Wed 947 — den äkeln inder warz asch-· ist. ante Mal eder ung rott ante eut- zur ten lels⸗ EIA eut; von ort⸗ Mi- p lum tes en nen icht RM von rag lig pel- ten für er- 110. ng. on, 53. ken „8. nn. ste ug e DENA-Bild der Ober bürgermeister von Düsseldorf, Karl Arnold(CDU), den der Landtag von Nord- ein- Westfalen einstimmig zum Minister- präsidenten wählte. Arnold bat in einem felegramm an Lord Pakenhuam um Unter- ztützung bei der Beseitigung der Not an Rkein und Ruhr. Unklarheit hemmt Regierungsarbeit Düsseldorf, 20. Juni.(Gn.-Eig.-Bericht.) Der neue Ministerpräsident von Nordrhein- westfalen, Karl Arnold(CDV), betonte in seiner Regierungserklärung vor dem Landtag, der Rahmen der abgesteckten deutschen Zuständigkeit sollte auch nicht durch Militärbefehle durchbrochen werden. jede Unklarheit hemme die Regierungs- arbeit und fördere den Dualismus, der in der Vergangenheit zu vielen Mißverständ- nissen und Vertrauenskrisen geführt habe. Am gleichen Tage sprach in Düsseldorf der Privatsekretär Lord Pakenhams, Mr. Jones, vor in- und ausländischen Presse- vertretern über seine dreitägige Informa- tionsreise durch das Ruhrgebiet. Auf die Frage nach der Möglichkeit der Einfuhr von Schwedenerzen erklärte Mr. Jones, er habe sich bei der Kürze des Besuches nicht über die finanzielle Seite informieren können. Die Antwort auf diese Frage gab der Be- gleiter von Mr. Jones, der Generalmanager eines der größten englischen Stahlkonzerne, Mr. J. S. Kerr, der sagte, die Frage der Schwedenerze sei wohl geprüft worden, aber die Einfuhr eisenreicher Auslandserze müsse nicht unbedingt einen geringeren Kohlen- verbrauch der Stahlindustrie im Gefolge haben. Mr. Jones betonte anschließend mit Nachdruck, bei dieser Feststellung handle es sich um eine private Meinung. Der Presse- konferenz war der Sinn genommen, als Mr. Jones sagte:„Wenn Sie solche Fragen stel- len wollen, stellen Sie besser überhaupt keine!“, zumal dieser Zusatz von dem Dol- metscher nicht beachtet wurde. Care-Hilfe erweitert Stuttgart, 20. Juni.(tz-Eig.-Ber.) Der Ge- neraldirektor der Care- Organisation, Mr. P. C. French, erklärte in Stuttgart, dafür sorgen zu wollen, daß die Leistung der Care-Organisa- tion noch bedeutend gesteigert werde. Von den 200 Millionen Care-Paketen seien 60 Pro- zent nach Deutschland geleitet worden. Er dokke, die Zeitspanne der An- und Aufliefe- rung auf 30 Tage reduzieren zu können. N ue, Sau Zeitgeschehen laufend berichtet Lord Pakenham ist während seines fünften Deutschlandbesuches am Freitag mit Dr. Kurt Schumacher und dem stellvertretenden Vorsit- zenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes in der britischen Zone, Carl, in Hannover Zu- zammengetroffen.(DEN) Der Verteidiger Dr. schachts, Dr. Wolfgang Schwamberger, nat gegen den Entscheid der Spruchkammer, die Schacht in die Gruppe der Hauptschuldigen eingereiht und auf acht Jahre in ein Arbeitslager verwiesen hatte, Berufung eingelegt. DEN Im Zusammenhang mit den Rücktrittsabsichten de Nicolas werden als mögliche Nachfolger in der Italienischen Staatspräsidentschaft Ivane Bo- nomi, Vittorio Orlando und Francesco Nitti ge- nannt.(AFP) Paraguayanische Regierungstruppen haben einem oftiziellen Kommuniqué zufolge die Auf- ständischen aus dem Gebiet Pedro Juan Cabal- 08 Vertrieben. Die Rebellen hätten sich nach Bella Vista und Concepeion, ihrem Hauptquartier, zurückgezogen. Vietnamesische Streitkräfte gingen zu einem ale bangelesten Angriff auf Saigon über, wobei W französischen Berichten schwere Ver- ste erlitten haben sollen. DENA-REUTER) ... Und nun das Neueste bon aden-Ba de n.(Ap) Durch das Entgegen- Faun der Universität Basel ist es deutschen diu enten aus Baden ermöglicht worden, ihr Stu- Lörr⸗ an der Universität Basel aufzunehmen. In e rach wurde ein studentenheim errichtet, das A1 in Basel studierenden Deutschen als Unter- unft dient. boni s e 1. DENA) An der Tagung des Welt- e der YM vom 12. bis 20. August in peindurgh werden voraussichtlich sieben deutsche elegierte teilnehmen. a.(ar) kine deutsche Geldfälscher- 8010 e, die mit dem Druck alliierten Besatzungs- Mile im Wert von mehreren Millionen Reichs- Gehel beschäftigt War, wurde von Agenten des eimdienstes der Us-Armee festgenommen. vel am burg. ENA: DD) Der britische Cou- rneur Mr. Berry erklärte, die britische Militär- besterung in Hamburg habe zuständigen Stellen abenüber die Wichtigkeit der Werftanlagen von Bloh beto mit m& Voß für die Reparatur von Turbinen nt. Es sei möglich, daß die Militärregierung dem Gesuch Erfolg haben werde. riger eme n.(G. R.) Aus Anlaß der hundertjäh- 11 5 Wiederkehr der ersten Postdempferverbin- 127 zwischen Europa und Amerika drückte Ge- n 5 Clay in einer Ansprache in Bremen die keh nung aus, Deutschland wieder die freie Ver- rsverbindung zurückzugeben. konten eh en. DENA) Der bayerische Staats- vertelgsar für rassisch, politisch und religiös ung nus te Pr. Philipp Auerbach, ist für den 8. Me 9. September zu einer Tagung der Liga für tellnchenkechte, an der auch Delegierte der UN imehmen werden, nach den UsA eingeladen worden. 3 enünene n. ENA) Die in der britischen Ferse unssszone bereits tätige Europäische Volks- kagler hat auch bei der amerikanischen Militär- Bruns um Zulassung nachgesucht, 70 rüss el. ENA- REUTER) könig Leopolds 185 Belgien Haltung während des Krieges wurde r von einer Untersuchungskommission wannsdesebenen Weigbuch als vollkommen ein- andfrei festgestellt. mtere m k. BENA-NEU TRR) pie 30. Sitzung der eröttnat ionen Arbeitskonferenz wurde in Genf weginest. Zum Vorsitzenden wurde der nor- ische Minister Karl Hambro gewählt. 5 Kaba e na n.(bENA-REU rn pas persidche get nett ist am Donnerstagnachmittag zurück- 5 reten. Ministerpräsident quavam es Sultaneh urde mit der Bildung einer neuen Regierung Lauktragt. g Kata a en, dnaten). ENA-Is) Die stadt 1 b wurde von der Regierung von Pakistan ur Hauptstadt gewählt. 6 Städt. Informa donsdiens- 2. Jahrgang Nummer 68 Samstag, 21. Juni 1947 Einzelpreis 20 Pfennig Europa blickt nach Moskau Bevin vor dem Unterhaus— Deutschlands Einheit Paris, 20. Juni. DENA-REUTER) Vom französischen Außenministerium wurde nach Beendigung der Besprechungen zwischen den Außenministern Bidault und Bevin ein Kommuniqué veröffentlicht, das die an den sowjetischen Außenminister Molotow er- gangene Einladung zu einer in der kommen- den Woche stattfindenden Zusammenkunft an einem noch zu vereinbarenden Orte be- kanntgab. In dieser Verlautbarung heißt es weiter, daß der britische und der franzö- sische Außenminister nach eingehendem Studium der Marshall-Erklärung vom 5. Juni mit größter Genugtuung die Anregung zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit der euro- päischen Staaten und die Aussicht auf die hierzu nötige Unterstützung der Vereinigten Staaten begrüßt hätten. „Die Außenminister Großbritanniens und Frankreichs sind der Ansicht, daß diese Unterstützung notwendig ist, daß sie jedoch nur dann Früchte tragen wird, wenn die Staaten Europas die größten Anstrengungen unternehmen, diejenigen Hilfsquellen wiederaufzubauen, mit denen sie vor dem Kriege den größeren Teil der Waren produzierten, die sie heute zusammen mit unentbehrlichen Industriematerialien aus Amerika ein- führen müssen. Die beiden Regierungen sind ferner der Ansicht, daß die Wirt- schaftslage Europas die beschleunigte Schaffung von umfassenden Program- men erfordert. Diese Programme sollten von allen Staaten Europas, die bereit sind, sich an dem Unternehmen zu be- teiligen, in Zusammenarbeit mit den zu- ständigen Organisationen der Vereinten Nationen aufgestellt werden.“ Dieses Kommuniqué wurde von Außen- minister Bidault dem sowietrussischen Ge- schäftsträger in Paris zur Weiterleitung nach Moskau überreicht. Man mißt in Paris und London diesem Kommuniqué und der darin enthaltenen Einladung an Rußland eine große Bedeu- tung zu und betont dabei die außergewöhn- liche Eile, mit der man eine neue Kon- ferenz noch vor Ende des Monats zustande bringen will. Denn nicht nur die am 5. Juli in Genf beginnende Tagung der Wirt- schaftskommission für Europa und die Tat- sache, daß der amerikanische Kongreß sich im Juli vertagen und erst wieder im De- zember zusammentreten wird, sondern vor allen Dingen auch die Dringlichkeit eines wirtschaftlichen Wiederauflebens Europas machen schnellstes Handeln erforderlich. Außenminister Bevin kehrte am Don- nerstag auf dem Luftwege nach London zurück, wo er sofort an einer Kabinetts- sitzung teilnahm. In der am gleichen Tage stattgefundenen außenpolitischen Unterhaus- debatte erklärte Bevin zu seinen Pariser Besprechungen, daß man nun auf eine Ant- wort der sowjetischen Regierung warte. Vorher könne er keine wesentliche Erklä- rung abgeben.„Wir betrachten Marshalls Angebot als eine großartige Gelegenheit für Europa. Es ist eine Chance, die die britische Regierung nicht vorübergehen lassen wird. Der beherrschende Grundsatz, von dem ich mich in allen Besprechungen über diese Angelegenheit werde leiten las- sen, ist schnelles Tempo. Ich habe in Mos- kau sechs Wochen in dem Bemühen 2zü- gebracht, zu einer Regelung zu gelangen. Ich werde es nicht mitmachen, wenn man versucht, die wirtschaftliche Ge- sundung durch den Papierkrieg auf- zuhalten.“ Zur Deutschlandfrage erklärte Bevin bei dieser Gelegenheit, er habe in Moskau ver- sucht, eine Wirtschaftseinheit für Deutsch- land zu erreichen. Er habe vorgeschlagen, daß die wichtigen deutschen Industrien zu- sammen mit den anderen Industrien Euro- pas von einer europäischen Gesamtschau aus gesehen würden. Er habe dieses Ziel nicht erreicht. Wenn seine Grundsätze in Moskau angenommen worden wären, so hätte man die Einheit Deutschlands und damit die Einheit Europas selbst erreicht. Als der Marshall-Plan bekanntgegeben — Europas Einheit wurde, habe er mit beiden Händen danach gegriffen, ohne nach Einzelheiten zu fragen. Der Staatssekretär für wirtschaftliche An- gelegenheiten im amerikanischen Außen- ministerium, William Clayton, schlug bei einer Pressekonferenz vor, die Sowjetunion solle versuchen, einen positiven Beitrag zum Marshall-Plan zu leisten, indem sie gewisse osteuropäische Länder mit Lebensmitteln und Rohstoffen beliefere.— Man hat in den Vereinigten Staaten die an Rußland er- gangene Binladung im übrigen warm be- grüßt, ohne näher Stellung dazu zu nehmen, und ist der Auffassung, daß die Sowjetunion einer rein wirtschaftlichen amerikanischen Hilfe nicht abgeneigt sein könnte. Der französische Botschafter in Moskau, General Catroux, der sich in Frankreich in Urlaub befand, ist plötzlich nach Ruß- land zurückgekehrt. Der sowjetische Bot- schafter in London, Georgi Sarubin, hat sich nach Moskau begeben, um mit seiner Regie- rung den Marshall-Plan zu besprechen. Wie Ap aus Moskau meldet, liegt noch keine offizielle Stellungnahme des Kreml zum Marshall-Plan vor. Der britische Bot- schafter Sir Maurice Peterson hatte mit Mo- lotow eine Besprechung, bei welcher dieser ihm erklärte, die sowjetische Regierung fühle sich noch nicht genügend informiert, um ihre Ansicht bekanntzugeben. Die so- wietische Nachrichtenagentur TASS kriti- sierte die Pariser Besprechungen und meinte, es sei schwierig, den Eindruck zu vermeiden, daß die Besprechungen den Versuch dar- stellen, hinter dem Rücken der Sowjetunion und der übrigen europäischen Länder zu handeln. Moskauer Presse und Rundfunk brach- ten am Freitag einen Bericht über die Konferenz zwischen Außenminister Bevin und Außenminister Bidault zur Besprechung des Marshall-Plans und die hierzu an Außenminister Molotow ergangene Ein- ladung. In britischen und amerikanischen Krei- sen hofft man deswegen, daß sich die Russen an der Konferenz beteiligen werden. Sitzuerteilung im Wirtschaftsrat Mannheim, 20. Juni.(MM) Der neu zu bil- dende Wirtschaftsrat für die anglo-amerika- nische Zone wird sich aus 54 Abgeordneten zusammensetzen. Davon entfallen auf die CDU 21 Mandate, die SPD 20, Demokraten 5, KPD 3, Zentrum 2, Niedersächsische Landespantei 2 und WAV 1 Mandat. Die amerikanische Zone wird durch 5 Vertreter aus Württemberg- Baden, 12 aus Bayern, 5 aus Hessen und 1 Ab- geordneten aus Bremen vertreten sein. Die Sitzverteilung im Wirtschaftsrat erfolgte unter Zugrundelegung der Bevölkerungsstärke vom 29. Oktober 1946 und der Ergebnisse der letz- ten Landtagswahlen. Der württembergiseh- badische Landtag hat, wie DENA berichtet, in seiner Donnerstagsitzung die Vertreter für den Wirt- schaftsrat gewählt. Davon gehören 2 der SPD an, nämlich die Abgeordneten Dr. Veit und Erwin Schoettle Weiter wurden gewählt Al- fred Krämer auf Vorschlag der DVP und Dr. Haffner und Theophil Kaufmann auf Vorschlag der CDU. Fin Vertreter der KPD wurde nicht gewählt. Der hessische Landtag wählte 2 Ab- geordnete der Sp, Justizminister Zinn und den Gewerkschaftsvorsitzenden Richter, 2 der CDU, Dr. Koehler und Peter Horn. Der fünfte hessische Vertreter im Wirtschaftsrat ist der Landesvorsitzende der LDP, August Martin Euler. Der bayerische Verfassungsausschuß beschloß in einer Sondersitzung als Vertreter Bayerns 6 CSU-Abgeordnete, 3 SPD- und je 1 WAV, KPD- und FDP-Abgeordneten in den Wirtschaftsrat zu entsenden. So wird die KPD, die im bayerischen Landtag infolge, der Zehn- prozentklausel der Verfassung nicht vertreten ist, im Wirtschaftsrat für Bayern stimmberech- tigt sein Die CSU hat 6 Vertreter nominiert, von denen keiner Mitglied des Landtages ist. Die SPD wird den Generalsekretär der baye- rischen Gewerkschaften, Georg Reuter, den Vorsitzenden der Spb in Schwaben, Valentin Baur, und Dr. Gerhard Kreyssig in den Wirt- schaftsrat entsenden, Die KPD bestimmte den ehemaligen Staatssekretär im Innenministe- rium, Ludwig Ficker, und die FDP den Fabri- kanten Dr. Bernhard Bungartz. Der Landtag von Nor drhein- West- kalen entsendet, wie unser westdeutscher Gn- Korrespondent meldet, von der CDU Dr. Holzapfel. Generaldirektor Schlack, Pr. Pferd- menges,. Dr. Hermes, Dr. Hänel, von der SPD Dr. Potthoff, Dr. Agartz, Herbertz, Bau- richter und Dr. Berger, von der KPD Max Reimann und Becker, vom Zentrum Dr. Spiek- ker und Dr. Stricker. Von der FDP wurde Franz Blücher nominjert. Gegen Dr. Pferd- menges erhob der KPD- Abgeordnete Wascher Einspruch und betonte, Pferdmenges gehöre als Monopolkapitalist vor ein Volksgericht. Der Kölner Oberbürgermeister Dr. Pünder er- widerte, Pferdmenges hätte weder der NSD- Ap noch einer ihrer Gliederungen angebört und sei auf Grund seiner langjährigen Wirt- schaftser fahrung ganz besonders geeignet. Berlin auch im Wirtschaftsrat? Berlin, 20. Juni.(Sch.-Eig.-Ber.) Die Ber- liner Stadtverordneten versammlung hat den Magistrat beauftragt, für die Entsendung von Vertretern Berlins in den Wirtschaftsrat der beiden Westzonen und in die Wirtschaftskom- mission der Ostzone Sorge zu tragen. Es sol- len 3 sozialdemokratische Stadtverordnete und 1 Vertreter der CDU nach Frankfurt delegiert werden. Stadtrat Klingelhöfer erklärte dazu, Berlin sollte als„fünfte Zone“ aus den beiden Wirtschaftsparlamenten herausgehalten wer- den, um die Wirtschaftseinheit Berlins nicht zu zerreißen Es sei allerdings nichts dagegen einzuwenden, wenn Berlin Beobachter zum Zweck der Beratung und Berichterstattung entsenden würde. SpD nominiert Stadtrat Reuter Berlin, 20. Juni. DENA) Der Pärteiaus- schuß der Berliner SPD beschloß mit 29 gegen 5 Stimmen den Verkehrsdezernenten des Ber- liner Magistrats, Stadtrat Ernst Reuter, als Kandidaten für den Posten des Berliner Ober- bürgermeisters zu nominieren. Der Vorsteher der Berliner Stadtverordneten versammlung, Dr. Otto Suhr, gab bekannt, daß die Wahl des neuen Oberbürgermeisters von Berlin als erster Punkt auf die Tagesordnung der Stadt- verordnetensitzung am 24. Juni gesetzt wurde. Der Vorsitzende der SPD-Fraktion, Franz Neumann, betonte in der Donnerstag- sitzung, die SPD sei der Auffassung, daß der Befehl der Alliierten Kommandantur, wonach die Wahl des neuen Oberbürgermeisters der Bestätigung der Alliierten Kommandantur be- dürfe, der bisherigen Handlungsweise des Stadtparlaments und der bisher von der Alli- jerten Kommandantur angenommenen Haltung widerspreche. Bei der Uebersendung der vor- läufigen Verfassung für Berlin habe die Alli- erte Kommandantur zum Ausdruck gebracht, daß durch diese Verfassung die politische Un- abhängigkeit Berlins wiederhergestellt und der Stadtverwaltung das Selbstbestimmungs- recht zuerkannt werde. Neumann betonte, die SPD respektiere das Recht der Kommandan- tur, bitte und erwarte jedoch. daß die den Stadtverordneten gewährten Rechte nicht ohne Grund genommen würden. Ländervertretungen in Frankfurt Düsseldorf, 20. Juni.(gn-Eig.-Ber.) Auf Grund einer Absprache zwischen General Clay und Sir Sholto Douglas werden die Länder der amerikanischen und britischen Zone in Frankfurt offiziell Vertretungen ein- richten. Nordrhein- Westfalen hat Dr. Viktor Agartz und den früheren Oberpräsidenten der Rheinprovinz, Dr. Robert Lehr, für die Besetzung dieser wichtigen wirtschaftlichen Position in Erwägung gezogen. bemonstration der Einheit Ostzonen-Minister schlagen Minister- präsidententreffen beim Kontrollrat vor Berlin, 20. Juni. DENA) Die Ministerpra- sidenten der sowjetischen Besatzungszone haben den Alliierten Kontrollrat in einem Te- legramm gebeten, zwei Vertretern der Mini- sterpräsidenten der Sowietzone gemeinsam mit den Ministerpräsidenten der amerikani- schen, britischen und französischen Zone zu empfangen, und ihnen die Möglichkeit zu geben, Vorschläge für die Wiederherstellung der wirtschaftlichen und politischen Einheit Deutschlands sowie zur Linderung der Not des deutschen Volkes einzureichen. In dem Telegramm werden als Vertreter der Ostzone der Ministerpräsident von Branden- burg, Dr Steinhoff, und der Ministerprä- sident von Mecklenburg, Wilhelm Höcker, genannt, und um Mitteilung gebeten, wieviel Sachverständige die beiden Ministerpräsiden- ten begleiten dürfen. Das Telegramm ist von den fünf Ministerpräsidenten der sowjetischen Zone, darunter der stellvertretende Minister- präsident von Sachsen, Dr. Fischer, unter- zeichnet. Zusammenkunft aller Landwirtschafts- minister Berlin, 20. Juni.(DENA) Der Kommandeur der sowjetischen Besatzungstruppen in Thü- ringen, Generalmajor Kolesnitschenko, schlug nach dem Besuch des bayerischen Landwirtschaftsministers Dr. Josef Baum- gartner in Weimar eine Zusammenkunft aller deutschen Landwirtschaftsminister vor. Die Konferenz hätte die Aufgabe, eine Zu- sammenarbeit aller deutschen landwirtschaft- lichen Verwaltungsstellen über die Zonen- grenzen hinweg einzuleiten. Sparsamkeit im Haushalt gefordert Landtag wählt fünf Vertreter in den Wirtschaftsrat Stuttgart, 20. Juni.(tz-Eig.-Bericht) Der württembergisch- badische Landtag wählte ing der 30. Sitzung am Donnerstag die fünf Vertreter Württemberg-Badens für den neu zubildenden Wirtschaftsrat.(Wir berichten darüber an anderer Stelle.) In einer sehr ausgedehnten Beratung be- schäftigte sich der Landtag mit dem Haus- halt des Kultministeriums. Abgeordneter Bauser(CDU) ging vor allem auf die materiellen und geistigen Schwierigkeiten der Erziehung ein. Abgeordneter Sehnek- ken burger(SPD) wandte sich gegen jeg- lichen konfessionellen Gewissenszwang in Bezug auf die Lehrer und kritisierte die un- gleichartige Behandlung der einzelnen Schul- systeme. Die Bevorzugung der hohen Schule bezeichnete er als unsozial. Weiterhin sprach er sich für die weitgehende Förderung aller Begabten ohne Ansehen der Herkunft aus. warnte jedoch in diesem Zusammenhang eindringlich vor dem nicht immer wirklichen Bildungsdrang in Anbetracht der Tatsache. daß die Hochschulen über 8,1 Millionen Zu- schüsse erfordern, Er sprach sich für eine entsprechende Kontrolle der Hochschule durch den Landtag aus. Für die DVP sprach Dr. Orgeldinger, während Abgeordne- ter Boepple(KPD) die Aufwendungen für Kirchen mit denen für die Schwerhöri- gen und Blinden verglich und zu der For- derung kam, daß die besser dotierten Kir- chen in der Sparsamkeit ein Beispiel geben sollen. Auch er war der Meinung, daß die Volksvertretung bei der Gestaltung der Hochschulen mitzusprechen habe. Abgeord- neter Dr. Heuß DVP) betonte, es sei nicht Aufgabe des Landtags, eine Kontrolle über den Lehrkörper auszuüben. Kein Zentralismus im Verkehrswesen In der 31. Sitzung am Freitag ging Mi- nisterialdirektor Bäuerle vom Kultus- ministerium in einer sehr fundierten Rede auf die Anregungen und Wünsche, Anfra- gen und Meinungen ein. In den hauptsäch- lichsten Punkten mit den Rednern der Par- teien einig, betonte er die Aufgeschlossen- heit des Ministeriums vor den Forderungen der Zeit und einer Erziehung, die jedoch ein geistiges Menschenbild voraussetze. Der Landtag stimmte am Ende der zwei Sitzungeg- den Anfragen des Finanzaus- schusses zu. Im weiteren Verlauf der 31. Sitzung widmete er sich der Beratung des Haus- NHaltplans der Verkehrs verwaltung. Verkehrsminister Steinmeier gab eine ebersicht über die organisatorische Ent- Wicklung seines Ministeriums, wandte sich gegen überspitzten Zentralismus bei der Gestaltung des Verkehrswesens und schil- derte die Gründe, die zu den besorgnis- erregenden Zuständen im Eisenbahn- und Fahrzeugverkehr geführt haben. Wenn keine Abhilfe in der Beschaffung von Erzeugnis- sen und Rohstoffen erzielt werde, lasse sich kür den Herbst und den Winter eine un- geheure Verkehrskrise nicht vermeiden. In der Debatte wurde neben anerkennenden Worten für die vom Verkehrsministerium geleistete Arbeit besonders von seiten der KPD nicht an Kritik gespart. Der Landtag wird am 24. Juni wieder zusammentreten. N Iefifffe fahren wieder New Vork, 20. Juni. DENA-INS) Der amerikanische Schiffahrtsstreik ist beigelegt worden, nachdem sich alle Gewerkschaften mit den neuen, eine 5prozentige Lohnerhö- hung vorsehenden Verträgen einverstanden erklärt haben. Das Ende des Streiks wurde durch den stellvertretenden amerikanischen Arbeitsminister John Gibson, der sich mit den Gewerkschaftsführern und Reedereiver- tretern in Verhandlung befand, am Don- nerstagmorgen bekanntgegeben. Bankier wird Staatssekretrr Washington, 20. Juni.(AP) Der Vizepräsi- dent der New Vorker Effektenbörse unc be- kannte Bankier Charles E. Saltzmann wurde zum Staatssekretär im amerikanischen Außen- ministerium berufen. Wie DENA-REUTER er- gänzend meldet, wird Saltzmann wahrschein- lich die Leitung der Abteilung für die be- setzten Gebiete übernehmen, die gegenwärtig Staatssekretär John Hilldring innehat, mit dessen Rücktritt gerechnet wird. Truman Veto überstimmt Washington, 20. Juni. DENA-REUTER) Prä- sident Truman legte gegen das vom amerika- nischen Kongreß verabschiedete neue Arbeits- gesetz sein Veto ein. Dieses Gesetz sieht ge- richtliches Eingreifen zur Verhinderung von Streiks vor und beschneidet die gewerkschaft- lichen Rechte erheblich. Dieses Gesetz, sagte der Präsident, würde weder der Erhaltung des Arbeitsfriedens noch der Stabilisierung der Wirtschaft dienen, sondern stelle einen be- denklichen Schritt nach ener gelenkten Wirt- schaft dar.. In der darauffolgenden Sitzung des ameri- kanzszehen Repräsentantenhauses am Freitag wurde das von Präsident Truman gegen das neue Arbeitsgesetz eingelegte Veto mit Zwei- drittelmehrheit überstimmt. Republikanische und demokratische Parteiführer aus den Süd- staaten rechnen laut INS damit, daß der Se- nat auf seiner für Samstag angesetzten Sit- zung das Veto ebenfalls zurückweisen wird. Bei der Abstimmung des Kongresses über das Veto Präsident Trumans gegen das Gesetz zur Steuersenkung fehlten zwei Stim- men an der notwendigen Zweidrittelmehrheit. Die erhoffte Steuersenkung und Einnahme- minderung um 4 Milliarden Dollar ist damit auf unbestimmte Zeit zurückgestellt. Geld haben, nicht nur sehen Paris, 20. Juni.(AP) Die Angestellten sämt- licher französischen Banken mit Ausnahme der Bank von Frankreich sind am Donnerstag in den Streik getreten, nachdem die Verhand- lungen über eine Gehaltserhöhung in letzter Minute gescheitert waren. Auch die Waren- häuser sind von einem Streik bedroht; jeden- falls beabsichtigen die Angestellten der drei größten Warenhäuser und einiger Einheits- preisgeschäfte von Paris, ihren Forderungen nach Lohnerhöhung und Gewinnbeteiligung durch einen Streik Nachdruck zu verleihen. Zögernde Indonesier Batavia, 20. Juni.(DENA) Der Minister- präsident der indonesischen Republik, Sutan Sharir, sprach sich im Rundfunk für die Wie- deraufnahme der niederländisch- indonesischen Verhandlungen aus. Die Verhandlungen wur- den seinerzeit abgebrochen, nachdem die in- donesische Regierung den holländischen Vor- schlag auf Errichtung einer vorläufigen Bun- desverwaltung abgelehnt hatte. 4505 90 el% 71 ö 6 ene, elde nee, ee 0 e 8 5 2 R en 75 NN. 1407 2 1. was 8 2 8 I Teber er ee 5(Slobus-Kartendienst) Chinesisch- mongolische Reibereien Nanking, 20. Juni. DENA-REUTER) Der Direktor des Informationsbüros der chinesi- schen Regierung bezeichnet die von der Aeußeren Mongolei aufgestellte Behauptung, daß chinesische Truppen in der Mongolei ein- gefallen seien, als völlig falsch.— Nach einer Meldung der offiziellen chinesischen Nachrich- tenagentur verwüsteten mongolische„Ban- diten“ den nördlichen Teil der chinesischen Provinz Chahar zwischen Mandschukuo und der Aeußeren Mongolei. Opposition in Ungarn Budapest, 20. Juni.(AP) Der Vizepräsi- dent der ungarischen Freiheitspartei, Vince Nagy, griff im Parlament die Kommu- nisten in einer Rede heftig an und wandte sich gegen die Wahl Lajos Dinnyes' zum Minister präsidenten, die nie zustandegekom- mer wäre, wenn die gesamte Partei der kleinen Landwirte dazu hätte Stellung neh- men können. Der frühere Ministerpräsident Ferencz Nagy hätte fallen müssen, weil er sich der Verstaatlichung der Banken und einer 75prozentigen Kapitalbesteuerung wi⸗ dersetzt habe. Wie DENA-REUTER berich- tet, sagte der frühere Abgeordnete der Klein-Landwirte-Partei, Tibor Hamm, einer der 43 im Zusammenhang mit der Nagy-Affäre des Landesverrats Angeklag⸗ ten, vor Gericht aus, er sei im Gefängnis derart behandelt worden, daß er beinahe eine Woche lang besinnungslos gewesen sei und nicht wisse, was er unterzeichnet habe. Der ungarische Gesandte in Prag, der sich geweigert hat, nach Budapest zurückzukeh- ren, ist verschwunden. Der ungarische Pre- mier minister Lajos Dinnyes wird der Ein- ladung des rumänischen Ministerpräsidenten Petru Groza Folge leisten und sich Anfang Juli nach Bukarest begeben. Der ungarische Staatspräsident Tildy ver- lieh Lajos Dinnyes den höchsten Orden der Republik„für hervorragende Verdienste um die Festigung der nationalen Verteidigung WAV setzt Loritz ab München, 20. Juni. OENA) Der Begründer und bisherige Landesvorsitzende der WAV, Staatsminister Alfred Lorit z, wurde nach einer stürmischen fünfstündigen Debatte der WAV-Landesversammlung seines Postens als Parteivorsitzender enthoben. Minister Loritz soll sich während der nächsten drei Monate nur seinen Aufgaben als bayerischer Sonderminister widmen. Ein künfköpfiger Ausschuß der Partei wird in dieser Zeit die Leitung der WAV übernehmen, Die Initiative zum Sturz des Parteivorsitzenden ging vom jüngsten Abgebordneten des bayerischen Landtags, dem 26jährigen WAV- Vertreter Karl Meißner, aus. Samstag, 21. Juni 1947 er Mülftär-Regierungs-Lizenz Us WB 110. — r Nat— and Karl Vetter. Redaktion, halt: E. Fritz von Schilling, Mannheim, R 1. 4/6. Telefon 44 131/83 2. Tt. Kilt Anzeigenpreisliste Nr. 3. Postbezugspreis RM 2.76 einschl. Verantwortlich für den gesamten In- Verlag und Druckerei: Postscheck konten: Karlsruhe 80 016. Ludwigshafen a Rh. 26 743. Monatlicher Bezugspreis: RM 2.40 einschl. Trägerlohn. Monats- Postzeitungsgebühr und Zustellgebühr, Kreuzbandbezug RM 3.25 einschl. Porto. Für unverlangte Manuskripte übernimmt die Redaktion keine Verantwortung. U In einer zunächst nicht besonders erwartungs- Der zündende Vorschlag voll aufgenommenen Rede vor den 2000 Ab- solventen der Universität Havard in Cambridge(Massachusets, USA) setzte der amerikanische Außenminister Marshall am 5. Juni auseinander, daß statt einer zersplitterten Nothilfe für einzelne europäische Staaten eine vorausschauende Aktion für Europa weit größere Aussichten auf Erfolg habe. Hierzu sei es aber not- wendig, daß die europäischen Staaten, einschließlich Großbritanniens und der Sowjetunion, sich untereinander über das Ausmaß ihrer Fähigkeit zur Selbsthilfe verständigen. Das wesentlich Neue an diesem Vorschlag war, daß die europäische Wirt- schaft zum ersten Male als Ganzes zur Diskussion gestellt wurde. Die politischen, nationalen und sentimentalen Hemmungen, die sich bisher fast jeder übernationalen wirtschaftlichen Konstruktion entgegenstellten, sind mit großer Kühnheit beiseite geschoben und dadurch zunächst einmal der Weg zu einer Lösung freigemacht worden, die nicht mehr auf bloße Flickarbeit zur Beseitigung der gefährlichsten Notstände abzielt, sondern auf eine neue Fundamentierung des erschütterten Gefüges. Sobald der volle Text der Rede Außenminister Marshalls den Regie- rungen vorlag, zeigte sich eine spontane Wirkung, die in der Presse, vor allem Englands, fast an Enthusiasmus grenzte. Schon am 13. Juni ließ der Generaldirektor für wirtschaftliche Angelegen- heiten im französischen Außenministerium, Hervé Alphand, dem amerikanischen Staatssekretär Marshall durch den französischen Botschafter Bonnet die fran- zösischen Vorschläge zu seiner Anregung vortragen, während gleichzeitig in Mos- kau angefragt wurde, wie die sowjetische Regierung über den Marshall-Vorschlag und ihre Beteiligung an einer solchen Sammlung der europischen Wirtschaftskraft denke. Der englische Außenminister Bevin trat sofort in Verbindung mit dem ame- rikanischen Außenministerium, der französischen Regierung und ebenfalls mit Mos- kau, um eine möglichst schnelle Verwirklichung des neuen, zündenden Vorschlages herbeizuführen. Anfangs dieser Woche fuhr er selbst nach Palis, um die eigenen Vorschläge mit den französischen Plänen zu vergleichen und. wenn möglich, zur Uebereinstimmung zu bringen. Die bereits in einer Zollunion miteinander verbun- denen Länder Belgien, Holland und Luxemburg stimmten ihrerseits dem Marshall schen Vorschlag zu und setzten Kommissionen ein, um die Verbereitungen für hre Vorschläge zu treffen. Während der Schweizer Bundesrat noch über die Fol- gen und Voraussetzungen des Planes beriet, erklärte Norwegen seine Zustimmung. Aus Moskau allerdings kam bisher keine Antwort, und lediglich ein Leitartikel der„Prawda“, in dem der Marshall-Plan als neues Instrument des Dollar- Im- perialismus dargestellt wurde, ließ das bekannte Mißtrauen laut werden. Obgleich Deutschland ohne Regierung und ohne Vertretung nicht an der Unter- haltung beteiligt ist, ist doch von Außenminister Marshall eindeutig klar gemacht worden, daß er die Einfügung Deutschlands in ein solches Selbsthilfeprogramm der europäischen Wirtschaft aller oder möglichst vieler Nationen als eine unbedingte Voraussetzung ansieht. Wie General Cley auf seiner Pressekonferenz am Mittwoch sagte, werden die Regierungssach verständigen der Siegermächte die Sache inrer Zonen bei den geplanten Besprechungen vertreten, die voraussichtlich schon im nächsten Monat in London stattfinden werden. Die Hemmungen, die dabei gegeben sind, werden vor allem darin liegen, daß weder England noch Amerika den Ent- schlüssen der für November festgesetzten Konferenz der Außenminister vorgreifen möchten. Es ist eine Tatsache, die zweifellos in späteren Jahren als eines der großen Rätsel der Nachkriegspsychose angesehen werden wird, dag in einem über ganz Europa ausgebreiteten Zustand größter Zerstörung und Not die 1945 noch bestehenden Möglichkeiten, das besiegte Deutschland zum Nutzen ganz Europas, und Allerdings auch zur Erhaltung seiner selbst, arbeiten zu lassen, nicht genutzt wur- den. Heute, nach einem zweijährigen zunehmenden Kräfteverfall der Menschen, wie auch der Wirtschaft, wird es jetzt erst eines kostspieligen Zustroms neuer Mittel bedürfen, um die Kraft und die Zuversicht Weder herzustellen, die die Voraussetzung jeder Leistung bilden. 5 Der amerikanische Plan ist, wie die Zeitung„Sunday Chronicle“ in London am 15. Juni schreibt, kein Wohltätigkeitsunternehmen des amerikanischen Außen- ministeriums.„Die amerikanische Regierung,“ schreibt das Blatt,„ist sich bewußt, daß ein verarmtes Europa schnelle Rückwirkungen auf die amerikanische Wirt- schaft hervorrufen würde.“ Das Problem für die amerikanische Regierung wird dabei sein, das Verständnis des amerikanischen Volkes für diesen Zusammenhang zu erwecken. Wie die„Sunday Times“ berichtet, hat das amerikanische Außen- ministerium seine Anstrengungen zur Unterrichtung der Parlamentsmitglieder und des Volkes bereits eingeleitet. Man ist sich klar darüber, daß einerseits schnelles Handeln not tut, anderseits aber der Widerstand der Mehrzahl der Kongreßnit- glieder gegen„unnötige“ Ausgaben nur dann überwunden werden kann, wenn sie davon überzeugt werden, daß dem hohen Einsatz— der mit etwa sechs Milliarden Dollar jährlich für die kommenden drei oder vier Jahre beziffert wird— ein ent- sprechender Vorteil für die amerikanische Wirtschaft gegenübersteht. Auf der europäischen Seite ist man sich im Laufe der letzten zwei Jahre fast Überall klar 8 darüber geworden, daß mit den bis gestern noch halbwegs gül- tigen nationalen Wirtschaftsmethoden eine wirkliche Erholung sehr langwierig. wenn nicht überhaupt unmöglich sein würde. Wenn es also gelänge, etwa in der Art des französischen Monnet-Planes ein rein technisches, unpolitisches Verfahren zur vollen Ausnutzung der tatsächlichen Wirtschaftsmöglichkeſten des europäischen Gesamtkomplexes auszuarbeiten, wäre offensichtlich eine schnellere Gesundung mit vergleichsweise geringeren Mitteln zu erzielen. Ob es allerdings gelingen wird, in der heutigen Situation innerhalb Europas eine wirtschaftliche Systematik zu ent- wickeln, die notwendigerweise, wenn sie funktionieren soll, einen großen Teil des Ballastes politischer Empfindlichkeit und wirtschaftlicher Konkurrenzsorgen, doktri- närer Ideologie und nationalistischer Gelüste abschütteln müßte, muß sich noch erweisen. Daß wir es hoffen, hraucht kaum gesagt zu werden. v. S. —— Friedrich Duft: Sehnsucht nach Kino⸗Kitsch/ Ein Gespräch bar. Aber ehe ich mir's versehe, hat's mich erwischt: Die Träne quillt,— das Kino hat mich wieder.“ „Das Kino“, sagte jetzt er,„Wohlge- „Nehmen Sie mein Taschentuch, Helga! Ihres wird sicher schon unbrauchbar sein. Wir gehen hier hinaus.“ Sie nahm das Tuch, sie trat mit ihm aus dem Kino. Und während sie schon auf der Straße waren, wischte sie noch an den Augen herum. „Sehen Sie fort, Friedrich! Oder lachen Sie, bitte! Lachen Sie mich aus! Sie woll- ten uns beiden einen guten Abend machen, und nun sehen Sie ein Mädchen mit roter Nase neben Ihnen, mit verquollenen Augen, ais wäre ihr eben der erste Tanzstunden- schwarm untreu geworden. Ich benehme mich dumm.“ f N „Keine Ursache“, sagte er,„mir gings Ja genau so. Hören Sie 2 Aber dazu mußten sie erst ein Caté aufsuchen. Und nun saßen sie. Friedrich sagte:„Also auch Sie gehören zur Weingilde im Dunkeln, Helga. Wer Hätte das gedacht! Am Tage sind Sie ein sachliches Mädchen. Und sehen Sie mich An: ich bin mittlerweile das, was man einen Mann nernen kann. Aber nun wir beide hier: Ihre freundlichen Augen sind rot ge- Weint. Und ich habe da drinnen Mühe gehabt, hinabzuwürgen, was sich mir unter die Brille drängen wollte. Verstehen Sie das? lch nicht Noch ein Bier, Herr Ober!“ 5 „Mein Gott“, sagte sie.„Freilich. Sie auch? Nur gut, daß Sie es zugeben und sich nicht schlecht zu schämen scheinen“ Und sie lachte schon wieder.„Ich habe oft darüber nachgedacht. Es gibt so viele von unserem Schlage. Und das Schlimmste ist, daß wir alle es wissen, woran wir damit sind. Wir wissen genau, daß auch diesmal der Star die Starin bekommt. Man weiß ja, wie die glatten Drehbuchschneider es einge- Töclelt haben. Ich stehe darüber— schein- merkt, das Kinol! Denn, denken Sie nach: haben Sie in einem Theater, auch noch bei dem tragischsten Stück, 1e ähnlich schlampige und miserable Gefühle gehabt wie wir beide hier eben? Im richtigen, ernsten Theater? Da flebere ich. Ieh habe das schöne, bedrängende Ziehen die Brust hinauf. Ich bin geläutert, zerschmettert. ergriffen.„Bin außer mir“, wie das schöne Wort heißt. Aber Tränen? Das Kino is“ anders. Manchmal tut's wie Theater. Dann wieder ist es, als wäre der Film nicht- anderes als ein uneheliches Kind aus Mori tatengesang und Technik. Und ein ander mal gebärdet sich es wieder als Groschen. roman, in bewegliche Bilder zerlegt. Und ein drittesmal ist es aber photographiertes Leben und bebilderte Zeitung. Imme anders und in ein System nicht zu ordnen Und„moralische Anstalt“ in den selten sten Fällen. Den Produktionsleitern sei e. geklagt, und den Fimmännern allen!“ Jetzt griff sie ein: Das geben Sie m aber zu, Friedrich, wenn wir im Kino solche Gefühle haben, 80 geht das immer mit schlechtem Gewissen vor sich. Bei echten Gefühlen erwischt es uns nicht so leicht wie bei falschen und plumpen. Bei echtem Schmerz selten. Bei Sentimentalität oft und schnell. Bei Kunst nie. Bei Kitsch, ist er nicht allzu töricht gemacht, ohne Mühe. Die Wahrheit betrachten wir trockenen Auges. Aber die weiche und angenehm traurige Lüge mit fließender Tränendrüse. Was für eine Welt. Verstehen Sie 82“ Er antwortete nicht sofort und direkt: „Ich habe bemerkt, daß die leidige Rüh- rung im Dunkel uns nicht überkommt, Holruf aus der Brilengone: Wir vollen keine Malorien En. Im Ruhrgebiet, Ende Juni. An dem gleichen Tag, an dem in Köln bekannt gegeben wird, daß der„Normalverbraucher“ nur 2 Wei Pfund Brot und sonst 80 gut wie nichts für eine Woche erhält, meldet die Schlagzeile der Zeitung„Größte Lebensmittelverschiffung nach Deutschland seit Kriegsende“. Man muß die Augen der zerlumpten Kinder vor den Stadt- küchen, man muß die bleichen Antlitze der Frauen beim Einrollen des Hamsterzuges in die Bahnhofshalle erlebt haben, wenn in allen die bange Frage hämmert: Wird Kontrolle da sein, wird man uns die 10 Pfund Gemüse, die 20 Pfund Kartoffeln abnehmen, die wir erbet- telt, erjammert, erfleht oder gestohlen haben, nur damit unsere Kinder nicht sterben müs- sen. Man muß die Krankenhäuser kennen, in denen die Menschen wie schlecht gespeiste Lichter verlöschen, muß die parkenden Reihen glänzender Wagen vor den„Schwarzlokalen“ empfunden haben. Man muß selber hungern, um zu begrei- fen: Jede Beschönigung ist Hohn! In den Instituten der angelsächsischen Län- der hat man Hungerversuche an gesunden Menschen durchgeführt. Pro Tag wurden 1800 Kalorien, davon 20 gr Fett, verabreicht. Ob- wohl es sich hierbei um Sätze handelt, die weit über dem liegen, was der Durchschnitts- deutsche verzehren darf, stellte man bald die leichen Erscheinungen fest, die heute das A und O der meisten Krankengeschichten der notleidenden Gebiete sind. Die medizinische Schlußfolgerung lautete:„Eiweiß und Fett dürfen nicht kalorienmäßig gerechnet werden, sondern stellen in Fällen chronischen Hungers Medizinen dar. Weil diese beiden wichtigen Nahrungsmittel nicht durch Kohlehydrate ersetzbar sind, sagt eine Kalorienrechnung erst dann etwas, wenn daraus hervorgeht, wieviel von den Kalorien in Form von Eiweiß und Fett zur Verteilung gelangen.“ Ein Wissen- schaftler der Medical School der berühmten Harvard-Universität, schreibt in einem Brief an den deutschen Physiologen Professor Rein von der„Notwendigkeit der Diskreditierung der das Gewissen einschläfernden Kalorien- artikel der Zeitungsschreiber“, denn viele Le- ser gewöhnten sich schon daran, anzunehmen daß alles besser wird, wenn die Kalorienzahl von 1200 auf 1500 erhöht wird. Instinktiv haben zene Essener Arbeiter, die in der Nähe des Krupp-Geländes in meterhohen Buchstaben auf eine Ziegelmauer schrieben: „Wir wollen keine Kalorien. etwas zu essen“, das Gleiche erkannt und richtig zum Ausdruck gebracht. In den Jahren zwischen 1930 und 1937 wur- den in Deutschland durchschnittlich pro Kopf der Bevölkerung 2000 g Fett in vier Wochen verbraucht. Die Deckung dieses Bedarfs er- Wir wollen Ektgebnisiase Verhandlungen Koblenz, 20. Juni. DENA) Die Verhand- lungen zwischen den Parteien über die Bildung der Regierung von Rneinland-Pfalz haben noch zu keinem Ergebnis geführt. Ein Ver- treter der SP erklärte in einer Besprechung mit Ministerpräsident Dr. Boden, die 8 sei nicht gewillt, inre in der Landtagssitzung getroffene Entscheidung zu ändern. Dr. Boden hatte außerdem Besprechungen mit der KP und Liberalen Partei. Es verlautet, daß die Sozialdemokraten nicht bereit sind, sich an einem Kabinett unter Pr. Boden zu beteiligen. Sollte die SP auf diesem Standpunkt ver- harren, so müßte Dr. Boden seinen Auftrag an den Landtag zurückgeben. Die CDU wäre dann geéezwungen, einen neuen Ministerpräsi- denten zu benennen. In diesem Zusammen- hang wird der Name des derzeitigen Justiz- und Kultusministers Dr. Süsterhenn ge- nannt. Sollte auch in diesem Falle keine Einigung zustande kommen, wäre das augen- bliekliche Uebergangskabinett gezwungen, als endgültige Regierung mit einer schwachen Mehrheit weiterzuarbeiten. Neue Gesetze in Hessen Wiesbaden, 20. Juni. DEN) Der hessische Landtag nahm das Gesetz zur Aenderung des Gesetzes über die Gewährung von Straffreiheit in erster, zweiter und dritter Lesung und das Arbeitsverpfliehtungsgese tz in zweiter Lesung an. Das Gesetz über die Er- assung von Hausrat wurde an den sozialpoliti- schen Ausschuß zurückverwiesen. Kölner Arbeiter streiken Mangelnde Ernährung völlige Erschöpfung Köln, 20. Juni. DENA-Ap) In der K6l- ner Industrie ist es infolge der schlechten Ernährungslage zu erneuten Arbeitsnieder- legungen gekommen. Als Protest gegen die unzureichende Lebensmittel Zuteilung waren zuerst die Belegschaften der Ford- Motor-Companie, der Klöckner-Humboldt- Motorenwerke, Deutz, der Demag und der Motorenwerke Kolb in Streik getreten. Nun- mehr haben sich die Arbeitsniederlegungen auf die gesamte Industrie in Köln mit Aus- nahme der Eisenbahnbetriebe ausgedehnt. In einer Erklärung der Kölner Betriebs- räte wird festgestellt, dag a „die Arbeitsniederlegungen ihre Ur- sachen in der völligen Erschöpfung der Schaffenden haben.“ Ein Nottelegramm des Kölner Bezirks- ausschusses der Gewerkschaften an das bi- zonale Ernährungsamt in Stuttgart besagt, dag die Grenze der physischen Kraft der Arbeiter überschritten sei und um dringende Hilfe gebeten werde. In den Landtag von Nordrhein- Westfalen soll eine Delegation entsandt werden, um im Namen von 80 000 Arbeitern bei den Landtagsfraktionen gegen die mangelhafte Ernährung zu protestieren. — Der britische Zivilgouverneur von Nord- rhein- Westfalen ist in Köln eingetroffen, um mit Gewerkschaftsführern und Betriebsräten die Arbeitsniederlegungen zu erörtern. Auch Ober bürgermeister Dr. Pünder wird an den Besprechungen teilnehmen. 1. 7 % NIE INL AD 85 2 o νππο 1 3 4 4 ö 5 9 I e g e N = Lens iat 1 Se AEC (Globus-Kartendienst) Nur„Belastete“ ausgewiesen Kobleriz, 20. Juni. ENA) Radio Koblenz erklärte zur Ausweisung deutscher Personen aus dem Saargebiet, die Ausgewiesenen seien entweder ehemalige Angehörige der SS oder höhere Amtsträger der NSDAP ge- wesen oder aber Personen, die nicht Saar- länder seien, bisher aber im Saargebiet ge- lebt hätten. Aus einer Bekanntmachung der franzö- sischen Militärregierung in der„Saarbrücker Zeitung“ geht hervor, daß nur Personen aus- gewiesen wurden, die aktiv zur Verbreitung der Nazi-Ideen beigetragen haben. Die „Saarbrücker Zeitung“ betont, es handele sich um eine einmalige Maßnahme, um ein für allemal die politische Atmosphäre an der Saar zu bereinigen. Produktive Selbsthilfe Düsseldorf, 20. Juni.(Gn.-Eig. Ber) Der Bau von 1000 Häusern für Bergarbeiter wurde am 19. Juni durch den Bauausschuß der Ar- beftsgruppe„Kohle“ besprochen. Ein Sofort- Programm ist in die Wege geleitet. Da bei den derzeitigen Wohn verhältnissen im Ruhr- gebiet die für die Mehrförderung benötigten Arbeitskräfte nicht menschenwürdig unterge- bracht werden können, wird dieses Baupro- gramm als das vordringlichste Projekt der gesamten britischen Zone behandeit. Von 50 000 Bauarbeitern, die zur Erstellung der 1000 Häuser notwendig sind, fehlen, jedoch noch 34 000. Deshalb wurde von dem Wieder- aufbauministerium zusammen mit der Arbeits- gruppe„Kohle“ mit den Betriebsräten und Gewerkschaften eine weitgehend organisierte Selbsthilfe des Bergbaues beschlossen. Samstag, 21. Juni 7 kolgte zu 40% durch Rohstoffe pflanzlicher Herkunft, die in der Hauptsache eingeführt wurden. Dieses, obwohl wir damals noch über einen beachtlichen Walfang verfügten der beispielsweise mit 86 C00 t Waltl an den Weltfangergebnis von 470 000 t des Zeitraumes 1938/9 beteiligt war. Der Walfang ist aut norwegischen Druck hin in Fortfall geraten Die drei Flotten—„Unitas“, des Unilever. Konzerns,„Walter-Rau“, der Neußer Firma Walter Rau AG., und„Wikinger“ mußten abgeliefert werden. Nunmehr haben sich der Hamburger Wirtschaftssenator Bor gner und der Ernährungsminister des Landes Nord. rhein- Westfalen, Pübke, darum bemüht den Walfang wieder in Gang zu bringen. Von den Besatzungsbehörden wurde eine Wohlwol. lende Prüfung zugesichert. Der 20 000-t-Damp. ter„Robert Ley“ und das 16 000-t-Motorschit „St. Louis“ wurden als die einzigen zur Zeit in deutschen Häfen befindlichen geeigneten Fahrzeuge als Mutterschiffe in Vorschlag ge. bracht. Wie nun aber verlautet, soll„Nobert Ley“ in Kürze verschrottet Werden, die„gt. Louis“ weiterhin ausschließlich Wohnzwecken dienen. Damit kann ein neuer deutscher Ver- such zu einer fruchtbaren Initiative als ge. scheitert angesehen werden. Die konse. quenten Abschlachtungen in den letzten Mo- naten machen die dünne Decke der Eigenver- sorgung noch brüchiger und immer mehr wird die Einfuhr zu dem einzigen Moment unserer Hoffnung. Wie ist es um sie bestellt? In einem Vor. trag vor dem Haus der Technik in Essen zeigte Dr. Heubaum, der Leiter des Re. kterats Chemie, all jene Anstrengungen aul, die man bisher von deutschen Stellen aug machte. Gewiß gibt es Leute, die auf dem Standpunkt stehen, daß die Bevölkerung nicht eher Fettkompensationen verlangen dürfte, ehe nicht der tägliche Förderdurchschnitt der Kohlengruben die 300 000-t-Grenze Überschrlt⸗ ten habe. Dies aber sind Ausnahmen, die sich selber richten. Grundsätzlich ringt man zdf um die Rettung. So wurde der Export von Butter vorgeschlagen, um den Devisenerlo zum Einkauf von billigerem Pflanzenfett nutzen zu können. Die Oelmühlenindustrie hat angeregt, die Preßrückstände, die bei der Gewinnung pflanzlicher Fette entstehen, dle als Viehfutter benutzten Oelkuchen in Deutsch. land extrahieren zu lassen, ehe sie an die Bestimmungsländer gehen. Eingeführte Roh- knochen könnten die Produktion technischer Fette entlasten, was dem Ernährungssektor ebenfalls zugute käme. Ferner müht man sich unentwegt um die Ingangbringung der Fischer. Tropsch-Anlagen, die auf synthetischer Bas Fett erzeugen und damit die Weltnaturtett. Situation zum besten des deutschen Verbrau- chers nicht unerheblich beeinflussen könnten. Als letzter Vorschlag sei schließlich die An- regung erwähnt, die Ernährungsminister Lübke in seinem Sir Sholto Douglas und Lord Pakenham zugeleiteten„Ernährungs- plan“ macht: 2 Millionen Tonnen Mais sollen importiert, durch Entkeimung entfettet und ur Schweinemast benutzt werden. Hierdurch würde, nachdem der Preis durch die Aus- fuhr von Speck gezahlt, eine Menge von rund 35 000 t Fett und Kleinfleisch für den eigenen Verbrauch gewonnen. Vermutlich wird dieser Plan an den Trans- portschwierigkeiten scheitern, aber er zeigt einmal mehr, daß man von deutscher Seite nichts unversucht läßt, einen Ausweg zu fin- den. Gewiß ein Kunststück bei den riesigen Bedarfszahlen, wie sie uns die Vorkriegs- statistik vor Augen führt. Der Hinweis, daß eine konsequente Erfassung schon zu einer Besserung beitragen könne, muß ihnen gegen- über als unzutreffend bezeichnet werden, Sicher, je sauberer die Handhabung in der Verwaltung, je anständiger der einzelne Landwirt und je verantwortungsbewuffter sich die Molkereien erweisen, um so stärker wird der moralische Rückhalt, den die Vertreter des nacktenò deutschen Elendes vor den alli- jerten Stellen haben. Das aber jest auch alles, denn nur kon- sequente größere Einfuhren können wirklich helfen. Das Jonglieren mit Kalorien und das Suchen nach irgendwelchen Schuldigen wer- den den Bergmann, den Hochofenarbeiter, den Handlanger nicht sättigen. Es gibt wohl nie⸗ manden, ob Unternehmer oder Angestellter ob Handwerker oder Arbeiter, der nicht be- reit ist, hierfür seinen guten Preis in guter Arbeit zu zahlen. 5 bereit sein wird, aus den Ergebnissen der in. ternationalen Forschung, die eingangs gestreiſ. wurden, die Folgerungen zu ziehen und sie in praktische Leistung umzuwerten. wenn es dem Helden des Herzens recht- schaffen dreckig geht. Wenn er durch Trennung, Trauer, Hoffnungslosigkeit ge- schleift wird. Sie überkommt uns erst, wenn alles auf der Neige ist, sich zum Guten zu wenden. Wenn einer mit schmal- ziger Großmut die Arme öffnet. Wenn das eeemnnunnmmumnummmmmunnumnummmmummmunmunm 85 8 Paul „Der Raucher“, eins der wertvollsten stücke der gegenwärtig Cezanne: gezeigten Ausstellung von„Meisterwerken des Impressionismus“ aus dem Besitz der Mannheimer Kunsthalle. mmm sogenannte Glück sichtbar wird und auf- steigt, pathetisch und musikalisch unter- malt. Wenn die Leinwand sich anlägßt, vor Verstehen, Vergebung, vor Wiedersehen und endgültiger Vereinung zu triefen. Wenn ein„goldenes Herz“ sichtbar wird. Wenn N „Hören Sie auf“, warnte ste schnell. Bedenken Sie, Friedrich; ch habe Ihr Taschentuch. Und wenn Sie 80 fortfahren, kann es Sie wieder erwischen. Es ist spät. Und ich glaube, wir brechen bald auf. Nur die eine und etwas tückische Frage: wenn Sie das alles so deutlich und klug durch- schauen— bitte, warum gehen Sie hin in drei Teufels Namen?“ Er rückte näher.„Jetzt passen Sie gut auf, Helga! Denn ich verrate Ihnen hier ein Geheimnis: der Mensch ist ebenso gut Wie schlecht. Er liebt die sehnt sich zuweilen nach Kitsch. Er achtet das klare, das keusche Wasser, Aber hin und wieder geht er hin und betrinkt sich an scheußlichem Schnaps. Er ruft mit vol- ler Stimme nach dem Künstlerischen Film, und er meint es ehrlich, bestimmt, aber in aller Heimlichkeit sehnt er sich nach der Selbstbefreiung durch einen Fetzen Rüh- rung, nach ein paar harmlosen Tränen. Er sitzt im Dunkel und schwingt ein großes Kunst. Aber er Taschentuch. Ihm ist sterbenstraurig zu- mute und zu gleicher Zeit kannibalisch Wohl. Und da wir gerade von den Taschentüchern reden, 8— geben Sie mir meins, bitte wieder. Ich will es zu Hause auf die Leine hängen. Herr Ober! Bitte zahlen!“ a Fünfundzwanzig Worte Von Friedl zidens „Mutti, was hat der Vater geschrieben?“ Sie nahm den Jungen auf den Schoß, vor ihnen auf dem Tisch lag dle Karte mit den vielen fremden Zeichen auf der einen Seite und mit des Vater Schrift auf der anderen. „Paß auf,“ sagte sie,„ich les es dir vor. Aber du mußt gut aufpassen auf jedes Wort. Jedes Wort ist etwas ganz Kostbares, denn der Vater darf nur küntundzwanzig Worte schreiben.“ „Warum darf er schreiben?“ „Das weiß ich nicht,“ antwortete sie,„er würde gern fünfundzwanzigtausend Worte schreiben, aber man hat es ihm verboten.“ „Wer hat es verboten“, fragte das Kind, „der liebe Gott?“ „Nein, der liebe Gott nicht, die Menschen.“ Sie fuhr ihm mit den Fingerspitzen übers nur fünfundzwanzig Worte menklang mit 1 Farbe entbehren zu können. Die rhemen d Haar, die fragenden Augen schauten sie an — Waren es nicht seine Augen? 1 „Du sollst, überhaupt nicht so viel fragen, sagte sie kurz, ihre Stimme klang rauh, die Kehle war trocken—„du sollst doch auf. 1 Und dann las sie, ganz langsam und ise: 5 „Gestern kam dein Brief, Liebe. Ich bin glücklich. Küg den Jungen. Wenn ich Krank Wäre, dürfte ſeh heim. Leider bin ich gesund Bleib bei mir!“ Ste schwieg und sah auf die Schrift, aut die festen, vertrauten Züge. seine Hand hatte auf dem Papier gelegen. „Mutti, willst du fort:“, fragte das Kind und rutschte von ihrem Schoß. „Nein,“ sagte sie abwesend ich fortgehen?“ Ki Weil der Vater schreibt: bleib bel mir! Sie lächelte:„Das verstehst du nicht, mein Junge. Der Vater wollte etvres ganz anderes schreiben, aber dann hat er nachgezählt und gemerkt, dag er nur noch drei Worte frei hatte, und da schrieb er zuletzt etwas, das gar nicht nötig war.“ warum sollte „* „Die sechste Frau“, Die für kommenden 0 tas angekündigte Erstaufführung der Kombu „Die sechste Frau“ von Christian Feiler im 7 lonelthester wird von will Kane als cut inszeniert. Hans Hamann, ein weiterer Gast, schuf das Bühnenbild. Birgel-Gastspiel verschoben. Das für Mun ale anßekändſste Gastspiei Wüln Birgel n Ensemble muß, wie das Nationaltheater mitten nach einer telegrapnischen Mittelung der Tou neeleitung um einige Wochen verschoben werden,. Siga, Arnold verläst Mannheim. Mac Zwölfjähriger dramaturgischer Tätigkeit scheit 4 Or. Hans ar nold mit spielzeit-Ende aus dem Verband des Nationaltheaters aus, um als Pra maturg ans Radio Bremen zu gehen. Die Kunsthallen- vorträge. In der Worte reine„Französischer Kunst“ spricht am 5 woch, den 25. Juni,(18.30 Uhr), Pr. G. F. Harter FKeidelberg) in der Städtisenen Kunsthalle üb Glaude Monet und sein Kreis, Malerei und Graphik von Karl Otto Goetz.— sind merkwürdig anziehend, diese phantasſevol 1 Blätter von Karl Otto Goetz, die das Kunsknaut Egon Günther ausstellt. Sie wirken dekorativ 1255 Ornamental, erinnern an Wandteppiche, Honig Malereien und ostaslatische Kunst, besitzen 115 dennoch ihre besondere Eigenart, die Ne graphisch. Ist, ohne freilich gen 5 er geschmackvoll abgestimm Frage bleibt, ob die Welt Ist daß. auf de Frühen Heute besorg Wie s dann da, Un Das M tergru mag banne zurück mer? Werde gen ar der F keln und d dafür, Wr ve Aber sal 20 unerbi ter er dump. wieder Und t. Wir w. gal fü ein M runger nis uns Mellei ten Te trüher Amn der„ statt. am S0 gh ü deutsc Bran Städt. Stadt. stafl“ Mann! mahm direkt geklag getreu nete! an de haben von ilk blieb dern wohne Axtioi — l UU gel n gelste Die Mont, Münc! dem ung. m Vor. Essen es Re n auf, en aug dem g nicht rte, ehe tt der schrit- le sich an 205 rt von enerlös Nutzen e hat i der n, die eutsch. an dle Roh- nischer sgektor an sieh scher. Basie urfett. rbrau · innten. e An- nister s und rungs- tiert, zur urch Aus- von den Trans- Zeigt Seite u fin- esigen riegs- „ daß einer gegen- erden, n der elne r Sich Wird treter alli⸗ kon · rklich d das wer⸗ „ den nie- lter t be · gutet Welt, r in. treilt zie in ä e an gen „ die auf. und bing rank zund. auf hatte Kind ollte ait“ nein eres und krel das onn- ödie Na- Gast Jast, litte mit eilt, our den, fach idet dem dra- 85 Üitt⸗ auh her Sie len auß en- per ark m- 1 Seite 8 Sommeranfang Ist es nicht bezeichnend für unsere Zeit, daß wir leise erschrecken, wenn man uns zuf den Sommeranfang aufmerksam macht? früher kreuten wir uns ohne Rückhalt. leute schimmert durch unsere Freude die besorgte Frage: Ist es schon wieder so weit? wie schnell wird er vorüber sein— und dann. Noch ist der Sommer nicht ganz da, und schon bangen wir um seine Kürze. Das Wintergespenst steht drohend im Hin- tergrund. Auch de heißeste Augusttag ver- mag die Erinnerung daran nicht ganz zu bannen. Unwillkürlich denken wir ein Jahr zurück. Wie war es doch im vorigen Som- mer? Lebten da nicht mit dem Reifen: und werden in der Natur auch unsere Hoffnun- gen auf? Glaubten wir nicht, die Buntheit der Farben, das selbstvergessene Schau- keln des Falters, das Blühen der Wiesen und das Flimmern der Sonne sei Symbol dafür, daß nicht alles vergebens sei, was ir vom Leben noch erhofften, ersehnten? Aber unbekümmert um menschliches Schick 30 20g und zieht die Natur ihre Bahn mit unerbittlicher Teilnahmslosigkeit. Der Win- ter erstickte den Rest unseres Hoffens in dumpfer Verzweiflung. Jetzt stehen wir wieder am Tor des Lichtes, der Wärme. Und trotz allem hoffen wir wieder, träumen wr wieder von einem Glück, das das Schick- zal für uns noch bereithalten möge. Welch ein Wunder, dieses Leben! Seien Erfah- rungen noch so trostlos, Vernunft noch 80 nisch negierend— das Herz allein läßt uns weiterleben und— weiter glauben. Vielleicht kommt es in unseren turbulen- ten Tagen nicht mehr so oft zu Wort wie ſrüher. Mag sein! Aber— es schlägt noch! mle. Demokratische Volkspartei Am 21. und 22. Juni findet in Heidelberg der„Tag der deutschen Jungdemokraten“ statt, In öffentlicher Kundgebung sprechen am Sonntag, 11 Uhr, im Stadttheater N. dehücking, erster Vorsitzender der deutschen Jungdemokraten, und Dr. P. I. Brandenburg, M. d. L. Es spielt das Städt. Orchester. Um 18 Uhr kommt im Stadttheater Heidelberg Verdis Oper„Fal- stafl“ zur Aufführung. Kartenverkauf in Mannheim Augusta Anlage 5, Telefon 44934. Emma Kromer 7 In Ziegelhausen starb vor wenigen Ta- gen Emma Kromer, eine mit Mannheim eng verbundene Persönlichkeit des politisch-de- mokratischen Lebens vor 1933. Ihre poli- tische und sozialpolitische Tätigkeit, u. a. im Reichwirtschaftsrat, ist noch vielen Ael- teren in Erinnerung. Als langjähriges Mit- glied des Nationaltheaterensembles genoß aueh ihr Gatte ein über die Grenzen Mann- heims hinausgehendes Ansehen. Nochmals Heldenkeller-Aktion Im März berichteten wir von der Straf- kammerverhandlung gegen die verbreche- Asche SA-Clique, die im Jahre 1933 unter Anführung des Mannheimer Sa-Sturmbann- lührers Großmann die Hockenheimer Bevölkerung terrorisierte und Mitbürger in gekährlichster Weise mißhandelte. Der Schauplatz dieser Untaten war ein Raum in dem Lokal„Zum Adler“, der berüchtigte Heldenkeller“. Nun hatte sich in dem 45 führigen Karl Marquetant aus Hockenheim ein weiterer Teilnehmer an dieser Schand- tat vor der Strafkammer des Landgerichtes Mannheim zu verantworten. Trotz der Er- mahnung des Vorsitzenden, Landgerichts- dlrektor Dr. Silberstein, daß der An- beklagte seine Lage nur durch wahrheits- getreue Aussagen verbessern könne, leug- nets Marquetant. Er will nur zugesehen, sich an den Mighandlungen aber nicht beteiligt baben. Auch nach der Aussage des damals von ihm mighandelten Zeugen Katzenmeier blieb der Angeklagte dabei, nicht er, son- dern ein anderer, ebenfalls in Hockenheim wohnender Kar! Marquetant habe an der Aktion teilgenommen. Am zweiten Tage brach dann das Lügengebäude des Ange- klagten ganz zusammen. Der vom Ange- klagten als Mittäter bezeichnete Karl Mar- quetant Nr. 2 war als Zeuge erschienen und sagte unter Eid aus, daß er an der Aktion nicht teilgenommen habe. Das Gericht schloß sich dem Antrag des Staatsanwaltes an und verurteilte Marquetant wegen drei in Mittäterschaft verübten Fällen von Kör- per verletzung zu drei Jahren Gefängnis und rechnete ihm nur einen Monat der erlittenen Untersuchungshaft an. Der Angeklagte nahm die Strafe an. W. L. Kleine Umschau Höhere Lehranstalten. Wir machen auf die im Anzeigenteil veröffentlichte Bekannt- machung der Höheren Handelsschule Be- rufsfachschule) über die Anmeldung zu einem zwei- und einem einjährigen Lehr- gang für Knaben und Mädchen und die Be- kanntmachung der Wirtschaftsoberschule über den Beginn eines dreijährigen Lehr- ganges für Knaben und Mädchen mit dem Ziel der Reifeprüfung(Wirtschaftsabitur) aufmerksam. Wanderungen im Rahmen der Mann- heimer Abendakademie. Die erste Wande rung, die am morgigen Sonntag stattfindet, wird von Weinheim über die Wachenburg, Buchklingen, Kallstadt. Birkenau zurück nach Weinheim führen. Familien nachrichten. Johann Göller, Dalbergstraße 22, wird 86 Jahre alt. Wil- helm Gotthardt, Schönau-Siedlung, kann seinen 81. Geburtstag feiern. Otto E11 Wanger, Meeräckerpl. 5, wurde 80 Jahre, und der in Mannheim geborene, jetzt in Lehningen bei Pforzheim wohnhafte Karl Herrmann 382 Jahre alt. Die goldene Hochzeit feiern Peter Käber und Katha- rina, geb. Wenzel, Edingen, Wilhelmstr. 15, und Adam Reinle und Frieda. geb. Tier- ling, Edingen, Obere Neugasse 11. Spruchkammer-Termine. Montag, 23. Juni, in der K-5-Schule: 8.30 Uhr Hermann Koch, Langerötterstraße 64. Mittwoch, 25. Juni, in E 4, 13, II. Stock: 8.30 Uhr August Non nen- macher, Neckarau, Maxstraße 4a. Wieder unbeständiges wetter Kommende Woche wieder unbeständig und kühler. Zum Wochenende wolkig, zeitweise heiter, am Sonntag zunehmend gewittrig. Tages- höchsttemperatur um 28 Grad. Am Montag wie- der stärker bewölkt mit kurzfristigen Aufheite- rungen. N Aus der Pfalz Ludwigshafen. Eine junge Ludwigshafenerin hatte ihr sieben Wochen altes Kind im Mann- heimer Schloßgarten ausgesetzt. Die Raben- mutter konnte verhaftet werden. Das Kind wurde inzwischen von einem Ehepaar adop- tiert.— Eine Anzahl von Typhuserkrankungen führten zu einer gewissen Beunruhigung der Bevölkerung. Es wurde festgestellt, daß das Trinkwasser keimfrei ist. Vermutlich sind die Erkrankungen auf den Genuß von nicht ein- wandfreiem Speiseeis zurückzuführen.— Der Fußgängerweg an der rheinabwärts gelegenen Seite der Eisenbahnbrücke ist auf der Lud- wigshafener Seite fertiggestellt. Die Hälfte auf der Mannheimer Seite ist schon seit eini- ger Zeit passierfähig. Die Demontage des Brückenportals ist soweit fortgeschritten, daß die letzten Quaderblöcke des Unterbaues ab- transportiert werden konnten. Dieæederamſ dan 12 Muffen Ein Infernierienlager in Mannheim 1700 Kalorien pro Tag und Mann— Ein„Bürgermeister“ führt die Selbstverwaltung In der Erkenntnis, daß Mannheims wirt- schaftliche Bedeutung untrennbar mit seinen grogen Hafenanlagen verknüpft ist, be- mühen sich Staat und Stadt schon seit lan- gem um den Wiederaufbau dieser Einrich- tungen. Die Schwierigkeiten, die einem sol- chen Projekt in der heutigen Zeit gegen- überstehen, sind ungeheuer. Ueberraschen- derweise wurde jedoch nicht die Material- frage zum Kernproblem, sondern die Be- Spatzenbrücke Leichsenring Aufnahme: schaffung der notwendigen Arbeitskräfte. Durch Vermittlung des Landesarbeitsamtes und des Sonder ministeriums in Stuttgart konnte es ermöglicht werden. Internierte des Lagers Ludwigsburg als Bauarbeiter nach Mannheim zu bekommen. Diese trafen am Dienstag hier ein und wurden im Fried- richsparkbunker untergebracht. Die 185 Mann hatten sich nahezu alle freiwillig zu diesem Arbeitskommando gemeldet, das sich vor- wiegend aus Mannheimern und Heidel- bergern zusammensetzt. Es handelt sich hierbei ausnahmslos um Internierte, über die noch kein Spruchkammerentscheid ge- fällt wurde. Die Verfahren, die gegen sie eingeleitet sind, werden nach wie vor von Ludwigsburg aus durchgeführt. Das hiesige Lager stellt gewissermaßen eine„Außenstelle“ dar. Der Internierten- status wird allerdings beibehalten. Das be- deutet praktisch: Ständige Bewachung des eingezäunten Lagers durch Sonderpolizei; je fünf Mann auf dem Arbeitsplatz wird ein Wachtposten zugeteilt; Zensur der nicht beschränkten ein- und ausgehenden Post in Verbindung mit einem Beauftragten der Lagerinsassen; Ausgangsverbot, aber Er- laubnis, in noch festzusetzenden Zeitabstän- den regelmäßig Besuche zu empfangen. Der Bunker selbst darf jedoch von den Be- suchern nicht betreten werden. Die Entloh- nung erfolgt zu den üblichen Tarifen des Baugewerbes, wird aber nicht an die Inter- nierten ausbezahlt, sondern durch die ar- beitgebenden Firmen nach Ludwigsburg überwiesen. Die Internierten erhalten nur ein Taschengeld, und zwar im Lager Be- schäftigte pro Tag—.50 RM., im Hafen Ar- Aus der Stadtratssitzung Vorsorge für den Winter— 20 000 Mark für Architekten Vom städtischen Nachrichtenamt wird uns mitgeteilt: Einem Bericht über die Ernährungs- und Versorgungslage der Stadt entnahm der Stadtrat, daß die Schwierigkeiten in diesem Sommer nicht zuletzt wegen des Ausfalls einer erheblichen Anzahl von Transport- mitteln wesentlich höher sind als im Som- mer vorigen Jahres. Die Stadtverwaltung hat deswegen an die- Militärregierung die Bitte gerichtet, die im vorigen Jahr zur Ver- fügung gestellte Anzahl von Fahrzeugen zur Einbringung von Ernte und Heizmaterial in diesem Jahre entsprechend zu erhöhen, da- mit für die Sicherstellung der Ernährung und der Heizung alles, was irgend möglich ist, getan werden kann. Eine ortspolizeiliche Vorschrift zum Schutze der Jugend wird auf Beschluß des Stadtrats in Geltung bleiben. Die Wiederaufbauplanung der Stadt wird noch durch das Fehlen eines Aufbau- gesetzes und durch den Umstand, daß die LIEBESCGESPRRACH J Raum nur atmet meine Liebe: Ich müßte gor vor Bangigkeit Erſtichen, wenn mir nicht verbliebe Die Fülle der Unendlichkeit. Im fill muß ich mein fiuge baden Und ſchweifen weit zum ſernſten Saum, Ftun wend ich mich dann raumbeladen Zu dir zum Iweig am Blütendaum! Ewald A. Boucke) (Aus einem Privstdruck enen abstrakten Schöpfungen werden oft tugenartig bosewanddelt. Kunstmaler Baerwind gab eine erständnisvolle Einfünrung zu dieser Schau. rei. Kammerorchester der Abendakademie. Die — nheimer Abendakademie hat vor einigen Mo- 1 en ein aus Lafenmusikern bestehendes Kam- kerorchester gegründet, das bereits in der April⸗ Dalerstunde eine Leistungsprobe abgelegt hat. as Orchester soll in einzelnen Instrumenten- dbupden noch eine Erweiterung erfahren. Aus- 1 ende Musikfreunde, die Interesse am Orche- Lelſcblel haben, werden gebeten, sien wait dem K lter des Orchesters, Wilfried Keller, Neckarau, olunderstrage 18, in Verbindung zu setzen. 1 unge französische Kunst in Ludwigshafen. In uddwigshafen wird bis Ende Juli 1947 zum ersten ale seit 1933 in Deutschland eine Ausstellung zelner tranzösischer Maler unter 30 Jahren ge- e die von der Redaktion der in Paris erschei- beat Kunstzeitung„Les Arts!“ zusammen- dastenl wurde. sie gibt einen querschnitt durch as Künstlerische Wollen des jüngsten Nach- ohses und ermöglicht eine Beurteflung der oblemstellung und der Auseinandersetzung der zgassen französſschen Maler mit der großen fran- sischen Tradition. Die schau wird vom Verein * Kunst und Kunsthandwerk Ludwigshafen und Prälzischen Sezession veranstaltet. nenteelscher-Abend in Schwetzingen. Am Don- rstag gab der bekannte Cellist Prof. Ludwig delscher im Rahmen der Schwetzinger estspiele einen Konzertabend mit Werken von Fretne ven, Bach, Frescobaldi, Debussy und ie Das Publikum folgte dem wundervollen 85 mclstesha t ers, dem Otto 5 1 5 5 elstert, erhaft assistierte, begl nne 10915 nächsten Konzerte in Schwetzingen. am Une 28. Juni, singt Annelies Kupper, nchen, in einem eigenen Abend Lieder von Schumann, Wolt und Brahms. Am Flügel: Rolf Reinhardt.— Am Mittwoch, 25. Juni, findet ein Mozart-Abend mit Hellmut Hideghéti(Klavier), Alice Schönfeld(Geige), Karl Hesse(Violoncello) und Heinrich Wallenstein(Bratsche) statt. Die Konzerte finden im Rokoko- Theater statt. Nach den Konzerten steht ein Omnibus für die Rück- fahrt nach Mannheim zur Verfügung. Rronislaw Huberman gestorben. Der welt- bekannte Violonist Bronislaw Huberman ist, wie BBC meidet, am 16. Juni im Alter von 65 Jahren in der Schweiz gestorben. dena Von amerikanischer Musik. C. S. Smit h, der Leiter der Musikabteilung der öffentlichen Bſbliotheken New Vorks, hielt im Heidelberger Konservatorium für Musik einen aufschlügrei- chen Vortrag über das Thema:„Warum ameri- Kkanſsche Musik?“ Er behandelte die amerika- nische Musik, angefangen vom 19. Jahrhundert, da slch noch starke deutsche und französische Einflüsse geltend machten, bis zu den Kompo- nisten der Gegenwart. 28. Zeitung aus Zeitschriften Bei der augenblicklichen Raumbeengung ist es uns derzeit nicht möglich, bedeu- tungsvolle Zeitschriftenbeſträge auszugsweise zu veröffentlichen. Wir müssen uns inzwi- schen mit dem Hinweis auf einige wesent- liche Aufsätze begnügen. „Die geistigen Perspektiven des Deutschen“ von Robert d'Harcourt Neue Aus- lese, Heft 6. „Sozialistische Wissenschaft“ von Leon Blum 0 Die Ums cha u. Heft 2. „The Ciano Diarries March, 1947. „Die Rebellen im englischen Unterhaus“ von A. I. Fischer Furopäische Rund- scha u, Heft 10. Denazifizierung der Demokraten“ Ruf, Nr. 10. 0. „Glückliche Wandlung von Karl Zimmer- mann Die Gegenwart, Nr. 34/35. Der schmutzige Daumen!“ von Albrecht Fabri[Deutsche Beiträge, Heft 2 Wahrheit der Geschichte— Geschichte der Wahrheit“ von Stanley Dell Ameri- kanische Rundschau, Heft 13. Das Schicksal der Kriegsgefangenen“ Ende und Anfang, Nr. 2. „Pg.-Neurose? von W. Schellwortn Auf- bau, Heft 4. 0 Omni book, Der Verhandlungen mit der Reichsbahndirektion Stuttgart noch nicht abgeschlossen sind, be- hindert. Es hat sich aber bereits eine frucht- bare Zusammenarbeit mit freien Architek- ten angebahnt. Für Zwecke der Mitwirkung der Mannheimer Architektenschaft bei der Wiederaufbauplanung wird darum ein Be- trag von 20 000 RM zur Verfügung gestellt. o gehn es nicht! Süßstoff auf seltsamen Wegen Vor kurzem konnte sich jede der achtzig Mannheimer Werksküchen, die zusammen 20 000 Personen verpflegen, auf der Groß- verbraucherstelle einen Bezugschein für. Süßstoff abholen, der auf eine Menge aus- gestellt war, die sich aus der Anzahl der Essenteilnehmer(pro Kopf ein Gramm) er- gab. Soweit war alles klar. Bei näherem Hinsehen jedoch fiel auf, daß das versüßende Gut nur bei einer Karlsruher Firma ein- gekauft werden konnte, Erkundigungen, die angestellt wurden, ergaben, daß sämtliche Bezugscheine auf dieselbe Firma ausgestellt waren. Es berührte uns merkwürdig, als wir hörten, daß es sich hier um eine Anordnung des Landesernährungsamtes Karlsruhe han- delte. Es hätte keines Geistesblitzes bedurft, die Gesamtmenge von 20 kg einem Mann- heimer Grossisten zu übergeben, um da- durch 80 Personen eine Reise zu ersparen. Daß dieser Weg nicht begangen wurde, braucht nicht ausschließlich nur mangelnde Intelligenz zu bedeuten—. mile. „Readers Digest“ Wer in Deutschland für 2,50 RM ein „Readers Digest“ kauft, muß wissen, daß das handliche Heft mit den ständig wechselnden farbigen Umschlägen der größte Erfolg ist, der jemals einem Zeitschriftenverleger beschieden wurde.„Readers Digest“ wird in allen fünf Erdteilen in einer Auflage von über elf Mil- lionen Exemplaren verkauft. Es ist die ver- breitetste Monatsschrift. Der amerikanische Journalist John Beinbridge hat im„New Vor- ker“ nach den Gründen dieses publizistischen Erfolges gefragt. Er meinte, dies wisse wahr- scheinlich niemand, nicht einmal De Witt Wallace, der vor 25 Jahren die Zeitschrift in Chappaqua im Staate New Vork gegründet hat.„Readers Digest“ hat eine Redaktion von über fünfzig Mitgliedern. Diese wählen nicht nur aus und kondensieren, sondern schreiben auch ihre eigenen Aufsätze, die ent- weder unmittelbar in Readers Digest“ er- scheinen oder erst auf einem Umweg. Eine Reihe amerikanischer Zeitschriften übernimmt nämlich diese aus der Digest- Redaktion stam- menden Artkel als Originalbeiträge und „Readers Digest“ veröffentlicht sie dann mit Zitat der betreffenden Zeitschrift: De Witt, Wallace, der Verleger, arbeitet nach der De- vise:„Einen Artikel am Tag aus führenden Zeitschriften, komprimiert und in der dauer- haften Form eines Büchleins.“ Eine deutsche Auflage in Höhe von etwa 250 000 Exemplaren ist geplant. M beitende—. 80 RM. Auf Grund einer Anord- nung der Kontrollgruppe der Besatzungs- mächte beim Ernährungs- und Landwirt- schaftsrat der US- und englischen Besat- zungs-Zone muß verpflegungsmäßig ein täg- liches Minimum von 1700 Kalo- rien aus deutschen Beständen gewährleistet sein. Je nach der Arbeit werden Zulage- karten gewährt. Zunächst müssen die Mahl- zeiten noch am Arbeitsplatz gekocht und eingenommen werden. Im Laufe der Zeit werden aber im Lager selbst eine Küche und eine Speisehalle in Betrieb genommen werden. Den Einkauf der Lebensmittel und deren Zubereitung, sowie die Versorgung mit Betten, Decken, Strohsäcken, Glüh- birnen usw. hat eine Mannheimer Betreu- ungsstelle im Auftrag der Behörden über- nommen. Die„frischgebackenen Hafenarbeiter“ ha- ben sich im neuen Lager bereits eine Selbst- verwaltung geschaffen, und ihr gewählter „Bürgermeister“ vertritt die Gesamtinter- essen, während Flurleiter und Stubenälteste kür Sauberkeit und Ordnung der mit je zwei bis drei Mann belegten Bunkerzellen verantwortlich sind. mle. 1 Die Heranziehung zur Arbeit, zur tätigen Arbeit im Wiederaufbau dessen, was Ver- nichtungswahnsinn und selbstmörderischer Irrsinn einst zerstörte, soll für die nun nach Mannheim gekommenen Internierten keine Sühne sein. Sie, die einst der Nazilehre sich verschworen, die sehenden Auges das deutsche Volk mit in den Untergang trieben, die zwischen Grauen und Entsetzen un- gerührt zusehen konnten, wie Mannheim, das für die meisten von ihnen die Vaterstadt bedeutet, in Schutt und Asche sank, sie wer- den von uns nicht erwarten, daß wir ihnen Kränze winden zum Empfang. Aber, wenn sie sich wirklich mit ganzer Kraft der Ar- beit widmen, wenn der Wille, gutzumachen, soweit die eigene Kraft es vermag, entschei- dend dafür war, daß sie sich hierher nach Mannheim zur Arbeit meldeten, dann soll das als Zeichen beserer Erkenntnis wohl gewertet werden. Mögen sie, deren Rück- kehr sich sicher in anderer als von ihnen erträumter Form vollzog, den Beweis da- für nicht schuldig bleiben. M. Heilstätte Waldleiningen Mannheim, 1 Juni.(MM) Der„Mannhei- mer Morgen brachte in seiner Ausgabe vom 3. Mai eine Notiz, in der unter der Ueber- schrift„Sanatorium ohne Kranke“ die Zu- stände im Schloß Waldleiningen(Kreis Buchen) kritisiert wurden. Bei der Nachprü- kung hat sich ergeben, daß der Ausbau des Schlosses in Anbetracht des allgemeinen Ma- terialmangels sich als äußerst schwierig er- wies. Die Eröffnung als Heilstätte wurde in- folge dieser Schwierigkeiten verschoben. Wäh- rend einerseits eine Konzession als Heilstätte oder als Teilkrankenhaus bisher nicht erteilt werden konnte, stand andererseits dem Wun- sche der Gesellschaft und dem Verlangen ver- schiedener Krankenhäuser, die bereits herge- richteten Krankenzimmer erholungsbedürfti- gen Patienten, die im Besitz ärztlicher Atteste waren, zur Verfügung zu stellen, nichts im Wege. Es sind Maßnahmen getroffen worden, die eine Verzögerung der Eröffnung als Heil- stätte und den Mißbrauch mit ärztlichen Attesten unmöglich machen. Biirokraſie oder Selbsfhilie? Aus der ersten öffentlichen Stadtratssitzung in Heidelberg Die Ernährungslage der Stadt Heidelberg stand im Mittelpunkt der von Oberbürger- meister Dr. Swart geleiteten, ersten öf- kentliechen Stadtratsitzung in Heidelberg. Bürgermeister Dr. Lenhard gab einen Ueberblick über die unhaltbare Lage einer„unzerstörten“ und vom Unkundigen daher vielbeneideten Stadt zwischen den Mühlsteinen einer„Ministerialbürokratie“ und des bizonalen Wirtschaftsamts. Trotz- dem die Stadt den höchsten Bevölkerungs- zuwachs in der US-Zone aufweist, wird bei- spielsweise für die Zuteilung von Brot das Kontingent von 1938 vom Landesernäh- rungsamt in Karlsruhe zugrunde gelegt, für Milchzuteilung gar das von 1934. als Heidel- berg noch nicht zu den Großstädten zählte. Als Ueberschußgebiet für Gemüse und Obst — der Vorort Handschuhsheim allein ist mit 5,5 Millionen Mark am nordbadischen Um- satz(8,5 Millionen Mark) beteiligt—, gibt der Landkreis Heidelberg 50 Prozent der anfallenden Ernte an Mannheim, 25 Pro- zent an Karlsruhe, so daß lediglich 25 Pro- zenit für Heidelberg zur Verfügung stehen, von denen überdies 7,3 Prozent an die ame- rikanische Armee wandern. Angesichts der Tatsache, daß lediglich 17,7 Prozent der ein- heimischen Produkte in Heidelberg bleiben, proklamierte Dr. Lenhard geradezu, daß nichts anderes übrigbliebe als die Selbsthilfe. Auch sprach sich der Referent für die stärkere Belieferung des Frischmarktes ge- genüber der Konservenindustrie aus, die im Vorjahr derart begünstigt worden ist, daß nunmehr 600 000 Konserven in Heidelberg lagern, ohne daß jemals etwas davon zur Verteilung gekommen wäre— dank einer Weisung aus Karls- ruhe. Ein anderes Beispiel sinnlosen Vergeudens von Frischgemüse und obst bietet die Durchführung der Ablieferungen aus den Landgemeinden. Aus dem Vorort Kirchheim z. B. wird das Gemüse nach Heidelberg ge- schafft. Da aber die Großmarkthalle im Kriege zerstört wurde, lagert es erst einmal, Sonne und Regen ausgesetzt, ein bis zwei Tage im Freien, bis die Verteilung der dann schon nicht mehr einwandfreien Produkte an die Großhändler erfolgt ist. Diese geben die jeweils entsprechende Quote weiter an den Kleinverteiler, der seinerseits den Käu- fer beliefert. Auf diese Weise erhalten die Kirchheimer— um bei ihnen zu bleiben— ihr eigenes Gemüse und Obst erst drei Tage später in halb oder ganz verdor- benem Zustand zum Verbrauch. Diese Bei- spiele lassen sich beliebig vermehren. Scharf wandte sich Dr. Lenhard auch gegen die Desorganisation des bizonalen Wirtschaftsamtes und stellte fest, daß durch die Vereinigung der amerikanischen mit der britischen Zone der Lebensstandard in der amerikanischen Zone wesentlich ge- sunken sei und die britische Tone keineswegs ihren Lieferungsverpflichtungen nachgekommen sei. Auch die Frage der Zu- ständigkeiten sei keineswegs geklärt, so daß die Städte immer wieder vor der Frage stehen: Wer ist nun eigentlich verantwortlich? Militärregierung, bizonales Wirtschafts- amt, Landeswirtschaftsamt Karlsruhe, der Ernährungsminister in Stuttgart oder die Gemeinden selbst? Die Fraktionen nahmen zu den Ausfüh- rungen Dr. Lenhards sehr lebhaft Stellung. Auch sie verschlossen sich weder der Ge- fahr, noch der Berechtigung eines sogenann- ten„Notrechtes“, d. h. weitgehender Selbsthilfe, und wandten sich aus- drücklich gegen die vom bizonalen Wirt- schaftsamt ausgehende Benachteiligung Hei- delbergs gegenüber Mannheim und Karls- ruhe. Sie sprachen sich erstens für Sofort- maßnahmen aus, zum anderen für die Ver- teilung nun auch der eisernen Ration“, um den Anschluß an die neue Ernte zu be- kommen. Stadtrat J. Amann betonte je- doch ausdrücklich die Gefahren eines Konkurrenz- und Ellen bogenkampfes der einzelnen Städte untereinander. An- dererseits konnte er sich der dargestellten Notlage um so weniger verschließen, als zur Sprache kam, daß die dringend notwendige Düngemittelfabrikation durch die Besat- zungsmächte fast völlig unterbunden sei. Er korderte angesichts des Mangels an Land- arbeiterkräften die Dienstverpflichtung und stellte überdies einen Antrag auf eine Zu- lagekarte für die geplagten Hausfrauen. Die Debatte schloß mit einem neuen Ap pell an die- Besatzungsmacht um schnelle Hilfe. Von der Regierung jedoch wurde der Mut zur Wahrheit verlangt, nãm- lich auszusprechen, daß sie der Situation in keiner Weise gewachsen sei. Z. G. Mannheim will es besser machen! 1 Gemeinsame Aussprache zur Verbesserung der Obstversorgung g In Weinheim im Gasthaus„Zur Berg- straße“ fand am Freitagvormittag eine Sit- zung der Vertreter von Landrat, Stadt- waltung Mannheim und Weinheim sowie der Bürgermeister und Ortsbeauftragten des Landkreises unter Vorsitz der Bezirksab- gabestelle BAST) statt. Als Vertreter der Stadt Mannheim, dem die Sorge für die Bevölkerung obliegt, ver- trat Bürgermeister Trumpfheller den Standpunkt des Normalverbrauchers und wies in nicht mißzuverstehenden Worten darauf hin, daß bei dem jetzigen Ernst der Ernährungslage die Erfüllung des Abliefe- rungssolls unbedingt gewährleistet werden muß. Er betonte, daß die Besatzungsmacht, bevor sie uns ihre Hilfe leiht, mit Recht er- warten könne, daß wir unsere Pflicht ge- geneinander restlos erfüllen. Das ist bisher in der Obstversorgung nicht der Fall ge- wesen. Nachdem der Vertreter der Gewerk- schaften, Reichelt, noch einmal darauf hingewiesen hatte, daß die vorgenommenen Schätzungen zum Peil zu spät und dann auch unrichtig vorgenommen wurden, un- terbreitete Kreisinspektor Martin als er- kahrener Fachmann konkrete Vorschläge. „Es mangelt überall, am meisten aber man- gelt es an der Einstellung.“ Er forderte als das Richtige eine Schätzung im einzelnen und nicht die, die ein Gemeindekontingent ergibt. Ein mäßig gehaltenes Ablieferungs- soll, das dann aber restlos erfüllt werden muß, erscheint ihm die Grundlage für eine Wirklich garantierte Ablieferung Außerdem sollten alle Stellen, die vom Erzeuger zum Verbraucher führen, einer Kontrolle unter- liegen. Für die jetzt vorzunehmende Schät- M zung der kommenden Obsternte wird In- * sektor Martin seine Kreisbaumwarte als Fachkräfte zur Verfügung stellen, die ob- jektiv und auf Grund ihrer Erfahrung eine Schätzung vornehmen können. B. O. Radio Stuttgart sendet Sonntag, 22. Juni: 12.00 Mittagskonzert; 13.30 Aus der badischen Heimat; 14.15 Kinderstunde: 16.15 Musik zur Kaffeestunde; 17.30 Hörspiel; 20.00 Stuttgart spielt auf; 22.50 Beschwingt und heiter, Montag, 23. Juni: 12.00 Mittagskonzert; 17.00 Unsere Solisten; 17.30 Aus Kunst und Wissen- schaft; 18.00 Parteien diskutieren; 18.30 Sport;: 26.00 Jugendstunde; 20.30 Symphoniekonzert; 22.50 Beschwingt und heiter. Schach-Ecke Sizilianische Eröffnung(Partie Nr. 8) Weis: Heinrich Schw.: Dr. Ruechti I. c c5, 2. 8f3 Scs, 3. da exd, 4. Sd 86, 5. es(wohl nachhaltig, aber ca! würde besser sein) Lg7, 6. Le Db6, 7. Ses!(schon vorher geplant)— Sxdd, 8. Sd5 Dass, 9. ba Dx ds! 10. exds Sxeg, 11. Dxez Lxal(Less), 12. dé! exd, 13. 0-0(Schon drei Leichtfiguren sind im all- gemeinen besser wie eine Dame, aber hier hat W. Entwicklungsvorsprung) ds?, 14. ea! da; 15. LfA Leg, 16. Dbs! f6, 17. es Kf7, 18. Dds f. Kg, 19. Ddé da, 20. es! LXb4(-dxes Doi), 21. Dxba dxes, 22. Tel g5, 23. Ter Kg, 24. Ld2 Sh, 25. g4 es, 26. Dean. aufgegeben. Im Vierstädtekampf Stuttgart- Mannheim Karlsruhe Heidelberg siegte Stuttgart vor Karlsruhe. Nach Erhöhung der Papierzuteilung wer- den die Schachfreunde wieder stärker zum Zuge kommen. g Vom 22. Juni bis 4. Juli findet in Rieden- burg die südd. Schachmeisterschaft statt. Ba- dens Vertreter sind: Eisinger(Karlsruhe), Dr. Lauterbach(Heidelberg) sowie Schmaus(Hei- delberg), der für Heinrich spielt. turnier spielt Hönig(Sandhausen). Im Haupt- Seite 4 Gongschläge aui dem Fußball- Feld Spurtschnelle Radler auf Runden-Jagd/ Mannheimer Jugendsportler kämpfen im Fuß- und Handball um Meistertitel Die boxsportliche Delikatesse. In dem 10 Runden- Ausscheidungskampf zur deutschen Federgewichtsklasse Abele(Mannheim)— Jos- wig(Frankfurt) auf dem Waldhofsportplatz(17 Uhr) wird erstklassiger Berufsboxsport gebo- ten werden. In den Rahmenkämpfen werden sich Schmitt(Mannheim)— Hülshoff Oüssel- Oberliga: Viktoria Aschaffenburg— SV Wald- BC Augsburg; Schwaben Augsburg— Phönix Karlsruhe; VfB Stuttgart— FSV Frankfurt; Fc Bamberg— Stuttgarter Kik- kers; Ulm 46— Schweinfurt 05; 1. FC s nberg Bayern München VfL. Neckarau und Eintracht hof; FV Karlsruhe— — 1860 München; Fürth; Spielfrei: Frankfurt. SpVgg dorf) in 8 Runden, Erhard Mannheim)— Lenz (Heidelberg) in 4 Runden, heim)— Thies(Ludwigshafen) Kreimes(Mann- in 6 Runden und Krüchten(Holland)— Voossen Gonn) in MM 6 Runden gegenüberstehen. Mannheimer Radsportwoche. Vom 22. bis 28. Juni führt der RRC„Endspurt“ seine Rad- sportwoche durch, die an den vier Veranstal- tungstagen Wettbewerbe bei erstklassiger Be- Setzung bringen wird. Spitzenfahrer aus dem Rheinland, Hessen, Pfalz, Württemberg und Baden werden am Start erscheinen, Der Sonn- Kreisklasse: 08 Mannheim— FV 083 Ladenburg (Schäferwiese Waldpark 18 Uhr). Handball: VfL Ogweil— SV Waldhof; Sd Leu- tershausen— TV Rot; SKG Birkenau TSV Daxlanden; TV Bretten— Sd St. Leon; Badische Jugendmeisterschaft: Spygg Ketsch— TSV Rot (Kirchheim 16 Uhr); Kreismeisterschaft der B- Jugend: 62 Weinheim— Spogg Ketsch(Edingen 16 Uhr). Leichtathletik: Klubkampf TSG 78 Heidelberg — TSV 46 Mannheim; Sc Käfertal— TSV 64 Schwetzingen(Heidelberg 9 Uhr); Kreisoffenes Kinderfest in Edingen(13 Uhr); Samstag und Sonntag tragen die amerikanischen Soldaten im Stadion leichtathletische Kämpfe aus. tag bripgt als Hauptereignis das 100-Runden- Mannschaftsfahren um das„Goldene Rad“. Der Dienstag steht im Zeichen des Länderkampfes Rheinland— Hessen— Württemberg— Baden, in dem jedes Land mit vier Fahrern vertreten sein wird. Am Sonntag wird das 100-Runden- Punktefahren guten Sport bringen und am Samstag werden die Fahrer im 200-Runden- Ringen: Eiche Sandhofen— SV 98 Brötzingen (Ratskeller Sandhofen 15 Uhr). Tennis: Hochschulmeisterschaften der Univer- sität Heidelberg vom 20. bis 22. Juni auf der Anlage des TC(am Tiergarten). Dienstag, 24. Juni Rad-Länderkampf: Rheinland— Hessen—Würt⸗ temberg—Baden(Fhönix-Bahn). Mittwoch, 25. Juni Fußball: Kreis meisterschaft der Jugend(Kl. A): Sd Jlvesheim— Phönix Mannheim(Viernheim 18.30 Uhr); Vorher Schüler: Heddesheim— SV Waldhof(17.30 Uhr). Donnerstag, 26. Juni Handball: Kreismeisterschaften der Schüler: Sd Leutershausen— VfL Neckarau(Ilvesheim). Radrennen: 100-Runden-Mannschaftsfahren auf der Phönix-Bahn. * Glanzleistung von Schattner. Der frühere Welt- rekordmann im Gewichtheben im beidarmig Stoßen, Heinz Schattner(früher 1860 München), der zur Zeit im Zirkus Holzmüller gastiert, weilte an einem Trainingsabend beim KSV 1884. Nach mehreren Versuchen, bewältigte er im beidarmig Stoßen die hervorragende Leistung von 150 kg im Halbschwergewicht. De OA Mannschaftsfahren sich verbissene Kämpfe liefern. In den drei großen Mannschaftsfahren wird die Ausein andersetzung Hasenforther Stubbe(Berlin), Müller—Gänsler, Westerbold Tabbot und Klehr— Köpf mit Spannung er- Wartet. BvYg Im Spiegel der Rückrunde Spiele Punkte Tore 1. Nürnberg 16 26˙6 39:15 2. Waldhof 16 26:86 40:17 3. VfR Mannheim 15 1911 28:16 4. Eintracht 16 19:13 31:26 5. 1960 München 15 18:12 24:20 6. Stuttgart. Kickers 15 17:13 33:18 7. Bayern 16 17:15 35:22 8. Offenbach 16 17:15 24:15 9. Aschaffenburg 16 16:16 33:38 10. Neckarau 15 15:15 38:37 11. VfB Stuttgart 15 15:15 2327 12. Fürth 15 14:16 18:26 13. Ulm 15 14:16 1826 14. Schwaben 16 14:18 28:21 15. Schweinfurt 15 13:17 21:10 16. FSV Frankfurt 16 13:19 13:20 17. BC Augsburg 16 13:19 24:40 18. Bamberg 15 921 18:24 19. FV Karlsruhe 15 8:22 18:39 20. Phönix Karlsruhe 16 6:24 17:48 Balogh, Preschle und Gerbert-Tore. Der VfL Neckarau trug gegen den Sportverein 98 in Darmstadt ein Freundschaftsspiel aus. Durch eine Umgruppierung und den Einsatz von eini- gen Reservespielern konnten sich die Neckar- auer erst Setzen. nach längerer Spieldauer durch- Die Darmstädter boten eine beacht- liche Leistung. Das Führungstor Baloghs glich Leichtlein aus. Ein Prachtschuß Preschles und ein Treffer von Gerbert stellten das 1:3-End- ergebnis her. Vorschau Samstag, 21. Juni Pp Fußball: VfR Mannheim— Kickers Offenbach (Waldhofplatz 18 Uhr). Landesliga: VfB Mühlburg— ASV Feudenheim (Karlsruhe Phönixstadion 19 Uhr). Hockey: sche Länderelf(Germaniaplatz 19 Uhr). Sonntag, 22. Juni Berufs-Boxen: 1. Mannheimer Stadtmannschaft Mannheim— Badi- Berufsboxer- Großveranstaltung mit Abele, Schmitt, Kreimes, Erhard u. a.(Waldhofplatz, 17 Uhr). KRadrennen: Erste Rennen der Mannheimer Radsportwoche(Phönixbahn 16 Uhr). — melde: Die Soꝛialredaktion des„Mannheimer Mor- gen“ erteilt jeden Mittwoch, vormittags von 9—12 Uhr, mündliche Auskunft. Außer- dem haben wir an jedem Donnerstag, von 1719 Uhr, eine Abends prechst unde eingerichtet. Abonnementsquittungen brau- chen nickt vorgelegt werden. K. M.: Vor den Fenstern meiner Wohnung ist ein Wäscheseil gespannt. Hängt Wäsche auf dem Seil, ist die sicht in meinem Arbeitszimmer schlecht und ich bin in der Arbeit(schriftl. und zeichnerische Tätigkeit) behindert. Kann ich mich wehren?— Ja. Wenn der Vermieter eine Abstel- lung auf Beschwerde hin nicht vornimmt, bleibt Innen nur der Weg der Klage beim Mieteini- gungsamt übrig. K. 55, Weinheim: Ich habe von meiner Mutter, die vor 14 Tagen starb, einige Kleinigkeiten ge- erbt, u. a. auch einen Deringen Barbetrag. Nun hinterläßt meine Mutter aber auch erhebliche Schulden. Bin ich als Sohn verpflichtet, die Schulden zu übernehmen? Der Erbe haftet Srundsätzlich unbeschränkt für die Nachlaß ver bindlienkeiten, Er haftet also auch mit seinem eigenen Vermögen, wenn er nicht bei Veberschuldung Nachlaßverwaltung oder Nach- laßkonkurs herbeiführt. Sie können die Erb- schaft innerhalb von 6 Wochen seit Kenntnis von dem Erbfall durch öffentlich beglaubigte Er- klärung gegenüber dem Nachlaßgericht ausschla- gen, wozu wir Ihnen in diesem Fall raten. Erika W., Augusta-Anlage: Um Hautunrei- nigkeiten zu entfernen, empfehlen wir fol- gendes Mittel: Kochen Sie je einen Eßlöffel voll Arnika und Kamille und je einen Teelöffel voll Rosmarinblüte und Pfefferminz(oder Salbei) bei kleinem Feuer mit einer Tasse Wasser solange, bis alles Wasser verdampft ist und ein dicker Brei zurückbleibt. Diesen trägt man so heiß wie möglich auf die Haut auf. Mit einem Leinentuch bedecken und nach 20 Minuten abwaschen. Mit- esser lassen sich dann leicht entfernen. Zuletzt einen Hauch Creme über das Gesicht, und die Haut erscheint porzellanklar, seidenweich und leuchtend. Erna B. in L. Mein Mann befindet sich noch in russischer Gefangenschaft. lch erhalte für mich und mein dreijähriges Kind monatlich 60 Mark Fürsorgeunterfstützung. Kann ich noch etwas hinzuverdienen, ohne daß mir die Unter- stützung gekürzt oder gar gestrichen wird?— Es Sibt keine gesetzliche Regelung darüber. Das Für- sorgeamt entscheidet von Fall zu Fall, wieviel es von der Unterstützung kürzt, wenn ein Neben- einkommen vorhanden ist. F, St.: Der Hausbesitzer verbietet die Be- nutzung des Hofes zum Wäschetrocknen dadurch, dag er die Hoftür abschließt. Ein Trok- kenboden ist nicht vorhanden. Die Mülltonne steht im Hausflur. Können die Mieter etwas da- gegen tun?— Der Hof ist allen Mietparteien zu- gänglich zu machen. Die Mülltonne hat aus ge- sundheitlichen Gründen nicht im Hausflur, son- dern auf dem Hof zu stehen. Evtl. müssen Sie Klage beim Mieteinigungsamt erheben. Gertrud K. in Viernheim: Der Vermieter ver- bietet mir die Benutzung der Waschküche. Darf er das?— Die Waschküche ist ein Teil der Woh- nung. Die Benutzung kann Innen nicht verboten werden. 8 Ar. Zæilun gastr.. „Liebe deinen Nächsten“ Der Nichtjude, der zusehen muß, wie eine jüdische Mutter ihrem Kind Schokolade reicht, die der Frankfurter oder Münchener Knabe nicht viel mehr als vom Hörensagen kennt, sollte sich vor Augen halten, daß jene Mutter vielleicht dem einen Kinde zusteckt, was des- sen Geschwistern nie mehr gegönnt ist, weil sie in Belsen oder Auschwitz zugrunde gingen. Und der Jude, der dem Tode wie durch ein Wunder entronnen ist und der jetzt nach Lei- dens- und Hungerjahren von seiner Betreu- ungsstelle irgendwelchen Zusatz an Lebens- mitteln empfängt, muß daran denken, daß not- leidende Zuschauer eben nicht ununterbrochen mit Mitschuldgefühlen und durch Selbstlosig- keit Magen und Gemüt beruhigen können. Die einen werden sich immer wieder daran erinnern müssen, daß das Judentum, inner- halb dessen es eben auch schlechte oder minderwertige Menschen gibt wie in jeder anderen Gruppe, von Moses über Karl Marx hinaus unzählige Männer hervorbrachte, die der Welt und wahrhaftig nicht zuletzt von Deutschland aus, als Ethiker, Philosophen, Wissenschaftler, Staatsmänner, Aerzte, Dich- ter und Künstler Großes schenkten. Und die Juden müssen sich trotz alledem und alledem vor Augen halten, daß die Nation, die einmal ihren Hitler völlig überwunden haben wird, das Volk Goethes und Beethovens bleiben wird. Das Wort„Liebe deinen Nächsten“ steht im Alten Testament. Die Neue Zeitung Nr. 48 Die Kohlenförderung bleibt ein Sorgenkin Samstag, 21. Juni 1947 Nur begrenzte Stæegerung durch Mechanisierung möglich„ In den beiden ersten Jahren nach dem Kriege zeigte die Ruhrkohlenförderung, der Hauptfaktor für die Gesundung der europä- ischen Wirtschaft, ein beängstigend niedriges Produktionsniveau. Selten wurde eine täg- liche Förderungshöhe von 200 000 t erreicht. Hauptgrund dieser Unterproduktion war die unzureichende Ernährung der Bergleute, die bei der schweren körperlichen Arbeit unter Tage nicht mit den ungenügenden Rationen auskommen konnten. Erst als man in Er- kenntnis dieser Tatsache gegen Ende des vori- gen Jahres das Punktsystem einführte, begann die Produktion langsam zu steigen, doch brachte der strenge Winter in den ersten Monaten des neuen Jahres erneute Rück- schläge. Zur Zeit bewegt sich die Tagesför- derung um die 220 000-t-Grenze. Von dem vor- gesehenen Förderungssoll von 250 000 t täglich, später sogar 300 000 t, ist man aber noch weit entfernt.. Man hat nun in Fachkreisen vielfach die Frage erörtert, ob eine Erhöhung der Kohlen- produktion nicht durch eine gesteigerte Me- chanisierung des Abbaues erreicht werden könnte, wie sie so erfolgreich im amerikani- schen Kohlenbergbau angewandt wird. För- derungsbedingungen, wie sie die amerikani- schen Reviere aufweisen, sind, nach dem Be- richt des von einer amerikanischen Studienfahrt zurückgekehrten Leiters der Produktions- abteilung der North German Coal Control, Collins, im deutschen und übrigens auch im englischen Bergbau nur sehr selten, so daß sich kaum eine Gelegenheit zum Einsatz der dort verwendeten großen Maschinen bietet. Am ersten können ähnliche Konstruktionen vielleicht im Langstreckenbau an der Ruhr verwendet werden. Die Kohlen wer- den in Amerika beim Abbau in einzelnen „Säulen“ herausgeholt, was eine vollkommene Revolutioniering der in Deutschland gewohn- ten Abfahrtstechnik bedeuten würde. Eine derartige Abbaumethode kann aber nur bei nicht sehr tiefliegenden Flözen angewandt werden. Bei einer Teufe von 600 bis 700 Meter, dem Durchschnitt im Ruhrgebiet, ist der Gebirgsdruck so stark, daß das„Säulen- system“ ausgeschlossen bleibt. Nur so aber erzielt man in Amerika die hohe Schicht- leistung pro Mann von fünf Tonnen täglich, gegenüber 0,9 Tonnen in Deutschland. Wo die Verhältnisse annähernd mit denen im Ruhrbergbau vergleichbar sind, liegt auch in Amerika die Förderleistung nicht viel über dem Normalstand der Ruhr im Frieden. Es zeigt sich also, daß auch durch eine verstärkte Mechanisierung unseres Kohlenbergbaues nur 585 begrenzte Leistungssteigerung möglich ist. m. l. Die Deutschen müssen mehr Initiative entwiekeln Anläßlich der ersten Jahresfeier des Be- stehens der Bayerischen Exportschau beschäf- tigte sich der stellvertretende Direktor der dortigen Militärregierung, Payton, in seiner Ansprache auch mit den Problemen der deut- schen Wirtschaft. Er betonte in seinen Aus- führungen, daß in den vergangenen Monaten die größte Unzulänglichkeit auf deutscher Seite darin bestanden habe, daß kein Plan zur Steigerung der heimischen Erzeugung ausge- arbeitet worden sei, der auf das lebenswich- tige Exportprogramm abgestimmt wäre. Es sei Aufgabe der deutschen Geschäftswelt, einen solchen Plan aufzustellen. Man dürfe jetzt nichts auf die lange Bank schieben, denn, .. K wenn nicht eine Aenderung auf diesem Geh 58 einträte, würde das für Deutschland und e trat mit seine Geschäftswelt verhängnisvoll& 16 5 Die Planung dürfe nicht allein der Reglen g 11 überlassen werden, da ihr Fachleute mit? Notpre nügender Erfahrung und ausreichendem ermäc gerspitzengefühl fehlten, um dieses kom Regier zierte und umfangreiche Problem zu liarder Für die Anlaufzeit würde der deutschen IJ Gold i dustrie von England und den Viereinigf als elt Staaten eine begrenzte Rohstoffmenge 3 Frank! Verfügung gestellt werden, doch dürfte/ üdertr Material nicht in Erwartung besserer Ze ren ei gehortet werden. Vielmehr müsse die usenst dustrie mit ihnen arbeiten und export. zu können. Die Zahl der fest abgeschlossenen(von aue Partnern unterzeichneten) Außenhandelsvert beträgt jetzt in Württemberg-Baden 99 Verein rungen mit einem Gesamtbetrag von 7,6 lionen Dollar. Im Monat Mai sind 34 Aus fit verträge im Werte von 3,5 Millionen Dollar geschlossen worden. In Anbetracht der Ross lage verlagert sich das Schwergewicht vom schluß neuer Aufträge auf Verträge über dit reitstellung der für die Lieferung er forderlleg retern Materialien. Kürzlich ist eine Anzahl von 5 den 4 stocken und Halbfabrikaten für das Expo den gramm zum Einkauf freigegeben worden, Zellulose, Hanf, Kork, Holz, Fettsäure, Pen. Silizium, Stahl, Magnesit, Wolfram und M0 dän. Weitere Exportprogramme sollen Jah die Fir läufig nicht aufgestellt werden, da, wie un flonalv Stuttgarter Korrespondent aus Minden erf mit der Freigabe individueller Exportgescht zu rechnen ist. 1 Ka Nach Mitteilung eines Beamten der Zweizong Hauptverwaltung der Eisenbahnen in Riele kann die Reichsbahn zur Zeit nur etwa 30 N zent der angeforderten Wagen stellen, währe de in der Zeit vor der Ernte unter normalen I ka. dingungen meist ein Ueberfluß an Waggons! stand. Die Bahn bereitet sich zur Zeit auf im Herbst zu erwartenden Hilfsleistungen di möglichst schnelle Instandsetzung leichtbeschädigten Güterwagen vor, wird da, jedoch durch geringe Rohstoffzuteilungen, sonders an Holz, sehr behindert. Während Wagenumlaufzeit vor dem Kriege durchschn. lich 5 Tage betrug, sind es jetzt 7,5 Tage. Versuch, diese Frist um 2 Tage herabzudrüd und dadurch eine tägliche Mehrgestellung rund 10 00 Wagen zu erzielen, wird nur bel weitgehenden Verkehrsplanung und Transpd entflechtung gelingen, die unnötige Hin- Herfahrten vermeidet. DENA- Dp Für die Einfuhr und Verarbeitung von Ba wolle in den beiden Westzonen ist von den 9e tretern der amerikanischen und britischen tärregierung ein neues Verfahren im Prinzips genommen worden, mit dessen Hilfe deutz Firmen bei Billigung der Vreinbarung bis H Juli 1948 50 000 Tonnen Baumwolle zu verarbel hoffen, falls genügend Kohlen und Arbeitskri zur Verfügung stehen. D Die bisher den Direktionen Mainz und unterstehenden Eisenbahnen des Saargebiets Brüt in ein finanziell selbständiges Unternehmen. Staatse dem Namen„Saarbahngesellschaft“, Sitz Sen Juni a. brücken, umgewandelt worden. DENA-DPU Unterz Der amerikanische Senat hat am Donne Natione endgültig die bereits vom Repräsentanten angenommene Erhöhung der Wolleinfuhrzöl pP billigt. DEN UN Im Rahmen der angekündigten Verlegung d be enh übrigen Zweizonen-Aemter nach Frankfurt genhe wird der Zweizonen-Finanzrat seinen Sitz de Bad Homburg nehmen. DVI von de Im Zuge der Konzernentflechtung in der Ran us ur industrie ist die zum Klöckner-Konzern f funk-B hörende Georges- Marien- Hütte in e dem R selbständige Aktiengesellschaft umge want tragen worden. Ferner wird die Hütte Ruhrort-Mas rich zu der selbständigen Firma Hüttenve Ruhrort-Meiderich AG. mit Sitz in Duisburg, 5 DENA- DP 1 AMTLICHE RBEKANNIMAGHUNGEN + Meldepflicht sämtlicher ehemaligen Kriegsgefan- genen und Angehörigen der früheren deutschen Wehrmacht, die nicht 5 mäßiger Entlassungspapiere sind. im Besitz ordnungs- In den Lan- desbezirken Württemberg und Baden halten sich zahlreiche ehemalige Kriegsgefangene und son- stige Angehörige der früheren deutschen Wehr- macht auf, die nicht im Besitz ordnungsmäßiger Entlassungspapiere sind. Kkehrern die Möglichkeit zu geben, Um diesen Heim- sich auf rechtmäßigem Wege eine Zuzugsgenehmigung, eine Arbeitss-elle und Lebensmittelkarten zu beschaffen, wurde im Einvernehmen mit der Militärregierung bis zur Inkraftsetzung des end- gültigen Entlassungsplanes der US.-Militärregie- rung folgende Zwischenregelung getroffen: 1. Alle ehemaligen Kriegsgefangenen und An- gehörigen der früheren deutschen Wehrmacht, die nicht oder nicht mehr im Besitz ordnungs- mäßiger Entlassungspapiere sind, persönlich zu melden. sind Personen, die haben sich 2. Nicht meldepflichtig lediglich als Luftwaffen- helfer eingezogen waren und Personen, die ord- nungsmäßig entlassen worden sind. 3. Ueber dle erfolgte Meldung wird dem Heimkehrer eine Heimkehrer- Melde- Bescheinigung ausgestellt, die den deutschen Dienststellen gegenüber bis auf Weiteres als vorläufiger Ausweis dient. 4. Bei der Meldung sind Angaben über Namen, Ge- burtstag und Geburtsort, Familienstand, Beruf, Wohnsitz(am 1. 9. 1939 und jetzt), Wehrnummer, Kriegsgefangenschaft, Kennkarte(Kenn- Num- mer und Kenn- Ort) zu machen. Auf Verlangen sind, soweit möglich, amtliche Unterlagen wie Kennkarte, Soldbuch, Wehrpaß usw. vorzulegen. Den Meldepflichtigen werden daraus, deß sie Entlassungspapiere nicht besitzen oder bisher Nicht beantragt haben, Nachteile in strafrecht- licher Ensicht nicht entstehen, Stuttgart, 11. 6. 47. Innenministerium. Die Meldungen werden im Stadtkreis Mannheim in der Zeit vom 30. Juni bis 12. stunden entgegengenommen: Juli 1947 während der üblichen Dienst- a) von den Ge- meindesekretariaten von Heimkehrern, die in den Vororten wohnen, b) vom Polizeipräsidium — Einwohnermeldeamt—(L 6, Erdgeschoß. Zimmer Nr. 21) von Heimkehrern, die in dem übrigen Stadtgebiet wohnen. 19. Juni 1947. Mannheim, Stadtverwaltung Mm., Abt. III. den Ausgabe von Seife, Waschmittel, Kindercreme u. Schuhereme. Für die 102. und 103. Versorgungs- periode werden Seifen, Waschmittel usw. nach Belieferung des Einzelhandels vom Normalver- braucher auf folgende Abschnitte der Seifen- karte in der 103. Periode(23. 6. bis 20. 7. 47) be- zogen: a) Seifenkarten mit dem Aufdruck Elst: Abschnitte: Fs 2 u. Fs 3 je 1 Normalstück Fein- seife Schwimmseife(Kinderseife)h, W 2 u. W 3 wahlweise je 1 Normalpaket Waschpulver oder Zusatzwaschm.(250 g) Od. 1 Doppelpaket Fein- Waschmittel(100 g), Z 2 u. Z 3 wahlweise je 1 NE. Waschhilfsmittel oder Bleichsoda, A 1 Tube Kinderereme; b) Seifenkarten mit d. Aufdruck Faq und M: Abschnitte: Es 2 u. Es 3 je 1 Stück Einheitsseffe, W 2 Wahlweise 1 Normalpaket Waschpulver oder Zusatzwaschm.(250 g) oder 1 Doppelpaket Feinwaschm.(100 g), Z 1 Wahl- Weise I NE. Waschhilfsmittel oder Bleichsoda: c) Seifenkarten mit dem Aufdruck M: Absch.: C 1 Stück Rasierseife(ca. 43 g- Stück); d) Für Amputierte und Prothesenträger gegen Vorlage ihres Ausweises bezw. eines ärztl. Attestes auf den Abschnitt A der Seifenkarte 1 Tube Kin- derereme; e) Auf den Abschnitt B aller Seifen- karten 1 Dose oder Tube Schuhereme(35 g). Die aufgerufenen Abschnitte A, B und C der Seifen- Karten behalten ihre Gültigkeit bis zum Ablauf der 104. Versorgungsperiode. Nachstehende Ab- schnitte der Seifenkarten sind durch den Aufruf der Zuteilung für die 101. Kartenperiode auf Abschnitte der Lebensmittelkarte der 102. Kar- tenperiode ungültig und dürfen nicht beliefert werden: W I und Es 1 der M- und FJ- Seifen- Karten, Fs 1, WI und Z 1 der Klst-Seifenkar- ten. Bei dem wahlweisen Bezug von Waschmit- tel nach Buchstabe àa und b des Aufrufs ent- sprechen: 100% Feinwaschmittel(1 Doppelpak.) 250 8 Waschpulver(1 Normalpaket)= 250 g Zusatz waschmittel(1 Normalpaket). Als Zusatz- Waschmittel gelten „Sunlicht- Waschmittel“, „Flimmer“ von der Firma Krämer und Flammer in Heilbronn sowie„Waschtip“ der Firma C. Hartung in Bissingen a, d. Enz. Bleichsoda und Ssmtliche Waschhilfsmittel fallen jedoch nicht unter diese Zusatzwaschmittel. Für den Bezug der Waren durch den Einzelhandel gelten die seitherigen Vorschriften. Städt. unc Wirtschaftsamt Mannheim. Ernährungs- 17252 Aufruf von Lebensmittelmarken für die 1. woche der 103. Zuteilungsperiode, d. i. vom 23. bis 29. Juni 1947. Farben der in der 103. Zuteilungsperiode geltenden: Lebensmittelkarten= blau, Fasern- Wasserzeichen(Wabenmuster), dunkelgelber Untergrund; Tageskarten= weiß, mit rosa Unterdruck; Kartoffelkarten= ziegelrot; Eierkarten ziegelrot; Reisemarken ziegelrot bezw. blau; Gewerbl. Zulagekarten= blau, Fasern- Wasserzeichen(Wabenmuster), brauner Untergrund. 8 u. 20 J. 1020 6—10 3—6 1-3 o- n Normal- Tuteilung E J K Kk kist Sg(0% Arb. 78 8 Sst 4)((1(150)(16) 103 103 103 103 10³ R-Broet. 1500 2500 2000 1000 900 600 500 400 750 1500 2250 g Nähr mittel. 250 500 500 500 500 500 5000 5 250 500 750 f eiern 100 100 10⁰ 100 5 200 50 100 200 300 8 Butter 8 2 1 1585 100 3⁰⁰ 500 2——— Speisebů. 80 80 80 80——— 0 80 120 K C0000—— 5 5.————— 625 8 EIienk 05 1.5 155— 8— 5—— 5 1 Vollmilen——— 35 S 5 2 8 70— 1 Zuger 5 625⁵ 750 750 1250 500 62.5 62.5 625 62.5 8 Fe o N 20 250 250—. 5 f 15 25— 2 Kartoffel!—————— 1000 1000 1000 2000 3000 2 Kaffee-Ersatz 125⁵ 12⁵ 12⁵ 125⁵—— 12⁵ 2⁵ 25. Unterschenkelamputierte, die der Versehrtenstufe 2 angehören, erhalten ab 23. Juni 1947 eine Teilschwerarbeiterzulagekarte.— Wahlweise- Nährschnitten(Restbestände) gegen 50 g Nähr- mittelmarken Z 1 Stück, gegen 130 g Brotmarken S 2 Stück. Besondere Abschnittablieferung durch Kleinverteiler; dafür Bezugscheine über„Nährschnitten“. Städtisches Ernährungs- und Wirtschaftsamt. Mannheim, den 18. Juni 1947. K 105 Preise für Schwarzbrot. Auf Anordnung des Wirtschafts ministeriums Württemberg Baden vom 30. Mal 1947 Akz: 83— C 6 d/104(Os/ Br) wurde für Schwarzbrot ohne Rücksicht auf die Zusammensetzung einheitlich ein Preis von RM 0,36 je 1000 Gramm festgesetzt. Brot aus Wei- zenmehl Type 1950 gilt als Schwarzbrot. Der Ober bürgermeister Preisbehörde. 17197 Höchstpreise für Obst und Gemüse. Mit Ermäch- tigung des Wirtschaftsministeriums Württem- berg Baden Preisaufsichtsstelle Stuttgart, werden auf Anordnung des Präsidenten des Landesbezirks Baden Preisüber wachungsstelle — Karlsruhe für die stadt Mannheim in Einver- nehmen der Fachschaft mit Wirkung vom 19. Juni 1947 folgende Verbraucherhöchstpreise be- kanntgegeben. A. Obstpreise für Verbraucher in Rpf.(Preise an 1. Stelle gültig ab 19. 6. 47, an 2. Stelle gültig ab 26. 6. 47). Erdbeeren, je 500 g 70% 0; Walderdbeeren(Samml.-Pr.) je 500 8 110/110; Stachelbeeren, unreif, bis 1s mm Län- gen-, je 500 g 40% 0; Stachelbeeren, Bartreif. üb. 183 mm Längen-, je 500 g 32/32; Kirschen (siehe besond. Preiskarte); Pfirsiche je 300 8 63/63; Johannisbeeren, weiß u. rot, je 500 g 34/4; Johannisbeeren, schwarz, je 500 g 67/7; Garten- himbeeren je 500 g 78%8; Waldhimbeeren(Sa. Pr.) je 500 g 61/37; Heidelbeeren(Samml.-Pr.) Je 500 g 57/7. B. Gemüsepreise: Erbsen je 500 f 29/27 Kopfsalat, Mind.-Gew. 150 gf, je St. 11/10 Kopfsalat, Mind.-Gew. 300 g. je St. 15/14; Kopf- salat, Mind.-Gew. 430 g, je St. 20/18; Kopfsalat, Mind.-Gew. 500 g, je St. 222; Wiegesalat, un- sortiert u. leichte Ware, je 500 g 14/12; Petersilie Je 300 g 46/3; Petersilie, geb., ungef. 50 g, je Bund 8/8; Spinat je 500 g 15/13; Schnittl., geb., ungef. 50 g, je Bund 8/8; Suppengrün(best. a. Lauch, Petersilie, Selleriebl. u. 1 Möhre) geb. zu 100 g, je Bund 12/12; Rhabarber, rotfleischig, Je 500 g 15/15; Rhabarber. rotstielig, je 3500 8 12/12 Rhabarber, grünstlg., je 500 g 10/0; Man- gold je 500 g 14/4; Frühwirsing je 500 g 27/4; Frühweißkohl je 300 g 30/7; Blumenkohl(üb. 32 m G) je St. 90/84; Blumenkohl(2632 em) Je St. 68/3; Blumenkohl(2026 m) je St. 52/46; Blumenkohl(15-20 em S) je St. 42/36; Blumenkohl(10—15 em h) je St. 27/1; Blumen- Kohl(5—10 em) je St. 14/8; Blumenkohl, I. Qual., je 500 g 71/4; Blumenkohl, II. Qual., je 500 g 57/0; Blumenkohl, III. Qual., je 500 f 38/0(Beim Verk. nach Gewicht muß d. Strunk kurz unt. d. Hüflbl. abgeschn., sein, höchst. 3 Blattkränze); Tomaten(Treibware) je 3500 f 121/121. 2. Wurzelgemüse und Zwiebelgewächse: Radieschen(Bd. zu 15 St.), Mind.- 1 em, je Bd. 11/11 Radieschen, Eiszapfen(Bd. zu 15 St.) je Bund 14½4; Radieschen, gew. mäßig. je 500 g 22/22; Rettiche, 5 St. i. Bd., je Bd. 13—18/13—18; Rettiche, Gr. I, Mind.-2 7 em, je St. 15/13; Ret- tiche, Gr. II, Mind.- 5 em, je St. 11/10; Ret- tiche, Gr. III, Mind.- G 4 em, je St. 7/5; Rettiche aus feldmäßg. Anbau je 500 g 36/30; Kohlrabi (üb. 9 em Mind.-) je St. 24/18; Kohlrabi(üb. 7 em Mind.-G) je St. 18/15: Kohlrabi(4-7 em Mind.-) je St. 15/12; Kohlrabi(2-4 em M.- G) 30 St. 10%; Karotten, Pariser(10 St. im Bund, Mind.-O 2 erm) je Bd. 30%0; Karotten, halblange Sorte(10 St.., Mind.-G 1,5 em) je Bund 30/0; Frühjahrszwiebeln, üb. 3 em Mind.-G, ſe Stück 10%¼0; Frühjahrszwiebeln, unt. 5 em Mind.-S, Je St. /; Salatgurken je 500 g 64/7; Zucker- „ rübenblätter Herzblätter) je 500 g 10/10. C. Pilze. Morcheln je 500 g 100/100; Pfifferlinge je 500 g 100%100; Steinpilze je 500 g 85/5. Die markt- ordnenden Bestimmungen, Lieferungs- u. Ver- Kaufsbedingungen sind dieselben wie in den bisherigen Veröffentlichungen. Der Oberbür- germeister Preisbehörde. 17202 Preise für Personenbeförderung mit Omnibussen und Lastkraftwagen. Der Erlaß des Verkehs- ministerlums Württemberg-Baden Nr. 1531 vom 22. Oktober 1946 über Tarifsätze für den Linien- verkehr mit Omnibussen und Lastkraftwagen at vielerorts zu Zweifeln Anlaß gegeben. In einigen Fällen sind die Unternehmer dazu über- gegangen, die in diesem Erlaß für den konzes- sionierten Linienverkehr festgesetzten Sätze auch bei anderen Personenbeförderungen anzu- wenden. Zur Klarstellung wird daher grund- sätzlich folgendes festgestellt: Nach 8 4 des Ge- setzes über die Beförderung von Personen zu Lande vom 6. 12. 1937(RGBI. 1 S. 1320) gilt eine Beförderung als linjienmägig, wenn planmäßig Fahrten zwischen bestimmten Punkten ausge- führt werden, die dem öffentlichen Verkehr dienen. Nach 5g 7 entscheidet in Zweifelsfällen die höhere Verwaltungsbehörde(Verkehrsmini- sterium), ob Linienverkehr oder Gelegenheits- verkehr vorliegt. Der Erlaß des Verkehrsmini- steriums vom 22. 10. 46 bestimmt im übrigen, daß die Fahrpreise vor Erteilung der Geneh- migung zum Betrieb eines Linienverkehrs vom Verkehrsministerium überprüft und festgesetzt werden; die Tarifsätze gelten als Höchstpreise. Hiernach ergibt sicn, daß die im Erlaß bekannt- gegebenen Tarifsätze erst nach erteilter Geneh- migung berechnet werden dürfen, Da dies fast durchweg nicht beachtet wird, werden Sie er- sucht, die Linienbetriebe zu überprüfen und ggf. einzuschreiten. Nach dem Vorangegangenen liegt Linienverkehr dann nicht vor, wenn zwar regelmäßig Fahrten zwischen bestimmten Punk- ten ausgeführt werden., dieser Verkehr jedoch ausschließlich oder Überwiegend für einen be- stimmten Auftraggeber, wie vereine, Theater- und Konzertunternehmer, sonstige gewerbliche Unternehmer, Besatzungsbehörden usw. erfolgt. Derartige Fahrten sind als Gelegenheitsver- Kehr, anzusehen. Im Gelegenheitsverkehr mit Omnibussen gelten grundsätzlich die Stopp preise, die sich im allgemeinen zwischen 2 und 3 Rpf. je Sitzplatz bewegten. Da die Feststel- lung der Stoppreise auf Schwierigkeiten stößt, kann der Satz von 3 Rpf. je zugelassenen Sitz- platz allgemein zugelassen werden; dieser Satz kann unabhängig von der Belegung des Omni- busses für jeden gefahrenen Rilometer berech- net werden. Zuschläge für Beförderungssteuer und sonstige Auslagen sind unzulässig. Werden nur geringe Entfernungen zurückgelegt, kann ein Mindestsatz auf der Grundlage von 80 bis 100 km je Tag berechnet werden., Im Gelegen- heitsverkehr mit Lastkraftwagen sind grund- sätzlich die Sätze der Nahverkehrspreisverord- nung(NVP) anzuwenden. Die den Betrag von 2 V. H. des Fuhrentgeltes übersteigende Beför- derungssteuer kann gemäß Ziffer 15 der Aus- führungsverordnung zusätzlich in Rechnung ge- stellt werden, somit mit 10 v. R. des Fuhrent- Zeltes. Da der Unternehmer gemäß 6 26 des Ge- setzes vom 6. 12. 1937 verpflichtet ist, sich we- gen der Ansprüche, die aus dem Betrieb des Fahrzeugs von den beförderten Personen gegen ihn erhoben werden können, zu versichern, kann die tatsächlich bezahlte Versicherungs- prämie für die Zusatzversicherung ebenfalls Zusätzlich berechnet werden. Das Risiko aus der Beförderung von 6 Personen ist prämien- frei in der normalen Kfz-Haftpflichtversiche- rung eingeschlossen. Werden mehr als 8 Perso- nen befördert, dann wird eine jährliche Zu- satzgrundprämie von 30,.— RM je t der zulas- sigen Belastung und ein Zuschlag für die Er- höhung der Deckungssummen je nach der Zahl der beförderten Personen erhoben. Zur Dek- kung des Risikos aus werden 10 v. H. hiervon berechnet. der Unternehmer eine Jahreszusatzversicherung ab- geschlossen, dann kann ein angemessener Teil- betrag der Jahresprämie, jedoch nicht mehr als 10 v. H. zusätzlich berechnet werden, Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die zusätzliche Berechnung der Zusatzversiche- rungsprämie nur für die Beförderung von Per- sonen mit Lastkraftwagen im Gelegenheitsver- Kehr in Frage kommt. Für die gelegentliche Mitnahme einzelner Personen, die ihren Fahr- preis selbst entrichten, mit omnibussen und Lastkraftwagen, verbleibt es bei der im Erlaß Nr. 1998 vom 17. 6. 1946 getroffenen Regelung. Anträge auf Anordnung des Eheaufgebots. Da die Beschaffung der Heiratspapiere unter den gegenwärtigen Verhältnissen in vielen Fällen reichlich Zeit beansprucht, liegt es im Inter- esse der Verlobten, ihre Anträge auf Anord- nung des Aufgebotes so frühzeitig wie möglich zu stellen und nicht erst kurz vor der Ehe- schließung. Die Verlobten ersparen sich dadurch manche unliebsame Verzögerung. Nach den derzeitigen gesetzlichen Bestimmungen wird das Aufgebot eine Woche lang ausgehängt. Es verliert seine Kraft, wenn die Ehe nicht bin- nen sechs Monaten nach Vollziehung des Auf- gebots geschlossen wird. Standesamt Mann- Heim- Stadt. 17207 1 ALLGEMEINE BEKANNTMACHUNGEN r Höhere Handelsschule(Berufsfachschule) f. Kna- ben und Mädchen, 1. Zweijähriger Lehrgang: Zulassungsbedingungen für die Aufnahmeprü- fung: 8 Klassen Volksschule od. 4 Klassen einer Oberschule mit guten Durchschnittsleistungen. Schulgeld jährl. RM 200,—. 2. Einjähriger Lehr- Sang: Erfolgreicher Besuch der 6. Klasse einer Oberschule oder Abschlußzeugnis der Mittel- schule oder entsprechend gleichwertige Vorbil- dung. Schulgeld jährlich RM 200,.—. Auskunft und Anmeldung täglich bei der Direktion der Vereinigten Handelslehranstalten, 1012 Uhr., in R 2, Eingang gegenüber R 3. 17190 Wirtschaftsoberschule für Knaben und Mädchen. Dreijähriger Lehrgang mit dem Ziel der Reife- prüfung(Wirtschaftsabitur). Vorbedingung für die Zulassung zur Aufnahmeprüfung: Verset- zung in die 7. Klasse einer andern Oberschule oder das Abschlußzeugnis der Mittelschule oder iner Höheren Handelsschule. Auskunft u. An- meldung täglich bei der Direktion der Ver- einigten Handelslehranstalten, vormittags 10 bis 12 Uhr, in R 2, Eingang gegenüber R 3. 17191 L SUCHDIENST 1 Helmut Ghelius, 8s- Gesucht wird die junge Mann, Fp. Nr. 573 77 B, geb, 12. 7. 26 zu Darm- stadt, vermißt seit 8. 8. 1944 in Frankreich (Grimbosy) Normandie, Wird gesucht v. seinen Eltern Fam. Chelius, Darmstadt, Eckhardt- straße 35. Obgefr. Roman Mainka, letzte Anschr. L 23 583 Dame aus Mannheim, die mit dem Gefr. Jos. Pickert. Heeres- Flak- Art., F.-P. 05647D, vom Oktober 1943 bis Okt. 1944 in M.-Käfertal be- kannt war. Letzte Nach- richt aus Polen. Die betr. junge Dame wird herzlich um Zuschrift gebeten von der Mut- Lg. Pa. Wiesbaden(Flak- ter Rosa Pi Einh.). Um Ausk. bittet Operstdorf) AUG, ko- Frau Anne Schäfer, tel Löwen. 01619 Deutsches Haus, Mh.- Rottwachtmstr. Heinrich 5 Krieger- Dickel, Fp. Nr. 57 461 B. Strage 2. letzter Einsatz Kampf- raum Guben, wird ge- sucht. Wer war zum Schluß mit meinem Sohn zusammen und kann Auskunft Über seinen Verbleib geben? Erbitte Nachricht an: Oberltn. Walter Sünkel, Fp. Nr. 28 868 E, Komp.- Führer im 4. Pz.-Gren.- Reg. 74, vermißt seit d. Gefecht im Dniepr- Bogen südl. Kiew am 12. 10. 1943. Nachr. erb. Frau Jutta Sünkel, Oberförster Heinrich Holzhausen— Extern- Dickel, Berleburg in steine 91, Post Horn Westfalen, Forsthaus in Lippe. Homrighausen. 0956 einer e Fahrt 2 6* Ille Martin u. Fred Reit- Uffz. Rudolf Pohl meyer, früher Gostin- Breslau-Carlowitz h gen/ Wartheland oder Nr. I. 61 9786 P, ei eitge dess. Angehörige wer- München, letzte Nat den gesucht von Erni März 1945 aus Lazn bas n Kroll, Eppißburg /s,(Norditalien). g über Dillingen an der erb.: Otto Pohl,( Rätigt) Donau. 03848 Prasdorf über Kiet Nach Ofw. Alfred Wiedemann, Obgefr. Karl Schwah kesses b geb. am 6. 7. 1914 in geb. 20. 8. 1914 in 5 Bischoffingen a. K rensdorf, Kr. Wism letzte Fp. Nr. 18713E(2), fuhr am 10. April 1945 mit ein. Transport von Berlin über Merseburg nach Bad Berka, Thür. Nachr. erbittet: Fam. Gg. Gust. Wiedemann, (17bp)Bischoffingen a. K. (Freiburg-Land). Soldat Friedl Schaller a. Nr.„ Weiden/ Opf., Fp. Nr. sucht. Welcher 36855, verm. s. 20. 7. 44 heimer Soldat bei Witebsk Polozk etwas von dem am Oswaya-See- wird suchten? Wer war n N ges. Rußland-Heimk,, ihm im Januer in Seste Wer kann Ausk. geb.? am Weichselbogen? 1 55 Zuschr. erbitt. Willy sammen? Frau Athen Schaller,(3a) Weiden Machenheimer, Wies die 1 Opf., Sonnenstraße 16. Bierstadt, Hintergas ung sp. nthaltu 1 EKIRCHLICHE NACHRICHTEN Mecklbg., letzte Nr. 35 040 Inf.-Piol letzte Nachr. 14. J. aus dem Raum Czenstochau. N erb.: Hildegard Lin mann, Leopoldsta ertrau- Evang. Kirche. Sonntag, 22, 6. 47. Kollekte! evang. Frauenarbeit. Trinſtatisk. r ale 10,30, Jungbuschstr. 9. Konkordienk.: Christusk.: 9.30 Hg.; 19 Vortr., Pfr. Niem Neuostheim: 9 Hg. Friedensk.: 9.30 Hg. Jo niskirche: 10 Hg. Markusk.: 9.45 Fg. Luthe Krane haus: 10 Hg. Neckarau: 9 Fgd.; 1„ erstehungsk.: 9.30 Hg. Paulusk. Waldho Hg. Einfünrung von Pfr. Weber durch Joest. Feudenheim: 9.30 Hg. Friedrichsfel Hg. Käfertal: 10 Hg. K'tal-Süd: 9 Hg. Rhe 10 Hg. Pfingstberg: 8.30 Hg. Sandhofen: 9%% Siedlung Schönau: 9 Hg. Seckenheim: 9.00 f Wallstadt: 9.30 Hg. Ev.-luther. Gemeinde, Jungbuschstr. 9. Son 15 Uhr, Pfr. Fritze(Koll. Theol. Seminar). Evang. Gemeinschaft, K 2, 10: So., 9.30 Got Weinheim, Prenkelstraße 57: So., 14.30 G0 Kath. Gottesdienste am Sonntag: Jesuitenkit 6.45, 8, 9.30, 11; St. Sebastiansk., F 1, 71 6, 10.30, 11.30, 19.30; Herz-Jesu-Pfarrei, Kaiser ten: 6.30, 8, 9.30, 11; HI.-Geistk.: 6.30, 7.30, 5 11.15; Liebfrauenk., Luisenr. 33: 7, 8, 9.40,% 11.30; St. Josephsk., Windeckstr.: 8, 9.30; 8 nifatiusk., Fr.-Epert-Str.: 7, 6, 9.30, 113 8, tersk., Augartenstr.: 7, 8. 9.30, 11; St. Niko Hansastr.: 7.30, 10; Neckarau, St. Jakobusk“ 7.30, 9, 11.30; Annaheim: 7, 8, 9.30, 11.30; Al hof: 8, 10; Käfertal, St. Laurentiusk.:) Käfertal-süd, St. Hildegard: 7.30, 10; W. St. Franziskusk.: 7, 9, 10.30; Gartenstadt, 8 sabeth: 7, 8, 10; Feudenheim, St. Peter u. 6.30, 7.30, 9, 10; Sandhofen, St. Barthol.: 770 1* Siedl. Schönau, evang. Gemeindehaus: 7.30, Rheinau, St. Ant.-K.: 7.30, 9.30, 10.30, M. kapelle: 9.30; Pfingstberg, St. Theresi Wallstadt: 7, 9.30; Seckenheim: 7, 8.30, 10; a richsfeld: 7.16, 9; Ilvesheim: 7.18, 9.30 Uhr. Alt-Katholische Kirche. G 4, 5: S0., 10.30 Un Erlöserkirche: So., 9.30 Uhr. Alt- Katholische Kirche. Ladenburg, St. Sebaste 10 Uhr Gottesdienst mit allg. Kommunion. Kirche Jesu Christi d. Heiligen d. I. Tage, Ul schule. So., 10 Sonntagssch. f. Ki. u. Erw, Predigtvers. f. Erw. Di., 19 Frauenhilfe Brüderkl. Fr., 19 Gemeinsch. Fortbildung Methodistenkirche, z. Z. Stamitzstr. 15. Gd. källt aus. Waldhof, Soldatenweg 119: Do., Freirel. Gemeinde Mhm. Sa,, 21. 6., 18, L. Sommersonnwendfeierst., Mitw. d. Jugend 22. 6., 15, Sonntagsf., Waldhofschule(Vort saal) v, Pred. Pr. Gobgginger:„Sonnensch Gedanken zur sommersonnenwende“. Di 19. L. 8, 9, Arbeitskr. Abendvortrag v. D. Meusel:„Kants philos. Religionslehre“. E VEREINE Christlicher verein Junger Männer Mhm,, richsplatz 15. Sonntag, 22. 6., Teilnahme 3 trag der Evangelischen Akademie, 19 Uhl der Christuskirche. Pfarrer D. Niemöller! lebnisse und Erfahrungen in Amerika“. 13 Jehovas Zeugen(Intern. Bipelforscher-Vereid Sonntag, 22. 6. 47, 18.30 Uhr, Wohlgelegenscl 12 Friedrich-Ebert-Straße. Vortrag:„Hoffnung rz Millionen Tote“. 5