Juli 1947 — den Tonnen 946. Dieser rd von den sachen wie hulung der beralterung 18 liegt der em Lebens. iert werdeg 1 1936 15 t On. am Frei dabei 40 rt Zzur Ver. n Vor allem Bindegarm; ere Maschi. Kopten DENA Anordnung n- Westfalen bestehen in DNB ere Lebens. n Jahre ex. Lieferung res dureß. Grund cer bisher größ⸗ brigens wing etreideerntz DEN Niederland de vom del. ent am glei. DENZ eee ofnieder g Fürth FC Nürn- lünchen zh. Eintracht zen— 780 inchen 10 SG Plank. ledon don- Tennis. spielt wird. (beide USA Australienz 671, 305, ö, reichte Mat. 6:1, 612-8ieg bereits das male gab es raschungen: en sehlugen 725, 672 und tralien /S (Schweden wich/ Broug ndspiel zel, 5:3, 672. Krs, eister. im Engeplel SA) mis bd, zel. urch Roben erikanischen iy Sichwel n Meisterin. M. Osporns n 316, 674 John Brom. ziegeslorbeet en), die 1 VA-REU TER ger Ui das gan Urner Ar Sramm, der s vertreten, Namen hat seitens del der Stadt Gte Turnier varen durch- ungen stan- irt aber die regen wer. r nicht zu dgzen ist und Einzel gegen n, nachdem 1, 6:4. un lagen hatte erliner Fal ampt geßel 524, 678, In erlin, nach egen F. 2 tschecho . W. B.. Trikot de France“ ie erstmal vann 10 m Italienes hrt Ronco 9. 20,4 Sta, die acht über 105 km Brambilla Frankreich des gelben Bedancof- das gelb“ mit seinen löste(bell „ der 17 IA-RZEU impf nisses kan sportveree V 46 Karl“ a Karlsrul he 18⸗3-Slel ure Schlaz r zu seinen enlug f ind Richen his sie ile istand vel, ten: unt ue, due 1 ment“ zich u K. ö ger Ringel zun. dle nnheim, d r eee sich getel 10 verloten ind Waltel 2 Jahrgang Nummer 76 Donnerstag, 10. Juli 1947 Einzelpreis 20 Pfennig S Amerika will sich nicht einmischen Besprechungen auf Villa Hügel— Arbeiter verweigern Demontage Essen, 9. Juli. DENA) Der amerikanische Handelsminister Averall Harriman ver- zicherte auf einer Besprechung mit Vertretern des Wirtschaftsverbandes Bergbau in der Villa Hügel zur Frage der Sozilalisfjerung, dab die USA nicht die Absicht hätten, sich in interne Angelegenheiten fremder Länder einzumischen. Er betone dies, sagte Minister Harriman, weil die amerikanischen Hilfsab- sichten in der Oeffentlichkeit vielfach mißdeu- tet worden seien. Die Amerikaner seien daran interessiert, daß die Menschen gut ernährt würden. Als die Gewerkscnaftsvertreter auf die schlechte Unterbringung der Ruhrberg- leute hinwiesen, sagte der Minister:„Ich kenne die Wohnungsschwierigkeiten aus eige- ner Prüfung und freue mich über die Bereit- willigkeit, mit der Sie selbst unter diesen schlechten Verhältnissen an die Arbeit gehen“ Die Gewerkschaftsvertreter betonten, daß die Belegschaften der Bergwerke überaltert seien und unterstrichen die Notwendigkeit der Entlassung der in Kriegsgefangenschaft befindlichen Bergleute. Die Lösung der Ernährungs- frage bezeichnete Minister Harriman im weiteren Verlauf der Besprechung als das wichtigste Problem. Die USA wallten den vereinigten West- zonen 12 Monate lang monatlich 300 000 t Getreide liefern. Zu den während der Ernährungskrise im Ruhrgebiet aufgetretenen Streiks bemerkte Harriman, daß in normalen Zeiten auch in den Vereinigten Staaten das Streikrecht an- erkannt werde, in Notzeiten wirkten aber die Streiks sehr ungünstig auf das amerikanische Volk. Am Dienstag hatte der USA-Minister eine Zusammenkunft mit Sir Sholto Douglas in Melle. Am Mittwoch traf der Minister in Begleitung des Direktors des Internationalen Handelsamtes, Mr. Blais bell, sowie des Wirtschaftsberaters des amerikanischen Mili- tärgouverneurs, General Draper, und wei- lerer Handelssachverständiger in Minden Zeitgeschehen laufend berichtet. Die amerikanische Steuerermäßigung, die von präsident Truman abgelehnt worden War, wurde vom amerikanischen Repräsentantenhaus mit 302 gegen 112 Stimmen in zweiter Lesung erneut be- stätigt und dem Senat übermittelt. ENA) Ein griechisch- amerikanisches Abkommen, das die Teilnahme Griechenlands an der 350-Millionen- Dollar-Hilfe für kriegsverwüstete Länder vorsleht, Furde xon Premierminister Demetrios Maximos und dem amerikanischen Botschafter in then unterzeichnet. 85 Der Oberkommandierende der britischen Trup- pen in Palästina bestätigte die gegen drei Ange- hörige der jüdischen Untergrundbewegung wegen des UVeberfalls auf das Gefängnis von Kere ge källten Todesurteile. DENA-REUTER) Die angeklagten 11 ehemaligen Generale, dar- unter die früheren Feldmarschälle List und von wel chs, die beschuldigt werden, Kriegs- verbrechen und Verbrechen gegen die Mensch- lienkeit begangen zu haben, erklärten sich Vor dem Nürnberger Gerichtshof für nicht schuldig. Der Prozeß wird am 15. Juli beginnen. DEN) Im Dresdener Euthanasie-Prozef gegen Aerzte und Pfleger der Heil- und Pflegeanstalt Sonnen- stein bei Pirna wurden vier Angeklagte zum Tode verurteilt. DEN) .. und nun das Neueste Mainz.(ap) Auf Anordnung der französi- ichen Militärregierung ist wegen Typhusgefahr in Mainz zwischen der US-zone und dem Nordteil der französischen Besatzungszone von Rüdesheim dis Worms jeder Verkehr eingestellt worden. Malin z.(bExa) Unter dem Leitwort„Ruf an die Jugend“ wurde am 8. Juli die Reihe der zugendkonferenzen von München und Frankfurt in Mainz fortgesetzt. U. a. sprachen André Gide, Jef Last und Dr. Meertens ais Vertreter des Aus- landes. Bad Nauheim. pmENA) Die zugendkonfe- renz der F. D. J. Sachsen nahm ein Arbeitspro- framm für das nächste halbe Jahr an, das Er- holungsma nahmen vorsleht und die Unter- stützung der arbeitenden Studenten fördert. München.(DbENA) In Anwesenheit von Ceneral Clay und Botschafter Murphy wurde in München eine Konferenz aller jüdischen Ge- meinde- und Ortsrabbiner aus der amerikanischen Lone eröffnet. Die Tagung befaßt sich mit der krundlegenden Reorganfisation der religissen Er- Rehung der jüdischen Jugend. Minden.(DENA-DPDH) von einem höheren britischen Gericht wurden deutsche Fabrikanten und Angehörige der englischen Kontrollkommis- kon kür Deutschland wegen Schiebungen zu Ge- känenis- und Geldstrafen bis zu 200 0% Mk. ver- urteilt. Hannover. Ewa) Nach amtlichen An- faben sind gegenwärtig in Niedersachsen etwa fie Millionen Morgen land- und forst wirtschaft- cher Grundbesitz in Händen von Großgrundbe- Atzern, von denen jeder mehr als 100 Hektar Land us Eigentum besitzt. Berlin.(DEN) bie politische Tätigkeit des shell-Konzerns während des Naziregimes war Gegenstand der Untersuchungen der Berliner Ent- narigzierungskommission für den britischen Sek- tor. Der Antrag des ehemaligen„Betriebsführers“ Karl Westermayer auf Entnazifizierung wurde ab- gelehnt. Berlin.(ENA) Nach einem Beschluß des reliner Magistrat sollen die standbilder der ehe- duansen Siegesallee im Rahmen der Neuausstat- ung des Tiergartens abgebrochen werden. Berlin.(u) von 36 Türmen der„Funk- staat Nauen“ sind bis jetzt 28 demontiert und 35 der Sowjetunion transportzert worden. Pie endehäuser der 1906 eingerichteten Funkstation sollen gesprengt werden. Lübeck. DENA-DPDD) Auf Veranlassung der Staasanwaltschaft Lübeck sind die ehemaligen Oberzahlmeister Hellbusch und Schadwinkel, die a mutmaßliche Komplicen der Denunziantin pr. Bördelers, Helene Schwärzel, angesehen werden, n Lauenburg(Elbe) verhaftet worden. 5 meint 1e k. Wie die„Neue Zürcher Zeitung die dat. hat das Schweizer Volk die Vorlage über run alters- und Hinterlassenen versicherung mit und 895 000 Ja gegen 2335 000 Nein am 6. Juli an- * zenommen. Aua ris. ENA-NBUrrn) per bisher um 1 lebende ehemalige ungarische Minister- ident Graf Michael Karoiy ist zum unga- schen Gesandten in Paris ernannt worden. Sees h a d.(Ap) Zwischen Jugoslawien und weden ist ein Handelsabkommen getroffen wir, den. In einem amtlichen Belgrader Kommentar 45 55 lnaerzu bemerkt, daß derartige Abkommen shall. sen, daß Jugoslawien sehr gut ohne Mar- 8 auskommen kann. Fus os Kk au.(ar) Der verlauf der britisch. en Handelsbesprechungen in Moskau läst eut auf den Abschluß eines Handelsabkommen en beiden Ländern hoffen. sin, wo er mit leitenden Persönlichkeiten der Vereinigten Export-Import-Agentur und des Zweimächtekontrollamtes Besprechungen über den Erport führte, mit dessen Hilfe die Le- bensmittelimporte nach Deutschland bezahlt werden sollen. Dabei kam zum Ausdruck, daß hauptsächlich Waren exportiert werden soll- ten, bei deren Herstellung wenig Kohle ge- braucht werde. Der USA- Minister flog am Mittwochabend nach England weiter. Marshall-Plan bringt mehr Kalorien Berlin, 9. Juli.(DENA-INS) schaftsberater der amerikanischen Militär- regierung, General Draper, erklärte gegen- über einem Vertreter der Nachrichtenagentur International News Service, es sei die Absicht der amerikanischen Militärregierung, bis zum Ende dieses Jahres die tägliche Kalorienmenge auf 1800 Kalorien festzusetzen. Der Marshall-Plan könnte sogar eine Er- höhung auf über 2000 Kalorien möglich machen. Deutschland könnte, sagte General Draper weiter, einen großen Teil zum Wieder- aufbau Europas beitragen, wenn der Marshall- Plan in die Tat umgesetzt und Deutschland Der Wirt- sich alle Fraktionen des Zonenbeirates gegen den britischen Entwurf zur Bodenreform AUs. Krupp wird zerstört London, 9. Juli.(Ap) Der britische Unter- staatssekretär C. P. Mayhew erklärte, die kür Kriegszwecke geeigneten Einrichtungen und Teile der Krupp-Werke würden zerstört und ein anderer Teil zu Reparationszahlungen verwendet werden. Die Zerstörung werde Weitgehend als Demontage vorge- nommen und Sprengungen nur dort durch- geführt werden, wo keine andere Möglichkeit gegeben sei. Nicht zumutbare Demontagen Mülheim/ Ruhr, 9. Juli. DENA) Der Vorsit- zende des Industrieverbandes„Metall“ in der britischen Zone, Walter Freitag, erklärte zu den Weigerungen der Arbeiter, bei der De- montage von Werken, die nicht der Rüstungs- produktion gedient hatten, selbst mit Hand an- zulegen, daß solche Demontagen nicht zumut- bar seien und die Arbeiter in ihrer Weigerung. Betriebe der deutschen Friedenserzeugung und des deutschen Wiederaufbaues zu demontieren, von dem Industrieverband unterstützt würden. dazu verhelfen würde, seine Friedensindustrie wieder aufzubauen. Der General äußerte, daß er bis jetzt noch nicht aufgefordert worden sei, die Vorschläge der Militärregierung auf der bevorstehenden Pariser Konferenz vor- zulegen. Nach seiner Ansicht müßte Deutsch- land zunächst besser ernährt werden, ehe es einen wertvollen Beitrag zum europäischen Wiederaufbau leisten könne. Krupp-Demontage vor dem Zonenbeirat Hamburg, 9. Juli.(DENA) Auf der 13. Sit- zung des Zonenbeirates der britischen Be- satzungszone wurden in Anwesenheit von General Bishop vorwiegend Fragen des Transport wesens behandelt. Dr. Strik- ker(Zentrum) betonte, alle Einfuhren kön- nen der Wirtschaft nur helfen, wenn auch der notwendige Transportraum für Getreide und Kohle zur Verfügung stünde. General Bishop wies darauf hin, daß die Reparaturlage für Lokomotiven und Güterwagen von der Holz- und Stahlerzeugung abhänge, Franz Blücher (FDP) drang auf eine amtliche Klärung über den Industrieplan, der den Bau neuer Lokomotiven bis 1949 verbiete. Blücher über- mittelte an General Bishop die Bitte der Stadt Essen, dieser Verhandlungen unmittelbar mit Sir Sholto Douglas zu ermöglichen. Blücher stellte fest, daß über 40 Prozent der Essener Bevölkerung wirtschaftlich mit den Krupp- Werken verbunden seien. Blücher hob ins- besondere hervor, daß Kruppsche Erzeugnisse zur Herstellung land wirtschaftlicher Geräte erforderlich seien. Im Laufe einer lebhaften Debatte sprachen Belgien vermigt Rande! mit Deutschland Genf, 9. Juli.(Ap) Die in Genf tagende Wirtschaftskommission hat einem Antrag Bel- giens, die belgisch-deutschen Wirtschaftsbe- ziehungen zur Sprache bringen zu können, stattgegeben. Das Thema wird in der Plenar- sitzung am Donnerstag behandelt werden; in- zwischen hat die belgische Delegation den Versammlungsteilnehmern eine vorbereitende Note überreicht, in der gegen die anglo-ame- rikanischen Besetzungsbehörden Vorwürfe er- hoben werden. Deutschland sei stets für Bel- gien ein Absatzmarkt erstrangiger Bedeutung gewesen und habe ebenso Belgien mit seinen Waren beliefert. Einer der Hauptgründe des bescheidenen Handels, an dem die alliierten Behörden schuld seien, wäre die Unzahl von Formalitäten, die für einen Geschäftsabschluß erfüllt werden müssen, ebenso wie das Fehlen eines Devisenkurses für die Mark. Auhßerdem weißt das belgische Memorandum auf das Miß- verhältnis zwischen den deutschen und den Weltmarktpreisen hin, das auf die Dauer eine Eingliederung der deutschen Wirtschaft in die europäische Wirtschaft unmöglich mache. Der belgische Antrag wurde zum Anlaß ei- ner außerordentlich stürmischen Debatte, in deren Verlauf die russische Delegation, die den belgischen Wunsch ablehnte, heftige Vor- Würfe gegen die westlichen Alliierten im Zu- sammenhang mit der Pariser Konferenz erhob, und die Franzosen und Engländer der Unehr- lichkeit und der Betrugsabsicht beschuldigte. Streikgefahr gehannt Washington, 9. Juli. DENA-INS) Die Gefahr eines allgemeinen amerikanischen Bergarbeiter- streiks, der nach Ablauf des zehntägigen Ur- laubs auszubrechen drohte, scheint beseitigt zu sein. Der Leiter des amerikanischen Kohlen- arbeiter-Gewerkschaftsverbandes, John L. Le- wis, hat die 400 000 Bergarbeiter zur Wieder- aufnahme der Arbeit aufgefordert. Nachdem mit den Bergwerksbesitzern der Nordstaaten ein neuer Vertrag zustande gekommen war, der u. a. eine Erhöhung des Stundenlohnes um 44,5 Cents vorsieht, haben sich auch die übri- gen Unternehmer zur Ausarbeitung neuer Kontrakte bereit erklärt. Frankreichs Inder Pondicherry, 9. Juli. DENA-REUTER) Der Präsident des französisch- indischen National- kongresses ersuchte soeben die französische Regierung, die Macht in den fünf französischen Besitzungen in Indien vollständig den Indern zu übertragen, wie dies von Großbritannien für Britisch-Indien vorgesehen ist. Entspannung in Indonesien Batavia, 9. Juli. DENA-INS) Der indone- sische Premierminister Dr. Amir Sjarifud- din erklärte in einer Rundfunkansprache an das indonesische Volk, die indonesische Re- publik sei bereit, Hollands Oberhoheit während der Uebergangsperiode, die im Januar 1949 nach Errichtung der Vereinigten Staaten von Indonesien beendet sein wird, de jure an- zuerkennen. Die indonesische Regierung dürfe aber an der Ausübung ihrer Machtbefugnisse nicht gehindert werden. Der holländische Vor schlag auf Schaffung einer gemeinsamen Poli- zeitruppe zur Aufrechterhaltung der Ordnung — einer der Streitpunkte zwischen den Ver- handlungspartnern— sei für die indonesische Republik unannehmbar. Das indonesische Ka- binett hat der holländischen Regierung eine Zusatznote zu der vor einigen Tagen übermit- telten Note über die niederländischen Vor- schläge für eine föderative Uebergangsregie- rung überreicht, die von den Holländern an- genommen worden ist. Man erwartet in Kürze eine Entmilitarisierung aller Gebiete und die Wiederherstellung normaler Verhältnisse. Verhaftungen in Athen Athen, 9. Juli.(DENA-REUTER) In den Morgenstunden des Mittwoch begann die Athener Polizei eine Großaktion gegen die Kommunisten, in deren Verlauf in wenigen Stunden über 2000 Personen verhaftet wurden, unter denen sich leitende Persönlichkeiten der kommunistischen Partei und der EAM befin- den. Diese Aktion ist nach einer mehrstündi- gen Kabinettssitzung beschlossen worden, nachdem die Regierung Kenntnis von bevor- stehenden Unruhen erhalten hatte. Wie AP ergänzend meldet, wurden die Redaktions- räume der kommunistischen Zeitung„Rizo- pastis“ besetzt und die Redakteure in Ge- wahrsam genommen. Tito ohne Arbeitsamt Genf, 9. Juli. DENA-REUTER) Jugoslawien hat seinen Austritt aus dem Internationalen Arbeitsamt bekanntgegeben. Der Austritt wird erst nach zwei Jahren wirksam. An den Haaren herbeigezogen Berlin, 9. Juli.(AP) Alle männlichen deut- schen Angestellten der amerikanischen Armee in Berlin erhalten nach einer Verfügung vom 27. Juni ihre Haare nach„amerikanischem Stil“ kurz geschnitten. Wenn sie mit dieser Maßnahme nicht einverstanden sind, bleibt nur die Wahl, entlassen zu werden und damit auf die tägliche warme Mittagsmahlzeit zu verzichten. Die Haarlänge wird täglich kon- trolliert. Berlins Selbstverwaltung gefährdet Reuter als Oberbürgermeister noch nicht bestätigt Berlin, 9. Juli. DENA) Der Koordinierungs- ausschuß des Alliierten Kontrollrats hat über die Bestätigung der Wahl Ernst Reuters (SPD) zum Oberbürgermeister von Berlin keine Einigung erzielt und die Angelegenheit zur Entscheidung an den Alliierten Kontrollrat weitergeleitet. Dazu meldet unser Dr.-Sch.- Korrespondent, daß bereits bei den Verhand- lungen der Alliierten Kommandantur Reuter gegen die Stimmen sämtlicher Alliierten von den sowjetischen Vertretern abgelehnt wor- den sei. Großes Erstaunen rief in Berlin ein neuer Kommandanturbefehl hervor, der die Selbstverwaltung Berlins dadurch weiter ein- engt, daß er die Wiedereinstellung von fünf untergeordneten SED-Beamten fordert, die von dem inzwischen durch die Alliierte Komman- dantur amtsenthobenen Stadtrat Dr. Ne- striepke(SPD) entlassen worden waren. Dr. Bock Staatspräsident Zusammentritt des südwürttembergischen Landtags Tübingen, 9. Juli. DENA) Der Landtag von Süd württemberg hat Rechtsanwalt Dr. Lorenz BO k(CDU) mit 43 Stimmen der CDU und DVP gegen, 17 Stimmen der SPD und KPD zum Staatspräsidenten gewählt. e Allparteien-Kabinett in Rheinland-Pfalz Bad Nauheim, 9. Juli. DENA) Die neuge- bildete Regierung von Rheinland-Pfalz wurde dem Landtag vorgestellt, der dem Kabinett einstimmig sein Vertrauen aussprach. Der Re- gierung gehören als Ministerpräsident Peter Alt meier(cpo) und Stephan(SP) als Innenminister an. Arbeitsminister ist Boe gen krüger(SP), Justiz- und Kultusminister Dr. Süsterhenn(CDU), Wirtschafts- und Verkehrsminister Neumaxer(DP), Minister kür den Wiederaufbau ist Feller(KP), Fi- nanzminister Dr. Hofmann(SP), Wohl- fahrtsminister Jungplan(CDU). Der bis- herige, mit der Regierungsbildung beauftragte Ministerpräsident war Dr. Boden(CDU). Entnazifizierung der Zweizonenbeamten Berlin, 9. Juli. DENA) Nach Mitteilung der amerikanischen Militärregierung werden Be- amte aus der britischen Zone, die als Mitglied des Wirtschaftsrates in der amerikanischen Zone tätig sind, vom Säuberungsgesetz in der UsS-Zone nicht mehr betroffen, sofern sie durch ein Spruchgericht nach den in der eng- lischen Zone geltenden Bestimmungen in die Gruppen IV oder V eingestuft wurden. Diese Beamten werden von der amerikanischen Mi- litärregierung akzeptiert. Johann Wilhelm Naumann 50 Jahre alt Mannheim, 9. Juli.(MM) Der Vorsitzende des Zeitungsverlegerverbandes der amerikani- schen Zone und Herausgeber und Chefredak- teur der Zeitschrift„Neues Abendland“, Jo- hann Wilhem aumann, ist am 9. Juli 80 Jahre alt geworden. Wir gratulieren! dt. wee, „en sdlen“ 139 hi Der Ministerbesuch aus Washington Der Tisch, an dem die amerikanischen und deutschen Minister und Sachverständigen saßen, war zwar eckig, aber jeder der Beteiligten hatte das Gefühl, daß die Unter- Raltung rund war. Die Botschafter aus dem Land des Oberflusses werden sie Brot- 4 DENA-Bud schaffer für die Länder des Mangels sein? Im Oval: Der Gouverneur von Württemberg-Baden, Sumner Sewall, begrüßt Handels- minister W. A. Harriman und Landwirtschaftsminister C. P. Anderson. Von der Pressekonferenz der Us-Minister beim Länderrat. Oberes Bild. Von links nach rechts: Dolmetscherin E. Cremer, Minister Harriman, Minister Anderson, Gouverneur Sumner Sewall, General-Major W. H. Draper und Lt. Col. Winning. Zusagen aus Ost und West Clayton in Paris— Alliierte Militärbefehlshaber vertreten Deutschland Paris, 9. Juli. DENA-REUTER) Die finni- sche Regierung hat entgegen allen anderslau- tenden Berichten die französisch- englische Einladung zu den Pariser Besprechungen an- genommen. Nachdem, wie schon berichtet, die Tschechoslowakei eine Delegation nach Paris senden wird, scheint man in Paris auch mit dem Kommen Ungarns zu rechnen. Auf jeden Fall hat die Parlamentsfraktion der Kleinen Landwirte eine Resolution gefaßt, die die An- nahme der Einladung dringend empfiehlt. Wie AP hierzu aus Budapest meldet, will die un- garische Regierung beim alliierten Kontroll- rat um die Erlaubnis nachsuchen, an den Pa- riser Besprechungen teilzunehmen. Die Schweiz hat ebenfalls die Einladung zur Besprechung des Marshall-Planes ange- nommen, unter dem Vorbehalt, daß bei der Konferenz nur wirtschaftliche aber keine poli- tischen Probleme erörtert werden. Auch Oester- reich und die skandinavischen Länder haben zugesagt Insgesamt sind bis jetzt 41 Zusagen in Paris eingegangen. Rumänien und Bulgarien haben als einzige Staaten bis jetzt die an sie ergangenen Einladungen abgelehnt. Die rumä- nischen Oppositionsparteien hatten sich für die Entsendung einer Delegation ausgespro- chen. Ueber die Haltung Jugoslawiens und Polens liegen zur Stunde noch keine zuver- lässigen Nachrichten vor. In London wird die Zusage der Tschecho- Slowakei eifrig kommentiert und begrüßt. Die liberale„News Chronicle“ schreibt hierzu: „Die Anwesenheit der Tschechoslowakei bei den Pariser Besprechungen wird dem Osten die Tür offenhalten. Sie kann ihren nächsten Nachbarn damit den Mut geben, ihrer Politik der Zusammenarbeit nachzueifern. Dies sollte seinen Eindruck auf die Sowjetunion nicht verfehlen, und selbst wenn die Sowjetunion im Augenblick isoliert bleibt, kann sich die tschechoslowakische Mitwirkung an den euro- päischen Plänen als die Brücke erweisen, über die Molotow doch noch geht, um seinen leeren Stuhl einzunehmen.“ Der Staatssekretär für Wirtschaftsfragen im amerikanischen Außenministerium, William Clayton, ist aus Genf in Paris eingetroffen. Er hält mit Ministerpräsident Ramadier, Léon Blum, Außenminister Bidault, Finanzminister Schuman und Jean Monnet, dem Urheber des französischen Wiederaufbauplanes sowie an- deren Persönlichkeiten des französischen Wirt- schaftslebens Besprechungen über die augen- blickliche Wirtschaftslage des Landes und ins- besondere die Ernährungsprobleme, ließ aber wissen, daß er wieder nach Genf reisen wird. Andererseits wird sein Besuch in der fran- zö6sischen Hauptstadt mit der am Samstag be- ginnenden Europa-RKonferenz in Zusammen- hang gebracht, der er nach inoffiziellen Ver- lautbarungen den Plan Außenminister Mar- shalls vorlegen soll. Außenminister Georges Bidault gab vor dem außenpolitischen Ausschuß der französi- schen Nationalversammlung bekannt, daß Deutschland auf der Pariser Konferenz durch die Oberbefehlshaber der einzelnen Besatzungszonen ver: treten sein wird. Der Außenminister ügte Hinzu, daß sich die Konferenz vorläufig nieht mit dem von dem argentinischen Staatspräsi- denten Peron unterbreiteten interessanten Hilfsprogramm für Europa befassen werde. Argentinische Friedensbotschaft Buenos Aires, 9. Juli.(AP) Die argentinische Regierung übermittelte durch ihren Außen- minister den Regierungen der amerikanischen Staaten und dem Staatssekretär des Vatikans einen„Dreipunkteplan des inneren und äuße- ren Friedens“, der auf folgender Doktrin be- ruht: 1. Die Völker der Welt müßten sich dar- über klar werden, daß ein glückliches Leben für die Menschheit nur durch Frieden zu er- langen sei; 2. Sie sollten sich den Grundsatz zu eigen machen, daß der Frieden auf Erden auf der Achtung der Menschenrechte beruhe; 3. Sie sollten die Ideale der Gleichheit vor Gericht, der Verbindlichkeit der Schiedssprüche und der wirtschaftlichen Zusammenarbeit un- terstützen, um der Welt dauernden Frieden zu geben.— Die amerikanischen Staaten werden in dem Appell aufgefordert, sich an einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit zur Befris- digung der Weltbedürfnisse zu beteiligen. Arbeitsämtern u. a. Weisungen in Arbeitsplätze vorzunehmen. der Begriff der rüchtigten„Dienst verpflichtung) solche Arbeitsverpflichtung mochte bei Wieso Arbeits verpflichtung? Kontrollratsbefehl Nr. 3, der die Registrierung der gesamten im arbeitsfähigen Alter stehenden Bevölkerung anordnete, den auch die Möglichkeit gegeben, durch Zwangsmaßnahmen Ein- Im Januar 1946 wurde mit dem Es entstand(in Abwandlung der be- „Arbeits verpflichtung! Eine dem Mangel an Arbeitskräften für viele lebens- und für den Wiederaufbau wichtige Arbeitsvorhaben notwendig sein, zumal ein gewisses, aber kaum zu erfassendes Reservoir an Arbeitskräften gerade da vor- handen schien, wo es am unerwünschtesten und am wenigsten produktiv war, ja eigentlich nur schädigend wirkte: im Schwarzhandel oder bei anderer lichtscheuer Tätigkeit. Daß die, es mag zugegeben sein, großzügige Handhabung der Arbeits- Verpflichtungen einen bisher nur geringen Erfolg hatte, wer will das bestreiten. Es wöre auch wenig erfreulich gewesen, in der eben wieder neu gewonnenen Demo- kratie Methoden anzuwenden, denen allzusehr Nazigeruch anhaftete. Ganz ab- gesehen davon, daß die anzuwendenden Maßnahmen schließlich doch immer auf Bestimmungen fußten, die ihr Dasein ganz undemokratisch obrigkeitlicher Anord- nung verdankten und hinter denen wiederum eben ein Kontrollratsbefehl stand. Dem Landtag von Württemberg-Baden liegt nunmehr, heftig umstritten, der Entwurf für ein Arbeitsverpflichtungsgesetz vor, das für alle etwa vorzunehmenden Arbeitsverpflichtungen die Rechtsgrundlage herstellen soll. Ohne an der Notwendig: keit eines Gesetzes mit arbeitslenkender Wirkung zu zweifeln, muß aber darauf Hingeweisen werden, daß ein solches Gesetz nur erträglich erscheint, wenn es ge- nügend Sicherungen gegen die etwaige Willkür der mit seiner Ausführung Be- auftragten enthält. Wir gehen nicht soweit, anzunehmen, daß dieses Gesetz eines Tages zum gleichen Werkzeug werden könnte, wie jene Verordnung zur Sicher- Stellung von Arbeitskräften für Aufgaben besonderer staatspolitischer Bedeutung. mit der die Nazi sich die für den Westwallbau und für die Rüstungsindustrie not- wendigen Arbeitskräfte beschafften. müssen, jeden Migbrauch des Gesetzes unmöglich zu machen. einige Personengruppen auf, die nicht Aber es wird Sorge der Gesetzgeber sein Der Entwurf zählt arbeitsverpflichtet werden körnen. Selt⸗ samerweise fehlen dabei die Betriebsräte, die politisch Verfolgten und auch solche Arbeitnehmer, die in politischen, gewerkschaftlichen oder konfessionellen Organi- sationen tätig sind. Auch scheint es kaum erträglich, daß der Entwurf in seiner vorliegenden Fassung die Arbeitsverpflichtung solcher Arbeitnehmer möglich macht, die ohnehin in einem geregelten Arbeitsverhältnis stehen. Wenn es auch wünschens⸗ Wert erscheinen mag, in besonders dringenden Fällen Arbeitskräfte durch die Ar- beitsverpflichtung heranziehen zu können, so dürfte das jedoch nicht der gewollte Zweck des Arbeitsverpflichtungsgesetzes sein. Daß eine Verpflichtung erst nach vorausgegangener Vorladung erfolgen kann und Beschwerden aufschiebende Wir- kung haben, ist zwar eine, aber doch nur geringe Sicherung gegen willkürliche Gesetzeshandhabung. Der Gesetzentwurf wird noch einer gründlichen Veberarbeitung bedürfen und es wäre zu wünschen, daß solche in ührer Wirkung tief einschneidende Rechts- schöpfungen für alle deutschen Länder pflichtungsgesetz angenommen) einheitlich gefaßt werden. (in Hessen wurde bereits ein Arbeitsver- Noch wünschenswerter wäre, Arbeitsverpflichtungen, selbst wenn sie durch Gesetz demokratisch fundiert werden, möglichst sparsam anzuwenden. Seite 2 JIugendlonlerenz im GCeisſe Coeilies Fortsetzung der Internationalen Frankfurt a. M., 9. Juli.(th) Die Internatio- nale Jugendkonferenz, die— vor einer Woche in München begonnen— nun in Frankfurt a. M.(Veranstaltet vom Landesjugendausschuß Hessen in Verbindung mit der Münchener Zeit- schrift„Echo der Woche“) am 5., 6. und 7. Juli fortgesetzt wurde, stand in der alten Main- stadt unter dem Zeichen des Weiheaktes zum Wiederaufbau des in Trümmer gesunkenen Ge- burtshauses Goethes. Oberbürgermeister Walter Kolb hielt die Weiherede. Nach Goethes Wort:„Alles Ver- gängliche ist nur ein Gleichnis“ solle dieses Haus als Gleichnis des ursprünglichen wieder aufgebaut werden zur Erinnerung an den Dichter und als Ausdruck unserer Treue und Zugeschworenheit zu seinem Geist. Mit den Worten des jungen Goethe, die dieser bei der Grundsteinlegung des Hausumbaues im Jahre 1755 gesprochen hat: „leh wünsche, daß dieses Haus bis zum Ende der Welt unverrücket stehen möge“, weihte der Qberbürgermeister dann durch drei Hammerschläge auf den Türpfosten das neue Goethe-Haus. Den Abschluß der Konferenz bildete eine Kundgebung, zu der neben den ausländischen und deutschen Jugendlichen auch bedeutende Persönlichkeiten ausländischer Völker: An- dre Gide, die holländischen Schriftsteller Jef Last und Maurits Dekker und der Präsident der Schweizerisch- Deutschen Kul- turvereinigung Dr. Ernst v. Schenck, er- schienen waren. Der große französische Dichter erklärte: Goethe gehöre nicht nur Deutschland, sondern der ganzen Welt. Denn, wenn Goethe auch immer Deutscher bleibe, so sei er doch zu allererst Europäer. Er sei Mensch, bevor er Deutscher sei. Der furchtbare Irrtum der letzten Jahre, der Deutschland in die Kata- strophe führte, sei, daß es aufgehört habe, zu lernen und zu horchen. Es sei nur noch dar- auf bedacht gewesen, anderen Völkern seine eigene Mystik aufzuzwingen und jede andere Meinung zu unterdrücken.„Wir müssen“, so erklärte der französische Dichter mit Nach- druck,„neu anfangen zu bauen, mit Vertrauen, Wissen und Hoffnung. Wir müssen neu an- tangen im Bewußtsein der Ruinen und des- sen, was uns alle ruiniert hat. Ich habe Ver- trauen in die Zukunft und bin dennoch voller Furcht. In diesem furchtbaren Krieg ist es keines- wegs der Geist, der gesiegt hat. Gewalt hat Gewalt gebändigt. Die unheilvolle Lehre des Totalitarismus ist keineswegs über- wunden. Die Staubwolken, die der Wind von den Trüm- merfl aufwirbelt, vergiften weiterhin die Gei- ster, und nicht nur in Deutschland. Diese Staubwolken haben sich auf alle Länder aus- Jugendtage in Frankfurt a. M. gedehnt, nur zusammen und miteinander kön- nen und müssen die Länder die Atmosphäre reinigen Zuletzt aber wird über den FTrüm- mern doch immer der Geist leuchten!“ Der 78 jährige Dichter schloß mit den Worten:„Nur zusammen können wir kämpfen. Es wäre Tor- heit, unsere Kulturen einander gegenüberzu- stellen; überzeugen wir uns davon. daß unsere Erbschaft uns gemein ist. Aermer wurde auch mein Herz durch ihre Trümmer. Nur in Ge- meinschaft können wir die Barbarei besiegen!“ Es habe ihm, so erklärte Dr. v. Schenk, Schweiz, mißfallen, daß man in Deutschland so viel von„dem Ausland“ spreche. So wenig wie es„den Franzosen, den Schweizer, den Amerikaner“ gebe, so wenig gebe es auch „das Ausland“. Die Völker seien eine Gemein- schaft von Menschen und es sei falsch, sie alle auf einen Nenner bringen zu wollen. Es liege eine große Gefahr darin, daß Deutsch- land jetzt. zwei Jahre nach Beendigung des Krieges, noch immer von der Welt abgeschnit- ten sei. Die ausländischen Völker würden Deutschland nur als einen Kollektivkomplex unseligster Art kennen, der aber doch aus Menschen bestehe. Erst durch die persönliche Begegnung erfahre man von diesen Menschen und ihrer Art, zu leben. Das Naziregime habe die Welt tief hassen gelehrt und erst wenn man sehe, daß in diesem Kollektivkomplex trotz allem Menschen Menschen geblieben seien, gelinge es, diesen Haß zu überwinden. Europa könne sich keine neue Katastrophe mehr leisten und aus dieser Erkenntnis heraus müsse die bedrohte Kultur gerettet werden. Nur wenn ein gelzutertes Deutschland seine Mittlerstelle zwischen Ost und West wieder einnehmen könne, würden Kultur und Humanität weiter bestehen können. Durch seinen Verrat an Europa(aber nicht allein durch eigene Schuld) sei Deutschland explodiert. Nun müsse Europa die neue Mitte wieder finden und dazu brauche es die deut- sche Jugend. Deutschland dürfe über seiner Not nicht die Geduld verlieren und vor allem nicht denken, daß diese Not nur aus der Bos- heit der anderen Völker seinem Land gegen- über entstehe. Gemeinsam sei die Krisis und gemeinsam müsse man sie überwinden. Auf die Ansprachen der ausländischen Gäste antworteten dann junge Deutsche. Es sei, so sagte man, vielleicht gut, daß nicht alles programmgemäß verlaufen sei, man hätte sonst vielleicht Grund zum Mißtrauen. Die- ser Neubeginn in Deutschland sei ein einzig- artiges Ereignis und es sei Aufgabe des Aus- landes, der deutschen Jugend ihre Verantwor- tung bewußt werden zu lassen und sie zu un- terstützen Dazu sei man nach dem Eindruck dieser beiden Tagungen gewillt. Das Bild, das man sich gemacht habe, sei nicht zu optimi- stisch gewesen. Gerüchte en gros Frau Schlaurig weiß es stets aus erster Quelle, wenn irgendwo was in der Welt passiert, sie hat's von einer ganz bestimmten Stelle, Gies ihr vertraulich in das Ohr souffliert. Sie weiß es manchmal auch von Beromünster (selbst Rörte sie den Sender zwar noch nie) und die Prognosen, die sie stellt, sind finster und Folgen einer wüsten Phantasie. Als Quelle dient ihr oft auck ihre Tante, die wiederum auf ihre Waschfrau schwört, da deren Schwiegersohn Johannes Kante das Neu'ste stets von seiner Milchfrau hört. Kurzum: Es laßt sich also leicht ergründen, wleso Frau Schlaurig immer alles weiß, und da die Dummen stets noch Dümm're finden, umgibt sie meist ein treuer Hörerkreis: der schwört auf sie und ist ihr auch nicht böse, gelbst wenn sie eines Tages renommiert: sie kenne in Kalkutta ne Masseuse, 5 die habe jüngst den Mann im Mond massiert. Fritschi Wer bestimmt nun eigentlich? Am 8. Juli berichteten wir: 2000 Gramm Brot für 3. und 4. Woche Wie DENA aus Stuttgart meldet, ist nach einer Mitteilung der Pressestelle des Zwei- zonenamtes die Brotzuteilung in der 3. und 4. Woche der 103. Kartenperiode in der amerika- nischen und britischen Zone auf je 2000 Gramm kestgesetzt worden.. In der Zwischenzeit ist folgende Meldung eingetroffen: 2000 Gramm Brot pro Woche können in Württemberg-Baden vorläufig nicht aus- gegeben werden. Stuttgart.(DENA) Die vom Zweizonen- Ernährungs- und Landwirtschaftsamt am Mon- tag bekanntgegebene Erhöhung der Brotration von 1500 auf je 2000 Gramm für die dritte und vierte Woche der 103. Zuteilungsperiode kann in Württemberg-Baden zunächst nicht durch- geführt werden, weil die Vorratslage des Lan- des keine Erhöhung der Brotration zuläßt, teilte das württembergisch-badische Ministe- rium für Ernährung und Landwirtschaft mit. Nach dem Eintreffen der für die Rations- erhöhung benötigten Mehl- und Getreidemen- gen wird ein entsprechender Aufruf erfolgen. Kundgebung der Europa-Union Der Kongreß der Europa-Union in Eutin wählte in sein geschäftsführendes Präsidium H. G. Ritzel, Basel, Wilhelm Hermes, München-Gladbach, Dr. Walter Has emann, Hannover und den Landesgruppenleiter für Württemberg- Baden Karl Steinhorst, Mannheim. Wie wir schon berichteten, wird die Europa-Union am Freitag, 11. Juli, um 19 Uhr, im Rosengarten ihre erste öffentliche Kundgebung in Mannheim veranstalten. Das Schöne zum Geleit Der Ortsausschuß Mannheim des Gewerk- schaftsbundes bereitete den nächstens zur Ent- lassung kommenden Schülern der Mannheimer Volksschulen im UFA-Palast eine musikalische Feierstunde. Einführend wußte Hans Forth mit gerade das junge Gemüt ansprechenden Worten darzulegen, wie die mit der Last des Krieges beladene Jugend ein Anrecht auf ein wenig Glück habe, das sich aber in der not- vollen Gegenwart jedem nur durch das eigene Streben nach den ideellen Gütern der Mensch- heit erfülle Richard Laugs(Klavier), Karl Thomann Violine) und Irene Zlegler (Gesang) erschlossen mit einigen musikalischen Kostbarkeiten Schuberts und Brahms' den Weg zu den unvergänglichen Werken des Gei- stes, der Kultur und der Kunst. Für ühre Uuneigennützige Mitwirkung sei ihnen Dank. Mag diese Feierstunde, Geleit für die Jungen und Mädels zu hrem Weg ins Leben, ein An- fang sein. Dr. med. Zacherl 7 Der bekannte Chirurg Dr. Zacherl ist am 7. Juli an einem schweren Leiden in seinem 59. Lebensjahr gestorben. Er genoß durch sein hohes ärztliches Können und Pflichtbewußt⸗ sein in weiten Kreisen Mannheims und Badens großes Vertrauen. Der Verstorbene war seit 1923 in Mannheim tätig und wirkte seit fünf- zehn Jahren als Chirurg an der St.-Hedwig- Klinik. Der Tod dieses beliebten Chirurgen bedeutet einen großen Verlust. Sehen Sie, das t ein Geschäft. Von einer aufsehenerregenden Entdeckung berichtet das„Badische Volksecho“ vom 9. Juli, wonach im Landesgefängnis Mannheim inhaftierte Schwarzhändler ihren ungebroche- nen Lebensmut durch die Tatsache dokumen- tierten, daß sie auch hinter den schwedischen Gardinen eine Druckerei für Lebensmittelkar- ten betrieben. Die gefälschten Marken sollen aus dem Gefängnis in großen Mengen bis nach Stuttgart in den Handel gekommen sein. Mleine IImschau Spruchkammer-Termin. Montag, 14. Juli, in E 4, 13, 2. Stock: 8.30 Uhr Friedrich Klein, H 3. 18; 9.30 Uhr Willy Lampe, Werder- straße 7. Erfolg der Verkehrserziehungswoche. Die Mannheimer Verkehrserziehungswoche hat sich bewährt: In der vergangenen Woche gab es im Mannheimer Stadtbezirk keinen Verkehrs- unfall mit tödlichem Ausgang. th Wieder ein Opfer des Rheines. Am 5. Juli wurde in der Nähe des Strandbades eine un- bekannte männliche Leiche geländet. Bei einem Verkehrsunfall wurde ein Radfahrer leicht verletzt. Wegen Diebstahls, Schwarz- handels, Schwarzschlachtung und Raubs wur- den 19 Personen festgenommen. Arbeit als Erziehungsmittel. Frauen und Mädchen, die wegen Bummelei und ähnlichen Delikten aufgegriffen werden, finden neuer- dings auf dem Kirschgartshäuserhof bei land- wirtschaftlichen Arbeiten Verwendung. Straf- gefangene männlichen Geschlechts werden bei den Hafenarbeiten verwendet. th Kinder aufs Land! Der Landrat des Kreises Mannheim richtete einen Appell an die Bauern, Kinder aus Mannheim während der Ferienzeit aufzunehmen. Voraussichtlich kön- nen etwa 3000 Mannheimer Kinder während der Ferlenzeit in örtlichen Lagern unter- gebracht werden, und etwa 3500 Schulkinder aubßerhalb Mannheims. 120 Zelte sollen zu die- sem Zweck beschafft werden. th Wanderung der Abendakademie. Die Mann- heimer Abendakademie führt am Sonntag, 13. Juli, ihre zweite Wanderung durch mit dem Ziel Weißer Stein im Neckartal. Abfahrt 7.40 Uhr ab OEG-Bahnhof Friedrichsbrücke. Treffpunkt 20 Minuten vor Abfahrt des Zuges. Gehzeit 4% Stunden. Rückfahrt in den Aber d- stunden mit der OEG.. Humor ist Trumpf. Das Astoria bietet im Juli ein abwechslungsreiches, ganz auf die heißen Tage eingestelltes Durchschnitts-Pro- gramm, bei dem der Humor im Vordergrund steht. Der„Star“ des Abend ist der vom Rundfunk bekannte Curt Max Riehter, der sehr originell und spritzig conferiert. KW. Jubiläumskonzert. Der Gesangverein„Ger- mania“ Ilvesheim feiert am kommenden Sonn- tag sein 85jähriges Bestehen. Aus diesem An- laß findet am Sonntag um 15 Uhr im Vereins- haus in Mhm.-Seckenheim ein Festkonzert statt. Ein Festbankett am vorhergehenden Samstagabend 19 Uhr im„Pflug“ bildet den Auftakt zu den Jubiläumsfeierlichkeiten. Wichtig für Schiffer! Die Lebensmittelver- sorgung der Binnenschiffer in der amerikani- schen und der britischen Besatzungszone Deutschlands wird vom 23. Juli an neu ge- regelt. Danach können die Schiffer auf Grund ihrer Lebensmittel-Stamm-Ausweise. die beim Hafen- und Wasserstraßenamt beantragt wer- den, die ihnen zustehenden Lebensmittelkar- ten bei jedem Ernährungsamt an den Binnen- Wasserstraßen erhalten. Für Frischmilch, Ge- müse und andere Mangelwaren werden Son- derbezugsausweise ausgegeben. Die durch den Aufdruck„Schiffer“ gekennzeichneten Lebens- mittelkarten dürfen jeweils acht Tage vor und nach ihrer Fälligkeit beliefert werden. Da. Blindenanstalt Ilvesheim. In der Blinden- anstalt zu Ilvesheim wurde der erste Lehrgang im Korbmachen beendet. Die Blinden wollen sich durch die Erlernung dieses Gewerbes wirtschaftlich selbständig machen. th Postverkehr mit Oesterreich. Im Postver- kehr mit Oesterreich sind, wenn es sich um Familiennachrichten handelt, nur Postkarten und Briefe bis zum Höchstgewicht von 20 g zugelassen. 1 Familien nachrichten. Albert Engler, Lenaustraße 16, wird 82 Jahre alt. Bade- meister und Schwimmlehrer a. D. Heinrich Hils, der jahrzehntelang im Herweck-Bad tätig war und Generationen von Mannheimern im Schwimmen ausgebildet hat, vollendete sein 80. Lebensjahr. Der alte Herr lebt gegen- wärtig in Birkenau i. Odenwald. Gleichfalls 80 Jahre alt wird Frau Christina Berg Wwe., K 3, 30. Die goldene Hochzeit feiern Karl Kusak und Frau Barbara geb. Gärtner in Ladenburg. Das Fest der goldenen Hochzeit feiern Michael Zehnbauer und Elisabeth geb. Seefried, Untermühlaustraße 70. Aus dem Heidelberger Stadtrat In ͤ der letzten Stadtratssitzung wurde u. a. die Ausgestaltung und Erweiterung des Heidelberger Ehrenfriedhofs erörtert. Die Gefallenen der Jahre 1939 bis 1945 werden in einer geschlossenen An- lage innerhalb des Friedhofs beigesetzt werden. Bürgermeister Bauer gab einen Rechenschafts- bericht über den Stand der Heidelberger Schul- sbeisung, die wenigstens bis zum Beginn der großen Ferien durchgeführt werden soll. In 21 Schulen werden 17 800 Kinder im Alter von sechs bis achtzehn Jahren verpflegt. Schließlich wurde bekanntgegeben, daß die 13 435 Flüchtlinge, die zur Zeit in Heidelberg leben, sämtlich unter- gebracht sind, daß jedoch die andauernde illegale Hin wanderung weiterer Flüchtlinge aus den Ost- gebieten die in Heidelberg ohnehip kritische Wohnraumlage ernsthaft gefährden. Weitere Be- ratungen der Sitzung galten der schwierigen Wasserversorgung Heidelbergs und dem voraus- sichlichen Brennstoff-Kontingent für die Bevöl- kerung im kommenden Winter. Aus Nah und Fern Heidelberg. Das Wintersemester 1947/48 be- ginnt an der Universität Heidelberg am 15. Sep- tember und endet am 31. Januar 1848. Die Vor- lesungen fangen am 1. Oktober an. Neuzulassun- gen zum Studium sind im Hinblick auf den be- stehenden numerus clausus lediglich im Rahmen der freiwerdenden Studienplätze möglich.— Die vorläufige Leitung der Heidelberger Einderklinik wurde im Emvernehmen mit der Militärregierung und dem Kultusministerlum Württemberg-Baden Prof. Hans Opitz von der medizinischen Fa- kultät der Universität Heidelberg, ehemals an der Universität und an der Charſté Berlin über- tragen. Der Dozent der Botanik, Pr. rer, nat. Werner Rauch, wurde zum außerordentlichen Professor an der Universität Heidelberg ernannt. Zum ordentlichen Professor für englische Philo- logle wurde vom Präsidenten des Landesbezirks Baden Prof. Dr. Hermann Flasdileek von der Universität Jena ernannt.- Die feierliche Ein- weihung der Alten Brücke in Heidelberg, die zum großen Teil durch die selbstlose Mitwirkung der Heidelberger, aber auch der Badener Bevöl- kerung wiederhergestellt werden konnte, findet am 26. Juli statt. Frankfurt a. M. In einem Lazarett bei Bremen starb ein amerikanischer Soldat an den Folgen einer Alkoholvergiftung, während 22 weitere Sol- daten ernsthaft erkrankt sind. Die Armee-Leitung macht darauf aufmerksam, daß die Todesfälle von Soldaten, die dureh Genuß von Methylalkohol verursacht worden sind, einen„erschreckenden Umfang“ angenommen haben. Erst vor wenigen Wochen sind fünf Soldaten in Heidelberg ge- storben, die von einer Mischung getrunken hatten. die für Spirituskocher bestimmt war. AP Berlin. Ein Lokomotivführer, der zusammen mit 3 Arbeitskollegen einen Waggon mit Care- Paketen heraubt hatte, verfeuerte einen Sack mit 6 Care- Paketen aus Angst vor der Polizei in der Feuerung einer Lokomotive. Die Täter versteckten vier weitere Säcke mit dem gleichen Inhalt in einem Bahnhäuschen. Der Lokomotivführer wurde zu eineinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Die Mittäter erhielten Gefängnisstrafen von ½ bis zu 1 Jahr. DENA Unbeständiges Wetter Vorhersage bis Freitagabend: Wechselnd, meist stark bewölkt, nur kurze Zwischenaufheiterun- gen, zeitweise Regen oder Schauer, Höchsttem- peratur um 20 Grad, Tiefsttemperatur um 12 Grad. Schwache bis mäßige westliche Winde. . Amt für Wetterdienst, Karlsruhe. Radio heute und morgen Donnerstag, 10. Juli: 12.15 Mittagskonzert. 16.30 Einladung zur Musik. 17.50 Melodie und Rhyth- mus. 20.00 Volks weisen. 22.50 Südamerikanische Tanz weisen. Freitag, 11. Juli: 12.00 Mittagskonzert. 17.30 Aus der Weltliteratur. 18.30 Sport. 19.30 Parteien sprechen. 20.00 Was jeder gerne hört. 22.50 Be- schwingt und heiter. Werden wir im Winfer wieder lrieren? Zweizonenrat macht Vorschläge für bessere Kohlenversorgung Auch im kommenden Winter wird die ver- sorgung der Haushalte mit Kohlen nicht wesent- UHeh besser werden als im vergangenen Jahr, denn die Zuteilung ist von der Ruhrkohlenförde- rung abhängig und diese macht zwar nach der Einführung des Punktsystems für Bergleute Fort- schritte, doch ist das vorgesehene Fördersoll von täglich 250 00 t noch bei weitem nicht erreicht. Gegenwärtig liegen die Produktionsziffern erst bei der 220 b00-t-Grenze. Der Berechnung des bizonalen Verwaltungsamtes, die eine tägliche Fördermenge von 243 00 t im Mai und 24/7 500 t im Juni veranschlagt hatte, ist somit die Grund- lage entzogen worden. Nur wenn man noch die 35 000 t Braunkohlenbriketts hinzunimmt, die für die Hausbrandversorgung besonders in Betracht kommt, würde man bei der jetzigen Förder- leistung auf etwas mehr als 250 00 t kommen. An sich würde das auch nach dem Wirtschafts- Informationsdienst für die vorgesehene Zuteilung ausreichen. Der„Oeconomie Panel“ hält jedoch eine monatliche Abzweigung von 500 000 t Haus- brandkohlen für zu hoch und hat für das dritte Quartal 1947 nur 350 000 t pro Monat freigegeben, um mehr Kohlen für die Stahlindustrie und die Düngemittelerzeugung zur Verfügung zu haben. Im übrigen sind die Besatzungsmächte der Mei- nung, daß eine jährliche Zuteilung von 4,5 Mill. Tonnen für den Hausbrand ausreichen würde. Der neugegründete Zweizonenverwaltungsrat für Wirtschaft als Nachfolger des Verwaltungs- amtes hat nun den Vorschlag gemacht, der Haus- brandbelieferung unabhängig von der Förder- höhe monatlich zwei Tagesförde- rungen zuzuteilen. Er hat dabei die Militär- regierung, nach einer DENA-Meldung, darauf hingewiesen, daß es trotz der Hausbrandzuteilung möglich ist, bei stärkerer Heranziehung der Haldenbestände und einer Herabsetzung des Selbstverbrauchs der Zechen die Industrie aus- reichend zu versorgen. Auf diese Weise würden sich die für die Versorgung der Haushaltungen zur Verfügung stehenden Kohlenmengen doch Stwas, wenn auch natürlich nicht in erheblichem Maße, bessern. M. L. Die Anlage von Auslandskapital in Deutsch- land ist nach Mitteilung der Finanzabteilung der OMGuUs weder amerikanischen noch anderen ausländischen Firmen gestattet. Die kürzlich er- folgte Freigabe des blockierten ausländischen Vermögens in der Us-Zone schließt nicht die Möglichkeit neuer Kapitalinvestierungen ein, die einer besonderen Genehmigung bedürfen, die bisher jedoch noch in keinem Falle erteilt wor- den ist. Infolgedessen dürfen ausländische und artierikanische Geschäftsleute lediglich deutschs Exportwaren kaufen, aber keine Gelder investie- ren. Vor dem Kriege standen die amerikanischen Anlagen an erster Stelle des in Deutschland in- vestierten Auslandskapitals. Zu nennen sind be- sonders die Firmen Woolworth, Standard Oil, Ford und General Motors. DENA Die englische Regierung hat ihre Einstellung zur Verstaatlichung der Kohlengruben in der britischen Besatzungszone nach Erklärung des Unterstaatssekretärs im Foreign Office, May he w, nicht geändert. Die Vereinigten Staaten haben nach seinen Ausführungen den Vorschlag gemacht, die Leitung der deutschen Kohlen- zechen für die Dauer von fünf Jahren einem Treuhänder zu übertragen. DENA-REUTER * Die im Rundfunk mitgeteilte stromkürzung für die württemberglsch-badische Industrie tritt, nach Mitteilung des Wirtschaftsminister ums, noch nicht in Kraft, da der Verwaltungsrat für Wirtschaft in Minden erst endgültig entscheidet, ob sie für alle nicht lebenswichtigen Industrien gelten soll. Statt Benzin Rohöleinfuhr Wie aus der von der Kontrollkommission ver- öffentlichten Außenhandelsbilanz hervorgeht, hat Deutschland im Jahre 1046 für 7,03 Millionen PDol- lar Erdölprodukte, hauptsächlich Benzin und Heiz- 61, eingeführt. Aber angesichts der Tatsache, dag die Kapazität der deutschen Raffinerien nicht voll ausgenutzt ist, kann man es kaum rechtfertigen, daß unsere schmalen Devisenerlöse für den Ein- kauf teuerer Fertigprodukte dieser Art in An- spruch genommen werden. Das Verwaltungsamt kür Wirtschaft hat inzwischen Verhandlungen über diese Frage geführt, daß die von Deutschland benötigten flüssigen Kraftstoffe künftig in Form von Rohöl eingeführt werden. Beachtens werte Vorschläge beschäftigen sich darüber hinaus- gehend mit der Frage, ob den deutschen Raffi- nerien nicht ein Teil des jüngst in größeren Men- gen nach Europa gelangenden arabischen Oels zur Verarbeitung im Fransit zugeleitet werden kann. Auf diese Weise würde ein Teil der für aus- ländische Rechnung ein- und wieder ausgeführten Oele als Bezahlung für die Raffinierung in Deutschland bleiben und dem Inlandbedarf zu- gute kommen. A. St. Aphorismen Von Dr. R. Mas ure k Die Eigenliebe ist der Untergang alles Menschlichen. * Fällt ein Edęlstein in den Morast, seinen Glanz verliert& trotzdem nicht. * Die Kunst fängt mit den Sinnen an und endet leider oft mit Unsinn. 1. Es gibt noch Menschen, die die vergangenen Jahre als ein zufälliges Pech betrachten. Und nun hoffen sie auf ein zufälliges Glück. Sie sind mit Irren zu veroleichen, die heute einen Schluck Wasser für Gift und morgen einen Holzspan für eine goldene Krone halten. *. Im Unglück noch lachen, heißt König sein. * Wer sich selbst schmeichelt, dem darf man am wenigsten trauen. „Die Weber“ Stuttgarter Gastspiel in Heidelberg Angesichts der Gastvorstellung des„Neuen Theaters“, Stuttgart, in den Städt. Bühnen Heidelberg,„Die Weber“ von Gerhart Haupt- mann, in der Regie Fred Schroers, fragt man sich, was eigentlich mit dieser Auffüh⸗ rung bezweckt wird und unter welchem gei- stigen Gesichtswinkel Fred Schroer das repra- sentative Stück kämpferischen, sozialen Natu- ralismus inszeniert hat. Sollte diese Vorstel- * lung das alte und heute nicht mehr ganz be- Sreifliche Lied des blutsaugenden Unterneh- mers gegen den ausgenutzten Arbeiter— also eine historische Reminiszenz aufwärmen, oder aber war es der nur allzu aktuelle Schrei nach Brot, der als Fanal in das hungrige Pre- mierenpublikum geschleudert werden sollte? Dieser Inszenierung mangelte es an der einheit- lichen geistigen Konzeption, obgleich zugegeben werden muß, daß die zuweilen recht kühnen Einfälle der Regie den Zuschauer zur Diskus- sion und Auseinandersetzung aufforderten. Es ist immer dasselbe Leid und dieselbe Freud der Schroerschen Vorstellungen: sie sind„interessant“ und man kommt nicht um sie herum, sie sind aber andererseits nicht so durchgearbeitet, daß man ihnen ein be- dingungsloses„Ja“ zubilligen könnte. Ausgezeichnet ist in der Aufführung der Weber“, die Beleuchtung durch Herbert Schönfelder, die sehr viel Atmosphäre schafft und die gemeinsam mit den zum Peil treff. lichen Massenszenen beklemmend die Frag- Würdigkeit unserer Epoche verdeutlichen Von den Einzelleistungen sind vor allem Grete Ben- newitz als Luise und Gerhard Retschy als Moritz Jäger zu nennen. Ein Erfolg im üblichen Sinne konnte dies allzu tragische Werk nicht werden, es bleibt aber ein star- ker Eindruck und fordert immer wieder zu neuem Nachdenken über die Fragen und Pro- bleme unserer Zeit auf. Z. G. Ovationen um Wilheim Strienz. Wilneim Strienz— erfolgreich entfärbt— riß im Rosen- garten die Zuhörer zu stürmischem Beifall hin. Wir konnten uns allerdings des unbehaglichen Setühls nicht ganz erwehren, als hätte der Bei- fall einen leichten demonstrativen Beigeschmack gehabt und nicht nur der Pracht seiner Stimme gegolten, die— besonders bei drei Lledern von Schubert— beseelte wärme oft vermissen ließ. Die Stärke des Künstlers liegt wohl auch mehr auf der rein erzählerischen(balladenhaften) Linie, als auf verinnerlichter Gestaltung. Der„Lügen- lord“, der„nichts zu lachen“ haben sollte, klingt uns auch noch zu sehr im Ohr, als das— aus demselben Mund gesungen— uns die adlige Sarastro-Arie„In diesen heiligen Hallen“, die der Sänger an den Anfang seines Programms(ein Zufall:) gestellt hatte, so ohne weiteres eingegon- gen wäre. Immerhin: Ein lehrreicher Abend. mle. Karlsruher Kammerchor in Mannheim. Per Karlsruher Kammerchor gab in einer kirchlichen Eier der katholischen Arbeitsgemeinschaft in der Christuskirche unter der Leitung seines ver- dienstvollen Dirigenten Paul Wehrle mit unbegleiteten Chorwerken, s0 besonders der Messe„Assumpta est Maria“ von Palestrina (mit ihrem äußerst verschlungenen Stimmen- gewebe) und den harmonisch bemerkenswert reichhaltigen Gradualien von Anton Rruckner Überraschende Proben einer außerordentlich hochentwickelten chorischen Disziplin. Pr. Heff⸗ ner bereicherte die Vortragsfolge mit geschickt eirigefügten, sehr sachkundig registrierten Orgel- Werken. ch. Elmendorff gastiert in Heidelberg. Als letzte Opernpremière bringen die Heidelberger Städti- schen Bühnen am 30. Juli Wagners„Fliegenden Holländer! in Neueinstudierung unter der musi- kalischen Leitung von Karl EI men dor ff. „Der blaue Vogel“ kommt wieder. Die welt- bekannte Kleinkunstbünne Der blaue Vogel“ kommt wieder und wird vom 11. bis 16. Juli mit Deuem Programm erstmalig an den Heideſberger Städtischen Bühnen gastieren. Ein neues Zeitstück. Das„Neue Theater“ in München brachte mit Hermann Hackers Sackgasse ein neues erfolgreiches Zeitstück heraus. pf. Ehrung Max Pechsteins. Die Stadt Zwickau hat den Maler Max Pechstein, der in Zwickau geboren wurde, zum Ehrenbürger ernannt. p. Dormerstag, 10. Jul 197 USA-Humor Deutsche Braut in Amerika „Weekly Herald Tribune“/ 15. 6 „Aber Liebling, glaubst du denn, alle Ameri- aner wohnen in Wolſcenkratzernꝰs Die Demontage Wie scharf doch diese Amerikaner auf Souvenirs sind Au Zæiſunga sfr m Daran bezahlen wir noch lange Eigenbericht aus München: Wie ein Unter- suchungsausschuß des Münchener Stadtrates fest- stellte, hat der berüchtigte damalige Stadtrat Christian weber seinerzeit Aufwands- entschädigungen von 142 000 Mark und zu seinem 60. Geburtstag auf Kosten des Volkes eine Ehren- gabe von 25 300 Mark bezogen. Der Ratsherr Ulrich Graf, der sich beim Marsch auf die Feldherrnhalle vor Hitler gestellt hatte und ver- wundet wurde, erhielt aus der Münchener Stadt- kasse 190 00 Mark zum Bau eines Wohnhauses und weitere Zuwendungen in Höhe von 69 000 Mk. Die Aufwendungen der übrigen Nazi-Stadträte schwankten zwischen 30 c und 50 000 Mark, Für den Wohnungsbau des ehemaligen Generalbaurats Glesler(der Bruder des Gauleiters) bezahlte die Stadtkasse 254 000 Mark. Dem FEher- Verlag („Völkischer Beobachter“) wurden allein in den Jahren 1933 bis 1935 Gewerbesteuerbeträge im Ge- samtbetrage von 476 00 Mark erlassen. Fast 2 Millionen Mark wurden während der Nazizeit aus städtischen Mitteln an die Parte und ihre Glle- derungen überwiesen. Die Gesamtausgabe für Einzelpersonen belief sich auf rund 2 Mill. Mark. Sudost- Kurier/ Nr.& Elefanten gegen Strawinski Anderson, ein bekannter New Vorker Lirkus- unternehmer, berichtet, daß er eines Tages den Komponisten Igor Strawinski gewinnen konnte, die Musik zu einem von hm inszenierten „Elefantenballett“ zu komponieren.„Als die le- kanten Strawinskis Musik hörten, ngen sie Sr bost an z u trompeten, verweigerten den Gehorsam und stellten sich an, als hätten sie Alle Kuriststücke, die sie sonst meisterhaft be- herrschten, niemals gelernt. Sie hatten etwas gegen Strawinskis Musik und gaben sich erst zu- Trleden, als Wir sie durch eine Komposition von Wolf- Ferrari ersetzten. Da klappte auf ein- mal alles wie am Schnürchen.“ Schwarzwälder Post Nr. 83 Theorie des Eheglücks „Schlanke Mädchen eignen sich besser zu The. Zattinnen als dicke“, erklärte Professor Ernest Burgess von der Universität Chikago, Spezia- Ust für Soziologie und Fhefragen, nachdem er 526 hen genauestens studiert Hatte und danach eine Art„Theorie des Fheglücks“ aufstellte. Bur- gess schrieb eine Liste von Berufen auf, die sich nach seinen Erfahrungen am besten für eine gute Ehe eignen sollten. Zu diesen„gu ten- Berufen gehören: Ingenieure, Chemiker, Minister, Universitätsprofessoren, Athleten, studenten und Büroangestellte aller Art. Die„schlechten“ Berufe kür eine Ehe sind: Reisende, Schlosser, Zimmer- leute, Klempner, Musiker, Friseure, Journalisten, Eisenbahner, Rechtsanwälte und Soldaten. Hel- ratet niemals einen einzigen Sohn oder ein Nest- häkchen“. empfiehlt Mr. Burgess allen jungen Mäd- chen. Und abschließend droht er bedeutsam:„Eine Schwiegermutter im Hause ist die Scheidung vor der Tür.“ Sohwarzwuͤlder Post Nr. Sport · gon lcurz Europas stärkste Männer Bei den Europa-Meisterschaften der Gewieht. heber in der finnischen Hauptstadt belegte der sowietrussische Fliegengewiehtler Astraoy in den olympischen Disziplinen mit 292,5 kg den„ Platz. Zweiter wurde Donsko(DassR) mit 27, Kg vor Moulins Frankreich) mit 272,5 kg. In des Leichtgewichtsklasse siegte Mekhanie Gdssef mit 330 kg vor Popow(UadssR) mit ebenfalls 1 kg und Kinnunen(Schweden) 318 kg. Shale (UdssR) gewann im Mittelgewicht mit en die Goldmedaille vor seinem Landsmann Boanko mit 385 kg und dem Franzosen Firmin 340 Kg. Im Halbschwergewicht holte sich NoVvaE(Vdss) mit 409 kg den Fitel vor Valentin Fellamo(Finn: land) mit 365 kg. Die Sowjet-Union belegte in 755 Mannschaftswertung mit 25 Pkt. den ersten 3 vor Schweden 4 Pkt. sowie Finnland, Tramterrgn und Dänemark mitt je 2 Pkt. DENA-REUI Tage der Jugend Leichtathletik: Achtung. vereinsſugendleer aller Sparten! Wir erwarten alle eure Schl und Jugendlichen am 12. und 13. Juli im 19 heimer Stadion am Start. Ken!/ 2550 Boxen: Heute und morgen(10. und 11. 1 veranstaltet der sy Waldhof anläglich seines 1 jährigen Jubiläums ein großes Schüler- und 117 gend-Boxturnſer in der ELuzenbergschule(16 1 für den Kreis Mannheim, zu dem alle Boxfreun herzlich eingeladen werden. Notizen: Ole Tandberg, der schwedische Boxmeister 10 Schwergewicht, besiegte den Woodcock-Hezuiusſg Joe Babst(Us) in einem Zennrundenkampf 65 Stockholm Überraschend nach Punkten./ Fur t deutsche Han dballmeister se ert. hapen sien bis jetzt folgende Vereine quslif item S walahof(amerlranfsche zone): Ns Mauna (britische Zone) und Berlin-Spandau(Ostze gif Die Entscheidung in der französischen Zone f 6 am Sonntag zwischen Sy Tübingen und TV Ham loch. Es bleibt zu erwarten, ob Waldhof 20, Juli den Meister der französischen Zone den Mülheim den Vertreter der Ostzone besleiſl. Na wonach der nordwestdeutsche We ster 3 eim und der süddeutsche Meister DNA TSS Endspiel bestreiten dürften. — Vertffentl. unt. Militärregierungs-Liz. Us Vans Verantwortl. f. d. ges. Inhalt: E. Fritz v. eee Dr. Karl Ackermann u. Karl Vetter, Chefr 156 teur: Dr. Karl Eugen Müller/ Redaktion, 1 u. Drucle: Mannheim, R 1, 4/6. Tel. 4415158. 2 0 zcheckckonten: Karlsruhe 80018, Ludwigshafen 3 afl 2074.( Z. E. gilt Anzeigenpreisliste Nr 3. Mont, Bezugspreis: RM 2,40 einschl. Trägerlohn. Ain Postbezugspreis RM 2.76 einschließl. Postzen gebühr u. Zustellgebühr, Kreuzbandbezug RN, einschließlich Porto.