Nr. 0 bertel. r Spb. Sshat und 8 Süd. Mont Dien 0 hal. n und 1 Oder autsch. n Me. rläußg er. N e nach id 10 8 Kunz t, dh nd 20 arum' Frauen sich i 0lizel. 50 lLIZzei. r Be. i-Akt⸗ Ja Seit N en! 1 men ing und Her G. 032 ——— n 8 „ berbstentient unter Lizenz Nummer bs dn 110 8 5 verantwortliche Herausgeber:. be. Kar Athermann. E. Frita v. Schilling Bedaktion, Druck, Verlag: blannheim 8 Am Marktplatz relefon: 44151. 46182, 44 133 bankkonten: südwestbank Mannheim . Augemeine Bankgesellschaft Mannheim vostscheckkonten: i Karisruhe Nr. 800 16 Berlin Nr. 961 95 Ludwigshafen a. Rh. Nr. 267 46 Erschelnt: Täglich außer sonntags Für anverlangte Manuskripte über- nimmt der Verlag keinerlei Gewähr * 5 5 Mö GE Mannheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen, Karl- Theodor- Straße 1 Telefon 643 Weinheim, Hauptstraße 63. Telefon 2241 Heidelberg, Plöck 3 Telefon 4980 Ludwigshafen a. Rh., Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatlich DM 2.80 zuzügl. 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Der König sei durch den überaus herzlichen und begeisterten Empfang, der seiner Tochter Josephine Charlotte in Belgien zuteil wurde, in seinem Entschluß bestärkt worden, Es sei ein okkenes Geheimnis, so wird berichtet, daß der Prinzregent seit längerer Zeit von sei- nem Posten zurücktreten möchte, er soll aber Ministerpräsident Spaak versprochen haben, dies nicht zu tun, bevor sich König Leopold nicht béreit erklärt habe, seinen Sohn, Prinz Baudouin, nach Belgien zu benden. i Andere Gerüchte besagen, König Leopold habe vorgeschlagen, er werde zunächst den ron wieder besteigen, sei aber bereſt, ap- züdenken, wenn der jetzt achtzehnjährige rz Baudouin für die Uebernahme der Regierung reif sei, 5 Israel hegt keine Angriffsabsichten Washington. DENA-AFP) Der gegenwär- lig in den USA weilende israelische Staats- präsident Chaim Weiz mann brachte auf einer Pressekonferenz die Bereitschaft Staaten Nichtangriffspakte von langer Dauer abzuschließen. Israel hege keine An- lriktsabsichten, sagte Weizmann, denn es abe noch in seinem eigenen Lande große gaben zu erfüllen, Pie etwa 400 000 ars chen Flüchtlinge, die P. der Fein e n Verlassen haben, Gflnten im Tals des Euphrat und Tigris, das sehr fruchtbar und von Arabern be- Vohnt sei, angesiedelt werden. Weizmann ab bekannt, daß Israel die Massenauf- nahme von Juden aus Marokko, Algerien auch Tripolitanien vorbereitet. a Truppenaushebungen in Syrien Damaskus. DENA-REUTER Der syrische Ministerpräsident, Oberst Husni el Zaim, achloß die syrisch-transjordanische Grenze egen„aggressiver Maßnahmen“ Trans- brdaniens. Er ordnete Truppenaushebungen n, um„gegen jede Drohung gewappnet“ zu dein. EI Zaim soll beabsichtigen, die syrische Armee zu der zweitgrößten Streitmacht im ganen Osten zu machen. Syrien will der Bldung einès den Irak und Transjordanien anschließenden Großsyrischen Reiches mit alen Mitteln entgegentreten. G Washington. Der Staatssekretär für die Flotte n US-Verteidigungsministerlum, John Sul i- Mn, ist aus Protest gegen die vor einigen lagen angeordnete Einstellung der Bauarbeiten n einem neuen amerikanischen 65 000-Tonnen- kugzeugträger zurückgetreten Lake Success. Die Vollversammlung der lereinten Nationen hat eine Von Chile einge- hächte Resolution angenommen in der die So- Aetunion aufgefordert wird. ihren mit Aus- Andern verheirateten Staats angehörigen zu ge- Aten, das Land zu verlassen, falls diese es Münscken. N 5 i 5 London. in der britischen Marineakademie ersen wih findet gegenwärtig eine Kon- lerenz aller militärischen Oberbefehlshaber des kitischen Empire über moderne Flottenkries- hrung statt. Alje Generale und Admirale, die en Oberkommando innehaben, hohe Beamte des Verteicigungs ministeriums, Wissenschaftler und mehrere Kabinettsmitglleder sowie mern, i Skkrfers nehmen an der Konferenz Ottawa, Der kanadische Ministerpräsident deus St. Lauren hat, die Auflösung des ſabadischen Parlaments Ende April sowie die mise Abnaltung von Neuwahlen angekün⸗ 9 1 5 5 N U Genf. Die polnische Regierung hat als letz- der osteuropäischen Länder beschlossen, auen Beobachter zu der in Genf tagenden Rot- kreuz. Konferenz zu entsenden. Faris. Die drei großen französischen Ge- kerkschaftsbünde, der kommunistischen CGT. dene, Foree Ouvriere“ und der christliche Ge- herkschaftsbund haben beschlossen, am 1. Mai n 24stündigen Verkehrsstreik auf den Un- za undbahnen und Autobuslinien durchzufüh- Paris. Der auf dem Rückweg von Washing n in Paris eingetroffene itallenische außen- minister Graf Stor 23 traf gestern mit dem ranzösischen Außenminister Robert Schu- man zu seiner Besprechung zusammen. Fürnberg. Der öffentliche Kläger der Nürn- rer Spruchkammer hat für den ehemaligen sſugendführer Arthur Axmann fünf jahre Arbeitslager und seine sofortige Inhat- ung beantragt i 5 5 Berlin, Arntliche britische Stellen haben be- Atigt. daß von der alllierten Kommandantur zusschug ausgearbeitetes Dokument behandelt kerden wird. das die Beziehungen zwischen Sta Alliierten Kommandantur und der Berliner Kacktver waltung regeln sl.. . pp NATUPHEig.-Ber kbraels zum Ausdruck, mit den arabischen lasting im Ver- morgen ein von einem alllierten Dreimächte- Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim fühlungnahme über Blockadefrage dauert an US-Außenministerium gibt geheimen Meinungsaustausch seit dem 15. Februar zu 5 Washington. DENA-REUTER Das ame- rikanische Außenministerium hat gestern bekanntgegeben, einer Aufhebung der so- Waistischen Blockade Berlins und einer Sit- zung des Außenministerrates scheine nichts mehr im Wege zu stehen. Das Außenmini- sterium hat in diesem Zusammenhang auch eine Erklärung über die Besprechungen zwi. schen dem US- Vertreter im Weltsicherheits- rat, Dr. Philip Jessup, und seinem rus- sischen Kollegen Jakob Malik veröffent- licht, in der es heißt, daß die gegenwärtige Haltung der sowjetischen Regierung in einem gestern veröffentlichten TASS-Be- richt dargelegt worden sei. Bis zu einem weiteren Meinungsaustausch mit Malik könne keine endgültige Entscheidung getrof- fen werden. In der Erklärung wird auf die geheimen Besprechungen Bezug genommen, die seit dem 15. Februar zwischen Jessup und Ma- lik geführt wurden. Am 21. März habe Malik Jessupp davon unterrichtet, daß„die Transport- und Handelseinschränkungen in Berlin gegenseitig aufgehoben werden kön. nen und die Beseitigung der Blok ka de vor einem Zus ammentref- fen der Außenminister angeordnet werden kann, falls ein endgültiger Termin für die Einberufung des Außenministerrates festgesetzt wird“. Das US-Außenministe- rium, so heißt es in dem Kommuniqué weiter, habe die Anwesenheit der Außen- minister Großbritanniens und Frankreichs in Washington wahrgenommen, um die jüngsten Entwicklungen im Hinblick auf die sowjetische Haltung mit ihnen zu erörtern. Die drei Westmächte hätten sich auf eine gemeinsame Haltung geeinigt. Um einem Mihverständnis seitens der sowjetischen Re- gierung hinsichtlich der Haltung der West- mächte vorzubeugen, habe Jessupp Malik am 5. April eine Erklärung übermittelt, deren Zweck es gewesen sei, Klarheit darüber zu verschaffen, daß folgende Punkte zur De- batte ständen: 1. Gegenseitige und gleich- zeitige Aufhebung der Einschränkungen, die von der Sowjetunion seit dem 1. März 1948 über die Transporte und den Handel zwi- schen Berlin und den Westzonen Deutsch- lands verhängt wurde und der Einschrän- kungen, die von den drei Westmächten über die Verbindungen, Transporte und den Han- del von und nach der Ostzone Deutschlands angeordnet wurden. 2. Festsetzung eines Datums, an dem ein Treffen des Außen- ministerrates stattfinden soll. Der sowjetische Vertreter Malik, so heißt es weiter, habe am 10. April erneut Jessup um eine Unterredung ersucht und die Ein- stellung der Sowietregierung bekanntgege- ben. Aus dieser Erklärung sei hervorgegan- gen, daß immer noch gewisse Punkte einer Klarstellung bedürften. Aus dieser Bespre- chung heraus seien weitere Beratungen zwi- schen den drei Westmächten entstanden, die zu einer detaillierten Formulierung ihrer Einstellung geführt hätten, die heute Malik mitgeteilt würde. Die Erklärung des Außenministeriums schließt: Wenn die gegenwärtige Einstel- lung der sowjetischen Regierung so ist, wie sie aus der in der amerikanischen Presse Wird deutsche Stahlindustrie an Pläne der USA für die Produktion zusätzlicher Rüstungsmaterialien Washington. DENA-REUTER) Die USA würden im Rahmen des militärischen Hilfs- programms für Europa in erster Einie solehe Waffen nach Europa senden, die nof- dern. Dazu gehörten insbesondere Panzer, Panzerabwehrwaffen und Artillerie. Dies wurde von amerikanischen Regierungsbeam- ten bekanntgegeben, die mit der Ausarbei- tung der Gesetzgebung für amerikanische Waffenlieferungen an die Atlantikpaktstaa- ten beschäftigt sind. Gegenwärtig würden in Washington Pläne ausgearbeitet, die dar- auf hinauslaufen, auch die deutsche Stahlindustrie zur Produktion z USätzlicher Rüstungsmateria- lien für Europa heranzuziehen. Namhafte amerikanische Strategen ver- treten die Ansicht, daß Westeuropa mit amerikanischer Unterstützung jeder so- Wjetischen Invasion widerstehen könne. Westeuropa brauche solange amerikani- sches Kriegsmaterial, bis es auf militäri- schem Gebiet auf eigenen Füßen stehe. In einer Dringlichkeitsliste für den Bedarf der Atlantikpaktstaaten werden zuerst ameri- kanische Waffen, dann Ersatzteile für Transport- und Nachrichtenmittel sowie andere militärische Ausrüstungen und zu- letzt Rohstoffe für die Herstellung von EKriegsmaterialien in den einzelnen Ländern aufgeführt. Der Umfang der Lieferungen an die einzelnen Staaten und die Art der Waf⸗ kenlieferungen, die jedes Land erhalten soll, werden so streng geheimgehalten, daß sie voraussichtlich nicht einmal dem Kongreß unterbreitet werden. Voraussichtlich werden im Rahmen des Waffenlieferungsprogramms auch Fernstrek- kenbomber und Jagdflugzeuge, jedoch keine Düsenflugzeuge neueren Typs an West- europa geliefert. Nach Ansicht, Washingtoner Beobachter soll nur Großbritannien Flag zeuge erhalten. Der größte Anteil an War- eu 0 uf Frankreſch entfallen, der zweit- und drittgrößte auf Großbritan- nien und Italien. 5. Der diplomatische Korrespondent der „New Vork Times“, James Res ton, hat be- richtet, mit den Waffenlieferungen solle be- zwecht werden: 1. Die Sowjets vor der Ent- fesselung eines Krieges abzuschrecken: 2. Auf dem Kontinent eine„zweite Front“ offen zu halten, damit im Falle eines An- Sriffes das Kriegspotential des Westens un- verzüglich auf den europaischen Kontinent gebracht werden könnte; 3. Westeuropa und Nordamerika stark genug zu machen, um einen Angriff zurückzuschlagen, bevor West- europa überrannt sei. 5 veröffentlichten Tass-Erklärung hervorgeht, scheint der Weg für eine Aufhebung der Blockade und ein Treffen des Außenmini- sterrates offen zu sein. Eine endgültige Ent- scheidung über diese Fragen kann erst nach einem weiteren Meinungsaustausch mit dem Sowjetvertreter Malik erzielt werden. Wortlaut der IA85-Erklärung In der von der Nachrichtenagentur TASS veröffentlichten Erklärung über eine ameri- kanisch- sowjetische Fühlungnahme zur Aufhebung der Blockade heißt es, die So- Wjetunion sei jetzt bereit, die Berliner Blok- kade aufzuheben, ohne gleichzeitig auf der Einführung einer einheitlichen Währung in ganz Berlin zu bestehen. Die Währungs- frage könne später von den vier Außen- ministern erörtert werden. Der Us-Vertreter im Weltsicherheitsrat, Philip C. Jessup. habe in dieser Frage mit dem Sowjetdelegierten Jakob A. Ma- lik Fühlung genommen. Der Anlaß, 80 fährt TAsSs fort, seien die Antworten Mar- schall Stalins auf die Frage gewesen, die ihm der europäische Leiter der Internatio- nalen News Servic, Kingsburyß Smith, am 27. Januar unterbreitet habe. Jessup habe Malik um Aufklärung gebeten, s heißt es in der Sowieterklärung, warum Marschall Stalin in seiner Antwort auf die Frage über die Berlin-Blockade keinen Hin- weis auf eine einzige Währung für Berlin gegeben habe. Malik habe geantwortet, daß das Fehlen eines Hinweises hierauf in der Antwort Stalins an Kingsbury Smith nicht zufällig gewesen sei und daß die Ber- liner Währungsfrage auf der Sitzung des Außenministerrates während der Behand- jung der Deutschlandfrage erörtert werden könne.. Malik habe Jessup mitgeteilt, so fährt die TASs fort, wenn eine Einigung über einen Zeitpunkt für ein Zusammentreten der Außenminister erzielt werden könnte, Würde die Blockade zuvor aufgehoben werden können. ö Separater Friedensvertrag mit Ostdeutschland? Berlin. DEN) Die Sowjetunion werde nach der Unterzeichnung eines separaten Friedensvertrages mit der sowjetischen Besatzungszone endgültig auf Reparationen verzichten, erklärte das Mitglied des Polit- büros der SED, Walter Ulbricht, an- läßlich der Gründungsversammlung der außenpolitischen Kommission der SED. Die Hauptaufgabe dieser Kommission soll die unauffällige Gleichschaltung der kommu- nistischen Propaganda mit den sowjetischen Forderungen für den zukünftigen Friedens- vertrag sein. französische Kontrolle Kehls vorläufig beibehalten Volksabstimmung über Südweststaatbildung zurückgestellt Washington.(DENA- REUTER) Groß- britannien, die Vereinigten Staaten und Frankreich gaben gestern offiziell den Wortlaut des Trizonenabkommens für Westdeutschland bekannt, das nach dem In- krafttreten des Besatzungsstatutes ebenfalls Gültigkeit erhält. Die Einigung über die Verschmelzung der französischen Zone mit der Bizone und die Errichtung einer Drei- mächtekontrolle wurde am 8. April zwischen den Außenministern der Westmächte erzielt. (Wir veröffentlichten den Wortlaut des Ab- Bonn kehrt zur gemeinsamen Arbeit zurück Heute die ersten interfraktionellen Beratungen Von unserer westdeutschen Redaktion Bonn. Der Parlamentarische Rat wird heute mit interfraktionellen Besprechungen und Fraktionssitzungen seine Arbeit wieder aufnehmen. Nach den Besprechungen mit den Gouverneuren hat man jetzt den Ein- druck, daß von allen Seiten darauf gewartet wird, zu schnellen Ergebnissen zu gelangen. Wie Dr. Adenauer betonte, wird es die erste Arbeit des Rates sein, den in Frank- furt gefundenen grundsätzlichen Verein- barungen Fassung und Form zu geben. Die Beratungen dürften allerdings noch zu man- cherlei Schwierigkeiten führen. Die Frank- furter Ergebnisse seien durchaus nicht wi- derspruchlos aufgenommen worden. Sowohl von seiten der CSU wie auch des radikalen Flügels der SPD spricht man in Bonn von zu weit gehender Nachgiebigkeit. immerhin aber hat die Ehrenerklä⸗ rung, die alle Fraktionen mit Ausnahme der Kp gemeinsam unterzeichnet haben und die jetzt in Bonn bekanntgegeben wurde, zur Reinigung der Atmosphäre bei- getragen. Es wird in dieser Erklärung be- tont, daß ausschließlich deutsche Entschei- dungen„frei von kremden Einflüssen“ ge- fällt wurden. Verstärkte Ueberlegungen, ob das Grund- gesetz durch die Landtage oder durch Volksentscheid zu verabschieden sei, sowie das Auftauchen gewisser mit den Bundestagswahlen in Zusammenhang ste- henden Fragestellungen lassen erkennen, daß man jetzt durch das Frankfurter Fr- gebnis doch aus der politischen Krise her- ausgekommen ist und zur sachlichen Zu- sammenarbeit zurückkehren wird. Ende dieser oder Anfang nächster Woche soll der Hauptausschuß und acht Tage spä- ter das Plenum zum Beginn der zweiten Lesung des Grundgesetzes einberufen wer- den. Von seiten der SpD wurde gestern noch für diese Woche eine Plenarsitzung verlangt, die über den künftigen Sit der Bundesregierung entscheiden Soll. l In Königswinter tagte gestern auch die Arbeitsgemeinschaft Konferenz sprach der Fraktion des Parla- mentarischen Rates für die bisher geileistete Arbeit Dank und Anerkennung aus. Aller- dings wurde bekannt, daß von seiten der CSU, die ihrerseits eine besondere Erklä- rung herausgab, die sie später jedoch zu- rückzog, ein starker Widerstand hinsichtlich der Frankfurter Vereinbarungen sichtbar wurde. 5 Von seiten der FDP wurde in Bonn ein Antrag unterbreitet, der ein Ueberbrük- kungsorgan zwischen der Zeit der Verab- schiedung des Grundgesetzes und dem ersten Zusammentreten des Volkstages an- strebt. Den Gouverneuren soll vorgeschla- gen werden, aus dem Parlamentarischen Rat zur Durchführung der mit der Bildung des westdeutschen Staates verbundenen Maß- nahmen ein Exekutivor gan zu schaf- ken. CDUCSU. Die kommens bereits in unserer Ausgabe vom 11. April. Die Red.) 5 Die drei Westmächte veröffentlichten kerner eine alliierte Vereinbarung hinsicht- lich eines Volksentscheides über den Zusammenschluß der drei südwestdeutschen Länder. Da- nach wird der augenblickliche Status dieser Länder beibehalten und der Volks- entscheid aufgeschoben, um jede Verzögerung bei der Bildung der deutschen Bundesregierung zu vermeiden. Die Frage der Ländergrenzen von Württem- berg und Baden soll nach der Bildung der Bundesregierung überprüft werden. Ueber den Pheinhafen Kehl wurde fol- gendes Uebereinkommen getroffen: Die gegenwärtige französische Kontrolle über den Hafen Kehl wird bis zur Bildung der deutschen Bundesregierung und bis zum Abschluß von Verhandlungen zwischen kranzösischen und deutschen Behörden über eine gemeinsame Hafenkontrolle bestehen bleiben. Auf französischen Vorschlag soll die Verwaltung der Stadt Kehl allmählich wieder in deutsche Hände übergehen. Fran- 2zösische Staatsangehörige sollen die Erlaub- nis erhalten, für die Dauer von längstens vier Jahren in Kehl wohnen zu bleiben, bis entsprechende Unterbringungsmöglich- Reiten in Straßburg geschaffen worden sind. Ein Drittel der französischen Einwohner wird Kehl bereits in wenigen Monaten ver- lassen können. Die letzte Entscheidung über die Hafenzone von Kehl soll dem Friedens- vertrag überlassen bleiben. Falls die ge- meinsame französisch-deutsche Verwaltung der Hafenzone zufriedenstellend arbeitet, werden die Vereinigten Staaten und Groß- britannien eine ständige gemeinsame Kon- trolle befürworten. Gleichzeitig wurde in Washington auch der Inhalt des am 8. April von den Außen- ministern der Westmächte unterzeichneten Uebereinkommens veröffentlicht, demzu- folge nach der Bildung der westdeutschen. Regierung eine alliierte Hohe Dreimächte- kommission in Westdeutschland die höchste alliierte Kontrollbehörde ist.(Wir haben den Wortlaut auch dieses Abkommens be- reits in unserer Ausgabe vom g. April ver- öffentlicht. Die Red.) Mittwoch, 27. April 1949 Einnahme Schanghais demenlier Hongkong. DENA-REUTER) Die in der Nacht auf Dienstag bereits gemeldete Ein- nahme Schanghais durch kommunistische Truppen ist von„zuständiger Seite“ demen- tiert worden. Chinesische Regierungstrup- ven und Einheiten aus den Garnisonen von Formosa sollen zur Verstärkung in der Stadt eingetroffen sein. Die Nationalregie- rung soll 300 000 Mann zur Verteidigung zu- sammengezogen haben. Die Situation unter der Bevölkerung wird als äußerst gespannt bezeichnet. Die kommunistische Unter- grundbewegung beginnt sich mit dem Heran- rücken der kommunistischen Truppen verstärkt bemerkbar zu machen. Als Ant- wort hat die nationalchinesische Garnison in kurzer Zeit etwa 500 Anhänger der Kom- munisten verhaftet. Das amerikanische Außenministerium hat den amerikanischen Botschafter in Nanking, Leighton Stuart, zu Bespre- chungen nach Washington beordert. Stuart will seine Reise antreten, sobald er die r. forderlichen Maßnahmen zum Schutze der amerikanischen Staatsbürger in China voll- zogen hat. Der kommunistische Sender verbreitete einen Zeitungsartikel, in dem der Abzug der „aggressiven“ Land- und Seestreitkräfte der USA und Großbritanniens aus China gefor- dert wird. In dem Artikel wird weiter be- tont, die Tage seien vorbei, an denen Bri- ten und Amerikaner gemeinsam Nanking bombardiert hätten. Der Jangtse gehöre jetzt dem chinesischen Volk und der Befrei- ungsarmee. Voreilige Kritik Washington(UP) Wie der Vizepräsident der Weltbank, Robert Garner, angedeutet hat, ist in Erwägung gezogen worden, den Weltbankpräsidenten John MecCiloy zum amerikanischen Hohen Kommissar in Deutschland zu ernennen. Weitere Betrach- tungen in dieser Richtung seien jedoch bis zur Rückkehr Mecloys aus London zurück- Sestellt worden. Der amerikanische„Rat zur Verbinde rung sines dritten Weltkrieges hat Jie Ze plante Ernennung Mecloyves zum Hohen Kommissar in Deutschland bereits scharf kritisiert. In einem Brief an den Vor- sitzenden des außenpolitischen Senatsaus- schusses, Tom Connaly, hat der Rat zum Ausdruck gebracht, daß MecCloy als einer der Befürworter eines„harten Friedens“ für Deutschland bekannt sei. Die Ernennung MecCloys zum Hohen Kommissar in Deutsch- land müßte daher die Normalisierung der Beziehungen zwischen den USA und Deutschland stark verzögern. „Weltfriedenskongreß“ zu Ende Paris. DENA-REUTER) Der Pariser „Weltfriedenskongreß“ hat an seinem letz- ten Sitzungstag einstimmig eine Schlußg-⸗ resolution angenommen, in der u. a.„die Wiederbewaffnung Deutschlands und Ja- pans, wodurch die Henker der Welt wieder bewaffnet werden“, verurteilt wird. Ferner heißt es in der Resolution:„Wir verdammen den Kolonialismus, der ständig bewaffnete Konflikte hervorruft und der bei der Aus- lösung eines dritten Weltkrieges eine ent- scheidende Rolle zu spielen droht. Wir be- fürworten die UN-Charta und wenden uns gegen alle militärischen Bündnisse, die diese Charta zwecklos machen und die zum Kriege führen.“ An dem Kongreß haben, wie einer der Veranstalter mitteilte, 2500 Delegierte aus 72 Ländern teilgenommen. 163 von ihnen 3 Parlamentsabgeordnete und 14 Geist- iche. Genfer Konvention und„Bürger- kriege 5 Genf.(UP) In der Sitzung der Rot- Kreuz-Konferenz haben Großbritannien und Frankreich, die in Teilen ihrer Kolonialge- biete bürgerkriegsähnliche Zustände zu ver- zeichnen haben, gegen einen Vorschlag zur Ausdehnung des Schutzes der Genfer Kon- vention auf Teilnehmer an einem Bürger- krieg opponiert. Auch der griechische Dele- gierte widersetzte sich einem solchen Vor- schlag, während die Vertreter Ungarns, Ru- mäniens, Dänemarks und Mexikos für den Zusatz der Konvention eintraten. Aegypten, Syrien, Pakistan, Afghani- stan und der Libanon haben gegen die Zu- lassung Israels zur Konferenz formell Ein- spruch erhoben. Konferenz der liberalen Parteien London. DENA-REUTERHN Liberale Par- lamentsmitglieder aus elf europäischen Staa- ten sind gestern in London zusammengetre- ten, um die europäische wirtschaftliche Zu- sammenarbeit und die Bildung eines Organs zu erörtern, in dem die europäischen libera- len Parteien gemeinsam„Fragen von gemein- samem Intresse“ besprechen können. Diese erste internationale Konferenz libe- raler Parteien seit dem Kriege wurde von der britischen Liberalen Partei einberufen. Delegierte aus Schweden, Norwegen, Däne mark, Holland, Belgien, Luxemburg, Frank- reich, der Schweiz, Deutschland und Grie- chenland nehmen daran teil. 3 eee eee Seite 2 MORGEN Mittwoch, 27. April 1949 Nr Mone Kommentar Mittwoch, 27. April 1949 Im Endstadium Frankreich als wirtschaftlicher Brückenkopf Furcht an der Seine vor der Ueberfremdung durch amerikanische Finanzhilfe Von unserem Pariser Korrespondenten Alfred Lang Mitte der zwanziger Jahre, als es der Weimarer Republik gelungen War, große Die Konferenz der Delegation des Parla- Auslandsanleihen aufzunehmen und damit mentarischen Rates mit den Militärgouver- neuren stand im Zeichen des Endspurts zum Zielpunkt Grundgesetz. Allen, die in den langen Gängen des Frankfurter IG-Hoch- hauses das Ergebnis der stundenlangen Be- ratungen erwarteten, hatte sich der Ver- gleich füt der Stil der Atlantikpaktver- handlungen in Washington aufgedrängt, bei denen auch nach monatelangen Verhand- lungen die Teilnehmer nicht eher ausein- andergingen, bis endlich eine Einigung er- reicht worden war. Vor allem auf seiten der Militärgouverneure ist dieser Wille, die Konferenz nicht wieder mit einer Verta- gung, sondern mit der Verkündung eines Ergebnisses abzuschließen, sehr entschieden hervorgetreten. Die drei Generäle haben ebenfalls entscheidendes Gewicht darauf gelegt, daß die Delegation des Parlamenta- rischen Rates auch die noch in ihren Reihen schwebenden Differenzen zum Grundgesetz beseitige. Die Aussprache, die ursprünglich nur zur Verständigung zwischen Bonn und den Militärgouverneuren angesetzt war, weitete sich im Laufe der sechs Stunden zur Abschlußdebatte zwischen den Fraktionen über den am Vorabend der Konferenz be- sprochenen Kompromiß über das Grund- gesetz aus. Es wurde nicht nur mit den Gouverneu- ren über die Kernpunkte des Grundgesetzes, die Bundesfinanzen und den Bun- desrat gesprochen. Zweimal verließen die Alliierten den Sitzungssaal und zweimal verwandelte sich die Sitzung in eine interne deutsche Besprechung der Probleme des Grundgesetzentwurfes. Als alles zu Ende gegangen war, konnte nicht nur eine Ver- ständigung mit den Gouverneuren, sondern auch das endgültige Uebereinkommen unter den deutschen Parteien verkündet werden. Die beiden Voraussetzungen der Geburt des Grundgesetzes waren geschaffen worden. Der Endtermin der Bonner Arbeit konnte bestimmt werden. 5 Von alliierter und von deutscher Seite ist gleichermaßen bezeugt worden, daß die- ses Ergebnis durch gegenseitige Zu- geständnisse erreicht worden sei. Nach der ersten Phase, dem ersten Bonner Ent- Wurf, der den Alliierten ein Uebergewicht des Bundes über die Länder zu bringen schien, und der zweiten Phase, dem Memo- randum der Militärgouverneure, das auf deutscher Seite wiederum als Vorrang der Länder vor dem Bund aufgefaßt worden War, halten sich nun in den Augen der mei- sten Betrachter in der abschließenden Ge- staltung des Grundgesetzes der Bund und die Länder das Gleiche gewicht. Diese Entwieklung war in dem letzten Schreiben der Außenminister vor- angekündigt worden, das unter Verzicht auf Einzelheiten und Einzelregelungen die In- teressen des Bundes und der Länder in der Perspektive der Parität betrachtete. Diesem Grundsatz entspricht die jetzt festgelegte Zweiteilung der Finanzen in eigene Bundes- und Länder- Kassen. Daß dem die Einschränkung der Rechte des Bundesrats, der, Länderkammer, gegenüber dem Volkstag nicht entspreche, ist auf alliierter Seite aus französischem Mund geäußert worden und wird deutscher- seits vor allem von der CSU verkündet wer- den. Aber nach Ansicht der Mehrheit be- ruhen die Länder auf festen Fundamenten in der kommenden Bundesrepublik Deutschland'“, ohne daß diese anderer- seits auf zu schwachen Füßen stünde, weil sie in ihrem Namen schon deutsche Einheit und deutschen Föderalismus verbindet. Dieser Name und seine endgültige Billi- gung durch die Alliierten haben eine grund- sätzliche Bedeutung, die zu übersehen die Tragweite der Frankfurter Einigung unter- schätzen hieße.„Bundesrepublik Deutsch- jand“ besagt, daß Deutschland ein Bund und dag dieser Bund ein Bundesstaat ist, kein Bund deutscher Lander“, kein Staatenbund Also, Es hat den Föderalismus in den Augen sehr vieler Deutschen verdunkelt, daß in- und ausläidische Anwälte deutscher Födera- lität erklärten, der westdeutsche Bund werde ein Länderbund, kein Bundesstaat, sondern eine demokratisch verbesserte Neuauflage des alten deutschen Bundes, des„Teutschen Bunt“ sein. Es war zudem sehr fragwürdig, die Formel Föderalismus einem solchen Bund deutscher Länder zuzusprechen, der nach den Erfahrungen deutscher Vergangen- heit zumindest weit eher die Verlagerung des Zentralismus auf die Länderebene, einen zentralistischen Partikularismus und einen partikularistischen Zentralismus hätte bedeuten können. Die Bundesrepublik Deutschland aber be- deutet das Bekenntnis zur Einheit in der Vielfalt und zur Vielfalt in der Einheit. Sie ist mehr als die Addition von elf einzelnen Größen oder die Multiplikation einer Größe mit elf. Und sie ist mehr als eine einförmige Einheit. In ihr lebt Deutschland im Bund und in seinen Ländern. Diese neue deutsche Staatlichekit mag, vom Bund her gesehen, „gemähigter Zentralismus“, von den Län- dern her gesehen,„gemäßigter Föderalis- mus“ genannt werden. In beiden Bezeich- nungen bekundet sich die Verbindung des zentralen und des eigenständigen Elements, in deren Zeichen die Frankfurter Beschlüsse stehen. Es sind die Beschlüsse der Deut- schen und der Alliierten geworden, daß zwi- schen den Extremen des Einheitsstaates und des Staatenbundes der Bundesstaat erstehen Soll. Dr. Alfred Rapp den deutschen Produktionsapparat zu mo- dernisieren, erschien in einer der größten amerikanischen Zeitschriften eine illustrierte Artikelreihe mit der Ueberschrift O. P. M. Other Peoples Money 2 anderer Leute Geld. OPM bezeichnete damals bei den amerika- nischen Isolationisten den Mißbrauch, der in Europa mit USA Krediten getrieben Wurde, Und wie nach dem ersten Welt- krieg, so ist auch heute wieder unter ande- rer Bezeichnung OPM am Werk. Mit dem Unterschied, daß es heute nicht nur für Wallstreet, sondern in erster Linie für das Stat Department und das War Department eingesetzt wird. Das OPM, das vor zwan- 21g Jahren in Form der Dawes- und Loung- anleihen nach Deutschland floß, war teures Geld, die Zinsen waren hoch. Heute sind die Zinsen unwesentlich, aber es ist doch teures Geld. Frankreich wurde, nachdem es sich re- solut und durchaus logisch eindeutig dem Westen zugewendet hatte, zum amerikani- schen Brückenkopf in Europa. Es konnte die führende Rolle in Europa und damit den Löwenanteil am Dollarsegen beanspru- chen, weil sein wirtschaftliches und mili- tärisches Potential trotz aller erlittenen Schädigungen das größte Europas War, und Weil sein unerwartet rascher Wiederaufstieg den zunächst mißtrauischen Männern von Washington alle Garantien zu geben schien. Frankreich wiederum hätte seine unendli- chen Schwierigkeiten niemals so schnell überwinden können, wenn ihm von jenseits des Atlantik nicht so großzügige Hilfe ge- kommen wäre. Wenn auch Frankreich, und zwar nicht nur die Regierung, sondern das Volk, end- gültig für den Westen und seinen stärksten Vertreter, Amerika, Partei genommen hat, so ist es keineswegs blind gegenüber den unvermeidlichen Nachteilen einer solchen Parteinahme und dem hohen Preis der ame- rikanischne Hilfe. Die in der letzten Zeit sich mehrenden Pressestimmen, die den Amerikanern einen zu starken Appetit vor- werfen, beweisen die Wachsamkeit auch Solcher französischen Kreise, die dem Kom- munismus keineswegs nahestehen, aber ab- solute Gedankenfreiheit und kühle Objek- tivität bewahren. Das Hauptziel dieser Kritiken ist die neue Deutschlandpolitik. Es wird darauf hingewiesen, daß die Frank- kurter Beschlüsse der Militärgouverneure auf der einen Seite die Hand zu einer eventuellen deutschen Wiederaufrüstung bieten und andererseits die Herstellungs- Verbote nur diejenigen Industrien betreffen, die amerikanischen Industrien Konkurrenz machen könnten. Es wird darauf aufmerk- sam gemacht, daß der jetzige Zustand eine Weitgehende Mobilmachung der deutschen Industrie zum Nutzen der westeuropäischen Aufrüstung erlaubt und man hegt die Be- fürchtung, daß diese Mobilmachung eines Tages den westeuropäischen Rahmen spren- gen und Deutschland allein nutzbar gemacht werden könne. Die französischen Publizisten verkennen keineswegs die Notwendigkeit einer wirt- schaftlichen Erstarkung Deutschlands nicht nur für Deutschland selbst. sondern auch für Westeuropa. Sie befürchten gleichzeitig, daß das erstarkte Deutschland sich wiede- rum gegen Frankreich wenden könne, und sie sehen mit Mißtrauen auf die Sympathie gewisser amerikanischer Kreise für ein starkes Deutschland. Ein ähnliches Dilemma besteht in der Frage der amerikanischen Kapitalbeteiligungen in den überseeischen Besitzungen Frankreichs. Man ist sich zwar darüber klar, daß ohne amerikanische Finanzhilfe die Erschließung der Kolonial- 75 Mill. DM- und doch nur Tropfen auf heißem Stein Die Staatshilfe für den Wohnungsbau/ Der Weg zum zinslosen Darlehen Große Hoffnungen knüpfen sich an jenes Gesetz vom 10. März, mit dem das Land Württemberg-Baden aus dem Staatshaushalt 75 Millionen DM für den Wohnungsbau zur Verfügung gestellt hat. Die Praxis des rauhen Alltags wird manche dieser hoch- gespannten Erwartungen ernüchtern; denn zweierlei ist zu bedenken: erstens ist der Bedarf an Wohnungen durch die Kriegszer- störungen und den Flüchtlingszustrom 80 groß, und die Baukosten sind 80 gestiegen, daß die vorgesehenen 75 Millionen nur einen Tropfen auf den heißen Stein darstellen. Auf den einzelnen Baulustigen und Bau- fähigen entfällt davon außerordentlich we- nig. Und zweitens verteilt sich diese Summe auf die Jahre 1948 und 1949, also auf zwei Jahre. Was im Jahre 1948 bereits im Vor- Sriff auf das staatliche Wohnungsbaupro- sramm verteilt worden ist, muß von diesen Zonengrenzen weiterhin Ländergrenzen? Die Reaktion auf die Verzögerung der Südweststaatbildung Von unserem PMW- Korrespondenten in Baden-Baden Das Interview des französischen Außen- ministers Schumann nach Abschluß der Washingtoner Konferenz und, das, Schreiben des Generals Clay an den hessischen Mi- nisterpräsidenten Stack zeigen, daß, die Alliierten BHichit beabsichtigen, den gegen- Wärtigen, allseitig als unerträglich empfun- denen Zustand der künstlichen Länderzer- reißung im Südwesten Deutschlands auf die Dauer aufrecht zu erhalten. Mit einer baldigen Aenderung ist im Au- genbliek jedoch nicht zu rech- nen. In politischen Kreisen des franzö- sisch besetzten deutschen Südwestens ist man der Ansicht, daß die gegenwärtigen militärischen Demarkationslinien sicher bis zum nächsten Jahre weiter als Ländergren- zen bestehen bleiben werden. Die Reaktion auf diesen Aufschub ist zwiespältig. Der süd württembergische Staatspräsident Dr. Müller hat in einer amtlichen Erklärung sein Bedauern darüber aussgeprochen, daß die Militärbefehlshaber dem Antrag der Ministerpräsidentenkonfe- renz vom Oktober 1948 über eine staats- rechtliche Neuregelung im südwestdeutschen Raum nicht stattgegeben haben, um so mehr, weil nach alliierten Erklärungen jede spä- tere Aenderung der Ländergrenzen bis zum Abschluß eines Friedens vertrages ausge- schlossen erschien. Nach den erwähnten Hinweisen Schumanns und Clays betrachtet es Staatspräsident Dr. Müller aber nun- mehr als Aufgabe der deutschen Stellen, „s O Schnell wie möglich, sorgfältig und gründlich die Vorbereitungen für eine Neugliederung des südwestdeutschen Ge- bietes zu treffen, so daß alsbald nach Bil- dung der Bundesregierung über diese Frage sowohl alliierter- wie deutscherseits endgül- tig entschieden werden kann.“ Staatspräsi- dent Dr. Müller hat gleichzeitig dem Par- lamentarischen Rat nahegelegt, die Ueber- gangsbestimmungen des Grundgesetzes 80 festzusetzen, daß die Bundesgesetzgebung eine Neugliederung im südwestdeutschen Raum nur erleichtere, in keinem Falle aber in irgendeiner Weise erschwere. Der südbadische Staatspräsident Woh- leb hat zu der durch General Clays Schreiben offenkundig gewordenen Verzöge- rung der Südweststaatregelung bisher je de Stellungnahme verweigert. Es ist bisher auch nicht bekannt geworden, daß er auf verschiedene Vermittlungsvor- schläge des südwürttembergischen Staats- präsidenten geantwortet hätte. Dem Ver- nehmen nach soll Staatspräsident Dr. Mül- ler sogar die Zustimmung des württember⸗ gisch- badischen Ministerpräsidenten Dr. Maier zu seinem Vorschlag durchgesetzt haben, die verfassunggebende Versamm- lung des vielleicht in einer Volksabstim- mung beschlossenen Südweststaates paritä- tisch mit einer gleichen Zahl badischer und schwäbischer Abgeordneten zu besetzen. Die- ser in einer Rundfunkrede Müllers wieder- holte Vorschlag hatte sowohl in der Presse Ba- dens als auch Württembergs kaum ein Echo gefunden, Man dürfte aber die Stimmung in politisch interessierten südbadischen Kreisen nicht fehl deuten, wenn man an- mimmt, daß von der Verschiebung der end- gültigen Regelung Vorteile für den typi- schen südbadischen Standpunkt, der nicht einen einheitlichen Südweststaat, sondern einer Wieder herstellung der al- ten Länder Baden und Württem- berg den Vorzug gibt, erwartet Werden. Die vor kurzem in Karlsruhe und Freiburg gebildete„Arbeitsgemein- schaft der Badener“ wird die Zeit des Auf- schubs einer Volkabstimmung nicht unge- nutzt verstreichen lassen In Südbaden wird auch darauf hinge- wiesen, daß eine Volksabstimmung nach dem Inkrafttreten des Grundgesetzes und dem Fortfall der Militärregierungen in einer sehr vielbe- einigteren Atmosphäre stattfinden könnte. Die in der bisherigen Debatte um den Südweststaat von den gegnerischen Parteien vorgebrachten Argumente, daß die eine Seite amerikanischen, die andere fran- zösischen Anregungen folge, müssen an Kraft verlieren, sobald die unmittelbare Beteiligung der Besatzungsmächte an der Verwaltung der einzelnen deutschen Län- der entfällt. Schließlich weist man in Süd- baden darauf hin, daß ein weiteres Jahr des Wartens ein kurze Frist bedeute, wenn es gelte, eine grundsätzliche Neuregelung für einen un verhältnismäßig größeren Zeit- raum festzulegen. Auberhalh Südbadens ist die hartnäckige Skepsis der führenden badischen politischen Kreise gegenüber allen Südweststaat-Ver- handlungen schwer verständlich, und trotz- dem ist es eine nicht wegzuleugnende Tat- sache, daß von Monat zu Monat der Wider- stand gegen Württemberg und Stuttgart auch in jüngeren südbadischen Kreisen Wächst. Analysiert man aber einmal die Hintergründe für diese Haltung, so sind es Weniger Argumente dagegen, daß ein ein- heitliches. Staatswesen finanzielle Vorteile auf dem Gebiete der öffentlichen Verwal- tung bringen könnte, als die Befürchtung der etwa zwei Millionen Badener, von den dreieinhalb Millionen wWwürttem- Per gern S bändig überstimmt Werden zu können. Daher hält man in Südbaden auch wenig von den Sicherun- gen, die ein Staatsvertrag der badischen Minderheit in einem neuen Südwestland bieten könnte. Sollte damit die Gefahr auftauchen, daß durch die Uneinigkeit im deutschen Süd- Westen gerade die Regelung bestehen bleibt, die weder Badener noch Württemberger, gleichviel, ob sie für eine Wiederherstellung ihrer alten Länder oder für die Schaffung eines neuen Landes eintreten, am wenig- sten wünschen, nämlich der Fortbestand der durch die Lage einer militärischen Demar- Kationslinie verursachten künstlichen Zer- reißung ihrer beiden Länder? Die Erklärung Staatspräsident Dr. Müllers läßt es nicht ausgeschlossen erscheinen, daß er die bal- dige Fortführung gründlicher Vorbereitun- gen für eine Neugliederung des südwest- deutschen Raumes nicht zuletzt deswegen fordert, weil er gleichfalls an eine derartige Gefahr denkt. In diesem Zusammenhang erscheint sein Vermittlungsvorschlag, der die Berücksichtigung der landsmannschaft- lichen badischen Belange auch in einem größeren Südweststaat sichern soll, von be- sonderer Bedeutung, um so mehr, als ja die Allseitig akzeptierte Volksabstimmung über die grundsätzliche Frage des Zusammen- schlusses an sich auch mit einem Abstim- mungsergebnis zugunsten eines einheit- lichen Südweststaates von vornherein die südbadischen Bedenken durch die Stimme des Volkes widerlegen könnte, stets aber die Möglichkeit bestehen bleibt, daß auf diesem Wege das alte Baden und das alte Würt⸗ temberg wieder hergestellt werden. reichtümer unendlich viel länger dauern Würde, befürchtet aber eine wirtschaftliche Ueberfremdung und ihre politischen Folgen. Die Pläne zur Bildung einer Französisch- amerikanischen Investment- Gesellschaft für die französischen Kolonien werden stark kritisiert und ihre Unterstützung durch die Marshallplan- Behörden mißtrauisch beo- pachtet. Es trägt weiterhin zur Nervosität weiter Kreise bei, daß der bisherige US-Botschafter in Paris, Jefferson Caffery, von dem bisherigen Beauftragten des Marshallplan- Büros in Frankreich, David Bruce, ab- gelöst wird. Bruce hat schon mehrere Male die französische Oeffentlichkeit durch un- verwundene Kritiken etwas vor den Kopf gestoßen. Er erklärte unter anderem in dem Augenblick, in dem schwere Steuererhö- hungen von der Nationalversammlung be- schlossen wurden, daß die Franzosen zu wenig Steuern bezahlten und mehr Opfer bringen müßten. Daß nun gerade dieser Mann zum Botschafter ernannt wird, er- scheint vielen Franzosen als Ausdruck des amerikanischen Willens, Frankreich zu kon- trollieren, obwohl die Ernennung sich mit durchaus vernünftigen Gründen rechtferti- gen läßt,. 75 Millionen abgesetzt werden. Immerhin ist das Finanzierungsprogramm bedeutsam ge- nug, um einen Blick auf die Bedingun- gen, unter denen eine staatliche Finanzhilfe gewährt werden kann, und auf den Instan- zenweg zu werfen, der zu diesem Ziel führt. Grundsätzlich sollen Familien woh- nungen geschaffen werden, das heißt ab- geschlossene Wohnungen und menschen- würdige Unterkünfte. Damit ist der soziale Zweck dieses Gesetzes erwiesen. Für der- artige Wohnungen können bis zu 5000 DM zinslose Darlehen gewährt werden, wenn sie zwei Zimmer und eine Küche umfassen. Nur in Ausnahmefällen ist der Darlehens- betrag für größere Wohnungen zu erhöhen. Bei dem Bau muß es sich um eine Dauer- lösung handeln. Für Behelfsbauten werden keine staatlichen Dar- lehen gegeben. Der Aufbau von Ruinen oder der Ausbau vorhandener Ge- bäude ist immer dann zu bevorzugen, wenn er wirtschaftlicher ist als ein Neubau. Mit den zinslosen Darlehen sollen die sogenannten unrentierlichen Bau- kosten gedeckt werden. Unrentierlich nennt man jene Kosten, die durch die ungesunde Preissteigerung auf dem Baumarkt in den letzten Jahren hervorgerufen wurden. Der Bauherr muß also zunächst aus eigner Kraft oder mit fremder Hilfe, die er selbst zu beschaffen hat, alle jene Baukosten dek ken, die ihm auch in normalen Zeiten zuzu- muten gewesen wären. Erst für die durch die Ueberteuerung entstandenen Mehrauf- wendungen, die eine ungesund hohe Miete zur Folge haben und damit die Rentabili- tät gefährden würden, springt der Staat mit seinen zinslosen Darlehen ein. Kennzeichnend für das Gesetz ist also, daß der Staat keine Geschenke gibt und von dem Bauherrn die Hergabe seiner letzten Mittel verlangt, ehe er hilft. So muß dieser selbst eine erste und zweite Hypothek beschaffen, ehe ihm ein solches Darlehen gewährt werden kann. Bei Flücht⸗ lingen, die im allgemeinen für wirtschaftlich schwächer gehalten werden als Altbürger, ist daran gedacht, ein Mindestmaß an eige- ner Mitarbeit beim Bau zu fordern, das dann mit einem bestimmten Kapital angerechnet wird. Derartige Maßnahmen sind notwendig, weil die Erfahrungen nach dem ersten Weltkrieg nicht nur in Deutschland, sondern vor allem in England gezeigt haben, wie die Staatszuschüsse für den Wohnungsbau die Preise auf dem Baumarkt in die Höhe trieben. Deshalb sind auch eine sorgfältige Rechnungslegung, die Einhaltung aller Preis- vorschriften und äußerste Sparsamkeit beim Bau unter Verzicht auf unangemessenen Lu- xus in der Größe der Wohnungen und ihrer Ausstattung Voraussetzung für die Gewäh⸗ rung zinsloser Darlehen. Unterstützt werden können mit solchen Darlehen alle Bauherren mit Ausnahme des Staates. Der Kreis der Begünstigten reicht also vom einzelnen Bürger über die Baugenossenschaften und Firmen bis zur Ge- meinde und dem Kreisverband. Die Entschei- dung darüber, wer aus diesem Kreis von Anwärtern tatsächlich ein Darlehen erhal- eee eee Förderung Nochgewiesene Hdd vorrõte:: 15 2 1 1248 o Düsteſdoyf stooot Gesdmr 50G: 8 3333 Monstsfergefun 2225 2 1245577155 5 17% 19/7 19486 1040 Die deutsche Hrdölförderung erreichte im Jahre las über 600 oοο ronnen und ist in den letzten Monaten erheblich angestiegen. Dies ist fast auschlieglien den Emslandölfeldern zu danken, deren Produktion sich seit März 1948 nanezu verdoppelt hat. Von den nachgewiese- nen Oelvorräten beſinden sich im msland, vier Fünftel. Unsere Zeichnung zeigt die bis- ner betriebenen Oelfelder und ihren Anteil an der Jakres förderung 1948. — Auswirkungen der Demontage abgeschwächt Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) In einer Preg konferenz des Wirtschatftsministeriq Außerte sich der Leiter der Reparationg teilung Dr. Kochert zu der endgültig Streichung von vier württemberg-badisch Betrieben von der Demontageliste, Die 1. haltung dieser Fabriken für die Wirtsche des Landes habe die größten durch die h. montage heraufbeschworenen Gefahren gut wie beseitigt, da es sich bei den w Fabriken ausnahmslos um Grundbetrig der Maschinenindustrie handle. Pr. Koche erklärte weiter, diese günstige Wendig des Demontageproblems, die einen Witt lichen Fortschritt im Wiederaufbau heimischen Wirtschaft darstelle, sei in b ster Linie dem großen Verständnis und c Unterstützung der US-Militärregierung 10 Württemberg-Baden zu verdanken, der damit gelungen sei, die schlimmsten All Wirkungen der Demontage abzuschwächg Bei den vier Betrieben handelt es 8 um die Firma Schuler(Mühlacker), d Stahlsägeblätter und Fräsen herstellt, die Landmaschinenfabrixk Wilhelm Gut. bro d, Glochingen), um die Firma J Streicher(Graugießerei) und um d Arguswerke(Karlsruhe). ten soll, ist außerordentlich schwer zu tre fen. Es ist das Ziel des Gesetzes, den Be. darf der Flüchtlinge und Bon- ben geschädigten in erster Dini z u befriedigen und all denen eine Wob nung zu schaffen, die heute noch in Ne, und Massenunterkünften hausen müssen. ihnen rechnen auch solche, die vom Lastel ausgleich begünstigt werden. Hinzu kom men aber außerdem der Wiederaufbau, ad eine Maßnahme zugunsten der geschädg ten Altbürger, und die Förderung von A. tersheimen und Baugenossenschaften. Der Weg zum zinslosen Darlehen de Landes beginnt beim Bürgermeister, wo der Antrag einzureichen ist. Er führt weiter zum Landrat, von dem die Gesuche aus dem ganzen Kreis aufeinander abgestimmt und Selbstverständlich mit einer gutachtlichen Stellungnahme, an die Badische Landeskre- ditanstalt für Wohnungsbau in Karlsrule weitergeleitet werden. Die Kreditanstal entscheidet. Sie verwaltet nämlich de Gelder, die aus den 75 Millionen den ein- zelnen Städten und Landkreisen zugetell worden sind. In Großstädten wie Mann- heim und Heidelberg führt der Weg selbs. verständlich vom Oberbürgermeister dire“ zur Landeskreditanstalt. Die Darlehen werden für den Staat hypo- thekarisch gesichert. Ihre Eintragung m Grundbuch erfolgt hinter den Hypothele die der Bauherr selbst zu beschaffen hat, und sie dürfen erst ausgezahlt werden, wenn diese Hypotheken eingetragen sind, In besonderen Ausnahmefällen können auch ZwWwischenkredite zu einem Zinssatz von fünf Prozent gewährt werden. Diese Kredite sind in der Regel innerhalb von zwei Jahren durch eine auf dem freien Markt beschaffte Hypothek abzulösen, In erster Linje sind in diesem Jahr solche Bauten mit zinslosen Darlehen zu finan- zieren, die schon unter Dach und Fach stehen, und an denen die Bauarbeiten nur noch abgeschlossen werden müssen, Damit ist dem Zweck des Gesetzes, möglichst sehnell viele Wohnungen 2 schaffen, zunächst am besten gedient, Manchem Neubaulustigen wird das unge- recht erscheinen. Aber er wird sich klar darüber sein müssen, daß der Staat mit seinen beschränkten Mitteln nur die letzte Hilfe beim Bau gewähren kann. E. Schwierigkeiten der Umsiedlung Baden-Baden.(pmw-Eig.-Ber.) Die Un- terbringung der in Südbaden erwarteten Ost vertriebenen und ihre Eingliederung in den Arbeitsprozeß stößt auf größereschwie⸗ rigkeiten als ursprünglich erwartet wurde Das südbadische Hauptauffanglager in Offenburgist von der Besatzungsma 8 beschlagnahmt worden. Dag„Landen für Umsiedlung weiß daher zur Zeit nichl, wie es die in Baden erwarteten 30 000 Ort vertriebenen aus Schleswig- Holstein für 15 erste Zeit unterbringen soll. Außerdem die Finanzierungsfrage noch ungeklärt. 100 ersten Ausgaben für den Transport, die 5 kleidung und die Unterbringung werden al 15 Millionen DM geschätzt. kene Auch die seit August 1948 angelaufen Umsiedlung von Facharbeitern aus. wig-Holstein stößt neuerdings auf Sen rigkeiten. Als die Aktion zwischen den 1 desarbeitsämtern von Schleswig- Eolste, und Südbaden vereinbart wurde, 78 5 in Südbaden 8000 offene Facharbeiterste len, heute nur noch 1000. Bald dürften 2 diese mit— bevorzugt berücksichtisten n einheimischen Arbeitssuchenden besetzt sei, Deutsche Wissenschaftler a treten für verurteilte Aerzte ein Nürnberg(DENA) Der Vorsitzende 0 deutschen Gesellschaft für innere„ Professor Dr. Curt Oehme, hat ein cen. achten an General Clay und an das 1 kanische Militärtriwunal in Nürnberg 5 schickt, in dem sich bedeutende deus 4 Aerzte und Wissenschaftler für die 5 Nürenberg u. a. wegen Meer waste gen suchen verurteilten ehemaligen leiten Mediziner des Luttwaftensanitäteueen Oskar Schröder, Hermann Bene e und Wilhelm Beislboeck, einsetzen, 10 Gutachten zufolge sehen deutsche Aer 0 und Wissenschaftler, die das Bemelmeeen hinsichtlich der Meerwasserversuche ut 155 prüft haben, in den Experimenten Leer, Verstoß gegen die Menschlichkeit. Die 1 suche, die 1944 im Konzentratioustege Dachau àusgeführt wurden, seien zum maligen Zeitpunkt notwendig gewesen. MORGEN Seite 3 Der Morgenschnellzug(7.30 Uhr Mannheim) durch Neckartal und Bauland hat seine Vorteile. Er liegt nicht zu früh, er hält nicht bei jedem Bahnwärterhaus, er kommt rasch voran. Dieser aus der Pfalz kommende Zug hat nur den einen Nachteil, daß er genau noch wie in den trüben Wintertagen, als er probeweise ein- geführt wurde, nur aus vier Personenwagen besteht. Zugegeben, die Qualität der Wagen ist besser geworden, die besseren Wagen sind erfreulicherweise sogar geräumiger, aber die Zahl ist zu klein. Seit Wochen spielt sich an jedem Samstag dasselbe lästige Spiel ab. Der Schnellzug kann in Mannheim gerade eben noch die Reisenden aufnehmen. In Heidelberg beginnt dann eine gewaltige Drängelei. Die Schlauen fohren schon nach Mannheim, da sind noch einige Aussichten auf einen Sitzplatz. Offenbar ist sich die Direktion, die diesen Zug zusammenstellt, nicht klar darüber, daß sich mit dem Frühjahr, mit Konfirmations- und Kommunionsonntagen und gar an den Feiertagen Ostern und Pfingsten der Reise- verkehr zu steigern pflegt. Sollte es wirk- lich ganz und gar ausgeschlossen sein, die- sen kleinen Schnellzug am Wochenende um zwei Personenwagen zu vergrößern? Jeder- mann hierzulande weiß, daß das Reisen Dienst an der Bahn ist und auf Dienst am Kunden keinerlei Anspruch besteht. Aber das Reisen würde sich reibungsloser abspie- len, wenn in der warmen Jahreszeit allzu- viel Tuchfühlung vermieden werden könnte. Das Leben in vollen Zügen ist nicht sehr deran, die mehr Geld Bahn sehen wollen. Goethe und. Das Gdetkeſahr 1949 treibt Blüten Mit allem und jedem wird der Name in Ver- bindung gebracht, jedes Dorf und jede Stadt rechnet es sich zur Ehre an, daß Goethe einmal„in unseren Mauern weilte“, wie die Lokalhistoriker so schön sagen. „Goethe und die Schnaken“ lautet ein Thema, und„Goethe und der Wein“ füllt die Spalten einer Fachzeitschrift. Wir lesen darin, daß Goethe„in einer weinbaulichen Atmosphäre“ aufwuchs und daß die Wein- atmosphäre seiner Jugend„für Goethe jedenfalls weiterhin in seinem dichterischen Schaffen von großer Bedeutung war.“ Der Leser wird ausführlich über den Weinkeller Goethes und die Korrespondenz um die Nachbestellungen unterrichtet, es werden ihm auch einige geradezu gewundene An- deutungen darüber nicht erspart, daß im Hause am Frauenplan zu Weimar des Guten hin und wieder zuviel getan worden sein soll. Warum nur so verschämt? In manchem weingesegneten Hause wird un- entwegt wacker gezecht, nur daß dieses Zechen nicht mit Dichtungen vom Range des Götz, Werther, Wilhelm Meister oder Faust in Zusammenhang gebracht werden kann. Die Sonne Goethes wirft ihre Strah- len ch in den 1 8 1 in den Kassen der 2 sekörte der Vera Bankiers 6 V. Willemer und seiner Gattin Marianne v. Willemer der Handelsmann Joh. Mart. Willemer Frankfurt a. Main Am 15. April 1826 gründete er seine heute noch bestehende Handlung mit Korkstopfen“ Also: Goethe und die Korkstopfen. Das ist alles recht schön und gut und gehört irgendwie in die Kulturgeschichte teils der Goethzeit teils unserer Zeit, aber doch eigentlich nur unter das Kleinge- druckte, das überschlagen werden kann. Es hätte niemand etwas dagegen, wenn nicht die Gefahr gegeben wäre, daß der Klein- kram allmählich ein großes Leben und die großen Werke überwucherte, so daß sie für uns schlummern wie Dornröschen hinter der wehrenden Hecke. Hundert Prozent Ein angesehener Bürger abb kährt mit der Straßenbahn und tut etwas, Was er nicht tun sollte, er springt ab. Als Vorsichtiger Kaufmann springt er natürlich nicht blindlings ins Blaue; er schaut sich um und springt erst, nachdem er sich davon Fr. W. See . 1„in vollen Lügen“/ ab überzeugte, daß der Verkehr nicht gefähr- det ist. Ein Auge des Gesetzes hat ihn gesehen und ihm eine Strafverfügung ein- gebrockt. Der Gute hatte nur an den Ver- kehr und nicht an sich gedacht, als er sprang. Weil er sich und den Straßen- verkehr gefährdete, wurde eine Geldstrafe von einer Mark, im Unbeibringlichkeitsfalle eine Haftstrafe von einem Tage, festgesetzt. Zugleich wurden dem Beschuldigten die Kosten mit einer Mark auferlegt. Da kann nur jedem Benutzer der Straßenbahn der Rat gegeben werden, auf alle Fälle an sich selbst zu denken, nicht so stürmisch zu sein und keine Sprünge zu machen. Aufbau- Toto?„ Die Gewinne aus dem Fußball-Toto haben manch einen auf die Idee gebracht, ein Toto-System für die Finanzierung des Wohnungsbaus anzuregen. Ein Mann aus Walldürn rechnet bei einem Lospreis von einer Mark und zweimaliger Auslosung im Warum bleiben Streiflichter und Betrachtungen Von Dr. F. W. Koch Monat mit 1 200 00 DM für jeden Einsatz. Die Gewinne sollen 25 000 bis 30 000 DM be- tragen; daraus sollen Häuser mit drei Woh- riungen gebaut werden, bei jeder Ausschüt- tung wäre nach diesen Ueberlegungen mit 80 Bauten und 240 Wohnungen zu rechnen. Die Sache hat den einen Haken: Werden sich, da die Gewinnchancen bei dieser Gewinnhöhe nur bescheiden sein können, auf die Dauer genügend freiwillige Teil- nehmer finden? Das ist doch sehr fraglich. Aber vielleicht gibt es zwischen der unver- bindlichen, von mancherlei Launen und Zufällen abhängigen Freiwilligkeit und dem organisierten Zwang, den wir nicht wün- schen, doch irgendeine Mittelstufe, die so beschaffen ist, daß ein wesentliches Uebel in verhältnismäßig kurzer Zeit durch ge- meinsame Anstrengung beseitigt werden kann. Die Lösung dieser Aufgabe müßte die Einwohner in einer Art zusammenfügen, wie das in modernen Zeiten noch nicht er- lebt wurde. die Stühle leer? Offener Brief an den Verfasser der Streiflichter und Betrachtungen Lieber F. W. K.! Man pflegt Offene Briefe zu schreiben, wenn man Wen oder Was anklagen will. Geburtswehen zu ihrer eigenen Aufgabe er- leben durften. Ich klage euch an, und wünschte, daß ihr Meine Tochter und ich e Original-Zeichnung: Wolf Strobel 2 N Luftbrücke Und diese Brief werden gerne gelesen, eben verbran 1 1 1 ü g weil Wer oder Was N Auf gäbe o neee nnter jene Lüsternheit spekuliere ich, weil ich Edlen, Wahren, Schönen, sie allein zu Men- 1 i verlockend. Vielleicht denken die Männer g wesen. Und wirklich Elleklich en nur mann hörte ich den reinen, immer siegbhaf- sud amerikanische Geschichte Copyright by„Mannheimer Morgen“, Verlagsges. m. b. H., Mannheim durchaus möchte, daß viele den Offenen Brief lesen— und auch einige, einer oder eine, ihn vielleicht offen oder heimlich Ihnen, mir oder sich selber beantworten. Ich klage nicht Wen an, am aller wenig- sten Sie, gemäß unserem gemeinsamen Grundsatz: Immer gegen die Sache, nie gegen die Person. Aber ich klage Was an. Sehen Sie, lieber F. W. K., wir haben Wenn das gedruckt werden sollte, hatten zwei wundervolle Gelegenheiten, für ein paar Groschen auf ein paar Stunden in tief- stes lauteres Menschentum zu tauchen und in den Alltag etwas vom Kostbarsten mitzu- nehmen, nämlich Menschenverständnis, Ge- duld mit allen unseren jungen und alten Mitmenschen; Geduld und Verständnis aber ist Liebe. Der wahrhaft große französische Film: schen Adelndem. Daß sie in die Knie bre- chen müßten, wenn ihre Stunde endlich, end- lich über sie käme, die sie ein Stückchen Weiterstieße auf der Bahn ihrer waren Be- stimmung füreinander, zueinander hin. Warum seid ihr da, ihr Stühle, wo Ver- trauen gebrochen und Mißtrauen gesät, wenn verkauft und verraten, verdreht und verdrechselt, vertan und verzettelt, ver- spielt und heimlich gerichtet, gezecht und geprellt, geschworen und gebrochen, wenn der Mensch zur Ware gemacht wird. In Gethsemaneh waren keine Stühle; und nicht auf Golgatha; aber vor dem Hohen Rat, als Judas die Silberlinge erhielt, da gab es Stühle, viele Stühle, weiche Stühle, Stühle mit hohen Lehnen, Stühle mit noch höheren — und alle waren besetzt. Sie haben einmal gesagt, lieber F. W. K., und es wurde ein schönes Wort, das ich Nicht eins ist Zu Ihrem Artikel:„Weshalb ist mein Kind so schwer erziehbar“ darf ich, als Vater, der elf Kinder erzogen hat, wohl auch meine Meinung äußern, um der Mann- heimer Erziehungsberatungsstelle Winke zu geben über Kindererziehung. Es wäre viel besser für junge Eltern, wenn sie sich, ehe das Kind verdorben ist, in Erziehungs- methoden unterrichten ließen, denn in den meisten Fällen sind die Eltern schuld. Wenn ein Kind entgleist. In den beiden Fällen, die Sie angeführt haben, ist dies der Fall. Im ersten Fall ist die Schuld wohl mehr beim Vater zu suchen, denn ein Kind kann man nicht in Nervositãt und Ueberreiztheit erziehen. Ich „Der Nachtigallenkäfig“ lief für Ihnen nie vergessen werde: muß immer wissen, daß ich mein eigenes eine Woche in Mannheim; gleichzeitig„Wir müssen die geistige Landschaft Rind vor mir habe und mug dem Kinde wurde im Nationaltheater Zuckmayers für unser liebes Mannheim helfen ganz Vorbild sein. Ein Kind kann nie zum neu zu bauen, ehe denn die bessere Land- schaft im Stoff und in der Wirklichkeit erscheinen kann“? Als ich die leeren Stühle gesehen, lange angesehen habe, fiel mir dieses Wort bren- nend auf die Seele. Und ich habe gefragt: Aber Wer baut denn mit? Sie bauen ja wohl, ehe sie eine Landschaft haben, sie bauen ins Blaue hinein. Ach, sie bauen ja gar nicht, sie bauen nicht einmal. Ein Ziegelstein muß zum anderen Vertrauen haben, sonst gibt es niemals eine uer. Und erst vier machen einen Raum, und einen Raum wenigstens braucht es, um daheim zu sein. Jener kleine Schuster in Köpenick hatte kein Daheim, und fand kein Daheim und wurde zum Hauptmann. Und diese Haupt- leute marschieren, marschieren, marschie- ren Hier und Jetzt und Dort und in der Welt, in der ganzen Welt, in der ganzen, weiten, trotz allem schönen Welt. Die Stra- Ben sind dunkel, wie alles dunkel ist vor dem Morgen, keine Streiflichter verkünden die erste Hoffnung Und nun kommt das glückliche Ende auch dieses Offenen Briefes. Ich muß das alles Wohl geflüstert haben, des Ortes verges- send und der Zeit, wie jene Wanderer kurz vor dem Morgen. Denn eine Kinderstimme rührte mich an urid sagte ohne Scheu: „Heile Se net, der fronzeesische Bu hot am End soi Halleluja gschmeddert, daß die gonz Kersch verschrocke is. Der hots gekennt. Des kenne mer aach!“ Lieber F. W. K., dank für die Streiflich- er und die Betrachtungen; dank für die guten Worte; nieder mit den leeren Stüh⸗ len; Gott segne das Kind. Und da Sie es gerne so halten, unter- zeichne auch ich mich bis zum nächsten Offenen mit meinen Initialen als hr H. W. L. „Hauptmann von Köpenick“ mit der erschütternden Verkörperung durch Ernst Langheinz gespielt. Es gab sogar einen Tag, da konnte man nachmittags in den„Nachtigallenkäfig“ gehen und abends in den„Hauptmann von Köpenick“ Die beiden gehören zusammen. ich schwöre Ihnen, wenn der Schuster Voigt den Lehrer gehabt hätte, wie ihn jene„Nachti- gall“, die als ein ganz anderer Vogel be- Zann, Serade noch vor e fand, die Guten erzogen werden, wenn der Vater sich als Familientyrann aufspielt; jawohl, es gibt Kinder, bei denen man auch strenge und spürbare Strafen anwenden muß, nach der Bestrafung muß aber das wieder mein Kind sein, ich muß das Kind dann wieder aufklären und ihm sagen, siehe einmal, jetzt habe ich Dich wieder schlagen müssen, das tut mir weher als Dir, das muß doch nicht sein, siehe einmal, wenn Du groß bist und Du bist brav erzogen, dann geht es Dir nie schlecht, alle Leute haben Dich gerne und das ist das Ziel, das ich und Deine Mutter für Dich im Auge haben, was würdest Du aber sagen, wenn wir Dich schlecht er- zogen hätten. Kein Mensch wollte etwas don Dir wissen, und es singe Dir schlecht, Du würdest Deine Eltern bestimmt ver- fluchen und ihnen die bittersten Vorwürfe machen. Es soll ja niemand glauben, daß solche Worte nicht in die innerste Seele des Kindes durchdringen werden; auch ein ganz großer Fehler ist es, ein Kind dem anderen vorzuziehen, das ist das schlimmste für ein Kinderherzehen, die Liebe zu seinen Eltern erstirbt langsam und sicher, ein Kind ist in dieser Art sehr, sehr empfindlich. Viele Eltern werden mir antworten, das mache ich doch nicht; nein, das machen sie doch, ohne es zu wissen. Ein Fall aus meiner Famflie: Wieder hatte sich bei uns ein lieber kleiner Erdenpilger angemeldet, die fünf oder sechs, die wir schon hatten, standen um das Bett der Mutter und be- staunten das liebe kleine Brüderchen. Selbstverständlich müssen sich Mutter und Vater mehr des hilflosen Geschöpfchens annehmen als der Größeren. Nach einiger Zeit sah ich, daß der Zweitjüngste das Köpfchen hängen ließ und scheu wurde. er hatte auch im Essen nachgelassen, wir Gerettete sein. Die ganzen drei Stunden durch das Spiel um und mit dem Haupt- teren Sopran des Kindes, der sich mit dem mehr und mehr resignierenden, ehrlichen, um nur etwas Verständnis schier betteln- den Bariton Langheinz' verschlang und über sein Hohngelächter vor dem Spiegel und vor dem Zusammenbruch aufschwang zum Halleluja innigen Dankes für den einen Menschen, den der Knabe fand und den der Mann, der alte Mann, noch im- mel suchte Lieber F. W. K., an diesem Abend war mir windelweich, und Sie wissen: Ick bin doch sonst nicht so. Herrgott, was kann ein Mensch bedeuten! Kein Titel, Rang, Stand, Stellung, Examen, Prestige oder Re- nommee, Figur, Anzug oder Angabe; nur ein Mensch mit etwas Geduld und Verste- henwollen, die beide im Herzen wohnen, weil sie von Herzen kommen! Das Filmhaus war halb leer, und das Theater war halb leer. Ich klage die leeren Stühle an. Warum habt ihr keine Menschen gezo- gen, die euch demütig benützten und euch dankten, weil ihr sie stütztet, als sie die dingung. Den Rest machen die Hunde. Wir fetten ihnen die Fußballen kräftig und lange ein. Diese Massage ist nötig, denn ein ist ganz auf die Hunde angespannt— da saust auch schon das Lasso Glatt über die hochgestellte Vordertatze Eine und den Hals ist es geflogen und zugerissen, stundenlanges Rasen auf dem messerschar- die Katze wehrt sich gegen diese Schlinge, fen Geröll der Berge ist eine harte Sache verdammt da saust die zweite, die dritte, die vierte. für einen Hundefuß. Wir sind nur zu zweien. Fausto und ich klappern am Cachapoal ent- lang. Die Hunde haben schon seit einer halben Stunde Fährte und wir warten nur, bis sie sich irgendwo laut benehmen. Die Hunde werden mit der Huasca zu- rückgeschlagen. Nein, sie soll nicht zer- rissen werden. An vier strammen Lassos springs sie mit allen noch nicht gefesselten 30. Fortsetzung Da haben wir den Salat! Auf einem Sockel, etwa vier Meter über dem Fuß der Wand jammern und heulen die Hunde einen Felsblock an und kaum zu ahnen liegt da etaws graubraunes angeschmiegt, angeklebt und schaut fast ruhig herunter. El puma, der Silberlöwel Leise und ein wenig nervös schlägt der lange Schwanz hin und her und wir können ohne Besorgnis auf die zwanzig Meter herangehen; aber wie da hinsuf und wie herunter holen? Wir machen einen Plan. Links in der Wand geht ein Kamin hoch, Pedrico geht binein und wird sie mit Stein- Würfen unruhig machen, vielleicht ver- suchen, sie den Hunden zuzutreiben— und dann— Fausto hat sein Lasso längst in der Hand, die anderen knüpfen am Lasschalter herum. Nach ein paar Minuten sieht man Pedrico oben schon werfen. Die Steine knallen der Katze um die Ohren, sie steht halb auf, die Hunde jaulen mit wilden Sprüngen an dem Felsblock hoch, aber sie will noch nicht. Da kliegt ihr ein Stein in das Genick. Der Kerl kam werfen, das muß ihm der Neid lassen. Sie sprang zur Seite— und siehe da hinter ihr miauen zwei Junge herum, sie hat Lie kast zugedeckt, also eine Katze. Die Sache wird windig— eine Katze ist 86. vieneient noeh 5 als ein Muskeln wie ein Ball auf und ab, aber nun ist Sie nicht mehr gefährlich! Die Lassos ziehen sich zu, Carlos geht ruhig heran und zieht ein weiteres Lasso in sicheren Schlingen um die Hinterbeine, um die Vorderbeine. Ein lederner Fregsack wird ihr über den Kopf gezogen; die qungen sind den Hunden zum Opfer gefallen. Wie ein lebloses Paket wird sie über einen Sattel gelegt, der Gaul scheut wüst, es ist ihm recht unheimlich, aber wir bekommen ihn ruhig und nun ab dafür. In Santiago gibt es Tierhändler, die einen schönen Preis zahlen. Als die Sonne die letzten Strahlen auf die Cordillere schickte, knurrte unsere Katze schon in einem Käfig, der in einer Stunde aus schweren Quila- Schlag hat genügt und von seiner Schnauze R 1 1 ist nur noch Blutfleck zu sehen, ich reite Schafe werden Rune hin, und er bekommt einen Gnadenschuß. 1 Den anderen Hunden ist die Wut in die Knochen gestiegen, sie muß sich nun schon wehren— und plötzlich fließt sie Auf die Plattform herunter. Das war kein Sprung, das ist ein Fließen, Wie ein Wasser schmiegt sie sich an den Stein und steht nun wütend fauchend auf den Hinterbeinen vor den Hunden, die sich in respektvoller Entfernung halten Fausto schleicht an die Plattform, lang- sam schiebt er sich gegen den Wind über den 7 die Aufmerksamkeit der Katze Frauchen muß wieder fischen sehen. Hinter jedem Steinblock im Wasser stehen Forellen, man könnte sie malen, so klar ist das Wasser, so ruhig ist es hinter den Steinen, während es sonst eilig und brau- send zu Tal schießt. Die Peumos, Litres und Coihues und wie sie alle heißen, spiegeln ihre Kronen im Wasser und schlagen mir für meine Be- wunderung zum Dank die Zweige ins Ge- sicht. Es wird schwer verwachsen und an Traben ist schon nicht mehr zu denken. Die Hunde sind weit voran. Ich halte mich hinter Fausto, der einen sicheren Blick für den brauchbarsten Reitweg hat. Nun ist es aber bald aus— wir ziehen höher am Hang hinauf, um auf nacktes Gelände zu kommen, da heulen die Hunde. Schnell sind wir aus dem Sattel und laufen dem Geläute zu. Na, das dürfte schwierig werden. Die Hunde stehen vor einem Felsspalt, der eine kaum handbreite Fährte steil zu sich zieht, und allein wird ein Hund nicht mit dem Fuchs fertig. Sie janken daher auch nur wütend und drängen an die Spur, aber heran traut sich keiner. Vom Fuchs ist nichts zu sehen, er muß höchstens die Nase aus seinem Stall halten. Fausto hat schnell begriffen, und wie immer bewundere ich die sichere Art dieser Men- schen, die ohne 99 885 schnell—— richtig handeln. Man bleibt Lehrling Leben lang bei diesen Indios. Ich selbst bin hier mehr Zuschauer, wenn man von dem Jagdgebrüll absieht, in das ich einzustimmen habe, sobald der gesamte Chor losbölkt. Nun, schreien ist einfach und das Lasso— nun ja, bitte nehmen Sie mir das nicht übel, aber für ein Ochsenhornpaar oder einen Plerdehals mag es langen langt es bestimmt, aber was hier vor sich gehen soll, dafür muß man das Lasso mit der Muttermilch und so. Und so geht es jetzt los. Die Köter haben eine enge, kleine Stelle gefunden, wo sie dem Biest fast auf ein paar Meter nah sind. sie steht— und da— sie springt! Mit schrecklichem Geheul kliegt einer de! kleinen Fixköter vom Block herunter— ein Gestern hatfen wir wieder Verluste. Ein Fuchs muß schon wieder in der Gegend stehen. Der chilenische Fuchs ist nicht der Reineke, den wir kennen. Er ist größer, dümmer, frecher und dreister und man kann ihn unmöglich als Pelz um den Hals legen, denn sein Fell ist ruppig und gibt 0 eine Fußmatte ab. Die notwendige Jagd gilt also nur dem Schutz der Schafe. Sie ist auch nicht auf- regend, nur lang und eine nette körperliche Antares N reiten, des ist die Be. 1 Ein Leser berichtet über Erfahrungen in der eigenen Familie klettert sein und ist nun ein paar Schritte und den Grasbüscheln. Es ist fast ein 18 5 mannsgroghes Knüppel, an diesen sein Lasso, und zün das Bündel heftig pustend an. Es gibt Ei stinkendes Qualmfeuer, und das hängt e dem Fuchs vor die Nase. immer hinein in den Spalt, dem wird scho ungemütlich werden. und warte auf den Erfolg dieses Automate groschens— da fällt er auch schon. gegangen sein, kommen haben, jedenfalls sitzt er Berserkerwut plötzlich zwischen den Hun den, um sich die Freiheit zu erbeißen, das geht doch nicht, Fausto ist schon da. habe die Machete gezückt und fahre dazwischen, aber die Hunde lassen ihn nicht aus. Mancher muß einen Big von de verzweifelt zuschlagendem Kerl hinnehmen Er ist fast so groß wie ein guter Wolf. Do dann sitzen ihm Paco und Quiltro, di beiden nackten Indianerdoggen am Hals n in der Weiche, er schlägt noch ein paarm — dann haben wir einen Fuchs Sejagt. Sattel gebunden und wir reiten rauchend langsam nach Hause. Die Hunde kühlen sich im Brackwasser des Flusses und saufen sich die Bäuche voll. Den Fuchs, oder war er an Knochen und 1 18 9 geteilt.. mir entgleist 1 was ihm fehle, oder ob ihm etwas wenne tue, waren ohne richtige Antwort. Einss Tages kam meine Frau zu einer Nachbars- frau, und diese, Frau erzählte, was meinen Sie, was mir heute Ihr Herbert sagte. Nun, meine Frau war gespannt und mußte zu ihrem Schrecken erfahren, daß der Kleine gesagt hat, ja, die haben mich, seit der Kleine da ist, gar nicht mehr lieb. Diese Worte des Eindes trafen uns wie einen Stich ins Herz, wir fragten uns, was haben wir an unserem lieben Herbert versäumt und kamen zu dem Entschluß, dag wir nichts, aber auch gar nichts an ihm ver- säumt naben, trotzdem hat sich das Kind Illusionen gemacht. Meine Frau und ich nahmen uns wieder mehr des ge- kränkten Jungen an. Er durfte mal wieder bei mir und dann wieder bei seiner Mutter schlafen. Er durfte wieder auf meinen Knien reiten, und ich trieb allerhand Schabernack mit ihm und siehe da, er lebte wieder auf, sein helles Lachen drang wieder durch die Stuben, und jetzt sahen vir, daß wir doch an ihm gefehlt hatten. Im zweiten Fall dürfte wohl die Mutter schuld sein, bestimmt ist es ihr Einziger und durfte kaum mit anderen Kindern zusammenkommen, dadurch erklärt sich seine Schüchternheit, oder er wurde zu stramm und einsam erzogen. Wegen Bett- nässen, daran ist die Mutter meistens Selbst schuld. Ein Kind muß von ganz klein an Reinlichkeit gewöhnt werden; wenn dies versäumt wird, hat Strafe in diesem Alter keinen Wert mehr, die Mutter hätte Strafe verdient. Ist es aber krankhafte Veran- lagung, dann darf das Kind unter keinen Umständen bestraft werden. Diese Krank- heit heilt sich in den meisten Fällen im 14. bis 16. Jahr aus. gez.: Heinrich 3 1 sdetenstt. 2 Von meinen elf 3 ist mir nicht eins entgleist; leider habe ich drei von meinen acht Buben im. verloren. Zum Weitererzählen Man war bei Kaffee und Likör angelangt und unterhielt sich demgemäaß über di. Wissenschaft. Irgend jemand erinnerte an die per Geschichte von Pascal, daß er als Kin seine Kopfschmerzen durch das Erfinden geometrischer Probleme bekämpft habe. „Als ich ein Kind war“, sagte der Zeich⸗ ner Fordin und strich seinen Bart,„als ich ein Kind war, da 5 ich die Geome- Er klettert schnell und sewandt den Hang hinauf und reißt auf dem Wege Gesträuch und berumliegendes, trockenes Pampagras in Büscheln an sich. Eine 2 rettenlänge lang mag er da 80 herumge über dem Spalt. Mit dem Bast der Gräser macht er ein Bündel aus seinem Gestrüpp Paket, das er zusamm schnürt. Dann steckt er das ganze auf einen Ruhig läßt er das Bündel 0 Geduld ist alles. Ich bin maßlos gespannt Dem Fuchs muß etwas stark an's Fel er wird den Husten be- 00 Fausto hat das Fell hinter sich an d. 855 sich Seite 4 MANNHEIM STADT UND LAND Mittwoch, 27. April 1949/ Nr. 71 Die Erde zieht um Auf dem vor kurzem beschlagnahmten Ackergelände an der Rebenstraße zwischen Feudenheim und Käfertal(siehe„MM vom 1. April) eine eifrige Tätigkeit zu be- obachten. Zu der Erstellung eines größe- ven amerikanischen Depots bemühen sich deutsche Zivilarbeiter um die Planierung der Bodenfläche. Außerdem ist man an? scheinend dabei, die Zahl der bereits erstell 181 181 ten halb kreisförmigen Wellblechbaracken — der sogenannten Niessen-Hütten— in einem last unwahrscheinlich anmutenden Arbeitstempo noch beträchtlich zu vergrö- Bern. Aber etwas anderes ist es jetzt, das einigen Feudenheimern Kopfzerbrechen macht: Was die Besatzungsmacht wohl mit dem Mutterboden beabsichtigt, den sie in- nerhalb des Depots abträgt, auf einen Haufen zusammenschichtet und dann mit Dastkraftwagen abfahren läßt? Spaßvögel behaupten, der Boden werde nach den ver- emigten Staaten gebracht, um dort die land- Wi stschaftliche Erzeugung steigern zu hel- ten, andere glaubten sehr optimistisch, man de ihn zur Errichtung neuer Anbau- kHlächen irgendwo in der Umgegend“(als Entschädigung für die„landlos“ geworde- nen Bauern etwa) verwenden. Und hier, was tatsächlich geschieht: Die Lkwis mit der Erde fahren in die Kaserne in Seckenheim. Dort soll sie zur Anlage von Park- oder Grünflächen verwendet Werden. Also! rob Ingenieurschule ermäßigt Studien- gebühr Wie auf der in Stuttgart am 23. April abgehaltenen Verbandstagung des Studie- rendenverbandes deutscher Ingenieurschu- len, Land Württemberg Baden, mitgeteilt wurde, ist es der Direktion der Städtischen Ingenieurschule Mannheim in enger Zusam- menarbeit mit dem Verband nach langem Bemühen gelungen, die Höhe des Semester- Geldes von DM 200,— auf DM 175, herab- zusetzen. Der Verband sieht in diesem Schritt die enge Zusammenarbeit zwischen der Direktion und der Stadtverwaltung als besonders lobenswert an. Schwarzwaldverein rührt sich wieder Zum ersten Mal seit 1942 führt der Ver- ein am 8. Mai wieder eine Schwarz- Wald wanderung durch. Es ist gelun- gen, hierfür einen Omnibus zu gewinnen. Abfahrt ab Ludwigshafen Pfalzbau 6.50 Uhr, ab Wasserturm Mannbeim 7.00 Uhr. Die Fahpt geht über Baden, Lichtental, Geroldsau, Bühler Höhe, Sand, Hundseck bis Unterstmatt. Von Unterstmatt aus wird die Fußwanderung angetreten, und zwar zunächst auf dem„Mannheimer Weg“ über Hundseck— Sand(Rast im Freien, bei un- günstiger Witterung im Kurhaus Sand)— Rotwasserebene— Schneckenfelsen— Schwa- nenwasen— Völlerstein— Zimmerplatz. Reine Marschleistung etwa 4½ Stunden. Beim Zimmerplatz geht es wieder mit Om- nibus bis Neuweier. In Neuweier wird im„Rebstock“ gegessen.(Suppe, Teigwaren, 8 Salat, Fleisch, Preis 2,50 bis 3. DM.) e Die Rück von Neuweier erfolgt so Zeitig, daß Mannheim spätestens um 21.30 Uhr wieder erreicht wird. Führung: Verw. Dir. Stolz. Der Preis für die Omnibusfahrt beträgt 8.— DM. Für Gäste und Mitglieder, die ihren Beitrag noch nicht bezahlt haben, 10,— DM. Es ist notwendig, sich zur Teil- nahme bis spätestens 1. Mai bei dem Vor- Sitzenden, Stadtrat Barber, Mannheim, I, 5/6, anzumelden. Dabei soll gleichzei- tig angegeben werden, wer sich an dem Essen in Neuweier beteiligen will. Gleichzeitig lädt der Verein seine Mit- glieder zur Jahreshauptversammlung am 19. Mai, 20 Uhr, im Weldebräu, U 5, 13, ein. Wohin gehen wir? Mittwoch, 27. April: Nationaltheater 20.00: Tanzgastspiel Harald Kreutzberg; Wirtschafts- hochschule 20.00: Vortrag des Roten Kreuzes über Haut- und Geschlechtskrankheiten. Donnerstag, 28. April. Nationaltheater 19.30: „Samson und Dalila“. Aus Briefen an den„Morgen Die Reichsbahnrüte waren dagegen Das Verkehrsministerium tagte in Mannheim zu Fragen des lokalen Berufsverkehrs Die Reichsbahn wurde angegriffen Wie immer, wenn sich hohe Herren aus Stuttgart in die nordbadischen Gefilde Mannheim verirren, kam es auch gestern bei der vom Verkehrsministerium Würt- temberg-Baden im Polizeipräsidium abge- haltenen Besprechung über den Berufsver- kehr in Mannheim und Umgebung zu einer von der einen Seite anklagenden, von der anderen Seite die Grundlosigkeit dazu be- tonenden, im übrigen jedoch freundschaft- lichen Auseinandersetzung über die Verwal- tungs-Ehe Württemberg-Baden. Diese, bei allen Besprechungen, an denen Vertreter der Landesregierung teilnehmen, zu beob- achtende Feststellung wurde bei der ge- strigen Konferenz allerdings noch durch einen von Oberbürgermeister Dr. Cahn- Garnier unverblümt an die Adresse der Reichsbahn gerichteten Angriff übertroffen. Der Oberbürgermeister benutzte nämlich die Gelegenheit, der Reichsbahn vorzuwer- ken, daß diese staatliche Einrichtung sich— anstatt von einer planvollen Ausgestaltung der Verkehrslinien— auf Grund ihrer Mo- nopolstellung von profit wirtschaftlichen Gesichtspunkten leiten lasse, eine Tat- sache, die auch in der Vergangenheit durch die heftige Opposition der Reichsbahn ge- gen die damalige Finanzierung der OEG schon bewiesen worden sei. An dieser Ein- stellung habe sich bis heute noch nichts ge. ändert. Diese Züge sind täglich überfüllt Die Ausgestaltung des Vorortverkehrs für die aus 986 Orten jeden Tag nach Mannheim fahrenden 34 000 Arbeitskräfte, deren Beförderung noch keineswegs als ein gelöstes Problem anzusehen sei, betreffe hauptsächlich die Riedbahn aus Richtung Dornberg, Groß-Gerau, Biblis, Bürstadt und Lampertheim, die Rhein-Neckarbahn aus Richtung Bensheim, Heppenheim, Weinheim und Friedrichsfeld, die badische Linie Mannheim-Würzburg aus Richtung Neckartal und Heidelberg, die Rheintalbahn aus Richtung Graben- neudorf, Hockenheim und Schwetzingen so- wie die pfälzischen Bahnen aus den östlichen Pfalzorten und Ludwigshafen. Daneben stünden die OEG und die Rhein- Haardt-Bahn zur Bewältigung dieses täg- lichen Verkehrs zur Verfügung. Der im Vergleich zu anderen Städten in Mannbeim außergewöhnlich starke Berufs- pendelverkehr fände bei der Reichsbahn nicht genügend Berücksichtigung. Drei Punkte seien es hauptsächlich, bei denen zur Ueberwindung der empfindlichsten Mängel angesetzt werden müßte: 1. Wesentliche Verdichtung des Vorort- Verkehrs aus der Gegend des Rheintales im Süden von Mannheim und Verbesserung der Verbindungen der einzelnen dort gele- genen Gemeinden mit unserer Stadt, 2. Verstärkung der Linien, die aus dem hessischen Gebiet nach Mannheim führen. 3. Elektrifizierung des Dampfbetriebes an der Bergstraße. Zum ersten Punkt sei zu sagen, daß auf Grund der Einsprüche der Reichsbahn staat- liche Genehmigungen zur Unterhaltung von Vorortbahnen, Omnibus oder Obuslinien nicht gegeben würden. Schwetzingen— das Schulbeispiel So habe schon seit vielen Jahren Schwetzingen nicht an das Mannhei- mer Verkehrsnetz angeschlossen werden können, während die Reichsbahn anderseits das ohne Zweifel bestehende Verkehrsbe- dürfnis nicht zu befriedigen in der Lage sei. Zwar habe die Reichsbahn eine Omnibus- linie von Schwetzingen nach Rheinau auf- genommen, aber durch das ungenügende Platzangebot könne die Lücke im Verkehr nicht geschlossen werden. Bezeichnend sei, daß auf einer Sitzung der Industrie- und Handelskammer kürzlich ein Reichsbahn- oberrat erklärt habe, die Reichsbahn werde jeden, der versuche, parallel zur Reichsbahn einen Kommunal betriebenen) Linienver- kehr zu betreiben, bis aufs Messer bekämp- fen. Dieses Schwetzinger Beispiel sei typisch für das Gesamtverhalten der Reichs- bahn, die auch gegen eine Straßenbahn- und Omnibusverbindung nach Lampert heim mit Erfolg Einspruch erhoben habe. Dr. Cahn-Garnier macht zwei Vorschläge Die Elektrifizierung der OEG(die OEG gehört praktisch der Stadt Mannheim) bis Schriesheim dagegen könne demnächst durchgeführt werden. Dr. Cahn-Garnier be- gnügte sich jedoch nicht mit dieser nega- tiven Kritik, sondern kam abschließend über die Forderung nach Hinzuziehung kom- munaler Kreise mit beschließender Stimme zur Ausgestaltung des lokalen Nahverkehrs zu dem konstruktiven Vor- schlag, einen Ausschuß einzusetzen, der als vorläufiges und sofort durchzuführendes Not programm sich mit der Einrichtung von Omnibuslinien, gegebenenfalls auch von Obuslinien, beschäftigen solle, um die schlimmsten Mängel im Vorortverkehr zu beseitigen, und schlug einen zweiten Aus- schuß vor, der sich in ähnlicher Zusammen- setzung mit einer endgültigen Aus- gestaltung für die Weitere Zukunft zu beschäftigen habe. Ohne Lösung dieser Pro- bleme könne man nicht zu einem günstigen Ausbau des Wirtschaftsgebie- tes an der Rhein-Neckar-Mündung gelan- gen und auch nicht die Pläne zu einer Groß- Siedlung, die nicht mit einer ab- zulehnenden Eingemeindungspolitik zu ver- wechseln sei, ausführen. Es komme nicht auf eine aufgeblähte Stadtgemeinde an, sondern auf die gelockerte Zusammenarbeit selb- ständiger Verbände. Die Elektrifizierung kommt— aber wann? Anscheinend waren die Herren der Reichsbahndirektionen Stuttgart, Frankfurt und Mainz auf diese Attacke nicht gefaßt, denn in ihren Referaten gingen sie ent- weder gar nicht darauf ein oder versuchten, mit mehr oder weniger unverbindlichen Dar- legungen die Ausführungen Dr. Cahn-Gar- niers zu entkräften, wobei unter anderem als Trost darauf verwiesen wurde, daß bei- spielsweise die Situation in Stuttgart nicht besser sei(eine Behauptung, die sich im Verlaufe der Aussprache als nicht stichhal- tig erwies) und im übrigen das ganze eine Jazz— eine moderne Kunstform Anknüpfend an seinen ersten Vortrag über Wesen, Entstehung und Entwicklung des Jazz, sprach Dieter Zimmerle am Montagabend nun ausführlicher über den Einfluß des Jazz, auf das moderne Musik- schaffen und seine Stellung innerhalb der modernen Kunst überhaupt. Aehnlich den Bildern moderner Maler würde echter Jazz nicht des Gefallens wegen, sondern als Ausdruck inneren Füh- lens und Empfindens des Vortragenden, frei improvisierenden Solisten gestaltet. Die gleichen musikalischen Elemente in anderer instrumentaler Besetzung im Konzertsaal Vorgetragen, würden ernstgenommen“ werden, während viele nicht ausreichend mit der Materie vertraute Kritiker Jazz. als „organisierten Lärm“ bezeichneten. Mit der seit den Tagen von New Orleans wach- senden musikalischen Vorbildung der Jazz- interpreten erfahre auch der Jazz eine stete Steigerung und eine Abstimmung auf das ARE N.„ BESSH WERDEN Offene Karten, meine Herren! In Ludwigshafen wurden vor nicht allzu langer Zeit die Bruttoeinkommen des Oberbür- germeisters, des Bürgermeisters und der Beige- ordneten in einer öffentlichen Stadtratsitzung diskutiert. Die realen Einkommen wurden dann in einem Artikel im„MoRGEN“ ver- örkentlicht. Wie wäre es, wenn Mannheim die- sem Beispiel folgen würde, oder darf hier viel- leicht der Steuerzahler nichts über die Ein- Künkte der von ihm bezahlten Stadtväter Wissen? J. J. H., Mannheim. Miete— die Hälfte des Einkommens? Um den dringenden Wiederaufbau des Mannheimer Hafens etwas schmackhafter zu machen, griff die Bauverwaltung zu dem immer Zugkräftigen Mittel des Rattenfängers von Hameln und versprach den Arbeitern für ihre Tätigkeit Zuzug und Wohnraum. Das war vor Arei Jahren. Was aber ist nun aus diesen ver- sprechungen geworden? Vor einigen Tagen er- Sing an die im Hafen beschäftigten Baufirmen ein Rundschreiben, aus welchem ersichtlich ist, dag nicht weniger() als acht Arbeiterwoh- nungen gemäß des früher getroffenen Abkom- mens für die Hafenarbeiter zur Verfügung ste- Ben. Damit nicht genug, kostet eine jede dieser sogenannten Arbeiter wohnungen 69.— DM Miete monatlich, zuzüglich Wasser-, Licht-, Gas- und Müllgebühren— die Hälfte des gan- zen Monatseinkommens eines Bauarbeiters. Haben die verantwortlichen Stellen sich eigent- lich überlegt, was das heißt! Das heißt nicht mehr und nicht weniger, als daß der Arbeiter, wil er nicht sich und seine Familie ruinieren, Selbst auf dieses„großzügige Angebot“ ver- zichten muß. Die gesamte in Frage kommende Arbeiterschaft ist empört sowohl über den nied- rigen Prozentsatz der versprochenen Wohn- raumszuteilung, als auch über die hohe Miete der immerhin freigestellten acht Wohnungen. H. B., Neckarau, Gas im Ueberschuß? Exfreulicherweise würde vor einigen Wo- chen in Neuostheim die Gasbeleuchtung wieder in Betrieb genommen. Nicht zu verstehen ist Es Aber, daß diese Lampen auch in diesen lan- gen Tagen schon um 19.45(Sommerzeit) ange- zündet werden. Man sollte meinen, daß dieser unsinnigen Verschwendung schon einfache fi- nanzielle Erwägungen entgegenständen. Warum nehmen sich die Stadtwerke nicht Zürich zum Vorbild, das seine Straßgenbeleuchtung schon Mitte März und zwar bei Normalzeit erst um 20 Uhr einschaltet. Industrie und Handel kamen die ersparten Strommengen in wirtschaftliche rer Weise zugute. Dr. F. O., Mannheim. Nicht ein Privileg der Stadt. Auf unsere Leserzuschrift vom 6. 4.:„Heilge Ordnung, segensreiche“ erhalten wir von zu- ständiger Seite folgende Einsendung: Die Stadt Mannheim hat im Jahre 1948 über 1000 Arbeitsstunden aufgewendet, um sämtli- chen Unrat aus dem Wald zu entfernen. Ebenso entfernt wurden aber ohne Auftrag und nicht von der Stadt auch die von der Stadtverwal⸗ tung sowohl im Seckenheimer wie im Rhei- nauer Wald neuerrichteten Ruhebänke. Das Schwarze Schaf kann manchesmal auch mit ru- higem Gewissen unter den an diese Wälder an- grenzenden Bewohner der Rheinau und des Pfingsberges gesucht werden. Mögen alle an- ständigen und ordnungsliebenden Bürger mit dazu beitragen, daß derartige Anregungen im „MORGEN“ überflüssig werden. J. F., Mannheim., Verpaßter Anschluß Laut Fahrplan fährt die Ringbahn Linie 2 um 22.05 bzw. 22.35 Uhr, ab Friedrichsbrücke. Laut Fahrplan ist an dieser Haltestelle auch der Anschluß der anderen Linien gesichert. Aber nur laut Fahrplan, Die Praxis sieht we⸗ sentlich ungeordneter aus, insofern nämlich, als die Ringbahn, gleichgültig ob ihre Anschluß- bahnen bereits eingetroffen sind oder nicht, auf und davon fährt. Und das ist auch verständlich, wenn man sich die Zumutung an das Personal dieser Linie, zwei Minuten ihrer Pause am Hauptbahnhof zugunsten der auf Anschluß rech- nenden Fahrgäste der anderen Bahnen zu op- kern, vor Augen führt. Einer der vielen Fälle, in denen einiges Entgegenkommen und einige Einsicht viel Aerger d Verdruß ersparen Könnten, K. R., Mannheim. . Abendland. Das„Verhotten“ klassischer Motive bezeichnete Zimmerle als meist reiner Sensationslust entsprungen, oder von gegenüber europäischem Empfinden unvor- eingenommenen Negern nur deshalb ver- wendet, weil ihnen die Themen gefielen und eingingen. Derartige Versuche deut- scher Orchester seien eine Geschmacklosig- keit und lägen ebensoweit von wahrem Jazz entfernt wie Geräusch-Nachgestal- tungsversuche von D-Zügen und ähnlichem. Auch verschiedentlich bei Jazzdarbietungen gehörter Gesang wolle nicht eine Stimme, sondern die Stimmung dokumentferen. Zimmerle hofft, der echte Jazz der teil- Weise auch schon in Deutschland veranstal- teten„Jazzsessions“ möge endlich als das gewertet werden, was er tatsächlich ist, nämlich eine neben den verschiedensten Ausdrucksarten modernen Kunstschaffens gleichberechtigte Ferm wirklichen mensch- lichen Fühlens und Empfindens. Als Zu- gabe für den stürmischen Applaus der Zu- hörer im Amerikahaus wurde nochmals eine Platte„echter Jazz“ aufgelegt. k Jagdgesetz wurde abgelehnt Der Direktor der Militärregierung für Württemberg Baden wies den Minister- präsidenten in einem Schreiben an, den Artikel 2 des Gesetzes 248, der vorsieht, daß ein Richter, der sich weigert; im Sinne der Verfassung zu handeln, in eine andere Stellung versetzt oder vorübergehend sus- pendiert werden kann, für ungültig zu er- klären, Dir. Groß erklärt in einem Schrei- ben, dieser Artikel verstoße nicht nur gegen Gesetze der Militärregierung, sondern auch gegen den Artikel 96 der Landesverfassung, der Beamten und Angestellten des öffent- lichen Dienstes vorschreibt, sich an die Verfassung zu halten. Es sei Pflicht des Richters, darauf zu achten, daß dem Gesetz Folge geleistet werde, deshalb sei es das mindeste, daß er sich an die Gesetze halte. Eine Nichtbefolgung des Gesetzes oder der Verfassung müßte in jedem Fall mit der Entlassung des betreffenden Richters geahndet werden. Gleichzeitig setzte die Militärregierung das am 9. März vom Landtag verabschie- dete Gesetz über die Neuordnung der Jagd außer Kraft, da es sich im wesentlichen auf des Reichsjagd- Gesetz von 1934 stütze, Jeg. liche Bezugnahme auf das Reichsgesetz sei unzulässig. 12. Noch kühl Vorhersage bis Donnerstag früh: Am Mittwoch wechselnd bewölkt, Vereinzelt noch schauer möglich. Höchstwärme um 15 Grad. Schwa- che nordwestliche Winde. In der Nacht zum Donnerstag vielfach klar. Tlefstwärme 2 bis 5 Grad. In ungünstigen Lagen bis gegen 0 Grad absinkend. Uebersicht; störungen, die uns die Regenfälle und Abkühlung brachten, wandern nach Osten ab. Bei anhaltendem Bruckanstieg setzt sich langsam Wetterberuhigung durch. Amt für Wetterdienst, Karlsruhe. Pegelstand am 26. April: Maxau 411( Y), Mann- heim 275( 3), Worms 195( 3), Caub 180(9). . Finanzfrage darstelle(eine Behauptung, die nicht ganz daneben trifft). 5 Ministerialdirektor Fetzer vom Ver- kehrsministerium sprach sich in seinen Ausführungen gegen das Nebeneinander von Staats- und Kommunalbahnen aus. Al- lerdings bejahe das Ministerium eine Auf- lockerung des Nahverkehrs, und die Reichs- bahn müsse alle verfügbaren Wagen und Lokomotiven dafür einsetzen. Außerdem sei die Elektrifizierung der Strecke von Stuttgart nach Mannheim zu erwarten, ein Ereignis, das die Lage sowieso schlagartig andern würde.(Vermutlich dürfte es sich aber noch um ein paar Jahre handeln) Im Schnittpunkt von drei Direktionen Der Verkehrsminister von Württemberg- Baden, Stein mayer, bestritt(eine ge- Wohnte Erscheinung bei Konferenzen dieser Art) eine Unterschiedlichkeit in der Be- handlung von Württemberg und von Baden, Was Dr. Cahn- Garnier veranlaßte, das Fehlen des ernsten Willens zur Zusammen- arbeit besonders bei den unteren Worwal⸗ tungsbehörden zu suchen. In einem ab- schließenden kurzen Wort appellierte der Oberbürgermeister, die politischen Zufällig- keiten, die Mannheim an die Peripherie von drei verschiedenen Reichsbahndirektionen verlagert haben, organisatorisch 3 2u überwinden, da diese ungünstige age Mannheims doch keineswegs seiner wirt- schaftlichen Bedeutung entspreche. Die Teilnehmer der Tagung waren an- schliegend Gäste der Stadt Mannheim zu einem gemeinsamen Mittagstisch und hat- ten im Laufe des Nachmittags noch Gele- genheit, durch eine Hafenrundfahrt die Eindrücke, die sie von unserer Stadt ge- wonnen hatten, noch zu vertiefen. mle Wer es sich nicht nehmen lassen will, die morgen eintretende partielle Sonnenbedek- kung durch den Neumond mitanzusehen, die gut zu beobachten sein wird, dem sei empfohlen, eine dunkle Sonnenbrille oder, Wie man es bei diesen Gelegenheiten zu Großvaters Zeiten tat, wenigstens ein ange- rußtes Stückchen Fensterglas für die„Son- nenforschung“ bereitzuhalten, denn von dem „In- die-Sonne- Gucken“ ohne schützendes Songen egen. gech gen eumend am 2. gti. 3 2 7. 1 8 8 7 82 280 N N 1** 1 13 5 1 1 1 15 17 3 1 g 1 N 5 * 0 5 8. 55 Fur Hannheim Zegjnn& 20 tn. Face 10.09 Blendglas, wenn auch nur für kurze Augen- blicke, ist dringend abzuraten. Es kommt zwar überall auf Erden dies- mal nur zu einer teilweisen Verfinsterung (totale Sonnenfinsternisse, die natürlich viel Nie Sportecke s 22 + 44 + „Nützliches“ Nutzvieh Nach der Anklage, die gestern vormittag die Große Strafkammer des Landesgerichtes Mannheim erhob, hat der Schwetzinger Viehhändler Otto K. nicht weniger als 374 Stück Rindvieh und Kälber gekauft, aber nur 294 Tiere buchmäßig registriert, das Defizit und weitere 54 Stück Nutzvieh will- kürlich weiter veräußert, wobei ihm Sein Buchhalter Paul H. durch fingierte Bu- chungseinträge„hilfreich“ zur Seite stand. 40 Urkundenfälschungen wurden festge- stellt. Eine Nachtragsanklage brachte Wei- tere 46 Stück schwarzgehandeltes Großvieh zur Sprache. 5 Neben Koch sitzen seine beiden Stief- söhne, Paul, der Buchhalter, und Ludwig, auf der Anklagebank. Da die Zeugenver- nehmung längere Zeit in Anspruch nehmen wird— es sind 61 Zeugen geladen!— dürfte die Urteilsverkündung nicht vor heute abend zu erwarten sein. Wir werden dann aus- führlich über den Verlauf der Verhandlung berichten. nk „Was hat die Kirche eigentlich zur Lösung der sozialen Frage getan?“ Darüber spricht Jesuitenpater Fürst Felix zu Löwenstein am 29. April, 20.00 Uhr. im katholischen Jugend- heim, C 2, 16, in einem Vortrag der katho- lischen Kaufleute und Beamten, Verein„Co- lumbus“ und„Jung-K RVC. 5 Die Landsmannschaft Schlesien hält am 30. April, um 18.30 Uhr, in der Wohlgelegen- schule ihre Monatsversammlung ab. Anschlie- Bend ein unterhaltender Teil. 5 Ausstelung von Familienstammbüchern. Viele Familien haben durch die KEriegsereignisse ihre Familienstammbücher verloren. Der Be- sitz eines solchen Buches, das für die Eintra- gung aller personenstandsrechtlichen Verhält- nisse einer Familie bestimmt ist. ist jedoch von erheblichem Wert für die Erledigung der standesamtlichen Geschäfte. Da die Eintra- gungen Beweiskraft besitzen, können sie 28 urkundlicher Ausweis dienen. Nachdem die Lieferungsschwierigkeiten behoben sind, kön- nen Familienstammbücher nunmehr wieder unbeschränkt ausgefertigt werden. Nähere Auskünfte erteilen das Standesamt Mannheim- Stadt und die Vorortsstandesämter. i Für Kinderwagen verboten. Im Omnibus- verkehr der Städtischen Straßenbahn wird àb sofort das Mitnehmen von Kinderwagen nicht mehr gestattet! Die Omnibusse sind infolge der Verschiedenheit ihrer Ausführung für die Mitnahme von Kinderwagen nicht geeignet. Außerdem wird durch die Kinderwagen das Aus- und Einsteigen wesentlich erschwert. Wir dürfen uns wieder waschen. Die Ab- schnitte„Mai 49“, und„Juni 49“ der Seifen- karte„Januar bis Juni 49“ der Karten M- Jgd/K und Elk über je zwei Seifeneinheiten, und der Gruppe Elst über je vier Seifenein- heiten werden zur Belieferung freigegeben. Wir gratulieren! Magdalena Schuhmacher, Mannheim, Erlenstraße 18, wird 70 Jahre alt- Katharina Eberlein, Mannheim, Werderstr. 29, begeht ihren 81. und Joh. Diemer, Neckarau, Rosenstraße 7, seinen 82. Geburtstag. Auguste Braun, Mannheim, Luisenring 61, wurde 72 Jahre alt. 5 Es liebt der Mond, dus Strahlende zu schwürzen Morgen früh von 8.20 bis 10.09 Uhr partielle Sonnenfinsternis grohartiger ausfallen, sind in Deutschland erst wieder 1954, 1999 und 2135 zu beobach- ten), dafür spielt sich aber der immerhin auch seltene Naturvorgang einer partiellen“ Verdunkelung morgen zu so bequemer Vor- mittagsstunde ab, daß jeder, der Wert dar- auf legt, Augenzeuge sein kann. Das Vortreten des Neumondes, der sonst Unsichtbar alle vier Wochen ober- oder unterhalb der Sonnenscheibe dahinzieht, vor das strahlende Antlitz unserer Tagesköni- gin beginnt für Mannheim um 8.20 Uhr mit- teleuropäischer Sommerzeit(Stadium 1 auf unserer Skizze). Die Bedeckung macht sich zuerst rechts oben an der Sonnenscheibe bemerkbar. Gegen 9.15 Uhr ist die größte Bedeckungsphase erreicht. Die durch den Neumond hervorgerufene dunkle Einbuch tung(auf unserer Skizze dargestellt) reicht bis zu einem Drittel des Sonnendurchmes- sers. Die dadurch eingetretene Lichtminde- rung ist natürlich nur gering. Langsam lägt dann der Mond wieder von der Sonne ab. Um 10.09 Uhr(Stadium 3) hat er, nun wieder unsichtbar werdend, die Sonnen- scheibe verlassen, und die Sonne beginnt Wieder freundlich zu strahlen, als ob nie etwas mit ihr passiert sei.- schmalp- 18 1846 Mannheim Sieger der Fußhall-Kreisklusse B Nach dreißig Spieltagen brachte die Be- gegnung Neckarstadt— Reilingen den Kehr- aus der Verbandsspiele 1948/49. Die Spiele selbst waren sehr spannend, und die wech- selnde Führung ließ lange Zeit die Meister- frage offen. Durch einen 2:0-Sieg über Ketsch konnte der TSV 1846 Mannheim seine Ver- kolger Ms Mannheim, Plankstadt, Hocken- heim und den Sc Reilingen abschütteln. Die Mittelgruppe Neckarstadt, Sd Mannheim und ASV Schönau hatten zu Beginn durch ihre schöne technische Spielweise berechtigte Hoff- mungen. Die Schlußgruppe bildeten Rohrhof, Neckarau und die Sd Reichsbahn, die infolge mangelhafter Stürmerleistungen viele Nieder- lagen hinnehmen mußten. Hawe. Tabellen-Schlußstand der B-Klasse 1 TSV 1946 Mannheim 22 13 5 2 59727 33711 SGA Eintr. Plankstadt 22 3 4 5 6534 30:14 Msg. Mannheim 22 12 5 5 65:40 29:15 VfL Hockenheim 22 18 1 8 49:32 27:17 SC 06 Reilingen 22 12 1 9 60:46 25:19 Spygg Ketsch 1 3 8 49:40 25:19 Sc Neckarstadt 22 9 3 10 46:42 21:23 Sg Mannheim E ASV Schönau 22 7 6 9 42:45 2024 SV Rohrhof 22 4 4 14 36257 12:32 TSV Neckarau 22 4 1 30:81 11:33 SG Reichsbahn 22 4 2 18 36:61 10734 Tabellen-Schlußstand der B-Klasse II TSV 1846 Manheim 18 15 1 2 77118 315 ASV Schönau 20 13 3 4 68:35 29:11 8g Mannheim 20 12 2 6 35:41 26:14 SC 06 Reilingen 1 3 4 48:34 23:11 SpVgg Ketsch 19 10 1 8 36:47 21:17 S0 Neckarstadt 17 9 55% Msg. Mannheim 18 9 0 9 36:31 19:18 VL Hockenheim 19 6 5 8 27:40 17:21 SV Rohrhof 20 6 3 11ͤ Eintr. Plankstadt 20 I 9232 TSV Neckarau M i Die noch ausstehenden Restspiele werden nicht mehr ausgetragen. Tabellenstand der badischen Landesliga Wir bringen die neue Tabelle der badischen Landesliga, da in der Sonntagsausgabe ver- schiedene Spiele nicht berücksichtigt waren. Sp. gew. un. VI. Tore Pkt. 1. FC Pforzheim 29% 19 2 3 66:18 4078 VIL Neckarau 24 17 1 B o ASV Durlach 23 14 3 6 39:36 31715 ASV Feudenheim 22 10 7!!! Germ. Brötzingen 22 9 7 6 34:30 2519 Phönix Karlsruhe 2³ 5 7 9 45:45 2125 Germ. Friedrichsfeld 22 8 4 10 30:41 20.27 Amicitia Viernheim 23 6 7 10 32 1927 TSG Rohrbach 3 7 5 11 45760 19:27 VfR Pforzheim 22 6 6 10 34:47 18.26 SpVgg. Sandhofen 22 7 3 1 SV 98 Schwetzingen 24 6 5 18 3354 1731 VfB Knielingen 22 2 3 1 7737 Mannheimer Tenniserfolge Bei der Einweihung der Tennisplätze des Karlsruher Tennisclubs in Durlach schnitten die Mannheimer Vertreter sehr gut ab. 80 konnte im Herren-Einzel Hans Engert, TTC Grün-Weiß, in der Schlußrunde Bärle(Karls- ruhe) mit 6:2, 7:5 besiegen. Beachtlich war auch der 7:5, 8:10, 7:5 Erfolg von Jung(Mann- heim) über den früheren Soldatenmeister Schulz(Bruchsah). Im Herren-Doppel spielten sich Engert qung bis zur Schlußrunde durch, konnten aber, durch eine Verletzung von Jung, trotz harten Kampfes mit 6:3, 0:6, 6.2 gegen das kombinierte Paar Braun/ Schulz (Mannheim-Bruchsal) nur den zweiten Platz belegen. Bei den Damen siegte Frau Paetsch (Karlsruhe) gegen Frau Schulz mit 6:2, 6.1. Postwetter gewann 33 262,885 DM Beim 29. Sporttoto in Württemberg-Baden wurden 559 577 DM umgesetzt. Der I. Rang bringt einen Gewinn von 98 262,85 DM, der II. Rang zahlt an fünf Tipper je 18 652,60 DM und der III. Rang gibt für 190 richtige Lösun- gen je 855,65 DM aus. Der Haupttreffer flel an einen Tipper nach Freiburg i. Br., der über die Hauptstelle Mannheim eine Post- wette tätigte. Vr. 71 Lud. striem eichn über 1 N 9 annt on il ole— Fung . l chen abrik Vor emeir lenscl zaum 1. 0 0 ü ö 10 aumf! annt!l 9000 er St. den eute, 114 659 mehr onder nunger 80 sag der let 9 paar ieder dle un ichn Die Ge i ir ke die zu steigen Jon T. on M Die ersten gropor les. 56 un ner“ g arbel debur ergibt. halten, ebru⸗ gan b cher gene rug d. 17, F bewin inn inn uwac duarte ſrägt. Urr ohne LUDWICSHAFEN UND DIE PFALZ ag es er 74 er Ludwigshafen, die große pfälzische Indu- 5 striemetropole am Rhein eine Kenn- 5 Jꝛeichnung, unter der urisere Stadt weit 1 1 über die engen Landesgrenzen hinaus be- 0 Pannt ist. Eine Kennzeichnung auch, die e. phon ihrem Wesen spricht: Industriemetro- ei- pole— das heißt Leben, das heißt Anhäu- en fung und Zusammenballung von Men- schen auf engstem Raum. Nicht nur in den 15 1 babriken. Auch in den Wohnungen 1. Vor dem Kriege, nach den letzten„Ein- en feemeindungen“, waren es rund 141 000 te lenschen, die auf mehr oder minder engem id fßaum in der Stadt lebten(eine„Wohn- s- faumfrage gibt es in Ludwigshafen be- 18 fanntlich seit über 50 Jahren). Knapp K i000 bevölkerten die Keller und Bunker er Stadt, als die letzten Artilleriegeschosse ag i den zerstörten Straßen detonierten. Und ht feute, vier Jahre später, sind es wieder m 4 659 Menschen, die jetzt nicht mehr auf d- jmehr oder minder engem Raum leben“, o- sondern— hausen. Es sind 18 000 Woh- o gungen(Knapp gerechnet!), die uns fehlen!“ Jo sagte Oberbürgermeister Bauer in einer m ber letzten Stadtratssitzungen. Das ist ein 5 haar Wochen her, und inzwischen sind es ieder einige Wohnungen mehr geworden, 15 uns fehlen. Auch dies ist eine Kenn- se feichnung für das Ludwigshafen von heute: e- bie Gegenstände des täglichen Bedarfs, die a- ir kaufen können, vermehren sich. Auch t- ie zugeteilte Kalorienzahl ist ständig im 5 geigen. Nur der Wohnraum— der wird er fon Tag zu Tag, von Woche zu Woche und 72 ion Monat zu Monat weniger. ie Die Zunahme der Bevölkerung war im a ten Quartal des Jahres 1949 umgekehrt er portional der Zunahme des Wohnrau- „ nes. Im Januar wurden 166, im Februar 5 und im März 142„kleine Ludwigshafe- 5 r geboren, 76, 56 und 30 Ludwigshafener 6 rben in diesem Zeitraum, so daß sich ein nt burtenüberschuß von insgesamt 162 ge argibt. Hinzu kommt der fortwährend an- ie galtende Zuzug in die Stadt.(Januar 436, „ ſebruar 349 und März 446). Selbst wenn 8 nan berücksichtigt, daß auch ständig Men- cher lie Stadt verlassen, so bleibt doch ein 5 Jogenannter Wanderungsgewinn, da der Zu- 7 ug den Abzug immer übersteigt Januar 5, Februar 160, März 194: Wanderungs- 85 Winn insgesamt: 601. Der natürliche Ge- nun(Ueberschuß) und der Wanderungsge- r, un ergeben dann jeweils den gesamten 1 wachs der Bevölkerung, der für das erste 9, artal dieses Jahres 763 Menschen be- Lägt. Um 763 Menschen hat sich also die Ein- hnerzahl vermehrt. Das ist relativ ge- Vor einigen Tage ſchiene. Alzisthen Lokalpresse Aufrufe, in denen Winzer vor„Angstverkäufen“ ihrer estände gewarnt wurden. Waren diese ukruke nicht in den Wind geredet? Im letzten Jahr kamen die Händler in charen aus der Doppelzone nach Rhein- nd-Pfalz, um Wein aufzukaufen. Die ſanzösische Zone beherbergt 85 Prozent s deutschen Weinbaues(bei umgekehrtem ökerungsverhältnis gegenüber der Dop- ſelzone), und der Hunger nach anderen änken war nach den Jahren der Ent- ſehrung in ganz Westdeutschland über- ächtig. In Kürze schnellten die Preise in ie Höhe; für Konsumweine wurden bis qu 6,.— DM je Liter vom Händler bezahlt. de Winzer, durch die schönen neuen Bank- ten geblendet, gaben vielfach sogar ihren Haustrunk“ ab, und dem 1948er, dem D- k-Hupser“, rückte man mit Enkkei- gskiltern und schwefliger Säure zu e, um ihn, vorzeitig„blankgemacht“, ch an den Mann zu bringen. Jetzt sind e Keller der Winzer leer, während in 8. en des Handels noch bedeutende Be- . de lagern. Der Winzer lacht sich ins stchen; der Handel aber seufzt, weil 1 9 855 neuerdings auf Schwierigkeiten N igt. a a f e s ist wie überall: man hatte die dünne 5 schicht derer, die nicht nach Geld zu fra- ben brauchen, mit jenen verwechselt, die tindig einkaufen und so die wirkliche 5 asse der Käufer darstellen. Diese Masse ier regelmäßigen Käufer ist jedoch noch ar nicht in Erscheinung getreten, denn sie erdient zu wenig, um für Wein das mehr- sehen wenig. Und dennoch ist es zuviel, wenn man diese Zahl einmal mit dem im gleichen Zeitraum erstellten Wohnraum vergleicht. Wieder instandgesetzt wurden im Januar 15 Wohnungen(44 Räume und 15 Küchen), im Februar 98 Wohnungen (200 Räume und 98 Küchen) und im März — ein Novum des 48. Nachkriegsmonats— kein einziger Raum! 763 Menschen stehen also 113 Wohnungen gegenüber. Das sind durchschnittlich sieben Die Wohnungsnot in Ludwigshulen nimmt zu Bevölkerungszunahme übersteigt Wohnraumgewinnung Menschen auf eine Zwei-Zimmer- und- Küche-Wohnung! Diese Zahlen sprechen eine deutliche Zprache: Die Dichtigkeit wird immer größer. Der Wohnraummangel droht uns über den Kopf zu wachsen. Und der Ruf nach einem sozialen Wohnbauprogramm wird zum Hilferuf eines Erstickenden. Hoffentlich fällt bald der Startschuß! Denn die ersten sind schon hoffnungslos blau im Gesicht -kloth Landau rüstet zur Gartenbuuduusstellung Das Ausstellungsgelände wird 16 Hektar umfassen Ausstellungen sind immer ein Risiko. Ganz besonders in der heutigen Zeit. Man muß daher den Mut der Stadt Landau be- wundern, die von Mitte Juli bis Mitte Ok- tober eine große Südwestdeutsche Garten- bauausstellung plant und schon mitten in den Vorbereitungen ist. Landau, das mit seinen breiten Ring- und Zufahrtsstraßen allgemein als die schönst gebaute Stadt der Pfalz bezeichnet wird, ist für eine Garten- bauausstellung geradezu prädestiniert. Die zahlreichen Parks und Anlagen, die Landau durchziehen und wie ein Ring umschließen, entstanden zum größten Teil nach der chleifung der einstigen Festungswälle im Jahre 1871. Der Sinn der Gartenbauausstellung, die von der Stadt Landau und dem„Landesver- band Obst-, Gemüse- und Gartenbau Pfalz“ Vorbereitet wird, liegt darin, die brennen den Probleme des um seine Existenz ringen den Gartenbaus aufzuzeigen. Bei aller Groß- zügigkeit würden die vorhandenen Platz- verhältnisse nicht ausreichen, die früheren Reichsgartenschauen zu kopieren, In der Ausstellung sollen in erster Linie Fragen des Obst-, Gemüse-, Zierpflanzen- und Weinbaues eine praktische Beantwortung finden. Die Fallenschau sowie die Freiland- flächen, die 16 Hektar umfassen, verteilen sich auf den Meßplatz mit seinen Ausstel- ljungshallen, dem Vorführungsgelände für Maschinen und dem Musterobstgarten, Im Tier- und Rosengarten wird eine Ausstel- lung nützlicher und schädlicher Gartentiere zu finden sein. Das Zentrum des Ausstel- lungsgeländes ist jedoch der Schillerpark mit seinem großen Restaurant, den Blumen- und Staudenanlagen. Im Goethepark wer- den Sondergärten für Heil- und Zierpflan- zen von Baumschul- und Staudenbetrieben angelegt und Spezialzüchtungen pfälzischer und westdeutscher Intensivkulturen gezeigt werden. Während der Dauer der Südwest- Luch nichigetrunkener Wein bringt Kutzenjummer Der Durst ist vorhanden, aber es fehlt das Geld erschienen in der lache, dessen auszugeben Kostete ö i der Katzenjammer nach dem Fasching, und zwar buchstäblich, denn der Fasching hatte dem schon nach Weih- nachten stark abgesunkenen Weinumsatz eine letzte„Belebungsspritze“ gegeben. Es hilft alles nichts mehr, die Weinpreise müssen herunter und mit ihnen auch die Preise für Spirituosen. Die Zeiten sind vor- bei, da man ab Fabrik je Liter Weinbrand 25 DM verlangen und erhalten konnte, und bei Likören außerdem oft als Basis nicht Weinbrand, sondern Monopolsprit gedient hatte, der offiziell immer noch 3,50 PM je Liter kostet. Auch der Hinweis, daß der Zucker den Preis wesentlich treibe, zleht nicht mehr. Denn an Zucker wird für einen Liter Likör höchstens ein halbes Pfund gebraucht, das, schwarz gekauft, im ungünstigsten Fall sich auf 1,50 DM stellt, und das Drittel-Liter Obstsaft, das anfällt, kommt auch nicht teurer als eine Mark. Schon jetzt kommt es vor, daß in geheiz- ten Gärkellern überschnell verkaufsfertig gemachte Spirituosen zurückgewiesen wer- den und die Kunden den Weinbrand spin- deln, um nachzuprüfen, wieviel Prozent Alkohol er enthält. Trotz des geschilderten„Katzenjammers“ kann die gegenwärtige Situation jedoch noch nicht als beunruhigend empfun- den werden. Es gilt lediglich, auf normale Wege zurückzufinden. Hierzu gehört nicht mehr und nicht weniger als ein wenig Ein- sicht aller Beteilgten, Der normale Absatz zu erschwinglichen Preisen muß wieder zum Nutzen von Käufern und Verkäufern zur Regel werden. 5 2t. „ trüher deutschen Gartenbauausstellung sind ins- gesamt 15 Sonder veranstaltungen geplant, auf denen neben landwirtschaftlichen Ma- schinen, Geräten, Schädlingsbekämpfungs- und Düngemitteln große Blumenanlagen (Gladiolen und Chrysanthemen) zu sehen sein werden. Außerdem sind Ausstellungen der Konservenindustrie und landwirtschaft- liche Sonderschauen über Saatgut, Flur- bereinigung, Braugerste, Hopfen und Win- terobst in Vorbereitung. Zu der Ausstellung erwartet die Stadt Landau einen großen auswärtigen Besucher- strom. Stadtverwaltung und Geschäftswelt sind optimistisch. Unabhängig von dem fl- nanziellen Erfolg, dürfte jedoch heute schon feststehen, daß die Ausstellung für den pfälzischen Obst-, Wein- und Gartenbau von überragender Bedeutung sein wird. Grenzkorrektur bei Pirmasens Am Samstag wurde durch eine Grenz- kommission die neue Grenze nach Frank- reich abgesteckt. Entgegen allen bisherigen Verlautbarungen kommt der St. Germans- hof bei Bobentha!(Wasgau) nach dieser neuen Grenzziehung zu Frankreich. Un- stimmigkeiten entstanden dadurch, daß in der Verordnung General Koenigs von einem „Burbach“ die Rede ist, der die künftige Grenze bilden sollte. Ein Burbach gibt es jedoch in diesem Gebiet nicht, sondern nur ein„Buchbach“ und ein„Buchbächel“. Die Grenzziehung entlang dem Buchbach würde die Forderung Frankreichs auf Ein- Verleibung der Wasserversorgung Weisen burgs sicherstellen. Die Grenzziehung ent- lang dem„Buchbäche!“ diese Grenz- zlehung worde vorgenommen schließt den St. Germanshof mit seinen 40 Be- Wwohnern ein und vergrößert das abzutre- tende Gebiet fast um das Doppelte. Im ganzen handelt es sich um rund 600 Hektar guten Mischwald. 12 Endlich! Am Montag hat die Omnibus- linie 8 A von der Endhaltestelle der Stra- Benbahnlinie 9 in Oppau nach Edigheim ihren Betrieb aufgenommen. Die Halte- stellen auf der Hinfahrt sind: Endhaltestelle Linie 9, Robert-Koch-Straße, Hebelstraße, Eidgheimer Straße und Deichstraße; auf der Rückfahrt: Deichstraße. Ecke Untergasse, Edigheimer Kirche, Brunnenstraße, Da- maschkestraßge, Endhaltestelle Linie 9. Die Abfahrtszeiten sind: 5.45, 6.09, 6.33 Uhr usw. alle 24 Minuten bis 19.21 Uhr: Die Rückfahrten ab Edingen erfolgen um 5.34, 5.58, 6.22 Uhr usw,. alle 24 Minuten bis 19.34 Uhr. 5 Ludwigsholener Tuges-Echo Resultat: Durchschnittsquoten. Im Sport- Toto Rheinland-Pfalz schien nach den nicht vorauszusehenden Niederlagen des Clubs und des VfR die Vermutung berechtigt, daß die Gewinnquoten wieder hoch ausfallen würden. Dem war aber nicht so. 20 Teil- nehmer sagten zehn richtige Ergebnisse vor- aus und werden dafür 2057,70 DM erhalten. Im zweiten Rang sind es 286 Tipper, die für neun richtig vorausgesagte Ergebnisse je 144.42 DPM in Empfang nehmen können. 2770„Achter“ kommen diesmal auf je 14,83 DM, während der„Vierte Rang“ diesen Sonntag noch leer ausging. Am 16. Wettag wird das Los einem„Siebener“ einen Volks- wagen bescheren. Kapelle wird eingeweiht. Am 1. Mai wird die wieder instand gesetzte Kapelle der evangelischen Stadtmission in der Böhl- straße eingeweiht. Der Feierstunde, um 15 Uhr, schließt sich, um 20 Uhr, eine Glau- benskonferenz an. Er schlummert in der Schublade. Die Fraktion der DP hat dem Ludwigshafener Stadtrat einen Antrag zugeleitet, in dem die baldige Veröffentlichung des Generalbe- bauungsplanes gefordert wird. Der General- bebauungsplan soll— so wird verlangt mit einem Modell in einer Ausstellung den Einwohnern vorgestellt werden. Beginn des Sommersemesters. Die Volks- hochschule eröffnet am 4. Mai, um 19 Uhr, im kleinen Saal des BASF-Feierabendhau- ses das Sommersemester mit einem Vortrag von Professor Dr. W. Flemming(Mainz) über „Das geistige Deutschland im 18. Jahrhun- dert“. Vorsicht, Betrüger! Ein zuletzt in Lud- wigshafen-Oppau wohnender kaufmänni- scher Angestellter schwindelte einem Hau- sierer vor, er könng für ihn Wäsche, Kaffee und Zigaretten billig einkaufen. Der Gut- gläubige händigte dem Schwindler 334,75 PM aus. Seitdem fehlt von dem„kaufmänni- schen“ Angestellten jede Spur. Ein Rennfahrer aus Hagen. In einer Wohnung in Friesenheim erschien ein an- geblicher„Rennfahrer“ aus Hagen in West- falen und erklärte, daß er zum„Spott- preise“ von 50 DM einen Ledermantel be- sorgen könne. Auch hier fand der Schwind- ler gutgläubige Menschen, die ihm den Be- trag aushändigten. Das Versprechen, den Mantel mittags auszuliefern, hat der„Hage- ner Rennfahrer“ bis heute noch nicht ein- gelöst. Diebstähle am laufenden Band. Aus einer Toreinfahrt in der Friedrichstraße in Lud- wigshafen-Oppau wurde ein Herrenfahr- rad, Marke„Adler“, gestohlen.— Auf der Omnibusstrecke Mundenheim Nieder feld- siedlung wurde einer Frau die Geldtasche mit 22 DM, fünf Fünffrankenstücken und französischen Lebensmittelkarten entwen- det.— Einem ambulanten Händler wurden aus seinem Verkaufsstand auf dem Meß- platz 25 Mundharmonikas, eine Blockflöte und acht Rollbandmaße im Gesamtwert von 200 DM gestohlen. 5 Doppelter Unterschenkelbruch. In Lud- wigshafen-Maudach wurde ein achtjähriger Junge von einem Motorrad angefahren. In schwer verletztem Zustand(doppelter Un- terschenkelbruch) wurde der Junge ins Marienkrankenhaus eingeliefert. CDU- Organ kommt vor den Landtag. Wie gut unterrichtete Kreise mitteilen, be- absichtigt die SpD Rheinland-Pfalz die Frage der Lizenzerteilung an das neue„un- abhängige CDU-Blatt„Rheinisch-Pfäl- zische Landeszeitung“, das die Aufgabe des eingegangenen CDU- Organs„Der Westen“ übernommen hat, in einer der nächsten Sitzungen vor den Landtag zu bringen. Koblenz meldet: Fleischversorgung gefährdet Das Ernährungsministerium der Landes- regierung gibt bekannt, daß es noch nicht sicher ist, ob die in Baden- Baden beschlos- sene Erhöhung der Fettration für die ge- samte französische Zone auf 875 f im Mo- nat(Angleichung an die Bizone) im Lande Rheinland-Pfalz verwirklicht werden kann. 8 2 2 Das Ministerium befürchtet Weiterhin einen völligen Zusammenbruch der Fleisch- Wirtschaft, wenn der derzeitig bestehende gesetzlose Zustand noch länger andauert. Weder Bauer noch Metzger, richte sich nach der Preisbewirtschaftung. Fleisch gebe es in allen Lokalen und Zu jedem Preis, doch in manchen Läden könnten Nor- malverbraucher schon nicht mehr ihre Ra- tionen einkaufen, da sie bereits zu Ueber- Preisen anderweitig abgesetzt worden seien. Ein Aufgeben der Rationierungsmaßnah- men sei noch nicht möglich, weil die feh- lenden Einfuhren an Fleisch eine automa- tische Regulierung des Marktes noch ver- hinderten. Zur Zeit betrage der Fleischver- brauch in Rheinland-Pfalz nur ein Zwölftel des Vorkriegsverbrauches. Bei einer normalen Ablieferung sei es ohne weiteres möglich— so betont das Er- nährungsministerium— 600 bis 800 Gramm pro Monat und Kopf zu garantieren. Das Ministerium trete im übrigen für eine Auf- hebung der Preisvorschriften für Schweine- fleisch ein. Schonzeit für Fische. Die Frühjahrsschon- zeit für Fische hat das Landwirtschafts- ministerium auf die Zeit vom 20. April bis 31. Mal festgesetzt. Ausgenommen sind fol- gende Fische: Finten, Bachforellen, Lachse, Aeschen und Nasen. Bienenschutz. Während der Blütenzeit der Oelfruchtpflanzen soll nach einer Mit- teilung des Ernährungsministeriums das Bestäuben mit schädlichen Bekämpfungs- mitteln unterbleiben, um Bienen vor Ver- justen zu schützen. Gegebenenfalls müßten Imker im Umkreis von zwei Kilometern benachrichtigt werden. Blühende Raps- pflanzen zu bestäuben sei außerdem zweck- los, da Rapsglanzkäfer am blühenden Raps keinn Schaden mehr anrichten könnten. Reifen bald frei? Der Leiter der JEIA in Baden-Baden hat die Einfuhr von ame- rikanischen Reifen, die billiger als in der Bizone bezogen werden, angekündigt. Die Industrie- und Handelskammern haben die Militärregierung und das Wirtschaftsmini- sterium um Kufhebung der Reifenbewirt- schaftung gebeten. Staatssekretär Dr. Stein- lein ist grundsätzlich bereit dazu. Als Uebergangslösung wurde die Uebernahme der Reifenverteilung durch den rheinisch- pfälzischen Handel und die Einflußnahme der deutschen Stellen auf den Import vor- geschlagen. 1 Die Stumglocke läutet nur noch bei Großbründen Ein Besuch in der höchsten Within, bis Heidelberg, zum Speyerer Dom und gar bis zum Schwarzwald schweift der Blick aus der Türmerwohnung der Neu- stadter Stiftskirche. Zweihundertundacht Stufen sind wir emporgestiegen in diese höchste Turmwohnung der Pfalz, deren Küche vierzig Meter über dem Marktplatz liegt. Achtzehn Meter darüber befindet sich die Turmspitze. In der fünften Generation wohnt heute die Familie Hayn hier oben und versieht seit 1744 ihren Dienst als Turmwächter und Glöckner. Daneben be- treiben die Hayns das Handwerk der Stuhl- flechterei. Wie ihr Amt, ging auch dieses stets vom Vater auf den Sohn über in die- ser ältesten Pfälzer Türmerfamilie. Noch leicht außer Atem vom Treppen- steigen fragen wir die Hausfrau, ob sie denn alle zweihunderundacht Stufen putzen e aber Frau Hayn lacht, das sei un- möglich, diese Treppe werde nur gefegt. Denn wer sollte wohl das Wasser hochtra- gen, wo die Leitung doch nur bis zu zwan- zig Meter Höhe reicht. Im Verlaufe der Unterhaltung reicht uns der Türmer ein unscheinbares kleines Buch her- über. In verblichenen, sauberen Schrift- zügen sind Einnahmen und Ausgaben no- tiert, ein paar„Arztney-Rezepte“ folgen und schließlich einige Daten, die interessie- ren: 1386 Stiftskirche erbaut; Kirche seit 1708 zwischen Katholiken und Protestanten geteilt; Trennungswand 1709 eingezogen; Wir sehen das ein. Turmwohnung des Landes seit 1922 elektrisches Licht in der Türmer- wohnung; seit 1924 wird die Sturmglocke nur noch bei großen Bränden geläutet; 1925 wurde die Wasserleitung bis zur Uhr(20 m) hinaufgelegt; 1928 Erneuerung der Kirche. Bereitwillig zeigt man uns diese seltsame und im Lande einzigartige Wohnung, die zwanzig Meter im Geviert mißt und aus zwei Stockwerken und einem Speicher be- steht. das Getriebe auf dem Marktplatz winzig klein aus, daß man sich wie Gulliver bei den Zwergen fühlen möchte. Vom Gang- fenster aus sieht man das Gesims des Nord- turmes, der völlig leer steht, und in dem Nachtvögel und allerhand Getier Unter- schlupf gefunden haben. Im Spätjahr aber wird er voraussichtlich drei neue Glocken erhalten und der Südturm vier. Noch zwei letzte Leitern sind zu erklimmen, dann stehen wir ganz oben auf dem Turm bei der Sirene und der silbernen Sturmglocke. Ein frischer Wind weht hier und nimmt dem- gleißenden Frühlingssonnenschein viel von seiner Wärme. Durch die Wohnung, und vorbei an Glockenstuhl und Uhr steigen WI Iz die stufenreiche Treppe wieder hinab mit der Empfindung, daß die Besichtigung des Turmes interessanter und angenehmer sein mag als ein Leben lang darin zu wohnen und täglich zwanzig Meter hoch das Wasser zu tragen— auch wenn es für die Haus- frau hier keinen Treppenputz gibt! gt. Crabnrouenienzen Eines Mannes Rede ist keines Mannes Rede! Anders ist es schon, Wenn heute Abertausende einem datz zustimmen, den schon vor vielen Monaten ein begeisterter Raucher zum ersten Male über diese neue Cigarette aussprach. Collie · Cigaretten verdanken ihre Kraſt und Wiärze der glücklichen Vereinigung zweier Virginia und Orient. Von den Küchenfenstern nimmt sich 4 5 — MORGEN Mittwoch, 27. April 1949/ Nr. 11 Hecker, Struwe, Schimmelpfeng... ven nes Runnebaun Hecker, Struwe, Schimmelpfeng— das bekannte Bild der Revolutionsfünhrer von 1848. Hecker mit dem Dokument Repu- blik in der Hand, auf Struwe, einredend, Schimmelpfennig mit seiner ausgestreckten rechten Hand vorwärts weisend. Alle Arei „Zünktig“ bewaffnet und versehen mit den Freischärlerführers, der en Feldbinde und dem weißen Freischärler-Hut mit Feder. Ein Verfechter seiner le, ein Draufgänger, ein schö- er, stattlicher Mann mit dunklem Haar und Schnurrbart, ein herzensguter Mensch So schildert ihn Otto von Corvin, der Generalstabschef der deutschen demokrati- schen Legion, die er im Gefecht bei Dossen- bach befehligte. Ein anständiger, allgemein beliebter Kamerad, ein stets fürsorglicher, Heber Bruder, zu dem. seine zahlreichen Geschwister, dreizehn Brüder und Schwe- stern, ein unbegrenztes Vertrauen hatten, das waren die Worte, die meine Großmutter, Reinhardts Schwester, in ihren Erzählungen aus ihrer Kindheit über ihren unglückli- chen Bruder so oft gebrauchte. Schimmel- Pfeng, der Sproß einer alten kurhessischen Ofkkflziersfamilie, wurde am 27. Juni 1817 in Trier geboren und war fast zwölf Jahre lang Offizier im Füsilier-Regiment 39, als er zu Ende des Jahres 1847 sich entschloß, seinen Beruf aufzugeben, um sich ganz seiner Lebensaufgabe, der deutschen Frei- heitsbewegung, zu widmen. Mitglied der „ Sociéètèe des démokrates allemands! in Paris, Teilnehmer an den Barrikadenkämp- fen der Februarrevolution, Mitbegründer und Führer der deutschen demokratischen Legion, Bataillonsführer im Gefecht bei Dossenbach, wo er den Heldentod fand clies ist das kurze, àzußere Bild des tapferen Freiheitskämpfers! Nach vier Tage langen Hin- und Her- märschen zwischen Kembs, wo sie in der Nacht vom 23. auf 24. April 1848 über den Rhein esetzt war, und Kandern im Schwarzwald gelangte die aus deutschen Arbeitern, Franzosen, Italienern und Polen bunt zusammengewürfelte, etwa 800 Mann starke Legion, nach langem Nachtmarsch vor Müdigkeit und Hunger erheblich ge- schwächt, indie Gegend von Dossenbach. Das Zusammenwirken mit den FHecker- schen und Sigelschen Unternehmungen, die beide wenige Tage zuvor mißgglückt waren, War mangels einheitlicher Führung mig lungen. Angesichts der feindlichen Ueber- macht blieb der Legion nichts weiter üb- rig, als möglichst schnell die nahe Schweizer Grenze zu erreichen. Kurz vor ihrem Ziel wurde sie in der Frühe des 27. April bei Dossenbach überraschend von einer etwa 300 Mann zählenden, gut bewaffneten und schmucken Wallender Freiheitsideal ausgeruhten Württemberger Infanterie- Kompanie gestellt. Nur ganz mangelhaft— mit etwa 200 schlechten Gewehren und einer durch die ständigen Regengüsse arg zusammenge- schmolzenen Munition— bewaffnet, konnte der Ausgang des von der Legion als Rück- Zugsgefecht gedachten Kampfes gegenüber einem mit Spezialgewehren ausgerüsteten, Wohl! disziplinierten Gegner nicht zweifel Haft sein. Vergebens versuchte der Legions- führer Corvin, in seinen drei fast ohne jede taktische Gliederung eingesetzten Bataillonen Ordnung zu schaffen. Müdigkeit, Hunger und durchnäßte Kleidung vergessend, stürz- ten sich Schützen und Sensenmänmner er- bittert und kampfbegierig— wie Corvin schreibt— unverzüglich dem anrückenden Gegner entgegen. Sein 4. Bataillon unter Schimmelpfeng, allerdings nur aus Sensen- männern und Pikenträgern bestehend, stand ihm noch als geschlossene Reserve zur Ver- fügung. Es sollte, wie er hoffte, durch Eingreifen gegen die linke Flanke des„Fein- des“ die Entscheidung herbeizuführen, bevor Weitere feindliche Kräfte zur Stelle wären. Der Augenblick schien gekommen. Mit schwenken seines Säbels und freudige Zuruf“ bestätigte Schimmelpfeng den ihn durch Corvin übermittelten Befehl, sofort gegen die linke feindliche Flanke tapfer ein- zudringen“, Freudig folgten diesensenmänner ihrem tapferen Führer. Die gedachte Ueberraschung blieb leider aus. Bei dem ungleichen Kampfe sah sich Schimmelpfeng Sehr bald von nur wenigen seiner Männer umgeben. Mit geschwungenem Säbel in die feindlichen Reihen einstürmend und man- 8 Deutsche Kunst in der Schweiz chen württembergischen Musketier dabei verwundend, gelang es ihm, den feindlichen Führer, Hauptmann Lipp, vor seine Klinge zu bringen. in kurzem Zweikampf, der ein mittelalterliches Gepräge trug, wurde die- sem ein Finger abgeschlagen, er wäre ver- ioren gewesen, wenn Schimmelpfeng nicht im kritischsten Augenblick einen Brustschuß erhalten hätte. Dadurch kam er zu Fall, und einem Württemberger gelang es, ihm den Todesstoß zu geben, der Bajonettstich drang durch den Mund. Der Mut der Legionäre war daraufhin gebrochen, aus dem Rückzug wurde sehr bald eine wilde Flucht. Es ist eine wenig erfreuliche Arbeit, die zeitgenössische Literatur über den verun- sein Volk, und sein Name verdient in den Herzen desselben ein ehrenvolles Gedächt- nis“, so ist das Urteil seines Gegners Lipp nicht weniger ehrend. Er nennt ihn„einen kühnen, tapferen und verständigen Führer. in der Legion beliebt und geachtet“ und vergleicht ihn mit Herwegh, dem„politi- schen Präsident der Freiheitsbewegung“. „Hätte ihm“(Herwegh), so führt Lipp aus, „doch sein Dichtergeist das Schwert in die Hand gedrückt, damit er, wie ein Schim- melpfeng, ruhmvoll im Kampf seinen him- melanstrebenden Freiheitsliedern die Palme des Freiheitsmärtyrers hinzugefügt hätte!“ Württembergische Offiziere vereinigten sich mit Bürgern der nahen Stadt Schopf- heim zu einer Geldsammlung, um den Ge- Richard Schimmelpfengs Tod in dem Gefecht bei Nieder- Dossenbach am 27. April 1848 glückten Zug der deutschen demokratischen Legion zu sichten. Nichts als ödes Gerede, Phrasendreschen, Neid, Mißgunst und üble Nachrede gegen die führenden Persönlich- keiten der Legion treten hierbei dem For- scher entgegen. Nur ein einziger von ihnen bleibt sauber, verschont von jeglicher böser Nachrede: Schimmelpfeng. Mag sein Geg- ner, Hauptmann Lipp, von ihm sprechen, fig Hecker, Corvin oder Frau Herwegh ihn in„Erinnerungsbüchern“ usw. schildern, — es wird von Schimmelpfeng nur Ehren- wertes und Gutes berichtet. Wenn Corvin 5 schreibt: ‚Sein Los war ein be- neidenswertes, er starb wie ein Held für In fan kfallenen ein einfaches Grabdenkmal zu stiften. Im Frühjahr 1870 wurde es auf dem Gemeindefriedhof bei Dossenbach auf- gestellt und enthält folgende Inschrift: „Hier ruhen zehn Männer der Herwegh⸗ schen Freischar, gefallen im Kampf am 27. April 1848. Namen und Heimat konnten nur ermittelt werden von Ordemann aus Oldenburg, Karl Museker und Richard Schimmelpfennig aus Preußen. Friede ihrem Andenken.“ Am 27. April 1948 fand an dieser ehr- würdigen Stätte eine Revolutionsgedenk- feier statt. Der Augenblick 7 Von Friedrich Burschell Als kürzlich ein neugieriger Mensch mich kragte, wann ich in meinem Leben am glüüeklichsten gewesen wäre, brauchte ich nicht lange zu überlegen; denn ich wußte es genau, sofern man überhaupt die schma- len Minuten höchster Entzückung, die paar Augenblicke einer vollkommenen paradie- sischen Seligkeit gegenüber dem eigent- lichen, problematischen Leben als Zustand des Glücks bezeichnen kann. Ich war damals ein junger Student und der Krieg lag noch fern. Freunde erwarte- ten mich über Ostern in Italien, ein Haus war gemietet für dreißig Lire im Monat, ein ganzes Haus am Meer in der herrlich- sten Gegend bei den Carrarabergen, gegen- über der Insel, wo Platen einmal wohnte, nahe der Stelle, wo der wunderbare Shelly die letzten strahlenden Tage verbrachte. Aber ich mußte meine Reise verschieben, denn ich hatte kein Geld. Von meinen Eltern konnte ich für die Ferien keinen Zu- schuß erlangen. Trotzdem war die Reise beschlossen und abgemacht. Eines Nachmittags ging ich ins gewohnte Café, wo ich unter anderen Bekannten den Kritiker S. und den Maler St. mit großem Eifer beim Pokern traf. Das Spiel, das ich nicht kannte, lockte mich sehr; ich ließ mir rasch die nötigsten Regeln sagen und nach wenigen Minuten saß ich als ein gelehriger Schüler mit den fünf Karten in der Hand Vorbemerkungen zu einer Ausstellung im Kunsthaus Zürich Vor Jahren wurde der Begriff der Schweiz als der„Drehscheibe Europas“ geprägt, der in seiner Trefflichkeit und Prägnanz nicht überboten und auf kein anderes europaisches Land mit der gleichen Berechtigung ange- Wandt werden kann. In der Tat: hier über- schneiden sich die Kulturkreise, hier ver- mischen sich die Sprachen ohne sich indessen zu verlieren und hier war, in den Zeiten der Gewalt, oft der letzte Zufluchtsort des Geistes und der Kunst. Das geistige und künstlerische Schaffen ganz Europas, ja der ganzen Welt Hat hier Asylrecht und hörte nie auf, im edlen Wettstreit um Ruhm und Anerkennung zu ringen. Während über Deutschland längst das Dunkel der Tyrannis gesunken war, lebte sein freier Geist weiter auf den Bühnen des Landes, pflegten die Verlage die Tradition und hörten die Universitäten nicht auf, die Wahr- heit zu lehren, die jenseits der Grenzen in Fesseln ging. Und als schließlich die apoka- Iyptischen Reiter über Europa zogen, fanden in den unberühmten Städten dieser„Insel im Sturm seine kostbarsten Schätze liebevolle Aufnahme und oft Rettung vor dem sicheren Verderb. So flüchteten vor dem spanischen Bürgerkrieg die unermeßlichen Schätze des Madrider Prado in das Museum! von Genf; Luzern beherbergte die Bestände der Mailän- der Ambrosiana und die Sammlungen des Fürsten von Lichtenstein, Lausanne die vene- zianischen Maler der Renaissance und des Barock. Und während nach dem FErieg die Kunsthallen der verwüsteten Länder teils zer- stört, teils notdürftig nur wiederhergestellt werden Konnten, öffneten die Schweizer zu neuer Gastfreundschaft ihre Tore und trugen damit nicht un wesentlieh zum Wiederaufbau der deutschen Kunststätten bei. St. Gallen veranstaltete seiner Zeit eine deutsche Kunst- ausstellung mit, den Werken der Karlsruher Küinisthalle. Schaffhausen zeigte alte deutsche Mei er üg gudenblicklich die niederländi- schen Me E des 17. Undert), in Bern kenden Sammlungen aus Deutschland und Oesterreich und in Winterthur eine Auswahl aus der Neuen Pinakothek vorübergehend Aufnahme. Oesterreichische und französische Museen begaben sich zeitweilig nach Zürich, Wo schließlich gerade eben eine bemerkens- werte Ausstellung von Kunstschätzen aus der Lombardei zu Ende gegangen ist— alles Aus- stellungen eines Ausmaßes, wie sie nach der Instandsetzung der heimatlichen Museen wohl nicht so schnell wieder im Ausland zu sehen sein werden. Die Stadt an der Limmat hat nun ihr Kunst- haus am Heimplatz den deutschen Malern der Gegenwart geöffnet— ein einzigartiges Unter- nehmen wie es bis jetzt in Deutschland selbst nicht möglich war. Hier wird der erste Ver- such unternommen, auf breiter Basis eine möglichst umfassende Vorstellung des deut- schen Kunstschaffens seit 1933 zu gewinnen und zu vermitteln. Rohls, Kirchner, Klee, Schlemmer, Beckmann, Kokaschka, Nolde, Schmidt-Rottluff, Heckel, Dix, Baumeister und Gilles werden zu sehen sein, auch Barlach, Kolbe, Marcks, Scharff, Mataré, Sintenis und andere. Carl Hofer präsentiert offensichtlich mur ganz neue Bilder, die auf den bisherigen Ausstellungen in Deutschland noch nicht se- zeigt worden sind; aueh Will Sohl ist mit einem Bild vertreten. Seit der Ausstellung deutscher Bildhauer im Jahre 1935 hat man in der Schweiz nichts mehr aus dem Nach- barland vernommen. Was seit 1937 an deut- scher Kunst hie gezeigt wurde(und nicht der„offiziellen“ ſtschen Kunst zugehörte), kam von Künstlern, die im Ausland wohnten oder deren Werke in ausländischen Privat- besitz: gewandert waren. Die offizielle“ Pseudo-Kunst mit ihrem lärmenden Pathos konnte man auf Postkartn und allenfalls in München genießen, die echte aber verschwand in Untergrund und IIlegalität und blieb nur einer kleinen Gemeinde von Wissenden und Vertrauten kein Geheimnis. 5 Im Frühjahr 1947 sah man eine erste Samm- lung moderner deutscher Kunst in der Tübin⸗ Und mit undurchdringlicher Miene um den runden Tisch, das winzige Hau 1 meiner Barschaft vor mir, das zu vergrößhern ich äußerst entschlossen war. Kaum waren die ersten Runden vergangen, so legte ich mit einer Geschicklichkeit los, über die nicht nur meine Bekannten, sondern ich selber mich wundern mußte. Ich pointierte wie ein Alter und trieb das Spiel in die Höhe, zuerst bluffte ich mit einem Nichts in der Karte gegen die stärksten Blätter, und als man schließlich mißtrauisch wurde und unter großen Opfern mich entlarven wollte, war Fortuna mir derart hold geworden, daß ich meinen Mitspielern Figuren zeigen zei- gen konnte, bei denen ihnen Hören und Sehen verging. Demgemäß schwoll das Häuflein gewaltig an, und am Ende des Spiels hatte ich wahrhaftig die ganze Ita- lienreise gewonnen; denn was brauchte man damals schon? Ich kaufte mir noch schnell kurz vor Ladenschluß eine Kiste phantastisch guter Zigarren, dann stürzte ich nach Hause und packte den Koffer. Dann saß ich im Nacht- zug, etwas kiebernd und obne recht zu wissen, wie es gekommen war. Mein Vater hatte mir noch zwei Goldstücke zugesteckt; ich war reich und jung, Freunde erwarteten mich in einem Haus am Meer in der herr- lichsten Gegend. Zum erstenmal fuhr ich dem Süden entgegen, dem Lande, das ich liebte, seit ich denken konnte. Ich schlief nicht recht und war auch nicht recht wach; dann kam die Schweiz und es wurde Tag; die Alpen kamen und Seen und Bäche, ein langer Tunnel, ein Mittagessen, und plötz- lich hatte die Erde ein anderes Gesicht: flache Häuser in Gärten, starke Blüten und Früchte, strenge Bäume und Weite, ein anderer Himmel, die schöne Sprache, die klingenden Rufe und die klaren Konturen der überall faßbaren Landschaft. Aber ich saß noch im Zuge und war abgeschnitten, noch im Zuge aus Deutschland, wo es ge- regnet hatte. So fuhr ich weiter bis zum Abend. Die Lombardei war kahl und un- interessant; doch auf einmal kam die Stadt, Wo ich aussteigen mußte. Viele Lichter und- viele lange Tunnels. Ich ging in das nächste Hotel am Bahnhof, gerädert und zerschla- gen, trank hastig eine ganze Flasche Wein und sank in ein Bett, um tief und lange zu schlafen. Als ich die Augen aufschlug War es soweit. Ich wußte durchaus nicht mehr, Wo ich war. Ich hatte alles vergessen. Der Geruch war mir fremd, die Decke zu hoch, die Wände zu dumpf. Nur durch das Fen- ster kam so viel Helligkeit, daß ich auf- stand, um nach der Quelle zu sehen. So, gerade so muß es den entzückten Frommen zumute sein, wenn sie Gottes strahlende Helligkeit spüren und die Wonnen des Paradieses zu schmecken bekommen. So, gar nicht anders, stand ich am Fenster, aus dem langen, traumlosen Schlaf gerissen. Ort und Zeit um mich selber nicht fühlend, aber draußen, mir zu Füßen, von einer herrlichen kräftigen Sonne beschienen, lag die schönste Stadt. wie sie der Traum nicht schöner aus Märchen baut, lag Genua mit grünen Terrassen rings auf den Hügeln, mit den Palästen prunkend und kostbaren Stei- nen, mit Zypressen und Pinien und Rosen- ketten. Und das Meer, das weite, unendlich blaue, ruhige Meer schmiegte sich zärtlich und sanft an die lebendigen Ufer in einer Kurve vollendeter, ewiger Wollust. Und die vom Reiz der Ferne umspielten Schiffe, mit langen Furchen ihren Weg andeutend, uhren stolz in den wimmelnden Hafen ein, Wo Masten an Masten unzählig sich dräng- ten, wo Segler lagen und riesige Dampfer und die weißen Vachten Amerikas, wo es von Schüssen, Pfeifen, Sirenen lärmte, wo um die schnellen Motorboote und um die bunten Fischerbarken der Gischt in hellen Wirbeln schäumte. Und von Meer und Land, von der weit geöffneten Sicht, schlug zu mir herauf, dem verzauberten Menschen, ein Geruch des Lebens, so süß und gewaltig, daß ich mit beiden Armen mich festhalten mußte, und daß ich nicht dazu kam, meinen Schöpfer zu preisen, der mich geschaffen hatte, so viel Glück zu erleben. Wie die Namen der Währungen entstanden Der Frank verdankt seinen Namen der lateinischen Inschrift„Francorum rex“ (König der Franken), die auf den goldenen Denaren stand, die die ersten Franken- Könige prägen ließen. Das Pfund leitet seine Bezeichnung von dem, Wert seines Silber- gewichtes ab. Sie ist in England, Italien (Lira ist gleichbedeutend mit livre), in der Türkei und in Aegypten gebräuchlich. Das spanische Wort Pesete bedeutet„kleines Stück“. Die deutsche Mark ist mit dem fran- zösischen Wort„marc“ verwandt, das früher ein Gold- oder Silberstück bedeutete. Der Florin oder Gulden stammt aus Florenz, von dort auch sein Name. Rubel kommt vom slawischen„rubli“, das Auszackung bedeud tet. Die ersten in Rußland geprägten Gold- münzen waren tatsächlich gezackt. Das por- tugiesische Excudo ist die Abwandlung des französischen Wortes„ecu“, das heißt Wap penschild oder Taler. Dollar ist eine Ameri- Kkanisierung des deutschen Wortes Taler. Die Abkürzung des Dollars mit& führt man auf die ersten beiden Buchstaben des Wor- tes standard coin zurück. Früher gab es in Joachimsthal geprägten Münzen wurden Joachimsthaler, später einfach Taler genannt. Das skandi- navische Rixdak ist die Uebersetzung des Wortes Reichstaler. Rupie kommt aus dem Sanskrit. Dort bedeutet„rupa“ soviel wie Vieh. Früher war ja in Indien Vieh das ge- bräuchliche Tauschmittel. Die Bezeichnung Piaster kommt von„Piastra“, das im Spani- schen und Italienischen eine dünne Metall- platte bezeichnet. Das griechische Wort Drachme ist von dem Verbum drassein greifen abgeleitet. HWII große Silberminen. Die dort — Reisenotizen aus Ostdeutschland Von Gerd Wein II. Ich sitze nun wieder im Zug. Nach Goihz Will ich. Langsam passiert ein Güterzug den Bahnhof. Auf dem Tender hinter der Loko- motive steht in weißer Blockschrift:„Werk auch Du Aktivist für den Zweijahresplau und der Sieg liegt in unseren Händen Auf den Güterwagen befinden sich russische Salvengeschütze auf Selbstfahrlafetten unt einige Lastkraftwagen. Die begleitenden Soldaten schauen neugierig zu uns herüber Sie sind alle noch sehr jung. Gotha. Eine thüringische Stadt mit be. sonders stolzen Bewußtsein eine de ältesten kommunistischen Hochburgen Deutschlands zu sein. Man merkt es an den vielen Plakaten und roten Fahnen, die überall angebracht sind. Von Monopol kapitalismus, westlichen Henkern, Henneche und vielen anderen ist hier die Rede, Uns doch sind es nur wenig Menschen, die Sich wirklich glücklich fühlen. In einigen der vom Bombenkrieg ver. schonten Gebäude der Bahnhofsstraß haben sich die Parteibüros der SED, def LDP und der CDU einquartiert. Ueberal hängen rote Fahnen aus den Fenstern. Selbst die CDU segelt unter dieser Flagge Ein wirklich solidarisches Bild. Wie in Eisenach merkt man auch hier noch die Nähe der Zonengrenze. In den Cafés und Lokalen flüstert man von Bohnenkaffee, von Westmark, Zigaretten, Bereifungen jeder Art und vielen anderen „Westlichen Dingen“. Erfurt. Hier pulst das Leben einer Grohßstadt. Nichts ist mehr von der in Eisenach empfundenen Besinnlichkeit fest- zustellen. Schon der Bahnhof zeichnet da; Bild der Stadt., Ganz wie ehemals ist hier auch heute noch ein Verkehrsknotenpunkt für Personen- und Güterverkehr. Menschen aus Ost- und Westdeutschland laufen an- einander vorüber, ohne es festzustellen, Nu manchmal, wenn der süßliche Duft einer Camel oder Lucky Strike in die Nase des EKenners dringt, weiß er, daß ein Fremder, einer von„drüben“, dabei ist. Wie in allen Städten der Ostzone, bevölkern auch hier Polizisten und Polizistinnen das Straßenbild Man muß sie fast bewundern, mit welchem Eifer und mit wieviel Charme sie den Ver- kehr auf den Straßen regeln. Auch in Erfurt sind Kriegszerstörungen vorhanden. Fein säuberlich, fast pedantisch sind jedoch die heilen Steine der Trümmer neben den Schuttmassen aufgetürmt. Nur von einem Wiederaufbau sieht man nichts. Leipzig ist auch heute noch eine Stadt mit internationalem Publikum. Es ist gerade nun die Zeit der Leipziger Messe. Auf dem mit Flaggen und Plakaten behängten Bahn- hof gewinnt man den Eindruck, in das Leip- zig von einst zu kommen,„Sehe und erzähle daheim, was Du hier sahst“— solche be- jeder schrifteten Schilder sieht man an Sperre. 1 Schon in den frühen e eee Völkerten zahllose deutsche und Ausfäfätsche Besucher die Straße und das I Segeln. Hier und da tauchen amerikanische Super- Liiaousinen auf, allerdings mit dem Kenn- zeichen der Benelux-Länder. Dort, wo diese Wagen stehenbleiben, sammeln sich Men- schen an, bestaunen die Fahrzeuge. Es ist selten, daß die Leipziger so etwas zu sehen bekommen. Auf irgendeinem Parkplatz stoppt eine BMW-Limousine. Letztes Baujahr, und doch schon reichlich mitgenommen. Ihr Besitzer, ein russischer Oberst, hilft galant seiner Gat- tin und den beiden Kindern beim Ausstei- gen. Betont aufrecht gehen sie durch das Tor zum Messegelände. Man sieht es ihnen an. sie sind die Sieger. Tief verneigt sich der Pförtner und zieht die Mütze. Er wird nicht beachtet. Langsam schieben sich die Massen der Besucher dicht gedrängt durch die Hal- len. Von Stand zu Stand. Vor den Auslagen der Zeißgwerke steht man besonders dicht ge- drängt. Die Firma hat eine neue Kamera, eine neue Contax, herausgebracht. Immer wieder fragen die russischen Offlziere den Firmenvertreter:„Ich möchte kaufen dieses Apparat, Kamerad.“ Es ist jedoch nicht mög- lich; denn es sind nur einige Exemplare auf der Messe. 600 Mark soll die Kamera kosten. Aher sie ist nur für den Export bestimmt,. (Wird fortgesetzt) ger Universitätsbibliothek, die von dem Lan- deskonservator des württembergischen Denk- malamtes, Dr, Alfred Rieth, zusammenge- stellt worden war. Die Schweizer, unter ihnen der verdiente Direktor des Züricher Kunst- hauses, lernten damals zum ersten Male das spezifisch Deutsche dieser Kunst kennen und die Erinnerung an dieses eindruchsvolle Er- lebnis bestimmte schließlich die Auswahl der Werke für Zürich. Von deutscher Seite wur- den ungefähr 600 Zeichnungen, Plastiken und Gemälde aus allen vier Zonen zusammenge- stellt; in Berlin und in der Ostzone von Prof. Carl Hofer, in der britischen Zone von Dr. Alfred Hentzen, dem Direktor des Kestner- Museums in Hannover, in der US-Z one von Gottfried Pflüger, dem Staatssekretär im bayerischen Unterrichtsministerium zusam- men mit Frau Erika Lullies und Dr. Eber- hard Hanfstaengl, dem Generaldirektor der bayrischen Gemäldesammlungen und in der französischen Zone von Dr. Alfred Rieth, Tü⸗ bingen. Aber bei der Auswahl im Münchner Gebäude des Central Collecting Points kam es den Schweizern vor allem darauf an, alls das Auszuschalten, was in dieser oder äöbnlicher Weise auch anderswo bätte entstanden sein können und nur diese Werke nach Zürich zu nehmen, die für die deutsche Kunst der Ge- genwart symptomatisch sind und keineswegs die Zeichen des internationalen„Kunstjar- Zons“ aufweisen, die mehr gewollt als emp- funden sind. Deswegen mag auf deutscher Seite auch manchmal einige Verwunderung geherrscht haben, da die Maßstäbe natürlich verschieden waren und der uibefangene. viel- wissende Schweizer Blick vielleicht empfäng- licher und mehr angezogen war durch die unerbittliche Konzentration auf das Wesent- liche einer Malerei, die frei vom Pathos des Expressionismus, wie ihn die Zeit nach dem ersten Weltkrieg kannte, nach Zeichen sucht für die Erlebnisse der Seele. So ist die Ausstellung von Zürich eine Ueberraschung, für das Ausland wie auch für die Deutschen selbst. Ein Spiegel der deut- schen Seele steht zum ersten Male seit eiger Zeitenwende m Schaufenster Europas. Wenn —* warben auch wesentliche Aussagen fehlen— die Werke der Ostzone konnten letzten Endes die Reise nach Zürich doch nicht antreten und nur von Berlin brachten amerikanische Flugzeuge Ge- mälde und Plastiken nach München— ist es Der andere Hindemith/ Reichlich buntscheckig in seinem programm mit Hindemith, Debussy, Beethoven und Ri- chard Strauß, erhielt das achte Aka demi e- konzert seine interpretatorischen Reize vor- nehmlich vom frisch zupackend Musikantischen her. Das interessanteste Ereignis war wohl für die meisten Hörer die Begegnung mit Hin de- miths erstmalig in Mannbeim aufgeführten „Si nfonischen Metamorphosen“ (nach Themen von Carl Maria von Weber), ein 1943 in Amerika entstandenes Orchester werk. Das musikalische Phänomen Hindemith hat hier plötzlich alle„Schrecken“ verloren. Es geht zwar noch„modern“ genug her, aber die wie- derauf geschlossene Klangwelt der polyphonen Orchesterbehandlung und die durchweg tonale Diktion dieser thematisch von der geistigen Substanz des Romantischsten unter den Roman- tikern zehrenden Metamorphosen ist doch für einen Hindemith auffallend und bemerkens- Wert. Die vierhändige Klaviermusik Webers (teils op. 10, teils op. 60) und seine Turandot- Musik haben Hindemith zu diesen farben effektvoll mit Melodik und Rhythmik er en vier sinfonischen Sätzen angeregt, darunter ein fernöstlich überglänztes, mit allen exotischen Klangraffinessen spielerisch durchwebtes, in reinem Dur-Akkord ausklingendes Scherzo, ein Andantino von blühender Lyrik und ein ab- schließbender marschartiger Satz parodistischen Gepräges, in dem sogar ein„Waldhornquar- tett“' sein„romantisches“ Wesen treibt— aller- dings, wie Hindemith es auffaßt. Sicherlich ge- hören die„Metamorphosen“ weder zum Bedeu- tendsten noch zum Charakteristischsten der Hindemithschen Musik, da sie aber leicht und gefällig ins Ohr gehen, instrumentationstech- nisch glänzend gemacht sind und dazu von Rie- ger und dem Orchester mit ungemeinem Elan vorgetragen wurden, war ihnen die unverhoh- P doch nicht übertrieben, zu behaupten, daß diese erste Aussage vor internationalem Fo- rum verlorene Brücken wieder schlägt und ein Erlebnis ist, das die Völker näher bringt Hans H. Hausser Die„Weber- Metamorphosen“ im achten Akademiekonzert lene Zuneigung der von diesem Hindemith wie von einem brillanten Feuerwerk unmittelbar und kräftig sich angesprochen fühlenden Höler 1 So wurde die Aufführung ein großer. 01g. 5 a Dehgussys keinsinnige Phantasie für Klavier un d Orchester, eine be⸗ zaubernide klangliche Impression, erfordert, die unmittelbare Nähe der frischen Gegenwe tigkeit Hindemiths gestellt, eine ziemlich schroffe Umstellung des Ohres, Mit Eduard E d mn n am Klavier, der mit feinem Spi sinn für das Wesenhafte des zwar zarten, doch niemals weichlichen impressionistischen Ps. stelltons Debussys den Solopart, wie es sen Soll, mit der Orchesterpartitur zur lückenlosen instrumentalen Einheit verschmolz, erhielt die Wiedergabe glühende und lange nachwirkende Leuchtkraft. Nach der Pause spielte Erdman ein Pianist von hohen Graden, sehr souvera in gemeigßelter Klarheit das bis auf die u sprüngliche HBlühkraft des schwungvollen Schlußrondos dem Heutigen ziemlich indifferent erscheinende frühe Beethovensche Klavierkoſl zert in B-dur. 1 Zu einer scharf pointierten orchestralen Glanzleistung erster Ordnung entwickelte e schließlich die Darstellung der Sinfonische Eulenspiegel Diehtfung von Rich Strauß mit ihrer effektvollen Programmatis dem großen, weiten Schwung echt Straußischen Musikgeistes, funkelnd und glitzernd in ihref artistischen Turbulenz. an humoristische Schlagkraft und instrumentaler Nuancierungs fähigkeit zwang Rieger dem Orchester erstauf, liche Möglichkeiten ab, so daß eine Wahrhet zündende, Enisternde und in höchstem Maße Be, wegliche Kufführung en stand— vielleicht die beste, die man je vom„Eulenspiegel! in N heim gehört hat. Carli Onno Eisen bas Nr. 71 Wie Ausga Wirtscl und G. tung N trieben Gemüs porteu. dab Ne import nicht n Spreche Aitrust guote quote aus Sp. Lrocke Nachqu Obst at Obst u krischg gumer lomate An Au Ob Dar ürtte von 11 Mrd.! den B. ung Varun Insitut und 8 neten, den Le stimmt Usteri Achtet besonc ande! orgun verder Mirtsc e augen lalten, en. D zone ſergle ird d ande! ugen si chläg gem guote prozen kute, Fuchs! rauf es In dem ner anstir ende um di- Die auszt olgt: geiben er B. in. D ſortsc. ie Im ungen onder 0 N hen sen benöre befuh! igen Aünle bosten ungsr hei Ein, klgibt doch 2 ſankli Vestde an, w' dem e reiseg kung hulatic borten mund gems. In vurde Morg om 1 unde Wel Lesetz ingeh dich 1 rie- tlick been d be ſchakt Joihz 8 den Lok O. Verde Splau iden-, sische 1 und enden rüber, t be. der Urgen 2s a0 N, die 10pol- neche Und e Sich ver- straße „ der beral Stern. lage hier den von etten, deren einer er in Fest- t dag t hier punkt ischen 1 An- 1. Nur einer e des mder, Allen hier bild. lchem Ar. 71/ Mittwoch, 27. April 1949 e In der am 24. März stattgefundenen Sit- zung des wWürttembergisch- badischen Land- tages beantwortete Ministerialrat Dr. Eis e mann eine von badischen Abgeordneten gestellte Frage an den Landwirtschaftsmini- ster, warum bei der Verteilung der frei- gegebenen Getreidemengen der zwischen den beiden Landesteilen eingesetzte Verteilungs- schlüssel 60 zu 40 nicht eingehalten worden sel und Was einer sleicechmäßgis en Verteilung aller zur Verfügung stehenden Versorgungsgüter a Uf beide Landesteile im Wege stünde. Dr. Eisemann wies an Hand von Zahlen- material nach, daß von einer Benachteiligung Nordbadens, wie in Teilen der badischen Presse behauptet worden sei, keine Rede sein könne. Der Landwirtschaftsminister habe al- les getan, um die Versorgung beider Landes- Wiederholt— zuletzt in unserer gestrigen zusgabe haben wir uns in den Spalten dieses irtschaftsteiles mit der Lenkung von Obst und Gemüse befaßt, die von der Stadtverwal- zung Mannheim anscheinend zu konservativ be- neden wird. Zu konservativ, weil Obst und gemüse bekanntlich schon frei sind. Aus Im- porteurkreisen gelangte an uns die Nachricht, das Nordbaden bei der Zuteilung von Frucht- importen stiefmütterlich behandelt wird. und ncht nach dem der Bevölkerungsverteilung ent- prechenden Schlüssel 60 zu 40. Ministerialrat Obst aus der Schweiz, bzw. Daraus geht hervor, daß Baden gegenüber ürttemberg in einem Durchschnittsverhältnis on rund 20 Prozent zu 71 Prozent betelligt ird. Das heißt rund ein Drittel des Anteiles, 2 Baden nach der Anzahl seiner Bevölke- zung haben sollte, wird ihm vorenthalten. Farum wohl? Damit solche gespensterhafte lnsitutionen, wie Lenkungsstellen, existieren und gedeihen können, damit einem verleug- deten, jedoch nicht aus der Welt zu schaffen- den Lokalpatriotismus genüge getan wird, be- Stadt zerade dem Bahn- Leip- bzähle Men- Es ist sehen eine doch Sitzer, I8stei-⸗ 48 Tor m an: h der nicht lassen Hal- slagen ht ge- mera, mmer e den dieses mög- re auf osten. immt. esetzt) eee, — „ daß m Fo- t und bringt, Ausset 10 Tt th wie ttelbal Hörer zer A= tas 1% ne be⸗ ert, in enW3I L- emlich Eduard ler kon. stralen te 81 nischen Nicherd mati, Zischen 1 ihret tische rung rstauf, ihrhaft Be be- ht die Mann- bart ute, blcden Gewerkschaften ümmt aber nicht aus den Gründen, die Mi- ſorgungsmäßzigen in Zusammenhang gebracht terden darf, da die günstiger beteiligten irtschaftskreise Lenkungsauflagen für dieje- gen Gebiete von Württemberg-Baden er- halten, die quotenmäßig schlechter abschnei- en. Die Quotierung für die Altimporteure der zone erfolgt im allgemeinen auf Grund von ergleichszahlen aus der Vorkriegszeit und ſurd diese einzig und allein durch die Außen- ſandelsstelle Frankfurt a. M. vorgenommen, ſe Vergleichszahlen besitzt. Ein Einfluß der nder hierauf besteht nicht.(Hierzu teilt die ſugenhandelsstelle in Frankfurt a. M. mit, bei den Quotierungen an die Vor- Lände mer- 1 sie sich dei Wiedergutmachungsfälle und Nach- uchsimporteure zur Verfügung. Hierbei mug larauf hingewiesen werden, daß von den es Importhandels, die sich dieser auferlegte, gadem er, wie die Hamburger Importeure, laut ner Verlautbarung im Ernährungsdienst fast r Gat- stimmig erklärten, sich gegen das durchlau- ende Bezugsrecht stemmte, sondern es geht m die Freiheit der Wirtschaft schlechthin. Die Hamburger Importeure begründen gausibe! ihren ablehnenden Standpunkt wie gt: Durcklaufendes Bezugsrecht bedeutet geibenaltung des Zwangswirtschaftssystemes, er Befehls wirtschaft und Lenkung, schlecht- uin. Durchlaufendes Bezugsrecht ist nur dann ſortschritt zur Befreiung der Wirtschaft, wenn, e Importe nicht mehr von den Militärregie- ungen an den Handel herangetragen werden, ndern wenn der Importaufmann frei und ue eigener Wanl Einkäufe täti⸗ hen an n. Bei den knapp und rein theore- eh berechneten Gewinnspannen, die preis- lehördliegn vorgeschrieben sind, besteht die ſefahr, daß der Importeur, infolge der stän- ien Auskönlung seines Proſites dureh die inlen(durch Berechnung abzugsfähiger loten, dureh Subventionen ete.) keine Dek- ungs möglichkeit mer für Regiekosten, ge⸗ weige denn für Warenverluste hat. Eine eingehende Prüfung dieser Argumente gibt ihre teilweise Berechtigung, ergibt je- doch auch, daß es sich teilweise nur um ge- kankliche Fiktionen handelt. Der gesamte hestdeutsche Importhandel strebt Cif-Preise an, weil das bisherige Kontingentierungssy- dem einen bedeutenden Teil des Verbraucher- leises verzehrte, zu des letzteren Verteue- ung führte.(Umständliche Verwaltungsmani- Ibulation, Hinrücklenkung von Warentrans- boten, zwecks Erfüllung eines mehr oder 5 gedankenlosn Kontingentierungssy- ms. Im den Spalten dieses Wirtschaftsteiles Jurde wiederholt darauf hingewiesen(siehe orgen“ vom 12. April, vom 23. März und um 18. März 1949), daß die Einführung von ſüereisen nicht ad hoc gestartet werden ann, daß Uebergangsstadien zwischenge- haltet werden müssen, um den Ablauf der * Entwicklung nicht zu beun- N. INDULSTIRIE- UND HANDELSBLATT Schädliche Sankt-Florians- Ideologie teile gleichmäßig sicherzustellen. Abgeord- neter Fischer(SPD. Mannheim) machte den Landtag noch einmal auf einzelne Mig- stände Fall Dubke und mangelnde Fleisch- versorgung) aufmerksam. So, Wie es auf dem Sebiete der Fleischverteilung gelungen sei, Gerechtigkeit zu erreichen, müsse es auf al- len Gebieten sein. Abgeordneter Schätzle (KPD) gab an, die Mannheimer Grogmühlen stünden hinter dieser ganzen Polemik. Diese hätten es bisher unterlassen, das Getreide 8. 8 aufzukaufen, weil das so rentabel sei, wie der Tr Schiff vor ihre Häuser. e Zwei Probleme sind hier gestreift, die, weil Mannheim im Mittelpunkt der Schwierigkeiten steht, hier entsprechend gewürdigt werden sollen. Gewollte Stockung der Versorgung Eisemann hatte die Liebenswürdigkeit, uns eine Stellungnahme zu dieser Behauptung der Im- porteure zuzusenden. Eine Stellungnahme, in der zwar die Benachteiligung Nordbadens be- stritten wird, der jedoch eine Aufstellung bei- gefügt ist, die zum Dementi des Dementis wird. Die handelsmäßige Beteiligung der entspre- chenden Wirtschaftskreise Nordbadens gegen- über Württemberg zeigen abweichend von der 7775 40 zu 60 nach amtlichen Zahlen aufge- itlt: Importe Baden Württemberg in 1000 5 975 0* in 1000 8% to) kitrusfrüchte aus Italien;: l guote vom 4. Mai 1948: 1.5 8.5 quote vom 9. Dezember 1948: 35 125 aus Spanien f 49,6 91.45 lrockenfrüchte: 0,8 6,36 Nachquotierung: 14⁰ 8.5 obst aus der Schweiz 2150 79 9. obst und Gemüse aus Italien: 27,52 33,32 krischgemüse aus Holland: 4,25 5,75 Rumenkohl aus Frankreich: 4450 omatenmark: 9,25 18,61 562 ) Antelle Württemberg und Badens an den bizonalen Gesamtimporten. Auf Württemberg-Baden entfielen von dem Kontingent der Doppelzone insgesamt 870 Wagen 25 Wagen Blumenkohl aus Frankreich. Ostkaufleuten sich die meisten in Nordwürt- temberg niedergelassen haben. Diese werden ebenfalls nach Maßgabe vorliegender Ver- gleichszaͤhlen durch die Außenhandelsstelle quotiert. Daß sich durch diese das Vorkriegs- bild in der Importbeteiligung von Baden ge- genüber Württemberg heute wesentlich ver- andert hat, dürfte einleuchten, zumal sich in Nord württemberg, wie bereits erwähnt. einige aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten stammende, nicht unbedeutende Importeure niedergelassen und ihr Anrecht auf Grund des Flüchtlingsgesetzes beim Landwirtschafts- ministerium Württemberg-Baden geltend ge- macht haben.“ 5 Aus obigen Ausführungen geht klar her- vor, daß es in Württemberg-Baden einerseits günstiger beteiligte Wirtschaftskreise gibt, während schlechter berücksichtigte Kreise Lenkungsauflagen erhalten, das heißt, daß das entsprechend höhere Steuereinkommen in dem besser gestellten Landesteil bleibt. Die Ein- wendung mit den Ostkaufleuten. Wiedergut- machungsfällen und Nachwuchsimporteuren kann leichter Hand zurückgewiesen werden, auch in Nordbaden gibt es solche Fälle, und soviel wir wissen, in nicht geringerem Maße als in Nord württemberg. a Lenkung und Planung war in der Wirt- schaft nie aussichtsreich. Daß aber die von den Steuerzahlern erhaltenen Kreise nicht nung 2 2 f In dle gasse geleiten, das ist wohl primitivste Voraussetzung. die wir an die Wirtschaftsverwaltung stellen können. Aber auch an die Wirtschaft selbst, an die Selbstverwaltung der Wirtschaft haben wir solche Forderungen zu stellen, Es geht hier um die Selbstfesselung der Wirtschaft, Wohl ist das durchlaufende Bezugsrecht zwischen Importeuren und Großhändlern als Dauereinrichtung untragbar, solange noch in den unteren Stufen vom Müller über den Bäcker bis zum Verbraucher das Kontingen- tierungssystem bestehen bleibt. Wohl ist ebenso auf die Dauer die Anlieferung von Importen allein durch Militärregierungen un- vereinbar mit dem Begriffe der freien Wirt- schaft. Es fragt sich nur, ob die Hamburger Importeure nicht das Kind mit dem Bade ausgeschüttet haben, als sie die Uebergangs- stufe zum freien Importhandel, die durch die Einführung des durchlaufenden Bezugsrechtes geschaffen werden sollte. generell ablehnten. Die Hamburger Interessen sind anderer Art als die Interessen des süddeutschen Handels, sie scheinen darauf abgestellt zu sein von dem eigentlichen Importhandel so wenig wie mög- lich abzugeben an die binnendeutschen Groß- händler und bedienen sich dabei auch fiktiver Argumente, wie zum Beispiel der Aushöhlung der Gewinnspannen durch die Mühlen. Wer die Entwicklung aus der Vorkriegszeit kennt, weis genau, daß bereits vor der Aera Brü- nings die Mühlen das Bestreben zeigten, die Importhandelsspannen auszuhöhlen, ein Be- streben, bei dem sie durch die Schutzmaßnah- men für die deutsche Landwirtschaft von der Regierungsseite oft unterstüzt. worden sind. Eines darf der Importhandel bei aller Be- rechtigung seine Existenz zu verteidigen nicht vergessen. Der deutschen Landwirtschaft und damit des deutschen Volkes wirtschaftliche Zukunft steht auf dem Spiele. Dieser Einsatz ist zu hoch, für ein Spiel mit dem Feuer. Im Interessenkampf der Hamburger Impor- teure darf nicht vergessen werden, daß jede Ten- denz, die in der Verteidigung der Skt. Florians- ideologle besteht— gleichgültig, ob die Defen- siv- Stellung von einer württembergisch-badi- schen Verwaltung zur Abwehr nordbadischer Interessen verfolgt wird, oder ob Hamburger Kaufleute sich gegen die Konkurrenz des Bin- nenlandes wehren— letzten Endes in der Sackgasse enden muß. F. O. Weber Japans Nachkriesskrisen (ron Mitsui, Mitglied einer der führen- 75 japanischen Industriellenfamilien vor dem riege, die rund ein Drittel der japanischen Mustrie in ihrer Hand vereinigte, gab auf mer Pressebesprechung in Düsseldort Ge- 1 zu einigen Fragen über das heutige n. N Nach den Ausführungen Mitsuis gleicht das pan der Gegenwart wirtschaftlich und sozial vielen Dingen dem Deutschland vor der ährungsreform, Die amtlichen Preise sind 1 mal so hoch wie vor dem Kriege, die Ge- älter und Löhne aber nur 100mal; auf dem warzen Markt sind die Preise auf das 500- iche gestiegen und der Schwarzhandel blüht. 3 Nachkriegszeit brachte Japan grundlegende aunderungen und Neuerungen seiner vielr undertjährigen Geschichte. Erstmalig wurden iewerkschaften gegründet, die bis dahin un- ſhietelich Waren, Sie üben heute bereits einen 1 n henren Einfluß aus. Seit Kriegsende haben ri mehr als die Hälfte der 10 Millionen Indu- gele- und Landarbeiter Japans in etwa 20 000 6 organisiert. Eine 5 reform löste den Großgrundbesitz auf. bestent ein Antitrustgesetz, und in Wirt- 810 Industrie und Handel wurden die gro- Konzerne entflochten; allein eine einzige der Gesellschaften der Mitsui-Familie, die Außenhandelskompanie, zerfiel in 200 Ler- schiedene Firmen. Bezüglich der japanischen Seidenindustrie und des Seidenexportes er- Klärte Baron Mitsui, daß langsam wieder mit einer Seidenausfuhr begonnen werde. In den USA allerdings sei die Nachfrage schlecht, da lasse sich Wohl kaum noch ein großes Geschäkt machen,„da dort Nylon regiere“, Ob auch für Japan eine Währungsreform geplant, und zu erwarten sei, beantwortete er mit asiatischem Gleichmut dahingehend,„daß man werde sehen und abwarten müssen, ob die Dinge nicht auch 80 zurechtkämen.“ Erkundigungen nach Japans Handelsflotte beantwortete er mit Ausführun- gen, daß der japanischen Handelsflotte die 5000-Tonnen-Grenze gesetzt sei. Sie sei zudem sehr begrenzt und klein, nicht nur eben in der Größe der Schiffe, sondern auch in deren Zahl, und vor allem werde kaum die Erlaubnis zu Auslandsfahrten erteilt.— Mehr Licht. Ueber vier Millionen Glühlam- pen wurden im ersten Quartal in Nordrhein- Westfalen angeliefert und abgesetzt. davon 1 057 505 Stück im Januar, 1 473 280 im Februar und 1 637 930 im März. Die Glünlampenproduk- tion zeigt nach wie vor steigende Tendenzen; auch der Absatz verlief bisher noch reibungs- jos, obwohl sich durch Geldverknappung und 5 alles daransetzen, durch Lenkung und Bla- Kreditrestriktion bereits in vielen Fällen Vor- sicht bei Abnahme größerer Mengen, in erster Linie der preislich hohen Hochwattlampen, zeigt. Riesengroß ist dagegen nach wie vor die Nachfrage aus allen Kreisen der Verbrau- cherschaft nach 15 bis 100-Watt-Glühlampen. Empfindliche Niederschläge erlitt der Schwarz- handel sowohl durch die stetig steigende Pro- duktion als auch durch die immer mehr um sich greifende Geldknappheit und die durch die Preisbindungen gegebenen besseren Ueber- wachungs möglichkeiten. Die heute in der Bizone vorhandene Glüh- lampenkapazität gilt als ausreichend für die lau- fende Bedarfsdeckung und wird auch bei flie- Bender Roh- und FHalbfabrikatlieferung als ausreichend zur Beseitigung des noch erheblich bestehenden Nachholbedarfes angesehen. Es konnten bisher schon entscheidende Engpässe im Produktionsgang— in erster Linie in der Sockel- und Leuchtdrahtherstellung— beseitigt werden. Mangellage besteht noch für Glaskol- ben, doch ist die noch unzureichende Kapezität der Glaskolbenhütten derzeit im Ausbau be- Sriffen, und für das dritte Quartal erhofft man bereits eine fühlbare Entspannung auch für diese Produktionsstufe. Derzeit wird noch ver- sucht. den Fehlbedarf durch umfangreiche Im- porte aus den USA, Belgien und der Schweiz zu beheben. H. . Konkurswelle Als Folge des Auftrags- und Zahlungsrück- ganges zeigt die Kurve der Konkurse und Ver- Sleichsverfahren in Nordrhein-Westfalen im März einen stärkeren Anstieg. Die Liquiditäts- schwierigkeiten in der Wirtschaft sich. Industrie und Wirtschaft sind daran stär- ker beteiligt als andere Wirtschaftszweige. Bis- her bemerkenswert wenig Konkurse und Ver- gleichsverfahren weist der Einzelhandel auf, trotz bekannter Uebersetzung und seit Ja- nuar stetig sich verstärkender Umsatzrück⸗ gänge. Konkurse Vergleichs- verfahren 4. Quart. 1. Quart. 4. Quart. 1. Quart. . 1948 1949 1948 1949 Industrie 5 29 5 6 Handwerk 0 10 0 3 Großhandel 3 15 0 4 Einzelhandel 1 9 2 0 Sonst. Wirtschaft 4 15 1 6 Ohne Angabe der i Wirtscheftsgruppe 15 59 3 22 Zusammen 28 137 7 3¹ 1 R. cu Hache Neuregelung der Bankenaufsicht. Zwei Ent- Würfe sind jetzt zur Neuregelung der Benkenauf- sicht ausgearbeitet worden, einer von der Ed. und einer von der Bankensufsicht selbst. Beide Entwürfe sollen derzeit in Verhandlungen, die in der Bd geführt werden, zusammengefaßt und der Allied Bank Commission zur Begutachtung und weiteren Bearbeitung zugeleitet werden. It. Das Gesetz über die Landeszentralbanken ist jetzt von den Gouverneuren unterzeichnet wor- den. Danach beschränkt sich die Tätigkeit der Landeszentralbanken des Vereinigten Wirtschafts- Zebietes auf den Geschäftsverkehr mit den Bank- und Kreditinstituten, sowie auf denjenigen mit der BdL. Für die französische Zone ist insofern eine Sonderregelung vorgesehen, als auf aus- drücklichen Wunsch die Zentralinstitute auch mit der Nichtbankenkundschaft Geschäfte tätigen kön- nen. Das Gesetz, das dem Länderrat vorher zur Begutachtung vorgelegt worden ist, bringt da- durch eine Abweichung von der ersten Fassung, daß die öffentlichen Gelder bei den Landeszentral- banken konzentriert werden sollen, während an die 1 Hand Ausgleichsforderungen abzugeben nd. Ve. Gewerbliche Ausstellungen. Das Landesge- werbeamt Stuttgart bereitet für die nächste Zeit eine Ausstellung von Schweizer Plakaten vor. egen wa. werden im esgewerbemuseum 15 t Ausstellungen von Gegenständen aus SGralglas und von Wamistiſen Abele dt Besonderes Interesse erweckt ein Radiosppsrat in keramischer Fassung. B. Autos in USA. In Amerika spielt das Auto die Rolle, die in Europa das Fahrrad für den Trans- port der Arbeiter zu den Fabriken spielt. Schul- autobusse bingen jetzt täglich 5 Millionen ameri- Kanischer Kinder zur Schule, Für die Bedeutung der Lastkraftwagen nur eine Zahl: setzt man die von ihnen im Durchschnitt der Jahre 1938/40 trans- portierten Güter gleich 100, so transportierten sie 1948 230. Ein Siebentel aller amerikanischen Ar- beiter sind in der Autoindustrie aller Zweige be- schäftigt. Diese verbraucht die Hälfte alles ver- arbeiteten Schmiedeeisens, drei Viertel des Gla- ses, vier Fünftel des Kautschuks, 68 Prozent des Leders, 23 Prozent des Nickels usw. Die Produkte von 2,5 Mill. acres der Landwirtschaft liefern die Farben, die Oele, die Textilien usw. 1941 wurden durch Autounfälie 40 000 Menschen getötet. 1948 trotz einer Steigerung des Verkehrs um 20 Pro- zent„nur“ 31 000. Mehr als 40 Millionen Wagen Fahren augenblicklich, so daß auf weniger als 4 Einwohner einm Wagen entfällt. 1948 wurden 5 266 926 Autos hergestellt, d. h. nur 90 000 weniger als im Rekordjahr 1929. Dieses Jahr wurde der nundertmillionste Wagen gebaut. Die verschiede- nen Werke bauen jetzt 21 verschiedene Pkw. s, 39 verschiedene Lñ²Ww.s und 20 verschiedene Autobusse. Unter den Pkw.s steht die Produktion von Chevrolet mit 620 374 Wagen san der Spitze, dann kommt Ford mit 400 281, Plymouth mit 294 786. Das billigste Auto ist jetzt der Chevrolet Skymaster, der im Laden 1371 Dollar kostet, der teuerste der Cadillac 7 Personen Imperial, Preis 5253 Dollar. 1947 Waren 42 Prozent aller umlaufen- den Pkw.s 10 oder mehr Jahre alt. Es stimmt also nicht, daß sich„jeder Amerikaner jedes Jahr“ ein neues Auto ksuft Dr. W. Mass Produktenbörse Mannheim An Inlandsgetreide ist die Getreideerfassung belanglos geworden, In der vergangenen Woche wurden 35850 t Mais und 3000 t Weizen der bizo- nalen Reserve zur Verteilung entnommen; es werden 19 310 t Weizen noch in diesem Monat per Schiff erwartet, sowie Mais mit es. 9855 t. Ferner wurden 136 t Hülsenfrüchte und 300 t Bohnen der Nährmittelversorgung zugeteilt; den Schälmühlen sind 2670 t Hafer freigegeben, die bizonale Re- serve wird durch 2260 f polnischen Hafer und 456 t Roggen erhöht. Ebenfalls wird Kartoffel- walzmehl mit ca. 611 t erwartet. Die Abwicklung der Freigabe aus der Vorwoche ist noch im Gange. Die Mühlenversorgung ist unverändert; die Muh- len sind gering beschäftigt, da die kleinen Ge- treidefreigaben schnell asbgemahlen sind. Am Mehlmarkt sind Angebote an Weizenmehl kaum vorhanden. Roggenmehl ist dagegen sehr reich- lich vorhanden, so daß sich Bestände gebildet haben. Sojamehl und Kartoffelwalzmehl wurde für Futterzwecke freigegeben und wurde zu 24.— und zu 17,0 DM angeboten. Am Kartoffelmarkt sind Speisekartoffeln eben- so Wie Saatkartoffeln sehr schwer unterzubringen. Am Düngemittelmarkt ergibt sich zur Zeit fol- gende Lage: Thomasphosphat und Superphosphat sind prompt, Kali 40proz. schleppend, Kalkammon- salpeter und Kalksalpeter prompt, schwetels. Ammoniak und Kalkstickstoff schleppend. Am Rauhfuttermarkt übersteigt das Angebot die Nachfrage. Die heutigen amtlichen Notierun- gen lauten: Getreidestroh, drahtgepreßt, 6,00 bis 6,50 DPM; Getreidestroh. gebündelt oder bindfaden- gepreßt, 6,50—6,80 DM; Wiesenheu, gut, gesund, trocken, 12,0013, 0 DM; Rotkleeheu, gut, gesund, trocken, 13,0014, DM; Luzernekleeheu, gut, gesund, trocken, 15,00 16,00 DPM. Die Preise ver- stehen sich für 100 kg frei Waggon Erzeuger- station.. Ak Frankfurt/M Entgegen den Erwartungen erfolgen die Frei- gaben aus der bizonalen Reserve sehr langsan:, 80 daß die Versorgung mit Weizenmehl in An- betracht des erhöhten Bedarfs zu den Feiertagen unzureichend War. Die Mühlen waren mit der vordringlichen Abmahlung von 2000 t. Weizen der Type 812 zur Versorgung der vielfach still legenden Teigwarenfabriken beschäftigt, außer- dem würden 2000 t Roggen sowie 2000 t Hafer, letzterer zur Verarbeitüng für Nähxmittel, trei- gegeben. Inlündisches Roggenmehl wird stark an- geboten, findet aber kaum Aufnahme. in Rauh- futter ist das Angebot gut, für Stroh ergeben sieh Absatzschwierigkeiten, trotzdem wurden die Preise unverändert belassen. Es notierten„Groß- nandelspreise ab Verladestation) je 100 Kg in DM: Welzen⸗ und Roggenstroh pbindfadengepreßt J. 00, dto drahtgepregt 8,00 Wiesenheu Sat, sund, trocken 15,40—13,50(in der Vorwoche 14, 00). Lüzerneheu gut, gesund, trocken 17.30-18.00(16,00). verdichten Seite 7 Restitution in der Rheinschiffahrt Rhenania- Anteile an Fami lie Hecht rückgegeben In der Rheinschiffahrt ist es zu einer interessanten Umgestaltung gekommen, und zwar ist die Mehrheit der Rhenania-Schiffahrts- und Speditionsgesellschaft mbH, Mann- heim, einer der bedeutendsten Rheinreeder eien, die 1937 durch Arisierung auf die Franz Haniel& Co. GmbH. Duisburg-Ruhrort übergegangen war, nunmehr im Wege freundschaftlicher Vereinbarungen den ehemaligen Besitzern Jakob und Hermann Hecht wieder zurückgegeben worden. Beide haben in der Rheinschiffahrt bedeutende Rolle gespielt, ehe sie Deutschland verlassen mußten. hat allerdings nicht zur Folge, daß sich esslert. Haniel wird im Gegenteil an dem schon immer eine Die Umgestaltung Haniel völlig an der Rhenania desinter- Mannheimer Unternehmen auch weiterhin, allerdings in etwas kleinerem Ausmaß, beteiligt bleiben. Diese interessante Form einer Restitution ist juristisch bereits abge wickelt, und es ist nur noch die Zustimmung der Militärregierung Bier zu zu erwarten. 1 Zu dieser Meldung teilt uns die Rhenania- Schiffahrts- und Speditions-GmbfH mit, daß es richtig sei, daß zwischen den Herren Herrmann und Jakob Hecht eine Vereinbarung über die Rückgabe ihrer früheren Anteile getroffen worden ist. Im übrigen bleibe jedoch das deutsche Rhenania- Geschäft hier von unberührt. Die Haniel-GmbfH. behalte eine gewisse Beteiligung an der Rhenania, die allerdings vor der Arisierung der Hecht schen Anteile noch nicht bestanden habe. LLC IH Deutschlandreisen sehr gefragt. Rund 100 000 Besucher der deutschen Industrieschau in New Fork haben nach dem Schlußbericht der Aus- kunftsbeamten der deutschen Reiseschau Infor- mationen über Reisen durch Deutschland verlangt, Obwohl die von der deutschen Zentrale für Fremdenverkehr bereitgestellten Werbeschriften deutscher Städte, Bäder und Kurorte des starken Andranges wegen„rationiert“ worden waren, wurde der ganze Vorrat von rund 40 Zentnern Druckschriften restlos verteilt.(dena) Neues Importverfahren auch für ECA-Mittel: Verhandlungen über die Anwendung des Win- ton- Verfahrens nach der JElA- Anweisung Nr. 29 auf die im Rahmen der jeweils für Importe zur Verfügung stehenden ECA-Mittel finden zurzeit in einem gemischten Einfuhrausschuß statt, der sich zusammensetzt aus Vertretern der JEIA, der Mi- litärregierung, der verwaltung für Wirtschaft und der Verwaltung für Ernährung. Dieses Bestreben in die Tat umzusetzen, stößt deshalb auf gewisse Schwierigkeiten, weil das am 19. April in Washing- ton erlassene ECA-Gesetz vorschreibt, daß Import- kontrakte nur von beauftragten Fachstellen, nicht aber von privaten Importèeuren nach vorheriger Genehmigung der JEIA geschlossen werden dürfen 5 ut Preise sinken weiter. Nach Mitteilungen des Statistischen Landesamtes von Nordrhein-West- talen ist erstmals im März beim Handel eine deutlich und generell abwärts gerichtete Preis- tendenz auch bei solchen Waren zu beobachten, tür die sich als lebensnotwendige Konsumgüter infolge der stabilen Nachfrage bisher die Preise hielten. Die anhaltende Verknappung des Kon- sumentengeldes dürfte auch weiterhin in der Richtung wirken, daß durch schwache Preisnach- lasse versucht wird, die Nachfrage zu mobilisie- ren. Ganz allgemein zeigt die Entwicklung der Einzelhandelspreise auch im März Weiterhin eine verstärkte Tendenz zu Preisrückgängen, nunmehr Im Hintergrunde SCHATTEN auch für Waren, die sich bisher. sehr stabil er- wiesen, wie kunstseidene Unterkleidung, Kinder- strümpfe und Haushaltswaren. Herren- und Damenoberbekleidung wiesen gegenüber dem Vor- monat teilweise Abschläge zwischen 5—10 Prozent auf, Schuhe 3 Prozent, Unterkleidung und Haus- wäsche ebenfalls 5—10 Prozent. Waren, die nicht dem Massenkonsum zuzurechnen sind, zeigten besondere Schwankungen sowohl nach oben als auch nach unten. Am stärksten und anhaltendsten erfaßt von der Preisbewegung waren generell nach wie vor Textilien und Schuhwaren. R.-H. Die Kohlen-Union Ad, Ludwigshafen, die März 1948 von den Saargruben und 16 französischen Kohlengruben gegründet wurde, ist jetzt anteil- mäßig stärker unter französischen Einfluß Se- kommen, indem ein Teil ihrer Aktien, der bisher im Besitz der Saargruben war, der Huillières de Bassin de Lorraine übertragen wurde. U Die„Schering Corporation“ Bloomfield, wird, wie das UsS-Justizministerium bekanntgab, vor- aussichtlich im Laufe des Sommers von der ameri- kanischen Regierung zum Verkauf sestellt. Zur Zeit steht die Gesellschaft als deutscher Besitz noch als Feindeigentum unter Kontrolle. Ein Schweizer Anspruch ist vor kurzem vom„Federal District Court“ für süd-New- Vork zurückgewiesen worden.(dena) Württemberg-Baden pumpt. Das württember⸗ Sisch-badische Staatsministerium hat die Neu- emmission von Pfandbriefen in Höhe von 21 Mil- lionen D-Mark und von Kommunal- Obligationen in Höhe von 11 Millionen D-Mark genehmigt. Die Papiere werden zu einem Kurs von 88 Prozent aufgelegt und zu 5 Prozent verzinst. Badischer Lebensmittel- Partikularismus. Die neuen einheitlichen Lebensmittelkarten, die 30 1. Mai in der französischen, wie in der Doppel- zone ausgegeben werden, erhalten in Baden quer über die Großabschnitte den Ueberdruck„Baden“. Die Kleinabschnitte sind in der französischen Zone und in der Bizone gültig.(dena) bange Sorgen Wer fürchtet die Arbeitslosigkeit?/ Eine Ermittlung in Westdeutschland Unmittelbar nach der Währungsreform, Ende Juni 1948, stellte das Institut für De- moskopie, Allensbach am Bodensee, in einer Umfrage fest, daß der größte Teil(78 Prozent) der westdeutschen Bevölkerung nicht damit rechnete, arbeitslos zu werden; nur 14 Prozent befürchteten den Verlust ihrer Stellung; 8 Prozent waren unentschieden. Selbst einen Monat später hielten noch 71 Prozent ihren Arbeitsplatz für sicher; lediglich 3 Prozent gaben am ihre Stellung sei béreits gekündigt; Weitere 5 Prozent rechneten damit, ihren Ar- beitsplatz aufgeben zu müssen. In den letz- ten neun Monaten ist die Zahl der Arbeits- losen in den Westzonen von 350 000 auf 12 Millionen angewachsen. Wieviele fühlen sich heute von dem Gespenst der Arbeitslosigkeit bedroht? 5 „Haben Sie(bei Hausfrauen: Ihr Ehemann) Sorge, im Laufe des nächsten halben Jahres arbeitslos zu werden?“, fragten Beauftragte des„Instituts für Demoskopie“ im März 1949 einen sorgfältig ausgewählten Personenkreis, der als Gruppe betrachtet, ein verkleinertes, statistisch getreues Bild der westdeutschen Arbeitnehmer darstellt. Fast ein Fünftel(18 Pro- städten(220 000) überraschend groß(27 Pro- zent). In den Städten gibt es weniger Ar- beitslose(8 Prozent bis 9 Prozent); auf den Land, in Orten bis zu 2000 Einwohnern, Wo sich Flüchtlinge, Evakuierte und Ausge- bombte angesiedelt haben, sind 16 Prozent ohne Arbeit. In welchen Berufen ist die Unsichertheit grob? Bei den Arbeitern(22 Prozent), in den freien intellektuellen Berufen(18 Prozent). Die Kleinen Gewerbetreibenden und die Handels- vertreter sorgen sich zu 30 Prozent um ihre Existenz. Die Beamten und Angestellten der ökfkentlichen Dienste fühlen sich sicher, nur 2 Prozent von ihnen halten den Verlust ihrer Stellung für möglich. Und wo sind die Ar- beitslosen? Nicht so sehr in der Arbeiter- schaft(6 Prozent); im Mittelstand sind es 7 Prozent, hingegen sind in der Gruppe der geistigen Berufe 13 Prozent ohne Arbeit. Das Heer der Arbeitslosen ist groß; es wächst die Zahl derer, die sich um ihre Stel- lung Sorge machen. Noch verdienen sie ihr Geld; aber viele von ihnen fürchten, daß die Tage der gesicherten Existenz gezählt sind. zent) der Befragten gab spon- tan oder zögernd zu, sich Sorgen wegen des Arbeits- platzes zu machen; nur noch 61 Prozent sind unbesorgt; die Zahl der Unentschiede- nen hat sich vergrößert(11 -t Sbetistn- N Ver waſtung för Arban 000 Vereigten wyirtscheftsgebiatag 85 Entwicklung. ger Apeltelggig ec nd Von 1845 bis 1049 im Vereinigten WI it ven. 129 bi LIII 189218 Prozent); ein Zehntel(10 Pro- zent) der Arbeitnehmer ist arbeitslos oder trägt das Kündigungsschreiben bereits in der Tasche. Frauen und Männer antworten gleich. Nur ist bei den Männern die Gruppe der Stellungslosen und Gekündigten größer, als bei den Frauen. Personen im Alter von 31—50 Jahren sind besorgter, als die Jün- geren oder Aelteren. Unter den mehr als 50jährigen sind auffallend viele Arbeits- kähige ohne Stellung. Bei einer Aufschlüsselung der Antworten nach den drei Zonen wird offenbar, daß die amerikanische Zone auf die Krise am schärfsten teagiert. 23 Prozent der Arbeitnehmer in der Us-Zone fürchten, Jatresdurchschrifts zonen der Abeits losen unter Betcbcksichigung ges Frauenanteils. ee — e. R N ber. 975 arbeitslos zu werden; 12 Pro- zent sind es bereits oder wis- sen, daß sie in den nächsten Wochen gekündigt werden dürften. Besonders in Bay- ern ist die Lage ungünstig; 14 Prozent sind stellungslos; und 25 Prozent(ein Viertel) sagen, sie hätten Sorge, ar- beitslos zu werden. Sowohl in der britischen Zone als auch in der französischen Zone ist die Furcht vor der Arbeitslosigkeit geringer; die Zabl der Beschäftigungslosen liegt noch unter 10 Prozent, und nur 15 Prozent fühlen . 4 Auf. ioo e eee 5 Auf too dar S DIKarung 3 5 arbeitslose Gehras urch,„,„ entfielen.. Abeits len hre durch ach- ies 5 1 E — 50 2 — 3 ᷣ 2 * — 0— **. 3⁰ 4 3 5 .„ ee 5 1 neee een 1% ies a) en eee een een 8 edc 2 Aren der bs san STe ee 2er sen inge d nende 22 sich durch den möglichen Verlust ihrer Stellung be⸗ droht. In Großstädten(über 100 000) ist die Sorge vor Ar- beitslosigkeit relativ gerin- ger(11 Prozent), in Klein- Der Produktionsindex 1949 beträgt rund 30 Prozent desjeni 1936. Daraus resultiert eine Veberbeschäftigung von 285 5 e beziehungsweise eine um 20 Prozent verminderte Arbeitsleistung bei W der 1 n e nung wohl, wenn ichtlinge und Verwaltungsapparat- rücksichtigt werden. eee Eine Milchmädchenrech- Ein Beamtenbund Rheinland-Pfalz hat sich. wie Südena meidet, als Vertreter derjenigen Beamten gebildet, die der Gewerkschaft noch fern stehen, well die Gewerkschaft„Oeffentliche Dienste ihnen nicht gerecht wird. Der Beamtenbund wWiIl jedoch die Interessen der Beamten innerhalb des Allgemeinen Gewerkschaftsbundes wahrnehmen. Steuererleichterung für Besatzungsgeschädigte forderten die Vertreter der Landesverbände der Besatzungsgeschädigten der Us-Zone, die sieh in einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen haben und Gleichstellung ihrer Forderungen mit denen der Flüchtlinge sowie Berück beim Lastenausgleich verlangen.. Streik im bayerischen Holzgewerbe. Infolge eines zwischen den e und den. beitgebern des bayerischen Holzgewerbes ausge- brochenen Lohnkonflikts sind in München, Nürn- berg und Fürth 20 verschiedene Betriebe mit ins- gesamt 1100 Arbeitnehmern in den Streik getreten. Die Industriegewerkschaft Holz fordert u. a, eine 20-prozentige Lohnerhöhung und die Festlegung von Mindestgehältern für die kaufmännischen und technischen Angestellten. veröt fe N 5 f 5 us Seite 6 Mittwoch, 27. April 1949/ N rant eee ee eee 8 f pr. Kar . dem aumgehugten Names Stellen- Angebote 1 tellen- Gesuche 3[ Seschäftsempfehlungen Tedakt Sefallen, 1 8„ meinen lieben Vater flerx f zeder Bewerber betrachtet es 418 8 Nafllonalftheafer Mannheim 8 8 88 selbstverständlich, daß ihm die bei- 5 1 Pelzhaus Schüritz. It 6. 16 Freita 6. Mai 1949, 19.30 Uhr. Karl Weiek Sekügten Unterlagen zurückgesandt Muschinenbaun- Pelzmäntel, fertig und nach Maß. 8 8 5 3 N 05 werden, sobald die wahl für die Reparaturen Umarbeitungen Pelz. 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