— — . — ſentlicht unter Lizenz Nummer AIs WE 110 lantwortliche Herausgeber: Rarlackermann. E. Fritz v. Schilling 5 ſeaktion, Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz lieleton: 44 151. 44 152, 44 153 ankkonten: Südwestbank Mannheim Jiusemeine Bankgesellschaft Mannheim lostscheck konten: garlsrune Nr. 800 16 Berlin Nr. 961 95 ndwisshafen a. Kh. Nr. 267 43 cheint: Täglich außer sonntags 115 unverlangte Manuskripte über- Jummt der Verlag keinerlei Gewähr Memmmheimer RGE Unabhängige Zeitung Raden und der Pfalz N Geschäftsstellen: Schwetzingen, Karl Theodor- Straße 1 5 Telefon 645 Weinheim, Hauptstraße 63. Telefon 2241 Heidelberg, Plöck 3 Telefon 4980 Ludwigshafen a. Rh., Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatlich DM 2.80 zuzügl. UM 40 Trägerlohn. Postbezugspreis: Monatl. DM 3.11 zuzügl. DM 54 Zustell- gebühr. Kreuzbandbezug: Monatl. 3.88 Zur Zeit glit Anzeigenpreisliste Nr. 6 Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises Iabrgang Nr. 70 Einzelpreis 0, 15 DM Ihveizer Sonderzug nach Berlin prankfurt.(UP) Schweizer Beamte ga- u bekannt, daß sie die Erlaubnis der so- Vetischen Besatzungsbehörden ins eines Sonderzuges von Westdeutsch- 2 nach Berlin erhalten haben. Dabei zur Entsen- de jedoch betont, daß es sich um eine malige Angelegenheit handle, und daß sich raus keine Beziehung zu den seit zehn den verbreiteten Gerüchten über eine n der Sowjetunion beabsichtige Auf- bung der Berliner Blockade Herstellen se. 5 Jon politischen Beobachtern wird in die- n Zusammenhange darauf hingewiesen, ig die sowjetische Genehmigung für den weizer Sonderzug dle längst bekannte sache bestätige, daß die Unterbrechung J Eisenbahnverkehrs nach Berlin seiner- it nicht wegen„technischen Schwierig- eiten“ geschah, wie von sowjetischer Seite chauptet. Der Schweizer Zug wird zehn men Lebensmittel für die Schweizer Ge- ſndtschakt in Berlin mit sich führen. Auf Ir Rück kahrt soll er ca. 450 Schweizer Kin- r und 75 Erwachsene aus Berlin in die nweiz zurückbringen. Clay zeigt den Weg New Vork. DENA-REUTER) Der ein- ge sichere Weg zum Frieden“ liegt nach eeicht General Clays in der Bildurig eines des der freien Nationen Westeuropas schließlich Deutschlands. In einem Schrei- In, das Clay der am Montag in New Lork eehaltenen Generalversammlung der ame- 29. Ahl Ugelese Hamburg. el 5 5120 a den — 3 den nnung, Ihren böden t voll- giebig, nalten, Aunister präsidenten ischen Nachrichtenagentur Associated übermittelt hat, vertritt er die An- At, daß„die Bildung eines Bundes der en Nationen Westeuropas unter Ein- us Deutschlands stabile Verhältnisse in opa schaffen und die kommunistische Ex- Jusion nicht nur zum Stillstand bringen, ern auch ihre gegenwärtige Front rächen wird“. 90 DM für Generals verteidigung (g.-K.-Eig.-Ber) Wie verlau- ind mehr als 50 000 DM an freiwilligen en für die Verteidigung der seit Mo- in einem He ger Krank. 9 ernierten chemaligen 5 stein, von Rundstedt und des beralobersten Strauß eingegangen. Ini- or dieser Sammelaktion ist der ehemalige eralleutnant Hans Donath, der im Fangenen Jahr von Stuttgart aus verviel- ligte Briefe an ehemalige Offiziere und feunde der Generale mit der Bitte um frei- Spenden versandte. Nach den letzten 1 186 Formationen hat es den Anschein, daß so- ahl Strauß als auch von Rundstedt wegen kankheit nicht mehr vor Gericht gestellt „ irden. Einladung an Minister- präsidenten i Wiesbaden ENA) Die Schweizer Stadt aftnausen Hat die westdeutschen eingeladen, anläßlich ner kür die zweite Mai-Woche in Konstanz rgesehenen Konferenz der von ihr veran- lalteten Rembrandt- Ausstellung einen Be- ſach abzustatten. f CSI nicht einverstanden Frankfurt. Or.-Rp.-Eig.-Bericht) Der perlsche Ministerpräsident Dr. Ehar d Schweizer lte bei einem kurzen Aufenthalt in Frank- rt anläßlich seiner Reise zur CDU/ CSU- kung in Königswinter mit, daß die CSU Auspruch gegen die Bestimmungen des enen Bonner Kompromisses hinsichtlich er Schmälerungen der Vollmachten es Bundesrats erheben wird. Der Ein- ruch soll sich auf sieben Punkte des euen Grundgesetzentwurfs beziehen. New Vork. Die erste Ausstellung deutscher kaustrie-Erzeugnisse in New Vork nach dem liege ist am Sopntag beendet worden. Mehr 120 000 Besucher Wurden gezählt. ba ashinston Der UN-Vermittler für Pa- ins, Dr. Ralph Bunche, soll in die azere Wahl für den Posten eines Unter- Hatssekretärs im Us- Außenministerium se- den worden sein. baaopenhagen. Ein Großschmuggel mit karetten, Uhren und Fotoapparaten, sowie uisen, Gold und. Silberwaren über die Kutsch-dänische Grenze ist in den letzten agen durch eine umfassende Aktion der dä- benen Polizei aufgedeckt worden. Faris, Fast 100 000 Personen beteilisten ich am Sonntag an einer Friedensdemonstra- en te dom„Weltkriedenskongreß“ veran- haltet worden War. Washington. Von demokratischer Seite ist 0 amerikanischen Senat und Repräsentan- baus ein Gese zesvorschlag zur Durchfüh- ug des Sechs-Milliarden-Programms Präsi- n Prumans für eine allgemeine Kran- mwersicherung eingebracht worden. Der zan sieht eine Pflichtversicherung für 85 Pro- 1 t des amerikanischen Volkes in allen Fäl- 9 der ärztlichen, chirurgischen, Kranken- Aus- und Zahnbehandlung vor. 0 London. Die indonesisch- republikanische lomatische Vertretung in London hat über Starke holländische Angriffsoperationen“ auf umatra berichtet, die offensichtlich darauf bzlelen würden, den Sitz der provisorischen kepublikanischen Regierung auf Sumatra ein- aunehmen 8 N Baden-Baden. Ein Sprecher der französi- n Militärregierung hat mitgeteilt, man er- e zur Zeit Pläne zur Auflösung aller lo- anzösischen Zone. aalen dliutärresierungen in den Kreisen der DENN UPCEig.-Ber. Marschälle von fordert, angesichts Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim kinigung mit den Gouverneuren Feste Basis für Frankfurt. Nach einer fast sechsstündigen Konferenz der Delegation des Parlamenta- rischen Rates mit den drei Militärgouver- neuren Clay, Robertson und Koenig gab Dr. Adenauer vor der Presse die Er- Klärung ab, daß sie hierhergekommen seien, um mit den Gouverneuren zwei bestimmte Differenzpunkte, nämlich die Frage des Bundesrats und der Bundes finanz- verwaltung, zu besprechen. In diesen beiden Punkten sei eine Verständigung mit den Gouverneuren erzielt worden, deren Einzelheiten nach ihrer schriftlichen Fest- legung bekanntgegeben würden. In Ab- wesenheit der Generale hätte auch eine Aus- sprache zwischen den Vertretern der ver- schiedenen Parteien in der Delegation statt- gefunden. Dabei seien zwischen den Par- teien die noch schwebenden Differenzen im Wesentlichen beseitigt worden. Einzelheiten würden noch geklärt werden. Der baldigen Verabschiedung des Grundgesetzes durch eine groß Mehrheit im Parlamentarischen Rat stehe nunmehr nichts mehr im Wege. Dr. Adenauer fügte hinzu, daß jede Ver- ständigung selbstverständlch erfordere,„daß von allen Opfern gebracht würden“. Jede Partei habe Opfer bringen müssen und habe dies im Interesse des deutschen Volkes ge- tan, und, wie er glaube, sei damit ein gutes Werk für Deutschland und Europa ge- schaffen worden. Die Konferenz der Militärgouverneure mit der Delegation des Parlamentarischen Rates begann am Montagnachmittag. Nachdem diese Konferenz zunächst durch den Be- schluß des SpD-Parteitages in Frage gestellt worden war, schuf der in Bonn gefundene Kompromiß die Vorbedingung für die Aus- sprache. Die Wichtigkeit, die dieser Konfe- renz von beiden Partnern zugemessen wurde, bekundete sich darin, daß auf alliierter Seite Nationalregierung will die Stadt„bis zum letzten Mann“ verteidigen i Behörden bekanntgegeben, daß der, allge- meine Abzug amerikanischer Staatsange- höriger àus Schanghai begonnen hat. In einer entsprechenden Schanghai. OENA-AFEF) Der chinesische Ministerpräsident Ho Jing Tschin hat in einer Pressekonferenz die Absicht der Na- tionalregierung bekanntgegeben, Schanghai „bis zum letzten Mann!“ zu verteidigen. Diese Entscheidung sei nach Beratungen mit dem Kommandanten des Abschnittes Schanghai- Nanking, General Tan Gen Pu. dem chine- zichen Generalstabschef Ku Tschu Tung und weiteren höheren Offizieren der Armee und der Flotte getroffen worden. Demgegen- über wird laut UP von amerikanischen Be- obachtern, die die westlichen Vorstädte Schanghais durchstreifen, berichtet, daß ent- gegen allen Meldungen der Nationalregie- rung, Schanghai genau 80 wenig wie Nan- king verteidigt werden dürfte. Die in der westlichen Gefahrenzone der Stadt angeleg- ten Verteidigungsanlagen werden in keiner Weise als gut angesehen und dürften nach Ansicht dieser Beobachter höchstens zu einer kurzen Schein verteidigung ausreichen. Auch die in den Vorstädten zusammenge- zogenen Truppen träfen offensichtlich kei · nerlei Vorbereitungen für eine lange Ver- teidigung. Die Zahl der in der Sechs-Bil- lionen-Stadt zusammengezogsenen Regie- rungstruppen sollen sich auf 300. 000 belau- fen. Wie DENA-REUTER berichtet, sollen sich die kommunistischen Spitzen bereits bis auf 35 Kilometer an die Stadt herange- arbeitet haben. Die diplomatischen Vertreter Großbri- tanniens, Australiens und Kanadas haben die Staats angehörigen dieser Länder aufge- der Entwicklung in china, Schanghai so schnell wie möglich zu verlassen. Ebenso haben die amerikanischen Von unserer Frankfurter Redaktion Botschafter Murphy wie auch der poli- tische Berater General Robertsons, Steel. bei- wohnten und daß die Delegation aus Bonn diesmal 17 Mitglieder stellte“ während sie das letzte Mal aus 10 Abgeordneten bestan- den hatte. 5 a Zu Beginn der Konferenz berichtete nac einleitenden Worten von Präsident Dr. Adenauer Professor Carlo Schmid über den im interfraktionellen Ausschuß des Parla- mentarischen Rates gefundenen Kompromiß über das Grundgesetz, vor allem in den Punkten des Bundesrats und der Bundes- finanzen. Er hob dabei hervor, daß sich die CSU Abänderungsvorschläge zu den Be- stimmungen über die geschmälerten Bundes- ratsvollmachten vorbehalten habe. 5 Die Gouverneure erhoben, wie verlautet, keine grundsätzlichen Einwendungen gegen die in Bonn getroffenen Verein- barungen, betonten aber vor allem die Notwendigkeit einer positiven Einigung auf dieser Konferenz. Unklarheiten ergaben sich in der Frage des Finanzausgleichs zwischen den Ländern, der nach dem Bonner Kompromiß durch einfaches Bundesgesetz erfolgen könnte. Diese Regelung soll in den Augen der Gou- verneure die Länderinteressen nicht genü- gend berücksichtigen, weshalb von alliierter Seite Wert auf eine entscheidende Mitwir- kung der Länder beim Finanzausgleich ge- legt wurde. g Die Sitzung wurde wegen dieses strit- tigen Punktes um eine Stunde unterbrochen, um den Mitgliedern der Delegation Gelegen- heit zu interner Beratung zu geben. Die Sitzungspause mußte jedoch verlängert wer- den. Einem Vorschlag von Seiten der CDU auf Vertagung der Konferenz wurde von den Gouverneuren nicht zugestimmt. Nach einer einstündigen weiteren Be- Mitteilung wurden alle Amerikaner darauf aufmerksam ge- macht, daß sie keinen Schutz mehr genießen würden, auch wenn das amerikanische Ge- neralkonsulat in der Stadt verbleibe. Die amerikanischen Kriegsschiffe, die bisher auf dem Wangpu, einem Nebenfſuß des Jangtse, lagen, sollen in Richtung auf den unteren Jangtse auslaufen. um nicht in Kampfhand- lungen verwickelt zu werden. Bleibt Indien im die Weiterarbeit am Grundgesetz gewonnen sprechung verließen die Alliierten abermals den Sitzungsraum, um der deutschen Dele- gation Gelegenheit zu erneuter interner Be- sprechung zu geben. Nach wie vor bekun- deten aber die Gouverneure den festen Willen, die Konferenz mit einem endgülti- gen Ergebnis abzuschließen. Nach einer halbstündigen Pause wurde die gemein- same Sitzung wieder aufgenommen und nach einer weiteren halben Stunde beendet, Worauf Präsident Dr. Adenauer das Ergeb- nis bekanntgab. Die Entscheidung der heutigen Konferenz dürfte nach allgemeiner Ansicht der Kon- ferenzteinehmer von großer Wichtigkeit für den weiteren Verlauf der Bonner Verhand- lungen sein, da durch die Einigung mit den Gouvernèeuren eine feste Grundlage für die weiteren Beratungen in Bonn geschaffen worden sirid. 5 General Clay teilte nach Abschluß der Besprechung mit, daß das Grundgesetz nach Erklärungen von deutscher Seite bis 15. Mai kertiggestellt sein Wird. Die allgemeinen Wahlen würden vermutlich Mitte Juli statt- finden, Wobei es sich sowohl um die Rati- fizierung des Grundgesetzes durch die Landtage als auch um die Wahl zum Volkstag handen werde. Der neue West- deutsche Staat werde den Namen„Bundes- republik Deutschland“ führen. Der General betonte, daß auf der Konferenz von allen Seiten, auch von alliierter, Konzessionen gemacht worden seien, um das Grundgesetz möglichst bald verabschieden zu können LaFollette für starke Bundesregierung Middlebury Vermont).(UP) Der ehema- lige Militärregierungsdirektor kür Württem⸗ berg-Baden, Charles M. La Fo! lette, er- klärte auf der Jahresversammlung des Middlebury College, die USa müßten eine starke Bundesregierung in Westdeutschland Linsstzen, wenn gie Demokratie in Deutsch- land gedeipen olle, er Wies darauf hin, daß ein dest Staltskertet es Deutschland nicht die Kraft haben würde, die Demokratie zur Entfaltung zu bringen. Eine schwache Bun- desregierung werde in Deutschland nur von den Befürwortern des zuneingeschränkten Unternehmertums“ und in Frankreich von den„wildesten Elementen“ gefordert. Lafollette gab zu, daß eine starke Bun- desregierung in den Händen von Konserva- tiven oder Reaktionären eine Bedrohung darstellen könnte, wenn dieses jedoch der einzige Weg sei, um die Demokratie zur Blüte zu bringen, so sei es Klüger, einen Weg zu wählen, der eine Chance in sich berge, statt eines Weges, der hoffnungslos Sei. g commonwealih7 Konferenz über Verteidigungsfragen noch in diesem Jahr London.(UP) Die Konferenz der Com- monwealth-Ministerpräsidenten hat, Wie hier aus zuverlässiger Quelle verlautet, dem Entwurf einer Formel zugestimmt, die In- diens Verbindung mit dem Commonwealth nach Ausrufung der selbständigen Indi- schen Republik sichern soll. Man vermu- tet, daß sich die Delegierten über die end- einem; dem Westen zumindest abgeneigten, China flankiert sein werde, das mit Leich- gültigen Details rechtzeitig genug verstän- digen werden, um die Konferenz am Don- nerstag beenden zu können.. 5 Wie weiter bekannt wurde, sollen die Konferenzteilnehmer beschlossen haben, noch in diesem Jahre eine Verteidigungs- konferenz der Commonwealth-Länder nach Ceylon einzuberufen. Dieser geplanten Konferenz wird mit Hinsicht auf die stra- tegische Lage Pakistans im Mittleren besondere Bedeutung beigemessen. Die Displaced persons(op) entschädigungsberechligt Länderrat billigt Wiedergutmachungsgesetz von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Der Parlamentarische Rat des Süddeutschen Länderrates befürwortete nach längerer Debatte einstimmig den Neuentwurf eines Gesetzes zur Wiedergutmachung nazisti- schen Unrechts(Entschädigungsgesetz). Als Referent des Sonderausschusses erläuterte Ministerialdirektor Dr. Ringelmann die durch amerikanischen Einspruch erforder- lich gewordenen Aenderungen, denen zu- folge die DP's in den Kreis der Entschädi- gungsberechtigten eingeschlossen werden sollen. Allein für Bayern entsteht dadurch ein Mehraufwand von etwa 180 Millionen DM, der nur gedckt werden könnte, wenn kolgende vier Voraussetzungen erküllt würden: 1. Aus dem den Ländern über- tragenen Reichsvermögen sollen die KZ Liegenschaften mit Zubehör freigemacht werden, die für die Wiedergutmachung geradezu prädestiniert sind. 2. Die Militär- regierung soll ihre Zustimmung zur Ge- nehmigung von Länderanteilen zur Gewin- nung flüssiger Mittel im Rahmen der all- gemeinen Staatsverschuldung geben. 3. Dle Auswanderung der DP's soll in jeder Hin- sicht gefördert werden, damit die öffentlichen Haushalte entlastet werden. 4. Wird eine JEIA-Erlaubnis angestrebt. Wiedergut- machungsleistungen aus Mitteln zusätzlicher — Exporte zahlen zu dürfen. 5 Nur bei der Erfüllung dieser Voraus- setzungen läßt sich nach Ansicht des Sonderausschusses die finanzielle Mehr- belastung der Länder ausgleichen. Sollten auch diese Mittel nicht ausreichen, so er- scheint eine erhöhte Aufwertung der Kapi- talien der Sonderfonds für Wiedergut- machung als notwendig.„„ Für die DP's seien Widergutmachungs- leistungen für nachgewiesene KZ-Haft, ge- sundheitliche Schädigungen und die Ver- sorgung der Hinterbliebenen vorgesehen. Vermögensverluste könnten dagegen nicht berücksichtigt werden, da kein Land hier- aus er wachsende, ins Uferlose gehende Be- lastungen zu tragen in der Lage sei! General- anwalt Dr. Auerbach Gayern) gab be- kannt, daß sich im März 1949 in Württem- berg-Baden noch 47 000 PP s(davon 10 000 Juden), in Bayern 151 600 DP's(davon 29 000 Jaden) und in Hessen 30 620 DP'sSC (davon 11 000 Juden) aukhielten, Dr. Auer- bach und die anderen Sprecher plädierten in unmihbverständlicher Form dafür, daß man die Dp's in der Frage der Wiedergut- machung genau so behandeln solle wie die deutschen rassisch, politisch und religiös Verfolgten. 5. 8 Osten indischen Bemühungen, aus Verteidigungs- blocks jeglicher Art herauszubleiben, wie sie Ministerpräsident Nehru auf der gegenwärtigen Commonwealth Konferenz vertreten hat, sind nicht ohne Widerspruch von seiten verschiedener anderer Common- wealth-Länder geblieben. Sie haben darauf hingewiesen, daß Indien in Kürze von tigkeit in ein Sprungbrett der Sowjetunion umgewandelt werden könne. Mit dieser Argumentierung suchte vor allem Vizeadmiral Mountbatten, der frühere indische Vizekönig, auf die drin- gende Notwendigkeit einer Verständigung zwischen Indien und Pakistan hinzuweisen. Mountbatten und andere Sachverständige sind der Ansicht, daß eine solche Verstän- digung für die Verteidigung Asiens von Wichtigkeit sei. Sie betonen, daß sich Paki- stan gegen einen eventuellen Angriff von Norden her nicht allein verteidigen könne. Ceylon nimmt dieser Auffassung nach eine Schlüsselstellung in der Commonwealth- Verteidigung ein. Die Commonwealth-Ver- teidigungskonferenz müsse, so betonen bri- tische Kreise, mit derselben Dringlichkeit vorangetrieben werden, wie die Neurege- jung der Verfassungs- Struktur der briti- schen Völkergemeinschaft. Jangtse- Zwischenfall vor dem britischen Kabinett London.(UP) Der Jangtse- Zwischenfall hat in Großbritannien eine scharfe Kritik an der Regierung hervorgerufen. Verteidi- gungsminister Alexander hat eine seit längerer Zeit geplante Reise nach Norwe- gen verschoben, um sich eingehender mit dem Zwischenfall beschäftigen zu können. Die britische Regierung wird heute zu einer Bsprechung darüber zusammentreten, Die Stellungnahme der Regierung wird an- schließend dem Unterhaus, das seinen . ee beendet hat, unterbreitet wer- en. 5. Zwei Gründe sind es, die in Regierungs- kreisen Unbehagen hervorrufen. Der Tod von 44 britischen Seeleuten infolge der Be- schließung britischer Kriegsschiffe dürfte im Orient eine Herabminderung des Ansehens Großbritanniens als Ganzes gesehen und im eigenen Lande einen Verlust des politischen Prestiges der Regierung hervorrufen. Dienstag, 26. April 1949 eee eee, Schanghai beselzt Wie nach Redaktionschluß DENA-AFF aus Nanking meldet, haben kommunistische Truppen Schanghai im Laufe der Nacht zum Dienstag besetzt. Die Vorhuten haben gleichfalls die Vororte von Hangtschau er- reicht. Aenderung der französischen und britischen Spanienpolitik Paris.(UP) In hohen diplomatischen Kreisen Frankreichs hält man eine Aende- rung der französischen Politik gegenüber Franko-Spanien für erforderlich. Von der- selben Seite wurde auch zum Ausdruck ge- bracht, daß diese Ueberzeugung bis zu den höchsten Kreisen, einschließlich Außenmini- ster Schumans, hinaufgehe. Man Wolle nicht nur Spanien in die UN hineinbringen, sondern es auch zum Mitgliedsstaat des At- lantik-Paktes machen. Amtliche britische Kreise gaben ge- stern zu verstehen, daß keine Aenderung 1 der Haltung Großbritanniens zu Spanien er- folgt sei, obwohl einflußreiche Londoner Blätter sich inzwischen zugunsten einer Wie- deraufnehme der Beziehungen zu diesem Lande àußerten. Die Gewährsleute erklären, daß Großbritannien gegen einen Schritt in den Vereinten Nationen, der auf Wiederher- stellung der vollständigen diplomatischen Beziehungen der UN- Mitglieder zu Spanien abziele, nicht opponieren würde. Auf der an- deren Seite sei es jedoch unwahrscheinlich, daß Großbritannien selbst einen solchen Vorschlag machen würde. Tauziehen um Oesterreich ohne Ende London. OENA-REUTER Die Stellver- treter der Außenminister der vier Groß- 8 mchte, die mit der Ausarbeitung des öster- reichischen Staatsvertrages beauftragt sind, haben gestern ihre Verhandlungen in on- don wieder aufgenommen. Bei den weimo⸗ natigen Verhandlungen, die vor Ostern Ver- tagt worden waren, war kein wesentlicher Fortschritt erzielt worden. Politische Beo- bachter bezweifeln, daß eine weitere Ueber- prüfung der Klauseln des Vertragsentwurfes, über die noch keine Einigung zustande kam, viel Zweck haben wird. Auch die Sitzung gestern war bald an einen toten Punkt an- gelangt. Ueber die Höhe der Summe, die Oesterreich als Ausgleich für die im Land verbliebenen deutschen Vermögenswerte an die Sowjetunion zahlen soll, war kein Ein- vernehmen herzustellen. Der Sowietdele- gierte Georgi Zarubin bestand darauf, daß 150 00 Millionen Dollar in frei konver- tierbarer Währung innerhalb von sechs Jah- ren bezahlt werden sollen. In hiesigen westeuropäischen Kreisen be- steht laut UP der Eindruck, daß die sowie: tische Delegation danach trachte, in den Oesterreich- Verhandlungen Zeit zu gewin- nen bis sich die allgemeine europäische Lage geklärt hat. So lange hinter den Kulis- sen wichtige Verhandlungen über Deutsch- land geführt werden und der Kurs der letz- ten Entwicklungen auf dem Balkan sich noch nicht voll übersehen läßt, so sei die Sowjetuinion anscheinend nicht bereit, ihre gegraphisch außerordentlich günstige Posi- tion in Oesterreich aufzugeben. Kommunistenführer unter Polizei- schutz Plymouth. DENA-REUTER) Der Sekre- tar der kommunistischen Partei Großbri- tanniens, Harry Pollitt, mußte sich nach einer Versammlung in Plymouth durch einen Hinterausgang des Versammlungs- gebäudes vor einer erregten Menschen- menge in Sicherheit bringen, die das Haus vier Stunden lang belagert hielt. Die Ver- sammlung hatte sich in Tumultszenen auf- gelöst, als die von mehreren Seeleuten ange- führte Menschenmenge, die über Aeuge- rungen Pollitts zu der Beschießung briti- scher Kriegsschiffe auf dem Jangtsee erbit- tert war, in den Saal einzudringen ver- suchte. Dabei wurden Fenster und Türen eingeschlagen. Die Polizei verhaftete sechs Personen und brachte Pollitt in Sicherheit. Noch keine Einigung in Indonesien Batavia. DENA-REUTER) Die indo- nesisch- republikanische Delegation erklärte in einer Verlautbarung über ihre Verhand- lungen mit den Holländern hinsichtlich einer Rückkehr der republikanischen Regie- rung in ihre frühere Hauptstadt Diogja- karta, daß die Besprechungen zur Zeit emen schwierigen Punkt“ erreicht hätten. In der Verlautbarung wird darauf hinge- wiesen, daß die Rückkehr der republikani- schen Regierung ohne die Herbeiführung einer generellen Lösung der schwebenden Fragen für die Republikaner eine schwie- rige Lage schaffen würde, die von keinem indonesischen Politiker verantwortet wer⸗ den könne. Der Weltsicherheitsrat, 80 heißt es u. a., habe sowohl die Wiederher- stellung der Indunesischen Republik als auch einen gleichzeitigen Waffenstillstand und Zurückziehung der holländischen Streitkräfte gefordert. Die Rückkehr nach Djogjakarta würde nur zu weiteren Ver- Wicklungen führen. — MORGEN Dienstag, 26. April 1949 IN..) Dienstag, 26. April 1949 Konzeple und ſtezepie Beginnen wir gleich ohne Umschweife: warum fanden die vielen seit 1945 mit gro- em Ernst betriebenen Bemühungen, die steril gewordene politische Unterhaltung aus mrer Starre zu lösen, nicht jenes a8 nötig gewesen wäre, um das öffent führte Gespräch in Deutschland forcieren? Wenn wir die Par diesem Vorgang gewiß eine Rolle spielen, auber Betracht sgedrückt, sehen wir, in einem Bild av zweigleisigen Schienenstral einer Seite ein paar große Ko 5 sind, die Schottersteine unter zukloh und die Gleise in die passende Richtung zurück- zurücken. Dicht daneben, auf der anderen Seite der Schienen, sind Gruppen und Grüppchen in eilfertigem Gehämmer damit beschäftigt, auch ihrem Schienenstrang einen halbwegs tragfähigen Unterbau zu schaffen. Man mag gegen diesen Vergleich seine Einwände haben— aber er skizziert immer- hin doch ganz klar den Weg, auf dem sich seit bald vier Jahren zu einem groben Teil unsere öffentliche Meinungsbildung vollzo- gen hat. Es würde zu weit 1ühren, an dleser Stelle einen Katalog der Gruppen und Kon- ventikel anzuführen, die nach 1943 entstan- den und auch wieder aus dem Blick ver- lorengegangen sind. Aus dem Dunstkreis der Erinnerung taucht dieser und jener Name Auf:„Ellwanger Kreis“,„Tübinger Kreis“, „Alemannischer Kreis“,„Braunschweiger Kreis“,„Deutsche Union“, und neuerdings der„Schwäbische Kreis“. Neben diesen Zir- keln sind aber auch— und diese Unter- scheidung gilt es deutlich herauszustellen Vereinigungen hervorgetreten, die in ihrem eigenen Wirkungsbereich die Ideen und Ge- danken kräftig vorwärts getrieben haben. Während die viel beachtete„Aktions- gruppe Heidelberg“ mit ihren Schrif- ten und Diskussionen wesentliche Beiträge zur Bildung einer öffentlichen Meinung in Deutschland nach den Tagen des Zusam- menbruchs lieferte— Wobei der Akzent dle- ser Gruppe überwiegend auf dem Sozial- politischen lag— bemühte sich die„Wirt- sSchaftspolitische Gesellschaft von 1947“ in Frankfurt darum, von den wirtschaftlichen Voraussetzungen und ihrem Vorrang her zu einer politischen Konzeption zu kommen. Währenddessen machte auch die „Deutsche Wählergesellschaft“ von sich re- den, die mit ihren vehement vorgetragenen Prinzipien die Wähler mit dem Für und Wider der Wahlsysteme überhaupt einmal ausführlicher bekannt machte. Es ist das Verdienst dieser Gruppen, zu denen auch der um die Neutralisierung Deutschlands besorgte„Nauheimer Kreis“ zählen kann, daß sie neben der geschäftigen Betriebsamkeit zahlreicher Grüppchen und Zirkelchen das Potentis!“ urissrer politischen Möglichkeiten vor Au- gen geführt haben. Warum aber— und damit kommen wir Wieder auf den Eingang unserer Betrach- tung zurück— folgte den Bemühungen nicht der Widerhall, der so sehr erhofft wurde? Aus welchem Grunde blieb der Gegenkontakt aus, ohne den, wie die Physik lehrt, der Funke nicht überspringen kann? Und wo überhaupt sollt der Funke zünden? Damit kommen wir auf eine Kern- frage unserer politischen Situation über- haupt. Der Partner fehlt, wie jüngst ein Zeitgenosse meinte, der andere Teil- nehmer am Gespräch. So muß es einseitig bleiben, weil niemand da ist, der die An- regungen und Ideen aufgreift, damit sie zu einem fortwirkenden Bestandteil, werden können. Sind es die Besatzungsmächte, sind es die Deutschen, die für eine Partnerschaft fehlen? Wer das Ringen des Parlamenta- rischen Rates um die staatsrechtliche Festi- gung Westdeutschlands beobachtet, wird zugeben müssen, daß das eine das andere nicht ausschließt. Mit anderen Worten: die Besatzung und auch wir selber müßten über die Institution einer deutschen Regie- rung zu Gesprächsteilnehmern werden. Von hier aus müßten die Rufe zurück- Hallen, die von klugen Leuten in den Wald hineingerufen werden. Was nützt bei der In- Stallation elektrischer Einrichtungen das vor- züglichste Gerät, wenn die Stromzuführung kalsch gepolt ist? So oder ähnlich verhält es sich mit dem Willen, die polltische Sterilität zu überwinden und die amorphe große Oef- kentlichkeit mit der Aussicht auf eine wenig- stens bescheidene Wirkung anzusprechen wie sich die Ausstrahlung eines Morse- s ungehört verliert, wenn beim Emp- . erät die Antenne fehlt, so müssen sich auch die Bestrebungen in der öffentlichen Meinungsbildung auf die Dauer ohne Reso- nanz verflüchtigen, wenn nicht eine für alle sichtbare Einrichtung— sagen wir Regie- rung— vorhanden ist, die die Funktion eines Katalysators übernehmen kann. E. Sch-er SPD. Niederlagen bei Nachwahlen Kiel DENA). Die SPD mußte am Sonn- tag bei drei Nachwahlen in Schleswig-Hol- stein Niederlagen einstecken, während die CD in allen drei Fällen Stimm- und Sitz- verhältnis behaupten bzw. sogar verbessern konnte. In Kiel-Holtenau erreichte dle CU 2493 gegenüber 2295 Stimmen der SpD bei einer Wahlbeteiligung von 88 Prozent. Im Kreise Steinburg wurde der bisherige Land- rat Adolf Rohde(CDU) mit 1774 Stimmen wieder gewählt, während die SpD nur 1160 und die KPD 32 Stimmen auf sich verei- nigen konnten. In der Gemeindevertretung von Reußenköge bei Husum büßte die SPD ebenfalls einen Sitz ein und konnte nur vier Vertreter über die Reserveliste einbringen, während die CDU fünf Ver- treter in direkter Wahl gewinnen konnte. Schleichendes Mißtrauen auch in der Ostsee Sowjets verhören Besatzungen dänischer Fischkutter Von unserem Skandinavien- Korrespondenten Dr. F., Welt mann) Wiederum wurde ein dänischer Fischerei- kutter, e Dahl“ aus Esbjerg, von der russischen Marie in der Ostsee aufgebraclit und nach dem lettischen Hafen Windau es- Korclliert, Weil er angeblich die von den So 5 1 russische oder russisch-be- herr geforderte Zwölf-Meilen- grenze nicht respektiert habe. Das Auf- bringen schwedischer und dänischer Kutter in der Ost„am laufenden Band“ hat be- reits zu diplomatischen Anfragen der beiden skandinavischen Länder in Moskau Anlaß gegeben. Die sowjetische Marineaktivität in der Ostsee verrät zwei Hintergründe: m Will demo ieren, wer nunmehr un- bestritten„Ostse Nr. 1“ ist, und man befindet sich von i r Seite offenbar in der Ostsee besonders„aòuf dem kalten Kriegspfad', wie ein neues skandinavisches Wort so treffend sagt. Küste Die Frage der Hoheitsgewässer ist im internationalen Seerecht reichlich verwirrt. Die meisten Staaten halten sich jedoch an die Freiheit der Meere auberhalb der Drei- Meilengrenze, während Rußland also auf der Zwölf-Meilengrenze besteht. Jede Dis- kussion über die Frage, ob sich der aufge- brachte Kutter wirklich innerhalb der Zwölf Meilengrenze befinde, wird regelmäßig von den russischen Kommandanten mit folgen- den Worten kurzerhand abgetan:„Ich würde Ihnen raten, Kapitän, schriftlich an- zuerkennen, dag Sie sich innerhalb der Zwölf-Meilenzone befinden,— sonst kann Ihnen die Sache teuer zu stehen kommen.“ Worauf der betreffende Kapitän natürlich regelmäßig die gewünschte Unterschrift gibt, die ihm spätere Ersatz- und Ver- sicherungsansprüche verwehrt. Man leugnet von amtlicher dänischer und schwedischer Seite nicht die Möglichkeit, daß in einem oder anderen Falle wirklich ein Irrtum vor- gelegen haben kann, zumal ja ein Fischerei- kutter nicht über dieselben Navigations- instrumente verfügt wie ein Kriegsschiff. Aber man fragt sich, warum man sich russischerseits nicht— besonders beim ersten Male— mit einer Verwarnung be- gnügt, sondern regelmäßig den Kutter auf- bringt, ihn in einen russischen oder russisch- beherrschten Hafen eskortiert und manchmal erst nach Wochen und eingehend. sten Verhören freigibt. Ganz abgesehen von dem materiellen Verlust— die Ladung verdirbt ja meistens— ist dieses Verfahren kür die Betroffenen äußerst unangenehm. obwohl über schlechte Behandlung durch die Russen bisher nicht geklagt wird. Der Radiosender des Kutter wird sofort außer Betrieb gesetzt und Mannschaft und Kapi- tän jede Möglichkeit genommen, Reederei oder Angehörige über, ihren Verbleib eine Mitteilung zu geben. Europa muß seine Wunden gemeinsam heilen Die ausgleichende Rolle Robert Schumans/ Von Dr. Franz C. Heidelberg Die französische Außenpolitik steuert nach mehreren Jahren abwar- tender Unentschiedenheit wie der einen festeren Kurs. Die Ge- schichte hat dargetan, daß es falsch gewesen ist, nach dem ersten Weltkrieg die Wechsel- Wirkungen der europäischen Länder zuein- ander zu übersehen. Die politische Situation zeigt, daß das System der Sicher- heit, auf dem sich Frankreichs äußere Po- litik gründete, zusammengebrochen ist, nachdem zuvor anderes, darunter Deutschland, zerbrach. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts hatte man in Paris großen Wert darauf gelegt, enge Bündnisse mit den östlichen Nachbarn Deutschlands zu besit- zen. Bis zu den Tagen von Brest-Litowsk war Rußland der Verbündete, dessen Funk- tionen nach 1918 Polen und der Kleinen Entente zugedacht waren; im Jahre 1935 trat Rußland selber wieder in Erscheinung, sprang im August 1939 brüsk ab und war zwei Jahre später, nicht aus völlig freiem Entschluß, wieder da. Ob der Aufwand, den Frankreich in dem ihm fernen Osten getrie- ben hat, sich bezahlt gemacht hat oder nicht, ist bier und heute nicht zu erörtern. Denn heute bilden diese einstigen Bundesgenossen 915 Ser one 128 WAREN VERKEHR vor Mhrungs reform u. Bloctade nach VaHrungsreform in Millionen RON SAS FRANZ. ZONE Stillstand im Interzonenhandel Die hier wiedergegebene Zeichnung zeigt, daß die Blockade und Gegenblockade Berlins den Wirtschaftsverkehr zwischen der Ostzone und Westdeutschland in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres fast völlig zum Erliegen gebracht haben. „Die Großherzogin von Köhler- Helfrich Umjubelte Offenbach- Premiere in Heidelberg Von dieser neuen Inszenierung des Heidel- berger Intendanten Heinrich Köhler- Helffrich kann man nur sagen: kommt und seht sie euch an. Wer nicht überwältigt wird von dem Witz und Geist. von der spru- delnden Fülle prachtvoller Einfälle, von dem turbulenten, aus dem Nichts geschaffenen Le- ben und Treiben, von dem zu heller Lust auf- gestachelten komödiantischen Spieltrieb, der lasse sich begraben und der schwarze Gehrock des Philisters sei sein letztes Kleid. Entfessel- tes Theater, zauberhaft wie eh und je. Es maächt die Flasche Sekt nicht überflüssig, er- muntert erst dazu. Man wird noch lange von dieser Einstudierung sprechen, wird sich, in der Erinnerung, noch an ihr laben und er- kreuen, wenn Köhler-Helffrich längst Heidel- berg verlassen hat. Nicht auszuflenken, was daraus geworden Wäre, wenn dieses Stück in die Hände eines Feld-, Wald- und Wiesen-Regisseurs geraten Wäre. Denn das Sujet— dürftiger in der Rah- menhandlung als die sonstigen Libretti Offen- bachs— enthält zwar hübsche, geistvolle Apereus gegen die Duodezfürsten Europas, die 1867 zur Weltausstellung nach Paris kamen und sich über diese Offenbachiade„königlich“ amüsiert haben sollen, es wirkt aber gerade dadurch auch stärker zeitgebunden und passé. Die Persiflage des Militarismus, die allerdings ist zeitlos gültig und herzerquickend alle Tage. Davon kann nicht oft genug gesungen und gesprochen werden, das kann nicht. oft ge- nug durch eben jenen Kakao gezogen Werden, durch den Köhler-Helffrich nicht nur die„Be- trokkenen!“— die verliebte, eifersüchtige und ben mündig gewordene Großherzogin, ihre Hofkamarilla und das junge Menschenpaar sondern auch die andern, mit ihnen die„Li- zenzträger samt und sonders, Kurz, alle Welt Und nicht zuletzt sich selbst zieht. Nur wer Humor hat, macht gute Figur in diesem Spiel. Köhler-Helffrich hat ihn, und darum:„Kopf noch, Heinlein! Diesen Offenbach macht dir 80 leicht keiner nach. Den zweiten Akt nicht mit seinem Verschwörerterzett und die von der rachebrütenden Großherzogin gestörte Brautnacht im dritten Bild nicht, das als büh- nenbildnerischer Einfall belacht und beklatscht Wurde, als der Vorhang eben hoch war. Gewiß steckt eine Unsumme Arbeit dahinter(nicht zuletzt in den schwierig durcheinandertrei- benden Tanzszenen— man merkt es nicht mehr, alles ist übergossen vom anmutigen La- cheln spielerischer Gelöstheit. Das Feld, das Offenbachs und seiner Text- dichter Henri Mellhac und Ludovie Ha- levy in der Neubearbeitung von Karlheinz Gutheim) aufreizend elegante Frechheit be- streichen, reicht weit. Es reicht von der poli- tischen Zeitsatire bis zur künstlerischen Per- siflage. Verwöhnt wird ebenso die Fassaden- herrlichkeit fürstlicher Potentaten, wie die „grande opera“ als Kunstgattung, und sei es auch nur in den Spritzern weniger Takte, die diese oder jene Ensemble- Nummer beenden. Daneben aber steht der Musiker Jaques Of- fenbach, dem nicht nur zündende Chausons eingefallen sind, dem vielmehr eine kast heimlich gehütete Sehnsucht nach lyrischer Melodik zu schaffen machte. Einer Melodik, die Wohl hie und da an Lortzing gemahnen mag, aber dennoch viel leichter wiegt, mit delikateren Strichen hingesetzt ist, und zwar nicht(mehr) mitreißt., durch ihren Charme jedoch durchaus noch zu bezaubern vermag. Eugen Hesse hat dieses Timbre sehr glück- lich getroffen, wie er überhaupt die Auffüh- rung überaus umsichtig und klug auswägend musikalisch betreute. Von dem einen Büh- nenbild Helmut Nötzoldts wurde schon ge- sprochen, die anderen, der Platz vor der Residenz und das Interieur, seien in das Lob eingeschlossen. 5 Aus der Schar der„singenden Schauspieler“ oder„schauspielernden Sänger“(wie man will) einzelne herauszuheben, fällt schwer. Man sollte einer glänzenden Ensemble- leistung nicht mit dem zensierenden Rot- Habe mit anderen zusammen den Ostblock, und damit eine Bedrohung, die sich auch gegen Frankreich richtet. Daraus hat sich eine ver- einfachte Rechnung ergeben, als deren her- vorragendes Merkmal der Ausfall unbekann- ter und unsicherer Faktoren wie Heeres stärke oder Kriegspotential ferner Länder anzusehen ist. Frankreich hat die Folgerun- gen gezogen, indem es mit Schwung an das roblem der europäischen Födera- tion gegangen ist und zu erkennen gegeben het, daß es bereit ist, gewisse Ein- schränkungen der eigenen Sou- veränität hinzunehmen, wenn dadurch das organische Wachstum des neuen Gebil- des gefördert werden kann. Zur Vergangenheit gehört der fast uralte deutsch- französische Gegen- SA t Zz; ohne seine Ausräumung ist ein sy- stemvoller Aufbau Westeuropas unvorstell- bar. Ist diese Erkenntnis auch längst All- gemeingut, so ist es doch nicht leicht, sie zu betätigen, Nun scheint die Macht des Ge- schickes in dieses leidensvolle Kapitel in der Geschichte zweier Völker eingegriffen zu an die Spitze des französischen Kußenminf⸗ steriums und der Kurs, den er eingeschlagen Hat, könnten diese Vermutung nähren. Sollte Robert Schuman, der Sohn Lothringens, be- rufen und gar auserwählt sein, aus einer Landschaft heraus, die das Bindeglied zwi- schen zwei einstmals großen Nationen ist. die Brücke zu schlagen? Vielleicht ahnt er selbst, daß er diese Mission hat. Robert Schuman hat an sich selber allen Widersinn der deutsch- französischen Spannung und und ihrer Wechselfälle erfahren. Wie Poincaré durch persönliches Erlebnis zum Nationalisten und Feind Deutschlands geworden war, so hat eine andersartige Ab- Wicklung die Geschehnisse— im Verein mit einer anderen Betrachtungsweise— Robert Schuman zum Europäer, mindestens aber zum Mann des Ausgleichs ge- formt. Schuman ist im besten Sinn ein Kind der Landschaft, auf deren Boden deutsche und französische Lebensart in allen ihren Aeußerungsformen Jahrhunderte hindurch zusammentreffen. Er ist ein harter Arbeiter und kennt die Probleme, die Er anfaßt aus eigenem Studium, immer sehr genau und kann dabei scheinbar klein- lich sein; aber er sieht die Dinge mit dem notwendigen Abstand und ist— was sich mitnichten als deutscher Grundzug bei ihm stift zu Leibe gehen. In seiner Art war der eher melancholische als trottelige, ver- liebte Prinz Heinrich Ernst Alfred Stocks 80 trefklich, wie die prächtigen Typen der drei„Verschwörer“: Walter Kocks(General Bumm), Helmut Conradt(Graf Brunnenhorn) und Car! Walther Garon Gappenach). Fritz Zehrers„General Fritz“, quicklebendig im Spiel, Eva-Maria Petersen, A la Heli Finken zeller, als liebenswerte Braut Wanda, und, nicht zuletzt die Hauptperson: Linde Lauble als„Julia, Großherzogin von Gerolstein“ bil- deten das Terzett, um das sie alle, für oder gegen, sich bewegten. Der Beifall, der mit jedem Akt sich stel- gerte, nahm die Form einer begeisterten Ova- tion an, als zum Schluß Köhler-Helffrich sich im Kreise seines Ensembles verneigte. K Uurt Heinz Kultur nachrichten Die westdeutschen Kultusminister, die in Kempfenhausen bei Starnberg tagten, stimm- ten einer Filmselbstzensur zu und beschlossen ferner, ein Institut für Unterrichtstilm auf Dreizonenbasis in München zu errichten. Die Berliner Philharmoniker werden im Juni in Begleitung von Wilhelm Furtwängler eine vierzehntägige Konzertreise durch die Westzone unternehmen und Mitte August bei den Edinburgher Festspielen sechs Konzerte geben. „Barbara Blomberg“ ist der Titel eines Schauspiels von Carl Zuckmayer, das am kom- menden Samstag in Anwesenheit des Dichters in Konstar.z2 uraufgeführt wird. Elisabeth Bergner spielte in einer New Vorker Aufführung von Goethes lphigenie“, die Victor Barnowsky inszenierte, die Titel- rolle. Nach Argentinien, wo men kürzlich deut- sche Wissenschaftler mit schwarz-weiß roten Fahnen und Rosetten begrüßte(die sle Übri- gens anzustecken ablehnten), wird nun auch der 1943 bei Goebbels in Ungnade gefallene einstige Filmprofessor Karl Ritter gehen. Er will dort seine Filmarbeit wieder aufnehmen. Hie Berufünig Rogert Schumanns entziffern läßt— Realist. Erst vor wenigen Tagen erklärte er einem deutschen Jour- nalisten mit sichtbarer Befriedigung:„Es sind erst vier Jahre seit Kriegsende ver- strichen, und schon ist jeder Gedanke des Hasses und der Rache aus unserer Politik verschwunden.“ Man vergißt in Deutschland zu leicht— und mitunter wohl auch zu gern—, daß es einen 8. Mai 1945 mit einer bedingungslosen Kapitulation gegeben hat. Soweit es eine deutsche Politik überhaupt gibt, hat sie duri mren neuen Ausgangspunkt. Wenn der Außenminister eines Landes, das vom Krieg sehr mitgenommen worden ist, die eigenen Narben vergessen und die Wunden des ein- stigen Gegners verschließen helfen will, 80 sollte man verstehen, daß auch Narben, die man vergessen möchte, mitunter Schmerzen machen; sie reagieren auf klimatische Einflüsse, und es gibt auch in deer Politik Veränderungen im Klima. Als Schuman in der Ruhrfrage die franzö- sische These mit Erfolg vertrat, hat er durchblicken lassen, daß Frankreich nicht auf der Verneinung beharren will, sondern einer positiven Regelung des Problems durchaus aufgeschlossen gegenübersteht. Er Hat auf die verwendung der Ruhr- schätze kür ganz Europa hingewiesen, Inzwischen ist der Gedanke weitergespult worden im Sinn der Errichtung eines gro- Ben europäischen Wirtschafts- zentrums, das neben der Ruhr auch Lothringen und die Saar umfassen soll. Darf von Deutschland aus, das eine Schuld an Europa hat, und wo der europäische Ge- danke immer eine Heimstätte gehabt hat, der Fortschritt, den diese Idee gerade in Frankreich und gerade unter der Führung Schumans macht, in seiner Bahn aufgehal- ten werden? Will Leopold III. zurückkehren? Bern.(UP) Der im Exil lebende König Leopold III. von Belgien führte gestern im Gebäude der belgischen Gesandschaft in Bern, in Anwesenheit des belgischen Mini- ster präsidenten Paul Henry Spaak, Justiz- ministers Moreau de Mele n, sowie des Lei- ters des königlichen Sekretariats in Brüssel, Professor Jaques Pirenne, Besprechungen mit Prinzregent Charles. Die Konferenzen, die unter Ausschluß der Oeffentlichkeit stattfinden, sollen eine Klärung der belgi- schen Königsfrage herbeiführen. Nach Ansicht eines König Leopold nahe- stehenden Blattes soll dieser beabsichtigen, Prinzregent Charles aufzufordern, die Funk- tionen als Regent niederzulegen. Die Liebe, Paris hält im Winter nicht das, was es im Frühling und Herbst verspricht, es sei denn, man habe erstens viel Geld und zwei- tens Freude an night clubs. Die gibt es in rauhen Mengen, und sie ver- drängen immer mehr die kleinen, heimeligen Kabaretts, in denen eigentlich gar nichts pas- sierte, und die doch eine Atmosphäre be- sahen, der man sich nicht entziehen konnte: die Atmosphäre des esprits, genauer gesagt: des erotischen esprits. Uebrig blieben„intel- lektuelle Keller“, in denen weder die Keller, noch die Kunden sonderlich intellektuell sind. Man tanzt dort auf unwahrscheinlich engem Raum unwahrscheinlich wilde Tänze. Die sie tanzen, sind Anhänger irgendeiner Philosophie des Denkens, Malens oder Handelns Man merkt es ihnen aber nicht weiter an, und man weiß nicht einmal genau, ob da Paare tanzen, oder ob sich philosophische Gegner zweierlei Geschlechts nach den Klängen einer aryth- mischen Negermusik handgreiflich auseinan- dersetzen. Ob Sartre dabei gewinnt oder nicht, ist nicht festzustellen. Die Theater sind— wie überall auf der Welt— gestorben. Es gibt genügend Theater. genligend Stücke, genügend Besucher und vor Allem genügend Kritiker. Letztere führen ein schweres Leben. Sie möchten so gerne einmal loben, aber sie können schließlich nicht den ganzen Abend im Theater mit verbundenen Augen und Oropax in den Ohren dasitzen. Man ist roher geworden, brutaler. Wo einst das Erotische bezauberte, ist jetzt das Sexuelle en vogue und manchmal peinlich. Wenn— zum Beispiel— Henry Bernstein in seinem neuesten Stück„La Soif“(und es ist der Durst nach der Frau) den Liebhaber (Jean Gabin), der über den Betrug seiner Freundin(Madeleine Robinson) mit selnem besten Freund, einem Arzt(Claude Dauphin) so etwas wie eine Herzattacke erleidet und zu sterben glaubt, in seinem, vom betrügeri- schen Freund überwachten„Todeskampf von nichts anderem zu reden und an nichts anderes das Capital und ein Duell Z wel Pariser Theatererlebnisse im Frühling 1949 — Reisenotizen aus Ostdeutschland Von Gerd Wein 95 Ich bin plötzlich so etwas wie ein pitalist“ geworden. Für 220 DM erhalte 04 in der Bebraer Wechselstube 880 U Ost. Ich werde also in den nächsten ch Wochen billig reisen und leben könneg überlege ich mir, daß beispielsweise 0 bei mir notwendig gewordener Haarsch und eine Rasur drüben in der Ostzone p 25 Pfennig nach Westgeld kosten wird billiger Spaß. Ich muß darüber lächeln, 0 wohl es eigentlich traurig ist.— Konig Welt heutel Man reist in Deutschland,* Deutschland nach Deutschland. Und Ka sich doch nicht wie in Deutschland. Ich solle das Geld gut verstauen, ha mir der Mann hinter dem Wechseltisch g sagt. Der Russe würde es mir abnehme denn er verlangt den Notenumtausch z seinem Schlagbaum.— Für eine DM-e erhält man dort fünfundsiebzig Pfenuſ Ost. in peinlicher Unterschied! Ich 220 die grogen Ostmarkscheine aus der Paz Der Mann hinter dem Wechseltisch hal leicht reden. 880,.— Mark lassen sich n 80 leicht unsichtbar machen. Obersuhl. Wir steigen aus dem 20 Es hagelt, schneit und regnet zugleich, Re nen Hund jage man bei einem solchen de ter ins Freie, meint eine Frau. Wir zu ein gutes Dutzend, die zum Schlagbe wollen.„Warum haben sie nicht den On bus benutzt?“ fragt uns der Beamte an d Sperre. Er wäre bis zum amerikanisch Schlagbaum gegangen. Schade, wir hatt davon keine Ahnung. Die Kontrolle ist streng. Mehr Gepd als Paßkontrolle. Aber die Abfertigung gt trotz dieser Unbequemlichkeit schneller ich gedacht hatte. Der Polizist wünschte gar noch eine gute Reise.„Hoffentlich dachte ich. Erwartungsvoll und mit ety klopfenden Herzen gehn wir weiter, zum Schutz haben wir uns zu kleinen Gru pen zusammengefunden. Aufmunterndh Worte und Scherze wechseln hin- und her Jeder versucht dem anderen Mut zu ma. chen. Zu was? Es wird eben zu viel uber die russische Zone gesprochen. Je näher wi dem russischen Schlagbaum kommen, je sti, ler werden wir alle. Das gleiche Bild pid am amerikanischen Schlagbaum bietet dd uns auch hier. Paß- und Gepäckrevision, Diesmal von russischen Soldaten und deut- schen Volkspolizisten. Es geht langsam Ru- sen und Polizisten haben viel Zeit. Hinlge der schon Kontrollierten kehren zuruck „Was ist“ und„warum“ fragen wir. Bel die- sem hat eine Unterschrift und bei jenem ein Stempel gefehlt. „Dokumente Kamerad“ sagt ein Kleine Unterleutnant zu mir. Meine Hande Atem Ich reiche ihm alles, was ich an Ausweisen besitze.„Warum Du Angst?“ fragte er mich und zieht die Stirne kraus. Ich ärgerte mie und zuckte mit den Schultern. Er grinste und macht auf meinen Interzonenpaß eine Stempel.,„Karascho“, meint er und gib die Ausweise zurück. An einigen Volkspolizisten drücke ich mich vorüber. Die Omnibusse nach Eisenach stehen dort, meinte einer von ihnen. Beinahe glücklich sitzen wir nun an dem Wagen de- der war der Meinung, daß der Grenzüber- tritt gar nicht schlimm gewesen sel, Die Straße nach Eisenach ist schlecht. Veberall sind Schlaglöcher. Vor dem Bahnhof halten wir.„Endstation“, sagt der Fahrer. Das an und für sich stille Straßenbild Eisenachs wird nur allzu oft aus Seiner kleinstädtischen Besinnlichkeit herausgeris- sen. Polizisten und Soldaten sind es, die den Beschauer plötzlich vileder daran erinner, Wo er ist. Im Gegensatz zu vielen anderen Städten der Ostzone, die weiter östlich lle gen, machen die Menschen hier einen kreieren Eindruck. Vor dem Bahnhof werde ich wiederholt von einigen Männern un Frauen angesprochen.„Brauchen Sie en Zimmer?“ fragen sie.„Nein, ich brauche keines.“ Sie stehen Übrigens Tag und Nach hier und warten auf einen Mieter, und sel“ nur einer für eine Nacht. Das Geld ist nabl wie überall und jede nebenher verdiente Mark ist kostbar.(Wird fortgeseti eerst, zu denken wein, als— in welcher Weise 1 deleine auf ihn reagiert hat, dann ict wirklich etwas dürftig. Noch dürktiger an. ist es, daß, wenn er vom verblüfften 1 erfährt, bei ihm sei es ganz anders Feng wesentlich kühler, der Sterbende Seng gesund wird, weil er weiß, daß bade doch nur ihn liebt. Was für 1 die wirrung der Begriffe. irgendwie schein 1 viel geprlesene französische Logik gelitten 1 haben; sle überzeugt auch die Franzosen nch mehr, obwohl— im konkreten Fall 1 Aufführung erstklassig ist. Der Schluß 50 Ganzen? Natürlich„happy ending. 4 bleibt zusammen und Gabin freut sich 1 Kind auf— aut— na ja. Und der Fre zittert ab ins Ausland. tal“ Im Theatre de Paris läuft„Das ar eng Der Titel ist deutsch. Der Inhalt ist mah französische Version aus dem Leben 1 Maraisten. Nicht einmal politisches 1 eher schon Theater um eine politische 0 Und es wäre keineswegs wert, erwähnt werden, wenn nicht der Autor, Sur oe parte, ehemaliger Oberfaschist unter 5 9 linl, reichlich hat von sich reden mache ltc kKrünkt durch dle Kritiken im Abi ee ee ralre und in„Opera Wollte er den 125 1 Zeitschriften gleichen Kritiker FEran go: le briére, zum Buell fordern. Allein 1555 a bl genügt haben, ihn in unserer Zeit unte a0 lächerlich zu machen. Noch schlimmes war, daß der italienische Pamphſe pete keine Kartellträger gefunden hat, de gewesen wären, ihn zu vertre Ehrengericht nicht stattfinden und angekündigte„Duell!“ wegen Mange telligung nicht stattfinden Van 65 Son! 5. The London Gate Thester Comram e stierte am Freſtag in Püsseldort mam Neuinszenierung von Spakespeares dee unte die das Ensemble auf seiner Wetter f anderem auch in Heidelberg zeigen e, 3 FFFCCETF C o emo-er K endenden e. c runde 2 rc eee eee ere 2 eee e: e FFP 44 arsch zone Vird,. 10 neln, c, Lomi nd.% ad f 10 n, halt tisch gz nehmen sch z M- Wet Pfenng Ich Ell 5 Tasch 1 ch hat ich nich em 2 ich, Ke zen We Wir sus Nagbau n Om e dan de canische ir hatte Gepa ung geh jeller 3 schte 8 entlich lt Ethaz er. Me en Gru Unternde Und her, 20 fa. viel Uber äher wit n, je stil Bild pie etet zich revislon nd deut- am, Rus⸗ inige Zurück Bel die ei jenem kleiner 9 Zittem uswelsen er mich te mien r grinste A elne gibt l icke ich Eisenach Beinahe agen. de- enzüber⸗ sel, Die Ueberall ok halten, Aabenbild 9 seiner ausgeris „die den erinnern, anderen tlich lle⸗ r einen or werde ern unde“ Sie ein brauche ad Nac nd sel es gt Kllaph verdiente tgesetal Nr. 70/ Dienstag, 26. April 1949 K ee INDLSTRIE- UND HANDELSBLATT 8 85 r Es geht Mannheims Gemüse lenkung Der umsichtige Kaufmann kann genau 80 wie der umsichtige Verwaltungsbeamte nicht mit voller Bestimmtheit und genaue zukünftige Entwicklung voraussehen. Als im„Morgen“ vom 8. April unter der Ueberschrift„Ge- müsesorgen in Mannheim“ die Tätigkeit der Lenkungsstelle für Obst und Gemüse(LfOæd) geschildert wurde, hat der Verfasser des seinerzeitigen Artikels vorbedacht sich jeden Kommentars enthalten. Nun erhalten wir einen Leserbrief, dessen Verfasser augen- scheinlich den Handelskreisen nahe steht. Den Brief der Oeffentlichkeit vorzuenthalten. wäre ein Fehler, denn die Existenzberechtigung der LfOkx d ist zweifellos umstritten. Die Kreise, die sie nicht bestreiten, sitzen in fataler Nähe des Zimmers 414 in K 7, den Amtsräumen der LIO&G. Die Gründe, mit der die Existenz dieser etwas vorsintflutlich anmutenden Stelle ver- teidigt wird, sind plausibel. Es sei vorgekom- men, so erklärten die Funktionäre der Lfon d, daß Händler am Abend übrig gebliebene Men- gen von Rhabarber zu billigsten Preisen ein- gekauft haben(0,05 bis 0,6 DM), um dieselben ſags darauf, ohne daß neuerliche Manipulatio- nen vorgenommen wurden, zu Höchstpreisen (0,12 bis 0,15 DM) zu verkaufen. Es sei der Zweck der LfOkG, diesen Mißständen abzu- helfen. Dagegen läßt sich einwenden, daß reelle Kaufleute immer in die Lage kommen kön- nen, durch Gewinnspannen Warenverluste auszugleichen, und daß es ungerecht wäre, ihnen dieses Recht zunehmen. Nur soweit der Mannheim, den 23. April 1949 an die. Wirtschaftsredaktion des„Morgen“ Betr.: Ihren Artikel vom 8. 4. 1949,„Gemüse- sorgen in Mannheim“ Zu diesem Artikel ist folgendes zu sagen: Während des Krieges Waren in allen Städten Lenkungsstellen für Kartoffeln usw. eingerich- tet. Diese sind nun längst wieder aufgehoben, da kein Bedürfnis mehr vorhanden war. Unseres Wissens bestehen in den größeren Städten außerhalb Mannheims keine derartigen Einrich- tungen. Nach den Beobachtungen der letzten 14 Tage ist die Gemüseanfuhr in allen Städten wesent- ich größer als der Bedarf und es bleibt z. Z. auch Ware unverkäuflich. Der Preissturz in Rhabarber und Spinat ist so enorm, daß sich viele Leute an solche Vorgänge nicht mehr er- innern können. Wenn nicht alles trügt, ist die Lenkungsstelle hier in Mannheim durch die Entwicklung weit überholt und überflüssig. Nach unseren Infor- mationen muß die Stadtgemeinde Mannheim für das Einlagern der Karotten und Kohlrabi (ea. 1 500 Fässer) schätzungsweise einen Betrag von 50 000,— bis 60 000,— DM verlieren. Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, daß die Lfo& G. die Finanzierung durch eine einprozentige Abgabe der Erzeuger durchführen kann. Unsere Erkun- digungen haben auch ergeben, daß die in dem Artikel genannte Firma, die ohne Wis- sen in den Beirat gewällt wurde, kinan- ziell nichts zuschießen wird. Wie weit die Kon- sumgenossenschaften als Abnehmer tätig sind, ist uns nicht bekannt. Wir haben den Eindruck, gaß die genannten Firmen nur Deckschilder sind, um der Sache einen besseren Anstrich zu geben. Nachdem Obst und Gemüse aus der Bewirt- schaftung herausgenommen und vollkommen frei sind, für Käufer und Verkäufer, ist die Tätig- keit der Lfo& G vollkommen sinnlos geworden, Daraus ist auch zu verstehen, daß der Handel emem mit städtischen Geldern finanzierten Unternehmen mißtrauisch gegenübersteht. M. R., Mannheim Gewinfispanne kein effektiver Verlust gegen- übersteht, sie also zum Wucher macht, ist sie unberechtigt. Wer will aber entschei- den, wo die Grenze liegt? Bei einem Ueber- fluß an Angebot regelt sich dieses Problem von selbst, denn nur Narren kaufen gleich- wertige Ware teuerer ein. Von unseren Haus- frauen ist nicht u sagen, daß sie närrisch wären. ö Im übrigen sei daran erinnert. daß die Stadtverwaltung Mannheim selbst seinerzeit zum Einkaufspreis von 3,30 DM 6000 Zentner Karotten eingekauft hat, die jetzt— infolge des hohen Angebotes— um 2,50 DM verkauft werden, die aber bis vor kurzem um 6.— DM, um 5,.— DM und um 4,.— DM je Zentner von der Stadtverwaltung an den Handel abgegeben wurden Auch die etwa 3000 Zentner Kohlrabi, deren Erwerb die Stadtverwaltung mit 5,— DM je Zentner bezahlte, wurden in 110 Eilo-Fässern nach Veredelung und Konser- vierung zum Preise von 41,80 PM je 110-Kilo- Faß verkauft. Wer will der Stadtverwaltung die Berechnung von, die Kosten der Lagerung und Konservierung übersteigenden Verdienst- spannen verargen? Galt es doch zu vermei- den, daß der ohnehin— wie aus obigem Brief hervorgeht wahrscheinliche Verlust von einigen zehntausend D-Mark noch höher wird, und die Allgemeinheit der Steuerpflichtigen belastet. Die Stadtverwaltung konnte in den ersten Monaten nach der Geldreform nicht voraussehen, welche Entwicklung die Lage auf dem Kartoffel-, welche die Lage auf dem Gemüse-Markt nehmen wird. Die Stadtver- waltung mußte— sie hätte es unterlassen können, wenn sie weniger vorsorglich gewesen wäre— wollte sie einer etwaigen Gefahr der Unterversorgung vorbeugen. Vorratswirtschaft betreiben. Der Lfond ist es sowieso beschieden, an Auszehrung zu versterben. Da die Verhält- nisse auf dem Versorgungsmarkt bereits weit- gehend gediehen sind, hätte sie vielleicht be- reits begraben werden können. Es steht zu erwarten, wann die zuständigen Stellen zur Einsicht gelangen, daß sie überflüssig dst. Diese Einsicht hängt aber auch davon ab, daß der Handel bei der Preisgestaltung richtige Maßstäbe zu wahren versteht. Denn es geht ja— aufwärts und nicht abwärts. Reform-Stückwerk Im„Morgen“ vom 21. April berichteten Wir über die Genehmigung der sogenann- ten„kleinen Steuerreform“ des zweiten Gesetzes zur vorläufigen Neuordnung von Steuern Mit dieser Genehmigung tritt das zweite Gesetz zur vorläufigen Neuordnung von Steuern mit Wirkung ab 1. Januar 1949 in Kraft, Näheres über die Auswirkung der Steuerreform siehe an anderer Stelle dieser Zeitung. Auf dem Gebiete des Steuerwesens ist wohl kein Ereignis so bedauerlich, wie gerade das Inkrafttreten dieses Gesetzes, das seitens der Alliierten noch vor drei Wochen als Stück- werk bezeichnet wurde, dem wahrscheinlich die Genehmigung versagt werden müsse. Und Wahrlich, es ist ein Stückwerk, ein Stückwerk. das beredtes Zeugnis ablegt von der Ignoranz, mit der der Steuern produzierende Beamten- apparat in Bad Homburg dem dringlichsten Problem der deutschen Wirtschaft gegenüper- steht. Die ViF in Bad Homburg legte die Ein- wendungen der Militärregierungen in ihrem Sinne aus. Die Besatzungsmächte befürchten — 80 wurde behauptet—, daß durch die Steuerermäßigung zu viel konsumtive Kauf- kraft in den Wirtschaftskreislauf gepumpt Wird. Diese Annahme der VfF stützt sich dar- auf, dag als Ausgleich eine Benzin- und eine Aufwandsteuer verlangt worden ist. Nun. auf die Aufwandsteuer ist anscheinend endgültig verzichtet worden. Es besteht wenig Aussicht, daß sie jemals wieder auftauchen wird. Sachlich allerdings muß festgestellt wer- den, ohne großen Optimismus zu hegen, daß mit der Bezeichnung„Stückwerk“ das Zwei- mächtekontrollamt wohl die Enttäuschung darüber ausgedrückt hat, daß ihm keine um- fassendere Steuerreform vorgelegt worden is eine Steuerreform, die 955 5„ licnen Feststellung getragen ist, daß die seinerzeitigen Beschlüsse des alliierten Kon- trollrates auf dem Gebiete des deutschen Steuer wesens(Kontrollratsgesetz 46) hinfällig geworden sind. Hinfällig deswegen, weil diese Kontrollratsbeschlüsse von ganz anderen Vor- aussetzungen ausgingen, von der Zweck- bestimmung, einen Kaufkraftüberhang von 70 Milliarden DM abzuschöpfen. Eine Zweck bestimmung, die nicht erfüllt werden konnte, Weil das Steueraufkommen zurückgepumpt wurde in die Wirtschaft. f Nun ist es so, weit. Es geht— abwärts, dank der Initiativlosigkeit der deutschen Stel- len, statt aufwärts, wie es gehen könnte, wie es gehen sollte. Nicht nur, weil es Millionen Deutsche brauchen, nicht nur, weil es für die deutsche Wirtschaft unerläßlich ist, nicht nur, weil es die Militärgouverneure wünschen, son- dern auch deswegen, weil es eben aufwärts gehen soll, statt abwärts. Die Abbür dung Es geht an, auch solche Worte zu verwen- den, obwohl sie nicht im Duden stehen, ob- wohl sie„fingerwindallein“ im deutschen Sprachschatz bestehen, und auch eigentlich nichts bedeuten. Es ist die„Abbürdung“, das Geistesprodukt von Verwaltungsbeamten, die das Kind nicht beim rechten Namen nennen Wollen. Das Kind, das da heißt: Subvention für Berlin. Es ist nämlich so. Die besondere Wirt- schaftslage Berlins erfordert 71 Millionen D Zuschüsse monatlich als Defizitdeckung der Verwaltung. Für die Blockadehilfe an die Berliner Industrie und Wirtschaft ist ein wei- terer Betrag erforderlich, der sich wie folgt zusammensetzt: 1. monatlich 3 Millionen Mark für eigentliche Mehrkosten, monatlich 12 Millionen Mark für die Ein- Führung von notwendigen Rohstoffen, 3. monatlich 5 Millionen Mark für Struktur- änderungen(wenn Geschäfte mit dem Osten nicht mehr möglich sind und durch deren Verlagerung nach dem Westen Mehrkosten entstehen, auf Deutsch also für Verbilli- gung der Produktion). Nach Mitteilungen des Magistrates sind die Blockadehilfszahlungen weder Kredite noch Subventionen, sondern sie sind eine„Abbür- dung“, Wer das nicht versteht, dem sei ge- sagt, daß Kredite zurückgezahlt, Subventionen dagegen nicht zurückgezahlt werden müssen. Bei der Abbürdung wurde etwas neues er- kunden, nämlich: Die Blockadehilfe ist ein Darlehen, das, 2. echten Blockademehrkosten nicht zurückgezahlt zu es die nicht übersteigt, werden braucht, Wenn es sie übersteigt, in zwei Teile zer- fällt. Der erste Teil, die Blockademehr- kosten, wird nicht zurückgezahlt. Der zweite Teil, nämlich die übersteigende Summe, kann in einen„verlorenen Zuschuß“ um- gewandelt werden, wenn die Zurückzahlung die Fortführung des Betriebes nachteilig beeinflußt. Kann dieser Nachweis innerhalb eines Jahres nicht geführt werden, dann ist dieser Teil des Darlehens zurückzuzahlen. Bei einer Sitzung der Finanzminister der Doppelzone im Dezember 1946 trug Prof. Dr. Dr. N6II von der Nahmer, damals Lei- ter des hessischen Finanzministeriums, den ver wunderten Finanzministerien vor, daß im Laufe der letzten 150 Jahre 387 Staatsanleihen nicht zurückgezahlt, und nur 36 Staatsanleihen zurückgezahlt worden seien. Es bedarf wohl keines weiteren Kommentars, wie aussichts- reich die Rückzahlung der die Mehrkosten überschießenden Beträge sein wird; denn es geht— nicht aufwärts, dadurch, daß man Wortkonglomerate bildet, die sinnlos sind, sondern nur dadurch, daß man der Proble- matik, die sich einem in den Weg stellt. mit oftenem Auge entgegensieht und sie zu lösen versucht. F. O. Weber a) Wenn 5 Die„kleine“, die„vorläufige“ Steuerreform Kapitalfeindlieh und doch nicht s0zial Das in allen Bestimmungen überaus kom- plizierte zweite Gesetz zur Neuordnung der Steuern bringt eine allgemeine Steuererleich- terung nur beim Zusammentreffen von Ver- mögenssteuer und Einkommensteuer, gewährt im übrigen aber, abgesehen von den in dem Vordergrund stehenden sozialen Vorschriften (Einkommensteuerfreiheit bei Bezügen aus der Sozial versicherung und der öffentlichen Fürsorge, bei versorgufigshalber gezahlten Betrien, bei Renten der Sozialversicherung bis, 600 DM, bei Bezügen im Rahmen des ersten Lastenausgleichsgesetzes und bei Zu- wendungen ähnlicher Art) Vergünstigungen nur im Zusammenhange mit Kapitalbildung oder bestimmten Investitionen oder knüpft sie an die Erfüllung bestimmter notwendiger Zwecke. Erhebliche Erleichterungen erfährt die Kapitalbildung im eigenen Betrieb. Bei der Begünstigung des nicht entnommenen Gewinns ist die Grenze des abzugfähigen Betrages auf die Hälfte des nicht entnommenen Gewinns bis zur Höhe von 15 Prozent(bisher 10 Pro- zent) des Gesamtgewinnes erweitert worden. Mit der Bestimmung des Paragraphen 32a zum Einkommensteuergesetz wird dem zu persönlichen Einschränkungen bereiten Kauf- mann, Land- oder Forstwirt die Möglichkeit zur Kapitalbildung in beträchtlichem Ausmaße gegeben. Die fest anzulegenden Beträge stehen den Betrieben nach Ablauf von 3 Jahren wie- der unbeschränkt zur Verfügung. Der bei der Kapitalbildung der Privaten in Frage kommende Kreis ist nicht geändert worden, jedoch sind die Grenzen, innerhalb deren die Begünstigungen geltend gemacht werden können, beträchtlich erweitert wor- den. Bei den Aufwendungen der Flüchtlinge usw. für Hausrat und Kleidung sind die Gren- zen der voll abzugsfähigen Beträge erhöht, und zwar auf 1000 DM(bisher 800 DM) jähr- — für den Steuerpflichtigen selbst und auf 00 DM jahrlich(bisher 400 DM) für seine Ehefrau und Kinder, soweit sie mit ihm zu- sammen veranlagt werden. Eine Besonderheit des Gesetzes ist die Förderung des Alter- sparens. Steuerpflichtige im Alter von über 50 Jahren verfügen über eine Begünstigungs- grenze von 1600 DM für den Steuerpflichtigen selbst, und von je 800 DM. für die Ehefrau und die Kinder. Als Investitionsbegünstigun- gen sind die erhöhten Absetzungen für Wohn- gebäude gemäß 8 7b ESt zu erwähnen, Diese erhöhten Absetzungen gelten für Neubauten und für den Wiederaufbau kriegszerstörter Gebäude. Eine Reihe weiterer Begünstigungen betreffen die Mehrarbeit von Arbeitnehmern, wobei der Grundlohn einheitlich mit 5 Pro- zent versteuert wird. Die gesetzlichen und tariflichen Zuschläge für Mehrarbeit, auch für Sonntag-, Feiertag- und Nachtarbeit bleiben wie bisher steuerfrei. Als weitere Erleichte- rungen sind die wis senschaftliche, künstleri- sche und schriftstellerische Nebenarbeit zu „Es geht nicht an, daß man einerseits eine kreie Marktwirtschaft befürwortet, während andererseits eine Steuergesetzgebung bei- behalten wird, die jede Unternehmer- initiative lähmt“, erklärte Prof. Schmöl⸗- ders, Köln, auf einer Veranstaltung der volks wirtschaftlichen Gesellschaft in Ham- burg.„Unter diesem Gesichtspunkt bleibt die kleine Steuerreform lediglich Stück- werk. Sie muß möglichst bald durch eine organische Steuergesetzgebung abgelöst werden. Trotz aller Erleichterungen der kleinen Steuerreform ist unsere gegenwär⸗ tige Steuergesetzgebung noch meist Kapital- feindlich; denn die Kapitalbildung ist die wichtigste Aufgabe für die Zukunft der deutschen Wirtschaft. Als dringendste Maß- nahme einer kommenden Steuerreform muß eine wesentliche Milderung der progressiven Steuergesetzgebung erfolgen.““ G. K. erwähnen. Die freien Berufe können künftig bei Vorhandensein einer ordnungsmäßigen Buchführung mit Vermögensvergleich von der Begünstigung des Verlustabzuges Gebrauch machen. tex Deflationsfurcht/ Gebratene Tauben fliegen nicht in der Luft Leistung— Voraussetzung von Verdienen Gegenwärtig muß man in der deutschen Wirtschaftspolitik mit irregulären und schwer vorhersehbaren psychischen Vorgängen rech- nen, deren Wurzel offenbar in den Vorgän- gen der letzten anderthalb Jahrzehnte zu suchen ist. Seit die Währungsréform wieder ein geordnetes Wirtschaftsleben ermöglicht Hat, machen diese seelischen Störungen sich fühlbar und erschweren sehr oft die richtige Entschlußfassung. Wer sich noch der Zeit vor 1933 erinnert, weis, daß damals Preisbewegungen keine übermäßige Beachtung fanden. Jedenfalls schloß man aus einer Preissteigerung nicht sofort auf eine Entwertung des Geldes, aus einer Preissenkung nicht sofort auf das Vor- handensein einer Deflation. Daher hatten jene Preisbewegungen, solange sie ein gewisses Maß nicht überstiegen, auch keine Sekundär- wirkungen zur Folge. Sie wurden nicht durch unbegründete oder übertriebene Befürchtun- gen verstärkt. Jetzt ist es anders. Als im vergangenen Jahre die Preise sich infolge der durch die Währungsumstellung geschaffe- nen reichlichen Geldversorgung erhöhten, war die Mehrzahl der Menschen, Unternehmer wie Arbeiter, überzeugt, daß das immer so weiter gehen werde. Darum beschleunigten alle ihre Käufe und kauften um jeden Preis, wodurch naturgemäß der Preisauftrieb wesentlich ver- stärkt wurde. Nun sind seit der Jahreswende die Preise zurückgegangen, und schon hört man überall eine einhellige Klage über die herrschende Deflation. Es ist richtig, daß die Unternehmer nicht mehr ganz so leicht Geschäfte machen kön- LEECH IL Erhöhte Ausgabe von Textil- und Schuhpunkten Im 2. Halbjahr 1948 ist gegenüber dem 1. Halb- jahr die Erzeugung von Schuhen um rund 50%, von Textilien und Bekleidung um rund 65% ge- stiegen. Auf Grund der verbesserten Versor- gungslage konnte daher im 1. Quartal 1949 die Ausgabe von Schuh- und Textilpunkten an die Bevölkerung gegenüber dem letzten Vierteljahr 1948 wesentlich erhöht werden. In Württemberg- Baden wurden ausgegeben an: 1 im 3. Quartal 1948 im 1. Quartal 1949 Textilpunkten 99 100 000 130 000 000 Schuhpunkten 7 641 000 12 865 000 D.. NE-Metalle werden billiger. Die VfW gab Preis- senkungen für NE-Metalle bekannt. Der Preis für Griginal-Hüttenweinblei und raffiniertes Weigblei wurde von 134 DM für 100 Kilogramm auf 116 DM Höchstpreis herabgesetzt. Hüttenzink kos- tet jetzt 125 DM statt 139 DM.(dena) Ueber 4 Milliarden DM Brutto- Produktionswert in Württemberg-Baden. Wie einem Bericht des Statistischen Landesamtes zu entnehmen ist, stellte sich der Brutto- Produktionswert der In- dustrieproduktion in Württemberg-Baden im letz- ten Jahr auf über 4 Milliarden DM. Er stieg von 0,72 Milliarden im 1. Quartal auf 1,44 Milliarden DM im 4. Quartal. In der gleichen Zeit erhöhte sich der Anteil Württembergs von 64,8 9% auf 68,1%, während der Anteil Badens von, 35,2 auf 31,9% zurückging. In der Statistik sind nur Be- triebe mit 10 und mehr Beschäftigten ohne Ver- sorgungsbetriebe und Baugewerbe berücksichtigt. Die höchsten Umsätze hatte im letzten Vierteljahr die Textil- und Bekleidungsindustrie mit über 200 Mill. DPM. Es folgen Maschinen- und Fahrzeugbau mit 163 bezw. 155 Mill. PM. Beträchtlich höher als der badische Durchschnittsanteil ist die Quote bel Tabakverarbeitung(72,0, Lebensmittel(40), Fein- keramik(49), Musikinstrumente, Spielwaren, Schmuckwaren usw.(62), Eisen-, Stahl- und Tem- pergießerei(655), Kunststofkverarbeitung(1%), Pa- piererzeugung(56), Chemie(45) J. F. G. Ueber 3 Millionen Paar Strümpfe aus Württem. berg-Baden. Württemberg-Baden hat im letzten Jahr 3,1 Millionen Paar Strümpfe und Socken für Damen und Herren geliefert, davon allein fast 2 Millionen Paar im letzten Halbjahr. Auch in anderen Bekleidungsstücken War die Erzeugung nach der Währungsreform wesentlich höher. Sie betrug im zweiten Halbjahr im Vergleich zum ersten in Sakkos und Jacken 57 00 gegen 35 000, in Hosen 129 000 gegen 61 000, in Mänteln 97 000 gegen 60 000, in Berufsanzügen 208 000 Segen 154 000 und in Damenschlüpfern 1,6 gegen 0,86 Millionen Stück. 8 0 385 Geschmacksverirrung am Pelzmarkt. Die, aph- tol-Chemie“ in Oaten dach hat ein neues Pelz- ktärbeverfahren entwickelt. Auf diese Art Zekärbte Pelze sollen auf der Frankfurter Rauchwaren- messe zum ersten Male öffentlich gezeigt Werden. Auf einer Modellschau wurden jetzt Kknallrot, blau und violett gefärbte Pelze vorgeführt. SCHATTEN nen wie in den Jahren seit 1933, wo immer der Kunde der Ware nachlief. Aber das ist auch alles. Von einer Deflation kann vorläufig keine Rede sein. Denn was ist eine Deflation? Sie ist dann vorhanden, wenn die Preise auf der ganzen Linie unter die Kosten zurück- gehen, weil das Kreditvolumen schrumpft. Von alldem ist zur Zeit nichts vorhanden. Gewiß sind auf einigen wichtigen Gebieten erfreu- liche Preissenkungen zu verzeichnen. Hie und da mögen auch Betriebe, die im vorigen Jahr an die Ewigkeit des Preisauftriebs glaubten, Verluste erlitten haben. Aber allgemein ist bisher weder die Preissenkung noch der Ver- lust. Und was einzelne Verluste anbelangt, so gehören sie genau so gut wie der Gewinn zum Bilde einer normalen Wirtschaft. Man scheint vergessen zu haben, daß früher die Konkursstatistik auch in den besten Jah- ren Zusammenbrüche zu verzeichnen hatte, in dem ausgezeichneten Jahre 1928 zum Bei- spiel in Deutschland 10 595 neu eröffnete Kon- Kursverfahren und 3147 neue Vergleichsver- fahren und Geschäftsaufsichten. Wenn gegen- wärtig selbst die vor der Währungsreform hergestellten Ladenhüter, die praktisch über- haupt keine Produktionskosten gehabt haben, noch gehalten und nicht à tout prix auf den Markt geworfen werden, so spricht das da- kür, daß der Druck von der Kreditseite her eher zu gering als zu stark ist. Faktisch ist aber ein solcher Druck auch gar nicht vor- handen, denn nach Aufhebung der ohnehin kaum wirksamen Kreditrestriktion steht der übliche Umsatzkredit in beliebigem Umfange zur Verfügung. „Fühlbare Verschlechterung“. Wie wir aus Kreisen der Giegßerei- Industrie erfahren, ist in- folge der geringen Auftragseingänge eine„fühl- bare Verschlechterung! entstanden. Die Produk- tion ist im Februar gegenüber dem Januar in der Bizone bei Eisenguß um 4, bei Temperguß um 2,2 Prozent gefallen, während sie bei Stahlguß um 0,4 Prozent anstieg. Die Gesamtproduktion an Eisen-, Stahl- und Temperguß ist von 103 500 t im September 1948 auf 130 350 t im Januar 1949 ge- stiegen und ging im Februar auf 125 760 f zurück. Eine ähnliche Entwicklung zeigen die Auftrags- eingänge: September 103 360 t, Dezember 119 000 t, Januar 105 000 t, Februar 95 000 t. Immerhin be- trug der Auftragsbestand am 1. März 500 500 t, 80 daß bei der augenblicklichen Produktionshöhe eine Beschäftigungsdauer von 3—4 Monaten in dieser Industrie gesichert ist. Dennoch werden die Auftragsbestände als recht niedrig bezeichnet, ins- besondere bei den Stahlgießereien, während eine gute Beschäftigung nach wie vor bei Abfluß rohren, Radiatoren, Heizkesseln. Walzen, bei Guß für den Fahrzeugbau sowie für die Energiever- sorgungsbetriebe und bei dünnwandigem sperri- gem Grauguß zu verzeichnen ist. Der Rückgang der Auftragseingänge ist besonders stark bei Stahl- und Temperguß. W. H. Nur 10% wurden gestrichen. Die von der De- montageliste gestrichenen 159 Industriewerke stellen nur zehn Prozent des Wertes der für den Abbau vorgesehenen Anlagen dar, während wert- mäßig 90 Prozent als Reparationen abgeführt werden müssen. Als typisches Beispiel für die ge- samte eisenschaffende Industrie wird der Demon- tagekomplex Vereinigte Stahlwerke“ angeführt. Bei einem Nutzungswert von 400 Millionen DM werden in der Revisionsliste nur Anlagen im Werte von etwa 40 Millionen DM von der De- montage ausgenommen,(dena) Das umständliche IEIA-Verfahren bei Roh- stofteinfuhren für Exportzwecke hat nach einer Mitteilung des Außenhandelskontors Hamburg in letzter Zeit dazu geführt, daß eine Reihe bedeu- tender Exportaufträge„hotleidend“ wurde, Seit der Einführung des neuen JEIA-Importverfahrens Ende Februar bestehe keine Möglichkeit mehr, derartige Rohstoffe besonders schnell einzuführen. Deutsche Stellen bemühen sich zur Zeit um die Beseitigung der bestehenden Schwierigkeiten. (dena) Die Pforzheimer Uhrenindustrie mußte bisher, Wie der Pforzheimer Uhrenindustrie- Fachverband mitteilte, 4 500 Personen entlassen. Angesichts der herrschenden Absatzschwierigkeiten wird mit wWei⸗ teren Entlassungen gerechnet.(dena) Die kautschukverarbeitende Industrie in West- deutschland verfügt zur Zeit über Rohgummivor- rate für ein halbes Jahr, teilte der Leiter des staatlichen Außenhandelskontors in Hamburg mit. Die letzten für Kautschukeinfuhren freigegebenen Devisenkontingente seien kaum in Anspruch ge- nommen worden.,(dena) Das war übrigens in den Wintermonaten auch nicht viel anders. Es scheint nur, daß die Kreditbanken solchen Kunden, denen sie zwar keinen Kredit geben, die sie aber auch nicht verärgern wollten, die angebliche Re- striktion vorgeschützt haben, wodurch wahr- scheinlich das Deflationsgerede sehr geför- dert worden ist. Aber selbst wenn die Preis- senkung allgemeiner und stärker wäre als sie bisher ist, würde das noch nicht ohne weiteres als ein Symptom für eine Deflation zu werten sein. Die Produktion ist so stark gestiegen, die Kapazitätsausnützung hat sich so sehr verbessert, daß die Kostendegression sich allgemein fühlbar machen muß. Wenn bei sinkenden Kosten die Preise zurückgehen, so ist das keine Deflation, sondern ein völlig normaler Vorgang, und wenn die Produktion sich dabei weiter ausdehnt, wie es bisher der Fall gewesen ist, so kann man von einer Mengenkonjunktur sprechen. Es ist klar, daß aus den verschiedensten Gründen die Wieder- belebung der deutschen Wirtschaft sich nur auf diese Weise vollziehen darf. Die Preis- konjunktur vom vergangenen Jahr war als Uebergangszustand nötig. Aber sie darf nicht wiederkehren. Das einzig Vernünftige, was vielleicht gelegentlich hinter der Deflationsfurcht steckt, ist die Tatsache, daß Unternehmungen, die zum Wiederaufbau Kapital brauchen, nichts erhalten können. Aber das ist eine ganz andere Frage. Deutschland leidet unter einem schweren Kapitalmangel. Es muß überlegt werden, wie man ihn beheben kann. Aber keinesfalls kann es Sache der Kreditbanken sein, gestützt auf die Rediskontmöglichkeit bei der Dank deutscher Länder, Investitionen zu finanzieren. Denn das würde sofort zu einem neuen Preisauftrieb führen, wenn es in größerem Umfange durchgeführt würde. M. * Teuerungszulagen oder Tariflöhne Zwischen der Industriegewerkschaft Metall und den Unternehmerverbänden des Landes Nordrhein- Westfalen fanden in Düsseldorf Tarifverhandlungen statt. Die Gewerkschaften wollen den gegenwärtigen Durchschnittslohn von 1,32 DM pro Stunde als Tariflohn fest- legen, der gegenwärtig 1,02 DM und 15 Prozent Teuerungszuschlag beträgt. Die Unternehmer verweigern jedoch diese Forderung. Um die Verhandlungen zu erleichtern, haben sie sich Aber bereit erklärt, die am 31. März abgelau- kene, sehr günstige Urlaubsregelung in der Metallindustrie, die 1948 beschlossen wurde, zu erneuern. Die Industriegewerkschaft Metall hingegen drängt weiterhin auf die Erhöhung des Tarifs. gz. Die Mehrausgaben sind tragbar. Der Gewerk- schaftsrat der Bizone hat sich erneut mit dem vom Wirtschaftsrat und vom Länderrat verab- schiedeten Sozialversicherungs-Anpassungsgesetz befaßt. Mit den durch die Verwaltung für Arbeit vorgelegten und durch die Militärregierungen angeforderten Unterlagen sieht der Gewerk- schaftsrat den Beweis erbracht, daß die zur Dek- kung der durch das Gesetz erforderlichen Mehr- ausgaben aus den vorgesehenen Einnahmen ge- tragen werden können. Es wird daher erwartet, daß die Militärregierungen das Gesetz nunmehr genehmigen. 15 Prozent für die Bankangestellten. Verhand- lungen über die Erhöhung der Gehälter im Bankgewerbe des Vereinigten Wirtschaftsgebie- tes in Frankfurt führten zu einer grundsstzli- chen Einigung über eine 15prozentige Gehaltser- höhung rückwirkend ab 1. Januar 1949. Die Fest- legung der neuen Gehälter in sozialer Staffelung soll mit dem Abschluß eines neuen Manteltarif- vertrags verbunden werden. Bizonales Arbeitsgericht gefordert. Auf einer Tagung der Präsidenten der Landesarbeitsge- richte in der Bizone in Hüsseldorf wurde die Bil- dung eines obersten Arbeitsgerichtes für die Bi- zone als Uebergang bis zur Errichtung eines Bundesarbeitsgerichts gefordert. an der Tagung teilnehmende Vertreter der Gewerkschaften und Arbeitgeber organisationen sprachen sich gleich- alls für die Errichtung eines bizonalen Arbeits- gerichts aus. Sich kennenlernen ist wichtig. Die Gewerk- schaft der Eisenbahner Deutschlands wurde von irrer der Force Ouvrière angehörenden Schwester- organisation zum gegenseitigen Austausch von Elsenbahn-Gewerkschaftlern eingeladen. Die deut- schen Eisenbahner haben die Einladung angenom- men, Seite 3 C00000000(T0((TTT Schiffahrtsnachrichten Was kosten die VUeberseedampfer? Nachdem Deutschland künftig in gewissem Umfang wieder größerer Schiffbau zugestanden worden war, wird der Umfang des Schiffbaues sowohl von der Lieferfähigkeit der Stahlwerke wie von den Kosten abhängen. Wenn die deut- schen Werften gegenwärtig etwa jährlich 160 000 Brt. bauen können, so würde dies etwa einen Baukostenbedarf von rund 250270 Mill. DM er- fordern. Man rechnet zur Zeit für ein 650 Brt. großes Fangschiff der Fischdampferflotten etwa 1,5 Mill. DM, für einen Küstenfrachter von 1 500 bis 2 000 Ert. rund 3 Mill. DM. R.-H. Starker Mangel an Frachtgut Obwohl die zur Zeit fallende Tendenz in der Wasserführung des Rheines zu einer technischen Kahnraumverknappung führt, ist die Betriebs- lage der Rheinschiffahrt doch 80 außerordentlich schlecht, daß zur Zeit, wie die Nieder rheinischen I. u. H. Kammern mitteilen, das größte Ueber- angebot an Schiffsraum seit 1945 Vorhanden Ist. Ein ungewöhnlicher Mangel an Frachtgut Hat diese Lage hervorgerufen. Mehrere Hundert Kähne aller Größen liegen zur Zeit allein im Duisburger Raum still und warten seit mehr als 14 Tagen auf Ladung. Mehrere Tausend PS an Schleppkraft sind ebenfalls unbeschäftigt. Auch in der Schiffahrtsspedition und im Lagereigewerbe blieb die Beschäftigungslage infolge eines nun schon seit Monaten anhaltenden Mangels an Um- schlags- und Lagergut unbefriedigend. R.-H. Binnenwasserstraßenverkehr im März. Auf den Binnenwasserstraßen des Vereinigten Wirtschafts- Sebietes wurden mit deutschem und ausländi- schem Raum im Monat März 4717 538 t befördert (ohne Durchgangsverkehr auf dem Rhein). Per Anteil der ausländischen Flagge beträgt 1 842 850 f 1 385 424 t im Monat Februar 1949 1. V.). Der Verkehr im I. Vierteljahr 1949 belief sich auf 12 479 000 t segen 9 174 bon t in der Vergleichszeit des Vorjahres. A. H. Der Schiffsumschlag in den Düsseldorfer Häfen betrug im März mit 77 981 t die gleiche Höhe Wie im März 1948. Insgesamt lag der Schiffsumschlag in den ersten drei Monaten 1949 um 85 000 t höher als im gleichen Zeitraum 1948. Bemerkenswert war im März das Eintreffen der ersten Stamm- holz und Scnnittholztransporte aus Schweden. In der Ausfuhr trat ebenfalls eine Besserung ein durch erhöhte Verladungen von Röhren und Fertigwarenfabrikaten, wie Nägeln, Schrauben, Fittings usw. Die Anzahl der abgefertigten Schiffe erhöhte sich im März auf 340 gegenüber 311 im Februar. Auch der Hafenbahnverkehr zeigte stei- gende Tendenzen. Die Gesamteiffern für das erste Ouartal 1949 betrug 172 238 t gegenüber 161 942 f im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Ermäßigung der Tankfrachten in der Binnen- schiffahrt. Die von der Verwaltung für Verkehr mit dem Ziele von Frachtermäßigungen veran- late Ueberprüfung der Entgelte der Binnen- schiffahrt hat für den Bereich der Tankschiff- fahrt zu einem vorläufigen Abschluß geführt Auf Grund von Beschlüssen, die der Frachtenausschuß für den Tankschiffsverkehr am 24. März 1949 in Minden gefaßt hat, dürften in den meisten Rela- tionen in Kürze die Frachtsätze um 5 bis 8 Pro- zent herabgesetzt werden. K. H. Vereinfachtes Bewirtschaftungsverfahren von Kraftfahrzeugreifen. Die Fachstelle Kautschuk der VfW hat infolge besserer Rohstoffversorgung der Reifenindustrie unter Steigerung der Pro- duktion von Kraftfahrzeugreifen das Bewirt- schaftungsverfahren für die Erstausrüstung ver- einfacht. Während nach dem früheren Verfahren den Herstellern von gummibereiften Fahrzeu- gen eine Freigabe entsprechend der monatlichen Produktion ausgestellt wurde, erhalten sie fetzt durch eine Dauergenehmigung die Möglichkeit, in Höhe ihrer laufenden Fahrzeugproduktion Erstbereifungen zu beziehen. Ausgenommen da- von sind lediglich Reifen der Dimension 17020 AW. Das bisher bestehende Meldesystem der Reifen- und Fahrzeughersteller wird von dieser Neuregelung nicht berührt. EZ 1G-Vertrag zwischen Krupp und Westfälische Draht, Hamm, läuft ab. Die Westfalische Draht- industrie, Hamm, wird am 29. April in einer a0. HV darüber beschließen, ob das Werk nach einem 18.-Vertrag von 1911 im Jahre 1951 an die Firma Fried. Krupp in Essen Übertragen werden s80ʃI. Die Abstimmung dieser Frage sollte lauf Vertrag zwei Jahre vor seinem Ablauf durchgeführt wer- den. Ferner hatte der Vertrag für seine gesamte Dauer die Ausschüttung von gewissen zusätzlichen Dividenden durch Krupp an die Westfälische Drahtindustrie vorgesehen. Es ist nicht anzuneh- men, daß die Aktionäre der Hammer Gesellschaft für die Uebernahme ihres Werkes, dessen Wert man auf 10 Mill. DM schätzt, stimmen werden. Wie wir von der Firma Krupp erfahren wird diese ir Stimmrecht nicht ausüben, HE Die Vereinigte Jute- Spinnereien und Webereien Ad, Hamburg, deren AK sich zu 70 Prozent in englischem Besitz befindet, beschloß jetzt über ihren Gewinn für 1947 von 0,07 Mill. RM. der den Gewinnvortrag auf 0,271 Mill. RM erhöht. Für 1948 wird mit einem weit günstigeren Ergebnis ge- rechnet. Das Werk Leipzig der Gesellschaft wurde im Oktober 1948 enteignet. Für die dadurch not- wendigen Abschreibungen braucht nach Meinung des Vorstandes kein Kapitalschnitt vorgenommen zu Werden. HE Freigabe des vermögens der Volkswagenspaxer beantragt. Der Hllfsverband der ehemaligen Volkswagensparer in Niedermarsberg(Westf.) hat bei der Militärregierung den Antrag auf Freigabe und Sicherstellung des auf 302 Millionen Mark angewachsenen Sparvermögens der ehemaligen Volkswagensparer gestellt. Fälschlicherweise Wa- ren die von den 280 00 Mitgliedern eingezahlten Spargelder als DAF- Vermögen beschlagnahmt worden. Der Verband erstrebt die Klageerhebung gegen die Leitung des Volkswagenwerkes Auf Vertragserfüllung, sobald die Prozegkosten dureh Beitrittsgebühren DM 1,50 einmalig) und Mit- gliedsbeiträge DM 50 monatlich) aufgebracht sind. 5 1. A. Neuerscheinungen: Der Bedarf“, Fachblatt für den gesamten Handel mit Eisen- und Stahlwaren, Werkzeugen und Maschinen, Haus- und Küchen- geräten, Oefen und Herden. Diese zweimal monat- lich erscheinende Fachzeitschrift behandelt neben den allgemeinen Einzel- und Großhandelsfragen besonders ausführlich die speziellen Probleme des Eisenwarenhandels. Breiten Raum nehmen Indu- strie- und Marktberichte ein. Der Ausbildung des Nachwuchses ist ein besonderer, systematisch aufgebauter Teil gewidmet. Technische Beiträge und ein Lehrgang„Umsatzsteigerung durch Wer- bung“ ergänzen den vielseitigen mhalt. Verlag und Redaktion Fellbach bei Stuttgart; Bezugs- preis vierteljährlich 6. DM. Sie wollen sich nicht binden. Die Arbeitsge- meinschaft des Hotel- und Gaststättengewerbes im Vereinigten Wirtschaftsgebiet teilte in einer Erklärung mit, daß sie mit ihren 150 000 Betrieben dem Arbeitgeberverband(Generalsekretariat der Arbeitgeber) nicht beigetreten sei. DENA u. Eig.-Ber.) Die Daustofferzeugung. in Wörtemberg-Baclen 195 10 (Jnclexzahlen] 5 1936 100 7 E 8 ⁴⁰ 5 7 ö 1 1 100 85 N — f 5. e 25 . 2 95 *. 0 0 R 2 N. 3 40 ee 40 Lemen 5„ Gebronmter Kolk 2= bDachei 20 2 1— eee 20 14 2 7 2 lode% P * Seite 4 MANNHEIM STADT UND LAND Dienstag, 26. April 1949/ Nr. 70 Es gibt wieder eine Produkten-Börse in Munnheim Am 2. Mai nimmt die Produktenbörse ihre Arbeit auf In wenigen Tagen wird die Man nhei- mer Produktenbörse wieder ihre früheren repräsentativen Räumlichkeiten in E 4, 12—16 beziehen können. Der im Kriege zerstörte Börsensaal und die dazu gehörigen Büroräume wurden auf Initiative des Geschäfts- Führers Dr. Buss und unter der organisatori- schen Leitung einer Bau- kommission aus eigenen Mitteln vollständig neu aufgebaut. Die Börse wurde 1861 mit dem Ziel ins Leben gerufen, den Geschäfts- Verkehr zu erleichtern und zu einer wirtschaft- lichen Kostenersparnis in der Landwirtschaft und Ernährung beizutragen. Mit Rücksicht auf ihre Verdienste um das allge- meine öffentliche Wohl wurde ihr zu ihrem fünf- zigjährigen Jubiläum 1911 das Körperschaftsrecht von der badischen Staats- regierung verliehen. Sie erreichte den Höhepunkt ihrer Bedeutung in den Jahren vor dem ersten Weltkrieg, als die Rhein- Schiffahrt über Mannheim noch nicht hinausging und die Stadt an Rhein und Neckar damit zwangsläu- kig zu den bedeutendsten Getreide-Umschlagplätzen in Deutschland gehörte. Im dritten Reich wurde das Gebäude, das der Börsenbau- Aktiengesell- schaft gehörte, von der Stadt Mannheim erworben, um das etwas verschuldete Haus nicht zur Versteigerung bringen zu müssen. Unsere Aufnahme zeigt den neuen Börsensual kurz vor seiner Fertigstellung. An der Wand sind die Telephonzellen zu sehen. Der Saal wird am 2. Mai seiner Bestimmung übergeben. MM-Foto: Lelx Und nochmals: Mord und Selbstmord Wieder wurde eine Frau getötet/ Der Täter erhängte sich Wiederum meldet die Kriminalpolizei mit Genehmigung der Mannheimer Staats- anwaltschaft, die selbst zu einer Bespre- chung geladen hatte(hoffentlich keine ein- malige Erscheinung), einen, von einem Zivilpolen an einer deutschen Frau begange- nen Mord und den Selbstmord des Täters. Im Gegensatz zu der Affäre Kanivski(, Mor- gen“ vom Donnerstag und gestern) war die Tat hier nicht aus einem Affekt heraus, son- dern aus längerer Ueberlegung entstanden. In den frühen Morgenstunden des Mon- tag, gegen 2.25 Uhr, klopfte mit letzter Kraft eine völlig blutüberströmte Frau, die der Sprache nicht mehr mächtig war, an das Tor eines alleinstehenden Hauses in Käfer- tal-Süd. Unter gleichzeitiger Verständigung der Kriminalpolizei transportierte man die 36 Jahre alte geschiedene Frau aus Käfertal ins Städtische Krankenhaus, wo sie, da eine Bluttransfusion nicht mehr möglich war, verstarb. Es wurden folgende Verletzungen festgestellt: Ein zwölf Zentimeter langer Schnitt quer durch den Hals, ein weiterer, von fünf Zentimeter Länge, an der linken Kinnseite, ein kürzerer vom linken Mund- winkel nach oben, dazu eine Verletzung am Wohin gehen wir? Dienstag, 26. April: Nationaltheater 19.00: „Der Hauptmann von Köpenick“, Ufa-Palast 19.00: 8. Akademie-Konzert. Mittwoch, 27. April: Nationaltheater 20.00: Tanzgastspiel Harald Kreutzberg: Wirtschafts- hochschule 20.00: Vortrag des Roten Kreuzes über Haut- und Geschlechtskrankheiten. Wenn es nur einen Zähler gibt Daumenballen, die sehr wahrscheinlich von Abwehrversuchen herstammt. Der Tod selbst trat durch Erstickung, bedingt durch die durchschnittene Luftröhre und durch Verblutung— die Schlagader war an der Schilddrüse durchschnitten— ein. Sofortige Ermittlungen führten kurze Zeit später zur Auffindung des inzwischen durch Selbstmord geendeten Mörders in der Gartenlaube der Mutter der Getöteten. Mit einem Strick hatte sich der 41 Jahre alte Zivilpole Josef Piotrowski erhängt, zu- vor seine Papiere und einen Abschiedsbrief auf den Gartentisch gelegt. Seine Kleidung Wiesen starke Blutspuren auf, ebenso sein scharfes Taschenmesser. In dem polnisch abgefaßten Brief ergeht sich P. in längeren Ausführungen über sein Verhältnis mit der Getöteten, aus dem ein Kind stammt. Weiter wiederholt er eine Frühere Aeuherung, wonach er„so lange es nichts zu éssen gab, recht gewesen“, heute aber überflüssig sei und man ihn abzudrük- ken versuche. Bereits vor längerer Zeit äußerte P. er würde seine Geliebte und an- schließend sich selbst töten, wenn sie ihn nicht mehr haben wollte. Von privater Seite wird uns mitgeteilt, dag man im Begriffe war, die Ermordete, die erblich geistesgestört gewesen sei, in einer Heilanstalt unterzubringen. Sie habe, nachdem sie von der Drohung des P. erfah- ren hatte, ein äußerst unruhiges Leben geführt. Als wahres Tatmotiv wird von dieser Seite ihre Weigerung angegeben, weiterhin in sexuelle Beziehungen zu dem Polen zu treten. nk Wir können uns dus Leben leichter muchen Streitigkeiten bei Aufteilung der Stromrechnung sind zu vermeiden Nicht alle Familien sind heute in der glücklichen Lage, für sich allein einen Stromzähler zu besitzen. Oft sind zwei, drei und mehr Familien auf einen Stromzähler angewiesen und es entstehen mitunter Mei- nungsverschiedenheiten über die Aufteilung der monatlichen Stromrechnung. Oft ist es nur die Unkenntnis über den Stromver- brauch der einzelnen elektrischen Geräte, die den Konsumenten glauben läßt, daß er im Recht sei. Die nachstehende Tabelle soll daher den Stromabnehmern eine Richtlinie für die gegenseitige Verrechnung geben, Bedingung ist jedoch, die täglichen Stromentnahmen zu notieren. Dies gilt insbesondere für Ge- räte mit hoher Leistung, wie Koch- und Wärmegeräte. Tut dies jede Partei, so wird sich der Verbrauch aller gerecht aufteilen lassen. Al jedem elektrischen Gerät ist ein Lei- stungsschild angebracht, aus welchem die Leistungskraft hervorgeht. Die Zahl 2000 Watt oder 2 kW z. B. bedeutet, daß das Gerät 2000 Watt Leistung aufnimmt. Diese Zahl wird mit der Anzahl der Benützungs- stunden multipliziert, und es ergeben sich hieraus die verbrauchten Kilowattstunden = kWh, nach welchen das Werk abrechnet. Gerät 1 Benützungsdauer auf 1 Kilowattstunde Watt Glühlampe 15 ca 66 Stunden 1 25 1 20 1 40 5„ 5 60 1 1 5 172 8 13 75 6 100 1 10 11 200 11 3 1 Bügeleisen 450 15 2 1 Volksempfänger 35 1 30 5 Ein- und Zweikreiser 45—55 15 22-19 5 Super 60—75 1 16-13 75 Heizkissen 75 5 13 4 Kochplatte 50⁰ 7 2 5 1000 5 1 15 17 1200 11 714 17 Staubsauger 100—150 5 10 7 15 Tauchsieder 650 15 1 55 Warmwasserspeicher 450 15. Die Tabelle zeigt, daß man zum Beispiel seinem Untermieter Unrecht tut, wenn man glaubt, daß er den Hauptteil des Stromes verbraucht, nur weil er vielleicht des Abends mehrere Stunden Licht brennt. Selbst wenn er täglich fünf Stunden Licht brermt, ist sein monatlicher Stromverbrauch bei einer 20-Wattlampe nicht höher als 25 Watt mal fünf(Stunden) 2 125 Wattstun- den mal 30(Tage) 3750 Wattstunden oder 3,75 KWh, also nicht ganz 4 kWh. Die Haus- frau hingegen, die mit ihrem Kocher sehr sparsam umgeht und ihn täglich nur eine einzige Stunde benützt, verbraucht bei einer Leistung von 1000 Watt(siehe Tabelle!) 1000 Watt mal eine Stunde 1000 Watt- stunden mal 30(Tage)= 30 000 Wattstun- den oder 30 kWh monatlich und somit das siebenfache ihres Untermieters. Diese bei- den Zahlen beleuchten sehr deutlich den unterschiedlichen Stromverbrauch. Wenn nach der Tabelle verfahren wird, werden sicherlich mancherlei Reibungs- punkte ausgeschaltet und das durch die Wohnungsnot bedingte Zusammenleben er- kräglicher gestaltet. 0 1935 wurde die Börse ausgewiesen und statt- dessen die Musikhochschule in das ehema- lige Börsengebäude verlegt. Die Börse baute dann im Friedrichspark ein kleineres Gebäude auf; der Baukosten- aufwand dafür konnte größtenteils mit den Geldern, die der Börse als Entschädigung für ihr Haus in E 4 vom Staat zur Verfügung gestellt wurden, gedeckt werden. Er belief sich auf rund 100 000 Mark. Die Börse selbst wurde in diesen Jahren durch Verordnung umgetauft in„Amtlicher Großmarkt für Ge- treide und Futtermittel“. Der Umfang des Börsengeschäftsbetriebes ging im Laufe der Kriegsjahre— zum Teil auf Grund der to- talen Bewirtschaftung, teilweise auch infolge der Störungen durch den Luftkrieg— im- mer mehr zurück. Nachdem das Börsenhaus ein Jahr vor Kriegsende vollständig zerstört worden war, wurden nur noch Trefftage in der Gaststätte„Landkutsche“ abgehalten. 1946 wurde dann die Mannheimer Produk- tenbörse als solche wieder vom Wirtschafts- ministerium in Stuttgart offiziell genehmigt und zugelassen. Bis jetzt wurden die Börsen- Trefftage im Gasthaus„Zum Weinberg“ durchgeführt. Es mußten eine Reihe von Verhandlun- gen geführt und sehr viele Schwierigkeiten überwunden werden, bis man der Produk- tenbörse ihre früheren Räume in E 4 wieder zur Verfügung stellte. Das Justizministerium in Karlsruhe, dem das Haus von der Mili tärregierung zur Verwaltung übergeben worden war, zeigte jedoch großes Entgegen- kommen. Durch Privatinitiative— soge- nannte Sonder- Börsenbeiträge, die von namhaften Mannheimer Firmen zur Verfü- gung gestellt wurden— konnte innerhalb einer sehr kurzen Zeitspanne ein sehr re- PDräsentativer Börsensaal und daran an- schließende Büroräume geschaffen werden. Da der Saal vorläufig nur an einem Tag in der Woche für Börsengeschäfte benötigt wird, kann er gleichzeitig auch noch für andere Veranstaltungen benutzt werden. Mit der zunehmenden Bedeutung des Handels in Landesprodukten ist die Errich- tung einer entsprechend großen Börse not- Wendig geworden. Dies auch im Hinblick auf den scharfen Konkurrenzkampf mit Frankfurt und Stuttgart, deren Börsen nicht über ähnliche repräsentative Gebäude ver- fügen. So gesehen, ist der Neubau der Mann- heimer Produktenbörse in E 4 nicht zuletzt auch ein Prestigegewinn für die Stadt Mann- heim. Auch der Zeitpunkt ist nicht schlecht gewählt, denn man erwartet allgemein, daß die Auflockerung der Zwangsbewirtschaf- tung von Futtermittel und Getreide be- vorsteht. In Anwesenheit von Vertretern der Re- Sierung, der Ernährungsministerien, städti- scher Behörden usw. wird nun der erste Trefftag und damit gleichzeitig die Ein- weihung am 2. Mai um 14.30 Uhr ab- gehalten. rob Wieder Werkstudentenuustuusch . Amerikanische Erzieher, die Augenblick lich die Westzonen bereisen, führten Be- sprechungen mit Vertretern des württem⸗ berg- badischen Kultus ministeriums, die die Wiederaufnahme und Ausdehnung des 1933 unterbrochenen Werkstudenten-Austausches mit den USA zum Ziele hatten. 5 Dabei wurde beschlossen, den Deutschen Dienst und eine Internationale Selbsthilfe- Organisation zu schaffen. Als Vorsitzende wurden Kultusminister Theodor Bäuerle und Dr. Grace, der Direktor der Erzie- hungsabteilung von OMdus, gewählt. Be- reits im Herbst sollen die ersten hundert Werkstudenten(fünfzig aus der UDS-Zone, dreißig aus der britischen und zwanzig aus der französischen Zone) in die Vereinigten Staaten reisen, um dort als Handarbeiter in Fabriken und Farmen zu arbeiten. Die Werkstudenten müssen sich auf zwei Jahre verpflichten und müssen nach Ablauf dieser Zeit wieder in die Heimat zurückkehren. Der Austausch beschränkt sich nicht nur auf Studenten, sondern alle Berufe sollen gleichmäßig beteiligt werden. Vorausset- zung ist jedoch, daß der Bewerber einen gewissen Abschluß ihrer Berufsausbildung erreicht haben und handwerkliche Erfah- rung haben. Es wird darauf hingewiesen, daß es sich bei dem Werkstudenten-Aus- tausch um kein Auswanderungsbüro han- delt und Bewerbungen dieser Art daher zwecklos sind. Nur“ Vorschläge von ent- sprechenden Organisationen, vor allem aber von Persönlichkeiten, können Berücksichti- gung finden. Die Militärregierungen der Westzonen, das Deutschland-Büro der UNESco, die Parteien und Gewerkschaften verfolgten mit Interesse die Bemühungen um die Wie- deraufnahme des Werkstudenten-Austau- sches, den sie als wichtiges Mittel der ge- genseitigen Verständigung betrachten. 12 Erster Gynäkologenkongreß nach dem Kriege In Karlsruhe trafen sich in der vergan- genen Woche über 700 Fachärzte und Ge- lehrte des In- und Auslandes zum ersten Gynäkologenkongreß nach dem Kriege, auf dem die Errichtung einer er- Wweiterten Zahl gynäkologischer Abteilun- gen unter der Leitung fachlich gut ausge- Unkreundlich und Kühl Vorhersage bis Mittwochfrüh: Am Dienstag wechselnd, meist stark bewölkt, mit noch einzelnen, teils schauerartigen Regenfällen. Höchst- temperatur nur 12 bis 14 Grad. Mäßige, nordwestliche Winde. In ler Nacht zum Mittwoch vielfach aufklarend. Tem- peratur auf 2 bis 5, vereinzelt bis nahe 0 Grad Absinkend. Uebersicht: Auf der Rückseite eines Tief- ausläufers sind wieder recht kühle Meeresluft- massen nach Mitteleuropa vorgedrungen und brin- zen für den Dienstag unfreundliches Wetter. Aktit für Wetterdlenst, Karlsruhe. Pegelstand am 25. April: Maxau 410(), Mann- heim 272(), Worms 192(), Caub 171(9. bildeter Aerzte gefordert wurde. Der Präsi- dent der deutschen gynäkologischen Gesell- schaft, Prof. Dr. von Jaschke, Offen- bach, betonte insbesondere, daß durch un- angebrachte chirurgische Eingriffe eines Nichtspezialisten, durch diagnostische Irr- tümer und falsche Indikationsstellungen manches Unheil gestiftet würde. Es müsse daher dem Gynäkologen vorbehalten blei- ben, Entbindungen und damit möglicher- Weise verbundene Eingriffe selbst durchzu- führen. Ebenso müsse die Betreuung der Neugeborenen der Obhut des Gynäkologen anvertraut bleiben. Die Zeitdauer der eigentlichen Fachausbildung zum Gynäko- logen wurde— ohne Anrechnung des Pflichtassistentenjahres— mit vier Jahren bemessen. ck. Abschlußprüfungen für Volksschulen Nach Weisung des südwürttembergischen Kultus ministeriums soll in Zukunft in Süd- Württemberg durch Einführung einer Prü- fung bei der Schulentlassung der allgemeine Kenntnisstand der Volksschüler nach Er- füllung der achtjährigen Schulpflicht fest- gestellt werden, um so einen einheitlichen Maßstab für die Beurteilung der Leistungen zu gewinnen und die Arbeit der Volks- schulen vor der Oeffentlichkeit klarer nach- zuweisen. Die Prüfung soll im letzten Drittel des Schuljahres stattfinden, der Prü- kungstag wird vom Ministeriums einheitlich für alle Schulorte festgelegt. Die Prüfung findet für die Schüler mehrerer Schulorte an einem gemeinsamen, von allen leicht er- reichbaren Ort statt. Geprüft wird mündlich und schriftlich in Rechnen, einschließlich Raumlehre, schriftlich in Deutsch und Sach- Kunde. Um die Freiheit von Marken Markenfreie Gaststätten- Verpflegung kann, einer Mitteilung der VELF zu Folge, noch nicht ab 1. Mai verabreicht werden, da die hierüber geführten Verhandlungen noch nicht abgeschlossen sind und auch die Stel. lungnahme des Zweimächtekontrollamtez noch aussteht. Es ist vorgesehen, den Gaststätten Glo- bal- Kontingente an Nährmitteln, Fleisch, Fett, Zucker, Käse, Mehl und Milch zuzu- teilen. Die Abgabe der Speisen soll dann auf ein vereinfachtes Gedeck beschränkt Werden. Werksküchen können der Verlaut- barung zufolge zunächst noch nicht in diese Aktion einbezogen werden.(dena) Besatzungsgeschädigte fordern Gleich- stellung Vertreter der Landesverbände der Be- satzungsgeschädigten der US-Zone, die sich kürzlich zu einer Arbeitsgemeinschaft zu- sammengeschlossen hatten, forderten in Heidelberg die Anerkennung ihrer An- sprüche und deren Gleichstellung mit den Forderungen der Flüchtlinge. So sollen den Besatzungsgeschädigten die gleichen Steuererleichterungen wie Flücht⸗ lingen und Ausgebombten gewährleistet werden. Ferner sollen sie beim Laàstenaus- gleich berücksichtigt werden. Entsprechende Eingaben seien an den Verwaltungsrat, den Wirtschaftsrat und den Parlamentarischen Rat gerichtet worden. Ebenso sei man an die Landesregierungen, die mit Ausnahme von Hessen die Interessen der Besatzungs- geschädigten nur ungenügend vertraten, mit der Bitte herangetreten, bei der Besatzungs- macht Erleichterungen in der Beschlag- nahme zu erwirken.(dena) Kurze„MM“- Meldungen Inzwischen fünf Soldaten gestorben. Von den sechs amerikanischen Soldaten, die im Militärgefängnis Mannheim durch eine Ben- zinexplosion schwer verletzt wurden, sind in Heidelberg fünf ihren Verletzungen erlegen. Tödliche Medizin. Ein 34jähriger Mann auf dem Waldhof, der sich wiederholt als Arzt ausgegeben hatte und deshalb zu einer länge- ren Freiheitsstrafe verurteilt war, rührte im Beisein seiner nichtsahnenden Frau Tabletten — vermutlich Morphium— an und vergiftete sich damit selbst. Das Spiel kostete ihm das Leben. In Seckenheim rutschte ein 13jähriger Junge, als er mit anderen Spielkameraden von dem Schacht einer Scheune auf das Stroh der dar unterliegenden Tenne sprang, mit einer Hand aus und fiel neben das Stroh mit der Hüftseite auf eine Bretterwand. Da der Junge zu Hause nicht seine wahre Verletzung und deren Ursache angab, wurde er falsch behan- delt, was nach Tagen eine schwere Entzün- dung und schließlich den Tod des Jungen zur Folge hatte. Todesursache jetzt geklärt. Auf Grund einer ersten Meldung der Kriminalpolizei wurde in unserer gestrigen Ausgabe als vermutliche Todesursache einer deutschen Frau in Feu- denheim ein Abtreibungsversuch angegeben. Von ärztlicher Seite ist jedoch in der Zwi- schenzeit eine Lungenembolie als Todesursache festgestellt worden.— Bei einer polnischen Staatsangehörigen, die ebenfalls am vergan- genen Wochenende starb, wird eine im fünf- ten Schwangerschaftsmonat von einem Un- bekannten ausgeführte Abtreibung als Todes- ursache bestätigt. Zwischen die Puffer geraten. Als ein Ar- beiter in Mannheim-Rheinau einen rollenden Eisenbahnwagen anhalten wollte, löste sich in diesem Augenblick ein zweiter Waggon auf dem gleichen Gleis. Der Arbeiter kam 80 zwischen die Puffer der beiden Waggons. daß die starken Qustschungen am Rücken seinen Tod verursachten. 5 Bereits jetzt schon Winterkohlen. Zur Si- cherung des Hausbrandes für den kommenden Die Sportecke Winter wird auf die Haushaltbrennstoffkarte 1949/50 je ein Zentner feste Brennstoffe frei- gegeben: Für Gr. A Abschn. K 1 bis K 3, zu- sammen 3 Zentner, für Gr. B Abschn. K 1 bis K 6, zusammen 6 Zentner, für Gr. C Abschn. K 1 bis K 8, zusammen 8 Zentner, und für Gr. D Abschn. K 1 bis K 10, zusammen 10 Zent- ner. Die Brennstoffe dürfen nur bei dem Kohlenhändler bezogen werden, der den Ab- schnitt H 20 der alten Brennstoffkarte 1948/0 abgetrennt und den Verbraucher in seine Kun- denliste aufgenommen hat. Es wird darauf aufmerksam gemacht. daß neben diesen jetzt zuzeteilten Mengen vor dem 31. Dezember 1949 keine weiteren Brennstoffaufrufe zu er- Warten sind. Polizeistunde am 1. Mai. Der Präsident des Landesbezirks Baden, Karlsruhe, gibt be- kannt: Die am 1. Mai dieses Jahres stattfinden den öffentlichen Tanz veranstaltungen sind we- der genehmigungs- noch gebührenpflichtig. Die Polizeistunde wird an diesem Tage(vom 1. auf 2. Mai) aufgehoben, Im Einvernehmen mit dem Städtischen Steueramt weist das Städtische Amt für öffent⸗ liche Ordnung jedoch daraufhin, daß aus An- laſs des 1. Mai von der Vergnügungs- steuer nur Veranstaltungen befreit sind, die von Betriebszugehörigen des Handwerks, des Einzel- oder Grohhande ls, der öffentlichen Körperschaften, den Partelentedet den Gewerkschaften durchgeführt werden. Alle anderen Veranstaltungen sind beim Städtischen Steueramt melde- und steuer- pflichtig. Wir gratulieren! Friedrich Biedermann beim Städt. Vermessungs- und Liegenschafts- amt begeht sein 40jähriges Dienstjubiläum, Wilhelm Rödel, Mannheim, Waldhofstraße 10, wurde 70 Jahre alt. Katharina Winkler, Seckenheim, Bonndorfer Str. 38, feiert ihren 82. Geburtstag. Die Eheleute Gustav und Rosa Krauth, Pestalozzistraße 10, haben das Fest der silbernen Hochzeit. Imad Dumbsky wurde dreifache deutsche Meisterin Anmut, Körperbeherrschung und Harmonie der Bewegungen waren die Kennzeichen der Deutschen Meisterschaften der Turnerinnen, die mit neuartigen Uebungen in Lüneburg durchgeführt wurden. Die Nürnbergerin Irma Walther-Dumbsky kam zu einem großen Triumph, denn sie gewann alle drei Titel. Die 29 jährige Turnerin freute sich zwar über ihren Sieg, aber sie hatte es doch sehr eillg, so schnell wie möglich wieder nach Hause zu ihren beiden Kindern zu kommen. Mit ihren gut durchdachten und klug aufgebauten Uebungen dürfte sie eine einmalige Erschei- nung im deutschen Frauenturnen sein. Von den 110 angetretenen Turnerinnen waren über die Hälfte schon 26 Jahre alt und noch 20 Tur- nerinnen schon über 30 Jahre, so dab die ge- botenen Leistungen von einem hohen Niveau zeugten, aber es war nicht zu übersehen, daß der eigentliche Nachwuchs fehlte. Im Achtkampf(ünf Geräte, drei Gym- nastikübungen): 1. Irma Walther-Dumbsky Nürnberg), 158,3 Pkt., 2. Elisabeth Lentzing (Mettmann), 152,4 Pkt., 3. Martha Jakobs(Han- burg). 152,3 Pkt., 4. Hanna Grages(Verden), 151,8 Pkt. Geräte- Fünfkampf: I. Irma Walther-Dumbsky. 99,2 Pkt., 2. E. Lentzing, 97,1 Pkt., 3. M. Jakobs, 96,5 Pkt., 4. H. Grages, 95,9 Pkt. Gy mnastis cher Dreikampf: 1. Irma Walther-Dumbsky, 59,1 Pkt., 2. Anne- marie Held(Aschaffenburg), 57,1 Pkt., 3. Elmar Hettinger(Schweinheim), 56,7 Pkt., 4. H. Gra- ges, 55,9 Pkt.(ISK dena) Der erste Leichtathletik-Klubkampf Im ersten Klubkampf, der bei schönsten! Frühlingswetter die Muskeln der Leichtathle- ten lockerte, standen sich die Sd Rheinau und die 8s Mannheim gegenüber. Besondere Lei- stungen waren weder zu erwarten, noch wur- den solche geboten. Aber mit den Leistungen der Amateure konnte man zufrieden sein. Die Ergebnisse: 110 m: Bolz(F), 11,4 Sek., 400 m: Schremm(R), 60,5; 800 m: Handrich(R), 213,1 Min,; 1500 m: Hipp(R), 4:53,83 Min.; 400000 m: Rheinau, 46 Sek.; Weitsprung: Bolz, 5,83 m; Hochsprung: Handrich, 1,63 m; Speerwerfen. Betz(M), 41,61 m; Diskus: Hermann(M), 32,20 m; Kugelstoßen: Hermann, 11,19 m. Der Kampr endete mit 69:41 Punkten für die eee W. Olympia 1932 mit Deutschland? Draußen in der Welt haben sich wohl einige Länder darüber den Kopf zerbrochen, daß es 1952 doch an der Zeit wäre, Deutsch- land und Japan wieder an den„Olympischen Spielen“, an den Friedensfesten der Sport- jugend der Welt, teilnehmen zu lassen,. Wäh- rend nun Japan bereits seinen Vertreter aus- rüstete, konnte Deutschlands einziges Mitglied, Herzog Adolf zu Mecklenburg, wohl noch keine Basis finden, um an der Tagung vom 24. bis 29. April in Rom teilzunehmen, Aus einem Bericht unseres New Lorker Korre- spondenten Max Behrens von der New Vorker Staatszeitung und Herold können wir nun ent⸗ nehmen, daß man in den Staaten damit be- stimmt rechnet, im Jahre 1952 Deutschland wieder als Olympiagegner begrüßen zu kön- nen, Es heißt dort: „Um zur Versammlung des Internationalen Olympischen Comitees zu fliegen, hat Aver) Brundage(Chicago) von der United Olympic Association mit den American Overseas Air- lines die Staaten verlassen. Die Olympischen Spiele werden bekanntlich in Finnland aus- getragen, und alle Voraussichten lassen dar- auf schließen, daß auch Deutschland und Japan, die in London voriges Jahr nicht mit- Wirken durften, in Finnland wieder dabei sein werden.“ Das ist wichtig und freundlich zugleich, daß es wieder amerikanische Zeitungen und Journalisten sind, die(wie z. B. bei den Vor- bereitungen zum 75. deutschen Sechstageren- nen in München) erneut dem deutschen Sport Bruderhände reichen wollen, SK) Aschenbahn-Rennen mit englischer Beteiligung Bei den vor 20 000 Zuschauern ausgetrage- nen Aschenbahn-Rennen im Neckarstadion war Walter Buttler, Hückelhoven, der Held des Tages. Er verwies nicht nur im Endlauf der Soloklasse bis 500 cem hervorragende Gegner wie Münzloher, Naneder und die Eng- länder Fulljames, Harris und Oatridge auf die Plätze, sondern gewann auch den Lauf der schnellsten Lizenz-Solofahrer in Tagesbest- zeit. Münzloher gewann die Rennen der 280 und 350-œαõ,,ůꝗ1hqSoloklasse. Bei den Ausweisfab⸗ rern ragte besonders der Braunschweiger Ahrens auf Rudge(NSU) hervor, da er sämt- liche Rennen der Soloklasse und den Sonder- lauf für die schnellsten Ausweisfahrer ge- wann, Die Engländer konnten die in sie ge, setzten Erwartungen nicht erfüllen, weil sle nicht mit ihren schnellen Spezial-Jap-Maschi- nen erschienen waren,(dena). Pferderennen und ihre Ergebnisse Im Mittelpunkt der Rennpremiere a Hoppegarten stand der„Preis von Dahlwitz den„Lysander“ mit fünf Längen Vorsprung gewann./ Den Sieg im Kölner Frühlahrs⸗ Ausgleich über 1600 m und 8000 DM sicherte sich„Ostermorgen“ mit Jockey Albers vor „Filiberto“,/ Hauptereignis der Gelsenklirche⸗ ner Trabrennen war der über 2200 m kühren 2 „Preis von Eilsen“, den„Alpenfee“! mit Kron berg vor„Feuermeer“ gewann.( In Farmsen, gewann der Außensefter„Schlinge!“ mit Schlingmann das mit 8000 D ausgestattete „Bürgermeister-Schröder-Rennen“ über 2400 Meter. Den„Von Moßner-Gedächtnispreis, ein Jagdrennen Über 3600 m, gewann„Res porter“ mit zwei Längen vor„Primaner“ und „Bolero“,(dena) Industrie, krei. wen Gem wur. hat thal, Dure wah 70 Dienstag, 26. April 1949 Seite 5 Jul„Vogeljagd“ im Ebertpurkk Es war am frühen Sonntagvormittag, der Tau lag noch auf Blättern und Gräsern, als zich annähernd 200 Ludwigshafener Vogel- freunde am Eingang des Ebertparkes ver- elten, um einer Einladung des Ge- meinnützigen Kleingärtnervereins der BASF zu folgen, der eine vogelkundliche Lehr- wanderung angesagt hatte. Es war un- Wahrscheinlich, was Richard Ammersbach (leidelberg), eine internationale Kapazität auf dem Gebiet der Vogelkunde, zuwege kt brachte. Behutsam führte er die 200 durchs aut. J Gebüsch. Wer geglaubt hatte, die Vögel würden erschreckt davonhuschen, erlebte eine angenehme Enttäuschung. Bis auf zehn Meter konnte Ammersbach die Wißbegierde teilweise an die kleinen Piepmätze heran- führen. Und siehe da, wenn der Meister von Wald und Busch den Zeigefinger hob, 5 begannen unsere gefiederte Freunde prompt sich zu singen. f zu-] Dem Laien erschien es mitunter unfaß- in par, mit welcher Treffsicherheit Ammers- An. pach aus dem vielstimmigen Chorus des den schluchzens, Trällerns, Zirpens und Schlagens die einzelnen Vogelarten heraushörte, Seine 1 Be- die interessanten Ausführungen schmückte der cht. Ornithologe jeweils mit einer Schilderung stet der Lebensgewohnheiten unserer kleinen aus- parkbewohner. Nur der darf sich als wahr- nde hafter Vogelfreund bezeichnen— so sagte den ammersbach im Verlauf der Führung—, hen der neben einer ungemein großen Tierliebe an auch das nötige Verständnis für die Lebens- ame bedingungen der Vögel besitzt. 88am Ende der Führung äußerten die Teil- mit nehmer den Wunsch, eine solche Lehrwan⸗ gs gerung recht bald wieder mitmachen zu 1 dürfen. oll e Sie müssen nochmals wählen 3 Bei den Gemeinderatswahlen am 14. No- vember 1948 wurde in 106 pfälzischen Ge- meinden nur nach einem einzigen Wahl- vorschlag gewählt. In all diesen Gemeinden müssen nun nochmals Wahlen durchgeführt werden. Im Landkreis Frankenthal handelt es sich um die Orte Albsheim an der Eis, Aszelheim, Bissersheim, Carlsberg, Klein- niedesheim, Mertesheim, Sausenheim und Tiefenthal. In den Landkreisen Ludwigs- A5 hafen und Speyer wurde die Mehrheitswahl 8/40 nicht angewendet, sodaß in diesen Land- un. kreisen seine neuen Gemeindewahlen not- rauf wendig sind. Die, Wahlanfechtungsklage der etzt Gemeinderatswahlen in Frankenthal selbst ber purde noch nicht entschieden. Bekanntlich er hat der frühere Bürgermeister von Franken- mal, Dr. David, wegen Nichteinhaltung der Durchführungsbestimmung zum Gemeinde- wahlgesetz für Rheinland-Pfalz die Wahl in Frankenthal angefochten. Wenn unsere neugegründeten Vereine ein aßstab dafür sind, wie die Ludwigshafe- Er. die seelischen ellen Nöte der Mchkriegszeit übe 0 ſüssen wir einem Zeit 17 gegengehen.(Schade, dag das wirtschaft- ich gesehen nicht ganz stimmt). Es gibt mlich wieder 165 Vereine(ohne politische ganisationen und Gewerkschaften) im Stadtkreis Ludwigshafen. An der Spitze stehen— wie könnte das anders sein bei den Pfälzern?— 26 gesan- geskreudige Organisationen, zu denen sich noch acht Instrumentalvereine gesellen Im Sport ist die Zersplitterung nicht so stark. Immerhin gibt es bereits wieder 27 Sport- vereine(überwiegend für Rasensport). Auch le Tierzüchter bilden mit insgesamt 19 Ver- men wieder eine beachtenswerte Gruppe. Für die Liebhaber unserer vierbeinigen Haustiere existieren drei Vereine der Hundefreunde. Selbstverständlich wurde auch dder Tierschutzverein neu gegründet. me Vereinigung für Katzenfreunde gibt noch nicht.) ker ent- nd. Eine starke Sparte mit zwölf Vereinen n- lden ferner die Kleingärtner und Sied- fſuugsgemeinschaften. Ueberraschend ist, len dab die Briefmarkensammler nur einen ein- er en Verein angemeldet haben. Dafür aber pie existieren gleich vier Karnevalsvereine, ein Ar- ſergnügungs-Klub und vier Touristen- LD wICsRHAFEEN UND DIE PPALZ Die Butter muß„enindzifiziert“ werden Weshalb die Ludwigshafener Osterbutter ungenießbar war In Meier-Möüllers einzelligem Nachkriegs- appartement(mit Küchenbenützung) zitterte die Luft. Vater Meier-Müller tobte. Er hatte in der Butter schwarze und blaue Flecken gefunden. Zudem schmeckte sie abscheulich. Seine Zorneswogen pflanzten sich fort wie das Rollen eines Gewitters und schlugen kurze Zeit später mit cholerischem Elan gegen die empfindliche Stelle eines Mannes, dessen Beruf neben dem Geldverdienen der Dienst am Kunden ist. Der beteuerte, seine Hände nicht in der ungenießbaren Butter gewaschen zu haben. Gewiß, sie war zu lange gelagert worden, aber nicht bei ihm. Meier-Müller wollte es jedoch genau wis- sen. Sein berechtigter Zorn führte ihn zur städtischen Untersuchungsstelle für Lebens- mittel. Untersuchungsbefund: Hoher Wasser- gehalt(20 Prozent) und zu lange Lagerung. Die blauen und schwarzen Flecken waren Bakterienherde. Vorschlag: Auslassen der Butter und Verwendung als Butterschmalz. Meier-Müller verlangte Abhilfe für die Zu- kunft, doch der Chemiker zuckte die Ach- seln. Er durfte lediglich untersuchen. Aber vielleicht konnte das städtische Ernährungs- amt 2 Der erzürnte Familienvater lief zum Er- nährungsamt. Dort hatte man zwar die Wogen der Volkserregung schon vernom- men— es gab in diesen Tagen viele Meler- Müllers in Ludwigshafen aber etwas genaues, nein, das wußte man nicht. Am besten mußte doch der Großhandel Aus- kunft geben können, denn der hatte ja die Butter bezogen und verteilt. Meier-Müllers Zorn war schon längst einer müden Resig- nation gewichen. Aber ohne Erfolg wollte er nicht nach Hause kommen. Seine„Haus- haltungsvorstandautorität“ stand auf dem Spiele. Ahnungslos suchte er einen Groß- händler auf und heischte Auskunft. Er erhielt sie. Schuld an der im April 1949 in Ludwigshafen verteilten ungenießbaren Butter waren— die Nazis. Vater Meier- Müller bekam es mit der Angst zu tun. Er war PG gewesen. Ein kleiner natürlich. Sein auf Existenzsicherung trainiertes Ge- hirn kombinierte: da die großen Nazis be- reits in Walhall sitzen oder sich anderweitig tabu gemacht haben, könnte es sein, daß zum Schlusse nur er noch an dieser ver- dammten Butter schuld ist. Wäre er doch zu Hause geblieben. Während er sich Gedanken über die Ge- rechtigkeit der Welt machte, wurde der buttersammelnde und verteilende Ge- schäftsmann ausführlicher. Im Zuge des Vierjahresplanes hatte der Reichsnährstand dem„Fettmarschall“ eine besondere Freude Buntes Tages-ECho N Anruf genügt. Der Autotaxendienst der vereinigten laxameterbesitzer Ludwigs- hafens hat dieser Tage den längst erforder- lichen Telephonanschluß erhalten. Unter der Rufnummer 2234 können lag und Nacnt Autotaxen angefordert werden. 1 Hauptzollamt umgezogen. Das Ludwigs- hafener Hauptzollamt hatte nach der Zer- störung seiner Räume in der Zollhofstraße eine behelfsmäßige Unterkunft im Stadt- haus Nord gefunden. Inzwischen wurden im zweiten bis vierten Obergeschoß des Hauses Limburger Straße 10(unmittelbar neben dem Stadthaus Nord) 18 Diensträume ausgebaut und bezogen. Jetzt für zwei Monate. Die neuen Lebensmittelkarten für Monat Mai und Juni werden ab 27. April in den bekannten Dienststellen ausgegeben. Näheres siehe Anschlag an den Plakatsäulen. Neuer Lehrberuf. Der Beruf„Obst- und Gemüsekonservierer“, der bisher als Vereinsleben wieder aul vollen Touren 5 In Ludwigshafen gibt es allein 26 Gesangvereine hafener Vereinsleben die geistigen und wis- senschaftlichen Interessen der Bevölkerung Wider. Nur drei Vereine bezeichnen sich als ndsätzlich ist noch zu sagen, daß sich die führenden Persönlichkeiten unseres neuen Staatswesens, ganz gleich welcher Partei sie angehören, dafür ausgesprochen haben, daß die einstmalige Zersplitterung in Arbeiter-Vereine und bürgerliche Ver- eine nicht. wieder in Erscheinung trete darf. 5 Vereine sind Förderer gemeinschaftlicher Bestrebungen, und ein gesundes Vereins- leben, der Zusammenschluß von Menschen, die gleiche Interessen verfolgen, ist eine überaus nützliche Angelegenheit. Von die- ser Warte aus gesehen kündet das Ludwigs- hafener Vereinsleben von einer erfreulichen Aktivität der Bevölkerung. Nur eines gibt zu denken(Stichwort: Vereinsmeierei): Wenn wir heute in Ludwigshafen wieder 26 Gesangsvereine haben, so spricht dies zwar für große Sangesfreudigkeit, aber wer sich die Mühe des Nachdenkens macht, muß zu dem Ergebnis kommen, daß eine Zusammenlegung auf ein geringeres Maß eine Leistungssteigerung ergeben würde. Die Praxis beweist, daß dem einen Verein gute Bässe, dem andern kräftige oder reine Tenöre und dem dritten gute Sopranistin- E hen ereine. In vier Vereinen haben sich auch nen fehlen. Ein Umstand, der sinngemäß aus- die Freunde des Schachspiels zusammen- auch für andere Sparten gilt und viele lar. geschlossen. 5 Vereine am Erzielen überragender Lei- 115 Sehr schwach spiegeln sich im Ludwigs- stungen hindert. Bl. ein—— ich, Fr. W. Poggenpohl und 5 5 5 or- 8 en, Eine verdammt griugo Südamerikanische Geschichte Copyright by„Mannheimer Morgen“, Verlagsges. m. b. H., Mannheim 0 29. Fortsetzung Schurzeit! Seit Tagen sind wir bei der fur. Fünfzehn Männerleiber liegen vom nde ng 5 hen Morgen bis zum späten Abend auf est⸗ n Knien, über die ihnen zugeworkenen 250 Schake gebeugt, und die Schneidemaschinen ah- kasseln. Hinter jedem Scherer tritt ein ger Mann die Antriebsmaschine. Wir schwitzen l- und keuchen, es ist schon warm, und in der ler-. Mittagssonne brennt der Schädel, trotz des 5 ubdaches, das wir aufgestellt haben. ch muß vor jedem Schaf hinknien und eine Einspritzung verabreichen. Acht- usend Verbeugungen! Als Nachtisch be- mmt das arme Biest noch ein paar nuß- Froße Pillen gegen die Leberegel in den Hals gedrückt, dann darf es springen. sle bi- 1 Wir müssen großartig disponieren, iz uns die Schafe nicht zuviel werden. Mit dem in der Nähe liegenden Futter mus hausgehalten werden.. 0 ide Jeden Morgen donnern die Tausende von n- ufen in einer riesigen Staubwolke vorbei 1 erzzerreigendes Geblök der Lämmer, die 5 der Mutter für Stunden abgetrennt ten Augen durch die Corralgassen nein in den kleinen Pferch aus Sie eln herauslangen und mit erden. Die Schafe springen mit angst- auf den Hintern setzen. Runter mit dem Vlies! Hinter der Schurhalle wer- den auf langen Tischen die Vliese gewik- kelt und in die Presse gepackt. Abends ziehen schwere Ochsenkarren die Ballen 1 0 ur Bahn. 4 5 so Wochen hindurch. Wir waschen uns nicht, wir rasieren uns nicht, wir ersticken im Schmutz und Felt der Wolle. Die Hände triefen von Mist, und Fett und Staub. Todmüde fällt man spät abends vom Gaul in einen Wollbaufen hinein. Beim Morgengrauen sitzt man Wieder auf und hilft treiben, dann impfen. zählen, wiegen, treiben. Es ist eine harte Arbeit. Wir müssen schwere Reitertage absolvieren.„ N ich die Schur beendet ist, komm 4 dad Ein Krätze-Gegenmittel schwimmt in einem langen mannstiefen Ka- nal von 50 Meter Länge. Durch viele Pferche und Rermel werden die Schafe so dezimiert, daß wir sie endlich in Gruppen zu zwanzig vor dem Kanaleingang haben, dann hinein in das Kreolinbad. und nun müssen sie durchschwimmen, Mit langen Holzstangen stoßen wir die Köpfe ein paarmal hinunter, damit auch diese ihren Teil abbekommen. Oft muß man auch vor dem Versaufen hel- ken. Genau nach acht Tagen muß das erste Bad wiederholt werden, 8 in langen Zügen ziehen die Herden hiu und her mit tollem Wäldern ewig grüner Bäume, Geschrei und Gepfeit. Anlernberuf mit eineinhalbjähriger Anlern- zeit galt, ist jetzt als Lehrberuf mit drei- jähriger Lehrzeit anerkannt worden. Ohne eidesstattliche Versicherung. Die vom Finanzministerium ursprünglich vor- gesehenen eidesstattlichen Versicherungen bei Betriebsprüfungen von Betriebsinhabern und deren Angestellten sind stillschweigend wieder fallen gelassen worden. Offenbar hat sich das Finanz ministerium von der Unsinnigkeit dieser bürokratischen Erfin- dung überzeugen lassen. Weinabgabe 3 v. H. Die französische Militärregierung hat ihre vorgebrachten Bedenken gegenüber dem„niedrigen“ Satz von 3. v. H. an Weinabgabe zurückgestellt und dem Weinabgabegesetz vom 24. März 1949 ihre Zustimmung gegeben. Die Weinabgabe sei, wie Ministerialrat Barzen vom Landwirtschaftsministerium in einer Pressekonferenz ausführte, die Erfin- dung des ehemaligen Reichsnährstandes, die vom Land übernommen worden sei. Nach 1945, habe man sie aber nicht zur Reblaus- bekämpfung, sondern zur Vernichtung von Kartoffelkäfern und zur Brotpreisstützulig verwendet. Das neue Gesetz habe diesen „Umweg“ überwunden und stelle die vom Winzer und Weinhandel aufgebrachten Mittel auch dem Weinbau zur Verfügung. Studio Kaiserslautern sendet: Dienstag, 26. April: 8.15: Was gibt's Neues?: 11.30: bevor es 12e schlägt, es spielt das Funk- orchester unter Emmerich Smola; 12.45: Pfäl- zer Tagesspiegel; 18.15: Nachwuchs stellt sich vor; 18.30:„Pfälzer Witz un Bosse“, Mittwoch, 27. April: 6.10: Frühkonzert; 8.15: Was gibt's Neues?; 11.30: Bevor es 12e schlägt; 11.45: Bauernfunk; 12.45: Pfälzer Tagesspiegel; 13.15: Musik nach Tisch; 18.15: Pfälzer Künst- ler vor dem Mikrophon; 18.30: Arbeiter singen und spielen; 18.48: Aktuelle Berichte. Donnerstag, 28. April: 3.15: Was Neues?; 11.30: Bevor es 12e schlägt: Bauernfunk; 12.10: Mittagskonzert, es Spielt das Funkorchester unter Emmerich Smola; 12.45: Pfälzer Tagesspiegel; 18.15: Musilte zur Dämmerstunde. 0 Freitag, 29. April: 8.15: Was gibt's Neues?; 11.30: Bevor es 12e schlägt; 12.45: Pfälzer Tagesspiegel; 18.15: Theater der Woche; 138.38: Beethoven: Romanze in F. Dur; 18.45: Hier sprechen die Parteien(CDU); 22.30: Haus Nr. 13, Hörspiel. Samstag, 30. April: 8.05: Was gibt's Neues?; 11.30: Bevor es 12e schlägt; 11.45: Bauernfunk; 12.45: Pfälzer Tagesspiegel; 15.45. Brief- markenecke„Zacken und Zonen“; 18.15: Hei- ter klingt die Woche aus; 18.50: Sportvorsckau. Sonntag, 1 Mai: 68.05: Dies und Das „Vom 1. Mai und ‚maien' heute und ehemals“; 8.50: Kirchennachrichten; 9.00: Evangelische Morgenfeier; 10.15: Katholische Morgenfeler; 19.00: Sport vom Sonntag. gibt's 11•45: der Treiber. Dumme Biester! Oft kriegt man Wilde Wut: sie gehen einfach nicht durch diese Pfütze, nein, sie gehen nicht, du kannst brüllen, treiben, mit dem Gaul drücken— nein! Erst absteigen, fünf, sechs einzeln rübertragen, drüben anbinden, zurückkom- men, neuer Versuch, neuer Angriff. Die Kehle ist heiser, so brüllen wir schon., Pedro hat gar keine Stimme mehr und klatscht nur noch mit der Rebenca auf die Gama- schen, daß es knallt. Zum Schluß treiben wir sie alle auf die große Sommerweide. Vier Tage sind wir unterwegs. Es ist eine wilde Reise, weit in die Berge. Abends sitzen wir mit den Hirten im Kreis um das Feuer. Der Mate kreist. Nu ja, schön ist es gerade nicht. Dem Pedro fehlen alle Zähne und er rotzt kräftig durch den Schnabel, bevor er dir das Ding gibt. Nicht trinken wäre beleidigend, es kommt auch gar nicht darauf an. Wir haben hier besondere Sittengesetze und du hast zu fragen, wenn du in aller Stille und Schweig⸗ samkeit deine Beine unruhig wechseln willst. „Sile gestatten“ man nickt. Spucken darfst du ungefragt und Rülpsen ist nach fettem Hammelfleisch allseitiges Bedürfnis. Anpassung ist alles. Es schläft sich gut auf dem Sattelfell nach Zehnstundenritten. i 5 . Ueber den Bergkämmen bricht die Mor- gensonne auf. Ach, Coya, es gibt keinen Fleck Erde der dir gleicht! In wilder Reihe liegen die Berge mit rosigen Kämmen, die graugelbe Pampa der unbewässerten Cerros davor, unterbrochen von dunkelgrün, okt blau, schimmernden Am steil abfallenden der Pampa, auf der wir unsere Schaſe haben, stehen die gemacht und die deutsche Fetterzeugung durch Erhöhung des Wassergehaltes der Butter von 13 auf 20 Prozent gesteigert. Dadurch wurde sie bakterienempfindlicher. Die Weigerung der Molkereien, sie in Fäs- sern oder großen Ballen zu liefern und die weiten Anfahrwege(aus Südbaden, Süd- württemberg und dem Allgäu) haben im Zusammenwirken mit der plötzlichen Hitze an den Osterfeiertagen die Butter soweit verdorben, daß sie nur als Schmalz zu ver- wenden ist. Vater Meier-Müller atmete auf, und be- kam wieder Zivilcourage. Wir waren mit ihm einer Meinung: die Butter muß„ent- naziflziert“ und ihr Wasserhöchstgehalt wieder auf 18 Prozent herabgesetzt werden. Wir spitzten also die Feder, nahmen einen Bogen apier) und schossen. Richtung Koblenz. Ob der Pfeil treffen wird? F. R. Steigende Bevölkerungsziffer Wenn auch die Veröffentlichungen des Statistischen Landesamtes von Rheinland- Pfalz mitunter sehr spät erscheinen, so ver- mitteln sie doch einen interessanten Ein- blick in die bevölkerungspolitische Entwick- lung der Nachkriegsjahre. Nach einer erst jetzt erfolgten Mitteilung des Statistischen Landesamtes wurden im dritten Vierteljahr 1948 in heinland-Pfalz 7229 Ehen geschlos- sen. Im gleichen Zeitraum wurden 11 673 Ge- burten verzeichnet, darunter 280 Totgebur- ten. Der Anteil der unehelich Geborenen ist im Vergleich zu anderen Landern recht gün- stig(889). Im gleichen Quartal starben 6779 Personen, von denen nur 3809, also et- Was über die Hälfte, 60 Jahre und älter Waren. Die Ehescheidungsfreudigkeit nält jedoch witer an, wurden doch in dem genannten Zeitraum 637 Ehen geschieden. In 387 Fällen war der Mann mit der Ehe nicht mehr zufrieden und stellte Antrag auf Scheidung. Die Frauen zeigten weniger Aus Briefen an den„Morgen“ Anmnxaumgn EN, BEScH WERDEN Umstrittene Lohnsummensteuer Sie veröffentlichten in Ihrer Zeitung auf der Ludwigshafener Lokalseite vor einigen Wochen(bei Einführung der Lohnsummen- steuer in Rheinland-Pfalz) einen Artikel. in dem Sie darauf hinwiesen, daß diese Steuer keine nennenswerte zusätzliche Steuerbe- lastung bringen werde und sie lediglich ein- eführt worden sei, um die Städte schneller m den Besitz von Geldern zu bringen. in de- ren Genuß sie ansonsten ein bis zwei Jahre später kämen. Erlauben Sie mir, daß ich die- ser Auffassung eine Argumentation gegen- überstelle, die im Wesentlichen die Auffas- sung eines Artikels darlegt, den die Hand- Werkcszeitung für Rheinland-Pfalz veröffent- lente. f e 5 Paragraph 5, Absatz 2, des Landesgesetzes über die Dohnsummensteuer besagt, daß die Lohnsummensteuer wie die Gewerbesteuer Vorauszahlungen auf die endgültige Gewerbe- steuerschuld für das jeweilige Kalenderjahr angerechnet wird. Diese Möglichkeit ist jedoch nur gegeben, wenn die Lohnsummensteuer hinter der Ge- werbesteuer zurückbleibt. Wie steht es im umgekehrten Fall? Hat der Steuerzahler einen Anspruch auf Rückzahlung des Betrages, um den die Lohnsummensteuer die gesamte Ge- werbesteuerschuld Übersteigt? Das Landes- gesetz sagt nichts darüber. Man darf jedoch aus der Einführung dieser Steuer ganz allge- mein schließen, daß sie über den gegenwärti⸗ gen Stand hinaus Einnahmen erschließen soll. Das bedeutet eine neue zusätzliche Belastung. Das Handwerk ist von dort betroffen, wo lohnintensive Betriebe vor- handen sind. Das gilt vor allem für das Bau- gewerbe, dessen zusätzliche Belastung sich aus den nachstehendem Beispiel ergibt: Ein Baubetrieb mit einer Lohnsumme von 160 000 DM, einem Gewerbekapital von 50 00 DM und einem Gewerbesteuerertrag von 15 000 PM mußte 2550 DM Gewerbesteuer d,6 Prozent der Lohnsumme) entrichten. Die Lohn- summensteuer beträgt jetzt für ihn 6400 DM. Das ist eine steuerliche Mehrbelastung von 3850 DM. N. Wie groß die Mehrbelastung ist, hängt je- weils vom Verhältnis Lohnsumme— Gewerbe- ertrag ab. Die vorstehend geschilderte Mehr- belastung von 2,4 Prozent der Lohnsumme Gäule und rupfen in der meterhohen Luzerne. Zwischen den Felsblöcken, weit von der Cordillerasee herunter schallt Faustos Schrei hoa, hoa hoa—: nanu— der hat es gewaltig eilig. N Was los? Que hay? 0 Pumall! Wir lassieren die Pferde, dann muß es ja schlimm gewesen sein— solch ein blut- rünstiges Biest—, Faustos hat achtzehn Schafe und Lämmer gezählt. Keines ist schwer angefressen, alle haben nur Hals- risse— nur das Blut will die Katze. Wir reiten binauf und sind nach einer halben Stunde am Platz. In einem Zirkel von ein paar hundert Metern liegen sie herum. Die Herren Kameraden von der Zunft, die übrigen Schafe scheint das Ganze nicht sehr aufzuregen. Sie grasen stumm und dumm herum und kümmern sich nicht um die blutigen Wollhäufchen. Ein Mutter- schaf blöckt noch ab und zu nach dem Lamm. Sonst sehen wir nur die Aasgeier schon kreisen, die sich auf das Frühstück freuen. 8 Nach kurzer Ueberlegung sehen wir ein, daß wir zu vier, fünf Mann nicht genügen, um eine zünftige PFumajagd aufzumachen. Wir verschieben die Jagd auf den Nach- mittag und reiten zu Nachbarn, Je mehr wir sind, um so sicherer sind Wir, das Biest zu bekommen, denn wir wollen den Puma lebend. Der Schuß auf einen Puma ist eine dumme Sache. Meist steckt er in einer kleinen Fels- burg, die er sich so aussucht, daß er immer höher steht als der gefürchtete Angreifer, und wenn man ihn fehlt, nicht ganz sicher zwischen die Lichter trifft— das Lasso ist sicherer und den Huassos auch geläufiger als die Kanone. f 35 Um die Mittagsstunde sitzen wir am 8 lösung der Ehe nicht einverstanden waren. ist der sicherste Weg, das Baugewerbe, ein derselben überall Neigung, sich scheiden zu lassen und ver- langten nur in 286 Fällen eine Auflösung der Ehe. 224 Frauen waren mit der on Manne angestrebten Ehescheidung nicht einverstanden und„klagten dagegen“, während auf der anderen Seite in 176 Fällen Männer mit der beantragten Auf- Eigenartigerweise wurden zumeist Ehen geschieden, die im Durchschnitt schon über 15 Jahre dauerten. 128 der aufgelösten Ehen hatten emen Bestand von 2-4 Jahren. Das Landesarbeitsamt will helfen Um den Wirkungsbereich der Arbeits- vermittlung zweckmäßig zu erweitern hat das Landesarbeitsamt Pfal- in Neustadt a. d. Hdt. eine Landesausgleichsstelle errich- tet. Ihre Doppelaufgabe hat den Sinn, einer- seits freien Arbeitsplätzen eines Bezirkes, der selbst keine geeigneten Bewerber auf- weist, Arbeitskräfte von außerhalb zuzu- führen und andererseits Arbeitssuchende, die im eigenen Wohnbezirk keine Stellung inden können, an freie Arbeitsplätze in anderen Bezirken zu vermitteln. 15 Der Landesausgleichsstelle ist eine Fachvermittlungsstelle für Angestellte an- geschlossen, die das Ziel verfolgt, qualifi- zierten Arbeitskräften der Angestellten berufe geeignete Stellungen außerhalb ihres Wohnsitzes zu vermitteln und damit Zleichzeitig Wirtschaft und Verwaltung an allen Plätzen mit hochwertigen Kräften zu versorgen. Bewerbungen und Stellenange- bote werden über das zuständige Arbeits- amt an die Landesausgleichsstelle geleitet, wobei die Vermittlung kostenfrei erfolgt. Brennweine für Westdeutschland Brennweine für 75 000 Dollar werden den Weinbrennereien Westdeutschlands noch in diesem Jahre zugeführt werden. Die Wein brennereien der französischen Zone sollen davon für 25 000 Dollar erhalten, erklärte der Präsident des Verbandes der Weinbren- nereien in der französischen Zone. Aus Frankreich sei außerdem die Einfuhr von Wein für eine weitere halbe Million Dollar nach Westdeutschland geplant. ist heute keine Kleinigkeit. Die Folge ist eine erneute Versteuerung des Bauens in einer Zeit, in der die Weiter beschäftigung der Bauwirtschaft keine geringen Sorgen bereitet. Daher ist die Lohnsummensteuer der rhein-⸗ ländisch-pfälzischaa Landesregierung unso-- zial. Sie fügt außerdem den gestiegenen Bau- kosten einen neuen Kostenfaktor hinzu. Dies Schlüsselgewerbe unserer Wirtschaft. im Linksrheinischen zum Erliegen zu bringen. F. Brune Die Polizei antwortet Betrifft: Verkehrskontrollen an der Auffahrt der Rheinbrücke in Ludwigshafen Rh. * 3 1 Ich nehme Bezug auf Ihre Veröffentlichung in Nr. 6 vom 21. April. Seite 5, und gesta mir Ihnen mitzuteilen, daß die Ludwigshafe- ner Polizei an der Festsetzung der Verkehrs- kontrollen an der obenbezeichneten Stelle un- beteiligt ist. Die Verkehrskontrollen werden von der Provinzialregierung Pfalz. Abt. des Innern und Kultus, Unterabteilung Polizei in Neustadt im Einvernehmen mit dem Herrn „ der Sureté in Neustadt festge- setzt. Unter Einreichung Ihres Artikels habe ſch bei der Provinzialregierung angefragt, ob die Verlegung der Kontrollstelle möglich 5 Nach Rückäußerung werde jeh mir erlaub Innen von dem Ergebnis Kenntnis zu geben. . Stallmann, Polizeidirekto Zweierlei Maß Vor kurzem brachten Sie einen Artikel über die Auswirkungen der Hundesteuer in Mannheim. In Ludwigshafen liegen die Ver- hältnisse nicht viel anders. Ueber die Höhe der Hundesteuer läßt sich immer streiten. Empörend ist es jedoch, daß nach dem Gesetg ein Hundehalter, auch wenn sein Tier stirbt oder gestohlen wird, die Steuer bis zum Dude des begonnenen Steuerjahres weiter bezahlen muß. Wenn ein Geschäftsmann sein Gewerbe oder seinen Betrieb einstellt, entfallen al darauf lastenden steuerlichen Abgaben. Der Tierhalter aber steht außerhalb dieser allge- mein geltenden Selbstverständlickhkeit. 2 wird gewissermaßen in eine steuerliche „Strafkompanie“ versetzt.. M. V., Ludwigshafen 5 gleichen Platz, wo der Puma die Schafe gerissen hat. Wir haben ein paar Lämmer auf dem Spieß, um eine Mahlzeit für langen Rest des Tages zu haben und da noch eine zünftige Kalabasse voll Mate ge- sogen, und wir satteln frisch. Im Einze marsch ziehen wir weiter in die Berge. Di Hunde läuten wie toll und springen de Gäulen an die Hälse, sie ahnen, was vor si geht und auch wir beeilen uns mehr. Di Jagdlust kommt. 8 5 5 Fausto vermutet die Katze an eine Platz nahe dem Bewässerungskanal, un Wir halsbrechern am Steilhang entlang. Der Reitweg ist vielleicht zwei Fuß breit. Linker Hand steht die Wand des Kanals, rechts ist es besser, nicht hinzusehen, wenn man den Eiffelturm hoch findet.. Es geht so seine 500 Meter senkrecht a unten braust der Cachapoal durch die Felser Es rauscht und brandet bis hier herauf. und zu klickert ein Stein unter den Pferde hufen heraus und trommelt in die Tlef zuletzt mit rasendem Sprung in den FI Es ist schon nachmittags, als die Hun Plötzlich wie rasend losziehen, sie müs die Spur haben. Anscheinend zieht sie der Geruch vo Schafplut, in dem die Katze ja beinahe ge badet haben muß, noch mehr und siche an, als die sonst schwer auszumachen Fährte der Katze, die sehr vorsichtig über Geröll zu ziehen gewohnt ist und schlechte Nasenspur hinterläßt. Fausto ist wie immer vorne und nun schreit er auch. Unheimlich klingt sein hua-hua di die beiße Nachmittagsluft. 8 Jetzt 5 und zu übersehen, ialopp, und Seite 6 51 Diens) 18. 26. April 1949 Nr. 0 Das Ekel 1 Von Orest Bjern Arnold nahm srüßend am einem Tische Natz, wo nur ein einzelner Gast vor der Zeitung saß. Der FHauptbetrieb hatte be- Sonnen. Kellnerinnen eilten durch die Gänge. Die dampfenden Schüsseln verbrei- teten einen nahrhaften Geruch. Arnold mußte eine Zeitlang warten, bis er bedient Wurde. Während des Essens warf er einen 72 * Gast gegenüber in der Hand hielt. Auf ein- mal ließ dieser die Zeitung sinken, paffte eine Wolke aus seiner Virginia und sagte ig:„Wie wäre es, wenn Sie sich selber ein Blatt kauften?“ Altes Ekel, dachte Arnold, laut aber sagte er:„Regen Sie sich nicht auf, Herr Nachbar, das schadet nur der Verdauung!“ Der Gast brummte etwas in seinen Bart und las weiter. Arnold aß seinen Schellfisch auf und Wollte eben bezahlen, da trat das Ereignis ein. Der Gast warf plötzlich die Zeitung hin, verzog das Gesicht, riß ein buntes Taschen- tuch heraus Arneld hatte schon das Wort„Gesundheit“ auf der Zunge, aber er unterdrückte es. Im gleichen Augenblick sah er aus dem ick auf die Rückseite des Blattes, das der und nieste kräftig hinein. gewärtig sein, nochmals angeranzt zu Werden. Arnold zündete sich eine Zigarette an und nahm den bärbeißigen Tischnach- barn unauffällig aufs Korn. Dieser wischte sich den Bart, trompetete in sein Taschen- tuch, brannte die Virginia wieder an, erhob sich schwerfällig und ging in den Wasch- raum. Na, dachte Arnold, als der Mann wieder zurückkam, jetzt wird er den verlorenen Geldschein wohl entdecken. Und der Gast blickte wirklich unter den Tisch. Aber siehe da, er tat nicht weiter dergleichen; er rückte nur seinen Stuhl zurecht, setzte sich hin und las weiter. Sehr merkwürdig, dachte Arnold. Da stimmt was nicht. Ich möchte wetten, daß er die Banknote gesehen hat. Warum hebt er sie nicht auf? Will er meine Ehr- lichkeit in Versuchung führen? Arnold hatte heimlich ein scharfes Auge auf sein Gegen- über und den Geldschein unter dem Tische. Da— Arnold glaubte, nicht recht zu sehen — setzte sich der linke Fuß des Gastes in Bewegung. Langsam und lautlos schob sich der Absatz vor, dann folgte die Sohle nach. Und wiederum Absatz und Sohle, bis die köstlich: Einer verliert einen Geldschein, und als er ihn wiederfindet, meint er, ein Fremder habe ihn verloren. Und der Ver- lierer wendet seine ganze Gerissenheit an, um sein eigenes Geld zu stehlen! Arnold nahm sich vor, dem Manne ein Schnippchen zu schlagen. Er fühlte, daß der andere ihn belauerte und für den Verlierer des Geld- scheines hielt. Er beschloß, es auf die Spitze zu treiben und den Verlierer zu spielen. Arnold zog also seine Geldbörse, ölknete sie, schüttelte den Kopf und steckte sie wieder ein. Dann nahm er die Brief- tasche, schaute in jedes Fach, schüttelte nochmals den Kopf und schob sie wieder in das Jackett. Dann griff er in die Hosen- taschen, in die Westentaschen, in die Rock- teschen. Dann spähte er wie ein Suchender auf den Fußboden umher, und schließlich richtete er den Blick fragend auf sein Gegen- über. Der schäbige Gast aber rührte sich nicht. Er tat, als lèse er noch immer, doch Ruhe und Gleichgültigkeit waren gespielt. Von Zeit zu Zeit big er nervös am Halm der kalten Virgmia. Auf der Stirn des Mannes 886 feiner Sprüh. Der Schweiß war ihm bereits ausgebrochen. Da schlug es zwei Uhr, und die Kellnerin trat an den Tisch:„Darf ich die Herren um Bezahlung bitten, ich werde jetzt abgelöst.“ Der schäbige Gast zog den Geldbeutel und öffnete ihn. Jetzt gab es ihm sichtlich einen Ruck. Er warf den leeren Geldbeutel auf die Tischplatte, riß das Schneuztuch heraus und fingerte eifrig in jeder Tasche. Dann fuhr er mit erregten Händen durch die übrigen Taschen, aber das, was er suchte, war nicht zu finden.„Ja— Himmel— Donnerwetter— nochmal— brachte er drucksend hervor, indem ihrn endlich das Licht aufging,„das ist ja— mein eigener—“. Und er nahm flink den Fuß von der Bank- note, hob sie auf und hielt sie der er- staunten Kellnerin hin. Es war ein napel- neuer blauer Zehnmarkschein. Aus dem Kuriositäten-Kabinett der Zeit Amerika gilt in vielerlei Hinsicht als das der ein Fabrikant von der Anklage des Mordes an seiner jungen Frau(die er mit ihrem — rache“ und erinnert an die Duell-Ehrvertel digung, die einstmals straffrei galt oder g ter nur mit nicht-entehrender Festungsnab gesühnt wurde. Einstmals..= 1 heute? * Aus etwas südlicheren Gefilden, aus Süd. amerika, berichtet ein„Brief aus Mont video“. Dort kennt man noch den„Dieng am Kunden“ in letzter Vollendung. So hal ten zum Beispiel die Straßenbahnen un Omnibusse bei Regenwetter an jeder Bd wenn die Wartenden den Arm heben ode die Aussteigenden„tsch“ rufen. * Wußten Sie schon, daß in Norddeutsch. land der Stierkampf mit neuartigen Me. thoden jüngst erprobt worden ist? Vorlàufg blieb allerdings der Stier noch Sieger, fl nahm— laut DENA— auf der Straße nac Nordenham an einem provozierend 2 lackierten Auto Anstoß und griff es kun entschlossen an. * In Montreux ist, wie AP meldet, de Stelle des Polizeichefs freigeworden. De bisherige Direktor wurde entlassen und 20 sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Warum! Nun, er hatte verschiedentlich junge Frauen Taschentuch etwas herausfallen und zu Bo- den flattern. Er stellte fest, daß es eine neue Banknote war. Der Geldschein lag unter dem Tisch, nicht weit von den Füßen des Gastes. Unter gewöhnlichen Umständen hätte er den Mann darauf aufmerksam ge- entzogen, und der angenagelt, paffte kannte sich aus. Sohle den Geldschein völlig bedeckte. Damit war die Banknote den Blicken und las unentwegt in der Zeitung. Arnold Er mußte sich zusammen- „Land Gast saß da, als wäre er Wolken aus der Virginia grund aller Art rühmt? Oder freilich), unbegrenzten Möglichkeiten“. Wen wundert es da, daß man es auch als eine schier unerschöpfliche Fundgrube für „Kuxiosa“ etwa nicht kurios(mit tragischem Hinter- wenn kürzlich, wie das E Liebhaber erwischt 28 laubten“? Die deutsche hatte) freigesprochen wurde, mit der Begründung,„die Tat falle unter die ungeschriebenen Gesetze des Er- Jurisprudenz wird die Köpfe schütteln— dieses Mal gewiß mit Sriff. festgenommen und sie gezwungen, sich i unbekleidetem Zustand„für akten“ photographieren zu lassen.„Polizei. Akteèe“— ein neuer kunsthistorischer Be. Ob es wohl bald auch Polizei-Akt⸗ Modelle gibt? Schließlich haben wir ja gelt Ieh die Polizel. macht. In diesem Falle: nein. Man mußte nehmen, um nicht laut aufzulachen. Es war„Darmstädter Echo“ berichtet, in Kelifornien Recht. Das riecht schon fast nach„Blut- kurzem die Gewerbefreiheit. Mein lieber Mann, unser guter Stellen- Angebote D eschäfempfehſungen. Verkäufe Wit bieten an: Schwere Eich.- Schlafzimmer 3- u. 4türig, von 750—1100 DM Polierte Schlafzimmer fin. Flammenbirke, Atür., 1700. Küchen in Rüster. Esche u. Elfenbein, 160200 m, 285,.— bis 650, DM Wohnzimmer, 180 cm u. 200 em, 580,— bis 600,.— DM Bett- Couch sowie einzelne Klei- derschränke 200,.— bis 380,.— DM Möbelhaus WHEN NE SEN. N 6. 16 Kein Laden! Vater, Schwiegervater, Opa, Sruder, Schwager und Onkel, Herr Karl Praschl wurde im Alter von 59 Jahren für immer von uns genommen. Mum.-Neckarau, 24. April 1949 Schulstraße 52 Die trauernden Hinterblieb.: Käthe Praschl und Kind Christa Fam. Karl Praschl(Wasser- alfingen) Familie Anton Jama und alle Angehörigen Beerdigung: Mittwoch, 27. 4. 49, 14 Uhr, Friedhof Neckarau Nach kurzer, schwerer Krank- Beit starb, wohlvorbereitet, un- ser lieber Vater, Großvater, Schwiegervater u. Onkel, Herr Jakob Gremm im Alter von 77 Jahren. Mannheim(D 5, Y, 24. April 49. NU. Die trauernden Hinterblieb.: Eugenie Gremm Familie H. Wertheim Beerdigung am 27. April 1949, 11.30 Uhr, Hauptfriedhof Fe derbefien mit Ia weißen Bettfedern STEPP- u. DAUNENDECKEN Neuanfertigung., Reparaturen. HOERNER, Friedr.-Ebert-Str. 33 Straßenb.-Li te- Am 24. 4. 1949 ist mein lieber 8 5 Aer ee e stelle Langerötterstrage Schwiegervater, Onkel, Herr Mathias Nikolay im Alter von nahezu 70 Jahren verstorben. M.-Käfertal, Rüdesheim. Str. 23 Die trauernden Hinterbliebenen Beerdigung: Mittwoch, den 27. April, 13 Uhr, Hsüptkriedhof Leupin-Creme seit 35 Jahren bewöhrt bei Picke! autjucken-EKzem Gesichts ausschlag. Wunds ein usw. Leupln-lee virkt blutreinigend, ebfobr end, Sinſcche Zuber eitg in Prog. u. Apoſh. Vie glückl. Geburt uns. Tochter 4 Sigrid Jong Erika zeigen in dankbarer Freude an OTTO KLINGERBEIL, Laden- burg(21. 4. 1949) und Frau CTRILLa, geb. GLAUB(Zz. Z. 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