7 eröfgentlicht unter Lizenz Nummer S WB 110 erantwortliche Herausgeber: pr. Karl ackermann. E. Fritz v. Schilling Redaktion, Druck, Verlag: Mannheim . Am Marktplatz Telefon: 44 151. 44 152, 44 153 Bankkonten: Südwestbank Mannheim Allgemeine Bankgesellschaft Mannheim postscheckkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 Berlin Nr. 961 95 Ludwigshafen a. Rh. Nr. 267 43 Erscheint: Täglich außer sonntags Für unverlangte Manuskripte über- nimmt der Verlag keinerlei Gewähr Mö i Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz * Geschäftsstellen: Schwetzingen, Karl- Theodor- Straße 1 . Telefon 8435 Weinheim, Hauptstraße 63. Telefon 2241 Heidelberg, Plöck 3 Telefon 4980 Ludwigshafen a. Rh., Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatlich DM 2.80 zuzügl. DM 40 Trägerlohn. Postbezugspreis; Monatl. DM 3.11 zuzügl. DM 54 Zustell- gebühr. Kreuzbandbezug: Monatl. 3.85 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 6 Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Freitag, 29. April 1949 Schanghai inf Verleidigungs maßnahmen Schanghai. DENA-REUTER) Während starke kommunistische Verbände nur noch etwa 80 Kilometer westlich von Schang- 1 stehen, sind gestern kommunistische Spähtrupps in südlicher Richtung auf Hang- Tschau vorgestoßen. Im Westen der Stadt Sutschau, die am Mittwoch von den nationalchinesischen Truppen ge- räumt worden war, haben die Kommunisten etwa 15 Kilometer Boden gewonnen. In den Schanghaier Vorstädten werden in aller Eile Verteidigungsmahnahmen getroffen. Generalissimus Tehiang Kai-Schek ist gestern nach Besprechungen mit Schang- haier Militär- und Zivilbehörden an Bord eines chinesischen Kriegsschiffes aus Schang- bai abgereist. Wie die„Schanghai Evening post“ berichtet, wird Tschiang Kai-Schek den Vorsitz eines politischen Rates zur Fort- zetzung des nationalchinesischen Wider- standes übernehmen. Stellvertretender Vor- sitzender wurde der amtierende Staatspräsi- dent Li Tsung Jen sein. 5 Auf Ersuchen des Führers der konser- vatven Opposition Winston Churchill hat die britische Regierung für kom- menden Donnerstag eine Chinadebatte an- raumt. In dieser werden vor allem auch die Langtse- Zwischenfälle, bei de- nen britische Marinesoldaten ums Leben kamen, zur Sprache kommen. pläne für Auslandsvertretungen Frankfurt. DENAH) Die Außenhandels- abteilung der Verwaltung für Wirtschaft arbeitet zur Zeit einen Plan zur Errichtung deutscher Wirtschaftsvertretungen im Aus- lend aus. Der Plan berücksichtigt zunächst I nur solche Länder, die dem Marshallplan angeschlossen sind und gegen die Errich- tung einer deutschen Wirtschaftsvertretung nichts einzuwenden haben. Die Zahl der rläufig geplanten Niederlassungen be- ft sich auf etwa zwanzig, wobei vier pater hinzukommende überseeische Staa- ten eingerechnet sind. Zur Zeit liegen dazu Wa eintausend Stellenbewerbungen vor. 1% Auswahl der B r richtet sich vor nach ahi Kenntnis dige Kreise betonen, da f en lediglich wirtschaftliche Funktionen Tätigkeit Neue Startbahn auf dem Rhein-Main- 05 Flughafen Frankfurt. ODr.-Rp.-Eig.-Ber.) Auf dem Rhein-Main-Flughafen wurde mit dem Bau der neuen Startbahn begonnen, die sich in einer Breite von 61 Metern und einer Be- tondicke von 43 em über zwei Kilometer g erstrecken wird. Diese neue Startbahn wegen der Anforderungen der Luft- cke an den Flughafen notwendig gewor- ten, wird jedoch auch im Hinblick auf den wachsenden Luftverkehr der Zukunft aus- gebaut. Von den auf 10 Millionen DM bezifferten Baukosten der Startbahn werden 3,5 Mil- lonen von deutscher Seite getragen, wäh- zend die USA Dienst- und Geräteleistungen 1 Wert von 4 Millionen beisteuern und 25 Millionen aus amerikanischen Fonds legen werden, wobei es sich um einen Nicht-Besatzungskostenfonds handelt. Sotia. Vertreter der protestantischen Kir- chen Bulgariens haben den Vereinten Nationen en Telegramm übersandt, in dem mit Nach- druck kestgestellt wird, daß sich die protestan- lachen Kirchen dieses Landes der vollkom- menen Religionsfreiheit erfreuen könnten. „ Frankfurt. Eine Delegation von sechs fran- ſuslchen Senatoren befindet sich gegenwärtig zur einer Informationsreise durch Westdeutsch- Frankfurt. Als Stiftung der amerikanischen b „e hat der Präsident der amerikanischen i gewerkschaft, Harry Martin, Vertre- bern der lizenzierten Zeitungen und der deut- en Nachrichtenagentur DENA je eine Aus- be des umfsssenden Nachschlagewerkes„En- Aklopedia Britannica“ überreicht. „ Frankfurt. Die amerikanischen Militärbe- wrden haben bekanntgegeben, daß die 24jäh- use Deutsche Gertraud Mittenz wei, die ber einem Jahr bei der Militärregierung München gearbeitet hat, unter dem Ver- cht, amerikanische Dokumente entwendet Agenten einer auswärtigen Macht zugelei- zu haben, verhaftet worden sei und vor Militärgericht gestellt werden Wird. Berlin. Etwa 15 000 Studenten der West- derliner Hoch- und Fachschulen haben in 98 Protestmarsch gegen die Folgen der Vährungsumstellung demonstriert. hannesburg. Bei einem schweren Zu- zammenstoß zwischen zwei Zügen westlich zen Johannesburg(Südafrika) sind 66 Per- en ums Leben gekommen. Washington. Der tschechoslowakische Mili- tache in Washington, Brigadegeneral Jo- Schejbal, soll von seinem Posten ab- st worden sein und das amerikanische ußenministerium um Asylrecht in den USA Sucht haben. Wembley(Eugland). Der Stadtrat von Aire hat den englischen Kommunisten- steter Harry Pollit aufgefordert, 500 Pfund dterlins als Sicherheit für eventueli auftreten- en Sachschaden zu bieten, falls er sein Vor- en verwirklichen will, in der Stadthalle embley zu sprechen. 5 1 gebnis gelangen. 8 Zuversicht in Washington · aber Blockadealltag unverändert Sowjetische Militärbehörden besetzen zwei Westberliner Schiffahrtsschleusen/ Scharfer britischer Protest Berlin. Auf das Berliner Alltagsleben warfen die Washingtoner Gespräche über die Möglichkeiten und Wege der Aufhebung der Blockade bisher noch keinerlei freund- lichen Schein. Nirgendwo ist eine mildere Handhabung der Blockade oder eine Ent- spannung in den Gegensätzen zwischen Ost und West spürbar. Mit unveränderter Strenge vollzieht die Ostpolizei ihre Kon- trollen an den Sektorengrenzen. Auch ein Protest der britischen Besat- zungsbehörden bei der SMV ist wieder zu verzeichnen, nachdem Offiziere der Roten Armee am Mittwoch drei Schiffahrtsschleu- sen in den Westsektor acht Stunden unter Kontrolle gestellt und die Wärter angewie- sen hatten, nur die in der Ostzone regi. strierten Wasserfahrzeuge ein- und ausfah- ren zu lassen. Am Donnerstag antwortete die britische Militärregierung ihrerseits mit der Besetzung der Schleusen durch ein gröhßeres Aufgebot britischer Militärpolizei. In etwa einstündigen Verhandlungen konn- ten Vertreter der britischen Militärregie- rung und sowjetische Kontrolloffiziere über die Rechtsmäßigkeit der Besetzung der Schleusen durch die Sowjets zu keinem Er- Pressevertretern gegen- über begründeten die Sowjets die Besetzung der Schleusen mit dem Hinweis, daß sämt- liche Eisenbahn- und Wasserwege der so- wjetischen Besatzungszone einschließlich Berlins der Transportabteilung der SMV unterstünden und die Schiffe nur mit Er- laubnis der sowietischen Kontrollwasser- straßendirektion Berlin die Schleusen pas- sieren dürften. Wie DENA erfährt, soll die„vorüber gehende Besetzung der Schleusen“, die man Truman ist (Von unserer Berliner Redaktion) als„Kontrolle“ bezeichnete, von nun an täg- lich erfolgen. An Stelle der am Mittwoch abend zurückgezogenen sowietischen Offi- ziere wurden im Laufe der Nacht Pa- trouillenboote der sowjetischen Militärpolizei zur Kontrolle der Westberliner Gewässer eingesetzt. g Der stellvertretende britische Komman- dant von Berlin, Brigadier E. R. Benson, protestierte fernmündlich bei dem Chef der sowjetischen Transportabteilung, General KWwaschnin, der dem britischen General eine Unterredung zusagte, jedoch die Zu- rückziehung der sowjetischen Offiziere ab- lehnte. Britische Militärpolizei hat inzwi- schen den Schutz der Schleusen übernom- men. Zu Zwischenfällen ist es nicht ge- kommen. Clay zerstreut Bedenken Washington. DENA-AFrP) Eine Aus- schaltung aller Deutschen, die aus dem Naziregime Nutzen gezogen haben, würde beinahe die Ausschaltung aller kompeten- ten Finanz- und Industriefachleute bedeu- ten, schreibt General Clay in seinem Ant- wortbrief an den republikanischen Abge- ordneten Jacoby J avi ts. Javits hatte seine Besorgnis darüber zum Ausdruck gebracht, daß für leitende Funktionen in der Ruhr- industrie gewisse Deutsche namhaft ge- macht worden seien, die das nazistische Re- gime aktiv unterstützt hätten. Nach einer kurzen Darlegung des deut- schen Denazifizierungsproblems spricht Clay von einer Kompromißlösung zwischen zwei möglichen Standpunkten. Nach der einen Ansicht sollte jeder Nazi für immer ausge- optimistisch. USA- Präsident hält den Stand der Blockadebesprechung für„ermutigend“ 1 Der * eee 8. 2 gn a Wjetischen UN- Delegierten Jakob Mali k, die am Mittwoch stattgefunden hat, um Zu- sicherungen ersucht haben, daß die Sowjet- union nicht das Aufgeben der Pläne zur Schaffung eines westdeutschen Staates als Bedingung für die Aufhebung der Blockade Berlins und die Einberufung des Außen- ministerrates fordern werde. Bei der Be- sprechung zwischen Jessup und Malik soll auch der gegenwärtig in Washington wei- jende stellvertretende sowjetische Außen- minister Andrej Gromy ko zugegen ge- wesen sein. Malik soll Jessup zugesichert haben, daß er Moskau um Aufklärung in dieser Frage ersuchen werde. Ein Datum für ein neues Treffen ist noch nicht vereinbart worden. Man erwartet jedoch nicht, daß Malik vor Ablauf der Woche in der Lage sein wird, eine Antwort zu erteilen. Malik soll auch davon in Kenntnis gesetzt worden sein, daß nach Ansicht der Westmächte unter gewissen Voraussetzungen die Möglichkeit besteht, den vorgeschlagenen westdeutschen Staat in einen größeren Rahmen einzugliedern. Ein maßgebender westlicher Diplomat, der mit den Besprechungen über Berlin ver- traut ist, sagte gestern, laut UP voraus, daß die Vertreter der USA, Großbritanniens, Frankreichs und der Sowjetunion in- nerhalb einer Woche zusammentreten wür- den, um die Termine der Aufhebung der Blockade sowie der Außenministertagung zu bestimmen und die technischen Einzel- heiten für beide Aktionen festzulegen. Die erwähnte Persönlichkeit 8 als ches Datum für die Ausenministerbespre. e r Deutschland die letzts Mai- woche und als wahrscheinlichen Konferenz- ort Paris. 2 5 Präsident Truman vertrat gestern die Auffassung, daß die sowjetische Regierung bei den gegenwärtigen Besprechungen mit den Westmächten über die Aufhebung der Berliner Blockade aufrichtig“ handeln würde. Er erklärte vor Pressevertretern, er halte die Entwicklung für„ermutigend“ Wenn er(Truman) nicht davon überzeugt sei, daß die sowjetischen Behörden aufrichtig handelten, würde er die Besprechungen nicht fortsetzen lassen. a mög- Bonn oder Verhandlungen über Bundessitz noch immer unentschieden Von unserer westdeutschen Redaktion n Bonn. Heute vormittag werden in Bonn vor der Presse Ministerialrat Dr. Wan- dersleb,(LLandesregieung Nordrhein- Westfalen) und Stadtrat Fr. Fay Frankfurt) über die Vorzüge und Nachteile beider Städte als Bundessitz diskutieren. An- schließend soll der durch die Bundessitzkom- mission aufgearbeitete Bericht über die Vor- und Nachteile der einzelnen Städte, die sich beworben haben, der Presse bekanntgegeben werden. Zur Wahl standen die Städte Bonn, Frankfurt, Kassel und Stuttgart. Sie wurden auf folgende Punkte unter- sucht: a) Verkehrsverhältnisse: b) Woh- nungs verhältnisse; c) Nachrichtenübermitt- Fiooh:„Wende in der deutschen Landwirtschaft Importe dürfen nicht Agrar produktion zum Erliegen bringen Stuttgart. Unter einer überaus starken Beteiligung aller land wirtschaftlich inter- esslerten Kreise des Landes hielt der Bauernverband Württemberg-Baden seine diesjährige Hauptversammlung ab. In sei- ner Begrüßungsansprache wies Dr. Ströbele auf die beachtlichen Erfolge des vor zwei Jahren gegründeten Verbandes hin und sbrach sich u. a. für die Wiedererrichtung der Landwirtschaftskammern aus. Gerade die schaftskammern seien mustergültige Ein- richtungen einer berufsständischen Selbst- verwaltung gewesen. Zu der anhaltenden Landflucht äußerte Dr. Ströbele, dies sei nicht nur ein lohnpolitisches Problem. Landwirtschaftsminister Stooß nahm zu den aktuellen land wirtschaftlichen Proble- men Stellung und wies im Zusammenhang mit den derzeitigen Absatzschwie- rigkeiten vor allem bei Kartoffeln auf die Schweinebewirtschaftung und die Schweinepreise hin. Schon vor Wochen habe sein Ministerium der VELF in Frankfurt einen Plan unterbreitet, der dazu führen sollte, Schweine auf legale Art und Weise auf den Markt zu bringen. Stooß forderte eine klare Linie der Verwaltung für Wirt- schaft gegenüber der Landwirtschaft. Zur Frage der Importe erklärte er, hierbei müßten auch die Interessen der deutschen Erzeuger gewahrt werden. Es scheine ihm Württembergisch- badischen Landwirt- Von unserer Stuttgarter Redaktion sehr richtig, daß man im Rahmen der Ge- samtimporte eine richtige Aufgliederung und Planung vornehme. Die ausländische lebensnotwendige Hilfe dürfe nicht dazu führen, daß ein Teil unserer agrarischen Produktion zerstört würde, Es müsse alles daran gesetzt werden, daß die deutsche Landwirtschaft nicht zum Erliegen komme. In organisatorischer Hinsicht forderte Stooß eine einheitliche Ausrichtung aller land wirtschaftlichen Verwaltungen der Tri- zone mit einheitlichen Zuständigkeiten und Vollmachten. Er sei überzeugt davon, daß eine Wende in der deutschen Landwirtschaft angebrochen sei. Ueber das Schicksal der deutschen Bauernschaft werde schon in den. nächsten Jahren entschieden werden, und daher gelte es, sich schon jetzt vorzu- bereiten. In einem längeren Referat über den agrarpolitischen Weg Deutschlands gab der Präsident des deutschen Bauernverbandes, Minister a. D. Andreas Hermes, seinem Bedauern über die verschiedenartige Hand- habung der Bodenreform Ausdruck. Im Zusammenhang mit der Liquidation des ehemaligen Reichsnährstandes erklärte Dr. Hermes, der deutsche Bauernverband strebe einen noch stärkeren Zusammenschluß al- ler land wirtschaftlichen Vereine an, um noch wirkungsvoller für alle bäuerlichen Interessen eintreten zu können. 1 Sagte, schaltet werden, nach der anderen nur die- jenigen, die die Verantwortung für unter dem Hitlersystem begangene Vergehen trũü- gen. Die Nominierung der Treuhänder für die Ruhrindustrie sei an Hand einer Liste erfolgt, die von fünf verschiedenen deut- schen Organisationen aufgestellt worden Sei. 5 In Beantwortung eines weiteren Punktes vertritt der General die Ansicht, der deutsche Widerstand gegen die Demontage könne aus der Tatsache erklärt werden, daß die Ver- einigten Staaten im Interesse des europäi- schen Wiederaufbaues die Notwendigkeit des Verbleibens einer gewissen Zahl von Fabriken in Deutschland, die ursprünglich zur Demontage vorgesehen waren, aner- kannt hätten. Eine deutsche Wiederauf- rüstung würde die Pläne vereiteln, die die Amerikaner in Deutschland verfolgt hätten. Ihm selbst, so schreibt Clay, seien alle der- artigen Bestrebungen unsympathisch. Der General weist ferner darauf hin, daß sich ein wiedererwachender deutscher Nationa- lismus keiner Volkstümlichkeit erfreue und daher im Augenblick keine Gefahr bedeute. „Ich denke“, so schließt das Schreiben,„daß es antinazistishe und demokratische Deutsche gibt, mit denen man zusammen- arbeiten kann.“ Dreimächte-Berlin-Ausschuß Frankfurt. DENA) Ein Sonderausschuß für die Berliner Frage wurde von den UN- Delegierten Großbritanniens, Frankreichs und den USA in Lake Success gebildet. Die Delegierten stehen in ständiger Fühlung miteinander. Folgt Südafrika dem indischen Beispiel? London.(UP) In einer über BBC verbrei- teten Rundfunkrede hat der südafrikanische Munisterpräsident Mala n angaedeutet, daß die Südafrikanische Union eventuell Indiens Beispiel folgen und eine Republik innerhalb des Commonwealth werden könnte. Malan die Schwesternnationen seien un- abhängige, souveräne Staaten, und solange re Rechte nicht beeinträchtigt würden— „sogar ihr Recht, eine Republik zu wer- den“—, habe Südafrika nicht die Absicht, aus dem Commonwealth auszutreten. Auf dieser Basis wolle es seine Beziehungen zu den Schwesternationen im Commonwealth aufrechterhalten. Frankfurt? lung; d) Besatzungs behörde; f) Finenzie- rung. Hierbei wurde festgestellt, daß keine der Städte ein Neubauprogramm die Bundesregierung und die Bundesparlamente unterbringen könne. Eine Beschlagnahme als Auftakt der Bundesregierung Deutschland sei jedoch undenkbar. Wie aus dem Bericht hervor- geht, dürfte die Entscheidung zwischen Bonn und Frankfurt getroffen werden. Es wird festgestellt, daß Bonn zur Aufnahme der Bundesbehörden 3,8 Millionen DM be- nötigt, wovon der Bund 19 Millionen auf- zubringen hätte. Frankfurt jedoch bedarf 11 Millionen DM. Die laufenden Miet- kosten in Bonn würden, wie aus dem Be- richt hervorgeht, 37 000 DM betragen, wäh- rend sie in Frankfurt jährlich 950 000 DM ausmachen würden. Weiterhin wird auch das Wohnungsproblem in Bonn günstiger beurteilt als in Frankfurt. Zur politischen Entwieklung im Parlamentarischen Rat ist bervorzu- heben, daß ein„Großreinemachen“ begon- nen hat. Die Ausschüsse, die sich mit der Form des endgültigen Wortlautes des Ab- schnittes„Bundes finanz wesen“, die Artikel über den Bundesrat“ und der „Grundrechte“ befaßten, sind bis ge- stern abend zu den Ergebnissen gelangt, die es Wahrscheinlich machen, da Bgder Fahr- plan“ in Bonn eingehalten werden kann. Die Parteien haben gemeinsam eine Ab- machung beschlossen, derzufolge alle ein- gereichten und noch nicht behandelten An- träge zurückzuziehen sind. Im Anschluß an die inter fraktionellen Besprechungen sollen die Abgeordneten überprüfen, welche An- träge in das Grundgesetz von ihnen noch eingebracht werden sollen. Diese sollen bis Montag dem Sekretariat vorgelegt werden. Zu einer gewissen Ausein andersetzung dürfte jedoch noch die Frage des Wahl- rechtes führen. Hier haben die SPD-, die FDP- und die CDU/ CSU-Fraktionen neue Entwürfe in Arbeit, die bis zum Anfang der kommenden Woche gemeinsam durchge- sprochen werden sollen. Wie Prof. Carlo Schmid erklärte, wird es darauf ankom- men, die Wahlkreise zu verklei- nern und die Zahl der Abgeordne- ten für den Volkstag von 400 auf 300 herabzusetzen. ö a Ruhrabkommen in Kraft London.(DENA-AFP) Das Abkom- men über die Internationale Ruhrbehörde ist gestern im britischen Außenministerium unterzeichneten für die drei Großmächte, Bevin, der französische Botschafter in London, Rene Massigli, und der ameri- kanische Bevollmächtigte Julius Holmes unterzeichnete für die drei Großmächte, während die Londoner diplomatischen Ver- treter der drei Benelux-Länder für ihre Regierungen die Unterschrift leisteten. Entsprechend dem am 29. Dezember v. JS. veröffentlichten Text des Abkommens werden beauftragte Vertreter der sechs Länder demnächst zusammentreffen, um die Organisation und Errichtung der Behörde Selbst in die Wege zu leiten. l Zum französischen Vertreter bei der internationalen Ruhrkontrollbehörde wurde der französische Botschafter in Prag, Mau- rice Deje an. ernannt. Der Vertreter Groß- britanniens wird laut Reuter H. Vaughan Berry, gegenwärtig britischer Zivilgou- verneur für Hamburg, sein. Die erste Sit- zung der internationalen Ruhrbehörde wird von der britischen Regierung voraussicht- lich Anfang Mai nach London einberufen werden. Die Behörde wird dann ihren Ge- schäftsführer ernennen, ein Posten, der nach Auffassung gutunterrichteter Kreise an einen belgischen Wirtschaftssachver- ständigen fallen dürfte. Erleichterungen im US-Export nach Osteuropa Washington. DENA-REUTER) Das US- Handels ministerium hat die Aufhebung der Ausfuhrbestimmungen für mehr als fünf- hundert amerikanische Artikel bekannt- gegeben, die künftig ohne Genehmigung nach jedem Bestimmungsort der Welt, also auch nach Osteuropa, ausgeführt werden dürfen. Die aus„rein strategischen Grün- den“ erlassenen Ausfuhrbeschränkungen nach Osteuropa sind damit teilweise auf- gehoben worden. Unter den 500 genehmi- gungsfreien Ausfuhrartikeln befinden sich Wecker und Uhren, Eisenbahnschwellen, zahlreiche Holzerzeugnisse und Baumateria- lien, sanitäre Anlagen sowie Kühlschränke und Waschmaschinen. Nach Mitteilung des amerikanischen Handelsministers Charles Sawyer ist damit die Zahl der genehmi- Sungsfreien Exportartikel mehr als verdop- pelt worden. Diese Maßnahme diene der all- mählichen Normalisierung des Außenhan- dels, soweit er sich nicht auf Erzeugnisse von strategischer Bedeutung erstrecke. Logan zufrieden 577 New Lork.(UP) Der Direktor der deut- schen Industrieausstellung in New Vork, Wiliam John Logan, der sich im Flug- zeug nach Deutschland zurückbegeben hat, erklärte, die Ausstellung sei ein voller Er- folg gewesen. Sie habe der deutschen Indu- strie Aufträge von über 25 Millionen Dollar eingebracht. Amerikanische Firmen hätten Allein für mehrere Millionen Dollar Muster- Proben gekauft. Logan erklärte vor seinem Rückflug, die deutsche Ausstellung sei von 135 000 Interessenten besucht worden. Er werde dem amerikanischen Militärgouver- neur General Clay einen eingehenden Be- richt über die Ausstellung erstatten. 5 5 Keine Weiteren Regionalpakte Washington.(UP) Der amerikanische Außenminister Dean Acheson erklärte vor dem Außenausschuß des amerikanischen Senats, die Regierung beabsichtige ht, weitere Regionalpakte außer dem Nord- atlantikpakt abzuschließen. Er beantwortete damit eine Frage des republikanischen Se- nators Henry Lodge, der erklärt hatte, die Gegner des Pakts hätten behauptet, das dem Abschluß des Nordatlantikpaktes wei- tere Pakte für den Mittelmeerraum und den Fernen Osten folgen würden. 8 Acheson wandte sich auch Deutschlands Stellung zu und sagte:„gegenwärtig ist es nicht möglich, Deutschland in den Nord- atlantikpakt einzubeziehen“. Er wies dar- auf hin, daß das Waffenlieferungsprogramm im Zusammenhang mit dem Pakt nicht im Widerspruch zum Abkommen über die Ent- waffnung Deutschlands stehe. Acheson be- tonte, der Pakt enthalte keine besondere Bestimmung, die die Einbeziehung Deutschlands in Zukunft ausschließe. Gegenwärtig sehe er jedoch keine Möglichkeit, Deutsch- land in den Nordatlantikpakt aufzunen- men. Deutschland sei aber durch den Pakt soweit geschützt, da ein Angriff auf die Besatzungstruppen der Unterzeichnerstaaten als Angriff auf alle Teilnehmerstaaten des Pakts betrachtet würde. Auf Fragen von Senatoren antwortete Acheson, es bestanden 5 keinerlei Pläne, die Produktion des Ruhrgebiets zu Waffenlie⸗ fker ungen auszunutzen. Zintschenko löst Sobolew ab Lake Success.(UP) Der Generalsekretar der Vereinten Nationen Trygve Li e hat be- kanntgegeben, daß Arkady Sobole v (Sowjetunion) von seinm Posten als stell- vertretender Genralsekretär für politische und Sicherheits- Angelegenheiten zurückge- treten ist. Lie gab weiter bekannt, daß er Konstantin Zintsehenko, den bisheri- gen Sekretär der sowjetischen UN-Delega- tion, zum Nachfolger Sobolews ernannt Hat. Seite 2 MORGEN Freitag, 29. April 1949/ Nr. 2 Kommentar Freitag, 29. April 1949 Verfehlte Mission? Die Diskussion um Italiens K0l o- nien nimmt in den großen Zeitungen, in den politischen Kreisen und sogar in Privat- gesprächen immer noch den ersten Platz von Allen außenpolitischen Problemen ein. Da- bei kann man fast Woche um Woche fest- stellen, wie die Sympathien der Italiener kür England schwinden— wenn sie über- haupt je in breiterem Maße da Waren. Denn der Enthusiasmus für die Angelsach- sen, der genau vor vier Jahren, am Tage der„Liberazione“(Befreiung vom Faschis- mus und von der deutschen Besetzung) heute Staatsfeiertag seinen Höhepunkt erreicht hatte, flaute recht bald ab oder konzentrierte sich allein auf die Amerika- ner. Man soll nicht naiv sein und glauben, das hänge allein davon ab, weil die Ameri- kaner Italien helfen und weil die Engländer hier wegen ihrer„austerity“ unsympathisch sind. Austerity hin— austerity her— man würde sich damit viel eher abfinden als mit den ganz realen Gegensätzen; diese aber liegen in den politischen und wirtschaft- lichen Schnittpunkten: im Mittelmeer und in den nordafrikanischen Kolonien. Zwar ist das faschistische Schlagwort vom„mare nostrum“ begraben; doch kann kein ver- nünftiger Mensch leugnen, daß Italien über- völkert ist, wenig Rohstoffe besitzt und in seinen Kolonien Bedeutendes geleistet hat, was der gesamten westeuropäischen Zivili- sation zugutegekommen ist. Andererseits kann man der„Umanitaà“, dem Blatt der Sozialdemokraten, nicht bestreiten, daß es recht hat, wenn es gegen die„nationalisti- schen Rhetoren“ polemisiert,„die nicht zu- geben wollen, daß der Verlust der Kolo- nien mit dem faschistischen Krieg und sei- nem Verlust in Verbindung steht“. Daß ge- rade die Linkssozialisten am eifrigsten ins nationalistische Horn stoßen und den Mi- nisterpräsidenten de Gasperi als„rinuncia- tario“(„Verzichtleister“) bezeichnen, sei nur der Kuriosität halber vermerkt. Doch daran kann kein Zweifel bestehen: Die Mission des Außenministers Grafen Skorza bei den Vereinten Nationen und in Washington hat— wenigstens vorerst— zu keinem positiven Ergebnis geführt. Wahrscheinlich waren die Widerstände Groß- britanniens tatsächlich nicht zu überwinden — Amerika und Fankreich wären bekannt- lich zu ziemlich erheblichen Konzessionen bereit gewesen—; möglicherweise aber lag es auch an der Person des Verhandlungs- kührers selbst. So behauptete wenigstens außer der Opposition auch ein aufsehen- erregender Artikel im Blatt der christlich- demokratischen„Linken“. Denn das Interessante war, daß sowohl in Rom wie in Mailand alsbald Gerüchte auftauchten, Sforza solle durch einen an- deren Außenminister ersetzt werden. Nun wäre diesen Gerüchten wahrscheinlich we- niger Gewicht beizumessen, wenn sie nicht einer ziemlich weitverbreiteten Mißstim- mung der verschiedensten politischen Kreise gegen die Arbeit des Außenministers Aus- druck gäben. Daß Graf Sforza nach dem Abschluß des Atlantikpaktes einer der best- gehaßten Männer bei den Kommunisten und Linkssozialisten ist, bedarf keiner Er- wähnung; daß er seinen an sich nicht hohen Kredit auch bei den Rechtskreisen verloren Hat, nachdem die Washingtoner Kolonial- besprechungen die vielleicht übertriebenen Erwartungen nicht erfüllt haben, ist eben- falls klar. Wenn aber der Regierung min- destens nahestehende Männer Kritik üben, 80 ist das ein bedenkliches Zeichen. Natürlich werden bereits Namen für den hypothetischen Kandidaten genannt: Gron- chi selbst, der christlich- demokratische Un- terrichtsminister Gonella, der Republikaner La Malfa usw. Ob sie gegebenenfalls mehr erreichen könnten als Sforza, ist eine andere Frage, die man nicht unbedingt be- jahen möchte. Denn Sforza, unter dem Fa- schismus nach Amerika emigriert, erfreut sich dort eines ziemlich hohen Ansehens. Für Europa aber wäre es von nicht un- erheblicher Bedeutung,, wenn einer der rührigsten theoretischen und prakti- schen Verfechter des Europa- Gedankens fehlen würde. Dr. Horst Rüdiger(Meran) „Tänze und Cestalten“ Bel aller erneut zu konstatierenden schöpfe- rischen Wandlungsfähigkeit und dem Reichtum der körperlichen Phantasie Harald Kreutzbergs blieb es auch diesmal wieder offenkundig, daß seine tänzerische Kunst nicht so sehr durch technische Bravour oder gar durch überwälti- genden sinnlichen Charme besticht, sondern, wie am ersten Tag, vor allem in der bezwin- genden Klarheit und Schärfe der formalen Gestaltung ihren fruchtbaren Urgrund hat. Sühlichem Sentiment ist der Tänzer durchaus abgeneigt, doch verschließt er sich nicht dem großen pantheistischen Gefühl, das sich ihm (wie in Wilckens ‚Sternenlied') zu visionär-hin- tergründigen Plastiken formt, die gelegentlich („Hiobs Hader mit Gott“) geradezu Barlachsche Ausdrucksgewalt erhalten. Nicht weniger stark läßt sich Kreutzberg vom leicht und federnd be- wegten Rhythmus ergreifen, Dann wird er ein gut Stück zum Schauspieler, zum pantomimisch darstellenden Tänzer. Er braucht Maske und Kostüm als wesentliche Hilfsmittel. Das gibt dem Getanzten einen gewissen theaterhaften Zug, allerdings auch Farbe und Wirkung nach außen. Die Umbiegung gegebener Musikformen zu tänzerischen Eigenschöpfungen— bei ande- ren meist ein bedenkliches Unterfangen— wirkt bel Kreutzberg, in dessen Tänzen immer ein Gran kindhafter Naivität mitschwingt, wie das Natürlichste von der Welt. Er darf es wagen, vier kleine Klavier-Etüden von Czerny augen- blicklich ins rhythmisch bewegte Spiel der Glie- der zu übersetzen, oder zu einer Mozartmusik eine nächtliche Unterhaltung des weinseligen Li-Tai-Pe mit dem Mond tänzerisch darzustel- len, ohne zu verstimmen. Die außerordentlich vielseitige Ausdruckskraft seiner Hände, die mähenden oder mühlenflügelartig sich drehen- den Arme, das prätentiös Gestelzte leise ironi- slerender Bewegungsthemen(„Tanz des Zere- monienmeisters“) oder die ins Phantastisch- Dämonische hineingesteigerte Wucht der großen Gebärde(,„Teufelsbeschwörung“! und„Böser Traum“) zeigen in Vollendung jene Merkmale der bewundernswert gebändigten und— wo im- mer es sich ergibt— mit getanzten Bonmots Einkreisungsring um den Kern Chinas Wird Mao vollendete Der amerikanische Außenminister Ache- son hat, als er jede weitere militärische oder finanzielle Hilfe für China ablehnte, erklärt, man müsse erst abwarten bis die Staubwolke über dem Lande sich gesetzt habe und man die Entwicklung klarer über- schen könne. Dieser Staub wirbelt jetzt, Wo die Armeen Maos sich wieder in Be- wegung gesetzt haben, stärker denn je. Abe je Lage in diesem rätselhaften Lande enthält nach wie vor eine Reihe von Unbe- kannten. Daß die„gelben Roten“ oder die roten Gelben“ wirkliche Kommunisten und nicht nur soziale Bodenreformer sind, ist Allerdings nicht länger zweifelhaft. Ebenso, daß sie gewillt sind, auch den Süden, nach- dem der Verhandlungsweg scheiterte, mili- tärisch in ihre Gewalt zu bringen. Die besten chinesischen wie ausländischen Sachverstän- digen sind sich darin einig, daß sie die Mit- tel haben, dieses Ziel in etwa einem Jahr Nankings sind zu erreichen. Die Armeen desor isiert, und an einen Widerstand in den llionenstädten wie Schanghai ist kaum zu denken. Das Gebiet südlich der einzigen natürlichen Verteidigungslinie, des Jangtse, ist zudem vom Provinzialismus der verschiedenen Militärgouverneure und ihrer „privaten“ Armeen geschwächt, die nicht einmal Tschiang Kai-Schek fest in der Hand hatte. Dennoch hat sich die Regierung des Prä- sidenten Li zur Fortsetzung des Kampfes entschlossen. Und sie hat den nie wirklich abgerissenen Draht zum freiwilligen Exil des Generalissimus so verstärkt, daß bereits von seiner Rückkehr als Führer des natio- nalen Widerstands gesprochen wird. Hofft Kanton dabei doch noch auf die 1,5 Milliarden China-Hilfe, die von 50 amerikanischen Senatoren beantragt wurde? Oder speku- liert es darauf, daß Moskau nach den Er- fahrungen auf dem Balkan und nach der Tatsachen schaffen? Enttäuschung, die es bereits 1927 mit dem Kommunismus in China erlebte, kein Interesse daran haben könne, Mao zu stark werden zu lassen? Das Verhalten des Kreml, dessen Botschafter der erste war, der nach Kanton übersisdelte, als noch, nicht einmal die ganze Nationalregierung sich dort be- kand, und der die Lage ausnutzte, um mit dieser Regierung Verhandlungen über wirt- schaftliche Konzessionen in der riesigen rdwestprovinz Sinkiang zu führen, gab solchen Vermutungen Nahrung. Es zeigte sich das deutliche Bestreben, die sowjetische Position in China auch unabhängig von Mao auszubauen. Die Mandschurei, die völ- lig unter sowietischem Einfluß steht, die Aeußere und. Innere Mongolei, Tanu-Tuwa und nun noch Sinkieng, sind ein aus- gesprochener Einkreisungsring um den Kern Chinas, dessen Norden 1 15 5 I Pchön gseh Hantschen 1. Vͤ„ꝙ%ù 1 2———ů f FUKIEN Janngen 2 ——— Fufschao ———' Radioapparate im„Blitzexamen“ Roboteranlage produziert jede Minute ein Rundfunkgerät In England hat die erste„Robot-Fabrik“ der Welt die Produktion von Radiogeräten aufgenommen. Das Geheimnis dieses Pro- duktionskomplexes ist das sogenannte Elek- tronen-Meistergehirn, ein Elektronenröhren- Steuergerät in Verbindung mit einer ECME — Electronic Circuit Making Equipment— benannten Anlage. Diese Anlage liefert binnen einer Minute drei geschaltete und geprüfte komplette Radiochassis. In die auf solche Art zu 80 Prozent fertiggestellten Radiogeräte brauchen dann nur noch die Röhren und die Kondensatoren des Netzteils eingebaut zu werden— ein Handgriff, der in einer Minute ausgeführt ist. Der darauf- kolgende und letzte Arbeitsgang beansprucht ebenfalls nur noch eine Minute: durch eine automatische Einrichtung wird das Chassis in das mit Lautsprecher und Anpassungs- trafo versehene Gehäuse geschoben. Der Radioapparat ist fertig 5 8 Das hört sich geradezu phantastisch an Wie spielt sich nun der, Produktionsproseß im einzelnen ab? Dazu ist zunächst folgen- des zu sagen: Die Anlage hat die Form eines etwa 15 Meter langen, zwei Meter hohen und 50 Zentimeter breiten Gestells und setzt sich aus mehreren in Reihe auf- gestellten automatisch arbeitenden Werk- zeugmaschinen zusammen, die durch ein Förderband miteinander verbunden sind. Dieses Förderband beruht auf dem System zweier parallel laufender Gleitschienen, auf denen die Chassisplatten von Arbeitsgang zu Arbeitsgang— buchstäblich— sausen, je- doch nicht ohne zuvor die automatischen Prüfplätze passiert zu haben, die Zzwlschen den verschiedenen Arbeitsgängen eingebaut sind und die die vorhergegangene Fabri- kationsphase kontrollieren. Das ist, in gro- ben Umrissen, das Prinzip dieses umwälzen- den Fabrikationsverfahrens. 5 Und nun zu den Einzelheiten. Zuerst wird eine Chassisplatte aus Kunststoff ge- preßt. Hierbei sorgt eine sinnreiche Einrich- tung dafür, daß in die Platte gleichzeitig die Rillen und Aussparungen für die Schaltung und ihre Elemente und die Kondensatoren eingedrückt werden. Darauf wird die Grund- platte durch Sandstrahlen aufgerauht, wobei eine Photozelle nachprüft, ob die Aufrau- hung genügt. Dies ist deshalb besonders wichtig, weil die Qualität des späteren Cha- sis vom richtigen Rauheitsgrad der Platten- fläche abhängt. Die Kontrolle spielt sich so ab, daß ein Lichtstrahl die Konturen nach- einander abtastet und der Reflex eine Photozelle steuert. Fällt der Lichtreflex hel- ler aus als normal, so bedeutet das, daß die Rauheit der Oberfläche nicht genügt. In die- sem Falle setzt die Photozelle eine Um- steuerungseinrichtung in Bewegung, die die Platte zurückbefördert. Fällt die Kontrolle zum zweiten Male negativ aus, so wird auto- matisch die Maschine gestoppt und über- Prüft. Doch nun weiter zum nächsten Arbeits- gang. Die Platte hat den Prüfplatz ohne Be- anstandung passiert, und nun wird sie aus einer Spritzpistole mit einem dünnen Zink- überzug versehen, Dieser wird in den näch- sten drei Arbeitsgängen mit diamantbesetz- ten Schleiflöpfen an den Stellen, wo er nicht gebraucht Wieder weggefräßt. Der mächste Arbeitsgang: vorgestanzte und eben- falls durch die Photozellenkontrolle gegan- gene Fassungen werden der Platte zugeführt und auf ihr befestigt. Diese Fassungen neh- men dann die Röhren und Kondensatoren auf. Wenn das Ghassis so weit fertiggestellt ist, muß es eine elektrische Schlußprütung über sich ergehen lassen, die nicht weniger als 50 Einzelprüfungen umfaßt und dabei nur 20 Sekunden dauert. Ist dieses Blitz- examen bestanden, so wird die Platte einer Maschine zugeführt, in der die Widerstände gefertigt werden. Und nun folgt wieder eine elektrische Prüfung. Und damit ist das Chassis fertig, nachdem es noch— zum Schutze der Schaltelemente vor Feuchtigkeit — karblos lackiert worden ist.— Es folgen nun, wie schon erwähnt, die letzten zwei Arbeitsgänge, die noch von Hand geschehen missen: die Kondensatoren werden einge- setzt und angeschaltet und die Röhren auf- gesteckt, worauf das Gehäuse die ganze Ap- paratur aufnimmt. Um sich die richtige Vorstellung von der Bedeutung dieses genialen Produktionsver- fahrens machen zu können, muß man wis- sen, daß hier mit fünfzig Spezialisten eben- soviele Apparate hergestellt werden, wie in einer Fabrik mit Fliegbandfertigung, die fünftausend Mann beschäftigt. t= W von Mao und dessen Süden von einer eben- falls sowietfreundlichen Regierung Li-Ho beherrscht worden wäre. Ein solches China aus drei Blöcken 5 eine Konstruktion gewesen, die gut in die Moskauer Politik des „divide et impera“ teile und herrsche gepaßt hät Auch nerkwürdige Fall des Nankinger Botscl in Moskau, Dr. Fu, der sich zweimal weigerte, das Amt des Außenministers anzutreten,„weil ihm sein Leben lieb sei“, und schließlich nur auf Be- fehl seiner Reg g heimgereist ist— auf dem Umweg über London, statt über die mandschurische Grenze—, und dennoch von Wyschinski betont freundlich verabschiedet wurde, hatte zu denken g 8 1 Zukunft Chi- Waffen. Daß der nun eine ist, auf diesem „und daß sie zudem von d affe der not- wendigen sozialen Re men nach wie vor nicht den geri ten Gebrauch macht, ob- wohl das, wie Beispiel Maos zeigte, auch trotz der handlungen durchaus nas liegt jetzt die Nanking Kanton-Regi Gebiet kaum rung. Vor aus 10 möglich gewe t ihre Lage, mit oder ohne Kk. last aus- sichtslos erschs rd Formosa, für das sich auch die amerikanischen Strategen interessieren, ihre Zuflucht werden? Ist das„Reich der Mitte“ endgültig ins Reich der Fabel gewandert? Man wird es erst sagen können, un der Staub sich verzogen hat. Mao denfalls will voll- endete Tatsachen schaffen. R. Irrungen und Wirrungen bei den Grenzregulierungen Von unserem FMH- Korrespondenten in Amsterdam Bei dem Vollzug der niederländisch-deut- schen Grenzberichtigungen sind an ver- schiedenen Stellen Irrtümer vorgefallen. Im Norden des Landes, bei Ter Apel Pro- vinz Groningen), meinten die Einwohner des deutschen Grenzdorfes Wijmer, mit in das einzuverleibende Gebiet zu gehören, weshalb sie die von der Grenze in ihr Dorf führende Landstraße durch Umhacken der Straßenbäume und Aufreißen des Ziegel- steinpflasters verbarrikadiert hatten. Die Abwehrmaßnahmen erwiesen sich als un- angebracht, da die Holländer nicht er- schienen; Wijmer gehörte nicht in das zu besetzende Gebiet. Auch im Süden des Lan- des, in Vaals, erschienen entgegen ihrer An- kündigung die holländischen Besatzungs- behörden nicht. Es handelte sich um die Einverleibung eines Gebiets, das 600 deut- sche Bewohner enthält, im niederländischen Staatsanzeiger aber nur mit 110 Einwoh- nern angegeben war. Die an der Grenze auf marschierten hol- ländischen Besatzungstruppen erhielten im letzten Augenblicke aus Den Haag Wei- sung, die Besetzung nicht vorzunehmen. Man besetzte daraufhin nur einen schmalen deutschen Landstreifen von 250 m Länge, der unbewohnt ist, im niederländischen Staatsanzeiger jedoch nicht als zu beset- zendes Gebiet aufgezählt wurde. Es scheint, daß es sich bei der, die Besetzung des Haupt- gebiets abbestellenden Weisung aus dem Haag um eine Fehlorder gehandelt hat. Im Gebiete, von traten die einrücken den niederländischen Behörden statt auf die erwarteten 3500 deutsche Einwohner nur auf 2900; 600 Personen waren vor der Ein- verleibung nach Deutschland verzogen. In Elten, dessen männliche Bevölkerung zum großen Teil Arbeit in Emmerich findet, wurden diesen Grenzgängern Grenzpässe ausgestellt, damit sie ihrer Arbeit in Em- merich nach wie vor nachgehen können. Im Gegensatz zum übrigen Holland wird in den neubesetzten Gebieten das militärische Dienstpflichtgesetz vorläufig nicht in Kraft gesetzt. Ehten „Kleines Besatzungsstatut“ für Berlin Berlin. OENA) Die Kommandanten der Berliner Westsektoren einigten sich über das von einer alliierten Dreier kommission ausgearbeitete Dokument, das die Befug- nisse der Berliner Selbstverwaltung erwei- tert und die Beziehungen des Magistrats zur Kommandantur festlegt. Das Dokument ist den Militärgouverneuren zur Entscheidung übermittelt worden. Ueber die Einzelheiten des Inhalts wird gegenwärtig noch Still- schweigen gewahrt, Es lehnt sich unter Be- rücksichtigung der besonderen Berliner Verhältnisse im Prinzip an das Besatzungs- statut für Westdeutschland an. Wiedersehen mit Harald Kreutz berg kokett und witzig verzierten Kunst Harald Kreutzbergs. Die Mannheimer feierten die Wiederbegeg- nung mit dem Tänzer und seinem verdienstvol- len Begleiter Friedrich Wilekens mit jubeln- der Begeisterung.„ Heidelberger Volkstheater in Konkurs Nun ist es doch wahr geworden, wovon man zwar schon lange munkelte, was man aber doch nicht glauben wollte: über das Vermögen des „Heidelberger Volkstheaters“(ehemals„Bach- jlenz- Theater“) ist das Konkursverfahren eröff- net worden, Der Vorhang ist vor einigen Tagen zum letzten Male gefallen. Im November 1945 begann das Bachlenz-Theater seine erste Sai- son. Zugleich mit seinen„großen“ Brüdern in Heidelberg und Mannheim. Und hat sich, das darf man ruhig sagen, seither Wacker gehalten. Es hatte seine treuen Freunde nicht nur in seinem kleinen, entzückend hergerichteten Haus in Handschuhsheim, sondern ebenso auch in der „Landprovinz“ und nicht zuletzt in Mannheim. Und doch waren ihrer wohl zu wenig, um einen 80 kostspieligen Apparat finanzkräftig halten zu können. Es geht eben doch nicht ohne Subven- tionen, auch mit dem besten Willen und den wagemutigsten Geschäftspraktiken nicht. Qua- lität kostet Geld, und das war sehr knapp ge- worden zuletzt. Man warf die letzten Groschen auf die Operette und brachte so Inszenierungen zu Stande, die im Maßstab der zur Verfügung stehenden Mittel als hervorragend gelten durf- ten. Und der„Fledermaus“, der„Blume von Hawai“ oder auch der„Lustigen Witwe“ ent- sprachen im Scliauspiel als ebensolche Glanz- leistungen vorjähriger Spielzeiten„Der goldene Anker“ von Pagnol, Gerhart Hauptmanns un- verwüstlicher„Biberpelz“ oder auch Suder- meisters„Johannisfeuer“. Es War oft eine beglückend frische Atmo- sphäre um dieses Ensemble, Eine echte Volks- theaterluft, ungekünstelt, von irgendwelcher Zeit- und Bühnenproblematik noch nicht ange- kränkelt, lebendig in der Spannung zwischen jugendlich vitalem Eifern und mäßigend und ordnend wirkender Erfahrung. Es gelang nicht Alles, es konnte nicht alles gelingen. Und doch ging man immer wieder gerne hin K. H. 25 Jahre Deutsche Buch-Cemeinschaft „Jede Verbreitung von Bildung durch das Buch ist an sich schon fördernswert, um 80 mehr aber, wenn diese Bücher auf das Sorg- samste erlesen und ihre Auswahl nach künst- lerischen Gesichtspunkten erfolgt. Damit ist dem schlechten Lesen wirksam Paroli gebo- ten. diese große Gemeinschaft der Lesenden schafft ein Fundament, auf dem jeder einzelne weiterbauen kann.“ Vor 25 Jahren übermittelte Stefan Zweig diese Worte der Deutschen Buch- Gemeinschaft als Glückwunsch zu ihrer Gründung. Ein Viertel jahrhundert liegt dazwischen, ein Vierteljahrhundert des buchhändlerischen wie verlegerischen Erfolgs, den man heute im Jubiläumsjahr mit impo- santen Zahlen zu belegen weiß, Die Zahl der Leser oder Abonnenten oder wie sonst man die Teilhabenden an dieser Gemeinschaft des Geistig-Literarischen nennen will, wuchs bald von 250 000 der Anfangsjahre auf über 400 000 an. Unter den Autoren, deren Werke auf die- sem Wege in breite Volksschichten hineinge- tragen wurden, sind bis auf einige wenige Ausnahmen fast alle Dichter und Schriftsteller zu finden, die im geistigen Leben des Abend- landes Bedeutung erlangt haben. Deutsche, Engländer, Franzosen, Amerikaner Zeitge- nossen und, in besonderen Ausgaben, auch die Klassiker, Man hatte etwas zu bieten. und wer zu wählen verstand, konnte sich so eine kleine, erlesene und auch gut anzusehende Bibliothek erstehen. Bücher über Kunst und Wissenschaften, Biographien neben der ge- hobeneren wie der leichteren Belletristik. Ein Dienst am Leser, der letztlich auch ein Dlenst an der Sache, am Buch, an der Literatur war. 1 Das Buch ist heute, in der Nachkriegszeit, fast zu einem Luxusartikel geworden. Die aber tausend kleineren und größeren Privat- bibliotheken, die der Krieg zerstört hat, wer- den nur sehr, sehr langsam wieder zu er- neuern sein. Noch ist das Buch zu teuer und der Bücherfreund nicht kaufkräftig genug. Hier in die Bresche zu springen, wäre eine höchst dankenswerte Aufgabe der Deutschen Buch-Gemeinschaft. Was sie, zugleich mit der Jubiläumsschrift der„Lesestunde“ in ihrem Auswahlbändchen anbietet, ist vielverspre- chend und zeugt für die Ernsthaftigkeit und Intensität, mit der man— für die Westzonen in Hamburg— an den neuen Start herangeht. Kultur nachrichten Die Stadt Weimar hat Thomas Mann das Ehrenbürgerrecht angetragen. Zur Begründung wurde erklärt. Thomas Mann sei„Erbe des Goetheschen Geistes und dadurch besonders mit Weimar verbunden“, und seine Werke selen ip der Welt zum Inbegriff westdeutschen Wesens geworden.(dena) Das Württembergische Landesmuseum im Stuttgarter Alten Schloß wurde wieder eröff- net. Viktor de Kowa wurde zu einem Gastspiel an der„Freien Deutschen Bühne“ in Buenos Aires verpflichtet. Die Lehar- Villa in Bad Ischl, die der ver- storbene Komponist der Stadt vermacht hat, wird demnächst der Allgemeinheit als Mu- seem zugänglich gemacht werden. Der Intendant des Theaters der Stadt Gie- Ben, Adolph Rampel mann, wurde von der Stadtverwaltung fristlos mit der Begründung entlassen, er habe das Theater nicht so gelei- tet, wie es bei der Höhe der öffentlichen Zu- schüsse möglich gewesen wäre.,(dena) Der Rheinische Literaturpreis des Komitees zur Unterstützung der deutschen Literatur, (Französisch- rheinische Stiftung) wurde laut Südena im großen Rathaussaal in Koblenz ver- teilt. Bei der Feier waren Gouverneur Hettier de Bois-Lambert und Ministerpräsident Peter Altmeier zugegen. Den Rheinischen Literatur- preis erhielten: 1. Stefan Andres für das nenz — Reisenotizen aus Ostdeutschland Von Gerd Wein (Schluß) Der Friedhof der Frankfurter ist seh groß geworden. Auf vielen neuen Kreuzer stehen die Namen von Rußlandheimkehrem Bis auf deutschen Boden hatte sie ihr Wilk zum Leben gebracht. Nicht auf jeden Grabmal ist ein Name.„Hier ruht ein un. bekannter Heimkehrer“ oder„Hier ruht de Heimkehrer Erich“. Nur den Vornamen hatten die Kameraden gewußt. Viele Un. bekannte findet man darunter. Die Menschen in dieser Stadt sind seht arm, Ihre Bekleidung und ihr Schuhwerk sind schlecht. Die materielle Not und dg fehlende Sicherheit haben einen andere Menschen geformt. Schweigsam und be. drückt, fast verbissen, sind sie geworden, Manchmal sieht man sie an der Oder stehen und ihr Blick geht suchend zum anderen Ufer. Früher lag dort auch noch Deutsch land. Weiter nach Berlin. Man merkt es in Zug. Die Menschen werden unruhig. Id sitze in einem Wagen für„Reisende mt Traglasten.“ Rucksäcke mit Kartoftfeh und Möhren liegen dichtgedrängt anein ander.„Hoffentlich bekommen wir g durch“ sagt ein kleiner Junge und mein damit seinen Kartoffelsack. In Bernau id nämlich Kontrolle. Bernau. Der Zug hält. Die Polizisten kommen und kontrollieren nur die Aus. weise. Neben mir sitzt eine Fürsorgerin Sie ist aus Charlottenburg.„Warum haben sie keinen anständigen Ausweis fragt gie ein Beamter. Sie haben ihren Auswen von den Westsektoren.„Der ist ungültig Sie müssen mitkommen“. In Berlin fließt ein Leben, welches man diesem großen Trümmerhaufen gar nicht mehr zumutet. Wie in alten Zeiten bewegen sich im Bahnhof Friedrichstraße wieder die Rolltreppen. Die U- und S-Bahnen ind zu jeder Zeit gefüllt. Im rasenden Tempo wird Zone um Zone durchfahren. Man merkt es kaum. Der Wechsel geht schnell und selbstverständlich. Charlotten- burg ist britisch. Vor dem Bahnhof ist da Wimmeln eines Ameisenhaufens. Der Schwarzhandel blüht hier.„Ost- Wezt, Zigaretten, Schokolade, Schrippen“ flüstert man hier. Es wird gekauft und verkauft. Auf beiden Seiten des Brandenburger Tors kontrollieren Polizisten Fahrzeuge, Auf der einen Seite Ostzonen- und auf der anderen Seite Westzonenpolizei. Von der Siegessäule weht die Trikolore und aul der Siegesallee, steht die lädierte Promi- altpreußischer Vergangenheit. Im Hintergrund aber, in den ehemaligen Park- anlagen, da wo einst Rosen, Tulpen und andere Blumen standen, werden Mistfuhren zum Gemüsedüngen abgeladen, Jeder Quadratmeter Boden ist in den Westsek⸗ toren kostbar. Was heißt „Fünfte Nölonne““? In der letzten Zeit ist wieder elumal der Ausdruck„Fünfte Kolonne“ in erhön⸗ tem Maße in der Oeffentlichkeit aufge- taucht. Viele Leser werden sich dabei schon gefragt haben, woher er stammt und was er bedeutet. In den zu Hilfe genommenen Lexika wird man keine befriedigende Ant. Wort kinden. Dies ist aber auch kein Wun- der, denn der Ausdruck ist noch verhäl. nismähig jung. Als sich während des spanischen Bürger- krieges im Jahre 1937 die Truppen Fran- Fr. Nee. n S cos der in den Händen der Republikaner be- kindlichen Hauptstadt Madrid näherten, erklärte der General Queipo de Llano se: gesgewiß, daß sich seine Verbände in lier Marschkolonnen auf die Stadt zu bewegen aus Freunden dag eine„fünfte Kolonne“ 5 und Anhängern Francos innerhalb der Mauern der Stadt auf den Augenblick zum Losschlagen gegen die Republikaner warte ö noch annähernd zwei Jahre, bis die Hauptstadt in Francos Es dauerte damals zwar Hände fiel. Aber der Ausdruck„Fünfte Kolonne“ ist trotzdem in den Wortschatz eingegangen, um diejenigen Kräfte zu kenn zeichnen, die gegen den Staat und für seine Gegner arbeiten oder mit ihnen sympathi- sieren. H. W. W. K Werk„Die Hochzeit der Feinde“(1000 Puh, 2. Elsbeth Meyer für ihr„Tagebuch aus 5 frankreich“(1000 DI) und 3. Emil 8 chm id für„Fluch in Edelsteinen“(50 OU Außerdem wurden sechs Schriftsteller mit Uebersetiel. preisen ausgezeichnet. Radio Stuttgart sendet: Sonntag, 1. Mai: 9.00: Evangelische Morse“ feler, 11.00: Prof. Dr. H. Sultan:„Der Sinn 10 1. Mai“, 11.20: Das Meisterwerk, 15.00. Must zur Kaffeestunde, 17.00:„Mein Sohn Eduang Hörspiel von R. Morley und N. Langley, 19.00 Sport, 20.00: Volksmusik, 20.30: Neunte Sym phonie von L. v. Beethoven, 22.00: Tanzmus„ Montag, 2. Mai: 16.00: Bunte Melodien, 160 Wir besprechen neue Bücher, 17.00: Tes konten 18.00: Sport, 18.15: Für die Frau, 20.00: Schlage melodien. Dienstag, 3. Mai: 15.15: Klaviermusik 1 G. Winkler, 15.45: Seelmann-Eggebert:„ene Ibsen“, 17.15: Kleines Konzert, 20.00:„Pala strina“, musikalische Legende von H. 1 22.00: Tanzmelodien, 23.00: Musik 4 Seng Kompositionen von W. A. Mozart un mann. 1 Mittwoch, 4. Mal: 16.15: Nachmittagsten geg, 18.00: Sport, 20.00:„Die geliebte Stimme 0 matischer Monolog v. Jean Cocteau, 20.30: Fot zösische Kammermusik, 22.00:„Sous les ol de Paris“, 22.45: Das schöne Lied. 1 Donnerstag, 5. Mal: 15.00: Hausmusik. 1910 „Der besessene Erfinder“, 18.30: Wale r 0 dien von Franz Lehär, 20.00: Tanzmusik. 11 OMdus Berlin sendet, 22.00: Zum 80, Geburt tag von Hans Pfitzner, 23.30: Jazzmusik. Freitag, 6. Mai: 16.00: Nachmittags geog. Werke v. F. Mendelssohn-Bartholdy und Clier, v. Weber, 16.45: Wir besprechen neue 1 ud 18.00: Aus der Wirtschaft, 20.00: Mach 1 Neue lach! mit, 20.30: Symphonie-Konzert, 23.00: Ne Unterhaltungsmusik. 1300 Samstag, 7. Mai: 13.45: Sportvorschau, den, Volksmusik, 16.00: Neue Operetten ese ö 18.30: Bekannte Solisten mit Hubert delten 20.00: Metropol 1905, Hörfilm aus, N Tanz- Berlin, 22.00: Die schöne Stimme, 22.8 musik. nungen!“ Arbeit der * Der Ulmer Spatz baut sein Nest Grobe Ost-West-Achse geplant/ Siedlungsbau zuerst/ Entlassungslager für Heimkehrer „Wohnungen und nochmals Wohnungen — Hilf mit“. In grellroter Schrift leuchtet dieses Plakat von allen Straßenecken Ulms, in Versammlungen und Aufcufen hämmert der Oberbürgermeister seiner Stadt stets erneut diese Devise ein und als symbolische Geste klebt der Aufruf zum Wiederaufbau der Münsterstadt an den langen, zackigen Zeilen zerbombter Hàuser- reihen. Und die Ruinen überwogen zur Zeit der Kapitulation die Zahl der unbeschädig- ten Häuser. Zu 66 Prozent versanken die Winkligen Fachwerkhäuschen an der Blau, die stolzen Patrizierbauten im Schatten des Münsters, die gotischen Fassaden von Rat- haus, Kornhaus und Schwörhaus, aber auch endlose Straßenfluchten der neueren Stadt- viertel in Schutt und Asche. Am 17. De- zember 1948 gedachte Ulm zum ersten Male in einer offiziellen Feier des vierten Jah- restages der Zerstörung der Stadt. Wie ein Mahnmal erhebt sich über all dem Trümmergebälk fast unangetastet von 1 Schrecken des Krieges das Münster. Wie edelstes Filigran zeichnet sich die Silhouette des Turmes gegen das frühlings- hafte Seidenblau des nachösterlichen Him- mels ab. In der Ewigkeit des Münsters sehen die Ulmer die bindende Verpflich- tung, aus der Trümmerstarre der ersten Kapitulationsjahre beraus wieder zum aktiven Aufbau ihrer geliebten Stadt zu kommen.„Wohnungen und nochmals Woh- f Der Ruf der Stadtverwaltung blieb nicht ungehört. Wenn sich auch zu- nächst noch zögernd Mark zu Mark in den Spendenfonds fand, wenn auch der Absatz der Bausteine zu 100 DM mit Verzinsung vom zweiten Jahre ab und der Möglichkeit einer Rückzahlung A fünf Jahren schlep- pend war, so trug och in unermüdlicher Ulmer Spatz Hälmchen um Hälmchen zum Bau seines neuen Nestes zusammen. Die Stadtväter machten sich auf den Weg, um bei gutsituierten Bürgern Spenden einzuholen und mancher Hand- Werker erklärte sich bereit, Zimmermanns- arbeiten oder Malerarbeiten kostenlos für das Wohnungshilfswerk zu übernehmen. in wenigen Tagen werden Zehntausende von Streichholzpackungen in den Ulmer Handel kommen, deren Mehrpreis dem Auf- bau zugute kommt. Mit Spannung, die allerdings eine gewisse skeptische Reser- viertheit nicht ganz zu überdecken vermag, erwartet Ulm den ersten Spatenstich zum neuen Wohnungshilfswerk, der zu Beginn des Mai erfolgen soll. Wenn das Wobhnungshilfswerk mit kom- munalen und staatlichen Zuschüssen den Wohnungsbau auf breiter Basis auch für minderbemittelte Bürger ermöglichen will, 80 hat sich doch auch in den vergangenen Jahren manche Baulücke bereits geschlos- sen. Allein 1948 konnten 721 Wohnungen fertiggestellt werden. Für das laufende Jahr wird durch die Mittel des Hilfswerks Allein ik 5. von 600 Wohnun- 5 die Une 8 sollte man a uf bauen oder sich über historische Traditionen hinweg zu neuen Bau- linien entschließen. Es war ein Eereignis, das jeden Ulmer Bürger beschäftigte, als im letzten Quartal des verstrichenen Jahres die Entscheidung fiel. Einstimmig billigte der Gemeinderat die Planung einer großzügigen Ost-West-Achse von den Gleisen des Bahn- hofes her durch das einst so heimelige„Alt Venedig“ drunten an den Ufern der, Blau bis hinüber in die Oststadt, wo der Anschluß an die Ausfallstraßen gefunden wurde. Dern Münster bleibt eine friedliche Abgeschie- denheit vom Wirbel des Alltagsverkehrs erhalten und die Bebauung des Münster- platzes wird diesen Charakter sogar noch unterstreichen. Wenn auch erste Fassaden schon in der Fluchtlinie der neuen Achse zu erstehen beginnen, so wird der Abschluß der umfassenden Aufbauarbeiten im Ulmer Stadtkern noch manches Jahr auf sich Warten lassen. 5 5 Das Tempo im Aufbau der Stadt nimmt zu; auch in Ulm blieb das Wunder der D- Mark nicht aus. Aber die Enge des Raumes ist weder durch Planung oder Tatkraft zu Fr. Fr. W. Poggenpohl Sriugo das alte Ulm ae sprengen. Nahe treten die Berge der Alb an die Stadt, im Süden bildet die Donau zu- Sleich die Landesgrenze nach Bayern, und einzig der Osten würde Raum gewähren. Doch Ulm braucht Industriegelände, und die Wasser verhältnisse am östlichen Rande der Münsterstadt verbieten die Anlage nennens- Werter Fabrikationsstätten. Mit steigender Sorge verfolgen die Stadtväter das Abwan- dern alter Ulmer Werke auf das bayrische Ufer der Donau, auf dem mit aufmerksamer Rivalität die Schwesterstadt Neu-Ulm groß- zügig Grundstücke und Verkehrsanschlüsse bereit hält. Seit Februar ist Ulm wieder zum Mittel- Punkt der Heimkehrertransporte geworden, die entlassene Kriegsgefangene aus Rußland bringen. Hier in der Münsterstadt schlägt täglich wieder für Hunderte die Stunde der Freiheit. Mit dem Bilde des Münsters im Herzen werden sie aus der Donaustadt zu den Ihren heimkehren und sie werden dann Vielleicht auch einmal in ihren Erzählungen davon berichten, daß sie in Ulm trotz aller Ruinen eine Stadt antrafen, deren Leben Wieder pulst und die sich ehrlich um die Heilung der Wunden müht, die der Krieg ihr noch in letzter Stunde schlug. By Im Gestrüpp der Pfalz-Projekte Wiedergutmachung Die Pfalz-Frage ist seit 1945 kast ohne Unterbrechung Gegenstand heftiger Debat- ten und Meinungsverschiedenheiten ge- Wesen. Durch die Zoneneinteilung wurde die bayerische Pfalz von ihrem Mutterland Bayern getrennt. Das war auch bei der Stadt Lindau im Bodensee der Fall. Dort wurde aber durch eine Vereinbarung mit der französischen Besatzungsmacht ein beson- deres Statut geschaffen. In der Pfalz lagen die Verhältnisse von Anfang an anders. Die französische Militärregierung schuf den Verwaltungsbezirk Hessen-Pfalz, und nach der Konstituierung des Landes Rheinland- Pfalz erhielt der frühere bayerische Kreis Pfalz eine Provinzialver waltung. Die Bestre- bungen, der bayerischen Pfalz die bayerische Kreis- und Kommunalverwaltung zurückzu- geben, scheiterten am 6. November 1947 an dem einmütigen Beschluß des Landtages Rheinland-Pfalz. Damit war der erste Ver- such, die Pfalz für 2 8 zu retten, 1 schlagen. Die Zugehörigkeit der pfalz zum Rhein- land wurde aber von der pfälzischen Bevöl- kerung ohne Unterschied der Parteipoliti- schen Orientierung als eine„Zwangsehe“ empfunden, bedingt durch die Zoneneintei- lung und die außergewöhnliche staatsrecht- liche Situation nach der Kapitulation von 1945. Die Staatsrechtler haben nachzuweisen versucht, daß die Pfalz nach wie vor zu Bayern gehört und daß es nur eine Wieder- gutmachung nationalsozialistischer Willkür auf staatsrechtlichem Gebiet wäre, die Pfalz an Bayern zurückzugeben. So scheint man auch heuteée noch die Pfalz-Frage in den bayerischen Ministerien zu beurteilen. Vor nicht allzu langer Zeit, anläßlich des Mini- sterpräsidententreffens in Hamburg, konnte man hören, daß der Ministerpräsident von Rheinland- Pfalz keine Einwendungen ge- macht habe gegen die Bestallung von Pfalz- Referenten bei der bayerischen Ręgierung in München. In der Pfalz ist diese Nachricht mit einigem Befremden aufgenommen wor- den. Das roch verdächtig nach einer kolo- Nialen 8 der Pfalz durch bayeri- ischen sind. Welche Fülle von Fragen. erfolgreichen Oelbohrungen von Worms und Der e eee Teil der pfälzischen Bevölkerung denkt jedenfalls realistisch und gibt sich keinerlei IIlusionen hin. Eine natürliche Entwieklung der politischen Ver- hältnisse ist in jedem Falle einer künst- lichen vorzuziehen. Sicherlich wäre es für die Pfalz wünschenswert, wenn sie selbst Kristallisationspunkt werden könnte. Dazu fehlen jedoch so gut wie alle Voraussetzun- gen. Es fehlt vor allem ein geistiger Mittel- punkt, etwa in Form einer Universität. Von interessierten Kreisen wird sofort Auf Mainz verwiesen, Wo die Besatzungsmacht die alte Gutenberg- Universität neukonstituierte. An- dere verweisen auf das viel näherliegende Heidelberg mit der ältesten deutschen Uni- versität, das zudem den Vorteil hat, Resi- denz der Kurpfalz gewesen zu sein. Eine Restaurierung der traditionsreichen Kur- pfalz hat bei der pfälzischen Bevölkerung viele Sympathien. Für eine solche Lösung sprechen auch die lebendigen Bande zwi- schen der rechts- und linksrheinischen Be- völkerung. Und wenn von seiten der baye- rischen Regierung in München erklärt wurde, keine bayerische Regierung könne einen Verzicht auf die Pfalz aussprechen, mit der Bayern seit 700 Jahren verbunden Eine verdammt sud amerikanische Geschichte . by* Morgen“, 32. Fortsetzung In langen Stunden klärt sich das Geschäft aber, Teile werden schon wieder in den ald entlassen. Der Rest muß auf die Be- hendlung am nächsten Tage warten. Jeder rühmt sich seiner Taten und nun beginnt das Fest. Ein paar Löffel Wasser genügen zur Verschönerung und der erste Trago kann rollen. Oh, Freund, was kann ein Mensch doch essen, das ist eee Was wir essen 5 nnen! Schön, wir haben seit heute morgen üchts mehr gesehen, aber deshalb sollte man ht einen halben Ochsen allein verspeisen wollen. Auf allen Sitzgelegenbeiten verteilt ich die mannhafte Reiterschar und das Messer zerfetzt Fleischbrocken enormer Aus- maße. Fladenbrot, schneeweiß mit einge- backenen Eiern, geht pfundweise hinterher und dann immer hübsch ein Trago, damit ie Sache auch rutscht. Langsam aber stetig erscheint die Damen- welt, teils sehr vornehm, teils drüben aus dem kleinen Rancho, aber alle lachend und len Tanz erwartend, die ersten Guitarren lingen an. Gequetscht singt die alte Rose ue ersten Verse einer Cueca und da pringen die Tücher aus den Taschen, die Poren rasseln— la cuecal! Gröhlend, lallend und mit schönen Reden ten wir auf unseren müden Gäulen in der . lach Hause— für ein paar Stunden Der Rodeo, der Rodeo— zwei, drei, 8 Verlagsges. m. b. H., Mannheim vier Tage 5 ein echter Rodeo und dann muß auch, noch nachgefeiert werden— und bald ist ein anderer Nachbar dran. Meinetwegen, jeden Tag ein Rodeo— 10 mejor de las fiestas 1 1 Ein Lied— ein Loblied dem Pferde! Also ich werde nicht lyrisch, keine Bange, aber ich liebe Pferde, seitdem ich den ersten Karl May gelesen habe. 8 Natürlich haben Sie das beste Pferd, gnädiges Fräulein, jeder hat das beste Pferd. Und weil sie alle gelobt werden, so muß man schon glauben, daß es was auf sich hat, mit diesem Pferdespleen. Und nun erst dieser chilenische Sattel! Wunderschönes Ding, das, wiegt so seine 80 Pfund und ist eigentlich ein Klubsessel. Unten auf dem Pferderücken drei dicke Filze, dann der Bock, dann ein Leder, dann zwei doppelte Schaffelle, wieder ein Sitzleder und um das ganze herum ein breiter Gurt. Aber wenn man nun in diesem Klub- sessel auch noch faulenzt, das heißt, nicht korrekt reitet, und das ist bei den vierzehn bis sechszehn Stunden täglichen Reitens auch nicht gut zu erwarten, dann rutscht dieser Berg an Decken und Fellen auf der armen Haut herum und der Gaul ist durchgeritten. Morgens i im Corral passe ich schon immer auf wie ein Schießhund, wenn die Herren Satteln, ich meine die Hirten. Dann zieht sich manchmal so ein Gaul wie eine Wurst lang. 8 schmerzt der frische Sattel und oder Angliederung? sei, so könnte man von seiten der Pfälzer erwidern, daß diese Bindung 600 Jahre lang zwischen Kurpfalz und Bayern bestanden habe, aber nur etwas über hundert Jahre zwischen der linksrheinischen Pfalz und Bayern. Die Bindungen der Pfalz zur Kur- Pfalz sind also älter und haben den Vorzug, den gegebenen Verhältnissen Rechnung tra- gen zu können Quo vadis, Palatia?— das ist die Frage, die immer wieder in politischen Gesprächen auftaucht und die in Koblenz sicherlich ebensoviel Kopfzerbrechen verursacht wie in München oder Stuttgart oder Mannheim- Heidelberg. Wer am Ende der lachende Ge- winner ist, das weiß im Augenblick noch niemand— was uns jedoch nicht veranlas- sen wird, ähnlich dem Fußball- Toto einen Wett-Kampf zu entfachen. In der Pfalz hat man das unangenehme Gefühl, daß jede Lösung der Pfalz-Frage, so wie sie sich bis jetzt präsentieren, für„die anderen“ einen Gewinn, einen Zuwachs bedeutet, während die Pfalz, Wo immer sie an- oder rückge- gliedert wird, das fünfte Rad am Wagen sein wird. nb. Wachenheim an der Weinstraße Ein Hauptort des pfälzischen Edelweinbaus Foto: Beix an den reichbesonnten Hängen der Haardt Niobium- ein kostbares Metall aus dem Kaiserstuhl Eines der charakteristischsten Merkmale der europäischen Landkarte ist die gewal- tige Senke, durch die der obere Rhein zwischen Basel und Mainz dahinströmt. Ueber Entstehungsweise und zeit dieses tektonischen„Grabens“ schien man sich längere Zeit ebenso klar zu sein wie über Art und Mächtigkeit der in ihm zur Ab- lagerung gekommenen Gesteine. Eine An- zahl tiefer, zur Erschließung von Erdöl- führenden Schichten niedergebrachter Boh- rungen hat jedoch in neuester Zeit gezeigt, wie gering doch eigentlich noch unsere Kenntnisse des tieferen, von jungzeitlichen Schottern und Sanden des Rheinstroms überdeckten Untergrundes dieses Gebietes Osthofen aufgeworfen haben— hier ergab sich allein für das Aquitan und Miocaen eine Mächtigkeit von über 1200 Metern gegenüber den bislang angenommenen einigen hundert Metern— legte Professor W. Wagner Oarmstadt) in seinem glän- zenden Vortrage anläßlich der 70. Jahres- tagung des Oberrheinischen Geologischen Vereins zu Freiburg i. Br. den versam- melten 150 Geologen, Mineralogen und Erd- ölfachleuten, unter denen sich auch Schwei- zer und Franzosen befanden, dar. Die Tatsache, daß die Tertiärschichten des Rheintalgrabens Erdöl enthalten— das Oel von Pechelbronn ist bekannt, und bei Bruchsal hat man vor dem zweiten Welt- kriege eine ganze Anzahl erfolgreicher, wenn auch nicht ergiebiger Bohrungen nie- dergebracht— läßt die großen norddeut- schen Oelgesellschaften auf ihrer Suche nach neuen deutschen Lagerstätten in zu- nehmendem Maße ihre Blicke zum Rhein- tal wenden. Es ist hier infolgedessen in naher Zukunft mit einer verstärkten Bohr- tätigkeit zu rechnen, deren vermutliche Er- gebnisse man jedoch sehr zurückhaltend beurteilen muß. Auf größeren Exkursionen in der Zeit garantiert hat er ein Loch im Buckel wie eine Untertasse. Der Chilene nimmt es meist nicht tragisch und so ein Tierschutzunter- nehmen würde ja auch nicht recht in die Pampa passen, aber man kann manches ver- hüten und die Gäule danken es. Meiner ist durch— ich brauche einen Neuen. Sie sind alle etwas durchgeritten und noch eins, ich habe gestern wieder den braunen Wallach droben am Cerro gesehen. Ich muß ihn haben. Er ist dreijährig, vielleicht noch ein biß- chen jung, aber ein tolles Pferd. Zugeritten ist er nicht, und ein Lasso hat er nie ge- spürt, viel weniger Trense oder ähnliches. Es wird nur hart hergehen, wenn ich ihn bald haben will, also in chilenischer Manier zugeritten. Nun, er wird auch das verdauen. Ich bespreche die Sache mit Fausto. Er reitet nach Coja zum Alten und der hat auch nichts dagegen. Den Gaul kann ich haben, er kostet nicht viel, er kennt ihn nicht. Nachmittags reite ich noch einmal aus, um ihn zu suchen. Ich komme zur großen Koppel an dem Eukalyptuswäldchen und da steht er wieder. Herrlich lang, mit breiter Brust, tiefbraun das Fell. Der Kopf kurz, ein wenig stark ramsnasig, aber wunderbare Muskeln und trockene Knochen. Zum leiden- schaftlichen Rennen sind diese Fesseln ge- baut und wenn er wegtrabt, so stehen seine Vorderbeine wie Boxerarme in der Luft. Die Mähne schlappert über dem geraden kurzen Hals, beinahe wie ein Hengst. Ich muß ihn haben. Ein paar Tage später haben wir Zeit. Wir brauchen noch einen Kollegen, einen com- panero, wissen Sie. Das ist ein Spiel zu zweien und zu dreien. Wir treiben ihn von der Koppel, in den Corral und er läuft auch ganz willig vorne weg, immer die eine Kopf- seite ein wenig zu uns gewandt, sichernd, aber auf die Tranca am Corral fällt er prompt herein, der Ahnungslose, und steht 8 in der Ecke des großen Gevierts. 5 allein die vom 20.— 23. April wurden die Kongreß-Teil- nehmer mit einigen bedeutungsvollen, zum Teil erst in neuester Zeit bekannt gewor- denen Lagerstätten bekannt gemacht. Der Kali-Bergbau im Rheintal ist noch recht jung. Als die Gewerkschaft„Gute Hoff- nung“ 1904 bei Mühlhausen im Elsaß eine Tiefbohrung auf Kohle und Erdöl abteufte stieß man zufällig auf ein mächtiges Stein- salzlager, das von zwei Sylvinitzonen be- gleitet war. Bald setzte hier eine reger Abbau ein. Die(übrigens 1912 und 1913 durch Tiefbohrungen bei Buggingen und anderen Orten bejahte) Frage nach dem Vorkommen von Kalisalz auch auf der badi- schen Seite hatte bis 1918 eher nur wissen- schaftliches Interesse. Nach Verlust der elsässischen Lager ging man dann 1922 an die Abteufung einer Doppelschachtanlage bei Buggingen, aus der seit 1926 eine be- achtliche Förderung erfolgte. Die heutige Produktion des Werkes, das vor dem Zu- sammenbruch bis zu 80 000 Tonnen Rein- kali jährlich zu liefern im Stande war, liegt trotz des hohen Düngemittel- Bedarfes noch bei etwa 50 Prozent dieser Zahl. Der im Dritten Reich forcierte Abbau auch niedrigprozentiger Eisenerze der Jura- Formation hat im Jahre 1937 bei Ringsheim, etwa 30 Kilometer nördlich Freiburg, zur Aufschließung eines elf bis zwölf Meter mächtigen Erzlagers im unteren Dogger geführt, dessen Ausbeutung auch heute noch für die westdeutsche Stahlindustrie weiter- geführt wird.“ Denn wenn auch der Eisen- gehalt mit 20 bis 24 Prozent noch unter dem der Württembergischen Doggererze liegt, so überragt es jene doch qualitativ infolge seines hohen Kalk- und niedrigen Kiesel- säure-Gehaltes, wodurch es für die Ver- hüttung besonders geeignet ist. In den wenigen Jahren seines Bestehens ist hier im Tagebau ein überaus eindrucksvoller und auch wissenschaftlich hochinteressanter Auf- schluß entstanden, der im Rheintal ohne Beispiel ist und nun zum ersten Male einer Aufgeregt sucht er in der Ecke eine Flucht- möglichkeit und trabt an den Hecken ent- lang, nein, du bist gefangen. Fausto macht sein Lasso fertig und schon hängt er dran. Wir treiben ihn an den Pfahl in der Mitte des Corrals. Und die lange Seite des Lassos kliegt hier einmal herum, nun ziehen und treiben und— bums steht er auf einen halben Meter mit der Nase am Pfahl. Ich steige ab und gehe ruhig an ihn heran, er zittert vor Aufregung. Holah. hooolah, holaah, nein, er zittert und springt und versucht 2u steigen, das Lasso hält ihn fest am Pfahl, da ziehe ich meinen Rock aus und werfe ihn über seinen Kopf. Nun ist er blind und wird auch ruhig. Nur sein Kreuz ist bucklig und er drückt den Kopf herunter. Jetzt ist alles ein Minutenspiel. Wir reißen meinen Sattel vom Gaul herunter und mit Schwung bekommt er nun die ganze Ladung auf den Rücken. Er sackt ordentlich zusammen vor Angst und Scheu und den Moment benutzt auch Fausto und reißt den Gurt durch die Beine und zerrt ihn fest. O Gott, wie er steigt, er schlägt und steigt wie ein Ziegenbock und nun nehme ich auch den Rock herunter. Langsam geht Ricardo jetzt heran und hält hinter seinem Rücken das Zaumzeug versteckt. Er spricht ruhig, besänftigend den armen Schinder an, der ängstlich den weiteren Quälgeist an- kommen sieht und der Todesängste um dies fürchterlich Ding auf seinem Rücken aus- steht. Ricardo ist nun hinter seinen Ohren und plötzlich hat er ihm auch mit einem Zug das Gebiss eingesetzt und zieht das Kopf- zeug über die Ohren. Den schweren, ge- klochtenen Zügel binden wir nun an den Pfahl und so kann er sich erst einmal amüsieren. Der Braune tobt fürchterlich, aber er hängt nun mal mit dem Kopf best und wir machen ihn erst recht scheu. Er soll mürbe werden. Wir schlagen ihn mit den Röcken hinten auf, dann stürzt er vor Ergebnisse neuer Lagerstätten- Untersuchungen im Rheintal 80 großen Gruppe von Fachleuten Were führt wurde. Als in der Tertiärzeit glutflüssige 123 massen an den durch Aufreißen des Rhein- tal-Grabens gebildeten Spalten empordran- gen und den Kaiserstuhl- Vulkan auftürm- ten, da schleppten sie mit sich eine große den durchbrochenen Schichten entstam- mende Kalkscholle und verwandelten sie durch ihre Hitze durch und durch in kri- stallin-körnigen Marmor, der stellenweise eine wahre Schatzkammer an seltenen Ele- menten darstellt. So ist in neuester Zeit vor allem das Mineral Koppit, das den Marmor von Schelingen zu 0,2 bis 3,0 Pro- zent erfüllt und bereits seit langem eine mineralogische Berühmtheit ist, durch sei- nen Reichtum an Niobsäure(durchschnitt- lich 60 Prozent) auch in technischer Hinsicht von großer Wichtigkeit geworden. Abge- sehen von seiner steigenden technischen Bedeutung als Legiermetall ist das seltene Element Niob auf Grund anderer, erst neu- erdings festgestellter Eigenschaften für die Radiotechnik sowie wärmestrahlenempfind- liche Apparaturen Radargeräte) von höchster Bedeutung. An seinen meisten Fundorten kommt Niob zusammen mit dem ebenso seltenen Element Tantal vor. Da es nun von diesem technisch nur sehr schwer trennbar ist, sind die tantalfreien Vorkommen— und deren gibt es außer dem Kaiserstuhl nur noch. eines in Norwe gen, im Ural und in Australien— von ganz besonderem Wert. Das Vorkommen des Biobhaltigen Marmors im Kaiserstuhl ist in jüngster Zeit im Auftrage des Badischen Geologischen Landesanstalt sowie der Frei burger Universitäts-Institute genau unter- sucht worden. Da die Vorräte auf mehrere hunderttausend Topnen Rohmaterial mit einem Minimalgehalt von 0,2 Prozent Niob Hentexyd geschätzt werden, ist anzuneh⸗ men, daß in Bälde eine erheblich verstärkte Gewirnung des in der ganzen Welt gesuch- ten Metalles einsetzen wird. Dr. G. e gegen den Pfahl, steigt auf, wir kommen Von vorne, er springt zurück und zerrt ver- zweifelt an Lassoschlinge und Kopfzeug. Er kaut wie verzweifelt an der Trense herum. 1 endlich steht er ruhiger, aber zitternd a Jetzt sitzen Ricardo und Fausto wieder auf, die Nähe der anderen Pferde machen den Braunen auch ruhiger. Sie nehmen ihn hart zwischen sich und lösen das Lasso, das Kopfzeug. s Das ist der Moment. Eine günstige Se kunde abgepaßt und schon biegt einer de beiden ab und macht Platz. ich sitze ihm im Sattel und nehme das Zeug auf. Schnell reitet Ricardo wieder heran,. Zwischen den beiden Pferden springt er nun wie verrückt hoch, aber der Sattel sitzt und aus einem chilenischen Sattel bringt einen auch ein harter Sprung so leicht nicht heraus. Schlim- mer sind schon seine Wendungen. Er bockt, springt, wirft den Kopf herunter, sackt auf die Beine und geht steil auf allen Vieren Wieder hoch, mit gekrümmten Buckel, abe wir lassen nicht locker. Links und rechts Wird er gehalten, daß er immer zwischen den Pferden springen muß, und das Gewicht oben bleibt sitzen, da prescht er endlich los Flucht ist die Waffe des Pferdes und darauf haben wir gewartet. Die Corralpforte i weit offen, hinaus geht es im tollen Tempo, immer die beiden neben mir, mein Brauner zwischen beiden und meinen Beinen. leh spore ruhig ein wenig, damit er wilder rast Die grogen Gauchosporen sind nicht scharf, sie drücken nur ein wenig und wirken mehr durch ihr Geklimper als durch die Zacken Wir galoppieren auf der breiten Preiber- straße nach Coya. Da kann er nun laufe Die Zunge hängt ihm längst aus dem Halse, er schäumt wie ein junger Barbierlehrling und das Fell trieft von Schweiß. Weiter, weiter, Er wird schon langsamer. Sein Galopp wird ruhiger und ergebener. 1 ein Vietelstündchen mein Junge? S 3 ccc 2 r MANNHEIM- LUDWIGSHAFEN Freitag, 29. April 1949/ Nr. 73 Fünfundzwanzig Jahre Luise-Scheppler-Heim Verständnisvolle sozialpädagogische Arbeit an fehlgeleiteten Mädchen Bezaubernd wie ein Sanatorium liegt es in Handschuhsheim, das Mannheimer Luise- Scheppler-Heim, das nach mancherlei K rrfahrten hier gelandet ist. In dieser 1a aftlicehen Umgebung, mit diesen schönen Ausblicken aus jedem Fenster, muß es hier eigentlich jedem gefallen, und um so mehr, als das halboffene Heim durchaus nicht„Anstaltscharakter“ trägt. Die hellen, sehr freundlichen Schlafzimmer mit zwei bis höchstens sechs individuell aufeinander abgestimmten Insassen, machen einen ganz„privaten“ Eindruck. Und auch der Waschraum mit den weißen Porzellan- 8 Waschbecken für die 25 bis 30 Mädchen, die das Heim jeweils beherbergt, kann sich sehen lassen. Ebenso die vorbildliche moderne weiße Küche und der gemütliche Tagesraum. Die gutgenährt, frisch und gepflegt aus- sehenden jungen Mädchen, die von Polizei oder Jugendämtern dem Heim zugeführt Wurden, weill sie beim Herumtreiben aufge- Aussprache über Instulten Vom 2.—4. Mai veranstaltet die Stadt- Verwaltung Mannheim im Kinderheim Sandtorf eine umfassende Aussprache über Anstaltsfragen mit den Leitern der An- stalten im Mannheimer Raum. Ueber Anstaltserziehung, moderne Er- ziehungsmethoden, Mitarbeit der Psychiater, Differenzierung nach Typen, Familienprin- zip, berufliche Ausbildung der Anstaltsin- sassen, Sport als Erziehungsfaktor usw. werden unter anderem Oberverwaltungsrat Schell, Prof. Langer, Prof. Gregor, Direk- tor Ihrig, Schwester Euphrasia, Stadtpfarrer Lutz und Direktor Bischoff referieren. Die Tagung beginnt am 2. Mai, 14 Uhr und wird am 4. Mai um 12 Uhr beendet sein. Aufklärung erspart oft Heilung Der erste Vortrag in der Reihe der vom Roten Kreuz Mannheim kostenlos gebotenen Aufklärungsvorträge war mit dem Thema „Geschlechtskrankheiten“ immer noch recht Aktuell. Bedauerlich blieb nur, daß die Lichtbilder nicht gezeigt werden konnten, da sich die Aula der Wirtschaftshochschule nicht verdunkeln läßt, und daß der klare, verständliche Vortrag nicht stärker besucht Wär. Dr. Thelen behandelte Frühsymptome und Erscheinungsformen der drei häuflg- sten Geschlechtskrankheiten: Gonorrhoe (Tripper) Syphilis und weicher Schanker bei Mann und Frau und beleuchtete Hei- lungs- und Schutz möglichkeiten. Ganz be- sonders ging er auf die heimtückische Sy- Philis ein, die besonders im ersten Stadium okt völlige Harmlosigkeit vortäuscht, um dann im zweiten oder dritten den Menschen um so schwerer zu treffen. Während die Gonorrhoe heute mit Penicillin in relativ sehr kurzer Zeit, sofern sie nicht vorge- schritten ist, zu 98 Prozent geheilt werden kann, und man dem weichen Schanker mit Sulfonamiden in innerlicher Behandlung erfolgreich zu Leibe geht, braucht eine Sy- Philis im zweiten Stadium schon vier bis fünf kombinierte Kuren, um ausgeheilt zu Werden. Und noch erheblich schwieriger Wird sie im dritten Stadium oder dem der Nachkrankheiten: Tabes dorsalis(Rücken- Markschwindsucht) und progressive Para- Iyse(Fortschreitende Gehirner weichung), die fünf bis zehn Jahre nach der Ansteckung eintreten können. Wohin gehen wir? Freitag, 29. April: Nationaltheater 19.00: „Wilhelm Tell“; Alster-Lichtspiele:„Bravo George“; Capitol:„Vergigmeinnicht“; Katho- lisches Jugendheim, C 2. 16, 20.00: Fürst zu Löwenstein S. J.:„Was hat denn die Kirche eigentlich zur Lösung der sozialen Frage ge- tan?“ Samstag, 30. April. Nationaltheater 19.00: „Der Hauptmann von Köpenick“(geschlossene Vorstellung): Wirtschaftshochschule 19.30: Dr. Wachter:„Goethes Faust als soziales Urbild des modernen Menschen“(Sozialwissenschaftliche Arbeitsgruppe). grifken wurden, oder in schlechten häus- lichen Verhältnissen lebten oder straffällig wurden, sind Kinder einer haltlos geworde- nen Nachkriegszeit, wie ihre Schwester aus der Zeit nach dem ersten Weltkrieg, die vor 25 Jahren den letzten Anstoß zur Gründung dieses Heimes gab. Es war ein Mädchen, das damals wegen Ueberfüllung keine Unterkunft in einem Heim finden konnte, einem Fremden in die Hände flel, der ihm Unterkunft gab, aber gegen allzu hohen Preis, durch den sie auch ihre Gesundheit verlor. Sie wurde dem Evang. Jugendamt von einer Frau, der sie ihr Leid geklagt hatte, zugeführt. Aus ihrem Fall erwuchs dann das Heim, das der Magd des berühm- ten Pfarrers Oberlin von Steintal, die zu- erst Mädchen um sich sammelte, seinen Namen verdankt und sich zunächst am Kirchplatz in Käfertal befand. Da es hier zu abseits lag, wurde es 1938 nach C 3, 5, verlegt, wo es dann ausgebombt wurde., Es kam danach, 2. T. unter ungünstigen Ver- hältnissen, nach Bretten, nach Wieblingen, ins Theologische Studienhaus in Heidelberg und im Oktober 1945 schließlich in sein jetziges Haus. Es gehört noch immer der Kirchenge- meinde Mannheim, aber auch der Kreis Heidelberg weist ihm Mädchen zu, Mädchen von 14 bis 21 Jahren wie Mannheim. Es bedarf großer Geduld, groger Güte, jedoch auch konsequenter Festigkeit und Wahrer Mütterlichkeit, die ganz individuell arbeitet, um die Mädchen in ein geord- netes Leben zu führen.„Das Schlimmste ist“, erzählt die Heimleiterin,„daß sie völlig unberechenbar sind in ihrer zum Teil psychopathischen Triebhaftigkeit. Eben äußern sie sich ganz zufrieden, machen ihre Arbeit ordentlich, so daß man glaubt, man hätte sie überm Berg, und in der nächsten halben Stunde brennen sie durch. Manch- mal kommen sie freiwillig wieder, weil sie doch Vertrauen haben. Aber man kann ihnen nur wirklich helfen, wenn sie auch selbst guten Willen besitzen. Wir üben keinerlei religiösen Zwang aus und geben dem Sport sein Recht an einem Abend in der Woche und jeden Tag nach Tisch. Wir erweitern ihre oft sehr dürftigen Kennt- nisse in Rechnen und Schreiben, unterrich- ten sie in Säugingspflege, wir halten Sing- stunden, lassen ihnen einen Abend frei, lassen sie auch ins Kino gehen, wenn sie sich gut führen.. Solange sie fest im Hause sind, werden sie abwechselnd in Küche, Waschküche, Nähsaal oder auf unserer Kinderstation beschäftigt. Sie dürfen nach Eignung eine Lehre durch- machen und wir vermitteln sie versuchs- weise in eine Tagesstelle, aus der sie abends ins Heim zurückkehren. Bewähren sie sich, dann dürfen sie das Heim verlas- sen, das sich aber in Nachfürsorge wie ein gutes Elternhaus um sie kümmert. Wenn die Mädchen an einen ordentlichen Mann kommen, der sie heiratet und ihnen Halt gibt, dann sind sie meist gerettet. Und da sie in der Arbeit oft sehr tüchtig sind, geht die Ehe meistens gut. Wenn das Heim am 1. Mai auf 25 Jahre seiner Arbeit zurückblicken kann, wird es manchen schönen Erfolg sehen und nicht wenige seiner Schützlinge werden sich in Dankbarkeit seiner erinnern, denn auch solche gibt es, da es sie aus jugendlicher Verirrung für ein geordnetes Leben gerettet hat. rei „Rleingurtenverein Mhm.-Süd“ Mannheim zählt 20 Kleingartenvereine mit insgesamt etwa 10 000 Mitgliedern. Als zwei der seit jeher aktivsten und ansehn- lichsten Gruppen unter ihnen haben Li n- denhof und Neckarau nach wohlerwo⸗ genem Beschluß sich Mitte April aufgelöst und die Gründung einer neuen, gröberen Gemeinschaft vollzogen, die unter dem lei- der etwas farblosen Namen„Kkleingar- ten verein Mannheim-Süd e. V.“ im Vereinsregister fortleben wird. Praktisch hat diese Verschmelzung vieles für sich: liegen doch die Gartenblocks so nachbarlich nahe und oft geradezu verschachtelt bei- einander, daß selbst die beiderseitigen Vor- stände sich oft kaum auskannten, zu wel- chem Ortsteil das eine oder das andere Ge- wann gehörte. Auch verwaltungsmäßig ist eine Vereinfachung erreicht, die wirtschaft- lich den Mitgliedern zugute kommen wird. Die in anderthalb Jahrzehnten und unter schwierigsten Umständen bewährten bis- herigen Vereinsleiter Otto Hager und Martin Knapp bleiben als 1. und 2. Vor- sitzender weiterhin auf ihrem Posten. 5 Bei der seit Januar in drei stark besuch- ten Versammlungen bewerkstelligten Transaktion gab es kein Wort des Wider- spruchs, keine einzige Stimmenthaltung, sondern nur verständnisvolle Ja-Stimmen auf der ganzen Linie, So wurde„Mannheim Süd“ in schönster Eintracht aus der Taufe gehoben. Und willig nimmt man es in Kauf, daß in den beiden, so schwer zerstörten Stadtteilen heute kein Saal vorhanden ist, der diese nun so stattlich auf 1600 Mitglie- der herangewachsene„Kleingarfenfamilie“ nebst ihren Angehörigen auf einmal zu fassen vermöchte. Hier wird man sich also notfalls mit Parallelveranstaltungen weiter- helfen müssen, wenn Belehrung oder Ver- gnügen die„Südmannemer“ gesellig zu- sammenführen sollen. M. S. PX-Waren für Deutsche Wie wir vom Wirtschaftsministerium er- fahren, gibt die EES Anfang Mai wieder überschüssige Güter, die ursprünglich zum Verkauf in PX-Läden an amerikanische Staatsbürger bestimmt waren, an Deutsche ab. Die abgebende Stelle ist die EES(Eco- Zurze„MM“- Meldungen Oeffentliche Stadtratssitzung. Wir erinnern nochmals an die heutige öffentliche Stadtrats- sitzung, die um 15.00 Uhr in der Wirtschafts- hochschule abgehalten wird. Auf der Tages- ordnung steht die Finanzierung des Wohnungs- baues und die Errichtung einer städtischen Webschule. Karten sind im Sekretariat des Oberbürgermeisters und bei den Geschäfts- Stellen der Parteien erhältlich. 60 Jahre 1. Mal. Am Samstag spricht um 18.15 Uhr der Präsident des Württembergisch- badischen Landtages, Wilhelm Keil, über Radio Stuttgart zu dem Thema:„60 Jahre 1. Mai“. Brand im Großkraftwerk. Durch Funkenflug bei Schweißarbeiten im Kesselhaus des Groß- kraftwerkes fingen gestern nachmittag Oel- reste und Isolierungs materialien Feuer. Ein sich daraus entwickelnder Brand konnte schnell lokalisiert und innerhalb kurzer Zeit von der Städtischen Berufsfeuerwehr Mannheim ge- löscht werden. Der Sachschaden beläuft sich auf mehrere tausend D-Mark. Durch Umschal- tungen konnte die Energieversorgung der Stadt aufrecht erhalten werden. a Französisches Konsulat in Mannheim. Ein französisches Konsulat wird in der ersten Mai- woche in Mannheim, vorläufig im Ufa-Palast, 3. Stock, eröffnet werden. Zum Leiter des Kon- sulats wurde Herr Konsul Raimond Def lin bestellt. Nähere Einzelheiten werden nach Er- öfknung des Konsulats bekanntgegeben werden. Duden, die nie kommen. In der Westzone tritt zur Zelt der angebliche Buchdrucker oder Buchbindermeister Friedrich Toost, etwa 45 bis 50 Jahre alt, 1,60 bis 1,65 m groß, dunkelblond, Thüringer Mundart sprechend, als Betrüger in Buchhandlungen auf. Angeblich arbeitet er im Auftrag der Biblischen Gesellschaft Leipzig und bietet Duden- Wörterbücher gegen 50prozentige Vorauszahlung an. Die Bücher sollen angeblich in einem Lager im Harz bereitliegen. Bei sei- nem Erscheinen wird gebeten, die Kriminal- polizei, Telephon 45031, Klinke 8188, zu ver- ständigen. Wer hat Kohlen bezahlt, die nie geliefert wurden? In Dortmund konnten vier Personen testgenommen werden, die unter anderem auch in Mannheim bei Kohlenhandlungen Be- stellungen auf Kohle und Kocks entgegenge- nommen und dabei die Bezahlung unter Vor- lage gefälschter Frachtbriefduplikate erschwin- delt hatten. Geschädigte Firmen wollen sich bittéè an die Kriminalpolizei, L 6, Zimmer 117, wenden. Fülle des Frühlings. Eine solche Fülle der schönsten Frühlingsblumen hat man seit vielen Jahren auf dem Wochenmarkt nicht gesehen. Aber auch an Gemüsen und Salaten fehlt es nicht. Freilich, die so geschätzten Spargeln sind mit 1,70 DM bis 80 Pfennig(Suppensparge) je Pfund noch recht teuer. Dafür gibt es in großen Mengen Spinat. Noch Winterspinat von 10 Pfennig ab je Pfund und neuen Som- merspinat von 14 bis 20 Pfennig. Lattich und Rupfsalat sind auf 30 bis 50 Pfennig je Pfund gesunken, ebenso Rhabarber auf 10 Pfennig. Radieschen kosten jetzt 10 bis 15 Pfennig pro Büschel und die neuen Mairettiche 30 bis 35 Pfennig das Bündelchen. Treibhausschlangen- gurken behaupten ihren Preis von 1.50 DM je Stück. Auch Kopfsalat ist mit 50 bis 60 Pfen- nig flir einen Stock nicht für jeden erschwing⸗ lich. Französischer Blumenkohl, reichlich vor- handen, kostet noch 0,70 bis 1,80 DM. Der Apfelpreis beträgt 50 Pfennig bis 93 Pfennig das Pfund. Während es früher nur Flußfische auf dem Wochenmarkt gab, siedeln sich jetzt immer mehr Seefischstände an. rei. Angehörige werden gesucht. Ein Heimkehrer aus Rußland brachte als einzigen Besitz eines verstorbenen Kameraden ein Mädchenphoto mit, das folgende Widmung enthält:„Meinem lieben Papi— Ria“. Die Aufnahme wurde bel dem Mannheimer Photographen Bechtel ge- macht, vermutlich vor 1943, der jedoch den Auftraggeber nicht mehr feststellen kann. Der Heimkehrer weiß ebenfalls nicht den Namen des Verstorbenen. Das Rote Kreuz Mannheim, Q 7, 12, ist für jeden Hinweis, der zur Ermitt- lung der Angehörigen des gestorbenen Kriegs- gefangenen führt, dankbar. Wir gratulieren! Magdalena Hasel, Rheinau, Frühlingstraße 37, feiert den 70. und Katha- rina Göhrig, Waldhof, Hubenstraße 25, den 74. Geburtstag. Margarethe Eckert. Mannheim, Riedfeldstraße 3, wird 82 und Georg Seb, Erny, Seckenheim, Waldshuter Str. 3, wird 81 Jahre alt. Martin und Elise Fertig, Mannheim, Ried- 1 70, feiern ihr 45jähriges Ehejubi- äum. nomie Eucom System), Nürnberg, Justiz- Palast, Fürther Straße. Beim Ankauf be- nötigt der deutsche Käufer bei Ernährungs- gütern eine Einkaufsbescheinigung der VELF, bei gewerblichen Gütern der vfwW bzw. der zuständigen Fachstelle. Vor Abgabe der Waren hat der Interessent außerdem einen auf D-Mark lautenden Preisbescheid der Einfuhrpreisstelle des Stuttgarter Wirt- schaftsministeriums einzuholen. Der Verkauf erfolgt ausschließlich gegen D-Mark. Zunächst sollen Eismaschinen, Heizungs- anlagen, Schuhsohlen aus Ersatzstoffen, Filme, Parfüm, Lippenstifte, Nagellack, Pu- derquasten, Papier- Untersätze, Zucker, Sup- penkonserven, Syrupe, Aromen, Fruchtsäfte, Süßbrot, Süßwaren, Oliven, Knäckebrot, Zwiebeln im Glas, Maismehl, Maismehl Stärkepuder, Olivenöl, Fleischkonserven (Truthahn und Hühnerfleisch), Mischkonser- ven, Oelsardinen, Kàse mit einem Fettgehalt von 40 bis 50 Prozent und Hülsenfrüchte zum Verkauf kommen. Von verschiedenen deutschen Lippenstift- Fabrikanten werden gegen den Verkauf von Lippenstiften Bedenken geäußert, da die Freise der ausländischen Ware weit unter denen der deutschen Erzeugnisse liegen, tz Aus unserer Nachbarstadt: Dus Handwerk soll Wieder Gesundheitszeugnis vor der Ehe Trotz vieler Bedenken und Einwände, die vor der Wiedereinführung nationalsozialisti- scher Methoden warnten, wurde mit dem Gesetz Nr. 347 vom 14. März 1949 für Würt⸗ temberg-Baden entsprechend den andern deutschen Ländern in abgeschwächter Form das EBhegesundheits zeugnis wieder eingeführt. Jeder Verlobte hat vor der Eheschließung dem Standesbeamten ein ärztliches oder ein von dem Amtsarzt bestätigtes ärztliches Ge- sundheitszeugnis vorzulegen Nur in den Fäl- len, in denen die Ehe wegen lebensgefähr- licher Erkrankung eines Verlobten ohne Aufgebot geschlossen werden kann, kann 8 dieser Vorlage Abstand genommen wer- en. Das Gesundheitszeugnis hat sich darüber auszusprechen, ob der Verlobte an einer Krankheit leidet, die eine erhebliche Schä- diung der Gesundheit des anderen Teiles oder der Nachkommen befürchten läßt, ins- besondere an Tuberkulose oder Geschlechts- krankheit und ob Geisteskrankheit oder Geistesschwäche vorliegt. Werden ärztliche Bedenken aus diesen Gründen gegen die Eheschließung geltend gemacht, dann sind die beiden Verlobten auf die erhobenen Bedenken hinzuweisen. Der Standesbeamte darf erst dann zur Trauung schreiten, wenn die Verlobten trotz dieser ärztlichen Bedenken ihren Willen zur Ehe- schließung aufrecht erhalten. Die ärztliche Ueberprüfung führt also in keinem Falle zu einem Eheverbot. Das ärztliche Berufsgeheimnis ist inso- Weit gelockert, daß der Arzt dem anderen Verlobten gegenüber nicht zur Wahrung des Berufsgeheimnisses verpflichtet ist. Dadurch ist es dem Arzt ermöglicht, die Brautleute gegenseitig über die bestehenden ärztlichen Bedenken aufzuklären. Dr. E. M. Ein Förderer der Goethe-Kugeln! In einer Mannheimer Konditorei wur. den einem Gast vor kurzem Goethe- Kugeln angeboten. Leider wurden sie nur angeboten, d. h. bestellt wurden sie auch, aber dann stellte sich heraus, daß keine mehr da waren. Und so stellte sich nicht heraus was Goethe- Kugeln eigentlich sind, und der Gast konnte seine Bildungs- lücke nicht ausfüllen. Aber man sieht. nicht umsonst hat sich das Konditoreigewerbe rechtzeitig mit„un- serm Geistesheros“ vertraut gemacht; die Sache zieht. Das macht alles der Hunger nach mehr Licht sowie auch nach Goethe- Kugeln. Und wir können zufrieden sein, daſs hinter den Schaufensterscheiben noch keine Dichterbüsten in ff. Schweineschmalz prangen, und daß es mangels Masse in die- sem Jahre wohl auch nicht dazu kommen wird. So besteht Aussicht, daß wir 1949 ebenso überstehen, wie wir ja auch 1932 ohne nach- haltige Schäden hinter uns brachten. Das sind harte Worte, aber der städtische Kul- turdezernent brauchte kürzlich noch viel härtere. Er sagte, jeder Spießer lese jetzt zwar beileibe nichts von Goethe, aber über Goethe, und so sei dieses Jahr drauf und dran, zum Jahr des Goethemordes zu werden. Ob sie wirklich so viel über Goethe lesen, wo sie es im Rundfunk noch be- quemer haben können? Da bekommen sie doch aus Stuttgart alle paar Wochen einen Abschnitt aus Goethes Leben serviert, eigens für Rundfunkhörer zurechtgemacht und natürlich mit verteilten Rollen gelesen. Das gibt der Vorlesung so einen Schuß Echtheit, nicht wahr? Und dann gibt es da natürlich noch eine besondere Sendereihe „Goethes Bild in Frauenherzen“! Die ist 2. B. jetzt bei Lotte Buff angelangt, es steht also noch einiges bevor, und bei geschick ter Dosierung kann es bis Jahresende reichen 1b Wirtschaft starb Dr. H. Hildenbrand ist nach kurzer, schwerer Krankheit verschieden Nach kurzer, schwerer Erkrankung ist am 26. April 1949 der langjährige Geschäfts- führer der Industrie- und Handelskammer, Mannbeim, Dr. Heinrich Hildenbrand, ver- schieden. Die besondere Neigung des 53 Jahre alt Gewordenen galt seit jeher dem Verkehr. Den Zusammenhängen des Verkehrs mit den allgemeinen Fragen der, Wirtschaft ist er immer wieder nachgegangen, Dr. Hilden- brand hat dabei aus dem reichen Quell seiner Erfahrungen schöpfen können, die ihm seine langjährige Tätigkeit in Mann- heim vermittelt hat. Er hat aber nicht nur an der Aufhellung und publizistischen Ver- breitung all dieser Probleme gearbeitet, son- dern hat sie vor allem auch praktisch mit- gestaltet, wozu ihm die Kammer, der er seine ganze Kraft ein Leben lang zur Ver- kügung gestellt hat, den Rahmen bot. Der Ausbau unseres Flughafens und die Orga- nisation der Badisch-Pfälzischen-Flugbe- trieb-AG ist in der Hauptsache sein Ver- dienst gewesen. über Gewerbefreiheit Die Wirtschaft Mannheims und seiner Umgebung fand in ihm immer einen För- derer ihrer Interessen, die Dr. Hildenbrand in einer Reihe von Organisationen und Gre- mien, so im Verkehrsausschuß der Arbeits- gemeinschaft der Industrie- und Handels- kammern des Vereinigten Wirtschaftsge- bietes, im Landesverkehrsbeirat, im Treib- stoffausschuß beim Wirtschafts ministerium in Stuttgart, im Eisenbahntarifausschuß des Vereins zur Wahrung der Rheinschiffahrts- interessen e. V., Duisburg, sowie im Beirat des Badischen Fremdenverkehrs-Verbandes e. V., Heidelberg, vertrat. Auch die Schiff- fahrtsvereinigung Oberrhein konnte für ihre Geschäfte keinen geeigneteren Sachwalter als Dr. Hildenbrand berufen. Unermüdlich wirkte er dafür, daß die Mannheimer Häfen aufgebaut wurden und ihre traditionelle Leistungsfähigkeit wieder erreichten. Die charaktervolle und lautere Persön- lichkeit Dr. Hildenbrands wird im Anden ken der Mannheimer Wirtschaft und der in ihr tätigen Menschen weiterleben. selbst entscheiden Innungen werden bis Ende Mai abstimmen lassen Nachdem in der Ludwigshafener Bäcker- innung bereits am Dienstag über die Frage „Gewerbefreiheit oder Pflichtinnung“ in einer Versammlung debattiert worden war, versammelten sich am Mittwochabend die Obermeister sämtlicher Handwerksinnungen von Ludwigshafen, um zur gleichen Frage Stellung zu nehmen. Kreisinnungsober- meister Wiedemann hielt im wesentlichen das Referat des Vorabends(, MM“ v. 28. April). Zum Schluß seiner Ausführungen erklärte er, die Handwerker in der ameri- kanischen Zone hofften, daß das Handwerk in der französischen Zone„stark bleibe“ und die Gewerbefreiheit ablehne. Auch in der amerikanischen Zone sei das Handwerk gegen diese Neuerung gewesen, doch hätte man dort die Innungen einfach übergangen und die Gewerbefreiheit befohlen. In der französischen Zone brauche man sich aber deshalb nicht zu ängstigen. Die Frage würde nach demokratischen Spielregeln ent- schieden, das Handwerk selbst dürfe darü- ber abstimmen. Die Obermeister be- schlossen, die Abstimmungen innerhalb ihrer Innungen bis Ende Mai vorzuneh- men. Als zweiter Punkt stand die Altersver- sicherung des Handwerks auf der Tagesord- nung. Bei der Frage, ob das Handwerk für die Zukunft die Pflichtversicherung auf- recht erhalten will, war man geteilter Mei- nung und schloß schließlich ein Kompromiß: Der Handwerker soll verpflichtet werden, sich in die geringste Klasse einstufen zu lassen. Daß sich jeder Handwerker ver- sichern soll, war die Meinung aller, man war sich aber auch einstimmig darüber im kla- ren, daß es jedem einzelnen überlassen sein misses ob er der Angestellten versicherung beitreten oder lieber eine Lebensversiche- rung abschließen wolle. Denn das Hand- Werk sei ein freier Beruf und jedem Ange- hörigen eines freien Berufes müsse bei sei- nen diesbezüglichen Entscheidungen freie Hand gelassen werden. kri- Künstlerpech eines„Musiker- Trios“ Sie brachten den gestohlenen Radio dem früheren Besitzer zur Reparatur „Musik..„ Musik.„ Musik..„ Mu- sik.. So klang es in den Ohren des erst 19 jährigen Philipp Leonhard, des ebenso alten Jahn Richard und des 25jährigen Transportunternehmers Heinz Mongioli. Und weil das Wort gar zu einschmeichelnd War— es klang wohl so sehr, daß die drei schon die„Silberlinge“ mitklingen hörten—, wurde beschlossen, eine ordentliche„Musik“ zu machen, Und zwar in der Nacht vom 2. zum 3. Februar in Ludwigshafens großem Musikhaus Blatz. Die„erste Geige“ spielte— dies erzählte der kleine Leonhard gleich zu Beginn der Hauptverhandlung— der Chef, Heinz Mon- gioli, der, bis über beide Ohren in Geld- schwierigkeiten steckend, die beiden Kom- plizen überredete, das„Ding bei Blatz zu Störungsfrei Vorhersage bis Samstag früh: Am Freitag zunächst heiter, nachmit- tags zunehmende Bewölkung, Vorübergehend auch geringfügige Niederschläge möglich. In der Nacht wechselnd wolkig. Höchst- temperatur 16 bis 16 Grad, Tiefsttemperatur 4 bis 8 Grad. Meist schwache westliche Winde. Uebersicht: Etwas kühlere Luftmassen, die sich von England her langsam südostwärts ausbreiten, kühren wieder zu Bewölkungszunahme, Stärkere Niederschläge sind jedoch nicht zu erwarten, Amt für Wetterdienst, Karlsruhe Pegelstand am 28. April: Maxau 422(J. 5), 1 285(E 7), Worms 202( 2), Caub 184 drehen“, nachdem am Vorabend die„Sache mit der Ami-Limousine“ gescheitert war und in der Nacht die Scheiben eines Elek- trogeschäftes am Ludwigsplatz nicht ge- räuschlos nachgeben wollten. Nach einem ermutigenden Schnaps fuhr das Trio dann mit Mongiolis Lkw los, knackte kunstge- recht drei Schlösser und lud„Musikalitä- ten“ im Gesamtwert von 3500 DM auf.„Nur weil es kalt war, nicht wegen dem Sach- wert“— so meinte treu und bieder der kleine Lonhard—„nahmen wir auch einen Mantel mit“. Anschließend wurde das ge- lungene„Musikfest“ entsprechend begossen. In der ersten Woche blühte das illegale „Musikgeschäft“ der drei. Aber dann flog der Laden auf: Unter den erbeuteten Ra- diogeräten war ein Privatapparat, der bei Blatz repariert werden sollte. Das Trio hatte nun das„Künstlerpech“, diesen Ap- parat ausgerechnet dem richtigen Besitzer unter die Nase zu halten. Bemerkenswert an den drei Angeklag- ten: Ohne auch nur den geringsten Versuch des Leugnens, gestanden sie„mannhaft“ und versuchten, Reue zu zeigen, Der Strafantrag des Staatsanwalts— Mongioli ein Jahr sechs Monate Zuchthaus, Leonhard zwei Jahre Gefängnis und Richard ein Jahr drei Monate Zuchthaus— bedrückte zwar, aber es wurden auch hier Gesichter gemacht, die sagen sollten;„Wir haben das einge- brockt und müssen es jetzt auslöffeln!“ Ein Zug, der die drei in einem nicht ganz un- sympathischen Licht erscheinen lieg. Dies betonte auch die Verteidigung, die um Milde bat, da es sich um keine„schweren Jungen“, sondern um in der Nachkriegszeit „entgleiste“ Menschen handle. Amtsgerichtsrat Brink entschied mit dem ihm eigenen„juristischen Instinkt“ für ein gesundes Mittelmaß zwischen Staats- anwalt Schuft und Verteidigung: Mongioli und Richard erhielten je ein Jahr und fünf Monate Gefängnis, Leonhard ein Jahr und zwei Monate Gefängnis. Schwere Unwetter in der Nordpfal⸗z Die aus verschiedenen Orten der Nord- pfalz vorliegenden Meldungen zeigen, daß die anfangs dieser Woche niedergegangenen Unwetter schwere Schäden verursacht haben. In einzelnen Gemarkungen der Kreise Grünstadt und Kirchheimbolanden überschwemmten wolkenbruchartige Regen- fälle die Felder und vernichteten die Sagt. Besonders schwer litt das Dorf Stetten, durch das sich eine meterhohe Schlammflut wälzte und die Keller überschwemmte. Glücklicherweise fielen dem Unweter keine Menschenleben zum Opfer. Der Bahndamm der Strecke Hettenleidelheim— Tiefental wurde unterspült und der Verkehr unter- brochen. In tiefer liegenden Punkten bil- deten sich große Seen und auf weite Strek-⸗ ken sind die Felder mit einer dreißig Zen- timeter hohen Schlammschicht bedeckt. Gewerkschaft stellt Ultimatum Wie der Ad mitteilt, sind die Tarif- Verträge mit den Unternehmern der pfäl- zischen Baustoffindustrie fristgemäß ge- kündigt worden, um neue Lohnverhand- lungen einzuleiten. Auf seiten der Unter- nehmer steht man jedoch diesen geforderten Verhandlungen ablehnend gegenüber. Die Gewerkschaft Bau, Steine und Erden, die für diesen Industriezweig zuständig ist, hat am 24. April in einer Funktionär-Versamm- lung in Neustadt zu der ablehnenden Hal- tung der Unternehmer Stellung genommen und beschlossen: Wenn bis zm 5. Mai die Lohnverhand- lungen nicht aufgenommen werden, 80 15ʃ die Gewerkschaft entschlossen, zum Streik aufzurufen. In der Woche vom 25. bis 30, April sollen sich die Belegschaften der Be- triebe in Urabstimmng für oder gegen die geplanten Maßnahmen entscheiden. Die Forderungen der Gewerkschaft lauten auf eine Lohnerhöhung um 30%. Die bereits durchgeführte Urabstimmung in einem Ludwigshafener Großbetrieb ergab zu 989% eine Zustimmung der Arbeiterschaft zu den von den Gewerkschaften vorge: schlagenen Maßnahmen. Auf seiten def Gewerkschaft schließt man hieraus, daß auch die Urabstimmungen in den anderen Be- trieben ein ähnliches Bild ergeben werden, da die derzeitigen Löhne als vollkommen Unzulänglich bezeichnet werden. 23. Vom De nisch, zukon und heit fälle Das gerad sich auszu kann, schlie einme heißt: drum Krone bäum Stam! ehe nach! u Ee rübe ein Ind . Cem. gleich eine Vebr nicht rund keine pflan klare doch teile wir: ger: ange ren Kan! uns nur gar nicht Zele 1 zu u her v 1 . 78/ Freitag, 29. April 1949 Seite 5 25 2 Ot Schubert Mein Gartentagebuch ar g vom gründlichen Wässern Der April geht zu Ende. Er war so lau- nisch, Wie seinem angestammten Rufe zukommt, und hat dem Garten neben Kälte nd Hitze vor allem große Troeken- heit gebracht, woran auch die paar Regen- falle in den letzten Tagen nichts ändern. Das bedeutet viel Arbeit für uns, denn gerade diese Frühjahrstrockenheit pflegt ich okt sehr unliebsam auf unsere Ernten uszu wirken. Wer es also irgend leisten ann, der soll jetzt seine Obstbäume ein- schließlich der Beerensträucher mindestens einmal gründlich wässern. Das heißt: nicht bloß eben mal mit der Brause rum herumgehen, sondern im Bereich der Rronentraufe(also bei Busch- und Spindel- bäumchen mindestens 40 bis 50 em vom tamm entfernt) Furchen um die Bäume ehen und je nach Größe 10 bis 20 Liter Wasser hineinschütten. Auch Halb- und Hochstämme haben solche Wässerung in entsprechend größerem Ausmaß gern, wenn⸗ schon sie da weniger notwendig ist. Beim Beerenobst mit dem Furchenziehen vorsich- ig sein, damit keine flachliegenden Wur- zeln verletzt werden. 5 5 hazu eine Nachdüngung Mit dem Wässern läßt sich gleich die ebenfalls dringend erwünschte Nachdün- gung verbinden, die für Fruchtansatz und Fruchtentwicklung von wesentlicher Bedeu- ng ist. Bei Volldüngern wie Hakaphos oder dem ebenfalls vorzüglichen Mairol nehmen wir etwa 70 gr auf zehn Liter Wasser. Stellt man die drei Grundnähr- olte Stickstoff, Kali und Phosphor selbst zusammen, so wird eine Mischung von je o gr Kalkammonsalpeter, 40er Kali und Puperphosphat auf 10 Liter Wasser aus- ſieichend sein, um eine zugleich rasch und nachhaltig wirkende Nährstoffversorgung u erzielen. Aber bitte die entstehende übe Lösung immer gut umrühren, auf daß Bodensatz in der Gießkanne bleibt. 2s abbekommen. sie werden für Kopfdüngung nur dankbar Sein. prigens Kopfdüngung: Kopf heißt hier vicht obendrauf, sondern immer hübsch zundherum in den Gießrand oder— Wo keiner da ist— zwischen die Wachsenden Pflanzen. Und dann hinterher einmal mit Harem Wasser nachbrausen, damit etwa och mit Düngerlösung benetzte Pflanzen- le abgespült werden. Außerdem merken ir: von allen Handelsdüngern lieber weni- ger Als zu viel nehmen,— unsere Mengen- angaben sind allerdings schon an der unte- zen Grenze. Ueber eigene Dünger wie Kaninchen- und Geflügelmist wollen wir uns das nächste Mal unterhalten. Für heute nur noch die Warnung, dag Jauche oder gar Latrine um diese Jahreszeit im Garten ſchts zu suchen haben. 5 elehrung über E 605 Und nun kommt eine kleine Belehrung: zu unserer Notiz über die Anwendung des Vorragenden Pflanzenschutzmittels E 605 Nachblütenspritzung sofort nach dem Abfall der Blütenblätter Nb Nn GARTEN zung haben sorglose Gemüter ja doch meist Verpaht, weil sie sich im Vollgefühl der vom vorigen Mal, teilt die Firma Bayer mit, daß an Stelle der früheren, hochkon- zentrierten Form von jetzt ab für den Kleinverbraucher der Typ E 605 Folidol im Handel ist. Dieses E 605 Folidol wird je nachdem, ob es sich um Gemüse- oder Obstschädlinge handelt in Lösungen zwischen 0,1 und 0,3 Prozent angewendet. Zu der jetzt fälligen Bekämpfung der Kohl- gallmücke zum Beispiel ist die 0, 1prozentige Lösung am Platze: man braucht also 10 gr oder zwei Teelöffel der Flüssigkeit auf zehn Liter Wasser und muß sich nicht mehr mit der Tropfenzählerei für 0,01 Prozent aufhalten. Die Obstgehölze dagegen ver- tragen eine stärkere Lösung von 0,25 Pro- zent, was fünf Teelöffel auf zehn Liter Wasser bedeutet. Nachblütenspritzung nicht vergessen! Womit wir ganz zwanglos im Obstgar- ten gelandet wären. Die Vorblütensprit- ich gerade diese Mittel nenne? amtlich durchgeführten Winterspritzung gegen die San-Joséè-Schildlaus vor allem kommenden Unheil der Schädlingsheere gefeit fühlten. Bitte sehr: an meinen amtlich gespritzten Spindelbüschen kriechen schon seit einer Woche viele eifrige Ameisen auf und nieder. Ein Zeichen, daß ihre nahrhaften Milchkühe, die Blattläuse, gleichfalls vorhanden sind. Herbei denn mit E 605 Folidol in 0,25 prozentiger Lösung, und dieser Spritzbrühe noch 0,5 Prozent Fuklasin oder 0,75 Pro- zent Pomosol zugesetzt; dann wird nicht nur den Apfel- und Pflaumensägewespen, den Blattläusen und Birnenblattsaugern, der Roten Spinne, der Blattwanze und vie- len anderen schädlichen Insekten der Gar- aus gemacht, sondern auch wirkungsvoller Pflanzenschutz gegen die gefährlichen Kei- me des Schorfs(Fusikladium) und der Schrotschußkrankheit getrieben. Warum Weil man jetzt nach dem Blattaustrieb vor allem für Steinobst wie Pfirsich und Aprikose, Pflau- me und Mirabelle, aber auch für empfind- liche Apfelsorten und Stachelbeersträucher keine kupferhaltigen Spritz- mitte! anwenden darf. Natürlich tut E 605 Folidol in Mischung mit 1 bis 3 Pro- zent Spritzgesarol hier dieselben Dienste, während für Kernobst und Beerenobst mit Ausnahme jener empfindlichen Apfel- sorten und Stachelbeeren— alle kupferhal- tigen Präparate von der alten, guten Kup- ferkalkbrühe(0,5 bis 1 Prozent) bis Fusi- bar und Ob 21 erlaubt sind. Nachblütenspritzung aber will besagen, daß man niemals in die Blüte spritzen darf, sondern stets bis zum Ab- fallen der Blütenblättchen warten muß. Dies ist nicht nur Rücksicht gegen die Bienen und alle andern, zur Bestäubung notwendigen Insekten, ohne deren freund- liche Hilfe uns kein einziger Apfel reifen würde. Erdkirschenanbau- lohnt sich das? Habt ihr schon von der Erdkirsche gehört— der beute so vielgepriesenen „neuen“ Wunderfrucht, die so süß sein soll, daß man in nicht zu ferner Zeit statt Er d- beeren mit Schlagsahne ebenso gern Erdkirschen mit Schlagsahne essen Wird? Alle Gartenzeitschriften sind voll da- von,— besonders auch im Inseratenteil, wo außer den keineswegs billigen Samen (25 Korn 1. DM, nebst Anleitungsheft 15 Pf., zuzüglich 25 Pf. für Rückporto) nun- mehr auch schon Erdkirschensetzlinge (10 Stück für 3.— DM, Versand nicht unter 20 Stück) angeboten werden. Auch„Deutsch- lands erster Erdkirschenzüchter“ hat sich bereits zum Wort gemeldet und nimmt den Ruhm für sich in Anspruch, die kostbare Pflanze in zehnjähriger Arbeit akklimati- 8 und 1947 lande ans Licht der Wild, wðie die sterung eben schlagen, ist die Sache wirk- lich nicht. Sie betrifft höchstens ein recht bescheidenes gärtnerisches Steckenpferd, das man so nebenbei mitnehmen kann, wenn man das Geld dazu gerade übrig hat. Zunächst einmal ist die Erdkirsche weder so neu, noch so süß, noch 80 großfrüchtig und ertragreich, wie das allzeit geduldige Papier es verheißt. Und was die meisten Sameninserenten taktvoll verschweigen, das ist die für den durchschnittlichen Haus- und Kleingärtner ohne Frühbeet keineswegs ein- fache Vorkultur, die genau nach den Spiel- regeln der Vorkultur von Tomaten erfolgen muß und bei den winzig feinen Samen aller- hand Erfahrung und Fingerspitzengefühl erfordert. Wer also die 1.40 DM für 25 Korn nebst Anleitung und Rückporto dranwendet, kommt damit jetzt zum Beispiel schon zu spät, da bei gewissenhaften Tomatenzüch- tern die jungen Pflänzchen bereits minde- stens spannenlang und nahezu setzfertig Sind. Und dann steht es natürlich keines- wegs fest, dag man aus 25 Korn Erdkirschen- samen auch wirklich— ach nein, laßt uns die Milchmädchenrechnung unterdrücken und es einfach sagen: bei mir sind von den 25 Korn durchschnittlich drei bis vier Stück aufgegangen, obwohl sie denkbar zuverläds- sig im Gewächshaus verpflegt wurden So betrachtet wären 6.— DM für 20 vorge- triebene Pflanzen, die nach dem 15. Mai einfach ins Freiland zu setzen sind, fraglos die bessere Kapitalanlage. Und die epochemachend- Neuheit? Ihr kennt doch unsere gute, alte Physalis Franchetti, die brave Lampion pflanze, deren leuchtend rote, mentartige Fruchthüllen sich so nett in perga- Prockensträußen ausnemmen? Und ihr habt Wohl sicher irgendwann einmal von der Judenkirsche gehört,— Physalis Al- kekengi ist ihr botanischer Name—, und schon vor über hundert Jahren wußten die Leute, daß ihre, ebenfalls von den zur Reifezeit papiertrocknen Kelchblättern um- schlossenen, beerenartigen Früchte süß säuerlich und ganz aromatisch schmecken. Man hat sie deswegen auch damals schon angebaut, es aber wegen allgemeiner Un- rentabilität bald wieder sein lassen. Wogen der Erdkirschenbegei- Erdkirsche in natürlicher Größe Links: die knapp kirschgroße, beerenartige Frucht wird von den tütenförmigen Kelchblät- tern umschlossen,— Rechts: Kelchblätter zur Hälfte entfernt, Unsere neumodische Erdkirsche nebst Anleitung und Rückporto ist freilich etwas feiner: sie heißt Physalis peruvianum, ist aber deswegen weder größer noch süßer— weder einfacher noch ertragreicher im An- bau geworden. Allerdings hat sie einen nicht zu unterschätzenden Vorteil: sie ver- langt Halbschatten und kann deshalb— bei sehr gut gedüngtem Boden— als Unterkul- tur verwendet werden. Erdkirsche heißt sie, weil die Früchte nicht etwa von den kartof- kelstaudengroßen Büschen gepflückt, son- dern vom Boden aufgelesen werden, wenn sie etwa ab August bis zu den ersten Nachtfrösten nach und nach von selbst her- untergefallen sind. Schmutzig werden sie nicht davon, und faulig auch nicht; aber ziemlich die ganze Prozedur geht doch zögernd vor sich, so daß man schon eine stattliche Anzahl von Erdkirschenbüschen sein eigen nennen muß, wenn es bis zum Marmeladekochen reichen soll. Ieh würde also immer noch für mein übriges Geld lie- ber ein paar gute Johannisbeersträucher pflanzen. Sie sind sicherer und auf die Dauer bestimmt ertragreicher. Aber wie gesagt: jedem Menschen sein Steckenpferd, und man muß ja solche Sachen mal selber ausprobiert haben, bis man wirklich weiß, Was davon zu halten ist. Bert Mengenberechnung einfach gemacht f Man nehme. gegen diese Krankheit sechs Prozent, gegen jenen Schädling zwei Prozent,— von diesem Präparat 1 Prozent, und vom andern gar 0,01 Prozent. Oder je nachdem 30, 40, 70 Gramm Handelsdünger auf den Quadratmeter. Wiegen, Messen, Umrechnen: lauter Arbeiten, die nur zu oft an den fehlenden Geräten oder Gefäßen scheitern und dem Gartenfreund das Leben schwer machen. Aber warum denn kompliziert, wenn es hier ausnahmsweise auch einmal einfach geht? Im Kochbuch steht ja so hübsch: ein gestrichener Eßlöffel Mehl entspricht zehn Gramm, und ein gestrichener EBlöffel Zucker ist 15 Gramm Gewicht gleichzuset- zen. Sollten wir Gärtner mit solchem Ein- heitsmaß nicht auch etwas anfangen kön- men? Oder nehmen wir die Flüssigkeiten: da weiß beinahe jede Hausfrau, daß ein nor- maler Teelöffel fünf Gramm faßt, während acht Eßlöffel so viel wie„ Liter sind. Ein Liter hat bekanntlich 1000 Gramm,— un- sere üblichen Eimer im Garten fassen zehn bis zwölf Liter, die genormten Gartengieg- kannen je nach Größe ebenfalls. Das alles sind Maße, auf die wir uns verlassen kön- den. Auch im Garten faßt bei mehlartig fei- nen Präparaten wie Kalkstickstoff ein ge- strichener EBlöffel etwa zehn Gramm, bei grobkörnigen wie Nitrophoska etwa 15 Gramm. Und was für die Handelsdünger gilt, stimmt ebenso für alle fein- oder grob körnigen Spritzmittel. Was wäre also ein- facher, als ein zartes Pulver zur 1prozenti- gen Spritzbrühe anzusetzen: wir brauchen ja nur auf die zehn Literkanne zehn ge- strichene EBlöffel voll zu nehmen. Und wenn es ein grobkörniges Mittel ist, knapp sieben EgBlöffel. 1 S0 geht es bei Flüssigkeiten. So heißt z. B. Fuklasin 0,5 Prozent nichts anderes, als daß man auf zehn Liter Wasser 50 Gramm oder zehn Teelöffel voll nehmen muß, wobei freilich das Umrechnen flüssiger Körper vom Pro- zentsatz auf's Gewicht und von da wieder auf die meßbare Menge besonders Damen meist nicht ganz leicht fällt. den Beim Pflanzen machen manchmal die Pflanzenabstände Schwierigkeiten. 20 em spannt man im Durchschnitt mit gespreizten Fingern, 30 em mißt im Durchschnitt die Länge eines Schuhs. Außerdem läßt sich jeder Harkenstiel unschwer so einkerben, daß man ihn als Metermaß benutzen kann. Beim Düngerstreuen kann man rechnen, daß eine Handvoll etwa 40 Gramm Fandels- dünger faßt. 5 i A. S. An den Rand geschrieben Um die Monatswende ist es allerhöchste Zeit, den Rosen- k ohl zu säen. Wir machen letzte Früh- jahrsaussaaten von Sommers p in at und Karotten, säen den ersten Schnittmangold und ein paar Rote Rüben für Sommerbedarf. Auch die an sich nicht frostempfindliche, doch zur Kei- mung auf eine bestimmte Bodenwärme an- gewiesene Sojabohne Soll nicht vor Ende April in die Erde. 5 Im Blumengarten können an geschützter Stelle, mit je I m Abstand von Pflanze zu Pflanze, die Dahlien ausgelegt werden. Auch Gladiolen und— für Neupflanzung Montbretien sind an der Reihe. Von einfachem Sommerflor ohne Vorkultur wird jetzt ausgesät: Sommermargerite, Stroh- blume, Flockenblume(Centaurea), Einjahrs- ljupine und Einjahrsgoldlack für die be- liebte, langdauernde Herbstblüte, ferner Ringelblume(Calendula) Schleifenblume (Iberis), Bienenfreund(FPhacelia), Portu- laksröschen. Für Godetie, Eschscholtzie und Reseda ist es fast schon zu spät. Allenfalls kann man noch ein paar Korn Wohlrie- chende Wicke Lathyrus odoratus) legen, aber nicht zuviel, denn sie wuchert oft bis zur Plage. N 8 Stichtag: 5. Mai! Was frostempfindlich ist und deshalb erst nach den Eisheiligen, um die Maimitte, im Freiland erscheinen soll, darf frühestens am 5. Mai ausgesät werden. Im Gemüse- garten sind dies vor allem Familie Bohne, Gurken, Kürbis und Zuckermais L als Grenzfall auf dem Weg zum Ziergar- ten die ebenso schöne wie nützliche Son- nenblume und unsere lieben kleinen Freunde, die Kapuziner. Alle frostempfindlichen Setzlinge wie Tomaten, Sellerie, Melonen und die Menge der vorgetriebenen Sommerblumen sollten keinesfalls vor Abzug der„Kalten Sophie“ ins Freie kommen. Sicher ist sicher Gurken werden im allgemeinen besser, wenn man sie nicht vortreibt, sondern um den 5. Mai herum direkt ins Freiland aussät. Sie vertra- gen selbst bei Topfkultur das Verpflanzen meist schlecht und sind nach diesem Eingriff krankheitsanfälliger als die aus gebeiz- tem Saatgut an Ort und Stelle gezogenen Pflanzen. Tomatenpfähle und Bohnenstangen. sollen vor jeder Wiederverwendung gründ- Iich desinfiziert werden, um etwa an- haftende Krankheitskeime abzutöten. wäscht sie in einer zweiprozentigen Forma- lin- oder sechsprozentigen Kupfervitriollösung. Erdflöhe lieben Trockenheit und Sonne. Wir schützen unsere Jungpflänzchen daher auf ganz ein- fache Weise, wenn wir den Boden feucht halten und notfalls etwas bes chatten. Im übrigen empfiehlt sich die Anwendung von Stäubegesarol, die mit Zwischen- raum von je zwei bis drei Tagen einige Male wiederholt werden muß.* Gladiolenknollen müssen zehn bis fünfzehn Zentimeter tief in die Erde gelegt werden, damit später die hohen, schweren Blütenstengel den nötigen Halt haben. Jetzt ist es Zeit, die trocken und frostfrei überwinterten Knollen hervorzuholen oder neue, schöne Sorten einzukaufen. Neue Gartenzeitschriften Der Gartenbau. Zeitschrift für den gesamten Obst-, Gemüse- und Gartenbau mit Kleintierhal- tung. Organ des Provinzlalverbandes der, pfälzi- schen Obst- und Gartenbauvereine. Redaktion; Dipl.-Gartenbauinspektor Hermann Frost. Ver- lagsort: Neustadt-Haardt. Einzelpreis 0,50 DM. „Der Gartenbau“ war die anerkannte pfäl- N zische Gartenzeitschrift vieler Jahre, in der sich Forschung und Lehre, Theorie und Praxis des „Pfälzer Gottesgartens“ zum Nutzen einer be- sonders aufgeweclcten Leserschaft ein Stelldich- ein gaben. Die jetzt vorliegenden ersten zwel Hefte nehmen flach der großen Pause verhei- Bungsvoll alte Traditionen auf. In schmuckem Gewande vereinen sie eine Reihe bekannter Namen zum guten Start. Ob die Zeitschrift bei ihrem lokalen Kolorit unter den Heutigen Wirtz schaftlichen Bedingungen auch lebensfähig sein Wird, bleibt abzuwarten. 5. Gartenpost. Monatsschrift für Gartenbewirt⸗ schaftung und Kleintierhaltung. Verlagsort: Hei- delberg. Preis 0,25 DM. Auch die junge„Gartenpest“, für die Gar- tenarchitekt Werner Jänieke verantwortlich zeichnet, hat mit ihren beiden ersten Nummern zu zeigen vermocht, daß es über den Rahmen des Althergebrachten und Gewohnten der „Vereinszeitschrift“ hinaus allerlei wesent- liches zu sagen gibt. Die Beiträge sind vielsei- tig, kachlich einwandfrei und interessant. ** — Warum nur ist es nicht möglich, an Stelle mehrerer kleiner, zwangsläufig von Existenz- sorgen umdrohter Einzelzeitschriften das große, führende Gartenfachblatt zu schaffen, in dem unser ganzes badisch-württembergisch⸗ pfälzisches Gebiet ohne alle Eigenbrödelei sein allgemein interessierendes Sprachrohr hätte? Tomatenpflanzen anders als sonst Beim Setzen empfiehlt es sich, mit dem Spaten schräg in die Erde einzustechen, den Spaten dann etwas anzuheben und die junge Tomatenpflanze in den dabei entste- henden Hohlraum einzuschieben. Dann wird der Spaten vorsichtig herausgezogen, so daß die Erde sich wieder rings um den Setzling schließt. Erde leicht andrücken, Gießrand machen und reichlich angießen.. Das Anbinden am Pfahl erfolgt nach drei bis vier Tagen, wenn die Pflanze sich von selbst aufgerichtet hat. Wurden die Pfähle nicht schon vor dem Setzen einge- schlagen, so ist es ratsam, die Tomaten- pflanzen alle mit gleicher Richtung in die Erde einzulegen, damit bei nachträglicher Anbringung der Pfähle jede Verletzung der nunmehr unterirdischen Stengelteile und der Wurzeln vermieden wird. Rr Das Schrägpflanzen der Tomaten gewährleistet bessere „Bewurzelung, daher kräftige Entwicklung, größere Widerstandsfä- higkeit gegen Krank- heiten und Procken⸗ heit und bringt reichere Ernten. 5 9 S Als anerk., Zuchtbetrieb empfenlen wir aus uns. Buschbohnen, Stangenbohnen, Surken Ferner aus kommender Ernte; Feldsalat Spinat Herbstrüben Blumensamen: Stiefmütterchen Bellis Landnelken Goldlack usw. Landw. Scoſen für die Stoppeläcker a Wie Futtererbsen u.-Wicken, Inkarnat- klee, Winterwicken usw. Eingehende Aufträge werden prompt ausgeführt S WAGNER C. M. S. H. 3 Samenzucht Samengroßhendlung 400 HEIDELBERG Plöck 2 deutsch. Zuchten; Fernruf 314¹ OENHETNM/ —— BRENZ. — Geräte in großer Auswahl 2 55 8 . Garfenbesifaer Kleingäriner u. Klein Siedler: aroße Auswahl in erstklassigen Gemüse- und Blumen-Samen viele Portionen 10 Dp! 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Durch die verschiedenen Ueber- arbeitungen ist das Einkommensteuergesetz derzeit kaum noch verständlich und in keiner Weise mehr als übersichtlich anzusprechen. Es soll daher in der Fassung des zweiten Gesetzes zur vorläufigen Neuordnung von Steuern in Kürze die neue, vollständige Fassung bekannt- gegeben werden. Die Einkommensteuerdurch- kührungs verordnung, die auch die Durchfüh- rungsbestimmungen zu den neuen Einkommen- steuervorschriften enthalten wird, ist im Ent- Wurf fertiggestellt und wird voraussichtlich schon in der nächsten Woche von den Finanz- ausschüssen des Wirtschafts- und Länderrates beraten werden. Auch das Körperschaftssteuer- gesetz wird in neuer Fassung bekanntgemacht Werden. Desgleichen die Lohnsteuerdurchfüh- rung verordnung und die Durchführungsverord- nung zum Körperschaftssteuergesetz mit Rück- sicht auf die geänderten Vorschriften. Eine Verordnung, die die Buchführung der Ange- hörigen der freien Berufe regelt, damit diese ebenfalls in den Genuß der durch die kleine Steuerreform geschaffenen Erleichterungen kommen, ist in Vorbereitung. Zum zweiten Gesetz zur vorläufigen Neuordnung von Steuern sind, wie wir weiter hören, außerdem noch Durchführungsbestimmungen zu erwarten, die zur Einkommen- und Körperschaftssteuer ebenfalls die Ueberleitungsbestimmungen ent- halten werden(Veranlagung für das zweite Halbjahr 1948, Behandlung der Bewertungs- In der Nummer 8 der„Zeitschrift für das gesamte Kreditwesen“ wird in einem Aufsdte von Erich Achterberg zu der Anhũufung von öffentlichen Geldern bei den Bankinstituten Stellung genommen. Der Artikel fuhrt unter anderem folgendes aus: Der aufmerksame Le- ser der Nachweisungen über die Kredit- und Einlagenbewegung bei den Geldinstituten wird bereits seit einiger Zeit die immerhin auffällige Erscheinung wahrgenommen haben, daß einer- seits entgegen den früheren Besorgnissen ein nennenswerter Kreditbedarf der öffentlichen Hand noch nickt aufgetreten ist und daß an- dererseits die Einlagen der öffentlichen Kör- perschaften bei den Geldinstituten von 2˙¼, Mrd. Ende August 1948 auf jetzt nahezu 4 Mrd. ge- wachsen sind. Im Ausmaß von etwa 1½ Mrd. hat sieh mithin private Kauflraft durch die Steuer- und Beitragsleistung in die öffentlichen Kassen verlagert. Seht man von einigen beson- deren aktuellen Umstdmden ab, so darf das Ent- stehen großer öffentlicher Guthaben immer als ein Signal dafur gelten, daß die volks wirtschaft- liche Disposition, die wirtschaftspolitische Ge- samt konzeption nicht ganz gelungen ist; denn wenn einem Staat, der einer Zentralverwal- tungs wirtschaft abgeneigt ist, mehr Mittel zu- strömen, als er sie zur Erfüllung seiner eigen- sten Aufgaben bedarf, so entzieht er damit der Wirtschaft produktive Kräfte, er hemmt sie, statt sie zu fördern. Auch heute wird man sicher in weiten Kreisen Zustimmung finden, wenn man die Ansicht vertritt, daß ein Steuerabbau wahrscheinlich das allerwirksamste Gegen- rezept wäre. Es ist nicht einzusehen, warum bei geringeren Steuern nicht auch die private Kapitalbildung in Deutschlund schneller als bisher in Gang kommen könnte, so daß man dann in der Lage wäre, auf das Zwangsverfah- ren, das die Debertragung wesentlicher In- bestitionsaufgaben auf den Staat darstellt, au verzichten. Kn freiheit nach 8 7a alt und 8 7a neu usw.), So- wie Durchführungsbestimmungen zu den an- deren Abschnitten des Gesetzes. In der in diesen Tagen zu beratenden neuen Einkommensteuer Durchführungs verordnung werden unter anderem, soweit wir unterrichtet sind, enthalten sein: Ergänzende Bestimmun- gen zu den 88 a und 7b, ergänzende Bestim- mungen zum steuerbegünstigten Sparen und zu den steuerbegünstigten Kapitalansamm- lungsbeträgen(worüber wir bereits berichtet haben), voraussichtlich auch volle Abschrei- bungsfreiheit für Wirtschaftsgüter mit einem Anschaffungspreis bis 600 DM. Verschiedene, bisher in Erlassen geregelte Fragen werden in die Durchführungsverordnung aufgenommen und damit dem Steuerpflichtigen ein Rechts- anspruch gegeben, so zum Beispiel bei der Bewertungsfreiheit bei bestimmten landwirt- schaftlichen Maschinen und Betriebseinrichtun- gen, für die Behandlung von Zuwendungen an die Pensionskassen; wahrscheinlich werden auch für Arbeitnehmer in leitender Position Pausch-Beträge für Werbungskosten und bei Einkünften aus selbständiger Arbeit Pausch- Beträge für bestimmte Betriebsausgaben ein- geführt werden. Die Einkommensteuer-Durch- kührungsverordnung wird jetzt wohl doppelt 80 viel Paragraphen wie bisher enthalten,. Vel Sorgenkind Diskontzinssatz Entscheidende Beschlüsse sind in der Zen- tralbankratssitzung am Dienstag erwartungs- gemäß nicht gefaßt worden. Es wurden ledig- lich die Fragen interner Art durchgesprochen. Ursprünglich soll, wie wir hören, die Absicht bestanden haben, die Frage des durchdie Be- stimmungen der Kreditrestriktionen differen- ziert behandelten Bankakzeptes zu behandeln. Maßgebliche Bankenkreise sind der Auffas- sung, daß man versuchen sollte, das Wechsel- geschäft auf eine neue Basis zu stellen, um, wie früher, wieder zu einem richtigen Diskont- markt zu kommen. Diese Frage ist jedoch vorläufig vertagt worden. Ofkenbar von der Bank deutscher Länder Ausgehend, sind seit einiger Zeit schon Be- strebungen technischer Art darüber im Gange, wie die noch blockierten 0,5 Prozent der fest- geschriebenen Reichsmarkkonten behandelt werden können. Anscheinend besteht bei dem Zentralinstitut die Idee, die 1200 Millionen DM in eine Anleihe für die Eisenbahnen umzu- wandeln. Die Umwandlung soll in der Weise erfolgen, daß durch eine längerfristige Fest- schreibung unter Ablösung der Wechselschul- den der Bank auf diese Weise die Reichsbahn aus ihren ersten finanziellen Schwierigkeiten herauskommen könne. Dadurch, so argumen- tiert man, würde neues Geld nicht geschaffen, eine Ueberlegung, die bei der Behandlung der Festkonten schon immer eine maßgebliche Rolle spielte, sondern lediglich eine Konsoli- dierungsmaßznahme durchgeführt. e Wertpapierbereinigung die Herkules-Arbeit Die alten Bestimmungen über das Gesetz zur Bereinigung des Wertpapier wesens haben sich, wie wir erfahren, vornehmlich um die Behandlung der Dollar-Bons gedreht. Eine endgültige Klärung ist jedoch noch nicht er- folgt. Doch besteht, wie wir hören, die Nei- gung, diese Dollarbons nicht für kraftlos zu erklären. Derzeit wird noch geprüft. welche Beträge nummernmäßzig feststellbar sind. Un- terrichtete Kreise sind der Auffassung, daß die Nummern noch über die ehemalige Kon- versionskasse zu haben seien, da deren Un- terlagen gerettet worden seien. Bisherige Prüfungen haben ergeben, daß die Ausstellung von Affidavits doch recht sorgfältig erfolgt. Die Vorwürfe, die darauf hinauslaufen, man habe diese Dinge etwas leichtfertig behandelt, werden nach den dis- herigen Stichprüfungen als unbegründet be- zeichnet. Möglicherweise wird sogar in der nächsten Zeit schon eindeutig der Beweis er- bracht werden können, daß die Banken bei der Ausstellung der Affidavits in der Tat sehr überlegt vorgegangen sind. Man darf den Fall der Deutschen Werft-Aktien wohl nicht ver- Allgemeinern. In diesem Zusammenhang hören wir noch, daß sehr wahrscheinlich in nächster Zeit bereits in Hamburg ein Prozeß stattfinden wird, der die damals recht misteriésen Vor- gänge um die Aktien dieses Hamburger Un- ternehmens klären wird. Im ganzen gesehen ist damals nur ein sehr kleiner Betrag aus gesperrten Depotbeständen in den Handel ge- kommen. Hieraus leiten offenbar verschiedene Kreise die Begründung ab, daß die Affidavits noch einmal sorgfältig überprüft werden müs- Sen. Ve Zinsendienst rationalisiert Um unwirtschaftliche Zahlungen zu vermei- den, die sich bei halbjährlicher Einlösung der Zinsscheine für kleine Stücke ergeben würden, wird durch eine jetzt ergangene 22. Durchfüh- rungsverordnung zum Umstellungsgesetz die Festsetzung längerer Zeitabschnitte für die Zinszahlung gestattet, und zwar bei Stücken von weniger als 50 DM(also bisher über weni- ger als 500 Reichsmark) bis zu jeweils fünf Jahren, und bei Stücken von 50 DM bis zu je- weils einem Jahr. Die Verordnung verpflichtet jedoch den Aussteller gleichzeitig zur Entrich- tung von vier Prozent Zinseszinsen, wenn er die Zeitabschnitte für die Zinszahlungen auf mehr als ein Jahr verlängert. Dadurch soll der Wertpapierinhaber nicht benachteiligt werden. Diese Ermächtigung gilt freilich nicht für Stücke über mehr als 50 DM(also Stücke über bisher mehr als 500 Reichsmark), für die die Ausgabebedingungen weiter gelten. Besitzer mehrerer Kleinstücke gleicher Art können den Umtausch in ein Stück mit einem entsprechen- den höheren Nennbetrag verlangen, für das die Zinsscheine jährlich oder halbjährlich ein- zulösen sind. Ausgleichsforderungen mit 3,5“/ verzinst Die Verzinsung der Ausgleichsforderungen ist für alle Versicherungsunternehmungen durch die 23. und 24. Durchführungs verordnung zum Umstellungsgesetz auf 3,5 Prozent fes gesetzt worden. Die Bestimmungen dieser neuen DVO sind für Versicherungsnehmer der der ehemaligen DAF angeschlossenen Versiche- rungs unternehmen insofern bedeutsam, als die Altgeldguthaben dieser Unternehmen jetzt mit rückwirkender Kraft umgewandelt werden können. Rachitisches Einfuhrverfahren Aus Andeutungen konnte man bisher be- reits schließen, daß die innerhalb des neuen Einfuhrverfahrens freigegebenen Devisenbe- träge nicht bei jeder Ware in voller Höhe ausgenützt würden. Dabei spielte u. a. eine wesentliche Rolle, dag die Handelsabkommen schon weiter zurückliegen und sich mittler- weile der Bedarf in verschiedenen Branchen verlagert hat. Andererseits aber hat der Preis- sturz dazu geführt, daß jetzt bei einer ganzen Reihe von freigegebenen Waren Zurückhal- tung besteht, da man sich nicht zu hoch en- gagieren möchte. Es liegen jetzt vier erste Be- richte des Zentralwarenbeschaffungsbüros vor, das diese an den gemischten Einfuhrausschuß weitergeleitet hat. Diese Berichte umfassen 136 Positionen über 43 Millionen Dollar. Das Ergebnis dieser Zusammenstellung ist etwas überraschend. Hierbei ist jeweils die erste Zuteilungswoche, in der die bei den Außen- handelsbanken eingegangenen Anträge als Sleichzeitig eingereicht betrachtet werden, als Grundlage genannt worden. Als Ergebnis wurde ermittelt, daß von diesen 43 Millionen Dollar in der jeweils ersten Woche nur insge- samt 21,5 Millionen Dollar gestrichen worden sind, d. i. also genau die Hälfte. Ueber zeich- net wurden 51 Positionen mit Preiswertgrenze von insgesamt 15 Millionen Dollar. 15 Positio- nen über 8,6 Millionen Dollar wurden über- haupt nicht gestrichen, für 70 weitere Positio- nen bestanden nur geringes Interesse. An der Spitze der überzeichneten Positionen stehen Papier und Zellstoffprodukte, für die eine Repartierungsquote von 25 bis 30 Prozent notwendig wurde, bei Natronmischpapier so- gar eine solche von 10,7 Prozent. In gleicher Weise begehrt sind chemische Produkte, von denen ätherische Oele beispielsweise mit 3,9 Prozent zugeteilt worden sind. Textilerzeug- nisse, Hölzer und Holzprodukte stehen eben- falls im Vordergrund, während Kautschuk- produkte in Anbetracht des rasanten Preis- rückgangs am Weltmarkt ebenso wenig be- gehrt sind wie Aluminiumwaren aus der Schweiz oder Oberlederabfälle aus Italien. Bei den Einfuhrlisten hatte sich ein richtig- gehender Schwarzmarkt herausgebildet, so daß diese Listen samstags mit 100 DM gehandelt wurden. Der Kurs ging dann bis zum Diens- tag auf 30 DM zurück. Da es nicht möglich war, diese Listen bis zur amtlichen Veröffent- Für Einfuhrgetreide wird das durchgehende Bezugsrecht vorläufig nicht eingeführt wer- den, wie von zuständiger Seite verlautet. Ein diesbezüglicher Plan der Außenhandels- stelle für Getreide, über den im August mit den zuständigen Stellen verhandelt werden sollte, ist vorläufig zurückgestellt worden. lichung im öffentlichen Anzeiger geheim zu halten. ist der gemischte Ausfuhrausschuß jetzt dazu übergegangen, diese Listen nach der Zusammenstellung schon weiterzuleiten. In diesem Zusammenhang interessiert noch, dag Bestrebungen bestehen, künftighin auch die durch die ECA hereinkommenden Importe innerhalb des neuen Einfuhrverfahrens zur Verfügung zu stellen. Wenn es möglich ist, die im Hilfsgesetz vorgesehenen Beschaffungs- stellen hierbei auszuschalten, können diese Waren dann ebenfalls in Form von Einfuhr- listen den Importeuren angeboten werden. ve. 2,4 Milliarden DM Kredite der Wiederaufbaubank? Den deutschen und alliierten Stellen liegt ein grob umrissenes Investitionsprogramm der Wiederaufbaubank in Höhe von über 2,4 Mil- liarden DM vor, das sich bis auf die Zeit nach 1952 erstreckt. Unter dieses Programm fallen Finanzprojekte der Energie, des Bergbaues, der Binnenschiffahrt und anderer Industrie- zweige, das sich nach der bisherigen Planung wie folgt aufteilt(in Mill. DM): Auf dem Energiegebiet beläuft sich der langfristige Gesamtkredit auf 613,45, wo- von sofort 146 gegeben werden, der Soldo be- trägt 74, insgesamt also für 1949 220. Die wei- teren Beträge verteilen sich für 1950 auf 187,45: 1951 97,5; 1952 43,5 und auf spätere Jahre 65. Der geplante und gegebene Kredit für die zehn Erergiegesellschaften teilt sich dabei wie folgt Auf: Gesamtbedarf Bedarf f. 1949/50 (in Millionen DM) Bayernwerke 135,2 61,5 EV Schwaben 15 8 Hamburger E-Werk 21 10,5 Innwerk 4 2 Neckar werk 6 ͤ 3 NW- Kraftwerk 46 18,5 Preuß. Eltwerke AG 81 31,5 RWE 267,25 68 VEW 18 7 Großkraftwerk Mannheim 20 10 insgesamt 613,45 220 Die zusätzlich gewonnene installierte Lei- stung beträgt 1,2 Mill. kWh. Weitere 13 Bau- vorhaben, die sich auf Kommunalwerke er- strecken, sind ebenfalls in der Kreditgebung der Wiederaufbaubank vorgesehen mit einem Gesamtbetrag von 239,58, von denen sofort 24 und im Saldo 68,43 gegeben werden, insgesamt also für 1949 82,43. Auf die weiteren Jahre ent- fallen für 1950 68,35; 1951 36,8; 1952 25 und spa- tere Jahre 27. Damit stehen für die Gesamt- energie wirtschaft von seiten der Wiederaufbau- Sind die deutschen Die deutschen Werften sind im allgemeinen in der Lage, die durch eine Wiederbelebung des Schiffsbaues an sie gestellten Anforderun- gen zu erfüllen. Die Kapazität betrug in den Vorkriegsjah- ren etwa 400 000 BRT(937) bis 500 000 BRT (1938). Diese Leistungsfähigkeit wird heute von den noch arbeitsfähigen Werften nicht annähernd erreicht, weil durch Kriegsschäden, die Zoneneinteilung Deutschlands und De- montagen mehrere Werften ganz ausflelen oder in ihrer Kapazität stark eingeschränkt wur- den. Die drei Großwerften der sowjetischen Zone„Vulkan“ in Stettin, die Danziger Werft und die Schichau- Werft in Elbing sind für Westdeutschland ausgefallen. In den West- zonen selbst sind die Kieler Germania- Werft, die Marinewerften von Wilhelmshaven und Kiel, die Weserwerft in Bremen und die welt- bekannte Hamburger Großwerft Blohm& Voß vollständig demontiert worden. Geblieben sind neben kleineren Werften in Hamburg, Lübes, Emden. Bremerhaven und Flensburg nur die Deutsche Werft in Hamburg, Vulkan- Werft in Bremen und die Howaldt- Werke in Hamburg und Kiel. Die nach dem kürzlich gefaßten Drei- mächtebeschluß für Deutschland erlaubten Bauten von Ueberseeschiffen bis zu 7200 BRT könnten nach ihrer heutigen Leistungsfähig- keit von folgenden Werften ausgeführt wer- den: Howaldt- Werke, Kiel AG., Lübecker Maschinenbau GmbH., H. C. Stülcken Sohn, Hamburg, Nobiskrug Rendsburg und Rick- mers Werft Bremerhaven. Ganz besonders schwer ist die deutsche Werftindustrie von dem allgemeinen Kapital- mangel betroffen worden. Dieser spiegelt sich auch in der Bewegung der Beschäftigtenzah- len wieder. Während vor dem Krieg die deut- schen Werften etwa 138 000 Personen in Arbeit hielten, sind sie heute nur mit Mühe in der Lage, 20 000 Menschen zu beschäftigen. Un- geklärt ist bis heute noch die Frage, ob Deutschland gestattet sein wird, gröbere bank bei insgesamt 33 Bauvorhaben 853,03 lang- kristige Kredite an. Für die Binnenschiff fahrt ist zunächst nur für 1949 ein Gesamtkreèdit von 25 Mill. DM vorgesehen, davon sofort 5 und im Saldo 20. Ursprünglich sollten 75 Mill. DM Kreditiert werden, die jedoch die Militärregierung auf 5 Mill. DM zur Deckung des unaufschiebbaren Bedarfes der Binnenschiffahrt ermäßigte. An Stelle dessen erfuhr der Bergbau eine Erhöhung von 75 auf 135 Mill. DM. Auf die Gruppe„an- derelndustriezweige! entfällt ein lang- fristiger Gesamtkredit von 569 Mill. DM, von denen sofort 68,3 und im Saldo 186, insgesamt für 1949 261 gegeben werden. Die Differenz er- klärt sich daraus, daß das Ergebnis der Zurück- stellung eines Teiles dieses Programmes von den Mitteln des für 1949 verbleibenden Saldos und für spätere Jahre noch nicht in Abzug ge- bracht worden ist. Für die weiteren Jahre sind vorgesehen für 1950 180; 1951 68; 1952 53 und kür spätere Jahre 7 Mill. DM. Die Militär- regierung hat die in dieser Gruppe für die Kugellagerindustrie vorgesehenen 2 Mill. DM gestrichen. Insgesamt also umfaßt der bisher aufgestellte langfristige Plan der Wiederauf- baubank 2 447,03 Mill. DM Kredite, von denen sofort 378,3 und im Saldo 603,43, für 1949 zu- sammen 988,43 gegeben werden sollen. Auch hier unterliegt die Gesamtsumme den bei der Gruppe„andere Industriezweige“ vorgebrach- ten Gesichtspunkten über die Differenz. Mit dieser rd. 1 Mrd. DM für 1949 nehmen auch die Gerüchte, die eingangs erwähnt wurden, Ge- stalt an. Für 1950 sind 685,8 Mill. DM; für 1951 402,3; kür 1952 271,5 und für spätere Jahre 99 vorgesehen. Die Landwirtschaft und der Woh- nungsbau sind bisber in dieser Planung noch nicht berücksichtigt, jedoch sollen beide allem Anschein nach zum Teil auch über die Kredit- anstalt für Wiederaufbau finanziert werden, so daß sich die Gesamtkredite noch entspre- chend erhöhen dürften. U- Werften gerüstet? Neubauaufträge für das Ausland entgegen zu nehmen, woran die deutschen Werften außer- ordentlich stark interessiert sind. Bisher hat- ten die Werften lediglich vereinzelte englische und norwegische Reparaturaufträge entgegen- nehmen können, was in erster Linie auf die Hochkonjunktur auf den englischen Werften zurückzuführen ist. Die deutschen Werften haben derartige Arbeiten zur vollsten Zufrie- denheit der Auftraggeber geleistet und be- wiesen, daß trotz Demontage die deutsche Qualitätsarbeit die alte geblieben ist. G. K. * Schiffahrtsamt für den Mittelrhein Durch eine Anordnung Nr. 125 vom 9. April 1949(„Journal Officiel“ Nr. 260/61 vom 20. April 1949) sind die Einzelheiten über Zusammen- setzung, Organisation und Aufgaben des „Schiffahrtsamtes für den Mittelrhein“ be- kanntgegeben worden. Die wichtigsten Artikel 1 und 2 bestimmen folgendes:„Artikel 1: Der Beirat des Schiffahrtsamtes für den Mittelrhein besteht aus sechs Mitgliedern, die aus nam- haften Persönlichkeiten der deutschen Wirt- schaft in den am Rhein liegenden Ländern der französischen Zone ausgewählt werden. Eine Liste dieser Persönlichkeiten wird von der französischen Militärregierung in Deutschland nach Befragung der Regierungen des Landes Rheinland-Pfalz und des Landes Baden aufge- Stellt. Der Beirat wählt aus seiner Mitte einen Vorsitzenden und einen stellvertretenden Vor- sitzenden. Den Mitgliedern des Beirats können aus den Mitteln des Amtes für jede Sitzung Entschädigungen gewährt werden. Der Beirat tritt wenigstens einmal vierteljährlich auf Ein- berufung durch seinen Direktor und in dessen Anwesenheit zusammen. Der Kommissar der französischen Militärregierung kann seinen Sitzungen beiwohnen. Wenn der Général Com- mandant en Chef es verlangt, reicht der Bei- rat seine Vorschläge für die Ernennung des Di- rektors ein. Der Beirat gibt seine Stellung- nahme zu jeder Frage ab, die ihm der Direk- tor vorlegt; insbesondere muß er befragt wer- den über: die geschäftlichen Abmachungen mit den deutschen Schiffahrtsorganisationen, die Frachttarife, die von der Preisüberwachungs- Stelle genehmigt werden müssen, die Errichtung von Dienststellen von allgemeinem Interesse kür die Rheinschiffahrt, den Haushaltsvor- anschlag des Amtes. Die Stellungnahmen des Beirats erfolgen auf Grund von Mehrheitsbe- schlüssen der anwesenden Mitglieder; im Falle von Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag. Artikel 2: Der Zeitraum für die Durchfüh- rung des Haushaltsplanes des Schiffahrtsamts kür den Mittelrhein entspricht dem Kalender- eee jahr. Der Haushalt des Schiffahrtsamts für deg Mittelrhein umfaßt: eine Abteilung für den Betrieb des Flußg-Schiffahrtsmaterials, eine Ah. teilung für jede der Dienststellen von allge. meinem Interesse, die im Artikel 1 der abge. änderten Verordnung Nr. 145 vorgesehen sind Der Zeitraum für seine Durchführung ent. spricht dem Kalenderjahr. Die Buchführung die Geldgebarung und die Sachgebiete der Ab. teilung für den Betrieb des us-Schiffahrtz. materials und der Abteilungen für die Dienst. stellen von allgemeinem Interesse sind ent. sprechend dem deutschen Handelsg Zbuch einzurichten. Die Buchführung des ates 18 der Nachprüfung durch den Rechnungshof dez Landes Rheinland-Pfalz unterworfen.“ PMW. Kurꝛnachrichten Südbadens Textilindustrie auch im Frühjahr Volkswagen in USA seien unverkäufli 5 lens Fe uustrie 1 1 2 8 verkäufl ohne Absatzsorgen Die Tetilindustrie 8 hört zu die Preise m den USA auf Grund d. 99 den wenigen Wir igen Süd lebhafte Aufwä durch Absatz rigkeiten auch im März nicht gehemmt wo ist. Rohmaterial steht in ausreichender Menge Verfügung. Laufend werden neue Kräfte ei stellt, wie das Landesarbeitsamt in Freiburg mit teilt. dei in der Textilindustrie ist auch im Kon- ewerbe die Beschäftigung anhaltend gut. Das gleiche gilt für das selbständige Schneider- handwerk. Weniger eindeutig entwickelt sich die Lage in der Schuhindustrie; hier scheinen allmäh- lich die großen Firmen ein Uebergewicht über die weniger bekannten Kleinbetriebe zu gewinnen pm Schon wieder Messen. Eine ständige Leder- warenmesse, auf der westdeutsche Firmen ihre neuesten Erzeugnisse ausstellen werden, soll noch in diesem Jahre in Offenbach eröffnet werden, kündigte Oberbürgermelstèer Rebholz an. Die erste Elektromesse nach dem Kriege findet in München in der Zeit vom 14. September bis 2. Oktober statt. Zahlreiche Firmen aus den drei Westzonen haben ihre Beteiligung zugesagt. Mit dem Auslande werden Verhandlungen geführt, die eine repräsentative Beteiligung der Nachbarländer erwarten lassen,(dena) Frankfurt tagt im Ruhrgebiet. Der Wirtschafts- ausschuß des Länderrates wird am 27./28. April auf Einladung des Ministerpräsidenten von Nord- rhein- Westfalen in Düsseldorf tagen. Auf dieser Zusammenkunft werden führende Vertreter der westdeutschen Eisen- und Stahlindustrie sowie des Bergbaues über die gegenwärtigen Sorgen und Probleme der Ruhr-Wirtschaft sprechen, Für den zweiten Tag ist eine Besichtigung des Duisburg- Ruhrorter Hafens vorgesehen. gn Die Lowaland-Werke Bitzer& Co. AG, Düssel- dorf, hat jetzt mit ihren Gläubigern einen Ver- gleich abgeschlossen, wobei eine Quote von 65 0% vereinbart wurde. Das Werk stellt Landmaschinen her und ist eine Nachkriegsgründung. HU Fischpreise ertrinken. Die Lage der deutschen Fischdampfer-Reedereien hat sich, wie von zu- ständiger Seite verlautet, in den letzten Tagen welter verschlechtert. Zur Zeit legen in Hamburg fünf Fischdampfer auf. während drei weitere nach Cuxhaven verkauft werden mußten. Die Fisch- preise sind vornehmlich auf Grund der erheb- lichen Fischeinfuhren weiter im Sinken begriffen. (dena) Versicherungen wachsen. Die„Frankfurter Ver- sicherungsaktien-Gesellschaft“ verzeichnete im Ge- schäftsjahr 1948 ein Neugeschäft von rund 150 000 Anträgen mit 12,5 Millionen Mark Neu-Prämien. Die Hälfte entfielen auf die Zeit nach der Wän⸗- rungsreform. Die Gesamteinnahme belief sich auf 47,55 Millionen DM.(dena) Textilneugründungen. In Neumünster Holstein ist mit einem Grundkapital von 1 Mill. die Strohstoff-Werke Ad unter Mitwirkung der Rheinische Kunstseide AG, Krefeld, der Rhein- sche Zellwolle AG, Siegburg, und der Phrix- Werke AG, Hamburg, gegründet worden. Das Unter- nehmen soll insbesondere zellulose Rohstoffe aus Stroh herstellen, Die jetzt eingetragene Rottweiler Kunstseidenfabrik AG, Rottweil, hat ein AK von 500 000 RM und ist eine Gemeinschaftsgründung zahlreicher Firmen der süddeutschen Textilindu- strie. HUE Die Tschechoslowakische Nationalbank hat ge- stattet, daß 1 Staatsläden Einkäufe 8 n Be- vis an ge ätigt werden, ohne daß die Her 0 — Devisen untersucht wird, Sie hofft auf diese Weise gehortete Devisenbestände zu erfassen. in den die- Kurses zu hoch lägen, verlautet av die Berichten, dig ber Industrie-Schau in New Vork nach Der soeben von der Deutschen Industrie- schau in New Lork zurückgekehrte ides- heimer Weinhändler Georg Breuer setzte sich in einem Interview für eine subventio-⸗ nierung des Deutschen Exportweines mit der Begründung ein, daß der it-Kurs Prohibiti Wirke, Nach seiner Ansicht sei nur ein Kurs von 22 bis 23 Cents für eine D-Mark für den Weinexport tragbar. 0 1 Deutschland gelangt sind. Der Generaldirektor der Volkswagenwerke, Dipl.-Ing. Heinz od. hoff, begab sich zum Besuch der Industrie- Schah nach New Vork.(dena) Weinbauern gegen Steuererhöhung. Die Ar. beitsgemeinschaft der Weinbau- Verbände und der Bund der Weinhandels-Verbände von Rheinland. Pfalz haben in einer Eingabe an den Landtag auf die Gefahren einer Sonderbelastung des Wein- preises durch Staats- und Kommunalabgaben hin. gewiesen. Die nach der Währungsreform einge- tretene Erhöhung der Weinpreise habe bereits jeg schon zu bedenklichen Absatzstockungen gefühtt, (denz Versprechungen allein helfen nicht. Zu 0 Meldungen über eine angebliche Bewilligung von Marshallplanmitteln zur Hebung des Fremden- Verkehrs teilt die deutsche Zentrale für Fremden- verkehr mit, daß bisher noch keinem europäischen Land von der ERP-Verwaltung Kredite oder Zu. Wendungen für diese Zwecke gewährt wurden. (dena Eisenbahn kündigt Reparaturvertrag mit Rhein felden. Die Direktion der Südwestdeutschen Eisenbahnen hat ihren Reparaturvertrag mit def Aluminium mbH. Rheinfelden gekündigt. Da. bei sollen finanzielle Gründe ausschlaggebend gewesen sein. Die Aluminium GmbH. in Rhein- felden hat bis jetzt insgesamt 5000 Güterwagen und 130 Lokomotiven für die Eisenbahn des fran zösischen Besatzungsgebietes repariert. Pm 18 Schweden in Auflösung. Die schwedische Niederlassung der IG-Farben- Industrie, die Anilin. Kompaniet, wird nach einer Entscheidung des schwedischen Kontrollbüros für ausländische Vei⸗ mögen aufgelöst. Gleichzeitig soll eine neue Ge- sellschaft mit schwedischen Aktionären gebildet werden.(dena) Kartoffeln verderben. 1,5 Millionen gt Kartoffeln in der Bizone drohen zu verderben, erklärte der Präsident des hessischen Bauernverbandes, Kall Wittmer-Eigenbrodt, in einem Inter. view in Korbach. Dieser überschüssige Bestand könnte nur durch schnellstes Einsäuren oder Ver- flocken gerettet werden. Die amerikanische Mil. tärregierung habe sich mit der Verflockung von 100 000 t bereits einverstanden erklärt.(dena) Banken-Dezentralisierung in der französischen Zone. Durch die jetzt im„Journal Officiel“ des französischen Oberkommandos veröffentlichte Ver- ordnung Nr! 203 vom 12. 4. 1949 sind die in dem amerikanischen Besatzungsgebiet gültigen Bestimmungen über die Dezentralisierung des Bankwesens auch in der französischen Zone mit Wirkung vom 15. 4. 1949 in Kraft getreten. Irr- tümlich ist der deutsche Text der für die amg. rikanische Zone bestimmten Fassung Wörtlich Uber nommen worden. Im französischen Orlet 5 sind dagegen die Bestimmungen in each der Abänderung für die französische Zone eff halten. PN Sozialpolitik und Gewerkschaft Lohn- und Gehaltszahlung am 1. Mai Streittrage bedarf der Klärung Wenn der 1. Mai auf einen Sonntag fällt, ist in Württemberg-Baden nach 8 7 des Gesetzes über Sonn- und Feiertage trotzdem der auf einen Werktag entfallende regelmäßige Ar- beitsverdienst zu bezahlen. Die Bezahlung des Tages verdienstes ist- also nicht lediglich, Wie in den meisten übrigen deutschen Ländern, eine Vergütung für den Lohn- oder Gehaltsausfall an diesem Feiertag. Aus dem Wortlaut des § 7 geht vielmehr der Wille des Gesetzgebers einwandfrei hervor, den Arbeitnehmern als Sondervergütung für den Feiertag der Arbeit auf alle Fälle einen Tagesverdienst zu gewäh- ren. Diese Zahlung steht also nicht mehr in Beziehung zu der ausgefallenen Arbeit. Aus dieser Sachlage beraus ist die Streit- trage entstanden, ob auch den Empfängern von Monatsgehältern, insbesondere den Ange- stellten, ein durchschnittlicher Tagesverdienst gesondert zu zahlen ist. Die Monatsgehälter Werden ja stets in gleichbleibender Höhe ohne Rücksicht auf die Zahl der Arbeits- und Feiertage in einem Monat gezahlt. Daraus Könnte gefolgert werden, daß der 1. Mai nicht mehr besonders zu vergüten sei. Demgegen- über macht aber der Gesetzeswortlaut keiner- lei Einschränkungen, so daß im Ergebnis jedem Arbeitnehmer, auch dem Angestellten, ein zu- Sätzlicher Tagesverdienst zu berechnen und auszuüzahlen ist. Eine solche Lösung würde zu- dem der anläßlich der im November 1948 durchgeführten Arbeitsruhe geübten Praxis entsprechen. Damals wurde verschiedentlich (vor allen Dingen bei Behörden) das Prinzip des Monatsgehaltes durchbrochen und dieser Tag vom Gehalt abgezogen. Unentschieden ist auch noch die weitere Frage, ob diejenigen Arbeitnehmer, die Auf Grund der Eigenart dieser Tätigkeit am 1. Mai arbeiten müssen, außer der normalen Feier- tagentlohnung noch einen Anspruch auf die Sondervergütung für den 1. Mai haben oder nicht. Wenn man diesen Anspruch ganz be- streitet, so bedeutet das eine Ungerechtigkeit im Verhältnis zu den Nichtarbeitenden, Wenn man ihn aber anerkennt., ist zu entscheiden, ob der volle Feiertagslohn plus der Sonder- vergütung zu zahlen ist oder nur zwei einfache Werktagslöhne. Die gesamten Fragen sind noch strittig. Die Gewerkschaften wollen beim Arbeitsministe- rium eine Entscheidung in dem hier vorgetra- genen Sinne herbeiführen. Falls es zu einer kla- rung der Frage von seiten der Regierung oder durch Verhandlungen zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber nicht kommen sollte, werden sich zweifellos die Arbeitsgerichte demnächst mit diesem Fragenkreis zu beschäftigen haben. Ihrer Entscheidung käme dann eine grundsätz- liche Bedeutung zu. 1 E. B Wie der Angestelltenverband Württemberg- Baden mitteilt, ist ihm nach Rückfrage beim Arbeitsministerium der Bescheid zugegangen, daß das Kabinett in seiner Sitzung am 20. April 1949 beschlossen habe, den fraglichen Paragraphen des Gesetzes Nr. 161 so auszu- legen, daß die Angestellten und Beamten kei- nen Anspruch auf Bezahlung des 1. Mai hät- ten. Den gleichen Standpunkt vertritt der Ver- band Württembergisch- Badischer Metallindu- strieller. Der Angestelltenverband erklärt sich mit diesem Beschluß nicht einverstanden und will alle erforderlichen Schritte unternehmen um die rechtliche Anerkennung des Anspruch der Angestellten zu sichern, Arbeitslosigkeit in der Bizone Die Zahl der Arbeitslosen betrug nach eine Aufstellung der Verwaltung für Arbeit in Vereinigten Wirtschaftsgebiet Ende Mär 1 132 140 und lag damit um d. 94 000 höher al Ende Februar. Von der Gesamtzahl entfielen etwa 844 000 auf Männer und rund 288 100 aut Frauen, das bedeutet bei den Männer eine Zu, name gegenüber Februar um 8,4 Prozent, bel den Frauen um 11.1 Prozent. Die Arbeitsmarktentwicklung verlief am günstigsten in Bayern und Bremen. Wo die Steigerung der Arbeitslosenzahl(7,1 Prozent in Bayern und 5,7 Prozent in Bremen) unter dem Durchschnitt blieb. In der beruflichen Zusam mensetzung haben sich Veränderungen nur bel den Metallarbeitern ergeben, bei denen die Zahl der Arbeitslosen im März um rund 17 000 auf 110 600 bzw. um 9,8 Prozent der Gesamt arbeitslosenzahl am stärksten anstieg.(dena Mitbestimmung noch verfrüht In einem Schreiben macht der Direktor der Militärregierung, Charles P. Gross, den Landtag und die Regierung darauf aufmerk- sam, daß die Bitte um Aufhebung des von der Militärregierung suspendierten Gesetzes über die Mitbestimmung der Arbeitnehmef an der Gestaltung und Verwaltung der Pri- vatwirtschaft verfrüht sei. Der Ministerpräs dent hatte in einem Schreiben an Mr. Gros erklärt, die Suspendierung müsse rückgängig gemacht werden, da der Befehl in dem Ent- wurf des Grundgesetztes, das vom Parlamen- tarischen Rat ausgearbeitet worden sei, seine Erledigung gefunden habe. In der Antwolf wies der Direktor der Militärregierung darauf hin, daß die Aufhebungsanordnung weiterhin rechtskräftig sei, bis die vorläufige Verfassung vom Parlamentarischen Rat angenommen, durch die Westmächte genehmigt und schlieg⸗ lich rechtskräftig geworden sei. 5. 89 000 unerledigte Rentenanträge Der Verband der Körperbeschädigten, Sozial, rentner und Hinterbliebenen Württember⸗ Badens hielt in Ludwigsburg seine Hauptwes⸗ sammlung ab. Auf der Tagung wurde bekenn gegeben, daß von rund 296 000 in Nordwürttem⸗ berg und Nordbaden eingereichten Anträgen nach dem KB-Leistungsgesetz noch 89 000 nicht erledigt sind. In einer Resolution wird del Gesamtverband Westdeutschlands aufgefordel“ seine Mitglieder in der Bizone zu einer Demos, stration aufzurufen, falls der jetzige Zustand in der Frage der Auszahlung der Renten an Rui gerwitwen und in der Durchführung der Abän⸗ derungs vorschläge zum KB-Leistungsgeses nicht schnellstens beseitigt werde. Weiter Wülg gegen die sogenannten Unterhaltsrenten det Shemaligen Offiziere und Wehrmachtsangestell ten Stellung genommen, Die Gesamtzahl del Kriegsbeschädigten der Westzonen wurde m 1 493 000 angegeben. Ein Erholungsheim der badischen Gewerkschaf. ten wurde in Bad Griesbach im Remstal(Schwer Wald) eingeweiht. Das Heim soll zu Pilligsten Pensionspreis(4,60 DM) Erholungsbedürftisen un Urlaubern bestes Unterkommen bieten. Versorgungsgesetz zurückgestellt. Der Beamter rechtsausschuß des Wirtschaftsrats beschloß 86. gen die Stimmen der 85D die Beratungen d Versorgungsgesetzes einstweilen auszusetzen, 5 der Verwaltungsrat zunächst eine Ergänzung vorlage einbringen soll, durch die das Versor- gungsgesetz dem von der Militärregierung exlas- senen Beamtengesetz angepaßt wird. ena u. Eig.-Bel 0 N 8 —— / ß dische Anilin 8 des Ver- e Ge. bildet offeln te der Kall Inter. estand Ve Mil g von hmen ruchs samt- (dena) rektor den merk: von setzes ehmer Pri- präsi Gross üngig Ent, men- Seine wort larauf berhin ssung amen, hlieb- B. ozial- Statt Karten! am 26. April 1949 verschied nach kurzer, schwerer Krankheit pl lich und unerwartet mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Schwager, Herr Dr. Heinrich Hildenbrand Geschäftsführer der Industrie- u. Handelskammer Mannheim im Alter von 53 Jahren. Heidelberg GBöderweg 3), den 26. April 1949 In tiefer raus? Bertl Hildenbrand, geb. Reinhardt, zugleich im Namen der Kinder und aller Angehörigen Die Trauerfeier findet am Freitag, dem 29. April 1949, um 15 Uhr, im Krematorium des Bergfriedhofs in Heidelberg statt Am 26. April 1949 verschied nach kurzer, schwerer Kranicheit der langjährige Geschäftsführer unserer Rammer, Herr Dr. Heinrich Hildenbrand Die Wirtschaft Mannheims und seiner Umgebung trauert um einen vortrefflichen, mit hervorragenden Gaben ausgezeichneten Menschen. Er war der anerkannte Fachmann für alle Fragen der Verkehrs wirtschaft, sein Rat und seine Mitarbeit wurden von vielen Wirt- schaftsorganisationen und den höchsten Stellen der Ver- kehrsverwaltung gesucht. Der unermüdlichen Arbeit Dr. Hildenbrands ist es mit zu danken, daß die In- teressen der Mannheimer Wirtschaft bei den grund- sätzlichen Auseinandersetzungen über die Verkehrs- probleme stets Anerkennung gefunden haben. In der Mannheimer Wirtschaft wird das Andenken an diese charaktervolle und lautere Persönlichkeit für alle Zeiten weiterleben. Seine Mitarbeiter betrauern einen braven Freund. Präsidium, Geschäftsführung und Angestellte der Industrie- u. Handelskammer Mannheim Am 26. April 1949 verschied nach kurzer, schwerer Krankheit unser Geschäftsführer, Herr Dr. Heinrich Hildenbrand Er war der Mitbegründer der Schiffahrtsvereinigung Oberrhein. Sein ganzes Streben galt der Wahrneh- mung und dem Ausbau der Schiffahrt am Oberrhein. Seine reichen Erfahrungen und sein großes Wissen stellte er unserem Verband gerne zur Verfügung. Mit dem Hinscheiden verlieren wir einen großen För- derer der Oberrhein- Schiffahrt. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken be- a an U. 4 5 2215 25 7 rhein Schiffahrtsvereinigung Obe (Württemberg-Baden) Sitz Mannheim NACHRU F! Am 26. April 1949 verschied nach kurzer, schwerer Krankheit unser langjähriger Vorstand, Herr Dr. Heinrich Hildenbrand Er war der Mitbegründer der Badisch Pfälzischen Flug- betrieb A. G., Mannheim, im Jahre 1924. Sein ganzes Lebenswerk und Streben galt der Ausgestaltung und Entwicklung der zivilen Luftfahrt. Der Ausbau des Flughafens Mannheim war insbesondere sein Verdienst. Mit ihm ist ein aufrechter, weitblickender Mann dahin- gegangen, der in schwierigen Zeiten mit Umsicht und Tatkraft erfolgreich unserem Unternehmen gedient hat. Wir betrauern zutiefst das plötzliche Hinscheiden un- seres Vorstandes, der uns als Mensch und Vorgesetzter stets unvergehlich bleiben wird. Badisch Pfälzische Flugbetrieb A. G. Mannheim 0 Flötzlich und unerwartet verschied am Dienstag, dem 256, April 1949, unser Gesellschafter u. Mitarbeiter, Herr Dr. Heinrich Hildenbrand Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer g Mannheim Der Verstorbene war Mitbegründer unserer Firma und hat durch seine unermüdliche Schaffenskraft wesentlich zum Aufstieg unseres Unternehmens beigetragen. Wir werden ihm ein ehrendes Angedenken bewahren. Deutscher Verkehrs- Verlag GmbH., Heidelberg-Hamburg 4 1 Für die herzl. Anteilnahme u. zahlreichen Kranz- u. Blumen- spenden b. Heimgang meiner lieb. Frau, unserer Ib. Mutter, Frau a Mina Hennesthal geb. Schahn sagen wir unseren innigst. Dank. Uvesheim, Alte Schulstraße Familie Kennesthal 9 Für die liebevolle Anteilnahme beim Heimgang unseres lieben ö 1 Sohnes, Bruders und Onkels, Herrn f Georg Oehlschläger aisen wir auf diesem Wege unseren innigsten Dank. bätertal, Reiherstrage 26 Familie Oehlschläger 2 zuverlässige Gipser in LTüchtiges, im Alter von 53 Jahren. des Andenken bewahren. D e Meine liebe Frau, unsere un- ist nach langem, schwerem, mit großer Geduld ertragenem Lei- den, am 238. April 1949, sanft entschlafen. 5 Mannheim, den 28. April 1949 Neckarspitze 16. In tiefer Trauer: Richard Weißgerber Werkmeister Hilde Schmid geb. Weißgerber Leo Schmid Tochter Marianne 5 Beerdigung: Samstag, den 30. 4., 11 Uhr, Hauptfriedhof. Mitten aus einem arbeitsreichen Leben verschied am Dienstag, dem 26. April 1949, plötzlich und unerwartet, der stellvertretende Vorsitzende unseres Beirates, Herr Dr. Heinrich Hildenbrand Er war einer der eifrigsten Förderer unseres Unter- nehmens und werden wir dem Verstorbenen ein ehren- Autohof Mannheim d. m. b. H. 1 Mietgesuche vergeßliche, treusongende Mut- ter, Schwiegermutter und Oma, Ferme weldgerhe⸗ 1 Stellen- Angebote Glas- U. Pr zellangroghandlung suant Inkl für den Bezirk Nordbaden und Nordhessen. Geboten wird Pro- vision und Spesenzuschug. Es mögen sich nur branchekundige Herren, die bereits Reisetätig- Keit nachweisen können, mel- den unt. Nr. 08090 an den Verl. 5 Jünger. Ausläufer bzw. Lagerhelfer gesucht. Schriftliche Angebote an Wallenstätter& Co,, N 4, 21. und Küchengeräte gesucht. Hill, Langen(Hessen). stellung gesucht. Ang. ag Stellt 3 Mannheim, Guteingeführter Vertreter für Haus- Karl Dauer- unt. P 16041 r Charakter undl. Wesens art. Schriftl. Bewerbung m. Unter- lagen erb. unt. P 08072 a. d. Verlag. Tücht. 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