11947 — it chwierig Mädchen olf und ren 20 ächst 2 es Wil ezogen muß ez ut Mut. tem“ zu. passend modern a Zer- iger sind gearbei. r Schuß. rden und reizvol. ur Ver. e Rock- em Rezt enn eine niehlt es üt dem Ein wei. merliche n zchmidt ehen! mangeln. 2 in ihre den Aut. are jeden stunde r harten len. Ein Frisur n cken und 0 natür- ergang chen, bis ne Tätig en ist rut dahin be. at für nden Be- nproduk- tet wor. erord- nd legis- entlichen 'n Richt⸗ rungsbe⸗ N, an die kten gpz. af ttreten zum neh. gen kten eig, ml. enbergban bis Aso Mitteilung enex pott. 78 Prozent be dat! zone b8 weise db. kahrt das land hte zur Ver- wid ungsamtes laut Mit. Aartler det a Hügel et kommt ts in Min wid n Export. kfurt ge. sse“ nicht je Außen- is fuhrver. ekzahlun· nden Lie. ens ell. dena J. ist im Ver wen. in denen m dürfen n Hafen. 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Die Erfüllung der Gewerkschaftsforderungen wür- de eine zusätzliche Ausgabe von 12 Milliarden Francs für das zweite Halbjahr 1947 bedeuten. Ministerpräsident Ra madijier hatte am Dienstagnachmittag vor der Nationalversamm- lung zu der Streiklage Stellung genommen, Fobei er den Ernst der Lage betonte, in der dag Land sich befinde. Durch die Streiks sei die Stabilität des Francs erheblich gefährdet. Er weise den Gedanken einer Kraftyrobe von aich. Er appelliere an die Einsicht der ar- deitenden Klasse, doch würde die Regierung, wenn nötig, in Ausübung ihrer Pflicht bis zuu kubersten gehen. Nach dem ergebnislosen Verlauf der Verhandlungen griff, wie Asso- clated Press meldet, der Eisenbahnerstreik auch auf Nordafrika über, wo die der CGT angeschlossenen Arbeiter die Stillegung des ugerischen Verkehrsnetzes beschlossen. Der Präsident der französischen Republik, Uncent Auriol, lehnte den Empfang einer Abordnung der Eisenbahner mit der Begrün- dung ab, daß er damit in die Aufgaben des Kabinetts eingreifen würde, das allein der Nationalversammlung verantwortlich sei. Die leitenden Persönlichkeiten des Gewerkschafts- bundes kommen allmählich zu der Erkennt- Is, daß sie nicht mehr Herr über die jüngste Entwieklung des Eisenbahnerstreiks sind. Die Eisenbahngewerkschaft richtete einen erneuten Appell an die Eisenbahnarbeiter, die Transporte von Lebensmitteln sicherzustellen. Der Streik der Gas- und Elektrizitätsarbei- ler, von dem außer Paris auch die Städte Marseille, Montpellier und Toulouse betroffen Forden waren, konnte nach Verhandlungen Mischen dem Minister für Industrieproduk- fon, Robert Lacoste, und Gewerkschafts- vertretern beigelegt werden. 0 Italien braucht Unterstützung Rom, 11. Juni.(ap) Ministerpräsident Alcide de Gaspari erklärte in einer vor der Verfas- zunggebenden Versammlung gehaltenen Rede, daß das Land von den Vereinigten Staaten dnanzieller Hilfe bedürfe, um seine„Freiheit und Unabhängigkeit“ zu retten. De Gasperis dede wurde von den Kommunisten und Ange- börigen anderer Linksparteien Häufig durch böhnische Zurufe unterbrochen. N ubel-Salfae, Leitgeschehen laufend berichtet Im Prozeß gegen die Naziärzte bezeichnete der angeklagte Beiglböch die Meer wasser versuche an E- Häftſingen in Dachau als völlig überflüssig. ir begründete diese Feststellung damit, daß vor 1 bereits ein vollwertiges Mittel zur Neutra- lklerung von Meerwasser vorhanden gewesen tel.— In den Verfahren gegen den Fllek- konzern und Oswald POhI wurden die An- beklagten vor allem durch die Aussagen von chemsligen Kz-Häftlingen und ehemals nach 3 verschleppten Arbeitern stark be- in Dachau wurde im Prozeß gegen die ehe- maligen Angehörigen des Lagerstabes im K 2 uehen Wald die Beweisführung fortgesetzt. 0 Zur Aufdeckung von Kriegsverbrechen wer⸗ en in Stuttgart, Regensburg, Kas- e und Wien besondere Büros von ameri- anischen Dienststellen errichtet, in denen ehe- mallse Kz. Insassen frühere Konzentrationslager- llangecnakten, deren Photographien ausliegen, perettdeleren sollen. Ehemalige KZ-Insassen hrechen utSetordert, in diesen Büros vorzu- „, und nun das Neueste Unentts art,(dena) Die amerikanische Mili- genes erung hat die vom Länderrat vorgeschla- 110 Ausführungsbestimmungen zum Wohn- zungesetz des Kontrolirats gebilligt. Danach beten nur die Wohnungsämter die Kontrolle er den Wohnraum ausüben. eau neh e n.(dena) Thomas Mann hat in 5 Telegramm aus Zürich die Einladung des keimanehen Staatskommissars Dr. Auerbach zur Bunshme an der Münchener Jugendkonferenz beton der Jugend“ abgelehnt. In dem Telegramen en Thomas Mann, er beabsichtige, der deut- lun, Presse eine offene und versöhnliche par- bung über die Gründe der Ablehnung zu geben. 1 Berlin.(dena) Der Alliierte Kontrollrat hat 55 selner 63. Sitzung das Gesetz Nr. 34 über die zuntweinsteuer gebilligt und unterzeichnet. wuler le dland.(dena) Eine aus sowietischer enter ge kans enschaft entlassene ehemalige Nach- unt enhelferin erklärte, daß die im Lager Dombas ntergebrachten 500 Frauen gleiche Arbeit wie die Abaner leisten müssen und bei einer Untertage- beit in den Kohlengruben täglich 1200 f Brot, Aller Suppe, aber weder hett noch Fleisch er- As ram.(dena-Reuter)„Marschall! Kva- bende, der N Kriegsminister und Oper etehlshaber der Streitkräfte des unabhängigen reatiscnen Staates, wurde vom Stkatsgerichts-⸗ 5 zum Tode durch Erschießen verurteilt. ut hin(Nordwales).(ap) Der Präsident der hundzchen Exilregierung en des Krieges, Mh la Rackiewicez, ist hier im Alter von 63 ren gestorben. Rant den d o n.(ap) Nach dem Tode Wladyslaw alete wier hat der polnische Diplomat August ski das Amt des Präsidenten der immer noch wer ngen exlstlerxenden, von den Großmächten Reit nicht mehr anerkannten polnischen Exll- slerung übernommen. aur ten.( lalisten- — p) Der viertägige Sorzlalis dachten wurde am Montag beendigt, nachdem berenossen worden War, die nächste Tagung im eber in Belgien stattfinden zu lassen, Weltgewerkschaftskongreß umreißt seine Ziele Mannheim, 11. Juni(MM) Der in Prag ta- gende Kongreß des Weltgewerkschaftsbundes, an dem als deutsche Vertreter Hermann Schlimme für Berlin, Hans Jendretzky für die Ostzone, Fritz Tarnow für die amerikanische, Hans Böckler für die britische und Mathias Schneider für die französische Zone teilneh- men, nahm, wie dena und ap melden, in sei- nem bisherigen Verlauf in entschiedenster Weise Stellung gegen die reaktionären Kräfte in der Welt. Louis Saillant, der General- sekretär des Bundes, der u. a. auch einen Be- richt über den Stand der deutschen Gewerk- schaftsbewegung gab, schlug vor, daß der Weltgewerkschaftsbund dem Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen folgende Probleme zur Lösung vorlege: Gleiche Löhne, Abschaffung der Benachteiligung aus rassi- schen Gründen, Hebung des Lebensstandards und der Kaufkraft der Arbeiter, Beseitigung der Arbeitslosigkeit und die Behandlung aus- ländischer Arbeiter. Jan Stanz yk als Ver- treter des Generalsekretärs der UN erklärte, daß die Vereinten Nationen wie der Wirt- schafts- und Sozialrat obne die Unterstützung der Arbeiter erfolglos bleiben müßten. Gegen imperialistische und kapitalistische Tendenzen wandten sich Delegierte aus zahl- reichen Ländern So erklärte der französische Delegierte Gaston Mon mousse au, daß das Wiederaufleben reaktionärer Kräfte in der ganzen Welt die Arbeiterbewegung bedrohe. Der Vizepräsident des Kongresses. M. P. Ta- ras ow(Sowjet-Rußland) forderte vereinte Schritte gegen solche Regierungen, die die Rechte der Gewerkschaften verletsen und be- tonte, daß der durch 70 000 000 Mitglieder in fünfzig Ländern gegebene Einfluß des Weltge- werkschaftsbundes unbedingt genutzt werden müsse. Neue Front in Fernost Nanking, 11. Juni.(ap) Truppen der Aeuße- ren Mongolei sind, chinesischen Berichten zu- folge, in die chinesische Provinz Sinkiang ein- gefallen. Sie sollen schon über 300 km tief ins Land eingedrungen sein und bei ihrem Vormarsch gegen die Stadt Peitaschan von Flugzeugen unterstützt sein, die nach AFP so- Wietische Hoheitsabzeichen getragen haben sollen. 300 km nordöstlich der chinesischen Stadt Tihua sind schwere Kämpfe zwischen den chinesischen und mongolischen Truppen im Gange. Die chinesischen Truppen werden von General Sung Hsi Lian befehligt, der während des zweiten Weltkrieges das chine- sische Expeditionskorps in Burma geführt hat: Die chinesische Regierung hat ihren Bot- schafter in Moskau angewiesen, bei der sowie tischen Regierung und bei der Regierung der Aeußeren Mongolei gegen die„Invasion chinesischen Gebietes“ Protest zu erheben. Die Aeußere Mongolei wurde im Januar 1946 von China als unabhängige Republik an- erkannt. Im Februar 1946 unterzeichneten die Sowjetunion und die Mongolische Volksrepu- blik einen Freundschafts- und Beistandspakt. Wie dena-Reuter aus Nanking meldet. ha- ben die auf ungefähr 50 000 Mann geschätzten kommunistischen Streitkräfte ihre Angriffe entlang der Eisenbahnlinie Mukden—Harbin wieder aufgenommen und stoßen gegen den Eisenbahnknotenpunkt Szepinghai vor. Was geht in Oesterreich vor! Wien, 11. Juni.(dena-Reuter) Der Führer der österreichischen Kommunisten, Dr. Ernst Fischer, forderte ein Gerichtsverfahren durch einen Parlamentsbeschluß gegen den Außenminister Dr. Karl Gruber, weil die- ser das kürzlich erfolgte Zusammentreffen Fischers mit Bundeskanzler Figl„ausgeplau- dert“ habe. Wie der diplomatische Reuter- korrespondent berichtet, hat die kommunisti- sche„Volksstimme“ ein Extrablatt heraus- gegeben, in dem Gruber als„amerikanischer Agent“ bezeichnet und sein wie des gesam- ten„Katastrophenkabinetts“ Rücktritt gefor- dert wurde. Zwischen dem Bundeskanzler und Fischer haben offenbar geheime Bespre- chungen stattgefunden, die eine eventuelle Erweiterung der Regierung durch kommuni- stische Beteiligung zum Gegenstand gehabt haben. Informationen hierüber soll Dr. Gru- ber dem amerikanisch-lizenzierten„Wiener Kurier“ zur Verfügung gestellt haben.— Figis Partel, die Volkspartei, gab in einer offiziel- len Erklärung zu, daß Besprechungen stattge- funden haben— die Figl als eine reine Privat- angelegenheit hingestellt hat—, bezeichnete aber die Bereitschaft der Partei, die Regierung nach den Wünschen der Kommunisten umzu- bilden, als vollkommen abwegig. Die Mel- dungen von Dr. Gruhers Rücktritt sind laut AFP offiziell dementiert worden. 5 Das österreichische Parlament hat, wie ap meldet, die Forderung des Kommunisten Ernst Fischer auf Einsetzung eines Parlamentsaus- schusses zur Untersuchung der Beziehungen des österreichischen Außenministers Gruber zu den amerikanischen Behörden abgelehnt. L Marshall für Vereintes Europa Washington, 11. Juni.(ap) Dem amerika- nischen Kongreß soll mit Zustimmung Auhen- minister Marschalls eine Entschließung vorge- legt werden, die die Bildung der V ereinig- ten Staaten von Europa im Rahmen der Vereinten Nationen empfiehlt. Marshal! erklärte hierzu, daß ein geeintes Europa den Wünschen Amerikas entspreche, daß aber die Vereinigten Staaten den Völkern Europas keine besondere Form des politischen oder wirtschaftlichen Zusammenschlusses aAufzwin- gen wollten. Die künftige Organisation Euro- pas müsse vielmehr von den Völkern Europas selbst festgelegt werden. Redeverbot für Dr. Schumacher Berlin, 11. Juni.(dena) Die französische Mili tärreglerung hat dem Vorsitzenden der SPD, Dr. Kurt Schumacher, verboten, in der französischen Besatzungszone auf öffentlichen Veranstaltungen zu sprechen. 2. Jahrgang Nummer 64 Donnerstag, 12. Juni 1947 Einzelpreis 20 Pfennig In jede Ecke der deutschen Not hineingeleuchtet Ministerpräsident Dr. Maier vor dem Landtag über das Ergebnis von München Stuttgart, 11. Juni.(tz-Eig.-Ber.) Zu Be- ginn der Sitzung gab Ministerpräsiden? Dr. Maler einen Bericht über die Münche- ner Konferenz. Er erklärte, es habe sich in der Münchener Konferenz gezeigt, daß sich die deutschen Politiker der US-Zone obne jede Wegweisung seitens der amerikanischen Militärregierung bewegen konnten, im Gegen- satz zu den Vertretern anderer Zonen. Selbst ein besonderes Maß der Kritik werde der Konferenz nicht das Zeugnis versagen kön- nen, daß in jede Ecke der deutschen Not hin- eingeleuchtet worden sei, die Zusammenhänge aufgedeckt und alle Mittel zur Beseitigung der Notstände erörtert worden seien. Man sei sich bewußt, daß hinter der Mün- chener Konferenz mit einer Naturkraft, die alle Deutschen wieder zusammenfüh- ren werde, in dieser oder einer anderen Form ganz von selbst das Wort„Fort- setzung folgt“ geschrieben stehe. Der Landtag trat dann in die Beratung des Haushaltsplans des Justiz- ministeriums und dés Arbeits mini- steriums ein. Im einzelnen nahmen die Vertreter der Parteien, Dr. Kühn(CDU), Dr. Cahn- Garnier(SPD) und Abgeordneter B6GppPILe(KPD), von ihrem Parteistandpunkt ausgehend, zum Problem der Schaffung einer wirklich volksnahen Justiz Stellung. Im Anschluß sprach Justizminister Dr. Beyerle, der zusagte, die von den Ab- geordneten vorgetragenen Meinungen zu be- rücksichtigen. Der Minister gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Schöffengerichte bis spä- testens zum 1. Oktober wieder gebildet sein würden. Abgeordneter August Kuhn(CDU) sprach über den Haushaltsplan des Arbeits- ministeriums. Die Stellungnahme der Par- teien wurde auf die Donnerstagsitzung ver- schoben. Der Entwurf eines Gesetzes über die Aufhebung einiger Bestimmungen über das Grundbuchver fahren und Hypo- thekenrecht aus der zweiten Kriegs- maßnahmeverordnung und ein Gesetzentwurf über die Bestrafung von Forst- und Walddiebstählen wurde einstimmig an- genommen. 4 In der 24. Sitzung des württemnbergisch- badischen Landtages am Vortag wurde eine Forderung der Belegschaft der Robert-Bosch- Werke auf sofortigen Erlaß eines Durch- führungsgesetzes zu den Artikeln 22 und 23 der Verfassung über die Beteiligung der Arbeitnehmer an der Verwaltung und Ge- staltung der Betriebe unter einstimmiger Billigung an das Staatsministerium weiter- geleitet. Ferien auf dem Lande Der Antrag der DVP, einen Ferienaufent- Halt für Kinder zu ermöglichen, wurde ein- stimmig angenommen und das Staatsministe- rium ersucht, alles zu tun, um den unter- ernährten Stadtkindern während der großen Ferien einen sechswöchigen Erholungsaufent- halt in land wirtschaftlichen Betrieben oder Wald- und Ferienheimen zu ermöglichen. An die Bauern werden entsprechende Aufrufe er- lassen und sämtliche Wohlfahrtsorganisationen aufgefordert werden, bei der praktischen Durchführung dieses praktischen FHilfspro- grammes mitzuhelfen. Die vorgesehene Besprechung über das Schreiben der CDU-Abgeordneten Simp- Telegramm Dr. Ehards an den Kontrollrat Ueberreichung der Münchener Resolutionen durch 4 Minister vorgeschlagen München, 11. Juni.(dena) Der bayerische Ministerpräsident Dr. Ehard hat in Vollzug des Beschlusses der Münchener Ministerpräsi- denten-Konferenz an den Alliierten Kontroll- rat ein Telegramm gerichtet, in dem es heißt: „Die in München versammelten Regierungs- chefs haben vier Vertreter beauftragt, die bei den hiesigen Beratungen gefaßten Resolutionen dem Alliierten Kontrollrat zu überbringen und dazu mündliche Erläuterungen zu geben. Als Vertreter sind Ministerpräsident Dr. Boden, Dr. Ehard, ein noch zu bestimmender Regie- rungsschef der britischen Zone und der Ober- bürgermeister von Berlin bestimmt worden.“ In dem Telegramm bittet Dr. Ehard um Mit- teilung des Zeitpunktes, zu dem der Kontroll- rat bereit sei, die Delegation zu empfangen. Einfünrung der„Saar-Mark“ Reichsmark ab 15. Juni im Saargebiet aus dem Verkehr gezogen Berlin, 11. Juni.(dena) Auf der 63. Sitzung des Alliierten Kontrollrates gab der französi- sche Oberbefehlshaber, General Koenig, eine Erklärung über die Grenz verände- rungen im Saargebiet ab und teilte mit, daß im Saargebiet die„saar- Mark“ als neue Währung in Umlauf gesetzt Werde. Nach Mitteilung des französischen Außenministeriums wird die Reichsmark, wie „Associated Press“ aus Paris berichtet, ab 15. Juni im Saargebiet aus dem Verkehr ge- zogen werden. Ein Sprecher des Außenmini- steriums bezeichnete die Einführung der „Saar-Mark“ als eine Vorbereitung für den späteren wirtschaftlichen Anschluß des Saar- gebietes an Frankreich, fügte jedoch hinzu, sie bedeute vorläufig noch nicht einen freien Devisenaustausch zwischen der Franc-Wäh- rung und der neuen Saar-Mark. Der Um- tausch soll auf der Basis von Mark gegen Mark vorgenommen werden. 8 Dena meldet dazu ergänzend, daß die Ein- richtung von Wechselstellen vorge- sehen ist, so daß bei der Grenzüberschreitung Saarmark gegen deutsche Reichsmark umge- tauscht werden kann. Die augenblicklich in Kraft befindliche Verordnung über den Gel d- versand und Bankentransfer zwi- schen der Saar und den Besatzungszonen Deutschlands bleibt weiterhin bestehen. Kreis Saarburg für Anschluß Eine von den Gemeinden des Kreises Saarburg nach der neuen Grenzfestlegung aus eigener Initiative qorgenommene Volks- befragung über den Verbleib des Kreises ergab, wie aus Koblenz verlautet, eine fast hundertprozentige Stimmabgabe für einen Anschluß an das Saargebiet. Zonenbeirat neu zusammengesetzt Hamburg, 11. Juni.(dena-dpd) Der Zonen- beirat für die britische Zone trat in seiner neuen Zusammensetzung unter dem bisheri- gen Vorsitzenden, Minister Blücher(FDP) zusammen. Der Rat besteht nunmehr aus 20 Mitgliedern aus Nordrhein- Westfalen, 10 aus Niedersachsen, 4 aus Schleswig-Holstein und 3 aus der Hansestadt Hamburg. Sämt- liche Mitglieder, von denen 14 der Spp, 12 der CDU, 2 der NLP, 2 dem Zentrum, 3 der FDP und 4 der KPD angehören, sind von den Länderparlamenten gewählt worden. Schutz verfassungsmäßiger Rechte Frankfurt, 11. Juni.(ap! Das amerikanische Hauptquartier hat allen amerikanischen Poli- zeieinheiten den Befehl erteilt,„soweit es mit der Sicherheit und den Anordnungen der Mi- litärregierung vereinbar ist, die verfassungs- mäßigen Rechte deutscher Staatsangehöriger zu wahren“. den Ländern der UsS-Zone angenommenen Verfassungen hätten das Recht des einzelnen auf Leben, Gesundheit, Wohnung, Würde und Privateigentum garantiert. Da die amerika- nische Besatzungsbehörde bestrebt sei, dem deutschen Volk eine demokratische Regie- rungsform zu geben, sei es für die Besat- zungsorgane notwendig, für die Rechte des deutschen Volkes Verständnis aufzubringen. Verhandlungen wegen Rückerstattung Stuttgart, 11. Juni.(dena) Die amerikanische Militärregierung wird auf Ersuchen des Län- derrates mit den tschechoslowakischen Behör- den Verhandlungen über ein Abkommen füh- ren, wonach die aus der Kriegsgefangenschaft entlassenen ehemaligen Sudetendeutschen, ebenso wie die übrigen Ausgewiesenen, in den Besitz ihres persönlichen Eigentums und des „Ausweisungsgeldes“ gelangen sollen. in dem Befehl heißt es, die in Vorschlag einer Volksabstimmung München, 11. Juni.(ap) Der Präsident des brandenburgischen Landtages, Fritz Ebert, kündigte auf einer Pressekonferenz, an der auch der stellvertretende SED- Vorsitzende Walter Ulbricht teilnahm, an, die 8ED werde den Alliierten Kontrollrat um die Ge- nehmigung einer gesamtdeutschen Volksab- stimmung über die Frage der deutschen Zen- tralregierung ersuchen. 5 Ostzonen-Minister über ihr Verhalten Berlin, 11. Juni.(dena) Auf einer Presse- konferenz der Ministerpräsidenten der sowie- tischen Besatzungszone erklärte der Regie- rungschef von Mecklenburg, Wilheim HHök ker, die Vertreter der Ostzone hätten nicht die Absicht gehabt, die Münchener Konferenz zu sprengen. Sie seien vielmehr mit der ern- sten Absicht nach München gefahren, die ge- samten deutschen Fragen zu erörtern. Als Vertreter von etwa 20 Millionen seien sie durch die ablehnende Haltung der übrigen Länderchefs genötigt gewesen, die Konferenz zu verlassen. Auch nach einer späteren einge- henden Prüfung ihrer Handlungsweise seien, wie Höcker betonte, die Ministerpräsidenten zu dem Standpunkt gekommen, daß ihr Ver- halten im Interesse des deutschen Volkes und im Interesse der Schaffung eines deutschen Einheitsstaates richtig gewesen sei. Auf die Frage eines Pressevertreters, ob die Ministerpräsidenten der sowjetischen Zone ihre Maßnahmen allein als Regierungschefs ge- troffen oder sich zuvor mit ihren Kabinetts- mitgliedern in Verbindung gesetzt hätten, wurde erklärt. daß die Ministerpräsidenten vorher Rüeksprachen mit den ver- sehiedenen Parteivertretern ge- habt hätten. 5 Der Ministerpräsident von Brandenburg. Dr. Steinhoff, sagte zum Schluß der Pressekonferenz:„Wie sollen die Alliierten sich einigen, solange wir selbst nicht einig sind. Wenn Deutschland sich einig ist, wer- den sich im selben Moment auch die Alli- ierten einig sein.“ kendörfer und Bausch wurde„auf eine der nächsten Sitzungen“ vertagt, da noch Füh- lungnahmen politischer Art zwischen den Fraktionen notwendig sind. Abgeordneter Gehring(SpD) erklärte dazu, er sei für eine Vertagung dieses Punktes, da im Aelte- stenrat auch sonstige Dinge bekannt gewor- den seien, die eine Verschiebung erfordern würden. Die Sitzung wurde dann in der Haupt- sache von der weiteren Beratung des Staat s- haushaltsplanes für 1946 ausgefüllt. Mit Reden der Abgeordneten Brendle (CDU), Dr. Cahn-Garnier(SPD) und Buchmann(KppD) wurde die Debatte um den Etat des Innen ministeriums abgeschlossen. Die entsprechenden Anträge des Finanzaus- schusses wurden einstimmig angenommen. Der Fall Heidelberger Kinderklinik Abgeordneter Dr. Knorr(SPD) lenkte die Aufmerksamkeit des Landtages auf die Tat- sache, daß in der Heidelberger Univer- Satsklinik von acht Kindern vier nach einer Bluttransfusion starben; da der Blutspender, der seit 1945 nicht mehr untersucht worden war, Lues hatte. Dr. Knorr wies darauf hin, daß zur Vertuschung dieses Skandals ver- sucht worden war, die gesamte Auflage der „Rhein-Neckar-Zeitung“ aufzukaufen. Innen- minister Ulrich versprach, sofort eine Untersuchung einzuleiten. (Der Chefarzt der Heidelberger Kinderkli- nik, Prof. Dr. Bamberger, erklärte in- zwischen, er habe, als ihm diese Vorkomm- nisse Ende vorigen Jahres gemeldet worden seien, die Angelegenheit sofort der Staatsan- waltschaft übergeben. Als er von der Absicht der„RNZ“ erfahren habe, einen Artikel dar- über zu veröffentlichen, habe er gebeten, mit der Veröffentlichung so lange zu warten, bis die Voruntersuchung der Staatsagwaltschaft zum Abschluß gekommen sei. Die Redaktion der„Rhein-Neckar-Zeitung“ habe ihm darauf erklärt, daß ein Herausnehmen des Artikels aus dem Blatt zu hohe Kosten verursache, worauf er sich erboten habe, dies e Kosten zu tragen.) Um Berlins Oberbürgermeister Telegramm unseres Berliner Sch.- Korrespondenten Berlin, 11. Juni. Der von der Mehrheit der Berliner Stadt- verordneten als Oberbärgermeister in Aus- sicht genommene Stadtrat Prof. Reuter soll trotz der Kampfansage des Blattes der Roten Armee und der„Täglichen Rundschau“ vor- aussichtliceh in der kommenden Woche zur Wahl gestellt werden. Reuter gab unserem Korrespondenten eine Unterredung, in der er die Ansicht vertrat, daß die Wahl eines Stadtrates zum Oberbürgermeister keiner Be- stätigung durch die Kommandantur mehr be- dürfe und daß ein Einspruch lediglich durch deren einstimmigen Beschluß möglich sei. Der voraussichtliche Bürgermeister erinnerte dar- an, daß er im ersten Weltkrieg als junger Student in russische Kriegsgefangenschaft ge- raten sei und dabei einen verhältnismäßig tiefen Einblick in das damalige revolutionäre Rußland habe tun können; er sei jedoch nach anfänglicher Begeisterung bald von einer gro- Ben Enttäuschung ergriffen worden. Seine Berufung in die Türkei im Jahre 1935 sei ohne jede Beteiligung des Herrn von Papen zu- stande gekommen; durch die Vermittlung einer Quäkerin sei ihm die Auswanderung nach England gelungen, und von dort aus habe ihn die türkische Regierung als Wirtschaftssach- verständigen in ihre Verwaltung geholt. Als Dozent an der türkischen Hochschule für Po- litik hat er die Ausbildung der hohen türki⸗ schen Beamten geleitet und verschiedene Fachwerke in türkischer und deutscher Sprache veröffentlicht. Im Fall Reuter könnte es wohl ebenso wie im Fall Ostrowski zu einer Kraftprobe zwischen dem Stadtparla- ment und der russischen Kommandantur kommen. 5 eee Steinhoff, E 22 Die Hintergründe meinte der Ministerpräsident der Mark Brandenburg, auf einer Pressekonferenz, die das Münchener Gaukelspiel der Länderchefs der sowjetischen Zone rechtfer- „Es wird schon zuviel von der Not geredet“, Dr. tigen sollte. In der Tat, geredet worden ist schon viel,— aber daß zum ersten Mal diesen Klagen das vereinte Gewicht aller deutschen Länder gegeben werden und daß ihre Quintessenz in ernster und freimütiger Form als das gemeinsame Verlangen des deutschen Volkes offiziell vor die oberste Stelle der Alliierten Mächte gebracht werden sollte— das war das Entscheidende und Neue, das die Münchener Konferenz bringen sollte. Und diese verheigungsvolle Aktion haben die Vertreter der Ostzonè zu ihrem Teil sabotiert. Die vier Delegierten der Münchener Konferenz werden vor dem Kontrollrat nicht als die Sprecher von ganz Deutschland, sondern nur der drei westlichen Zonen auftreten können. Aber es ist nur hre formelle Legitimation, die solchermaßen beschränkt ist. In Wahrheit dürfen sie mit bestem Recht den Anspruch erheben, für das ganze Deutschland zu reden. Es ist nicht so, wie die Herren Steinhoff, Paul und Höcker Wahrhaben wollen, daß den 20 Millionen der Ostzone in München das Wort ver- Weigert worden sei. Die Nöte, die auf der Konferenz beredten Ausdruck fanden, sind die Nöte ganz Deutschlands. Nicht dem Volk der Ostzone war daran gelegen, daß unbedingt die Frage der künftigen Staatsform auf die Tagesordnung gesetzt werden müsse; ihm wäre es für diesmal wahrlich genug gewesen, die wirt- schaftliche Geschlossenheit Deutschlands in wirkamer Form zu doku- mentieren. Die Minister der Ostzone haben in ihren Erklärungen vor der Presse vielleicht wider Willen den Schleier etwas gelüftet, den sie in München sorgfältig über die Hintergründe ihrer Aktion zu breiten suchten. Die Frage, ob sie ihre Haltung vor- her mit ihren Kabinettskollegen abgestimmt hätten, wurde umgangen; statt dessen enschlüpfte ihrem Sprecher das Geständnis, B vorher„Rücksprachen mit ver- schiedenen Parteivertretern“ gepflogen worden ien. Mit welchen Parteivertre- tern, Wurde leider nicht mitgeteilt. Von der Christlich- Demokratischen Union oder den Liberaldemokraten hätten sie bestimmt keine Wünsche und Empfehlungen vernommen, die auf eine Sezession der Ostzone hinausgelaufen wären. Einzig die SED konnte ein Interesse daran haben, die Kluft, die heute leider die sowjetische von den drei anderen Zonen trennt, in so krasser Form sichtbar zu machen. Die Art von deutscher Einheit, die sie zu erstreben vorgibt, ist nicht deutsches Gewächs. Und nicht umsonst hatte, wenige Tage vor der Fahrt nach München, Wilhelm Pie ek seine Parole ausgegeben. Alles was sonst, sei es in der sowijetisch jener Pressekonferenz, zur Motivierung lizenzierten Presse Berlins, sei es in des Münchener Theatercoups angeführt wurde, verdient nicht ernst genommen zu werden. Wenn die geschlossene Mehr- heit der in München versammelten Länderchefs das Ultimatum ihrer Kollegen aus der sowjetischen Zone ablehnen zu müssen glaubte, so geschah das weder auf ein„Diktat der kapitalistischen Westmächte“, noch war es ein Ausfluß„Partikula- ristischer Gesinnung“. Maßgebend war einzig der Vorsatz, zunächst einmal eine Einhedsfront gegen die deutsche Not zu schaffen und den Lebens- willen des deutschen Volkes in fester und eindringlicher Form dort zur Geltung zu bringen, wo heute nun einmal einzig das Tor zur Hilfe geöffnet werden kann. Karl Eugen Mahler Seite 2 9 Donnerstag, 12. Juni 19% Der Kampf um den Kopl von Berlin Die Kandidatur Ernst Reuters 8 5 ieee DENA-Bild Ernst Reuter, Sohn einer Offfziersfamilie aus Holstein, wurde am 29. Juli 1889 geboren. Politische Erkenntnis und soziale Verantwor- tung veranlaßten inn, sich nach Studium und Staatsecamen entschlossen auf die Seite der sozialistischen Arbeiterbewegung zu stellen. 1912 Eintritt in die SPD. 1915 Soldat geworden, Wandte er sich 1918 zunächst der kommunisti- schen Bewegung zu, kehrte aber über die USD wieder zur SPD zurück. 1923 politischer Redakteur des„Vorwärts“. 1921 Stadtverord- neter, später Verkehrsdezernent in Berlin, mit 42 Jahren Oberbürgermeister von Magdeburg., wird Reuter zu einer Persönlichkeit von kom- munal politischem Format. 1932 Reichstagsab- geordneter der SPD. Von 1933 bis 1935 zwei- mal im KZ Lichtenberg. Freigeworden, geht Reuter nach England. Dann beruft ihn die türkische Regierung als Berater für Wirtschaft und Verkehr. 1938 Professor an der Hochschule für Politik in Ankara. 1946 kann er endlich nack Deutschland zurückkehren, seitdem Stadt- rat für Verkehr und Versorgungsbetriebe in Berlin. eee 5 128 Bericht von„driiben 25 II. Der Verkehr im Osten) Je nach dem Umfang der Zerstörung einer Stadt bieten die Hotels überall wieder recht gute Uebernachtungs möglichkeiten. Die Sorge des Reisenden, irgendwo in einem Wartesaal kampieren zu müssen, wird durch ein frisch bezogenes Bett überraschend entkräftet. Die mitgebrachten Lebens mittelkarten der westlichen Zone werden in Verbindung mit dem Interzonenpaß und nach Meldung des Reisenden bei der Ortspolizeibehörde in Reise- marken der russischen Zone getauscht, so daß man in jedem Lokal essen, oder sich in den Geschäften Reiseproviant kaufen kann. * Wer auf den Bahnen der Ostzone reist, Wappne sich mit Geduld. Weite Strecken gleitet der Blick aus dem Abteilfenster auf die schlenenlose Schotterung des einstigen Neben- gleises, das nach Osten abtransportiert wurde. Die sich durch Abwarten des Gegenzuges, durch Fehlen von Lokomotiven und Waggons, durch fast ausschließliche Verwendung von Personenzügen ergebenden Fahr- schwierigkeiten sind so groß, daß selbst das Bahn-Auskunfts- personal nur ungefähre Angaben über Ab- Fahrts- und Ankunftszeiten machen kann, da man nicht weiß, ob die einzige gerade zur Verfügung stehende Lokomotive reparaturbe- dürftig wird, oder ein kleinster Unfall die eine Strecke auf lange Zeit völlig blockiert. * So„arbeitet“ man sich von Station 2¹ Station, hält endlos an kleinsten Plätzen, steigt aus und vertritt sich die Füße— einmal wird es schon weitergehen—. Ein Wagen für die Rote Armee, zwei Wagen für Schwerbeschä⸗- digte, zwei Wagen für den Normal- Reisenden und zwel Wagen für Zeitkarteninhaber—, das ist die Zusammensetzung eines Personenzuges, an dessen Trittbretterp die Reisenden hängen, zwischen deren Kupplung sie sich klammern; denn man will mit, und wer nicht Zelt- Karteninhaber ist, also ein Berufstäti⸗ ger, der täglich zu seiner Arbeitsstätte fährt, darf diese Sonderwagen nicht benutzen. Da hilft kein Hinweis auf den Inter zone n- pas, daß man„unbedingt“ mit diesem Zug fahren muß, um rechtzeitig die Grenze wieder passieren zu können. Der Zeitkartenfahrer riumphiert; ihn schützt das Bahnpersonal, essen Ausspruch zu diesem Thema aufschluß- reich ist:„Was meinen Sie, Was uns passlert, wenn wir für die Zeitkarten- inhaber nicht die Wagen freihalten..“ * Im Nebenabteil unterhalten sich zwei Rei- sende darüber, woran man eine geschlachtete, abgezogene Katze erkennen kann. Der kleine Junge am Fensterplatz verlangt von seiner Mutter eine„Riebensaft- Bemme“, zwei junge Mädchen unterhalten sich auf dem Bahnsteig mit einem jungen, deutschen Mann. Auf dem Tender der auf dem Rangiergleis haltenden Lokomotive, mit den zugeschweiß- ten Schußspuren, stehen in großer, weißer Schrift die untereinander gestellten Worte: „Sichert die Einheit Deutschlands! 4 5 8 Es ist schon ein Unterschied, ob man mit dem Messe- Sonderzug von Leipzig, oder mit den normalen Zügen gen Westen fährt. Von Mitteldeutschland nach Mannheim— mit zwei- maliger durch die Zugverbindungen aufge- zwuüngener Uebernachtung— mit Zeitverlust durch die Grenzkontrolle, durch Paß- und Ge- päckrevision und durch oftes Umsteigen waren es genau 60 Stunden, die man sich heimwärts bewegte. Hans Roden 5 Münchener Abschiedsworte Ministerpräsident Kopf, Niedersachsen, er- klärte, als der über seine Münchener Eindrücke be- tragt wurde:„Daß die Stadt München zu meinem Empfang in den Farben Niedersachsens geflaggt hatte, War mir eine freudige Ueberraschung.“ (Allerdings handelte es sich dabei um die Weiß- gelben Kirchenfahnen, d anläßlich des Fronleich- namsfestes von den Türmen wehten.) Ministerpräsident Lüdemann von Schles- wig-Holstein sagte vor seiner Abreise:„Ich hatte schon so viel von den Münchenern gehört und gelesen, daß ich mich darauf freute, sie endlich nner kennen zu lernen. Leider bin ich auf mei- nem Gang durch die Stadt keinem begegnet.“ Suddeutsche Zeitung Nr. 61 Geistiger Mensch soll führen Veber den vortrag von Dr. Kurt Hlliler der seit 1933 als politischer Emigrant in London lebte), in Hamburg: Eindringlich warnte er vor — ) Siehe auch Nr. 63 des MM einer Abwendung des geistigen Men- schen von der Politik. Werfe der Fort- schrittler die Flinte ins Korn, so hebe der Rück- schrittler sie auf und erschieße ihn.„Der geistige Mensch hat die Pflicht zur Macht. Schöne Litera- tur genügt nicht. Beten auch nicht.“ Zum Schluß forderte Hiller die Führung durch den gei- stigen Menschen. Deutschland brauche ein Zwei- kammer- System. Das Mehrheitsprinzip müsse kor- rigiert werden, denn es sei nicht einzusehen, warum in einem Lande, in dem die Dummheit in der Mehrheit sel, ausgerechnet immer diese an die Macht kommen solle Badische Ztg. Richard Schirrmann in Mannheim In der Aula der Wirtschaftshochschule sprach der Begründer des deutschen und des Weltjugendherbergwerkes. Richard Schir- mann, über„Jugendherbergen und Völker- Versöhnung“. Schirrmann gab eine Schilderung vom Werdegang des Jugendherbergwesens und kündigte U. a. an, daß sich im August dieses Jahres die Jugendlichen aller Völker in 8000 Jugendherbergen anläßlich eines Treffens des Weltverbandes für Jugendherbergen in Hol- land zu einer Friedenskundgebung versammeln werden. Die Bekanntgabe, daß die ersten deut- schen Fahrtengruppen bereits nach England und Frankreich eingeladen wurden, löste bei den Jungen und Mädels helle Begeisterung aus, L. „Elite am Start.“ Das Juni-Programm des Astoria-Theaters verspricht unter diesem Mot- to viel und hält es auch. Den Besuchern wird ein aus erstklassiger Artistik, belebendem Jazz, Humor und etwas Sex- appeal gemischter Cocktail vorgesetzt, der ihnen, dem Beifall nach, ausgezeichnet mundet.. Ausbrecher gefaßt. Von den flüchtigen amerikanischen Soldaten, die vergangenen Sonntag aus dem hiesigen Militärgefängnis ausgebrochen waren, konnten vier Mann von der französischen Polizei verhaftet werden. Alle vier, unter ihnen ein Neger, wurden in Mirecourt, etwa 30 km südlich Nancy, fest- genommen. Sie standen gerade im Begriff, das gestohlene Auto, mit dem sie die Flucht unternahmen, in einem Café zu verkaufen, Ein weiterer entwichener Negersoldat wurde im Bahnwärterhaus an der Strecke Oftersheim Hockenheim nach einer heftigen Schießerei ergriffen. Frau überfallen. In Neckarau wurde gegen 0.30 Uhr in der Friedhofstraße eine Frau von zwei Ausländern überfallen, die sie zu ver- gewaltigen versuchten. l Kassenschrank gestohlen. Zwischen dem 17. und 19. Mai wurde aus einem zerstörten Hause der Innenstadt ein etwa 20—25 Zentner schwerer Kassenschrank gestohlen. Um sach- dienliche Mitteilungen ersucht die Kriminal- polizei Mannheim. Orthopädische Beratung. Die Landesver- sicherungsanstalt Baden hält am 19. Juni im Luisenhochbunker von 9 bis 13 Uhr orthopä- dische Sprechstunden ab. Der„MM“ in Aegypten. Aus einem Kriegs- gefangenenlager in Aegypten wird berichtet, daß dort der„MM“ eifrig studiert wird. Ein Krlegsgefangener bittet für sich und seine Ka- meraden dringend um Gedankenaustausch. Anschrift: Heinz Schißgler, ME 163115, P. O. W. Camp 380, P. O. W.-Postal Section M. E. L. F. EGVYPT.. Veranstaltungen: Eine kirchenmusikalische Feierstunde mit Werken von Bruhns, Muffat und Bach findet am Samstag, 14. Juni, 19.30 Uhr, in der Christuskirche statt.— Der Hand- harmonikaklub„Rheingold“ veranstaltet am Sonntag, 15. Juni, 10 Uhr, im Capitol-Theater ein Konzert.— Am Donnerstag, 12. Juni, 19.30 Uhr, hält Mis Conolly, Dir. d. APC. in der amerikanischen Bibliothek(Lessing- Schule) einen Vortrag in englischer Sprache über „Das Amerikanische Rote Kreuz“ mit an- schließender Diskussion. Weiter teilt die Bib- liothek, die eine Einrichtung für Deutsche ist, mit, daß sie ab 16. Juni werktags von 10—18 Uhr geöffnet ist. Amerikanische und deutsche Zeitungen, Zeitschriften und Bücher können kostenlos im Lesesaal gelesen und auch ent- ehen werden. Von der Berufungskammer Mannheim. Ver- handlung am Freitag, 13. Juni, in E 4, 13: 8.30 Uhr Adam Vollrath, Weinheim, Rosenbrunnen- straße 24; 9.00 Uhr Lieselotte Kiefer, Ilves- heim, Scheffelstraße 10; 9.30 Uhr Leonhard Hofmann, Weinheim, Blücherstraße 31; 10.00 Uhr Alois Schreckenberger, Hemsbach, Allee- straße 10. Spruchkammer-Termin. Am Samstag, 14. Juni, verhandelt die Spruchkammer in der K-5-Schule, II. Stock, um 8.30 Uhr gegen Jakob Theuerkorn, Heidelberg, Hauptstraße 35. Arbeitsjubilaum: Adolf Michl, Alphorn- Straße 42, begeht sein 40jähriges Arbeitsjubi- läum bei der Firma Süddeutsche Kabelwerke. Familien nachrichten. Ihren 80. Geburtstag felerte Babette Jacob, Seckenheimer Straße 64. Trocken, mäßig warm 5 Vorhersage bis Freitagabend. Größtenteils heiter und trocken, nur vorübergehend zuneh- mende Bewölkung. Höchsttemperaturen 21 bis 24, Tiefsttemperaturen 7 bis 10 Grad, schwache östliche Winde. Amt f. Wetterdienst Karlsruhe. 1 Aus der lachbarschalt Was auch Mannheim interessiert Heidelberg. Auf Befehl der Heidelberger Mi- litary Post wurde mit sofortiger Wirkung die Sperrstunde für Stadt- und Landkreis Heidelberg aufgehoben.— Nach längerer Beobachtung ge- lang es der Kriminalpolizei, zwei Lehrlinge einer niesigen Klischeefabrik festzunehmen, die lau- fend Klischees zum Druck von Lebensmittel- marken herstellten, um sie für 1200 RM an einen Heidelberger Studenten zu verkaufen, der damit Lebensmittelkarten für die 99., 100. und 101. Kar- tenperiode herstellte und sie zu enormen Prei- sen verkaufte. Die Fälscher befingen sich in Haft.— Oberbürgermeister Dr. Swäft teilte in emer Pressekonferenz mit, daß durch übergroßen Holzeinschlag, bedingt durch Export, Brennholz- und Armeebedarf, die Forsten der Stadt Heidel- berg bedenklich gelichtet wurden. Normalerweise dürften jährlich 16 500 Festmeter Holz geschlagen Werden, 1946 waren es jedoch 47 000 und 1947 etwa 40 000 Raummeter, so daß im Laufe der Kriegs- und Nachkriegsjahre ein Drittel des ge- samten Waldbestandes vernichtet worden ist. Die Schulspeisung für sämtliche Jugendliche vom 6. bis 18. Lebensjahr hat begonnen. Da der Stadt ein Kontingent von 18 000 Mahlzeiten täglich zur Verfügung gestellt worden war, bei einem tat- sächlichen Bedarf von nur 16 000 Essen, konnten 2000 Mahlzeiten der Stadt Mannheim zur Ver- fügung gestellt werden.(Z. G.)— Der unter Leitung des Psychologen Dr. Mitscherlich stehende Verein„Jugendwerkstätten“ sucht unter lebhaf- ter Zustimmung ausländischer Kreise verwahr- loste Jugendliche wieder in geordnete Bahnen zu lenken. Und zwar will er die Verwahrlosung, die außer auf sozialen Ursachen auch auf einer Art seelischer Erkrankung beruht, nach moder- nen psychologisch- pädagogischen Grundsätzen heilen, die Jugend in Heimen in der Form von Stadtrandsiedlungen erziehen und in geeigneten Berufen aufs beste ausbilden.(rei.) Weinheim. Die Obstablieferung aus dem Land- Kreis läßt nach wie vor zu wünschen übrig. Zum Teil sind die Ablieferungsbescheide erst Tage nach der Kirschenernte in die Hände der Er- zeuger gelangt, so daß das Obst bereits verkauft war. Trotz verschiedener Sitzungen, die im Frühjahr unter Teilnahme der Behörden abge- halten wurden, funktioniert der Verteilungs- apparat nicht. Verschiedene Ablieferungssünder Wurden zur Anzeige gebracht. n. o. Buntes Iagesedho Die letzten Meldungen Tauberbischofsheim. Der 42jährige Leiter des Landwirtschaftsamtes Buchen, Dipl.-Land- wirt Walter Schmidt, wurde von der Landes- polizei verhaftet, weil er unter dem Verdacht steht, laufend unrechtmäßige Lebensmittel- lieferungen erhalten zu haben.(dena) Oftenbach, Der ehemalige Leiter des Ernäh- rungsamtes Offenbach-Land, Heinrich Zimmer, Wurde wegen Unterschlagung einer größeren Menge Lebensmittelkarten von der Strafkammer des Landgerichtes Darmstadt zu 2½ Jahren Zuchthaus und 10 00 Mark Geldstrafe verurteilt. (dena) Stockach. Durch Blitzschlag entstand im Tonhalderhof bei Emmingen ein Brand, dem das ganze Gebäude samt den Fahrnissen zum Opfer flel.(bg) Biberach i. K. Ein in Nordrach beschäftig- ter Ausländer wurde von einem einfahrenden Zug am Mantel erfaßt und unter die Räder ge- schleudert. Der Tod trat augenblicklich ein. 0(be) Weilburg, Die Landwirte des Oberlahnkreises beschlossen auf Grund eines Aufrufes des Land- rats, 100 Gramm Butter je Selbstversorger zu- gunsten der notleidenden Normalverbraucher ab- zugeben.(dena) Saarbrücken. Die Kriminalpolizei konnte einen scheußlichen Lustmord aufklären, der vor 8 Jahren an einem siebenjährigen Mädchen verübt worden war. Als Täter wurden zwei Bauarbeiter aus Saarbrücken verhaftet, die inzwischen ein volles Geständnis abgelegt Haben.(dena) München. Das oberste Militärgericht in Regens- burg verurteilte den 19 jährigen Erich Spitzler wegen 23 Schwarzhandelsvergehen zu zehn Jahren Gefängnis. Spitzler hatte sich von etwa 20 Per- sonen insgesamt 50 000 Mark geben lassen, um dafür amerikanische Zigaretten und Kaffee zu besorgen. f(dena) München. Ein Schnellgericht der Militärregle- rung verurteilte zwölf Bauern, die beschuldigt wurden, Eier und andere Lebensmittel gegen Mistgabeln eingetauscht zu haben, zu Geldstrafen zwischen 100 und 1000 Mark.(dena) Aus der Cewerlsckaltsarbeit Interzonenkonferenz der Bauarbeiter In Berlin sind die Vertreter der Bauarbeiter- Gewerkschaften aus der russischen, britischen und amerikanischen Zone zu einer Konferenz zu- sammengetreten, auf der u. a. die Neuordnung der Bauarbeiterlöhne, das Lehrlings- und Um- schulungswesen, die Beschäftigung von Frauen im Baugewerbe und die Stellung der Gewerk- schaften zur Bildung von Unternehmerverbänden behandelt werden sollen. Gewerkschaftstagung in Baden-Baden Am 28. und 29. Juni findet in Baden-Baden eine Konferenz der Gewerkschaften in der französi- schen Zone statt. Die Durchführung einer Inter- zonenkonferenz der Gewerkschaften in Baden- Baden ist für die Tage vom 5. bis 7. August vor- gesehen. Bergarbeiter stimmen Notschichten zu Auf verschiedenen Konferenzen der Schacht- deleglerten des Industrieverbandes Bergbau haben die Vertreter der Bergarbeiter den zwischen dem Verbandsvorstand und der norddeutschen Kohlen- Kontrolle getroffenen Vereinbarungen, die u. a. das Fahren von Notschichten vorsehen, zuge- stimmt. Kohlengruben in deutsche Hand gefordert Der Vorsitzende des Industrieverbandes Berg- bau in der britischen Zone, August Schmidt, erklärte, daß die Uebergabe der Kohlenproduktion und der Kohlenverteilung in deutsche Hände die Förderleistungesteigern Werde. Außerdem müßten organisatorische und technische Unzulänglichkei- ten in den Gruben beseitigt werden. Neuer Sitz der Gewerkschaftsleitung Die Bundesleitung des deutschen Gewerk schaftsbundes für die britische Besatzungszone hat ihren Sitz nach Düsseldorf verlegt. Das gewerkschaftliche Zonensekretariat in Bflelefeld wird mit Aufnahme der Tätigkeit der Bundes- leitung in Düsseldorf aufgehoben. Lebensmittelversorgung wird kontrolliert Wie der Ortsausschuß des deutschen Gewerk- schaftsbundes n Hamburg bekannt gab, neh- men ab sofort Vertreter der Gewerkschaften an allen Kontrollen der Lebensmittelerfasung und verteilung teil. Wirischalt Schiffahrtsschulden werden gezahlt Die Hauptverwaltung der Binnenschiffahrt in den vereinigten Westzonen beabsichtigt, die aus der Zeit vor dem Zusammenbruch stam- menden, noch nicht geregelten Verbindlichkei- ten des Reiches gegenüber der Binnenschiff- fahrt abzugelten, sofern die Leistungen nicht unmittelbar zugunsten der Wehrmacht erfolg- ten. Vor allem handelt es sich um Transport- aufträge der Wasserstraßenbevollmächtigten, sowie um Mietverträge über Fahrzeuge und ännliche Vereinbarungen auf Grund des Reichsleistungsgesetzes, die infolge der Kapi- tulation nicht mehr abgegolten wurden. Um übertriebenen Hoffnungen vorzubeugen, wird jedoch betont, daß ein Rechtsanspruch zur Zahlung ausdrücklich abgelehnt wird und die Zahlungspflicht einer späteren gesetzlichen Regelung vorbehalten bleiben soll. Zunächst einmal beziehen sich die erlassenen Bestim- mungen auf die britische Zone. Es handelt sich um eine Anweisung zur Bestandsauf- nahme seitens der britischen Militärregierung, die durch eine Rundver fügung der Reichs bankleitstellen für die britische Zone vom 31. Mai bekannt- gegeben wurde, doch wird selbstverständlich auch eine entsprechende Regelung für die US- Zone angestrebt. oe Wieder Finanzgerichte Um eine einheitliche Steuerrechtsprechung für die vereinigten Westzonen zu gewährlei- sten, ist als höchste Instanz der oberste Fi- nanzgerichtshof in München vorgesehen wor- den. Als Ergebnis der letzten Sitzung des Finanzrates konnte ihr Vorsitzender, Mini- Ster a D. Dr. Matthes, mitteilen, daß das Ge- richt nach Erlaß entsprechender Anordnungen der Militärregierung seine Funktionen auf- nehmen wird. Nach einem vom Finanzrat ausgearbeiteten Gesetzentwurf sind als untere Instanzen bei den Finanzämtern Steuer- ausschüsse und diesen übergeordnet Finanzgerichte vorgesehen, so daß ein Berufungsverfahren gegen Steuerbescheide wieder möglich werden wird. In einem Ko- ordinierungsbeschluß hat der Finanzrat ferner den Ländern empfohlen, im Wege der Bankenaufsicht eine Bestandsaufnahme der Wertpapiere in Banken ver- Wahrung durchzuführen. Durch entspre- chende Anordnung der Länder sollen sowohl die bei den Bank- und Kreditinstituten beider Zonen in Verwahrung befindlichen Effekten- bestände erfaßt werden, wie auch die Sammel- depot- Verpflichtungen solcher Wertpapier- Sammelbanken, die ihren Sitz nicht im Ge- let der beiden Zonen haben. dens Nach Untersuchungen des Instituts für Wirt- schaftsforschung in Berlin ist der Umsatz zwi- schen den Besatzungszonen auf weniger als ein Z Wan gzigstel des früheren Ums at 2 es zurückgegangen, während die Gesamterzeu- gung um etwa ein Drittel gesunken ist. Wert mäßig wird der Umsatz zwischen den Zonen auf Grund der Verkehrsstatistiken auf etwa 15 bis 20 Milliarden, d. h. etwa auf ein Drittel der gesam- ten Güterproduktion von 35 Millſiarden geschätzt. oe. Auf einer Tagung des Fachverbandes der Haus- haltmaschinen- Industrie für die englische Zone wurden ernste Bedenken gegen die Häufung von Messen und Ausstellungen geäußert, da man da- durch nach außen bin ein der Wirklichkeit nicht entsprechendes Bild von der Leistungsfähigkeit unserer Wirtschaft zu geben versuche. Für die britisch- amerikanische Zone genüge die Abhal- tung einer Messe als Ersatz für die Leipziger Veranstaltung. wid Die Firmennamen der drei aufgeteilten D-Ban- ken in Hessen lauten: für die Deutsche Bank „Hessische Bank“, für die Dresdner Bank „Rhein-Main- Bank!, für die Commerz- bank„Mitteldeutsche Creditbank., dena Auf Grund eines Beschlusses des Verwaltungs- amtes für Wirtschaft ist in Minden eine„Haupt- Ahteilung A5— Reparationen“ unter Leitung von Senatsrat Walter Sehmid errichtet worden, die mit den Länderregierungen zusammenarbeiten soll, bei denen die Reparations- und Demontage källe in erster Instanz bearbeitet werden. wid Der Finanzminister des Landes Nordrhein- West- falen, Dr. Blücher, teilte mit, daß der unrentable Exportpreis für Ruhrkohlen in Kürze auf einer für die deutsche Wirtschaft befriedigenden Basis festgesetzt wird. gn Nach einer Erklärung des Generalsekretärs des internationalen Notzeiten-EFrnährungsrates, Fitz- gerald, liegt die Welterzeugung an Oelen und Theater um einen Tisch Von Hertha A. Koch Seit drei Jahren bin ich gezwungen, an fremder Leute Tisch zu sitzen; jetzt wird das kreundlicherweise geliehene Möbel von sei- nem Eigentümer wieder gebraucht. Obwohl es nie mein Besitz war, fühle ich mich doch um ein ganzes Stück ärmer. Das Wirtschaftsamt, abhold poetischer Stim- mung, wie sie sich auch um ein nüchternes Möbel wie einen Tisch ranken mag, erklärte mir, daß ich als„Alleinstehende“ keinen An- spruch auf den heiß begehrten Schein habe, der allein zum Bezug eines Tisches berech- tigt. Da stehe ich nun in dem niederschmet- ternden Bewußtsein, nur auf dem Umweg einer Familiengründung zu einem Tisch kom- men zu können. 0 Der Hinweis, daß meine armselige Dach- kammer-Idylle ohne Tisch nicht zu bestehen vermag, nützt ebensowenig, wie die Forde- rung nach dem fundamentalen Recht des Menschen, seine Füße unter etwas hängen zu dürfen. Kein Tisch ist mir bereitet, obwohl auch mein Gemüt nach Kalorien schmachtet Das Tischtuch liegt bereit, wie die Winde! für den Säugling, aber es gibt kein freudiges Ereignis. Nun bin ich, zum erstenmal in mei- nem Leben, auf einen nicht metaphorische harten Boden der Tatsachen gestellt, auf der sich auch meine Freunde, wenn sie mich zum Tee besuchen, werden legen müssen. Mitleid vermutend mit einem Zustand wie dem meinen und nach einem unwiderruflich Abschlägigen Bescheid, wagte lch mein zweites Anliegen vorzubringen: ein Bügelbrett muß ieh haben. Wenn ſch ein Einfamilienhaus mit acht Zimmern, Garage, Zentralheizung und Gemüsegarten verlangt hätte, das Auge des Gewaltigen hätte mich nicht entsetzter an- schauen können. Erstens sei ich an der fal- schen Stelle, wurde mir bedeutet, und zwei⸗ tens gäbe es solche häushaltlichen Kostbar- keiten überhaupt nur für Familien mit min- destens zwei Kindern. 1 Wo und wie ich aber denn das notwen- dige Geschäft des Bügelns besorgen solle? „Machen Sie es wie andere,“ wurde streng erklärt„auf dem Tisch.“ Der Mann hinter dem Schreibtisch— die Geschichte hat sich wirklich so zugetragen War mir böse wegen meines verdutzten Ge- sichts und wegen meines lauten Lachens. Aber er, der mächtige Gebieter über Tische und Stühle, wußte nicht, daß er mächtig war auch in den Bezirken des Geistes, in denen die Weltanschauungen auf- und untergehen, der Verstand scharf oder stumpf und der Humor tot oder lebendig wird. Beginn in Schwetzingen Am Samstag, den 14. Juni beginnen die bis zum 15. Juli dauernden Sehwetzinger Festspiele 1947 mit Mozarts Zauber- flöte!“ unter Leitung von Generalmusikdirek- tor Otto Matzerath- Karlsruhe. Inszenie- rung: Heinrich Köhler-Helffrich, Büh- nenbilder: Helmut Nötzold, Choreographie: Vera Donalies. Die Gesangspartien werden von Münchener und Feidelberger Sängern bestritten. Im Rahmen der Schwetzinger Festspiele geben die Münchener Philharmoni- ker unter Generalmusikdirektor Hans Ros baud am Sonntagvormittag, 11 Uhr, in der Heidelberger Stadthalle ein Sinfonie konzert mit Werken von Copland, Hinde- mith und Tschaikowsky. Existenzialismus auf der Bühne „Die Fliegen“ in Baden-Baden „Les Mouches“(„Die Fliegen), das viel- diskutierte Drama von Jean Paul Sartre, dem Vertreter der in Frankreich aufgekom- menen Philosophie des Existenzialismus, wur- de in Baden-Baden von der„Compagnie des Dix“ in französischer Sprache aufgeführt. Das Stück lehnt sich der Atriden-Tragödie des Sophokles an. Der zurückkehrende Orest tötet Aeghist und Klytämnestra. Mit allem intel- lektuellen Aufwand an Philosophie und Psycho- logie kämpft Sartre um die Vermenschlichung Gottes und um die Vergottung des Menschen. Orest proklamiert in seinem prometheischen Hochmut„die Freiheit des Menschen“, sich dem göttlichen Gesetz zu entziehen, und der erste Gebrauch, den er von dieser vermeint- lichen„Freiheit“ macht, ist jener Doppelmord an Aeghist und Klytämnestra, Wenn dieses Drama ideenmäßig Schule machen sollte, kann einem um den Bestand des Abendlandes bange werden, denn das von jeder Bindung an metaphysische Werte„freie Tatmenschentum“, das schon im Dritten Reich bedenkliche Trium- Phe feierte, führt bei einer Verleugnung des Christentums direkt in die Anarchie. Die Aufführung wurde, wie uns schien, dem Stil des Werkes in hohem Maße gerecht. Dr. J. A. Flach „Letztes Auftreten Herta Bolles. In der Sams- tag- Aufführung des Tanz- Abends des National- theaters wird die Solotänzerin Herta Bolle, die ihren Vertrag mit dem Nationaltheater ge- löst hat, zum letzten Male vor ihrem Weggang vor dem Mannheimer Publikum auftreten. Wie wir erfahren, wird Herta Bolle nach den ver- einigten Staaten übersiedeln. Mannheimer Nachwuchs Pianistin. Doris ROthmund, einé junge Mannheimer Pia- nistin, ging als Preisträgerin aus dem von Radio Stuttgart veranstalteten Wettbewerb jun- ger Instrumentalisten hervor. Die Künstlerin spielt am Montag, den 16. Juni(20.30 Uhr), im Sinfonlekonzert von Radio Stuttgart das Kla- vierkonzert in Es- dur von Liszt. „Neue Deutsche Kunst“ in Mainz. in Mainz Wird Mitte Juni in der Kunsthalle am Dom die Ausstellung FNeue Deutsche Kunst“ eröftnet. Auf der Schau werden alle erreſchbaren neu- Zeitlichen deutschen Künstler der letzten 30 Jahre vertreten sein, — Fetten um 15 bis 20% unter dem Vorkriegsstagt Inkolse der durch die Reismigernte beding erhöhten Nachfrage nach Erdnüssen werden Seh jedoch die Fette xporte nach Europ nur auf die Hälfte der Vorkriegslieferungen be laufen. 5 dent Mitbringsel New Vork Times, Overseas Weekly, Nr. 100 „Ich habe aber Hunger Ar Zelbluugestr ni ella Ziffern vom Tage Die„Neue Zeitung“ gibt für das Verhälin von Löhnen und Preisen in Frankreich fh. gende Beispiele: 1909 kostete ein Kilogramm Brot 0,22, 1946: 8,90 Franken; für das Liter Milch wurden 1909 0,22, 1946 jedoch 11,90 Frag. ken bezahlt. Das Liter Wein stand 1909 au 9,70, 1946 auf 27 Franken. An Löhnen werden Zegenwärtig pro Monat in Franken bezahl Filmstar 1 000 000. Kabinettsmitglied 50 000, Ar. meegeneral 40 000, Bischof von Metz 20000, Bergarbeiter 10 000, Mechaniker 9500, Nackt. tänzerin 9000, Polizist 7000, Stengoraph 6000“ Franhef. Neue Presse/ Ny. 69. Der„Gröfaz“ Aus London nach„Daily Telegraph“: Maj Shuman zählt in seinem Buche, in dem d Aussagen der überlebenden deutschen Gege- rale zusammengefaßt sind, sieben große strate. gische Fehler Hitlers als Grund für Deutsch. lands Niederlage auf: Versagen bei Dünkit⸗ chen, das britische Expeditionskorps zu bei nichten; Nichtdurchführung der Invasion Eng · lands; Schonung Gibraltars; Nichtdurchfäh. rung von Luftlandeoperationen im Mittelmeet Angriff gegen Rußland; Kriegserklärung die 8A und die Nichtverstärkung der Alamein- Front.(, Gröfaz!: Größter Fell. herr aller Zeiten— gesprochen in allen Off. ziersbezirken der Wehrmacht) Rheiniscke Zeitung/ Nr. 4 Demokratie sgubert sich selbst Eigener Bericht aus Regens burg: Br. Joh, Frfese aus Regensburg hat einen umfassenden und weit verbreſteten„Kommentar zum Szube- rungs gesetz! verfaßt. Jetzt wurde Dr. Pries unter dem Verdacht der Fragebogenf s! se hung in fünf Punkten verhaftet, aber gegen Stellung einer Kaution wieder auf freien Fuß gesetzt. Der Geschäftsführer des Vorsitzenden der Spruchkammer II, Regensburg, Grabks, wurde wegen Schilebungen verhaftet. Main-Echo Vr. Des Generals häusliche Pflichten Frau Eisenhower hatte seinerzeit zu den Us- Abgeordneten Jarman gesagt:„Sagen Sie Ike er soll wegen seiner Kriegserfolge nfcht zu ein- gebildet werden. Wenn er nach Hause kommt muß er nach wie vor das Geschirr aufwaschen!“ Als Jarman den General jetzt im Repräsentanten- haus fragte, ob er Wirklich auch jetzt noch die Teller abzuwaschen habe, erwiderte Eisenhower lächelnd: Nur am Sonntagabend. Schwarzwulder Post Nr. 45(ap) Schlägt die Türe zu Aus Wies baden: Die frühere Ehefrau des deutschen Sektkönigs, Baron Gottfried v. Mumm, Madeleine Allegretti, wurde von einem Ge. richt der Militärregſerung zu einer Geldstrate von 3500 Marke verurteilt. Frau Allegretti hatte den Gang der Verhandlungen im Spruchkammer- verfahren gegen Gustav Ewert, einen früheren Angestellten Mumms, durch Zwischenrufe de „f ui, pfuf“ und„das ist ja ein Skandal“ ge- stört, demonstrativ den Verhandlungssaal verlas sen und dessen Türe heftig zugeschlagen, Bercl Lon Mumm verbüßt zur Zeit eine zweſmonatige Freiheitsstrafe wegen ähnlicher Demonstratlonen im Spruchverfahren Ewert Heilbronner Stimme/ Vr. A Sport- ganz Kurz Rennauto rast in Zuschauermasse Auf dem 2,6 km langen Bavarla-Ring in Mün- chen kam das zweite Rennen um die deutsche Motorrad- Stragenmeisterschaft zur Durehführung Dabei ereigneten sich mehrere Unfälle. So fult H. P. Müller mit gebrochenem Unterarm dis Rennen als DRK W.- Sieger in 30:02,1 Minuten vor Rudi Meier(DKW), Mannheim zu Ende, der Zweiliter-Klasse raste der BMW. Fahrer Kleyer(Frankfurt) beim UVeberholen in die Zu. schauermenge, wobei 7 Personen getötet und schwer verletzt Wurden. Das Rennen wurde ab- gebrochen. dena Neuer Erfolg Dietrich Hucks. Deutschlands lt telgewichtsmeister im Boxen, Dietrich Huchs, erzielte in Halle einen eindrucksvollen ko.-Sleß über den Hamburger Richard Zabel. In del 5. Bunde mußte Zabel auf einen harten linken Körperhaken des Meisters zu Boden, stellte sich jedoch erneut seinem Gegner und mußte kurꝛ darauf endgültig für die Zeit auf die 1 en Süddeutsche Jugendmeisterschaften. Für die am 14. und 15. Juni in Stuftgart stattfindenden Jugendmeisterschaften haben sich folgende bad. sche Meister qualiflziert: Im Mittel A— Baadef (SY Waldhof), Mittel 3— Gräbie(1800, Schwer gewicht Pfirrmann(KSV 80). heho Notizen Durch einen ko.-Sieg über Richard Stegemann Jualiflzierte sich Herbert Nürnberg als Heraus kforderer des deutschen Leichtgewichtmeistes Heinz Sander,[Die Sehweizer Fußball-Nationgl. mannschaft unterlag in Laònsanne gegen Fran. reich mit 1:2 Toren./ In einem Interview erklärt Walter Neusel, daß er beabsichtige, in Kür gegen Max Schmeling zu kämpfen./ Der Beta Eduard van Dyck gewann die, Spanten-Radrung, fahrt in einer Gesamtfahrzeit von 132,27 Std. de Manuel Costa(Sspanſen)/ Kurt Rappsiiber 8 kurt) besiegte im Entscheidungskampf um deutsche Bantam Gewicht Meisterschaft Has Schitkers(au.- Gladbach) nach Punkten.“ Nu der mit 7 olympischen Goldmedaillen und 15 9 rekorden der erfolgreichste Läufer aller Zeite War, wird am 13. Juni 80 Jahre alt. den Leröfkentl. unt Milltärreglerungs-Liz Us WB 110 Verantworti, f. d. ges. Inhalt: E. Fritz v. Schilli, Dr. Karl Ackermann u Karl Vetter, Becel Verlag u Druek: Mannheim, R I, 4/6. Tel.. Postscheckkonten: Karisruhe 80 bis, Ludwigsha 3 A. Rh. 20 743./ Z. Zt. glit Anzeigenpreisliste 1 Monat nerusspreſs: 4d Rur einsahl Tröger Monats- Postbezugspreis RM 2.78 einschließl. Pos zeitungsgebühr u. Zustellgebühr, Kreuzban RM 3.25 einschl. Porto. . In die haupte egen be, aus W. den V Cesanc der ne ernanr Schwe Regier Fere Brief tung d und di herrsch Soviet und G tersuch dern i. destehe schreib naten lichen Die schuldi den de über mi Behörd mens in die in der zur Ur gekorde Wie Oberha ministe der Ei. geleger Aufklä. erbat. gungen wies i! daß di genwär in keir der W. außenp verlange Hoare) wechse tionen * Leitg Im P amerike Beweis“ über di der Fre Tätigke Naz1 Buch klagten Grie⸗ 01 C verden