montags, geöffnet.(Zzg.) Ehrung Hindemiths. Paul Hindemith wurde zum Vollmitglied des amerikanischen National Institute of Arts and Letters ge- Wählt.(sp) Heinrich Altherr gestorben, In Zürich starb im Alter von 69 Jahren der frühere Direktor der Kunstakademien in Karlsruhe(unter Thoma) und Stuttgart, Professor Heinrich Altherr. In seinem Streben nach dem monumentalen Bildstil, besonders in der Glas- malerei und religiösen Kunst, war Altherr auch als Maler erfolgreich.(pf) 5 Frohe und gesunde Pfingsten wünschen wir allen Mitarbeitern, freunden und Lesern. Geschäfts- Aufruf von Lebensmittelmarken für die 1. Woche der 102. Zutellungsperiode- d. 1. vom 26. Mai bis 1. Juni 1947. Farben der in der 102. Zuteilungsperiode gel- tenden: Lebensmittelkarten Rosa, Wasser- zeichsnpapier mit hellblauem Wertpapierunter- Gültig nur für die stadt Mannheim. druck: Kartoffelkarten— ziegelrot; Eierkarten ziegelrot; Reisemarken S ziegelrot; gewerbl. Zulagekarten- rosa Wasserzeichenpapier. 5 grund; Tageskarten 8 weiß mit rosa Unter- DER MANNHEIMER MORGEN a V 0 f 5 u. 20 J. 1020 6—— 8— Ma Normal- Verleg und Redoktlon zuteitung„„ Kk kit Sg 102 Ard. Is 5 Set (150(12)(13)(140(15)(16)(700 102 102 102 102 R-Brot 00 05 2000— 900 8 500 400 5 305 1 8 IUNGEN Getreidenährmittel. 150 4 40⁰ 0⁰ 500 500— g 1 FF J JJ 100 100 100 100— 200 50 100 200 300 Erziehung und Unterricht.„Beruf und Leben“, Butte 80 o 12⁵ 125———— K Erziehungswerk für berufsschulpflichtige männ- 1 55 8 8. 8 5 2— 825 120 8 liche Jugendliche. Alle berufsschulpflichtigen E-Mileh 0 5 8 5 f 8 2 1.5 15——— 5 5 8— 2 f männlichen Jugendlichen, die Herbst 1946 aus Vollen 8 55 8 3.5 51¼ 51% 3.5 8 5—— 1 der Volksschule entlabsen wurden und nicht JJ 500 500 750 750 1250 500 62.5 62.5 62,5 62.5 g gewerbe- oder handelsschulpflichtig sind, melden Fische 500 500 500 500——— 5 5— 5— sich am Dienstag, 27. Mai 1947, in der Zeit von Kaxtof fei! 5 5 5 8— 1000 1000 1000 2000 3000 1 Kaffee- Ersatz 125 125 12⁵ 125—— 125— 25⁵ 2⁵ 50 g 812 Uhr in der Humboldtschule, Gartenfeld- Suppenerzengnisse 100 100 100 100 1 5 55— 855 8 1 straße 20/2, zur Aufnahme in das Erziehungs- armeladlde 225 225 22⁵ 5 8 8— 5 5— 8 werk für berufsschulpflichtige Jugendliche„Be- Trockeni 5 8 12⁵ 125⁵ 125⁵—— 8.— K VVVVVVVVVVCCCCVCCCVCCTTGT(TCCTCT0TCTCT(TTTT Warnung: In der 102. Z.-P. dürfen von allen in die Berechtigung, uf derartige Abschnitte schule“. Eltern oder deren Stellvertreter bzw. die Arbeitgeber sind verpflichtet, dem Schul- pflichtigen die zur Erfüllung der Schulpflicht erforderliche Zeit zu gewähren und ihn zum Schulbesuch anzuhalten. Stadtschulamt. 15.291 Ausgabe von Seife und Waschmittel. Die Ausgabe eimer neuen Seifenkarte hat sich wegen Druck- schwierigkeiten verzögert. Für die abgelaufene Kartenperiode werden Seife und Waschmittel nach Belieferung des, Einzelhandels vom Nor- mal verbraucher auf folgende Abschnitte der Lebensmittelkarte 102 bezogen: a) Lebensmittel- karten E/agd /K KK der Gruppen 11—14, 21—24, 3134, 41 u. 44 der Kartenperiode 102, Abschnitt LEA Baden 203, 1 Stück Einheitsseife, Abschnitt LEA Baden 206, wahlweise 1 Normalpaket, Waschhilfsmittel od. 1 Normalpaket Bleichsoda; b) Lebensmittelkarten mit dem Aufdruck Sgl/ Kist der Gruppen 15. 16, 25, 35, 45 der Karten- periode 102, Abschnitt LEA Baden 203, 1 Stück Feinseife, Abschnitt LEA Baden 206, 1 Normal- paket Waschpulver und wahlweise 1 Normal- paket Waschhilfsmittel oder 1 Normalpaket Bleichsoda; c) Zusatzverbraucher: Für Zusatz- Verbraucher gelten die bisherigen Bestimmun- gen. Es wird besonders darauf aufmerksam ge- macht, daß nur Lebensmittelkartenabschnitte mit dem Aufdruck LEA Baden beliefert werden dürfen, wobei noch zu beachten ist, daß von den Karten für Erwachsene nur Abschnitte, die den roten Schutzaufdruek„Mannheim! tragen, angenommen werden dürfen. Im übrigen gel- ten für den Bezug der Waren durch d Ein- zelhandel die seitherigen Vorschriften. Städt. Ernährungs- u. Wirtschaftsamt Mannheim. E108 Fragebogen zur Brennstoffkarte 1947/8. In der Woche vom 26.31. Mai 1947 werden an die Haus- haltungen Fragebogen zur Brennstoffkarte für das Rohlenwirtschaftsjahr 1947%38 ausgegeben. Die Entgegennahme von Anträgen auf Bezug- scheine für schuhe, Spinnstoff waren und Haus- haltsgeräte ist deshalb in dieser Woche nicht möglich. Die Verbraucher werden ersucht, die Fragebogen an den nachfolgenden Tagen wäh- rend der üblichen Dienststunden bei der für sie zuständigen Zweigstelle unseres Amtes abzu- Holen: Haushaltungen mit den Anfangsbuchsta- ben: A am Dienstag, den 27. Mai 1947; F—L. am Mittwoch, den 23. Mai 1947; M—R am Don- nerstag, den 29. Mai 1947; S—2z am Freitag, den 30. Mai 1947. Da aus diesem Fragebogen die Un- terlagen für die demnächst zur Ausgabe ge- langende Brennstoffkarte für das Kohlenwirt- schaftsjahr 1947%8 gewonnen werden, muß de- ren Ausfüllung in allen Punkten sorgfältig und gewissenhaft erfolgen. Wer keinen Fragebogen ausgefüllt hat, kann auch keine Brennstoffkarte erhalten. Ohne Vorlage von Abschnitten dieser Brennstoffkarte darf aber künftig keinerlei Brennstoff— einschl. Brennholz— weder gelie- fert, noch bezogen werden. Es liegt deshalb im Interesse aller Verbraucher, sowehl der Haushaltungen, wie auch der Untermieter, den Fragebogen bei unseren Zweigstellen abzuholen und die darin geforderten Angaben vollständig und wahrheitsgemäß zu machen. Die Frage- bogen sind nach Ausfüllung u. Unterzeichnung spätestens in der Woche vom 2.-7. Juni 1947 Wie- der an dieenige Zweigstelle unseres Amtes zu- Fliekzugeben, die ihn ausgeteilt hat. Städt. Ex- Hährungs- u. Wirtschaftsamt. K105 Betracht kommenden Stellen nur solche Ab- schnitte der Mannheimer Lebensmittelkarten für Erwachsene Normalverbraucher— an- genommen werden, die mit einem durchlaufen- den roten Ueberdruck„Mannheim“ versehen sind. Sobald Erwachsenenkarten ohne diesen Ueberdruck in Erscheinung treten, ist der Mar- keninhaber feéstzuhalten und der Polizei zu Übergeben. 8 Restbestandsmeldungen werden in größerem Um- kange von Kleinverteilern nicht fristgerecht er- stattet. Dadurch werden Restbestände weiterer Zuteilung entzogen. Ohne besondere Anmah- nung ergeht bei Ausbleiben solcher Meldungen Bezugscheinsperre evtl. Ausschluß aus künftiger Verteilung, Ordnungsstrafe u. Namensnennung an die Stellen, welche Bestandsmeldung forder- ten(wie Landesernährungsamt, Landwirtschafts- ministerium, Militär-Regierung). Die noch aus- stehenden Restbestandsmeldungen über Fleisch- brühwürfel(Meldetermin 30. 4. 1947) und Süß- stoff(Meldetermin 26. 4. 1947) sind bis 27. Mai 1947 schriftlich an das Städt. Ernährungs- und Wirtschaftsamt, K 7 Zimmer 417 nach- zubringen. Restbestände an Milei sind schrift- lich ebendahin zu melden bis 27. Mai d. J. Weinzuteilung: Auf Berechtigungsscheine, die von den Kartenausgabestellen auszugeben sind, wer- den gewährt: 5 Flaschen Wein an Hochzeits- paare bei grüner, goldener, diamantener und eiserner Hochzeit; 3 Flaschen Wein an Hoch- zeitspaare bei silberner Hochzeit; 2 Flaschen Wein Z an Wöchnerinnen anläßlich einer Ge- burt, wenn die Hochzeitsfeiern bzw. die Ge- burten auf den 26. Wal 1947 oder später fallen. Antragstellung bei der zuständigen Kartenstelle. Vorzulegen sind standesamtliche Trauscheine bzw. Geburtennachweise. R-Brot: E=(11, 21, 3) 10 Brotkleinabschn. 1027 2a 50 3500 g; Brotabschnitt 102/11= 1000 g, zus. 1500 g. Jgd(12, 22, 32) Brotabschnitt 1902/1 1500 g:; Brotabschnitt 102/1500 g; 10 Brotklein- abschnitte 102/ à 50 g 500 g, zus. 2500 g. E(12, 23, 33 Brotabschnitt 102/1000 g; Brot- abschnitt 102/= 500 g; 10 Brotkleinabschn. 1021 à 50 8 500 g, zus. 2000 g. Klk(14, 24, 34) Brotabschn. ZW 102½/ fa= 200 g; Brotabschnitt ZW 102/ Ib 200 g; Brotabschnitt A 102 o. M. = 1000 g; 10 Brotkleinabschn. 10/1 à 50 g= 300 g, zus. 1900 g. Klst(15, 25, 35) Brotabschnitt ZW 102% a= 200 g; Brotabschnitt ZW 102/ Iv 200 g; 10 Brotkleinabschn. 102% à 50 g= 500 g, zus. 900 g. Sgl=(16) Brotabschn. ZW 16 /102/ a 2 200 g; Brot- abschnitt ZW 16/102/ Iv 200 g; Brotabschnitt ZW 16/10 2/TIa= 200 g, zus. 600 g. Mü(70) Brotabschnitt 102/ 500 g. Auf die gewerb- lichen Zulagekarten der 1. Woche nach Mengen- auf druck; Gesamtzuteilung wie oben vermerkt. Alle Brotabschnitte der Lebensmittelkarten und der Brotkarten für Selbstversorger sowie die W- Brot-Reisemarken berechtigen nur zum Be- zug von R- Brot. Die Ausgabe von Weißbrot und Kochmehl bleibt gesperrt. Die mit„Z, überdruckten Brotabschnitte der Lebensmittel- karten für Kleinkinder(14, 24, 34). Kleinstkinder (15, 25, 35) und Säuglinge(16) berechtigen zum Wahlweisen Bezug von Zwieback bzw. Dauer- gebäck(aus Kochmehl) im üblichen Umrech- nungsverhältnis. Kranke erhalten auf Grund eines ärztlichen Attestes ihre Brotmarken ganz oder teilweise von ihrer Kartenstelle mit dem Dienststempel abgestempelt und haben dadurch Weigbrot(kein Kleingebäck) zu kaufen. Wahl- weise, anstelle von Brot Paniermehl, Brösel oder Knäckebrot im Umrechnungsverhältnis: 1000 g R-Brot= 700 g Paniermehl oder 700 g Brösel, od. 700 g Reibebrot, od. 700 g Knäckebrot. Getreidenährmittel: E(11, 21, 31) 6 Nährmittel- Klein abschnitte 102 à 25 g 150 g. Jgd(12, 22, 32)= 6 Nährm.-Kleinabschn. 102 à 25 150 g; Nährm.-Abschn. N 1/102 ohne Mengeneindruck 250 g, zus. 400 g. K(13, 23, 33)= 6 Nährm.- Kleinabschn. 102 à 25 g= 150 g; Nährm.-Abschn. N 1/102 O0. M.= 250 g, zus. 400 g. KIk(14, 24, 340 = 6 Nährm.-Kleinabschn. 102 à 25 h 150 g; Nährm.-Abschn. N 1/102 Oo. M.= 250 g, zus. 400 g. EKlst(13, 23, 35)— 10 Nährm.-Kleinahschn. 102 A 25 8 250 f; Nährm.-Abschn. N 1/102 O. M. 250 g, zus. 300 g. Sell(16) 2 Nährm.-Abschn. 102/ 1 à 250 g 500 g. SV 102/41 1 Nährm.-Ab- schnitt 1= über 250 g. SV KIK/ 10/4 und Sv Klst/ 102/43 Nährm.-Abschn. 102/11 über je 250 g. Mü 70/02= 2 Nährm.-Abschn. I über je 250 g 500 g. Gewerbliche Zulagekarten der 1. Woche vach Mengenaufdruck wie oben vermerkt. Die Nährmittelabschnitte der Lebensmittelkarte für Säuglinge(16), der Zusatzkarten für Normal-, Teilschwer-, Schwer- und Schwerstarbeiter sowie der Lebensmittelkarte für werdende und stil- jende Mütter und Wöchnerinnen(70) berech- tigen wahlweise zum Bezug sämtlicher Nähr- mittelarten. Das gleiche gilt für die Nährmittel- abschnitte der Tageskarten und für die Reise- marken über Nährmittel. Kleinstkinder 13 Jahre) erhalten auf die zwei Brotabschnitte über Je 500 g Brot der Lebensmittelkarte für Kleinst- kinder(15. 25 und 35) an Stelle von je 500 8 Brot wahlweise je 375 g Kinder-Getreide-Nähr- mittel. Für Säuglinge können auf 6 besonders bezeichnete Nährmittelabschnitte der Lebens- mittelkarte 16(Säuglinge) insgesamt 1300 g Kinder-getreide-Nährmittel bezogen werden. Fleisch: E(11. 21) 4 Nleischkleinabschnitte 102 2 25 g 100 g. Jgd(12, 22) 2 4 Fleischklein- abschn, 10 à 25 8 100 g. XK(13, 23) 4 Fleisch- Kkleinabschn. 102 à 25 8 100 g. KIK(14. 24) 4 Nleischkleinabschn. 102 à 25 g 100 g. Klst(15. 25) Mi 2 2 Fleischabschnitte 70/10 2/ A 100 f 200 g. Gewerbl. Zolagekarten Fleischabschn, der 1. Woche nach Mengenalifdruck vue oben vermerkt. Die Fleischahschn. E 11, 21/102 ½ TTT über 100 f sind nicht zum Aufruf vorgesehen. Butter: E(10)= 10 Fettkleinapschn. 102 à 5 f 50 fl. Jgd(12)= 10 Fettkleinabschn. 102 à 5 g 30 g: Fettabschn. 12/10 2%= 62.5 g. zus. 112.5 g. K (13)= 10 Fettkleinabschn. 102 à 5g 50 g; Fett- abschn. 12/10%= 62 5 g. Zus. 112.3 g. KIK(14% 10 Nettkleinabschn. 102 4 5 g 30 g: Fettabschn. 14/102/= 62,5 g. zus. 112, 8g, Kist() 10 Fett- kleinabschn. 102 à 5.. 30 g: Butterabschn. 15/102= 69 5 g, zus. 112,5 g. Sg(16)= Butter- abechn. 16/10 2/1 und Ib je 62.5 8g 125 g. MU Butter abschn. 70%/02 /a und Ib je 62,5 8 125 g. Butterschmalz: Auf die Fettabschhitte der Zulage- karten 1. Woche im Umrechnungsverhältnis: 5; Fett- 4 Butterschmalz, wie oben vermerkt. Käse: Mü 70%= 1 Abschnitt zu 62.5 f. 5 E-Miich und voll-Milch: Sofortige Vorbestellung. Zutellung entsprechend der Anlieferung; wie oben vermerkt. Zucker: E Juckerahschn. über 250 g ist ungiiltig. Zuckerabschnitt IL. 11, 21, 31/102= 200 g; 5 Zuk- ker-Kleinabschn. 3 10 g 30 f; Abschn. L 11, 21. 31/201 mit Aufdruck I. EA Baden u. rotem Ueber- druck„Mannheim“ o. M.= 125 g, Igd Zuckerabschn. 12, 22, 32/102 Zuckerabschn. 12, 22, 32/102= 200 g; abschnitte à 10 g 30 g, zus. 500 g. K Zucker- abschn. 13, 23, 33/102= 250 g; Zuckerabschn. 13, 23, 33/102— 200 g; 5 Zuckerkleinabschn. à 10 f = 50 g, zus. 500 g. Klk Zuckerabschn. 14, 24, 34/102 250 g; Zuckerabschn. 14, 24, 34/102= 250 g; Zuckerabschn, 14, 24, 34/102 200 g: 5 Zucker- Kleinabschn. à 10 g= 30 g, zus. 750 g. Klst Zuckerabschn. 15, 25, 35/102= 250 g: Zucker- Abschnitt 15, 25, 35/102 r 250 g; Zuckerabschn. 15, 25, 35/102 200 g; 5 Zuckerkleinabschn. à 5 fg 50 8g, zus. 750 g. Sgsl lt. Mengenaufdruck wie oben= 1250 g. Mü 70/102 2 Zuckerabschnitte à 250 g 500 g. Marmelade: E Abschn. L II, 21, 31/02 o. M. mit Aufdruck LEA Baden und rotem Ueberdruck „Mannheim“ 225 g. Igd= Zuckerabschn. 12, 22, 32/102 anstelle von 125 g Zucker= 225 g. Zus. 375 g. K Zuckerabschn. 13, 23, 33/102 anstelle von 125 8 Zucker 225 g. Fische: Fürsorglicher Aufruf für den Fall des Eintreffens entsprechender Mengen auf nach- stehenden Abschnitt der Lebęensmittelkarten 102 für Normalverbraucher, Teilselbstversorger in Brot, Teilselbstversorger in Butter und Teil- Selbstversorger in Butter und Brot und zwar für Erwachsene, Jugendliche, Kinder und Klein- kinder auf Sonderabschnitt 204 der Lebensmit- telkarten 11, 12, 13, 14 bzw. 21, 22, 23, 24 mit den Eindrucken„LEA Baden“ je 300 g Frischfisch mit Kopf oder in entsprechender Abwandlung, wie bekannt. Teilselbstversorger in Butter, Fleisch und Schlachtfetten(21—24) sowie Selbst- Versorger in Fleisch und schlachtfetten und Vollselbstversorger erhalten diese Zuteilung nicht, während sie an Gemeinschaftsverpflegte ausgegeben wird. Ablieferung der Abschnitte in der seitherigen Form. Zunächst sind die bis- her aufgerufenen, noch nicht belieferten Ab- schnitte zu bedienen, soweit die Nichtbeliefe- Tung auf ungen. Anlieferung zurückzuführ. war. Kartoffel: Die ungenügende. Kartoffeleinfuhr ge- stattet in dieser Woche nicht, die Normal- verbraucher mit Kartoffeln zu versorgen. Zu- nächst müssen die Kartoflelbezugsberechtigun- gen der Normalarbeiter, Teilschwer-, Schwerz und Schwerstarbeiter sowie der Mütterkarten Wie oben vermerkt, beliefert werden. Die für die I, Woche der 102. Zuteilungsperiode vor- gesehenen Kartoffelkartenabschnitte behalten, wie die nicht belief. Kartoffelkartenabschnitte der 100 und 101. Zuteilungsperiode ihre Gültig- keit und sind zu verwahren. Kaffee-Ersatz: Auf die diesbezügl. Abschnitte der Lebensmittelkarten E, Igd, K, Klk, und Mu ohne Mengenaufdruck= je 125 g. Auf die ge- werblichen Zulagekarten der 1. Woche, nach Mengenaufdruck, wie oben vermerkt. Suppenerzeugnisse: Die ersten 4 Kleinabschnitte über je 25 f Nährmittsl sind für die Verbraucher- gruppen E, Jgd, K und Elk mit insgesamt 100 g Suppenerzeugnissen zu beliefern. Trockenei: Je 125 g auf Kartoffelkartenabschnitt 101/1/IV in Verbindung mit Abschnitt 2086 der Lebensmittelkarten L 14 oder L 24 oder L 34 mit dem Aufdruck„St. Mannheim“. 101//III/IV in Verbindung mit Abschnitt 203 der Karten L 15 oder L 25 oder L. 35 mit dem Aufdruck„St. Mannh“. 101// IT/ in Verbindung mit Ab- schnitt 206 der Karte L 16 mit dem Aufdruck „St. Mannheim“. Eine Belieferung darf nicht erfolgen, wenn einer der beiden Abschnitte fehlt. Für die abgelieferten Abschnitte erhält der Kleinverteiler Bezugscheine nur„zur Ab- deckung“. Leciferringranulat ist noch nicht restlos in den Apotheken abgeholt worden, bei denen die Be- stellung seinerzeit erfolgte. Kostenlose Abgabe gegen Abschnitt 329 der gelben und ziegelroten (nicht rosaroten) Mannheimer Einkaufsaus weise. Auf Anordnung des Ernährungs- und Landwirt- schaftsrates sind über die bisherigen Vorschriften hinaus alle mit Mengeneindruck versehenen Ab- schnitte der Lebensmittelkarten wechselseitig in beiden Zonen gültig. Dies gilt also auch für die Großabschnitte über 62,5 g Fett, Butter oder Käse, für die Kleinabschnitte über 10 g Zucker, die Großabschnitte über 125, g. 200 oder 250 8 Zucker sowie die Nährmittelabschnitte über 250 g. Reire Aufrufabschnitte oder Abschnitte mit dem Aufdruck„Us-Zone“ sind in ihrer Gul- tigkeit auf die die Karte ausgebende Zone be- schränkt. Reisemarken der britischen Besat- zungszone sowie die Interzonalen Reisemarken mit dem Aufdruck Brus“ dürfen in der Us- Zone beliefert werden. Um die Lebensmittel- versorgung in Mannheim nicht zu gefährden, Un unsere Inserenten! Einschneidende Papiersparmaßnahmen erfordern vorübergehend eine weitgehende Anzeigensperre. Außer den vorliegenden Aufträgen können einst⸗ Weilen nur noch Stellenmarkt-Anzeigen, Ankün- digungen wichtiger Veranstaltungen und Ge- schäftsempfehlungen für aufbauwichtige, sofort lieferbare Güter in stichwortartiger Fassung Veröffentlicht werden. Um unpötigen Schriftwechsel zu vermeiden, wird gebeten, mnzeigen anderen Inhalts nicht einzusenden. Wiederholte Aufnahmen von An- zeigen sind, solange die derzeitige Papierknapp- heit anhält, nicht' möglich. Wir bitten um Verständnis für die derzeitige schwierige Lage, hoffen jedoch mit unseren Ge- schäftsfreunden, daß sich die Papierversorgung und damit die Insertionsmöglichkeit bald bessert. DER MANNHEIMER MORGEN nur im Umfange des laufenden Wochenaufrufs beliefert werden. Die hellblauen Lebensmittel. Tageskarten, gültig vom 3. März 1947 bis 25. Mal 1947, verfallen am 26. Mai 1947. Ein Abschnitt wird erst gültig mit seinem Aufruf durch das Städt. Ernäbhrungsamt im„Amtsblatt der Stadt Mannheim“ und(oder) in der Zeitung„Der Mannheimer Morgen“. Radiodurchsagen und redaktionelle Notizen in den Tageszeitungen treten nicht anstelle der amtlichen Bekannt- machungen des FErnährungsamts. Uebertre- tungen dieser Anordnung sind schriftlich dem Städt. Ernährungsamt oder den zuständigen In- nungen oder dem Gewerbeamt(Gewerbepolize) anzuzeigen. Soweit im Einzelfalle nicht anders vermerkt, verfallen alle Lebensmittel karten. Kartoffelkarten-, Zulagekarten-, Mannheimer Einkaufsausweils- urid ähnliche Kartenabschnitte am Ende der Kartenperiode, in der siè auf- gerufen worden sind; die in der 4. Woche auf. gerufenen Abschnitte am Ende der 1. Woche de! unmittelbar folgenden Kartenperiode. Die nicht aufgerufenen Abschnitte der Mannheimer Ein- Kaufsausweise dürfen nicht vernichtet werden. Aufrufe oder Hinweise, die längere Zeit Gül tigkeit haben, werden nur einmal bekannt ge- gegeben.- In der letzten Zeit zeigen sich zehl. reiche Lebensmittelmarken-Fälschungen aller Art. Besitzer sind festzuhalten und der Polizei zu übergeben. Keine losen Marken ohne Stamm- abschnitte(ausgenommen Kleinabschnitte) an- nehmen, da sonst Mitschuld am Umlauf von Ee schungen entsteht. Falsche Marken werden dein Verteiler nicht bewertet. Mannheim, den 19. Mai 1947. Städt. Ernährungs- u. Wirtschaftsamt, Ergänzende Butterzuteilung. Ergänzend wird auf die grünen Lebensmittelkarten der 101. Zutei- lungsperiode zugeteilt an: Jgd auf Fettabschn. o. M. 5= 30 fg Butter. K auf Fettabschn. o. M. 5 I 50 g Butter. Klk auf Fettabschn. o. M. = 30 8 Butter. Klst= auf Fettabschn. o. M. d 7 50 f Butter. Mannheim, den 22. Mal 1947. Städt, Ernährungs- und Wirtschaftsamt. KO. Kundenliste für Brennstoffe. Gemäß Runderlaß Nr. 49/7 des Landeswirtschaftsamtes Stuttgart soll, den Verbrauchern Gelegenheit gegeben werden, ihre Brennstofflieferanten für das Koh- lenwirtschaftsjahr 1947/48 frei zu wählen bzw. zu wechseln. Zu diesem Zwecke liegen bei den Kohlenhändlern in der Zeit vom 2.—14. Juni 1947 Kundenlisten auf. Auch die Stadtwerke(Gas, werk Luzenberg) sowie Genossenschaften gelten als Kohlenhändier im Sinne der Bewirtschaf. tungs bestimmungen. Die Eintragung in die Kundenliste des gewählten Kohlenhändlers erfolgt gegen Vorlage des grünen Haushalts- aus weises des Städt. Ernährungs- u. Wirtschafts. amtes, Mannheim— 4. Ausgabe Auf diesem Ausweis hat der Kohlenhändler die Eintragung in die Kundenliste durch Eindruck seines Fir- menstempels in das Feld„z 50% zu bestätigen. Oeffentliche Verbraucher(Behörden, Anstalten usw.) sowie Gewerbetreibende mit einem Brenn stoffverbrauch bis zu 10 T. im zorat, müssen sich ebenfalls bei dem von ihnen gewählten Kohlenhändler in die Kundenliste eintragen lassen. Jeder Verbraucher darf sich grundsätz- lich nur bei einem Kohlenhändler eintragen 128. sen; dle Bezieher von Gaskoks sind jedoch bin- lichtlich ihres Koksbedarfes nicht an einen Lie. feranten gebunden. Verbraucher mit einem Be: darf von 40 To. Brennstoffe im Kohlenwirt, schaftsſahr und mehr können zwei Firmen m der Lieterung beauftragen. Bei Großverbrau- chern können soviel Lieferanten eingescheltet werden, daß auf jeden mindest. 40 To, entfallen: Können solche Abschnitte anderer Zonen auch Weitere àmti. Bekanntmachungen in der Anz.-Bell. — 15 er 1947 — den sieh 1 Kronen en macht besondere em Wort ekräusel. le hier, „schwar- Hinter. Haarfülle Kamelien ngeahmte eh hinge. hillernde ich hoch. Frauen · ernd aus, OoSe dazu der Wäh- f, Worin ers liegt, War der nbringen Warum rechliche reichen. Hm. eee oniker Kdirektot let wird. Schu- ster dez r Städdti- es Werk moderne -Verlag, 9 Mann- e“, Hei- idelberz, eborenen Schüler in die ing des id kand. in Kon- proche- d Stutt- Werkes urchkon- ik spre- sich mit st, den ungbrett ung wird „Freien traße montags, lemith anlischen ters ge- ich starb Direktor (Unter inrich ch dem ler Glas- err auch erfordern ensperre. en einst⸗ „Ankün⸗ und Ge- e, sofort Fassung rmeiden, Its nicht von An- erknapp- lerzeitige eren Ge- sorgung J bessert. ORGEN ee maufrufs nsmittel- 2 25. Mal Abschnitt urch das er Stadt ng„Der zen und eitungen Zekannt- Jebertre· ich dem ligen In. depolize) it anders [Karten- mheimer bschnitte sie auf- che auf- oche der ie nicht aer in- werden. eit Gul annt ge ich zahl- n aller HPolizel Stamm- tte) an- auf von werden den 10. laftsamt. Vird auf e tabschn. 1. O. M. 6 0. M. 7 . 7. Städt. K 106 inderlaß tuttgert gegeben las Koh; en bzw. bei den uni 1947 e(Gas- 1 gelten irtschaf- in die ttallen, 2.-Bell. Seite 9 Der„Mannheimer Morgen“ setzt seine mit dem Tatsachenbericht „Sechs Minuten 2⁊u spät“ begonnene Reihe aufschlußreicher R 2 pPO T- tagen heute mit der Darstellung der unter dem Tarnnamen„Matador“ zwel Monate vor Beginn der Invasion von den Alliierten durchgeführten, bisher größten Luftoffensive fort. Der Bericht, der sich auf Fatsachen- material und Augenzeugen stützt, bringt erstmals guts E i bisher Weniger bekannte Binzelheiten, die„FFF militärischen Dilettantismus des Oberkommandos der Luftwaffe beweisen Mit diesem kleinen Ausschntit aus einem großen Zusammenhang will der Bericht dazu beitragen, die deutsche Oeffentlichkeit über die wirk- lichen Vorgänge und die verantwortungslose Haltung der militärischen Führung aufzuklären. In dem Arbeitsraum des französi- schen Kriegsministers in der Pariser Rue Dominique sitzt der Mathema- tikprofessor Paule Painlevè dem Kriegsminister André Maginot ge- genüber. In dem Zimmer stehen noch die Möbel aus der napoleoni- schen Zeit, und die rötlichen Mahagonieschränke im Empire-Ge- schmack heben sich von der grün- lichen Tapete ab.„Nach dem ver- lorenen Krieg von 1870¼, sagt Pain levé,„ging der General Séré de Ri- viere sofort daran, unsere Ostgrenze zu befestigen. Von Belfort bis Epi- nal und von Toul bis Verdun baute er zwei befestigte Zonen. Der Ge- neralstab rät dringend, die Gren- zen von neuem zu befestigen Dabei entwickelt der Professor mit mathematischer Genauigkeit die Einzelheiten dieser neuen Befesti- gungen, die vorerst nur auf dem Papier stehen.„Aber das ist“, fährt Painlevèé fort,„eine Arbeit von Jah- ren, eine Arbeit, die Milliarden kostet.“ Nach diesem Gespräch— es war Ende Dezember 1929— werden in den folgenden Jahren immer neue Milliarden bewilligt, und an Frank- reichs Ostgrenze 700 000 Kubikmeter Erde über Tage bewegt, 50 000 Ku- bikmeter Beton verarbeitet, 200 000 Kubikmeter an unterirdischen Räu- men geschaffen. Der Beton, den man kür die Werke an der Oberfläche braucht, ergäbe, aufeinandergeschüt- tet, beinahe die große Pyramide von Giseh. Die unterirdischen Gänge haben die Gesamtlänge der Pariser Metro. Der Stahl, der die Panzer- werke schützt, wiegt sechsmal mehr als das Gerüst des Eifelturms. elch notunte entsteht. *.* Dreizehn Jahre später— die Ma- ginotlinie hatte mittlerweile die LOD ON. 7 HesERS 70 —Irouss f f* 228 WAN TES * OL SANS 1 Die Redaktion Aufzeichnungen lag. An der Wand, dem Ausgang zur breiten Veranda zugekehrt, hing eine Gitternetz- karte, auf der die südenglischen Flugplätze mit roten Fähnchen markiert waren. Die Anwesenden sprachen zurückhaltend miteinan- der, lächelten oft verbindlich, und neigten sich dabei in ihren Polster- stühlen leicht vor. Es herrschte der bei entscheidenden Zusammenkünf- ten zu beobachtende Ernst. Der An- laß war auch so ziemlich das Ernst- hafteste. Zwei Stunden zuvor wa ren die Meldungen von starken Luftangriffen auf ost französische Verkehrsknotenpunkte eingetroffen. Die Namen Nancy, Dijon und Troyes wurden genannt. Der le, der Off- zier, der die Feindlage bearbeitete, gab in der folgenden halben Stunde einen Ueberblick, bei dem er be- tonte, daß die englischen und ame- rikanischen Luftflotten am Anfang einer massiven Luftoffensive auf Verkehrsobjekte ständen.„Ver- schiebebahnhöfe undAusbesserungs- Werkstätten der Eisenbahn“, sagte er,„Lokomotivsammelplätze und Treibstofflager werden zunächst die ausgewählten Ziele sein.“ Er wies darauf hin, daß die Luftangriffe zweifellos den Charakter der Vor- bereitung für größere britisch- ame- Tikanische Unternehmen aus der Luft zeigen würden. Die Stabsoffl- ziere, voran der Ia, wünschten mehr Einzelheiten zu wissen. Der Ie zeigte auf die Karte an der Wand. Eine einwandfreie Lichtbildaufklärung der englischen Südküste ist im Au- genblick so gut wie fast unmög- lich“, fuhr er fort,„die von der Luftflotte West kommandierten Mes- serschmitt-Jäger mit Zusatztank er- reichen gegen die Feindabwehr in vielen Fällen noch nicht einmal die Kanalmitte. Ihre Geschwindigkeit ade Neon s- NEUEN A . Kartenausschnitt des Invasionsgebietes Fragwürdigkeit von Befestigungs- anlagen im modernen Krieg veran- schaulicht— begannen Stäbe deut- scher Heeresbaupioniere und Bau- Sachverständige der OT erstmalig Pläne für die Befestigung der At- lantikküste auszuarbeiten. In den folgenden zwei Jahren, 1942 und 1943, wurden ungeheure Erdmassen an der Westküste Frankreichs be- Wwegt und unzählige Millionen von Kubikmetern an Stahlbeton für Bun- kerbefestigungen verbraucht. Nach dem Willen des Führerhauptquar- tiers wurde Westeuropa zu einem einzigen großen Bauplatz 0*** An einem trüben und bewölkten Mittwochmorgen, am 1. Juli 1942, standen mehrere britische und ame- rikanische Offiziere vor dem mit Sandsäcken umhüllten Haus Nr. 20 Grosvenor Square in London. Jeder einzelne wurde an der Tür aufge- halten und mußte seine Ausweis- papiere vorzeigen. Dann gingen sie in das Haus, betraten einen altmo- dischen langsamen Lift und fuhren zu einem Zimmer in der vierten Etage, Dort nahmen wenige Minu- ten später dreißig Generale und Oberste ihre Plätze am grünen Tisch ein und sprachen über alle Einzelheiten des Planes zur Inva- sion nach Deutschland, die durch Frenkreich führen sollte. Fünf große Pläne mit verschiedenen Decknamen wurden aufgestellt, darunter das Unternehmen„Matador“, die Tarn: bezeichnung für die alliierte Luft- offensive auf lange Sicht. Der Plan sah vor, daß zwei Monate vor der Landung in Europa etwa 130 000 Tonnen Sprengbomben abgeworfen werden sollten. Ex;** Luftwaffe am grünen Tisch In einem kleinen Schlößchen ir- gendwo Mitte in der Normandie saßen April 1944 Offiziere eines nstabsquartiers um einen zestreckten Fichentisch, auf dessen Fläche ein Stoß schriftlicher N Aus„The New Lork Times“ ist gegenüber den hochfliegenden Super-Spitfires viel zu gering. Wir setzen unsere ganze Hoffnung auf die jetzt angekündigten Turbo-Ma- schinen, mit deren Hilfe allein eine zuverlässige Luftaufklärung mög- lich sein wird.“ Der le machte eine Pause, bevor er kortfuhr:„Wir haben indessen genaue Unterlagen darüber, daß bei- nahe ganz Südengland ein einziges großes Flugfeld ist. Tatsächlich können Flugzeuge von jedem Punkt aus starten und landen. Ein riesiges Bauprogramm hat Flugplatz neben Flugplatz gesetzt.“ An dieser Stelle wurde der Ie durch eine Frage des Ia-Offlziers unterbrochen, der zu wissen wünschte, ob aus früheren Luftbildaufnahmen nicht Vorberei- tungen in größeren Häfen ersicht- lich gewesen seien. Der Ie antwor- tete nach kurzem Nachdenken, wo- bei er ein paar Photos auf den Tisch legte, die unter dem Decknamen „Sonnenschein“ vor Monaten ge- flogene Luftaufklärung hätte erge- ben, daß in zahlreichen Häfen weit- ausgedehnte Objekte liegen, die in den Luftbildern als wabenartige Gebilde in fortlaufender Verände- rung auftreten würden.„Wir ste- hen hier vor einem Rätsel“, sagte er,„durchgeführte Schrägaufnah- men haben die Auswertung nicht Weiter gebracht. Vermutlich sind es Traſekte, vielleicht Wellenbrecher. Die Feststellung, meine Herren, daß die Luftbildaufklärung hier versagt hat. ist wenig rühmlich. Es ist aber leider so, unsere Unterlagen sind spärlich. Wir wissen vieles über- haupt nicht.“ Danach machte der Ia Mitteilung über die Abwehrkräfte, deren Zahl, wie er sagte, zu größter Besorgnis Anlaß geben würde. Im wesentlichen stehe. abgesehen von den schweren und leichten Flakabteilungen, über die er nicht zuverlässig informiert sei, kür den Luftraum zwlschen Dieppe und Brest nur ein einziges Jagdgeschwader, das seit Jahren im Westen liegende Geschwader, Riehl hofen“, zur Verfügung.„Diese acht- zig einsatzklaren Maschinen“, fuhr er fort,„werden durch weitere Staffeln des Jagdgeschwaders 27, die auf rückwärtigen Fliegerhorsten verteilt liegen, mit etwa dreißig Jägern verstärkt. Das sind im Gan- zen etwa hundert Flugzeuge, die, wenn die Zahlen stimmen sollten, zweitausend Bombern und Tausen- den von neuesten Jägertypen gegen- über stehen.“ Der Ia suchte unter seinen schrift- lichen Aufzeichnungen eine Tabelle und sagte dann:„Die wenigen Grup- pen an Kampfflugzeugen vom ver- alteten Typ DO 217, He 111, Ju 88 und die Ausbildungsgruppe der Jagdfliegerschulen auf den Plätzen Guyancourt bei Paris und Villacou- blay-Nord kommen kaum in Frage. SENZECSEN ZERSTOGEN ESE Uh für Unternehmen zunächst— ein Rätsel für die Luft- waffenstäbe— von jeder Einwir- kung aus der Luft verschont. „** In den Truppenstützpunkten stan- den die Betonmaschinen der Or, die Monate zuvor in Tag- und Nachtschichten Millionen von Ku- bikmetern Beton gemischt hatten, verwaist neben den hohen Kiesber- gen, die aus Mangel an Tarnnetzen in den Luftbildaufnahmen der bri- tischen Aufklärer als verräterische Flecken auftauchten. Ausgeschach- tete Gruben für Groß Bunker und ungeheure Stapel von Bauholz ohne jede Tarnung zeigten den alliierten Auswerteofflzieren Maß und Stärke derBefestigungsanlagen, derenstand- orte der mittlerweile bei der Truppe populär gewordene alliierte„Solda- 7 Aus„General Ike“ Weitauseinandergezogen überquert die Invasionsflotte den Kanal In wenigen Tagen werden Befehle an diese Fliegerhorste gehen, durch tägliche und unregelmäßige Ver- legungen den zu erwartenden An- griffen auf die Plätze auszuweichen, um so weriigstens das fliegende Ma- schinenmaterial in Reserve zu hal- ten. Im übrigen, meine Herren“, er- gänzte sich nach längerem Ueber- legen der Ia.„unsere Tag- u. Nacht- jagdeinrichtungen haben seit Wo- chen mit nachrichtentechnischen Neuerungen, insbesondere der Eng- länder, zu tun. Sie sind als alte See- fahrer in der Lösung navigatori- scher Fragen uns weit überlegen.“ Während der anwesende Ib in sei- nen geheimen Kommandosachen etwas verlegen nach Statistiken über die Waffen- und Bombenbevor- ratung suchte, der Ie an den blauen Fähnchen, die die eigenen Jäger- Stützpunkte markierten, rückte, und der Nachrichtenofflzier des Stabes den ungünstigen Verteilungsplan der Funkwellen überflog, sagte der Ic, mit dem Hinweis, daß die Be- sprechung zu Ende sei:„Wir müs- sen in den nächsten Wochen mit großen Ueberraschungen rechnen. Wir sehen uns zunächst außer- stande, den täglich sich steigernden Luftangriffen wirksam entgegen- zutreten.“ 883 Das große Rätselraten Von Tag zu Tag nahmen die Bom- bardements an Umfang und Stärke zu. Längst schon waren die Eisen- bahnlinien Mittel- und Nordfrank- reichs an zahllosen Stellen unter- brochen und jeder Verkehr lahm- gelegt. An der Art der taktischen Durchführung der Luftangriffe war zu erkennen, daß die Alliierten das Ziel verfolgten, das Gewicht der Bombardierungen aus dem rück- wärtigen Frankreich langsam von Osten nach Westen zu verschieben. Auf diese Weise sollte der anfangs dünne Bombenteppich auf die At- lantikküste vor der beabsichtigten Landeoperation in Ausdehnung und Heftigkeit verdichtet werden. Die Wahl der eingesetzten Flugzeug- typen bestätigte diese Auffassung. Während die britischen Lancaster in der Nacht und die amerikani- schen Boeing-Fortress tagsüber pau- senlos, teilweise ohne jeglichen Jagdschutz, auf Tours, Le Mans, Orleans, Lille und zur Verschleie- tensender Calais“ zwischen Marsch- musik und Tangorhythmen mitteilte. Die im Laufe des Krieges zu einem „Wasserkopf“ herangewachsene OT hatte sich rücksichtslos über die Weisungen und Beanstandungen der Truppe hinweggesetzt und ihre gigantischen Pläne von den grünen Tischen zwischen Paris und Berlin aus verfochten. Heeres-, Marine- und Luftwaffenbauorganisationen ar- beiteten auf engstem Raum, oft ohne Kontakt untereinander, an gleichen Projekten und lieferten sich mit- unter erbittert Duelle um Zustän- digkeiten und Materialzuteilungen. „** Die verschiedenen strategischen Auffassungen von Rommel und Rundste dt, als schriftlicher Nie- derschlag in zahllosen Befehlen und „grundsätzlichen Anweisungen“ an die Truppe herausgegeben, erzeug- ten in den Küstenverteidigungsab- schnitten unbeschreibliche Verwir⸗ rung. Rundstedt, in seiner Eigen- schaft als Oberbefehlshaber West, forderte im Hinblick auf die alli- jerte Luftüberlegenheit die Bereit- stellung der schweren Waffen im rückwärtigen Verteidigungsgebiet mit der Begründung, den Schwer- punkt der Invasion erst einmal ab- zuwarten und die Waffen dann aus der Reserve heranzuführen. Rom- mel, Führer einer Heeresgruppe, Rundstedt unterstellt aber mit Po- pularität ausgestattet, befahl in völ- liger Verkennung der wirklichen Luftlage, jedes Maschinengewehr und jeden leichten Granatwerfer unmittelbar an der Wasserlinie auf- zustellen, um so bei der Landung aus der ständigen Alarmbereitschaft heraus die Verteidigung in Gang zu setzen. Diesem Befehl versuchte Rommel bei seinen Besichtigungen in den Küstenstützpunkten durch den Hinweis Nachdruck zu verschaf- fen, daß die Invasion bereits auf dem Wasser scheitern müßte, an- dernfalls der ganze Krieg ein für allemal entschieden wäre. „ r Heeres-, Marine- und Luftwaffen- einheiten entwickelten binnen we- niger Tage, getrieben durch den immer drohender werdenden Tenor der Befehle, einen„schwarzen Markt für einheimische Arbeits- kräfte“. Dabei wurden für einfache Erdbewegungen über Tage Stun- denlöhne bis zu zwanzig Mark und rung auf Saarbrücken, Mannheim, Bremen und München hämmerten, flogen mittelschwere, zweimotorige Marauder Verbände abwechselnd Tagesangriffe auf Flugplätze bei Rouen, Dreux, Beaumont, Chartres, Beauvais, Poix, Amiéns und andere strategische Ziele., Thunderbolts, Mustangs, Typhoons und Lightnings machten den Verkehr auf den Stra- gen Nordfrankreichs am Tage un- möglich. Die beinahe zu jeder Mi- nute überflogene Kanalküste blieb Aus„General Ike“ general Eisenhower unterhält sich mit Fallschirmjägern vor ihrem Einsatz noch mehr bezahlt, und in fleber- hafter Eile überstürzt ungeeignete Luftschutzstollen, Scheinminenfel- der, Vorstrand- und Luftlandehin- dernisse„Rommelspargel“ und Sta- cheldrahtfelder gebaut. Ueberall herrschte der Zustand des Proviso- riums. Die zunehmende Ausdeh- nung der Störungen deutscher Funk- meßanlagen durch Streuung von Düppelfollen aus Flugzeugen und von englischen Bodensendern aus zwang die Luftwaffenführuns zu bf NO NMANDIE-NVASIO N der ungewöhnlichen Maßnahme, unter den Funktechnikern der Truppe einen Wettbewerb auszuschreiben. Das völlige Versagen der Labora- torien des Reichsluftfahrtministe- riums, die Einengung der Erfinder- Initiative und das Fehlen einer weit- schauenden Planung, sowie die Un- beweglichkeit des OKL, das aus Mangel an Fähigkeit mehr und mehr in die taktischen Belange der unteren Stellen übergriff, war offen- sichtlich geworden. Der einfache Funker an der Front wurde um Hilfe angerufen und dreihundert- tausend Mark für rasche Verbesse- rungsvorschläge geboten. „*„ Ab Mitte Mai näherten sich die Luftangriffe allmählich von Osten her dem Küstengebiet. Boulogne, Abbeville, Dieppe, Le Havre, Cher- bourg, St. Malo, Brest und andere Objekte wurden wellenartig von den alliierten Jagd- und Bomber- verbänden angeflogen. Die deut- schen Funkmeßanlagen, in Kirch- turmgröße und weithin sichtbar un- mittelbar an die Wasserlinie gebaut, waren zwischen der Somme und der Kanalinsel Guernesey täglich das Angriffsziel starker englischer und amerikanischer Tiefflieger ver- bände, die dabei mit Bomben, neu- artigen Raketenbomben und stark- kalibrigen Bordkanonen operierten. Die Anlagen, teilweise ohne jeden Bunkerschutz für die hochwertigen Millioneneinrichtungen, wurden im wesentlichen außer Betrieb gesetzt. Damit war, bereits im Vorstadium der eigentlichen Landung, die ein- zige Voraussetzung zur Klärung der Luftlage überhaupt genommen und dem GRL, das sich in aller Eile auf rückwärtige, fortwährend im Bereich alliierter Störsender liegen- den Funkmeßanlagen zu stützen versuchte, jedes zuverlässige Bild über die Bewegungen in der Luft entzogen. Das gleiche galt überdies für die deutschen Marine-Meßstel- len, die durch Bombardements und weitreichende Störaktionen für die Feuerleitung der Küstenbatterien und Standortpeilungen zur Feststel- lung der alliierten Flottentätigkeit Ausflelen. Als Folge ergab sich der groteske Umstand, daß die höchsten Befehlsstellen unmittelbar bei der vordersten Küstenlinie Augenspä- her- Orientierungen einfachster Art einholen mußten. *** Wochenschau und Wahrheit Von See her war leichtes Summen zu hören. Allmählich wuchs es im- mer stärker zu einem tiefen Brum- men an, wie es bösartige Tiere von sich geben. Im Stützpunkt der Kü- stenbatterie bei F. drehte der Wacht- meister die vor der B-Stelle stehende Handsirene. Die Bedienungsmann- schaften verschwanden nacheinan- der— es war der 22. Mai 1944— in den Bunkereingängen. Langsam näherte sich, wie schon dutzende Male zuvor, in etwa 1500 Meter Höhe ein Verband von 36 viermotorigen Boeing-Fortress. Ganz plötzlich, noch über See, schoß aus der Füh- rungsmaschine ein Rauchbündel, das sich entfaltete und als dünner weißer Strahl zur Erde flel. Das Ende zeigte, wie ein ausgestreckter Finger, mitten auf den Stützpunkt. Im nächsten Augenblick begann ein dünnes Singen, dann ein lästiges Zischen und orgelndes Brausen— Die Bunker wankten, ganz leicht, wie Schiffe bei mittlerem Sturm. Rauch, Qualm, Dreck, darüber der abfliegende Fortress-Verband. Drei- Big Minuten später meldet der Bat- terle-Chef an den Küstenartillerie- stab in B.„Bombenangriff auf Stel- lung. Ziel verfehlt. Würfe gingen auf See nieder.“ Nach zwei Stunden kreiste ein Aufklärer in 9000 Meter Höhe fünf- zehn Minuten lang über der Batte- riestellung. Acht Stunden später, kurz nach 23 Uhr, aus Richtung D., entlang der Küste, war leichtes, näherkommendes Flugzeuggeräusch zu hören. Der Artillerieofflzier auf der B-Stelle sagte etwas unsicher in die Stille hinein:„Der übliche Stundenplan. Das kennen wir. Der Seewegaufklärer.“ Indessen näherte sich das Flug- zeuggeräusch, diesmal mehr land- einwärts, von Nordosten her der Stellung. Was dann geschah, wik⸗ kelte sich in wenigen Sekunden ab. Ueber dem Stützpunkt flammte ein helles Lichtbündel auf, ein zweites folgte, ein drittes, fünf, zehn, zwan- zig, vierzig. Zahllose Leuchtfall- schirme standen am taghell erleuch- teten Nachthimmel. Ein Mosquito- Jäger, in zwanzig Meter Höhe, um- flog wie rasend den Stützpunkt. Zwei, drei, fünf, sieben und zehn Minuten vergingen. Immer mehr Leuchtfallschirme flelen zur Erde. Dazwischen rasendes Dauerfeuer der leichten Flakgeschütze, an de- nen Kanoniere mit baumelnden Hosenträgern standen. Und immer wieder neue Leuchtfallschirme. In dem nahen französischen Dorf M. heulte kläglich wie ein ge- prügelter Hund die Sirene. Gerade in diesem Augenblick dröhnte es dumpf und schwer. Wie ein schwar- zer Schatten schob sich der erste viermotorige Bomber über die Stel- lung. Der zweite, der zehnte. Im- mer neue Schatte Dreißig Minuten lang flel der Sprengstoff tonnenweise auf einen kleinen Raum von 400 mal 400 Me- ter im Quadrat. Der Stahlbeton knackte unter der Last der Ketten- bomben. Bunkereingänge wurden verschüttet und die Erde viele Me- ter tief aufgewühlt. Nach einer Stunde erst gelang es bengchbarten Einheiten, sich durch die völlig ver- znderte Kraterlandschaft hindurch- zuarbeiten. Von sechs 12, 5-œm-Kü- stengeschützen stand nur noch ein einziges. Voller Entsetzen standen die Soldaten vor völlig zerschlage- nen Bunkern, deren Decke einmal zweieinhalb Meter stark gewesen war. In einem Geschützbunker lagen zwölf Tote, in den Gängen Erstickte und Verwundete. Einen Tag später meldete der Batterie-Chef, der nach dem Bombardement aus einem Berg von Staub und Dreck geborgen worden war, mit heiserer Stimme dem Artilleriekommandeur: Bei Luftangriff auf Stellung zwanzig Tote, dreißig Schwer verwundete. Fünf Geschütze total ausgefallen. Ein Geschütz bedingt feuerbereit.“ *;** Zehn Stunden später wurde be- kannt, das zweitausend Kilometer entfernte Führerhauptquartier in Rastenburg bezweifle die völlige Zerschlagung eines Groß-Bunkers. Eine Untersuchung an Ort und Stelle wurde angeordnet und durch Sonderkuriere Betonproben Zur Oberbauleitung der OT befördert. Nach zwei Tagen lief wie ein Ge- spenst auf leichten Füßen zwischen Boulogne und Biarritz das Gerücht um, die letzten Luftangriffe hätten gezeigt, daß die stärksten Bunker- anlagen keinen Schutz mehr für Menschen und Material bieten wür den. Wiederum zwei Tage später zerschlug ein Luftangriff schwerer Fortress-Bomber die Betondecken der Schnellbootbunker von Le Havre. Unter der Truppe, die jetzt den Bomben ohne jeden Schutz ausge- liefert war, und ihre Toten in der Nacht beisetzen mußte, schwand mehr und mehr das Vertrauen. Festungsbausachverständige rechne- ten indessen aus, daß die in den Kriegs- Wochenschauen gezeigten Gro Bunker nicht mehr imstande seien den Druck der neuen groß- kalibrigen Sprengbomben auszu- Halten. «„5)0* Feuerglocke über der Seine Es war in der Nacht zum 5. Juni 1944. Um den langen Tisch einer Bibliothek in einem alten englischen Landhaus war das Alliierte Ober- kommando, darunter Luftmarschall Tedder, Admiral Rams aà y, der Befehlshaber der alliierten Luft- streitkräfte, Sir Trafford Leigh Mallory, Montgomery, und der Stabschef General Bedel l- Smith versammelt. Am Kopf des Tisches saß der alliierte Ober- befehlshaber, General Dwight D. Eisenhower, der fortgesetzt Zigaretten rauchte, obwohl er wußte, daß General Montgomery. der sich gelegentlich mit den übri- gen unterhielt, dies verabscheute. Die Anwesenden warteten auf die Berichte der Meteorologen, von de- ren Beurteilung im Augenblick alle Entscheidungen abhingen. Die so- eben eingetroffenen Vorhersagen sprachen von aufklärendem Wetter mit veränderlichem Charakter un- ter der Einschränkung, daß weitere Prognosen schwierig seien. General!!! Eisenhower fragte jeden der An- wesenden, was in den einzelnen Befehlsbereichen unter diesen Um- ständen zu tun sei. Montgomery antwortete kurz:„Wir wollen es wagen!“ Eisenhower überlegte, schließlich sprach er ruhig den historisch bedeutsamen Satz:„Meine Herren, wir wollen beginnen, wie wir alles geplant haben.“ 0*** Am Abend des 5. Junl, einem Montag, flel leichter Regen von einem Himmel, der stark bewölkt war. Ueber der normannischen Küste stand der Wind auf halber Sturmstärke. Für die nächsten Tage war von den meteorologischen Sta- tionen eine ungünstige Wetterlage vorausgesagt worden. Kurz vor Mit- ternacht begann von englischen Bodensendern aus eine verstärkte Störtätigkeit, die sich wie ein Tuch über Nordfrankreich legte und die deutschen Nachrichtenstellen zu- deckte. Zwischendurch war es mög- Iich, starke Luftwaffenansammlun- gen im südenglischen Raum festzu- stellen, die indessen nichts Außer- gewöhnliches darstellten. Die Wol- kengrenze in einer Höhe von etwa tausend Metern war jetzt stellen weise aufgerissen. Dazu regnete es ganz leicht. Ein dicker Strom von etwa tausend Bombern flog nach 24 Uhr nördlich Le Havre die fran- 268ische Küste an, drehte über der Seine auf den Raum wischen Deauville und Grandeamp zu. Pausenlos flelen die Bomben auf die restlichen mit voller takti- scher Absicht erst jetzt angegriffe- nen Küstenbatterien. Inzwischen war die Wolkendecke auf viele Kilometer aufgebrochen, so daß die mittelschweren Bomber- Verbände ihre Würfe nach Sicht durchführen konnten. Gleichzeitig sprangen land- einwärts etwa zwischen Caen und der Orne Mündung die ersten Fallschirmspringer ab. Etwas spä- ter folgten die ersten Lastensegler. Die Erde und die Luft dröhnten von den Wellen der Bomberströme, die in fortgesetzter Kette auf die Verteidigungswerke zwischen der Halbinsel Cotentin und der Bucht von Le Havre hämmerten. Lange Schleppzüge mit Lastenseg- lern bewegten sich teilweise in ei- ner Tiefe bis zu 80 Kilometern auf den Landungsraum zu. Etwa 11 000 Flugzeuge erster Linie waren bis zum Beginn des Morgengrauens an diesen Operationen beteiligt. Von wenigen deutschen Nachtaufklärern und Nachtfägern abgesehen, befan- den sich zu dieser Zeit keine deut- schen Flugzeuge zur Abwehr in der Luft. Das Unternehmen Matador“, die alliierte Luftoffensive auf lange Sicht, batte der deutschen Luft Waffenführung endgültig für immer de Initiative aus der Hand genom- men. 4 Argus Der Bericht stützt sich u. a. auf Zahlensngaben von C. Lester Walker in„Harpers Magazin!“(New Lork), Mitteilungen in der Eisenhower-Bio- graphie von Alden Hatch, sowie amt liche Verlautbarungen des ehemaligen amerikanischen Kriegsministers Stim- son und Augenzeugen. vertreter un 5 5 25 8. N 8 5 8— 0 N 5 5 5 8— * 9 5 Seite 10 e Samstag, 24. Mal 1940 Ar! N Nebenverdienst, stetig steigend, bietet sich zuverl. Kontoristin mit Kenntn. Zuverläss. Austräger(in 5 9 AMEROPA-PAKETE gut verpackt, schnell b. 1 eee strebsamem Herrn durch Vertretung altbek. in Maschinenschr. und z. Austrag. u. 8 8 8 1 GESCUEE TIE dert, bestellen hre Angehörigen u. Freund 5 Imre Verlobung geben bekannt: Anneliese Kesel/ Kurt Kreichgauer. Mannheim(Tullastragse 4 Sophienstraße 15), Pfingsten 1947. 15 661 Als Verlobte grüßen: Gisela Weiler Karl Schnei- der. Pfingsten 1947. Mannheim, Dalbergstr. 23. Mmre Verlobung geben bekannt: Gertrud Pannwitz Karl Meng. Ladenburg(Hauptstr. 25 Rhein- Saustraße 40), Pfingsten 1947. 03739 mre Verlobung zeigen an: Marie-Luise Schwöbel Paul Kübler. Bensheim(Nibelungenstraße 50), Mannheim(Böcklinstr. 19). Pfingsten 1947. 15663 Ihre Verlobung zeigen an: Marianne Rasp/ Walter Dann. Rippenweier b. Großsachsen, Mannheim (Herzogenriedstr. 125). Pfingsten 1947. 15 664 Als Verlobte grüßen: Elfriede Quinte Adolf Hartmann. Weinheim(Hildastr.), Mannheim (Waldhotstr. 140. Pfingsten 1947. 03792 Wir haben uns verlobt: Ruth Bauer Herbert Hartmann. Großsachsen(Hönig 79), Mannheim (Waldhofstr. 14), 18. Mai 1947. 03791 Mmre Verlobung geben bekannt: Hannelore Scheerer Rudolf Flintrop. Mhm.-Waldhof. Pingsten 1947. mre Verlobung zeigen an: Eugenie Schuster Alfred Schreiber. Schwetzingen Viktoriastr. 12), Mhm.-Rheinau(Casterfeldstr. 247). Pfingsten 1947. Mre Verlobung geben bekannt: Anneliese Schmitt Gerhard Götzelmann. Mhm.-Rheinau, Gustav- Nachtigal-Str. 88 Rohrhofer Str. 22. Pfingst. 1947. Imre Verlobung geben bekannt: Elisabeth Kempf Hans Weidenauer. Viernheim, Eulerstraße 36. Als Verlobte grüßen: Ellen Umbach Jan Nowa- Kkowski. Mhm.-Neckarau, Reinhgärtenstrage 28. Als Verlobte grüßen: Maria Weiß/ Otto Bauer. Mhm.-Rheinau(Schifferstadter Str. 10), Mhm.- Neckarau(Wingertstr. 3). Pfingsten 1947. 03966 Als Verlobte grüßen: Ruth Hartmann Walter Scholl. Mannheim(Untermühlaustr. 114 Gra- benstr. 5). Pfingsten 1947. 03844 Als Verlobte grüßen: Emilie Vierling Kunibert Baert. Mannheim, G 7, 42. Pfingsten 1947. 03821 Als Verlobte grüßen: Johanna Wagner Heinz Müller. Mannheim, Kirchenstr. 2a. Pfingsten 1947. Als Verlobte grüßen: Gisela Adler Willy Münch. Mhm.(K 2, 7 Nietzschestr. 20), Pfingsten 1947. Wir haben uns verlobt: Elisabeth Klelmann/ Adam Bräun. Mannheim(Langstr. 85), Hütten- feld Viernheimer Str. 27). Pfingsten 1947. 03815 Als Verlobte grüßen: Erika Mayer Rudolf Grode. Mannheim(Friedr.-Ebert-Str. 28). Pfingsten 1947. Als Verlobte grüßen: Else Herrmann/ Helmut Wissenbach. Mhm.-Käfertal, Wormser Str. 36a Gewerbstr. 23. Pfingsten 1947. 03890 5 Verlobte grüßen: Marianne wittmann Hans Meier. Mhm.-Rheinau(Gustav-Nachtigal-Str. 86), Mannheim(Langstr. 89). Pfingsten 1947. 03888 Als Verlobte grüßen: Gertrud Eufinger Gün- ter Lahres. Viernheim, Am Königsacker. Pfingsten 1947. 03901 Als Verlobte grüßen: Selma Stojkow/ Wolfgang Singhof. Edingen Neckar(Friedrichsfelder Str. Nr. 39), Mhm.-Lindenhof(Meer wiesenstraße 3)). Wir haben uns verlobt: Kurt Beisel/ Irmgard Heller. Mhm.-Rheinau CLeutweinstr. 833 Wald- Seestr. 14). Pfingsten 1947. 03986 Wir haben uns verlobt: Lotte Hugo/ Adolf Heinen. Mhm.-Sandhofen(Karlstraße 68/ Dorfstraße 31). Pfingsten 1947. 8 03985 Mmre Verlobung beehren sich anzuzeigen: Marianne Sehn/ Sao Caetano. Brasil(2. Z. Neckarau) Senki Hilburn-South Karolina USA. 03983 Karl Kübler/ Marthel Kübler geb. Stegmeyer. Vermählte. Mannheim, Seckenheimer Straße 44. Pfingsten 1947. 15 662 Als Vermählte grüßen: Heinrich Gregan/ Fran- ziska Gregan geb. Wickenhäuser. Mannheim (Hafenstr. 26 U 4, 11a). Pfingsten 1947. 03942 Imre Vermählung beehren sich anzuzeigen: Walter Schmitt Lydia Schmitt, geb. Oster, Mannheim- Neckarau, Traubenstr. 13 Wilh.-Wundt-Str. 20. Pfingsten 1947. Die kirchl. Trauung findet am 24. Mai 1947, um 12.00 Uhr, in der St.-Jakobus- Kirche statt. 03906 mre Vermählung geben bekannt: Herbert Gün- ther Hilde Günther geb. Haug. Mhm.-Neckarau (Friedrichstr. 58), Braunschweig. Pfingsten 1947. mre Vermählung geben bekannt: Ludwig Leykauf Margarete Leykauf geb. Heß. Nürnberg- Mann- heim, Straßenheimerhof. 03863 mre Vermählung geben bekannt: Hermann Geh- bauer Erna Gehbauer geb. Postler. Mhm.-Feu- denheim, Scharnhorststraße 23, z. Z. Gütersloh- Westf. Pfingsten 1947. 03805 Es starben: wilnelm weber, mein lieb. Gatte, unser guter, treusorg. Vater, ist nach längerem Leiden am 21. Mai 1947, 70 Jahre alt, sanft ent- schlafen. Mhm.- Rheinau, Mülneimerstrage 13. Luise Weber geb. Lindt u. Söhne Willi u. Rudolf. Beerdigung: Samstag, 24. Mai 1947, 14 Uhr, Friedhof Mhm.-Rheinau. Karl Messer, mein herzensgt. Ib. Mann u. treu- besorgter Vater, ist nach langem schwerem Leiden im Alter von 45 Jahren heute Nacht verschieden. In bitterem Leid: Katharina Messer geb. Burry u. sSchn Wilfried. Beerdig. Samstag, 24. Mai 1947, 13.30 Uhr, Neckarau. Chreszentia Mittel geb. Berlinghof, unsere lb. Mutter u. Großmutter, ist nach schwerem Leiden im Alter von 84 Ihr. verschieden. Die trauernden Hinterbliebenen: Kinder, Enkel u. Anverwandte. Beerdigung: Samstag, 24. Mal 1947, 10 Uhr. Haupffriedh. Mannifeim. Uffz. Josef Dietrich, unser lieb. Sohn, Bruder u. Schwager, ist am 20. März 1945 in Ims- Weiler Pfalz gefallen. Die trauernden Hinter- bliebenen: Franz Dietrich nebst Gesch wist. Beisetzung: Samstag, 9 Uhr, Hauptfriedhof. Soße Meder geb. Meisenhelder, meine liebe Frau, unsere gute Mutti, ist am 20. Mai 1947 von ihrem schweren Leiden durch den Tod erlöst worden. Heidelberg-Kirchheim(Bürger- strage 25), 24. Mai 1947. In tiefer Trauer: Walter Meder und Kinder nebst Angebörig. Beerd.: Sa., 24. V. 47, 11 Uhr, Hauptfr. Mhm. Auguste Heiler geb. Preis, unsere 1b. Mutter u, Großmutter, starb nach lang. Leiden im Alter von 70 Jahren. Mannheim, Friedrichs- platz 15. In tiefer Trauer: Luise Heiler, Dr. Heini Heiler u. Angehör. Beerdigung: Samstag, 24. V. 1947, 10.30 Uhr, Hauptfriedh. STELLENANGEBOTE Vorher Genehmigung beim Arbeitsamt einholen Das Orchester des Bachlenz-Theaters sucht zum sofortigen Antritt(nach Probespiel): 1 Bratsche 1 Cello, 2 Kontrabässe, eine 1. und eine 2. Flöte, ein 1. und zwei 2. Fagotte. Bewerbungen(nur Berufsmusiker) sind zu richten an: Bachlenz- Theater, Heidelberg, Orchesterleitung. 15 424 Größeres metallverarbeitendes Werk in der bri- tischen Besatzungszone sucht für seinen aus- gedehnten Betrieb mehrere Betriebs-Assistenten. ES kommen für die vorgeseh. 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