5 8 film ag Morert N 4 1 itz Ilg ite die i relefon: 44 151. 44 152, 44 153 1 2 309 verötfentlicht unter Lizenz- Nummer os WB 110 verantwortliche Herausgeber: Dr. Karl Ackermann. E. Fritz v. Schilling Redaktion, Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz Bankkonten: Südwestbank Mannheim Allgemeine Bankgesellschaft Mannheim postscheckkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 Berlin Nr. 961 95 Ludwigshafen a. Rh. Nr. 267 43 Erscheint: Täglich außer sonntags Für unverlangte Manuskripte über- nimmt der Verlag keinerlei Gewähr Unqbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen, Karl- Theodor- Straße 1 Telefon 645 Weinheim, Hauptstraße 63. Telefon 241 Heidelberg, Plöck 3 Telefon 4980 Ludwigshafen a. Rh., Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreèis: Monatlich DM 2.80 zuzügl. DM 40 Trägerlohn. Postbezugspreis: Monatl. DM 3.11 zuzügl. DM 34 Zustell- gebühr. Kreuzbandbezug: Monatl. 3.83 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 8 Bei Nichterscheinen Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises infolge höherer 4 Jahrgang/ Nr. 56 Einzelpreis 0, 13 DM 9 Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Donnerstag, 7. April 1949 „Kleines Steuerreform-Gesetz“ im Papierkorb Von unserer Frankfurter Redaktion Frankfurt. Das anglo- amerikanische Zzweimächtekontrollamt hat seine Entschei- dung über das vom Wirtschaftsrat beschlos- sene Steuerreformgesetz vorläufig ausge- setzt. In einem Schreiben an den Wirt- schaftsrat teilt das Zweimächtekontrollamt dazu mit, aus dem Gesetz gehe nicht her- vor, ob es die gesamte Neuordnung des Steuer wesenis bedeute. Falls mitgeteilt werde, daß dies der Fall sei, würde das Gesetz geprüft werden. Andernfalls würden die Militärregierungen ihre Stellungnahme aus- setzen, bis ihnen alle die Steuerreform be- trefkenden Gesetze vorgelegt seien. Das Steuergesetz bedeutet bekanntlich nur eine„kleine Steuerreform“, nachdem seine erste Fassung, die eine um- fassende allgemeine Senkung der Steuer- tarife vorgesehen hatte, aufgegeben worden ist, da eine Zustimmung der Militärregie- * dazu von vornherein unerreichbar schien. Neuer Vorstand der DENA Stuttgart, DENA) Auf der außerordent- chen Generalversammlung der Deutschen Nachrichtenagentur DENA), erklärte der bisherige Vorstand der DENA, dem Curt Frenzel!(Augsburg) und Paul Rodemann Darmstadt) angehörten, seinen Rücktritt, da verschiedene Auffassungen innerhalb der Genossenschaft über die Führung der Fu- sionsverhandlungen mit dem Deutschen Pressedienst DPD) auftraten. Es wurde ein neuer Vorstand gewählt, der aus folgenden Zeitungsverlegern be- steht: Hans Heinrich,(„Münchner Mer- kur“), erster Vorsitzender, Arno Rudert, (Frankfurter Rundschau“), zweiter Vorsit- zender. Edmund Goldschag g,(, Süd- deutsche Zeitung!), Dr. Karl Ackermann, Mannheimer Morgen“), Walter Karsch, Tagesspiegel:). Gleichzeitig wurde Pr. Otto Färber,„Stuttgarter Nachrichten“, zum neuen * des Aufsichtsrats der DENA gewählt. Das Siemenshaus brannſe Mannheim. Gestern abend brach wenige Minuten nach 19 Uhr im Büro- gebäude der Siemenswerke in N 7 in dem erst vor kurzer Zeit errichteten Dachge- schoß aus bisher noch ungeklärten Gründen ein Brand aus, dem der Dach- stuhl nahezu völlig zum Opfer fiel. Durch herabfallende brennende Trümmer auf einen im Hofe des Gebäudes stehenden Holz- schuppen, in dem unter anderem sehr leicht hrennbares Dichtungsmaterial für unter- irdisch zu verlegende Kabel aufbewahrt Wurden, griff das Feuer auf diesen Schup- pen über, der völlig niederbrannte. Die Be- duksteuerwehr Mannheim und die kurze Leit später hinzukommende amerikanische Feuerwehr konnten nach ungefähr einein- halb Stunden den Brand soweit eindäm- men, daß die Gefahr eines Uebergreifens auf eine Werkstatt im Hof des Siemenshau- zes und auf die Etagen des Gebäudes mit dicherheit verhindert war.(Einen ausführ- liehen Bericht über den Brand veröffent- chen wir morgen in unserem Lokalteil.) Wrong 2 2 Den Haag. Das niederländische Unterhaus lat die Gesetzesvorlage für die vorgesehenen ränderungen an der deutschen Westgrenze gebilligt. 0 Rangun. Mit der Kapitulation der aufstän- bschen Karen im Irrawadi-Delta ist die Revolte er Karen in Burma praktisch beendet. 0 London. Radio Moskau meldet, daß zwischen bb Sowjetunion und Schweden ein Handels- abkommen unterzeichnet würde, das den bei- ſeseitigen Warenaustausch für das Jahr 1949 lestlegt. enbandon. Die offizielle bulgarische Nachrich- nasentur hat die Berichte über die Verhaf- 1 bisherigen stellvertretenden Minister- dasidenten Koskoff dementiert. 1 Das italienische Außenministerium hat 15 Haltseseben. daß die sowjetischen Kosulate talen ab 15. April geschlossen werden. un Hlinsham Ullinois). Bei einem am Dienstag nen Mankenhaus von Effingham ausgebroche- u pebrand sind nach bisherigen Schätzungen en ums Leben gekommen. alk abington. Das US- Außenministerium hat Zell bekanntgegeben, daß die amerikanische beslerung den Protes kikpak kenorieren e gegen den Atlantikpakt aenckurt. Die gestern in Frankfurt ver- e Unternehmer des privaten Verkehrs- urt Ber aus en streikenden Städten Frank- erneut 8 Offenbach und Wiesbaden haben e Beschluß der Lohnkommission des e Verkehrsgewerbes bestätigt, die abeulen pen der Transportarbeiter gewerkschaft men. 88 Der bisherige dritte Vorsitzende des . Lemmer, der vor zwei Jahren von Atzend von seinem Posten als zweiter Vor- War at der Ostzonen-CDU abgesetzt worden klär al seinen Austritt aus dem FDGB er- der let ennchen. Der bayerische Gewerkschaftsbund chen Einladung des Zentralrates der sowje- en Gewerkschaften abgelehnt. 5. een Ber Die Alliierte Kommandantur hat gebe erliner Magistrat einen Befehl über- Den, demzukolg i m 1 ukolge Personen, die nach de mater 1916 geboren sind, als amnestlert 0 DENN/ UP/ Rig. Ber. Besatzungskosten die Hauptausgabe im Staalshaushalt 346 Millionen D-Mark für 1949 veranschlagt Beginn der Etatberatungen im Landtag Stuttgart. Finanzminister Dr. Edmund Kaufmann legte dem Landtag gestern den Entwurf des Staatshaushaltsplanes von Württemberg- Baden kür 1949 vor, der durch die Einsetzung von 80 Millionen DM, die aus der Erstausstattung des Landes genom- men sind, mit 1,5 Milliarden DM ausge- glichen ist. Der Finanzminister kündigte an, durch im Haushaltsplan noch nicht vorge- sehene neue Mehrbelastungen in Höhe von etwa 250 Millionen DM werde im Laufe des Jahres die Erstausstattung des Landes(164 Millionen DMW) aufgebraucht werden, so daß für die Zukunft keinerlei Reserven zur Ver- kügung stünden. Künftige Schwankungen der Wirtschaftslage müßten sich daher so- fort in vollem Ausmaß auf die Staats- finanzen auswirken. Es werde nicht zu um- gehen sein, in mehreren Einzelplänen für ganze oder Teilbeträge Sperr- ver merke zu fordern und die Aus- gabe dieser Gelder von der Entwicklung des Haushalts abhängig zu machen. Ledig- lich die Genehmigung des vorläufigen La- stenausgleichs könnte zu einer gewissen Entlastung der Staatsfinanzen führen. Der Staathaushalt des Rechnungsjahres Von unserer Stuttgarter Redaktion 1949 ist mit Roheinnahmen und Rohausgaben in einer Höhe von 1 503 660 150 DM. ausge- glichen. 20, 4 Prozent dieser Summe entfallen auf persönliche und 79596 Prozent auf sachliche Ausgaben. Die Vergleichszahlen aus dem Jahr 1948 lauten: 1 433 240 100 RM. Die Erhöhung für 1949 ist in erster Linie auf die Mehraus- gaben für den Wohnungsbau zurückzuführen. Die persönlichen Ausgaben haben sich trotz der Veringerung der Zahl der Bediensteten von 274 Millionen RM im Vorjahr auf 301 Millionen DM im Jahre 1949 erhöht. Der Staat beschäftigt 48 800 Bedienstete, das sind 3062 weniger als im Vorjahr. Dieser Rückgang ist im wesentlichen auf den Abbau des Ministeriums für politi- sche Befreiung von 4568 auf 704 und bei der Wirtschaftsverwaltung zurückzu- führen. Angesichts der Gesamthaushaltslage wird an eine Aufbesserung der Beamtengehälter etwa durch den Wegfall der sechsprozen- tigen Kürzung vorerst nicht gedacht werden können.. Von den gesamten sachlichen Ausgaben Wird die Spo nachgeben? Gemischte Kommission will in Bonn vermitteln Von unserer westdeutschen Redaktion Die Entwicklung im Parlamen- tarischen Rat zwingt zu neuen internen Beratungen. Dabei ist es das Ziel, das Grundgesetz so schnell wie möglich und u. einer befriedigenden Form zu verabschieden. Von SpPD-Seite wurde erklärt, daß es nicht um eine Prestigefrage gehe, sondern darum, eine Grundlage zu schaffen, auf der vorerst die Menschen in den drei Westzonen ver- NHünftig aufbauen könnten. Die für gestern Bonn. vorgesehene Hauptausschußsitzung wurde. mit den Stimmen der CDU/CSU-Fraktion, der Freien Demokraten, der Deutschen Par- tei und des Zentrums gegen die Stimmen der Sp ohne, ein sachliches Ergebnis kurz- kristig beendet. Es wurde beschlossen, dag eine gemischte Kommission aus Mitgliedern des interfraktionellen Siebenerausschusses und des Finanzausschusses des Parlaments- rischen Rates sich noch einmal mit den Möglichkeiten befassen soll, die für die Schaffung eines gesunden Fi- nan zwesens nach den verschie- denen alliierten Eins prüchen geblieben sind. Der Wille, zu einer Lösung zu gelangen, ist daran ersichtlich, daß sowohl von der CDU/CSU-Fraktion wie auch von der SPD verschiedene neue Anträge vorliegen, die ihren Ursprung auf die Denkschrift der Gouverneure und die durch sie geschaffene Lage zurückführen. Der CDU/ CSU- Vor- schlag sieht eine geteilte Finanz ver- waltung vor, und befürwortet einen Lastenausgleich, bei dem die steuerschwa- chen Länder Zuschüsse durch die steuer- starken Länder erhalten, die an eine Aus- gleichskasse gezahlt werden sollen. In Län- dern, in denen die Steuerverwaltung und erhebung mangelhaft ist, soll der Bundes- kimnanzminister die Möglichkeit haben, einen Bevollmächtigten mit Weisungsrecht einzu- setzen. Die Vorschläge der SPD kommen diesen Bestrebungen etwas näher als die Arbeits- ergebnisse der Silebenerkommission. Dabei hat man den Eindruck, daß es der SPD darauf ankommt, jetzt, nachdem durch das Dokument der drei Außenminister aus Washington die politische Lage völlig ge- klärt wurde, Gegenwerté für sewisse Ver- zichte zu erhalten. 5 0 Bestürzung rief im Parlamentarischen Rat ein Interview hervor, das Dr. Kurt Schumacher als Antwort auf das Schreiben der drei Außenminister an Bonn gegeben hat. Darin wird, laut DENA, ge- sagt, die Erklärung der Außenminister ent- halte leider keine Stellungnahme zu den deutschen Gegenvorschlägen auf die Emp- fehlungen der Militärgouverneure, die unter dem„Beschluß der Siebenerkommis- sion“ bekannt geworden seien. Die Außen- minister brächten auch keine konkreten Wünsche zum Ausdruck. Auf die Frage, wie er sich die Wandlung der CDU erkläre, die ursprünglich den Kompromiß der„Siebe- nerkommission“ mitbeschlossen habe, ant- wortete Dr. Schumacher, die CDU ver- suche schon seit Tagen von diesem Kom- promiß loszukommen. Sie wolle ilre„alten über föderalistischen und partikularistischen Wünsche“ mit Hilfe der Alliierten durch- setzen Sie spreche viel von Opfern, die Deutschland bringen müßte, um mit den Alliierten in ein gutes Verhältnis zu kom- men. Dr. Schumacher betonte, daß die SpD diese Politik nicht mitmache. in Höhe von rund 1,2 Milliarden DM sind allein rund 750 Millionen DM direkte und indirekte Kriegsfolgelasten, die 59,5 Pro- zent des gesamten Steueraufkommens von 1256 Millionen DM verschlingen und jede Person der Bevölkerung mit 196 DM be- lasten. Die reinen Wohlfahrtslasten des Staates betragen rund 360 Millionen DM ohne Verwaltungskosten, die fortdaueenden sachlichen Verwaltungsausgaben rund 33 Mil- lionen DM. Für den sozialen Wohnungs- bau, den staatlichen Hochbau, den Straßen- und Brückenbau sind gegenüber 68 Millio- nen RM im Vorjahr rund 151 Millionen DM vorgesehen. An den Roheinnahmen von 1,5 Milliar- den DM sind die Steuern und Zölle mit 84 Prozent 1255 Millionen DM gegenüber 80 Prozent im Vorjahr beteiligt. Annähernd 100 Millionen entfallen auf sonstige Ein- nahmen. Die Besatzungskosten stellen nach wie vor den Hauptausgabenposten dar. Die Reinausgaben werden hier mit 346 Mil- lionen DM veranschlagt. Die Besatzungsmacht hat die Zahl der von ihr beschäftigten Deutschen im letzten Jahr um rund 20 Prozent gesenkt, be- schäftigt aber in Württemberg-Baden noch etwa 30 000 Deutsche. Die Zwangsver- schleppten kosten immer noch 36 Millionen DM. Die Militärregierung hat die im Haus- haltsplan eingesetzten Mittel als zu niedrig beanstandet und die Bereitstellung von wei- teren 15 Millionen DM gefordert. Das würde heißen, daß die Besatzungskosten rund 24,13 Prozent des Steueraufkommens von rund 1256 Mililonen DM und rund 20,17 Prozent der Gesamtausgaben von 1503 Millionen DM ausmachen würden. Der mit 19 Millionen DM veranschlagte Aufwand für Wiedergutmachungs⸗ leistungen wird sich im Laufe des Jah- res verdoppeln, weil auch die DP.s in den Kreis der Entschädigungsberechtigten auf- genommen werden sollen. Die Stützung der Lebensmittelpreise, die infolge des 30 Cent-Kurses erforderlich wurde, kostet bis zum 30. Juni d. J. für Württemberg-Baden 16 Millionen DM. Die Erhöhung der Kör- perbeschädigtenrenten muß mit 18 Millionen DM, die Auswirkungen des Sozialversicherungsanpassungsgesetzes mit rund 26,5 Millionen DM in Rechnung ge- nommen werden.(Siehe auch Seite 2.) KpD.- Redakteur verurteilt Ludwigshafen.(Kloth.-Eig.-Ber.) Gestern Abend verkündete die erste Strafkammer des Landgerichtes Frankenthal nach zwei- tägiger Verhandlungsdauer folgendes Urteil gegen den 27jährigen Redakteur Hans Rit- ter, der für den Inhalt der kommunisti- schen Tageszeitung„Neues Leben“ verant- Wortlich zeichnet:„Der Angeklagte wird wegen zweier in Tateinheit begangener fortgesetzter Vergehen der Beleidigung und der üblen Nachrede zu einer Gesamtgefäng- nisstrafe von zwei Monaten und zu den Kosten des Verfahrens sowie den Kosten der Nebenklage verurteilt.“ Vor einer neuen Aera der Ost-West. Beziehungen? Die Lösung des Deutschlandsproblems drängt/ Besatzungsstatut schon überholt? New Tork. In politischen Kreisen der Vereinigten Staaten äußert man immer häufiger die Ansicht, die Hoffnung gewisser Kreise, die amerikanische Regierung könne mit ihrer endgültigen Stellungnahme zur Deutschlandpolitik bis zur Rückkehr George Kennans aus Europa warten, erfülle sich nicht. Kennan habe seine erste Aufgabe, Vorschläge für die neue Phase zu machen, bereits erfüllt. Seine zweite Aufgabe sei eine viel schwer wiegendere, nämlich die Klärung der Frage, N wie sich die Westmächte gegenüber dem allgemein erwarteten Vorschlag der Russen auf Aufhebung der Blockade Berlins oder gar des Rückzugs der Be- satzungstruppen aus Deutschland ver- halten sollen. Daß ganz offen mit einer neuen Aer a der. Beziehungen zwischen Ost und West gerechnet wird, geht aus Washingtoner Informationen hervor, die be- sagen, daß sich Acheson und Bev in eingehend darüber unterhalten haben, wie sie Stalin bzw. seine bevollmächtigten Funk- tionäre wieder an den Verhandlungstisch zurückbringen können. Die Notwendigkeit, die Gegensätze aus- zugleichen, dürfte auf beiden Seiten erkannt worden sein. Und der Wunsch, eine solche Entwicklung zu beschleunigen, ist nach die- sen Informationen unverkennbar. Freilich wird dieser Zeitpunkt wesent- lich davon abhängen, wieweit es gelingt, das Deutschlandproblem„unter sich“ 5 Von unserem New Vvorker J.-J.- Korrespondenten zunächst einmal zu lösen und koordinieren. Die Eile, die auf diesem Gebiet in Washing- ton an den Tag gelegt wurde, blieb nicht unbemerkt, wodurch die Meinung verstärkt wird, daß die Westmächte sich unter dem Druck der Verhältnisse zu einer schnel- len Lösung der Deutschland- frage bequemen müssen, um den Rücken für die diplomatische Auseinander- setzung mit dem Osten frei zu haben. Es wird bereits davon gesprochen, daß schon im Sommer— vielleicht sogar früher— mit einer Konferenz zwischen Ost und West Auf„hoher Ebene“ gerechnet wird. Die Informationen, wonach die Möglich- keit besteht, daß es gar nicht zur Verkün- dung eines Besatzungsstatuts für West- deutschland kommen wird, erhalten immer mehr Gewicht. Aus amerikanischen Kreisen erfährt man nämlich, daß die Washingtoner Deutschlandbesprechungen das Ziel verfol- gen, die westeuropäischen Staaten dahin zu bringen, auf viele kleinliche Wünsche und Bedenken zu verzichten. Es kommt dem Departement offensichtlich darauf an, die Deutschlandfrage von vielem unnötigen Ballast zu befreien, über weniger aber grundsätzliche Punkte Einmütigkeit zu er- zielen, um beweglich genug zu sein, im Falle einer sowjetischen politischen Offensive schnellstens parieren zu können. Dazu scheint ein Besatzungsstatut mit unendlich vielen Details wenig geeignet. Deshalb wird offensichtlich bereits von der Tatsache ausgegangen, daß das Schick- sal des einzelnen Deutschen nicht durch ein solches Statut geregelt, sondern durch 2 deutsche Gesetze bestimmt wird, mit an- deren Worten, daß eine westdeutsche Regie- rung eingesetzt wird und es für die West- mächte lediglich darauf ankommt, die Kom- petenzen dieser Regierung gegenüber den Besatzungsbehörden abzugrenzen. Dies könnte durch die Proklamierung weniger grundsätzlicher Punkte erfol- gen, womit allerdings die Westalliier- ten ihre Zustimmung zu einer west- deutschen Staatsform gäben, die zen- tralistischer ist, als ursprünglich vor- gesehen war. Auhenminister Acheson, von dem man weiß, daß er eine deutsch- französi- sche Aussöhnung zur endgültigen Beseitigung des Mißtrauens innerhalb der westeuropäischen Länder für notwendig hält, dürfte in den Besprechungen mit Ro- bert Schuman keinen Zweifel darüber gelassen haben, daß der von Frankreich im- mer wieder hinausgeschobene Zeitpunkt des Anschlusses der französischen Zone an die anglo-amer kanische Doppel- zone in Washington verärgert hat. Man er- blickt darin eine Schwächung der west- alliierten Einmütigkeit gegenüber den So- Wiets, die endlich aufhören müsse. In Londoner politischen Kreisen ist man übrigens angesichts dieser Situation und der Lage in Bonn der Ansicht, daß die deut- schen Politiker ganz allgemein wenig Spürrsinn in der Abtastung der internationalen politischen Entwicklung gezeigt hätten, da über vieles, was von noch mit wissenschaftlichem Ernst erörtert werde, die Washingtoner Zeit hinwegge⸗ gangen sei. UN soll Fall Mindszeniy erörtern Lake Success. DENA-REUTER) Bolivien hat den Hauptausschuß der UIN-Vollver- sammlung gestern ersucht, die Aufnahme des Falles Mindszenty in die Tages- ordnung zu empfehlen. Ferner regte Austra- lien an, die Prozesse gegen Geist- liche, die Anfang dieses Jahres in Bul- garien stattfanden, ebenfalls in dieser Sit- zungsperiode zu behandeln. Der amerika- nische Delegierte Warren Austin schlug zur Aufnahme dieser beiden Fragen in die Tagesordnung folgende Fassung vor:„Ein- haltung derjenigen Bestimmungen der Frie- densverträge mit Bulgarien und Ungarn, die die grundlegenden Freiheiten und Men- schenrechte zum Inhalt haben, darunter Fragen religiöser und bürgerlicher Frei- heiten unter besonderer Berücksichtigung der jüngsten Verurteilungen von namhaften Geistlichen.“ Der polnische Delegierte Julius Katz suchy wandte dagegen ein, daß die UN für diese Fragen nicht zuständig seien. Es handele sich um eine rein interne Ange- legenheit Ungarns und Bulgariens. Eine Er- örterung der Prozesse, sagte Katzsuchy, wäre eine„grobe Verletzung der UN- Charta“. Fernand von Langenhove Gelgien) wurde als Nachfolger des belgischen Mini- sterpräsidenten Paul Henry Spa ak zum Vorsitzenden des Politischen und Sicher- heits-Ausschusses und George Ignatieff (Kanada) als Nachfolger von L. D. Wild- gress(Kanada) zum Vorsitzenden des Ver- Waltungs- und Budget- Ausschusses gewählt. Kommunistisches Ultimatum von Nanking zurückgewiesen Nanking. DENA-AFP) Die chinesischen Kommunisten haben die nationalchinesische Regierung bis zum 12. April zur Uebergabe aufgefordert, anderenfalls ihre Truppen den Jangtsefluß überschreiten werden. Der chinesische Staatspräsident Li Lsung Jen hat das Ultimatum jedoch zurückge- wiesen. 5 Nach hier vorliegenden Berichten hat sich jetzt die„dritte Partei“ Chinas in die Friedensbesprechungen zwischen der Kuo- mintang und den Kommunisten eingeschal- tet, um bei der Beilegung des Bürgerkrieges zu helfen, gleichzeitig verlautet, daß die Friedensverhandlungen in Peking obne Störung weitergehen, so daß sich eine frü- here Meldung des Kuomintangorganes „Central Daily News“ über die angebliche Einstellung der Verhandlungen wegen eines Zusammenstoßes zwischen Nankinger Stu- denten und nationalistischen Truppen als unzutreffend erwiesen hat. Aufständische erobern Grammos- Gebirge zurück Prag.(UP) Die griechischen Aufständi- schen haben einem Bericht ihres Senders „Fre: Griechenland“ zufolge in einer drei- tägigen Schlacht das gesamte Territorium des westlichen Teils des Grammos-Gebirges zurückerobert. Damit haben die Aufständi- schen das gesamte Gebiet wiedergenommen, das ihnen im vergangenen Jahre von den Regierungstruppen abgenommen wurde. Radio„Freies Griechenland“ bereichtet Weiter, daß die Regierungstruppen bei den Grammoskämpfen im letzten Jahr insgesamt 30 000 Mann Verluste an Toten, Verwundeten und Gefangenen gehabt hätten. In den drei Tagen des Kampfes in diesem Jahre habe die Regierungsarmee 657 Tote, 1700 Verwun- dete und 748 Gefangene verloren. „Rückendeckung durch eine in Europa stationierte Armee“ Chicago. ODENA)„Die amerikanische Po- litik, freien Nationen bei der Abwehr von totalitären Angriffen zu helfen, ist eine nationale Angelegenheit seit 32 Jahren, als die USA am 6. April 1917 in den ersten Weltkrieg eintraten“, erklärte Staatssekretär Kenneth C. Royall vom Us-Verteidi- gungsministerium bei einem Festbankett. „Damals“, sagte Royall,„wurde es den Ver- einigten Staaten zum ersten Male klar, dag gemeinsame Verteidigung gegen die Natio- nen, die die Welt mit Furcht und Macht regieren wollten, notwendig ist“. Royall forderte eine allen anderen Luft- streitkräften der Erde überlegene UDuft-⸗ macht, eine Flotte, die die Seewege offen- halten könne, und eine Armee, die„als Teil der militärischen Dreiheit zur Stärkung der nationalen Verteidigung beitragen müsse“. In den Atlantikpaktstaaten rechne man mit Lieferungen von amerikanischem Kriegs- material und mit einer Rückendek- kung durch eine in Europa sta- tionierte amerikanische Armee. Wenn die Vereinigten Staaten im Falle eines Krieges zuließen, daß eine Aggressions- armee über Westeuropa hinwegrollt, dann würde der daraus folgende Krieg zehn bis zwanzig Jahre oder noch länger dauern. Der ehemalige Unterstaatssekretär für die Armee, William H. Draper, unterstützte die Ausführungen Royalls und forderte, daß die Vereinigten Staten auch nach Be endigung des kalten Krieges Weiterhin Streitkräfte in Bu⸗ ropa belassen. Seite 2 MORGEN Donnerstag, J. April 1949/ Nr. g Mn Kommentar Donnerstag, 7. April 1949 Zeitnot Nicht erst der versteckt-deutliche Hin- weis der Außenminister der Westmächte auf die Wichtigkeit der beschleunig- ten Fortführung der Arbeiten am westdeutschen Grundgesetz um Sinne der Londoner Beschlüsse wäre nötig gewesen, um offenkundig zu machen, daß die Westalliierten augenblicklich auf dem Wege sind, zu einer Annäherung ihrer verschiedenartigen Ansichten über das Pro- blem„Deutschland“ zu kommen. Zwar machen die Westalliierten nach wie vor— das unterstrichen in ihrer Adresse die Außenminister auch sehr nachdrücklich— die Genehmigung einer westdeutschen Ver- kassung von der Beachtung der in London festgelegten und unlängst von ihren Ver- bindungsoffizieren in Bonn noch einmal be- tonten Rahmen-Direktiven abhängig, aber Joch ist bei aller dicken Unterstreichung der wWestalliierten Wünsche der Zug unverkenn- bar, den westdeutschen Bund bald unter Dach und Fach zu bringen. Warum das? Nun, eine Antwort darauf ist nicht sehr schwierig zu finden. Man braucht nur an den in gut informierten politischen Kreisen bekannten Lieblingsge- danken General Clays zu erinnern, vor einer möglichen Amtsübergabe der Gouver- neursgeschäfte den westdeutschen Staat als Abschluß seiner Tätigkeit als amerika- nischer Oberbefehlshaber in Deutschland im Korb der Abschiedsgeschenke zu finden. Eine Bestätigung findet diese Lesart Allerdings von der entgegengesetzten Seite nher— in dem Verhalten des amerikanischen Außenministers Acheson, der mit einer außerge wöhnlichen Aktivität die Frage „Deutschland“ ernstlich anzupacken beginnt. „Nach der in Washington herrschenden übereinstimmenden Ansicht“, schrieb jüngst die Schweizer Zeitung„Die Tat“,„soll in dieser neuen Phase die Kontrolle über Deutschland vom Kriegsdepartement mehr und mehr auf das Staatsdepartement über- gehen— eine Entwicklung, die nun tat- sächlich eingesetzt hat.“ Es ist daher auch verständlich, daß der Parlamentarische Rat in Bonn in der Agenda der Außenminister auf einem be- sonderen Blatt steht. Zu erkennen, daß die westeuropäischen Ambitionen nicht ohne Einfluß auf die westdeutsche Staatenbil- dung sein werden, setzt nicht viel politische Schulweisheit voraus, und wir werden auch sehr bald sehen, daß die Zeitnot, mit der die Abgeordneten in Bonn seit dem Beginn ihrer Arbeit am 1. September v. J. fort- Während kollidierten, nun neuerdings unter dem Eindruck der Außenminister-Erklä- rung sich um ein Vielfaches steigern dürfte. Für unsere innerpolitische Situation aber bleibt zur Stunde— ungeachtet der Reaktion des Parlamentarischen Rates kestzühalten, daß die beiden großen Par- teien, die CDU und die SPD, die sehr sel- tene Chance haben, in einer Konstellation, die in ihrem Ursprung wiederum auf das Zentralproblem„Deutschland“ zurückgeht, aus dem Attentismus herauszutreten und die Zeitnot der Westalliierten in der Er- kenntnis der rechten Stunde zu ihrer eige- nen„großen Politik“ zu machen, was mit einem gebräuchlichen amerikanischen Schlagwort heißen will: make the best of it, und frei Übersetzt auf gut deutsch etwa lautet: erkennt, was die Stunde verlangt. E. Sch-er „Lerreißt den Jotenschein Europas“ Wachsende Ungeduld über die Zustände in Europa im allgemeinen und in West- deutschland im besonderen scheint, nach den bisherigen Informationen, das Leit- motiv der Gespräche Dean Aches ons mit seinen europäischen Ministerkollegen In Washington zu sein. Wie überhaupt sich drüben das Gefühl, wenn nicht vertaner, 80 doch schlecht genutzter Zeit mehr und mehr verbreitet. „Das Volk der Vereimgten Staaten und das Volk Deutschlands wurden durch den Morgenthau-Plan verraten. In Quebec unterschrieben Roosevelt und Churchill den Totenschein Europas., rief am Dienstag der Republikaner William Lan- ger im Senat, wütend über den Unfug der Demontagen im Rahmen des europäischen Wiederaufbaupragramms, für das die GSA zu zahlen haben. Er stellte den Antrag, jedem Staat, der in Deutschland Demon- tagen vornehme oder deutsche Industrie- anlagen auf Reparationskonto empfange, die Marshallplanhilfe zu streichen. Bei der Debatte handelte es sich um Erfolg oder Mißerfolg der Europahilfe und der hierfür noch benötigten Gelder, aber der Unmut, der aus den Worten des republikanischen Senators sprach, mag symptomatisch sein für die Gefühle der Amerikaner ihren west- europäischen Partnern gegenüber. Diese haben sich unter die schützenden Fittiche des Atlantikpaktes geflüchtet, aber sie kön- nen offensichtlich nur sehr ungern und 26gernd die Enge der altüberlieferten und überlebten europäischen politischen Kon- zeptionen verlassen, um der großzügigeren Planung und Führung der amerikanischen Vettern zu folgen. Wer A sagt muß auch B sagen. Wer die Kirschen will, muß auch die Steine mit in Kauf nehmen. Und ohne eine gemeinsame Politik bleibt auch der schönste Atlantikpakt eine Scheide ohne Schwert. Wir haben an dieser Stelle des öfte- ren gesagt, daß die Uneinigkeit der westlichen Alliierten einer der hervor- ragendsten Gründe ihrer Schwäche ist. Daß sich diese Schwäche gerade bei uns in Deutschland demonstriert, darf uns nicht freuen, ebensowenig wie uns die unglück- liche Rolle Deutschlands in den internatio- nalen Gesprächen mit besonderem Stolze erfüllen soll. Es ist der Wunsch der ameri- kanischen Staatsführung, der nun zwangs- men, bleibt abzuwarten. läufig mehr und mehr Gewicht in der Füh- rung der europäischen Angelegenheiten zu- fällt, der Uneinigkeit und damit der Schwäche ein Ende zu bereiten, um bei den Entwicklungen, die sich bereits am dämm- rigen Horizonte abzuzeichnen beginnen, elastisch zu sein. Es ist durchaus möglich, daß nach der verzweiflungsvollen Wirrnis der vergangenen vier Jahre nun ein neuer Abschnitt unserer Beziehungen mit den Siegern anbricht. Daß diese keinesfalls aus besollderer Menschenfreundlichkeit oder aus einer wiedererwachenden Liebe zu Deutsch- land von den ursprünglichen Plänen einer mehr oder weniger totalen Vernichtung ob- gegangen sind und heute die Wiederauf- nahme des von ihnen besetzten Landes in ihren Kreis— wen auch nur durch die Hintertür eines Friedensstatuts— ernsthaft und schnellstens erwägen, liegt auf der Hand. Hier werden nur neue Karten besser gemischt. Und möglichst schnell. In Washington wird augenblicklich zwi- schen den Außenministern der Vereinigten Staaten, Großbritanniens und Frankreichs die Deutschlandfrage mit Energie vorwärts- getrieben. Diese Gespräche dürften für die nächste Zukunft von ausschlaggebender Bedeutung sein und manche Fragen, die unter den Händen der Militärgouverneure zerbrachen, zu einer Antwort führen. Hinter dieser Energie steht der Wille eines Ministers, der offensichtlich nicht mehr ge- willt ist, den Erfolg der auch schon vor. seinen Vorgängern angedeuteten, aber eben nur angedeuteten Politik durch den kurz- sichtigen europaischen Egoismus in Frage stellen lassen. Allerdings, Richelieu ist noch nicht tot, weder in Frankreich noch anderswo, und was Schuman bei seiner Rückkehr nach Paris wird zu hören bekom- H. K. Filmkomödie im Gerichtssaal Streiflichter aus dem Hamburger Harlan-Prozeg von unserem Hamburger Korrespondenten Ger t Kisten macher Das Schwurgericht im Harlan-Prozeß tagt nach Abschluß der Berliner Verhandlungen wieder in Hamburg. Es geht mit Nachdruck dem Ende des Prozesses entgegen. Den Vorsitzenden hartnäckig mit„Herr Oberstaatsanwalt“ anredend, sprach Gustav Fröhlich etwa drei Stunden lang. Er ver- wandelte das Tribunal zur Filmszene. „Ich war mit Harlan befreundet“. erzählt selbstsicher Fröhlich,„doch die Freundschaft ging aus persönlichen Gründen in die Brüche. Als das Dritte Reich sich etablierte, war ich mit der gefeierten jüdischen Sängerin Gitta Alpar verheiratet. Manches am Dritten Reich erschien mir großartig, doch dann schrak ich immer wieder zurück. Nach seiner Meinung darüber befragt, ob Harlan bei ernsthaftem Widerstand gegen Goebbels Beruf oder Frei- heit eingbüßt hätte, sagt Fröhlich mit einem Seitenblick auf den nervösen, unsicheren und befangenen Harlan:„Wenn ein Mann so ge- schickt, 80 raffiniert und so schlau ist, Wie Harlan, hätte er sich bei Goebbels aus der Affäre ziehen können. An vielen Kleinigkeiten habe ich damals erkannt, daß Harlan ein Voll- blutnazi geworden war.“ Harlan hört teilnahmslos zu. Der Prozeß strengt ihn an. Doch als zu Beginn des Frage- und Antwort-Spieles Fröhlich zögernd des früheren Du-Sagens gedenkt, geht Harlan Sorglos darauf ein. Mit einem„lieben Gust!“ und„mein lieber Veit“ schlagen beide kräftig aufeinander los. Es ist der erste Konflikt im Du zwischen den alten Freunden und jungen Feinden. Fröhlich:„Mein lieber Veit, hättest du damals als Freund gehandelt, hättest du gesagt: Gustav. du Rindvieh, halt doch die Schnauze!“(Fröhlich war wegen Abfälliger Aeußerungen gegen die Nazis zur Wehrmacht eingezogen worden.) Harlan:„Mensch, Gustl, erinnere dich doch, wie oft ich„Rindvieh“ zu dir gesagt habe!“ Fröhlich:„Ich weiß, daß ich heute hier in einer gefährlichen Lage bin gegen einen Mann, wie Harlan. Ich weiß, daß ich mir vielleicht schade, aber ich halte es für richtig, daß gewisse Dinge gebrandmarkt wer- den. Sonst ist alles, was hier geschieht, ein Witz. Ich war eben kein Nazi, vielleicht ist das heute wieder unpopulär.“ Fröhlich maeht seinem Namen alle Ehre. Er lächelt oft während der Verhandlung und streut mitunter auch ein paar seiner alten Baarova- Witze in die Gerichtsszene. Harlan wehrt sich nur schwach gegen Fröhlichs Belastungen. Goebbels und Fröhlich waren nicht nur Grund- stücks-, sondern auch Herzens nachbarn. Zuerst Neue Vorschläge zur Hochschulreform Wie ist das Misstrauen gegen die Hochschulen zu überwinden? Die Frage der Hochschulreform hat durch das Gutachten eines unabhängigen Studien- ausschusses“ eine neue Grundlage gefunden. Dieser Ausschuß bestand aus zwölf Mit- gliedern aus den verschiedensten Lebens- Kreisen einschlieglich der Kirchen und der Gewerkschaften und zwei Ausländern, einem Schweizer und einem Engländer; den Vor- sitz kührte der Generaldirektor der Groß- einkaufsgesellschaft Deufscher Konsumge- Nnossenschaften, Dr. h. C. Everling. Einzelne Mitglieder des Ausschusses nahmen auf Be- suchsreisen Fühlung mit den meisten(18) westdeutschen Hochschulen und hörten ihre Vertreter. Bemerkenswert ist, daß das Gut- achten, obgleich die Ansichten der Aus- schußmitglieder ursprünglich wesentlich von emander abwichen, schließlich einstimmig abgegeben wurde. Man gelangte teilweise zu Lösungen, an die keiner der diskutieren- den Partner vorher gedacht hatte. Das Gut- achten liegt jetzt in einem 132 Seiten starken Band vor. Das Mißtrauen, dem die Hochschule heute begegnet, war Ausgangspunkt der Untersuchung. Ihr Ergebnis grenzt sich gleicherweise gegen zwei Ansichten ab: gegen eine zu weit gehende Zufriedenheit mit der Hochschule, die die Notwendigkeit der Reform überhaupt leugnet, und gegen die zu weit gehende Unzufriedenheit, die die Hochschule nicht reformieren, sondern umstürzen oder gar ausschalten Will. Das Gutachten geht davon aus, daß die Hoch- schule einmal mit der sozialen Umschichtung Unserer Zeit nicht Schritt gehalten hat, zum andern den spezialisierten Intellekt und micht den Menschen ausbildet und daher der Aufspaltung in ein Konglomerat von Fach- schulen entgegentreibt. Andererseits, heißt es Weiter, seien die Hochschulen aber, aus dem Geist des christlichen Humanismus stammend, Träger einer im Kern gesunden Tradition, die die Einheit und Freiheit von Forschung und Lehre in einer für die Welt vorbildlichen Weise verkörpere. Sie gelte es, in den Dienst der Notwendigkeiten unserer Zeit zu stellen. Das Gutachten faßt seine Vorschläge in 95„Empfehlungen“ zusammen, die sehr ins einzelne gehen, von denen es aber selbst vier in den Vordergrund stellt. Die erste von ihnen:„Der Zugang zur Hochschule muß Begabten jeder Herkunft offenstehen“, ist heute allgemein anerkannt. Dem Ausschuß erscheint es aber unmöglich, für den Zu- geng zur Hochschule won Einzelfällen ab- gesehen) auf das Maturitätsprinzip zu ver- zichten. Folgerichtig fordert es daher, daß sich vor der Hochschule die höhere Schule jedem unbemittelten Begabten öffne. Um dem Spezialistentum und der Neigung zu reinem Brotstudium ein Gegengewicht zu bieten, befürwortet der Ausschuß die Ein- führung eines studium generale“ Grundgebiete wie Philosophie, Soziologie, Ge- schichte, Volkswirtschaft und Psychologie seien in unserer technischen Zivilisation auch für diejenigen kein Luxus, deren Ziel es sei, nichts weiter als einen Beruf zu er- lernen. Der Ausschuß ist der Meinung, daß dieses allgemeine Studium an die Hoch- schule, nicht an die Schule gehört. Das in einzemen Ländern noch bestehende 13. Schuljahr solle daher abgeschafft bzw. nicht wieder eingeführt werden, vielmehr sei es ratsam, die so gewonnenen beiden Anfangs- semester überwiegend mit dem studium spielten beide mit der elektrischen Eisenbahn. Dann spielte Goebbels allein. Mit der jungen und schönen Lida Baarova. Von diesem Zeit- punkt ab war Fröhlich Goebbels geschworener Feind. Jeder neue Verhandlungstag bringt neue Ueberraschungen. Am Freitag standen sich die Zeugen Greven, früher Produktionschef bei der Terra, und Chefdramaturg Teiechs gegen- über die bei ihrer ersten Vernehmung unter Eid völlig widersprechende Aussagen gemacht hatten. Als„alte Freunde“ erschienen sie Wie- der vor Gericht und mildern ihre Aussagen 80 erheblich, daß sie fast bedeutungslos für den Prozeß werden. Zur rechten Zeit erweckt der plötzlich erschienene und vom Gericht nicht ge- ladene Schauspieler B. Ebbecke den toten Drehbuchautor Ludwig Metzger wieder zum Leben. Fbbecke hatte mit Metzger zusammen- gearbeitet, als Teichs eines Tages zu ihnen Sagte, es würden„höheren Orts“ antisemitische Filme verlangt.„Da kommt nur Jud Süß“ in Frage“, hatte Metzger gerufen,„ich habe den Film 1921 schon einmal geschrieben!“ Im Propagandaministerium schlug dann Metzgers Vorschlag„wie eine Bombe“ ein. Das ist das Stichwort für Harlan. Ich bin also nicht schuld daran,“ sagt er,„daß Jud Süß! gemacht wurde, sondern nur an der künstlerischen Gestaltung des Drehbuches und des Films.“ Fröhlich und Harlan lassen ihrem Tempe- rament erneut freien Lauf.„Reize mich nicht, sonst sage ich noch mehr!“ Fröhlich findet es verwerflich, daß Harlan sich auf seine Freund- schaft zu jüdischen Künstlern beruft, die er mit„Jud Süß“ selbst diffamiert habe.„Ich nabe mich nicht von Gitta Alpar scheiden las- sen, weil sie Jüdin war, sondern sie ließ sich scheiden, als sie von meinen Seitensprüngen mit Lida Baarova erfuhr“, erwidert Fröhlich auf die Frage des Vorsitzenden. Aus Oesterreich erhielt das Gericht ein Schreiben Lida Baarovas, die ihren Weltruf durch die Aussage Harlans gefährdet sieht. Harlan behauptete, daß er 1938 auf Betreiben Goebbels Lida Baarova heiraten sollte, um da- mit eine Liebesaffäre zwischen der schönen Tschechin und Goebbels zu vertuschen. Sie will zur Aussage nach Hamburg kommen. Fröhlich hatte noch ein unangenehmes Er- lebnis. Während er in einer Verhandlungspause zwanglos im Korridor plauderte, trat plötzlich ein englischer Staatsanwalt auf ihn zu 19 1d forderte ihn auf, seinen Mantel auszu- ziehen, weil dieser„alliiertes Eigentum“ sei. Der Mantel wurde beschlagnahmt. Fröh- lich sah ihm betrübt nach und sagte:„Für 350.— DM habe ich ihn ordnungsmäßig erstan- den.“ Noch zehn Prozeßtage sind zu bewältigen und das Material schwillt unentwegt weiter an. Je Kopf 330, DM — Steuern im Jahr Die Einnahmen und Ausgaben der verschiedenen Verwaltungen Von unserer Stuttgarter Redaktion Der Staatshaushaltsplan für Württem- berg-Baden, über den auch auf Seite 1 be- richtet wird, ist in 14 Einzelpläne gegliedert. Der Plan der allgemeinen Finanzverwaltung gibt mit 1,35 Mil- liarden DM Einnahmen und 317 Millionen Ausgaben zahlenmäßig weit den Ausschlag im Gesamtbild des Staatshaushalts. Aus ihm stammen in erster Linie die Mittel für die Erfüllung der Staatsaufgaben. Er enthält vor allem die Steuereinnahmen. Gegenüber dem Vorjahr weist er eine Erhöhung des Ueberschusses um 81 Millionen auf, die hauptsächlich auf den Mehrertrag der Steu- ern zurückzuführen sind. Die Besit:-- und Verkehrs- steuern sind von 928 Millionen RM im Vorjahr auf 963 Millionen DM, die Zölle und Verbrauchssteuern von 225 Millionen RM auf 292 Millionen DM erhöht worden. Es ergibt sich also ein Steuer me Hr ertrag von 102 Millionen DM. Die Steuern bilden in ständig noch zunehmen- dem Maße die Hauptstütze der Staatsein- nahmen. Auf den Kopf der Bevölkerung entfällt eine Steuerbelastung von 330, DM. So erfreulich diese Zahlen für die Staats- kasse sind, so ernst stimmen sie als Grad- messer des ungeheuren Drucks, unter dem die Bevölkerung und die Wirtschaft nach dem verlorenen Krieg zu leiden haben. Der Haushaltsentwurf der Arbeits- verwaltung, der wegen der darin ent- haltenen sozialen Aufwendungen neben dem Einzelplan für Besatzungskosten den größ- ten Zuschußbedarf aufweist, bringt gegen- über dem Vorjahr beträchtliche Mehr forderungen. Er schließt mit einem Zuschuß von 285 Millionen DM ab, d. h. 54,7 Millionen DM mehr als 1948. Die- ser Mehraufwand beruht hauptsächlich dar- auf, daß die finanziellen Leistungen des Sozialversicherungsanpassungsgesetzes und des KB-Leistungsgesetzes in der Annahme seiner baldigen Genehmigung durch 4 Militärregierungen einkalkuliert wordn sind. Auch die Einführung der Arbeitslosen Fürsorge hat den Zuschußbedarf erhöht Für Anforderungen nach dem Erlaß de Flüchtlingsrentengesetzes mußten 21,5 MI lionen DM eingesetzt werden, für das KB. Leistungsgesetz 184 Millionen DM, für son- stige Rentenleistungen 157,7 Millionen Dll Die Innen verwaltung benötigt 217,6 Millionen DM. gegenüber 165 Millionen DM im Vorjahr. Hier erscheinen vor allem die Ausgaben zur Förderung des Woh. nungsbaues und der Unterkunftsbeschal. kung für Flüchtlinge. Die Polizei Kostet Wie im Vorjahre mehr als 32 Millionen DI Für die Rückführung von Kriegsge- fan genen und deren Erholungsfürsorg sind rund zwei Millionen DM eingesetzt, füt die Unterbringung und die Fürsorge der Flüchtlinge etwa 45 Millionen DM. Straßen- und Wasserbau kosten 34 Millionen DM. der Wiederaufbau von Brücken acht Mil. lionen und die Instandsetzung der Auto- bahnen etwa sieben Millionen DM. Als einzige Ueberschußverwaltung hofft die Forstverwaltung, ihre Rein- erträge, die zum Teil leider aus Raubbau herrühren, von 9,5 auf 15 Millionen DRM steigern zu können. Der immer noch not- wendige Zuschußbedarf von 4 093 900 DM für das Ministerium für politische Befrel- ung stellt als Restaufwand für die politische Säuberung eine schwere Belastung des Haushalts dar. Einnahmen aus Gebühren, Arbeitslagern und Sühnegeldern, die 194 mit 27,3 Millionen DM veranschlagt waren, sind auf 388 000 DM zusammengeschrumpft. Infolgedessen müssen die Aufgaben der po. litischen Befreiung aus reinen Staats- und Steuermitteln finanziert werden. Die Landtagsdebatte über den Staats haushaltsplan ist für heute angesetzt. „Ich behandelte Gefangene als Menschen“ Kriegsgefangenenlager- Kommandant als Ehrengast nach England eingeladen „Sie haben das erste Interview“, sagt Prinz Waldemar zu Hohenlohe bei der Be- grüßung im Pförtnerhaus des Schlosses von Kirchberg an der Jagst,„aber— leider— nicht das letzte.“ Seit vor ein paar Tagen die Nachricht durch die englische Presse ging, daß ehemalige Insassen des Kriegs- gefangenenlagers Blechhammer in Ober- Schlesien ihren damaligen Kommandanten als Ehrengast eines Treffens von einstigen Gefangenen nach England eingeladen haben — seitdem reißen Anfragen und Anmel- dungen deutscher und ausländischer Nach- richtenagenturen und Zeitungen nicht mehr ab; in die bescheidene Pförtnerhaus-Woh- nung des 57 jährigen Fürsten, der 1946 seine schlesische Heimat verlassen mußte und als Flüchtling Aufnahme in dem kleinen frän- kischen Städtchen gefunden hat, ist eine Unruhe eingekehrt, die seit drei Jahren dort unbekannt war. „Ich war sehr erstaunt“, erzählt der Prinz, der durch eine Beinverletzung aus dem ersten Weltkrieg stark behindert ist und in bescheidenen Verhältnissen lebend der Hühner- und Hundezucht, vor allem aber den Büchern seine Tage widmet,„Als ich vor ein paar Tagen die Einladung meiner Blechhammerer erhielt, im Oktober nach England zu kommen. Ich hatte sie natürlich nicht erwartet. Nach Kriegsende haben viele Engländer, die in Blechhammer waren, Brief verbindung mit mir aufgenom- men— aber dieser Brief George Wickendons kam völlig überraschend.“ Als Reserveoffizier eingezogen, wurde Hohenlohe im August 1940 zum Komman- danten von Blechhammer bestellt. Im Lager waren nur britische Gefangene, jeweils 800. Bis Juli 1943 waren etwa 1500 bis 2000 Bri- ten in die Hand des Prinzen gegeben. Blech- hammer war ein Arbeitslager. Mit Ange- hörigen 13 anderer Nationalitäten mußten die Gefangenen Arbeiten in einem nahen Hydrierwerk unter SS-Aufsicht verrichten. „Ich habe nichts Besonderes getan“, Alt- Wwortet der Prinz auf wiederholte Fragen. Es ist schwer, doch herauszufinden, worin dieses„Nichts Besonderes“, das Anlaß zu einer aufsehenerregenden Einladung wurde, geworden ist, bestanden hat.„Ich habe dle Gefangenen einfach als Menschen angesehen und behandelt“, sagt Hohenlohe etwas 25. gernd. Als Kind habe ich eine englische Nurse gehabt— englisch ist also meins eigentliche Muttersprache das war na- türlich ein Vorteil. Ich konnte mit den Gefangenen Dinge besprechen, die die Posten nicht verstehen konnten und auch nicht verstehen sollten.“ Im Laufe der angeregten Unterhaltung. in der wir die Politik als Passion des Prin- zen kennenlernen, obwohl er politisch nie hervortrat(er hat nie einer Partei ange- hört), gelingt es dann doch, ein paar Gründe dafür zu finden, daß eben dieses „Nichts Besonderes“ von heute das Beson- dere von gestern, die Ausnahme von der Regel der Grausamkeit oder Gefühllosigkeit gewesen ist. Hohenlohe War Wirklich ein Freund seiner Gefangenen. Er lieg es auf eine schwere Kontroverse mit der SS ankommen, als ein Gefangener einem Mädchen Schokolade zugeworken hatte und dafür bestraft werden sollte. Er gründete mit den Engländern Lager- orchester und legte Gärten mit ihnen an Mehr aber als die zögernden Antworten Hohenlohes geben die Briefe der Ehrerbie- tung, Hochachtung und Dankbarkeit au- England Auskunft über eine Haltung der Menschlichkeit, die unter Lagerkommandan- ten selten— aber— und darin liegt die Bedeutung des„Falles Hohenlohe“— doch anzutreffen war. Günther Arnold, „Auf der Gewalt liegt kein Segen“ Berlin. DENA) Die Bischöfe der evan- gelischen Landes- und Provinzialkirchen der Sowjetzone erklärten in einer Entschließung „Niemand von uns sollte sich zum Werkzeug einer Propaganda machen lassen. In der Entschließung, die unter dem Vorsitz von Bischof Dr. Dibelius angenommen wurde fordern die Bischöfe alle Christen auf, A energisch für den Frieden und die Gewalt- losigkeit einzusetzen, denn, so heißt es,„a der Gewalt liege kein Segen“. — generale auszufüllen. Das Gutachten wen Leistungen zu beurteilen und die Lehrstuhi- 1 0 1 heim? det sich ausdrücklich gegen eine„Verschu- inhaber über die Fähigkeiten ihrer viel zu Bleibt Rieger in Mann zahlreichen Studenten zu informieren. Wie dena aus zuverlässiger Münchener lung“ der Universität durch die Einführung von Zwischenexamen. Allerdings dürften sich Freiheit und Kontrolle im Hochschul- leben nicht gegenseitig ausschließen. Es ließen sich andere Formen der Nachprüfung des Fleißes der Studenten finden, Ein Vorschlag in dieser Richtung ist die Einführung einer ganz neuen Gruppe von Hochschullehrern, der sog.„Studien- professoren“. Die Lernfreiheit der Studenten, so sagt das Gutachten, Wirkt sich in unsern Tagen nicht mehr in demselben Maße günstig aus wie im 19. Jahrhundert; die Studenten finden sich nicht mehr s0 leicht wie früher in das selbständige wissen- schaftliche Studium hinein. Die Voraus- setzungen für die Wissenschaftliche Arbeit sind komplizierter, die Studentenzahlen größer geworden, so daß der einzelne schwieriger Rat und Hilfe bei älteren Kommilitonen oder Dozenten findet. Hier sollen die Studienprofessoren eingreifen, für deren Berufung— anders als bei den Do- zenten pädagogische Fähigkeiten aus- schlaggebend wären. Ihre Aufgabe soll es sein, in Studiengruppen, Repetitorien und Proseminaren die Studenten in ihr Studium einzuführen, sie zu beraten, aber auch ihre Gleichzeitig wäre es auf diesem Wege mög- lich, einem Teil des Dozentennachwuchses durch feste Lehrverpfliehtungen die nötige Wirtschaftliche Sicherung zu geben. Sehr große Bedeutung mißt das Gut- achten schließlich der Schaffung eines Hochschulrates für jede einzelne Hochschule bei. Er soll Bindeglied zwischen Hochschule und staatlicher Gewalt sein und ergänzt werden durch einen Hochschul- Beirat als Bindeglied zwischen Hochschule und Oeffentlichkeit. Soll der(7-10-köpfige) Hochschulrat als das höchste Organ der Selbstverwaltung der Hochschule(mit einem auf Lebenszeit bestellten hauptamtlichen Präsidenten) im Sinne des Ganzheitscharak- ters jeder einzelnen Hochschule und der Niederlegung der Schranken zwischen den Fakultäten wirken und der Stärkung der Autonomie der Hochschule und der Be- schränkung des Staates auf sein Aufsichts- recht dienen, so der(dementsprechend die Vertreter aller Bevölkerungskreise um- fassende) Beirat eine Mitverantwortung der- jenigen Kreise der Bevölkerung schaffen, die an der Hochschule Kritik üben und ihr Ex- Klusivität vorhalten. Dr. Gerhard Weise Kulturnachrichten Ein neues Chorwerk. Der im Heidelberger Musikverlag Hochstein& Co, erschienene Chor- Zyklus„Alte Weishei tg(nach Zierteller- sprüchen) von Walter Leib wurde für die „Nürnberger Sänger woche 1949“ durch die Jury des DAS zur Uraufführung angenommen. Akademie der bildenden Künste in Freiburg. Mit nur wenigen Lehrkräften und höchstens künkzig Schülern wird die vor wenigen Tagen von Staatspräsident Wohleb eröffnete„Staat- liche Akademie der bildenden Künste“ in Frei- burg die kleinste deutsche Kunsthochschule sein, Die Leitung ist Prof. W. Gerstel über- tragen worden. Die Auswahl der Schüler ist nicht von einer bestimmten Vorbildung, sondern lediglich von den gezeigten Leistungen ab- hängig. Fecht) Georg Biermann gestorben. Prof. Georg Biermann, einer der international anerkannten Kunstkenner und Gelehrten- Persönlichkeiten Deutschlands, ist 68jährig in München gestor- ben. Biermann, der seit 1946 den Kunstverlag im Verlagshaus Kurt Desch leitete, wurde be- reits vor dem ersten Weltkrieg als Heraus- Quelle meldet, soll der Münchener Stadt- rat am Dienstag in geheimer Sitzung be- schlossen haben, den Mannheimer Gene ralmusikdirektor Fritz Rieger auf den Posten des ersten Dirigenten der Münchs ner Philharmoniker zu berufen. Dagegen teilte der Intendant des Mann- heimer Nationaltheaters dem„Morgen“ am Mittwoch mit, daß Fritz Rieger noch Tür weitere zwel Jahre vertraglich an das Na- tionaltheater gebunden sei. Nach seinel Auskunft besteht lediglich die Absicht, inn während der kommenden Saison für einige Kollzerte der Münchener Philharmoniker 2 beurlauben. geber bedeutender Kunstzeitschriften beau So zeichnete er für die„Monatshefte kür, Kunst Wissenschaft“, für die Halbmonatsschrift„b, Cicerone“, für die Sammelwerke uns Kunst“ und seit 1935 für die„Deutsche W verantwortlich. Neuer Leiter der Karlsruher Theaterschn Felix Baumbach, der langjährige 1 ruher Staatsschauspieler und Oberrestes ger hat die Leitung der Schauspielabteilung 18 Theaterschule des Munzschen Konservator in Karlsruhe übernommen. 90 Rudolf Nelson in Berlin. Der bes barettist Rudolf Nelson trifft dieser 9 aus Amsterdam in Berlin ein, Er Wird N Wiedereröffnung des Theaters am Kurfür ill damm in der Revue„Berlin. j treten, zu der er die Musik schrieb.(dena Die Komet-Film 15 dem Ondia-Eustsb. der nach 115 (der Verkes 2. ekannte 55 „Anton und Antonio“. endete die Aufnahmen zu Film Anton und b Drehbuch von Ellen Fechner serin des von uns veröffentlichten Hag, „Meine Frau Teresa“), Peter Hamel 95 bel gagn Wehrum mit Hans Richter in der 50 Hauptrolle in Geiselgasteig gedreht Wurde. don und sen amt! stim kestl land obe bg Güt, Län als mun port nien Schi lun. 8 bere Kol, die lung dem Sein sich Best die dige eige Das zur zone geh, Seh eins krei mit geh ön sich blos lun, von Nr. ůB h de worden losen. erhöht. 8 dez 55 Ml. 18 KB. ir son. n DR. enötigt illionen allem Woh. eschaf. Kostet en DRM. 8 S ge⸗ ürsorgg tzt, für ge der traßen n DR. 1 Mil. Auto- hofft Rein- aubbau en D ch not- 00 DM Befrel- Mitischg a8 dez bühren, ie 1940 Waren, rumpft. der po. ts- und Staats- on“ laden Wurde, abe dle gesehen as 20. Aglische meine ar na- nit den Posten nicht zaltung, Prin sch nie ange- paar dieses Beson- on der osigkelt ich ein roverse angener eWorken Ilte. Er Lager- nen an. tworten Arerbie- eit aus ing der landan- legt dis — do rnold. dgen“ r evan⸗ hen der liegung erkzeug In der itz von wurde, kuk, sich Gewalt⸗ Es,„aul , im? nchener Stadt- ung be⸗ Gene- Uf den Münche Mann- zen“ am och für jas Na- seiner cht, ihn 1 einige niker 20 — bekannt. 1 Kunst. it„Der 80 June Kunst erschule. a Karls E gisseut, an def atoriums inte Ka- er Tas“ bei det rkürsten h“ aul lena) Film be⸗ ustspiel⸗ dch de Verfas- Romans ad Wolk⸗ Doppel. urde. Nr. 56 Donnerstag, 7. April 1949 MO R G EN Seite 3 25 g h den Devisen„Expressionismus ist aschisti 5 efährliche 7 ac 8 z EX blesslonismus ist ten Maler faschistischer Tendenzen beschul- 0 N Kunst Widerspiegelung des Faschismus“—„Mu- digt zu finden. Vielleicht aber erklärt sich O00 An ete dl EI 1 rarat Die Verständnislosigkeit, mit der man seen müssen nach gesellschaftspolitischen ihm gerade daraus, daß künstlerisches 5 auch heute wieder allen Richtungen„mo- Gesichtspunkten aufgebaut werden“—„die Schaffen nicht den begrenzten Zielen politi- Eine Expedition soll seine Arche mitbringen derner“ Kunst begegnet, scheint ursprüng- Expressionisten-Abteilung erhält die Ueber- scher Propaganda dienen kann, und ihre lich weniger Ergebnis tausendjähriger Sim- schrift bürgerliche Dekadenz.—„die An- Ausdrucksformen sich auf die Dauer nicht Im Oktober 1948 erschien in Istanbul in byrinth auf Kreta geglaubt hatte, bis im plifizjierung und Uniformierung zu sein. Sie sprüche des Proletariats müssen primäre mit Gewalt in eine bestimmte Richtung dem Büro der Associated Press ein türki- Jahre 1900 Sir A. Evans den Palast in liegt, wie alles Mißtrauen gegen das Neue Berücksichtigung finden“— neu ausgerich- drängen lassen. Lebendige Kunst wächst in scher Bauer namens Shukru Asena und er- Knossos fand, mit den vielen Darstellungen und jede Ablehnung des Fortschritts in der unbeweglichen Behäbigkeit und Voreinge- nommenheit bürgerlicher Gewöhnung be- gründet, von deren Ebene auch der Schlag gegen die„Entarteten“, der Schlag gegen den der Vermassung hinderlichen Indi- vidualismus in der Kunst von vornherein auf die Claque der urteilslosen Masse rech- nen durfte. Nicht die Ablehnung also, unversöhnliche Intoleranz, mit der man wiedererlangte demokratische Freiheiten mißbrauchend, dem Unge wöhnlichen in der Kunst begegnet, ist das Erbe solcher Ver- gangenheit, das zu Attentaten mit Feder- messern und Lippenstiften gegen künst- lerische Meinungsäußerungen verleitet, ano- nyme Briefe und finstere Drohungen gegen den„Kulturbolschewismus“ inspiriert. Wie aber wandelt sich solche Ansicht mit dem, was man aus dem im östlichen Vierteil Deutschlands gelegenen Halle an der Saale über die moderne Kunst vernimmt. Da ist das Moritzburg-Museum, das von Max Sauerlandt, und seinen Nachfolgern Prof. Thiersch und Alois Schardt in planvoller Arbeit zu einer der bedeutendsten der mo- dernen Gemäldegalerien in Deutschland ausgebaut wurde und in seinen schönen Räumen mit repräsentativen Bildern von Max Beckmann, Otto Müller, Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Emil Nolde, Oscar Kokoschka, Franz Marc, Pablo Picasso, Karl Schmidt-Rottluff, Paul Klee, Wassily Kan- dinsky, August Macke, Lyonel Feininger und Otto Dix die damals wesentlichsten Vertreter moderner Malerei vereinte. Der große Bildersturm von 1937 ging auch an der Moritzburg nicht vorbei und alles, was jahrzehntelange Sammlertätigkeit zusammentrug, wurde schnell in alle Winde zerstreut. Noldes„Abendmahl“ ging für 2493 Mark, Marcs„Tierschicksale“ für 3 360 Mark ins Ausland, Feiningers„Dom“ und ein Stilleben von Kirchner wurden für 125 Mark, Heckels„Unterhaltung“ für 62 Mark verkauft. Es muß ein verzweifeltes Beginnen ge- wesen sein, in den Jahren des fürchterlich sten Zusammenbruchs nach diesem Krieg eine solche Lücke schließen zu wollen, und man muß es der Phantasie. jedes einzelnen überlassen, sich auszumalen, was dazu ge- hört haben mag, einen Wiederaufbau einzu- leiten und durchzuführen, wie das in der Folgezeit geschah. Im Februar-Heft von Carl Hofers sowijetisch lizenzierter Zeit- schrift„bildende kunst“ wird darüber, wenn auch mit leiser Kritik gegen den Mangel an Bildern„sozialen Inhalts“ und das Ueber- wegen„formalistischer Tendenzen“ lobend berichtet, und man erfährt voll Staunen, von kostbaren Neuerwerbungen, die wieder Bilder von Carl Schmidt-Rottluff, Max Pechstein, Otto Mueller, Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Wassily Kandinsky, Eaul Klee, Otto Dix, Lyonel Feininger, Carl Ho- fer, Paul Strecker, Werner Gilles und Georg Schrimpf einschließen. Eröffnet wurde die neue Sammlung, die außer Kokoschka, Nolde, Mare und Macke die entscheidenden Kräfte unserer Zeit enthielt, im Oktober vergangenen Jahres von Max Pechstein, der mit Carl Hofer zu den Initiatoren einer für August dieses Jahres in Dresden geplanten interzonalen und das europäische Ausland einschließenden„Deutschen Kunstausstel- lung“ gehört. Diese Ausstellung soll einen Ueberblick über die künstlerischen Kräfte dieser Zeit geben,„ohne daß man sich auf die heute in der Ostzone viel diskutierte Frage: Formalismus oder Realismus? fest- legen will.“ Das klingt verlockend und macht das Verständnis dessen, was sich nach Pech steins feierlicher Weiherede in Halle ab- spielte, nur unverständlicher. Der große Ju- bel, mit dem man die Eröffnung des Moritz- burg-Museums begrüßte, hatte nämlich ein dumpfes Echo: die um die Beschaffung der Bilder verdienten Beamten wurden gleich darauf an die Luft gesetzt und das Museum sondern die tet. Es mag dem Bürger ein wenig verwir⸗ rend erscheinen, sich plötzlich für den von ihm abgelehnten,„entarteten“ Expressionis- mus verantwortlich zu sehen und die von ihm als Kulturbolschewisten apostrophier- ständiger Metamorphose, die auch mit Lip- penstiften und Parteiparolen nicht aufzu- halten ist. Womit nicht gesagt ist, daß man alle ihre Aeußerungen„schön“ finden muß, sie wollen es gar nicht sein. Werner Gilles Im Zirkus Kinderzeichnung aus der Ausstellung„Schule der Kunst“ bei Bernhard Klein, Heidelberg. Coethefeiern in Amerika Die Sammlungen des Drogisten William A. Speck Die Lale- Universität in New Haven(Con- necticut), eine der größten und bedeutend- sten Hochschulen Nordamerikas, beging in der letzten Märzhälfte, dem denkwürdigen Tag um ein halbes Jahr vorauseilend, das 200-Jahrgedächtnis des Geburtstages Johann Wolfgang von Goethes. Die Universität veranstaltete aus diesem Anlaß zwei Fest- wochen, während denen„Faust“ in der neuesten amerikanischen Uebersetzung an sechs Abenden zur Aufführung gelangte. Von der Lale- Kunstgalerie wurde in Büh- nenbildern eine historische Uebersicht über „Faust“ gezeigt. An verschiedenen Aben- den fanden Sondervorlesungen über Goethe und sein Werk statt. Einen der Hauptanziehungspunkte der Festwochen bildete die Ausstellung von zahlreichen wertvollen Stücken des Goethe- Museums der Lale-Universiität, Diese Goethe-Sammlung ist eine der besten Büchereien dieger Art nicht nur in den Ver- einigten Staaten, sondern der ganzen Welt. Sie umfaßt heute über 37 000 Stücke, die in der Hauptsache von einem New Vorker Drogisten, William A. Speck, einem großen Verehrer des deutschen Meisters, gesam- melt wurden. William Specks Werdegang war nicht alltäglich. Die Liebe zu Goethe entzündete sich sehr früh in ihm. Er war 9 Jahre alt, als er in der Akademie von Hoboken zufällig in einen Hörsaal geriet, in dem eine Vorlesung über Goethe statt- fand. Das Thema fesselte ihn, und trotz seiner neun Lenze hörte William bis zum Ende der Vorlesung begeistert zu. Nach der Diskussion bat er den Literaturprofes- sor so inständig um das besprochene Buch, daß der Professor, der ihm erklärte, das sei kein Buch für Kinder, es ihm doch schließlich gab. Und von diesem Tage an blieb William Speck Goethe treu. Dem Wunsch seines Vaters folgend, ging er zu einer Drogistenschule und wurde Dro- gist, aber neben Medikamenten für die kör- perliche Gesundheit studierte er Goethes Balsam für den Geist, und als Speck seine Drogerie in Haverstraw in New Lork er- öffnet hatte, fanden ihn die Kunden oft zwischen Mixturen, Pillen und Rezepten vertieft in die Weisheit des letzten Olympiers, dessen klassische Rezepte ihn mehr inter- essierten. Im Jahr 1888, als er 24 Jahre alt war, machte Speck seine erste Reise nach Deutschland, von wo seine Eltern um die Mitte des vorigen Jahrhunderts nach den Vereinigten Staaten ausgewandert waern. Und bei diesem Besuch begann er mit der Sammlung, die heute seinen Namen trägt. Speck war in seinen Sammlungen sehr erfolgreich. Die Krüge, Flaschen und Kästen in der Drogerie in seinem Haus in Haverstraw rückten immer mehr zu- sammen, und die Drogerie, in der sich außerdem ein Museum befand, wurde im Laufe der Jahre zu einem Museum, in dem sich außerdem eine Drogerie befand. Speck wollte jedoch seine Sammlung nicht nur für sich selbst haben und ließ 1913 die Sammlung, einer Einladung der Lale- Uni- versität folgend, nach New Haven trans- portieren. William Speck konnte nun Mörser und Waage vollständig beiseite legen, da er zum Kurator des Museums er- nannt wurde. Bis zu seinem Tode im Jahre 1928 wirkte der ehemalige Drogist außer- dem als Goethe- Professor an der Lale Universität. Die Sammlung für das Goethemuseum der Lale- Universität wird von dem Nach- kolger Specks fortgesetzt. Albert W. Schmitz. klärte, daß er und ein anderer Bauer, Re- shit, ein Kurde, in der Nähe des Gipfels des Ararats etwas ganz Unglaubliches ge- sehen habe, nämlich den hölzernen Bug eines Schiffes, ungefähr so groß wie ein Haus. Dieses Schiff lag versteckt und zu- gedeckt von Eis und Schnee, aber die For- men eines Schiffes ließen sich doch er- kennen. Reshit hatte versucht, mit seinem Messer ein Stück Holz vom Bug abzuschnei- den, aber es gelang ihm nicht. Das Holz war schwarz vor Alter und zu hart geworden. Die beiden Bauern hatten ihre Grundstücke in der Nähe des großen Berges, der der höchste Gipfel der Türkei ist. Mit einer Höhe von 5615 Metern ist er immer mit Schnee und Eis bedeckt. Der Berg heißt nach dem Persischen Kuh-i-Nuh, Berg Noah. Die Nachricht begegnete berechtigtem Zweifel. Einer der Journalisten in Istan- bul, Edwin B. Greenwald, befragte viele Leute, die in der Gegend ansässig sind, Türken und Ausländer. Fast alle erklärten, daß sie nichts von dem Schiffe wüßten. Dann wieder besannen sich die Journa- listen darauf, daß ursprünglich auch nie- mand an die wirkliche Existenz von Troja geglaubt hätte, bis Schliemann Troja tat- sächlich 1870 fand und mit Dörpfeld zu- sammen ausgrub. Sie besannen sich darauf, daß auch niemand die Sage von dem La- Cründgens spielt in Edinburgh der Doppelaxt, die griechisch labrys heißt, und mit den vielen verschlungenen Gängen. Sie besannen sich, darauf, daß auch niemand geglaubt hatte, daß es einen Turm von Ba- bel gegeben habe, bis im Jahre 1899 R. Kol- dewey die Fundamente des Turmes in Ba- bylon fand und sorgfältig ausgrub. Es wurden historische Untersuchungen angestellt und man besann sich, daß schon im Beginn des 19. Jahrhunderts von dem Schiff des Ararats berichtet worden War, man erinnerte sich auch, daß Nansen von diesem Schiff gesprochen hatte. Es stellte sich weiter heraus, daß ein Geologe Nouri aus Malabar in Indien den Ararat bestiegen hatte und in seinem Bericht ein Schiffabau- werk aus Holz von kolossalen Ausmaßen in der Nähe des Gipfels erwähnt. Ein Russe Roskowitsky hatte ebenfalls von dem Schiff auf dem Berge nach Petersburg berichtet und der Zar hatte eine Expedition während des ersten Weltkrieges ausgesandt. Die Re- volution von 1917 war dazwischen gekom- men und Roskowitsky hatte fliehen müssen; seine Ergebnisse sind verschollen. Aber die Gerüchte um das Schiff auf dem Ararat sind nicht verstummt. Im Februar brach nun von Ankara aus eine amerikanische Expedition auf, um mit allen modernen Hilfsmitteln das Terain des Kuh- i-Nuh zu sondieren. Von Theaterplänen, Fernsehempfängern und der Freſheit Persönlichkeiten auf den Gebieten der Kunst, der Literatur und des Theaters haben sich in London zusammengeschlossen, um den zweihundertsten Geburtstag Johann Wolfgang Goethes in diesem Jahre würdig zu begehen. Unter den Gründungsmit- Zliedern befinden sich Shaw, der jüngste Nobelpreisträger, T. S. Eliot, Julian Huxley und viele andere richtunggebende Männer und Frauen. In ihrem Aufruf heißt es unter anderem:„Es ist von besonderer Be- deutung in dieser Welt voll von internatio- naler Ungewißheit, daß Goethe die Idee der freien Persönlichkeit mit der Konzeption des Weltbürgers in Einklang gebracht hat. Goethe hat Außergewöhnliches in der Ent- wicklung modernen Denkens geleistet und dieser Anlaß kann dazu benutzt werden, um seine Größe dem englischen Volke verständ- lich zu machen.“ Die Britische Goethe- Gesellschaft plant Aufführungen in Englisch und Deutsch. So soll voraussichtlich Gustaf Gründgens in Edingburgh den Mephisto spielen. Auch Konzerte, in denen von Goethe angeregte Musik gebracht werden soll, sowie eine Ausstellung ist bereits in Vorbereitung. * Wenn man London mit der Eisenbahn verläßt und aus dem Fenster die grauen und eintönigen Vorstadtstraßen betrachtet, kann man besser als irgendwo anders den Fort- schritt feststellen, den der Bildfunk in diesem Lande macht. Im Jahre 1946 sah man nur Dächer und gleichförmige Schorn- steine in endlosen Reihen. Aber seit dieser Zeit haben immer mehr Dächer ein Zeichen aufzuweisen, das ein Symbol geworden ist. Dieses Zeichen sieht wie ein großes latei- nisches„H“ aus und ist die Antenne für einen Fernseh- Apparat. Und alles spricht dafür, daß sich diese Zeichen schneller als bisher vermehren werden.. Kürzlich fand eine kleine Feier in einem Londoner Hotel statt, um der Oeffentlichkeit den billigsten Fernseh- Empfänger vorzuführen. Als nach dem Kriege der Bildfunk wieder aufgenommen wurde, gab es 23 000 Lizenz- träger, und in dieser Woche konnte der Bri- tische Rundfunk ankündigen, daß er seine. 100 000 ste Lizenz ausgegeben hatte. Alle diese Bildfunkempfänger wohnen entweder in London selbst oder in der unmittelbaren Umgebung. Der Londoner Bildfunksender hat eine Strahlenweite von ungefähr 60 WIRTSCHAFTS-KABEL Handelsvertrags- Sensation Sterling-Block— Westdeutschland Als Ergebnis der Handelsvertragsverhand- lungen, die in der ersten Märzhälfte in Lon- don zwischen Vertretern der drei Westzonen und des Sterlingblockes erfolgreich abgeschlos- sen wurde, erfahren wir Einzelheiten des amtlichen Protokolls, das die wichtigsten Be- stimmungen der getroffenen Vereinbarungen kestlegt. Für den Import nach Westdeutsch- land tritt der Sterlingblock in seiner Ge- samtheit als geschlossener Handelspartner auf. Obsleich England für nicht lebenswichtige Güter bislang als einziger Lieferant in diesen Ländern aufgetreten ist, wurden sowohl diese als auch lebenswichtige Güter in die Bestim- mungen aufgenommen, wogegen auf der Ex- Portseite zwischen England selbst, den Kolo- dien und dem übrigen Sterlinggebiet unter- schieden wird. Entsprechend dieser Dreitei- ung erklärte sich die englische Regierung ereit, zur Einfuhr deutscher Waren nach England Importlizenzen zu gewähren, und die Kolonien dazu aufzufordern. Ueberdies wird die Ausfuhr aus den englischen Kolonien nach Westdeutschland erleichtert werden. Die Stel- ung des sonstigen Sterlingblocks wird in die- em Zusammenhang nur insoweit erwähnt, als eine Aufnahme deutscher Waren mit voraus- Achtlich 15 Nil! ß veranschlagt wird. Diese Bestimmung läßt die Möglichkeit offen, daß de drei Westzonen jederzeit mit den selbstän- isen Gliedern des britischen Weltreſches Asenen Handelsabkommen schließen können. as gemeinsame Protokoll sieht überdies vor, dag bestimmte Zahlungsbeschränkungen, die zur Zeit noch gegenüber den deutschen West- zonen in England bestehen, baldmöglichst auf- gehoben werden sollen. In bezug auf die Selikkahrt kam man überein, daß bei Wieder- einschaltung der deutschen Seeschiffahrt veler Wettbewerb ermöglicht werden soll, wo- nut che Westzonen den Gütertransport weit⸗ schend auf eigenen Schiffen durchführen znten Ein unter Berücksichtigung der un- nehtbaren Ausfuhren— die beim Sterling a 9.f) und bei den Westzonen etwa zwölf A ausmachen werden— in der Zah- ungsbflaps entstebendes westdelnsches Defizit von 397 Mill. g 1 in Ziehungsrecht Ledeckt. ill.§ ist durch ein Zie 8 Die Vereinbarungen über die Warenlisten sehen für das erste Halbjahr 1949 einen Import nach Westdeutschland von 131,4 Mill. 8 vor, davon für 126,6 Mill. S lebenswichtige und für 4,8 Mill.§ nicht lebenswichtige Güter (aus England) vor. 88 Prozent der lebenswich- tigen Einfuhren bestehen aus Rohstoffen(da- von die wichtigsten Posten Wolle für 45,4 Mill., Kautschuk für 29,3 Mill., Brennstoffe für 7,3, Metalle für 6,6 und Lebensmittel Vor- nehmlich Kakao) für 5,8 Mill.§). Außerdem befinden sich unter den lebenswichtigen Gü- tern, die nach Westdeutschland eingeführt werden sollen, für 6 Mill. 8 Maschinen und für 5 Mill. 5 Wol- und Baumwollgarne. Die großen Summen für Wolle und Kautschuk erklären sich aus den Anforderungen der französischen Zone. Auf der Exportseite von Westdeutschland in das Sterlinggebiet stehen Waren für 39,4 Mill. S. Zwei Drittel davon gehen allein nach England(60 Mill. S), 14,4 Mill. g in das bri- tische Kolonialreich und 15 Mill. 8 in das übrige Sterlinggebiet. Von den wichtigsten Rohstoffen seien erwähnt Schrott mit 21 Mill., Weichholz mit 8,7, Blei mit 8 Kali mit 0,4 Mill., während bei den rtigwaren die wichtigsten Posten Textilien mit 20 Mill.“ Che- mikalien mit 3 Mill. Maschinen mit 2.1 Mill. und Wein mit 1.0 Mill. 8 ausmachen, während sich der Rest der Summe auf verschiedene Warengruppen der Eisen-, Blech- und Metall- verarbeitenden Industrie, Glas und Keramik sowie Optik und Feinmechanik. W FH. 15 Rückerstattungspflichtige organisieren sich. In Mannheim hat sich am 1. April ein„Verein der Inhaber rückerstattungspflichtiger Vermögen“ Konstitutert, der bereits durch die zuständigen örtlichen Behörden registriert worden ist. Der Verein hat den Zweck, seine Mitglieder in An- gelegenheiten ihrer Rückerstattungspflicht nach dem Gesetz Nr. 59(Rückerstattungsgesetz) zu un- terstützen, ihnen insbesondere Informationen über Stand und Entwicklung der Gesetzgebung, Rechtsprechung und Verwaltungsübung zukom- men zu lassen und ihnen Auskünfte allgemeiner Art zu erteilen. Aufgabe der Vereinigung soll weiterhin sein, die Anerkennung von Ersatzforde- rungen ihrer Mitglieder gegen den zukünftigen Rechtsnachfolger des Deutschen Reiches durch- zusetzen sowie steuerliche Erleichterungen, ins- besondere im Rahmen des Lastenausglelchs, für die rückerstattungsbetroffenen Personen zu ex- Wirken. Von der Mitgliedschaft sind alle Personen aus- genommen die den in Anspruch genommenen Vermögensgegenstand durch eine von ihnen oder ihren gesetzlichen Vertretern begangene uner- laubte Handlung erlangt haben. Es ist in diesem Zusammenhang interessant zu erfahren, daß sich vor kurzem in New Vork eine Vereinigung der Rückerstattungsberechtigten ge- gründet haben soll unter dem Vorsitz der auch in Deutschland bekannten Rechtsanwälte Ha- ehenburg und Pfeiffenber ger, die aus Mannheim stammen. Inwieweit diese Vereinigun- gen tatsächlichen Einfluß auf die Abwieklung der Rückerstattung in der amerikanischen Zone neh. men können, bleibt abzuwarten. Firma Robert Lutz, Eisenwaren und Haushalts- Wwarengeschäft in Ladenburg beanspruchte keine Vertragshilfe, wie uns von dem Firmeninhaber mitgeteilt wurde. In unserer Ausgabe vom 5. April meldeten wir, das R. L. aus Ladenburg Vertragshilfever fahren in einer Schuldangelegen- heit mit einer Sparkasse beantragt hatte. Durch diese Meldung ist die Vermutung entstanden, daß es sich um die in keinerlei Zahlungsschwierigkei- ten befindliche Firma Robert Lutz handelt.— in der gleichen Meldung berichteten wir von einem weiteren Vertragshilfeverfahren, in dem uns lei- der ein Druckfehler unterlief. Nicht W. F., son- dern W. B., Mannheim-Käfertal, schuldet die 6746,.— DM. Demontagen im Kölner Raum. Die Kölner Industrie- und Handelskammer teilte unserer westdeutschen Redaktion mit, daß nunmehr von den dreizehn Montagen, die im Kölner Raum vorgenommen werden sollen, elf abgeschlossen sind. Die beiden restlichen Firmen, Uebelmann in Pulheim und Gebr. Rodenkirchen in Roden- kirchen, werden in der nächsten Zeit herange- zogen. Nur bei dreien der bereits demontierten Werke ist der„Abtransport beendet. Bei den übrigen ist teilweise noch keine Entscheidung über die Empfängernation getroffen. Sn. Leonhard Miksch und Dr. Hans Meltzer an die Wirtschaftshochschule berufen. Der Präsi- dent des Landesbezirks Baden hat unter Beru- kung in das Beamtenverhältnis Dr. rer. pol. Habil. Leonhard Miksch, den Ministerialdirektor der VfW, zum planmäßigen ordentlichen Professor für Volkswirtschaftslehre und Bankdirektor Il. R. Dr. Hans Meltzer zum planmäßigen außer- ordentlichen Professor für volks- und betriebs- Wirtschaftliche Grenzgebiete an der Wirtschafts- Hochschule Mannheim ernannt. Wettbewerb Uitrakurzwellen- Geräte. Die Rundfunkgesellschaften der drei Westzonen haben in Verbindung mit dem Rundfunk- techni- schen Institut in Bad Homburg einen Wettbewerb für die Konstruktion von Ultrakurzwellengeräten ausgeschrieben. Es sollen zwei Gerätetypen entwickelt werden: a) Ein Ultrakurzwellen-Vorsatzgerät, das in Ver- bindung mit einem Rundfunkeipfänger der bis- her üblichen Bauart den Empfang von Ultra- kurzwellen im Drei-Meter-Band bei Frequenz- modulation ermöglicht; b) Ein vollständiges Ge- rät, das sowohl Mittelwellen-Rundfunkempfang mit Amplituden modulation, als auch Ultrakurz- wellen-Empfang mit Frequenz modulation im Drei-Meter-Band ermöglicht. Für die besten Mustergeräte werden Preise von 10 0% DM, 4000 DM und 1000 DM ausgesetzt.(dena) Einfuhrliste Nr. 15 Im Rahmen der von der VfW veröffent- lichten Verlautbarung Nummer 15 des ge- mischten Einfuhrausschusses können erstmalig zwischen 12. und 16. April Einfuhranträge für Waren im Werte von mehreren Millionen Dollar gestellt werden. Es handelt sich um folgende Posten: Hanfgarne aus Italien: für schwerweberei 159 000 Dollar, für Schmalweberei 39 200 Dollar, für Hanfschlauchweberei 35 600 Dollar, für Tep- pich- und Möbelstoffindustrie 27 200 Dollar, für Asbest-Industrie 19 000 Dollar, für Hanfindustrie 50 000 Dollar, für Handwerksseilerei 100 000 Dollar, für Industrieseilerei 50 00 Dollar und für Schuh- industrie 20 000 Dollar, insgesamt 500 000 Dollar. Baumwollgarnabfalle für Putzwolleherstellung, Belgien, Luxemburg Italien, 105 000 Dollar. Baumwollgarne jeder Art, Großbritannien, 600 000 Dollar. Baumwollgarne jeder Art, Großbritannien, 350 000 Dollar. Tierische Talgfettsäure oder nicht eßbarer Talg, Sterlingblock, 350 000 Dollar. Rhizinussaat, Sterlingblock 140 000 Dollar. Rüböl, Sterlingblock, 100 000 Dollar. Stearin, Pech, Belgien, Luxemburg, Nieder- lande, Dänemark, 145 000 Dollar. llemit und Rutil, Norwegen, Indien, 123 000 Dollar. Glaskolben für elektrische Glühbirnen, Bel- Sien-Luxemburg, Niederlande, 735 000 Dollar. Schleifscheiben, Belgien- Luxemburg, Dollar. Textilmaschinen und deren Ersatzteile folgt: Spinnereivorbereitungsmaschinen, maschinen, Großbritannien, Luxemburg, 85 000 Dollar. Automaten-Webstühle und Ersatzteile Großbri- tannien, Schweiz, Belgien-Luxemburg, 100 000 Dollar. Verschiedene Textilmaschinen und Ersatzteile, Großbritannien, Schweiz, Belgien-Luxemburg, 15 000 Dollar. Blockbandsägen, Trennbandsägen und Ersatz- teile, Belgien-Luxemburg, 75 000 Dollar.(dena). Fabrikations verbot für Sendeanlagen. Beun- ruhigung erregte in Berliner Wirtschaftskreisen die Nachricht, dag beabsichtigt sei, zum Aus- gleich für die Absetzung von einhundertfünfzig westdeutschen Werken von der Demontageliste die Herstellung von Sendeanlagen in Berlin 50 000 wie Spinn- Schweiz, Belgien, ist bis jetzt der einzige im Lande. Eine neue Station in der Nähe von Birmingham geht ihrer Vollendung entgegen und wird das dortige große Industriegebiet bedienen. Das Unterhaus hat sich kürzlich mit einem Gesetzvorschlag beschäftigt, der, obwohl unpolitisch, das Wohlergehen und sogar die Zukunft des englischen Volkes maßgeblich beeinflussen mag. Es handelt sich darum, die Schmerzen der werdenden Mütter zu lindern und zu garantieren, daß allen die Segnungen moderner Wissenschaft auf Staatskosten zur Verfügung stehen, ganz gleichgültig, ob die Geburt in einer moder- nen Klinik oder in einem abgelegenen Farm- haus stattfindet. Viele Vorurteile und Unterlassungssünden müssen überbrückt werden, bis jede Hebamme in der Lage sein wird, moderne wissenschaftliche Methoden anzuwenden. Die notwendigen Apparate sind nicht nur kostspielig, sondern auch schwer und unhandlich. Jede Hebamme muß daher ein Auto zur Verfügung ge- stellt bekommen. Und was vielleicht noch schwieriger ist, sie muß ausgebildet werden, um die Apparate anwenden zu können. Vielleicht wird dieser neue Gesetzvorschlag dazu führen, daß neue und einfachere Methoden der Schmerzenslinderung gefun- den werden, die dann von allen werdenden Müttern in der ganzen Welt als eine Selbstverständlichkeit in Anspruch ge- nommen werden können.. Dem Sprichworte nach ist das Haus eines Engländers seine Burg, in der er seine un- eingeschränkte Freiheit genießt, und das ist auch so in Wirklichkeit. In dieser Woche sind einem Arbeiter in Bristol vom Landes- gericht mehr als 100 Pfund Sterling Schadenersatz zugesprochen worden. Er hatte die Polizei verklagt, die sein Haus ohne seine Erlaubnis durchsuchte und keinen Haftbefehl aufweisen konnte. Bei der Ur- teilsverkündung sagte der Richter:„Wenn ein Bürger nicht gegen die Gesetze des Landes verstößt, hat die Polizei kein Recht sein Haus zu betreten. Es sei denn, daß sehr gute Gründe vorhanden sind, die ver- muten lassen, daß ein Verbrechen begangen wurde. Und auch dann muß die Polizei einen Haftbefehl aufweisen können. Kilometern für—.— igen Empfang und Spectator zu verbieten. Eine solche Maßnahme würde zur Folge haben, daß die sowieso schon sehr be- denklich hohe Arbeitslosigkeit in Berlin um wei tere achttausend Arbeitslose erhöht würde. A. W. M. Investlerung von Auslandskapital in der Bizone. Großbritannien und die USA haben ihre unter- schiedlichen Auffassungen über die Wiederzulas- sung von ausländischen Kapitalinvestierungen in der Bizone und die Freigabe blockierter Auslands- guthaben nach einer Meldung des Reuter-Korre- spondenten Robert Lloyd einender angenähert. Ueber die künftigen Rechte neuer ausländischer Kapftalgeber und der Inhaber von Vorkriegs- forderungen in Deutschland, die sich schätzungs- weise zu 83 Prozent in britischen Händen befinden, konnte allerdings noch keine Einigung erzielt Werden. Die Erlaubnis zur Transferierung der Gewinne aus solchen Investitionen wird auf einige Jahre beschränkt werden müssen. Es ist schwierig, eine Prioritätsfolge auszuarbeiten, die den alten Gläubigern gerecht wird und zugleich den neuen einen Anreiz bietet. Großbritannien und Usa sollen übereingekommen sein, neue In- vestierungen nur in Form echter Kapitalgüter- importe zuzulassen, In jedem Fall muß jedoch die Erlaubnis der zuständigen deutschen Stellen eingeholt werden, um die deutsche Zahlungsbilanz nur dann mit neuen Schulden zu belasten, wenn ausländisches Kapital für produktive Zwecke be- nötigt wird.(dena) Schwierigkeiten in der Brennstoffversorgung ausländischer Binnenschiffe auf dem Rhein. Die Maßnahme, wonach ab 1. April ausländische Binnenschiffe(Motorschiffe und Senden nur gegen Zahlung von D-Mark auf Grund eines D-Mark-Verwendungsscheines Betriebsstoffe bun- kern können, hat zu Schwierigkeiten und Stok- Kungen des Verkehrs geführt, da die ausländi- schen Schiffer bzw. ausländischen Niederlassun- gen in deutschen Hafenplätzen nicht über genü- gend D-Markbeträge verfügen. In einer Bespre- chung der Vertreter der ausländischen Schiffahrts- mission in Duisburg soll versucht werden, eine Klärung der Lage herbeizuführen. Exportkohlenpreis erhöht.— Menge verringert. Die Preise für deutsche Exportkohle werden in diesen Tagen Überprüft und neu beraten. Zuerst soll in Besprechungen mit der Zweizonenverwal- tung und Dr. Kost, dem Leiter der Bergbau- leitung, eine Abstimmung erreicht und dann mit den alliierten Vertretern verhandelt werden, Be- kKkanntlich ist ein vor einiger Zeit eingebrachter Vorschlag des Verwaltungs- und Wirtschaftsrates abgelehnt worden. Der deutsche Exportpreis liegt zur Zeit mit 48,50 DM je Tonne für die Kohle und 53.50 DM je Tonne für Koks beträchtlich unter dem Durchschnitt des Weltmarktes. Wie wir in diesem Zusammenhang noch erfahren, besteht bei der Vfw die Hoffnung, daß für das zweite Quartal dieses Jahres die Frporte verringert werden Mar, erwartet eine Zurücksetzung um etwa 1, Mulionen Tonnen. Ve. 5 Seite 4 MANNHEIM STADT UND LAND Donnerstag, 7. April 1949/ Nr. 36 wir können uns dus Leben leichter muchen Ein Arzt zur Frage des Krankenbesuchs und der Sprechstunde Am Kopf der Kassenarztverzeichnisse steht zu lesen:„Bestellungen des Arztes für den gleichen Tag sollen, von dringenden Fällen abgesehen, vor 9 Uhr vormittags irn Hause des Arztes angemeldet werden.“ Der Sinn dieser Bitte hat einen durchaus realen Hintergrund und richtet sich in erster Linie auf das Wohl des Kranken. Wird nämlich der Hausbesuch frün angemeldet, so kann der Arzt den Besuch noch so legen. daß er eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine gute Untersuchung vorfindet und zwar das Tageslicht, das es häufig und ge- rade bei schweren Fällen allein ermöglicht, gewisse entscheidende Krankheitszeichen zu erkennen. Die Anordnungen, die der Arzt trifft, können leichter und besser vorbereitet und durchgeführt werden als in den späten Abendstunden, sei es, daß Medikamente Oder Mittel zur Krankenpflege besorgt wer- den müssen, sei es, daß irgendwelche Um- stellungen im Haushalt oder personelle Dispositionen notwendig werden. Wird der Arzt dagegen erst in den Nach- mittag- oder gar Abendstunden gerufen, so ist er gewöhnlich gerade bei seinen Kran- ken, wird nicht immer gleich erreicht und es ist ungewigß, wann er von seinen Besu- chen zurückkehrt. So entfallen meist die großen Vorteile, die bei der Untersuchung und der Durchführung der ärztlichen An- ordnungen am frühen Tage bestehen, und oft können die notwendigen Maßnahmen nur mangelhaft und unter unnötig großen Schwierigkeiten oder zum Schaden des Kranken gar erst am anderen Tage durch- geführt werden. Dabei war häufig die Lage des Kranken am Morgen schon derart, daß Sind Frauen mutiger? Vom 1. April bis Jahresschluß 1946 wur- den in Mannheim insgesamt 27 Selbsmorde begangen, davon drei wegen wirtschaftlicher Notlage, sechs wegen unheilbarer Krank- Beit, zehn wegen Schwermut oder eines Nervenleidens, einer wegen Liebeskummer, fünf wegen Familienzwistigkeiten, einer aus unbekannten Motiven und eine politische (vom dritten Reich herrührende) Selsttö- tung. Die Zahl der Selbstmordversuche für den gleichen Zeitraum beläuft sich auf drei- Zehn. Im Jahre 1947 wurden insgesamt 33 Selbsttötungen notiert, die sich wie folgt erklären: wirtschaftliche Notlage zwei, un- heilbare Krankheit fünf, Schwermut oder Nervenleiden acht, Liebeskummer sechs, Furcht vor Strafe vier, Familienzwistigkei- ten sieben und politische(vom dritten Reich herrührend) eine. Weiterhin wurden 26 Selbstmordversuche registriert. Vom 1. Januar bis 31. Dezember 1948 führt der Selbstmord-Bericht insgesamt 32 Selbstmorde und 50 Selbstmordversuche auf. Für die Selbsttötungen sind folgende Gründe angegeben: wirtschaftliche Notlage eine, un- heilbare Krankheit drei, Schwermut oder Nervenleiden sieben, Liebeskummer drei, Furcht vor Strafe acht und Familienzwistig- keiten 10. Im ersten Vierteljahr 1949 wurden zehn Selbsttötungen und 19 Selbsttötungsver- suche verübt. Selbstmordmotive waren: Wirtschaftliche Notlage eine, unheilbare Krankheit zwei, Schwermut oder Nerven- leiden sechs und Familienzwistigkeiten eine. Die Statistig zeigt, daß in jedem der ge- nannten Zeiträume(mit Ausnahme des ersten Quartals 1949) bedeutend mehr Män- ner den Freitod wählten als Frauen, rob Wohin gehen wir? Donnerstag, 7. April: Nationaltheater 18.00: „Faust“, Wirtschaftshochschule 20.00; Dr. E. v. Schenck:„Europa braucht den Frieden— Der Frieden braucht Europa“. Freitag, 8. April: Nationaltheater 19.00„Der Hauptmann von Köpenick“. Capitol:„Die Zeit mit Dir“ Alster-Lichtspiele: Drei Ehen“. Palast:„Hallo, Sie haben Ihre Frau vergessen“ und Varieté„La Perle“. die Hinzuziehung des Arztes richtig gewesen wäre und auch schon erwogen wurde. Erst die verständliche Sorge„vor der Nacht“ hatte den Entschluß reifen lassen, nun auch Wirklich den Arzt zu rufen ohne zu wissen, daß dessen Kunst nun vielleicht nicht vol! zur Wirkung kommen kann. Soweit Vorteil und Nachteil für den Kranken selbst und seine Umgebung. Doch hat die Angelegenheit aber auch noch eine andere, zeitbedingte Seite. Bekanntlich ver- fügt nur ein kleiner Teil der Aerzte iiber ein eigenes Fahrzeug, der weitaus größere Teil muß seine Besuche zu Fuß oder mit Hilfe von öffentlichen Verkehrsmitteln machen. Dies verschlingt sehr viel kostbare Zeit. Es ist kür den Arzt nicht erfreulich, und die für die Untersuchung verfügbare Zeit wird sehr beeinträchtigt, wenn der Arzt oft mehr- mals am Tage nahezu die gleichen Wege zu- rücklegen muß, wo er nach genauer Dispo- sitionsmöglichkeit seine Aufgaben auf einem Weg hätte erfüllen können. Selbst der Arzt mit Kraftwagen ist dabei kaum besser gestellt, denn seine Benzinzuteilung reicht bei weitem nicht für eine planlose Besuchstätigkeit aus. Hinzu kommt, daß in den späten Abendstunden die Straßenbahn auch heute noch ein problematisches Ver- kehrsmittel ist. Was bisher nicht öffentlich ausgespro- chen worden ist, was aber nicht geringere Bedeutung hat, ist die weitere Bitte der Aerzte, nicht erst gegen Ende der Sprech- stunde in die Wartezimmer zu kommen. Es wird oft von den ‚äüberfüllten Wartezim- mern“ der Aerzte gesprochen, häufig sind die Wartezimmer aber erst gegen Ende der Sprechstunde„überfüllt“. Anscheinend sind nämlich viele Menschen der Meinung, daß sie dann„die Letzten“ seien und am wenig- sten lange zu warten brauchten. Dies führt eben gerade zu überfüllten Wartezimmern und unnötig langem Warten— letztlich wie- der zum Nachteil der Kranken. „Wenn man also den Vorteil des Kran- ken richtig gewahrt wissen will, und wenn man Rücksicht nehmen will auf die Mit- menschen, die aus einem dringenden Grunde den Arzt sofort und ohne Rücksicht auf die Tageszeit benötigen, wenn man schließlich dem Arzt eine kleine Hilfe und Freundlich- keit in seiner nicht leichten Arbeit zukom- men lassen und seiner auch einmal von der rein menschlichen Seite gedenken will, so möge man diese Bitten beherzigen. ch. New look mit deutschem Einschlug Blau ist zur Zeit die große Modefarbe Bei den Modeschöpfungen, die Schülerin nen der„Meisterschule für Mode, München“ gestern und vorgestern in Mannheim vorführten, erwies sich der Ver- such, den new look mit deutschem Ge- schmack zu vereinbaren, als durchaus ge- lungen. Ausgewählte Modelle zeigten eine betont frauliche Note, bei der das Elegante auf Kosten des Sportlichen vorherrschte. Auffallend vor allem die interessanten farblichen Zusammensetzungen: Einfarbige Stoffe werden bevorzugt, die sehr viel Ge- schmack und Fingerspitzengefühl für das „Tragbare“ voraussetzen. Kräftige Farben sind große Mode; an erster Stelle blau, In allen Schattierungen kehrt es wieder: ko- balt-, marine-, taubenblau, weiß-blau und türkis. Die neue Linie hat sich anscheinend von einem Wirbelwind beeinflussen lassen, der diesmal von vorne kommt, den Rock eng an den Körper weht und ihn im Rücken weit und glockig flattern läßt. Man spricht von einer„gebändigten Weite“. Im besten Einvernehmen damit steht die kecke kleine „Windstoßfrisur“. Eine kleine Pelerine oder ein passender Mantel(auch der dreiviertel- lange kommt wieder in Mode) ergänzt das Kurze„M M“-Meldungen Der Jeep als Waffe. In der Nacht zum Mitt- woch, um 0.45 Uhr, verfolgte ein Besatzungs- angehöriger mit einem Jeep einen deutschen Motorradfahrer, zwang ihn zum Absteigen und zur Flucht und drückte ihn schließlich mit dem Jeep an eine Hauswand. Auf die Hilferufe des Mannes eilte eine Polizeistreife zu Hilfe, die von dem Jeepfahrer ähnlich bedroht wurde, sich und den Mann aber nach Abgabe einiger Schüsse auf die Reifen des Wagen befreien konnte. 5 Leiche geländet. An der Friesenheimer Insel wurde die Leiche eines unbekannten, ungefähr 50 Jahre alten Mannes geländet. Herschelbad am Sonntag geschlossen. Wegen der Süddeutschen Hallenmeisterschaften ist das Schwimmbad des Herschelbades am Samstag ab 18 Uhr und am Sonntag den ganzen Tag für andere Badegäste geschlossen. Behördendienst über Ostern. Die Behörden der Landesbezirksverwaltung Baden sind ab Gründonnerstag, 12 Uhr, bis einschlieglich Ostermontag geschlossen. Zur Behandlung eiliger Fälle wird am Karsamstagvormittag ein Bereitschaftsdienst eingerichtet. l Einstellungstermin verlängert. Der Termin für die Einreichung der Anträge zur Geneh- migung der Einstellung von Lehr- und An- lernlingen wird mit Rücksicht auf die späte Schulentlassung bis 1. Mai verlängert. 5 Feudenheim ist au der Reihe. Nachdem in vielen Vororten Mannheims Sommertagszüge durchgeführt wurden, soll auch in Feuden- Erhultung oder Bestuuration? Kopfzerbrechen um den Kaufhausturm/ Welche Pläne hat die Post? Nachdem jetzt eine Kommission festge- stellt hat, daß der Kaufhausturm doch er- halten werden kann, sind im technischen Ausschuß des Stadtrats gerade unter en Architekten die Ansichten über Erhaltung oder Abbruch des Turmes auseinanderge- gangen. Der Kaufhausturm ist eines der wenigen aus der Barockzeit übriggebliebenen Bau- denkmale der Stadt und zählt zu den schön- sten Türmen seiner Art in Süddeutschland — sagen die einen. Zählt? Nein zählte— sagen die andern. Denn wenn er sich auch so widerstandsfähig erwiesen hat, daß er wWiederhergestellt werden könnte, so ist er doch so stark beschädigt, daß gerade an seiner wichtigsten Schauseite— zum Para- deplatz hin— fast jeder einzelne Stein ersetzt werden müßte. Darum, so sagen die andern, soll man ihn abtragen. Das Häkchen an der Sache ist dies, daß man den Turm ohne Zustimmung des Lan- desamts für Denkmalspflege gar nicht abrei- gen darf, dessen Bescheid aber noch eine gute Weile auf sich warten lassen wird. Kommt er aber eines Tages und stimmt vielleicht doch dem Abbruch zu, so mag das Kopfzerbrechen erneut beginnen. Denn auch dann werden die Stimmen nicht schweigen, die den Turm nicht missen wol- len, und sie werden viele Mannheimer hinter sich haben. Warum sollte er auch nicht inmitten eines mit der gebotenen Rücksicht auf ihn erichteten modernen Gebäudes noch seinen Platz behaupten? In den großen Epochen der Baukunst sind solche Aufgaben sehr oft mit größter Unbefangenheit gelöst worden. Dann aber müßte der Turm auch Weiterhin Dominante seiner Umgebung, Maßstab des Paradeplatzes bleiben. Und darum wüßte die Bürgerschaft beispielsweise auch gern einmal, was für ein Gebäude die 7 Relchspost dort errichten will, nacadem sie die Reste ihres aus der Gründerzeit stammenden Pseudo-Barockpalais“ abge- rissen und weggeschafft hat. Aber selbst damit ist die Frage nach der Zukunft des Turmes noch nicht ganz gelöst. Wie tief sie geht, erhellt ein Beispiel aus Frankreich. Dort bietet sich die Fassade der Kathedrale von Reims so dar, wie sie aus den Gewittern des ersten Weltkrieges her- vorging, während das nördliche, von jenem Unwetter wohl völlig zertrümmerte Seiten- schiff in seinem ursprünglichen Zustand wieder aufgebaut wurde. Beides, Fassade und Seitenschiff, ist mit einem Blick zu um- kassen. Und um so klarer steht die Fassade in den ehrwürdigen Wunden ihres Schicksals 80 königlich da wie je zuvor, während das blitzblank hergerichtete Seitenschiff sich ausnimmt wie ein sorgsam aufgeklebter Modellierbogen. 5 Bleibt danach für den Kaufhausturm nur die Frage, ob er so, wie er heute da- steht(natürlich mit einem neuen schützen den Dachabschluß) erhalten werden kann. Ist das nicht möglich, so wird es besser sein, ibn abzutragen. Dann aber könnten immer noch die Wappenkartuschen Egells in den Giebelfeldern und Fensterbögen gerettet und von kundigen Meisterhänden einem modernen Bau eingefügt werden. 1 * Gestern vormittag wurde mit der Spren- gung eines Teiles der, der Breiten Straße zugewandten, zum größten Teil zerstörten Fassade des alten Rathauses in NI begon- nen. Es ist geplant, das ganze Rathaus- gebaude außer dem Turm und dahinterlie- genden Gebäudeteil bis zum Bürgersaal zu sprengen. Nach den Sprengungen, die bis 1. Mai beendet sein sollen, wird sofort mit dem Neuaufbau von Ladengeschäften be- gonnen werden. Tageskleid zum fertigen Anzug für die Straße. 5 Hübsche Kostüme mit reichem Knopf- schmuck betonten die enge Taille, während die Röcke(32 bis 35 Zentimeter vom Boden entfernt), ausnahmslos einen angeschnitte- nen Bund aufweisen, der über die eigent- liche Linie hinausgeht. Große Mode sind auch Schals und Tü⸗ cher in passenden Farben, die sich apart an- ordnen lassen, und der Trägerin Gelegen- heit geben, Einfallsreichtum und Geschmack zu beweisen. i In Nachmittagskleidern und Complets, für die man auserlesene Stoffe bevorzugte, wurde der große Stil gewahrt, ebenso bei den Abendkleidern, die mit tiefem Decolltée und freien Schultern sehr anspruchsvoll wirkten. Die verwendeten Stoffe: Wolle, Cord, Shantussin, Seide und Rips und— als Ueberraschung: Moirée der seit Großmutters Staatskleidern vergessen schien und jetzt wieder für Nachmittags- und Abendkleider entdeckt ist. In der Hauptsache aber er- freute der gelungene Versuch, eine bewußt eigene Note in unsere Mode zu bringen. tu. heim ein Zug stattfinden, für den die Sän- gervereinigung die Regie übernommen hat. In dankenswerter Weise haben sich Landwirte mit Wagen und Pferden zur Verfügung ge- stellt. In diesen Tagen wird in Feudenheim eine Sammelliste zirkulieren zur Deckung der Unkosten. Die Bevölkerung wird um eine kleine Unterstützung gebeten. Der Zug soll am Ostermontag um 14.30 Uhr ab Neckarstraße durch verschiedene Straßen bis zum Schulplatz gehen. Wenn andere noch schlafen. Wie das städti- sche Amt für öffentliche Ordnung mitteilt, wird der Großmarkt ab 19. April wieder täglich in der Zeit von 6 bis 9 Uhr abgehalten werden. Die Anfahrt für Großhändler ist ab 5 Uhr, der Verkauf an Kleinhändler ab 6 Uhr zugelassen. Von Einkäufern darf der Großmarktplatz vor 6 Uhr nicht betreten werden. 25 Jahre ADAC in Mannheim. Der„Mann- mer Automobilclub“ im„Allgemeinen Deut- schen Automobilclub“(früher Ortsgruppe Mannheim des ADAC) feiert am 9. April im Palmgarten um 20.00 Uhr sein 25jähriges Be- stehen mit einem festlichen Ball, der mit einer Ehrung der Gründungsmitglieder verbunden sein wird. 90 Jahre Gesang. Der Männergesangverein Neckarhausen kann in diesem Jahr auf sein 90 jähriges Bestehen zurückblicken, Aus diesem Anlaß veranstaltet der Verein im Juni ein Festkonzert, sowie ein großes Freundschafts- singen, zu dem bereits über 1500 Sänger ihre Beteiligung zugesagt haben. Nähere Einzelhei- ten werden noch bekanntgegeben. Jugend fährt billiger. Für Jugendpflege- fahrten wird, wie die Reichsbahn mitteilt, bei Teilnahme von mindestens fünf Jugendlichen und einer äàufsichtführenden Person der Fahr- preis für die dritte Klasse um 50 Prozent er- mäßigt. Für den Besuch von Lehrgängen an Jugendhöfen wird die gleiche Ermäßigung ge- währt(ohne Rücksicht auf die Zahl der Rei- senden). DUs 621/622 jetzt auch für Deutsche. Die Industrie- und Handelskammer Mannbeim teilt mit, daß durch Verhandlungen mit der Besat- zungsmacht erreicht wurde, an die DUS 621/622 drei Wagen für den öffentlichen deutschen Verkehr anzuhängen. Damit ergibt sich eine Weitere Morgenverbindung von Mannheim nach Karlsruhe und eine Abendverbindung nach Frankfurt a. M. mit folgenden Verkehrszeiten: DUS 622: 7.01 ab Frankfurt, 8.22/31 ab Mann- heim 1009 Uhr an Karlsruhe. DUS 621: 19.51 ab Karlsruhe, 21.23/35 ab Mannheim, 23.02 an Frankfurt. ö 80 Auch für Zivilinternierte, die aus dem Osten zurückkehren, können Erholungskuren durch die Hauptfürsorgestelle Karlsruhe ebenso wie den Heimkehrern aus der Kriegsgefangenschaft gewährt werden, und zwar für Krankenkassen- mitglieder wie auch für Nicht-Krankenkassen- mitglieder. Während der Kur wird Kranken- geld bezahlt. Anträge sind bei der für den Wohnort des Antragstellers zuständigen Orts- krankenkasse zu stellen. „Kultur-Pfennig“ im Presse-Club Heidel- berg. Ueber seine Eindrücke als Delegierter des Internationalen Presse-Clubs Heidelberg bei der Verhandlung des Staatsgerichtshofes in Stuttgart berichtet Erhard Becker von der „Süddeutschen Juristen-Zeitung“ in den Klub- räumen in Heidelberg, Hauptstraße 244. am 7. April um 17 Uhr Gästeeinführung nur durch Mitglieder. Lehrgang für Philatelie. Die Volkshoch- schule Heidelberg führt Anfang Mai zum ersten Male einen„Lehrgang für Philatelie“ durch, der nach zwei Semestern mit einer Abschlußg- prüfung und einem Diplom abgeschlossen wer- den kann. 5 Wir gratulieren! Anna Zucker, Mannheim, Waldhofstraße 222, wird 71 Jahre alt. Den 75. Geburtstag feiert Margarete Eck, Secken- heim, Lichtenauer Straße 5. Luise Grohmüller, Ilvesheim, Hans-Kupka- Straße 5, begeht ihren 87. Geburtstag. Jakob und Barbara Seitz, Mann- heim, Städt. Krankenhaus, feiern das 40 jährige Ehejubiläum. 5 5 Endlich daheim Dienstag, 5 April 1949, 20.20 Uhr. Der aus München kommende Schnellzug hält schnaufend im Mannheimer Hauptbahnhof, Bahnsteig vier. Im ameisenhaften Gewimmel werden fünf- zehn gleichgekleidete Männer nach der Sperre gedrängt: Heimkehrer aus rus- sischer Kriegsgefangenschaft. Irgendwo weint eine Mutter— fünf Jahre lang hatte sie ihren Sohn nicht gesehen. Im Kessel von Brody waren sie gefangen genommen worden.. oder am Dnjepr oder am Don... oder bei Stalingrad. oder sonst irgendwo an der Ostfront... Die meisten von ihnen kommen aus einem Lager bei Kiew. Viele jahrelang ohne Nach- richt von zuhause. Vierzehn Tage waren sie nun unterwegs. Ob sie nicht ein bißchen enttäuscht sind über ihren sang- und klanglosen Einzug in Mannheim- Ohne offiziellen Empfang, ohne Begrüßung durch Vertreter der Stadt oder der charitativen Verbände? Einer von ihnen sieht auf das verweinte kleine Etwas in seinen Armen— seine Frau.„Das er- setzt alles. Und außerdem: wir sind dank- bar für den herzlichen Empfang, den man uris in Hof, Grailsheim, Stuttgart, Ulm und anderen Städten bereitet hñt. Lange Jahre hinter Stacheldraht haben diese Männer bescheiden gemacht. rob rob Neues vom Maimarkt Die Ausstellungsleitung beabsichtigt, ein eigenes Postamt einzurichten, das aufge- gebene Postsachen mit einem Sonderpost- stempel des Mannheimer Maimarkts ver- sehen wird. Außerdem soll an der Strese- mannstraße ein Festzelt aufgeschlagen wer- den, da die Rosengarten-Gaststätte allein kaum imstande sein dürfte, den Durst(und Hunger) der wahrscheinlich sehr zahlreichen Besucher zu löschen(bzw. zu stillen). Durch die Angliederung einer„technischen Halle“ wird im Gegensatz zum Weihnachts- markt neben Handel und Gewerbe auch die Industrie stark vertreten sein(Zentral- heizungen, Holzbearbeitungsgeräte usw.). In- nerhalb der Gruppe Baubedarf werden un- ter anderem Eimerkettenbagger, Bau- maschinen, Förderbänder sowie neuzeitliche Hohlkörperdecken usw. ausgestellt werden. Neben Kraftfahrzeugen, land wirtschaftlichen Maschinen und Geräten und Gegenständen des täglichen Bedarfs dürfte wohl das Mon- tagemodellhaus einer Aussteller firma zu einem besonderen Anziehungspunkt werden. Trotz Erweiterung des ursprünglich vor- gesehenen Ausstellungsgeländes stehen be- reits heute nur noch einige wenige Plätze für Ausstellungszwecke zur Verfügung. rob Internationale Motorschau Reutlingen An einer internationalen Motorschau vom 14. April bis 2. Mai in Reutlingen werden sich 172 Firmen beteiligen. Die Renault- Werke werden mit zwei Kleinwagen ver- treten sein. Mit der Teinahme weiterer französichen Firmen wird gerechnet. Die — Das Kernproblem: Miete für beschlugnahmte Häuser „Wir sind keine Almosenempfänger, wir verlangen unser Recht: eine Entschädigung in Höhe der Miete, die wir bekämen, wenn wir unsere Einfamilienhäuser an andere vermieten würden. Diese Forderung erhob der Vorsitzende der Interessengemein. schaft für die Besatzungsgeschädigten dez Stadtkreises Mannheim bei der zweiten Versammlung der Vereinigung in Feuden- heim. Hauptdiskussionsthema des Abends War die vor einiger Zeit erfolgte Neufestsetzung der Mietentschädigungen für beschlag. nahmte Häuser auf jährlich acht Prozent dez Einheitswertes, was eine bedeutende Ver- schlechterung gegenüber der früheren Staf- felung darstelle. Der Vorstand kündigte an er wolle gegebenenfalls beim Verwaltungs. gerichtshof Klage erheben, wenn ein rechts. kräftiger Entscheid des Besatzungskosten- amtes vorliege. Die Meinungen gingen auseinander, als vorgeschlagen wurde, die Gebühren füt Müllabfuhr, Straßenreinigung und Wasser für die beschlagnahmten Häuser weiterhin an die Stadtwerke zu entrichten, obwohl auf den Rechnungen selbst stehe, daß der Mieter und nicht der Hauseigen- tümer diese Kosten zu tragen habe. Bei- fall fanden Stimmen, die sich für eine Ver- weigerung, zumindest aber für eine Stun- dung der Beträge bis zur endgültigen Klä- rung aussprachen.. Allgemein begrüßt wurden die Ausfüh- rungen des Leiters das Mannheimer Be- satzungskostenamtes, Graff, der zu ver- schiedenen strittigen Punkten fachlich Stel- lung nahm und versicherte, stets die Inte- ressen der Besatzungsgeschädigten nach be- ster Möglichkeit zu vertreten. Er gab be- kannt, daß auch eine Entschädigung für Mobiliarbenützung zu erwarten sei, vor- läufig allerdings nur für die Zeit vom 1. Juli 1948 bis jetzt, später eventuell auch rückwirkend. Dr. Hantge von der Heidelberger Inte. ressengemeinschaft konnte über die Ent- Wicklung berichten, die zur Gründung des Landesverbandes geführt habe, dem Wein heim, Karlsruhe, Stuttgart und Heidelberg bereits angehörten. Ak Firma Piaggo& Co., Genf, zeigt einen 128. cem-Motorroller„Vespa“ und ein Dreirad- Kleinstfahrzeug„Ape“. Die Riedel- Werke, Immenstadt, führen ihr Kleinmotorrad „Imme“ vor. pmyx 5. TUT Die Unterrichtsverwaltung Baden in Karlsruhe weist darauf hin, daß alle Per- sonen, die privaten Unterricht an Minder- jährige erteilen, sich sofort und späterhin alljährlich im Januar bei dem zuständigen staatlichen Gesundheitsamt zwecks Unter- suchung auf Tuberkulose einzufinden haben. Gebühren werden von den Gesundheits- ämtern für die laufenden Untersuchungen nicht erhoben. Im Käfertuler Wald wird duigeforstet Neunzig Arbeiterinnen setzen eine Million Pflanzen a Man behauptet gewiß nicht zu Unrecht daß sich wesentliche Rückschlüsse auf die Bevölkerung aus ihrem Verhältnis zu ihrem Wald ziehen lassen. Die Besitzer des Käfer- taler Waldes(Stadt, Staat und evangelische Pflege Schönau) haben der dringenden Neu- aufforstung jedenfalls genügend Verständ- nis entgegengebracht, um entsprechende Summen zur Verfügung zu stellen, so daß mit der Aufforstung der Kahlstellen bereits begonnen werden konnte. Wie lassen sich aber damit die vielen kleinen und großen Sünden vereinbaren(fahrlässige Brandstif- tung, frevlerischer Kahlhieb in den Kul- turen, Schuttabladung in Waldgebieten usw.), die sich im Einzelfall oft gar nicht so groß ausnehmen, in ihrer Gesamtwirkung aber verheerend sind? Der Käfertaler Wald mit seiner Größe von 1200 ha weist nach der Ertragslage erhebung des Forstamts Weinheim von 1949 einen Waldbestand von 124 000 Festmetern Holz auf und schließt gegenüber dem Be- stand von 1933 mit einem Defizit von 45 000 Festmetern ab. Das bedeutet, daß 8—10 Prozent des Waldes als Kahlfläche erschei- nen, die auf Brennholzentnahme, Bomben- einwirkung, Brände und Waldfrevel zurück- zuführen sind. Die Neubestockung des Waldes, das heißt, eine Neuaufforstung, die alle Bodenkräfte voll ausnutzt, hat inzwischen in großem Umfang eingesetzt. Ueber eine Million Sämlinge, in der Hauptsache Kiefern und Akazien, die sich in ihrer Anspruchslosig- keit dem sterilen Sandboden am besten an- zupassen vermögen, sind bereits aus Schles- wig- Holstein eingetroffen und werden aut den Kahlhieben von neunzig Arbeiterinnen gesetzt. Diese Maßnahmen sind aber nur von ge- ringem Wert, wenn die Arbeit der Förster ständig Rückschlägen durch Verständnis⸗ losigkeit der Bevölkerung ausgesetzt ist. Im Käfertaler Wald waren im vergangenen Jahr 28 Waldbrände zu verzeichnen! Diese Zahl im Laufe eines Jahres auf einem Re- viergebiet von 1200 ha, 90 ertappte Wald- frevler pro Monat(vor der Währungsreform waren es zweihundertfünfzig)— sind das nicht Zahlen, die zum Nachdenken anregen sollten?. 1-tu Der„Sechs- Tuge-König“ Gustuv Kiliun gestürzt Kilian/ Lohmann holten sich die erste Kuß-Prämie Als Emil Schöpflin um ein Uhr nachts eine Jagd auslöste, fielen Kilian Lohmann insgesamt zwei Runden zurück. In taktisch kluger Weise nutzten sie dann einen passenden Moment aus und hatten binnen fünf Minuten die beiden Verlustrunden wieder gutgemacht. Auch Kol- beck/ Gillen, denen neben Kilian Lohmann die meisten Sympathien des Publikums galten, versuchten ihr Glück und konnten im Verlauf der harten Kämpfe eine Runde aufholen. Kol- beck wuchs dabei über sich selbst hinaus und war dem Luxemburger ein gleichwertiger Partner. Nach drei Uhr stürzte„Sechs-Tage- König“ Gustav Kilian zusammen mit dem Bel- gier Depauw in der Zieleinlaufkurve. Kilian zog sich hierbei eine Schulterverrenkung zu und wurde vam Arzt bis sechs Uhr früh neu- tralisiert, während Depauw das Rennen sofort wieder aufnahm. Die erste Nachmittagswertung brachte keine Aenderung der Nacht-Resultate. Lediglich den an letzter Stelle liegenden Singer/ Weimer ge- lang es, ihren Rundenrückstand auf 17 zu verringern. Der Stand nach 100 Stunden Fahrzeit: 1. Naeye/Depauw 239 Pkt.; 2. Lohmann/ Kilian 78 Pkt.; 3. Cubron/ Dore 59 Pkt.; 4.(zwei Runden zurück) Mirke/ Preiskeit 192 Pkt.; 5. Gillen/ Kolbeck 143 Pkt.; 6.(drei Runden zu- rück) Vooren/ van Beek 139 Pkt.; 7. Ehmer Um- benhauer 125 Pkt.; g.(elf Runden zurück) Saa- ger /Schöpflin 190 Pkt.; 9.(17 Runden zurück) Singer/ Weimer 72 Punkte. „Wenn sich ein Rennen 145 Stunden lang hinzieht, muß man— nicht zuletzt zur Scho- nung der Teilnehmer— auch für anderweitige Unterhaltung des Publikums Sorge tragen“, ist die Meinung der Veranstalter der Six- Days. Aus diesem Grunde spielte in der Nacht eine Neger-Jazz- Kapelle. Mehr Zustimmung fand das„Kuß- Duell“, zu dem sich eine hüb- sche Blondine vorstelſte und die Gattinnen Walter Lohmanns und Gustav Kilians heraus- forderte. Neben 50 DM² stiftete die Blondine in einer Sonderprämie einen Kuß der sies reichen Mannschaft. Als dann Kilian/ Lohmann als Sieger hervorgingen und unter dem Bei fall der Massen fähre Prämie holten, rächten sich die Frauen Lohmann und Kilian eben- falls mit einer Kußprämie, die als„Gegen- quittung“ von den Franzosen Oubron/ Dore eingelöst wurde. 5 Süddeutsche Handbalitermine In der Tagung in Göppingen wurden fol- gende Termine vereinbart: 10. April: 98 Darm- stadt— 1. FC Nürnberg, VfL. Neckarau 250 Frischauf Göppingen; 24. April: 1. FTC Nürn- berg— VfL Neckarau; Frischauf Göppingen 98 Darmstadt; 1. Mai: 1. FC Nürnberg Free auf Göppingen, VfL Neckarau— 98 Darmstad 5 8. Mai: Frischauf Göppingen— I. FC Nürnbers, 98 Darmstadt— VfL Neckarau; 15. Mai. Frisch- auf Göppingen— VfI. Neckarau, 1. Fe Nürn berg— 98 Darmstadt; 22. Mai: 98 Darmstadt 0 Frischauf Göppingen, VfL Neckarau— 1 Nürnberg. Abkühlung Vorhersage bis Freitagfrün: 9 Donnerstag meist bedeckt 5 zeitweise Regen, Temperatur acht schen 11 bis 14 Grad. In der Wage. . 0 zum Freitag Bewölkungsaufloe d Teraperstarrite deine 15 1 5 über Nord. dringen n nac bis 6 Grad. Auf Nordwest drehende Uebersicht: Auf der Rückseite eines deutschland gelegenen Tiefdruckgebietes kältere Meeresluftmassen unter Regenfälle Mitteleuropa vor.. Amt für Wetterdienst, Karlsruhe f 20 Pegelstand am 6. April: Mannheim 5 5 05 Caub 128(— 5), Worms 115(%, Maxau Die zußers sten ne mittelte hohen! braucht ulick pfalzise zuren halb ei nahme deskina der Wi an and die ente rungsre und 31 Ferzeick Aus lich, de nahmer 900 PT OZ ztamme gleichm Flüchtli Betrag len 2u 00 Proz rensteu aich au steuern allein peise d das sie Staat 2. Ab meinge Au keuchtur Mirtsch kanntgi bt vom Hausha! nehmig! nen in drel Pe zonen 1 Zu Die amtes 1 Crünste uugenon us(mei den 437 Ilisherig bei ms käge a. 108 vo Diese 2 Atsächl Anzahl zen vor zugenbl vägt 15 user „ r igung wenn ndere erung mein. des yeiten uden- 5 War tzung lag. at dez Ver- Stat te an, ungs. ochts. osten- r, als kür asser erhin Wohl 8 der gen- Bei Ver- Stun. Klä- isfün- Be⸗ ver · Stel⸗ Inte- h be⸗ b be 8 kllr vor vom auch n in Per- inder⸗ terhin digen Inter- zaben. heits- ungen nben⸗ wück⸗ heilt, krätts roßem Lillion n und losig- n an- chles- n auf innen n ge- örster adnis- st. Im genen Diese n Re- Wald- eform d das regen i-tu egen; / Donnerstag, 7. April 1949 Seite Eine fette Pfründe Die außerordentlich hohen und zum Teil uberst unsozialen Verbraussteuern bela- en nach wie vor besonders die minderbe- ittelte Bevölkerung. Die ungewöhnlich ohen Beträge, die der Staat aus diesen Ver- rauchssteuern einnimmt, werden besonders i lich, wenn man einmal die Einkünfte der chischen Zollämter aus reinen Zöllen mit gen übrigen Einkünften vergleicht. Inner- alb eines Zeitraumes von acht Monaten nahmen die Zollämter im Bereich des Lan- desfmanzamtes Pfalz aus reinen Zöllen vor er Währungsreform 1 265 500 RM ein und Schon der Es war die Atmosphäre großer politischer des Landgerichtes Frankenthal lag, als der Prozeß Bögler-Bauer gegen die kommuni- stische Zeitung Neues Leben“ seinen An- fang nahm. Dank der souveränen Verhand- lungsführung von Landgerichtsdirektor Dr. Knödel kam es jedoch trotz der fast körper- lich empfundenen Spannung kaum zu poli- tischen Entgleisungen. an anderen Einnahmen 45 322 200 RM. Für Situation im Gericht: Aut 5 2 8 5 de entsprechende Zeitspanne nach der Wän- bank sitzt ein junger 5. 8 nungsreform sind 332 900 DM für reine Zölle Ritte r, der verantwortliche Redakteur und 31 327 300 DM sonstige Einnahmen zu verzeichnen. Aus den angeführten Zahlen ist ersicht- der kommunistischen Tageszeitung„Neues Leben“, Hinter ihm sein Rechtsanwalt, Dr. Bauer aus Mannheim. Rechts von ihnen sitzen die beiden Nebenkläger, Oberregie- rungspräsident der Pfalz, Franz B6g- ler, und Oberbürgermeister von Ludwigs- hafen, Valentin Bauer, bei ihnen ihr Anwalt, Justizrat F. Wagner. Anklage erhebt Staatsanwalt Wranger. Gegen Hans Ritter. Delikt: Beleidigung durch Presse-Artikel(S8 185, 186 des Strafgesetz- buches, eventuell auch 8 164/85. Der Prozeß begann mit der Verlesung der betreffenden Artikel im„Neuen Leben“, in denen Oberbürgermeister Valentin Bauer und Oberregierungspràsident Franz Bögler beschuldigt wurden,„Mitwisser“ und„Ad- vokaten“ des„Schieberkönigs Werner aus Mundenheim“ gewesen zu sein. Ferner wurde in den Artikeln behauptet, Bögler und Bauer hätten nicht ihre Pflicht und nich, daß der höchste Anteil reiner Zollein- nahmen 10 Prozent betrug. Mindestens 00 Prozent der Einnahmen unserer Zollämter tammen aus Verbrauchssteuern, die alle geichmäßig belasten, Arbeiter und Direktor, Hüchtling und Großgrundbesitzer. Dieser Betrag aber setzt sich aus folgenden Antei- en zusammen: 60 Prozent Tabaksteuer, eo Prozent Zuckersteuer, 7 Prozent Zündwa- kensteuer. Die restlichen 13 Prozent ergeben zich aus Sekt-, Branntwein und anderen steuern. Diese Zahlen sind enorm hoch und allein dadurch zu erklären, daß beispiels- beise die Hausfrau mit jedem Kilo Zucker, das sie kauft, gleichzeitig 40 Pfennige an den Staat zahlt. vt. N Stromkontingent erhöht Ab sofort können Industriebetriebe melngeschränkt Nachtstrom verbrauchen. Auch Lichtreklame und Schaufensterbe- leuchtung sind wieder möglich, wie das Mrtschaftsministerium Rheinland-Pfalz be- kanntgibt. Für die sommerliche Einmachzeit bt vom 1. April bis zum 31. August für alle Haushalte eine besondere Strommenge ge- nehmigt. Haushalte mit einer Person kön- en in der angegebenern Frist 80 kWh, mit drel Personen 130 kWh und mit fünf per- onen 180 KWh mehr verbrauchen. Seit rund einem Jahr werden die mit dem Problem der sogenannten„werteschaf- fenden Arbeitslosen versicherung“ zusam- menhängenden Fragen in Rheinland-Pfalz wie ein Ball zwischen Militärregierung und deutscher Regierung hin- und hergerollt. Es geht im wesentlichen darum, ob mit Mit- teln der Arbeitslosen versicherung Aufga- ben größeren Umfangs angepackt werden dürfen, durch die entweder die schon be- stehende Arbeitslosigkeit vermindert oder, noch besser, das Auftreten von Arbeitslosig- keit überhaupt verhindert wird. Lange Zeit vertrat die Militärregierung den Stand- punkt, die im Landesstock zusammenflie- Benden Mittel dürften nur für ihren eigent- lichen Zweck, d. h. zur Zahlung an Erwerbs- lose verwandt werden. Vor kurzem wurde dieser starre Standpunkt aufgegeben: Jetzt Können Mittel des Landesstocks für den so- zialen Wohnungsbau zur Verfügung ge- stellt und damit Aufgaben in Angriff ge- nommen werden, deren Lösung von Tag zu Tag dringlicher wird. f An der Gewährung der Darlehen des Landesstocks sind jedoch verschiedene Be- dingungen geknüpft und eine der fatalsten Zunahme der Arbeitslosigkeit bie Entlassungen im Bezirk des Arbeits- amtes Ludwigshafen(mit Frankenthal und Crünstadt) haben im Monat März weiter enommen. Im gegenseitigen Einverständ- us(meist Wechsel des Arbeitsplatzes) schie den 437 Männer und 191 Frauen aus ihren Isherigen Betrieben aus. Weiterhin wurden bei männlichen Arbeitskräften 1142 An- age auf Entlassungen gestellt, von denen Jos vom Arbeitsamt genehmigt wurden. diese Zahlen bedeuten allerdings nicht die betsächlichen Entlassungen, da in ihnen eine mahl Präventivkündigungen(Kündigun- en vorsorglicher Art) inbegriffen sind. Die uugenblickliche Zahl der Arbeitslosen be- 1509(881 Männer und 628 Frauen). - kr hatte den abgeschnittenen Burt in der Tusche 1 Aber das Gericht konnte ihm nichts nachweisen J. Es king mit einem Drohbrief an. A la berlock Holmes.„Wir sind eine verschwo- ene Bande. Nach Fingerabdrücken zu chen ist zwecklos“, hieß es darin. Der Impfänger, ein Ludwigshafener Geschäfts- ann sollte 6000 DM berappen, andernfalls rde er„erledigt“, Dem anonymen Schrei- en kolgte ein anonymer Telephonanruf. Der eschäftsmann bekam es mit der Angst zu „Und als er die drohende Stimme zum Weiten Male am Apparat vernahm, sah er ich in Gedanken schon gekillt. Ergo: Er Jatschlog sich, in seinen Beutel zu greifen. hoch 6000 DM sind kein Pappenstiel. Man- ker hat schon wegen solch eines Betrages ein Leben aufs Spiel gesetzt. So auch der ſbeschäktsmann. Er besann sich in letzter zünute eines andern und verständigte die kolizei. Sein Sohn wollte die Stimme am I laephon erkannt haben, und so wurde der Miänrige S. aus Ludwigshafen verhaftet. in der gestrigen Verhandlung vor dem bantsgericht Ludwigshafen, blieb der Sohn ies Geschäftsmannes bei der Behauptung. demgegenüber sagten mehrere Zeugen aus, 0 zur Zeit der Telephonanrufe gesehen zu — lr. W. Poggenpohl Sugo haben. Auch die Herkunft des Briefes blieb ungeklärt. Bewiesen war also nichts. Und S. bestritt die Tat energisch. Der Staatsan- Walt war jedoch von der Unschuld des An- geklagten nicht so überzeugt und beantragte acht Monate Zuchthaus wegen schwerer Er- pressung. Er schilderte den Angeklagten Als jungen Menschen mit Wildwestromantik und glaubte damit das Tatmotiv begründen zu können. Als Beispiel führte er u. a. den Spitzbart an, den S. schon im Alter von 19 Jahren trug. Während einer Verhandlungspause holte der Angeklagte den inzwischen abge- schnittenen Indizienbeweis des Staats- anwalts aus seiner Hosentasche. Der Verteidiger aber drehte den Spieß kur- zerhand um. Er meinte, die verschiedenen Zeugen hätten die in früheren Jahren ge- lesene Wildwestliteratur nicht richtig ver- daut und sähen daher heute Gespenster. Alles würde aufgebauscht. Im Uebrigen aber verwies die Verteidigung auf die Ali- bis des Angeklagten und beantragte daher Freispruch mangels Schuld.. Urteil: Freispruch mangels Beweises, fri- Eine verdammt Slidamerikanlsche Geschichte Copyright by„Mannheimer Morgen“, Verlagsges. m. b. H., Mannheim weile fett genug sein, um auch sie zu ver- scheuern. Dann hat man ja wieder etwas Geld, um wenigstens nicht sleich zu ver- hungern. Er guckt mich ziemlich blöd an, der Pedrico, und ich rätselrate, ob diese Arau- canerseele vielleicht gar etwas Mitleid mit mir haben könnte, das er sonst ja wohl für 14. Fortsetzung Das wäre die Uebersetzung des Briefes, en ich nun schon einige zigmal gelesen be. Es scheint aus zu sein, und wenn es weiter geht, dann wird aus dem Llai- ſheman noch ein Rinnsal. Ich bin ganz allein en im Campamento. Mein einziger Mann, au. iutleo, ist unten und holt Lebensmittel. i 2 0 5 Nürn- len kann mich gar nicht mehr sehen lassen nichts aufzubringen in der 7 ist; 1 , inter den Fischern, die so an meine Zah- er döst nur und guckt mich eben 3 5 2 5 1 ansskrakt geglaubt haben. Ich schlage kein lich heult er los.„ ja, Was ist denn nun? 15 5 le mehr. Ich bin wohl recht pleite, und Oh, armer Patron, nun haben Sie alles rich- zan allein mit meiner netten Fitzroya pata- vergeudet, und wir hätten tausend Ge- Nrn. bonles, die schon eine leicht graue Farbe be- schäfte mit dem schönen Geld machen kön- 1 70 W so schön scheint die Sonne den nen, und des schlimmste ist.. heute 1 g 5 ien auf den Pelz. Es ist reines Gold, Nacht wird es regnen! a . hier am Ufer liegt. Aber Geld läßt Und er hat recht. Fast genau um Mit- 15 am besten in der Brieftasche transpor- ternacht geht es los. Wir können gar nicht Tuche und seine Umwandlung in flolz ist aus unserer Hütte heraus. Auf zehn Meter in nummer eine sichere Anlage. Was soll sieht man keinen Baumstamm, so. dicht 8 ö 8 mit diesen Klötzen anfangen, deren fälſt der Regen. Den ganzen 5. Mai über, 1 e 5 Verbrauch in Chile gar gie Nacht hindurch, bis W 3 0 und rage kommen? 8 erunter. Der Fluß is a 15 f 1 4. Mai entschließen wir uns— 4 5 55 Bacter gestiegen. Er rast. locke. 1 5 o und ich—. abzubauen. Getöse zu Tal, Schwemmholz 15 9 3 auf 3 1 Wir Werden morgen hinuntergehen und sich führend. Ich bekomme 5 1 K 1 Drahtseile an der Flugmündung lösen, Verzweiflung. Pedrico 1 eee 18. ringen 1 die Stämme aufhalten sollten, wenn sie und Wache an den 3 8 1 ngen n einmal ang ren. Man viele Leute wie nur möglich. Wir N denn spät.„„ d der Flußmündung vor Wochen einen Klei- Päter seben, was men mit dem der nen Hafen abgeteilt, in den das Schwemm- F holz abgezogen werden soll. Schw-ere Draht- erbstur am Strand unten mittler- Prozesse, die über dem Verhandlungssaa! . Die LUDbwICSHAFEEN UN DIE PFALZ Der Prozeß Bögler-Buuer contru„Neues Leben“ erste Tag bewies Haltlosigkeit der Beschuldigungen Schuldigkeit beim Vorgehen gegen Werner getan. Sie hätten„sich schmutzige Hände“ gemacht und vergeblich versucht,„sich rein- zuwaschen“. Im„zweiten Akt des Dramas“ erschien klein und untersetzt, unscheinbar und ein wenig heruntergekommen der Kardinal- zeuge Robert Liebers aus Munden- heim. Liebers arbeitete 1945/46 als„Provi- sionseinkäufer“ für die Firma Werner. Er gab jedoch am 30. August 1946 seine Stelle bei Werner auf, weil er sah,„daß der Laden einmal platzen würde“. Plötzlich gab es eine Sensation: Liebers behauptete, der Munden- heimer Kaufmann K. L., ein Konkurrent Werners, habe ihn bestochen und darauf gedrungen, daß er„Werner erledigen“ müsse. Nur deshalb sei er zu Oberbürger- meister Bauer, ins Oberregierungspräsidium, zu den Kommunisten usw. gelaufen. Am Nachmittag erschien der sofort bestellte K. L. als Zeuge. Und siehe da— ein weite- res Sensatiönchen!— der Zeuge legte eine Erklärung vor, in der Liebers an Eides Statt bestätigt, daß er nicht von ihm angestiftet worden sei, sondern daß„der Kampf gegen Werner“, seine— Liebers—„persön- liche Sache“ gewesen sei. Eine ähnliche Erklärung konnte auch der Verteidiger des„Neuen Leben“ vorlegen, als Lieders anzudeuten versuchte, daß er von der KP„gechartert“ worden sei. Auch Wird Ludwigshafen uuch daran teilhaben? Landesstock stellt fünf Millionen DM, für Wohnungsbau zur Verfügung davon ist, daß die Darlehen nur in Ge- biete gelenkt werden dürfen, in denen schon Arbeitslosigkeit besteht oder unmit- telbar droht. fende Gebiet Gebäudeschaden aufweisen. Soll doch in erster Linie die Wohnungsnot mit Hilfe der Darlehen, wenn auch nicht beseitigt, so doch gemindert werden. Die zweite Bedingung erfüllt Ludwigshafen frei- lich: mit seinen furchtbaren Verwüstun- gen, vor allem im Stadtinneren, steht es mit an der Spitze der traurigen Statistik der Zerstörungen, die in Rheinland-Pfalz als einem Grenzland schon an sich hohe Ziffern und Prozentsätze enthält. Aber der ersten Bedingung genügt Ludwigshafen nicht; man weiß nicht, soll man sagen: Gott sei Dank oder leider. Es hat zu wenig Er- Werbslose, um aus dem Landesstock Dar- lehen zu erhalten. So drohen die fünf Mil- lionen D-Mark, die zunächst von dem Lan- desstock für den sozialen Wohnungsbau bereitgestellt sind, gänzlich in andere Städte abzufließen; z. B. erhält das zu zwei Dritteln zerstörte Pirgasens, dessen Schuhindustrie z. Z. eine schwere Krise durchlebt und viele Arbeitslose aufweist, kast eine halbe Million von diesem Segen. Zinslos sind die Darlehen oberdrein. sich natürlich die Gelegenheit nicht entge- hen lassen, ebenfalls zu einem entsprechen- den Darlehen zu kommen. Ein greifbares Resultat haben die Verhandlungen mit der Verwaltung des Landesstocks bis jetzt aller- dings nicht gezeitigt. Indessen ist es doch so, daß nur ein Teil der Darlehen, und zwar der kleinere, sich unmittelbar in Löhne um- setzt. Der größere Teil der Darlehen ver- wandelt sich in Baumaterial, das neben einer Reihe 2z. T. übersetzter Gewinnspan- nen auch Lohnanteile der mit der Herstel- lung der Baustoffe Befaßten in sich schließt, die anderwärts wohnen. Auf jeden Fall: der größere Teil der Darlehen fließt ohne hin aus dem Gebiet hinaus, in das sie ge- geben werden. Menschenwürdige Wohnungen beherber- gen in der Regel zufriedenere und Radika- lismen weniger zugängliche Bewohner, als Kellerlöcher. Für das hart mitgenommene Ludwigshafen, die einzige Grohstadt des Landes und seine größte Industriestadt da- zu, gilt dies in verstärktem Maße. Das soll- ten sich alle die überlegen, die mit der Ver- gebung der Darlehen des Landesstocks zu tun haben. Paragraphen und Richtlinien mögen gut sein, kluge Politik und richtig verstandene Menschlichkeit sind besser. Zt. seile liegen im Mündungswasser des Llai- quiman, die das Holz auffangen müssen. Von diesen Seilen wird das Holz mit langen Ha- ken abgezogen und in den Hafen bugsiert. Natürlich gehören dazu ein Dutzend hand- fester Kerle, die Pedrico auch noch schnell heranrufen soll. Das wird ein paar Stunden länger dauern. Bei diesem Sauwetter werden aber Leute genug zur Stelle sein, denn zum Segeln öder Fischen ist es sowieso zu stür- misch. Pedrico muß sich natürlich beeilen Was die alpagatas herhalten. Aber ein alter Waldläufer, wie er, wird es schon schaffen. In vier Stunden kann er unten sein. In vier Stunden werde ich die Rutschklötze vom La- ger wegschlagen, das Holz wird schwimmen. John muß noch in Puerto Montt sein. Wenn das Holz erst einmal unten ist, dann wird er sich schon breitschlagen lassen. Es regnet noch heftig, Pedrico zieht los. Um zehn Uhr ist er spätestens unten, da wir jetzt einen herrlichen, kurzen Fußweg haben, selbst wenn Pedrico durch die Kleinen Bäche, die stark geschwollen sein müssen, aufgehalten wird. Zwei Stunden gebe ich noch zu. Um 12 Uhr lasse ich den Kram rutschen. Meine Zigaretten sind naß geworden. Mit klammen Knochen sitze ich am ersten Rutschblock, die Axt zwischen den Händen. Stundenlang hocke ich da herum und merke nicht, daß ich längst bis auf die Haut naß bin trotz Poncho und Regenhaut darunter. Es läuft einem doch irgendwo hinein. Ich habe einen verwegenen Plan. Mit den letzten Hölzern gehe ich selbst hinunter. Ich zerre ein paar Lassos, die hier oben geblieben sind um vier mächtige Blöcke und mache sie mit einem langen Hebel fest. Dann schlage ich ein paar Dutzend Bretter darauf und phantasiere mir meine Fahrt zurecht. Darüber wird es fast mittag. 5 Die ersten Rutschblöcke fliegen weg. Außerdem muß das betref- Stadtverwaltung Ludwigshafen will in dieser vorgelegten Erklärung bestätigte Liebers, daß er unter keinerlei Zwang ge- handelt habe und die Worte in den Ueber- schriften im„Neuen Leben“(Gegenstand der Anklage) von ihm in seiner damaligen Dis- kussionsrede in der KP- Versammlung ge- braucht worden seien. Für das Gericht ging es nun darum, zu ermitteln, ob der Angeklagte Ritter Dinge in seiner Zeitung behauptet hat, die den Tatbestand der bereits genannten Paragra- phen(Beleidigung, üble Nachrede usw) er- füllen. Es wurde versucht festzustellen, ob Oberregierungspräsident Bögler, vor allem Ober bürgermeister Bauer, im Falle Werner alles getan haben, was man von ihnen ach Pflicht und Schuldigkeit) erwarten konnte. Nach dem bisherigen Prozeßverlauf kann gegen Bögler und Bauer keinerlei Vorwurf erhoben werden. Oberbürgermeister Bauer hat, in der glei- chen Minute, in der Lieders bei ihm er- schien, eine Durchsuchung der Firma Wer- ner angeordnet. Dies war 1947, Jedoch he- reits im Jahre 1946() hatte O.-B. Bauer versucht, gegen Werner, der ihm schon da- mals als„dunkler Kunde“ bekannt war, vorzugehen. Beide Versuche— und noch drei weitere— scheiterten jedoch an einem Dokument, das an Werners Lagerräumen hing und das lautete:„Aus diesem Lager darf laut Verfügung der Militärregierung nichts entfernt werden! Siegel, Stempel, Unterschrift.“ Ein weiteres Sensatiönchen: Der Mittelsmann, der die Verträge für Werner beschafft hat, heißt: Robert Liebers. Nach zahlreichen Zeugenvernehmungen auch der Oberregierungspräsident wurde vernommen— vertagte sich das Gericht in den späten Abendstunden.-kloth Pfirsichbäume schleunigst spritzen Die Landesanstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau teilt uns mit: An den Blättern des ersten Austriebes zahlreicher Pfirsichsorten kommt es fast all- jährlich zu einem mehr oder weniger star- kem Auftreten des Pilzes Ta phrin a. Die Blätter der Pfirsiche werden durch diesen Pilz unter Rot- und Blaßgelbfärbung blasig aufgetrieben und gekräuselt. Derartige Blät- ter sind nicht mehr fähig zu assimilieren, d. h. Stärke, Zucker und sonstige organische Aufbaustoffe zu bilden. Sie werden frühzei- tig abgeworfen. Daß der Fruchtansatz und die weitere Entwicklung der Früchte bei stärkerem Taphrina-Befall schwer notlei- den, desgleichen die Gesamtentwicklung des Baumes, dürfte verständlich sein. Dieser Pilz läßt sich nur durch vorbeu- gende Spritzungen, insbesondere mit kup- fkerhaltigen Brühen, bekämpfen. Ueber- all dort, wo die Winterspritzung der Pfir- sichbäume mit einer 2prozentigen kupfer- haltigen Spritzbrühe erfolgt ist, braucht eine weitere Spritzung gegen diesen Pilz nieht Dr. Kruus wurde in Programmatische Rede des Frankenthaler Oberbürgermeisters Am Dienstag wurde der neue Oberbür- germeister Frankenthals Dr. Dr. h. c. Kraus im Rahmen einer Feierstunde in sein Amt eingeführt. Nach einer musikalischen Einleitung be- grüßte Beigeordneter Kroll die Gäste, und gab einen kurzen Bericht über die Geschichte der Stadt. Oberregierungspräsident Bögler schilderte die jetzige Lage, die ein Einzelner niemals zu meistern im Stande sei. Gerade in einer Stadt wie Frankenthal sei das Zu- sammenwirken aller Kräfte unbedingt not- wendig, um das durch den Krieg verloren- gegangene Terrain so rasch als möglich zu- rückzugewinnen. Dabei sei zur Führung der Stadt unbedingte Neutralität und Objek- tivität erforderlich. Der oberste, Grundsatz, so sagte der Oberregierungspräsident, müsse die Verteidigung der Demokratie sein. Nach der feierlichen Vereidigung ergriff Oberbürgermeister Dr. Dr. h. c. Kraus das Wort zu programmatischen Ausführungen. Trotz vieler verlockender Angebote sei er dem Ruf der Stadt Frankenthal gefolgt. Krachend gehen die Stapel kopheister hinein in die Fluten und schon schlagen sie drüben gegen die Flußwand und schießen abwärts. Mindestens sechs Meter Wasser hat der Fluß. Er hat riesenhafte Strömung, aber die Stämme bleiben fast in der Mitte, wenn sie die erste Kurve hinter sich haben. Gegen Nachmittag habe ich alles schwim- men. Die werden da unten zu tun haben, wenn sie die ganzen Hölzer in unseren Schwemmhafen schaffen wollen. Ich lasse es mich ein Joch Ochsen kosten, habe ich Pe- drico gesagt. Eine Stunde nach dem letzten Stapel lasse ich langsam mein Floß zu Wasser. Ich muß ein Lasso opfern, das ich um den Baumstumpf aufspille. Langsam lasse ich den Block anschwimmen, klettere dann hin- auf, mache mir ein paar Handgriffe an die Bindestricke und nun los! Die Machete kappt das Lasso und schon pfeift der Kasten ab. Herrgott, ist das ein Tempo! Schon nach hundert Metern sehe ich, daß an Steuern gar nicht zu denken ist. Das Ding wechselt bis zu 30 Grad Schlagseiten je nach den Kurven, durch die ich hindurchschieße. Ich lege mich platt auf die Bretter und schlage mir die Halte- binden um die Handgelenke. 5 Ein wilder Ritt! Die Strudel schlagen das schwere Floß wie ein Kistenbrett hoch. Wenn es wieder hinunter geht, dann muß man lange tauchen können. Beinahe sieht es gefährlich aus. Schon einmal hat es mich ganz herumge- schmissen, wenn quergefallene Bäume vom Ufer aus das Floß erreichen. Noch ein paar- mal geht es so. Aber es ist auch ein Erleb- nis, und der Fluß brüllt sein Lied dazu; betrogen hat er mich ja, dieser Kumpan, nun wird er mich zum Dank nicht fressen Wollen. 5 8 Keine dreißig Minuten liege ich auf mei- zu erfolgen. Wo sie aber unterblieben ist, sollten sämtliche Pfirsichbäume unmit- telbar vor der Blüte mit einer Ipro- zentigen kupferhaltigen Brühe durchge- spritzt werden. Wenn die eine oder andere Blütenknospe bereits aufgeblüht sein sollte, so ist das Weiter nicht schlimm und kann die Spritzung trotz allem unbedenklich erfolgen. Nach der Blüte hingegen, sobald die Blätter bereits da sind, dürfen Pfirsiche nicht mehr gespritzt werden, da sie hierauf meist mit Laubabwurf antworten. Sämtliche amt lich anerkannten Kupferfertigpräparate des Handels sind hierfür geeignet. Die durch den Pilz Taphrina verursachte Kräusel- krankheit des Pfirsichs ist in keinem Fall mit der durch Blattläuse bedingten zu ver- wechseln. 0 Beförderungssperre aufgehoben Die nach der Währungsreform ver- hängte Einstellungs- und Beförderungs- sperre für Personal im öffentlichen Dienst ist jetzt durch den Ministerrat von Rhein- land-Pfalz insoweit gelockert worden, als die Beförderungssperre wegfällt. Die Ein- stellungssperre wurde mit Ausnahme cringender Einzelfälle aufrecht erhalten. Durch normale Abgänge freiwerdende Stel- len können jedoch wieder besetzt werden. 21. Kleine Umschau. Wohlfahrts unterstützung bereits vor Ostern. Die Auszahlung der Wohlfahrts- Unterstützung erfolgt für Monat April be- reits am Montag den 11., Dienstag den 12, und Mittwoch, den 13. April in der üblichen Reihenfolge und an den bekannten Kassen- schaltern. Freundschaftsspiel. Am Samstagabend um 17.30 Uhr empfängt der Phönix den SV Friesenheim zu einem Freundschafts- spiel. Das Treffen dürfte deshalb sehr intée- ressant werden, weil hier ein Vergleich zwischen der Spielstärke der Spitze unserer Landesliga und dem Mittelfeld der Zonen- liga möglich ist. 0 5 Kundgebung der VVN. Am Freitag, den 8. April, abends 20 Uhr hält die VVN im Großen Bürgerbräu eine öffentliche Kundgebung ab. Es spricht Senator Franz Heitgres, Hamburg. Blüten wanderung. Der Pfälzer Wald- verein Ludwigshafen-Mannbheim lädt für Sonntag den 10. April zur Blüten wanderung nach Freinsheim, Herxheim, Weisenheim, Battemberg ein. Abfahrt 7.46 Uhr am Hauptbahnhof Ludwigshafen. Es waren keine Wölfe. Einem Schäfer in der Oppauer Gemarkung verschwanden zwei Hämmel aus der Herde., Bereits acht Tage vorher hatte er einen Hammel ver- mißgt. Zwei Männer, die bei dem Schäfer ein Schaf kaufen wollten, stehen im Ver- dacht, die Diebstähle ausgeführt zu haben. Sonderpässe für das Saargebiet. Direkte Verwandte und Paten aus Deutschland kön- nen auf sechs Tage befristete Visa zur Einreise in das Saargebiet erhalten, wenn sie dort an Konfirmations- und Kommu- ionfeiern teilnehmen wollen. N sein Amt eingeführt Wesentlich sei die Entpolitisierung der Gemeinde. Es gehe in der Gemeinde nicht um Gesetzgebung, Politik oder religiöse Weltanschauung, sondern um die Exekutive, um gute, zweckmäßige Verwaltung zum Nutzen des allgemeinen Wohles. Sachlich-⸗ keit in der Verwaltungsführung sei hierfür die beste Grundlage. Wenn auch die Stadt wegen des geringeren Zerstörungsgrade noch nicht in das Wohnungsbauprogramm einbezogen sei, so wolle er nicht eher ruhen, bis die Wohnungsnot beseitigt sei. Eine ge- sunde, leistungsfähige Industrie verlange das. a 5 Mit Befriedigung stellte Dr. Kraus fest daß der Frage des Schulwesens größtes Ver- ständnis entgegengebracht werde. Um das von der Stadtverwaltung belegte Schulge- bäude wieder seinem ursprünglichen Zweck zuzuführen, wolle er für die Verwaltung eine provisorische Unterkunft schaffen.. Die Feierstunden endete mit der Sinfo- nietta für Kammerorchester„Der römsiche Brunnen“ von K. Huther. nen Brettern, da wird es friedlicher, In ein paar Sekunden muß ich den kleinen Wasserfall vor der Mündung passieren, dann kam ich bestimmt die Leute schon erken- nen.. Hinein geht es in die Kurve, der Wasser- fall ist nicht mehr zu erkennen, 80 ho steht der Wasserspiegel. ich sehe kein 5 Menschen, keinen einzigen, kein Stück Holz. Ja, Was ist den passiert, um Go teswillen. Ich schreie:„Pedrico Ped-⸗ rico!“ 5 5 Da kommt die See, die Barriere ist schon da. Sie hat Gegenströmung, es ist Flutzeit. Meine Fahrt wird langsamer,. In der Bar riere schlage ich um und komme Hart auf Boden. Floß lasse ich Floß sein und springe ab. Mit ein paar wilden Stöhen liege ich zwischen den Steinen am Strand. 85 Ganz weit draußen, wo die Brandung schäumt, sehe ich das Holz schwimmen Also— alles vorbei! 0. Später treffe ich Fischer vor der Mün⸗ dung. Pedrico ist nicht gekommen. Vie leicht ist er nicht durch den Tepual gekom- men? Jedenfalls haben die ersten trocke- nen Stämme von Flußholz die Drahtseile schwer belastet, und mit dem ersten Stapel der nicht abgezogen wurde, sind sie geri sen. 55 Das Zanze schöne Alerceholz schwimmt herrenlos im Pazifik spazieren. Der Trau ist ausgeträumt. Pedrico, der sichere Pe rico, hatte sich nach einer halben Stunde Weg einen Fuß verknackst. Er kam erst am nächsten Tag angehumpelt und sagte kein Wort. Er wußte ebenso Bescheid Wie alle anderen.„„ Am Feuer der Chilotenhütten spricht es sich schnell herum, Der Gringo muß gan: pleite sein. Kein Zoll Alerce hat er nun. Vielleicht hat auch einer armer Kerl Sagt.„„ 1 eee Are eee F*—* N N e 8 N 5 8 8 8 8 e 8 8— 2 2 8 8 Seite 6 MORGEN Bonnerstag, 7. April 1949 N Am 8. 4. entschlief unsere her- zensgute Mutter, Schwieger- mutter, Großmutter, Urgrogß- mutter und Tante, Frau 8 Marla Bauschlicher geb. Gössel im Alter von 69 Jahren. In tiefer Trauer: Gerd und Emilie Beyer, geb. Bauschlicher; Fritz und Ella Kramer; Wolfgang u. Heidi Koch; Enkel: Jürgen, Roman; Urenkel: Axel. Beerdigung am Donnerstag, d. 7. 4., 13.30 Uhr, Hauptfriedhof Allen Freunden u. Bekannten die traurige Nachricht, daß am 5. 4. 1949 mein lieb. Mann, un- ser guter Vater, Schwieger- vater und Opa, Herr 2 2 Franz Kreideweis wohlvorbereitet, kurz vor sei- nem 75. Geburtstag von seinem mit großer Geduld ertragenem, schwerem Leiden erlöst wurde. Mannheim, K 1, 17. Im Namen der trauernden Angehörigen: Frau Karoline Kreide weis Beerdigung: Donnerstag, 7. 4., 13 Uhr, Hauptfriedhof Statt Karten! Für die zahlreichen Beweise liebevoller Anteilnahme beim Heimgang unseres lieben, un- vergeßlichen Sohnes, Bruders, Schwagers und Enkels Heinz Wickenhäuser sagen wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten, ins- besonders Herrn Pfr. Staudt, Herrn Betriebsleiter Feil, der Betriebsvertretung der Firma Hch. Lanz u. den Hausbewoh- nern unseren innigsten Dank. Mannheim, den 5. April 1949 Traitteurstraße 36 Familie wiekenhäuser Billig! Kleiderschränke eintürig. 30.— 92,.— 105.— zweitürig. 145,.— 175. 195.— Areitürig. 230,.— 270,.— 310.— He h. Baumann& Co. qu 3, 4 Mannheim qu 5, 4 2 7 N Unsere Auswahl in Bekleſcdung ist de beachilich. 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Die Verdingungsunterlagen werden beim T. L., Abt. Autobahnen, Stuttgart-N., Jägerstr. 15, gegen Gebührenabgabe während der Dienststunden abgegeben, Die Eröffnung der Angebote findet am Mittwoch, 20. April 1949, vorm. 10.00 Uhr, auf Zimmer 305 statt. Die Zuschlagsfrist beträgt 4 Wochen. Stuttgart, 4. April 1949. Technisches Landesamt, Abteilung Autobahnen Stuttgart. Feldwegaufhebung. Es ist beabsichtigt, einen Teil des Feldweges Lgb.- Nr. 13 780 zwischen der Casterfeldstraße und der Siedlung in der Ge- wann Brückeswasen, Lgb.-Nr. 13 779, 127 aufzuheben Ein Plan, 1 dem die Lage des aufzuhebenden Feldweges eingezeichnet ist, liegt zur Einsichtnahmè durch die Interessenten im Zimmer 19 des Tiefbau- amts, U 2, 6, auf. Etwaige Einwendungen sind binnen 14 Tagen bei der Stadtverwaltung Abt. III T vorzubringen. Städtisches Tiefbauamt. Gräberaufruf. In den Vorortfriedhöfen sollen umgegraben und neu- belegt werden: Im Friedhof Mhm.-Feudenheim: Reillengräber Erwach- sener, Teil IX, aus der Zeit vom Juni 1913 bis Februar 1922; Mhm.- Neckarau: Reihengräber Erwachsener, Teil 1 aus der Zeit vom Juni 1923 bis März 1925, Teil IX aus der Zeit vom März 1925 bis März 1928, Reihengräber von Kindern: Teil II aus der Zeit Vom Januar 1928 bis Oktober 1936; Mhm.-Rheinau: Reihengräber Erwachsener: Abt. IV aus der Zeit von 1926 bis 1928; Mhm.- Sandhofen: Reihengräber Erwachsener: Teil I aus der Zeit vom Januar 1902 bis Juni 1913; Mhm.-Seckenheim: Reihengräber Erwachsener: Teil 1 aus der Zeit vom April 1913 bis Mai 1920, Teil II aus der Zeit vom Mai 1920 bis September 19253; Mhm.- Wallstadt: Reihengräber Erwachsener: Abt, II aus der Zeit vom Oktober 1920 bis Juli 1924.— Hierzu gehören auch solche Gräber, in denen später eine weitere Bestattung oder Urnenbeisetzung erfolgt ist, ohne daß die Ruhezeit der Grabstätte verlängert wurde. Anträge Nüsse-Mandeln per Ds. u. Gl. 3,50 u. 2,50 DM Frische Bier Stück 36—40 Zweiggeschäft Mhm.-Neckarau, Schulstraße 11 1 Geschäfte ̃ Transportgesch. m. Konz. u. 2 LRW. zu verkaufen. Näh. Telefon 419 69. Lebersmittelgeschäft, Weineinzel- Handelsgeschäft in vorderpfalzisch. Industriestadt zu verkaufen. Ange- bote unter 06736 an den Verlag. lebenzsmittelgeschäft Nahe Waldhof, umständehalber zu verkauf.(Erforderl. Kapital 6—6 Mille.)— Angebote unter Nr. 06340 an den Verlag. auf Verschonen der Gräber Erwachsener für eine weitere Ruhezeit von 20 Jahren(Gebühr 50.— DW) und von Kindergräbern für eine weitere Ruhezeit von 12 Jahren(Gebühr 25,.— D)), sind bis 31. Mai 1949 bei der Friedhofverwaltung Hauptfriedhof, zimmer 4) werktags zwischen s und 12 Uhr zu stellen. Spätere Verschonungsanträge können nicht berücksichtigt werden. Die Hinterbliebenen, welche die Erhaltung der Gräber nicht wünschen, werden aufgefordert, die Grabsteine einschl. Fundamente, Einfassungen sowie Pflanzungen bis spätestens 30. Juni 1949 zu entfernen. Vor dem Abräumen ist die Erlaubnis beim Fried- ofaufseher des betr. Vorortfriedhofes einzuholen. Nach Ablauf der Frist wird die Friedhofver waltung Über die nicht entfernten Grabsteine usw. verfügen. Mannheim, den 1. April 1949. Der Ober bürgermeister. Die Firma Gerhard Fiehler, Leder- und Lederabfall-Großhandlung in Mannheim, Graßmannstraße 4, hat Antrag auf Eröffnung des gericht. lichen Vergleichsverfahrens gestellt. Zum vorläufigen Verwalter wird Buchprüfer Friedrich Zwick, Mannheim, Paul-Marfin-Ufer 21, Telefon Nr. 433 01, bestellt. Mannheim, den 29. März 1949. Amtsgericht BG J. Stabiler Gartenschirm zu kauf. Ses. Angeb. unt. Nr. 06057 an d. Verlag. Deckbetten und Kopfkissen, kompl., Schlafdecken, Matr.-Schoner, Schla- raffia-Matratzen oder Kapokmatr., gut erhalten, für einige Betten zu kaufen gesucht. Angebote unter P 06293 an den Verlag. 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