rzeu- cha- svor- berg · ler liche urel-⸗ tung n die An- viel- rafen Ver- ENA erbe berg- r un- nach bruch atiger Die lber drei idigte Pro- ENA veräſtenfl. unter Lizenz- Nr. US Un 110/ ber- antwortliche Herausgeber: Dr. Karl Ackermann. E. F. v. Schilling und R. Veuer/ Chelredakteut: br. K. E. Müller/ Redebfton. Verlag d. ruck, dlannheim. f f. 4-6/ Tel. 4418 1558) Hanktb. Sücwesibank Aannheim- Depka. Markiplazz. Allg. Benkgesellsckalt hannheim/ Postscheck⸗ kanten: Karlsruhe Nr. 300 16. Berlin Nr. 96 165 Erscheint: Dienstag. Donnerstag und Samsiag 1 Für unverlangte blanuskripte keinerlei Bewähr 2. Jahrgang/ Nummer 131 Vorläufig kein Treffen der Ländercheſs Bad Nauheim, 14. Nov.(DENA) Die Ministerpräsidenten der süddeutschen Länder sehen nach einer Aeußerung des Generalsekre- tärs des Länderrates Erich Roß mann einem erneuten Treffen sämtlicher Ministerpräsiden- ten Deutschlands mit großer Sympathie ent- gegen. Der württembergisch- badische Mini- sterpräsident Dr. Reinhold Maier erklärte jedoch hierzu einschränkend, die Länderchefs der süddeutschen Länder seien nur dann zu einem derarligen Treffen bereit, wenn das Ge- üngen einer solchen Konferenz vorher sicher- gestellt sei. Auf die Tagesordnung solle die völkerrechtliehe Gestaltung Deutschlands, der Friedensvertrag mit Deutschland sowie das Problem der deutschen Kriegsgefangenen ge- setzt werden. a Die amtierende Berliner Oberbürger mei- sterin, Frau Louise Sehröder, äußerte, sie habe nach vorheriger Fühlungnahme mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Hens Ehard den Versuch unternommen, eine neue Ministerpräsidentenkonferenz, dieèsmal nach Berlin, einzuberufen. Die süddeutschen Lander seien für eine solche Konferenz ge- wesen, während die Ministerpräsidenten der britischen Zone diese abgelehnt hätten. Louise Sehröder wies darauf hin, sie habe deshalb mre Bemühungen, eine zweite Ministerpräsi- dentenkonferenz zustandezubringen, aufgege- ben und werde von sich aus keinen weiteren Versuch mehr unternehmen. Der Hamburger Bürgermeister Max Brauer hält eine gesamtdeutsche Minister- präsidentenkonferenz für nicht opportun, da durch den Alliierten Kontrollrat noch nicht einmal der Münchener Beschluß der Minister- präsidenten angehört worden sei. Außerdem müsse man annehmen, daß die Ministerpräsi- denten aus der sowjetischen Zone ebenso mit einer„gebundenen Marschroute“ versehen sein würden, wie in München. Der Friedensburg-Aufruf 5 Die„Neue Zeitung“ veröffentlichte den auf der Berliner Friedensburgkonferenz abgefaß- ten Aufruf führender deutscher Persönlichkei-⸗ ten zur Londoner Konferenz. In dem Aufruf heißt es u. à.:„Das deutsche Volk, das um seine innere Erneuerung ringt, will den Frieden guf dem Boden von Demokratie und Freiheit. Es will Frieden für sich, für Europa und die Welt. Um seine Kräfte für den Frieden ge- brauchen zu können, muß es daher leben und um zu leben, muß es vor der Auflösung be- Wahrt bleiben. 0 Die Bildung einer gesamtdeutschen demo- kratischen Regierung zum Abschluß des Frie- densvertrages mit den Alliierten fordert der Parteivorstand der SED in einem Aufruf. Ferner wird ein Volksentscheid über die Ein- heit Deutschlands und die sofortige Errich- 7 zentraler deutscher Verwaltungen gefor- ert. 1 1 Gouverneur Wagoner in München München, 14. Nov. DENA) Der neue ame- zlkanische Militärgouverneur für Bayern, Mur- ray D. van Wag oner, ist in München ein- getroffen, wo er von dem scheidenden Mili- tärgouverneur, General Walter J. Muller, der nach den USA zu- rückkehren wird, be- grüßt wurde. Der neue Militärgouverneur be- zeichnete als Hauptziel seiner Arbeit die Mit- hilfe an der Gesundung der deutschen Wirt- schaft. Er sei voller Hoffnung auf ein Ge- lingen dieser Absicht und erwarte die tat- kräftige Mithilfe der deutschen Bevölkerung. Van Wagoner, der noch im Laufe dieses Monats den Posten General Mullers übernehmen wird, weilte seit September als technischer Berater General Clays in Berlin. Der neue Militär- gouverneur war von 1940 bis 1942 Gouverneur des Staates Michigan(US). Wos 42 2 Die kommunistische und die sozialdemokrati- sche Partei in Rumänien haben sich zu der„Ver- einigten rumänischen Arbeiterpartei“ zusammen- geschlossen. Der aus Ungarn geflohene, Leiter der oppositionellen Unabhängigkeitspartei, Zoltan Pfeiffer, ist in New Vork eingetroffen.“ Stanislaw MIikolajczyk hat um die Einreiseerlaubnis nach den Vereinigten Staaten gebeten. Kazimir Ba- Einski, der 61jährige stellvertretende Vorsitzende der polnischen Bauernpartei, ist in London ein- getroffen Der rumänische Gesandte in Arsen Hinten ist wegen der politischen Entwieklung in seinem Heimatland zurückgetreten. Auch der rumanische Gesandte in Oslo hat demissioniert. Präsident Truman hat Admiral Louis Denfeld als Nachfolger Admiral Nimitz; zum Oberbetehls- haber der amerikanischen Flotte ernannt. Der DENA-Bild Murray van Wagoner Us, Gouverneur für Bayern Madrid Barcelona-Expreß entgleiste am Donners- tag durch eine Bombe, die von Widerstands- kämpfern gelegt worden sein soll. Ueber sieben Millionen Flüchtlinge haben bisher in beiden Rientungen die indisch- pakistanische Grenze überschritten. In Tel-Aviv und Jerusalem Wur- den am Freitag 4 Engländer erschossen, vermut- nch von der Stern-Bande, die eine erneute Akti- vität an den Tag legt.. Dle Alliierte Kommandantur in Berlin hat über ie Satzungen des FDGB keine Einigung erzielt. 1 Centbeträge, die auf Grund des Planes zur teigerung der Kohlenförderung aus dem Export- Versorgung der Bergleute gutgeschrieben werden, haben seit 1. August, d. d. die Höhe von 5 Millonen Dollar erreicht. Die Ruine des früheren deutschen Reichstagsgebäudes soll abgerissen und die gewonnenen Baustoffe zum Aufbau von Kulturstätten verwendet Wer- den, Fine Gruppe Polen aus dem Verschleppten- lager Brauweiler bei Köln mishandelten die Teil- nehmer an einer Veranstaltung der Arbeiterwohl- fahrt in Dansweiler. Ein neues Steuerprogramm für die Bizone wird zur Zeit vom Wirtschafts- rat ausgearbeitet. Aus Industriekreisen in Düs- seldorf wurde bekannt, daß eine Demontage im vorgesehenen Ausmaß, die die wichtigen Eisen- bahnlieferanten betreffe, die Aufrechterhaltung des Eisenbahnbetriebes unmöglich machen werde. Allen öffentlich Bediensteten vom einfachen Dienst an aufwärts ist auf Grund einer Anord- nung der britischen Kontrollkommission in der englischen Zone die öffentliche politische Betäti- gung auf gie Dauer von zwei bis fünf Jahren untersagt Worden. Die britische Militärregierung in Köln nat eine Anweisung erlassen, nach der Personen in nichtleitenden Stellungen oder Posi- tonen ohne Einfluß nieht mehr politisch zu über- prüfen sind. Der Prozeß gegen Alfred Krupp und 11 Direktoren des Krupp- Konzerns wird am Montag in Nürnberg eröffnet werden. 5 DENAAPEIg. Ber. erlös zugunsten der Samstag, 15. November 1947 beschänstellen: Sthsvetzingen. flarl-Thenuar- 5 Xiraſle 1. Teleun 646: Weinheim. Hauptstr. 83. Tel. 2241: Heidelberg, Flöck 3. Teleiun 49 flo: Ludewigshalen am Rhein. Rheinstrale 37: 0 lich Ru 2.40 einschliefllich Trägerluhn: Posthezugspreis monall. Ru 2.28 inschlieſſlich Zustellgebühr: Kreuzband AI 3.25/. Z. gilt Anzeigenhreisliste Nr. 3/ Bel wichterscheinen injalge höherer Cewalt besten tzein Anspruch a. RHüdzerstanung d. Bezugsgeldes Einzelpreis 20 Pfennig Noch einmal Vier-Mächte-Pakt in London Marschall über die Washington, 14. Novbr. DENA-REUTER) Außenminister Marshall kündigte vor dem Senatsausschuß für auswärtige Angelegenhei- ten an, daß er den seinerzeit von Außen- minister Byrnes gemachten amerikanischen Vorschlag eines auf vierzig Jahre zu schlie- Benden Viermächtevertrages zur Verhinderung einer deutschen Aggression erneut auf der Londoner Außenministerkonferenz zur Sprache bringen werde. Das Problem sei deswegen sehr kompliziert, weil einerseits die Völker Europas, insbeson- dere das französische, sich nicht durch die USA im Stiche gelassen fühlen dürfen, ande- rerseits aber Deutschland wieder in die Lage versetm werden sollte, sich selbst zu erhalten und zum Wohle Europas beizutragen. Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen wies Marshall darauf hin, daß sich Europa vom Kommunismus abwende. Die USA hätten diese politische Tendenz in Europa zu unter- stützen, indem sie rasche Hilfe leisten, um einen Mindest- Lebensstandard in Westeuropa aufrecht zu erhalten. Der Kongreß müsse die Soforthilfe für Westeuropa in Höhe von 597 Millionen Dollar noch vor Ende Novem- ber billigen, wenn sie Wirksam sein soll, und Anfang März müsse das langfristige Wieder- aufbauprogramm ratifiziert werden, damit der Marshall-Plan im April voll in Kraft treten könne. Verzuche, Bedingungen wie etwa die Aufgabe oder Abänderung der Sozialisierungs- pläne an die Europahilfe zu knüpfen, würden die Bemühungen der USA vor ihrer Verwirk⸗ lichung zunichte machen. Nach den Erklärungen Marshalls antwortete Handelsminister Harriman auf die Be- hauptung des republikanischen Senators T a ft, die amerikanische Wirtschaft sei nicht in der Lage, die Europahilfe im vorgesehenen Maße durchzuführen. Harriman betonte, daß die Soforthilfe keine erhöhte Belastung der US- Wirtschaft mit sich bringe. Um Senator Taft beginnt sich eine wachsende Opposition gegen den Europa-Hilfsplan zu scharen, und man rechnet bei der am kommenden Montag be- amerikanische Europg-Politik AFL unterstützt Hilfsplan ginnenden Kongreßhsondersitzung mit scharfen Debatten. Europa in einem„chaotischen Zustand“ Die Senatoren Russel und Wayland Brooks erklärten nach ihrer Rückkehr von einer Studienreise durch Europa, die von den USA verfolgte Demontage- Politik in Deutsch- land müsse einer Revision unterzogen werden und Deutschland in das europäische Wieder- auf bauprogramm einbezogen werden. Die bei- den Senatsmitglieder, die dem politischen Aus- schuß angehören, sagten, daß sie, die europäi- schen Länder in einem„chaotischen Zustand“ vorgefunden hätten, der nicht nur durch den Krieg, sondern auch durch politische Ereignisse hervorgerufen worden sei. Der Auslandshilfsausschuß des tantenhauses forderte soeben die Rückkehr deutscher Kriegsgefangener. die in französischen und belgischen Koh- lenbergwerken arbeiten, damit sie im Ruhrgebiet arbeiten können. Die Rückkehr dieser etwa 85 000 Kriegsgefan- genen nach Deutschland dürfte nach Ansicht des Ausschusses einen günstigen Einflug auf die Kohlenproduktion des Ruhrgebietes haben. Gewerkschaften für und gegen Hilfsplan Der amerikanische Gewerkschaftsbund FL. gab soeben bekannt, daß eine Konferenz der Gewerkschaftsvertreter der 16 Nationen einbe- rufen werden wird, um die Frage zu erörtern, wie die Arbeiterschaft den wirtschaftlichen Wiederaufbau Europas im Rahmen des Hilfs- Repräsen- programms unterstützen und fördern kann. Wie aus Paris gemeldet wird, nahm das Nationalkomitee des französischen allgemeinen Gewerkschaftsbundes(CGT) soeben eine Ent- schließung mit 857 gegen 127 Stimmen an, in der es sich zu den Ausführungen des Leiters der kommunistischen Mehrheit der CGT, Be- noit Franchon, gegen den Marshall-Plan bekennt. Auch der Generalsekretär des Welt- gewerkschaftsbundes, Louis Saillant, der sich am Vortage noch dem Generalsekretär der CGT, Léon Jouh aux angeschlossen und mit diesem eine Stellungnahme zugunsten des amerikanischen Hilfsplänes ulterzeichnet hatte, brachte nun den Wunsch zum Ausdfuck, der Gewerkschaftsbund möge die Fahne gegen den amerikanischen Imperialismus erheben. Das Ringen um die Tagesordnung London, 14. Nov. DENA) Die Außenminister- Stellvertreter konnten sich bis jetzt immer noch nicht über die Tagesordnung für die am 25. November beginnenden Konferenz der Außenminister einigen. Laut AFP ist man je- doch zu dem Entschluß gekommen, auf jeden Fall folgende drei Punkte auf die Tagesord- nung zu setzen: 1. Erörterung der Form und des Ausmaßes der vorläufigen politischen Or- ganisation Deutschlands; 2. Erörterung des Be- richtes der Viermächtekommission über den Staatsvertrag mit Oesterreich; 3. Wirtschaft- liche Grundsätze, das Wirtschaftsniveau Deutschlands und der Reparationsplan. Besatzungskosten machen Schwierigkeiten Washington, 13. Nov. DENA-REUTER) Die Vertreter Großbritanniens und der USA, die seit einem Monat die Verteilung der Besat- zungskosten der Bizone erörtern, konnten noch immer keine Einigung erzielen. In der Hauptsache handelt es sich dabei um die in den Händen der Vereinigten Export- Import-Agentur in Deutschland befindlichen Guthaben in Höhe von 8 Millionen Pfund Sterling, die nach Ansicht der amerikanischen Delegation in Dollarwährung konvertiert wer- den sollen. Die andere Frage, über die noch Unstimmigkeit herrscht, ist der Betrag, den Großbritannien in Sterlingwährung zu dem Gesamtbudget der Bizone beitragen kann. Aus der letzten Schätzung geht hervor, daß Groß- britennien 17 Millionen fünfhunderttausend Pfund Sterling gegenüber dem amerikanischen Anteil in Höhe von annähernd dreihundert- fünfzig Millionen Dollar geben könnte. Wahl zum Weltsicherheitsrat endlich gelungen UN- vollversammlung beschließt Bildung des Interims-Komitees New Tork, 14. Nov.(DENA-REUTER) Die Vollversammlung der vereinten Nationen wählte die Ukraine zum nichtständigen Mit- glied des Weltsicherheitsrates. f Indien hatte auf seine Kandlidatur für die sen letzten umstrittenen Sitz der sechs nicht- ständigen Mitglieder des Rates verzichtet, nachdem in 11 Wahlgängen keiner der beiden Staaten die erforderliche Zweidrittelmehrheit erlangen konnte. Die Wahl der Ukraine an Stelle des aus- geschiedenen Polen bedeutet, daß kein Vertre- ter des indischen oder südpazifischen Raumes dem Sicherheitsrat angehört, nachdem Austra- lien als nichtständiges Mitglied automatisch mit zwei anderen Staaten ausgeschieden ist. Die beiden anderen schon vor einigen Wochen neugewählten Mitglieder sind Argentinien und Kanada. Die Vollversammlung billigte sodann mit 41 gegen 6 Stimmen die von den 08A vorgeschla- gene und vom politischen Ausschuß empfohlene Einrichtung der sogenannten„kleinen Vollversammlung“, des vorläufig Wäh- rend eines Jahres fetündig tagenden Interims- Komitees. Der Teilung entgegen Nachdem sich die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion grundsätzlich hinsichtlich Ger Teilung Palästinas geeinigt und be- schlossen haben, daß das britische Mandat am 1. Mai 1948 enden soll, gab der ständige briti- sche UN-Delegierte Sir Alexander Cadog an vor dem Palästina-Teilungs-Unterausschuß die Bereitschaft Großbritanniens bekannt, Pala- stina bis zum 1. August 1948 zu räumen. Ca- dogan betonte dabei, daß Großbritannien seine Streitkräfte nicht für die Durchführung der Teilung einsetzen werde. Die Tatsache, daß britische Truppen aus rein technischen Grün- den bis zum Sommer nächsten Jahres in Pa- lästina stationiert blieben, hieße nicht, daß Großbritannien während der Uebergangszeit die Zivilverwaltung weiter führen werde. Großbritannien behalte sich im Gegenteil das Recht vor, sein Mandat niederzulegen, sobald sich herausgestellt habe, daß die Vollversamm- lung keine sowohl für die Juden wie auch für die Araber befriedigende Lösung habeè erzielen können. Resolution gegen Spanien Im politischen Ausschuß der Vall versammlung ist mit 29 gegen 6 Stimmen bei 20 Enthaltungen eine Resolution über die Be- ziehungen der UN- Mitgliedstaaten zu Spanien angenommen worden, in der der Ueberzeugung Ausdruck verliehen wird, daß der Sicherheits- rat seinen Verpflichtungen nachkommen wird, sobald es sich herausstellt, daß die Lage in Spanien dies erfordere. Dię südafrikanische Union, die philippinische Republik, Pakistan, die Niederlande, Australien, Kanada, die USA und sämtliche arabischen Länder enthielten sich der Stimme, Argentinien, Costarica, El Salvador, Paraguay, Peru und die Dominika- nische Republik stimmten gegen die Resolu- tion. Großbritannien war für die Resolution, die der sowjetische Delegierte Gromyko als „schwach und unzureichend“ bezeichnete. Eine Klausel, in der die im vergangenen Jahr ge- faßte Resolution über die Zurückziehung der in Madrid akkreditierten Botschafter erneut bestätigt wird, wurde mit 30 gegen 14 Stim- men bei 11 Enthaltungen angenommen. Defizit in der Briten- Lone Hamburg, 14. Nov.(g. k.-Eig.-Ber.) In der 16. Sitzung des Zonenbeirates der britischen Zone erkundigte sich der Abgeordnete Kla- bunde(Sp) nach dem Umfang und der Entwicklung des Haushalts der Besatzungs- macht und nannte für das Haushaltsjahr 1946/ 47 die Summe von 2,4 Milliarden RM und für das laufende Haushaltsjahr 1,6 Milliarden RM an Ausgaben. Mr. Textor, der stellvertre tende Leiter der Finanzabteilung der Kontroll- kommission bedauerte, keine näheren Angaben machen zu können. Er gestand lediglich ein, daß je Kopf und je Woche eine RM zur Be- streitung der Besatzungskosten von der Be- völkerung der britischen Zone an Steuern er- hoben würden. Die Bargeldverringerung durch die gegenwärtig hohen Steuersätze sei nicht der Grundsatz der britischen Finanzpolitik, be- tonte Mr. Textor, jedoch werde durch die Steuern ein geringer Teil des umlaufenden Geldes abgeschöpft. Klabunde widerlegte diese Auffassung mit dem Hinweis, daß der Zonen- haushalt ein Deflzit auf weise und somit nicht den Bargeldbestand verringern könne. Zur Frage der Demontage der Firma Henkel in Düsseldorf teilte General Bishop mit, daß die Regierung Nordrhein-Westfalen einen Aus- tauschvorschlag für dieses Werk bei der Kon- trollkommission eingereicht hat. Gebiets forderungen zurückgewiesen Hannover, 14. Nov. DEN A) Der niedersäch- sische Ministerpräsident Heinrich Kopf gab bekannt, daß die Regierung von Niedersachsen in einer Stellungnahme einstimmig die hollän- dischen Gebiets forderungen an Deutschland zurückgewiesen habe. Kopf betonte, die Hol- länder hätten nur eine wirtschaftliche Begrün- dung für ihre Ansprüche gefunden und es sei nötig, die deutsche Meinung laut und vernehm- lich zu äußern, um noch vor den Londoner Besprechungen etwaigen Zusicherungen zu be- gegnen, die In den Wandelgängen gegeben werden könnten. Wie aus Hannover ver- lautet, hat der Bentheimer Grenzlandausschußg ein Gutachten zu den niederländischen Ge- bietsforderungen abgegeben, in dem erklärt wird, daß es sich hierbei um Gebietsteile han- dele, die insgesamt etwa der Größe des Saar- gebietes entsprächen. Diese Gebiete würden 153 Ortschaften mit rund 150 000 Einwohnern umfassen. Außerdem berge das Gebiet be- trächtliche Mengen von Produktionsgütern, land wirtschaftlichen Erzeugnissen und Boden- schätzen. Gefängnis für Bankier Schröder ln, 14. Nov. DENA-DPD) Der Kölner Bankier Kurt Freiherr von Schröder; der mit Hitler und Himmler engste persönliche Bezlekungen unterhielt, wurde wegen Ver- brechens gegen die Menschlichkeit vom Land- gericht Bielefeld zu drei Monaten Gefängnis und 1500 RM Geldstrafe verurteilt. Die Staats- anwaltschaft hatte ein Jahr Gefängnis und 500 000 RM Geldstrafe beantragt. In der Ur- teilsbegründung heißt es, in der Verhandlung sei der Beweis erbracht worden, daß von Schröder von dem unmenschlichen Verhalten und den Greueltaten an Juden und Kriegs- gefangenen gewußt habe. 5 Demontage erschwert Regieren Tübingen, 14. Nov. Dr. B.-Eig.-Ber.) Der Staatspräsident von Süd württemberg, Lorenz Bock, überreichte dem französischen Gou- verneur, General Widmer, ein Memorandum der deutschen Regierung, in dem u. a. darauf hingewiesen wird, daß die Wirtschaft Süd- württembergs durch die vorgesehene Demon- tage weit schwerer getroffen werde als die der Bizone. Das Memorandum unterstreicht, daß die Bevölkerung von ihrer Regierung ver- lange, daß sie eine Aenderung der Demontage- liste erreiche. Die Regierung könne ihre An- sicht, loyal mit der Militärregierung zusammen- zuarbeiten, nur dann verwirklichen, wenn ihr die Erfüllung ihrer schweren Pflicht nicht un- möglich gemacht werde. Der süd württembergische Wirtschaftsmini- ster Wildermuth gab bekannt, daß bis jetzt auch schon Einbeziehungen von Arbeits- kräften in die Demontage verzeichnet werden müßten; so sei das gesamte Konstruktionsbüro der Meßwerke in Oberndorf und das Meß- büro der Maybach-Werke in Friedrichshafen nach Frankreich verpflichtet worden. Maschinen freigegeben Düsseldorf, 14. Nov. DENA) Ein großer Teil der bisher für Reparationszwecke beschlag- nahmten oder zur Beschlagnahme vorgesehenen Maschinen in Nordrhein- Westfalen ist wieder freigegeben worden. Durch die Einzelmaschi- nenbeschlagnahme, die am 16. Oktober abge- schlossen wurde, waren nach Mitteilung des Wirtschaftsministeriums von Nordrhein- West- falen insgesamt 1440 Maschinen in diesem Land beschlagnahmt worden. Die Beschlag- nahme war unabhängig von der in der Demon- tageliste festgelegten allgemeinen Demontage erkolgt, um einzelne wertvolle Maschinen vor- zeitig dem Interalliierten Reparationsbüro in Brüssel zur Verfügung zu stellen. 95 Proz. aller Meldebogen bearbeitet Stuttgart, 14. Nov. DEN A) Von den in Würt⸗ temberg-Baden bis zum 31. Oktober eingegan- genen 2 692 339 Meldebogen wurden bis jetzt 2 516 618, das sind 95,7 Prozent, erledigt. 2 039 385 vom Gesetz nicht betroffene Personen erhielten den Nichtbetroffenenbescheid, wäh- rend in 479 233 Fällen Kammerentscheidungen ergangen sind, von denen 5 Prozent kassiert wurden. 333 119 Personen wurden amnestiert. Einheitsschule in Berlin Berlin, 14. Nov.(DENA) Das Berliner Stadtparlament hat das Schulgesetz für Groß- berlin in namentlicher Abstimmung mit 86 ge- gen 30 Stimmen in Anwesenheit von 116 Stadt- verordneten angenommen. Das Gesetz sieht für das Schul- und Unterrichtswesen den Schulkindergarten, die zwölfjährige Einheits- schule, sowie Fach- und Hochschulen in einem einheitlichen Aufbau vor. nicht zugelassen. Der Schulbesuch ist unent- geltlich. Der Religionsunterricht ist Angele- genheit der Kirche. Die FEinheitsschule glie- dert sich in zwölf aufsteigende Klassen und umfaßt einen praktischen und einen wissen- schaftlichen Teil. Für die Schüler des prak- tischen Lehrzweiges beginnt nach dem 9. Schuljahr der Besuch einer dreijährigen Be- rufsschule. Die erfolgreiche Teinnahme bis zur 12. Klasse führt zur Hochschulreife. Das Gesetz soll am 1. April 1948 in Kraft treten. Aus Stuttgart verlautet, daß der kul- turpolitische Ausschuß des Württembergisch- badischen Landtages einen SPD-Vorschlag an- genommen hat, nach dem das 9. Schuljahr in Gemeinden eingeführt werden soll, in denen das Bedürfnis und ein Verlangen danach besteht. 8 Kein Konflikt mit Löbe Berlin, 14. Nov.(Dr. Sch.-Eig.-Ber.) Alle Vermutungen in der Oeffentlichkeit, daß sich aus der Meinungsverschiedenheit zwischen der Landesleitung der Spp Berlin und dem der SpD angehörenden früheren Reichstagspräsi- denten Paul Löbe irgendwelche Schwierig- keiten für Löbe entwickeln werden, entbehren, wie in politischen Kreisen der SPD verlautet, jeder Grundlage. Mehr Verantwortung für Lizenzträger Berlin, 14. Nov.(DENA) Der Leiter des Nachrichtenkontrellamtes der amerikanischen Militärregierung, Oberst Gordon E. Textor, gab bekannt, daß die Militärregierung in einer neuen Verfügung die Kontrolle im Nachrich- ten- und Unterhaltungswesen einschränken wird, um deutschen führenden Persönlich- keiten auf diesen Gebieten größere Verantwor— tung zuzugestehen,. Textor erklärte, die Militär- regierung habe die bisher geltende Nachrich- tenkontrolle-Vorschrift Nr. 1 außer Kraft ge- setzt und eine neue Vorschrift Nr. 3 erlassen, die ab 3. Oktober in Kraft getreten sei. Diese Vorschrift macht u. a. eine Registrierung von Personen in untergeordnsten Stellungen zahl- reicher Gebiote des Nachrichten- und Theater- Wesens bei der Militärregierung nicht mehr notwendig, sondern überträgt diese Verant- Wortlichkeit auf die Lizenzträger, die nach wie vor einer Registrierung bedürfen. Die Lizenz- träger müssen sich dabei an die wenigen Be- stimmungen der amerikanischen Militärregie- rung halten, die die Freiheit der Rede, der Presse und der Kunst sichern sollen. 5 * Privatschulen sind Englischer Finanzminister zurückgetreten Indiskretionen im Unterhaus London, 14. Nov. DENA-REUTER) Der bri- tische Schatzkanzler Hugh Dalton ist am Donnerstag zurückgetreten. Zu seinem Nach- folger wurde Wirtschaftsminister Sir Stafford Cripps ernannt, der vorläufig sein bisheriges Amt weiter beibehalten wird.— 5 Der englische Finanz- minister mußte zurück- treten, nachdem er zugegeben hatte, der Londoner Abendzeitung „Star“ Einzelheiten über neue Steuern mitgeteilt zu haben, die er erst in seiner Haushaltsrede vor dem Unterhaus bekannt gab, als die fragliche Zeitung schon ver- kauft wurde. Obwohl, wie Premierminister Attlee dem Schatz- kanzler nachträglich versicherte, durch die- 3 se Indiskretion dem Staat kein Schaden zugefügt worden War, stellen geheime Mitteilungen über das Budget vor dessen Bekanntgabe im Parlament nach englischem Brauch eine schwere Verfehlung dar. Im Jahre 1946 hatte der damalige Kolo- nialminister Thomas aus dem gleichen Grunde zurücktreten müssen. a Hugh Dalton ist zweifelsohne einer der hervor- ragendsten Finanzfachleute Englands. Der heute 60 jährige gehört seit 1924 dem Unterhaus Als Labour- Abgeordneter an, Nachdem er 1929 25 1931 Unterstaatssekretär im Foreign Office War, nahm ihn Churchill 1940 als Minister für Kriegs- Wirtschaft und später als Handelsminfster in sein Kriegs- RKoalitionskabinett. Er trat jedoch erst als Schatzkanzler der Regierung Attlee in den Vor- dergrund, und es gelang ihm, den Staatshaushalt 1946/47 einigermaßen ins Gleichgewicht zu bringen. Seit dem Tode Lord Keynes' ist Dalton britischer Gouverneur der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds. Die Gouverneure der anderen Mitgliedstaaten wählten ihn einstimmig zum Präsidenten dieses Gouverneurs- Gremiums. DEN A- NYT- Bild Hugh Dalton Neue dänische Regierung Kopenhagen, 14. Nov. DENA-REUTER) Der Vorsitzende der dänischen sozialdemokratischen Partei. Hans Hedtoft, hat eine neue däni- sche Regierung gebildet, nachdem die vier groben Pastdien sich nicht über eine Koalition haben einigen können. Mit Ausnahme des libe- ralen Außenministers, Gustav Ras mussen, der auch der vorhergehenden Regierung an- gehörte, besteht das Kabinett aus 16 Sozial- demokraten. 5 Laflon gehl Paris, 14. Nov. DENA) Der Generalad mini- strator der kranzösischen Besatzungszone, Pierre Laf fon, hat laut AFP seinen Rück- tritt eingereicht. sein Amt weiter verwalten. Wie AFP berich- tet, wird in Paris augenblicklich eine Reorga- nisation der französischen Zivilverwaltung in Deutschland erwogen. Vor allen Dingen sei eine Verringerung des französischen Verwal- tungspersonals vorgesehen, die mit einer all- mählichen Uebergabe der Verwaltungsfunk⸗ tionen an Deutsche Hand in Hand gehen soll. * 5 2 J Unruhen in Marseille Marseille, 14. Nov. DENA) In Marseille ist es zu schweren Zusammenstößen zwischen Kommunisten und Gaullisten gekommen. Rund. 7000 kommunistische Demonstranten stürmten das Rathaus der Stadt, waßfen den gaullisti- schen Bürgermeister aus seinen Amtsräumen und versuchten, das abgesetzte kommunisti- sche Stadtoberhaupt wieder in sein Amt ein- zusetzen. Bei dieser Gelegenheit kam es zu einer gröberen Schlägerei. Ein Kommunist. der mit einer größeren Menge ein Nachtlokal stürmte, wurde von dessen Eigentümer er- schossen. Das kommunistische Parteibüro wurde von unbekannten Tätern beschossen. Marseille gleicht, wie Reuter berichtet, einem Heerlager. Etwa 7000 Soldaten, unterstützt von Panzern, sind in die Stadt gezogen wor- den, um Polizei und Mobilgarde zu verstärken. Die öffentlichen Gebäude und die strategisch wichtigen Punkte sind von schwerbewaffneten Posten bewacht. Die Leiter des örtlichen Gewerkschaftsbundes forderten die Arbeiter zum Generalstreik auf.. Rätselraten um die Saarwährung Saarbrücken, den 14. Nov. MM-Eig-Ber) Ueber das Verhältnis, nach dem die Saarmark in Franc umgetauscht werden soll, verlautet aus gut unterrichteten Kreisen, daß den Berg- arbeitern ein besonders günstiges Umtausch- verhältnis gewährt werden soll. Es wird von einem Umtausch 1:40 gesprochen. Die Saar- ländischen Bauern, die über ihr Ablieferungs- soll Kartoffeln und Getreide zur Verfügung stellen, erhalten die Ablieferungsprämien be- reits in Frane gutgeschrieben. Die Textil- Schuh- und sonstigen Geschäfte, die die lang- entbehrten Mangelwaren führen, sind mit Vorräten ausgestattet, um die Saarländer nach Einführung des Franc zu versorgen. Die Waren sind französischer Herkunft und werden auf Punkte abgegeben. Zunächst erhalten alle Ssarländer 40 Punkte frei. Deutsche Pressevertreter für London Berlin, 14. Nov. OENA) Die Nachrichten- Kkontrollabteilung der US-Militärregierung gab bekannt, daß zwei deutsche Journalisten die Einreisegenehmigung nach London erhalten haben, um die Bepichterstattung über die Außenminister-Konfetenz für die gesamte lizenzierte Presse und den Rundfunk der US- Zone zu übernehmen, Diese beiden Pressever- treter sind Helga Brockhoff, Nachrichten- redakteurin der DENA, und Erie Reger, einer der Lizenzträger des Berliner„Tages- spiegel“. 5 Fett für die 108. Periode Frankfurt, 14. Nov.(DEN) Dr. Karl Spieker, der Vorsitzende des Exekutiv- rates, erklärte, daß das Zweimächtekontrell⸗ amt 2400 Tonnen eingeführtes Fett für die 108“ Zuteilungsperiode freigegeben habe. Voraus- setzung für die Ausgabe sei, daß die Zuteilun- gen in der 108. Periode die gleichen blieben wie bisher und von den deutschen Stellen sofort entsprechende Maßnahmen ergriffen würden, um für eine Verbesserung bei der Erfassung der einheimischen Fette zu sorgen. Er wird jedoch vorläufis rere N 1 5 l Samstag, 15. November 1947/ Nr. 131 Samstag, 15. November 1947 Schlaglichter quf Kohl Die Kohlenb n und Ruhr schwil- len an. Im R lischen Braunkohlenrevier hat Bipaärtite Eeonomie Sontrel Group 75 000 Tonne etts brand frei- ir den Hat Segeben. a¹ 8 Mabnahme 1 davon, dag f Sc. 8 müsse 11 ihre t unbegrenzt aufnahmefähig sind. Die überschrittene 2 009 Tonnen-Grenze ist nicht nur frohe Botschaft, Sondern zug! h auch St 18 zu einem ts Wettlauf zw. Rapitänen und den Hauern, die ein Care-Paket Vorantreibt. Da gilt es sich vor Augen zu Halten, daß bis in die„Phase vier“ Knapp 50 P ent der Ruhrzechen eingetreten Wären. 80 Zechen haben die Leistung hoch- getrieben, die nächsten 80—90 setzen nunmehr an. Die Exportkohle wird mit ausländischen Waggons, aber mit deutschen Lokomotiven, kristgerecht abgefahren. Liegen bleibt die 8 Kohle. Eine einmalige Chance ist ge- oten. Die Förderspitze kann nunmehr psycho- logisch unterbaut werden. Kenner der Ver- hältnisse sind überzeugt davon, daß es auf den guten Willen der Knappen von entscheidendem Einfluß sein wird, wenn ein Teil der Halden, das heißt jener Teil, der nicht im Rahmen der deutschen Wirtschaftsbedürfnisse bereits ver- plant ist, den Haushalten zugeführt wird. Ver- gessen wir es nicht, der Bergmann sucht seine Moralische Rechtfertigung. Er hat das Punkte- stem, er hat den Anreizplan angenommen und er schuftet. Er wird noch mehr leisten müssen. Eine positive Entscheidung in dieser Frage, die zur Zeit an der Ruhr stärker ven- tillert wird, als ohne weiteres erkenntlich, wäre kein schlechter Unterbau. Aber, wer macht sich zum Wortführer? Der neue KFohlerat? Seine Namen sind be- kannt, sogar die Zimmer, in denen er sitzen 801. Der Term St jedoch inzwischen wieder ins Schwimmen geraten.„Londoner Kompen- Sationen“, glauben die einen.„Das Ansteigen der Förderung“, meinen andere und begründen dies damit, daß das stärkste Argument für die beschleunigte Schaffung eines deutschen Kohle- rates mut ausreichenden Machtmitteln, das not- Wendige Hochdrücken der Leistung, in Fortfall geraten sei. Es gäbe wohl kaum eine bessere Begründung für das wirkliche Bedürfnis nach seinem Gremium deutscher Fachleute, als eine solche kurzsichtige Ansicht, die sich allzubald in ihren eigenen Widersprüchen fangen würde. Noch eine andere Sorge: Kohle, so sagt man in Washington, so sagt man in London, so sagt man überall, wo die deutschen Nöte zur Ent- scheidung entstehen, Kohle sei das A und O., che höchste Behörde aber der deutschen West- zonen wirtschaft, der Wirtschaftsrat, äußert jeh nieht zum Thema. Devisentopf aufgelaufen, den man mit über 4 Millionen Dollar veranschlagt. Trotzdem kommt man nicht klar. Einerseits zwingen die spärlich fließenden Quellen der deutschen Wirt- Schaftsvwerwaltung zu der Frage, ob es über- Haupt ratsam und möglich ist, diesen De- Vsenfonds noch auf das ktesystem aufzustocken, oder ob fes besser sein wird, von hier aus das Punktesystem neu zu liniieren. Andererseits soll in der Dis- kussion auch die 4000- Kalorien-Grenze, die nicht überschritten werden darf, eine Rolle spielen Iim Hintergrund aber steht immer Weder die dünne, allzudünne deutsche Devi- Sendecke. Denn auch dieser Bonus muß ja den in London fakturiedten deutschen Kohleexport- erlösen, die, wie bekannt, dem Einkauf von Lebensmitteln für die Bizone dienen, entnom- men werden. Aus diesem Gesichtspunkt heraus ist natürlich die Entscheidung, wie auch immer Sie ausfallen mag, von eminenter wirtschafts- Politischer Bedeutung für unsere gesamte öko- nomische Struktur. Eine steile Fördersteige- rung mit all ihren Gewinnen muß ja letztlich immer im Rahmen unserer Haushaltung blei- ben. Die Subventionierung der Kohle, die seit Kriegsende immerhin schon 2 Milliarden ver- Schlungen haben dürfte, stellt keine geringe Sorge dar. Das mit den wachsenden Förder- zahlen wachsende Transportproblem ist keine kleinere Sorge. Wohin man auch faßt, die ungelösten Fragen, die einem entgegenfallen, missen zwangsläufig Legion sein, darum: Je senneller eine Abstimmung erfolgen kann, je rascher ein Gremium deutscher Fachleute zu Wirken beginnt und— unbelassen der zuge- Standen berechtigten Kontrolle von alliierter Seite— zu einer Uebereinstimmung mit den Wirtschaftlichen Instanzen in Frankfurt findet, um so wirksamer wird sich jene Initiative regen können, nach der man uns sowohl bei Engländern als auch bei Amerikanern immer Wieder kragt und deren Fehlen man zum Vor- macht.. H. G. „ Weil es nicht geregnet hat“ Springen wir mit Temperament gleich mit- ten in das Thema hinein: Woran liegt es, daß das deutsche öffentliche Leben auf offensicht- liche Mißstände nicht mit nachhaltigen Impul- sen antwortet? Wir veröffentlichten vor vier Tagen eine Meldung der Nachrichtenagentur DEN A aus Bad Reichenhall, in der zu lesen War, dag an 40 Leiter von Ernährungsämtern der amerikanischen, britischen und französi- gehen Zone auf einer viertägigen Konferenz, an der auch Dr. Hans Schlange Scho- ning en teilgenommen hatte, Speisen im Nährwert von nahezu 1,8 Millionen Kalorien Ausgegeben worden seien. Die Tagung wurde vom 24. bis 27. September, also vor genau 50 Tagen, abgehalten. Wir haben uns seit dem Abdruck dieser Meldung vor vier Tagen ver- Seblieh auf umfangreiche Telephongespräche, Rückfragen und Beschwerden eingerichtet. Bei Redaktionsschluß erhielten wir lediglich Fenninis von einer in der„Neuen Zeitung“ gu deren Rückfrage hin veröffentlichten Er- klärung des bayerischen Landwirtschaftsmini- Steriums, die nach Art der sattsam bekannten Milehmädchen-Rechnungen die nach Ruhpol- ding gelieferten urd tatsächlich verbrauchten Kalorien aufzählt. Die Tatsache eines über- Mäßig hohen„amtlichen Kalorienverbrauches“ bleibt davon unberührt. Die Frage, weshalb gau einen skandalösen Vorfall das öffentliche Leben niet reaglert, ist durch den lenden- lahmen Rechenschaftsbericht nicht nur nicht Beantwortet worden, sondern verlangt mit noch stärkerem Nachdruck nach dem, was man gemeinhin unter dem versteht, wenn gesagt Wird,„es muß etwas passieren“. * 5— Ein anderes Beispiel: am 25. Oktober brach- ten wir aut der Titelseite ein Photo, das den „bizonalen Autofriedhof“ in Mann- Heim auf dem Gelände der Daimler-Benz A.-G. Zeigte Die Rhein-Neckar- zeitung Hat einen kürkReh zum gleichen Thema ver- ötkentlichten Artikel u 3. mit der Anfrage Uberschrieben: Sollen 300 Lastkraftwagen ver- kosten?“ Bis heute ist auf den von uns an das pizonale Wirtschaftsamt in Minden gegebenen Fingerzeig noch nichts N 3 Wir könnten diese Aufzählung beliebig fort- Sstzen ind u. 3. auch die Anfrage des Lan- desverbandes württembergisch- badischer Ge- müse und Früchtekaufleute an Ernährungs- minister Stooß erwähnen, dem vor Beginn der Obsternte Vorschläge über deren Erfas- Sung und Verteilung gemacht wurden. Diese . Kritik sowie die von uns abgedruckte Frage der„Neuen Württembergischen Zeitung“, warum die Kartoffelrechnung nicht stimme, ist bis heute von Minister Stooß nicht beantwortet worden. Wenn wir diese unbeantworteten Fragen, die mit der Existenz und dem lichen Leben jedes einzelnen auf das allerengste verknüpft Sind, sammeln, so fließt ihr Strom dorthin, Wo die Gleichgültigkeit ihre Herr- schaft über die Selbstkontrolle aufgerichtet hat, wo die Täuschung in allen Schattierungen ihr Dasein fristet, Wo die ernsten Fragen d gemeinheit als öffent- liche Spaßmacherei bezeichnet werden und die Grenzen zwischen der Wirklichkeit und der schillernden Verlockung der eitlen Selbst- Zenügsamkeit schon längst verwischt sind. Die Schweizer Presse berichtete unlängst von einer Affäre gegen den britischen Abge- o 2 ordneten Allighan, der wegen parlamen- tarischer Indiskretionen ür deren Preisgabe er Einkünfte bezogen hatte), aus dem Unter- haus ausgeschlossen werdensollte. Ein britischer Minister äußerte bei der Verhandlung, es Sei die Aufgabe der Abgeordneten, eine sieben- hundert Jahre alte ehrenhafte Tradition zu er- halten und an spätere Geschlechter weiter- zugeben, zu einer Zeit, da das ganze parla- mentarische System in der Welt einer schwe- ren Probe unterworfen sei. Eine Züricher Zei- tung knüpfte daran die Forderung, daß gerade die als gewählte Vertreter des Volkes an sicht- barer Stelle wirkenden Kräfte sich beson- ders strengen und unerbittlichen Gesetzen unterwerfen müßten, damit sie für die anderen immer ein unanfechtbares Beispiel sein könnten. Mit der Erwähnung dieses Beispiels— einer etwas lehrhaften Affäre aus einem Land mit einem durchgebildeten Empfinden für die Dinge des öffentlichen Anstandes—, finden wir zu der rage zurück, woran es liege, daß sich das öfkentliche Leben in Deutschland in den Bah- nen tödlicher Gleichgültigkeit bewege.. Wer die öffentlichen Stimmen täglich ver- folgt, gewinnt das Gefühl, in eine zähe Masse zu greifen, mit der sich allzuviele Formen und Figuren kneten lassen. Ungeduld, betriebsame Teilnahme, die Fähigkeit, fortgesetzt Fragen zu stellen, die eine Antwort herausfordern. Vielleicht mag ode etwas Wahres sein die von dem Gespräch in einem maßgeblichen politischen Kreis berichtet, in dem jemand auf die Frage, weshalb das Kartoffelnotgesetz nicht rechtzeitig schon im Sommer, noch vor der deshalb an jener Ex Ernte erlassen worden sei, unwide antworten konnte— weil es nicht ge hat“. Der Neuaufbau des Schulwesens Einheitliche Grundschule- Ausleseverfahren in drei Stufen Seit mehreren Monaten liegt den zuständigen Stellen ein Entwurf des württembergisch-badi- schen Kultusministeriums für eine grundlegende Reform unseres Schulwesens vor. Er befindet sieh einstweflen immer noch im Stadium der Beratung dureh Fachleutè, aber zahlreiche Asußerungen aus unserer Leserschaft bewei- sen, daß auch weitere Kreise diesem Problem lebhaftes Interesse entgegenbringen. Ihnen hoffen wir mit der nachfolgenden gedrängten Darstellung des Reformplanes zu dienen. Die Redaktion Unser Schulwesen stand vor 1933 zweifel los auf einer anerkennenswerten Höhe. Wir hatten gute„Lernschulen“, deren Leistungen den Bedürfnissen des späteren Berufes weit- gehend dienten. Der jetzt geplante Neuaufbau soll das bewährte Alte mit den Erfordernis- sen der Gegenwart organisch verbinden. Die Schule soll nicht nur lehren, sondern zugleich auch erziehen. Wissen und Können soll nicht Selbstzweck sein, sondern der Heranbil- dung der in der Gemeinschaft sich bewähren- den sittlichen Persönlichkeit dienen. Jeder Schüler muß ohne Rücksidit auf die wirt- schaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse der Eltern die Möglichkeit haben zu einer sei- ner Begabung und seinem Charakter entspre- chenden Laufbahn. Die Form der künftigen Schule ist die differenzierte Ein- heitsschule. Eine gesunde Schulreform darf sich natürlich nicht nur auf die städti- schen oder großstädtischen Verhältnisse stüt- zen, sondern muß die Verhältnisse des gesam- ten Landes berücksichtigen. Auf einer sechsjährigen Grundstufe soll sich eine dreijährige Mittelstufe und eine drei- bis vierjährige Oberstufe aufbauen. Nach dem vierten Schuljahr wird ein fakultativer Unter- richt in einer Fremdsprache eingeführt. Der Lehrplan ist für alle Klassen der Grundstufe gleich. Ein sorgfältig durchdachtes Auslesever- fahren soll nach der 4., 6. und 9. Klasse, ent- Wie es heißt, ist inzwischen ein beachtlicher-sprechend den einzelnen Begabungsrichtungen eintreten. N 4 In der Mittelstufe, die die Klassen 7 bis 9 umfaßt, teilen sich die Klassen nach den Berufsabsichten der Schüler in fünf Zweige, den gymnasialen, den neusprachlichen, den mathematisch- naturwissenschaftlichen, den deutschsprachlich-musischen und den prakti- schen Zug. Der zweite und dritte Zug kann weitgehend zusammengenommen werden. Die Möglichkeit des Ueberganges von einem Zug in den anderen muß gewährleistet werden. In der Oberstufe, die die 10. bis 12. Klasse umfaßt, tritt als weiterer Zug die Be- rufs- und Fachschule hinzu. Der er- folgreiche Besuch dieser Berufs- und Fach- schule soll zum Studium in den höheren Fach- schulen wie Ingenieur- und Bauschulen usw. berechtigen. Für diejenigen Abiturienten, die an einer Universität, einer technischen oder land wirtschaftlichen Hochschule studieren Wol- len, wir das 13. Schuljahr als Vorstudien jahr eingerichtet, in dem die Schüler in das wissenschaftliche Denken und Arbeiten einge- führt werden sollen. Für begabte Schüler, vor allem aus den ländlichen Schulen, gllen Heimschulen Unter- nate) eingerichtet werden, die vor allem die deutschkundlichen und musischen Fächer mit jugend ringt um Zeitlragen Der Jugendring Schwäbisch-Gmünd führte am 8. und 9. November ein interzonales Tref- ken der Jugend durch. Rund 100 junge Men- schen der drei Westzonen und dazu zwei Ber- liner waren in das unzerstörte Städtchen in Württemberg gekommen, um sich über die Fragen auszusprechen, die die ganze junge Generation angehen. a Ein großes, fast zu umfassendes Arbeits- programm war als Grundlage für die Diskus- sion ausgearbeitet worden. Vorträge zu den verschiedenen Punkten des Programms gaben einen Blick auf die gesamten Probleme. Er- freulich, daß diese Referate zum größten Teil ohne jede Tendenz vorgetragen wurden. Um so weniger schön war allerdings oft die an- schließende Erörterung. Die Teimehmer ge- hörten den verschiedensten Jugendorganisatio- nen an. Es war vorauszusehen, daß sich man- che Meinungsverschiedenheiten ergeben wür- den. Leider konnte man sich nicht immer des Eindrucks erwehren, daß diese jungen Men- schen zwar schon manche parlamentarische und parteipolitische Regel von der älteren Ge- neration abgesehen haben und nun selbst mit einer noch größeren Einseitigkeit als ihre Vor- bilder sprechen und handeln.* Mancher sagte böse Worte über die Intole- ranz aller gegen seine Organisation, aber iin einer Form, die von der gleichen Un- duldsamkeit Zeugnis ablegte. Als zum Beispiel der Diskussionsleiter, der sehr geschickt zu vermitteln verstand, einem Redner mitteilte, daß aus Zeitgründen die Rededauer auf drei Minuten festgesetzt sei, sagte der mit einer unangenehmen Betonung: „Die Demokratie gibt mir drei Minuten Zeit. Nur wenige Worte. Aber es hörte sich häßlich an, dieses vollkommen humorlose Pathos. Die kleine Unordnung Hon Robert WAI ter Bald nach dem friedlosen Friedensschluß 1919, als man untereinander mit Parteiungen, Streiks und Revolten zu tun hatte, wobei fast jeder Tag aus Rand und Band geriet und in Greuel oder Duleijubilo versank— erschien spät abends auf der Polizeihauptwaclie einer Industriestadt im Westen ein Jüngling, keu- chend vom Lauf und verstört und mit er- schrecklicher Meldung. Er hatte sein Mädchen, gleich mitgebracht, die zu jedem Wort der Botschaft, das er noch hervorstammeln konte, nickte, jappste und ächzte. Die beiden hatten sich in einem Schreber- garten hinterm städtischen Freibad, der den Eltern des Jünglings gehörte, unter Wildrosen- Sesträuch, Flieder und Goldregen ein Som- mernestehen erbaut, ein heimliches, wo sie abendlich gern einschlupften und sich dann, in Erwartung baldigen Fheglücks, vergnügt durch Mond und Sterne träumten. Mitten aber in ihrer Weltverlorenheit waren sie heute von einer Spukgestalt erschreckt worden, einem verdächtigen Kerl, der plötzlich aus Dämmer und Stille aufgetaucht war und hinter ihrem Versteck zu lauern schien. Er trug trotz der Wärme einen dicken Hängemantel, der sich Seitlich buckelte, spähte horchend rundum und stieg dann— denn hier führte der Bahn- damm am Gartengelände entlang— die Bösch- ung empor. Oben schritt er suchend und ge- bückt hin, schlich wieder herab und begann in halber Höhe des Dammes zu hantieren. Er Stellte einen dunklen Pack beiseit, vorsichtig, eine schwarze Kiste, und nun knirschte und wühlte eine Grabschaufel minutenlang im Sand. Der Mensch stöhnte wie voller Wut oder Verzweifeln, versenkte die Kiste tief, schau kelte und stampfte die Erde— und richtig! da blitzte schon ein Streichbölzchen über dem Boden und erlosch. Der Attentäter— denn das teuflische Spielwerk, der Anschlag galt zweifelsohne dem Abendschnellzug— kroch noch einmal zu den Schienen hinauf, glitt schattenhaft darüber hinweg und war nun, als der Jüngling mit seinem geliebten Mäd- chen die Vertrolgung aufnehmen wollte, wie beide mutig beteuerten, von der Erde ver- schwunden. Da trieb also ein neuer Wirbel im Strom der Unruhe herauf, aber gleich zeigte sich auch, trotz aller groben Unordnung der Zeit, die Kraft hergebrachter Ordnung abwehrbe⸗ reit. Der Apparat spielte vorzüglich. Polizei, Eisenbahnleitung, Feuerwehr und Militär Waren zu einer einzigen, mühelos arbeitenden Maschine geworden, und im Wagen, der den Polizeichef an die Stätte des schändlichen Unterfangens trug, saß zu letzter Berichter- stattung und Vernehmung der Jüngling Hana in Hand mit dem zitternden Mädchen. Nein, sie hatte sich nicht vom schirmenden Herzen des Geliebten losreigen lassen und wollte mit ihm— müßte es denn so sein!— nach dem kurzen Glück auch den Tod im furchtbaren Feuerschlag der Höllenmaschine erleiden. Da spannte sich schon die Sperrkette mit lodernden Fackeln weitbogig über den Bahn- damm. Kein Zug war mehr auf dem Schienen- strang hingebraust. Sie liefen umgeleitet an ihr Ziel, und das dräuende Unheil blieb ge- bändigt. Die Rettungsmannschaft arbeitete sachverständig und mutig im Scheinwerfer- licht der Kraftwagen, und als man die Schwarze Kiste heraushob, mochte manchem der Atem stocken. Dann aber barst der Deckel auf— und es war nichts. Es war nur ein kleines totes Hundchen, braun und sanft, von zarter Hand weich auf Watte gepackt und mit Immergrün besteckt. Um sein Hälschen war ein Seidenband ge- knüpft mit einem beschriebenen Papier— hal eine Handschrift, die den Verbrecher entlar- ven würde!— ach nur mit einem Gedicht mit hingeklagten und lächelnden Versen Die Fackelkette war schon zerrissen und verschwärmte dunkel— und man trat achsel- 1 9 e zuckend und mit wunderlichen Gesichtern zu- sammen. Hier hatte sich in all der großen Un- ordnung der Zeit eine kleine Unordnung zu- getragen, und so ärgerlich sie auch für die Be- teiligten erschien, so tröstlich blieb sie doch, da in ihr eines Menschen gütiger Herzschlag widerklang. 5 Der Jüngling war längst mit seinem Mäd- chen heimlich wieder hinter Rosengebüsch und Flieder verschwunden— und vom Hori- zont lächelte ein später, schiefgesichtiger Mond nachsichtig über die Erde weg. Aus Die glühende Kohle“, Liebesgeschichten von Robert Walter Verlag Deutsche Volks- bücherei Goslar). Martin Dibelius gestorben. Professor Dr. Mar- tin Dibelius, der bekannte prôtestantische Fheo- loge, ist am Mittwoch in Heidelberg im Alter von 64 Jahren gestorben. Der deutsche Protestan- tismus betrauert in inm einen ihrer hervorragend- sten Köpfe.. Henry Benrath lebt. Die Meldung, nach denen der unter dem Pseudonym Henry Benrath be- kannte Dichter Albert H. Rausch, gestorben sein sollte, beruht laut Mitteilung der deutschen Ver- lagsanstalt Stuttgart auf emem Irrtum. Nachdem durch ein Telegramm, der deutschen Verlagsan- stalt der Tod des Schriftstellers mitgeteilt wurde, sei dureh ein weiteres Telegramm aus Mailand diese Nachricht dementiert worden. DENA Neue Riesensterne entdeckt. Auf dem Jahres- kongreßg der amerikanischen astronomischen Ge- sellschaft schilderten die Astronomen J. Nassau und G. B. van Albada hre mit Hilfe von Wärme- strahlenempfängern gemachte Entdeckung von außerhalb der Milchstraße befindlichen Sternen Eigantischen Ausmaßes, in deren In- nern Sonne und Erde Platz finden könnten. DENR Amerikanische Musik bei uns. In den letzten eineinhalb Jahren wurden in den vier Besatzungs- zonen Werke von fünfzig amerikanischen Kom- ponisten, und zwar über hundert Instrumental- komp positionen und eine Oper aufgeführt. Sp. eee JI — — n 25 . N N 8 N 3 Net ae Arbetta= Zengerle N Es wur einmal ein Lattenzaun, 5 . aum Zwischenraum, hindurchzuschaun., Ein Bürokrat, der dieses sah, stand nachdenkend tief und sinnend da unc nahm den Zwischenraum heraus und baute draus ein großes Haus. Da zog er ein— ganz„Zuzugs- ohne“, 5 auf daß das Haus nur er bewohne. Und die Behörde, ob der Tat, maeht inn darauf zum Oberrat. 8 Wolf Strobel nenbild(Eugen Stadler) Polterte in ener Böttcher). einer Fremdsprache als Pflichtfach und einer zweiten als Wahlfach pflegen sollen. Leitgedanken für den inneren Aufbau des Unterrichts müssen Ordnung und Freiheit sein. In di entfalten können und in steigendem Maße an der Verantwortung für die Schule teilnehmen. Durch Elternbeiräte, Schulversammlungen und Schulfeiern sollen die Eltenn Mitberater der Schule werden. Den Gemeinden muß mehr als bisher ein Mitwirkungsrecht eingeräumt wer- den. 8 Das System der differenzierten Einheitsschule uf der angegebenen Grundlage ist nicht nur, wie vielfach angenommen wird, in Amerika, sondern auch in England und der Schweiz ver- wirklicht. Heiße Debatten in Schwäbisch-Gmünd Heiße Debatten um Demontage. Reparatio- nen und Mitbestimmungsrecht zeigten deutlich die Vorurteile, die mancher von seiner Organi- sation mitgebracht hatte. Denn in allen diesen Fragen wurde wenig von Tatsachen, um 80 mehr aber von Gefühlen gesprochen,. Man konnte fast ein wenig bedrückt werden von dem offensichtlichen Gegensatz zwischen dem sicher guten Willen all dieser jungen Leute und der Unfähigkeit, sachlich zu bleiben und die Gedanken klar auszusprechen. Einige lie- Ben sich nicht davon überzeugen, daß For- mulferungen wie: die Londoner Konferenz muß“ und ähnliches jeder Logik entbehren. Daß man sich aber trotzdem einigte, und vor allem in der Kriegsgefangenenfrage, die schon mehrmals von der Jugend geforderte Entlassung aller Kriegsgefangenen als wesent- lichsten Punkt anerkannte, ist nicht nur ein Zeichen vernünftiger Leitung, sondern es be- weist auch, daß bei den jungen Menschen der gesunde Verstand noch ficht von Doktrinen unterdrückt wird. In einer abschließenden Re- solution forderte man von allen gewählten Vertretern, 8 an erster Stelle das Ganze zu berücksichti- gen und alle Parteiinteressen und Sonder- 5 bestrebungen zurückzustellen. Die Jugend soll in der ihr gemäßen Form zum gemeinsamen Handeln finden und der Alliierte Kontrollrat wird gebeten, die Zulassung der Jugendorganisationen gleichmäßig in allen Zo- nen zu handhaben. Die Sieger aber möchten das Recht eines Gesamtstaates und einer ge- samtdeutschen Volksvertretung anerkennen. Der Wert dieses Treffens liegt vor allem in dem persönlichen Kontakt, den die jungen Menschen hier finden konnten. er. 8 Die Nobelpreise für 1947 Literaturpreis für André Glide 22 Wie DENA aus Stock- holm meldet, erhielt der französische Dichter An- dre Gide den Nobel preis für Literatur„für seine umfassenden und Künstlerisch bedeuten- den Werke, in denen er die Probleme und Lebens bedingungen der Menschheit mſt furcht⸗ loser Liebe zur Wahr- heit und psychologischer Erkenntnis behandelt“. * André Side, der am 21. November 78 Jahre alt wird, hat seit Jahr- zehnten durch seine in klassisch klarer Sprache geschriebenen Romane und Dramen sowie als geistvoller und anregender Kritiker das französische und europäische Geistes- leben stark beeinflußt. Anfang der Dreißiger Jahre bestimmte Gide durch sein leidenschaft- liches Bekenntnis zum Kommunismus den gei- stigen Kurs zahlreicher französischer Intellek- tueller. Nach der Rückkehr von einer Reise nach Moskau 1936 schrieb er ein Buch bitterer Ent- täuschung und Ernüchterung. Gide bewegt sich Vielfach in Gegensätzen, indem er die Mensch- heitsprobleme auch stilistisch, bald spielerisch ironisch, bald ernsthaft-schwer, immer aber un- gemein reizvoll und mit jener„furchtlosen Wahr- Beitsliebe“ behandelt, von der die Kundgebung der schwedischen Akademie spricht. Der Physik- und Chemie-Preis Dem britischen Wissenschaftler Sir Edward Victor Appelton wurde für seine Wissen- schaftlichen Arbeiten über die Atmosphäre der Nobelpreis für Physik zuerkannt. Sir Robert R Obinson von der Oxford- Universität erhielt den Nobelpreis für Chemle. 1 Podium und Bühne der Woche Das bekannte Freund-àuartett spielte drei Beethoven-Quartette(das in G-dur OP. 18, in f- moll op. 95 und das späte in cis-molh), Die Be- reitschaft der ausgezeichnet eingespielten Vereini- Sung, sich für Beethovens abgründige und leicht eingängige Werke einzusetzen, wurde vom Publi- kum dankbar anerkannt.— In der Heilig-Geist- Kirche veranstaltete die Katholische Arbeitsge- meinschaft eine von Stefanie Pelisster geleitete Aufführung von Mozaruds Requfem“ unter Solistischer Mitwirkung von Tilla Riem, Irene Ziegler, Josef Ellmauer und Heinrieh Hölzlin so- Wie von Mitgliedeyn des Nationaltheaterorehesters. Bas Schwergewieht des Werkes legt auf den häu- fig kugierten großartigen Chören, die von den vereinigten Kirchenchören der Heidelberger Boni- katius- und Jesuitenkirche hervorragend gesun- gen wurden.— Von Siegfried Fran z, dein be- DHNA-BIld André Gide gabten Mannheimer Musiker, hörte man in der Galerie Günther eigene Rompo sitionen kur Klavier allein und mit Streichinstrumenten, darunter eine Hausmusik-Serenade— Werke also mit duchaus klassischer Formgebung, doch von moderner klanglicher Prägung, die aber nicht ins Extrem geht und gelegentlieh zuch den romanti- schen Ton nicht verschmäht. Jula Kaufmann, Her- mine Berberich-Baum, Heinrich simon, Otto Beil und Borle Franz- Reimann waren den anspruchs- vollen Werken verständnisvolle Wegbereiter, ch. Freuz und quer durch ein sehr hübsches Büh- „Zigeu- nerbaronl-Aufführung des Heidelberger Volks- theaters der fette Schweinezüchter Zsupan(R. Mehr oder Weniger gewiegt von Jo- Hann Strauß beliebten Melodien, Barnkay(Josef Hattemer), der arm und schwach(an Stimme) Wär, ließ sich von der Saffi(Luise Reuß) und ihrer guten Stimme außer Kurs setzen. Zen. In einem Kunsthallenvortrag untersuchte Prof. SS Hmoll gen. Hisenwerth, Darmstadt, den An- teil Richters und Sehwinds an den tlefe- ren Problemen der Romantik,. Vom Ringen eines Caspar David Friedrich und eines Runge um ein neues Symbol blieb Ludwig Riehter so gut wie Unberührt. Ihm ging es um den Mensehen in genrehafter Darstellung, um das biedermeierliche Idyll. Wohingegen Schwind. sich mit Runges Sym- bol auseinendersetzte und zur Allegorie und zum Märchenhaften gelangte. Von Schwind aus sieht Professor Schmal die Linie einer direkten Ent- Wicklung zu Klinger und Rodin und weiter zu Thoma und zu den französischen Surrealisten, rei. N Es fehlt die flebrige sem Rahmen soll sich der Schüler frei Deutsche Reparationspolitik Von Dr. Eugen Budde Legationsrat a. D. Reparationspolitik ein Teil der Außenpolitik, und sicherlich gibt es auch heute noch keine deutsche Außenpolitik im formalen Sinne. Es gibt sie jedoch in ihrer Wahren, selbstverständlichen Erscheinung als Interessenausgleich des eigenen Volkes mit den Besatzungs- und Siegermächten heute in noch weit größerem Umfange als nach 1918. Damals haben Ebert, Brockdorff-Rantzau, Rathenau und später Stresemann ebenso wie Brüning wohl gewußt, daß Innenpolitik nichts anderes als eine Funktion der Außenpolitik ist. Das Gegenteil, nämlich, daß Außenpolitik von der Innenpolitik her bestimmt werde, ist nur von Lenin, dem Vater, des Bolschewismus, aus naheliegenden Gründen im autarken Herrschaftsbereich Sowietrußlands, sowie von Unwissenden behauptet worden, denen es Gewiß ist nicht klar wurde, dag das Wesen eines Stas- tes in seinem natürlichen Gegensatz zu an- deren beschlossen liegt und Außenpolitik un- geachtet ihrer formalen Erscheinung und for- malen Zulässigkeit, so lange betrieben wird und werden muß, wie der eigene Staat nicht durch endgültige Annektion untergegangen ist. Der Einwand, infolge der totalen Beset⸗ zung und der Uebernahme der gesamten Herrschaftsgewält durch den Kontrollrat sei Deutschlands Stimme nach dem Willen der Alliierten bewußt ausgeschaltet worden und geblieben, geht daneben und dient lediglich utbegreiflich bequemer Ausflucht. Nichts hätte die verantwortlichen Lenker der deutschen Politik seit 1945 daran gehin- dert, auf dem zukunftentscheidenden Gebicte der Reparationspolitik öfkentlichen Beweis nationalökonomischen Nachdenkens und staatsmännischer gung zu erbringen. Nichts dergleichen ge- schah. Gedanken- und tatenlos ließ man die grundsätzliche reparationspolitische Entwick⸗ lung von der fremden Seite her auf sich zu- kommen, obwohl manches demontagepolliti- sche Einzelgeschehnis zu einem öffentlichen Damaskus Anlaß gegeben hätte. . Erst nach der Bekanntgabe der Demontage- liste sind an Rhein und Ruhr auch staatspolli- tische Stimmen laut geworden, um endlich eine reparationspolitische Linie zu finden. Der Regierungschef von Nordrhein-Westfalen hat sogar bis dahin in der offiziellen Diskussion ungewohnte völkerrechtliche darüber gemacht, in welcher Weise Repars tionen erhoben werden können und in welcher Weise dies nicht zulässig ist. Der Wirtschafts- minister dagegen àußerte die erstaunliche An- sicht, bei der Verkündung der Demontageliste andle es sich um eine Machtentscheidung, die deutscherseits nicht beeinflußt werden könne, mit der man sich vielmehr praktiseh abfinden müsse, indem man zugleich versuche, einige Härten zu mildern. N Daraus geht hervor, daß von einer einheit- lichen reparationspolitischen Linie in der staatspolitischen Ebene immer noch keine Rede ist. Daraus ergeben sich große Zu- kunftsgefahren. f Wohlbegründete Einwendungen sind aber auch heute noch möglich. Noch besser wäre es gewesen, man hätte sie bereits früher erhoben. Worin bestehen diese Einwendungen? Sie bestehen nicht darin, daß Deutschland Reparationen überhaupt nicht leisten könne oder nicht leisten wolle. Sie sind darin be- gründet, daß das Reparationsproblem nur in zweiseitigen Abmachungen mit den Deut- schen gelöst werden kann und daß alle ein- seitig aufsslegten Maßnahmen zu schweren Politischen Erschütterungen führen müssen, die sich bei den nächsten großen Wahlen und in der grundsätzlichen Einstellung der Bevöl- kerung zu den deutschen Staatsstellen zeigen werden, wenn es zu einer massiven Durch- führung der Demontageliste kommt. Bereits ist aus einigen Städten, insbeson- dere an Rhein und Ruhr, bekannt geworden, daß aus historisch gewachsenen, àn bestimmte natürliche tandorte gebundenen Produk- tHions- und Arbeitsorganismen wichtige Funk⸗ tionszentren herausgeschnitten werden sollen, ohne daß rechtzeitig gemeinsame Ueberlegun- gen mit den Vertretern der neuen deutschen Demokratie angestellt worden wären, Die Durchführung der Demontage von Be- trieben in solchen Städten, deren Wohlergehen von der Tätigkeit dieser Betriebe abhängt, wird im Zusammenwirken mit allen anderen negativen Faktoren, welche die deutsche Volks- und Wirtschaftskraft beeinträchtigen und niedrig halten, aus den Städten Elends. stätten machen, aus denen nur Unheil für alle wachsen kann. Die Reparationsfrage nach dem zweiten Weltkrieg kann entsprechend den Erkennt- Nissen, die der amerikanische Nationalökonom Professor Viner, Berater des Treasury De- partment der Vereinigten Staaten, bereits 1943 bekanntgegeben hat, weder in der Art der Re- Parationen aus den zwanziger Jahren noch in der Art der heute praktizierten einseitigen Demontagen gelöst werden. Reparationsleistungen sind praktisch nut auf zwei verschiedene Arten durchzuführen einerseits durch Abtretung von im Ausland befindlichen Vermögenswerten der Regierun⸗ gen oder der Staats angehörigen und anderer- seits durch einen entsprechenden Ueberschuß der Leistungsbilanz. Die erste Art der Repe- ratjonen ist von den Alliierten bereits be- schlossen und in Angriff genommen worden, Die zweite wird— anstatt wie nach dem ersten Weltkrieg durch innere Aufbringung der La- sten und Devisentransfer nach außen— durch die neuerdings beschlossene umfangreiche De- montage von bestehenden wirtschaftlichen Ka- pitalgütern aus der noch existierenden deut- schen Restsubstanz versucht scheinung tretenden praktisch technischen Schwierigkeiten hat Viner längst vorausgesagt In Deutschland hat sich jedoch bisher Weder ein Politiker noch ein Nationalökonom mit diesem Pröblem beschäftigt. Die nationalökonomisch wichtige Erkennt nis angesichts der heuerdinngs geplanten, ein- seitig beschlossenen und durchgeführten Re- parationsdemontage besteht in dem Erfah- rungssatz, daß jede Art von Re pars tionen von einer aktiven Lei stungsbilanz der betroffenen Volkswirtschaft abhängt. Daß schon längst die Möglichkeit vorhan- den war, mit den Siegermächten über reps⸗ rationspolitische und demontagepolitische Grundsätze im beiderseitigen Interesse zu dis- kutieren, anstatt in stummer oder auch bered⸗ ter Unwissenheit drohenden Befehlsempfang Abzuwarten, zeigt das Beispiel der Stad Essen, in der ohne den energischen Ein, spruch aller beteiligten städtischen Stellen und Körperschaften die geplante Zerstörung von Fabrikationsstätten, die für die Friedensprs zum mindesten den Ueberle- Darlegungen duktion notwendig sind, längst durchgeführt worden wäre. Das ergibt sich weiterhin auß der Tatsache, daß nach offlziellen Erklärungen sogar der neu verkündete Demontageplan die örtlichen Schwierigkeiten auf ein Mindestmaß beschränkt“ hat. Das Gebot einer solchen Be- stimmung kolgt aus dem über das Gebiet des Besatzungsrechts weit hinausgreifenden Rechts gedanken, der die Rücksichtnahme auf die Hilfsquellen des anderen Landes verlangt. In Artikel 52 I. KO, wird nur ein allgemein an- erkannter höherer völkerrechtlicher Grundsat für einen Spezialfall angewandt. Auch die am 29. Oktober 1947 im Landtag von Nordrhein- Die jetzt in Er- De im le golde Manr schin licher Etwa Parte Gelege mitte gast zu B Worte Demo starre passu nisse Träge über z okklzie BT a meinè Mitte! verso sicher K a m Ausg! Stutte Ernäh F unc 1 „Hab arme 181/ Samstag, 18. November 1947 ale bekanntgegebene Erklärung des rbefehlshabers der britischen Zone zur De- montageliste ist offensichtlich vom Völkerrecht r beeinflußt. Sie besagt, daß die Demon- ie Durchführung laufender Export- aufträge stören und erst dann erfolgen soll, wenn die Ueberleitung der betroffenen Arbei- ter an einen neuen Arbeitsplatz gewährleistet erscheint. Dem Völkerrechts prakti- r Wird daraus klar, daß man auf Illerter Seite die Pflicht der leksjeht nahme auf die wirt ehaftlicehen Hilfsquellen des emden Landes wohl kennt. Die Rücksichtnahme auf die wirtschaft- ehen Hilfsquellen des fremden Landes ist auch n den Reparationsplänen von Dawes und a R Voung in den Jahren 1924 und 1929 Wohl be- achtet worden, weil sie eine völkerrechtliche Pflicht ist, die nur der nicht kennt, der von „Machtentscheidungen“ im nationalsozialisti- schen Sinne spricht. l Kein Zweifel: Eine deutsche Reparations- und Demontagepolitik ist möglich für den, der auf völkerrechtlicher Basis die Erfahrungen der zwanziger Jahre besitzt und zu nutzen ver- steht. Mit solchen Erfahrungen muß eine schiedsgerichtliche Regelung der Reparations- und Demontagefrage planmäßig angestrebt und erreicht werden. Denn Diktate sind Meilensteine zur internationalen Anarchie, Secehiedsgeriehte da gegen die Säulen einer inter nationalen Friedens ordnung. Ersle öffentliche Studiraissitzung Ernährungsprobleme im Mittelpunkt Der weiße Turmsaal im Rathaus, hoch oben m letzten Stockwerk, war, mit schwarz-rot- und blau- weiß-roter Flagge, Mannheimer Stadtwappen und mit Blumen ge- schfnückt, Schauplatz der ersten vollöffent- jehen Stadtratssitzung vom 13. November: t ũ⁴ỹõn 50 Bürgerinnen und Bürger— durch die arteien eingeladen— hatten zum ersten Mal Gelegenheit, die Arbeit der Stadtväter aus un- mittelbarer Nähe zu beobachten. Als Ehren- ast umriß der Stadtkommandant, Col. Ru e, u Beginn der Sitzung in freundschaftlichen Worten die amerikanische Vorstellung von Demokratie, nach der diese Staatsform kein starres Prinzip ist, sondern durch ständige An- passung an neue Bedingungen und Erkennt- isse sich immer wieder verjüngt und deren iger die Bereitschaft besitzen müssen, sich hberzeugen und belehren zu lassen. Nach der okklziellen Eröffnung durch Oberbürgermeister ra un wurde dessen Bericht über die allge- eine Ernährungs- und Wirtschaftslage zum Mittelpunkt der Tagesordnung. Die Getreide- ersorgung sei für die nächsten Wochen sichergestellt, jedoch habe der unaufhörliche RKampfum die Kartoffeln, bzw. deren Ausgleich, der von'ꝰ der Stadtverwaltung über tüttgart hinaus bis an den stellbertretenden tährungsbeauftragten der Bizone heran- getragen wurde, 1 ſekührt, die in nächster Zeit spürbar werden sollen. Ebenso gehre der Kampf um die noch fehlenden 1335 Zentner Obst weiter. Ferner ei zu hoffen, daß vor Weihnachten noch Brennstoffzuteilungen an bestimmte Verbrau- cherkategorien ermöglicht werden könnten. Die sich anschließende Diskussion gipfelte in nem Rededuell der KPD-Fraktion(Stadtrat eber) und der CDU-Fraktion(Stadtrat Kuhn). eher machte für die Ernährungskatastrophe ger Hauptsache die deutschen Behörden erahtwortlich, während Kuhn die Einteilung Deutschlands in vier Zonen, den Wegfall der „„ 7 Originalzeichnung: Wolf Strobel a Ostgebiete und die Dürre des Sommers als Hauptgründe aufführte. Es sei billig, ständig auf den deutschen Stellen herumzuhacken. In den auf beiden Seiten mit Leidenschaft ge- machten Ausführungen sah Stadtrat Sommer (SPD) eine ungeeignete„politische Agitation“, die wohl mit den kommenden Gemeindewah- len und der Oeffentlichkeit der Sitzung zusam- menhänge. Oberbürgermeister Braun beendete die Debatte mit scharfen Worten und ver- sicherte nachdrücklich, daß von seiner Seite und der Stadtverwaltung alles Denkbare getan wurde und werde, und er nicht glaube, daß jemand anderes mehr zu tun imstande sei. Zu dem von der KPD eingereichten Antrag auf Bildung von Ernährungsausschüssen könne erst nach Prüfung des Antrags Stellung ge- nommen werden. Zum Abschluß der Sitzung gab Oberverwaltungsrat Klemann den Beitritt Mannheims zu dem neu zu bildenden badi- schen Fremdenverkehrsverband e. V. bekannt. . mle. Achtung: Fälschungen Das Landwirtschaftsamt Hessen warnt vor der Annahme und Weitergabe gefälschter Tank- Ausweiskarten über je 5 bzw. 20 Liter Ver- gaserkraftstoff. Es sind Fälschungen der Kraft- Stoflmarken 5 britischen Zone, die in der linken oberen Ecke ders Buchstaben„B“ tra- gen. Das Papier dieser Marken besitzt kein Wasserzeichen und verfärbt sich beim Auf- kleben oder Bestreichen mit Seife im Gegen- Satz zu den echten Marken nicht. Außerdem sind die roten Nummern auf den Fälschungen ursprünglich fünfstellig gedruckt und wurden Später mit einer aufgestempelten sechsten Zif- fer. meistens einer eins, versehen. DENA 5 Die grünen 50 Gramm Butter-Reisemarken, die ausschließlich an Empfänger von Kranken- zulagen ausgegeben werden, sind mit Sofortiger Wirkung ungültig, weil zahlreiche Fälschungen ktestgestellt wurden, wie die Pressestelle der Verwaltung für Ernährung beſtannt gibt. Die Marken können von den Empfangsberechtigten bei den zuständigen Kartenstellen umgetauscht werden. DENA Neues Schwimmbad in Aussicht! Ein alter Wunsch soll in Erfülung gehen. Die Mannheimer Sportler wollen in eigener Regie ein neues Schwimmbad bauen. Kleinere Städte der Landkreise, wie Eberbach, Wiesloch, Schriesheim, Ladenburg und Weinheim schufen mustergültige Badestätten, Sollte da Mannheim zurückstehen? 5 5 Für das geplante Volksbad ist ein Teil des Herzogenried-Parkes, Ecke Hochufer- Hohen“ Wiesenstraße, vorgesehen. Ein Platz, der infolge seiner günstigen Lage als ideal bezeichnet wer- den kann. Noch muß der Stadtrat seine Zustimmung geben zu dem neuen Mannheimer Schwimm- bad mit stehendem Wasser.. Bei der Verseu- chuag von ſtbein und Neckar, der Unkontrol- lierbarkeit des Badens in den Flüssen, die immer wieder viele Todesopfer fordert, wird dieses Vorhaben auch in den übrigen Kreisen der Bevölkerung lebhaften Beifall finden. Fm. Haben Sie li barmen, mein Herr, mit einem armen Bauen. Bei mir kostet die Butter nur 60 Pfennig das Stück——“ Frisch auf, Gesellen Im Mittelpunkt einer von der Schuhmacher- mung im Rosengarten abgehaltenen Ver- sammlung stand die feierliche Freisprechung von 19 Jung-Gesellen und die Aufnahme von 1 Jung-Meistern in die, Innung. Die Freispre- chung der jungen Meister wird dann wie üb⸗ ch die Handwerkskammer vornehmen. Ober- meister Schreiber berichtete über die Lage Schuhmacherhandwerk und betonte, daß ur die auch in Zukunft zu erwartende geringe Materialzuteilung es unmöglich mache, allen Wünschen der Bevölkerung gerecht zu wer- den, Er gab jedoch der Hoffnung Ausdruck, daß nach der geplanten Zusammenschließung der Innungen zu einer bizonalen Schuh- cher gemeinschaft ab Januar nächsten Jah- zes mit einer Besserung in der Materialzutei- W. zu rechnen sei. Versunkene Zeit im Film „Lang, lang ist's her seit das Wien der Jahrhundertwende mit Opernballseligkeit, das in dem nicht neuen Film„Anuschk a“ im Palast-Theater auflebt, die Menschen ent- zückte. Auch„Nora“-Typen und diese Art Eheprobleme sind verstäubt, Was bleibt, ist die problematische Auseinandersstzung des ungarischen Bauernmädchens Anuschka mit der Großstadt und sein gesundes Sichbehaup⸗ ten. Und dieses schwerlich nie ganz veraltende Problem vermag um so mehr zu fesseln, als es durch Hilde Krahl zu überzeugender Dar- stellung gelangt, rei. Die Hausfrauen protestieren Minister Stooß hat am Freitag im Landtag mitteilen lassen, daß für alle Beschäftigten eine Lebensmittelzulage geplant sei, für Haus- frauen sei sie jedoch wegen mangelnder Vor- räte nicht möglich. Mehrere überparteiliche Frauenverbände haben Schon am 10. Oktober beim Zweizonenernährungsamt Einspruch ge- gen diese unbegreifliche Zurücksetzung der Hausfrauen erhoben, in der sich eine ausge- sprochene Mißachtung der hauswirtschaft- lichen Arbeit ausdrückt Es wurde vorgeschla- Die Stautsgewull geht vom Volke uus Die Gemeindewahlen in Württemberg-Baden am 7. Dezember Die Neuwehlen für die gemeinderäte und Kreistage in Württemberg-Baden werfen ihre chatten voraus. In Versammlungen der Wäh- ler gemeinschaften und Parteien werden in leb- haften Debatten die Kandidaten nominiert, denn bis zum 24. November 1947, abends 19 Uhr, müssen die Wahlvorschlagslisten einge- 8 icht sein. Die Benachrichtigungskarten, die bel dem Gang zur Urne mitzunehmen ind, Vurden bereits durch die Post zugestellt, wäh- zend die amtlichen Siimmzettel von den Zweigstellen des Ernährungsamtes noch aus- Zehancligt werden. Pie Wahlen werden im Ge- gensatz zu früher in Württemberg-Baden noch den Rich linen des vom Landtag beschlosse- nen Wahlgesetzes einheitlleh durchge- kührt, was für Nordbaden eine ganze Anzahl on Aenderungen zur Folge hat, Von Wesent- licher Bedeutung ist die Erweiterung des Mannheimer Stadtrates von 24 auf 43 Mitglie- und die Möglichkeit des Kumullerens und maschlerens, die der„MM“ kurz vor den 125 5 noch einmal gesondert behandeln rd. 5 Wer ist wahlberechtigt und wählbar? Alle deutschen Staatsangehörigen über 21 Jahre haben das aktive Wahlrecht, wenn sie undestens ein Jahr in der Gemeinde wonnen, zem Wahlrecht nicht ausgeschlossen sind und e bürgerlichen Ehrenrechte besitzen, Damit erhalten auch alle seit einem Jahr in einer Ge- meinde ansässigen EKyakulerten und Neubür⸗ er das Wahlrecht. Veteaeeenae Kriegsge- gene sind jedoch ih der Gemeinde, in der Wohnung nehmen, sofort wahlberechtigt. ußerdem erhält jeder sein Wahlrecht sofort wieder, der es infolge Wegzug verloren hat, Venn er innerhalb von drei Jahren sich in mer früheren Gemeinde wieder ansiedelt. Vom Wahlrecht ausgeschlossen sind Hauptschuldige, Belastete und Minderbelastete, laut Spruchkammerbescheid das Wahl- noch entzogen ist. Wählbar ist jeder 8 e über 24 Jahre alte Wahlberechtigte mit Aus- nahme der Minderbelasteten. Beamte, Ange- ggstellte und Arbeiter einer Gemeinde können nicht der Gemeindevertretung angehören. Nur in ganz besonders gelagerten Fällen können Ausnahmen genehmigt werden. Von den am 7. Dezember zu wählenden Gemeindevertretern bleibt die eine Hälfte sechs, die andere drei Jahre im Amt. Das frü- here Recht der Gemeindeparlamente, die Bür- germeister zu wählen, ist mit dem neuen Wahlgesetz in Fortfall gekommen. Die Bür- ger meister sollen in der Zeit zwischen dem 1. Februar und 30. Juli 1943 vom Volke in Ur wahlen bestimmt werden. Als Bürger- meister sind alle deutschen Staatsangeshörigen, die nicht vom Wahlrecht ausgeschlossen und über 25 Jahre alt sind, wählbar. Minderbe-⸗ lastete jedoch nicht. Entgegen anders lauten- den Veröffentlichungen können in Städten liber 20 000 Einwohner auch keine Mitläufer zum Operbürgermeister gewählt werden. Wahl vorbereitungen des Wählers Die amtlichen Wahlzettel werden dieses Mal infolge der erhöhten Anzahl der Kandidaten und deren namentlicher Aufzählung sehr um- kangreich sein. Es empfehlt sich daher für jeden Wahlberechtigten, den Stimmzettel 2 u Haus e fertig zu machen, so daß er ihn im Wahllokal nur in ein Kuvert zu stecken und in die Wahlurne zu werfen braucht. Die Wahl- vorschläge aller Parteien und Wählervereini⸗ gungen befinden sich auf einem perforierten Bogen und sind so je nach Wunsch leicht zu trennen. Jeder kann also die Liste, die in Mannheim schätzungsweise 150 bis 200 Namen enthalten wird— die genaue Anzahl wird erst nach Einreichung der Wahlvorschläge fest- liegen— zu Hause studieren und, sofern er glaubt unbedingt kumulleren oder panaschie- ren zu müssen, dies in aller Ruhe tun. Damit trägt er wesentlich zu einem reibungslosen Ablauf der Wahlen bei und vermeidet Stok- kungen im Wahllokal.. R. Kinder, 8. „Wir wollen urbelten, uber wir müssen nurh essen Protestkundgebung der Mannheimer Betriebsräte zur Kartoffelnot Eine Vollversammlung der Betriebsräte und Gewerkschaftsfunktionäre aus der gesam- ten Mannheimer Industrie und Wirtschaft in der überfüllten Wandelhalle des Städt. Rosen- gartens, die, von stürmischer Erregung getra- gen, einen fast tumultuarischen Verlauf 2 nehmen drohte, beschäftigte sich mit der ge- radezu skandalös zu nennenden Versorgung der Mannheimer Einwohnerschaft mit Kartof- teln, In der gesamten Bevölkerung brodelt es schon seit Wochen. Es ist erstaunlich und zu- gleich der Anerkennung wert, daß vor allem die Arbeiterschaft, die schon seit Monaten selbst auf ihre Schwer- und Schwerstarpeiter- zulagen keine Kartoffeln erhielt, bisher in Stiller Duldung die Tatsache, hungern zu müs- sen, hinnahm. Aber einmal gehen Geduld und Arbeitskraft zu Ende. i Mit dünnen Wassersuppen und trockenem Brot, an dem infolge der fehlenden Kartof- feln noch gespart werden müß, kann keine Produktion aufrecht erhalten werden. Daß die Erregung der Arbeiterschaft den Siedepunkt erreicht hat, davon gab der Ver- sammlungsverlauf ein beredtes Zeugnis. Der Vorsitzende des Ortsausschusses der Mann- heimer Gewerkschaften, Sehweiz er, gab der Versammlung zunächst einen Bericht von den bisher gemeinsam mit der Stadtverwaltung durchgeführten Bemühungen, eine Besserung der Kartoffelbelieferung herbeizuführen. Die mit/ dem eee und den bizo- nalen Aemtern geführten Verhandlungen, die einen teilweise dramatischen Verlauf nahmen, haben dazu geführt, daß nunmehr etwa 70 Pro- zent der Mannheimer Bevölkerung mit Kartof- feln versorgt werden kennten. Wie das Er- nährungsamt mitteilte, seien neue Transporte im Anrollen, so daß damit zu rechnen wäre, daß bis Mitte nächster Woche der volle Bedarf für Mannbeim mit Winterkartoffeln(1 Zentner pro Kopf) gedeckt ist. 5 Die Erklärungen Schweizers, von einem Teil der Versammlung mit Mißtrauen aufge- nommen und immer wieder von Zwischen- rufen unterbrochen, in denen die Empörung über die bisher stiefmütterliche Behandlung der Mannheimer Bevölkerung unverhohlen zum Ausdruck kam, konnten den gärenden Unmut nicht besänftigen. In der lebhaften e bei der die Vertreter von Arbei- tern Angestellten und Beamten zu Wort kamen, brach Unwille durch gegen die immer erneut der „Verwaltungsbürckratie“, in deren Unfähig- keit oder böswilliger Sabotage die Ursache zu dem immer größer werdenden Elend zu finden sei“. f Nach der FHofbegehungsaktion bei den Bauern sei eine„Amtsbegehungsaktion“ not- wendig, um in den verantwortlichen Stellen endlich reinen Tisch zu machen. Von fast allen Rednern wurde die Durchführung eines zwei- stündigen Proteststreiks verlangt, der keine Produktionsschädigung bedeute, vielmehr würde, wie einer der Sprecher es formulierte, „der Arbeiter zum Streik gezwungen, WII er 5 arbeiten und aufbauen will“. 1 5 Die Versammlung sah schließlich von einem Streikbeschluß ab, aber sie war ein durchaus ernst zu nehmendes Warnungssignal. Sie fands ihr Ende mit der Annahme zweier“ Ent- schliegungen, deren eine vom Landtag die Ver- abschiedung des Gesetzes über das Mitbestim- mungsrecht der Betriebsräte und Gewerkschaf- ten noch in diesem Jahre verlangt, während in der zweiten folgende Forderungen erhoben werden: 1. Strenge Erfassung und echte Verteilung aller Bedarfsgüter und Nahr mittel dureh eins zentrale Stelle.„ 2. Einschaltung der Gewerkschaften in die Er- fassungs- und Verteilungsorgane der Länder und der Bizone. 5 2 3. Härteste Bestrafung sich an der Not und dem Elend des Volkes bereichern wollen. i 4. Entfernung aller unfähigen und bös willigen 5 Beamten und Angestellten aus den Verwaltungen und Aemtfern. 3 An die Regierungen der Siegermächte aber wird die dringende Bitte gerichtet, dem deut- chen Volk endlich den Frieden zu geben, damit es über eine zentrale Staatsregierung wieder zu gesunden staats- und wirtschaftspolitischen Verhältnissen kommen kann. 5. 7 ellexr derjenigen, die schaffenden gen, den Hausfrauen, die mindestens drei Per- sonen ohne ausreichende Hilfe versorgen müs- sen, die Zulage zu gewähren, Die Hausfrauen wissen, daß die Voxräte nicht für alle aus- reichen. Sie sind aber der Meinung, daß sehr wohl mit der Zulage abgewechselt werden kann; die verwaltungsmäßige Mehrarbeit müßte zugunsten einer selbstverständlichen Gerechtigkeit in Kauf genommen werden. In dieser Zurücksetzung der Hausfrauen zeigt sich erneut, wie wichtig es ist, daß die Frauen in allen öffentlichen Körperschaften unbedingt vertreten sein müssen. J. K. neee Helft mii An die Bürgermeister und Gemeinderäte der Gemeinden des Landkreises Mannheim! An die Geistlichkeit beider Konfessionen! An die Frauen und Mütter! Wie in unserer Ausgabe vom vergangenen Samsteg angekündigt, hat sich unsere Zeitung eine Weihnachtsaufgabe besonderer Art gestelit unter dem Motto„Weihnachtsfreude für die Kinder Mannbeims“. Diese Aufgabe können wir nicht ohne die Hilfe unserer Gemeinden Im Landkreis erfüllen, Wir wollen uns zum Sprecher machen für die, welche unter der heutigen Not besonders, und— was das Ent- scheidende ist, unschuldig leiden. Diese Not ist überall, wir wissen es, sie ist nicht nur in der Stadt Mannheim. Aber in den Dörfern um die vom Krieg so schwer getroffene Stadt giht es noch manches unzerstörte Haus, vor den Fenstern hängen Gardinen und auf dem Tisch dampft ein schmackhaftes Gericht. Für die noch in Keller wohnungen ihr „Heim“ finden müssen, wo an den kalten Abenden der Wind durch notdürftig geklebte Pappfenster pfeift und die oft ohne ein war- mes Sbendbrot sich in ihre dünne Decke hül⸗ len— vorausgesetzt, daß sie eine besitzen ist es ein Erlebnis, für ein paar glückliche Tage in der- Obhut hilfsbereiter Menschen an einem gedeckten Tisch sitzen und sich einmal satt- essen zu können. Und wenn auch wenig Platz ist, wWie heute überall, wo fünf sind, kann auch noch ein sechstes ein Eckchen finden. Deshalb bitten wir schon heute alle, in deren Händen die Betreuung einer Gemeinde liegt, gleichgültig, ob in geistlicher oder welt- licher Hinsicht, uns zu helfen. Unsere Zuver- sicht, daß Sie uns dabei unterstützen werden, ist grog. Und für diese Hilfe danken wir Ihnen an dieser Stelle im voraus. Sie kennen die Verhältnisse im einzelnen und Ihr guter Wille und Ihre Bereitschaft, mit uns an einer Auf- gabe zu arbeiten, die zeigen wird, ob wir es noch nicht verlernt haben, uns gegenseitig ohne fremde Hilfe— in unserem bescheidenen Rahmen zu nützen, wird uns Ansporn und Wegweiser sein. Wir möchten in unserer Weihnachtsnummer viele Namen der Bürger- kamilien des Landkreises veröffentlichen, die ein oder— nach Vermögen— zwei Kinder von Mannheim über die Weihnachtstage zu sich nehmen. MM eee eee Zurückgelassene Vermögen anmelden Wie die Militärregierung dem Länderrat mitteilfe, sind aueh die Vermögenswerte mel⸗ depflichtig, die außerhalb der Reichsgrenzen von 1937 zurückgelassen und dort der Enteig- nung unterworfen wurden. Der Vorschlag des Länderrats, vereinfachte Formulare für die Anmeldung der Flüchtlingsvermögen einzu- führen, wurde von der Militärreglerung ab- gelehnt... Teures Brot. Am 13. November wollte an der Kaiser-Wilhelm-Kaserne eine 52 Jahre alte Frau an einen 23jährigen Polen 20 kg Brot- marken schwarz verkaufen. Die Handelspartner konnten sich jedoch nicht über den Preis einigen, so daß es zu Streitigkeiten kam, die erst dadurch beendet wurden, daß der Pole den originellen Einfall hatte, sich als Kriminal- beamten auszugeben und die Brotmarken kur- zerhand gegen ein kleines Hntgelt zu beschlag- nahmen. Die„richtige“ Polizei beendete den Handel und nahm beide fest. 5 Zwei Wassersport-Filme, Volkstümlich wie sein Name waren die schönen Filmvorträge des„Vereins für volkstümlichen Wassersport“ in den Motorenwerken Mannheim. Besonders die Jugend spendete den Filmen„Wanderfahrt auf der Jagst“ und„Deutsche Kanu- Meister- schaften“ lebhaften Beifall. pe. Schwarze Westen und weiße Wäsche. Vor- gestern wurden drei Männer kestgenommen, die 89 Bettücher und 2 Handtücher in Ruck- säcken und Taschen mit sich trugen. Die Fest- stellungen ergaben, daß die Sachen aus dem Anwesen Kali-Chemie gestoblen Waren. Die Diebe wurden in das Landesgefängnis einge- Uefert. 8. 55 Wo fehlt Elektromotor? Bei der Kriminal- polizei Mannheim, Zimmer 1. kann ein sicher- gestellter Elektromotor, Fabrikat SSW, Nr. 8 530 979, zur Ermittlung des Eigentümers be- sichtigt werden. 5 Wem gehört das Autorad? Die Kriminal- polizei stellte eine Dunlop 500/16 4-Lochfelge mit einem seitlich beschädigten Reifen Nr. IR 236 570 sicher; die im vierten Kommissariat, Zimmer 1, im Polizeipräsidium auf ihren Eigentümer wartet. ö. Leichenländung, In der Nahe der Lampert- heimer Gemarkung wurde eine männliche Leiche aus dem Rhein geländet, Die Leiche war bis auf einen Riemen, der quer über den Rücken lief, vollkommen nackt. Wie die Kri- minalpolizei Ludwigshafen dazu mitteilt, 0 entrank am 23. Oktober bei dem Versuch, den Rhein zu überqueren ein junger Mann, der mit dem Toten identisch sein könnte, da nach Augenzeugenberichten dieser ebenfalls voll- kommen nackt war, seine Kleider jedoch auf dem Rücken zusammengebunden hatte. „Die Christen der Welt und Deutschland“. Unter diesem Thema steht ein Vortragsabend für Männer am Samstag, dem 15. November, 18.30 Uhr, im Christlichen Verein junger Männer Mannheim, G4, 1-2. Es sprechen Paul Guinness England), Mit- Arbeiter im Weltbund der CVI Genf, und Gustav Adolf Gedat, Mitarbeiter im Evan- gelischen Jungmännerwerk Kassel. Mit diesem Jag beginnt der CVJM seine Arbeit im neuen Holzhaus. Jugendausschuß teilt mit: Die Vorstellung„Nun Singen sie wieder“ für die werktätige Jugend im Nationaltheater mußte infolge eines Todesfalls um eine Woche auf den nächsten Samstag, 22. Nov. 1947, verschoben werden, Die Karten behalten ihre Gültigkeit. N 5 Von der Spruchkammer. Montag, 17. November, in E 4. 13, 2. Stock: 3.30 Uhr Verhandlung gegen Friedrich Gärtner, Weidenstr. 10; 10 Uhr gegen Helmut Kieschnick, z. Z. Mainz- Gustavsburg. Am Sleichen Tag in der K-ö5- Schule Zimmer 210: um 8.30 Uhr gegen. Albert Schumann, Ladenburg, Bleichweg 3; 10 Uhr Eugen Landwehr, Roonstr. 4-6. Amerikanische Bibliothek. Nachdem die Reno- vierung abgeschlossen ist, wird die Bibliothek nicht Wie bekennt gegeben, von 10 bis 12 Uhr, son- dern von 10 bis 20 Uhr offen gehalten. l Familien nachrichten: Rosine Kaufmann, Altriper Str. 11, begeht ihren 30. Geburtstag. Den 82. Ge- burtstag telert Albertine Fink geb. Aberhard, Feudenheim, Kirchbergstr. 86. 34 Jahre alt wird Maria Köhler, 8 6, 17. Elise Strauss geb. Fink, früher Pestalozzistr. 29, jetzt Weinheim, begent ihr 38. Wiegenfest. Goldene Hochzeit feiern Gu- stay Viebahn und Frau Lina geb. Gruß, Karl- Benz- Straße 28. Wir gratulferenf »Wechselvolles Wochenende Vorhersage bis Montagabend: Am Samstag Be- Wölkungszunahme und im Laufe des Tages Regen- Tälle. Höchsttemperaturen um 9 Grad, Tietst- temperaturen um 5 Grad. Auffrischende südwest- liche Winde, Am Sonntag und Montag meist be- deckt und zeitweise Regenfälle. Höchsttemperatur 12 bis 14 Grad, Tiersttemperatur 6 bis 8 Grad. Lebhafte südwestwinde, später Westwinde. Soker i AD Heidelberg. herige Leiter. duartler der, amerikanischen Besatzungspolizel, Oberst H. P. Perrine, der bis- des Informationsbüros beim Haupt- wird heute als Nachfolger von Oberst P. C. EI a* ton die Stellung des Heidelberger Stadtkomman- danten übernehmen. DENA Lauterecken. Während der Nacht befestigten unbekannte Täter ein Hitlerbiid an der Tür des Bürgermeisteramtes Die Antwort der Militärregle- rung ist eine achttägige Sperrstunde ab 20 Uhr. X. Ludwigshafen, Der größte süddeutsche Mühien⸗ betrieb, die Walzmünie Ludwigshafen, die dureh Bombenangriffe etwa 30 Prozent schaden an Ge- bäuden und Maschinen erlitt, beschäftigt heute schon wieder annähernd 200 Arbefter und Ange- Stellte. Gegenüber den 780 Tonnen täglicher Ver- arbeitungskapazität im Frieden sind es heute nur noch 450 Tonnen. 200 000 Zentner könnten die Silos der Mühle fassen, aber sie sind nur zum geringen Teil belegt. a*. Karlsruhe. Schwere und leichte Diebstahls“ Delikte haben im Oktober im Gegensatz zum Vor- monat wieder bedeutend zugenommen. Während die einfachen Diebstähle auf 399 anstiegen, wur- den 113 schwere Fälle gemeldet. Auen die pahr- Tad- und Autodiebstähle nehmen zu. Fin großer Teil der Verhafteten besteht aus Jugendlichen und zugereisten Personen. 8 Die Soriaulredaktion des„Mannheimer Mor- gen“ erteilt jeden Mittwoch, vormittag: von 91 Uhr, mündliche Auskunft. Außer- dem haben wir an jedem Donnerstag, von 1719 Uhr, eine Abendspreehst unde eingerichtet. Abonnementsquittungen brau- chen nieht vorgelegt werden. K. St.,„Stromverbrauch“; Wenn der im Be- helfsheim wohnende Untermieter unbekümmert die ihm zustehende Höchstverbrauchsmenge an Strom überschreitet, sein Verbrauch aber durch einen Zwischenzähler einwandfrei zu ermitteln ist, so können Sie für den Mehrverbraueh nicht verantwortlich gemacht werden, Die aus dem Mehrverbrauch entstehenden Folgen hat in die- sem Falle der Untermieter zu tragen, Machen Sie gegebenenfalls die Stadtwerke auf den Mehrver- brauch aufmerksam und beantragen Sie den Fr Satz des Zwischenzählers durch einen von den Stadtwerken abzulesenden Hauptzähler. 5 W. W.,„Umstrittener Speicherraum“, Den von Innen benutzten Peil des im Haus befindlichen Speichers, der Ihnen nicht durch vertragliche Ab- machung zusteht, sondern nur durch mündliche Absprache überlassen wurde, müssen Sie auf Ver- langen des Hauseigentümers wieder freigeben, Die Benutzung des Speicheranteils, der mnen mit dem Einzug in Ihre Wohnung zur Verfügung gestellt wurde, kann Innen jedoch nicht verwehrt werden. G. 100,„Säuberungsreform“, Nach dem Säube- Tungsgesetz sind als Mitläufer solche Personen an- zusehen, die nur nominell am Nationaisozialismus teilgenommen, ihn nur unwesentlich unterstützt Und sich auch nicht als Militarist erwiesen haben. Block- und Zellenleiter, die ja immerhin als Amts- Walter nicht nur nominelle Mitglieder der NSDAP Waren, fallen deshalb nicht unter die Erleichte- rungen, die die Reform des Säuberungsgesetzes den Mitläufern zubilligt. Messeaussteller B.: Des Gesetz zum Schutz von Erfindungen, Zeſchhungen, Mustern und Warenzeichen auf Kusstellungen wurde von der Militärregierung bereits geneh- migt. Das neue Gesetz bestimmt, daß Aussteller einen Schutz rer Musterstücke bis zu drei No- naten nach Wiedererrichtung eines Patentamtes für Deutschland beantragen können. Franz L. in Sch. Sie haben keinen Anspruch auf den Nachlaß Ihrer Stief mutter,. es sei denn, sie wären in einem Testament bedacht worden. Erbin ist, falls kein Testament vorliegt, die schwester der Verstorbenen, die bei Armahme der Erbschaft auch verpflichtet ist, den Ihrer Stiefmutter gegen Quittung geliehenen Be- trag von 800 Mark auszuzahlen. 8 in Stuttgart vor uns, 5 N eee, . NMUN, „. vorerst niemals volle Sättigung“ „Uebt Selbstdisziplin bei der Ernährung. Hütet euch vor fettgebackenen Speisen und tetten Fleischgerichten. Handelt nach dem Grundsatz: vorerst niemals volle Sättigung.“ Wir hören das Gelächter, wir sehen die ver- schmitzten Gesichter und fumen bereits den Schreibtisch auf, damit die Leserbrieſę Plate kaben. Dock zuvor geben wir noch die An- schrift bekannt, von der dieser Hinweis an ent lassene Kriegsgefangene stammt: Württember gisch- badisches Innenministerium, Stuttgart, Referat fur Kriegsgefangenenfragen!“.„ Als dieses Schriftstüch mit der Empfehlung auf den Redaletionstisch flatte te, fur die ast A n dige Wiederholung dieser schläge in der Presse 2 u 1 um eine Anweisung für Diuthranke. Wir ædhl- ten unsere Fettmarken und Brotabscknitte nach und dachten an diejenigen, die mit ausgepump- tem Magen vom Ende der Welt naeh Deutsch- land heim kehren; wir sahen einen grünen Tisch einen„Referenten“ mit grüner Brille, der gerade seinen grünen Feder- halter in grüne Tinte tunhet, und da war es uns plõtælich mit einmal ſclar: dieser Aufruf ist ei Irrläufer, gewissermaßen an die falsch Adresse geraten. Er dürfte aus Versehen nach Mannheim geschieht worden sein, Sicherlich, 50 glauben wir, war er nur für die„acken Landesteile“ bestimmt, in denen die Heimhen- rer nach dem empfoklenen Grundsatz handeln müssen: vorerst niemals volle Sättigung. Weil nun diese Ratschläge für uns nicht zu trefen, haben wir wenigstens dafür sorgen Wollen, daß dieser im wührsten Sinne ire geleitete Aufruf auf alle Fülle niemand vor- enthalten wird. 5 5 Argus. eme Samstag, 15. November. Ringen: Germ. Rohrbach— 88 Lampertheim Waren wir zuerst der Meinung, es handle sie (Lokal„Traube“, 19.30 Uhr); Germ, Ziegelhau gegen Sogg. Ketsch(Lokal„Grenze“, 20 Uhr), Handbalf, SV Waldhof— TV Rot(Waldh Platz, 14.30 Uhr). 5 5 Boxen: KSV 1864 Mannheim— Spygg. Stutt- gart-Prag(Turnhalle TSV 1846, 18 Uhr).. Sonntag, 16. November e Fußball-oberliga: Bayern München— Vin Mannheim(15. 11); Sportfr. Stuttgart— 16 München(15, 11); Vfl. Neckarau— SV Waldhe TSG 26 Ulm— Vg Mühlburg; Eintracht Frank furt— Viktoria Aschaffenburg; Wacker München gegen Fs Frankfurt; Kickers Offenbach— p- Vg. Fürth; Stuttgerter Kick.— 1. Fe 05 Schwein. zurt; 1. Fc Nürnberg— VfB Stuttgart; Schwa Augsburg— Rotwein Frankfurt. Landesliga: Feudenheim— Mosbach(13 Uh. Viernheim— Sandhausen; Neulußheim— E neim; Friedrichsfeld— Sandhofen; Phönix 155. heim— Lauda(13 Uhr); Schwetzingen— Rohr- bach. Bezirksklasse: Oftersheim— Rheina Uvesheim— 08. Mannheim; Seckenheim— Laden burg; Altlußheim— Wallstadt; Käfertal— Wein. heim. 5 8 Handball: Frauen: VfR Mannheim— Ballspiel verein Leese(Westfalenmeister), Herzogenried, 95 Uhr. 8d Leutershausen— TSV Schwetzingen EKsd Birkenau— Sd St. Leon; SVgg Ketsch g. gen TSd 1862 Weinheim; HSV Hockenheim geße VtL Neckarau. Bezirksklasse: VfR Mannheim gen TG Laudenbach; 1846 Mannheim— Kur a Necksrau; TSV Viernheim— 88 Hemsbach; TS Neulußheim— TV Brühl, i 3 Hockey: TSV 1846 Mannheim— Tu 46 berg(Ob. Luisenpark, 11 Uhr); TSd 78 Heid gegen Vin Manheim; E Heidelberg Bruchsal. e Ringen: Eiche Sandhofen— As Feudenhe (Lokal„Morgenstern“, 10 Uhr). 5. Tischtennis: Msc Mannheim— Friedrichsfeld; Vik Manheim— 8 Mannheim; Schwetzingen gegen Hockenheim; Ladenburg Planks Neulubbeim— Almenhof; Sandhofen— Waldhof; Weinheim— Viernheim. N 3 Sport-Notizen St. Pauli führt mit einem e on 29:5 und 13:1 Punkten vor dem VfL Osnabrück m 23183 und 12:2, sowie dem Hamburger S mit 21 und 12:2 Punkten die Tabelle der norddeut 5 Fußball-Oberliga an,/ Die Verteidigung des Sterschaftstitels durch den 1. Fe Nürnberg 1s 8 folge Krankheit der Spieler Uebelein II, Herbel heimer, Schaffer und Bullmann sehr fraglich der Us-Zone sind in den Landessportverbs zur Zeit 712 000 Mitglieder organisiert, die 3 derzahlen verteilen sich auf Bayern 331 000, temberg 135 000, Baden 130 00 und Hessen 116 . NJ . 8 f Matt in 2 Zügen.. M.: Kos, Ds, Les. Lds, Sbz, Shs, Bed. es, 82(0). i„ „Sch. Kes, Dh7, Sfz, Shs, Bobs, er Dieses Stück sieht leicht aus, bereitet Löser dennoch Schwierigkeiten * Seite 4 N Die er N Samstag, 15. November 1947 Nr. 131 Wer Besatzungsmächte beanspruchen 10 Frozent aller Eisenbahnwagenbereitstellungen Die Gesamtkriegsschäden der Eisenbahn(ohne Fahrzeuge und Maschi betragen nach An- gaben des Generaldirekt s Fritz Busch ca, 1.5 Milharden RM. Bisher ud für Wiederaufbau- arbeiten an Gebäuden jährlich 100 und zur Er- neuerung der Anlagen 50 Millionen RM auf- gewendet worden. Die gesamte, für den Wieder- aufbau erforderliche Zeit wird auf 15 Jahre ver- anschlagt. Etwa 10% aller Wwagenbereſtstellun- gen des Personen- und Güterverkehrs erfolgen FUr die Besatzungsmächte. Die Zahl der gefahrenen Güter zug kilometer stieg von 5 728 000 irn Januar 19486 auf 8 320 000 im September 1947. Die Wagen umlaufzeſt flel dagegen seit Januar 1946 von 11,2 auf 7 Tage im Oktober GA.„ Die Zahl der deför derten Rei- senden stieg seit 1946 um rund 50% auf 132 Millionen Reisende im August 1947. Bei den Viehtransporten war die Eisenbahn den Anforderungen gewachsen, der Abtransport der Zuckerrüben konnte zu 90% erfüllt Werden, die Wagenstellung für Kohlen blieb jedoch mit 77% der Anforderungen unbe- Friedigend. Vom 1. Juli bis 4. Okt. 1947 konnten neben den laufenden Reparaturen 30 000 leichtbe- schädigte Güterwagen instand gesetzt werden. Im kommenden Jahr sollen insgesamt 1250 schwer- schädigte Lokomotiven, 45 000 Güter- und 2300 Personenwagen dem Verkehr wieder eingereiht Werden. Fünf belgische Betriebe reparie- ren monatlich 17 deutsche Lokomotiven und 10 Lokomotivkessel, in den tsehechoslowaki- sehen Tatrawerken werden monatlich 15 000 Arbeitsstunden für die Reparatur deutscher Güterwagen aufgewendet. DENA Ein Gesetz über die Einlösung der Zinsscheine von Pfandbriefen und Kommunalobligationen wurde von der Militärregierung genehmigt. Nach dem Gesetz sind Hypothekenbanken und öffent- liche Pfandbriefanstalten zur Zahlung von Zinsen auf die von ihnen ausgegebenen Schuldverschrei- bungen nur insoweit verpflichtet, als ihnen hu je- 5 8 e— N 5 8 8 MARS N NE weiligen Geschäftsjahr an Zinsen aus Hypotheken zur Verfügung stehen. DENA Der Banknoten-Umlauf in Frankreich hat sich im September gegenüber dem Vormonat um 21,7 Milliarden Franes auf 874 Milliarden Frances er- höht. Die Bank von Frankreich hat den Diskont- satz für Schatzwechsel von 1,75 auf 2,50 und den 3 Prozent herauf- DENA-OANS ABC der Steuer. Im Hermann-Luchterhand- Verlag, Berlin-Frohnau, im Flischgrund 22, ist zum Preise von 8,40 RM plus 60 Pf. Zustellgebühr ein AB der zur Zeit gültigen Steuergesetzgebung erschienen. MM Privatdiskont von 2,25 auf Sesetzt. Erst Wiederuufhuu- dunn Kunulprojekie um die Weiterführung des Neckarkanals bis Plochingen Meinungsstreit Als vor wenigen Tagen durch die Tageszei- tungen der am Neckar liegenden Städte die Meldung ging, daß der Stuttgarter Stadtrat sich für den Ausbau des Neckars bis Plochin- gen zum Großschiffahrtsweg aussprach, setzte nicht nur bei den Behörden und den Verkehrs- experten eine lebhafte Diskussion über Kanal- bauten im allgemeinen und über die Weiter- kührung des Neckarkanals im besonderen ein. Diese Problematik in ihrem Gesamtkomplex führte bereits in den Tagen der letzten Wirt- schaftskrise um 1929 zu einer Kontroverse zwi- schen der Eisenbahn und Binnenschiffahrt. Der bekannte Verkehrs wissenschaftler Pirath kam damals auf Grund von eingehenden Ko- sten untersuchungen zu dem Ergebnis, daß die Beförderung von Massengütern auf den von der Natur gegebenen Wasserstraßen, vor allem auf größeren Entfernungen, billiger als auf der Schiene sich gestaltet; dagegen errechnete er für den Transport bspw. von Kohlen auf Ka- nälen und kanalisierten Flüssen bis zur mitt- leren Transportweite von 435 Tarifkilometern höhere Kosten als auf der Eisenbahn. Seiner aus diesen analytischen Untersuchungen resul- tlerenden Forderung gegenüber, daß der Volks- Wirtschaft mit dem weiteren Ausbau des Eisen- bahnnetzes mehr gedient sei, als durch den Bau von Kanälen, mußte er sich von der Was- serseite den Einwand gefallen lassen, daß man auf keinen Fall die Schiffahrtspolitik auf einen kurzen Zeitabschnitt oder auf die Zeitverhält- nisse zugespitzt betrachten dürfe. Bei der hier zur Diskussion stehenden Wei- terführung des Neckarkanals, die besonders die Städte Stuttgart und Mannheim auf den Plan rief, müssen aber zwei andere, aus der Nach- kriegssituation geborene Faktoren in den Kreis der zahlreich angeführten Argumente eine be-: sondere Bewertung finden. Der Weiterbau des Neckarkanals kann nur mit Hilfe eines großen Menschen- und Materialaufwandes durchge- führt werden. Da aber der Bedarf für den Wiederaufbau der zerstörten Städte sowie der Häfen Mannheim, Karlsruhe und Heilbronn außerordentlich hoch liegt, auf der anderen Seite die Menge des zur Verfügung stehenden Baumaterials und die Zahl der Arbeitskräfte sehr gering ist, dürfen— wie es das Resümee einer vom Oberbürgermeister der Stadt Mann- heim und der hiesigen Industrie- und Handels- kammer ausgearbeiteten und dem württem- bergisch- badischen Ministerium überreichten Denkschrift mit Nachdruck betont lediglich solche Projekte in Angriff genom- men werden, die dem Wiederaufbau dienen und auf ökonomischstem Wege zum Erfolg führen. Der in der gleichen Denkschrift gemachte Hin- weis, daß die Rheinstromhäfen Mannheim und Karlsruhe sowie der Neekarhafen Heilbronn ohne nennenswerten Frachtverlust für die würt⸗ tembergische Industrie in der Lage sind. auch in absehbarer Zeit den Verkehrsbedürfnissen der an einer Weiterführung des Kanals inter- essierten Stellen gerecht zu werden, erscheint in Anbetracht des besonderen Gewichtes der Menschen- und Materialfrage von sekundärer Bedeutung. Nach Lösung der in den Städten auf uns wartenden Aufbauarbeiten an Wohn- und Wirt- schaftskomplexen, mit denen auch Stuttgart sich noch auf Jahre auseinanderzusetzen haben wird, kann eine wirtschaftlich besser fundierte Zeit der Problematik des Ausbaus des Neckar- kanals eine gänzlich andere Perspektive geben. Kontrollrat berät über Problemindustrie Nach Mitteilung der amerikanischen Militär- regierung sind Vorschläge über die Anerkennung weiterer Industriezweige als Problemindustrie dem Alliierten Kontrollrat zur Beratung Übergeben worden. Die Vorschläge sind von den Gewerk- schaften der vier Besatzungszonen und den Ar- beitgebern ausgearbeitet und den Militärbehörden zur Begutachtung Übermittelt worden. Durch die Viermächteverhandlungen sollen die noch Vor- handenen Lohnunterschiede beseitigt und im Hin- blick auf die Wichtigkeit der einzelnen Industrien eine angemessene Entlohnung der Arbeiter ge- währleistet werden. DENA Urlaub im Baugewerbe In unserer letzten veröffentlichten Meldung über Urlaubsbestimmungen im Baugewerbe hat sich ein Uebertragungsfehler eingeschlichen. Wir berichtigen hiermit: Die Urlaubs vergütung für Jugendliche beträgt nicht drei Prozent, wie fälschlich berichtet wurde, sondern acht Prozent des Arbeitslohnes. Weiterhin wird be- stimmt, daß Arbeitnehmer im Baugewerbe, denen Trennungsgeld zusteht, ab 24. 10. 47 Anspruch auf freie Wochenendheimfahrt und zurück unter Fort- fall des Lohnes haben. Verheirateten wird die Fahrt alle zwei bis zehn Wochen, Ledigen alle sechs bis vierzehn Wochen, bei mehr als 150 km mit Eil- und D-Zugs-Zuschlag, vergütet.(MN) Kündigungsschutz für politisch Verfolgte, Nach dem vom Landtag beschlossenen Verfolgtenschutz- gesetz kann politisch, rassisch oder religiös Ver- folgten nur mit behördlicher Genehmigung(Lan- desarbeitsamt) gekündigt werden, Die Kündi- gungsfrist beträgt mindestens vier Wochen. Ein Betrieb— eine Gewerkschaft. Zu diesem Grundsatz bekannte sich die Angestellten-Gewerk- schaft der Sowiet-Zone auf ihrer Zentral-Delegier- ten- Konferenz in Meißen. In einer Entschließung wird angeregt, daß Arbeiter, die in Betrieben be- schäftigt sind, die vornehmlich Angestellte um- fassen, in die Gewerkschaft der Angestellten auf- genommen werden können.(DEN) — ks stor ben Frieda Müller geb. Schaaf. Mhm., Bellenstr. 61a. Beerdigung 15. 11. 47, 10 Uhr, Hauptfriedhof. Luise Pröll geb. Baust, 36 J. Mhm.-Rheinau. Beerdigung 15. 11., 10.30 Uhr, Hauptfriedhof. Otto Albrecht, Lagermeister, 32 J. Mannheim, Mönchwörthstr. 30. Beerdigung hat stattgef. Veronika Bender geb. Blum, 55 J. Wupperstr. 22. Beerdigung war am 9. 11. 47 in Hefnsheim. Clara Grathoff geb. Lawrenz, 67 J. M.-Rheinau, Stengelhofstr. 1. Einäsch. hat stattgefunden. Johann Georg Grab, Stellwerkm. 1. R., 80 J. Beerdigung fand in Neidenstein statt. 2 Bekennimachungen J Bekanntgaben des Städt. Ernährungsamts für die II. woche der 108. Zuteil.-Periode, d. i. v. 17. bis 23. 11. 47.(Gültig nur für die Stadt Mannheim.) ö. 20 J. 10.20 6-10 3-6 1-3 90-1 Md. Zuteilung E. 5 K Kik Kist 8g! 108 (in ſſy 9(1%(15) 180 70) RBrot 2500 3000 2500 1600 700 600 500 8 Näbrmittel— ä——— 3 500 8 Importmehl JJ7CCCC C Kinderstärkemehl!—— D— 20 8 Fleisch 100 150 150 100 100— 200 8 Butter———— 2 100 100 8 Fische 800 30 3% 28 Nartofkel für die. die nicht Mur Eintellerung bestelcden 2000 2000 2000 2000- 9 E- Milch c( Vollmilch 28 hm., 11. 11. 47. Städt. Ernähr.- u. Wirtschaftsamt. Vorbestellverfahren für Haushaltsnadeln. Im Rahmen des Pfennig-Artikel-Programms wurde bel der Lebensmittelkartenausgabe der 108. Zu- tellungsperiode 1 Bezugsmarke für eine Schach- tel Haushaltnadein„Nothelfer“ pro Haushalt ausgegeben, die zum Bezug von 6 Nähnadeln, 4 Stopfnadeln, 6 Sicherheitsnadeln, 5 gr. Steck- nadeln berechtigt. Diese Bezugsmarken sind im Wege des Vorbestellverfahrens in der Woche vom 17.22. 11. 47 bei dem einschlägigen Einzel- nändler vorzulegen, der den an der Bezugsmarke befindlichen Vorbestellabschnitt abtrennt, auf der Rückseite der Bezugsmarke seinen Firmen- stempel anbringt und die Bezugsmarke dem In- Haber zurückgibt. Sobald der Einzelhandel be- liefert Ist, erfolgt ein entsprechender Aufruf. Die Vorbestellabschnitte sind in d. Woche v. 23. bis 29. II. 47 vom Einzelhandel auf Bogen zu je 50 Stuck aufgeklebt bei der Punktverrechnungs- stelle, K 3, Zim. 9. die für die Vornahme der Abrechnung diese Woche geöffnet ist, einzurel- chen. Für die abgelieferten Vorbestellabschnitte erhält der Einzelhandel eine vorläuf. Empfangs- bescheinigung, die nach Eingang der„Schecks für Haushaltnadeln“ vom Landes wirtschaftsamt Karlsruhe zur Einlösung gelangt. Städt. Ernäh- rungs- und Wirtschaftsamt Mannheim. K 106 Bienststellenverlegung. Die Diensträume der Abt. tür Holzaktion wurden mit Wirkung v. I. I. 47 vom Rathaus, K 7, Zi. 501, nach der K-5-Schule. Zi. 210, verlegt. Die Dienststelle ist unter Fern- sprechanschluß Nr. 45 151 Kl. 387, zu erreichen Städt. Ernährungs- und Wirtschaftsamt. K108 Achtung Kleinverteiler Feudenheims: Die ungün- stigen Raumverhältnisse in der Zwelgst. Feuden- heim, Hauptstr. 50, zwingen uns dazu, die Ent- gegennahme und Abrechnung der durch die Kleinverteiler abzuliefernden Lebensmittelmar- ken ab sofort im Gasth.„Zum Ochsen“, Haupt- straße 70, bis auf weiteres durchzuführen. Die Kleinverteiler Feudenheims werden deshalb Se- beten, re Lebensmittelmarken künftighin dort abzurechnen. Städt. Ernähr.- u. Wirtschaftsamt. Regelmässige Einschätzung zur Gebäude versiche- rung für 1947. Zur regelmäßigen Einschätzung der Gebäude zur Feuerversicherung sind bis spätestens 1. 12. 1947 bei der Städt. Versiche- rungsstelle(Arbeitsamt M 3a) durch die Ge- psudeeigentümer od. deren Vertreter zu melden: 1. Alle im laufenden Jahr erstellten Neubauten. sofern sie noch bis zum 31. 12. 1947 unter Dacn Umbau) u. Wertverminderungen(Abbruch. Ein- gebracht werden. 2. Alle Werterhöhungen(Aus- Besserung von Fliegerschäden, Anbau. Aufbau., sturz u. Baufälligkeit), die im laufenden Jahr eingetreten sind u. nach Baupreisen vom 1. 8. 1914 mindestens RM 200.— betragen. Neubauten, Umbauten u. Verbesserungen, die bereits duren Einschätzung mit augenblicklicher Wirkung ver- sichert wurden, sind nicht mehr anzumelden. Dabei ist zu berücksichtigen, daß im vorigen Jahr eine regelmägige Einschätzung nicht statt- gefunden hat, so daß auch evtl. Neubauten, die in der zurückliegenden Zeit erstellt und noch nicht versichert sind, von den betreff. Eigen- tümern angemeldet werden müssen. un Schaden- all besteht für die nicht angemeldeten Neu- bauten u. Werterhöhungen kein Versicherungs- schutz. Die Einschätzungen sind kostenfrei u- treten mit Wirkung vom 1. 1. 1943 in Kraft. Mannheim, 12. 11. 1947. Stadtverwaltung. Fachkurse der Gewerbeschulen Mannheim im Win- terhalbiahr 1947/8: A) Gewerbeschule I: Früher Carl-Benz- Gewerbeschule, C 6) Vorbereitungs- Kurse zur Meisterprüfung: 1. Fachgr. des Kraft- fahrzeughandwerks u. angeschl. Berufe; 2. Fach- gruppe des allgem. Maschinenbaues: Maschinen- schiosser, Dreher, Werkzeugmacher, Mechaniker, Former, Gießer u. and. verwandte Berufe. 5) Gewerbeschule II(früh. Werner-Stemens- u. Nebenius- Gewerbeschule, Wespinstr. 21/5): Vor- bereltungskurse zur Meisterprüfung: 1. Fachgr. Bauhandwerk: Maurer, Zimmerer, Bauschlosser, Schreiner, Glaser, Spengler, Installateure u. 2 verw. Berufe; 2. Fachabteilung Ausstattung: Ma- ler, Graphiker, Tapezier, Polsterer u. à. verw. Berufe; 3. Fachabteilung Nahrung u. Genuß: Bäcker, Konditoren, Metzger u. verw. Berufe: 4. Fachabteilung Bekleidung: Schneider(- innen), Modistinnen, Putzmacherinnen, Schuhmacher u. a. verw. Berufe. Die Anmeldungen zu obigen Kursen miss. b. NII., 19. 11. 47, auf d. Kanzlei d. betr. Gewerbeschule vollzogen sein. Die Teilneh- mergebühr ist bei Beginn der Kurse zu entrich- ten. Mannheim, 10. 11. 47. Die Direktionen. Beschluß. Der am- 12. März 1912 in Neckarzimmern geb., zul. in Mhm.- Waldhof, Kattowitzer Zeile 38 Wohn. gewesene Gärtner(Uffz.) Alfred Paule wird für tot erklärt; Zeitpunkt: 31. 12. 1944, 24 Uh! Beschluß. Der am 15. 9. 1910 in Gernsheim a. Rh. geborene u. in Mhm. wohnhaft gewes. Schiffer Ludwig Walther wird für tot erklärt: Zeit- punkt: 31. 8. 1943. 24 Uhr. Mannheim, 22. Oktober 1947. Amtsgericht FG. Bekanntmachung des Besatzungskostenamtes für den stadt- u. Landkreis Mannheim v. 11. 11. 47. Betr.: Ausschlußfrist für die Anmeldung von Belegungsschäden. Auf Anordnung des Bevoll- mächtigten des offiziers(Real Estate Officer Heidelberg) vom 7. 11. 47 ist durch die lokalen Besatzungs- kostenämter folgendes bekanntzugeben: I. Belegungsschäden(Real Estate Slaims) sind Schäden mit einer Schadenssum über 100.—, welche während der Inanspruchnahme von Grundbesitz aller Art durch die amerika- nische Besatzungsmacht entstanden sind. Es amerikanischen Grundstücks- werden unterschieden: a) Belegungsschäden am und im Gebäude und am Grund und Boden. Antragsberechtigt ist hier nur der Grundstücks- eigentümer(nicht der Mieter oder Pächter); b) Belegungsschäden(also auch Verluste) am Inventar(Mobiliar usw.), welches im UsS-be- schlagnahmt gewesenen Gebäude oder auf dem Grundstück zurückgelassen wurde. Antrags- berechtigt ist hier jeder Eigentümer des betr. Inventar- od. Möbelstückes.- II. Voraussetzung für die Geltendmachung eines Anspruches, im Belegungsschadensverfahren in beiden Fallen ist, daß a) ein ordnungsgemäßer Grundstücks- requirierungsschein(Real Property Requisition) vorliegt(früher: ia lweiß mit gelbem Stempel- aufdruck: Real Estatel oder 6 G schwarzem Stempelaufdruckl oder 6 GR lrot mit rotem Stempelaufdruckl, heute allemgültig: 6 GRE lgrünh) und b) dem Grundstückseigen- tümer ein Freigabeschein(„formal vacating“ oder„release paper“) zugegangen ist. Die Ein- leitung eines Belegungsschadens verfahrens über Schadensvorgänge in noch Us-beschlagnahmtem Grundbesitz ist unzulässig. Die Belegung rech- net von dem Tage ab, der im Grundstücksrequi- rlerungsschein genannt ist. Ueber die über- wiegend kurzfristigen Grundbesitzrequisitionen der Monate April und Mai 1945(Quartierbedart der Kampftruppe) liegen meist keine Grund- stücksrequirierungsscheine vor.- III. Zuständig f. die Entgegennahme eines Belegungsschadens- antrages(auf vorgeschriebenen amerikanischen Vordruck) ist das Besatzungskostenamt, in des- sen örtlichem Bereich das UsS- beschlagnahmt gewesene Grundstück liegt. Nach sachlicher. mengen- u. wertmäßiger und preislicher Ueber- prüfung legt das Besatzungskostenamt den kom- plettierten Antrag dem Grundstücksoffizier zur Entscheidung vor. Dieser entscheidet(rechts- kräftig) duren„Zuspruch“(Adjustment of Claum in Form eines Requisitionsscheines 6 GR Zah- lungsanweisung) oder„Ablehnung“. IV. Be- legungsschadensanträge sind binnen 60 Tagen gerechnet vom Tage des Zuganges des Frei- gabescheines- einzureichen. Diese Frist ist eins Ausschlußfrist. Für die zurückliegenden Fälle ist als letztzulässiger Anmeldetermin der 31, Januar 1948 bestimmt worden. Zur Vermeidung von Doppelanmeldungen und von Irrtümern über Art und Umfang des- anfänglich wiederholten Aenderungen unterworfenen Belegungsscha- densverfahrens Werden die nach dieser Bekannt- machung Antragsberechtigten in Mannheim Stadt und im Landkreis Mannheim gebeten. Vor einer schriftlichen Antragsemreichung während der Sprechtage Montag, Mittwoch, Freitag, beim Besatzungskostenamt Luisenschule: Zim. Nr. 318 Mobiliar, Nr. 313 Gebäude, tunlichst persönlien vorzusprechen. V. Für die geldliche Aus- ein andersetzung zwischen Grundstückseigen- tümer und Mieter bei behobenen Belegunzs- schäden am Gebäude(Wohnungen und Wohn- gebäude) ist der Erlaß des Wirtschaftsministe- riums Württemberg-Baden vom 13. 10. 47 Nr. 8 U 2a/11(bekanntgemacht in Nr. 45 des„Amts- dlattes für den Stadt- und Landkreis Mann- heim“ vom 7. 11. 47) sinngemäß anzuwenden. Mannheim, 11. Nov. 1947. Besatzungskostenamt zär den Stadt- und Landkreis Mannheim. Wahl der Stadträte in Mannheim am 7. Dez. 1947: 1. Der Landtag hat am 15. 10. 47 das Gesetz Fr. 328 über die Neuwahl der Gemeinderäte u. Bürgermeister, Kreistage u. Landräte angenom- men. Nach dem Gesetz findet die Wanl der Stadträte am So., 7. 12. 47, von 9—18 Uhr statt. Gewählt werden in Mannheim 43 Stadträte. Der Stadtrat wird auf 6 Jahre gewählt. Die Hälfte der Mitglieder scheidet nach 3 Jahren, u. z War mit Ablauf des Jahres 1930 aus. Dabei gelten die mit den niedrigsten Höchstzahlen Gewählten als auf die kürzere Amtsdauer gewählt. Wähl- dar sind alle über 24 Jahre alten Wahlberech- tigten(siehe Bekanntmachung über die Auf- legung der Wählerlisten vom 3. 11. 47 im Amts- blatt für den Stadtkreis Mannheim vom 7. 11. 47 und im„Mannheimer Morgen“ vom 8. II. 47 mit Ausnahme der Minderbelasteten. Das Stadt- gebiet ist in 112 Wahlbezirke eingeteilt. Die Abgrenzung der Bezirke, die zugehörigen Wahl- lokale u, die Namen der Wahlbezirksvorsitzen- den können in einer beim Städt. Wahlamt, K 5, aufliegenden Liste eingesenen werden. Die Stimmzettel, die alle zugel. Wahlvorschläge um- fassen, werden arntl. hergestellt u. anlägl. der Ausgabe der Lebensmittelkarten in der Zeit vom 1.—3. 12. 47 durch die Ausgabestellen des Städt. Ernährungsamts zugleich mit den Lebens- mittelkarten ausgegeben. Da es aus technischen Gründen nicht mögl. ist, bei der Ausgabe der Stimmzettel die Voraussetzungen der Wahl- berechtigung zu prüfen, so wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die Ausgabe der amtl. Stimmzettel keinesfalls ein Wahlrecht begrün- det; maßgeblich hierfür ist ausschliegl, die Tat- sache der Eintfagung in die Wählerliste. Für die Vollselbstversorger u. die sonst. Personen, die an der Abholung ihrer Lebensmittelkarten an d. vorgeseh. Ausgabetagen verhindert sind, werden Stimmzettel bei den Polizeirevieren u. beim Städt. Wahlamt, K 3, zur Abholung be- reitgehalten. Zur Gewährleistung eines schnel- len Ablaufs der Wahlhandlung ist der vorberei- tete Stimmzettel in das Wahllokal(mit der Benachrichtigungskarte) mitzubringen. Nicht amtl. hergestellte Stimmzettel sind ungültig. Eine Bekanntmachung darüber, wie die Stimm- abgabe zu erfolgen hat, folgt nach. II. Es ergeht hiermit die Aufforderung zur Ein- reichung von Wahlvorschlägen bis spätestens Mo., 24. 11. 47, 19 Uhr, bei dem Vorsitzenden des Wahlvorstandes, Rathaus, K 7, Zimmer 213. Der Wahlvorschlag darf höchstens 46 Personen enthalten. Die Bewerber sind in erkennbarer Reihenfolge mit Familien- und Rufname, Stand od. Beruf, Geburtsdatum u. Wohnung so deut- lich aufzuführen, daß über mre Person kein Zweifel bestent. Der Wahlvorschlag soll die Wähler vereinigung, von der er ausgeht,. nach ihrer Parteistellung oder einem sonst gen unter- scheidenden Merkmal erkenntlich machen (Kennwort). Das gewählte Merkmal darf weder den strafgesetzl. Bestimmungen zuwiderlaufen noch eine offenbare Verletzung der guten Sitten enthalten. Ist ein zusätzliches Kennwort nicht an- gegeben, so wird der Wahlvorschlag nach dem Namen des ersten Bewerbers benannt. Der Wahlvorschlag muß von mindestens 10 in die Wählerliste aufgenommenen Personen unter- zeſchnet sein. Die Wahlvorschläge, die von den zugelassenen pol. Parteien eingereicht werden, müssen die Erklärung enthalten, daß der Wahl- vorschlag in einer ordnungsmäßig einberufenen Parteiversammlung oder Delegiertenkonferenz n geheim. Wahl durch Mehrheitspeschluß auf- gestellt worden ist, wobei Ort u. Zeit der Par- telversammlung oder Konferenz anzugeben sind Die Erklärung muß von mindestens 10 wahl- berechtigten Teilnehmern an der Parteiversemm- lung od. Konferenz unterzeichnet sein. Es Kön- nen dies dieselben Personen wie die im vorher- gehenden Absatz genannten Unterzeichner des Wahlvorschlags sein. Im Wahlvorschlag sind ein Vertrauensmann u. ein Stellvertreter zu be- Ilweiß, mit zeichnen, die ermächtigt sind, für die Wähler- vereinigung, die den Wahlvorschlag eingereicht hat, gegenüber dem Wahlvorstand die zur Be- seitigung etwaiger Anstände erforderl. Erklä- rungen abzugeben. Fehlt diese Bezeichnung, 80 glit der erste Unterzeichner des Wahlvorschlags als Vertrauensmann, der zweite als Stellvertre- ter. Mit dem Wahlvorschlag ist eine unter- schriftl. Erklärung jed. Bewerbers einzureichen, daß er der Aufnahme in den Wahlvorschlag zu- gestimmt hat. Zugleich mit der Zustimmungs- erklärung ist von jedem Bewerber eine eides- stattliche Erklärung folgenden Inhalts beizubrin- gen: Entweder:„Ich erkläre hiermit an Eides- statt, daß mein Spruchkammerverfahren rechts- kräftig abgeschlossen ist u. daß ich als- nicht be- troffen- entlastet- amnestiert- Mitläufer— er- klärt worden bin.“ oder:„Ich erkläre hiermit an Eidesstatt, daß ich der NSDAP vor dem 1. 5. 37 u. den Schhtzstaffeln S8(abges. von einer Zugehörigkeit zur Waffen-Sss nach dem 31. 3. 42) nicht angehört habe. Auch habe ich weder in der NSDAP noch in d. Sturmabteilungen- SA, dem NS-Kraftfahrkorps- NSKK, NS-Dozenten- bund- NSDOB-, NS- Studentenbund NSDStB=, der NS-Frauenschaft NSF=, od, im NS-Flie- gerkorps ein Amt od, einen Rang innegehabt noch in der H den Rang als Unterbannführer, im Jungvolk den Rang als Stammführer od. im BDM den Rang als Ringführerin od. höher be- kleidet.“ Ein Bewerber darf sich nicht in meh- rere Wahlvorschläge aufnehmen lassen; ebenso- Wenig darf ein Wahlberechtigter mehrere Wahl- vorschläge unterzeichnen. Mehrere Wahlvor- schläge können in der Weise miteinander ver- bunden werden, daß sie den Wahlvorschlägen anderer Wählervereinigungen gegenüber als einziger Wahlvorschlag anzusehen u. zu be- handeln sind. In diesem Falle müssen die Unterzeichner der betreffenden Vorschläge od. die Vertrauensleute oder deren Stellvertreter übereinstimmend spätestens am 1. 12. 47, 19 Uhr, die Erklärung abgeben, daß die Vorschläge mit- einander verbunden sein sollen. Ein Wahl- vorschlag kann nur ener einzigen Gruppe verbund. Wahlvorschläge angehören. Verbun- dene Wahlvorschläge können nur gemeinsam ab- geändert oder zurückgenommen werden. Die Verbindung kann nur gemeinsam aufgehoben werden. Die Vertrauensmänner der Wähler- Vereinigungen sind verpflichtet, die Kosten der Herstellung der Stimmzettel anteilmäßig zu tra- gen. Entsprechende Vorschüsse sind zu leisten. Die Zulassung eines Wahlvorschlags ist von der rechtzeitigen Leistung des Vorschusses abhängig. Mannheim, 13. 11. 47. Der Ober bürgermeister. Veranstaltungen 1 National- Theater Mannheim. Spielplan vom 16. 11. bis 24. 11. 47.(Frelverkauf FV, Platzsich. PS) So., 16. 11., 11 Morgenfeier Gerhart Hauptmann FV So., 16. 11., 14 Ein Inspektor kommt FV So., 186. 11., 17.30 Gräfin Mariza EV Mo., 17. 11., 17.30 Iphigenie in Aulis PS H/ Di., 18. 11. 17 Die Hochzeit des Figaro PS 9/4 Mi., 19. 11., 17 Kabale und Liebe PS E/ 4 Do., 20. 11., 17.30 Tosca S G/4 Fr., 21. 11., 17 Die sechste Frau 58/4 Sa., 22. 11., 13.30 Nun singen sie wieder OH. Vk. Sa., 22. 11., 17.30 Iphigenie in Aulis PS 2/4 So., 23. 11., 14 Nun singen sie wieder FV S0., 23. 11., 18 Nun singen sie wieder FV Mo., 24. 11., 17 Ein sommernachtstraum FS 1/4 Im Rosengarten: So., 16. 11., Do., 20. 11., FV, ge- Wells 17.30 Uhr, Sa., 22. 11., oh. Verk., Der Raub der Sabinerinnen.. Mannheimer Operetten-Theater: 15. 11., 18.15 Uhr: Gasparone, Volkshaus Neckarau; 16. 11., 15.30 u. 19.30 Uhr: Clivia, Gastspiel in Seckenheim Ver- einshaus); 17. u. 18. 11., 22 Uhr: Clivia, Nacht- vorstellg., Ufa-Palast; 19. 11. u. 21. 11., 19.15 Uhr: Clivia, Gastspiel in Sandhofen(Morgenstern). Capitol- Filmtheater Mannheim. Gastspiele d. Volks- theaters Heidelberg Bachlenz- Theater). Tägl. 21.15(aug. Mo., 17. 11.)„Der Zigeunerbaron“ von Joh. Strauß. Karten in d. bek. Vorverkaufsst. 21. 11., 18 Uhr, Rosengarten; 20. u. 22. 11. jeweils 22 Uhr, Rockefeller-Theater Mhm.-Feudenheim: „Was gibts neues?“ Wilhelm Meisner v. Kabarett „Die Katakombe“ und„Kabarett der Komiker“ Berlin bringt seine Kabarett-Revue. Karten v. RN 2.— bis 6.— in den bek. Vorverkaufsst. u · an der Abendkasse., Veranst: Heinz Hoffmeister. Konzertdirektion. N 7, g.(Lizenz 1086) 5812 Astorla-Theater, Mittelstr. 41, Tel. 320 56-58. Das große Novemberprogramm mit Martin u. 2 Secu dels u. weiteren Spitzenkräften. Tägl. 18.45 Uhr, Sa. auch 21 Uhr, S0. auch 18.30 Uhr.(Lizenz 5031) Astoria-Theater, Mittelstr. 41, Tel. 520 56-58. Das Märchenstudio zeigt Ihnen:„Rumpelstilzchen“ vom 19.22. 11. täglich 13.30 Uhr, am 23. 11. 13.30 Uhr.(Lizenz 5031) 5814 Vereinshaus Seckenheim, Offenbacher Str. Sa., 15. 11., 18.30 Uhr, Gastspiel Schauorchester Sil- vanos mit Gulle& Gulle u. a. m. Anschliegend bis 23 Uhr Tanz.(Lizenz 5135) 037⁰⁰ Radsport-Gemeinschaft„Solidarität“ Mhm. 30. 16. 11. 15 Unr, Volkshaus Neckarau, Rheingold- straße 47/49, Winterfest. Darbiet. m. Walter Pott, Nationaltheater Mhm., Kunstfahren, Radballsp. Gaststätte z.„Neuen Neckarpark“, Waldhofstr. 76. S0., 16. 11., kein Tanz, dafür Mo., 17. 11. 03664 Gewerkschaftsbund Württemberg-Baden, Ortsaus- schuß Mannheim. Mo., 17. 11. 47. 18.30 Uhr, Wohl- gelegenschule Turnhalle, Vortrag von Dr. Hein- rich Bross:„Die Medizin im Wandel der Zeiten“, mit Lichtbildern. Eintritt für Nichtmitglieder RM 1.—, Mitglieder frei.* 5794 Gewerkschaftsbund Württemberg-Baden, Ortsaus- schuß Mannheim. Betriebsräte u. Mitglieder! Di- 18. 11. 47, 18.30 Uhr, Rosengarten Wandelhalle, 1. Vortrag von Prof. Dr. H. Sultan über„Die Entstehung der modernen Volkswirtschaft“. An- schließend Aussprache. Am Schluß Straßenbahn- verbindung nach allen Richtungen. 5795 TV„Die Naturfreunde“. So., 16. Nov., Tagestour: Mörlenbach. Bonsweiher, Kreisswald, Lauden- bach. Abfahrt 7.00 Uhr OG. nach Weinheim. CVI, G 4, 1-2. S0., 16. 11., 18.30 Uhr, Dr. Hirsch- berg:„Johann Albrecht Bengel, ein Vater der württembergischen Landeskirche“. 5785 Jehovas Zeugen, I. N. B., Gr. 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