Juli 1947 . ale Sztg./ Arg 3 Jahrgang Nummer 83 Samstag, 26. Juli 1947 Einzelpreis 20 Pfennig stuttgart, 25. Juli.(tz-Eig.-Ber.) Seit Inkraft- beten des Befreiungsgesetzes hat es auf kei- er Tagung an Resolutionen gefehlt, die eine enderung bezw. Erweiterung. der gesetzlichen estimmungen des Gesetzes Nr. 104 forderten. stmals hat nunmehr die Fraktion der Demo- i im Württembergisch- dischen Landtag in der Freitagsitzung ihre ſutkassung in einen Gesetzentwurf gekleidet. dem Antrag, der dem Rechtsausschuß über- ſiesen wurde, heißt es u. a.:„Die bisherigen aktischen Erfahrungen bei Durchführung des getzes Nr. 104 haben erwiesen, daß es im teresse des Aufbaus einès friedlichen und nokratischen Deutschlands und der Gewähr- tung von Recht und Gerechtigkeit dringend wendig ist, dieses Gesetz und seinen Voll- ig in einzelnen wichtigen Punkten zu ändern.“ lie in einem besonderen Gesetzentwurf ent- sie,/ Nreltenen Gesetzesänderungen enthalten u. a. e generelle Regelung des Mitläuferproblems. nkührung neuer mildernder Umstände und mnstige Erleichterungen. 5 In Anbetracht der Bedeutung des Entnazi- nerungsproblems hat der Württembergisch- gadische Landtag seine Urlaubsperiode ver- hoben und wird am I. August den Bericht es Rechtsausschusses zu diesen Fragen hüten. Debatte um die Sozialversicherung Ein Ansuchen General CIays um Stel: gnahme der Landtage der US-Zone zu dem ö goßen Problem der Reform der deutschen oz lal versicherung hatte dem Sozial- usschuß des Landtages Veranlassung ge- eben. ein Gutachten auszuarbeiten und den: ſause vorzulegen. Das für und wider der Iunschauungen aller vier Parteien drückte sich dem Bericht aus, den Abgeordneter Wie- ſlemeier(CDU) in der Donnerstagsitzung ſerlas. Der sozialpolitische Ausschuß ist sich lber viele Punkte einig. Eine unterschiedliche ſukkassung herrscht nur in folgendem: In bezug auf den Umfang der Versiche- ung vertreten CDU und DVP die Auffassung, le Sozialversicherhun? habe nur die Aufgabe, em Pèersonenkreis zu dienen. der nicht aus ſigenen Mitteln und eigener Kraft in der Lage % Wechselfällen des täglichen Lebens zu ſegegnen. SPD und KPD treten für die Ver- ſcherungen aller Personenkreise ohne Rück- icht auf Einkommen und Beruf ein. Für inkommen bis 600 RM soll die Pflichtver- ent fſicherung bestehen, mit der Maßgabe, daß der rielen Jah RN Monatseinkommen übersteigende Be- Gar nichl tas nicht der Versicherungspflicht unterliegt. Sizilien lach Auffassung von. CDU und PVP würds „ an deb Durchführung der Währungsreform die lliehtgrenze von 300 RM den Erfordernissen echnung tragen. n auf 5 5 5 8 Zur zeitlichen Durchführung der Versiche- dach— Aungsreform stehen CDU und DVP auf dem die Feld A 982 1. Er sag 5 5 und h eche.——— —. 5 ntet. Pileitgeschehen laufend berichtet. 1 War 80 der Leiter der beutschland-Abteilung im bri- er sie kend ehen Außenministerium, Lord Francis Paken- 5 kam, mußte seinen ursprünglich für diese Woche ſorgesehenen Deutschlandbesueh aus Krankheits- ründen absagen. DENA-REUTER) Alle österreichischen Kriegsgefangenen in nsstscher Hand werden bis Jahresende entlas- en werden, gab Generalissimus Stalin in einem ſchreiben an die kommunistischen Abgeordneten tlich vol tes österreichischen Parlaments bekannt. DENN) Wir, golf Im Nazijuristen-Prozeß sagte der Angeklagte ehemals Oberreichsanwalt 8 te— hst Laut z, che Loch Jellesgerichtshofes, die Behandlung der Ange- a zie lasten des 20. Jul 1944 vor dem Volksgerichts- doch wWieſ zor durch Freisler sei beschämend 5 pr. Hjalmar Schacht sagte im Flick- Pro- e aus, Hitler habe der industrie versprochen, geworden m kreies Unternehmertum zu garantieren ute nt. btreiks und Aussperrungen aufzuheben. Daran en sie aul e die Großindustrie interessiert gewesen und g. Hegadd te Industriellen hätten die Politik immer nur denutzt, um ihre Unternehmen zu stützen. ENA) onen* des... und nun das Neueste ill, Karls rung. GiB.) am 1. August Mira in H. Hille porzheim die„Südwestdeutsche Zeitung“ in 1 Division aner Auflage von 38 000 Exemplaren herauskom- ten Erich nen. Lizenzträger werden Dr. Brandenburg bp) und Richter, der der sp nahesteht, sein. te Arbell[ stuttgart.(ENA) In den Kellerräumen eiben u. 2% ler Berufsschule in Oehringen wurden 10 00 Per- gaben ie wnalverzeichnisse ehemaliger Einheiten der „ Theatelt aften-Ss und mehrere Listen ehemaliger An- 8 teböriger von 88. Totenkopfverbänden auf- ttembers jekunden. gegeben Mulheim Ruhr.(GN) Vertreter der des nl Hauptverwaltung Bergbau und 200 Betriebsräte 80 möchte des Stinnes-Konzerns, sowie Delegierte der 8pp zung aus ung Kp, protestierten gegen eine Wiederein- je Sie külf detzung von Hugo Stinnes in seine alten Rechte Freihel und stellten fest, daß Stinnes nicht vor einen pewie. tnaziflzierungsausschuß gehöre, sondern durch er Uebel dle Militärregierung abgeurtellt werden müsse. 5 eiter Berlin.(ENA) Bei einem Brand in einem n W Altersheim in Spandau kamen 5 Frauen und er zu bel t Männer ums Leben. viel Glue Hamburg. ENA) vertreter aller Parteien ler britischen Zone sind von der englischen Han- dard- Gesellschaft zu einem fünftägigen Besuch nach England eingeladen worden. Hamburg.(ap) Die auf der Autobahn bei Hamburg stehenden 32 000 Kraftfahrzeugwracks ler britischen Rheinarmee sollen nach einer Be- anntgabe der britischen Militärregierung ab- Ferggartlert und an das Ausland verkauft rden. Budapest. DENA-INS) Die ungarische Na- lonalversammlung wurde am Freitag formell 9 Am 13. August finden die Neuwahlen Karlsrul 4 eröffn der Ste DEN Der Mü ieh Ber lanten de Engel, de „ Han N er el heat 11 der Phu 9 r Iniversiti ungsgeble hetik ul in seinen tes Wel innerunz ersönli bild. 5 DEN ple, y Temp! lerin vol erwarte! N tudlios 1 S. 255 Athen.(DENA-REUTER) neuen Offensive der griechischen Partisanen keiten am Freitag über 1200 Guerillas die grie- chische Stadt Grevena an. Mos k a u.(Ar) per britische Unterstaats- . für den Außenhandel, Harold Wilson, der die britische Handelsdelegation führte, ist nach London zurückgeflogen. Die Abreise der britischen Delegation war vorher um 24 Stun- den verschoben worden, da man noch an das Zustandekommen eines Abkommens slaubte. Washington.(Ap) per Senat bestätigte dle Ernennung des Rußland- Spezialisten Charles E. Bohlen zum Berater des Außenministeriums als Nachfolger von Benjamin V. Cohen. Washington.(Ap) von zuständiger Seite Lexlautet, daß auch Ungarn, ähnlich wie polen, deiner Dollarhilfe verlustig gehen soll, da die elektive Bedürftigkeit nicht mehr gegeben sei. Washington.(DENA- REUTER) Der Be- keilleungsaussehuß des Senats genehmigte in vol 45 Höhe die vom Us-Kriegsministerium gefor- erten 728 Millionen Dollar für die Besatzungs- onen Deutschlands, Japans und Koreas. San Jose.(Ap) in Costa Rica soll eine Revolution ausgebrochen sein. Die Regierung at den Ausnahmezustand verhängt, Im Zuge einer WI 110 Sehilung netredel n, Verleß 758. Post afen 8. Ff, 3. Monat, . Monats- tzeitung g RIIL 3 Standpunkt, daß eine grundlegende Reform erst dann zur Durchführung kommen solle, wenn entscheidende Fragen wie wirtschaftliche Einheit, Währungssanierung, Fall der Zonen- grenzen usw. geregelt worden sind. SPD und KPD fordern dagegen sofortige Durchführung der Versicherungsreform. Zur Frage der Zu-: sammenlegung aller Versicherungsträger zu einer Einheitsversicherung unterstützen CDU und DVP eine organische Entwieklung. Sie vertreten die Auffassung, daß als Grundlagen einer Reform die Anordnungen der alten Reichsversicherungsordnung unter allen Um- ständen erhalten werden müssen und weisen darauf hin, daß die Beitragszahlung an nur einen Versicherungsträger zu einer ungeheu- ren Machtanhäufung, und Zusammenballung von Geldmitteln führ sh müsse, wodurch die Gefahr einer nicht demokratischen staatlichen Kontrolle erstehe. KPD und SPD sehen da- gegen in der Einheitsversicherung ein Mittel, die finanziellen Nöte bestimmter Versicherungs“ träger zu überbrücken und hoffen auf Ver- besserung der Leistungen für die Versicherten. Außerdem wollen sie die Invalidenversiche- rung der Angestellten versicherung gleichstellen. In der anschließenden mehrstündigen Aus- sprache beleuchteten die Fraktionsredner das Problem noch einmal. Der Mannheimer Abge- ordnete Schreck(KPD) vertrat am deut- ichsten den Standpunkt der Linken des Haus- ses, indem er in klaren, von den Gesinnungs- freunden der Linken und teilweise auch von Tribünenbesuchern beifällig aufgenommenen Aeußerungen auf die Notwendigkeit einer sofortigen Neuregelung des Versicherungswesens hin- wies und energisch die Forderung auf Beseitigung der Zersplitterung unseres größten sozialen Instrumentes stellte. Die Meinung der Gegenseite faßte Abgeord- neter Vogelmann DVP) ie folgendem zu- sammen: Hand in Hand mit einer Sanierung der Sozialversicherung müsse die Sanierung der Wirtschaft gehen. Heute seien wir nicht in der Lage, mit Zahlen zu operieren, da wir nicht wüßten, was wir besäßen und was uns nach der Währungsreform verbleiben werde. Er sprach sich deshalb für eine Zurückstellung der Reform aus. Arbeitsminister Ko hI(KPD) wandte sich scharf gegen alle Gegner der Versicherungs- reform, die zu verschieben angesichts des sozialen Elends der breiten Arbeitermasse un- verantwortlich sei. Er wies auf die zwingende Notwendigkeit einer Aenderung der alten RVO mit ihren 1800 z. T. infolge der Zonenentwick- lung unbrauchbaren Paragraphen hin und ap- pellierte an den Landtag. die herrschende weit- gehende Rechtsunsicherheit auf dem Gebiete der Sozial versicherung durch Verschiebung der notwendigen Reform nicht zu erhöhen. Nur ein einheitlicher Versicherungskörper könne die allgemeine Volksfürsorge auf breitester Grundlage gewährleisten. Der Minister wies darauf hin, daß der Kontrollrat empört über das allzu lange ergebnislose Debattieren der verantwortlichen deutschen Stellen inzwischen N Arbeitsverpflichtungsgesetz angenommen Landtagsdebatte über die Reform der Sozialversicherung— Abänderung des Befreiungsgesetzes beantragt von sich aus ein Sozialversicherungsgesetz ausgearbeitet habe, das kurz vor der Verab- schiedung stehe. 5 Vor dieser Debatte wies Minister Stoo ß auf die Notwendigkeit der Einfuhr von Ernte- bindegarn hin und erklärte, für Württemberg- Baden seien durch den Ernährungs- und Land- wirtschaftsrat in Frankfurt für 3 bis 4 Mo- nate Lebensmittel zur Sonderspeisung von 300 000 Schulkindern bereitgestellt worden. Um einen Mißbrauch mit dem Wort„Poli- tisch Verfolgter“ zu verhindern, wird nach Mitteilung von Innenminister Ulrich bei jeder Gemeinde ein öffentlicher Anwalt bestellt, der ausschließlich die Interessen der politisch Verfolgten zu vertreten hat. Die anschließende Debatte zu einem die Unterstützung der Tabakindustrie for- dernden Antrag des sozialpolitischen Aus- schusses fand das Haus im Prinzip einig. Was Arbeitsminister Kohl an traurigen Beispielen der Verelendung der Tabakindustrie und deren Arbeiterschaft darlegte, war nur eine Unterstreichuhng dessen, was die einzelnen Vertreter der Fraktionen an Nachteiligem und Erschütterndem zu diesem Thema zu sagen hatten. Bei aller Klarheit darüber, daß die zur Verfügung stehenden Linderungsmittel nur provisorischen„Charakter haben können, wurde beschlossen, die größte Not aus Mit- teln der Tabaksteuer beheben zu wollen. 0 In der Freitagsitzung beschloß der Landtag, zur Nachprüfung der Reifen verteilung durch das Wirtschaftsamt einen parlamentari- schen Untersuchungsausschuß einzusetzen. Das Arbeitsverpfliehtungsgesetz, das eine befristete Arbeitsverpflichtung im Staats- interesse für höchstens drei Monate vorsieht, wurde allen Bedenken zum Trotz angesichts der Ausweglosigkeit der wirtschaftlichen Lage und zugleich als Schutzgesetz gegen willkür- liche Arbeitsverpflichtungen angenommen. Die Immunität des bisherigen Landtags- abgeordneten Wilhelm Simpfendörfer wurde durch einstimmigen Beschluß aufgeho- ben. Ein Antrag der CDU auf Legalisierung von Kompensationsgeschäften, soweit sie zu rechtfertigen seien, wurde gegen die Stimmen der KPD angenommen. Ebenfalls angenommen wurde ein Antrag auf die gesetzliche Rege- lung eines gerechten Lasten- und Vermögens- ausgleichs für Fliegergeschädigte, sowie zur Förderung des Wohnungsbaues. Hausratsgesetz angenommen Wiesbaden, 25. Juli. DENA) Der hessische Landtag nahm einstimmig das Gesetz zur Ge- brauchsübertragung von Haushaltsgeräten und Einrichtungsgegenständen des täglichen Be- darfs(Hausratsgesetz) an. In der Diskussion, die der Verabschiedung des Hausratsgesetzes vorangegangen war, erklärte der Abgeordnete Müller(KPD), daß 84 000 Neubürger in Hes- sen ohne Betten seien. 30 Prozent der 3 von Flüchtlings-Familien besäßen kein eigenes Bett. Hrieg um Nohslfoffe Brennende Inseln Holländer verhandlungsbereit— USA sollen helfen Batavia, 25. Juli.(AP) Der holländische Minister für die überseeischen Gebiete, J. A. Jonk am, erklärte im Haag, daß die holländische Regierung sofort nach Be- endigung der unhaltbaren Lage in Indonesien gerne die Vermittlertätigkeit einer fremden Macht annehmen und erneute Verhandlungen mit den republikanischen Führern auf- nehmen werde. Die holländische Regierung wünsche den Frieden und appelliere an ihre Anhänger sowie an die rechts- und Iinksgerichtete Opposition um Unterstützung. Der indonesische Staatspräsident Dr. Soekarno hat sich über den Rundfunk an Präsident Truman und das amerikanische Volk mit der Bitte INDONESIEN gewandt, die Vereinig- ten Staaten möchten Der Bericht der niederländischen Armee vom Freitag teilt mit, daß die holländischen Streitkräfte auf Westjava sechs weitere Ort- schaften eingenommen haben und im Ost- teil der Insel Sauberungsaktionen durchfüh- ren. Auf Sumatra unternahmen die Iudo- nesier zwei Gegenangriffe auf Bindjai, wur- den aber zurückgeschlagen. An den übrigen Kampfabschnitten herrscht Ruhe. Dem indonesischen Heereskommuniqué zufolge ziehen sich die Holländer in Ost- java auf Poeruvodedja zurück. In Zentral- java rücken die Indonesier auf Semarang vor. Bei Salatiga, wo Partisanenkämpfe im Gange sind, wird der holländische Vormarsch aufgehalten.— Nach einem Bericht der in- donesischen Nachrichtenagentur Antara konnten die republikanischen Truppen einen Teil von Medan, der von den Holländern gehaltenen Hauptstadt Sumatras, einnehmen. Aus der gleichen Quelle verlautet, dag die von Semarang aus operierenden holländi- schen Einheiten bei Ambarawa und Tutang von den Indonesiern eingeschlossen worden sind. Auch in Cheribon, dem wichtigen, etwa 200 Kilometer östlich von Batavia liegenden Hafen an der Nordküste Zentraljavas, des- sen Einnahme von den Holländern gemeldet worden war, soll weiter Widerstand geleistet werden. l Während die Indonesier sich ↄffensicht- lich auf einen langanhaltenden Guerillakrieg vorbereiten— u. a. hat die republikanische Regierung laut DENA-REUTER die Bildung eines„Todeskorps“ bekanntgegeben, und der Generalsekretär der indonesischen Un- abhängigkeitsorganisation, Abdul Hadi Noor, erklärte in Singapur, daß zum Kampf gegen die Holländer von den Japanern militärisch ausgebildete Indonesier eingesetzt wür- den—, lechnet man holländischerseits mit einer baldigen Beendigung der Kampfhand- lungen. Generalleutnant Spoor gab be- kannt, daß die Operationen auf Java, und Sumatra nur noch in beschränktem Umfang fortgesetzt werden und daß die Holländer nicht die Absicht hätten, das gesamte Ge- biet der indonesischen Republik zu besetzen, sondern sich darauf beschränken, Westlava von Ostjava zu trennen. Wie die hollän- dische Armee weiter mitteilte, wurden durch das Vorgehen in Indonesien große Mengen Osteuropäische Wirtschaftsunion: Arbeiten am Molotow-Plan Berlin, 25. Juli. Dr. Sch.-Eig.-Ber.) Oberst Michin von der russischen Militärverwal- tung befindet sich gegenwärtig immer noch zu Besprechungen über die Eingliederung der Ostzone in den Molotow- Plan in Mos k a u. Die Entscheidungen darüber sollen als Unterlagen für eine in Aussicht genommene Konferenz mit den Außenministern der ost- europäischen Staaten dienen. In erster Linie wird an eine Koordinierung des europäischen Rußland und der Ostzone mit der polnisch- tschechoslowakischen Wirtschaftsunion gedacht. Die in Warschau nach russischem Muster beschlossenen acht Spezialkommissio- nen sollen mit den entsprechenden Berliner und Moskauer Zentralverwaltungen zusammen- gekoppelt werden. i Leipzig als Messezentrum? Wie weiter aus Berlin verlautet, ist geplant, Leipzig zum Zentrum der osteuropäischen Mes- sen auszugestalten, Bereits auf der kommen- den Herbstmesse sollen die osteuropäischen Länder durch starke Handelsdelegationen mit dem Auftrag vertreten sein, nach dem Muster von Leipzig Messen in ihren Hauptstädten ein- zurichten. Der osteuropäische Güteraus- ta us ch, soweit er sich frei vollziehen kann, soll vor allem in Qualitätserzeugnissen und In- dustriefertigwaren künftig über Leipzig vor- bereitet werden. Nachfolger für Dr. Nestriepke Das Berliner Stadtparlament hat auf Vor- schlag der Spb den Schulrat Walter May einstimmig zum Stadtrat für Volksbildung an Stelle des von der Alliierten Kommandantur vor kurzem enthobenen Stadtrates Dr. Ne- striepke gewählt In der Alliierten. Kom- mandantur ist neuerdings das Bestreben fest- zustellen, die Zusammenarbeit mit dem Magi- strat und der Stadtverordneten versammlung vrieder in Gang zu bringen. 1 45 Prozent der Friedensernte Mannheim, 25. Juli.(MM) Nach einem Be- richt der„Neuen Zürcher Zeitung“ aus Berlin wird für die diesjährige deutsche Ernte in der Sowjetzone mit einer knappen Durch- sSchnittsernte an Weizen, Roggen, Hafer und Gerste gerechnet. Der Bericht fügt hinzu, die Ernte dürfte im übrigen Deutschland um etwa 20 Prozent unter den vorjährigen Erträ- gen liegen. Das bedeute, daß sie nur etwa 45 Prozent der normalen Friedensernte aus- machen werde. Statt Sozialisierung sozialer Lastenausgleich Frankfurt, 25. Juli. DENA) Der Landes- vorsitzende der CSU in Bayern, Dr. Josef Müller, erklärte auf einer Pressekonferenz in Anwesenheit mehrerer Mitglieder des Inter- zonen- Vorstandes der CDU-CSU, die CDU werde gegen die Sozialisierung ein Prinzip des sozialen Lastenausgleiches stellen. Die Hauptaufgabe bestehe darin, die gegenwärtig bestehende Substanz zu erhalten und neue Substanz zu schaffen, um dadurch das Los der breiten Masse, insbesondere der völlig ver- armten Neubürger, zu heben. Demgegenüber müsse die von den Sozialisten geforderte Struktur veränderung der Wirtschaft, deren so- ziale Reichweite viel geringer sein würde, zu- rückstehen. Dr. Müller machte diese Aus- führungen im Zusammenhang mit der Wahl Dr. Johannes Semmlers(CSO) zum Di- rektor der Zweizonen-Hauptverwaltung Wirt- schaft im neuen Wirtschaftsrat. Deutsches Uran Mannheim, 25. Juli.(MN) Einem Bericht der„Neuen Zürcher Zeitung“ zufolge werden im westlichen Brzgebirge im Umkreis von Schneeberg und Niederschlema im ganzen zur Zeit etwa 20 Urangruben ausgebeutet. Das Bergwerksgebiet sei durch eine schwere Be- wachung gesichert. Obwohl die technische Ein- richtungen nicht als gut bezeichnet werden könnten, sei es doch nicht wahr, daß das Erz mit Rucksäcken gefördert werde. Insgesamt seien dort gegenwärtig 15 000. Arbeiter beschäf- tigt, die Arbeitsämter der Ostzone seien ange- wiesen worden, alle Scheinarbeitef und ent- behrlichen Arbeitskräfte zu mobilisieren. Die Unterbringung der Arbeiter sei ziemlich improvisiert, die Grubenarbeiter erhielten aber besondere Lebensmittelkarten mit Mengen über die höchste Kategorie hinaus. Außerdein gebe es Sonderzuteilungen an Käse, Zigaretten und Tabak und etwa 1 Liter Milch täglich. Die Arbeit werde über- und untertags in drei Schichten zu je acht Stunden geleistet. Die Russen hätten vor allem Interesse an Uran und Radium, das in Kisten verpackt und zur Bahn gebracht werde. Das Abbautempo und die Beschleunigung des Abtransportes ver- rieten deutlich die Tragweite, die russischer- seits dem Uranabbau zugesprochen werde. Von vielen Fachleuten werde darum die umstrit- tene Frage bejaht, daß die Sowjetunion das Geheimnis der Atombombe kenne. „Scheinarbeiter“ aus der Ostzone Mannheim, 25. Juli.(MM) Die„Nouvelles de France“ veröffentlichte die erste Stellung- nahme aus der russischen Zone zu den Nach- richten über ein Abwandern von Arbeitskräf- ten in andere Zonen. Die Zentralverwaltung für Arbeit und Sozialfürsorge der Ostzone be- tont darin, aus Mangel an Arbeitskräften hät- ten die Arbeitsämter die Anstellungsverhält- nisse überprüft und die dabei festgestellten „Scheinarbeiter“ den Betrieben zugeführt. Die Scheinarbeiter, die zumeist Schwarzmarkt- und Schiebergeschäften nachgingen, hätten es je- doch vorgezogen, die Arbeitsverpflichtungen zu umgehen und in eine andere Zone ab- zuwandern. Kirche und Freimaurerei Vatikanstadt 25. Juli.(CND) Die„Basler Nachrichten“ hatten vor kurzem von„infor- mierter Seite“ aus Rom die Nachricht gebracht. daß zwischen den Logen des schottischen Ritus und dem päpstlichen Staatssekretariat Ver- handlungen geführt werden. Der Vatikan- serider erklärt dazu, der Gegensatz zwischen Kirche und Freimaurerei sei weltanschaulicher Natur und biete keine Handhabe zu irgend- welche Kompromissen. Dieser Gegensatz habe sſch in der jüngsten Zeit eher verschärft 5 Britisch-deutscher Austausch Bad Nauheim, 25. Juli.(DENA) Der Vor- stand des britischen Gewerkschaftsbundes stimmte einem Vorschlag Lord Paken- hams zu, wonach Austauschbesuche zwischen britischen und deutschen Gewerkschaftlern in der britischen Besatzungszone Deutschlands vorgesehen sind. Die britische Gewerkschafts- delegation wird vom Vorstand des Gewerk- schaftsbundes ausgewählt werden. Interzonale Flüchtlingskonferenz Ohne Ostzone und französische Zone Bad Segeberg, 25. Juli.(G.-R.-Eig-Ber.) Die nicht nur von den Flüchtlingen mit Spannung erwartete Interzonenkonferenz der Beauftrag- ten für das Flüchtlingswesen, zu der der Mi- nisterpräsident von Schleswig-Holstein, Lü- demann, eingeladen hatte, konnte die in — sie gesetzten Hoffnungen nicht erfüllen. Von den 18 eingeladenen deutschen Ländern waren die acht der britisch- amerikanischen Zone ver- treten. Die Vertreter der Ostzone und des französisch besetzten Gebietes hatten mitge- teilt,„daß sie an der Teilnahme leider verhin- dert seien“ Für das Hauptthema der Konfe- renz, der Austausch der Flüchtlinge, konnte deshalb keine bindende Lösung gefunden wer- den. Dr. Amelunxen stellte auf einer Pressekonferenz einen aufschlußreichen Ver- gleich der Bevölkerungsdichte auf, die in Nordrhein- Westfalen pro qkm je 100 0. Köpfe, dagegen in Bayern 230 beträgt. Nordrhein- Westfalen hat bei 12 Millionen Einwobnern 920.000 Flüchtlinge und 400 000 durch Kriegs- schäden Versehrte. Jüdische Proteste Bad Harzburg, 25. Juli. DENA) Auf dem zweiten Kongreß der befreiten Juden in der britischen Zone, brachten die Vertreter von 8000 in Lagern lebenden ostjüdischen Ver- schleppten und von 13 000 Angehörigen der jüdischen Gemeinden in der britischen Zone den Willen zum Ausdruck, Deutschland zu“ verlassen und nach Palästina auszuwandern. Wie aus Frankfurt verlautet, unternahmen mehr als 1000 jüdische Verschleppte aus Frank- kurt und Umgebung einen Protestmars eh zum britischen Konsulat, um gegen den in der letzten Woche erfolgten mißglückten Einwan- derungsversuch von 4500 jüdischen Flüchtlin- gen nach Palästina zu protestieren. Vertrauen für die Regierung Tübingen, 25. Juli. DENA) Der Landtag von Süd württemberg sprach auf Antrag der Fraktionen der CDU, Sp und DVP mit 42 gegen 4 Stimmen der neugebildeten Regierung sein Vertrauen aus. Direktorenposten des Wirtschafts- rates besetzt Frankfurt, 25. Juli.(i.-f.-Eig.-Ber.) Mit den Stimmen der CDU, FDP, WAV und der NLP, bei der Stimmenthaltung der SPD, KpD und des Zentrums wurden folgende Direktoren für die fünf Verwaltungsämter des Wirtschaftsrats gewählt: Wirtschaft: Dr. Joh. Semm- ler(CSU), Landwirtschaft: Dr. Hans Schlange-Schoeningen(CDU); Fi- nanz en: Reichsbankdirektor Otto Sehnie- windt(parteilos; Verkehr: General- direktor Eugen Fischer(CDU); Post: Staatssekretär Hans Schubert(CSU). Der Termin für die nächste Vollsitzung des Wirtschaftsrates ist auf den 1. August fest- gesetzt worden. Weizsäcker in Nürnberg Nürnberg, 25. Juli. DENA) Der ehemalige Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Ernst Freiherr v. Weizsäcker, ist in das Nürn- berger Gerichtsgefängnis eingeliefert worden. Weizsäcker, der im kommenden Prozeß gegen hohe Beamte des chemaligen Auswärtigen Amtes einer der Hauptangeklagten sein wird, war vom amerikanischen Hauptankläger von der französischen Militärregierung angefordert worden. SEVOUKER UM: 650 000„alle erdenklichen An- FtAcug: 190% qm strengungen Unter- nehmen, um den Krieg 20e e, 20 000 Cann in Indonesien auf- zuhalten.“ seit zwei Jahren von den Republikanern aufgestapelter Exportgüter sichergestellt, die unverzüglich dem Weltmarkt zur Ver- fügung gestellt werden sollen. Allein in Cheribon seien über 30 000 Tonnen Gummi vorgefunden worden. Die großen Oelfelder der Shell-, Standard- und Vacuum-Oil- Gesellschaften bei Djambi sind den Hollän- dern vollkommen unbeschädigt in die Hand gefallen, obwohl die Indonesier vielfach die Taktik der„verbrannten Erde“ anwenden. Das holländische Unterhaus lehnte, wie DENA-REUTER meldet, mit 79 gegen neun Stimmen den Antrag der kommunistischen Fraktion ab, den Regierungsbeschluß über die Anwendung von Gewalt in Indonesien zu mißbilligen und einen sofortigen Befehl zur Einstellung der Feindseligkeiten und Wiederaufnahme der Verhandlungen zu fordern. Der Antrag wurde nur von den Kommunisten unterstützt. Frieden schaffen überall schwer Moskau, 25. Juli. DENA-REUTER) Die Sowjetunion hat, laut Radio Moskau, die ame- rikanische Einladung zu einer vorbereitenden Konferenz für den japanischen Frie- dens vertrag am 19. August in Washing- ton abgelehnt. In der Begründung wird der Ansicht Ausdruck gegeben, daß die Einberu- fung einer solchen Konferenz Sache des Außenministerrates sei. Eine baldige Konfe- renz sei wünschenswert und ein annehmbarer Zeitpunkt sollte gemeinsam festgesetzt werden. Das chinesische Außenministerium gab be- kannt, daß China die Einladung der Vereinig- ten Staaten nach Washington angenommen Habe, jedoch darauf bestehe, daß die endgül- tige Friedenskonferenz in Schanghai stattfinde. Menschen ohne Heimat Paris, 25. Juli.(DENA-REUTER) Der fran- zösische Minister für Kriegsteilnehmer, Fran- cois Mitterand, erklärte im Namen der französischen Regierung, daß Frankreich der Rückkehr der 4500 Palästinaein wanderer des „President Warfield“ keine Hindernisse ent- gegenstellen wird. Frankreich wünsche, sein Abkommen mit der britischen Regierung ein- zuhalten, betone aber gleichzeitig, daß die Emigranten Frankreich mit Passen und Visen für— Kolumbien ausgerüstet verlassen haben. Daran hätten die französischen Behörden sie nicht hindern können. Ministerpräsident Ramadier ergänzte die von seinem Minister gemachten Erklärungen, indem er mitteilte, daß die zurückgeführten Flüchtlinge, falls sie es wünschen, solange in Frankreich bleiben könnten, bis sie eine Heimat gefunden hätten. Es sei ihnen auch erlaubt, sich für immer dort niederzulassen. Die kolumbianische Botschaft in Paris gibt bekannt, daß weder von ihr noch von einem anderen kolumbianischen Vertreter Visen für die jüdischen Flüchtlinge ausgegeben worde seien. Diese müßten gefälscht sein. Eine strenge Untersuchung ist angeordnet. Kohlenkonferenz in Washington London, 23. Juli. DENA-REUTER) Groß- britannien hat sich im Prinzip damit einver- standen erklärt, daß die geplanten britisch- amerikanischen Besprechungen nur die Ruhr- kohlenförderung zum Gegenstand haben und in Washington stattfinden. Man rechnet mit einem Beginn der Verhandlungen im Laufe der nächsten Woche. General Keating, der stellvertretende amerikanische Militärgouverneur für Deutsch- land, ist von Berlin nach Washington geflo- gen, um an der Ruhrkohlenkonferenz teilzu- nehmen. 7 Damit dürften die Meinungsverschiedenhei- ten zwischen den beiden Mächten, die auftra- ten, als England die Ausdehnung der Bespre- chungen auf die Frage einer Revision der Verwaltung und der Finanzierung der West- zonen anstrebte, beigelegt sein. Nach ameri- kanischer Ansicht ist die Steigerung der Ruhr- kohlenförderung vor dem Winter das wichtigste Problem für die europäische Wirtschaft. Der französische Botschafter in Washing- ton, Henri Bonnet, und der Staatssekretär im amerikanischen Außenministerium, Norman Armour, trafen zu einem allgemeinen Mei- nungsaustausch zusammen, woraus man schlie- Ben zu können glaubt, daß aus den schweben⸗ den Besprechungen über die deutsche Indu- strieproduktion ein britisch-französisch- ameri- kanisches Abkommen entstehen wird. Außen- minister Marshall wird sich, wie AP dazu meldet, für das baldige Zustandekommen einer derartigen Konferenz einsetzen. Fragebogen aus Paris Paris, 25. Juli. DENA-REUTEH Der Koo- perationsausschuß der Pariser Konferenz bil- ligte fünf von den technischen Ausschüssen ausgearbeitete Fragebogen und setzte als Frist für deren Beantwortung den 3. August fest. Die Fragebogen wurden durch Sonderflugzeuge in die Hauptstädte der 16 beteiligten Nationen gebracht.— Ein besonderer Fragebogen über die deutsche Wirtschaft wird in Kürze von den Sachverständigen ausgearbeitet und allen vier Oberkommandierenden der Besatzungs- zonen übermittelt werden. Amerikanische Vorbereitungen Washington, 25. Juli. DENA-REUTER) Der von Präsident Truman eingesetzte Neun-Mann- Ausschuß zur Schätzung des amerikanischen Beitrags für alle Wiederaufbauprogramme ist unter dem Vorsitz des Handelsministers Ave- rell Harriman und unter Ausschluß der Oef- kentlichkeit zusammengetreten. Außenminister Marshall gab einen Ueberblick über die ge- samteuropäische Wirtschaftslage und die Pari- ser Besprechungen. Marshall und Harriman betonten die Dringlichkeit der Aufgabe des Ausschusses und ersuchten ihn, den endgülti- gen Bericht für Präsident Truman bis zur Fertigstellung des europäischen Planes der 5 Zusammenarbeit auszuferti- en, Seite 2 Samstag, 26. Juli 1947 8 Samstag, 28. Juli 1947 na N 1 pre ü RM 2.40 einschl. Trägerlohn. Veröffentlicht unter Militär-Regierungs-Lizenz Us 1 Fritz von Schilling, Dr. Karl Ackermann und Karl Vetter. Redaktion, Verlag und Druckerei“ Mannheim, R 1, 6% srune 80 016, Ludwigshafen a. Rh. 26 743. Z. Z. gilt Anzeigenpreisliste Nr. 3. Monatlicher Bezuss- Monats-Postbezugspreis RM 2,76 einschl. WZB 110. Verantwortlich für den gesamten In- Chefredakteur: Dr. Karl Bugen Telefon 44 151/83. Postscheckkonten: Postzeitungsgebühr und Zustellgebühr, Kreuzbandbezug RM 3,23 einschl. Porto. Für unverlangte Manuskripte über- nimmt die Redaktion keine Verantwortung. Positionskämpfe im Wirtschaftsrat Die monoton wirkende Ueber- einstimmung und„Geräusch- losigkeit“ der parlamentarischen Vorgänge, die den beiden ersten Sitzungen der zweiten Vollversammlung des Zwelzonen-Wirtschaftsrates in Frankfurt a. M. eigen War, ist von der Oeffentlichkeit mit einer gewissen freudigen Ueberraschung auf- genommen worden. Trotz einer für den Laien kaum noch übersehbaren Fülle von Entschlüssen weittragender wirtschaftlicher Wichitgkeit, meldete sich nur selten eine Stimme der Opposition. Es konnte den Anschein haben, als hätte sich hier tatsächlich ein Gremium zusammengefunden, das die parteilichen Auffassungen im Interesse einer dringenden Sache hintanstellen wollte. Aber während das Plenum ein Musterbeispiel parlamentarischer Glätte und Reibungslosigkeit demon- strierte, waren in den Fraktionen schon die Sturmzeichen aufgerichtet. Am späten Mittwochabend wurde dann das Zeichen zum Sturm gegeben, als Ludwig Metzger, der Vorsitzende des Exekutivrates, die Vorschlagsliste für die Direktorenbesetzung verlas. in dem Augenblick also, wo die Verhandlungen nicht mehr zur Sache, sondern zur Person geführt werden mußte, begehrten die Parteien auf. Es muß anerkannt werden, daß der offene Ausspruch der immer deutlicher werdenden Divergenzen durch das Ungeschick des Exekutivrates provo- ziert wurde, der in falscher Auslegung der Agreementsvorschriften seiner Aufgabe durch die Vorlage nur eines Wahlvorschlages genügen zu können Slaubte. Auf eine solche ultimative Liste einzugehen, war die CDU schon deshalb nicht gewillt, weil das Direktorium für Wirtschaft dem sozialdemokratischen Wirtschaftsminister Alfred Kubel übertragen werden sollte, nachdem die SPD bereits sämtliche Wirt- schaftsministerien in den Ländern besetzt hat. Es wurde in den Diskussionen schließ- lich klar, daß die Besetzung des Wirtschaftsministerpostens die„Conditio sine qua non“ beider Parteien war. Trotzdem unternahm es der Exekutlivrat 24 Sunden später, dem Plenum eine zweite Vorschlagsliste vorzulegen, die wiederum die strittige Schlüsselstellung mit einem Sozialdemokraten besetzte, wenn auch die Forderung nach einer Auswahl durch die Hinzunahme des sozialdemokratischen Ministerialdirektors Dr. Heinz Potthoff Geben Kube) formal erfüllt war. Dieser zweite Vorschlag schloß die Möglichkeit nicht aus, daß über die Mehrheit des Hauses hinweg ein sozigldemo- kratischer Kandidat gewählt wurde, nämlich durch eine Stichwahl, die nach dem § 42 der Geschäftsordnung in dem Falle eintritt, wenn keiner der Vorgeschlagenen die notwendige Stimmenmehrheit bekommt. Aber ein in Stichwahl durchgebrachter Minderheitskandidat wäre auch nicht lebensfähig gewesen, da dieselben Geschäfts- ordnungsparagraphen in Absatz 2 bestimmen, daß ein Antrag von 15 Abgeordneten den Wirtschaftsrat dazu zwingen kann, durch Abstimmung festzustellen, ob ein Direktor abzuberufen ist, was in diesem Falle geheißen hätte, daß die CDU in der Lage war, jeden ihr mißliebigen, frisch gewählten Kandidaten sofort wieder zu Fall zu bringen. In dieser Situation hatte sich der Haupt- und Rechtsausschuß ent- schlossen, zählbare Neinstimmen zuzulassen, um auf jeden Fall durch die Wahl- prozedur Kandidaten durchzubringen, die von einer Mehrheit getragen wurden. Der Lauf der Dinge war damit vorweg bestimmt. Die zweite Liste verfiel der Ablehnung durch die CDU, und die SPD zog aus ihrer Konzessionslosigkeit die einzig mögliche Konsequenz und nahm ihre sämtlichen Kandidaten zurück. Damit War der Weg für eine eindeutige CDU-Liste frei. Am späten Abend gingen ihre in- zwischen schnell nominierten Kandidaten bei Stimmenthaltung der SPD, KPD und des Zentrums, die damit klar in die Opposition gingen, durch. Die CDU erklärte sich zur vollen Verantwortung bereit, aber selbst Dr. Adenauer konnte nicht umhin, den Verlauf der Wahlvorgänge„als nicht sehr ansprechend“ zu bezeichnen Das war er Weigncott nicht, auch nicht in bezug auf sein schließliches Ergebnis, weder im speziellen, noch im allgemeinen Einmal, weil er elner natürlichen, auch von der SU am Vorstadium) erhobenen Forderung widersprach, bei einer so bedeutungs- vollen Personenwahl den Mitgliedern des Hauses vorher Gelegenheit zu geben, sich über die Qualifikationen des Kandidaten zu unterrichten. Am späten Abend war der Fraktionsvorstand der CDU nur in der Lage, der Presse über die Person dez Wirtschaftsdirektors Dr. Semmler die mageren Informationen zu geben, daß er als privater Wirtschaftsprüfer tätig ist und sich in Bayern“ als Leiter des wirtschafts- politischen Parteiausschusses hervorgetan habe. Zum anderen aber, und vor allem Haben die beiden Abendsitzungen in Frankfurt klar gemacht, daß die im Agreement dem Wirtschaftsrat gestellte Aufgabe, nämlich die Lösung dringender wirtschaft- licher Probleme und der Aufbau des Wirtschaftsrates von den Parteien im Sinne ihrer eigenen wirtschaftspolitischen Auffassungen verstanden wird, und nicht aus dem rein fachlichen, keiner Partei besonders, sondern nur dem Volk allein ver- Pflichteten Gesichtspunkte. Man wird sagen können, daß das Haus in diese sicherlich auch die CDU nicht befriedigende Situation durch den Exekutlvrat hineinmanöôvriert wurde, der seine Vorschläge 2u eindeutig nach Parteizugehörigkeiten ausrichtete ung dabei die Notwendig- keit eines arbeitsfähigen, von den beiden großen Parteien getragenen Kon- sortiums von Fachkapazitäten außer acht ileg. Es hat sich also jetzt die prekäre und unerfreuliche Lage herausgebildet, daß die beiden wichtigsten Institutionen deg Zwelzonen-Wirtschaftsführung auf einen die Geschäfte keineswegs fördernden Kriegsfuß geraten sind: hier die absolute Mehr- Heitsverantwortung der CDU im Wirtschaftsrat, und dort die 6:2-SPD-Mehrheit des Exekutivrats. Unter dieser Konstellation erscheint das Hand-in-Hand- Arbeiten die- ser beiden voneinander abhängenden Organe mit einem lästigen und schädigenden Bremsklotz behaftet, der ihrer Fruchtbarkeit nicht förderlich sein kann. Jo Frösck 0 „Der Maßstab ist der Mensch“ Wege II der Not 7 Verkehrsschau und Verkehrstagung in Köln Köln a. Rh.„Der Maßstab ist der Mensch“, steht als Leitspruch über dem Ausstellungsstand der„Wiederaufbau G. m. b. H.“ auf der Kölner Verkehrsschau zu lesen. 80 000 Menschen wohnen heute noch in Köln in Kellern und Bunkern, viele weitere Tausend in mühsam geflickten Not- quartieren. Es ist eine täglich sich er- neuernde Frage, wie man das Brot für die 560 000 Einwohner herbeischaffen soll. Die großen Betriebe des rechtsrheinischen Köln müssen gegenwärtig feiern, weil sie keinen Strom bekommen. Einmal fehlt der Roh- stoff, dann wieder ist es die Kohle oder die Nahrung für den Arbeiter, Baustoffe, Er- Satzteile, Fachkräfte— keiner der Engpässe der deutschen Not, der nicht auch hier seinen Stempel aufdrückt. Das Verkehrsproblem aber steht für diese Stadt im Vordergrund aller Fragen. Wirtschaft und Handel folgen den Straßen Köln aber ist Wirtschafts- und Handels- zentrum.„Schlagadern der Stadt“ nannte im Juli 1939 anläßlich einer Vorbesprechung zur Internationalen Verkehrsausstellung, die 1940 stattfinden sollte, ein Redner die Nord- Süd- und Ost-West- Verbindungen. Damals versammelten sich die Beteiligten an einem späten Nachmittag auf den rechtsrheinischen Terrassen bei einem Glas Wein. In den ro- ten Gluten der im Westen sinkenden Sonne stand schwarz wie ein Schattenriß die wun- dervolle Silhouette der Domstadt— mit Großg-St.-Martin, Maria im Kapitol, dem Rathaus und den vielen hundert Türmen und Türmchen, die in einem bezaubernd spielerischen Rhythmus von Wachstum und Baugeist sprachen. Mächtigen Säulen gleich drängte sich über die Brücken der Verkehr von Ufer zu Ufer, von Osten gen Westen. Der Geist, der die Stadt vor zwei Jahr- tausenden geboren, zeigte sich im modernen Alltag gleichsam als seine ständige Recht- fertigung. Tuckernde Motorschiffe, mah- lende Schrauben und Schaufelräder, rau- schende Bugwellen, Kohle gegen Süden, Holz gen Norden, und das Rollen der Eisen- bahnzüge— so spannte sich eine Kuppel aus Lärm und Arbeit über die Stadt, deren besonderen Ton allerdings niemand ver- nahm, da er selbstverständlich schien. 8 Das heilige Köln vor dem Krieg Photo: Walter Dick Se dis Jahre später var all dieses vernichtet Vier Brücken hatten die Bomben vernich- tet, dle fünfte sprengten deutsche Soldaten, als die Amerikaner einrückten. Im Strom lagen die Trümmer, die Bahndämme waren Trichterfelder, die City Massengräber. „Kö6In hat aufgehört, zu sein!, ka- belte damals ein Berichter der United-Press nach Amerika. Die Hunderttausende aber, die über die aufgerissenen Landstraßen Wie- der nach Köln hineinströmten, stellten eine andere Aussage dar. Sie kamen zu Fuß. Zerrissen und zerschlissen, die kargen Reste der Habe auf Kärrchen und Kinderwagen schiebend, so war ihnen Köln ein look kendes Ziel, und sie verzweifelten nicht, als sie, am Rheinufer stehend, das ganze Ausmaß der Katastrophe erkannten. Sie gingen an die Arbeit, obwohl es ohne Sinn schien. Nach Monaten fuhr der erste Zug wieder von jener Stelle ab, von der früher 704 Züge täglich Fäden nach ganz Deutsch- land und Europa spannten. Dann bahnte sich das erste Schiff wieder den Weg, vorüber an den mühsam zur Seite geschaffenen Trümmern des Rheinbettes. Eine Brücke für, den Straßenverkehr wurde 1946 wahr. Ih folgte eine Eisenbahnbrücke. Stein fügte sich an Stein zu einer neuen Zuord- nung. Maßstab ist der Mensch. Aus dem Chaos hat er sich seine Stadt wiedergeholt und ringt nun darum, jene Fäden neu zu knüpfen, die ihren stärksten Lebensimpuls bildeten: Binnenschiffahrt, Eisenbahn- und Automobilverkehr. Verkehrsschau und Verkehrstagung sind Ausdruck dieses Wollens.„Man hat der deutschen Verwaltung und der deutschen In- dustrie von prominenter Seite vorgeworfen, sie kenne keine Initiative“, erklärte Reichs- bahnpräsident Busch anläßlich ihrer Eröff- nung.„Wenn man sieht, mit welchem Glauben an die Zukunft in Köln gearbeitet wurde, kann man wohl nicht sagem, daß es an Initiative fehlt,“ Der über 70 Jahre alte Beigeordnete Adolphs, von dem Gedanke und Auftrieb zu dieser Ver- anstaltung ausgingen, sagte in seiner Rede: „Auf Grund ihrer jahrhundertealten inter- nationalen Verkehrsknotung sieht die Stadt ihre Mitarbeit zur Wiederaufnahme der Verkehrs- und Handelbeziehungen des deut- schen Westens zu den west- und nordwest- europäischen Nachbarstaaten als eine ihrer vornehmsten Aufgaben an. Eine jahr- hundertelange Entwicklung hat Wirtschaft and Kultur der Stadt und des ganzen deut- schen Westens überhaupt mit den west⸗ lichen Nachbarländern in engste wechsel- seitige Beziehungen gebracht, die für die Gestaltung des wirtschaftlichen und sozialen Lebens auf beiden Seiten von wesentlichem Einfluß waren, Der vergangene Krieg hat die Verzähnurig nicht nur gestört, sondern in jeder Hinsicht auseinandergerissen. Es ist an der Zeit, zwei Jahre nach Kriegsende, nach Mitteln und Wegen zu suchen, diese Fäden erneut zu knüpfen. Von der Ver- kehrsseite her müssen hierfür die pri- mären organisatorischen und technischen Grundlagen geschaffen werden.“ In diesen beiden Aeußberungen legitimiert sich der tiefere Sinn der Bemühungen, die in weit über hundert Schauständen ihren Ausdruck gefunden haben: Nicht resignieren, sondern die Dinge selbst in die Hand nehmen! Die Reichsbahn sieht sich vor der Verkehrs- not des kommenden Herbstes. Kohle muß nicht nur gefördert, sie muß auch befördert werden. Mehl in Silos hilft keinem Hun- gernden.„Wir müssen rund 100 000 Wag- gons in Einzelteilen im Ausland kaufen, erklärt Präsident Busch,„ich denke, daß ein Teil der für Europa gedachten Kredite hierfür zur Verfügung gestellt wird, denn dem Verkehrsproblem gebührt das Primat.“ „Von den 76 Dampfern und Motorschiffen, die wir noch 1939 hatten, sind uns 16 über- altere, langsame Dampfer geblieben“, be- richtet der Gewährsmann der„Neptun“, die die größte Reederei für kontinentale Küstenschiffahrt war. Schiffe bauen, dahin müssen wir kom- men, denn jede Tonne, die auf deutschen Schiffen verfrachtet wird, spart Devisen zum Einkauf von Brot.“„Die deutschen Eisen- bahner“, referiert Direktor Reiser von der bizonalen Direktion in Bielefeld,„verrich- ten mit bewunderungswertem Pflichtgefühl ihren Dienst unter schweren Bedingungen in ungekürzter, unregelmäßiger Arbeitszeit Tag und Nacht!“ So schneiden urſd finden sich im Austausch der Meinungen die Erkenntnisse. Gäste aus Süddeutschland, aus Mannheim, Stuttgart, München, und aus Norddeutschland, aber aueh aus Frankreich, Belgien, Holland und der Schweiz stellen nicht nur eine erheb- liche Resonanz dar, sondern sie sind aktiv Mitwirkende an der hohen Zielsetzung und ihrer Vollendung. Wege des Verkehrs waren einmal Wege zum Reichtum und sollen in Zukunft Wege aus der Not sein. In diesem Sinne sieht man sie überall bei- einander, in dem Majolikasaal, dem Schmuckstück der ehemaligen„Pressa“, der Kongreßhalle, den Anlagen am Rheinufer und den Ausstellungsständen, und hört sie Hre Probleme miteinander abstimmen. Eng- lischerseits wurde betont, daß es sich hierbei um eine rein deutsche Angelegenheit han- delt, und daß nichts von allem„amtlichen“ Charakter hat. Das aber bedeutet nicht, daß das, Was hier reift, fehl am Platze oder gar wertlos wäre. Im Gegenteil: was wir selber schaffen, bekundet Lebenswillen und Recht auf Leben! Darüber, daß es für uns eine Grenze des Möglichen gibt, die wir aus eigener Kraft nicht überschreiten können, die jedoch überschritten werden muß, wenn die wirtschaftliche Verflechtung des Kon- tinents und der Welt nicht noch weiter aus einandergeraten soll, brauchen wir hier nichts zu sagen. Die zentrale Stellung Kölngz in dem Ost-West- und Nord-Süd- Kreuz der Flug-, Schiffahrts-, Straßen- und Eisen- bahnspinne hat nichts an Wichtigkeit und Chance eingebüßt. Je früher sie wieder ge- nutzt wird, desto stärker wird die Aufbau- kraft sein, die von ihr ausgehen kann. Hugo Grüssen Einst fuhren über diese Brucke 700 Zuge je 1 Photo: Walter Die Freiheitliche Planung Diskussion in der Aktionsgruppe Heidelberg Der Generalsekretär des Zonenbeirates der Britenzone, Ministerſaldirektor Dr. Ger- hard Weisser, sprach am Dienstag vor einem Kreis geladener Gäste der Aktions- gruppe Heidelberg über den Neubaudes Deutschen Staatswesens“, Seine Müllschnut 7 Eine Hundegeschichte von Georg W. PIjet. Unser bescheidenes Einfamilienhaus ist das Ziel groger Besucherscharen, die wenig Wert auf Aeußerlichkeiten legen und voller Dank- barkeit sind, wenn wir ihnen nur die Tür öff- nen. Schon am frühen Morgen pflanzen sie sich vor unserem Gartentor auf und warten mit bewundernswerter Geduld, bis wir, mit ein paar Abfällen aus der Küche bewaffnet, am Tor èrscheinen. Eines Tages tauchte unter unseren Gästen ein neues Gesicht auf. Ein kohlrabenschwar- zer, wolfshundgroßer, struppiger Straßen- Kköter. Mit munter dreinschauenden Lichtern und einer vernaschten Schnauze, die irgend- Wo tief im Unrat herumgegraben haben moch- te, blickte er zu mir auf.„Na, komm!“ lud ich ihn zum Nähertreten ein und hielt ihm einen Knochen hin. „Na, komm schon!“ lockte ich. Ich rutschte mit der Hand noch näher auf den Fremdling zu Mißtrauen und Hunger kämpften in ihm. Endlich schlich er sich mit lauerndem Blick auf meine Hand zu, schnappte sich eiligst den Knochen und sprang flugs in Sicherheit. Fortan sahen wir den Hund, den wir wegen seiner verschmutzten Schnauze„Müllschnut“ getauft hatten, täglich unter unseren Gästen. Sein ergebener Blick erhob sich ohne Zittern Zu uns. Einen Monat nach unserer Bekanntschaft kehrte meine Frau von ihrem Markteinkauf Irtiek und war gerade däbel, das Gekaufte sorgsam auszupacken, als aufgeregtes Gebell vor dem Gartentor aufklang, dringlich und alarmierend. Durch die Gardine erspähte ich Tüllschnut. Er schien in höchster Aufregung. hatte jeh den Hund noch nicht gesehen, Uügst begab jeh mich hinaus, Als der Hund mieh erspähte, stieg er ein glückliches Win- seln aus. Dazu vollführte sein Schwänzchen einen wahren Propellertanz. „Was ist denn los, Müllschnut?“ fragte ich und schloß das Tor auf. Mit einem Satz fegte der Hund an mir vorbei und auf meine Frau die eben aus dem Haus trat. In groſer Sgung drängte er ihr etwas in die Hand. deine Frau stieß einen staunenden Ruf aus und starrte voller Verdutztheit bald auf den Gegenstand, bald auf den Hund, durch dessen schmalzigen Müllkopf ihre Hand ununterbro- 80 chen fuhr. Jaulend schmiegte sich der Hund an meine Frau und erwartete der Zärtlichkei- ten noch mehr. Erst als ich näher auf das Pärchen zutrat, gewahrte jeh in der Hand meiner Frau ihre kleine Geldbörse.„Die habe ich unterwegs verloren!“ brachte sie atem los hervor. a Enorme Achtung hatte diese Tat dem kle- brigen Straßenköter in unserer Mitte ver- schafft. Wir meinten, daß ein Hund, der bei uns sein tägliches Essen vorfand, auch ganz gut ein bescheidenes Dach überm Kopf er- Warten durfte. So blieb Müllschnut bel uns. Nach einer unmkassenden Generalreinigung zauberten wir einen blitzsauberen Hund aus ihm hervor, dessen lange Zotteln wie weiche Sede durch unsere Hände flossen. Seine Müllschnute war verschwunden, aber seinen Namen behlelt er. Und er hörte ja darauf. Er begleitete meine Frau auf ihren Finhole- gängen und hatte es bald heraus, die Bröt- chen vom nahen Bäcker selber, im Körbchen heimzutragen. Bald nahm er meiner Frau diesen Weg ganz ab. Eines Tages stand ein Möbelwagen vor unserem Gartentor und verschlang all unsere Habe. Wir zogen um. Etwa zwanzig Kilo- meter von unserem alten Wohnsitz entfernt bezogen wir ein anderes Familienhaus. Lang- sam begannen wir uns in unserer neuen Woh- nung einzugewöhnen. wieder schloß sich Müllschnut meiner Frau auf ihren Einkaufs- gängen an. Er sollte sich auch wieder an den neuen Bäcker gewöhnen, damit er künf- tishin das Frühstück wieder allein besorgen konnte. Einige Male hatte er meine Frau auf diesem Wege begleitet. Müllschnut lauschte. schnappte das Körbchen und lief los. * „Er kennt sich noch nicht so genau aus“, entschuldigte lch seine Säumigkeit.„Vielleicht muß er warten“, meinten die Mädels, die darin schon einige Erkahrung hatten. Wir liegen alle vorgebrachten Gründe für Müllschnuts Entlastung gelten. Meine Frau goß bereits den Kaffee ein, Zaghaft nippten wir daran. In Gedanken schnitten unsere Hände bereits die Brötchen auf.„Wir müssen zur Schule!“ drängten pflichteifrig die Kinder. Wo blieben die Brötchen? ‚Springt doch mal zum Bäcker hinüber und seht nach!“ befahl meine Frau. Renate sprang zum Bäckerladen hinüber, in- dessen wir vor unseren Kaffetassen warteten. Nach einer Weile stürzte sie atemlos ins Zim- mer.„Müllschnut ist weg. Er war gar nicht beim Bäcker!“ Müllschnut weg? Einfach die Treue gebro- chen? So etwas wurmt einen. . Wir hatten gerade unsere Abendbrotteller abgegessen, als helles Gebell an unsere Ohren dringt. Alle zugleich lassen wir die Hände sinken und starren in die Richtung des Klangs „Müllschnut!“ kreischen die Kinder und springen zum Gartentor. Wir folgen lang- samer. Da schießt Müllschnut auf uns zu, stellt artig den Brötchenkorb vor mir nieder und stürzt jaulend und winselnd in meine Arme, das ist ein Wiedersehen! „Wo hast du nur so lange gesteckt?“ grollt meine Frau. Da schiebe ich ihr zuerst den — bis zum Ueberlaufen voll. Korb mit den Brötchen unter die Nase und lasse dann ein Papierchen aufblitzen, darauf unsere brave Bäckerin von unserer zwanzig Kilometer entfernten Heimat einen kleinen Gruß vermerkt hat. „Vierzig Kilomefer ist der Hund gelaufen, um für uns Frühstücksbrote zu besorgen!“ be- tonte jeh laut und anerkennend. Ein klein wenig klingt auch der Stolz aus mir. O, ganz mächtig sogar. Unruhe Von Georg Britting Immer wieder Bluhn die Garten, Singen Vögel 5 Ihre Lieder, Jedes Jahr. Bis obenauf füllen wir Müllschnuts Fregnapf Er wischt mit seiner langen, dampfenden Zunge darüber und fällt in das Essen ein. Aber auch wäh- rend der Mahlzeit bleiben seine dankbaren Blicke unausgesetzt auf uns gerichtet. Genau so trug sich die Geschichte bei uns zu, und wer's nicht glauben sollte, der frage bei uns nach. Müllschnuts Augen werden es ihm bestätigen, diese Augen, die nicht lügen können. Französische Spätromantiker In seinem Vortragszyklus in der Kunsthalle machte Dr. Hartlaub am Mittwoch seine Zuhörer mit einer Gruppe von Malern und Graphikern aus dem Kreis der französischen Spätromantiker bekannt, mit Geistern, die, ohne zu den großen Auserwählten der Kunst zu gehören, dennoch zumindest entwicklungs- geschichtlich ihre Bedeutung behalten als Künstler teils sentimental- romantischer, teils lasstzistischer Gesinnung, mit oft mystisch- legendärem oder dämonisch-phantastischem Gefühlseinschlag. Die Linie führte etwa von dem noch von Ingres und Delacroix beeinfluß- ten Theodore Chassériau und dem bedeuten- den Monumentalmaler der Pariser Genoveva- Fresken, Puvis de Chavannes, über Garles Meryon, den meisterlichen Radierer, dessen scharfe sachliche Beobachtung sich mit eigen- zümlich phantastischer Fabulierkraft verbindet. zu Gustave Moreau, dem in mystisch-visſona- rem Malbombast steckengebliebenen Eklek- tiker und zu Doré, dem bintergründigen Dante- und Balzgc-IIlustrator. Alphonse Legros“ Toten- tanzdarstellungen und die musikalisch inspi- rlerte Graphik Fantin-Latours gehören eben- falls in diesen bunten Reigen. den die Erschei- nung Odilon Redons folgerichtig abschloß, ei- nes Meisters der Litographie, dessen sich Flau- bert und Baudelaire bedienten, und der durch feinsinnige Aquarelle und Pastelle traumhaft- symbolistischen Charakters der Farbe und Dar- stellung sich deutlich dem modernen maleri- schen Empfinden annähert.... Schwetzinger Epilgg 5 Mitte Juni begannen die diesjährigen Schwet⸗ zinger Festspiele mit der glanzvollen Zau- berflöten- Inszenierung Heinrich Koeh- ler Helffriechs, Heidelberg. Mitte Juli deschloß die Karlsruher Vorstellung des„Fi- delio“ unter der musikalischen Regie Otto Matzeraths das Opernprogramm,. Vor lem die Stäcltischen Bühnen Heidelberg leren einzelne Vorstellungen seinerzeit bespro- men wurden— zusammen mit den Bühnen Frankfurt, Darmstadt und Karlsruhe, haben sich das Verdienst erworben, unter den schwie- rigsten Verhältnissen die Festspiele nicht nur durchzuführen, vielmehr auch für kurze Wo- chen das kleine, verträumte Schwetzingen zum Schauplatz und Mittelpunkt musikalischer Er- eignisse von hohem Rang zu machen. Bruno Vondenhoff war ein überaus kultivierter Dirigent von Händels„Otto und Theopbano“ und bewies. nach einem vormittäglichen Kon- zert in Heidelberg, seine Eignung nicht nur als Und die Sterne Stehn am Himmel, Wei und prüchtig, Und die Ferne Tut wie Gold sich Mdchtig auf. Wär der goldne Mond nieht über Deinem Vogelgarten, ber deinem Stillen Haus, Hieltest du das Lange Warten 5 Nicht mehr aus. a een Konzertdirigent, sondern auch als Bühnen- kapellmeister. Neben den Opern- Festspielen lief die Reihe der Symphonie- und Kammerkonzerte, veran- staltet von der Konzerfdirektion Heinz Hoff- meister, die sich durch ihre Initiative um die Durchführung des konzertanten Teils verdient gemacht hat. 5 Dies Doppelprogramm— Oper und Kon- zerte— War des Guten fast zu viel. Immer- hin wurde die Fülle durch die Qualität des Gebotenen legitimiert. Wir erinnern an das prachtvolle Konzert des Städtischen Orchesters Heidelberg unter Carl Schurfehts Leitung, an die Berliner Philharmoniker mit ihrem Dirigenten Sergiu Celibidache wir er- innern an die Solisten Frieda Kwast- Ho: da pp. Walter Ludwig(Tenor), an den Bas- sisten Friedrich Dalberg, an den jubelnden, zarten Sopran Annelies Kuppers. Das Rokokotheater und der Jagdsaal des Schwetzinger Schlosses waren der Rahmen des „Wieder eigene Erre, een Str kauen göhere. alter e regt ind anchfä uzukl koroloe lecke ehem stet, Aird, u u ermi nein R. krbrich Albstzu nes I an jun, Alballo utte, esselb krelfert a, ah. mand baplert SDA usika! Ane kü amitter Otto karter en Pfad die Wel und das dem Ke hakt“, A ist 1 aanet, ſchwing Beweg lakter u ber Fark kelt es ion sue pürt n ernat unpla Abstufu trrlelt At stat Begir burger Wwaufkül Jotterſe deus 0 Art ihn Hohe dar de dachte 15 000 1. van kühmte gene kom; tschen n zum Eisen- n der rich- gefühl ungen itszeit tausch te aus ttgart, aber d und erheb- Aktiy i und Vege unft U bei- dem 1% der ufer ört sie Eng- Nerbel han- ichen“ nicht, oder a8 WIr n und ür uns vir aus önnen, Wenn Kon- T aus- hier Kölns uz der Elsen- it und ler ge; ukbau⸗ in. ssen je Ta 1 Dlel elberg dirates Ger- g vor tions- u des Seine ſallun nen- Reihe eran-· Hoff- m die dient Kon- amer- t des 1 das esters tung, ihrem E Ho: Bas nden, des n des u Seite 8 U ſrnundert ein besonderes Stilgefühl auch I wirtschaftlichen Raum zu entwickeln im Friffe sei. Aus diesem Grunde gebe es kein rück zu den demokratischen Formen der Fulskirche noch zur Weimarer Epoche. An- ſutend nannte der Referent das Genossen- Haktswesen und die veränderte Beziehung ischen Arbeiter und Werk als Elemente ezes sich neuanbahnenden sozialen Wirt- ſhaktswillens, der seinen Ansporn nicht ehr vom freien Markt, sondern vom Be- uk erhalte. Bei aller bürokratischen Schwer- Allekeit und anderen gefährlichen Mig unden der Anlaufzeit sei darum eine pla- ende und regulierte Wirtschaft ein zu be- ſhendes Charakteristikum unserer Zeit und komme auf den Freiheitswillen der Wirt- naktsgestalter an, diese Sozialwirtschaft cht in einer Staatssklaverei, sondern in n. Die heutigen deutschen Verhältnisse unten selbstverständlich nicht Maßstab n und man müsse, um diese Tendenzen zu reifen, die Weltwirtschaft, insbesondere stille Wirtschaftsrevolution in Großbri- ſumien im Auge behalten. an diesem Punkte hakte die Diskussion n und es war insbesondere Prof. Alfred eber, der auf die Inkongruenz einer be- larksbefriedigenden und einer exportbeton- en Wirtschaft hinwies. Die Frage von Prof. Eckard, ob unsere Wirtschaft nicht doch ker von den monopolistischen Tendenzen * amerikanischen Oekonomie als von den um Referenten aufgezeigten neuen Stil- hementen bestimmt sei, beantwortete Direk- r Weisser mit zem Hinweis auf unsere be- undere mitteleuropäische Aufgabe, Brücke nischen West und Ost zu sein und sich nicht d einseitiger Weise festlegen zu lassen. In lezem Sinne bekannte sich die Versamm- ung zu einem ungeteilten Deutschland, wenn nan auch vielleicht in nächster Zeit der bit- ren Tatsache der vorübergehenden Tren- ung von Ost und West gegenüberstehe. Es ſandle sich für die Sozialisten darum, opti- ſtisch zu bleiben, denn Sozialismus sei mer Natur nach Optimismus, meinte der kelerent. Wir sollten das historische Unglück ficht dadurch legitimieren, daß wir Länder- ſerkassungen schaffen. In seinen Auffassun- en wesentlich sekundiert von Prof. Dr. Gei- r und in der Sozialisierungsfrage unter- ſültzt von dera hessischen Wirtschaftsmini- er Dr. Koch, forderte Direktor Weisser viel- ſehr die Ergänzung einer möglichen zukünf⸗ 5 Wirtschaftsver fassung, 1 dem von ihm aufgezeigten antiliberali- ichen Wesenszug unserer Gesellschaft K. A. Die Hitze macht's Erregt diskutierende Gruppen stehen in en Straßen der Stadt. Alles starrt zum guen Himmel empor, wo friedfertig ein abgerer, gelber Ballon schwebt und die Ge- alter erhitzt. Ein bebrillter Herr, der auf- regt mit dem Zeigefinger zwischen Hals ud krischgewaschenem Gummikragen archkährt, versucht die Umherstehenden Azuklären:„Es handelt sich um einen me- korologischen Versuchsballon, der zum Meeke wissenschaftlicher Forschung mit chempfindlichen Mehinstrumenten ausge- tet, von einer Wetterstation hochgelassen Ad, um den Feuchtigkeitsgehalt der Luft ermitteln. Ich selbst.„Da scheint mir nein Rheumatismus doch zuverlässiger,“ un- bricht ihn ein älterer Mann und pafft Albstzufrieden den Zuhörern eine Wolke umes Dachreiters ins Gesicht.„Nein,“ meint en junges Mädchen,„das ist sicher ein Fes- Alballon.“„Ach Quatsch— verzeihen Sie itte,— ich meine natürlich es ist kein besselballon. Die sehen ganz anders aus,“ gelkert sich der junge Mann in ihrer Nähe. ga, aber Was ist es denn wirklich?“ fragt mand. Zwei Jungen mit einer braunen baplertüte geben die Antwort.„Gell, Hoi- 5 dusikalischen Sommernachtstraumes, Waren ine künstlerische, singende, klingende Enklave amitten einer bösen Welt. Z. G. — Otto Dill-Ausstellung in Stuttgart. Im Stutt- krter Kunstkabinett werden Werke des bekann- n Pfälzer Tiermalers Prof. Otto D111 gezeigt. die Welt ist Dill nicht Enge, die Welt ist Weite und das Leben„Farbe in der Luft“,„Farbe auf am Körper der Tiere“,„Farbe in der Land- Abakt“ Er kommt vom Impressionismus. Ueber- ist Lient in den Bildern, hier dienend einge- ddnet, dort herrschend das strahlende Szepter chwingend. Es bestimmt das Ganze, es belebt ewegung und Handlung, es ordnet, es gibt Cha- Akter und Wert in der Verteilung der Massen Wie ler Farben, deren Einzelwirkung und Zugehörig. elt es kestsetzt und leitet. Menohe Werke sind don sülchlieher Atmosphäre erfüllt, in anderen 5 man die Heimaterde, und in seinen, der dternationalen Kunstwelt besonders vertrauten ennplatzmotiven verwendet Hill eine an feinsten stukungen reiche Grün- und Braunskala und dalelt dadureh besonders delikate, Farbwir⸗- ingen. 2 H. 8 Hlndemiths pFranziskuslegende in Darmstadt. 1 Rahmen der Darmstädter internationalen nlelktage wurde Paul Hinde mit hs als Tanz- zie sestaltete Pranziskuslegende N ob. ee VIis lone“(deren Musik bereits unter wcbard Laugs in Mannheim erielang) in, dor uit mlerung des Ballettmeisters Heinrich Trapp Ait starkem Frfolg erstaufgefünrt. DENA. dune sinn in Salzburg. Die diesjährigen Salz- 8 Festspiele werden morgen mit der Welt- Gon ünrung der Oper„Dantons Tod“ von dolterled von Einem eröffnet werden. Die 1159 Oper des jetzt 29 jährigen Komponisten ge- et ſhrem Charakter nach zur modernsten Musik. 0 Hoher Preis für Beethoven-Partitur. Ein Erem- 1185 der Erstausgabe von Beethovens 9. Sinfonie Udahte bel einer Münchener Versteigerung 000 Mark. 89 mien Gogn im Fm, Die Verfilmung des be. Amten Buches lrving stones„Vincent von Gogh 600 Leben in Leidenschaft“ wird von der Metro. Wyn-Mayer vorbereitet. Spencer Tracy wird en Gogh verkörpern. Mas rönte Fernrohr der Weit, Ein in kast anzigſähriger Arbeit gebautes Riesenfernrohr 0 einem Burchmesser von 5% Meter wird im 0 835 auf dem Mount Palomar bei san Diego 5 Zlikornien aufgestellt werden. Mehr als fünf de waren nötig, um die Linse des Teleskops 10 bolieren, und fast zwei ronnen Glas mußten betragen werden, um die konkave Höhlung zu erzielen. DEN. Neu ersiandene„Alſe Brücke“ Wesentliche Verkehrs verbesserung in Viel besungen, oft gemalt, tausendmal fotografiert, wurde am 29. März 1945 die Weit-, ja weltberühmte alte Heidelberger Brücke, unmittelbar vor dem Einmarsch der Amerikaner in die Luft gesprengt. Ubrigens wurde im Laufe der Jahrhunderte das Bauwerk sie- benmal zerstört, was ebensosehr für die Rauflust aller Zeiten, als für den rührenden Bie- nenfleißg immer wieder aufbauwil- liger Zeitgenossen spricht. So wurde auch nach dem letzten Kriege bereits im März 1946 ernst- lich an die Wie- derherstellung die- ses für das tra- ditionsgebundene Heidelberg so teu- ere Bauwerk her- angegangen. Der Ursprüngliche Plan eines provisori- schen Flußüber- gangs wurde durch verkehrstechnische Ueberlegungen und àaus Sicherheitsgründen zugunsten einer voll und ganz werkgetreuen Rekonstruktion des zerstörten Mittelteiles fallen gelassen. Un- endliche Schwierigkeiten mußten überwun- den werden: es fehlte an Steinen, es fehlte vor allem an Steinmetzen und Steinhauern, einem durch moderne Bauweise fast aus- gestorbenen Handwerkerzweiges. Was das Material angeht, so fischte man einen Teil der Trümmer aus dem Neckar und benützte nicht verbrauchtes Material für Reichsauto- bahnen, das im Neckartal lagerte. 1200 cbm Hausteine waren erforderlich, wenn man die alte Brücke in ihrer ursprünglichen Form wiederherstellen wollte. In Friedens- zeiten kein Problem, heutigen Tages fast eine Sisyphusarbeit. Schließlich gelang es, aus den Steinbrüchen der nächsten Um- 5 unserer Nachbarstadt Heidelberg gebung Heidelbergs das restliche Baumate- rial zu„organisieren“. Inzwischen hatten sich, vor allen Dingen Leute aus dem Su- ddetenland, für Steinmetz- und Steinhauer arbeiten gefunden, und es wurde unter der Gesamtleitung Oberbaudirektor Hussongs hrt MM- Photo: und der wesentlichen Mithilfe des Archi- tekten Rudolf Steinbach, eine ‚Bauhütte der alten Brücke“ gegründet, die übrigens für künftige Bauarbeiten und die Stadt- planung beibehalten werden soll. Dieser Entschluß bedeutet eine Verlegung der Steinindustrie àus dem Neckartal nach Heidelberg. Die Finanzierung der recht kostspieligen Rekonstruktion wurde durch Zuschüsse und private Spenden sichergestellt, die aus allen Teilen nicht nur Deutschlands, sondern auch Europas und Amerikas in den Stadtsäckel flossen. Nach anderthalbjähriger Arbeit wird am Samstag, dem 26. Juli, die Brücke in einem feierlichen Akt durch den Ober- bürgermeister Dr. H. Swart dem Verkehr übergeben werden. Z. G. ner, ma losse den annere à noch steige!“ ruft der kleinere.„Ha, klor,“ sagt sein Kum- pan und packt die Tüte aus. Zum Vorschein kommt ein sorgfältig zusammengelegter Pa- pierballon.„Um Gottes Willen,“ läßt sich eine Frau vernehmen, wo haht ihr denn die gefährlichen Dinger her?“„Die kann ma doch kaafe. Do is unne ä Loch drinn un son Kram, wo brennt. Ma braucht's bloß an- stecke un dann schteigt de Ballon vunn alla.“ Die so schwierige Frage war beantwortet ein Spielzeug!„ mle Wird der Bunker gesprengt? Der zwischen den Werken von Boehringer & Söhne und der Zellstoffabrik Waldhof lie- gende 21 m hohe Luftschutzbunker soll am 1. August gesprengt werden. Da der Bunker für die Wasserversorgung der Firma Boeh- ringer& Söhne, die pharmazeutische Pro- dukte herstellt, von größter Bedeutung ist und bei einer Sprengung die Gefahr der Be- schädigung oder Zerstörung in der Nähe ge- legener Wohnhäuser und wertvoller Fabri- kationseinrichtungen besteht, hat die Stadt- verwaltung Schritte unternommen, um die Sprengung des Bunkers zu verhindern. Die Stadt Mannheim erklärte sich bereit, den oberen Teil des Bunkers abzutragen, wo- mit dem Bauwerk jede militärische Bedeu- tung genommen würde. Der Antrag soll zur Zeit von der zuständigen Abteilung der Mi- litärregierung wohlwollend geprüft werden. Es besteht also durchaus noch die Möglich- keit, daß das Bauwerk friedlichen Zwecken nutzbar gemacht werden kann. R. Fährt die Straßenbahn doch? Am 4. Juli beschloß der Stadtrat ein- stimmig, ab 1. August 1947 den Straßen- bahnbetrieb bereits um 20.30 Uhr einzustel- len und kam damit der Forderung des Per- sonals der Verkehrsbetriebe, Ueberzeit in Form von Urlaub abzugelten, nach. Da die Durchführung dieses Beschlusses jedoch weitgehendste Folgen für das gesamte öf- fentliche Leben unserer Stadt gshabt hätte, lud Oberbürgermeister Braun die Direkfon und den Betriebsrat der Verkehrsbetriebe sowie einen Vertreter des Arbeitsamtes zu sich, um die Angelegenheit noch einmal zu besprechen. Durch Mehreinstellung von Personal, die allerdings erhebliche Schwie- rigkeiten zu bereiten scheint, will man nun die unpopuläre Maßnahme vermeiden, Die Teilnehmer an der Besprechung verschlos- sen sich nicht den eindringlichen Darlegun- gen des Oberbürgermeisters und verspra- chen ihr möglichstes zu tun, um Abhilfe zu schaffen. Es ist somit zu erwarten, daß auch in Zukunft die Straßenbahn bis 21.30 Uhr benützt werden kann. 5 E. Jawohl, Herr Nebenstellenleiterl Eine artttliche Bekanntmachung des Ar- beitsamtes Mannheim richtet sich„an die Herren Bürgermeister des Landkreises Mannheim und an die Herren Nebenstellen- leiter des Arbeitsamtes“ Im weiteren wird dann von„Männern“ und„Frauen“ im Zu- sammenhang mit der Bestätigung der Mel- dekarten für die 105. Zuteilungsperiode ge- sprochen. Von einem„Herrn Normalver- braucher“ hat man bisher noch nichts ge- hört. Es würde einmal brennend interessie- ren, wo eigentlich der Herr anfängt. Etwa bei städtischer oder staatlicher Besoldung? Kobold Neues Jugendheim Die bereits seit mehreren Monaten lau- kenden Bemühungen der Stadtverwaltung und der Militärregierung, für die Jugend- organisationen Mannheims ein weiteres Heim zu schaffen, konnten am Donnerstag mit der Einweihung eines neuen Heimes in der Sophienstraße gekrönt werden. Nach- dem Stadtschulrat Hellmuth allen an der Verwirklichung des Planes Beteiligten sei- nen Dank ausgesprochen hatte, gab der Lei- er des amerikanischen Jugendprogramms für Mannheim, Mr. Pollock, seiner Hoff- nung Ausdruck, daß dieses Haus eine Stätte A fruchtbaren Wirkens und eines regen Ge- dankenaustausches zwischen jungen Deut- schen und Amerikanern werden möge, ganz gleich welcher politischen oder konfessio- nellen Richtung sie auch immer angehören. Eine Besichtigung der über zwanzig Räume, in denen Gelegenheit zu Zusam- menkünften, Studien aller Art und hand- Werklichen Arbeiten gegeben ist, beschloß die von musikalischen, tänzerischen und schauspielerischen Darbietungen umrahmte Feier. 0 K. G. Eine üble Zeiterscheinung Die Mannheimer Kriminalpolizei teilt uns mit: Täglich erscheinen auf den Dienststel- len der Kriminalpolizei und auf den Polizei- revieren Personen jeden Alters und Ge- schlechts und erstatten mit großem Kerger und Verdruß Anzeige, daß eine„schöne Un- bekannte“, Welcher man für einige Zeit Un- terkunft und Verpflegung gewährte, unter Mitnahme wertvoller Gegenstände(meist Kleider, Wäsche, Schmudcstücke) plötzlich mit unbestimmtem Ziel verschwunden sei. Sehr oft hinterlassen diese Frauenspersonen, die bei Abwesenheit des Wohnungsinhabers das Haus unbemerkt verlassen, eine kurze Notiz, daß sie in wenigen Tagen wieder zu- rückkehren würden. Dadurch wird erreicht, daß der Geschädigte zunächst einige Tage wartet und erst dann, wenn von der Täterin keine Spur mehr festzustellen ist, die Sache anzeigt. Fest steht, daß sehr viele Dieb- stähle, welche auf diese Weise vorkommen, vermieden werden könnten, wenn vor allem unsere Hausfrauen die notwendige Vorsicht und Klugheit walten lassen würden. Bevor man eine fremde Person aufnimmt, ist es unbedingt erforderlich, die Legitimations- papiere eingehend zu prüfen. Kenn sich je- mand nicht ausreichend oder überhaupt nicht ausweisen, so stimmt immer etwas nicht. In solchen Fällen ist sofort die Polizei zu ver- ständigen. 5 Am besten kann diese üble Zeiterschei- nung jedoch dadurch bekämpft werden, daß unbenützter, verfügbarer Wohnraum dem Wohnungsamt gemeldet und nicht an Fremde vermietet wird. Bevorzugte Abfertigung. Das Mannheimer Gewerbeamt teilt uns mit: Die Klagen der Berufstätigen über die geringe Hnkaufsmög- lichkeiten veranlassen uns, nochmals darauf hinzuweisen, daß It Erlaß des Wirtschafts- ministeriums vom 18. November 1946 die Be- rufstätigen in der Zeit von 16.30—18.00 Uhr bevorzugt bedient werden sollen. Wir rich- ten deshalb einen Appell an die Einzelhändler, eine gerechte Warenverteilung vorzunehmen, damit auch die Berufstätigen noch am Spät- nachmittag ihre Einkäufe erledigen können und die ihnen zustehenden Waren erhalten. Verkehrsunfälle und kein Ende. Es ereig- neten sich wieder acht Verkehrsunfälle, bei denen eine Person getötet und neun verletzt wurden. Von den Verletzten mußten sechs in das Krankenhaus eingeliefert werden. Feuer vernichtet Lebensmittel. In einer Lagerhalle entstand aus bis jetzt noch unge- klärter Ursache ein Brand, dem größere Men- gen Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände zum Opfer fielen Ein weiteres Schadenfeuer entstand in einem Wald bei Mannheim. Beide Brände konnten durch die alarmierte Berufs- teuer wehr gelöscht werden. Neues Theater- Unternehmen. Die„Badische Volksbühne“, unter Leitung von Herbert Do- berauer und Hartmut Hummel, tritt am heu- tigen Samstag, 20 Uhr, im Neckarauer Volks- haus in einer Gewerkschaftszvorstellung mit dem kabarettistischen Spuk„Die Geisterbar- carole“ von S. O. Wagner zum ersten Male vor die Oeffentlichkeit. Eulenspiegeleien im Astoria. Die Kabarett- Gruppe„Die Eulenspiegel“ gewann bei ihrem Astorla-Gastspiel schnell Sympathie, denn sie zeigte Originalität, Geist und— welch sel- tene Wohltat— Niveau. Im einzelnen fehlte allerdings noch ein letzter Schliff. So bei der Ansage, dle sich bei aller Gefälligkeit noch besser durcharbeiten ließe. Besonders der Sketsch weist trotz sprühender Einfälle noch manche Konzession an die Anspruchslosigkeit einer platten Situationskomik auf. Nach rasch überwundener Unsicherheit tanzten Maudy und Margit präzis und anmutig im geschmack- vollen Kostüm durch das Programm. Starker Beifall belohnte die Truppe, die sich sicherlich noch weiter entwickeln dürfte. mle Palast und Capitol.„Gefundene Jahre“ ist ein menschlich stark fesselnder Film um das Problem des Kriegsverletzten, der sein Ge- dächtnis und damit sein altes Ich verloren hat. (Nach dem Roman von James Hilton.) Wie dieser englische Offizier durch die Liebe einer sehr klugen und opferwilligen Frau ein neues Leben und auch seine„verlorenen Jahre“ wie- der findet, das macht die spannende Handlung aus. Gute schauspielerische Leistungen in den beiden Hauptrollen. rel Wiehtige Bekanntmachungen. Wir verwei⸗ sen auf zwei Bekanntmachungen über die Er- holungsfürsorge und Bekämpfung des Schwarz- fahrunwesens auf der Städt. Straßenbahn im Anzeigenteil. Berichtigung. Der Obermeister Werneburg und der Monteur Seyboth, über deren Spruch- kammerverfahren wir in unserer Ausgabe vom 19. Juli berichteten, waren nicht im Laden- burger, sondern im Ludwigshafener Werk der Firma Benckiser beschäftigt. Papierabgabe geregelt. Die einheitliche Alta papierbewirtschaftung wurde mit sofortiger Wirkung für die vereinigte anglo- amerikani- sche Zone angeordnet. Ablieferer von Alt- Napier erhalten in beiden Zonen die gleiche Neupapierprämie: für Druck-, Schreib- und Tapetenpapier sowie für Roh- und Toiletten- papier 40% und für Packpapier, Pappe und Rohdachpappe 50% des Gewichtes der abge- lieferten Altpapiermenge.(DENA) Es wird durchgegriffen. In den letzten Ta- gen wurden 140 Personen, die bei Diebstäh- jen auf Feldern ertappt wurden, wegen Feld- krevel zur Anzeige gebracht. 9 Sehr warm, zeitweise gewittrig Vorhersage, gültig bis Montagabend. Heiter bis wolkig, nachmittags und abends allmählich zu- nehmende Gewitterbildung. Höchsttemperatur 32 bis 35 Grad. Tiefsttemperatur 17 bis 19 Grad. Abgesehen von örtlichen Gewitterböen, schwach windig. Amt für Wetterdienst Karlsruhe Aus Wak und Fern Ladenburg. In einem feierlichen Gottes- dienst wurde in beiden christlichen Kirchen die Heimkehr zweier vor dem 19. Jahrhundert gegossenen Glocken, die geschmückt vor den Altären standen, gefeiert. 5 Altshausen. Zur elektrischen Sicherung sei- nes Schweinestalles legte ein Bauer einen blanken Draht nach der Küche. Bei den Arbeiten kam er mit dem Strom in Berührung und wurde sofort getötet. Seine 34 Jahre alte Frau, die ihm zu Hilfe kommen wollte, er- eilte das gleiche Schicksal. Die Verunglück- ten hinterlassen drei unmündige Kinder. Lindau. Ein 63 Jahre alter Mann aus Oberreitnau erschlug mit der Axt seine bei Sorgen der Rof-Kreuz-Küchen „Der Küchenzettel besteht aus Voraussetzungen“ Auf Einladung des Roten Kreuzes statteten Wir neulich der Roten-Kreuz- Küche in der Alphornstraße einen Besuch ab. „Die Essenteilnehmer sind teilweise sehr unzufrieden“, sagte Schwester Friedlein, die Leiterin der Küche, bei unserem Besuch, „da sie glauben, daß das Essen seinem Ge- halt nach nicht der Markenabgabe ent- spricht.“ 7 Hier werden neben der Zubereitung für die Schul- und Lehrlingspeisung etwa 1400 bis 1500 Mittag- und Abendmahlzeiten für Teilschwer- und Schwerarbeiter sowie„ge- Wöhnliche“ Normalverbraucher ausgegeben. Nach dem Speiseplan gab es an diesem Tage einen Liter dicke Haferflockensuppe gegen Abgabe von 50 g Nährmittel oder 100 g Brot, oder Suppe, Trockenkartoffeln mit Karot- tensalat mit Oel angemacht, man schmeckte es. gegen 50 g Brot und 200 g Kartoffeln.„Der Küchenzettel besteht aus lauter Voraussetzungen“, erklärte Schwester Friedlein.„Wenn Gemüse gesich- tet wird, dann beginnt die Jagd nach ihm wie bei jeder Hausfrau. Eine Bevorzugung in der Belieferung der Roten-Kreuz-Küchen erfolgt nicht.“ Ein großes Problem ist die Beibringung von Nährmitteln und Teigwaren. Die Essen- teilnehmer können nicht täglich Nährmittel abgeben. Sie müssen also Brotmarken um- setzen. Die Nährmittellieferanten versteifen sich aber auf Nährmittelmarken. Kommen- tar überflüssig.! Bei Sonderzuteilungen werden die beiden Küchen berücksichtigt wie alle Werkküchen„Kompensieren“, wie das in Fabriken und Betrieben möglich ist, können sie leider nicht. Praktisch gesehen, sind nach Schilderung aller Einzelheiten die Sorgen der Küchenleiterin die gleichen wie bei jeder Hausfrau, nur eben hundertfach vergröbert. Unter Berücksichtigung der gu- 0 ten Absicht und der Notwendigkeit, die hin- ter den beiden Küchen in Mannheim steht, dürfte sich, was die Gemüse- und Nährmit- telbeschaffung anbelangt, hier vielleicht doch eine Erleichterung schaffen lassen, Die Ar- beiter, Angestellten, Studenten und Rentner, die auf das Essen angewiesen sind, wären gewiß dankbar. Noch eins! Ob sick unter den Maler- meistern in Mannheim nicht einer finden ließe, der schnell, billig und ohne Anspruch auf Verpflegung etwas Farbe über den düsteren Speisesaal in der Alphornstraße ausgieben könnte? Und warum sitzen eigentlich im Küchenausschuß drei Männer statt Frauen? 5 Hm. mögensstücke. Wissen Sie schon, daß in Mannheim im Jahre 1946 27 Familien mit 10 und mehr Kindern lebten? 100 eheliche und 239 unverehelichte Müt- ter unter 20 Jahre alt waren? 5 92 Prozent aller unehelichen Mütter das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet hatten? 15 Prozent aller Verstorbenen an Krebs litten? a dreimal sbdviel Männer als Frauen ver- unglückten? 5 jeder zwanzigste von der Fürsorge unter- stützt wurde? die Post pro Kopf 119 Briefe beförderte? pro Kopf täglich das doppelte Quantum Wasser wie 1938 verbraucht wurde? 2* eee ium wohnende Tochter und ihr 2jähriges Kind. Der Mörder ist geständig.(bg) Meersburg a. B. Der Bruder des hiesigen Ratschreibers Kopp, Thomas Kopp. hat zu- sammen mit seinem Landsmann Lothar Herzog zum zweiten Male den höchsten Berg Ameri- kas, den in der Nähe von Valparaiso in Ar- gentinien gelegenen über 7000 Meter hohen Anconcagua bestiegen. Diese kühne Tat der beiden Bergsteiger hat in der amerikanischen Presse großes Aufsehen erregt.(bg) Hamm Ein von dem Hammer Stadtrat ein- stimmig angenommener Antrag, der dem In- nenministerſium von Nordrhein-Westfalen zu- geleitet worden ist, fordert die Kasernierung von Schwarzhändlern in Baracken und Bun- kern. In der Begründung heißt es, daß ehr- lichen Menschen auf die Dauer nicht zugemu- tet werden könne, mit asozialen Elementen in Hausgemeinschaft zu wohnen. Der freiwer⸗ dende Wohnraum solle Bergleuten, Flüchtlin- gen und Berufstätigen zur Verfügung gestellt werden. edle Dr Oe Aaoelaeſ: 8 Die Soꝛzialredaktion des„Mannheimer Mor-. gen“ erteilt jeden Mittwoch, vormittags von 912 Uhr, mündliche Auskunft. Außer- dem haben wir an jedem Donnerstag, von 1719 Uhr, eine abendsprechstunde eingerichtet Abonnementsquittungen brau- chen nicht vorgelegt werden. 5 Mietaufhebungsklage. Ob sie mit einer Miet- aufhebungsklage wegen der Beschimpfung„Blö- des Weib“ Erfolg haben werden, möchten Wir sehr bezweifeln. Ein Landgericht führte kürzlich in einer Urtellsbegründung aus,„daß in der jetzigen Zeit mit ihrer im besonderen Mage bestehenden Wohnungsnot einer Mietaufhebungsklage nur dann stattzugeben ist, wenn es sich um gewich⸗ tige und schwere Belästigungen handelt. Denn bei der Enge des zur Zeit dem einzelnen zur Ver- fügung stehenden Wohnraumes und bei der durch die Ernährungslage bedingten Gereiztheit der Partelen kommt es sehr leicht zu Unbeherrscht- heiten, die bei einer normalen Lage der Wohn- und Ernährungsverhältnisse kaum vorkommen würden. Unter Berücksichtigung dieser Zeit- verhältnisse muß daher von den Parteien er- wartet werden, daß sie gewisse gegenseitige Un- kreundlichkeiten, ja sogar Belästigungen ver- Winden müssen, soweit diese Belästigungen nieht zu schweren, erheblichen Belästigungen im Sinne des g 2 des Mieterschutzgesetzes sich verstärken.“ G. M. in W.: 1. Die Umwandlung eines auf Schuldschein gegebenen Darlehens in eine Hypo- thek auf Grund- oder Hausbesitz kann nicht er-: zwungen werden, solange nicht dureh die Ver- mögens- oder Einkommenslage des Schuldners die Barrückzahlung der Schuld fraglich wird. 2. Ein Gläubiger kann, wenn ihm für, den Fall der Zahlungsunfähigkeit ein Grundstück als Ersatz- leistung für ein Darlehen zugesichert wurde, die Herausgabe dieses Grundstückes nicht verlangen. solange dem Schuldner die Barablösung des Dar- lehens möglich ist. 3. Der Gläubiger hat nur An- spruch auf Rückzahlung des Betrags, den er laut Schuldschein als Darlehen gegeben hat. Die Forderung auf„wertbeständige“ Rückzahlung oder Ersatzleistung ist unzulässig. Zweifelhafte Erbschaft. Kürzlich verstarb mein Onkel, der mich zu seinam Alleinerben einsetzte. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden aber die Schulden höher sein als die nachgelassenen Ver- Kann ich die Erbschaft aus- schlagen?— Die Ausschlagung kann nur binnen sechs Wochen erfolgen. Die Frist beginnt mit dem Zeitpunkt, in welchem der Erbe von dem Anfall Kenntnis erhält.(8 1944 BGB.) F. K. 200: Für die Beseitigung von dureh Bom- beneinwirkung verursachten Gebäudeschäden. also auch für kleinere Reparaturen an Fenstern und Türen, sind nicht die Wohnungsmieter haft. bar. Die Kosten dafür trägt, vorbehaltlich seiner an die Feststellungsbehörde zu richtenden Ersatz- forderung, der Eigentümer. Die Mieter können sich an den Kosten beteiligen, sind aber dazu nicht verpflichtet. 1 Sp. Weinheim: Kinder aus geschiedenen Ehen unterstehen der Obhut des lternteiles, dem sie durch Scheidungsurteil zugesprochen wurden, Ber von der elterlichen Erziehungsgewalt ausgeschlos- sene Elternteil kann nur durch das Vormund- schaftsgericht eine Aenderung herbeiführen. Bas Recht des Vaters zur Vertretung des Kindes da- Segen bleibt unberührt. „H. Z. Mannheim: Zivilie Kleidungsstücke ame- rikanischer Herkunft können Sie jederzeit tra- Sen, das Tragen von Kleidungsstücken aus ame- rikanischem Heeresbesitz dagegen ist nicht ge stattet und wird gegebenenfalls bestraft. G. H. in O.: Bei Entlassung aus der Kriegs- gefangenschaft muß der vom Seren vorgeschriebene Fragebogen von dem Heimkeh- rer in der Gemeinde abgegeben werden, in der er nach seiner Rückkehr Wohnung nimmt. Streitfrage P. und P. Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage“ stammt aus Hamlets Monolog. Zwel Schönauer. Leckgewordene Holzfass und Regentonnen dichtet man ab, indem die Hol teile im. Innern des Gefäßes mit feinem feuchten Zement eingerieben werden, so daß sich beim 5 eine dürne Zementschicht bilden K. Bl.: Gelbe Ruben werden auf fol Setrocknet; Nach Zurichtung, eee keine Streifen oder Scheiben schneiden, 2 bis 2 Minuten dämpfen, auf einem Tuch ausgebreitet vortrocknen und dann auf mit Papier belegten Horden bei 80 Grad Celsius dörren. 12 n sanmengben Fest Nr. 1: Ein Tüllkleid aus Gardinen mit Stoff garniert. telteill endet hinten in Sroßer Schleife. Der Rock ist Weitgeschnitten.. Nr. 2: Zum schlichten, einfarbigen Kleid mit mäßig weitem Rock, gemusterte Schulter- und Hüftdrapie- rung mit reich niedertfal- lender Schleife. einfarbigem Der Gür- Nr. 3: Wieder ein ein- kfaches Bettuchkleid“ mit knappe Bolerojäckchen. Fahnentuch kann auch ver- wendet werden. Applika⸗ tionen aus buntem Stoff oder Stickerei auf dem Rock und dem Jackchen in Schmetterlings. oder Blu- menform. Text und Zeichn. 1 Lore-Lina Schmidt 1858 Seite 4 e Samstag, 26. Juli 1947 Mehr Schifisraum lebenswichiig Neben dem Kohlen- und Rohstoffmangel ist die chronische Wirtschaftskrise eine Folge des Unzulänglichen Funktionierens der Verkehrs- mittel. Es ist deshalb besonders bedeutsam, daß die Leistungen der Binnenschiffahrt, die ja ein Viertel unseres gesamten Verkehrs be- Wältigt, durch eine zweckmäßigere Organisa- tien ihrer Lenkung verbessert weiden soll. Eine bevorstehende Anordnung des Zwei- zonenverkehrsamtes überträgt die Verkehrs- lenkung dem Binnenschiffahrtsge- werbe als Selbstverwaltungs-Aufgabe. Von den anerkannten Schiffahrts- Fachverbänden werden Transport zentralen errichtet, die folgende Aufgaben haben: Sie entschei- den über die Durchführbarkeit der angemel- deten Transporte nach Maßgabe der amtlichen Dringlichkeitslisten, der von der Verkehrs- leitung aufgestellten Transportprogramme so- wie der Verfügbarkeit von Schiffsraum und Schleppkraft Weiter verteilen sie Schiffs- raum- und Schleppkraft auf die zugelassenen Transporte, wobei sie über ein angemessenes Arbeitsverhältnis zwischen den Betriebsmit- teln der Reedereien und der Privatschiffe zu Wachen haben. Außerdem führen sie die von der Verkehrsleitung angeordneten Leerraum- bewegungen durch und sorgen für einen zweck- mäßigen Einsatz und beschleunigten Umlauf der Tonnage Schließlich überwachen sie auch das Verladen und Löschen der Schiffe. Da die Transportzentralen nur Lenkungs- instanzen sind, dürfen sie selbst keine Tran- porte übernehmen. Diese Aufgabe) verbleibt wie bisher den Transportunternehmern Gee- dereien, Genossenschaften und Binnenschiff- fahrts- Spediteure). Schiffsraumzuteilungen erfolgen in der Regel nur an Unternehmen, die im Zuständigkeitsbereich der Transport- zentralen bereits vor deren Errichtung regel- mäßig Verfrachtungen im eigenen Namen und für kremde Rechnung durchgeführt haben. Duisburg, Dortmund, Bremen und Hamburg sind Sitz der neuen Instanzen. Für den Rhein mit seinen Nebenflüssen ist Duisburg zustän- dig. Wie steht es um die Küstenschiffahrt? Wie ein Repräsentant der Küstenreederei Neptun, Bremen, auf der Verkehrsschau in Köln unserem Gn.- Korrespondenten erklärte, sind der Gesellschaft von ihren 76 Schiffen des Jahres 1939 nur 16 veraltete Dampfer ver- blieben. Zwölf der 1936 für den Rhein-See- Dienst in Auftrag gegebenen modernen Mo- torschiffe kamen nicht mehr zur Auslieferung. Sechs modernste Motorschiffe hat Rußland be- schlagnahmt. Die Reederei unterhielt von Bre- men aus Verkehrslinien nach Skandinavien und zum Mittelmeer. Sie galt als die größte europàische Küstenschiffahrtsfirma. Im Mai dieses Jahres wurde die Strecke Köln—Ham- burg wieder in Betrieb genommen, nachdem die Militärregierung den Weg über Rotterdam kreigab. Die Schiffe fahren auch wieder mit Holz, Schrott und Kohle nach Dänemark so- wie in der Englandfahrt. Das Personal, dar- unter allein 83 Kapitäne, ist zum größten Teil in andere Berufe abgewandert. 8 MM Schweden hofft, im Hinblick auf die von den Engländern und Smerikanern erörterte Herauf- setzung der deutschen Stahlproduktion auf 10 bis 12 Millionen Tonnen, Deutschland wieder zum Abnehmer seiner Eisenerzée zu gewinnen. Der schwedische Erzexport ist nach Einstellung der deutschen Käufe auf die Hälfte der Vorkriess- höhe gesunken. DEN A Ein dreiköpfiger Kontrollausschuß, der alle Werke der eisenschaffenden Industrie über- wachen und an den Verwaltungsratssitzungen der wurde von der Control und der Gesellschaften teilnehmen soll, North German Iron and Steal Treuhandverwaltung für die Eisen- und Stahl- Industrie errichtet. WI 5 Die Förderung der badischen Oelfelder betrug in den ersten fünf Monaten dieses Jahres 22989 t, Wobei die Produktion des ITAG-Feldes Forst- Weiher von 277 t im Januar dieses Jahres auf 406 t im Mai gesteigert wurde, Das Feld Weingarten der C. Deilmann GmbH.(früher Deutag) lieferte im Mai 167 t Rohöl. Sth. Die deutsche Heringsfangflotte, die im wesent- lichen in den Häfen Emden, Leer, Vegesack, Glückstadt und Bremerhaven beheimatet ist, wo 160 Fahrzeuge liegen, konnte nur mit 64 Booten und einem Fangergebnis von 260 f Heringen an der Fischsaison teilnehmen. Die restlichen Logger waren nicht in der Lage, sich am Fang zu be- teiligen, da Treibstoff, Netze und Tauwerk fehlten. R Die Standard Oil Company of New Jersey, New York, die in Deutschland durch die Deutsch- Amerikanische Petroleumgesellschaft vertreten Wird, hat im Hinblick auf eine verschärfte Hand- nabung der UsS-Antitrust-Bestimmungen ihre alte Firmenbezeichnung„Standard“ in„5kSsSS8SO“ um- geändert. g MM. Ein Branchenadreßbuch Württemperg-Baden, Einzelband einer Gesamtausgabe aller deutschen Länder, wird im kommenden Frühjahr vom Ver- lag Pr. Walter Kaupert, Berlin SW 68, Zweig niederlassung Stuttgart-Süd, Arminstr. 15, ver- ökfkentlicht werden. Der Band Berlin ist bereits erschienen. Berliner Handballer beim SV Waldhof Handballspiel um die Deutsche Meisterschaft Im Gegensatz zu den Fußballern können die Handballer die Endrunden der Deutschen Meisterschaft durchführen. So trifft der SV Waldhof Mannheim auf Berlin- Wilmersdorf, der ein wurfstarker Gegner ist und einen Stärkevergleich anderer Zonen vermitteln wird. e. Schwimm- Wettkämpfe und Wasserball- Spiele Die warmen Sommertage kommen dem Wassersport sehr gelegen und begünstigen die vom Verein für volkstümlichen Wassersport durchgeführten Lagenstaffeln und Wasserball- Spiele. So kommen interessante Vergleichs- kämpfe mit dem TSV 1846 Mannheim, dem WSV Sandhofen und den guten Schwimmern 8 Freien Turnerschaft Heidelberg zum Aus- rag.. e. Weige Bällchen eröffnen Spielzeit 1947/8 Anläßlich der Brückeneinweihungs-Feierlich- keiten in Heidelberg startet heute ein großange- legtes Städte- Turnier im Tischtennis. Zu dem Turnier in der Sporthalle des Marstall-Geländes sind Einladungen an Bremen, Lübeck, Essen, Hamburg, Bochum, Bonn, Wuppertal, Wiesbaden, Eßlingen, Göttingen, Bamberg, Göppingen, Heil- bronn, Stuttgart, Karlsruhe und Mannheim er- gangen. Aus fast allen Orten ist die Mitwirkung zugesagt worden. Der Start der gesamten Spitzen- klasse verspricht an den beiden Tagen einen erst- klassigen Sport. Ta. Deutsches Derby in Köln Am morgigen Sonntag steigt in Köln das große Deutsche Derby. Sechs Rennen werden die Pferdesport-Liebhaber mit Interesse verfolgen können. 21 Pferde beteiligen sich an dem eigent- Hchen Derby, das für dreijährige inländische Hengste und Stuten ausgeschrieben und mit einem 100 000-RNM-Preis dotiert ist. Die Elitebesetzung mit Hyazinth, Portieus, Honvend und Amarant ver- spricht ein scharfes Rennen. e. Sieben Rennen mit 120 000 RM dotiert Am 3. August führt der Pfälzische Rennverein in Haßloch seinen zweiten Renntag dieses Jahres durch. Etwa 120 00 RM aan Geldpreisen kommen in sieben Vollblutrennen, von denen fünf als Flach- und zwei als Jagdrennen gestartet werden, zur Vergebung. Ein Jagdrennen führt dureh den see. Es geht um die Preise. der Städte Mann- heim, Neustadt a. d. Hdt., Haßloch, Frankfurt, Ludwigshafen, Speyer und Deidesheim. Das reich- haltige Programm verspricht einen ausgezeich- neten Sport, an dem erstklassige Jockeys in den Sattel steigen. Karten sind im Rennwettbüro Steiner, F 2, 11, erhältlich, sie berechtigten zur Brückenpassage. V. * Große Ruder-Regatta in Mannheim Die Deutsche Ruderregatta, die für den 2. und 3. August im Münhlauhafen in Mannheim vorge- sehen ist, wird ein rudersportliches Großereignis werden, zumal die Startverlosung eine starke Be- telligung aus allen Zonen ergab. 26 Mannschaften mit 180 Aktiven werden inn den verschiedensten Rennen in 41 Booten um den Sieg rudern. e. Abschlußtabelle der Oberliga 1. FC Nürhberg 38 28 6 4 10:31 62:14 SV Waldhof 38 22 5 11 74:54 49:27 Eintracht Frankfurt 309 16 14 8 72:50 46:30 1860 München 38 8 8 12 67:50 44.32 Kickers Offenbach 38 16 11 11 76:58 43:33 VfB Stuttgart 38 17 9 12 64:58 43:33 Stuttgarter Kickers 38 138 6 14 90:56 42:34 Schwaben Augsburg 38 17 7 14 75:51 41:35 Fe Schweinfurt 38 14 12 12 36:46 40:36 SpVgg Fürth 38 14 10 14 36:57 38:38 Bayern München 38 12 12 14 75:58 36:40 VfR Mannheim 38 16 3 19 50:62 35:41 TSG Ulm 38 13 8 17 56:80 34:42 FSV Frankfurt 38 9 15 14 35:50 33:43 Vikt. Aschaffenburg 38 14 5 19 68:111 33:43 VfL Neckarau 36 12 8 18 74:83 32:44 BC Augsburg 38 14 2 22 62:89 30:46 FC Bamberg 38 12 4 22 44:75 28:48 Karlsruher FV 39 10 7 21 49:84 27:49 Pnönix Karlsrune 36 98 9 23 46589 24.52 Schlußstand der Ringer- Kreisklasse S. N. Pkt. KSV Ketsch. 9—„ 14 0 28:0 ASV Feudenheim II 8 11 3 22:6 Eiche Sandhofen II. 33 4 208 ASV Ladenburg 8„„ 7 14:14 EK Oftersheim 83 9 10:18 KSV Schriesheim 385 9 10:18 Stukce Viernhnem 4 10 8:20 Perun Fangens 14 9:28 Vorschau Samstag, 26. Juli Schwerathletik: Badische Jugendmeisterschaf- ten im Ringen(Eppelheim, Sportplatz am Schul- haus 19 Uhr). Ruderregatta im Rahmen der Brücken-Ein- . in Heidelberg(Besinn 16 Uhr).* Tischtennis: Städte-Turnier in Heidelberg (Marstaligelände 14 Uhr). Sonntag, 27. Juli Um die deutsche Handballmeisterschaft: 8 5 Berlin- Wilmersdorf(Waldhofplatz 7 Uhr). Wassersport: Der verein für volkstümlichen Wassersport veranstaltet am Altrhein(Sandhofer Straße 53) Staffelwettkämpfe und Wasserballspiele gegen FT Heidelberg, WSV Sandhofen und TSV 46 Mannheim.(Beginn 15 Uhr). Fußball: Die Endkämpfe um die bad. Jugend- Fußballmeisterschaft werden auf dem Platz des TSV Schwetzingen ausgetragen. Es spielen: 15.30 Uhr: Schüler Dillweißenstein— SV Waldhof; 16.45 Uhr: B-Jugend: Sd Rohrbach- SV Waldhof. Der aus der B-Jugend-Begegnung hervorgehende Sieger erhält den Preis des MM.); 18 Uhr A- Jugend: FV Karlsruhe— Freya Limbach. Heidelberger Tischtennis-Turnier: 2. Tag: 8 Uhr Vorschlußrunde, 14 Uhr Schlußrunde. „Leichtathletik: Reichsoffene Veranstaltung des TB Heidelberg(Universitätssportplatz 9.30 und 14.30 Uhr. Kegeln: Badische Meisterschaften in Karlsruhe, Kegler-Sporthalle, am 28. und 27. Jui. Kampf dem Aberglauben Professor Kleitmann widerlegt unsere Großmütter * Der berühmte Schlafprofessor der Univer- sität Chikago ist ein praktischer Mann. Er ver- sucht alles an seinem eigenen Körper. Sein Bett gleicht einem Laboratorium, umstellt von Apparaten, Meßgeräten, Glocken, Hebeln und anderen Signalgeräten. Vierundzwanzig Stun- den im Tag studiert er seit 25 Jahren die Natur des Schlafs an sich und Tausenden von Men- schen. Er hat herausgefunden, daß die allge- meine Meinung über das Schlafen auf Volks- aberglauben beruht. Es ist nicht richtig, be- hauptet er, daß wir acht- Stunden schlafen müssen, daß wir uns beim Schlafen nicht be- wegen dürfen, daß wir beim Einschlafen nicht auf der linken Seite liegen dürfen, daß man vor dem Zubettgehen nichts essen oder trin- ken soll. Es ist auch nicht wahr, daß ein Man- gel an Schlaf launisch macht, oder daß man fehlenden Schlaf im ganzen Umfang wieder einholen muß. Alle diese Behauptungen ge- hören in die Mottenkiste unserer Großmütter. Es ist vielmehr so, daß jeder Mensch seinen besonderen Schlaf hat und an sich selbst aus- probieren muß, was ihm zuträglich ist. Manche Menschen schlafen vier oder fünf Stunden andere brauchen acht oder zehn. Wichtig daß man den einmal gefundenen Schlafzyklu — denn der Schlaf ist eine Wellenbewegung von Flach- und Tiefschlafperioden— einhält. Durch Beobachtung hat Kleitmann festgestellt, daß beim Aufwachen und Einschlafen die Hau ihre tiefste Temperatur hat. Alles, was der Her- stellung dieser Tiefsttemperatur hinderlich ist, ist darum auch schlafschädigend. Der Mensch kann dreißig bis vierzig Stunden ohne jeden Schaden wach bleiben und braucht danach zu seiner Erholung kaum mehr als zehn bis zwölf Stunden Schlaf. Allen abergläubigen Ammen- märchen zum Trotz stellt der Schlaf professor eine ganz einfache Theorie für gesundes Schla- fen auf: Schlaf ist die Unfähigkeit, wach zu bleiben. Unser tägliches Leben gibt unserem Dasein und damit auch unserem Schlaf einen bestimmten Zyklus. Diesen Zyklus müssen wir einhalten. Geregeltes Leben verbürgt einen geregelten Schlaf. MM Mculwwurf, stark motorisiert Die Maulwürfe hatten es schwer in Ruß- land. Sie wurden zu Dutzenden von Dr. A. J. Trebelov gefangen, seziert und auf ihre Struktur und Wühlmethoden untersucht. Sie würden in Sandsäcke gesetzt und mittels Röntgenapparaten beim Wühlen beobachtet. Jetzt hat Dr. Trebelov einen Konkurrenten für die Maulwürfe geschaffen, ein„Unterland- boot“ oder einen motorisierten Maulwurf, wie Chapman Pincher im„Daily Expreß“ berichtet. Dieser motorisierte Maulwurf sieht aus wie ein Fabelschiff aus einem Dominik- Roman. Er ist 5 Meter lang, 1, 20 Meter breit und wird mit einem Elektromotor angetrieben, der wie- derum durch ein Kabel, das sich beim Fah- ren langsam abwiekelt, von der Außenwelt mit Strom gespeist wird. Der„Pilot“ sitzt in einer erddichten, er- leuchteten Kammer und wird mit Sauerstoff versorgt wie ein Flugzeugführer in großer Höhe. Der Fahrer hat Sehschlitze vor sich, durch die aus dem Innern des Motor- maulwurfs helles Licht auf die durchstoßenen Erdschichten fällt. Telefonisch teilt der Fah- rer seine Beobachtungen nach oben mit. Um in die Erde zu gelangen, bohrt sich der „Maulwurf“ mit der Spitze, an der ein star- ker Bohrer angebracht ist, senkrecht in die Erde ein. Dann setzt er, getreu der Maulwurfs- tbadition, seinen Weg in waagerechter Rich- tung fort Die lockere Erde wird von einem spiralen- förmig um die Maschine rotierenden Schaufel. gewinde zur Seite und nach hinten gedrückt, Die dritte vorwärtstreibende Kraft ist eine Art Flügelschraube am hinteren Ende der Maschine. Ihre Flügel öffnen und schließen sich und drücken den„Maulwurf“ vorwärts, so ähn- lich. wie es ein richtiger Maulwurf mit seinen Beinen macht. Dr. Trebelov, der erfolgreiche Versuche mit dieser Maschine durchführte, erklärte, daß sie in normalem Boden 10 Meter in der Stunde zurücklegt. Der motorisierte Maulwurf ist in den Berg- werken des Urals angewandt worden. Jetzt will man ihn auf der Suche nach Uran, dem Ausgangsprodukt der Atombombe, einsetzen. Der Spiegel 21. 6. 4. Der motorisierte Maulwurf Dr. Trebelovs(nach Daily Eæpress) DL AUTLICHE BEKANNTMACHUNGEN 1 Zur wirksamen Bekämpfung des Schwarzfahrer unwesens auf der Städt. Straßenbahn Mann- heim-Ludwigshafen wird gemäß Stadtrats- bdeschluß vom 16. d. M. und nach Zustimmung des Herrn Oberbürgermeisters der Stadt Lud- Wwigshafen die in 8 5 der Beförderungsbedingun- gen festgesetzte Gebühr auf RM 5.— bei sofor- tiger Zahlung an den Aufsichtsbeamten und Auf RN 10.— bei schriftlicher Anforderung erhöht. Desgleichen wird die bisher festgelegte Mindest- gebühr für Fahrgäste, die versuchen, dle Städt. Betriebsmittel mit radierten Fahrtausweisen zu benutzen, auf RM 10.— festgesetzt. Die Ge- bührenerhöhung tritt mit dem Tage der Ver- Kkündung in Kraft. Städt. Straßenbahn Mann- heim-Lüdwigshafen. 1627 Erholungsfürsorge. Die Erholungsfürsorge der Mannheimer Notgemeinschaft im sommer 1947 beginnt für die Mannheimer Lager am 4. 8. 1947, 9 Ihr. Weitere Nachrichten erhalten die vor- schulpflichtigen Kinder durch die Kindergarten- leitung, schulpflichtige Kinder bei der Hoover- Speisung durch den aufsichtsführenden Lehrer. Wegen Abgabe der erforderlichen Lebensmittel- marken für die örtlichen Lager erfolgt weitere Bekanntgabe im„Mannheimer Morgen“ vom 29. 7. 1947 Und im„Amtsblatt für den Stadtkreis Mannheim vom 1. 8. 1947. Die auswärtigen Lager beginnen am 11. 8. 1947. Der Zeitpunkt der Untersuchung der in die auswärtigen Lager kommenden Kinder wird durch das Staatliche Gesundheitsamt noch bekanntgegeben. Die Be- nachrichtigung der Eltern wird durch den be- treuenden Wohlfahrtsvecband(Caritasverband, Innere Mission und Arbeiter woblfahrt) veran- laßt. Mannheimer Notgemeinschaft. 1620 Aufgebote. Todeserklärungen haben beantragt: Frau Selma Killinger geb. Lielir in Mannnheim für ihren Fhemann, den am 11. November 1903 in Heidelberg geborenen, zuletzt in Mannheim, s, 23, wohnhaft gewesenen Techniker Karl Friedrich Killinger, welcher als Grenadier der Milit. Einheit, Feldp.-Nr. 66 638 C, seit Mitte Januar 1945 im Osten vermißt ist. Frau Margarete Lieb geb. Söhner in Mannheim tür inren Ehemann, den am 14. September 1900 in Reutlingen geborenen, zuletzt in Mannheim, Bürgermeister- Fuchs-Straße 64, wohnhaft gewe- senen Monteur Richard Lieb, welcher als Unter- offlzier der milit. Einheit, Feldp.-Nr. 48 387, seit den Kämpfen bei Galatz-Braila am 26. August 4944 vermißt ist. Frau Hannchen Senges geb. Reichert in Stutt- gart- Sillenbuch für ihre Schwester, die am 9. Mai 1691 in Berwangen(Amt Sinsheim) geborene, zuletzt in Mannheim, C 3, 7, wohnhaft gewesene Recha Grünebaum geb. Reichert, welche Anfang August 1942 aus dem Lager Gurs(Südfrankreich) Frau Rosa Hönig geb. Kaufmann in Mhm.-Wald- hof für ihren Ehemann, den am 18. August 1907 in Mannheim geborenen, zuletzt in Mannheim- Waldhof, Eschenhof 1, wohnhaft gewesenen Ar- beiter Josef Hönig, welcher als Gefr. der milit. Einheit, Feldp.-Nr. 32 508, seit den Abwehr- kämpfen im Raume von RossoschDon am 17. Januar 1943 vermißt ist. Frau Erna Becker geb. Schrapp in Rheinsheim, Hermannsgasse 10, für ihren Fhemann, deg am 19, 12. 1914 in Gengenbach geborenen, zuletzt in Mannheim, Schleusenweg 5, wohnhaft gewesenen kaufm. Angestellten Hans Anton Becker, wel- cher als Unteroffizier beim Bodenpersonal der Feldpost-Nr. L 60 897 Königsberg, seit An- fang März 1945 vermißt ist. Frau Rosa Behnke geb. Koch in Seckenheim, Bonndorfer Str. 38, für ihren Ehemann, den am 11. Mai 1907 in Worms geborenen, zuletzt in Seckenheim, Bonndorfer Str. 38, wohnhaft ge- wesenen Gustav Johannes Behnke, welcher als Obergefr. der milit. Einheit, Feldp.-Nr. 08190, seit den Kampfhandlungen im Dezember 1944 in der Gegend von Frankfurtſoder vermigt ist. Frau Gertrud Bürk geb. Blattmann 5. Villingen, Färberstr. 36. kür ihren Ehemann, den am 28. Mal 1913 in Mannheim geborenen, zuletzt in Mannheim, Gontardstr. 42, wohnhaft gewesenen Philipp Willi Bürk, welcher als Obergetr. der Mifit. Einheit, Feldp.-Nr., 06018, seit dem 14. Ja- nuar 1943 in Stalingrad vermißt ist. Es ergeht hiermit die Aufforderung: a) an die Genannten, sich spätestens bis zum 31. Okto- ber 1947 b. Amtsgericht Fa 2 Mannheim, E. 13, zu melden, widrigenfalls sie für tot erklärt Wer- den können; b) an alle, welche über die Ver- migten Auskunft geben können, bis zum ge- nannten Zeitpunkt dem Gericht Anzeige zu er: statten. Mannheim, 12. 7. 1947. Das Amtsgericht. 8 Bekanntgaben des Ernährungsamtes für die 2. Woche der 104. Zutellungsperiode, d. J. vom 28. 7. bis 3. 8. 1947.(Gültig nur für die Stadt Mannheim) 2 f. 20 J. 1020 610 3—6 1-3 d- 1 un Normal- Tuteſlung E Jad K kKln kist Seil!(00 Arb. 8 gat (4)%(d)(d)(15)(10% 104 104 104 104 10⁴ HBr 250 3000 2500 1600 7 qq e ee ͤ ee ee eee Nähr mitte! 8——„„ 0— 20 500 750 8 Teigwaren 250 250 250 250 250—————— Nen% d w m— 200 50 100 200 300 8 Bun— 5———— 2⁵ 50 100 150 K J.— 8 2 5 JJ 1.5 155 5 5 5———— Von% 5 5550 5 5— 2 5 85 5 8 8 5— bs 625 8 r d— 8— 5 8 5 5 Kartoffel 2000 2000 2000 2000. 2— 1000 1000 2000 3000 Kaffee- Ersatz—— 2————— 2⁵ 2⁵ 50 g J 1 1 1 1 1 5— 5—— Stuck Alle verbraucher, mit Ausnahme der Vollselbst- Versorger, lassen bis 2. August 1947 bei dem von mnen gewällten Obst- und Gemüsehändler im Felde: Warenart 43 des neuen Mannheimer Ein- kaufsaus weises die Nr, der Kundenliste ein- tragen und den Firmenstempel eindrucken. Gleichzeitig wird Abschnitt 361 des Mannheimer Einkaufsausweises aller Altersgruppen ab- getrennt und vom Bestellgeschäft bis 7. August getrennt nach Farben bei der Marken- annahmestelle gegen aufgeteilte Empfangs- bestätigung abgeliefert. Diese Empfangsbestä- tigung liefern die Einzelhändler bis 8. August 1947 beim Sekretariat des Ernährungsamts K 7 ein. Bestellabschnitte solcher Personen, die erst nach dem 7. August 1947 neu in die Versorgung aufgenommen Werden, sind nur gültig, wenn sie mit dem Dienstsiegel der zuständigen Z weig- stelle versehen sind. Ablieferung solcher Nach- zügler-Bestellabschnitte zum Ende jeder Karten- periode(einma wie oben vermerkt. Die Ein- träge im Feld 39 des alten Mannheimer Ein- kaufsausweises auf Grund des Abschnittes 330 werden ungültig. Mannheim, d. 20. Juli 1947. Städtisches Ernährungs- und Wirtschaftsamt. Aufruf weiterer Lebensmittel. Gemüsekonserven in Verbindung mit Nährmittel bzw. Teigwaren werden auf die nachgenannten Abschnitte aus- gegeben, jeweils in Verbindung mit dem Son- derabschnitt 409 mit dem Aufdruck„Stadt Mann- heim“: E(II, 21, 31) Nährmittelabschn. N 2 150 g Teigwaren u. 2 Dosen Gemüsekonserven Nr. 2 bzw. Nr. 2½. Jgd(12, 22,32), K(13, 23, 33), Elk(14, 24, 34), Klst(13, 25, 35)= jeweils Nähr- mittelabschnftt N 3 O. M. 150 f Nährmittel u. 2 Dosen Gemüsekonserven Nr. 2 bzw. 2½. 44, 45 jeweils Nährm.-Abschn. N 6 O, M.= 100 8 Nährmittel u. 2 Dosen Gemüsekonserven Nr. 2 bzw. 2½., 2 Dosen Gemüsekonseren Nr. 2 bzw. 20 2 Einheiten; 1 Dose Gemusekonser ven Nr. 10 entspricht= 5 Einheiten. Ablieferung der obengenannten Nährmittelabschnitte in Verbindung mit Sonderabschnitt 409 Aufdruck „Stadt Mannheim“; dafür Bezugscheine auf „Einheiten“ mit dem Vermerk:„nur zur Ab- geckung 104. Z.-P.“. Schriftliche Fehl- od. Rest- bestandsmeldung an Sekretariat des Ernäh- rungsamts K 7 bei Strafvermeidung bis 18. Au- gust 1947. Mannheim, den 25. Juli 1947. Städt. Ernährungs und Wirtschaftsamt. An den seifeneinzemandel. Für die Durchfüh- rung des Bestellverfahrens für Seife erfolgt in Kürze eine Anordnung. Es wird dringend er- sucht, von der Abtrenmuüng von Bestellabschnit- ten der Seifenkarte Abstand zu nehmen. Es steht zu erwarten, daß bei Durchführung des Bestellverfahrens ein besond. Kontrollabschnitt mit dem Bestellabschnitt vorgelegt werden muß. Wir ersuchen dringend um Beachtung dieser Weisung und behalten uns bei Zuwiderhandlung entsprechende Maßnahmen vor. Städt. Ernäh- rungs- und Wirtschaftsamt Mannheim. K 108 vom Landes wirtschaftsamt Karlsruhe wird uns mitgeteilt, daß die nach dem 25. 7. 1947 noch in Umlauf befindlichen u. nicht eingelösten Schuh- bezugscheine sämtlicher Schuhgruppen in neue Bezugsrechte umgetauscht werden. Von einem Verfall der Schuhbezugscheine kann daher nicht die Rede sein. Die einzelnen Wirtschafts- amter in Nordbaden beginnen voraussichtlich Mitte August mit dem Umtausch, Für den Um- tausch sind die einzelnen Wirtschaftsämter zu- ständig, die die Schuhbezugscheine ausgestellt haben. Der endgültige Termin für den Um- tausch wird in den Tageszeitungen bzw. Amts- blättern noch bekanntgegeben. Antragstellung beim Ernährungs- u. Wirtschafts- amt. Die Zuteilungen des Landes wirtschafts- amts an Bezugsrechten f. Spinnstoffwaren sind so gering, daß daraus nur ein kleiner Teil des Bedarfs an Textilien von uns gedeckt werden kann. Trotzdem die meisten Anträge aus diesem Grunde abgelehnt werden müssen, werden diese 80 zahlreich gestellt, daß lange Warte- zeiten bei unseren Dienststellen die Vorsprache kür alle Beteiligten zur Gual machen. Um im Interesse der Berufstätigen und der Hausfrauen diesen Mißstand zu beseitigen, bitten Wir fur die Zeit der 104. Kartenperiode die nach- stehende Buchstabeneinteilung für die Antrag stellung zu beachten: AD am Dienstag. 29. Juli 1947; E—F am Mittwoch, 30. Juli 1947; G- H am Donnerstag, 31. Juli 1947; J- HE am Freitag, 1. August 1947; Lo am Dienstag, 3. August 1947; PR am Mittwoch, 6. August 1947; 8 am Don- nerstag, 7. August 1947; T- Zz am Freitag, 6. Au- gust 1947, zu den bekannten Dienststunden. Es wird dringend gebeten, die Antragstellunk nicht ausschließlich auf die ersten Vormittagsstunden zu verlegen. Ein nach 16.00 Uhr eingereichter Antrag erfährt bei den für die Bearbeitung ge- gebenen Richtlinſen die gleiche Behandlung wie der um 6.30 Uhr gestellte Antrag. Das An- stehen vor Beginn der Schalterstunden ist des- halb völlig zwecklos. Ebenfalls ist für Ver- braucher mit den Anfangsbuchstaben A keine höhere Erfolgs aussieht gegeben wie für jene, deren Zuname mit den Buchstaben 1—2 beginnt. Für Haushalt waren, Oefen und Herde sind uns vom Landeswirtschlaftsamt keine Be- zugsmarken zugeteilt worden. Wir bitten, An- träge hierfür deshalb zurückzustellen. Die Be- zugscheine für Schuhwaren verfallen mit Ab- lauf des 25. Juli 1947. Nach einer Mitteilung des Landes wirtschaftsamtes ist die Zuweisung der neu zur Einführung kommenden Bezugs- marken vor Ende August nicht zu erwarten. Anträge auf Bezugsrechte für Schuhe jeder Art sind deshalb z. Z. leider völlig zwecklos. Man- gels gültiger Bezugsrechte kann von uns selbst in dringendsten Notfällen nicht geholfen Wer- den. Wir bitten dringend, dies zu beachten. Städt. Ernährungs- u. Wirtschaftsamt Mannheim 1 ALLGEMEINE BERANNITMASHUNSEN Mannheimer Abendakademie, Wohlgelegenschule, Tel. 528 54. Die nachstehend genannten Lehr- gänge beginnen ab September. Anmeldungen Hierzu können ab sofort bis 25. August 1947 schriftlich an das Sekretariat der Mannheimer Abendakademie, Wohlgelegenschule, Friedrich- Ebert-Straße 4, gerichtet werden: Techn, für Maschinenbau u. Elektrotechnik. Maschinen- zeichnen, Maschinenelemente, Einf. i. d. Ma- schinenbau, Stoffkunde f. Masch. u. Elektr., Techn. Mech. u. Festigkeitslehre u. Statik I. Techn. Mechanik u. Statik II, Fortführung d. T. M. I, Arbeits vorbereitung i. Betrieb, Kal- Kulatſon u. Kostenrechnung, Fächer f. Elektro- ingenieure: Elektr., Maschinen, Licht- u. Be- leuchtungstechnik, Elektr. Schaltanlagen(Wei- terfünrung der Grundlagen), Hochfrequenz- technik(Weiterführung d. Grundlagen), Fächer k. Maschinen ingenieure: Konstruktſonsübungen, Wechselräderberechnungen. Fortsetzung in der nächsten Ausgabe. 1566 Restaurations-, Hotel- und Kaffeehausangestellte: Donnerstag, 31. Juli, 14 Uhr, im Lokal„Groger Hirsch“, 8 1, 15, öffentliche versammlung aller im Restaurations- u. Hotelbetrieb Beschäftigten. Es spricht Berufskollege Fink(Stuttgart) über „Die Lage der Restaurations- u. Hotelangestell- ten, Angestellte dieser Branche, erscheint alle! Aba Mannheim, Ortsverwaltung. 1 1665 Industrieverband Metall, Ortsverwaltg. Mannheim. Alle Mitglieder unserer Organisation, die in Kleinbetrieben oder beim Handwerk beschäftigt sind, werden zu einer Aussprache Über Fach- angelegenheiten hiermit zu Versammlungen ein- geladen. Tagesordnung: 1. Urlaub für das Jahr 1947; 2. Lohnfragen; 3. Wahl einer Branchen- leitung. Sämtliche Versammlungen finden im Lokal„Sieben Schwaben“, T 2 Nr. 17, statt. Schmiedeversammlung: Montag, 28. Juli 1947, 19.30 Uhr. Elektriker: Dienstag, 29. Juli 1947, 19.30 Uhr. Schlosser: Mittwoch, 30. Juli 1947, 19.30 Uhr. Spengler: Donnerstag, 31. Juli 1947, 19.30 Uhr. Kraftfahrzeuge: Freitag, 1. August 1947, 19.30 Uhr. Die Ortsverwaltung. 1490 Industrieverband Metall, Ortsverwaltg. Mannheim. Nach einem Beschluß des Verbandsvorstandes soll an unsere alten Mitglieder(Rentner— In- validen, die seit 1927 und länger gewerkschaft. lich organisiert waren und ihren Wiedereintritt 1943 vollzogen haben, eine einmalige Beihilfe ausbezahlt werden. Die Auszahlung erfolgt in der Reihenfolge wie folgt: Montag, 28. 7. 1947: AB: Dienstag, 29. 7. 1947: C- E; Mittwoch. 30. 7. 1947, F; Donnerstag, 31. 7. 1947: J—L: Frei- tag, 1. 8. 1947: MN; Montag, 4. 8. 1947: O02: Dienstag, 5. 8. 1947: R858; Mittwoch, 6. 8. 1947: TU; Donnerstag, 7. 8. 1947: VW: Freitag, 8. 8. 1947: X— 2 in der Zeit von 8—11 Uhr und von 13—16 Uhr an unserer Kasse, L. 4, 15, 2 Treppen, Zimmer 3. Die Ortsverwaltung. 1491 Studienbetreuung Kriegsgefangener Studenten. Alle Angehörigen von Kriegsgefangenen, die nach ihrer Rückkehr studieren wollen, werden gebeten, die Anschrift der Kriegsgefangenen an den Studentischen Zonenrat der UsS-Zone, Re- terat Krlegsgefangenenbetreuung in Stuttgart, Keplerstraße 10, zu übersenden. Um nühere Angaben, besonders über die interessierten Fachgebiete wird gebeten. 1606 . KIRCHLICHE NACHRICHTEN Kath. Gottesdienste am Sonntag: Jesuitenkirche: 6.45, 8. 9.30, 11; St. Sebastiansk., F 1, 7: 6, 7, 6, 9, 10.30 11.30, 19.30 Herz-Jesu- Pfarrei, Kaisergar- ten: 6.30, 8, 9.30, 11: Hl.-Geibstk.: 6.30, 7.30, 6.20, 10, 11.15; Liebfrauenk., Luisenr. 33: 7, 8, 9.15, 10.30, 11.30 St. Josephsk., Windeckstr.: 8, 9.30; St Bo- nifatiusk., Fr.-Ebert-Str.: 7, 8, 9.30, 11, St. Pe. tersk., Augartenstr.: 7, 8. 9.30. 11, St Nikolausk. Hansastr.: 7.30, 10; Neckarau St. Jakobusk.: 6.30, 7.30, 9.00, 11.30; Annaheim: 8.00 u. 11.00; Almen- hof: 8, 10, Käfertal, St. Laurentiusk.: 7, 9, 11; Käfertal-süd, St. Hildegard: 7.30, 10, Waldhof. St. Franziskusk.: 7, 9, 10,30; Gartenstadt, St. Fli- sabeth: 7. 8, 10; Feudenheim, St. Peter u. Paul: 6.30, 7.30 9, 10; Sandhofen, St. Barthol.: 7, 9, 11; Siedl. Schönau, evang. Gemeindehaus: 7.30, 11.15; Rheinau, St. Ant.-K.: 7.30, 9.30, 1030, Marien- kapelle: 9.30; Pfingstberg, St. Theresla: 7.30, 9.30; Wallstadt: 7, 9.30: Seckenheim: 7, 8.30, 10; Fried- richsfeld: 7.15, 9; Ilvesheim: 7.15, 9.30 Uhr. Evang. Gemeinde Mannheim. Sonntag, 27. 7. 1947: Trinitatisk.: 9.30(& 4, 5), Scharnberger; 10.30 (Jungbuschstraße 9), Scharnberger; 20.00(C 4, 5), Fink. Konkordienk.: 9.30 Hg., Weigt. Christus- kirche: 9.30 Hg.; Mayer. Neuostheim: 9.00 Hg., Schmiedinghoff. Friedensk.: 9.30 Hg., Staudt. Johannisk.: 10.00 Hg., Siefert. Markusk.: 9.45 Hg., Lutz. Lutherk.: 9.30 Hg., Heinzelmann. Melanchthonk.: 10.00 Hg., Scharf. Städt. Kran- kenhaus: 10.30 Hg., Heinzelmann. Theresien- Krankenhaus: 10.00 Hg., Glitscher. Neckarau: 9.00 Fgd., Mieschner; 10.00 Hg., Mieschner. Auf- erstehungsk.: 9.30 Hg., Walter. Pauluskirche Waldhof: 9.30 Hg., Weber. Feudenheim: 9.30 Hg., Kammerer. Friedrichsfeld: 9.30 Hg., Schönthal. Käfertal: 10.00 Hg., Schäfer. Käfertal-Ssüd: 9.00 Hg., Schäfer. Rheinau: 10 Hg., Luger. Pfingstberg: 8.30 Hg., Luger. Sandhofen: 9.30 Hg., Bartholomä. Siedlung Schönau: 9.00 Hg., Ewald. Seckenheim: 9.30 Hg., John. Wallstadt: 9.30 Hg., Gscheidlen. Evang. Gemeinschaft. K 2, 10: So, 9.30 Gottesd. Weinheim, Prankelstr. 57: So. 14.30 Gttesdienst. Evang. Freik. Gemeinde(Baptisten). So. 9.30 Uhr Ottesdienst, 11 Sonntagschule. Mittwoch 19,30 Bibelstd. Freitag 19.30 Jugendst. Max-ꝗos.-Str. 12. Ev.-luth. Gemeinde in der Alt-kath. Kirche Gar- tenstadt: So. 17.00 Uhr Pf. Wilken. Sologesang: Opernsänger Michael Chrutschoff. 31 Kirche Jesu Christi d. Heiligen d. l. Tage, Uhland- schule, So., 10 Sonntsgssch. f. Ki. u. Erw.; 19 Predigtvers. f. Erw. Di., 19 Frauenhilfsv. u Brüderkl. Fr. 19 Gemeinsch. Fortbildungsv. Alt- Katholische Kirche: G 4, 5: Sonntag 10.30 Uhr. 2 Erlöserkirche: 9.30 Uhr. Methodistenkirche, z. Z. Stamitzstr. 15: So. 9.30 Hg. (Neumanm). Waldhof, Soldatenweg 119: Fr. 19.00. VERANSTALTUNGEN Palast-Theater Mannheim, J I, 6, Breite Straße, Heute bis einschl. Donnerstag der Metro-Gold- wWwyn-Mayer-Film in deutscher Sprache:„Ge: fundene Jahre“, eine wunderb. Liebesgeschſcht mit den bekannten schauspielern Ronald Col. man, Greer Garson, Philip Dorn(Fritz van Dongen) u. a. Neueste Wochenschau. Beginn! 9.30, 12.00, 14.50, 17.30, 20.20 Uhr. Kassenöffnung: 9.00 Uhr. Vorverkauf für die Nachm.-, Abend. u. Sonntagsvorstellungen ab 10.15 Uhr. Sonntag. Beginn 12.00. Sonntag: Kassenöffnung 11.00 Uhr. capitol-Filmtheater Mannheim. Täglich 13.15, 150 u. 18.50 Uhr. Der neue große Fllmerfolg:„Ge. fundene Jahre“. Ein er greifender Metro- Gold, Wyn-Mayer-Filim mit Greer Garson, Ronald Colman, Philip Dorn(Fritz van Dongen), Im Vorprogramm: Neueste Wochenschau„Welt im Film“. Kartenvorverkauf ab 10 Uhr ununterbr. odeon-Lichtspiele Mannheim, d 7, 10. Heute 9 Donnerstag:„Damals“ mit Zarah Leander, Hans Stüwe u. 3. Beginn tägl. 15.00, 17.30, 20.00 Uhr. Vorverkauf ab 14.30 Uhr. Für Jugendliche un. ter 14 Jahren verboten. 1575 Zentral-Theater Mhm.- Waldhof. Heute bis Don, nerstag:„Keine Zeit für Liebe“. Beginn: 18.00 u. 20.30 Uhr, So. 15.30, 18.00 und 20.30 Uhr. Sonn, tag 13.30 Uhr Kindervorstellung. 1575 Roxy-Filmtheater Mhm.-Rheinau zeigt bis ein, schließlich Donnerstag:„Das schwarze Schaf“ mit Lotte Koch, Waldemar Leitgeb, und neus Wochenschau. Tägl. 17.30, 19.30, So. 13.00, 15.30, 17.30 und 19.30 Uhr. f 1615 Die letzten 2 Tage, 26. und 27. Jull, jeweils 21 Uhr, Capitol-Theater, am Meßplatz: Das roman tische Theater„Der blaue Vogel“, die berühmte russische Kleinkunstbühne 27 Mitwirkende. Herrliche Kostüme und Ausstattung. Karten zu RM 6.—, 5.—, 4, 3.— und 2.— in den Vor- verkaufsstellen: Capitol- Theaterkasse; Buch · handlung Böttger, O 7; Zigarrenhaus Schmitt, P 5, 14; Zigarrenhs. Schleicher, Tattersallkiosk. 28. Juli, Montag, Capitol-Theater am Mefßplatz. Nochmals Wilhelm Strienz; am Flügel: Frans Sembeck. Lieder von! Beethoven, Schubert, Schumann, Löwe; Arien von: Mozart, Tschei- kowsky, smetana und Verdi. Karten zu RM 2.—. 3.—, 4.50, 5.50 und 6.50 in den Vorverkaufsstellen Capitol-Theater-Kasse, Buchhandlung Böttger am Wasserturm; Zigarrenhaus Schleicher, Kiosk am Tattersall; Schreckenberger, OEG-Bahnhof. Veranstalter: Heinz Hoffmeister, Konzertdirek- tion, Mannheim, N 7, 8.(Lizenz 1086). Astorla-Thęater Mhm., Mittelstr. 41, Tel. 520 56 5. Jubel und Begeisterung im Juli um Curt Maß Richter, Shatty und Alfred Hardt. Täglich 16.5, Sa., So. 15.30(Licence 5031). Die Große Internationale Varieté-, Kabarett- und Bühnenschau„Monte Carlo“ zeigt Ihnen im Saalbau-Theater Mhrn.-Waldhof vom 1.—15. Au. gust 1947;„Eine Nacht in Monte Carlo“ und vom 16.31. August:„Ein Sonnenschein in Monte Carlo“. In beiden Programmen wirken über 80 Personen mit. Täglich 2 Vorstellungen: wWerk⸗ tags 14.30 und 21.20, sonntags 10,00 U. 21.20 Uhr. Vorverkauf: Schleicher, Tattersall; Zigarren“ Schmitt, P 3, 1; Zigarrenhaus Faulhaber: Zig. Haus Kruppenbacher, beide Waldhof, u. an del Abendk. Sichern Sſe sich rechtzeit. gute Plätie Waldparkrestaurant am Stern, Mhm., Tel. 441 65. Bel jeder Witterung! samstag, 26,. Juli 47, von 19.30 bis 2.00 Uhr, Programmbeginn 21.00 Uhr Großes Sommernachtsfest mit Tanz. Es wirken mit: 2 Winstons, Meisterequilibristen; WiIIIIi un Errist, die Mannheimer Originale; Two Winston Brothers, Akrobatik am Standapparat, und Gulls & Gulle, Musikalscherze. 2 Kapellen Es wird gebeten, pro Person 200 f Brotmarken mit zubringen, Vorverkauf: Zigarren- schmitt, P 5, 11. und im Stern. Voranzeige: 2. August 47 Großes Sommernachtstest mit Tanz und namhaften Künstlern.(Lizenz- Nummer 5031.) 1517 — 1 VEREINE 8 Christlicher Verein Junger Männer Mannheim, Friedrichsplatz 15. Sonntag, 27. Juli, 19.30 Unt: „Herrlichkeit Gottes und gefallene Welt?“, Vor trag von Pfr. Bartholomä. Junge Männer 1 Männer sind freundlichst eingeladen. 15 er Heidelberger Fröbelverein beabsichtigt, im Herbst ein Seminar f. Kindergärtnermnnen eröffnen. Näh, Anfragen sind schriftl, od. 7 0 (Nr, 3320) zu richten an Fr. Pr. Baum, Heide, berg, Friesenberg 1a. Leite Der dle de Verfüge satzun ameril Die m ru haben rumän mus g Im von s deabsi aufzub man k fahren und dokun Dr. Häftlit von ih sische ausgag viele 8 t deskir doo gah Maulb eines Fr schen zmeri! furt Lande D l n d „Deut werde D ũ 8p beten, um di Borsig und tet ha 5 0 5 n — a entfle Oberh männ hinde führe und zern Ha 20 8 Großt Lands helfen Grup; nalen gehör Wied. E reren Sehw von 5 zug 2 ben 1 B 6 zer e der 1 aus 2 4 elau Lertr word 3 präs! Besu troff.