l Lal 1947 . mell beide, Freunde 1 Zuschneide der Scha t alle On uch ul herstelleg 56 neueßz u. 40 Maße malige ay — für Por Alma. Moc N jubiose, 24e ISSsprovistet unsere n. Leyer, zug 20, Schließ. 11 Senden 90 e d. Altetz reibers. Id 1. Auskkunt örden, Bap. sachverstig. Uerstraße ischen Flo ten vitabis. Sig von Els eferung. du dieser Pr. ind in allen h. Vitadih folgreich Kompresse Hexenschuß ndung, Nei. Nachnahme solange vor. Gerstmaye, 10 f d Seuchen ftretens vd; deshalb m. hrt werden Haus- unt brauch un Leverkusen, bel z. Kenn. . Lebensm. s Absender. usw. durch un, Schlleh. Villingen in ald. I und erädrig agen werd „ hergestell an Gempfu Fahrzeug- U „Schönwald en. La bende! D. Adressenllst 200 Adressen Kanten us off. K. Nat Harz, Post. uns. regel. schein. Lia a botene unt Waren. nring“ Ham zberghof pt ügt: Rest! au, Wingert. Oel Kindermel] eit Über 6 ken, Droge formhäusen u haben! Stempfle, r mitteltabt, f/ Allg. lim ost Brut und eziefer der. ngeziefer- sbekümplgs T. 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Ein Frieden mit Japan, schreibt Hoover, müsse unbedingt geschlossen werden, wäh- rend ein Frieden mit Deutschland von der nächsten Außenministerkonferenz abhänge, an der es läge, einen Fortschritt bei der Ausarbeiung des deutschen Friedensver- trages zu erreichen.„Wir sollten nicht mehr länger warten“, heißt es in dem Brief.„Die Sowjetunion wird aus einem solchen Grunde keinen Krieg anfangen“. Hoover setzte sich energisch für die 720-Millionen-Dollar-Hilfe für den Wieder- aufbau Deutschlands, Japans und Koreas ein. Außerdem fordert er die beschleunigte Zu- zammenfassung aller amerikanischen Hilfs- leistungen um den industriellen Wiederauf- bau im Ausland herbeizuführen und die amerikanischen Steuerzahler vor großen Ausgaben zu bewahren. In einem 10-Punkte- Programm umreißt er die Voraussetzungen für eine Erholung und Beseitigung der gegenwärtigen Notzustände. Und General Meclure „Es wird so lange unmöglich sein, die Deutschen mit der Demokratie oder irgend einer politischen Auffassung vertraut zu machen, solange das deutsche Volk hun- gert“ erklärte, wie dena Ins aus New Vork meldet, General Robert Meclure, der ehe- malige Leiter der Nachrichtenkontrollabtei- lung der amerikanischen Militärregierung Deutschland, der, wie wir schon berichteten, vor kurzem nach Amerika zurückkehrte. „Die Deutschen leben von Hunger kationen“, fuhr er fort„und sie werden jedem Willig nachlaufen, der ihnen etwas zu essen gibt. Sie haben kein Vertrauen zu ihrer elgenen Reglerung und sind der Ansicht, wir Amerikaner sollten uns um ihre Angelegen- heiten kümmern, bis sie wieder auf die Beine gekommen sind. Das größte Problem, dem wir uns gegenüber sehen, besteht darin, N ue Sau. ä—————— Zeitgeschehen laufend berichtet. Die Londoner„Times“ meldet in ihrer Sonntagsausgabe, daß demnächst britisch-pol- 8 Verhandlungen über eine Erneuerung les gegenseitigen Beistandspaktes vom 2⁵ August 1939 beginnen werden.(dena-Reuter) Die tschechoslowakisch- ungarischen Ver- handlungen über einen Bevölkerungsaustausch zwischen beiden Ländern haben nach einer Ceteka-Meldung zu einer vollständigen Eini- Wir lein zung in allen Fragen geführt.(dena) 1 aller 4 zur dureh dh g. Geschitt vate Lleten Co., bel iK. 3 del 17 7 50 Will ien 5. r die Pfeh ehuh: ling le am ale u„Kay 15 0 RRICEHI J schule, 75 Tel. 4 n Englise mn, Spantze Italienisch Ur Anfäne chritt, 75 Urse, 140 prakt. Butt mit Steus ntn. vorhan. 15740 2d hunt Kk. geb. In 8 9 Su. „ ü.. 1 5. 0 stündeneg „ Tel. 552 Saal: Stil en. Ein neut Damen u tortgeschti, e beginnt ſerdem nel Anfänger Ike, str. 74. Der Buchenwaldprozeß wurde nach zwei- wöchiger Unterbrechung von dem amerikani- schen Militärgericht in Dachau wieder auf- genommen.— in Nürnberg wurde in den Verkahren gegen den Fliek- Konzern, Nazi-Aerzte und Nazijuristen so- Wie gegen Oswald Pohl die Beweisführung durch Vorlage von Protokollen und Verneh- mung von Zeugen fortgesetzt. . und nun das Neueste München.(dena) Der ehemalige 88- General und Befehlshaber der Sicherheits- polizel in Holland und Belgien, Erich Neu- mann, wurde bei Traunstein verhaftet und unter der Anschuldigung, Kriegsverbrechen begangen zu haben, nach Dachau gebracht. Landsberg/ Lech.(ap) Im Verlauf der bisher größten Massenhinrichtung von Kriegs- verbrechern wurden 22 Angehörige des Lager- stabes des ehemaligen KZ Mauthausen durch den Strang hingerichtet. Weiden.(dena) Auf dem Gelände des ehemaligen KZ Flossenbürg wurde eine Ge- dächtniskapelle feierlich eingeweiht und Ge- denksteine enthüllt. a Berlin.(dena) Der zweite Parteikongreß der SED wird vom 20. bis 24. September in Berlin stattfinden. Hannover.(dena-dpd) Dr. Kurt Schu- macher und Erich Ollenhauer vom Vorstand der SPD wurden zu dem vom 6. bis 8. Juni in zürich stattfindenden internationalen Sozia- sten-Kongreß eingeladen. Bukarest.(ap) Nach einem vom rumf- nischen Parlament gebilligten Gesetz wird die zesamte rumänische Industrie für einen Zeit- räum von fünf Jahren unter staatliche Kon- trolle gestellt. Von der Regierung errichtete zindustrie-Büros“ sollen den gesamten Pro- uktionsgang der Industrie-Erzeugnisse vom auf der Rohstoffe bis zum Verkauf der fer- ügen Ware überwachen. K Lon don.(ap) Die Rönisinmutter von ngland, Mary, die Witwe Georgs V., voll- endete am 26. Mai das 80. Lebensjahr. Tokio,(ap) Der sechzigijährige japani- dche Soslalistenführer Tetsu Katayama trat Ve dainisterpräsidentschaft ohne Kabinett an. achdem Ministerpräsident Voshida mit seinen Aetern aus dem Amte geschieden war un 9 vier politischen Parteien kein neues Ka- nett zustandebringen konnten, hat Katayvama Aenmach sämtliche Portefeuilles ellt somit eine Einmann- Regierung dar. ble b 8 h. dt.(dena-Reuter) Der südafrika- 1 55 Premierminister, General Smuts, be lärte vor dem Senat der Union, Südafrika terdslehtige nicht, Südwestafrika zu annek- 88 75 Es werde dleses Gebiet weiterhin im iste des Mandats behandeln, so wie es bis- er der Fall gewesen sei. inne und den Deutschen ein Leben in Frieden und Harmonie mit der übrigen Welt zu ermög- lichen“. Amerikanische Geschäftsleute Die deutsche Wirtschaft ist„völlig er- schöpft“ und muß unbedingt wiederher- gestellt werden, wenn der Kommunismus nicht die Oberhand gewinnen soll. Das ist wie ap aus Washington berichtet, die Mei- nung amerikanischer Geschäftsleute, die eben aus Deutschland zurückkehrten. Die Lebensmittelknappheit habe sich in gefähr- lichem Maße zugespitzt, so daß man den deutschen einen Ausfuhrmarkt schaffen müsse, damit sie Lebensmitteleinfuhren be- zahlen können. Andernfalls werde sich der Kommunismus in Deutschland ausbreiten und auf das übrige Europa übergreifen. Ein grundsätzlicher Faktor der wirt- schaftlichen Schwierigkeiten sei das Fehlen einer festen Währung. Der Lohn der deut- schen Arbeiter reiche nicht aus zur Bezah- lung der Lebensmittelrationen, sodaß jeder Anreiz zur Tätigkeit fehle. Vom Internationalen Noternährungsrat Reisknappheit hemmt Erholung— Konferenz im Juli Washington, 27. Mai. dena) Die vierte Tagung des internationalen Ernährungsvates für Notzeiten, auf der 32 Nationen vertre- ten sind, wurde am Montag von dem Gene- ralsekretär der Organisation, Denis A. Fitz- gerald, mit einem Bericht über die Welt- ernährungslage eröffnet. Nach dem Bericht sind die Weltnahrungs- mittelvorräte in den letzten Wochen vor der neuen Ernte zu gering, um die Lebensmit- telrationen der importierenden Länder auf dem Stand des vergangenen Winters zu hal- ten. Die Getreide vorräte fast aller importie- renden Länder würden am 30. Juni d. J. niedriger sein als zum gleichen Zeitpunkt im Jahre 1946. Der Weltnahrungsmittel- mangel sei auf das Reis-Defizit im Fernen Osten zurückzuführen. Die Nahrungsmittel- produktion wird sich nach den Ausführun- gen Fitzgeralds voraussichtlich sowohl im Fernen Osten als auch auf dem amerikani- schen Kontinent erhöhen. Jedoch kann der Bedarf der Importländer noch nicht an- nähernd gedeckt werden, weil der Ferne Die Welt blickt auf die Ruhr Pakenham kündigt wichtige, Erklärung an Pakenham kündigt wichtige Erklärung an Mannheim, 27. Mai.(MMW) Der Zivil- beauftragte im britischen Außenministerium für Deutschland und Oesterreich, Lor d Pakenham, weilte, wie dena berichtet, erneut zu einem Deutschlandbesuch in der britischen Zone. In seiner Begleitung befan- den sich Robert P. König, der Berater für EKohlenfragen des amerikanischen Botschaf- ters in Großbritannien, sowie die englischen Unterhausabgeordneten Spear man und POOI man. Lord Pakenham besichtigte am Pfingst- sonntag Bergarbeiterunterkünfte in Essen. Auf einer Pressekonferenz in der VIIIa Hügel erklärte er vor deutschen Und ausländischen Journalisten, die Augen der Welt seien auf die Ruhr gerichtet. Die ganze Welt warte, wie der Ruhrarbeiter ar- eite. Lord Pakenham betonte, er heffe, seine Freundschaft und seinen guten Willen den Deutschen gegenüber bereits bewiesen zu haben. Er betrachte es als seine Pflicht, die Wahrheit über Deutschland so zu sagen, wie er sie sehe. „Es hat mich sehr berührt“, sagte er, „wie stark das Gefühl der Isolation in Deutschland ist.“ Es sei eine große Verantwortung der Alliier- ten, das Gefühl der Isolation Deutschlands zu brechen. Vor allem müsse die deutsche Jugend andere Länder sehen und auslän- dische Jugend nach Deutschland kommen. In England bestehe eine große Freundschaft gegenüber den Deutschen und besonders gegenüber der deutschen Jugend. Lord Pakenham äußerte, Deutschland werde in den nächsten Jahren einen harten Weg zu gehen haben. England und Deutsch- land müßten zusammenarbeiten. Er hoffe, daß es den Deutschen in den nächsten Jah- ren gelingen werde, zu erkennen, daß Deutschland eine Zukunft hat. Er erklärte, wie ap berichtet, ein neuer Abschnitt in der Geschichte der eng- lischen und amerikanischen Zone stehe bevor. Die von Lord Pakenham angekündigte Erklärung über die wirtschaftliche Zukunft der anglo- amerikanischen Zonenvereinigung hat sich, wie dena aus Berlin berichtet, durch Verschiebung der vorgesehenen Be- sprechungen zwischen den Generalen Clay und Robertson verzögert. Die Erklärung wird für Donnerstag erwartet. Der Schutz Amerikas Präsident Truman fordert militärische Zusammenarbeit Washington, 27. Mai.(dena-Reuter) Prä- sident Truman forderte den Kongreß auf, eine gesetzliche Grundlage zu schaffen für ein Programm voller militärischer Zusam- menarbeit mit den Lateinamerikanischen Staaten, unter eventueller Einbeziehung Ka- nadas, einschließlich Verkauf von Kriegs- material, Standardisierung von Waffen und Ausbildung in Heer und Marine. Präsident Truman hob hervor, daß alle Maßnahmen im Rahmen dieser Gesetzesvorlage dem Buchstaben wie dem Geist der UN-Charta entsprechen sollten. Besondere Verantwor- tung falle dabei den Vereinten Staaten · in- folge ihrer größeren technischen, wirtschaft- lichen und militärischen Stärke zu. Eisenhower fordert Krieg dem Kriege New Tork, 27. Mai.(dena-INS) Der Chef des amerikanischen Generalstabes, General Dwight D. Eisenhower, forderte vor Vertre- tern der Versicherungsgesellschaften das amerikanische Volk zu einer Antikriegs- kampagne auf. Von den Kindergärten an- gefangen, bis zu den höchsten Stellen der Regierung, so erklärte Eisenhower, müsse der Krieg als das angesehen werden, was er in der Tat sei, nämlich ein Unglück und ein Ergebnis menschlichen Irrens und mensch- licher Unkenntnis. Eisenhower stellte die Forderung, daß die Vereinigten Staaten in der Antikriegskampagne die Initiative er- greifen sollten und betonte, Amerika werde in diesem Kampf gegen Krieg gewiß keinen Mangel an Anhang haben. Chinas Friedenssehnsucht Nanking, 27. Mai.(dena-Reuter) 100 Mit- glieder des alle Partèien umfassenden poli- tischen Volksrates Chinas beschlossen ein- stimmig, an die 7 kommunistischen Mitglie- der des Rates eine Einladung zu schicken, um mit ihnen Verhandlungen über die Ein- stellung der Feindseligkeiten einzugehen. Der Rat beschloß ferner, einen Sonderaus- schuß einzusetzen, der die 18 dem Ausschuß vorgelegten Friedensvorschläge prüfen soll. Die kommunistischen Streitkräfte haben, wie berichtet wird, in der Mandschurei eine ausgedehnte Offensive begonnen. Ueber 180 000 Mann sind zum Kampf an den Sei- ten des Dreiecks Mukden, Hsinking, Kirin d angetreten. Hsinking wurde isoliert und kommunistische Einheiten sind in die Stadt vorgedrungen. Auch in den Provinzen Cha- har und Jehol haben die kommunistischen Streitkräfte ihre Tätigkeit verstärkt. Auch de Gasperi erfolglos Rom, 27. Mai.(dena) Der mit der Re- gierungsbildung beauftragte bisherige Mini- sterpräsident Aleide de Gasperi erklärte laut INS, daß seine Bemühungen, eine Re- gierung auf breiter Grundlage zu bilden, durch Widerstände sowohl in Kreisen der Rechts- wie der Linksparteien fehlgeschla- gen sind. Er werde aber den Auftrag noch nicht zurückgeben. Rheinland— Pfalz Koblenz, 27. Mai.(dena) Der neugewählte Landtag von Rheinland-Pfalz wird am 5. Juni zusammentreten. Zu diesem Zeit- punkt soll auch die neugebildete Regierung dem Landtag vorgestellt werden. Ueber die Kabinettsbildung verlautet, daß die CDU vermutlich den Ministerpräsidenten und die Mehrzahl der Minister stellen wird. Notverordnungen Namadiers Paris, 27. Mai.(dena) Die französische Regierung veröffentlichte laut INS Verord- nungen, wonach die Arbeiter, die weiterhin in den von der Regierung beschlagnahmten Industriebetrieben streiken, wie im Kriegs- fall bestraft werden können. Die Regierung ist ermächtigt, alle Personen, die die mili- tärische, Autorität nicht anerkennen, mit Geldstrafen oder Gefängnis zu bestrafen. In den Straßen sind von der französischen Regierung Plakate angebracht, in denen auf das Gesetz vom Juli 1938 Bezug genommen wird, wonach die Regierung das Recht hat, jeden zu bestrafen, der sich ihren Anord- nungen widersetzt. 5 Wie ap dazu berichtet, beabsichtigen die Angestellten der französischen Elektrizitäts- und Gaswerke am 28. Mai in den Streik zu treten. Die Gewerkschaften erklären, daß ihre Mitglieder, die durch einen Re- gierungserlaß dienstverpflichtet sind, zwar heute morgen an ihren Arbeitsstätten er- scheinen würden, aber einen allgemeinen Sitzstreik in Anlehnung an die Streiks im Jahre 1936 durchzuführen gedächten. In Paris wird das Entstehen einer schar- fen Spaltung innerhalb der Partei des fran- zösischen Ministerpräsidenten, der Soziali- stischen Partei Frankreichs, befürchtet, wie dena-Ins meldet, als Ergebnis des„Planes“ Ramadiers, Militär gegen den drohenden Streik einzusetzen. n Wiedergutmachung 5 Stuttgart, 27. Mai.(dena) Die amerika- nische Militärregierung hat das am 1. März vom Länderrat angenommene Gesetz zur Schaffung eines Sonderfonds zum Zwecke der Wiedergutmachung für politisch und rassisch Verfolgte genehmigt. Protest gegen Papierkürzung Stuttgart, 27. Mai.(ap) Die Zeitungsver- leger der amerikanischen Besatzungszone haben in einem Telegramm bei sämtlichen Ministerpräsidenten und dem Zweizonen- Verwaltungsrat in Minden gegen die fünf- zigprozentige Herabsetzung des Papierkoni- tingents für Juni protestiert. Ebenso wurde ein Telegramm an General Clay gerichtet. Osten infolge des Reismangels weiterhin große Mengen Getreide einführen muß. Der Weltmangel an Fetten und Oelen werde auch im Jahre 1948 noch anhalten. Nach den Ausführungen Fitzgeralds werden die Vereinigten Staaten in diesem Jahr eine Rekordernte erzielen. Auch in Kanada sind die Voraussetzungen für eine ausgezeichnete Ernte gegeben. Jedoch wird die Welternährungskrise bis zur Einbrin- gung der Ernte im Jahre 1948 andauern. Abschließend wies Fitzgerald darauf hin, daß die Lebensmittelknappheit in zuneh- mendem Maße die Wiedergesundung der Weltwirtschaft verzögere. Der amerikanische Landwirtschaftsmini- ster Clinton P. Anderson schlug in einem Schreiben an die Tagungsteilnehmer vor, alle Ernährungs- und Landwirtschaftsmini- ster sollten im Juli in Europa zu einer Kon- ferenz zusammenkommen, um Maßnahmen zur Verhinderung einer schweren Ernäh- rungskrise im Frühjahr 1948 zu besprechen. Indem er an der Getreideversorgung der besetzten Gebiete Europas und Japans, wie ap ergänzend berichtet, ausübte, empfahl er dringend, daß die alliierten Besetzungsbe- hörden auf der von ihm vorgeschlagenen Konferenz vertreten sein sollten, damit sie zur Verbesserung ihrer Erfassungs- und Verteilungsmethoden angeregt werden. Er würde nicht zögern, die volle Jahresmenge für Großbritannien schon innerhalb der er- sten drei Monate zu liefern, doch würde er es für die britische Zone Deutschlands zum Beispiel nicht tun. 5 UdssR schafft Todesstrafe ab London, 27. Mai.(ap) Durch Erlaß des Präsidiums des Obersten Sowzets der UdssR ist nach einer Meldung des Senders Moskau die Todesstrafe in der Sowjetunion für Friedenszeiten abgeschafft worden. In dem Erlaß heißt es:„Der historische Sieg des Sowjietvolkes über den Feind hat nicht nur den Beweis für den Machtzuwachs des Sowietstaates erbracht, sondern vor al- lem gezeigt, in welch ungewöhnlichem Aus- maß die gesamte Bevölkerung der Sowjet- union dem sowjetischen Heimatland und der Sowjetregierung treu ergeben ist. Gleich- zeitig hat die internationale Ordnung der seit Deutschlands und Japans Kapitulation verstrichenen Zeit gezeigt, daß die Sache des Friedens als gesichert gel- ten kann. Daran kann die Kriegshetze aggressiver Elemente nichts ändern Unter Berücksichtigung dieser Umstände und der Wünsche der Arbeiter- und Ange- stellten-Gewerkschaften und anderer Orga- nisationen, die dem Willen der breiten Mas- sen Ausdruck geben, stellt das Präsidium des Obersten Sowiets der UdssR fest, daß die Anwendung der Todesstrafe in Friedens- verhältnissen nicht mehr erforderlich ist.“ lahrestagung der Labour-party Margate, 27. Mai.(dena-Reuter) Der bri- tische Premierminister Clement Attlee brachte auf der Jahrestagung der Labour- Party sein Vertrauen in die Politik des Außenministers Ernest Bevin und seiner Mitarbeiter zum Ausdruck. „Wir verfolgen eine Politik“, erklärte Attlee,„die auf der Unterstützung der UN basiert. Wir bemühen uns aufrichtig um die Schaffung der Harmonie und des Weltfrie- dens, und ich weise die Beschuldigungen einiger Leute energisch zurück, deren Abhän- gigkeit von einer fremden Macht sie dazu kührt, uns der Abhängigkeit von einer an- deren zu beschuldigen. Wir sind von nie- mand abhängig und wollen mit allen zusam- menarbeiten.“ 5 In der Eröffnungsansprache der Partei- konferenz hatte der Vorsitzende, Luftfahrt- minister Philipp Noel-Baker, eine Vier- punkte-Welt- Charta für alle Sozialisten und sozialistischen Regierungen vorgeschlagen. Baker forderte neue Beziehungen zwischen den Völkern der Welt, ein geeinigtes Europa, neue Weltweite, interkontinentale Zusam- menarbeit auf wirtschaftlichem Gebiet und Beseitigung der Furcht vor dem Kriege. Fünf deutsche Kriegsgefangene aus einem Margate benachbarten Lager, haben laut AFP die Genehmigung erhalten, im Rahmen der„demokratischen Erziehung“ jeden Tag den Debatten der Konferenz der Labour- Party beizuwohnen. Zusammenkunft Bayern/ Sachsen München, 27. Mai.(dena) Der stellvertre- tende Ministerpräsident und Justizminister von Sachsen, Prof. Dr. Hermann Kastner, traf zu einem zweitägigen Besuch in Mün- chen ein. Der bayerische Ministerpräsident Dr. Eh ar d hatte, wie ap berichtet, am ver- gangenen Freitag in Hof eine ganztägige Besprechung mit dem Ministerpräsidenten von Sachsen, Dr. Rudolf Friedrichs. Im Vordergrund standen dabei Fragen über die vorgesehene Zusammenkunft der deut- schen Ministerpräsidenten in München.— Der Vorsitzende der SED, Wilhelm Pie e k, erklärte, wie dena aus Berlin erfährt, die Münchner Konferenz habe vielleicht einen anderen Sinn als den von dem bayerischen Ministerpräsidenten angegebenen. Sie soll, wie Pieck betonte, die Vorarbeiten leisten für die Londoner Besprechungen, indem sie die Aufteilung Deutschlands, die in Moskau nicht geglückt sel, vorbereite. Interbieu mit Sumner Sewal. „Ihr Volk ist sehr fleigig ung zuverlässig Mr. Sumner Sewall, Militärgouverneur von Württemberg-Baden, äußerte sich unserem Stuttgarter Korrenspondenten gegenüber über die Eindrücke und Erfahrungen, die er während seiner Amtstätigkeit in Stutt- gart gemacht hat. Frage: Die Lösung welchen Problems liegt Ihnen am meisten am Herzen? Antwort: Augenblicklich die Frage der Nahrungsmittel- Beschaffung und um das schnell hinzuzufügen— die Kohlen- und Wohnungslage; aber auch die Durch- führung des Entnazifizierungsprogramms ge- hört zu den Kernpunkten meiner Tätigkeit. Frage: Welchen Eindruck haben Sie von dem Charakter des württembergisch- badischen Volkes gewonnen? Antwort: Ihr Volk ist sehr fleißig und zuverläßig. Frage: Aus welchem Grunde setzen Sie Ihre Macht nicht mehr ein, um die noch schwache Staatsautorität bei der Durchfüh- rung zwangsläufig unpopulärer Maßnahmen — ähnlich wie die Russen zu unter- stützen? Antwort: Ich glaube, daß Ihre Bür-. ger am schnellsten zu einer gesunden Demo- kratie kommen, wenn sie mit ihren Pro- blemen selbst kämpfen müssen. Wir Amerikaner glauben sehr daran, daß man durch praktische Erfahrungen lernt. Deswegen haben wir den Deut- schen die Autorität schon früher in die Hände gegeben, als die anderen Mächte. Auch wenn Sie noch einige Fehler machen, glaube wir doch, daß wir die erstrebenswerteste Politik machen. Ihre Regierung dürfte bei richtiger Anwen- dung der Verfassung und richtigem Einsatz des Landtages genüge Autorität haben. Frage: Welches sind Ihrer einung nach die Grund voraussetzungen für eine schnelle Wiederbelebung des Lebens in Württemberg-Baden? Antwort: Nahrungsmittel, Kohlen, Wohnungsbau und eine Aktivität des ver- ant wortlichen demokratischen Lebens. Frei- heit der Menschen zu sprechen, zu lesen und ihre Ideen auszutauschen sowie die Entwick- lung des Gedankenganges, daß Sie in Zu- kunft mit anderen Nationen und Ländern in Frieden leben werden. Frage: Wie entwickeln sich die ver- schiedenen Versuche Ihrerseits, das Ver- ständnis zwischen der Bevölkerung und der Beèsatzungsmacht zu vertiefen? Antwort: Langsam, aber sie ent- wiekeln sich. Die Zusammenarbeit mit Ihrer Regierung führt täglich zu einem besseren Verständnis; dazu kommen die Unterhal- tungsgruppen, die Zusammenarbeit auf vielen Gebieten, mit mhrer Jugend usw. Auch meine Frau freut sich sehr, hier mitwirken zu können. 5 Frage: Sind Sie mit der Haltung der Arbeiterschaft und der Landbevölkerung zu- krieden? Antwort: Im allgemeinen ja. Es gibt allerdings eine kleine Gruppe von gedanken losen Elementen in der Stadtbevölkerung und auf dem Lande, die durch Schwarz- handel und schlechte Ablieferung die Ge- samtlage verschlechtern. Frage: Sind Sie mit der Arbeit der Parteien in Württemberg-Baden zufrieden?, Antwort: Vom amerikanischen Stand- punkt aus ist es sehr schwierig zu verstehen, Was ein Deutscher in seiner Partei eigent- lich tut, z. B. ein Bauer oder ein Indu- strieller. mr Deutsche wählt eure Partei und eure Parteien schicken euch unbekannte Repräsentanten in den Landtag. Der einzelne Wähler müßte mehr Hand- lungsfreiheit in seiner Partei haben und es müßte eine direktere Verantwortung zwischen dn Wählern und ihren parla- mentarischen Repräsentanten bestehen. Frage: Sind Sie mit der Aktivität der Gewerkschaften zufrieden? Antwort: Ja, durchaus. Frage: Sind Sie mit der Arbeit des Landtages zufrieden? Antwort: Wenn man bedenkt, daß es eine ganz neue Institution ist, so hat Ihr Landtag schon Fortschritte gemacht. Ich bin allerdings überrascht, wie viele unwich⸗ tige Vorlagen behandelt werden; denn um einer Demokratie Leben zu geben, muß man doch zunächst einige Gesetze machen, die die Verfassung unterstützen. Beinahe jeder Artikel Ihrer Verfassung braucht irgend- welche Hilfsgesetze, um ihn wirksam werden zu lassen. Hier überrascht mich das lang- same Arbeiten. Ich berücksichtige jedoch, daß Sie wieder lernen müssen, auf demokra- tischer Basis zu leben. Weiter überrascht mich die mangelhafte Beteiligung der Bevöl- kerung an den Landtagssitzungen. Die Vor- lagen, die in der USA vor die Parlamente kommen, stammen gewöhnlich aus dem Volke selbst. Dadurch wird unsere Demo- Kkratie lebendig und interessant auch für die Bevölkerung. Frage: Würde sich ein Zusammen- schluß der amerikanischen und französischen Zone für Württemberg-Baden als Gesamt- heit günstig auswirke? Antwort: Da die amerikanische Mili- tärregierung den Standpunkt vertritt, daß alle Zonen zusammenarbeiten sollten, glaube ich sagen zu können, daß sich auch ein Zu- sammenschluß mit der französischen Zone günstig auswirken würde. Wenn wir ein Abkommen mit den Fran- zosen treffen würden, ist anzunehmen, daß das„Aus-demLande-Leben“ der französischen Besatzungsmacht entspre- chend korrigiert werden würde. Darauf hingewiesen, daß die Zusammen- legung auch der britischen und amerikani- schen Besatzungszonen sich bisher auf dem Ernährungssektor für Württemberg Baden ungünstig aufgewirkt habe, entgegnete der Gouverneur:„Wenn sich diese Zonenzusam- menlegung auch anfangs nachteilig aus- gewirkt hat, so darf man nicht vergessen, daß beute auch die Schätze der britischen Zone für Ihren Staat zur Verfügung stehen und sich aus diesem Austausch auf lange Sicht gesehen Vorteile für beide Zonen ergeben. Das Ziel, das wir erstreben, liegt ja in einer völligen Aufhebung der Zonen- grenzen“. 5 Abscbließend äußerte sich der Gouver- neur anerkennend über die Aufbauarbeiten in Mannheim. Ueberhaupt sei er erfreut darüber, daß Württemberg-Baden in den Wiederaufbaustatistiken mit führend sei“ 5 3 8 5. 255—— 8—.— r eee See Mittwoch, 28. Mal 1947 8 5 m * Mittwoch, 28. Mai 1947 Blacher„Die Flut“ Feröftentlicht unter Militär-Reglerungs.-Lizenz Us WB 110. Verantwortlich fur den gesamten In- Dr. Karl Ackermann and Karl Vetter. Redaktion, Verlag und Druckerei: Mannheim, R 1. 4/6. Telefon 44 1513 Postscheck konten: Karisruhe 90 016. Ludwigshafen a. Rh. 26 748. 2. Zt. gilt Anzeigenpreisliste Nr. 3. Monatlicher Bezugspreis: RM 2.40 einschl. Trägerlohn. Monats- Postbezugspreis RM 2.76 einschl. Postzeitungsgebühr und Zustellgebühr, Kreuzbandbezug RM 3.25 einschl. Porto. Für unverlangte Manuskripte übernimmt die Redaktion keine. Verantwortung. halt: E. Fritz von Sehilling. Wir geben hier im Sinne unserer guten demokratischen Zusammenarbeit mit dem Württmbergisch-Badischen Landtag dem Landtagsabgeordneten Gustav Zimmermann(SPD) das Wort: 8 1 * 51 Wer sich die Nützt man damit dem deutschen Volk? macht— und die sollte 5 niemand scheuen, der im öffentlichen Leben steht, sei er nun Politiker, Pressemann, Staatsfunktionär, Geistlicher oder Lehrer an einer Volks- oder Hochschule—, auf der Eisenbahn oder am Biertisch den geführten Gesprächen seine Aufmerksamkeit zu schenken, kann vieles hören. Kluges und Dummes, aber auch, was häufiger ist, Böswilliges. Zwölf Jahre lang mußten die Nazigegner schweigen. Den Mund auf- machen konnten nur die mit Hitler Verschworenen. Die Millionen Stillen im Lande Waren die unfreiwilligen Zuhörer. Wer es von ihnen wagte, seine gegenteilige Mei- nung zu sagen, lief Gefahr, mit den„segensreichen“ Einrichtungen des Dritten Reiches vertraut oder ganz still gemacht zu werden. Diese Atmosphäre ließ nur Knechten und Bramabasierern das Leben bejahenswert erscheinen. Diese Stickluft fanden sie nicht unerträglich, ja vielfach ganz in Ordnung und gut. Freie Ménschen, denen die individuelle Freiheit das höchste ünd kostbarste Gut ist, wurden zu Menschenverächtern und sahen häufig mit einer gewissen Verachtung auf den morbiden Haufen. In einer mit schwerstem Ballast beladenen, noch nicht zum selbständigen Gehen, geschweige denn zum entschlußfreien Handeln fähigen Demokratie ist diese Haltung zu mißbilligen. Sie ist eine nicht wieder gutzumachende Sünde gegen den noch in Schmerzen sich windenden, um sein Leben ringenden demokratischen Volksstaat. Die moderne Demokratie beruht aber auf dem seelischen, geistigen und materiellen Gehalt der Masse. Dieses Gut zu formen, ihm Odem einzuhauchen, kann nur die Aufgabe und das Werk einer Elite sein. Sie übernimmt damit aber auch eine große Verantwortung. Diese Verantwortung zu tragen, dürfte nicht unmöglich sein. In keinem Lande unseres europäischen Kulturkreises hat jedoch die sogenannte Intelli- genz in der politischen Bildung und demokratischen Erziehung mehr versagt als irn Lande der Dichter und Denker. Schuld daran trägt nicht allein unsere dynastische Geschichte. Eine untragbare Schuld ist der eingebildete Hochmut und die Ueber- heblichkeit so vieler, die es unter ihrer Würde hielten, sich in die politische Arena zu begeben und ins Volk„hinabzusteigen“. Das überließ man den vielgeschmähten „Berufspolitikern“, Gewerkschafts- und Parteisekretären. „Politisch Lied, ein garstig Lied“, sagten sie, nicht wissend, daß das politische Lied die Luft ist, in die seit der französischen Revolution der Dritte und Vierte Stand empirisch hineinwuchs. Niemand kann sich ohne Strafe für seine Abstinenz aus dem Lebensakkord des gesellschaftlichen Seins herausstehlen. Niemand lebt sich selber. Deutschland und Europa durchleben wiederum eine tiefgehende ma- terielle und geistige Krise. Der Krieg mit Kanonen, Bomben und Panzern ist be- endet. Der Krieg mit den verschränkten Armen ist an seine Stelle getreten und droht ein Kampf aller gegen alle zu werden. Die materielle Verarmung, die der blutigste aller Kriege in Deutschland und in Europa mit sich gebracht hat, scheint auch eine geistige Verarmung zur Folge zu haben. Während sich die Presse, der Rundfunk, Parlamente und, Parteien seit dem Untergang des tausendjährigen Reiches täglich an die Guten und Bösen, an die geistig Aufgeschlossenen, an die Verstockten, geistig Verkrüppelten und moralisch Defekten mit kaum noch zu überbietender Ein- Gringlichkeit wenden, wird Flüsterreden in erschreckendem Maße Gehör und auch Glauben geschenkt, die jenen aufs Haar gleichen, die in der Agonie des Dritten Reiches mit raffiniertester Unauffälligkeit ins Volk hineingestreut und als tiefe Weis Beit und bare Münze aufgenommen wurden. Welche Aufgabe erwächst der Elite, um diesem für das deutsche Volk be- schämenden Aberglauben Einhalt zu gebieten? Die Sozialdemokratische Partei Kämpft seit achtzig Jahren gegen den größten Feind, die politische Dummheit, mit wechselndem Erfolg an. Auch heute hat das Wort des sozialistischen Dichters noch seinen vollen Wert: Den Feind, den wir am tiefsten hassen, der uns umlagert dicht und schwarz, 5 es ist der Unverstand der Massen Die Demcekratie hat in Deutschland, wie nach 1918, heute Wiederum einen schweren Start. Die Not und das Elend sind keine guten Ammen für politische Säuglinge, Derg Deutschen fehlt nun einmal der politische Instinkt. Er torkelt von einem Extrem in's andere. Für ihn gibt es immer nur eine Alternative. Diese Geistes- haltung ist bei unseren Intellektuellen stärker als beim Industriearbeiter, dessen politische Begabung durch jahrzehntelange Schulung und Bildung sich vielfach angenehm über die unserer sogenannten Intelligenz abhebt. Unsere Intelligenz Will es einfach nicht wahrhaben, daß die kapitalistische Entwicklung auch sie de- klassiert und in den Mahlstrom der soziologischen Nivellierung hineingerissen hat. Auf unseren Hochschulen sollte der staatsbürgerliche Unterricht Pflichtfach werden, wie mit ihm bereits in der Volksschule begonnen werden muß. An Anfang jeden politischen Lehre und Erziehung muß der Wille zur Wahr- Beit und die Achtung vor der Meinung des anderen stehen. Rabulistik, dummdreiste Demagogie und Schlagworte sind keine Mittel der politischen Erziehung. Die Par- teien, Presse und unsere gesamte politische Literatur müssen beim Neubau unseres politischen und staatlichen Daseins umlernen und durch Selbstzucht Vorbild sein. Diese Arbeit muß behutsam und mit pädagogischem Geschick verrichtet werden, wenn sie Erfolg haben soll Was an Kritik in Ländern mit einer alten verwurzelten Demokratie ohne Gefahr Hlaubt ist, kann in einem Lande wie Deutschland tödlich Wirken. Die Psychologie der Masse zu kennen, ist wichtiger als geschliffene Sätze in Zeitungsartikeln zu produzieren. Dasselbe gilt auch von gewissen politischen Reden. Wie sagt doch Goethe im Faust: 5 „. Ja eure Reden, die so blinkend sind. in denen ihr der Menschheit Schnitzel kräuselt, sind unerquicklich wie der Nebelwind, der herbstlich durch die dürren Blätter säuselt.“ Was gesagt wird, muß wahr sein. Die Menschen müssen wieder den Wert der Wahrheit schätzen lernen. Zwölf Jahre Goebbelspropaganda haben die Lüge auf den Thron erhoben und die Wahrheit vergewaltigt. Die Lüge von der Wahrheit zu unterscheiden, muß das Ziel der politischen Arbeit der Politiker und der Presse sein. 5 Gustav Zimmermann, MdL.(SPD) Mühe Frauenkongreſß behandelt politische Fragen Diskussion über Zeitprobleme zeigt Willen zur Tat Bad Boll, 27. Mai. m- Eig. Ber.) Von den etwa zweihundert Delegierten der Frauenorga- nisationen, der Parteien und caritativen Ver- bände in den vier Zonen sind viele mit sehr, hohen Erwartungen zu dem Interzonalen Frauentreffen in Bad Boll gekommen. Wer praktische Vorschläge in Fülle zur Weiter- arbeit im zonalen Bereich mit nach Hause nehmen wollte, wurde zum Teil enttäuscht. Sehr viel wurde geredet und diskutiert, man- ches vernünftige Wort flel, aber es wurde auch sehr viel zerredet. Die eigentliche Absicht— es war ursprünglich nur geplant, einmal mit den am Wiederaufbau Deutschlands entschei- dend beteiligten Frauen zusammenzusitzen, sich von Angesicht zu Angesicht kennenzulernen ging im Resultat über das gesteckte Ziel hin- aus. Wohl konnte die Organisation nicht im- mer aller Kritik standhalten. Viele der Reden verloren sich in grauer Theorie oder sie ver- stiegen sich ins Wolkenkuckucksblau. Aber es kam zu dem gewünschten freundschaftlichen Gedankenaustausch auch mit den amerikani- schen und englischen Gästen. Eine Reihe von Resolutionen wurde beschlossen und es wurde der Grundstein zu einem Zusammenschluß aller Frauenverbände, insbesondere der west- lichen Zonen unter einer Dachorganisation, gelegt. Immerhin, ein Erfolg! Mit den Themen„Friede und Völkerver- söhnung“, Jugendprobleme“,„Brennende Ta- gesfragen! und Staatsbürgerliche Verantwor- tung“ war ein Programm aufgestellt, das in- folge der Zeitknappheit nicht restlos ausge- schöpft werden konnte. Zu den Themen nah- men unter der Vielzahl der Rednerinnen ein- mal Frauen das Wort, deren Ruf sich auf wei- ter zurückliegende Verdienste in der sozialen Frauenarbeit begründet, wie etwa Dr. Maria Elisabeth Lüders, Dr. Zahn- Harnack, Frau v. Kar dorf und Dr. Helene Weber. Dann traten Frauen auf, die im Begriff sind, in das Blickfeld gegenwärtiger Aufbauarbeit zu treten, und zwar insbesondere Regierungs- präsidentin Bähnisch, Hannover, Finni Pfannes, Frankfurt a. M., und für die weib- liche Jugend Ulla IIIin g, Stuttgart. Unter den amerikanischen und englischen Gästen war jede Rednerin in ihrer Art fast gleich bedeutsam. Die deutschen Frauen haben von ihnen manches zu lernen. Miß Marie Edma n, München, Major Mary S. Bell. Stuttgart, Elsa Fay Hartzhorne, Dr. Marguerite T. BO y- 10 n, Omgus Berlin, Rev. Hilda L. Ives. Dr. Edna Ami don, Freiburg, und Miß Elisabeth La m b— willkürlich aus ihrer Mitte heraus genannt— zeigten, daß die Uebermiftlung der Praktischen Erfahrung sich nicht in Theorie verlieren muß, sondern sachlich und unge- zwungen erfolgen kann. Ihr Anerbieten der Zusammenarbeit mit den deutschen Frauen wie auch ihre Kritik am richtigen Platz muß sich in der Zukunft erfolgreich auswirken. Unter dem straffen Präsidium der Land- tagsabgeordneten Lisa Albrecht bekam am zweiten Tage der Kongreß endlich die er- wünschte Form. Aus allen Vorträgen über „Friede und Völkerversöhnung“ ragte der Vor- trag von Frau Dr. Wuesthoff, Freiburg über die negative und positive Seite der Atom- energie bedeutsam hervor. Sie schuf mit ihren Ausführungen eine Atmosphäre von ungeahn- tem Ausmaß. Nicht von ungefähr ergriff fast zum Schluß der Tagung Miß Marie Edman zu diesem Thema noch einmal in deutsch das Wort. Ein Beweis, wie sehr alle Anwesenden von der Bedeutung der Atomenergie, ihrer Anwendung zum Verderben oder zum Segen der Menschheit, aufgerüttelt wurden. Aus den übrigen Vorträgen und Diskussio- nen über Friede und Völkerversöhnung ging eindeutig das Bekenntnis zum absoluten Frie- den heror und der Wunsch nach einer Basis zur Verständigung insbesondere mit den Be- satzungsmächten. Mig Elisabeth Lamb bat in ihrem Vortrag zu dem Programmpunkt„Jugendprobleme“, Vorschläge zu machen, wie die Erwachsenen der Jugend helfen können.„Sie können ihnen“, so schlug sie vor,„materielle Unterstützung geben, sie müssen einen gewissen Unterbau für sie schaffen, sie dürfen nicht über der Jugend, sondern sie sollen hinter ihr stehen.“ Dr. M. E. Lüders sagte:„Stärkster Unsinn ist die Jugendamnestie, mit gewissen Ausnah- men. Man kann ein Volk, insbesondere die Jugend, nicht immer und immer wieder für dieselbe Sache bestrafen. Wir müssen sie er- muntern, freiwillige Reparationen zu leisten. Ulla IIling sprach im Auftrag der an- wesenden Jugend unter anderem:„Wir haben festgestellt, daß die Behandlung der Jugend- fragen hier zum Teil einseitig und lehrerin- nenhaft war.“ Sie schlug vor, freiwillige Ar- beitsgruppen zu bilden und diesen in den um- liegenden Ländern die Möglichkeit zur Arbeit zu schaffen. Die Behandlung der„Brennenden Ta- gesfragen“ zeigte in ihrem Ergebnis, daß die Lösung nur eines einzigen Problemes an der Verknüpfung mit unzähligen anderen Pro- blemen zu scheitern droht. Die Amerikanerin- nen und Engländerinnen konnten sich davon überzeugen, daß es den deutschen Frauen nicht an Mut und Willen fehlt, tatkräftig an- zugreifen, daß sie sich aber solange im Kreise drehen müssen, bis das Schlüsselproblem, nämlich der Wiederaufbau der deutschen Frie- densindustrie, gelöst ist. Regierungspräsidentin Bähnisch, Hannover entwickelte in ihrem Vortrag, der die Praktikerin kennzeichnete, ein Bild, mit welchen Mitteln sie die Aufgaben 5 Frauengeneration zu meistern ver- sucht. „Jede deutsche Regierung müßte ein Frauensekretariat haben“, betonte sie. „Es ist keine Gesundung unseres Volks- lebens möglich, wenn wir keine Zivil- courage haben.“ Im Verlauf der vier Tage gab es kaum eine Frage, ob sie das soziale, wirtschaftliche oder politische Leben betraf, die nicht aufgegriffen worden wäre. Die Resolutionen über staats- bürgerliche Betätigung der Frau, Schulreform, Gleichberechtigung der Frau, Jugendgefähr- dung, Befürwortung des Paneuropagedankens, Beschlagnahmebeschränkung, Heimsendung der Kriegsgefangenen und der internierten Frauen sind hierfür ein sichtbares Zeugnis. General Clay ehrt züdische Gemeinde Mannheim, 27. Mal.(MII) Im Anschluß an unsere dena-Meidung vom 21. Mal geben wir nachstehenden Bericht des Vorstandes der Jüdischen Kultusgemeinde Heidelberg wieder, der am 20. Mai in München an den Einwei- hungsfeierlichkeiten der ersten neuerbauten Synagoge in Bayern teilgenommen hat. Eine besondere Ehrung der Synagogen- weihe, die zugleich die Bedeutung des Tages unterstrich, war die Anwesenheit des Oberst kommandierenden der Us- Streitkräfte in Europa, General Lucius D. Clay, der in Begleitung des amerikanischen Sonderbot- schafters in Deutschland, Mr, Murphy, und des Chefs der Amerikanischen Militärregie- rung für Bayern, General Muller, erschien. Der Staatskommissar für die rassisch, religiös und politisch Verfolgten, Pr. Philipp Auer bach; begrüßte den hohen Gast und seine Begleiter. Von deutscher Seite erschienen Vertreter der bayerischen Staatsregierung un- ter Führung des Ministerpräsidenten Dr. Hans Ehard, Vertreter der beiden christlichen Konfessionen, der Oberbürgermeister der Stadt München, Dr. Scharnagel, der Rek- tor der Universität München, sowie Vertreter der jüdischen Kultusgemeinden in Deutsch- land. Der amerikanische Rabbiner, Alexander Rosenberg, überbrachte die Grüße und Wünsche des amerikanischen Judentums und Wies auf deren enge Verbundenheit mit den überlebenden Juden Furopas hin. 0 Unter großer Spannung betrat der Oberst- kommandierende, General Lucius D. Clay die Kanzel. In seiner Ansprache betonte er, daß er als offizieller Vertreter der amerikanischen Nation und Armee mit Freude erschienen sei. Die amerikanische Armee sei eine Armee des Friedens und kämpfe für die Ideale der Frei- heit und Menschlichkeit, um den unterdrück- ten Völkern ihre Freiheits- und Menschen- rechte wieder zu geben. Es freute den Ge- neral besonders, daß die bayerische Staats- regierung die Initiative ergriff, durch den Wiederaufbau der Synagoge in München, für den sie die Mittel zur Verfügung stellte, einen Schritt zur Verwirklichung dieser Ideale zu machen. In kurzen Worten erkannte der bayerische Ministerpräsident die Verpflichtungen zur Wiedergutmachung an. Ober bürgermeister Dr. Karl Scharnagel wies auf das frühere gute Verhältnis zwischen der bayerischen Bevöl- kerung und ihren jüdischen Mitbürgern hin. Er unterstrich besonders das mutige und tap- fere Eintreten des Kardinals Dr. Faulhaber für die Juden während der Nazizeit. In der Festrede erklärte Staatskommissar Dr. Ph. Auerbach, daß von 600 000 deut- schen Juden nur 18 000 in Deutschland und von der 12 000 Seelen zählenden Münchener jüdischen Gemeinde nur 200 Übrig geblieben selen. Am Schluß übergab der Redner den kunstvoll gearbeiteten Schlüssel des Gotbes- hauses dem Oberrabbiner Dr. A. Ohrn- stein, der die Festpredigt hielt. Major S. Hy man enthüllte mit tiefbeweg- ten Worten die Gedenktafel für die 6 Millio- nen Opfer des europäischen Judentums. Mit dem Totengeflenken fand die feierliche Ein- weihung ihren Abschluß. Hitlerpartei bereits vor der Machtergrel- Führungsbetriebes erkauft hätten. Geheime Deutschlands größter Konzern unter Anklage Ohne I. G.-Farben kein Krieg Nicht nur als den größten Konzen Deutschlands, sondern auch als einen der größten der Welt, bezeichnet Generalstaats. anwalt Telford Taylor die I. G.-Farben- gesellschaft, und erhebt im Namen der USA Anklage gegen 24 Funktionäre dieses Industrieunternehmens. Taylor behauptet daß es ohne die Tätigkeit der I. G. keinen Hitlerkrieg gegeben hätte. Ohne die syn- 1 thetische Erzeugung von Stickstoff, Oel und Kautschuk hätte Deutschland einen An- griffskrieg weder beginnen noch führen können. Weiterhin wirft Taylor den Ver- antwortlichen der I. G. vor, daß sie die K fung mit großen Geldbeträgen saniert und sich für diese Gelder das Vorrecht eines Abmachungen wurden bereits 1934 getrot⸗ ken, Bereitschaftsfabriken für den Kriegs- fall zu errichten. Internationale Verbindungen Der Konzern wurde für den Weltfrieden um 80 gefährlicher, als er über weit reichende internationale Verbindungen ver. fügte. Kraft dieser Beziehungen lieferten die Standard O11 in New Jersey und die Ethyl Export Corporation n den USA kriegswichtige Materialien noch kurz vor Kriegsausbruch an Deutschland Die Zahl der Kartellabkommen mit dem Ausland überstieg 2000. Alle diese Abkom- men wurden von der I.G. in einseitiger Weise für Deutschland ausgenützt. Dag ging so weit, daß ganz Europa und Groß- britannien in der Magnesien versorgung von Deutschland vollkommen abhängig wurden Die I. G. verstand es sogar, Munitionskäufe Englands in den Vereinigten Staaten 2 unterbinden. Neben ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit betrieb die I.G. durch ihre zahl. reichen Angestellten im Ausland einen weit- reichenden Spionage- und Propagands- dienst. Mitglieder der„OR W-Abwehr“ stan- den auf der Gehaltsliste des Unternehmens Die I. G. als Sklavenhalter Von besonderem aktuellen Interesse wird dieser Prozeß werden, weil darin Anklage auf dem Boden der Haager Landkriegsord- nung geführt wird. Im„Francolor- Abkommen“ ließ sich die I. G. das Haupt. vermögen verschiedener französischer Fir- men übertragen,„arisierte“ Betriebe, de- montierte Spezialmaschinen und verbrachts In französische Facharbeiter nach Deutsch. jand. Beim Angriff auf Rußland stellte man sich auf den Standpunkt, daß die Sowie. union als aufgelöst anzusehen sei, und daß darum das ganze sowietische industrielle Eigentum dem Deutschen Reich gehöre Das Büro der I.G. in Berlin NW 7 legte 1942 einen Geheimbericht vor, der die rück⸗ sichtslose Ausräumung des industriell ver. ect Wwertbaren Maschinenbestandes vorsah. Ne. 4 türlich dachten die beteiligten Herren nieht ben daran, daß der Bumerang eines Tages aul sie zurücksausen würde. Pläne über die Beschaffung und Ausbeutung von Sklaven- arbeit wurden ebenfalls von der I.G. ab. gearbeitet. Insassen von Konzentration: lagern wurden in besondere Lager der I.G. 80 2. B. in Monowitz bei Auschwitz, zur be⸗ sonderen Verwendung ausgewählt. Die Zall der Sklavenarbeiter der I.G. betrug 1945 100 000. Die I.G. führte Experimente an 80 Menschen ohne deren Zustimmung durch, cle l eko! erste! Flasc dag! zauch die 8 oder hei beser ten.! vorlie Natu mich Agke Aber bsslel menge g ni um die Wirkung tödlicher Gase und Gift- f stoffe festzustellen. 1 Persönlich verantwortlich Schar Um freundschaftliche Beziehungen Zul 55 Ss herzustellen, machte die I. G. dieser Or. 75 ganisation, ähnlich wie der Partei, große 1 dt Geldzuwendungen. Mitglieder des 1.0= Vorstandes waren Angehörige des Kepp. ler- Kreises, der sich als Freundes tre Himmlers bezeichnete. Auf Grund dieser Beziehung genoß die I. G. eine Vorzugs- behandlung bei der Zuteilung von Kon- zentrationslagerinsassen. Täglich starben bis zu 100 Menschen vor Erschöpfung an Ihrem Arbeitsplatz im Bunawerk von Monowitz Taylor bezeichnet die Angeklagten infolge ihres Wissens und Vorsatzes als persönlich verantwortlich für die Verbrechen gegen de Menschlichkeit und Kriegsverbrechen im Sinne einer Verschwörung. K. A. Z Zeitgenössische Oper in Heidelberg Boris Blacher:„Die Flut“ Igor Strawinskys„Feuervogel“- Ballett Die Städtischen Bühnen Heidelberg haben als erste Bühne des Westens die Kammeroper des etwa vierzigjährigen Komponisten Boris aufgeführt. Nicht gerade von donnlerndem Applaus begleitet: schade! Denn Blachers„Flut“ und die Heidelberger Aufführung durch Heinrich Köhle r-H e! 1 rleh war gewiß eines der interessantesten, anregendsten und— von der musikalischen Uchkeiten, mit Können und mit Mut. gessen, haben“, Boris Blacher, das wurde in diesem kleinen Werk deutlich, ist ein sehr ernst zu nehmen- der Musiker mit zweifellos zahlreichen 8 ir brauchen auch für die Oper Avantgardisten; Komponisten, die den Mut haben, zu ver- Was sie in der Klavierstunde gelernt auf dag die Oper nicht in unerträg- lichem und ödem Pomp stagniere. Wir brau- chen freilich auch Regisseure, die, entgegen due szenischen Gestaltung her— eines der gensten Erlebnisse in weitem Umkreis. Heinz von Cramer schrieb das ausgezeich- nete Textbuch nach einer Novelle von Mau- passant: voll kühler Skepsis und melancholi- scher Einsicht dramatisiert er das Uterarische Vorbild. Drei fremde Reisende werden von dem Fischer auf ein Schiffswrak geführt und geben. dem allgemeinen Schrei nach Lortzing oder/ Thomas, solchen Avantgardisten ihre Chanes Auf Boris Blachers„Flut“ folgte, nicht sehr geschickt ausgewählt, Igor Stra wins k 7 Ballett Der Feuer vogel, geschrieben Vor dem ersten Weltkrieg und für uns Heutige fast schon oder noch umfangen von den Nach- klängen einer späten und überquellenden Ro- mantik. Die reichere, ungleich erfülltere Par- titur ist fraglos die Igor Strawinskys. Das alte slawische Märchen vom Feuervogel blüht auf, ist kunstvollst verarbeitete russische Volks- musik, geschrieben im Gedanken an und für das unter Zar und Diktator gleichermaßen weltberühmte russische Ballett. Hier aber tanzte, trotz einiger namhafter Gäste, wie Eva Maria Eik, Rolf Arco und Erwin Schreiber, deutsche Provinz unter der Tanzregie Vera Donalies. Und auch Helmut Nötzoldts Bühnenbild, das in Blachers Oper durchaus gelöst und gelungen war, flel bei Strawinsky aus dem russischen in den Heidelberger Rah- men. Fritz Bohne, der bei beiden Werken am Dirigentenpult stand, ist besonders für die feine, unaufdringliche Leitung des Kammer- orchesters in Boris Blachers„Flut“ zu danken. Z. G. geraten durch die unvermutet steigende Flut in Todesnähe und angst. In einem Taumel von Leidenschaften, Mißverstehen und Irrtum j8st sich die Angst dieses Erlebnisses Auf. Boris Blacher instrumentiert sparsam und ein- dringlich, fast sachlich den dramatischen Vor- gang durch eine sehr kleine Orchesterbeset- zung: fünf Bläser und ein verstärktes Quin- tett begleiten das kleine Werk, das mit seiner Dauer von nur 35 Minuten ursprünglich als Radlo-Hörspiel gedacht und auch uraufgeführt Wurde. Bemerkenswert ist der das Geschehen 4 bdegleitende Einbau des Chores, der übrigens aueh in der Heidelberger Aufführung durch- aus den ironisch-tragischen Intentionen des Dienters wie des Komponisten entsprach. Der musikalische, gleichzeitig auch dramatische Höhepunkt liest im Quartett der sechsten Szene mit der unmittelbar darauf folgenden Konzertanten Orchesterüberleitung zum näch- sten Bild. Zu Ende der Oper, insbesondere i Sehlußchor, verflacht der musikalische Teil. In der Heidelberger Aufführung gab Hugo Schäfer- Schuchardt als Fi- scher, die stimmlich ausgewogenste Leistung des Abends. Lieselotte Dflehl war der nieht einfachen Sopranpartie eine dankenswert über- jegene Interpretin. Walter Koeks und Joseph Eil mauer vervollständigen nicht eben Neue Schau in der Kunsthalle ziemlich hoffnungsloses Beginnen, sachlichen Art, starke und zuchtvolle Malbegabung. „Elücklich das Guartett. Hier hätte, man, sich Stärkere individuelle Ausarbeitung des Typi- von Narmen, dunkeltonigen Farbbarmonien. gewünscht. VNolde- Einflüsse sind spürbar, Das Bildnis einer schen der Figuren 0 a Zwei Maler stellen aus Die Mannheimer Kunsthalle stellt in einer neuen Schau zwei dem bremischen Malerkreis in Fischerhude verbundene Künstler vor: den Kokoschkaschüler Hans Mey boden und den jungen Erhart Mit zlaf f, jenen mit Gemäl- en, diesen mit Temperabildern und Holz- schnitten. In Anwesenheit beider Künstler er- öfknete Dr. Pass arge am Samstag die Aus- stellung. Hans Meyboden seinerseits versuchte in einem Vortrag eine Deutung seines künst⸗ lerischen Schaffensgeheimnisses zu geben. Ein sagen zu wollen, was mit Worten kaum zu sagen ist. Wieviel unmittelbarer als alle Worte gibt doch in diesem Fall das Werk selbst Auskunft über seines Schöpfers Wesen! Ein durchaus moder- ner malerischer Geist offenbart hier in jener vom Expressionismus zurückentwickelten neu- der auch impressionistische Nachklänge nicht verloren gegangen sind, seine Mey- bodens Kunst hat nichts Spekulatives. In ihrer norddeutschen Erdenschwere ist sie umsungen Frau am Tisch läßt in Komposition und Ein- zeldurchführung an Kokoschka denken. Ande- res(etwa die beiden bildhaften Raumaus- schnitte mit Blicken aus dem Fenster) erinnert von fern an Cezanne. Indes: Meybodens male- rische Potenz ist so stark, daß die Uebernahme gewisser Ausdrucksmittel großer Vorbilder seine künstlerische Eigenkraft nicht schmälert, die sich besonders in zwei schweizerischen Landschaften, ferner in einem vor Jahren schon von der Mannheimer Kunsthalle erwor- benen und vor den bilderstürmenden Nazis versteckt gehaltenen lyrisch- anmutigen Früh- Iingsbild, vor allem aber in dem reifen„Hoch- zeitstag“, einer von gebändigter satter Farbig- keit durchfluteten und zu höchst verdichtetem Ausdruck gesteigerten Bildkomposition, un- mittelbar dokumentiert. Erhart Mit zlaff, der Maler eindruecks- voller Temperabilder, hat bis zu einem gewis- sen Grade ebenfalls den Zusammenhang mit der Tradition bewahrt. Auch seine Farbmelo- dien sind dem Ekstatisch-Grellen abgewandt, doch scheint er dem expressiven Malstil enger verbunden geblieben zu sein, als Meyboden, mit dem ihn übrigens eine offensichtliche Ver- wandtschaft des malerischen Gefühls und ge- legentlich auch des Motivischen verbindet. Für chareleterlstischie Stimmungen der e ein Konzert. 115 5 schen Landschaft besitzt Mitzlaff ein feines inneres Gehör. Ein Moorbild von atmosphä- rischer Hintergründigkeit, eine„Landschaft mit Straße“ und der„Obstgarten“, den eine mit schlichtesten Mittein aus dem Typischen geschöpfte Stimmungskraft beseelt, zeugen neben farbig-aparten Stilleben von der Bega- bung Mitzlaffs, die über das Malerische hin- aus besonders ausgeprägt in einer Reihe aus- gezeichneter Holzschnitte von gegenwarts- naher Thematik zutage tritt. Eines dieser Blätter wurde in der Pfingstausgabe des „Marnheimer Morgen“ veröffentlicht. C. O. E. Heitere Muse und Volksmusik Ein bunter Strauß aus wohlgelungenen Buffo-Blüten der Oper(Siegfried Himmer und Marianne Flechsig), sehr gekonnten Violinvor- trägen(Toni Czaschky), rassigen Zigeuner- liedern(Ludmilla Levallier); aus leichten und lustigen, modernen Tanz- und Schlagerliedern (Melodia- Quartett) und aus rhythmisch schmis- sigen Bandoneon- und Tanzdarbietungen (Gloria-Expreß) wurde den Besuchern des Ro- sengartens am Pfingstsamstag überreicht. Mit Wilhelm Busch und zeitgemäßen Pointen sagte Wageck an. *. Im„Capitol“ gab es ein Wiedersehen mit dem„Seh Wa rz waldmä del“ in der Auf- führung des Heidelberger Bachlenztheaters. Die begeisterte Aufnahme beim Publikum zeigte, daß das Stück auch heute noch Zug- kraft besitzt. 1 Im„Astoria“-Theater sang der Uk ra In sche Bandura- Chor unter Leitung von Boshyk. Der Chor, klanglich sehr schön zu- sammen geschweißt, verfügt über gute Stim- men, selbst im Tenor, und singt sehr diszi- pliniert. Die Sänger sind zugleich Meister auf der Bandura, einem nuanciert gespielten, mit zahlreichen Metallsaiten bespannten Zupf- instrument, das klanglich an die Mandoline erinnert. Historische Lieder, Balladen, Legen- den, Marsch- und Volkslieder, Liebes-, Tanz- und Schprzliedchen zierten das sehr beifällig aufgenommene Programm. rei. „Lettisches Streichquartett“. Das Lettische treichquartett gibt am 29. Mal(19 Uhr) in der zu machen Studlo-Bühnen der Hochschulen Eine Arbeitstagung in Würzburg In Würzburg trafen sich auf Initiative dit dortigen Studiobühne der Universität die 1 der Nachkriegszeit entstandenen Stud e bühnen zu einer Tagung, bei der sich zun dt ersten Male Vertreter aus allen vier Bes zungszonen gleichberechtigt an den Fon, tferenztisch setzten. Die ersten Debatten ert. 8 standen bei der durch die Erstmaligkeit 9 Zusammentreffens bedingte Klärung des 5e n. grifks und der Aufgaben der Stuclo bene 1 Dieser Fragenkomplex wurde von den Del gierten der 19 beteiligten Universitäten 5 2 Hochschulen in einer Resolution zussmmee gefaßt. Dennoch setzen sich die Studiobühn 8 die Aufgabe, literarisch wertvolle Werke 1 der Antike bis zur Gegenwart, die für Berufsthester ein wirtschaftliches Risiko 5 deuten, in Neu- oder Umarbeitung an 15 r Oeffentlichkeit zu bringen und das 1 theater auf neue Möglichkeiten aufmertee Aufführungen von Zeitstcg sollen vor allem der Auseinandersetzung 0 Jugend mit den Problemen unserer 2 dienen. l Höhepunkt und Abschluß des theoretische l. Teiles der Tagung, auf der Referate 100 Art Theaterfachieuten wertvollen Diskussions, ber boten, bildete ein Vortrag des Theater-an] fe troll-Offiziers Mr. Hahn. Er gab eine tun nls stellung der amerikanischen Bühnenliter⸗ 1. von den Unabhängigkeitskriegen bis zur Ma zeit und behandelte die bedeutende Steg Jon der Universitätsbühnen in Amerika. Er e fe daß auch in Deutschland die Studiobühne n am kulturellen Aufbau fruchtbringend. tler haben möge.. Die glefchzeitig laufende Th e at, i woche brachte eine Reihe praktischef oh kita mühungen im Sinne der in der Resolu. dargelegten Aufgaben der Studiobuünne, kur Würzburg und Erlangen, von dg u das Studio-Werk Unser Morgen“ dan ae 10 W. Goßmann dureh seine Themersts pine] de heftiges Für und Wider hervorrief. El. Sonderveranstaltung des Theaters des ige d turverbandes Würzburg machte die e 50 tellnehmer mit Wilders„Unsere Kleine 8 0 Hans- Wiln. Kirchnef bekannt. 4 1947 er ige + 5 nen der Alstaats. Farben- aden der e diesez Hauptet, keinen die syn- Oel und en An- führen en Ver- sie dle atergrel. iert und ht einez Geheime 1 getrot. Kriegs. n Itfrieden r Weit⸗ gen ver- lieferten Sey und tion in en noch tschland mit dem Abkom- nseitiger Zt. Das id Grob- zung von wurden. onskäufe aten 2 artlichen re zahl- nen weit⸗ paganda- Hr“ stan- nehmens 8 sse Wird Anklage riegsord- color s Haupt- her Fir- ebe, de- erbrachte Deutsch- eIlte man Sopwjet⸗ und daß dustrielle gehöre, 7 legte die ruck riell ver- rsah. Na- ren nicht bages auf Über die Sklaven- I. G. aus- atrations- der 1G, 2, Zur be- Die Zahl rug 1945 nente an 18 durch, und Gikt⸗ J ngen zur leser Or- el, grohe es I.G. Kepp- ndeskrels nd dieser Vorzugs- on Kon- tar ben ble an ihrem Monowitz n infolge persönlich gegen die schen in K. A. , schulen burg tlative der tät die un Studio- sich zum ler Besat- len Kon. batten 15 igkeit * des Be- udiobühne⸗ den Oele. itäten und zusammen icliobühnen Werke von e für ein Risiko be. an a8 Beruß⸗ Imerksalt zeitstücken setzung 1 erer soretischel brate 00 denen ter- Kom eine Da, enliteralu zur Neu, 2 Stellung Er holte zdiobühnel gend he E eg ischer be Resolutloh diobühnen on denen n Hanz ine Stall Kirchnef Konzern. tell Seite 3 —— 8 Der Glaube e gekommen, daß die igkeit meiner eg nicht so sieht“. Zeugen Mrnberger Prozesse dle Schuldigen von gennen und dadurch Alle ehemaligen B gen des Auswärtigen zukhalten ihre ich nach Nürnberg, Nr. 127, mitzuteilen. Schweres mit dreißig Personen scharfes Einbiegen in nach Karlsruhe zum Brückenpässe für passlonsfestspiele im r, muß es heißen: GC EMschEx 1 wärtigen Dienstes werden Grunde hiermit aufgefordert, bis zum 3. Juni gleichgültig, wWwo sie sich im Augenblick Adresse mit Telefonnummer sowie letzten Dienstrang mit Arbeitsgebiet schrift- Verkehrsunglück. deichsautobahn Mannheim- Heidelberg kam am Pfingstsonntag ein Lastkraftwagen, der Attwoch, 28. Mai 1947 macht selig Ich kann mich eines Gefühls der Rührung nie erwehren, wenn ich irgendwo lese, daß man aus einem sichergestellten La- ger flüssiger Freu- denspender die be- schlagnahmte Ware einem Frankenhaus oder Altersheim zur Verfügung gestellt hat. Dasselbe Gefühl überkommt mich mit Macht, wenn mir ein Weinerzeuger oder händler mit from- mem Augenaufschlag versichert, daß ja „bekanntlich“ die Vor- räte gleichfalls für Krankenhäuser zu- rückbehalten werden müßten. Ich bin nun auf Grund einer klei- nen Rechenaufgabe, de ieh mir gestellt habe, zu dem Ergebnis Kranken bereits zum esten Frühstück sich mit ein oder zwei Hlaschen Wein herumquälen müssen, und daß ste im Verlauf der täglichen Zuteilung uchzend zum Operationssaal ziehen und de Schwestern, wenn sie mit einer Spritze oder ähnlichen FHeilungswerkzeugen er- Kheinen, mit echt bayerischen Jodlern be- rüden, um am Abend die Welt durch eine besonders rosige Alkoholbrille zu betrach- ten. Soweit meine Feststellungen nach dem ſorliegenden Zahlenmaterial. Da ich von Natur ziemlich neugierig bin, wollte nich an Hand eines Besuches von der Rich- Feststellung überzeugen. Aber es gab nichts, überhaupt nichts! Jetzt würde mich nur noch die Frage cssleren, ob die lieben Kranken die Wein- mengen des Nachts vertilgen,„damit man den Verkehr über das Amt Neckarau un- ich inter- H. o. gesucht im Laufe der nächsten Monate wird in ürnberg ein Prozeß gegen frühere deutsche Iplomaten und Beamte des Auswärtigen Amtes stattfinden, der— wie alle anderen — sein höchstes Ziel und seine wichtigste Aufgabe darin sieht, den Unschuldigen zu die Klärung herzustel- en, die zum Wiederaufbau Deutschlands un- bedingt erforderlich ist. eamten und Angestell- Amtes und des Aus- aus diesem genaue gegenwärtige jhren Justizpalast, Zimmer (dena) Auf der besetzt war, durch zu die Abzweigungskurve Umkippen. Fünfzehn kersonen wurden verletzt und durch ameri- kanische Polizei und deutsches Rotes Kreuz n die Heidelberger Klinik eingeliefert. Passionsfestspiele. Bei der Notiz über die vom Hauptquartier des Mannheimer Military Sub Post in Verbin- nung mit der Unterstützung der US-Armee kur das deutsche Jugendprogramm veran- dalteten Sonder vorstellung der Freiburger Stadion für die Schü- ler aus Mannheim und Umgebung ist ein Druckfehler unterlaufen. Statt 2. Mai, 14 28. Mal, 14 Uhr. Wir weisen nochmals darauf hin, daß der Ein- kitt zu dieser Vorstellung frei ist.— Veltere Vorstellungen finden am gleichen Tage um 19 Uhr und am Donnerstag, 29. Mai, um 15 und 19 Uhr, statt. Für die Vorstellungen am Donnerstag ist das Pas- seren der Rheinbrücke mit Ein- trittskarten, die auf der Rückseite den Auf- druck:„Mannheim-Ludwigshafen-Brücke. Gilt als Paß für Fußgänger nur für die eit von 12—23 Uhr am 29. 5. 1947“ tragen, genehmigt. Mordversuch und schwerer Raub. Ein 55 jähriger Mann wurde von zwei Auslän- dern in den Kunsthallenbunker gelockt, Wo sie ihm die Hände fesselten und ihn durch 2 wel Streifschüsse am Kopf verletzten. An- schliegend raubten sie ihm seine Taschen- uhr, die Aktentaschen und einen Betrag von etwa 5000 RM. Der Ueberfallene erlitt zum Glück nur leichte Verletzungen und konnte inzwischen wieder aus dem Kran- kenhaus entlassen werden. Amerikanische Bibliothek. Ein weiterer Vortrag in englischer Sprache mit an- schliegender Diskussion findet am Donners- tag, 29. Mai, 19.30 Uhr, in der amerikani- schen Bibliothek in der Lessingschule statt. Es spricht Gerichtsoffizier Robert L. Gu- thrie über das Thema:„Friedensprobleme unserer Zeit“. Wem gehört das Silber? In einer Er- mittlungssache stellte die Kriminalpolizei 89 Teile eines Silberbesteckes, die größten- teils mit W. A. gezeichnet sind, sicher. Ver- mutlich wurden die Bestecke vor etwa einem Jahre von mehreren Tätern gestoh- len. Der Eigentümer wolle sich bei der Staatsanwaltschaft, Zimmer, oder bei der Kriminalpolizei Sandhofen melden. Palast und Capitol:„Das schwarze Schaf“. Die ganze Handlung ist wWẽenig überzeugend. So leicht haben es sich die Menschen nicht einmal im Paradies gemacht. Schade um den Aufwand, der an dieses magere Manu- skript verschwendet wurde. Bedauernswert die Schauspieler, die für diese allzu leichte Kost heißer Sommertage eingespannt wur- den. Him. Achtung, neue Fernsprechnummmern. Am Samstag, 31. Mai, um 17 Uhr, wird das neue Wähleramt in Neckarau in Betrieb genom- men. Die in dem Fernsprechbuch in Klam- mern angegebenen Rufnummern der Fern- sprechteilnehmer in Neckarau und Rheinau haben ab Samstag, 31. Mai, 17 Uhr, Gültig⸗ keit. Die Teilnehmer werden gebeten, zur reibungslosen Betriebsumstellung am glei- chen Tage in der Zeit von 16 bis 17 Uhr bedingt zu unterlassen.. Sprechstunden der Spruchkammer. Die Sprechstunden des öffentlichen Klägers bei der Spruchkammer in K 5 fallen diese Woche aus und werden erst ab 2. Juni wie- der aufgenommen. 5 Entlastungsmaterial gesucht. Der poli- tische Ausschuß des Polizeireviers 1 bittet alle Personen, die Entlastungsmaterial für Dr. Nico Spiegel haben, dieses um- gehend an das Polizeirevier 1, Mannheim, L 6, weiterzuleiten. Dr. Nico Spiegel ist trotz seiner formellen Belastung als Gegner des Nationalsozialismus bekannt. Im Interesse einer gerechten Spruchkammerverhandlung Soll, das Material dem öffentlichen Kläger der Spruchkammer Sinsheim zugeleitet werden. Versammlung der Europa-Union. Am ver- gangenen Freitag hatte die Bezirksgruppe Mannheim der Europa-Union die erste öffent- liche Versammlung. Der Vorsitzende der Landesleitung von Württemberg- Baden, Karl Steinhorst, referierte über die Ziele der Europa-Union. Anschließend wurde der Vorstand für die Bezirksgruppe Mannheim gewählt. Beschwerden über Kohlenzuteilung. Viele Mannheimer beschweren sich darüber, daß nur solche Haushaltungen ohne Gas- anschluß Kohle erhielfen, die beim Kohlen- händler die letzte Lichtrechnung vorzeigen konnten. Bei vielen Untermietern(auch Fa- milien) bestand diese Möglichkeit nicht, da sie über keinen eigenen Lichtzähler ver- fügen, so daß sie leer ausgehen mußten und offensichtlich benachteiligt wurden. Vorübergehend geschlossen. Das Landes- Wirtschaftsamt Karlsruhe bleibt wegen Vorbereitungsarbeiten für die Kontingen- tierung in der Zeit vom 27. Mai bis einschl. 31. Mali für den Publikumsverkehr ge- schlossen. Wilder Fahrgast. Ein betrunkener Aus- länder zertrümmerte die Scheiben eines Straßenbahnwagens und bedrohte die Schaffnerin tätlich. Er konnte von der Po- lizei festgenommen und dem amerikani- schen Schnellgericht zugeführt werden. Rotes Kreuz Suchdienst. Gesucht wer- den die Angehörigen des früheren Unter- offlziers Weidner, Jahrgang 1918/19(Sohn eines Gasthausbesitzers). Weidner war Ausbilder in Teschen(Oberschlesien). Religiöser Vortrag. Am Donnerstag, 29. Mai, um 19.30 Uhr, spricht in der Chri- stuskirche Universitätsprofessor lic. Mi- che(Tübingen) über das Thema„Jesus Christus in unserem Menschsein“. Konzerte in Feudenheim. Der Gesang- verein„Teutonia“, Mannheim-Feudenheim, veranstaltet am 31. Mai, 20 Uhr, und am 1. Juni, 15 Uhr, im unteren Turnsaal der Feudenheimschule sein erstes Konzert. Näheres im Anzeigenteil. Vom Odenwaldklub. Am Sonntag, den 1. Juni, unternimmt der Odenwaldklub eine Wanderung nach der Tromm. Näheres siehe im Anzeigenteil. 5 Ziehung am 30. Juni. Wer ein Los der Wiederaufbau-Lotterie erstehen will, hat nur noch bis zum Ziehungstage, 30. Juni, Zeit. f Wochenmarkt ohne Gemüse Schon der Pfingstsamstag-Markt war fast ohne Gemüse, aber der Dienstag-Markt war direkt leer. Hausfrauen saßen verzweifelt auf Marktbänken, denn sie wußten nicht, wie und was sie kochen sollten. Wo bleiben die Spargel, die bei dieser Witterung doeh reilchlien anfallen müßten? Wo bleiben Sommerspinat, Salat, Rettiche, Kohl; räbchen? Die Bevölkerung erwartet drin- gend, daß endlich die Gemüseversorgung Funktioniert. 5 rel. Neue Omnibuslinien geplant Aus der Stadtratssitzung Von der Städtischen Presstelle wird uns mitgeteilt: Der Stadtrat nahm einen Bericht über die seit dem 19. Mai in Gang befindliche Kinderspeis ung nach dem Hoover- Programm entgegen. Anschliegend sprach der Oberbürgermeister im Namen der Stadt- verwaltung und des Stadtrats den amerika- nischen Stellen, die dieses Hilfswerk er- möglicht haben, den tiefempfundenen Dank dus. Zur Einrichtung zweier Oberleitungs- Omnibuslinien werden 17 Wagen be- nötigt. Es soll zunächst eine Nordlinie, die von Feudenheim über Käfertal nach Wald- hof führt, und später eine Südlinie vom Hauptbahnhof über Lindenhof nach Neckarau eingerichtet werden. Von den in Auftrag ge- gebenen Wagen sind sieben für die Nord- linie und zehn für Ludwigshafen vor- gesehen. Die Anschaffung der Wagen für die später zu errichtende Südlinjie wird sich dann nach den gemachten Erfahrungen richten können. Die bei Daimler-Benz in Auftrag gegebenen Wagen haben ein Fas- sungsvermögen von 65 Fahrgästen. Der An- schaffungspreis von 45 170 RM. je Wagen wurde vom Stadtrat bewilligt. Da auf Freigabe des beschlagnahmten Städtischen Kraftwagenhofs nicht gewartet werden kann, wird an der Hohwiesenstraße eine Kraftwagenreparaturwerk- Speisung der 27000 Hoover-Hilisprogramm in Mannheim angelaufen Einige Schulmädel besteigen die vollbe- setzte Straßenbahn. In der einen Hand trägt jede eine sau- bere Ami Konser- vendose, die einen Henkel aus Draht er- halten hat. Aha! die Schulspeisung nach dem Hoover-Plan ist angelaufen!„Nun, Wie Hats ge- schmeckt?“„Gut! awer wir hätte ruhig noch e bissel mehr vertrage könne!“ lautet die ver- gnügte Antwort. Dann hat es also wirk- lich geschmeckt. Und das ist kein Wunder. Denn es gab einen sehr guten Kakao-Nähr- trank mit Gebäck. Weiter verzeichnet der Wochen- Speisezettel dicke, mit Zucker ge- süßte Haferflockensuppe mit reichlich Trok- kenmilch, ferner je einmal Teigwaren mit Gemüsekonserven oder Dörrobst und einen kräftigen Eintopf mit Hülsenfrüchten: je- weils ein Essen mit 300—350 Kalorien. Grundsätzlich sollen je Essen 25 Pfg. bezahlt werden. Minderbemittelte können jedoch das Essen kostenlos erhalten. 0 Und wo werden diese rund 27 000 Por- tionen täglich gekocht, die sämtliche Mann- heimer Volksschüler erhalten und ebenso die höheren Schüler bis zum 18. Lebensjahr? (Auch die Jugendlichen bis zum 18. Lebens- jahr, die bereits im Beruf stehen, sollen noch von der Speisung erfaßt werden). Rund 9000 Portionen kochen die Großküchen des Roten Kreuzes in der Alphornstraße und in R 5 zusätzlich zu ihrem sonstigen Koch- betrieb. Den Rest 13 Kochstellen der Ar- beiter wohlfahrt, des Caritasverbandes und der Inneren Mission. Und diese Kochstellen, die sich 2. T. in den Schulen selbst oder in deren Nähe befinden, geben die Speisung unmittelbar an die Schulen oder die Schüler aus. Das Rote Kreuz hingegen fährt das in Thermophore abgefüllte Essen durch seine Autos jenen Schulen zu, in deren Nähe sich keine Kochstelle befindet. Erfreulich, daß wenigstens unsere— zum großen Teil unterernährte— Jugend einen kleinen Zusatz erhält! rei. Mannheim behaupfei seine Bedeuſung Wiedereröffnung der Städtischen Ingenieurschule Die Städtische Ingenieur- schule konnte am Dienstagvormittag nach Ueberwindung vieler Schwierigkeiten dank der zähen Arbeit aller Beteiligten mit einem kleinen, aber eindrucksvollen Festakt in der Diesterwegschule, dem jetzigen Heim der Ingenieurschule, eröffnet werden. Ober- bürgermeister Braun streifte in seiner Er- öffnungsansprache die Geschichte der Schule, die von nun an die Bezeichnung „Städtische Ingenieurschule Mannheim, höhere technische Lehranstalt für Ma- schinenbau und Elektrotechnik“ führen wird. Sie wurde 1895 von Professor Dr. Wittsack in Zweibrücken ins Leben ge- rufen, von dort auf Betreiben von Ober- bürgermeister Beck 1898 nach Mannheim verlegt, wo sie nun im kommenden Jahr auf ein halbes Jahrhundert kruchtbringender Arbeit in unserer Stadt zurückblicken kann. Der Oberbürgermeister sprach besonders der Unterrichtsverwaltung und ihrem Lei- ter, Landesdirektor Prof. Dr. Schnabel, den Dank der Stadtverwaltung für die tatkräf- tige Unterstützung bei den schwierigen Vor- arbeiten zur Wiedereröffnung der Schule aus und richtete aufmunternde Worte an die Dozentenschaft und die Studierenden. Prof. Dr. Schnabel beglückwünschte seiner- seits die Stadt zur Wiedereröffnung der Schule, die in der Zukunft genau wie bisher die tatkräftige Unterstützung der Unter- richtsverwaltung finden werde, zunächst durch-. Berufung eines befähigten Leiters, nicht zuletzt aber auch durch den staat- lichen Zuschuß, der bei erhoffter Besserung der Verhältnisse noch erhöht werden solle. Direktor Schnabel richtete ebenfalls einen warmherzigen Appell an die Studierenden, die sich bewußt sein müßten, daß sie nicht lediglich einem Studium zur Erlangung einer einträglichen Stellung nachgehen dürften. Die Beherrschung und richtige Nützung der Naturkräfte, die in der Hand ruchloser Men- schen nur Verderben brächten, müßten sie zum Segen der Menschheit erlernen. Schließ- lich gab noch der 85jährige Gründer der Ingenieurschule, Direktor Dr. Witts a ck, seiner Freude Ausdruck, sein Werk nach so schweren Schicksalsschlägen nun den- noch unter der Obhut der Stadt wieder- erstanden zu sehen. Mit einem Rundgang durch die der Ingenieurschule zur Ver- fügung stehenden Räume endete die 80 schlichte wie bedeutsame Feier. Ba. stätte errichtet. wofür vorläufig 80 000 Reichsmark bereitgestellt werden. Um einen öffentlichen Notstand zu beseitgen, werden zur Abstellung des Gefahren moments an den Gebäuden H 1, 1-2 und H 5, 1 45 000 RM. bewilligt. Für den Betrag von 11 450 RM. werden zur Förderung des Wohnungs- wesens zwei stadteigene Baracken zur Verwendung für Wohnzwecke mit je drei Wohnungen hergerichtet. Für die Beschaffung von Schul- möbeln wird eine Gesamfsumme von 188 500 RM. bewilligt. 5 An Stelle der im Krieg verlorengegan- genen vier städtischen Motorspreng- wagen mit einem Fassungsvermögen von je 4000 Liter konnten bisher erst zwei kleinere Wagen von je 2500 Liter angeschafft werden, zu denen jetzt zwei Diesel wagen von je 4000 Liter hinzugekauft werden kön- nen. Für diesen Ankauf sowie für die Be- schaffung von drei Sandstreuern wer- den 72000 RM. bereitgestellt. Für die Beschaffung von Bücher- und Zeitschriftenregalen für die A me- ri kanische Bibliothek im Gebäude der Wirtschaftshochschule werden 7000 RM., für die Anschaffung eines Magneto- phon- Schallaufnahmeapparats für Büh- nenmusik usw. im Nationaltheater 14 000 RM. bewilligt. Aus Nah und Fern Stockach Baden). Bei Feldarbeiten geriet einer bereits auf einem Auge erblindeten Frau aus Volkertshausen ein Eisensplitter in das andere Auge. Durch sofortige Operation konnte die Frau vor völliger Erblindung bewahrt werden.(pg) N Frankfurt. Unter den 213 Personen, die im etzten Monat wegen Raub amerikanischen Heeresgutes verhaftet wurden, befinden sich zwei deutsche Eisenbahnpolizisten und 80 deut- sche Eisenbahnarbeiter.(ap) Frankfurt. In der Nähe von Kassel kamen durch die Explosion eines Granatblindgängers bei Aufräumungsarbeiten fünf Arbeiter ums Leben und zwei weitere wurden schwer ver- letzt.(ap) 5 Gießen. Der 33jährige Bäcker Arthur Runn aus Dudenhofen wurde um Mitternacht auf der Straße nach Gutenhofen bei Gießen von unbekannten Tätern durch Pistolenschüsse ge- tötet und beraubt.(dena) Düsseldorf. Sämtliche Meßkelche und Mon- stranzen wurden während der Nacht aus der Sakristei der St.-Vinzenz-Kirche gestohlen, 80 daß die Frünhmesse nicht abgehalten werden konnte.(dena-DPD) Düsseldorf. Auf dem, Düsseldorfer Schwarz- markt wurden nach Mitteilung der Düssel- dorfer Polizei drei Personen verhaftet, die ein Faß Fett von ungefähr 3% Zentner zum Preise von 195 Mark pro Pfund anboten.(dena) Radio Stuttgart sendet Mittwoch, 28. Mai: 10.00 Schulfunk; 12.00 Mit- tagskonzert; 13.30 Klavierkonzert; 17.00 Bunte Wei- sen; 18.00 Unsere Neubürger; 18.15 Solistenkonzert; 19.00 Sport; 19.15 Volksweisen; 20.00 Opernklänge; 21.00 Hörspiel„Ind vergib uns unsere Schuld“ von Victor Hugo; 22.15 Tanzmusik. Donnerstag, 29, Mai: 8.30 Morgenstund nat Gold im Mund; 12.00 Landfunk; 13.30 Musik nach Tisch; 17.00 Leichte Musik; 18.00 Aerztliche Sprechstunde; 19.00 Leichte Musik; 20.00 Zur guten Unterhaltung; 21.00 Studio-Konzert; 22.15 Abendkonzert. 1 Freitag, 30. Mai: 9.00 Haus und Heim; 12.00 Mit- tagskonzert; 13.30 Fümmusik; 17.30 Aus der Welt⸗ literatur; 18.00 Von Amts Wegen; 19.00 Sport; 19.13 Parteien diskutieren; 20.00 Was jeder gerne hört; 21.00 2 Feierabend; 22.15 Abendkonzert. Weiterhin warm Vorhersage his Freitag den N. Mal: Ueber- wiegend heiter und abgesehen von örtlichen Wärmegewittern trocken. Höchsttemperatur 28 bis 29 Grad, Tiefsttemperatur 12 bis 15 Grad. Schwache Winde meist aus Süd bis Südwest. Os un den a erdbe Bier des ie, ausge ße S tete Laß geri Donn die Geninae des ns 1 N 85 2154 W 8 CNN HRICHEEN 3 um 11.30 Uhr, statt. Sohn u. Bruder, Leiden, Es starben: Katharina Kürten geb. Frau, unsere liebe Mutter, ist nach kurzem. schwerem Leiden im Alter von 15 Jahren sanft entschlafen. Im Namen der trauern den Hinterbliebenen: Edmund Kürten. Die Beerdigung findet am Mittwoch, 28. Mal 1947, Karl Brandt jr., Schmiedemeister, unser lieb. ist nach langem schwerem wohlversehen, Mannheim, Burgstraße 38. Hinterbliebenen: Famil. Karl Brandt; Emil. Josef Brandt. Beerdigung: Mittwoch, d. A. Mal, 10 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Berleſung, meine liebe sanft entschlafen. Die trauernden (Ertrahierung etc.) Zigarrenfabrik behechnunss wesen U. herrscht, tatkrättig Vo nur erstklas unter N I 46 derlenmäg gem, Sobbr. barten mit Zeitschr. ſpsvcntt Angeb. bet. STELLENANGEBOTE Leher Genehmigung beim Nahrungsmittelchemiker erbeges., Frankfurt) l., Stiktstr. 2. Arbeitsamt einholen] mit Betriebserfahrung in Anstellungsverhältnis, tl. auch zur ständigen Beratung V. Nahrungs- mittel fabrik an der Betgstrage gesucht. Zuschr. unter DS 1145 bef. WEFRA, Werbeges., armstadt, Rheinstraße 46. 5 iu Unterstützung des Inhabers einer, in Baden(Franzds. mehreren Fillalen, wird 858 Kraft gesucht. e umfassende Kenntnisse auf dem Gebiet in. u. ausländischer Tabake besitzt, die modernen Arbeitsmethoden d. Fabrikation sowie Betriebe. Agent. 15 993 mittlerer Zone) mi! Kalkulation vollkommen u. arbeitsfreudig ist. Nu! erren mit großer Erfahrung u. erstklass. Zeug missen u. 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Soll Anfang April 1944 b. Skolat in russische Gefangensch. geraten sein. Nachr. an Frau Marg. Klotz. Reilingen, Sophien- straße 4. 0212 Obgefr. Peter Götz, geb. 25. 3. 20 in Henn weiler bei Kirn Nahe, Feldp.- Nr. 12839 B bzw. 01372, wird gesucht. Letzte Nachr. aus Warschau V 20. 6. 44 auf d. Wege zur Einheit, erreichte diese zw. Orscha und Witebsk. Seither jede Spur verloren. Ausk. erb. Frau Lore Scherer Pforzheim- Brötzingen, Ersingerstr. 98. 0418 Wer kann Ausk. geben über Feldp. Nr. 21197 B Abschnitt Warschau Radom? Trude Giesen, (2232) Duisburg, Anto- nienstraße 5. 02⁰0⁰ Grenadier Emil Möller, geb. 2. 1. 1909, Fp.-Nr. 40 154 B, letzte Nachr. am 14. 8. 44 aus Jassy, W. gesucht. Um Nach- riecht bittet: Frau 8. Möller Wwe., Mannh., Eggenstraße 3. 0429 Obgefr. Walter Möller, Seb. 6. 4. 1912, Fp.-Nr. 27 818 B, letzte Nachr. Anfang März 1948 aus Königswartha u. Weis kolm, wird gesucht. Um Nachr. bittet Frau S. Möller WwWe., Mm., Eggenstraße 3. 0423 Obgefr. Wilhelm Tretter Aus Mannh., geb. 28. 7. 1898 in Bretten, Fel dp. Nr. 11 924 B, wird ge- sucht. Letzte Nachr. V. 4. 1. 45 aus Lipscon. Nachr. erb. an: Frau . Tretter, Mannheim, Eöferstraße 255 0389 Uegz. Paul Germer, Fp. Nr. 12466, zul. 1. Westen (Eifel) wird gesucht. Nachr. erbittet Frau E. Neu, Mannheim Neckarau, Rheingold straße 9, 0495 Getr. Hans Otto, F. Nr. 11955, letzte Nachricht aus Ruland; wohnh. Falkenau/ Tschèchei, Frledelgasse 13, wird ges. Wer kann Angab. machen? Um Nachr. bittet Gertraude Otto, Nürn Seebacher- 5 90768 Karlheinz Michel, F.-Nr. 48985, vermutl. 36. Volksgren.-Divis, geb. am 4. 3. 11, in Lo- benstein/ Th., wird ges, Letzte Nachr., Jan, 43 aus Westdeutschland. Zugchi erb. an Valent. Michel, M.- Sandhofen Schönauer Str. 16. 0864 * Seite 4 Mittwoch, 28. Mai 1947 Wie groß isi unsere Stahlkapaziläl? Der Aufbaubedarf ist nicht annähernd gedeckt Die Alliierten haben im Industrieplan für die deutsche Stahlproduktion Höchstgrenzen vorgesehen und die Stahlkapazität auf 6,8 Millionen t im Jahr, die Stahlproduktion auf 45 Millionen Tonnen festgelegt. Diese Niveau hatte Deutschlands Wirtschaftsein- heit zur Voraussetzung. Da jedoch die Aufteilung in Zonen erfolgte, wie das vor allem die jüngst zu Ende gegangene Mos- kauer Konferenz zeigte, ihre Wiederherstel- lung noch nicht in greifbare Nähe gerückt ist, die beiden westlichen Besatzungsmächte aber die vereinigten Westzonen von Zu- schüssen unabhängig machen wollen, soll, wie wiederholt von Seiten der alliierten Stellen, soeben wieder auch von General Clay festgestellt wurde, in Kürze eine Her- aufsetzung des wirtschaftlichen Niveaus der Westzone erfolgen. Es liegt auf der Hand, daß diese Neufestlegung auch eine Herauf- setzung der Stahlquoten mit einschließen wird, die vor allem von den Engländern, aber auch von den Amerikanern schon bei mrer Festsetzung als nicht zureichend an- gesehen wurden. 5 Diese Umstände machen eine von der Fachzeitschrift„Stahl und Eisen“ Oüssel- dorf, Heft 1/2 1947) veröffentlichte Unter- suchung, die die Zahlen über die zur Zeit tatsächlich vorhandene Kapazität der eisen- schaffenden Industrie zu ermitteln sucht, besonders interessant. Da sich viele Fak- toren der Rechnung, insbesondere aus- stehende Entscheidungen über Demontagen, Ergiebigkeit der zur Verwendung kommen- den Erze, unter den augenblicklichen un- sicheren Verhältnissen nicht exakt feststel- len lassen, kann man zur Zeit nur zu über- schlägigen Werten gelangen, die jedoch im- merhin wertvolle Anhaltspunkte für das ge- genwertige Leistungsvermögen geben. Für das gesamte deutsche Wirtschafts- gebiet, abzüglich der Saar, deren Stahl- kapazität vor Eintritt der Kriegsschäden rund 2,9 Millionen jährlich ausmachte, wird eine annähernde Rohstahlkapazität von rund 9,64 Millionen Tonnen jährlich errechnet. Der Hauptanteil entfällt auf die brit i- sche Zone, die allein mit 8,64 Millionen Tonnen jährlich beteiligt ist, wobei noch die Leistungsfähigkeit der Reichswerke in Wa- tenstedt außer Ansatz bleibt. Die ameri- kanische Zone ist mit 0,4 Millionen Tonnen jährlich beteiligt, während die Rohstahlkapazität der französischen Besatzungszone mit 0,35 Millionen Tonnen, die der russischen Besatzungszone mit 0,28 Millionen Tonnen veranschlagt werden. Für die Inlandsversorgung ergäbe das rund 7 Millionen Tonnen Walzwerkserzeugnisse oder weniger als 100 kg je Kopf der Bevöl- kerung, während noch im Jahre 1929, als Rüstungsaufträge noch nicht ins Gewicht flelen, fast 19 Millionen Tonnen Rohstahl gebraucht wurden, wobei sich Erzeugung und Bedarf deckten. Diese Zahlen machen deutlich, wie groß die Lücke zwischen den Erzeugungsmöglichkeiten und dem Bedarf des Landes geworden ist. Ohne ihre Ueber- brückung wird Deutschlands Wiederaufbau Auf allergrößte Schwierigkeiten stoßen. ml Wie aus unterrichteten Kreisen der amerikani- schen Militärregierung Berlins verlautet, werden die deutschen Inlandspatente, deren Unterlagen fur wenige Cents in den Vereinigten Staaten käuflich zu erwerben sind, voraussichtlich nicht auf Reparationen angerechnet werden, während bezüglich der Auslandspatente zur Zeit bei der Reparationsagentur in Brüssel Verhandlungen im Gange sind Die Verantwortung für das Forstwesen, den Holzeinschlag und die Sägemühlen der anglo- amerikanischen Zone wird dem bizonalen Ernäh- rungs- und Wirtschaftsamt in Stuttgart Übertra- gen. Dle Bauholz anforderungen dage- gen werden im Einklang mit den Richtlinien der Besatzungsbehörden vom Verwaltungsamt für Wirtschaft festgelegt. In der Mitteilung der ame- rikanischen Militärregierung wird die Notwendig- keit einer Heranziehung der deutschen Wälder, die durch den Krieg weniger als die anderer eu- ropäischer Länder gelitten hätten, sowohl für deutsche Bedürfnisse wie für den Export betont. Im Mal werden nach dem Bericht der OMdus schätzungsweise rund 450 000 t Lebensmittel und Saaten und im Juni etwa weitere 400 oo t im Ge- samtwert von 108 Millionen Dollar in das britisch- Amerikanische Besatzungsgebiet eingeführt wer- den. Der Bericht betont, daß besonders das Feh- len geeigneten Saatgutes eine Steigerung der Nah- rungsmittelerzeugung erschwert. dena Das zwischen der britisch- amerikanischen Zone und Frankreich in der vergangenen Woche abge- schlossene Wirtschaftsabkommen gilt bis 31. De- zember d. Js. Unter anderem ist vorgesehen, daß soweit es Transport- und Unterbringungsmöglich- keiten erlauben, französische Geschäftsleute in die vereinigten Westzonen reisen können. dena. Nach Mitteilung der britischen Kontrollkom- misslon wird keine Ruhrkohle nach Großbritannien ausgeführt. Lieferungen erhalten Frankreich, Bel- gien, Holland, Dänemark, Norwegen, Luxemburg, Itallen, die Schweiz, Schweden, Finnland, Grie- chenland, Portugal und Jugoslawien. dena Der verkauf von Us- Schiffen an Ausländer durch die amerikanische Schiffahrts kommission ist nach Mitteilung ihres Vizepräsidenten Me Keough eingestellt worden. Er gab dabei der Hoffnung Ausdruck, daß auch die privaten amerikanischen Schiffseigentümer den Verkauf von alter Tonnage an das Ausland einschränken Werden. dena/ ins Nach Beendigung der Demontagearbeiten und Entlassungen bei den Jenaer Zeiß-Werken ist jetzt der Wiederaufbau im Gange. Die Beleg schaft beläuft sich wieder auf 4945 Mann, die im Lesten Arbeitsverhältnis stehen. Bei dem Glas- Werk Schott& Gen. ist die Planzahl von 1800 zur Zeit nahezu erfüllt. Noch in diesem Monat wird dle erste neue Schmelze von Röhren- und Labor- glas, Mitte Juli von optischem Rohglas bei Schott herauskommen. Zeig arbeitet an der Erzeugung optischer Teile, vox allem Objektive für sächsi- sche Kamerafabriken. Obe Durch das Einfuhrverbot amerikanischer Zi- garetten wird, gemäß einer Erklärung des Leiters der Ein- und Ausfuhrabteilung der Us-Militär- reglerung für Hessen, Mandel, der Schwarze Markt empfindlich getroffen, da sich kein Objekt 80 durch Haltbarkeit und Handlichkeit für die Transaktionen eigne wie gerade die Zigarette. Alle mit dem Genehmigungsvermerk der zu- ständigen Landwirtschaftsver waltung versehenen Warenbegleitpapiere des Interzonenverkehrs sind vom 1. Juni ab bei der Auflieferung zum Trans- port in doppelter Ausfertigung einzureichen. Nach der neuen Anordnung des Verwaltungsam- tes für Wirtschaft behält das eine Exemplar der Verkehrsträger, das andere ist dem Absender zu- rückzugeben, der es unverzüglich an die geneh- migende ane ee zurückzu- schicken hat. 8 5 dena — Eine Brücke der Freundschaft Das„Zweite Parlament der Jugend“ der F. D. J. hat in Meißen seinen Abschluß ge- funden. Die Delegierten aus vielen Ländern Europas und allen Teilen Deutschlands keh- ren in den heimatlichen Wirkungskreis zu- rück. Sie sind erfüllt mit dem Bewußtsein, Träger einer neuen Zeit zu sein, die es fer- tig gebracht hat, die verlorene Achtung der deutschen Jugend wieder zu gewinnen ünd das durch die Nazi-Zeit zerrissene Band der Freundschaft zur Jugend der ganzen Welt wieder neu zu binden. Die Sitzung begann mit enem Rechenschaftsbericht des Zen- tralrats. In dem Bericht wurde u. a. er- wähnt, daß Mitglieder der F. D. J. bei dem Oderbruch über 450 Menschen das Leben gerettet haben und viele Tonnen wertvolles Gut bergen konnten. Außerdem sei es den Arbeitsgruppen der F. D. J. möglich gewesen, dis dureh Wassereinbruch gefährdeten Koh- lengruben in Köthen zu retten. Der zweite Tag, an dem außer den Ver- tretern der englischen Quäker-Jugend auch Vertreter aller vier Militärregierungen teil- nahmen, begann mit einer Debatte über den Rechenschaftsbericht. Anschließend sprach der Vorsitzende der„Freien deutschen Ju- gend“, Erich Honnecker. Er sagte u. a., die Not der Jugend sei so groß, daß sich die F. D. J. unter Zurückstellung ihrer eigenen Forderungen bereit erkläre, die Lebenslage der gesamten deutschen Jugend zu verbes- sern. Im Verlaufe der Sitzung am folgen- den Tage wurden Entschließungen gefaßt, die allen in Deutschland bestehenden Ju- gendorganisationen den Vorschlag machen, sich zu einer Arbeits gemeinschaft der deutschen Jugendverbände zusammenzufinden, um einen deutschen Ju- gendring zu bilden. Die Tagung faßte den Beschluß, den ersten Sonntag im September eines jeden Jahres als Friedenstag der deutschen Jugend“ zu begehen. y. ES X* 508 Kalorien statt 1550 täglich In einer Versammlung der CDU am 19. Mai in Feudenheim wurde zu den die Bevölkerung am meisten berührenden Tages- fragen Stellung genommen. In nachstehen- der Entschließung, die einstimmige An- nahme fand, wurde die Auffassung der Ver- sammlungsteilnenmer zum Ausdruck ge- bracht: 5 Ernährung Die der Mannheimer Bevölkerung in der vergangenen Woche laut amtlicher Berech- nung gewährten 508 Kalorien, statt den seit langer Zeit öffentlich zugesagten 1550 Ka- lorien, bringen besonders die arbeitende Bevölkerung zum körperlichen Zusammen- bruch. Die nptwendigsten Arbeiten, wie Hafenaufbau, Umschlag und Ausladen der Güter, der geforderte Abbau des Großkraft- werkes für Frankreich usw. können infolge Entkräftung der Arbeitnehmer nicht mehr geleistet werden. Durch die Zerreißung Deutschlands in vier Zonen, durch Weg- nahme der Ostgebiete, die als hauptsäch- lichste Nahrungslieferungsgebiete für den Westen in Frage kamen, ist das Heimat- land nicht mehr in der Lage, die ein- heimische Bevölkerung vor dem Verhungern zu schützen. Versprechungen in der Presse und durch den Rundfunk über abgesandte schwimmende oder angekommene Getreide- mengen und Lebensmittel stillen den Hun- ger der Notleidenden nicht; nur die Ausgabe der notwendigsten Lebensmittel kann wirk- same Hilfe schaffen. Verschleppten-Frage Nach mehr als zweijähriger Beendigung des Krieges kann von den jetzt noch in Deutschland lebenden Ausländern kaum mehr behauptet werden, daß sie gegen ihren Willen in Deutschland zurückgehalten wer- den. Sie bilden aber zu einem großen Teil einen Herd der Unsicherheit, der Ueber- griffe und des Schwarzhandels. Die Ver- sammlung bittet, daß die jetzt noch in Deutschland lebenden Ausländer sowohl in der Ernährung wie auch in der Verpflich- tung zur Arbeit der deutschen Bevölkerung Sleichgestellt werden. 5 W. ai 0 —— Die Sozialredaktion des„Mannheimer Mor- gen“ erteilt jeden Mittwoch, vormittags von 9-1 Uhr, mündliche Auskunft. Außer- dem haben wir an jedem Donnerstag, von 1719 Uhr, eine ben dsprechstunde eingerichtet. 5 K., Mittelstraße: Zu meinem großen Erstaunen erhielt ich eine Vorladung als Zeuge in einem Ehescheidungsproze 6 eines Arbeitskol- legen. Dieser behauptet, ich hätte unerlaubte Be- ziehungen zu seiner Frau unterhalten. Ich kann mich dureh Eid rechtfertigen, aber meine bisher glückliche Ehe ist durch die Beschuldigung ge- trübt worden. Muß ich mir dieses gänzlich un- begründete Vorgehen des Arbeitskollegen ge- fallen lassen?- Es ist eine bekannte Manier ge- wisser Parteien in Ehescheidungssachen, irgend- welche Zeugen zu benennen, bei denen die Mög- lichkeit von Beziehungen zum Gegner denkbar sind. Solche aus der Luft gegriffenen Behaup- tungen stellen unzweifelhaft den Tatbestand der üblen Nachrede dar und sind nach 5 186 StgB strafbar. Die Partei, die die Benennung sozusagen als Versuchsballon vorgenommen hat, wird sich vielleicht hinter 5 193 Steg(Wahrnehmung be- rechtigter Interessen) verstecken wollen. Hamit wird sie aber nicht durchkommen, wenn die Be- hauptung ohne irgendeine sachliche Grundlage aufgestellt wird. Uebergeben Sie die Sache ruhig einem Rechtsanwalt. Stammtisch„Tante Berta“: sie haben Ihre kostbaren Zigarren als Wetteinsatz verloren. Die Bezeichnung„Onkel sam“(Uncle Sam) ent- stand nicht erst im ersten Weltkrieg. Sie stammt vielmehr von Samuel Wilson aus New Lork, der sich gegen Ende des 18. Jahrhunderts am Hudson niederlſes und seines gemütlichen Wesens wegen allgemein„Onkel Sam“ genannt wurde. Während des 2. Krieges Englands mit Amerika(1812—14) wurde er wegen seiner Gewissenhaftigkeit bei großen Armeelieferungen Proviantinspektor im englischen Heere. Die von hm mit Us Uni- ted States- gezeichneten Lebensmittelsendungen wurden als Uncle-sams- sendungen gedeutet. Frau Luise, Waldhof: Der Hausbesitzer unter- sagte mir die Benützung der Wasch- küche, weil lch u. a. elf Hemden gewaschen und getrocknet hätte. Soviele Hemden besäße jeh garnicht, und so müßte ich für fremde Leute ge- waschen haben. Die Behauptung des Haus- besitzers stimmt jedoch nicht. Ich habe tatsäch- lich nur meine eigene Wäsche gewachsen.— Mit diesem sonderbaren Hauswirt werden Sie wohl kaum allein fertig werden. Gehen Sie zu einem Rechtsanwalt. Wieviel Sie waschen, geht den Hausbesitzer garnichts an. Sie haben die Be- nutzung der Waschküche mit gemietet und des- i muß innen auch die Waschküche verfügbar eiben. 5 Karl M. in S.: Ist es strafbar, wenn jemand einem gewesenen Sträfling sein Ver- gehen vorhält und andere Menschen hören zu?— Wenn eine Tatsache(Vorbestrafung) be- hauptet oder verbreitet wird, so ist das noch keine rechtswidrige Handlung und deshalb auch nicht nach 88 186 und 187 St strafbar. Wohl aber kann darin eine nach 5 185 strafbare Beleidigung gefunden werden, wenn sich aus den näheren Umständen ergibt, daß der Täter damit seine Mißachtung des Betroffenen unberechtigterweise darlegen zu wollen beabsichtigte. M. E., Schriesheim: Ich habe von einer Tante eine Erbschaft zu erwarten. Würde meine Familie, wenn ich vor meiner Tante sterben sollte, dieses Erbe gesetzlich, also ohne beson- deres Testament, erhalten, da sonstige gesetzliche — Erben nicht vorhanden sind?— Wenn Sie vor de Tante sterben würden, wäre Ihre Frau nicht 5 berechtigt. Wohl aber sind Ihre Kinder als Nach erben erbberechtigt. Erben kann nur, wer blutz verwandt ist, nicht bloß verwandt oder ves schwägert, es sei denn, es läge ein Testament 5 Streitfrage„In Sekunda“: Goethes Reinech Fuchs, 1794, beginnt:„Pfingsten, das leb, liehe Fest, war gekommen“. W. 55, K. O., Frau Hella B.: mre Anfragen slut unklar gehalten. Kommen Sie bitte in Unserg Sprechstunde(siehe oben). Sepp Berger- Heinz Fopel beste Kriteriumsfahrd Deutsche Kriteriumsmeisterschaft 1947 um Oval des Friedrichsplatzes/ 200 Runden 160 km von der Berufsfahrerelite ausge. fahren/ Mannheimer Oberliga schießt in Heimspielen 10 Tore/ Grandioses Spiel der Feudenheimer Elf Die vom Berufs-Rad- sport- Verband Mün- chen an beiden Pfingst- tagen in zwei Läufen von 160 km durchge- führte deutsche Kri- teriums- Meisterschaft der Berufsfahrer brach- te infolge propagan- distischen Versagens zwar nicht den erwar- teten Publikumserfolg, dafür aber eine sport- liche Auseinanderset- zung, die alle Wünsche erfüllte. Nach vergeb- lichen Ausreißversu- chen von Dieterichs Voggenreiter, Steinhilb und L. Hörmann, ge- lang in einem 30 Runden währenden, mörde- rischen Kampf den Fahrern Vopel Mortmuncdq, Hilpert Frankenthah, Meyer(Nürnberg) die Ueberrundung, die lediglich Meyer im Schluß- kampf wieder verlor, In den letzten 20 Run- den versuchten Siehl(Offenbach), Brunner ODarmstadt), Noll Hanau) und Dieterichs Oort- mund) erneut ihr Glück in einer Ueberrun- dung, die aber fehlschlug. Da Vopel infolge eines Defektes zurückgefallen war und zähe und verbissen den Anschluß wieder herstellen mußte, war das Rennen bis zur Schlußrunde mit Spannung geladen. Ueberraschungssieger des ersten Durchgangs war Vopel vor Hil- per t. Mit einer Runde Rückstand folgten auf den nächsten Plätzen Voggenreiter, Mirke(Breslau, Berger(Rosenheim), Hörmann(München), Dieterichs Oort- mund), Sieh!(Offenbach) und Keßler (Nürnberg). Der zweite, am Pfingstmontag durchgeführte Lauf, stellte bei drückender Hitze an die Fah- rer große Anforderungen. Auch dieser Durch- gang war ein scharfes und spannunggeladenes Rennen. Nach verbissenem Spurt vollzogen Saager(Berlin), Hörmann, Berger und Hennig eine Ueberrundung. Bis zum Schluß sammelte Berger tüchtig Punkte und Saager hielt sich als schnellster Spurter an den zahlreichen Prämien schadlos. Durch zweimaligen Sturz von Vopel kam dieser nicht mehr recht in Fahrt und ein Massensturz in der Schlußwer- tung beeinträchtigte das Ergebnis. Sieger blieb Berger(Rosenheim) vor Saager Gerlin), Hörmann(München) und Hennig Oort- mund). Mit einer Runde Rückstand folgten Mirke Breslau), Steinhilb(Stuttgart), Vopel Dortmund) und Voggenreiter Nürnberg). Im Gesamtergebnis kam Berger auf Grund des festgelegten Punktsystems zum Siege und wurde deutscher Kriteriumsmeister 1947. Ergebnisse: 1. Berger 46 Pkt., 2. Vopel 44 P., 3. Mirke 43 P., 4. Voggenreiter 41 P., 5. Saa- ger 38 P., 6. Steinhilb 36 P., 7. L. Hörmann 34 P., 8. Brunner 32 P., 9. Hilpert 21 P., 10. H. Hörmann 29 Punkte. Bwg. Glanzleistung der Feudenheimer Meisterelt Rohrbach— Feudenheim 0:4; Friedrichsfeld — Eppelheim 1:1; Sinsheim Wertheim 1:2 Sandhofen— Walldürn 9:0; Neckargemünd Viernheim 0:2; Sandhausen— Mosbach 2:1: Phönix Mannheim— Neulußheim ausgefallen. Feudenheim 26 20 3 3 83:27 43:9 Rohrbach 26 18 4 4 33:38 40:12 Friedrichsfeld 26 17 4 5 63:26 38·14 Phönix Mannheim 25 156 3 6 32:42 35:15 Sandhofen 26 16 2 8 37:36 34:18 Viernheim 26 16 2 8 70:37 34:18 Neulußheim 25 5 8 7 57744 2723 Eppelheim 26 10 6 10 66:52 26:26 Sandhausen 26 8 4 14 50:63 20:32 Mosbach 26 7 4 15 45:61 19:34 Wertheim 26 5 5 16 34:90 15:27 Sinsheim 26 6 2 18 29:96 14.36 Neckargemünd 26 3 3 20 31:97 943 Walldürn 26 3 3 20 27:90 9:4 Meister der Landesliga, Gruppe Nord Die entscheidungsvolle Begegnung Rohr- bach— Feudenheim brachte mit 10 000 Be- suchern einen Heidelberger Zuschauerrekord und dem ASV Feudenheim einen verdienten 4:0 Steg. Beide Mannschaften lieferten sich einen fairen Kampf, den die Mannheimer durch taktisches Können, stärkeren Kampfes- willen und größere Schnelligkeit für sich entschieden. 5 Schon nach einigen Minuten konnte Feu- denheim durch seinen spritzigen L.-A. Moritz die Führung erreichen. Wohl waren dann für Rohrbach Ausgleichsmöglichkeiten vorhan- den, aber die ASV-Abwehrreihen, unter. Re- gie ihres Seniors Karl Mayer, der der beste Mann dieses Spieles war, zerschlugen alle An- griffe der Heidelberger, Bei den aus der De- kensive heraus entwickelten Angriffen der Feudenheimer nützte M.-St. Back die Gelegen- heit, das zweite Tor zu schießen. Trotz der Hitze wurde das eingeschlagene Tempo bei- behalten, die Feudenheimer waren immer um Sekundenbruchteile schneller, und dies war dann auch ausschlaggebend für das Zustande- kommen des unvermutet hohen Endergeb- nisses, d die beiden Flügelstürmer Moritz und Schröder durch zweckmäßiges Spielen herausschossen. Die Feudenheimer lieferten eine ausgezeichnete Partie und haben sich die Meisterschaft redlich verdient. Neben den be- reits Genannten ist besonders die großartige Verbinderleistung des H.-R. Schäfer und die ut gespielte Pendelläuferrolle des den ver- letzten Stzycki ersetzenden Scheid besonders hervorzuheben. 5 Neben diesem Spiel verblagten die anderen Begegnungen der Landesliga, da sie für die Plazierung keine Rolle mehr spielen. Sand- nofen fertigte die Walldürner auf eigenem Gelände mit 9:0 ab, wodurch Walldürn end- gültig Tabellenletzter wurde. Das Treffen Friedrichsfeld— Eppelheim ergab ein mage- res 1:1. Viernheim holte sich in Neckar- gemünd die letzten Punkte und ist nun punkt- gleich mit Sandhofen. Wertheim siegte in Sinsheim mit 2:1 und durfte dadurch noch einen Platztausch in der Tabelle vornehmen. Sandhausen blieb durch seinen 2.1- Heimsieg über Mosbach Anführer der eee iro. Niederlage der Spitzenreiter SV Waldhof— Ulm 46 5:0: VfL Neckarau BC Augsburg 5:1: SpVgg Fürth— VfR Mann- heim 2:1; Stuttgarter Kickers— 1. FC Nürn- berg 3:0; Bayern München— 05 Schweinfurt 020; Schwaben Augsburg— VfB Stuttgart 3:0; Viktoria Aschaffenburg— 1860 München 4:3; Kickers Offenbach— FSV Frankfurt 1:1; Ein- tracht Frankfurt— Phönix Karlsruhe 6:1; Vik- toria Aschaffenburg— FSV Frankfurt 11 (21. 5.). .„ MNM- Tabelle 1. FC Nürnberg 32 24 5 3 90 23 33:11 1660 München* 8 6 33:29 42:20 SV Waldhof 32 18 3 9 64:46 41:23 Schwaben Augsburg 32 17 5 10 68:38 39:25 Eintracht Frankfurt 32 13 12 7 57:44 3826 Stuttgarter Kickers 31 15 6 10 64:46 36:26 VfB Stuttgart 1 6 10 35:46 36:26 Kickers Offenbach 32 13 9 10 63:50 3529 1. Fe Schweinfurt 31 11 10 10 42:37 32:30 Spygg Fürth 831 11 8 12 42:42 3032 VfR Mannheim 1 2 16 41:51 28:34 Bayern München 32 9 10 13 64751 28:36 Ulm 46 31 10 8 14 47:69, 27:35 VfL. Neckarau 31 10 6 15 65:70 26:36 FSV Frankfurt 32 6 13 13 23:46 25:39 Vikt. Aschaffenburg 32 10 1000 Be Augsburg 32 11 2 19 50:79 24:40 1. FC Bamberg 1 10 3 18 36:62 23:39 FV Karlsruhe 31 8 6 17 40:68 22:40 Phönix Karlsruhe 32 8 4 20 36.74 20.44 VfR in Fürth obne Glück Die Mannheimer hinterließen in Fürth trotz der knappen 1:2-Niederlage einen guten Eindruck. Besonders das Abwehrdreieck Krieg- Rößling-Rohr zeigte beachtliche Leistungen. Der Sturm kombinierte jedoch zu umständlich, 50 daß die zahlreichen Torchancen nicht ver- wertet werden konnten. Bei Fürth war die Verteidigung nicht besonders sicher, während die Läufer- und die Stürmerreihe gefielen. Rohr ließ den gefährlichen Hofmann selten zum Zuge kommen. Die beiden Fürther Tref- fer erzielte der nach innen gelaufene Links- außen Meier nach guten Vorlagen. Das Mann- heimer Tor erzielte Altig. Der VfR mußte die zweite Halbzeit mit zehn Mann durchstehen, da Krieg verletzt ausgeschieden war, W. I. Mißtöne im Ulmer„Spatzenkonzert“ Was Technik an Ge- schliffenem und Tak tik an Pfiffigem auf- zuweisen hat, zeigte in diesem Spiel nur die Waldhof-Elf zeitweilig, obwohl sie noch im- mer auf„Regisseur“ Fanz verzichten muß te, dessen Stelle Siegel übernahm, während H. Mayer nochmals als Verteidiger losgelassen wurde. Die Ulmer „Spatzen“, die über gelegentliche Durch- brüche, bei denen be- sonders Juert gefiel, nicht hinauskamen, versuchten ihre spfeleri- sche Unterlegenheit durch Fouls auszuglei- chen, was kurz nach Wechsel zum Platzwwer⸗ weis O. Schmitts führte, so daß sie die zweite Hälfte mit nur 9 Mann bestreiten mußten; Brun ner war schon beim Stande von 2:0(Herbold und Slegel Waren die Schützen) verletzt aus- geschieden. Drei weitere Tore nach dem Wechsel durch Siegel, Siffling und Herbold, zeugten von der Schußlaune des Waldhof- Sturmes. Daß Lipponer, dessen gefährliche Schüsse Torwart Henig nur mit Hilfe For- tunas, der Latte und des Pfostens abwehren konnte, nicht zu Torehren kam, war Pech. Die 8000 Zuschauer hatten an der Entschei- dung von Zins(München) nicht allzuviel zu bemängeln. 5 K. G. An der Fähre nichts zu erben In Standartbesetzung ließ der blauweiße Fährmann mit einem Siegeswillen ohneglei- chen den bayerischen Gästen keine Chance. Besonders in der ersten Hälfte triumphierte Neckaraus konzentriertes Spiel über die zeit- weise im Feld nicht schlechten und technisch gut beschlagenen Augsburger, die in Platzer ihren besten Mann und zugleich den über- ragenden Akteun des Tages hatten. Von diesem drahtigen, seine Nebenleute geschickt ein- setzenden Vollblutsfußballer drohte dem Nek- karauer Tor die meiste Gefahr. Aber einer allein kann es bekanntlich nicht schaffen. Und schließlich waren die Augsburger froh, mit fünf Treffern von M. Gramminger(2), Soßna, Balogh und Preschle davongekommen zu sein, denn die Neckarauer Stürmer hatten Chancen noch und noch und Balogh verschoß dazu zwei Elfmeter. Den verdienten Ehrentreffer für Augsburg besorgte Schlumpp, während Biesin- ger einen Elfmeter an den Pfosten setzte. Schiri Schneider(Niederrad) hatte das Spiel jederzeit in der Hand. Aber wann endlich lernen die Zuschauer objektiv zu 1 W. Linksrheinische Sportschau Mit einem mageren Pfingstprogramm war- teten die Linksrheiner auf. Die Vertreter der Zonenliga absolvierten sogenannte„Kalo- rienspiele“ und boten somit eine willkommene Abwechslung. So gastierte Gauchels Tus Neuen- dorf bei Ruhbank(Pirmasens) und gewann dort 5:2. Noch 8 siegte der Nordzonen- meister FC Kaiserslautern in Rühlzheim mit 12:0. Recht schwer tat sich Wormatia gegen den Tabellenführer der Landesliga Neustadt, die große Mühe hatten, den knappen 4:8-Sieg zu halten. Phönix Ludwigshafen erneuerte in Freiburg beim ehemaligen Fc alte Freund- schaften und siegte knapp mit 3:2. In der Ehrenliga dürfte sich FK Pirmasens durch sein 2:2- Unentschieden in Gonzenheim den Weg zur obersten Klasse geebnet haben. Nach- dem sich Oppau auf eigenem Platz gegen Mutterstadt 1:2 schlagen ließ, hat der mit 5 Punkten führende Vfl. Neustadt nur noch mit den Friesenheimern zu rechnen, die in Siegel- bach überraschend klar mit 4.1. Pal. Sowiet-Fußball An der Tabellenspitze der sowjetrussischen Fußball-Liga liegt gegenwärtig die starke Moskauer Dynamo-Mannschaft, und dichtauf folgen Stalingrad-Traktor und Moskau-Tor- pedo, die sich am Montag in Moskau vor rund 90 000 Zuschauern einen erbitterten Kampf um den zweiten Tabellenplatz lieferten. Wie die sowjetrussische Nachrichtenagen- tür Tass berichtete, werden an den im August in Moskau stattfindenden russischen elympi- schen Spielen 1 500 000 Sportler aus allen Tei- jen der Sowjet-Union teilnehmen.(ap) Pfingstfröhliches Handball-Leben Die Spiele um den Max Heiser-Pokal 15 Handballmannschaften zeigten in drei Gruppen flotte und temperamentvolle Kämpfe zur Ermittlung des Pokalsiegers. Der Jung- mannschaft der Spygg Ketsch gelang der große Turniersieg und sie nahm den Wander- Pokal in Besitz. 2. Sieger SG 62 Weinheim, 3. SV IIvesheim, 4. TV Oftersheim, 5. A8) Feudenheim, 6. VfR Mannheim. g Endspiele um die ersten 6 Plätze: Often heim— VfR Mannheim 6:1; Ketsch— Weg heim 1:0; Oftersheim— Feudenheim 24 Ketsch— Ilvesheim 3:2; VfR Mannheim Feudenheim 5:7; Ilvesheim— Weinheim 13 Kreismeisterschaft der Frauen: Der ff Mannheim war bei der SKG Birkenau zu Gag und hat dort das Vorspiel überzeugend m 7:0 gewonnen. Ergebnisse der Bezirksklasse(Mänen SKG Birkenau— SG St, Leon 11:6; TSV Daz. landen— TV Bretten 4:9; SKG Birkenau TV Linkenheim 12:5. Dossenheimer Turnier: Das vom TV Pos senheim veranstaltete Pfingstturnier, bei den 21 Mannschaften teilnahmen, ergab folgende Sieger: Männerklasse: TV Nußloch; Fraue TSV Neulußheim; Jugend A: Sd Leutersbau sen; Jugend B: TV Dossenheim. Mittelpunh der Veranstaltung war das Spiel der Heide berger Bezirksklasse-Auswahl— Leutersba; sen, das 6:5 endete. Freundschaftsspiele: TV Brühl— M. Mannheim 7:4; Groß-Wallstadt— VfL Nel. karau' 8:17; TV Schriesheim— S6 Leuten hausen 7:9; Schriesheim— TV Bürstadt 9% Eberbach— Reichsbahn Mannheim 5:6. W, Griechisch- römisches Ringer- Turnier 30 Teilnehmer beteiligten sich an dem 3 dem KSV-Platz ausgetragenen Ringerturnier so daß die zahlreichen Zuschauer abwechs lungsreiche Kämpfe sahen. Im Federgewichf wurde Erich Spatz(ASV Feudenheim) mit! Schulter- und 2 Punktsiegen Turniersieger t Glaser(1884 Mannheim). Für Ueberraschungen sorgte im Weltergewicht der Ukrainer Ru Neu-Ulm), schulterte er doch bekannte Nin. ger wie Brugger, Wittmann und Seeburger. E mußte nur gegen Hagner(Feudenheim) eint Punktniederlage hinnehmen. Der mehrfach deutsche Meister Henze(Sachsenhausen) be. wies im Halbschwengewicht seine große Klas und fertigte alle Gegner entscheidend ab. Wiesental wurde Jugendmeister Die Ringer Wiesentals besiegten die Jugen der Eiche Sandhofen verdient mit 5:3 Puntie und werden nun Baden bei den süddeutsche Meisterschaften vertreten. Freundschaftskämpfe: ASV Grötzingen Ac Germania Ziegelhausen 3:4; KSV Müll, burg— KSV Kirrlach 1:6. 0 Boxen: ASV Feudenheim— Jahn Regen burg 5:13. 5 All. 5 Heino bricht 6-Meilen- Rekord Am Pfingstmontag stand das White City Sl dion im Zeichen eines grogen Tages, Der fit Nische Langstreckenläufer VIljo Heino brach den britischen Rekord im 6-Meilen-Lauf 1 der Zeit von 29:24, Min., indem er 14 Sekt den schneller lief. Sein Verfolger R. G. Gos folgte in 600 m Abstand. Den Schlußlauf 1 800 Vards holte sich der Engländer Tom White der den New Vorker Joe Nowicki im J-Meter Abstand in 1:55,22 Min. schlug. Der Negersprit ter aus den USA, Ed Cornwell, gewann 1 5 Meter Vorsprung in 9,6 Sek.(ap) In wenigen Worten 700 Turn- und Sportvereine mit 102 000 Verein, angehörigen sind dem Badischen Sportverban angeschlossen, wobei der Karlsruher Turnverer 1846 mit 1484, der SV Mannheim-Waldhof mit 4% und die Sportgemeinde Wertheim mit 1200 M gliedern als Großvereine führen. In Nordhaue trafen sich die besten sSchwimmerinnen der 10 Wietischen Besatzungszone. Gisela Graß erzlel Im 100-m-Brustschwimmerzin 1:26 Minuten eine klaren Sieg, während 8 das 100-m-Rilcker schwimmen in 1:27 Min. und die 100 m Kraul“ 1:17 Min. nur knapp vor ina Andreas gewann, 0 1:29 und 1:18 Min. benötigte. In diesem Somme wird die„Tour de France“ zum 33. Male 4 fahren. Der letzte Vorkriegssleger Bartall Gtallei nimmt daran nicht teil. Luziano Magin(tale gewann die 3. Etappe der Italien-Rundfahrt, d über dle 220 km lange Strecke von Genua 18 Reggio führte, im Endspurt vor Magnie ufd n ceni(beide Italien). Bei den im Zirkus Krol (München) durchgeführten Amateur-Boxspo, kämpfen wurden folgende süddeutschen M. ermittelt: Leistner(Bayern); Weller W berg); Weisheit(Bayern); Gernhardt, lein Nornhinweg(alle Württemberg): Titze und 5. tendorf(beide Hessen)./ Mit einer guten Leite von 50,5 Sek. in der 4% 100-m-Staffel warteten Frauen des SV Werder-Bremen in Hannover In einem 10-Runden-Kampf,, der in Bremen Austragung kam, verlor Fiedtke gegen Hes nach Punkten. dene. Fußball— aber mit Verstand III. Noch jedes Spiel hat angefangen mit Hoffen, Harren, Beben, Bangen. Ganz lclar, es ist beim Spielbeginn für beide Teile alles drin. Mit wem ist heut das Glück im Bunde! Ganz feierlich wird's in der Runde.. Da pfęift auch schon der Pfeifenmanm Nur ruhig Blut— wir spielen an: Als Minimum läuft jetzt das Leder nach Regel siebzig Zentimeter, dann ist es quasi vogelfrei fur jeden, der beim Spiel dabei, dann gilt der Ball als angespielt. Heran, wer Mumm noch in sich fühlt! Moment einmal: Gesetzt den Fall, der Spieler trũte seinen Ball so heftig, daß die Funken stieben beim Anspiel, anstatt nur zu schieben, und dieser Ball flög uber's Feld und keiner wäre, der ihn hält, en der Torwart könnt' inn auch nicht hase“ curzum: der Ball säß' in den Maschen, aufbrauste gleich ein Jubelchor. Wär das ein regelrechtes Tor?— Niemals wird das als Tor notiert! Warum? der Ball war nicht berührt, auf seinem Weg, so lang er war, traf ihn kein aweites Stiefelpaa. Ein Spautz, was wir euch vorgeführt, Daus nächste Mal wird's kompliziert.