9/ Nr. T II 7.30 Uhr 5.35 Uhr 0.35 Uhr 2zdomen stunden 55 Uhr 2.42 Uhr ororten 2.25 Uhr 2.35 Uht . 15 Uhr 20 Uhr 7 Uhr ktsstelle er, P 7,95 DM — — NH — 7. Ma 1 b NIEI Daft 100 annheim Vertung Lamade ft Man swahl A. Liköre Johann! 1en! atz); 27 hofstr, 0 DAS BEKLEIDUNG SUAUS IN MAUN NEIN SS8174890 veröffentlicht unter Lizenz Nummer us WB 110 verantwortliche Herausgeber: Dr. Karl Ackermann, E. Fritz v. Schilling Redaktion, Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz Telefon: 44 151. 44 152. 44 153 Bankkonten: Südwestbank Mannheim Allgemeine Bankgesellschaft Mannheim postscheckkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 Berlin Nr. 961 95 Ludwigshafen a. Rh. Nr. 267 43 Erscheint: Täglich außer sonntags Für unverlangte Manuskripte über- nimmt der Verlag keinerlei Gewähr Ungbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen, Karl- Theodor- Straße 1 Telefon 645 Weinheim, Hauptstraße 63, Telefon 2241 Heidelberg, Plöck 3 Telefon 4980 Ludwigshafen a. 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Sforza erklärte, die Außenminister hätten in den nun eine Woche währenden Besprechungen die Lage geprüft und seien zu dem Schluß gekommen, daß lediglich dem Europäischen Rat selbst die Entscheidung über die Auf- nahme neuer Mitglieder zustehe. Bekanntlich stellt der Europaische Rat auf politischem Gebiet den Versuch dar, eine Einigung der westeuropäischen Staaten zu erzielen, wie sie auf wirtschaftlichem durch den Marshallplan und auf militä- rischem durch den Atlantikpakt bereits zu- standegekommen ist. Der Rat wird sich aus Vertretern der zehn Gründerstaaten zu- sammensetzen, die das entsprechende Ab- kommen unterzeichnet haben. Er wird seine Tätigkeit darauf beschränken, einmal im Jahr zusammenzutreten und über die euro- päischen Probleme zu beraten. Die Außenminister der zehn westeuro- päischen Staaten haben gestern die Statuten für den Europäischen Rat unterzeichnet. Ein Jahr Israel Tel Aviv.(UP) Der Staat Israel feierte den ersten Jahrestag seiner Selbständigkeit. Der Tag wurde im ganzen Lande als Freu- denfest begangen. Ministerpräsident David ben Gurion hielt aus Anlaß des Tages einen offiziellen Empfang ab. Der Doyen des Diplomatischen Korps, der amerikanische Botschafter James Macdonald, überbrachte als Vertreter der in Tel Aviv akkreditierten Diplomaten dem amtierenden Präsidenten Israels, Joseph Sprinza, eine Glückwunsch adresse. Israel sei nuit der Internatienali- sierung der heiligen Stätten in Jerusalem und ganz Palästina einverstan- den, erklärte der Beauftragte der israe- lischen Regierung bei den UN vor dem politischen Sonderausschuß der Vollver- sammlung. Er brachte ferner den Wunsch Israels zum Ausdruck, sich an der Wieder- ansiedlung der 800 000 arabischen Palästina- flüchtlinge zu beteiligen, forderte jedoch, sie in den arabischen Nachbarstaaten Israels anzusiedeln. 9 Swiridow neuer sowjetischer Hoher Kommissar in Oesterreich Wien.(UP) Die sowjetische Nachrichten- Agentur Tass meldete, daß der abberufene General Kurassow als Hoher sowjetischer Kommissar in Oesterreich durch General- leutnant W. P. Swiridow ersetzt wurde. In verantwortlichen Kreisen Oesterreichs Wird hierzu erklärt, daß Swiridow ehema- liger sowjetischer Oberbefehlshaber in Un- Sarn war und bei der Bildung des volks- demokratischen Regimes in Ungarn eine maßgebliche Rolle gespielt haben soll. Vor- her soll Swiridow Stellvertreter Marschall Woroschilows gewesen sein. Turiner Fußballmannschaft ums Leben gekommen Rom.(DEN A) 28 Fluggäste, darunter die Sesamte Turiner Fußballmannschaft, kamen bei einem Flugzeugunglück in den Außen- bezirken Turins ums Leben. Die Turiner Mannschaft war mit großem Abstand die beste italienische Fußballmannschaft. Sie befand sich auf dem Rückflug von einem Kampf gegen den Beneficaclub. Einige Mit- Slieder der Mannschaft waren Spieler von internationalem Rang. M 1 2 2 Lake Success. Der Vorschlag des politischen Sonderausschusses der UN- Vollversammlung, ie israelische Regierung aufzufordern, einen Beauftragten zu entsenden, der den israeli- schen Standpunkt bei den Besprechungen des Aufnahmegesuchs Israels vertreten soll, wurde mit 35 gegen 6 Stimmen bei 11 Stimmenthaltun- sen angenommen. 4 Washington. Der Us-Außenminister Dean cheson erklärte anläßlich eines Zusam- mientretkens mit dem britischen Kommandeur 15 anglo- amerikanischen Zone von Triest, 5 die Vereinigten Staaten weiterhin auf die ückgabe Friests an Italien hofften. f Wachington. Das amerikanische Repräsen- Ratenbaus sprach sich mit einer knappen ehrheit von drei Stimmen dafür aus, die Akt-Hartley-Arbeitsgesetzgebung vorläufig Weiterbestehen zu lassen. St Glasgow. Bei einer schweren Brandkata- rophe in einem großen Modehaus Glasgows amen 13 Verkäuferinnen und Stenotypistin- nen ums Leben. 50 Faris. Paul de Lesseps, der Sohn des Er- 3 des Suez-Kanals, wurde von einem 1 1 Gericht in Abwesenheit zum Tode ver- * eilt. da er während der deutschen Besetzung rankreichs der Besatzungsmacht Spionage- lenste geleistet hat. ten on, Als Nachfolger des bei einem Auto- lane verunglückten Justizministers von Rhein- 5 Pfalz, Pr. Adolf Süsterhenn, wählte der ztandtag von Rheinland-Pfalz Ministerialdirek- dor Dr. Karl Hermanns(CDü) in den. Parla- mentarischen Rat. DENA/UP/ Eig. Ber. Blockadeau ebung und Außenministerkonferenz Beseitigung 1 Verkehrsbeschränkungen am 12. Mai/ Außenministerrat am 23. Mai in paris Bevin:„Westmächte werden weiter mit festigkeit und Vernunft verhandeln“ Paris. DENA-REUTERN Als Ergeb nis der Beratungen der vertreter der ver- einigten Staaten, der Sowjetunion, Großbritanniens und Frankreichs in New Lork haben die vier Großmächte nunmehr erstmals ein offizielles Kommuniqué über die Auf- hebung der Blockade und Gegenblockade Berlins am 12. Mai und die Einberufung einer Außzenministerkonferenz am 23. Mai veröffentlicht. Nach den inoffiziellen verlautbarun- gen und Mutmaßungen, die vor allem den Zeitpunkt der Blockadeaufhebung keines- wegs mit Sicherheit genannt haben, ist die Bekanntmachung der Großmächte nunmehr die erste amtliche Nachricht über die Termine der Beseitigung der Verkehrs- beschränkungen und die Einberufung einer Konferenz der Außenminister. Das Viermächtekommuniqué hat folgenden Wortlaut: 1. Alle seit dem 1. März 1948 von der sowjetischen Regierung verfügten Verkehrs-, Transport- und Handels- einschränkungen zwischen Berlin und den westlichen Besatzungszonen Deutschlands sowie zwischen der Ostzone und den Westzonen werden am 12. Mai 1949 aufge- hoben. 2. Alle seit dem 1. März 1948 von den Regierungen Frankreichs, Großbritan- niens und der Vereinigten Staaten oder von einer dieser Mächte verhängten Verkehrs-, Transport- und Handelseinschränkungen zwischen Berlin und der Ostzone und zwischen den Westzonen und der Ostzone Deutschlands werden ebenfalls am 12. Mai auf- gehoben. 3. Elf Tage nach der Aufhebung der Einschränkungen, nämlich am 2 3. Mai 1949. wird zur Beratung der Deutschlandfrage und aller sich aus der Ber- liner Situation ergebenden Probleme, einschließlich der Frage der Berliner Währung, der Außenministerrat nach Paris einberufen werden. Westen aufzunehmen, im Augenblick nur als einen Wechsel der Taktik. Bevin kommt nach Berlin Das Abkommen über die Aufhebung der Blockade und die Einberufung des Außen- ministerrates wird von den amtlichen Stellen Westeuropas und von der Presse be- des deutschen Problems gelegt werde.„Wir haben jedoch nicht die Absicht, die Prin- zipien aufzugeben, zu denen wir uns in der deutschen Angelegenheit immer bekannt haben.“ Bevin wird am Sonntag auf einer Massen- versammlung der Berliner Bevölkerung vor dem Schöneberger Rathaus, dem Sitz der Westberliner Stadtverwaltung, sprechen. Die Versammlung wird von allen demokra- tischen Parteien einberufen werden. DENA-NYT DENA-NYT Philip C. Jessup Jakob Malik Die beiden UN- Delegierten führten be- reits am 15. Februar die ersten amerikanisch; Dr. grüßt, aber ohne übertriebenen Optimismus verzeichnet. Allgemein herrscht der Ein- druck, daß eine„Hauptschlacht des kalten Krieges“ zu Ende geht, aber noch sind keine Anzeichen dafür vorhanden, daß auch der kalte Krieg selbst sich seinem Ende nägert. Man sieht keinen Grund zu der Annahme, daß die Sowjetunion ihr Endziel in Deutsch- land— die Vereinigung des Landes unter kommunistischer Führung aufgegeben Hat. Amtliche Persönlichkeiten betrachten die sowjetische Bereitschaft, die Blockade aufzuheben und Verhandlungen mit dem Vor dem britischen Unterhaus gab laut UP Außenminister Bevin, daß er Ende dieser Woche noch nach Berlin kommen wird, eine Erklärung ab, in er er betonte, auf der kommenden Konferenz der Auben- minister der vier Großmächte würden die sowjetischen Geheimbesprechungen über das Deutschlandproblem. Aufschub des westdeutschen Staates? Westmächte im gleichen„Geiste der Festig- verhandeln, der zur Aufhebung der Blockade geführt habe. Die Luftbrücke werde solange aufrechterhalten bleiben, bis die Situation endgültig geklärt Sei. Großbritannien hoffe, fuhr Bevin fort. daß auf der Außenministerkonferenz das Fundament zu einer endgültigen Lösung keit und Vernunft“ HBeyrlin fragt: Taktik oder Umkehr? Zurückhaltung und Skepsis/ Beunruhigung über Währungsfrage Von unserer Berliner Redaktion Berlin. Westberlin ist keineswegs in Hochstimmung. Das Kommuniqué der Groß- mächte hat die vorsichtige Zurückhaltung bei der Beurteilung der Lage in der West- berliner Bevölkerung nicht wesentlich ge- ändert. Zu lange hat Westberlin unter dem Druck des„kalten Krieges“ gestanden. Man glaubt, daß die eigentlichen Auseinander- setzungen über die großen Probleme der deutschen und der internationalen Politik nun erst beginnen. Die für den 12. Mai fest- gesetzte Aufhebung der Blockade wird daher hier nur als ein Auftakt zur Norma lisierung des politischen und Wirtschaftlichen Lebens ge- wertet. Im einzelnen erwartet die Berliner Be- völkerung von der Aufhebung der Blockade folgendes: ungehinderter Verkehr nicht nur zwischen Berlin und dem Westen, son- dern auch nach der Ostzone, sowie das Ende der Kontrollen an den Sektorengrenzen und die Oeffnung sämt- licher Verkehrsmöglichkeiten bei der Eisen- bahn, nicht nur auf der Strecke Helmstedt- Marienborn, sondern auch über Stendal- Oebisfelde und ebenso die freie Fahrt auf allen Wasser- und Autostraßen, die Ausgabe von Interzonenpässen durch die Besatzungs- macht des betreffenden Sektors mit der automatischen Zustimmung der anderen drei Besatzungsmächte als vorläufige Regelung, bis ein völlig unbeschränkter Verkehr ohne Paßzwang und Grenzkontrolle zwischen Berlin und dem übrigen Deutschland her- gestellt ist. Der Hinweis in dem Viermächtekommu- niquéè, daß sich der Außenministerrat mit der Währungsfrage befassen wird, hat eine unverkennbare Beunruhigung hervorgerufen. Jeder Berliner würde die Beseitigung des Nebeneinanders von West- und Ostmark begrüßen, aber nach Geheime Beziehung vier Währungsoperationen hofft Westberlin, daß es von einem neuerlichen Finanzexpe- riment unter politischen Aspekten verschont bleibt und daß die Auzenminister die Grundlage nicht für eine einheitliche Ber- liner Währung, sondern für eine gesamt- deutsche Währung schaffen werden. Der Kurs der Ostmark verbesserte sich in den letzten Tagen nicht unerheblich. Zur Zeit wird eine Westmark mit 3,40 bzw. 3,60 Ostmark gehandelt. Die wichtigsten Bahnen und Straßen zwischen Ost und West en Spanien— USA? Polen beschuldigt die Vereinigten Staaten vor den UN Lake Success. DENA-REUTER) Polen beschuldigte bei der Aufnahme der Debatte über die Spanienfrage im politischen Aus- schuß der UN-Vollversammlung die USA, mit Franco-Spanien ein geheimes Militär- bündnis abgeschlossen zu haben. Der pol- nische Delegierte Julius Katz-Suchy er- klärte, über die wahre Natur der spanisch- amerikanischen Beziehungen und das Aus- maß der Abmachungen sei bis jetzt nichts veröffentlicht worden, jedoch könne nicht bezweifelt werden, daß zwischen Franco und den Generalstabschefs der US-Streit- kräfte militärische Uebereinkommen be- stünden. Viele amerikanische Politiker und führende Militärs seien kürzlich nach Spa- nien gereist, um mit General Franco Ver- bindung aufzunehmen. Dieser habe die Auf- nahme Spaniens in die Vereinten Nationen als amerikanische Gegenleistung für die Be- nutzung spanischer Häfen und Flugplätze gefordert. Die Hauptverantwortung für das Weiterbestehen des Franco-Regimes trügen die Vereinigten Staaten und Großbritannien. In seinen weiteren Darlegungen behaup- tete Katz- Suchy, daß die spanische Bevöl- kerung noch immer von der Franco-Regie- rung unterdrückt werde. Noch immer wür- den tausende in Gefängnissen und Arbeits- lagern willkürlich festgehalten, während ge- klohene Nazis Aufnahme fänden.. Der brasilianische Delegierte Joao Carlos Muniz legte dem Ausschuß eine gemeinsame Resolution Brasiliens, Boliviens, Columbiens und Perus vor, in der die volle Handlungs- kreiheit der UN-Mitgliederstaaten bei ihren diplomatischen Beziehungen zu Spanien ge- fordert wird. Der britische Militärgouverneur General Robertson erklärte auf einer Presse- konferenz, daß die westlichen Alliierten möglicherweise bereit wären, die Bil- dung des westdeutschen Staa tes aufzuschieben, wenn ein Ab- kommen über die Errichtung einer gesamtdeutschen Regie- rung mit der Sowjetunion zu- stande käme. Der Militärgouverneur betonte jedoch, daß in der Zwischenzeit die Plane für die Bildung eines bundesstaat- lichen Regimes für die Trizone in vollem Tempo weiter fortgeführt würden. Robert- son wies darauf hin, daß nach Aufhebung der Berliner Blockade der Weg für Ver- handlungen über eine gesamtdeutsche Re- Sierung frei werde. Der britische Militärgouverneur gab noch folgende Erklärungen: 1. Die Luftversor- gung Berlins werde bis auf weiteres fort- Bonn meint: Kurzfristig gesetzt. Es seien keine gegenteiligen In- struktionen von seiner Regierung eingetrof- ken, und er— Robertson— beabsichtige auch nicht, die Einstellung der Luftversor- Sung vorzuschlagen. 2. Die drei alliierten Kommandeure Westberlins seien mit der Ausarbeitung detaillierter Pläne für die Aufhebung der Gegenblockade beschäftigt. Es seien jedoch noch keine Mitteilungen von sowjetischer Seite über die Beendigung der Handelsbeschränkungen innerhalb Berlins eingegangen. 3. Die westdeutschen Polizei- streitkräfte, die zur Ueberwachung der Zo- nengrenzen und zur Verhinderung des Schmuggels nach der Ostzone gebildet wor- den seien, würden bestehen bleiben, jedoch entsprechend geänderte Befehle erhalten. Deutsche Stimmen Die Aufhebung der Blockade und Gegen- blockade bedeutet nach Ansicht des ersten SPD- Vorsitzenden Dr. Kurt Schu- macher das Wegräumen der meisten ins Auge fallenden Hindernisse für eine Eini- gung der vier Großmächte in den wichtig- sten Punkten der Deutschlandfrage. Den Berlinern ist von ganzem Herzen Glück zu wünschen, ohne das die oder irgendwer sonst vergessen dürften, daß diese Maß- nahmen noch nicht bedeuten, daß man über den Berg ist“, erklärte Schumacher in einer ersten Stellungnahme. Der Vorsitzende der Berliner CDU, Dr. Walther Schreiber, bezeichnete das Kommuniqué über die Aufhebung der Blockade als erfreulichen Fortschritt. Er be- urteile es besonders positiv, daß die alliier- ten Vertreter anscheinend nicht nur Berlin, sondern auch die ganz Deutschland betref- kenden Probleme behandeln wollten. Eine gewisse Skepsis sei nach allem Vorangegan- genen auch jetzt noch am Platze. Die angekündigte Aufhebung der Ber- liner Blockade durch Wiederherstellung des Status quo könne nur als Auftakt für eine neue Entwicklung betrachtet werden, sagte der Vorsitzende der Berliner FDP, Carl- Hubert Schwennicke. Sie sei zunächst als taktische Maßnahme der So- Wwjets zu werten, ohne daß die Deutschen daraus schon das Vertrauen auf eine grund- sätzliche Wandlung der sowjetischen Politik gegenüber Deutschland herleiten könnten. er Abschluß der Arbeit Vollsitzung für heute telegraphisch einberufen Von unserer westdeutschen Redaktion Bonn. Der frühere Reichstagspräsident Paul Löbe(SPD) sagte als Sprecher der Berliner Vertreter des Parlamentarischen Rats zu dem Kommuniquè der Großmächte: „Wenn dieser erste Schritt der Sowjetunion zu weiteren Verhandlungen den Weg ebnen sollte, dann kann man den Tag der Aufhe- bung der Berliner Blockade als einen ge- schichtlichen Tag nicht nur für Deutschland, sondern für ganz Europa bezeichnen.“ Dr. Adenauer, der von Pressevertretern be- kragt wurde, ob nach seiner Auffassung mit dem Washingtoner Kommuniqué eine Ar- beitseinstellung im Parlamentarischen Rat verbunden sein könne, erklärte, daß jeder zu große Optimismus fehl am Platze sei. Auf die Arbeiten des Rats, die beschleu- nigt beendet werden sollen, habe das Kommuniqué und die Aufhebung keinerlei Einflüsse. Man müsse zuerst einmal die Außenministerkonferenz abwarten. Gestern trat der Hauptausschuß des Par- lamentarischen Rats zur vierten Lesung des Grundgesetzes zusammen, die bis auf einige Artikel bis in die späten Nachtstunden be- endet werden konnte. Die dank interfraktionellen Besprechun- gen und der langwierigen Vorbereitungen schnell abrollende Arbeit des Hauptaus- schusses, der über hundert neue Anträge gleichzeitig mitbehandeln mußte, befaßte sich im wesentlichen mit Aenderungen sach- licher und redaktioneller Art. Der Name„Volkstag“— von Seiten der Deutschen Partei wurde seine Ersetzung durch den Begriff„Reichstag“ verlangt heißt nach der vierten Lesung im Haupt- ausschuß nunmehr wiederum„Bundestag“ Hierfür sprachen sich vor allem die CDU/ CSU-Fraktion, die Deutsche Partei und die FDP aus, Ein erneuter Vorstoß des Zen- trums, einen Volksentscheid doch noch in der Verfassung zu verankern, wurde wiederum abgelehnt. f Der Abg. Wagner CTudwigshafen), hatte einen besonderen Antrag zu Artikel 131a eingebracht(Abschaffung der Todesstrafe). Nachdem bei den bisherigen Abstimmungen über dieses Problem eine ziemliche Zurück- haltung festzustellen war, konnte Abg. Wagner jetzt mit 15:4 Stimmen die Ver- a n kerung der Abschaffung der Todesstrafe in den Entwurf des Grundgesetzes erreichen. 5 Wie wir bei Redaktionsschluß noch er- Seneralfeldmarschall fahren, sind in den Nachtstunden von Bonn aus an die nicht anwesenden Abgeordneten Telegramme hinausgegangen mit der Auf- forderung, sich sofort zum Parlamentari- schen Rat zu begeben, da damit gerechmet werden müsse, daß am Freitag die Plenar- sitzungen beginnen. Man hält es für möglich, daß das Grundgesetz dann in ganz kurzer Frist verabschiedet werden kann, da, wie Abg. Kaufmann unserem Korresponden- ten gegenüber erklärte, die sachlichen und grundsätzlichen Klärungen soweit gediehen seien, daß mit wesentlichen Aenderungen nicht mehr zu rechnen sei. Außerdem gebe es politische Situationen, in den Schnellig- keit Klugheit bedeute. Schacht spricht in Gevelsberg Köln.(Gn.-Eig.-Ber.) Der ehemalige Reichsbankpräsident Dr. Hjalmar Schacht wird am 17. Mai auf einer Veranstaltung des „Rhein-Ruhr-Clubs“ in Gevelsberg GBergi- sches Land) über aktuelle Finanzfragen sprechen Zu der Veranstaltung wurden per- sönliche Einladungen verschickt. Wie der „Rhein-Ruhr-Club“, eine Vereinigung von Industriellen des Rhein-Ruhr-Gebietes, mit- teilt, soll, laut DENA, im Rahmen dersel- ben Vortragsreihe im Juni Max Reimann sprechen. In Bonn hielt sich, wie bekannt wird, der ehemalige Staatsminister Treviranus auf, der zur Zeit im Auftrag einer Gruppe amerikanischer Wirtschaftler, die daran in- teressiert ist, Kapital in Westdeutschland zu investieren, wieder das Rhein-Ruhr-Ge- biet bereist. Rundstedt und Strauß nicht vor Gericht London. OENA) Die britische Regierung hat, laut AFP, beschlossen, den ehemaligen deutschen Marschall Gerd von Rund- stedt und General Strauß nicht vor Ge- richt zu stellen. REUTER zufolge wird das Verfahren gegen sie eingestellt. Rundstedt und Strauß werden freigelassen. Die briti- sche Regierung hat diesen Beschluß auf Grund medizinischer Gutachten gefaßt, denen zufolge Rundstedt und Strauß wegen ihres Gesundheitszustandes nicht vor Ge- richt gestellt werden können. Der ehemalige von Manstein, wird abgeurteilt werden. ö 4 1 0 — 5 1 MORGEN Freitag, 6. Mai 1949/ Nr. Freitag, 6. Mai 1949 Sieg der neulralen Einsicht Der heilige Pankratius ist der Schutz- heilige gegen Meineid und Kopfweh. Der 12. Mai steht unter seinem Zeichen. Dies ist micht ganz ohne Ironie, und wenn nun am kommenden Donnerstag die Blockade Ber- Uns durch ein gleichzeitiges Abkommen der vier großen Alliierten aufgehoben Wird, 80 Werden sich manche Berliner überlegen, unter welche Devise sie das Ereignis stellen wollen. Der Tag hat es, wie gesagt, auf sich. Am 12. Mai 1919 tagte in Berlin jene be- rüchtigte Nationalversammlung, in der Scheidemann erklärte„Die Hand müsse ver- dorren, welche den Friedensvertrag unter- zeichne Am 12. Mai 1927 wiederum wuß- ten die Berliner noch nicht, daß sie vor dem „Schwarzen Freitag“ standen, welcher der Hochkonjunktur der Spekulanten den Todes- stoß versetzte. Wie gesagt, die„Schwarz- markt- Börsianer“ und die unentwegten Chauvinisten werden auch heuer keinen guten Tag haben. Wir anderen aber, die wir schon seit Jahr und Tag auf eine Entspannung des Berliner Konflikts warten, und die wir mit dieser Entspannung wieder Hoffnung für unser Deutschland schöpfen, werden diesen Tag im Kalender nicht schwarz sondern rot anstreichen. Gewiß, und darin hat der SPD- Vorsitzende Schumacher durchaus recht, Wir sind mit der Aufhebung der beider- seitigen Verkehrsbeschränkungen zwischen Ost und West noch nicht über dem Berg Dennoch werden wir die Fahne unseres Optimismus, die wir übrigens in dieser Sache noch nie auf Halbmast gesetzt hatten, wieder freudiger im Winde flattern lassen. Das Haupthindernis der internationalen Ver- ständigung der Nachkriegszeit scheint uns nun aus dem Wege geräumt zu werden. Wir wollen uns nicht jenem Unkenruf an- schließen, der hier ein neues Chamber lainsches„München für unsere Zeit“ sehen Will und nicht einen Kompromiß der beider- seitigen Vernunft. Man kann doch auch nicht von einem einseitigen Nachgeben des Ostens oder des Westens reden, wenn man nicht um jeden Preis die Propagandatrom- meln einer Partei rühren will. Veberlegen wir. Die Partie Amerika Rußland war im Streit um Berlin völlig auf dem toten Punkt. Washington verausgabte Milliarden, um die Luftbrücken versorgung Berlins aufrechtzuerhalten. Ebensoviele Milliarden und vielleicht noch mehr verlor der Osten, der mit jedem Blockadetag we- niger lebensnotwendige Rohstoffe aus dem Westen hereinbekam und damit seine Wirt- schaftspläne aufs äußerste gefährdete. Von der Not und dem Elend der Berliner wollen Wir gar nicht reden, denn diese waren in die- sem weltweiten Schachspiel nur unbedeu- tende Figuren. Zwar fing der Streit, dem Alischein nach wenigstens, um die Person des Berliner Oberbürgermeisters an. Doch dies war nur ein oberflächlicher Anlaß, und es zeigte sich bald, daß hinter der Verwal- tungskrise Berlins die ganze deutsche Frage und schließlich das gesamte Potsdamer Kon- zept zur Revision drängte. Wie eine lang- same chemische Reaktion erfaßte der Kri- senprozeß nacheinander die deutschen Mit- telsmänner und ihre Parteien, die Berliner Kommandantur und deren Regierung, schließlich die ganzen wirtschaftlichen, po- litischen und militärischen Generalstäbe der Welt, um endlich sogar vor das Forum der UN gebracht zu werden. Konferenz überbot Konferenz. Es wurden mindestens sieben Unterredungen mit Molotow und zwei mit Stalin gepflogen. Mehr als einmal schien die Regelung der Berliner Frage in greifbare Nähe gerückt zu sein, mehr als einmal wurden wochenlange Besprechungen ergeb- nislos wieder abgebrochen. Der Bürgermei- sterkrieg hatte dem Währungskrieg Platz gemacht, dieser verstärkte sich zur Ver- kehrs- und Wirtschaftsblockade und drohte mit dem Auseinanderbrechen Deutschlands in einen West- und Oststaat zugleich in eine unheilbare Spaltung der ganzen Welt auszuarten. Wenn nun die Einsicht durchgedrungen ist, daß die Partie von keiner Seite gewon- nen wurde und man sozusagen die Züge successive wieder zurücknehmen müsse, so kann man das zwar als„Taktik“ bezeich- Wege der Ein Anthroposophischer Aus der großen Anzahl der Vortragsveran- staltungen, die im letzten Monat die Anthropo- sophische Gesellschaft dem Mannheimer Publi- kum bot, gebührt neben den drei Experimental Vorträgen über die Farbenlehre Goethes und neben zwei sozialwissenschaftlichen Vorträgen über Goethes„Faust“ vor allem den zu einem anthroposophischen Abendkurs zusammenge- faßten sleben Vorträgen von Kurt Willmann eine besondere Beachtung. Man wird an jene von Goethe im hohen Al- ter zu Eckermann gesprochenen, uns wie ein Testament anmutenden Worte erinnert:„Wir Wollen indes hoffen und erwarten, wie es stwa in einem Jahrhundert mit uns Deutschen aus- sieht, und ob wir es sodann dahin werden ge- Pracht haben, nicht mehr abstrakte Gelehrte und Philosophen, sondern Menschen zu sein“ (12. März 1828). Denn diesem Ziele zuzustreben, Scheint aus jedem Wort und jeder Geste der vermitteinden Sprecher die Anthroposophie herauszuleuchten. 8 „Anthroposophie“ heißt nicht wie Anthro- pologie einfach Menschenkunde und-wissen- schaft, sondern„Menschen- Weisheit“, das ist die im Menschen schlummernde unbewußte Weis heit, die aber weitgehend geweckt und ins Be- Wüßtsein heraufgeholt werden kann durch ent- sprechende Seelenübungen(Meditation, Kon- zentration, Kontemplation)— wie es Kurt Will mann in seinen Vorträgen darstellte— und durch eine Erkenntnismethodik nach dem Mu- ster der in den Natur wissenschaften üblichen Exaktheit. Bereits der Sohn Johann Gottlieb Fichtes, der weniger bekannte Philosesph Jo- ann Hermann Fichte, wies(1860) auf die Mög- lichkeit und Notwendigkeit einer„Anthro- posophie“ hin, ohne allerdings mit den ihm solche aufbauen zu können. Dies gelang erst um die Jahrhundertwende dem Goetheforscher Pr. Ru- dolf Steiner(18611925), dem bei den ihm ob- liegenden Einleitungen und Erläuterungen zur Gesamtausgabe von Goethes natur- bekannten Forschungsmethoden eine ersten nen, wobei man unterstellt, daß die grund- sätzlichen Absichten der Partner sich in kei- ner Weise geändert haben. Aber was ist mit solchen Vorbehalten schließlich anderes erreicht, als daß man eben zugeben muß, daß es so wie bisher nicht weitergehen konnte? Es scheint, die beteiligten Regierungen sind nun doch auf der Basis jener Vermitt- lungsformel der Neutralen angelangt, die der Präsident des Sicherheitsrates Bra- muglia bereits am 22. Oktober 1948 ein- brachte, worin die gleichzeitige Aufhebung der Transportbeschränkungen und der Zu- sammentritt der vier Militärgouverneure vorgesehen war und der eine Außenmini- sterkonferenz über das deutsche Problem vorschlug. Dieser Vorschlag wurde seiner- zeit durch das sowjetische Veto zu Fall ge- bracht, weil keine Gleichzeitigkeit zwischen Aufhebung der Verkehrsbeschränkung und Einführung der sowjetischen Währung in Berlin vorgesehen war. Wenn nun heute die Sowjetunion— wir wissen nicht auf Grund welcher Kompromisse— bereit ist, ihr da- maliges Veto zu revidieren, so wollen wir das nicht zum Grund von Verdächtigungen machen, sondern uns freuen, daß es so ist. Schließlich sind wir Deutschen in diesem ganzen Spiel nur die Leidtragenden gewe- sen und wollen froh sein, wenn nur der Totpunkt überwunden ist. Dr. Karl Ackermann König Leopold will kein Emigrant bleiben Spekulationen um die Rehabilitierung und Rückkehr auf den belgischen Königsthron Ein Bekannter, der in diesen Tagen erst- malig seit Kriegsende wieder von seiner Va- terstadt Brüssel her an den Rhein kam, wußte mancherlei zu erzählen und freute sich der vielen Fragen. Als jedoch das Kö- nigsproblem angeschnitten wurde, kaute er nachdenklich an seinem Bleistift und meinte, das sei eine ähnliche Geschichte wie die politische Säuberung in Deutschland. Zur Erhellung der Lage erzählte er einen klei- nen Vorfall, der vor dem Scheidungsrichter in Brüssel passlerte. Ein unbescholtener Taxifahrer und seine Frau wolten die Tren- nung. Der Richter gab sich redliche Mühe, das Warum zu erfahren, denn der Verlauf der Verhandlung ergab, daß das Paar im- merhin schon die silberne Hochzeit hinter sich und gut und glücklich gelebt hatte., Ich bin Mitglied der„Syndicats sociale-commu- nistes“, erklärte der Taxichauffeur. Das sei kein Scheidungsgrund, meinte der Richter. Es stellte sich aber dann heraus, daß der Mann, der unbedingt von seiner Frau fort Wollte, mit Vornamen Georges Leopold heißt. Bis zum Ende des Krieges durfte Ju- liette, seine liebe Frau, ihn Leopold rufen und so wurde auch der älteste Sohn getauft, während der zweite den schönen Vornamen Albert erhielt. Nach dem Kriege jedoch Von unserer westdeutschen Redaktion wollte Leopold nur noch Georges gerufen werden. Daran konnte sich Juliette nicht ge- wöhnen, denn, wie sie verschämt dem Rich- ter sagte,„ist es doch gerade der schöne Vor- name gewesen“. Außerdem hatte Georges Leopold zweimal ein Bild seines größeren Namensvetters König Leopold III. aus sei- ner Wohnung entfernt, das sich nach seiner Ansicht nicht mit seiner Syndikalistenehre vertrug. Juliette aber hing es dreimal wie- der in der Küche auf. Weise wie Salomo ent- schied der Richter, das wackere Paar solle es noch einmal versuchen,„denn man könne ja nicht Wissen Besser als mit diesem Beispiel kann man den Wirrwarr, den die Königsfrage in Belgien entfacht hat, kaum charakterisieren. Wohl die meisten Belgier sind sich klar darüber, daß eine Volksabstimmung be- stimmt zu Gunsten der Monarchie und sicherlich auch positiv für König Leopold III. auslaufen würde. Das Königstum ist ein Bestandteil der belgischen Verfassung und spielte gerade in diesem Lande als Klam- mer um Wallonen und Flamen eine ganz hervorragende Rolle. Um so schwieriger ist die ständige Krise zu begreifen, die sich um Leopold III. entwicltelt hat. Sie ist typisch für die europäische Nachkriegssituation überhaupt. Noch in den Lissaboner Doku- menten, einer Anzahl Briefe der Minister Vom Main zum Rhein? Das politische Duell um den Bundessitz Wir veröffentlichen anschließend einen Aufsatz, der das Problem des künftigen Bundessitzes behandelt. Abgesehen davon, daß dle veränderte politische Situation nach der Aufhebung der Blockade in dieser Frage eine wesentliche Rolle spielen kann, identifizieren wir uns auch nicht mit der hier wiedergegebenen Auffassung. D. R.) Auf der Fragenliste des Parlamentari- schen Rates, die in den nächsten Wochen ihre abschließenden Antworten finden muß, steht das Wort Bundeshauptstadt. Es ist ein zu großes Wort. Keine Hauptstadt, ein Standort wird gesucht, an dem der Bund seine Zelte aufschlagen kann, die auf das Stichwort Berlin hin abgebrochen werden sollen. Muß jedoch diese Stätte erst gesucht werden? Auch dem flüchtigsten Betrachter der Landkarte des westdeutschen Bundes fällt auf den ersten Blick ein gegebener Mittelpunkt dieses Gebietes ins Auge, der Raum, der auf der Karte den Namen Frank- furt trägt. Hört dieser Betrachter dann noch, daß in diesem Gebiet die Verwaltungs- gebäude und die Wohnsiedlungen der Zwei. zonen verwaltung, der Vorläuferin des Bun- desapparates stehen, daß in ihm schon große Summen für zentrale Instanzen investiert sind, so scheint seinem gesunden Menschen- verstand die Bundeshauptstadt keine Frage mehr zu sein. Doch gibt es Fälle, in denen die Weisheit hoher Politik und hoher Poli- tiker sich von dem gesunden Menschenver- stand scheidet und in diesem nicht zugäng- liche höhere Sphären sich erhebt. So ent- schwand auch die Bundeshauptstadt Frank- furt, im vergangenen Sommer noch Selbst- verständlichkeit, im Winter in die dichten Wolken„höherer Erwägungen“. Man ging auf die Suche nach einer Stadt, die bereits von der Natur und der Bizone gefunden War. Und man fand eine andere, die man von Anfang an finden wollte: Bonn. Allerdings mußte man auch Gründe für Bonn finden. Es ist eine alte Erfahrung, daß sich immer Gründe einstellen, wenn Wün- sche lebendig werden. Aber es ist immer schwer, Gründe gegen den gesunden Men- schenverstand zu finden. Da gegen dessen Ansicht, die Hauptstadt dorthin zu legen, Wo Erkenntnis Abendkurs in Mannheim Wissenschaftlichen Schriften die Geistesart und Erkenntnissicherheit Goethes aufgegangen war. Dr. Steiner ergänzte durch sein umfangreiches literarisches und in Vortragsstenogrammen vor- liegendes Lebenswerk, an dessen Gesamtheraus- gabe zur Zeit noch gearbeitet wird, die von ihm voll anerkannten exakten Naturwissen- schaften durch eine ebenso exakt vorgehende, anthroposophisch orientierte Geisteswissen- schaft, deren Wahrheitsgehalt natürlich nur derjenige einsehen und anerkennen kann, der sich das erkenntnismäßige Vorgehen auf diesem rein geistigen Gebiete ebenso erworben hat und damit zu arbeiten vermag, wie beispielsweise der Mathematiker auf seinem Gebiete. Be- tontermaßen kann jeder Mensch— gleichgültig welcher Bildungsvorstufe— es unternehmen, sich eine solche, für jegliches Denken und Tun und für eine wirkliche Lebenspraxis wertvolle Methodik zu erarbeiten, wie sie Rudolf Steiner in seinem Buche„Wie erlangt man Erkennt- nisse der höheren Welten?“ darstellt. Bereits zu Beginn der Vortragsabende konnte den zahlreich erschienenen Hörern die einem Leitsatz Rudolf Steiners entnommene Charak- teristik(1924) klar werden:„Anthroposophie vermittelt Erkenntnisse, die auf geistige Art gewonnen werden. Sie tut dies aber nur des- wegen, weil das tägliche Leben und die auf Sinnes wahrnehmung und Verstandestätigkeit gegründete Wissenschaft an eine Grenze des Lebensweges führen, an der das seelische Menschendasein ersterben müßte, wenn es die Grenze nicht überschreiten könnte.“ Im Be- schreiten eines solchen Weges kann es dem modernen Menschen, der mit seinem ganzen Menschentum tätig innerhalb der ihn umgeben- den Welt stehen will, über viele ihm bisher unbekannte Lebenstatsachen Klarheit breiten, wenn er erfährt, auf welche Weise er nicht nur durch Weiterentwicklung seiner Phantasiekräfte zu den höheren Erkenntnisstufen der exakten Imagination. Inspiration und Intuition aufzu- steigen vermag, sondern auch durch ein ge- sie am billigsten erstellt werden könnte, nicht öffentlich gesprochen werden konnte, mußte bewiesen werden, daß eine neue Hauptstadt billiger als eine schon zu zwei Dritteln vor- handene sein werde. So wurde die Feststel- lung großzügig übergangen, daß der Ausbau des Fernsprechnetzes für Bonn viele Millio- nen kosten werde, und es wurden Vor- anschläge für Bauten in Bonn vorgelegt, die die Freude aller Laien darüber weckten, daß auf einmal so billig gebaut werden kann, aber auch das Erstaunen der Fachmänner über solche Preissenkungen auf dem Bau- markt. Da sich dennoch der Bestand der Bauten in Frankfurt nicht leugnen und nicht ohne öffentliches Murren abschreiben ließ, kam der Einfall, Frankfurt und Bonn gleichzeitig zusagen und eine Ver- Waltungshauptstadt am Main und elle Regierüngsfaäupfsktadt am Rhein zu schaffen. Dieser Gedanke, dem Bund zwei Haupt- städte zu geben, widerlegt jeden Tadel, daß man in Bonn nur auf alten Geleisen fahre. Er ist eine wahrhafte Neuerung und er eröffnet die erfreuliche Perspektive einer „Bundesstraße Frankfurt Bonn“, auf der sich ein reges Hin und Her von Dienst- triebwagen und Dienstautos abwickeln wird, über dessen Kosten keine Voranschläge ge- macht werden. Ist es so weit gekommen, kann kein Parlament die Notwendigkeit dieser Dienstreisen bestreiten und muß die Gelder bewilligen. Bis es so weit ist, wird von den Geldern nicht geredet und auch nicht von der sonst so beliebten„Diktatur der leeren Kassen“, Vielmehr herrscht die Gebärde, für die der Schweizer den Ausdruck gefunden hat:„Wir händs und vermögends“ — wir haben es und können es uns leisten“. Aber kann sich Westdeutschland, dessen Politiker doch die Oeffentlichkeit ermahnen, sich ihrer Armut endlich bewußt zu werden, den Luxus zweier Hauptstädte leisten? Eine Doppelhauptstadt spricht nicht für ein armes Land. Ist das Land aber Wirklich arm, so spricht sie nicht für die Erkenntnis des Möglichen in diesem Land. AR naues Erfassen seiner Sinneswahrnehmungs- vorgänge sich einer Gesamtheit von zwölf Sinnesbezirken bewußt werden kann. Wohl lernt der Mensch vom frühesten Kindesalter an nur langsam den bewußten Gebrauch seiner Sinnes- organe, aber schon der Hinweis darauf, dab man ja nie auslerne, läßt es einleuchtend er- scheinen, wie man durch eine seelisch-geistige Spaak und Gutt, die während des Krieges an den Vizegouverneur der Bank„Société Générale“ geschickt wurden und Anweisun- gen der Exilregierung an belgische Politiker und Wirtschaftler enthielten, wurde ge- billigt, daß König Leoold III. 1940 an der Spitze der Armee in deutsche Kriegsge- fangenschaft ging. Sein Versuch, durch Verhandlungen mit den Deutschen die Situation seiner Landsleute zu verbessern, wurde eigentlich erst gegen Ende des Krieges mißdeutet. Den Anstoß gab der frühere Ministerpräsident Pierlot, zwischen dem und dem König es schon am 24. Mai 1940 im Schloß Wynendaele bei Brügge zum offenen Konflikt gekommen war. War die Hand- lungsweise Leopolds III. richtig, dann wurde das Vorgehen der Exilregierung zum mindesten strittig. Aus dieser Sachlage her- aus entschloß sich die belgische Regierungs- partei Front gegen den König zu machen, der von den Amerikanern in Salzburg be- treit wurde. Um Zeit zu gewinnen, beschloß das belgische Parlament im Sommer 1945 gegen die Stimmen der Christlichsozialen die vorläufige Regentschaft des Prinzen Charles bis zu einem Zeitpunkt zu ver- längern, bis zu dem die Volksvertretung mit einer Zweidrittelmehrheit die Rückkehr des Monarchen billigen werde. Von da ab hat die Königskrise alle übrigen politischen Entscheidungen in Bel- gien immer wieder beschattet. Das Be- streben, Leopold zu veranlassen, zu Gunsten seines ältesten Sohnes, des 18jährigen Prin- zen Baudoin, zu verzichten, scheiterte daran, daß der König in der Nachkriegskampagne heftig der Kollaboration bezichtigt wurde und nunmehr in der Rückkehr auf seinen Thron die einzige Möglichkeit der Rehabili- tierung zu erblicken gezwungen war. In- zwischen hat ein Gremium aus sieben der bedeutendsten Juristen Belgiens, unter dem Vorsitz des Rektors der Universität Löwen eine Untersuchung ausgearbeitet, die in ausführlicherweise die gegen Leopold er- hobenen Anschuldigungen entkräftet. Zu- sammen mit dem Dokument reiste Spaak persönlich in die Schweiz, doch konnten auch seine Argumente den König nicht davon überzeugen, daß sein Rücktritt im Interesse des belgischen Volkes liege. Jedenfalls ist die Taktik der Diskriminierung gescheitert und auch die jüngsten Besprechungen in Beyn konnten weder den König, noch die belgischen Sozialisten zu einer nachgeben- den Haltung veranlassen. Erregte Debatte um VVN-Feier Hamburg.(g. k.-Eig.-Ber.) Die Auseinan- dersetzung zwischen dem Hamburger Senat und der VVN wegen einer VVN-Feier führte in der neunten Sitzung der Ham- burger Bürgerschaft zu heftigen Diskussio- nen über die vorverlegte Denkmalseinwei- hung. Die SPD verließ vorübergehend den Sitzungssaal, als der Vorsitzende der KPD- Fraktion, Friedrich Dettmann, erklärte, daß durch die Vorgänge um die Einweihung des Denkmals für die Opfer des Nazismus nicht nur die deutschen KZ-Häftlinge, sondern alle Antifaschisten der Welt beleidigt wor- den seien. Ein Ersuchen Dettmans an die Bürger- schaft, das Protektorat über den VVN-Be- freiungstag am 7. und 8. Mai zu über- nehmen, was der Senat abgelehnt hatte, wurde von der Bürgerschaft ebenfalls ab- gelehnt. Die Einweihung des Denkmals sollte an- lähßlich des für den 7. und 8. Mai vorge- sehenen VVN-Befreiungstages stattfinden, zu dem sich ausländische Gäste angesagt haben, Sie war jedoch vom Hamburger Senat auf den 3. Mai vorverlegt worden. Entwicklung bis ins höchste Alter zu einer gegenwärtig so notwendigen Erneuerung des Sozialen und geistigen Lebens gelangen kann. Als eine wertvolle Anregung zum Erstreben solcher Ziele kann dieser Abendkurs Wohl be- zeichnet werden; dies bewiesen auch die regen Diskussionsfragen und das aufmerksame Mit- folgen der Zuhörer. Lothar Wachter. Rudolf Schlichter Eine Ausstellung der Galerie Günther Einen guten Ueberblick über das zeichneri- sche und malerische Schaffen des jetzt in Mün- chen ansässigen„Surrealisten“ R. Schlich- ter vermittelt eine Ausstellung in der Galerie Egon Günther in Mannheim, die der Hei- delberger Kunsthistoriker Professor Dr. G. F. Hartlaub dieser Tage mit einem erschöp- fendem Vortrag über die Entwicklung des Künstlers und die Ausdeutung seines Werkes eröffnete. Er ging dabei von einer„Neue Sach- lichkeit“ überschriebenen Ausstellung des Jahres 1920 in der Kunsthalle“ aus, bei der sich Schlichter im Kreise von Otto Dix, George Groß, Georg Schrimpf zu jener damals neu entdeckten Form des Sehens, die das Objekt mit allen Einzelheiten in äußerster Sorgfalt darstellte, bekannte. Aus dieser Zeit stammt eine auch im heutigen Werk sich ausdrückende Liebe des Malers zu einer gewissen Präzision des Einzelnen, zu kleinmalerischem Beiwerk, mit dem er seine sozjalkritisch gedachten Vi- sionen und Satiren ausschmückt. Schlichter be- trachtet die Welt und ihre bürgerliche Gesell- schaft von links her, mit tiefem Mißtrauen und klarem Verstand. Er sieht durch dle Dinge und Erscheinungen hindurch und nimmt ihnen den beschönigenden Glanz konventioneller An- schauung. Er ist ein Ankläger von mitreißen- der Rethorik, der die zeichnerisch umrissene Argumentation durch die eindringliche Gestik seiner Farbigkeit unterstreicht. Die drei Dutzend Blätter der Mannheimer Austellung, deren Eröffnung der jetzt 59 jährige Maler bei- wohnte, stammen aus etwa dreißig Schaffens- jahren des Künstlers und spiegeln seine viel- seitigen Wandlungen bis zu jenen erregenden Darstellungen einer Ueber wirklichkeit, die dem Ursprung der Dinge nachgehen und ihrem Sinn nachdenken. gl. Die Thomaner in Mannheim Zum ersten Male nach dem Kriege haben die Thomaner— dieser gewiß älteste unter den weltberühmt gewordenen deutschen Kna- benchören— nun auch wieder in Mannheim gesungen: Motetten und Kantaten von Schein, Durante und Schütz— licht und kar und voll inniger Süße—, Graduale und das inbrün- stig tiefe Ave Maria von Anton Bruckner und zum Abschluß die höchst kunstvoll geformte, überwältigend großartige Motette für zwei Chöre„Singet dem Herrn ein neues Lied“ von Johann Sebastian Bach. Gallus, Brahms und Zoltan Kodaly, die im vorausgegangenen Heidelberger Gastspiel mit eingeflochten wa- ren, fehlten im Mannheimer Programm, das so gewiß geschlossener wirkte, wenn man auch die Vergleichsmomente zwischen alter und neuer Vokalmusik, wie sie sich in Heidelberg boten, entbehren mußte. Bewunderswert die Exaktheit und Sicherheit dieser jungen Stim- men, ergreifend ihre beseelte, engelhafte Rein- heit, vorbildlich die hohe Schule gesanglicher und musikalischer Disziplin. Selbst in der un- glaublich schwierigen Schlußfuge der Bach- schen Motette hat Thomas-Kantor Günther Rami n, der sich auch an diesem Abend als Warum versagt der Mensch Randbemerkungen zu einer kleinen Nachric Es hat sich in der Oeffentlichkeit di Ueberzeugung durchgesetzt, daß es beileibd nichts Ehrenrühriges an sich hat, gelegen lich amerikanische Stellen in Anspruch nehmen— sei es konsultativ oder auch be schwerdeführend, wenn man sich dabei be hördlicherseits bisweilen auch übergange und in seiner hoheitlichen Machtvollkom menheit bedroht fühlt. Hier liegen d. Dinge aber anders. Ueber 150 Heimkehr aus dem Osten, die nach einem Aufentha in bayrischen Erholungsheimen wieder g das Lager Moschendorf zurückgeschiq wurden, haben sich, laut DENA, an d Hofer Mllitärregierung mit der Bitte 1 Hilfe gewandt, da man ihnen weder Arbelt plätze noch Quartiere gewährt und die f Heimkehrer zu zahlende Ueberbrückun beihilfe von 150 Mark vorenthalten hä Sämtliche Vorsprachen und Eingaben, das unter bei Staatssekretär Jänicke, eig erfolglos geblieben. 5 Wenn dem so ist— und es liegt nag den bisherigen Erfahrungen kein Grun vor, daran zu zweifeln— so offenbart einmal die Unfähigkeit der deutschen Regie rungen, mit dem Problem fertig zu werden und das andere Mal ein mit dem so au wandsreichen Appell an das Weltgewissen unseren Wunsch auf Freigabe der deutsch Kriegsgefangenen und Verschleppten 3 unterstützen, nicht zu vereinbarende menschliches Versagen. Die allgemeinen Schwierigkeiten sin groß, und die besonderen der Grenzländeg in die die Transporte geleitet werden, solle nicht verkannt werden. Aber ist denn eim zonale oder gar westdeutsche Zusammen. arbeit in diesen Fragen, ist denn ein Aus. gleich wirklich ein so undurchführbar Unterfangen? Indessen scheint Bayern ein besonders unglückliche Hand zu haben, ode sollte es doch kein Zufall sein, daß gerad von dort immer wieder die heftigsten KRlu gen derjenigen in die Oeffentlichkeit drin gen, die doch nun einmal alles verlor haben— Heimat und Gut und oft auch d Gesundheit? Denn es handelt sich stets un diejenigen aus den abgetretenen Ostgeble. ten, um die Ausgestoßenen, die in viele Fällen nicht einmal mehr ihre Angehörige mehr wiederfinden. Die Vorgänge im Herbst und Winter v. um das Flüchtlingslager Allach die Resolutionen, Proteste, Hungerstreig sind noch zu gut in Erinnerung, um nicht mit dem neuen Hilferuf in Verbindung zu bringen. Gewig, die Besonderheit aud dieser bayrischen Verhältnisse liegt an den Fehlen eines für das Ausland so unverständ, lichen gesamtdeutschen Zusammengehörg⸗ keitsgefühls in unserem Volke und darüber hinaus an der nationalistisch-separatist. schen Geisteshaltung weiter Kreise, d jeden Nichtbayern als Ausländer betrachten Aber auch in den anderen deutschen Lan dern sind die Mißstände offenbar, sind v von einer Lösung weit entfernt. Was nützen Parteitage, Kongresse, 10 gungen, auf denen die Notwendigkeit fl eine tiefgreifende Aenderung„ Proklamiet Wird Was 1 die Erklären stas er Uli Icher Seite, werm del, angeblichen Wollen nicht die Tat folg Allein 150000 deutsche Frauen und Mädde harren noch der Heimführung, Tausende wel, den noch aus der Tschechoslowakei und Pole ausgewiesen werden. Zahllose wird de gleiche Schicksal erwarten wie jene 1 die sich an die Militärregierung wandten Sie alle klagen uns an— uns, ihre deut schen Schwestern und Brüder, weil wir di primitivsten Gebote der Nächstenliebe un der menschlichen Hilfe mißachten. nl denken wir auch daran, daß wir die Unter stützung des Auslandes angerufen haben daß dieses Ausland sie vielleicht versag weil wir sie nicht verdienen? cb. Geiler warnt Hamburg.(g.-k.-Eig.-Ber.) Vor der 6. sellschaft für Weltwirtschaft in Hambut warnte der Rektor der Universität Heide berg und Präsident der Europäischen All demie, Prof. Dr. Karl Geiler, vor eines Beitritt Westdeutschlands zum Atlantikpat und betonte, daß Westdeutschland dam seine Neutralität verlieren würde. Er del trat die Ansicht, daß Westdeutschland de Anschluß an eine europäische Föderati gewinnen solle, selbst wenn dies unter vo, 5 Ausschluß der Ostzone geschehe müßte. f Organist von hohen Graden vorstellte, Seins Chor fest in der Hand. Eine Stille echten Ergriffenseins senkte d 5 nach dem letzten„Halleluja“ über dle Zul rer, die den großen Kuppelbau der Christus kirche bis fast auf den letzten Platz füllte Man fühlte sich angerührt von etwas im Grun Unmeßbarem: man mag es Frommsein nenne oder reines menschliches Gefühl, oder auch el geistige Kraft, die noch fest in sich ruht u weithin ausstrahlt als ein ordnendes und 1 rendes Element. Es ist die zeitlos g Stimme der Humanitas, die aus der rein Sphäre dieses kindlichen Musizierens tönt.“ Kulturnachrichten 0 Das erste Sonderkonzert der Musikalisch Akademie Mannheim muß auf den 24. Mas? den Musensaal des Rosengartens verle werden, Die schon(für den 17. Mai und für Ufa-Palast) gelösten Eintrittskarten können der Geschäftsstelle der Akademie im Ufa ud getauscht werden. 1 e Die Ausstellung„Kunst in Deutschland! bis 1949“, über deren Vorbereitung wir bere in einer ausführlichen Abhandlung uns B. h.-Redaktionsmitgliedes berichteten 0 Nr. 71 vom 27. Aprih), wurde jetzt im Zürt Kunsthaus eröffnet. 8 Der Bariton Ake Collett von der Kol lichen Oper in Stockholm wird Pfingsten Badischen Staatstheater Karlsruhe als Rigole gastieren. Aus dem Besitz des früheren Kaiser, helm-Museums in Berlin trafen die leiztel“ der insgesamt 204 Gemälde, die nach Kr ende in den Vereinigten Staaten sicherges waren, in Wiesbaden ein, wWo 1 150 Meisterwerke ergänzt, ab 15. Mai in Sonderausstellung gezeigt werden.(dena) Carl Orffs„Antigone“, ein neues, nach el Vorlage von Friedrich Hölderlin gearbelt und jetzt schon mit großer Spannung erw tes Werk des bekannten deutschen Kompo sten, wurde von der Dresdener Staatsopef Uraufführung in der kommenden Spielzel“ worben.(dena) 3 Nr. nicht tende licher bewu häuse geste die c er be den er fe neue bahn er 8. weite ligen mehl einer des sich schei Der viert einer Stad bilde von Fest. linke scher ten gen seine weit. Bebe inne reich Entf ein geln, über lang des in d Obel Sagtt stige helf: Weis dem re den sige burt Bib Leir mit; beb dem Schr tall ders „Am ob e ans ursp zier dart es 10 Bue goti! gefu Wüs und und Fest 30. tte un Arbeltz, die fc ckung; 1 hätt m, dat „ Seien gt nad Grun bart 6 1 Rege werden 80 All Wissen utschen ten arende n int Zländer 1, Soller nn ein ammen. in Aut. ihrbare ern ein en, ode Zerack en Kl. it drin. verloren zuch di ztets un Sstgeble⸗ 1 Vielen hörigen iter v. ach streit um d. bindung eit auch an den erstand. gehörig darüber aratistl. ise, di: trachten en Län. sind wu sse, Tz. keit fi Elamier en Ig n de t kolg Mädche⸗ nde wer. nd Pole ird ds ene 1 vandten re deu. Wir dd. ebe un . Unt e Unter. haben versag Bat der G TJambun Heide en Al r einer ntikpah d dan Er vel land de zderatid Mer vor eschehe e, Sein nkte sl. le Zul Christus 2 küllte⸗ n Grund 1 nenne auch el Kalisch 1. Mal Vekle d für d önnen! Uta u. land ir bete Uunsel (etz Zürich r Kön gsten Rigole! liser- letzten n Kies lergesk sie, in elt na) fach eil arbeite er wal Komp soper“ elzeit“ Nr. 79/ Freitag, 6. Mai 1949 SU DWESTD EUTSCHLAND Würzburg im Wiederaufbau Auch hier wird„auf Zuwachs“ gebaut/ Dringende Verkehrsprobleme sind zu lösen Wer Würzburg seit dem vorigen Sommer nicht mehr gesehen hat, dem fallen bedeu- tende Veränderungen auf, die der begreif- lichen Ungeduld des Einheimischen kaum bewußt werden. Er sieht wachsende Wohn- häuser, ganz und teilweise wiederher- gestellte Gebäude in den Geschäftsstraßen, die diesen Namen bereits wieder verdienen, er begrüßt den neu belebten Markt samt den putzigen Läden an der Marienkapelle, er fährt mit der Straßenbahn über eine neue Mainbrücke, hört an der neuen Eisen- bahnbrücke die Preßlufthämmer dröhnen, er sieht von der Festung herab auf das weite Ruinenfeld und hat trotz der unzäh- ligen, noch dächerlos ragenden Mauern nicht mehr den herzbeklemmenden Eindruck einer verlassenen Wüstenstadt. Die Probleme und die Lösungsversuche des Wiederaufbaues in Würzburg berühren sich mit denen anderer Städte und unter- scheiden sich doch in aufschlußreicher Art. Der nahezu völlig ausgebrannte Stadtkern, an den sich weitgehend zerstörte Außen- viertel anschließen, macht in Würzburg einen verhältnismäßig großen Teil des Stadtganzen aus. Auf dem rechten Mainufer bildet er ein unregelmäßiges Halbrund, das von den Grünanlagen auf dem einstigen Festungsglacis umschlossen wird, auf dem jnken Ufer einen schmalen Streifen zwi- schen Fluß und Berg. In diesem ausgedehn- ten Stadtkern mit seinen schmalen, winkli- gen Straßen, seinen hohen Häusern und seinen ehrwürdigen Kirchen herrschte noch weitgehend die mittelalterliche Enge der Bebauung. Darum sind jetzt die im Stadt- imern zu lösenden Verkehrsfragen zahl- reich und dringend. Bei den erheblichen Entfernungen innerhalb des Stadtkerns ist ein großer Binnenverkehr zu berücksichti- gen, der für die Zukunft breitere Straßen, übersichtlichere Linienführung, größere Parkplätze an zweckmäßigeren Stellen ver- langt. Dem steht wie überall der Wunsch des einzelnen entgegen, das einst Gewesene in der alten Form wiederherzustellen. Die Würzburger Stadtplanung will, wie Oberbaudirektor Mokroß in einem Gespräch sagte, den individuellen Bauwillen begün- stigen, ohne daß den Notwendigkeiten der Zukunft dadurch vorgegriffen wird. Be- nelfsbauten werden jedoch nur ausnahms- weise und auf kurze Frist genehmigt, mit dem ausdrücklichen Vorbehalt, daß auch Mre vorzeitige Entfernung gefordert wer- den kann. Tatsächlich sind die eingeschos- sigen Geschäftsbauten, die man in Würz- burg neben verschiedenen voll ausgebauten Häusern zahlreich sieht, großenteils„a uf Zuwachs“ gebaut, sie sind auf solidem Fundament nur das Erdgeschoß eines spä- ter mehrstöckigen Gebäudes. An mehreren Stellen nimmt der Neubau schon die zu- künftige Baulinie ein. Hat man anderswo eine fertige Stadt- Planung zur öffentlichen Diskussion gestellt, so ist in Würzburg die Planung im stän- digen Werden, und man zieht es vor, zu jedem in der Planung ausgearbeiteten Ab- schnitt die jeweiligen Anlieger zusammen- zuberufen; dann wird er vom Stadtrat be- schlossen und die Regierung entscheidet über etwaige Einsprüche. Der Widerstreit der Interessen ist begreiflicherweise groß. Etwa 25 Straßen, jeweils mehrere von ihnen in einem Zuge liegend, sollen um zwei bis vier Meter breiter werden, nahe der alten Mainbrücke soll ein zerstörter Häuserblock völlig verschwinden, um einen Parkplatz zu gewinnen. Die Gegend um den Dom wird wesentliche Veränderungen erfahren, die im einzelnen noch nicht endgültig fest- liegen. So soll die Durchfahrt nördlich am Dom vorbei überbaut werden, so daß vor dem Dom ein geschlossener, ruhger Platz entsteht. In südlicher Richtung wird eine neue Quer verbindung zur Sanderau durch- gebrochen, während westlich vor Neu- münster eine schmale Häuserzeile, die heute dem Erdboden gleich ist, nicht wieder ersteht und die dahinter liegende Gasse überbaut wird— um nur einige der wich- tigsten Veränderungen zu erwähnen. Die Verluste an Baugrund, die die ein- zelnen Besitzer sehr verschieden treffen, müssen ausgeglichen werden, und manches Grundstück fällt dabei für eine selbständige Bebauung aus. Darum wird auch in Würzburg hart gerungen. Für die Stadt wäre es wahr- scheinlich leichter, wenn das schon lange angekündigte Baunotgesetz geschaffen würde, und bestimmt wäre es leichter, wenn die Stadt die entsprechenden Mittel zu sofor- tigen finanziellen Entschädigungen hätte. Doch ohne Anleihe ist da nichts zu machen. Die von OMGus verhängte Kreditsperre für die Gemeinden ist auch das Haupthin- dernis des öffentlichen Bauens. Für ihre eigenen dringendsten Vorhaben in den näch- sten fünf Jahren braucht die Stadt Würz- burg 39 Millionen DM. Immerhin hat Würzburg die Wiederher- stellung des Rathauses so weit gefördert, daß der Oberbürgermeister mit einigen Ver- Waltungszweigen schon dort untergebracht ist und noch in diesem Jahre die übrigen Aemter folgen sollen, die der Bürger dann wieder im Stadtzentrum beisammen findet. Von den vier Mainbrücken ist die nörd- liche zuerst wiederhergestellt worden, an der südlichen„Löwenbrücke! wurde eben der behelfsmäßige Einbau entfernt und soll bis zum Herbst durch einen steinernen Bo- gen ersetzt sein. Als letzte folgt später die alte Mainbrücke mit den FHeiligenfiguren, die vielleicht nur noch als Fußgängerbrücke dienen wird. Für die nächste Zukunft ist eine hoch- wasserfreie Durchgangsstraße auf dem lin- ken Mainufer geplant, die gleichzeitig mit der schon seit vielen Jahren projektierten neuen Schleuse gebaut werden soll. Sie wird den nordsüdlichen Durchgangsverkehr Merk würdiger Fund in Kapstadt Ein Evangelienbuch aus der Amorbacher Klosterbibliothek Dr. Billschowski von der afrikanischen Bibliothek in Kapstadt hat der Fürstlich Leiningerschen Verwaltung in Amorbach mitgeteilt, daß sie in ihrer Bibliothek ein bebildertes lateinisches Evangelienbuch aus dem 14. Jahrhundert, auf Pergament ge- schrieben, besitzt, das auf einem alten, me- tallbeschlagenen Ledereinband auf der Vor- derseite und Rückseite den Blindstempel „Amorbach“ trägt. Die Anfrage geht dahin, ob dieses Buch, das eine lateinische Inschrift, anscheinend von Möncheshand trägt, und ursprünglich in einem gold- und silberver- nierten Einband gebunden war, etwa aus der damaligen Klosterbiblithek stammt, aus der es im Bauernkrieg geraubt worden sein soll. Auf einem beigefügten Pergament— das Buch ist in Kapstadt geblieben— wurde in gotischer Schrift folgende Eintragung vor- gefunden: Im Jahre 1525 kam es zur Ver- wüstung dieses Buches, das mit Gold, Silber und Edelsteinen(durchsichtig) bedeckt war“ und zwar geschah dieses am Vorabend des Festes von Philippi und Jakobus, am 30. 30. April durch einen gewissen, mit dem Irrweg einer Liebe Mord duf Moorstetten Adelstitel ausgezeichneten Goetz von Berli- chingen, möglich durch einen anderen An- führer des Volkshaufens, Georg von Ballen- berg, Metzger, der ein durch sein Handwerk, sein Vorleben und seine Vergehen berüch- tigter Mensch war, ein Räuber und Verräter an der eigenen Ehr, des Klerus, des Adels und des eigenen Landesherrn hartnäckigster Verfolger und der im Gegensatz zu den Ge- boten des Evangeliums und des Naturrechts stehend, obendrein ein Verwüster von Kirchen und Klöstern und ein denkbar grau- samer Unhold gewesen ist.“ Die Fürstlich Leiningensche Verwaltung hat dem Dr. Billschowski geantwortet, daß kein Zweifel darüber besteht, daß das Evan- gelienbuch zur Zeit des Bauernkrieges aus der Klosterbibliothek geraubt worden ist. In einem Katalog der Bibliothek soll das Bueh aufgeführt sein. Durch einen englischen Ko- lonialbeamten, der Liebhaber von Alter- tümern war, kam das seines Schmucks be- raubte Buch von Deutschland nach Süd- afrika, wo es nach seinem Tode in seiner Altertumssammlung vorgefunden wurde. ny Roman von Orest Biern 2. Fortsetzung und Rainers wächsernes, für immer ver- stummtes Antlitz mit dem kleinen tödlichen Loch in der Stirn— die beiden Träger, die ihn auf der schwankenden, knarrenden Bahre an jenem Abend durch die herbstlich damp- fenden Wiesen heimtrugen und Herberts ruhelose Schritte auf den ächzenden Dielen meines Zimmers und sein mutloses, gesenktes Gesicht Mein Gott, was hatte meinen Pulsschlag so gelähmt, und was war es, das den rau- schenden, chaotischen Bilderreigen in die- sem Augenblick mich umtanzen ließ? „Siebenundvierzig Treffer hintereinan- der! schrie jemand in meine Ohren. Eine Fenfare. Schmerzend und grell. Und es War, als hätte ich mit diesem Ruf eine Ant- Wort bekommen. Dieser staunende Beifall hatte ein Geheimnis der Vergangenheit auf- gerollt— und gelöst. Welcher Zufall hatte meine Schritte auf dieses Schiff gelenkt? Welche Macht hat es gefügt, daß wir hier das vor drei Jahren abgebrochene dunkle Spiel fortsetzen, zu dessen Darstellern auch ich gehört hatte? Ich und du Du läßt die Waffe langsam sinken, und du weißt, daß du dich verraten hast. Ja, die Bravos ringsum und das laute Beifalls- geschrei— was gäbest du wohl darum, still und unbeachtet in der Menge untertauchen Zu können! Wir stehen uns dicht gegenüber. Ich spüre Lundquists Atem binter mir und seine Hand in meinem Rücken; er schiebt mich vorwärts. Er wünscht Wahrscheinlich, ich möge mich bei dir entschuldigen. Er hält deine Blässe für Zorn, daß ich deine Trefferserie so tölpelhaft unterbrach. Es wären vielleicht fünfundfünfzig geworden, oder sechzig, oder noch mehr, ein neuer Rekord— aber mir genügen die siebenund- vierzig vollauf. Vollauf! Artistische Leistungen erzielt man nicht von heute auf morgen. Und daß gerade du dich inzwischen zum Kunstschützen ausge- bildet haben solltest, erscheint mir un- wahrscheinlich. Es wäre gegen alle Psycho- logie. Zwischengedanken sind das, Nebenge- danken. Es ist seltsam, wie mein Hirn arbeitet, in mehreren Schichten zugleich. Ich sehe das, was um mich vorgeht, und das, Was War, ich höre Worte und die Klänge der Gitarre auf der Terrasse von Moor- stetten, am Abend, während die Falter plump mit dummen ewigen Stößen gegen die Schirme der Windlichter rumpelten. Und immer noch stürzen Bilder in einer Wirbel- schau an mir vorüber. Kein Film, kein Nacheinander, ein Chaos steht vor mir, in dem alle unsere Worte, Meinungen und Ta- ten aus jenen Tagen wie die Steine einer zerstörten Stadt durcheinandergewürfelt sind. Aber ich kenne sie alle, ich weiß von jedem, wo er hingehört. Dieser hierhin und jener dorthin, der zum Brunnen und der zum Törbogen— 80 könnte ich sagen, wenn ich Rede und Antwort stehen soll. aufnehmen, während auf dem rechten Ufer die Ringstraße längs des Grüngürtels noch mehr als bisher den Fernverkehr um den Stadtkern herumleitet. Sie muß zu die- sem Zweck eine Ecke der Anlagen bei „Klein-Nizza“ abschneiden und in ihrem wichtigsten Kreuzungspunkt, bei der Lud- wig- und Kroatenstraße, zu einem Straßen- stern mit Rundverkehr ausgebaut werden. Das künftige Bahnhofsgebäude wird stadt- einwärts vorrücken und in dieser Stelle wird die Fernverkehrsstraße voraussicht- lich unter der breiten Zufahrt zwischen Stadt und Bahnhof hindurchgeführt wer- den. Doch das sind Pläne für später, ebenso wie die Umgehungsstraße, die von Heidingsfeld über den Main und immer rechts der Bahn zur Veitshöchheimer Straße führen soll. Näher liegt der Bau der Schulen. In der Dürrbachau ist eine kleinere Schule im modernen Siedlungsstiel bereits im Bau, der Neubau der großen Hauger Schule steht bevor, eine weitere Schule wird jen- seits des Mains im Burkharder Viertel über dem zuzuschüttenden Umgehungskanal er- stehen. Das wichtigste aber ist der Wohnungs- bau, denn noch leben 30 000 Würzburger als „Außenbürger“ von ihrer Stadt getrennt, und täglich fahren 15 000 dorthin zur Arbeit. Trotz der geringen Mittel sind mehrere städtische Wohnhäuser im Wiederaufbau. Als Neubau entsteht im Stadttel Frauen- land ein Block der Baugenossenschaft „Heimathilfe“ mit 130 Wohnungen, zu dem die Stadt das Grundstück in Erbpacht ge- geben hat, und im Vorort Heidingsfeld durch das vom Bischof geförderte„Bru- derwerk“ ein Komplex von 100 Wohnungen. A. E. Fischer Im Par von Photo: Leix Veitshöchheim Verheißungsvoller Frühling am Bodensee Es will schon viel heißen, wenn ein Ur- Mannheimer eine andere Gegend unserer Heimat in hellen Tönen preist. Denn schließ- lich gibt es ja nur ein„Mannem“. Aber wer täglich gerade jetzt inmitten der Blüten- pracht des Frühlings den tiefblauen See mit dem Panorama von ewigem Eis und Schnee im Hintergrund erleben darf, der wird verstehen, daß das„Schwäbische Meer“ uns tatsächlich einen Anhauch von der Schönheit des Paradieses verspüren läßt. In diesem Jahr hat der Frühling über Nacht im Oberland fast auf einmal seine Gaben verschenkt. Noch blühten gerade die Forsy- thien, und schon bekamen auch die Kirsch- und Mandelblüten ihr neues Gewand. Und in diesen Tagen sind die Seeufer in ein ein- ziges Meer von Rosablüten der Apfelbäume getaucht. Von Friedrichshafen ab- gesehen, hat selbst die EKriegsfurie dieses herrliche Land verschont und es den Men- schen erhalten als Zeugnis der ewigen Schöpferkraft Gottes. Schön ist der See frei- lich zu allen Jahreszeiten. Auch im Sommer, wenn die Südsonne in Weingärten und Obstgärten die Früchte reifen läßt, und im Herbst, wenn die im See aufgespeicherte Wärme bis an die Schwelle des Winters milde, farbenprächtige Tage schenkt. Ferien am See, ein Zauberwort für Unzählige, die es immer wieder an seine Gestade zieht. Nachdem nun endlich Hotels, Gasthäuser und Privatquartiere in gröberem Umfang von der Besatzungsmacht zurückgegeben wurden, kann dieses Jahr das erste Mal nach dem Kriege den Wünschen der Er- holungsbedürftigen Rechnung getragen wer- den. Bei strahlendem Wetter fand an Ostern die Eröffnung der Saison statt. Auch Schweizer Schiffe durchkreuzen wieder den See und legen an dem Märchen-Eiland der Insel Mainau an. Der Schloßherr, Graf Bernadotte, kehrt dieses Jahr nicht wieder. Er starb den Märtyrertod für den Frieden. Im Sommer beabsichtigt Hilpert, auf der Insel die Mainau-Festspiele zu neuem Leben zu erwecken. Er führt das Theater in Konstanz unter dem Namen „Deutsches Theater“ in Anlehnung an das berühmte Theater gleichen Namens in Berlin unter Max Reinhardt, dessen Nachfolge er angetreten hatte. Hilpert lei- Wenn du mich nach Kleinigkeiten, nach Geringfügigkeiten fragst, nach Tönen, nach Gebärden, ich werde sie dir beschreiben können. Jeder Stuhl des Jagdzimmers steht deutlich greifbar vor mir, jedes Bild, jeder Fleck auf der Tapete. Willst du die Worte hören, wie du sprachst, als ihr vor dem Waffenschrank standet, oder was, wann es auch sein möge, geschah? Erschreckend deutlich ist mein Erin- nerungsvermögen in dieser Sekunde. Ich bin überwach, hellhörig, und mein Gesicht besitzt die Schärfe des Traumes oder der Hypnose. Jetzt stehe ich auf der Terrasse des Schlosses. Sie ist auf Pfahlrosten im Halbkreis in den Wallersee hinausgebaut, ein runder, breiter Betonkranz schließt sie ab und fällt ins Wasser. Braune Algen- gewächse und grüne mit gelben kleinen Schoten stehen dort und wiegen sich unter dem blanken, unbewegten Wasserspiegel. Mein Schatten fällt tief hinab, tief in grundlose Schwärze. Fingerlange Bürsch- linge mit schreck- und wehrhaft gespreizten Rückenflossen schießen zwischen ihnen hin- durch. In meinem Rücken liegt die Ostfront des Schlosses. Ich habe seine Fensterreihen nie gezählt, aber in diesem Augenblick sehe und weiß ich, daß es neunundzwanzig sind, neuundzwanzig, denn eines von den zehn Rundbogenfenstern des Mittelstockes ist vermauert. So greifbar steht alles vor mir, die Ver- gangenheit— vielmehr, ich stehe in ihr und inmitten aller Figuren, die in jener Tragödie eine Rolle spielten. Meine Erinnerung baut die Kulissen und dreht die Bühne. Es ist, als ständen die Geister aus Aladins Wunder- lampe unter meinem Befehl. 11 Moorstetten liegt in einer langen Mulde zwischen zwei Hügelketten, die sich von tet das Theater in eigener Regie und hat sich damit schwere Sorgen aufgeladen. Durch ihn ist aus der kleinen Grenzstadt im deutschen Süden ein lebendiger kultu- reller Mittelpunkt geworden. Mit einer Schar begeisterungsfähiger junger Künstler hat er ein vorbildliches Ensemble geschaf- ken. Wie besessen wird unter der Regie des alten Theatermeisters gearbeitet. Es ist eine Schule, die vielleicht einmal eine Tra- dition nach sich zieht, wie die der Mei- ninger. An großen Premièrenabenden geben sich in dem kleinen, aber entzückenden Kammerspielhaus gegenüber dem berühm- ten Inselhotel Menschen aller fünf Ufer- staaten ein Stelldichein. Erst dieser Tage ist mit großem Glanz und Erfolg die Urauf- führung von Zuekmayers neuestem Werk„Barbara Blomberg“ in Ge- genwart des Dichters über die Bretter ge- gangen. Angela Sallocker von der Wie- ner Burg war Trägerin der Hauptrolle. Zuckmayer war begeistert von der Quali- tät der Aufführung. Der Dichter ist übri- gens ein häufig und gern gesehener Gast in Konstanz, wo er im Inselhotel mit Frau und Tochter sich aufhält. In der nächsten Zeit wird die Insel— wie das Hotel im Volksmund genannt wird aber auch andere illustre Gäste aufnehmen und da- durch, wie schon oft in seiner wechselvol- jen Geschichte, in den Blickpunkt der Oef- fentlichkeit gestellt werden. Die elf Mini- sterpräsidenten der westdeutschen Länder werden darin tagen. Sie werden dabei er- fahren, daß dieses Haus jahrhundertelang ein Dominikanerkloster beherbergte, an das heute noch die Kreuzgänge und das Domi- nikanerstübchen erinnern. Josef II. hat es dann 1785 säkularisiert. Fünf Jahrzehnte später wurde es zur Geburtsstätte des Luft- schiffergrafen Zeppelin. Seit 1875 ist es Ho- tel. Fast alle deutschen Kaiser und Für- sten sind im Gästebuch friedlich versam- melt. Das Auswärtige Amt verbrachte vor vier Jahren seine letzten Tage im Insel Hotel. Am Bodensee leben von jeher viele be- kannte Männer des deutschen Kunst- und Geisteslebens. Der Krieg und die Nach- Kriegszeit haben neue Dichter, Schriftsteller und Maler hier seßbhaft gemacht. Für Wil- Norden nach Süden dahinziehen und sich mit einem prachtvollen Ausblick auf die blanken Zinnen des Karwendel weit öffnen. Die Straße gleitet in sanften Kurven mit starkem Gefälle in das Tal hinab und ver- läuft in der Mulde auf einem niedrigen, im Moor aufgeschütteten Damm, der den Wal- lersee von seinem Zwillingsbruder, dem Brückensee, trennt. Dann steigt sie mäßig an und verschwindet gelb und staubig zwi- schen buntem Mischwald, Buchen und Nadelholz. Das Schloß Moorstetten drängt sich dicht an die Straße heran, an die alte Salzstraße, auf der einst die Peitschen der Fuhrknechte knallten, die ihre weiße Fracht aus den Bergwerken im Oesterreichischen zu den Speichern der Augsburger Kaufherren ge- leiteten. Die eichenen Pfahlroste, auf denen es in den sumpfigen Boden gesetzt worden war, stammen noch aus karolingischer Zeit, und tausend Jahre alt mögen auch seine Grund- mauern und das immer feuchte, kalte Erd- geschoß des Nordflügels sein. Es war einst der Sitz des Grafen Kinzenau, eines großen Geschlechts, dessen Mannesstamm schon im achtzehnten Jahrhundert erlosch, damals, als das zweite große Adelssterben in Deutschland so viele alte Geschlechter von der Tafel löschte. Die prächtigen Porphyrplatten ihrer Rit- tergräber mit dem gotischen„God gnade“ zwischen den Wappenschildern stehen auf Frauenchiemsee, in der stillen Inselkirche und Zuflucht vor Hunnen und Ungarn- sturm, wo ihre Töchter jahrhundertelang neben den Töchtern der Truchtlachinger Herren von der Alz als Aebtissinnen und Klosterfrauen den Schleier trugen. Immer, wenn ich mich von Oberseeon, der nächsten Bahnstation, Moorstetten näherte, verhielt ich in entzücktem Schauen c helm Schäfer, Friedrich Schnack und Wil- helm v. Scholz ist der See schon seit Jahren zur Wahlheimat geworden. Hinzu kamen Friedrich Georg Jünger in Ueberlingen und Ernst Jünger in Ravensburg, Rudolf Hagel- stange in Uhldingen u. a. m. Interessant ist der Zug von Schriftstellern der Ostzone an den See. So haben sich neuerdings an- gesiedelt der„Stalingrad“-Verfasser Theo- dor Plivier und Günther Weisenborn. Auch Graf v. Einsiedel, Urenkel Bismarcks, frü- her Redakteur der„Täglichen Rundschau“ und Mitbegründer des Nationalkomitees in Rußland, befindet sich am See. Er hat sich vom Osten getrennt. Bruno W. Helmle. Karlsruhe 2——* will Konkreßstadt werden Oberbürgermeister Töpper gab in einer Stadtratssitzung, an der als Gast das Mit- glied des Londoner Stadrats Mss. Cameron teilnahm, den Bauplan einer neuen Festhalle bekannt. Er unterstrich die wirtschaftliche und kulturelle Seite des Bauvorhabens und verwies auf die Tatsache, daß mit Errich- tung der neuen Festhalle viele Hunderte erwerbsloser Bauhandwerker wieder Arbeit und Brot fänden.„Karlsruhe“, so bemerkte der Oberbürgermeister,„ist auf dem besten Wege eine der bedeutendsten Kongreß- städte Südwestdeutschlands zu werden“, Neben mehreren großen Aerztetagungen, die im Laufe des Sommers hier stattfinden und zahlreiche in- und ausländische Gäste hier- her bringen werden, seinen für das Jahr 1950 mehrere wirtschaftliche und kulturelle Grohveranstaltungen und Tagungen vorge- sehen. Darüber hinaus sei es eine zwin- gende Notwendigkeit, auch für das Staats- theater ein eigenes„Kleines Haus“ zu schaffen, denn die Miete im Studentenhaus erweise sich als zu hoch. So werde man in dem Bauplan nicht nur die Errichtung die- ses kleinen Hauses für etwa 700 Personen vorsehen, sondern den Bau einer großen Festhalle, die bis zu 2000 Menschen fasse. Zugleich rette man so die Ueberreste der durch die Kriegsereignisse schwer betroffe- nen alten Ausstellungshalle. Der Bauplan, der die Kosten in erster Rate mit 500 C000 DM vorsieht, wurde genehmigt. 3 auf dem Hügel, ehe ich den Wagen mit gedrosseltem Motor in rauschender Fahrt bergab rollen lieg. Die patinierte Kupferhaube des schlan- ken achteckigen, weiß getünchten Turms der barocken Schloßkapelle leuchtete grün- lich über den rauchroten Firsten. Und hinter der hohen, dichten Thuyahecke, die die Süd- front gegen Staub und Blicke von der Straße schützte, blinkten aus buntem Weinlaub und verwilderten Kletterrosen auch die Fenster meines hellen Gastzimmerz zu mir herauf. Ich habe wegen dieser grünbunten Mauer manchen Kampf mit den Helleraus auszufechten gehabt. Sie bezeichneten sie fluchend als„Prießnitzsche Umschläge“ und schworen mir, daß ich meinem Ansichts- karten- und Altjungferngeschmack zum Trotz im nächsten Jahr eine glatte, strah- lend weiß getünchte Front vorfinden würde. Aber sie ließen es beim„nächsten Jahr“ und beim Vorsatz. Sie ließen vieles beim Vorsatz.— Es war ein Brief, der mich nach Moor- stetten rief. Herbert Hellerau schrieb mir: „Lieber Eydt, spannen Sie an und kommen Sie endlich mal wieder raus zu uns, wenn Sie Lust und Zeit haben. Ihr Zimmer war- tet auf Sie. Und bringen Sie auch Ihr Angelzeug mit, im Brückensee im Schilf- winkel stehen ein paar kapitale Hechte. Einen von den Burschen sah ich neulich vom Boot aus abschießen. Er hat minde- stens fünfundzwanzig Pfund, von denen auf der Waage unter Garantie fünfzehn übrig⸗ bleiben. Auch die Zanderbrut, die wir vor drei Jahren ausgesetzt haben, macht sich und bringt schon ganz hübsche Erträge. Dreipfünder sind nicht mehr selten, Aber versorgen Sie sich mit genug Blinkern und Vorfächern. Sie wissen ja, gerade der Seezipfel nach Leoni herüber ist schwer zügig und starrt von abgesoffenem Holz. MANNHEIu- LUDWIGSHAFEN Freitag, 6. Mai 1949/ Nr. 79 ö II Weir sitzen im winzigen Privatbüro von Dr. Karl-Heinz Kikis ch, dem Leiter des Hauses für Wiederaufbau und Wirtschafts- Werbung, einer offenen Handelsgésell- schaft, die den Maimarkt im Rosengarten veranstaltet. Gedämpft klingt die„Fidelio“ Ouvertüre zu uns herein— eine Magneto- phonbandaufnahme des Nationaltheaters, die zu Werbungszwecken abläuft. Bei der Ansage erkennen wir die Stimme von Wal- ter Vits-Mühlen, und ein anderes Mal die von Willy Birgel, der sich für sein kommen- des Mannheimer Gastspiel als„Kaiser von Amerika“(G. B. Shaw) geduldig inter- viewen läßt. a Ausstellungsluft weht in dem kleinen Raum. Die Wände sind bedeckt mit bunten Plakaten von kommenden und vergangenen Schauen. In den Regalen, auf den Tischen liegen stapelweise Prospekte, Broschüren, Kataloge, Listen, Rechnungen. Der 48jährige Dr. rer. pol., aus Karlsbad erzählt uns, wie er zu diesem Unternehmen kam Bis 1933 war er Referent im Reichsmini- sterlum für Ernährung und Landwirtschaft. Schon damals hatte er mit Ausstellungen zu tun. Die berühmte„Grüne Woche“, die Reichs-Imkerausstellung, die DLG werden in der Erinnerung lebendig. Wir sitzen einem alten Fachmann gegenüber. Am 4. Mai 1946 gründete er sein Haus für Wirt- schaftswerbung. Mit einer Sekretärin fing er an. Später kam als Dritter im Bunde Karl Hinte dazu, der Mann aus Berlin, der mit seiner technischen Begabung(und seinem gewitzten Mundwerk) mit allem Kleinkram fertig wird, der sich überall zu Bergen türmt. Heute ist es ein ständiger Stab von 30 Personen, der sich mit den ein- schlägigen Arbeiten befaßt. In Freiburg ist der Hauptsitz der Gesell- schaft, in Marmheim gibt es eine Zweig- telle, die Fritz Glunk leitet. Die Weih- nachtsmesse 1946 in Konstanz war das De- but. Der Maimarkt in Mannheim ist die achte große Ausstellung. Man wurde auf- merksam auf das Hf W und aus vielen deut- schen Städten liegen Angebote vor, Aus- stellungen zu arrangieren. Mehr Angebote, als bewältigt werden können Aisikoträger der Ausstellungen bleibt das Hf W, das auch das Aufbaumaterial— Stofk, Holz usw.— mitbringt und die ein- zelnen Kojen aufbaut, die dann von den einzelnen Firmen individuell ausgestaltet Werden. Standmiete und Eintrittspreis sind kür das HfW Udie Einnahmebasis. Die Wer- bung, die Kataloge sind ebenfalls Sache des kW. Dr. Kikisch behält sich dieses Ressort ausdrücklich selbst vor. Er betrachtet das 2 hinaus als volkswirtschaftliches Moment mit stark wirtschaftsfördernden Eigen- schaften Voiel Arbeit, viel Improvisation, viel gei- stige Beweglichkeit steckt in jeder Schau, denn Überall sind die Voraussetzungen ver- schieden, überall muß ein Stab lokaler Hand- Werker zusammengetrommelt werden, über- all sind die Bedingungen anders. Eine Be- sprechung löst die andere ab, und wir glau- ben es dem jungen Achtundvierziger, wenn er uns erzählt, daß er selten vor Mitter- nacht zum Schlafen kommt. Gnikomson Brauchen Sie einen Dienstmann? Ab sofort sind Dienstmänner, wie früher, auch wieder telephonisch unter der Nummer 42520 zu er- reichen. a Wir gratulieren. Der Mitbegründer des Stahlwerks Mann eim-Heinau, Anton Szelag, Mannheim, Langerötterstraße 34, wurde 86 Jahre alt. Hans Ballweg, Feudenheim, Sehwanenstraße 58, begeht den 80., Joseph Du- bail, Waldhof, Spiegelfabrik 159, ebenfalls den 30. Geburtstag. Das Fest der goldenen Hochzeit feiern Friedrich und Emma Hager, Mannheim, Eichendorffstragße 47, und das Ehepaar Chri- stoph Delp, Neckarau. Mönchwörthstraße 43. Wohin gehen wir? Freitag, 6. Mai: Nationaltheater 19.30:„Jean de la lune“(Französisches Gastspiel). Palast und Capitol:„Der himmlische Walzer“. Alster- Lichtspiele:„Verführte Hände“. Samstag, 7. Mai: Nationaltheater „Fidel 19.00: 8 3 Wer als flüchtiger Beobachter Über den Schloghof geht und dem westlichen Durch- gang zustrebt, der wird angesichts der ittelbau des Schlosses übriggeblieben sind, aum auf den Gedanken kommen, dahinter Menschen zu vermuten. Auf den Mauer- resten blühen Löwenzahn, und über stehen- Stuckarbeit blaut der Himmel. Und dennoch kann man beim näheren d. M 1 Atelier aufgeschlagen. ei n Räumen und unterrichtet einfinden. erkliche Basis mitzugeben, sie achen. überlassen. Temp 8 Unternehmen über das rein Geschäftliche „Schwarze“ Margarine und gefälschte Bezugscheine vermittelte von der„schwarzen Margarine“ Trotz Margarineschmierung heiggeluulen/ Schon lange bevor wir Anfang Februar zugschein über fünf Kilo Margarine und unter der Ueberschrift„Margarine und gab ihn ordnungsgemäß an Streckfuß, der 50 Kilo und bekam 150 DM dafür. Das War Zucker— zentnerweise!“ über die Auf- ihn dem Lithographen überlassen haben alles. Als er eben glaubte. ein Mannheimer deckung umfangreicher Bezugscheinfäl- will, um aus den„5“ kurzerhand„955“ Kilo Café als Abnehmer größerer Lieferungen entdeckt zu haben, griff die Polizei zu. Der Staatsanwalt tat sein übriges: Er bezeichnete Streckfuß als gefährlichen Ge- wohnheitsverbrecher, wetterte nicht knapp gegen den Butterkönig, vergaß nicht, dessen elf Vorstrafen aufzuzählen und sein Tun besonders deshalb als verwerflich zu be- zeichnen, weil er es als Geschäftsmann nicht nötig gehabt hätte. Die andere Seite be- leuchteten die Verteidiger. Das Gericht ging den„goldenen Mittelweg“ und verurteilte Streckfuß zu zwei Jahren Gefängnis und 1200 DM Geldstrafe, Scheidel zu neun Mo- naten Gefängnis und 2000 DM, Herbert zu zwel Monaten Gefängnis und 200 DM Geld- strafe und zog die Mehrerlöse von 1000, 960 und 150 DM sowie 35 Kilo noch vorge- fundene Margarine ein. Von der beantrag- ten Aberkennung der bürgerlichen Ehren- rechte für Streckfuß sah man mit Rücksicht darauf, daß es sich„nur“ um Wirtschafts- vergehen handelt, ab die Verteidiger hatten in ihren Plädoyers behauptet, in einem halben Jahr würde man derartige Straftaten überhaupt nicht mehr anklagen Die Haft für Streckfuß und Scheidel wurde allerdings für fortdauernd erklärt, und Peters Braut wird schon einige Zeit warten müssen, denn zu dem jetzigen Urteil kommen noch andere, früher gefällte hin- 2 nk zu machen.. Diese Menge stand also „offiziell“ zur Verfügung, doch wurden— wie Streckfuß selbst zugab— mindestens 1000 weitere Kilo Margarine schwarz ab- gesetzt. Eine wesentliche Rolle spielte dabei der Birkenauer„Butterkönig“, Julius Schei- del, der gestern neben Peter und Herbert auf der Anklagebank saß. Julius will im Büro seiner Butter-, Eier- und Käsegroßg- handlung eines Tages zufälligerweise einen Bezugschein über 480 Kilo Margarine„ge- funden“ und zur Belieferung an Streckfuß weitergegeben haben, ohne daß er wußte, daß sein Sohn Ludwig— der dies selbst zugab und sich demnächst dieserhalb zu verantworten haben wird— diesen Schein selbst ausgestellt hatte Er gab aber zu, 1000 Kilo irn Preis von je neun bis fünfzehn D-Mark abgesetzt zu haben. Doch will er dabei nicht mehr als 960 DM Reinverdienst gehabt haben. Aber die Kriminalpolizei arbeitete gründ- lich, und den Bezugschein über fünf Kilo Margarine, der, wie erwähnt, dann„er- weitert“ wurde, hatte sie nicht umsonst in die Hände von Herbert gespielt, der aller- dings genau so ahnungslos war wie seine beiden„Chefs“. Herbert, dessen Tun selbst das Gericht nur als geringfügige Beihilfe bezeichnete, Christlich-Demokrutische Union zieht Bilunz Grundlinien einer an und für sich notwen- digen Arbeitsteilung zwischen Ausschüssen und Plenum dürfen nicht verwischt werden, darüber habe der Stadtrat zu wachen. Aufgrund der Neuwahlen setzt sich der Vorstand der CDU aus den Herren NO II, Grande und Zwingmann zusammen. Gewerkschaftssekretär Zwingmann gehörte dem Vorstand bisher nicht an. Oberbürger- meister a. D. Braun gab einen sehr de- taillierten Ueberblick über den Stand der Arbeiten in Bonn und Frankfurt. Bei den dortigen Auseinandersetzungen mache sich das Näherrücken der Wahlen für den Bun- desrat deutlich bemerkbar. Unbedingt not- wendig sei es; sich auf Opfer zugunsten des Ganzen gefaßt zu machen. Die Arbeitslosen- ziffern müßten nicht nur gezählt, sondern auch gewogen werden. Hoffentlich gelinge es, den Lastenausgleich noch in diesem Mo- nat unter Dach zu bringen, damit endlich geholfen werden kann. Eine lebhafte Dis- schungen und Verschiebungen und die Ver- haftung von zwölf damit verwickelten Per- sonen berichteten, hatten sich die Beamten des Schwarzhandelsdezernats der Mannhei- mer Kriminalpolizei das Fahndungsbild des 34 Jahre alten Peter Streckfuß mit be- sonderer Sorgfalt auf den Schreibtisch ge- stellt. Aber auch den Gerichten ist Peter kein Unbekannter mehr. Die gestrige Ver- handlung vor der zweiten Großen Straf- kammer dürfte allerdings für einige Zeit die letzte gegen ihn gewesen sein. Er ist gelernter Koch und hat es bereits auf acht Vorstrafen gebracht. Als er im April vergangenen Jahres(wieder einmal) aus dem Gefängnis entlassen wurd, be- tätigte er sich als Vertreter für eine Schles- wg Holsteiner Margarinefabrik. Allein die Geschäftsleute, die er besuchte, hatten keine Bezugscheine, um das Geschäft ren- tabel für ihn zu machen. Da fing Peter an, Margarine„ohne“, aber fünf- bis sechsmal teurer zu besorgen, indem er seinen vor- gesetzten Generalvertreter mit der Versiche- rung hinhielt, die Bezugscheine würden nachfolgen. Das ging, solange es ging, urid Peter fing an zu schwitzen. Da bot sich ihm ein Lithograph an, vier Bezugscheine über je 250 Kilo Margarine„machen“ zu wollen. Streckfuß will ihm dafür nach und nach insgesamt 6000, DM gegeben haben, ohne allerdings die Scheine bekommen zu haben. Peters Untervertreter, der 21jährige Herbert F. aus Weinheim, der arbeitslos und als Familienvater in ziemlicher Not War, erhielt von einem seiner Kunden einen Be- In der Generalversammlung des Kreis- verbandes der CDU gab der erste Vorsit- zende Anton NO II einen Rückblick auf das politische Geschehen. In erster Linie müsse die Not, die Wurzel aller Verzweiflung und Radikalisierung, beseitigt werden. Das ist das eigentliche Ziel aller Politik. Die Geld- umstellung habe Enttäuschungen gebracht und Opfer gefordert, aber auch Güterpro- duktion und Sozialprodukt vermehrt. Eine bessere Anpassung der Preise an das Ni- veau der Löhne und Gehälter sei im Gange; wenn es gelänge, die Vermachtungsgebilde der Wirtschaft auszuschalten, sei eine so- ziale W im Sinne Prof. Erhards dur s im Bereich des Mög- lichen. Ein Unglück war es, daß Lasten- ausgleich und Geldreform nicht gekoppelt werden konnten. Die Hilfe am Mitmenschen, an Vertriebenen und Geschädigten, müsse gewährleistet werden. In mehreren Dis- Kussionsbeiträgen wurden Vorgänge aus der Was wird aus der Sozial versicherung? Seit vielen Monaten wird schon über die Verbesserung der Sozialversicherung ver- handelt. Die vor langem angekündigte Er- höhung der Sozialrenten ist bisher aller- dings noch ausgeblieben. In den Kreisen der Alters- und Invalidenrentner, aber auch in der gesamten Arbeitnehmnerschaft, die an der endgültigen Neuregelung der Sozialver- sicherung stärkstens interessiert ist, macht sich begreiflicherweise eine immer gröher werdende Beunruhigung bemer bar. Um vor allem die Rentenempfänger selbst, die mit ihren kargen Renten sich schlecht und recht durchs Leben schlagen, über die Bedeutung des Sozialversicherungs- Anpassungsgesetzes und den derzeitigen Stand der darüber schwebenden Verhand- lungen aufzuklären, veranstaltet der Orts- ausschuß Mannheim des Gewerkschafts- Kommunalpolitik kritisiert. Stadtrat Dr. kussion schloß sich an. bundes Württemberg-Baden im Stadtgebiet Florian Waldeck wies darauf hin, daß In der Jahreshauptversammlung der sowie in den Vororten eine Reihe von Ver- ein unklares Vorgehen in gewissen be- Jungen Union wurde Herbert Hester- sammlungen, die am 6. Mai in Edingen, schließenden Ausschüssen, das die Etals- Neckarau zum ersten Vorsitzenden ge- wählt. Stadtrat Huber, der bisherige Vor- sitzende, gehört dem Vorstand auch weiter- hin als Ehrenvorsitzender an. ch. Rechte der Vollversammlung beemträch- tigte, unverzüglich von Mitgliedern der CDU-Fraktion beanstandet worden ist. Die Lindenhof-Almenhof und Luzenberg be- gonnen wird. Es wird gebeten, die jeweiligen Zwischen Mannheim und Montpurnusse Besuch bei dem Maler Rudi Baerwind im Schloß Ruinen und Trümmer, die heute noch vom gebliebenen Wänden mit abgebröckelter Zusehen im rechten Flügel des Mittelbaues chs ausgebaute Fenster entdecken und ein nportal, in dem eine Brettertür hängt. den beiden großen Räumen, die hinter den Fenstern liegen, in engster Nachbar- schaft mit Trümmern und Mauern, auf denen weil die„Einsturzgefahr“ droht, hat der r Rudi Baer wind— ein Moderner eit einigen Monaten, als er von Wein- in seine Vaterstadt Mannheim zu- rückkehrte, arbeitet er hier in diesen lich- aur nebenbei tw acht bis zehn Schüler, die sich völlig Wanlglos, meist in den Abenstunden bei In erster Linie geht es ind darum, ihnen eine gute hand- J zum trikten Zeichnen, Komponieren anzuleiten und mit dem Farbaufbau vertraut zu g Was sie mit diesem„Handwerks- eug“ gestalten, bleibt ihrem Temperament erament spricht aus den farben- 1 Bildern von Baerwind, die er uns „Das deutsche Publikum ist der ex- sionistischen Kunst im allgemeinen noch hwer zugänglich“, meint der Künstler. Die moderne, die abstrakte Malerei, die unse- em Zeitempfinden Ausdruck zu geben sucht, fände Formen, die zwar der Zelt ent Veröffentlichungen im Anzeigenteil unserer Zeitung zu beachten. 2 7 G Es gehört der GSwerksghaft! Nach einer Mitteilung des Bundesvor- standes der Gewerkschaften in Württem- berg-Baden wurden nunmehr durch Kabi- nettsbeschluß mehrere Vermögensobjekte, die von der Militärregierung ehemals be- schlagnahmt und an die staatlichen Behörden zur treuhänderischen Verwaltung und Riick- gabe an die ehemaligen Eigentümer frei- gegeben worden waren, an die Gewerk- schaften zurückgegeben. Unter den Objekten, die nunmehr wieder voll zur Verfügung der Gewerkschaften stehen, befindet sich in Mannheim auch das Gebäude in O 4, 8—9, das seit langem Streitgegenstand zwischen der Landesfinanz- verwaltung und den Gewerkschaften War. Nach Feststellung der Besitzerrechte hat der Ortsausschuß Mannheim der Gewerk- schaften die einstweilige Benutzung des Gebäudes der Landesfinanzverwaltung an- geboten, um möglichst schnell die vom Finanzamt Mannheim noch immer be- nötigten Schulräume für ihren eigentlichen Zweck freizumachen. Unverständlicher- Weise hat die Landesfinanzverwaltung dieses Angebot abgelehnt. K. Das Ideal der Brüderlichkeit Mit einem Vortrag„Das geistige Deutsch- land im 18 Jahrhundert“ eröffnete die Volks- hochschule Ludwigshafen ihre Veranstal- tungsreihe über Johenn Wolfgang Goethe. Wie der Leiter der Volkshochschule, Bür- germeister Dr. Reichert, einleitend dar- legte, sei es nicht beabsichtigt, einen Goethe- kult zu treiben, aber man halte es dem Dichter gegenüber für notwendig, ihm im Jahre seines 200. Geburtstages die Ehe zu- teil werden zu lassen, die ihm gebühre. Prof. Dr. Flemming von der Uni- versität Mainz entwarf ein Bild von Zeit und Atmosphäre, in der Goethe gelebt und gewirkt hat. Er stellte die tragenden gei- stigen Erlebnisse jenes Jahrhunderts, das Kant mit dem Begriff der Aufklärung definierte, heraus und erläuterte diesen Be- griff dahingehend, daß es noch keine auf- geklärte Epoche, sondern eine in der Auf- klärung begriffene gewesen sei. Der Mensch hatte den Mut gefunden, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen, Die geistige Ent- wicklung in Deutschland sei im Gegensatz zum Ausland idealistisch verlaufen, In England habe der Empirismus und in Frankreich der Intellektualismus geherrscht. Das Ideal der Brüderlichkeit, bei dem der Einzelmensch trotzdem seine Persönlichkeit zu wahren habe, hätte in zahlreichen dich- terischen Schöpfungen— vor allem in dem großen Bildungsroman Goethes, dem Wil- helm Meister— seine Wiederspiegelung ge- funden. Goethes Zeitalter habe das Ziel einer humanen Kultur angestrebt; und das Waswir aus dieser Epoche zu übernehmen hätten, sei ein Deutschland, das seine Ein- heit nicht staatlich, sondern als Kultur- nation finden müsse. Bff. Liddy legte die Karten „Das schlägt dem Baum die Blätter ab“, möchte man sagen, wenn man das„Kabi- nettstückchen“ hört, das sich Liddy R. leistete, und das Gegenstand der Haupt- verhandlung im Ludwigshafener Amtsge- richt war. Liddy, ein resolutes„feuriges“ Mädchen von 23 Jahren, das alle Fragen des Richters mit herausforderndem Lächeln quittierte, war in einem Kaffeehaus angestellt gewe- sen. Und weil sie mit ihrem Einkommen sprechen, aber noch nicht ins Allgemein- bewußtsein gedrungen seien. In untrüglich Mannemer Tonfall erzählt uns Baerwind, daß besonders sein Gemälde„Symposion“, das zur Zeit in der Kunsthalle ausgestellt ist, lebhafte Meinungsverschiedenheiten aus- löste. In den ersten Tagen nach Beginn der Ausstellung konnte er sich von der Fülle der telephonischen Anrufe kaum retten. Sie waren nicht alle positiv, versteht sich. Aber Baerwind gehört zu jenen Malern, die die Gabe haben, sich mit Geduld zu wappnen. Lachend erzählt er von einer Ausstellung in Stuttgart, wo ein Besucher ihn fünf Minu- ten lang schweigend anstarrte und schlieg- lich erklärte, er hätte doch mal wissen wol- len, wie ein Maler aussieht, der solche Bilder malt.(Menschlich, wirklich mensch- lich, wie wir bestätigen können!) Rudi Baerwind nimmt mit seiner Art der abstrakten Malerei in Deutschland eine besonders isolierte Stellung ein. Er ver- sucht, sich von fremden Einflüssen fernzu- halten, und nimmt eine individuelle Rich- nicht auskam, suchte sie nach einer tung ein, für die man besonders in Paris,„Lösung“. Sie folgte ihrem„dunklen Wo er von 1936 bis 1942 ein Atelier auf dem Montparnasse hatte, besonderes Verständ- nis zeigt. Zwar hat die Kunsthalle Mann- 10 heim in letzter Zeit ein Bild„Fantastischer 2 Merklich Strand“ von ihm erworben, doch glaubt er kühler in Paris seinen Erfolg auf breiterer Basis Vorhersage bis Samstag frün: gelagert. In den nächsten Tagen wird Baerwind einer Einladung des Internationalen Kultur- austausches folgen und für eine Zeitlang nach Paris fahren. Er erzählt von seiner Freude, sich wieder einmal die Pariser Atmosphäre um die Nase wehen zu lassen, alte Kollegen zu sehen und in Mannheim wieder Neues von drüben berichten zu kön- nen, denn—„für die Kunst ist Paris doch der Nabel der Welt!“, een Am Freitag überwiegend stark be- wölkt mit einzelnen, teils schauer- artigen Regenfällen. In der Nacht 17 zum Teil aufklarend. Höchsttem- peraturen 12 bis 14, Tiefstwerte d bis 8 Grad. Mäßige westliche Winde. Uebersicht: Die Gewitter der letzten Tage lel- teten eine Umgestaltung der Wetterlage ein. Bei Westlichen Winden werden uns nunmehr kühle Meeresluftmassen zugeführt. 5 5 Amt für Wetterdienst, Karlsruhe vegelstand àm 3. ral: Maxau 426(=), Mann- heim 302(16), Worms 221(1), Caub 207(6). Ludwigahulen im Spiegel des Tuge Priebe“ und erleichterte ihre Chefin um einen Brillantring, ein Paar Ohrringe und ein Paar Ny lonstrümpfe. Das„glitzernde Gut“ trug die diebische„Elster“ ins„Nest“ zu ihrem Geliebten. Der Clou der Sache aber ist, daß Liddy „orakelnderweise“ acht Tage vor dem Diebstahl ihrer Dienstherrin die Karten legte und ihr einen„schmerzlichen Ver- lust“ weissagte, der schwer zu verwinden sei. Nun, die Karten haben recht behalten. Bleibt nur die Frage, warum Liddy beim „Blick in die Zukunft“ über den„kurzen Weg nicht die fünf Monate sah, die ihr der Amtsrichter für ihren frechen Diebstahl aufbrummen würde. Liddys Freund, B. R., hatte noch einmal Glück und kam mit 100 DM Geldstrafe davon. Kleine Umschau Staatsanwalt hat Arbeit. Laut einer Mit- teilung des statistischen Amtes der Stadt Ludwigshafen, wurden im ersten Vierteljahr 1949 in Ludwigshafen 1085(Vorjahr 1108) Strafanzeigen erstattet. Jeder hundertste Ludwigshafener kam also mit dem Gesetz in Konflikt. 736 Personen konnten nicht zwischen„Mein“ und„Dein“ unterscheiden. 79„liehen“ sich ein Fahrrad obne Genehmi- gung des Besitzers, und 98 versuchten, mit betrügerischen Manipulationen ihre Mit- menschen übers Ohr zu hauen 222 Personen beteiligten sich an der Herstellung bzw. dem Vertrieb gefälschter Banknoten, Erfreulicher- weise wurde in dem genannten Zeitraum Auch der Minenopfer wurde gedacht Leistungsbericht des sozialen Hilfswerks der Pfalz liegt vor Die Not der Nachkriegsjahre, die fast an alle Türen pochte, ließ ursprünglich keinen allzu großen Erfolg des von der Provinzial- regierung ins Leben gerufenen Sozialen Hilfswerks der Pfalz erwarten. Das Erlebnis der Not stumpft jedoch nicht nur ab, son- dern weckt auch sehr oft Verständnis für die Lage jener, deren Nacken sich als nicht stark genug erweist, die von einem blinden Schicksal verteilten Lasten des Erieges allein zu tragen. Der anläßlich seines dreieinhalbjährigen Bestehens vom Sozialen Hilfswerk der Pfalz herausgegebene Rechenschaftsbericht be- weist, daß die Armen auch in unseren Tagen ein aufgeschlossenes Herz für die noch Aermeren haben. In kleinsten Be- trägen wurden durch Straßen- und Haus- sammlungen über 7 532 000 RM und 1 067 000 DM aufgebracht. Mit diesen Summen wur- den Weihnachtsbeihilfen für Schwerstbe- schädigte, für Empfänger von Fürsorge- unterstützungen und laufende Zuwendun- gen an deutsche Kriegsgefangene ermöglicht und auch manche unverschuldete Not von Personen, die der Provinzialregierung be- kannt wurde, gelindert. Auch der Hinter- bliebenen und der schwerverletzten, späten Opfer des Krieges, die beim Minensuchen verunglückten, wurde gedacht. Als die Pfalz im Spätjahr 1948 in größe- rem Umfange Ostflüchtlinge aufnahm, er- „De Bubbetug“ Am 8. Mai ist Muttertag, und es wurmt die Väter aller Länder schon seit langem, daß es. immer noch keinen Vatertag gibt. Unser be- rühmter Mannheimer Mundartdichter Hanns Gluclestein hatte schon vor vielen, vielen Jah- ren diesen Kummer in Verse gebracht, die wir auch heute wieder schmunzelnd in die Hand nehmen und duch unseren Lesern nicht vorenthalten wollen. Die Freudeschtunne sinn heut selte, Die Sorge dun zum Wort sich melde, M'r zawwelt hin unn krawwelt her Unn's Lache werd èeem manchmol schwer! M'r werd zum G'schpött fascht uff de Welt, Hott Aerger, Kummer unn— keen Geld, Unn bringt de Schtorch noch freche Krabbe Dann is unn bleibt m'r bloos de Babbel De Babbe is vun morgens früh Bis oowends schpät de„Schimmelzieh“, angriffe Unn werd's m manchmol aach zu dumm, Wehrm' Die annre reite uff m rum! schlecht Unn schafft r nix mehr her zum beiße, SZeofot Kummt's„Babbele“ zum alte Eise! 1 A Fascht jedes hott mol frohe Zeite,. er Ert Wo m als die annre Leut bereite: für die 's gebt Blummetag for arme Einner, Lebens! E Lotterie for Geldgewinner, Ende 18 Noch Teurung gebt's e Glücks-Epoch 65 Proꝛ Bei Ausverkauf unn„weißer Woch“! sogar 1 Unn for die Mamme, des is kloor. bpahnbri Do gebt's n Muttertag im Jahr! Beim Babbe awwer schteht's recht faul, Der bleibt de arme Schääßegaul! Drum root ich zu me b'sunnre Schlag, M'r mache mol n„Babbetag“! Ihr liewe Leut, herrjemine, Des is e glänzendi Idee: Een Tag im Johr werd nominiert, Der bleibt m Babbe reserviert Unn alles, was do rum dut dappe, Des dreht sich bloos noch um die Babbel Er bräucht nix zu verdiene helfe, Derft morgens schloofe bis am zwölfe, Werd wie e kleenes Kindche g hätschelt, Krägt uff die Bäckelcher gedätschelt, Krägt's Sunntagszeug an s Bett gebrocht, Sein Leibschpeis küwwelvoll gekocht, 8 Derft. ohne vorher zu schmarotze, Die aller ekligscht Sigarr plotze, Er krägt flattiert unn g'schmuust unn g'schmeechelt, Unn üwwer's Backebärtche g'schtreechelt, Unn trotz de Glatz bis uff de Buckel Dät's heesse„Männel“ odder„Schnuckel“] De ganze Tag wär ohne B'sinne De„Männel“ vorne, s„Schnuckel“ hinne! 90 Pro hergest. Unn oowends derft'r ganz alleen In Vergnügt unn froh eens trinke geh'n, ende b Die Bettche, Bärwel odder Lissel berstel. Gäb achtzig Penning unn de Schlüssel, ilon Unn hätt'r dann e bissel hoch, Tonnen Keen Mensch dät frooge do dennooch, 5 0 Selbscht wann r mit me Blick m schtiere, 8 Gekrawwelt käm uff alle Vierel Ihr liewe Leut, ich sag euch bloos, Die Mordspläsier wär riesegroß: 8 Holz An dem Tag hätt'r was zu sage, leutun Wär nit bloos's fünfte Rad am Wage. hölzer Do wär r nit nor'n alter Schlappe, Lärche Do wär'r„Schnuckel“, nit bloos„Babbe“ auch F Aus dem Grund do plädier ich aach möglich For in quietschfidele„Ba bbet ag“ Hanns Glückstenn . 3—* kein Mord verübt. Allzu handgreifliche Au. 1 einandersetzungen führten jedoch zu acht“ schinde zehn schweren Körperverletzungen. konser Fahrt ins Grüne. Der Pfälzer Waldverein prücker Ludwigshafen lädt für Sonntag, den 8. Mai, 1 zu einer Wanderung von Bad Dürkheim Pan nach Ebersberg, Rotsteig, Wachenheim, Bad undbilde Dürkheim ein. Abfahrt mit der Rhein- Die Haardtbahn 7.46 Uhr Ludwigsplatz. gewerk Anmeldezeit verlängert. Um weiteren. Kreisen der Bevölkerung Gelegenheit zuf dig in Beteiligung an den Kursen und Arbeitsge- arfig a meinschaften des Sommersemesters der Prof Volkshochschule Ludwigshafen zu geben; tern, g. wurde die Anmeldezeit bis zum 16. Mei 80 etws verlängert. Anmeldungen können täglich deren! von 8 bis 12 Uhr und außer Samstag- Fange auch von 14 bis 16 Uhr in der Berufs- unt Verpinn Fachschule in der Maxstraße 61(III. Stock) vorgenommen werden.— Der französische Sprachkurs für Fortgeschrittene beginnt am 9. Mai, 17.45 Uhr, in der Gräfenauschule, Saal 9. i* Sie wollen wieder fliegen. Am Samstag abend, 20 Uhr, treffen sich im Weinhaus Gölz in Mannheim Freunde des Segelflug sportes zu einer Aussprache. Die„derzeitige Lage“ soll„gepeilt“ und eine eventuelle Aufbauarbeit besprochen werden. Alle alten und jungen Segelflieger sowie Gönner und Freunde dieses Sportes aus Ludwigshafen sind eingeladen. Wir gratulieren! Seinen 76. Geburtstag feiert heute Jakob Oestreich, Ludwigshafen- Mundenheim, Rehbachstraße 5. wuchsen dem Sozialen Hilfswerk neue Auf gaben. Notgedrungen mußten daher die bis herigen Zuteilungen an die Stadt- und Landkreise und die Wohlfahrtsorganisa- tion zu Gunsten der Ostflüchtlinge gedrossel werden. Die bisherigen Aufwendungen für Flüchtlinge belaufen sich über 240 000 D Mit diesem Betrag konnten viele Flüchtlin mit den notwendigsten Bekleidungsstücken und Mobiliar versehen werden. Trotz dieser Hilfeleistungen ist die Not unter den Flücht⸗ lingen noch groß und neben Schuhen, Bett- zeug und Kleidung werden dringend Küchenmöbel und Küchengeräte benötigt Auch Anforderungen von Barmitteln sind nicht selten. Das Soziale Hilfswerk der Pfalz ist jedoch überzeugt, daß bei weiterer verstärkter Mithilfe der Wohlfahrtsorgani- sationen und der pfälzischen Bevölkeru diese Not in befriedigendem Umfange lindern ist. f i Der Zeitpunkt zur Veröffentlichung de Rechenschaftsberichtes wurde mit Bedacht kurz vor die vom 8.—15. Mai zur Durch führung gelangende zweite Flüchtli sammlung gelegt. Das Hilfswerk will dam alle staatlichen, gemeindlichen und Ki lichen Verwaltungsbehörden sowie di völkerung überzeugen, daß die bish Anstrengungen nicht vergeblich Alles versucht werden muß, seine fähigkeit noch weiter zu erhöhen. uns ah- die die icht 0 Belt, 14 e, stein Aus- acht⸗ erein Mai, heim V Bad hein; teren Zur tsge⸗ der eben, Mai iglich a8— und tock sische t Am chule, a8tag· nhaus Iflug- eitige tuelle alten und hafen rtstag lafen- Auf- 2 bis- und anisa- osselt n für PDM. tlinge ücken dieser lücht⸗ Bett- ngend 38tigt. sind def iterer, rgani⸗ erung ge 2 8. des dacht urch Alings- damit Kirch- * Nr. 79/ Freitag, 6. Mai 1949 EIXE VIERTELSITIUNDE TECHNIK UND EORSCHUNE Se 7 Wie bei der Eisenbahn Bei Kriesende waren in der vereinigten Zone sämtliche 14 Elsenbarmbrücken über den Rhein, alle elf Weser- und 14 Donaubrücken sowie alle Elsenbannbrücken über den Main unbefahrbar. Von den drei Elbebrücken war nur der wichtige Uebergang bei Hamburg, wenn auch beschädigt, benutzbar geblieben. Das Ruhrgebiet war, durch Zerstörung aller Brücken über Kanäle und Flüsse von fasc sämt- lichen Verbindungen abgescanitten, zu einer Insel geworden. Nur wenige von den Besat- zungsmächten noch während des Krieges— u. a, auch über den Rhein— gebaute Benlelfs- prücken gestatten einen beschränkten Elsen- pahnverkehr auf den Wichtigsten Strecken. In der britischen Zone waren 1453— oder rund 11,5 Prozent aller vorhandenen Eisenbahn- brücken, zum geringeren Teil durch Luft- angriffe, zum größeren durch Sprengungen der Wehrmacht zerstört. Einzelne Bezirke kamen schlechter, andere besser weg. Sofort nach Ende der Kampfhandlungen begann die Reichsbahn, tatkräftig von der Be- Satzung unterstützt, mit der Wiederherstellung der Brücken vor allem der Hauptabfuhrlinien für die Ruhrkohle und der Transportwege für Lebensmittel. Dank intensiver Arbeit waren Ende 1945 in der britischen Zone bereits rund 65 Prozent, und in der amerikanischen Zone sogar rund 85 Prozent aller zerstörten Eisen- pahnbrücken wiederhergestellt; ein Jahr spä- ter waren es 81 Prozent und 95 Prozent. Nach einem weiteren halben Jahr, am 1. Juli 1947, waren in der britischen Zone 1246 oder 86 Prozent und in der amerikanischen Zone von 885 zerstörten Brücken 851 oder 96 Prozent wieder befahrbar. In der Vereinigten Zone waren damit nach etwa zweijähriger Arbeit 90 Prozent aller zerstörten Brücken wieder- hergestellt, davon zwei Drittel behelfsmäßig. Die Rheinbrücken von den großen Brücken über den Rhein war als erste die schwer beschädigte Brücke bei Haus Knipp unterhalb Duisburg-Ruhrort nach siebenmonatiger Arbeit im Februar 1946 eingleisig und im April 1946 zweigleisig und endgültig wiederhergestellt. Als zweite war die mehr als zur Hälfte zerstörte Brücke Köln- Süd nach achtmonatiger Arbeit im Mai 1946 als Dauerbehelfsbrücke und als dritte die ganz zerstörte Brücke bei Mannheim-Ludwigshafen nach sechsmonatiger Bauzeit Ende Juli 1946 fertiggestellt. Als vierte folgte die ebenfalls etwa zur Hälfte zerstörte Rheinbrücke zwi- schen Düsseldorf und Neuß. Nur die Stahlbau- weise mit ihrer besonderen Eignung für den Schnell- und Behelfsbau ermöglichten diese Leistung. In den ersten zwei Jahren nach Kriegs- ende betrugen die Ausgaben für die Wieder- herstellung von Eisenbahnbrücken rund 130 Millionen RM. Insgesamt wurden etwa 81 000 Tonnen Stahl verbaut. (Nach einem Ende 1947 gehaltenen Vortrag von Ministerialrat Ernst, Bielefeld.) Genagelte Brücken Holzbrücken haben heute keine große Be- jeutung, da Längs- und Qerschnitt der Bau- nölzer— man nimmt die harzreiche Kiefer und Lärche und nur für besondere feste Bauteile auch Eiche und Buche— beschränkt und die möglichen Spannweiten und Festigkeiten da- durch gering sind. Durch die Witterungsemp- findlichkeit wird auch die Dauerhaftigkeit un- geschützter Holzbauten sehr herabgesetzt. Und doch stehen heute noch Holzbrücken, die vor über 500 Jahren gebaut wurden, z. B. die Ka- pellbrücke über die Reuß in Luzern. Man schützte eben in früheren Zeiten die Holzbrük- ken gegen Regen, Schnee und Sonnenbrand durch seitliche Holzverschalung des Tragwerks und Ueberdachung des Ueberbaus mit Holz- schindeln. Auch Anstrich und Imprägnierung konserviert das Holz. Moderne Holz-Straßen- brücken, bei denen die Fahrbahn über dem Tragwerk liegt, können auch auf das Dach ver- zichten, da die wasserdichte Schwarzdecke der Fahrbahnhaut das Tragwerk gegen Witterungs- unbilden abschirmt. Die Holzbrücke kann mit Spreng- und Hän- gewerk bis zu 15 m und mit Fachwerksträgern noch erheblich größere Stützweiten erreichen. Bogenbrücken aus Holz, die entweder vollwan- dig in mehrfacher Balkenlage, oder fachwerk artig ausgeführt sind, bringen es bis zu 80 m. Prof. Gaber, Karlsruhe und seinen Mitarbei- tern, gelang nach jahrzehntelangen Versuchen so etwas wie eine Ehrenrettung des alten, bie- deren Nagels. Mit dem Hammer ins Holz ge- schlagen, nicht verletzt er es nicht, sondern klemmt die Holzfasern nur auseinander. Nagel- verbindungen lassen sich bei statischer und dy- namischer Belastung einwandfrei berechnen und erlauben einfacher als die gebräuchlichen Fräsdübel große Kräfte zu übertragen, ohne daß die Querschnitte durch umständliches und teures Bohren von Löchern geschwächt werden. Allerdings passen die handelsüblichen Nägel und Balken schlecht zusammen. Wenn man na- geln will, muß man Bretter oder Bohlen neh- men, also das übliche Vollholz genau so auf- lösen, wie auch der Stahlbau seine Tragteile aus einzelnen Blechen und Walzprofilen formt. Es gelang schon lange vor dem Kriege, gena- gelte Holzträger aus Brettern und Bohlen zu bauen, die hinsichtlich Tragkraft und Steikfig- keit die üblichen Stahlträger ersetzen können. Auf diese Weise ist dem Holzbau wieder der schwere Brücken- und übrigens auch Hallen- bau erschlossen worden. Die Kunst des Möglichen Brückenwiederaufbau als Beispiel Ingenieur sein hieß schon immer, mit den vogue genen Hitteln das Beste zu schaffen. Die Gegenwart stellt aber im besonderen Maß Ingenieuraufgaben, bei denen es gilt, ein Minus an materiellem Aufwand mit einem Plus an Gedankenarbeit auszugleichen. Die Wiederher- stellung zahlreicher gesprengter Brücken ist ein Beispiel dafür. Es war schnell und oft be- helfsmäßig zu bauen bzw. zu reparieren, aber immer nach dem Motto, daß nur das Proviso- rische Bestand hat. Schneiligkeit war nicht allein wegen der unmittelbaren Verkehrsun- terbrechung zu fordern. Herab gestürzte Ueber- bauten und Mauerwerkstrümmer der Pleiler sperren auch die Verkehrswege unter der Brücke und verursachen in Flußläufen einen Wasserstau, der besonders bei Hochwasser zu Auskolkungen und Pfeilerunterspülungen füh- ren kann.“) Außerdem schreitet die Zerstörung unter Umständen rasch weiter fort. Bei Ge- wölbebrücken oder hohen Viadukten kann der durch Bomben oder Sprengung verursachle Ausfall eines einzigen Gewölbebogens schon nach Tagen das ganze Bauwerk zusammen- stürzen und die Pfeiler bis zu den Fundamen- ten abbrechen lassen. Die Brückenbauweise, die in elastischer An- passung an die oft sehr verschiedenen örtlichen Verhältnisse dauerhafte Behelfslösungen ge- Heft 2) um Fachwerksbrücken, bei denen be- stimmte Gruppen von Einzelbauteilen, wie z. B. Hauptträgergurte, Streben, Pfosten, Guer- und Längsträger usw., je unter sich gleich und da- mit austauschbar hergestellt werden. iese besondere Art von Serienfertigung, die eine außerordentlich genaue Bearbeitungsweise mit besonderen Vorrichtungen erfordert, kann auf Vorrat erfolgen. Mit den austauschbaren Bau- teilen können nach Baukastenart Brücken mit beliebigen Stützweiten hergestellt werden. Um eine größere Vorbaugeschwindigkeit zu erzie- len, werden die Ueberbauten im allgemeinen unter Verwendung gedrehter Bolzen ver- schraubt, sie können aber auch vernietet und dann als Dauerbehelfsbrücken verwendet werden. Improvisationen Besonders in den ersten Monaten nach Kriegsende zwangen die Transportschwierig- keiten zu improvisierten Tragkonstruk lionen aus in der Umgebung der zerstörten Brücke vorhandenem Material. So hat man bei einer Brücke von 2*24 m Spannweite von einer Tur- binenfabrik Bleche zur Herstellung einer aus geschweißten Rohren bestehenden A- förmigen Mittelstütze von 10 m Höhe verwandt. Die 60 em weiten Rohre wurden durch einge- E e — 17 2 1 2— 60. ö . 76 a 5 Die Hohenzollernbrücke über den Rhein in Köln Oben die Fachwerkbogenbrücke vor und nach der Zerstörung, unten die wiederhergestellte Brücke · Nach Hebung der Uferbögen wurde das SKR- Gerät der Mittelöffnung im Freivorbau von beiden Seiten her stattet, ist der Stahlbau. Stählerne Ueberbauten können wieder gehoben und instandgesetzt und, durch vorhandenes Brückenbaugerät(aus den Pionierparks) ergänzt, auf die noch stehen- den Pfeiler sowie nach Bedarf auf hölzerne Zwischenjoche gesetzt werden. Auch auf nicht gehobene Trümmer der Brückenbögen im Strombett lassen sie sich abstützen. Die Ma- terialfrage ist deswegen im Zeichen der Holz- und Zementknappheit, die beide für Massiv- brücken gebraucht werden, bei Stahl leichter zu lösen gewesen, obwohl relativ wenig neues Material die Walzwerke verließ“) Den Stahl- brücken kommt gegenwärtig im Vergleich zu Holz- oder Massivbrücken weiter zustatten, daß Holzbrücken, abgesehen von der geringeren Stützweite, ohne besondere Schutzmaßnahmen nicht sehr dauerhaft sind und die Errichtung von Massivbrücken von der Jahreszeit und Wit- terung abhängig ist. Kleinere Stahlbrücken können ganz in der Werkstatt fertiggestellt und an der Baustelle in kürzester Zeit mit Kranen eingehoben Wer- den. Ohne Störung der Schiftahrt auf tiefen Strömen lassen sich größere Brücken mit Vor- baukränen ODerricks) frei vorbauen, Stählerne Fachwerksträger können auch in der Längs- richtung der Brücke eingeschoben oder auf Schiffen eingeschwommen werden. Diese Vor- teile haben der Stahlbauweise nicht nur für die Reparatur von Stahlbrücken, sondern auch für kleinere vor der Sprengung massive Ueber- gänge und für große massive Talbrücken fast ein Monopol verschafft. Man reparierte sie in „Dauerbehelfsweise“ zunächst eingleisig mit stählernen UDeberbauten. Das weniger dring- liche zweite Gleis wird dann in der ursprüng- lichen Massivbauweise wieder hergestellt. Be- helfsbrücken bis zu 33 m Spannweite lassen sich 2. B. bei noch vorhandenen Widerlagern in einfachster Weise ohne Fachwerkskonstruktion aus sogenannten Peiner Trägern herstellen; d. s. Doppel-T-Träger, die aus Stahlblöcken von 10 Tonnen Gewicht. mit einer Trägerhöhe bis zu I m und Längen bis zu 33 m aus- gewalzt werden können. Zwei bis sechs dieser Preitflanschigen Träger nebeneinander gelegt und durch Verspannungen zusammengehalten, pilden die einfachste Auflagefläche für die Schwellen eines Eisenbabhngeleises. Vorhandenes Brückenbaugerät Eine 1943 von der MN für die Reichsbahn als Kriegsbrücke gebaute eingleisige Eisen- bahnbrücke, die in Mainz-Gustavsburg lagerte — drei Fachwerkskastenträger von je 87,6 em Länge und 5,70 m Hauptträgerabstand pil- dete nach Verbreiterung und Verstärkung das Gerippe der neuen Straßenbrücke Mannheim- Ludwigshafen. In ähnlicher Weise wurde auch andernorts in erheblichem Umfang vorhan- denes Brückenbaugerät verwendet. Es handelt sich dabei(vgl. Abhdlg. aus dem Stahlbau Wind verursacht Brückeneinsturz 8 — 1 Im November 1940 stürzte die Hängebrücke bei Taco ach 1 Windges dem sie vier Monate im Betrieb War. 0. 2 0 955 schlechtes Profil einer Flugzeugtrag- arke 9) hatte die schmale Fahrbahn Eigens lache an Die Br kfahrbahn konnte dadurch vom Sturmw ngen angeregt were 4en dag ale Brücke zusammenbrach. Die Katastrophe von Rad ute Fllmaufnahmen erleichtert wird. wingungsverhalten der Brücke Überprüfen wollten, cneilngungen angeregt werden, Untersuchung in einzigartiger Weise durch orschern gemacht wurden, die gerade das 8 gedeutet keine Verurtellung er Hängebrücken an sich. Die 2 aren aber na unweite relativ schmal. Die Erbauer. 85 bin dahin unbekannten Besenderheften der Wind- elestung und des dynamischen Verhaltens des Trag N N N ma im Staate Washington(USA) ein, chwindigkeit von 18 misek(Wind- ind zu so starken Torsions- oma, deren die von den Brücke War zwar im Verhältnis zur ch bestem Wissen und mit. aller Sorgfalt chträgliche Aufklärung macht 8 8 zeigen links die e Wiederholung einer solchen Katastrophe sehr unwahrscheinlich. Die 3 1 ark ue nde Fahrbahn(vgl. ürzes Au die Brücke passieren wollte. die schief gestellten Lichtmasten) und rechts d der Mitte der noch nicht eingestürzten Fahrbahn ist noch ein Wag en zu erkennen, 3 5 montiert. schweißte waagrechte Scheiben ausgesteift. An anderer Stelle hat man ein zerstörtes Massiv- gewölbe durch einen 28 em weiten gestützten stählernen Ueberbau aus versteiften Stabbogen ersetzt. Der obenliegende Versteifungsträger wurde aus geschweißten Blechträgern, die drei Stabbogen einschließlich der Pfosten und Ver- bände aus geschweißten, mit Scheiben ausge- steiften Rohren von 0,48 m Durchmesser ge- bildet. Als bemerkenswerte Improvisationen kön- nen auch die erfolgreiche Anhebung und Wie- derverwendung abgestützter Betonüberbauten gelten. Auch die Sicherung und Wiederherstel- lung schwer beschädigter Stahl-Fachwerks- überbauten gelang sehr oft nur durch gut durchdachte FHilfskonstruktionen. Bei der Holz, Stein und Stahl schon von der Zeitung auf, Wer er 17 a wenn der zug dumpf polternd über eine Eisenbahnbrücke fährt—. Höchstens ein flüch- tiger Blick streift die eiserne Fachwerkskon- struktion; wie sie aussieht und wozu sie dient, ist Sache der Techniker, Hauptsache, die Brücke EE rr 1 7 24 Verschiedene Brückenbauarten Von oben n. unten: Hölzerne Sprengwerksbrücke, Vollwand- Balkenbrücke mit Durchlaufbalken, Stein-Wölbbrücke mit Spargewölbe und Stahl- beton-Bogenbrücke mit angehängter Bahn. steht. Ein bißchen Mißachtung der technischen Leistung spricht ja aus diesem Verhalten, aber auch sehr viel Vertrauen in die Arbeit der Ingenieure und ein unbewußter Respekt vor ihrem Können, Man kann sich darauf verlassen, daß sie am Reißbrett und auf der Baustelle überlegt und gerechnet haben wie die Brücke gerade an dieser Stelle aussehen muß und welche Tragwerkskonstruktion die Kräfte aus Eigengewicht und Verkehrslast am besten über die sicher und gut„gegründeten“ Pfeiler in den Untergrund leitet. Der Brückenstatiker ver- gigt auch nicht die ungebändigten Kräfte der Natur in Rechnung zu stellen, die dem Bau- werk gefährlich werden könnten. Schnee und Winddruck, Hochwasser und Eisgang, ja selbst der Katastrophenfall— die Belastung des Re- stes der Brücke bei teilweisem Einsturz— sind Eventualitäten, über die man sich bei den Bau- firmen und in den Amtsstuben der Bauherren und der Bauaufsicht die Köpfe zerbrochen hat, lange bevor alles,„was Rang und Namen hat“. der Brückeneröffnung beiwohnt. Die feier- lichen Reden, Lobsprüche und historischen Reminiszenzen, die Unterstreichung der wirt- schaftlichen und politischen Bedeutung des neuen Verkehrsweges sind auch dabei Wich- tiger als das trockene Referat über die Kon- struktion des, mit dem banalen Lob eines Wunderwerkes der Technik bedachten, raum- spannenden Bogens aus Holz, Stein oder Stahl, der Ufer mit Ufer verbindet. Und kaum sind die Reden verhallt, ist Dasein und reihungs- lose Funktion der Brücke alltägliche Selbst- verständlichkeit. Kleiner Brückenklatsch „Als Cäsar seine hölzernen Brücken über den Rhein schlug, hielt das Aufsehen länger an. Man sollte ruhig der modernen Brückenbau- technik ebensoviel Interesse schenken, wie den bis auf uns gekommenen Ueberresten dieser ausgezeichneten antiken Ingenieurleistung“, meinte der temperamentvolle alte Oberbaurat, mit dem wir bei einer guten Zigarre über Brücken und ihre Geschichte ins Gespräch ge- kommen waren. 5 Heidelberger Friedrichsbrücke im Bau Die mit Kragarmen(al- konartige Vorsprünge) zur Auflage der Balkenträger versehenen Pfeiler der Stahlbeton-Balkenbrücke sind fertiggestellt. Um zwi- schen den Pfeilern die Stahlbetonbalken einzuzie- hen, verwendet die Firma Grün& Bilfinger ein neues Verfahren. Zur Einschalung des Betongusses werden Doppel-T-Präger als Bau- gerüst benutzt, auf dere Oerkante die Holzvers lungen für das Betonieren aufgerichtet werden. Um bei zunehmendem Gewicht der Betonbalken das Durchbie- gen der Verschalung auszu- gleichen, werden in der Mitte der Träger mit Wasser gefüllte Pontons angehängt, àus denen im Maße der fort- schreitenden Arbeiten soviel Wasser abgelassen wird, wie zum Ausgleich der Durch- biegung notwendig ist. Rheinbrücke unterhalb Duisburg waren z. B. die Hauptträger des großen, rund 3900 t schwe- ren Stromüberbaus von 186 m Stützweite an mehreren Stellen durchschlagen und an an- deren stark verbogen. Da auch der rechte Strompfeiler schwer beschädigt war, konnte der Absturz des Ueberbaus nur durch ein 1944 ge- bautes, behelfsmäßiges Mitteljoch verhindert werden. Ohne genaue Kenntnis des durch Formänderungen und der unsicheren Auflage- rung auf drei Stützen zweifelhaften Span- nungszustandes wurden die beschädigten und zerstörten Teile des durch sein Eigengewicht belasteten Bauwerks instandgesetzt und erneu- ert. Da die instandzusetzenden Stäbe so beschä- digt und verbogen waren, daß sich die Stab- längen geandert hatten, mußten die Stäbe vor der Ausbesserung und Erneuerung spannungs- los gemacht und die frühere Stablänge wieder- hergestellt werden. Bei den instandzusetzenden Knotenpunkten waren sämtliche an dem Punkt angeschlossenen Stäbe spannungslos zu machen. Die neue Hängebrücke Köln-Mülheim Der mit dem ersten Preis des Wettbewerbs für den Wiederaufbau ausgezeichnete Entwurz sieht eine teilverankerte Hängebrücke von 315 m Spann- weite vor, bei der ein Teil des Horizontalschubs im die druckfest gestaltete Fahrbahntafel und ein Teil in die Bodenverankerung hinein geführt wird. Die Hänge brücken, die heute Spann- weiten über 1000 m haben können, sind gleich- zeitig die ältesten Brückenbauwerke, ihre ur- tümlichste Form zeigen noch die Lianenstege der afrikanischen Neger über die kleineren Urwaldflüsse. Wo der schmale Urwaldpfad eine Wasserader trifft, bietet eine kunstvolle Hängebrücke aus Schlingpflanzen einen schwankenden, aber sicheren Uebergang. Ein starker Baum an jedem Ufer ist der Tragpfei- ler für die Hängegurte, die gleichzeitig die „Fahrbahn“ bilden. Die„Brückenrampe“ ist eine als Einstieg benutzte primitive Knüppel- leiter. Bei den modernen Hängebrücken be- steht der tragende Teil aus einem nach unten gebogenen Gurt, dem Hängegurt, der sich an seinen beiden Enden auf zwei hohe Pfeiler, die Pylonen, stützt, um von hier in schräger Richtung als Rückhaltegurt zu den Veranke- rungen zu führen. Die Fahrbahntafel mit dem Vollwand- oder Fachwerksversteifungsträger ist über Hängestäbe am Traggurt aufgehängt. Schon die Römer kannten Beton Die ältesten Brücken, die heute noch stehen, sind Massivbrücken. Pfeiler und Tragwerk bestehen aus Stein bzw. aus Wölbmauerwerk in Stein. Der Steinbrückenbau aus Natur- steinen oder Betonsteinen hatte gerade wieder vor dem Kriege einen gewissen Aufschwung erlebt. Seine moderne Form, die Beton- oder Stahlbetonbrücke, ist natürlich häufiger zu finden. Die erste Massivbrücke war eine Steinplatte, die irgendein bequemer aber gewitzter Vor- fahre über einen Graben legen ließ. Um die Stützweite zu vergrößern, hat man dann die Steinplatten in Schichten vorkragend überein- zndergelegt. Aber über 10 m kommt man 80 schlecht hinaus. Moderne Balken- und Platten- balkenbrücken aus biegungsfestem Stahlbeton lassen Stützweiten bis zu 30 Meter zu.“) Die Stützweite kann sogar durch verlängerte und belastete Kragarme erheblich gesteigert wer- den. Eine wesentliche Vergrößerung der Stütz- weiten— bis zu 90 m erlaubt der Gewölbe bau. Gewölbte Brücken wurden ursprünglich nur in behauenem Stein hergestellt, später auch in Schichtmauerwerk und mit Hartbrand- und Klinkerziegeln. Als man es lernte, billige Wölbbrücken aus Beton zu bauen, und als schließlich die Stahlbetonbrücken aufkamen, deren Gewölbe man halb so dick, wie die aus Stein oder Beton machen kann, da der Stahl- beton im Gegensatz zu Stein und Beton nicht nur Druckkräfte, sondern auch Zugkräfte auf- nehmen kann, machten natürlich diese das Rennen. Uebrigens bemühte man sich auch, Gewölbebrücken wirtschaftlicher zu machen, indem man an Stelle der Gewölbe nur Bögen anordnete und außerdem HFHohlquerschnitte verwendete. Ein weiterer Weg ist die Verwen- dung von Spargewölben über dem Wölbtrag- werk, Bei den Stahlbeton Wölbebrücken ersetzt man das Spargewölbe noch durch schlanke Säu- len, auf denen Stahlbetonplatten oder Platten- balken aufliegen. Auf diese Weise kommt man zu Stützweiten bis zu 300 m. Stahlbeton ermög- licht außerdem Brückenformen, die dem Stahl- brückenbau vorbehalten schienen, z. B. Bogen- brücken mit angehängter Bahn oder Bogen- brücken mit Zugband. Ein anderer Weg mit Steingewölben große Oeffnungen zu überbrücken, bietet das Stock- Werksgewölbe. Die Römer, die die Technik des Wölbens, des hydraulischen Mörtels und des Fundamentbetons vollkommen beherrschten, aber nur das Halbkreisgewölbe kannten, bau- ten ihre Brücken in Stockwerken. Der Aduä- dukt von Nimes, der noch vor der Zeitwende (63—13 v. Chr.) erbaut wurde. hat beispiels- Weise bei 49 m Höhe drei Stockwerke mit Oeff- nungen bis 25 m Spannweite. Die Kunst der Römer, die Pfeiler auf Beton zu gründen, ging im Mittelalter verloren, man baute Wölbprücken und gründete die Pfeiler ahrbahn bildet. Die Hilfskonstruktionen dazu bestanden aus Doppelstäben, die außerhalb der ursprünglichen Stabquerschnitte angeordnet und mit schweren Traversen an die Stümpfe der gesprengten Stäbe angeschlossen waren. Jeweils eine Tra- verse blieb zunächst verschieblich, damit die Stümpfe der Stäbe mit Hilfe von 500-t-Pressen derart zusammengezogen oder auseinanderge- drückt werden konnten, daß die dem Normal- zustand des Bauwerks entsprechende Stab- kraft hervorgerufen wurde, worauf auch die bewegliche Traverse fest gemacht wurde. Da mit größter Beschleunigung zunächst ein Gleis in Betrieb genommen werden sollte, wurden nach Durchführung der Sicherungs- und Hilfsmaßnahmen zunachst im stromauf gelegenen Hauptträger die neuen Bauteile ein- gebaut, während im stromab gelegenen Haupt- träger die Hilfskontruktionen bis zur Inbe- triebnahme auch des zweiten Gleises die Funk- tionen der zerstörten Stäbe übernehmen muß- ten. In den Feldern mit zerstörten Untergurt- stäben wurden die Querträger von dem Haupt- träger abgetrennt und mit besonderen Zugbän- dern an Traversen aufgehängt, die über die Obergurte der Hauptträger gelegt wurden. o- ) Die im August 1945 in Betrieb genommene zweite Behelfsbrücke über den. Rhein nach Lud- wigshafen war z. B. durch die in das Strombett gestürzten Trümmer der 300 m oberhalb liegenden alten Brücke sehr gefährdet, da die Trümmer Vertiefungen der Rheinschle bis zu 12 m bewirk- ten, die bis unter die Behelfsbrücke reichten. Dauernd waren schwierige und kostspielige Siche- rungsarbeiten an den Jochen notwendig. Der Be- stand der Behelfsbrücke kann daher nicht dauernd als gesichert angesehen werden, obwohl in letzter 5 Beruhigung des Rheinbettes eingetre- en ist. **) Im normalen vergleichsjahr 1936 verarbei- tete der Stahlbau 940 0% t Walzmaterial(davon die Firmen der britischen Zone 307 0% t, der amerikanischen Zone 124 bo t und die der franzö- sischen Zone 63 000 t). An Neumaterial umfaßten demgegenüber z. B. die Aufträge in der britischen Zone 1946 nur 75 000 t. greifen von Ufer zu Ufer auf Steinschüttungen, wodurch außerordentlich breite Abmessungen nötig wurden Dresdner Elbbrücke 1119, Mainbrücke in Würzburg 1133 und Karlsbrücke in Prag 1357). Die alten Stein- brücken waren oft mit Toren, Türmen, Denk- mälern und anderen Bauwerken geschmückt (Fleischerbrücke in Nürnberg, 1599). Aus jün- gerer Zeit ist die nach Römerart vierstöckig erbaute 92 m hohe Göltzschtalbrücke bei Mylau in Sachsen(1846) erwähnenswert. Die weitest- gespannte deutsche Wölbbrücke ist die Syratal- Straßenbrücke bei Plauen(90 m, 1905). Weg- bereiter der Stahlbeton-Wölbbrücken waren seit 1880 die Brücken aus Stampfbeton(Wall- straßenbrücke in Ulm, 65,4 m(1905). Nach der ersten gewölbten Stahlbetonbrücke auf der Gewerbe- und Industrieausstellung in Bremen (40 m, 1890) wurden zahlreiche weitere mit ständig zunehmender Stützweite gebaut [Ammerbrücke bei Schelsbach, Melanbrücke, 130 m, 1929, Teufelstalbrücke bei Jena, 138 m 1938). Die weitestgespannte Massivbrücke der Erde ist die Rio-Esla-Brücke(210 m, 1939). Bei durchlaufenden Stahlbeton, Plattenbalkenbrük- ken wurden erst in den letzten Jahren beach- tenswerte Stützweiten erzielt Grücke über deri Rio de Peixe in Brasilien, 68 m, 1930, und die weitestgespannte Stahlbeton-Balkenbrücke der Erde, die Auebrücke im Erzgebirge, 69 m, 1937). Die Stahlbrücken Weitaus am wichtigsten von allen Brücken- bauarten und zur Ueberbrückung mittlerer und großer Spannweiten überall angewandt ist der Stahlbrückenbau, dessen Entwicklung mit der- jenigen der Eisen- und Stahlindustrie parallel ging. Die erste, noch gußeiserne Bogenbrücke wurde 1776—1779 mit einer freien Spannweite von 31 m über den Servern bei Coalbrookdale in England geschlagen. 1796 folgte die erste auf dem Festland über das Striegauer Wasser in Schlesien(Stützweite 13 m). Die ersten guß- eisernen Balkenbrücken, mit nur wenigen Me- tern Spannweite, wurden von 1825 ab in Eng- land und Deutschland häufig für Eisenbahnen errichtet. Die Erfindung des Walzverfahrens wies neue Wege. Die ersten nur aus Schweiß- eisen gebauten Balkenbrücken waren vollwan- dig, später kam die engmaschige Gitter wand auf(1850 Weichselbrücke bei Dirschau, Nogat- brücke bei Marienburg, 6 mal 131 m, 2 mal 103 m). Die Fachwerk-Balkenbrücken folgten viel später, und zwar zunächst immer noch mit Druckstäben aus Gußbeisen. Später baute man die durchlaufenden und Auslegerbrücken, die größte Spannweite erzielte die über den Firth of Forth in Schottland mit zwei Hauptöffnun- gen von 521 m(188390). Die Einführung des billigen Flußeisens(um 1900) förderte den Stahlbrückenbau gewaltig. Die erste Fachwerk⸗ bogenbrücke war die Rheinbrücke bei Koblenz (18621864, drei Oeffnungen zu 96,7 m). Be- kannt ist die Eisenbahnbrücke über das Wuppertal bei Müngsten, eine kühne, hohe Bogenbrücke von 170 m Weite. Die Spannweite von 250 m wurde erst in jüngster Zeit durch die Hafenbrücke in Sydney(503 m) über- schritten. Unserm Oberbaurat war es warm gewor- den und uns ein wenig schwindelig von den vielen Fachausdrücken und Jahreszahlen, die man, ach so schnell, wieder vergißt. Er sah's uns wohl an der Nasenspitze an und meinte beruhigend zum Abschied:„Tja, ein wenig technisches Wissen sollte wohl zur Allgemein- bildung gehören. Aber wo's daran hapert, hilft neuerdings das ABC der Technik Eberhard Brockhaus Verlag Wiesbaden) dem Gedächtnis und Verständnis für die kulturelle Leistung unserer Brückenbauer auf die Beine.“ Sein Hinweis hat uns bei der Zusammen- stellung dieser Seite sehr geholfen. K. H. S. ) Die Balkenbrücken haben den Nachteil, daß die Balkenträger über die Fahrbahn hinausragen und damit die Sicht stören. Bei den Plattenbalken- brücken sind die Balkenträger oben durch eine emeinsame Platte verbunden, die gleichzeitig die * ee — 75 ä 8, 6. Mai 1949 MORGEN Seite! Start mit Handicap Ursachen der künstlerischen Filmkrise in Deutschland Die deutschen Nachkriegsfilme waren— mit wenigen Ausnahmen— eine Enttäu- schung, und die Kritik hat die Produzenten darüber auch nicht im unklaren gelassen. Die technischen und finanziellen Schwierig- keiten, mit denen die im Aufbau befindliche Filmindustrie der Westzonen zu kämpfen hat, mögen manches erklären, können aber keineswegs als alleinige Ursache der künst- lerischen Unzulänglichkeiten geltend ge- macht werden. Anfangs war es— neben dem Mangel an Rohfilm und Apparaturen— vor allem das Fehlen geeigneter Tonateliers, das die Arbeit behinderte. Hier wäre also der ent- scheidende Moment dagewesen, in jenes vom Spielfilm so krampfhaft gemiedene Neuland des Dokumentarischen vorzustoßen und aus dem technischen Notstand eine Künstlerische Tugend zu machen: nämlich den revolutionären Stil der Freilicht-Optik Weiterzuentwickeln, der bereits vor zwanzig Jahren in den grandiosen Schöpfungen von Murnau, Eisenstein, Pudowkin und Flaherty den Film auf einer nicht wieder erreichten Höhe zeigte. Auch der deutsche Spielfum hat früher einmal den Mut zum avantgar- distischen Experiment besessen— um dann Allerdings mehr und mehr in der Kulissen- scheinwelt des„verfilmten Theaters“ zu erstarren. Das Atelier-Dilemma der Nach- Kriegsjahre wies mit zwingender Konse- quenz den Weg zur Außenaufnahme und damit zum Dokumentarfilm, von dem her das standardisierte Traumfabrik- Klischee üderwunden werden kann, wenn Thema, Regie, Kamera und Darsteller richtig an- gesetzt werden. Aber dieser Weg wurde nicht beschritten; man ist in der Konvention Stecken geblieben. Die beschränkten westdeutschen Atelier- verhältnisse sind also keine stichhaltige Be- gründung für das künstlerische Versagen des Films. Daß man auch für Innenaufnah- men nicht unbedingt ein Atelier braucht, be- Wies kürzlich der französische Regisseur Melville, der„Das Schweigen des Meeres“ von Vercors in dem kleinen Landhaus des Dichters drehte. Immerhin besitzt die west- deutsche Filmindustrie außer dem Bavaria- Gelände in München-Geiselgasteig jetzt eine neue ideale Werkstatt auf dem Flugplatz von Göttingen. Hier wurden von der Film- aufbau- GmbH. aus den Hallen der ehema- ligen ärodynamischen Versuchsanstalt vor- bildliche, mit den modernsten Errungen- schaften ausgestattete Tonateliers geschaf- fen, die allen Anforderungen genügen. In Hamburg, das auch niemals Filmstadt war, Aber jetzt eine ganze Reihe neuer Produk- tionsgesellschaften beherbergt, liegen die Verhältnisse auf dem Gelände von Ohlstedt nicht so günstig, doch trägt man sich hier ebenfalls mit Aufbauplänen. Außerdem wird und Baden-Baden gefilmt— also trotz aller räumlichen und technischen Provisorien Ge- legenheit genug für filmische Aktivität. Nun ist aber seit der Währungsreform der Mangel an flüssigem Betriebskapital evident und die Beschaffung von Krediten immer schwieriger geworden. Es muß gespart werden, und die Hersteller sind gezwungen, ihre Filme unter gewaltsamer Verringerung von Zeit- und Materialaufwand fertigzu- stellen, um die Kosten so schnell wie mög- lich wieder hereinzuspielen und den brüchi- gen Apparat der Gesellschaften in Gang zu halten. Unter diesen Umständen können katastrophale Folgen für die Qualität der Filme nicht ausbleiben. Man fragt sich an- gesichts der dürftigen und verkrampften Er- gebnisse, ob Produkte wie z. B.„Die Zeit mit dir“,„Unser Mittwochabend“ und„Hallo— Sie haben Ihre Frau vergessen“ nicht eine un verantwortliche Geld- und Materialver- schwendung bedeuten. Das„Finale“ gar, das unsere Produktion bei der vorzjährigen Biennale in Venedig einem internationalen Forum als letzte Offenbarung präsentierte, erwies sich als der künstlerische Offenba- rungseid der deutschen Filmindustrie par excellence. Mit solchen Beispielen stoßen wir auf die tieferliegenden wesentlichen Ursachen der Krise. Am Anfang unserer neuen Pro- duktion stand nicht die Idee, sondern die Lizenz. Mit dieser bewaffnet, versuchten auch Leute ohne genügende fachliche Qua- liflkation, selbständige Firmen aufzuziehen. Diese oft lebensunfähigen Gesellschaften spalteten sich dann noch in separate Neu- gründungen einzelner Mitlizenzträger. In- folgedessen krankte der deutsche Nach- Kriegsfilm von vornherein an einer unheil- vollen Zersplitterung seiner ohnedies schwa- chen flnanziellen und künstlerischen Kräfte, die vereint mehr und besseres leisten könn- ten. Nachdem Berlin, das Nervenzentrum des deutschen Films, lahmgelegt und von der westdeutschen Produktion abgeschaltet ist, fehlt es dieser an einer spezifischen„Film- atmosphäre“, die auch durch Bemühungei! in München, Hamburg oder Göttingen nicht ersetzt werden kann. Das Provinzklima ist dem Film nicht bekömmlich. Auch die Re- Sisseure scheinen hier nicht so recht zu ge- deihen. Viele von ihnen— und nicht die schlechtesten— wanderten endgültig zum Theater ab, sofern sie sich nicht mit der Gründung eigener Gesellschaften festlegten. Statt dessen wechselten einige Theater- regisseure, Autoren und Schauspieler zur Filmregie über; der Erfolg war bisher zwei- kelhaft. Viele bewährte Kräfte gingen nach Oesterreich zurück und fallen für die deutsche Produktion aus. Nur die Gilde der Autoren hat sich als einigermaßen konstant erwiesen: wir begegnen wieder und Verleiher vorschreiben. So wurde uns denn„Gegenwartsproblematik“ nach ak- tuellen Trümmerkitschrezepten geliefert, und überfällige Ufa-Stars, die darin— wie- derum„zeitgemäß“— ihr come- back feier ten, machten die Sache vollends un- erträglich. In früheren kapitalkräftigen Zeiten konnten technische Raffinesse, verschwen- derische Ausstattung und ein paar tot- sichere Zugnummern über den Mangel an geistiger Substanz und künstlerischem Ni- veau hinwegtäuschen. Unsere heutige Ar- mut zwingt zu menschlicher und künstleri- scher Wahrhaftigkeit und sollte Anlaß sein, mit den überlebten Vorstellungen und Me- thoden des„Kintopps“ aufzurämuen. Gewiß, die breite Masse des Publikums will sich bei unproblematischer Unterhaltung ent- spannen. Kann diese Unterhaltung aber nicht trotzdem Gegenwartsnähe und Le- bensechtheit in künstlerischer Verdichtung und Vollendung bedeuten? Ansätze dazu sind in ein paar guten Filmen vorhanden. Wir wollen hoffen, daß der deutsche Nach- kriegsfllm trotz seines schlechten Starts doch noch den Anschluß an die internationale Spitze findet. Der Kampf im Parkett Von Rudolf Sehneider-Schelde Während die Künstler auf der Bühne oder Leinwand-Liebhaber, Helden und Ver- brecher aus verlorener und ohne Ehre ver- körpern und wankend nach gebrochenen Herzen tasten oder glitzernd auflachen und dabei wähnen, daß die ungeteilte Aufmerk- samkeit des Publikums ihnen angespannt folge, geht im Parkett— trotz allem Sitzen — das Leben seinen Gang. Es findet unter den Seufzern und dem Jubeln der Schau- spieler, unter ihren blinden Augen gewis- sermaßen, ein zwar stiller, aber doch zäher Kampf statt, der Kampf um die Armlehne. Die Theaterstühle haben— offenbar in- kolge einer nur flüchtigen Kenntnis ihrer Er- bauer von der Körperbeschaffenheit des Menschen— die Eigentümlichkeit, für je- weils zwei Personen mit im allgemeinen vier Armen höchstens zwei Armlehnen zu besitzen. Man kann auch sagen, jeder Thea- terstuhl hat von vornherein bloß eine Arm- lehne, wobei man leider nie weiß, welche einem gehört, aber anders und anschau- licher ausgedrückt ist es so, daß— wenn man zu Hause ans Theater denkt— sich die Vorstellung eines bequemen Armstuhls da- mit verknüpft, daß aber— wenn man wirk- lich ins Theater geht— zwar rechts und links von einem die Leute in derart üppigen Fauteuils liegen, für einen selbst jedoch nur ein schmaler Klappsitz mit Rückenlehne vorhanden ist. Wie es zugeht, weiß der Kuckuck. Es wird natürlich so sein, daß die Zuerst- kommenden alle irgendwie vorhandenen Armlehnen in schönem Lebensoptimismus belegen, und vielleicht haben es sich die Theater auch so ausgedacht als Prämie für den pünktlichen Gast. Allerdings sind Ver- wicklungen dann unvermeidlich, wenn die Späterkommenden über denselben Lebens- optimismus verfügen, und es wird offenbar, sobald der Zuschauerraum verdunkelt ist. Zunächst heißt es freilich, still auf eine Gelegenheit warten. Aber das sind die Spa- terkommenden ja gewöhnt; überall, wo sie erscheinen, ist alles immer schon in fester Hand. Sobald sich jedoch neben einem irgendetwas rührt, muß zugegriffen werden. wenn sich sein Arm wieder niedersenkt, wird er bemerken, daß sein Platz auf dieser Seite wenigstens in einen gewöhnlichen Stuhl verwandelt ist, und daß da, wo er sich vorher aufstützte, jetzt Eisen ruht. Es gibt Naturen, die in diesem Fall resignieren und statuenhaft den weiteren Fortgang der Ereignisse auf der Bühne be- obachten, wenigstens bis zum nächsten Vor- hang. Im allgemeinen aber geht nun der Kampf erst richtig los. Es kann zu Frontal- angriffen kommen, sozusagen von oben herab, die mit Wucht und spitzen Knochen niedersausen, beliebter jedoch sind die listigen Aufrollungsmanöver, bei denen sich der Gegner von der Flanke her langsam iind zäh im Gelände vorarbeitet, bis er die Stellung wieder erobert hat. Doch es kommt wie sonst im Leben auch hier zu Waffenstillstand, Verhandlungen, zum Frieden, ehrenvollen Frieden sogar, zur Verbrüderung und schließlich manch- mal— zu liebender Vereinigung, beson- ders dann, wenn das Geschlecht der beiden Kämpfer nicht dasselbe ist, und wenn sie sonst nicht allzu verschieden sind. Wer wird einem zarten Raum nicht willig Raum geben, wenn er sich scheu neben einen legt, ja— um es genau zu sagen: wer wird einem zarten Arm höchstens darum nicht willig Raum geben, weil in diesem Fall die Reibung erwünscht ist?— Aber so etwas ist selten. Im übrigen könnte der Kampf im Par- kett ein für allemal aus der Welt geschafft werden, wenn die Theater sich entschließen wollten, in ihre Programme eine Bestim- mung hineinzudrucken, die heißt: Das Publikum wird darauf aufmerksam ge- macht daß bei den Akten mit ungerader Zahl nur die linken und bei den Akten mit gerader Zahl durchgängig nur die rech- ten Armlehnen der Fauteuils benützt wer den dürfen. Den Profit davon hätten natür- lich die auch sonst gewaltig im Vorteil be- findlichen Inhaber von Eckplätzen, und zwar hätten die Eckplätze der linken Seite den Profit einmal— bei einem Dreiakter, während die der rechten Seite den Profit Eva Patzig — 5 5.. 79 01 Hilpert und das Kino Aus Konstanz kommt die Botschaft, da? der dortige Intendant Heinz Hilpert mit einem Kinotheaterbesitzer eine Kommandit. Llaison eingegangen sei, um sein Theater 8 zu retten. Eine solche Nachricht klingt einfach und knapp. Das Bemerkenswerte Das! ist aber dahinter mannigfaltig und eindeu. Büren tig genug geordnet: 1 Heinz Hilpert also meistert als Inten- nes F dant das Kommerzielle und rettet mithn end de dem Konstanzer städtischen Fiskus das deutsche Theater. Uelerun Dies— als Fall I kann beweisen, daß es auch die dem Einfallsreichtum des künstlerischen In. Anschh tendanten überlassen bleibt, in diesem Zeit, belastun alter der wirtschaftlichen Miseren, in der entsteht Improvisation sich aus dem Mißlichen her auszuschlängeln. Wenn eine illustrierte Wochenzeitschrift ö ihren finanziellen Ueberschuß benutzt, um a in Frankfurt a. M. eine Trabrennbahn 1 finanzieren,— dann muß, im Falle II— e staunt sich auch ermöglichen lassen, ein Theater die jetzt zu stabilisieren. Tausende von Unterneh- rung zus mern suchen weißes, graues oder schwar- Wirklich zes Geld: Heinz Hilpert findet es bei einem chen“ a1 Kinotheaterbesitzer, der ihm sein städti. Sisyphisr sches Theater abstützt. Die Frage, wie dies waltung technisch möglich ist, sollte allein die Fl. Klar, der nanzämter bewegen, die sich werden prüfen sollen es müssen, wie ein ansonsten unter der Ver-, halb v gnügungssteuer nahezu zusammenbrechen Absatz der Kinotheaterbesitzer befähigt ist, einem Will ma noch näher am Einsturz stehenden Thea: schwer ter beizuspringen. Jedoch der Tatbestand Nun allein, daß Hilpert einen solchen Mann fand, geit Abf! beweist schon, daß der Findigkeit eines In: Kopfquot tendanten gerade in diesen unerfreulichen„Schwer Zeiten keine Grenzen mehr gesetzt sind. Das nichtabs Gleichnis von den Autoren, die ihren Ver- Ladenhi legern Papier und Drucker beschaffen selbe Ge. müssen, eignet sich hier: der Intendant sich die findet für investierte fiskalische Gelder den nahme d Experten in der Privatwirtschaft, der se Eandeswi erhält. Außzenhan Die kleine banale Nachricht von dem Kino- PN.: Güte besitzer, der hingeht und ein städtisches drei bis Theater saniert, läßt einen gewissen Re Nes un nicht vermissen. Nicht, daß dies sonst de Busliefer Schritt eines Almoseniers wäre, wie es e mann A einst an den Höfen absoluter Fürsten geb Warenme Sondern dieser Schritt beweist, daß es fall. zu übert weise noch eine Hilfsbereitschaft gibt, die ie 6 aus dem künstlerischen Moment noch einen 2 8 Hauch zu retten weiß, als wenn so eine Doch Chance für die Erhaltung unserer, ach so er- Sache; w. schütterten kulturellen Existenz gegeben P-N- War Wäre. apparate Der brave Kinobesitzer— welch ein Lob nisse aul für ihn— in diesen Zeiten. E. J. F. andt We Man P-X-War Gustav Gründgens wird in Nürnberg am soviel W. Lessingtheater als Mephisto gastieren. Die letteartik unter Leitung von P. W. Jacobs Guenqs fraglich i Aires) herauskommende Neuinszenierung bringt verwendt als Faust Intendant Pschigode und a ertragen Gretchen Sophie Keeser. Nach dem Gründ. Cagerung enfall.. 5. den alten Routiniers, die nach der alten Möglich, daß sich der Mann neben dir in zweimal machen würden; bei einem Vier- gens- Gastspiel spielt Hans Böhm u e seit einiger Zeit noch in Kreuth, Freiburg Schablone arbeiten, die ihnen Produzenten unbedachter Weise hinter dem Ohr kratzt; akter gliche sich die Sache aber wieder aus. Mephisto. 5 18 8 N ne viell 3 e 8 215 A 8 f i af.„ SEG-Ak mre Vermählung geben 1 1 3 U Verkäufe 1 e 8 W. 2 7 8 85 Aarsand Aren an walt 2 Frühjahrsmäntel, Seide u. Wolle, n Vohnschränk e 211 5 1 8111 Rolf Bliedtner f 7 5 neu, 1 welß. Bett mit Matr. zu vk. aue W. Böltbez ü 8 la Linon 130/210 19,50 1. 9, 3, 1 Treppe Ines arun Inge Bliedtner e de 189 210 215 Federnrolle(f. ca. 50 Ztr.) billig zu Millionen geb. Götzelmann Alssenbezügel non 880 5.50 verk. Heddesheim, Weidigstr. 9 dürktig b 5. Jer Nessel 8034 5.28 3. Piat 5 8. Mannheim, den 7. Mai 1949 Bettlaken 1a Nessel 160/240 1 05 E e 2. 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Daz n Ver- chaffen endant ler den ler sie n Kino- tisches n Reiz nst det es sie en gab, 2s fall⸗ bt, die n einen 0 eine Bürgschaft) beschieden war, in letzter Mi- nute mit seinem Auftreten die Hinrichtung seines Freundes zu verhindern, ist anschei- nend den wohlwollenden Versorgern des deutschen Volkes mit ausländischen Hilfs- leferungen versagt. Sowohl PX-Waren als auch die STEG- Aktion erweist sich als den „Anschluß“ verpassend, wobei die Kosten- pelastung, die aus diesem Zeitversäumnis entsteht, anscheinend lediglich von der deut- schen Bevölkerung, von der deutschen Wirt- schaft getragen werden soll. Die Karrenzfrist Sehnsüchtig begehrt und neidvoll be- staunt wurden die kostbaren PR- Waren, die jetzt scheinbar der deutschen Bevölke- rung zugänglich gemacht werden. Wie es in Wirklichkeit mit diesem„zugänglich ma- chen“ aussieht, wird selbst dem an den Sisyphismus westdeutscher Wirtschaftsver- Waltung gewöhnten Sterblichen nicht ganz klar, denn laut Verfügung General Clay s zollen es nur jene Waren sein, dle inner- halb von sechs Monaten keinen Absatz finden konnten, das heißt, will man sich wohlwollend ausdrücken, „schwer handelbare“ Ware. Nun leidet die westdeutsche Wirtschaft geit Abflauen der Geldfülle aus der seligen Kopkfquotenzeit an einer Schwierigkeit: „Schwer handelbare Waren“ wurden zu michtabsetzbaren Waren“, wurden somit zu „Ladenhütern“. Den PX-Waren könnte das- gelbe Geschick drohen, denn vorsorglich hat sich die deutsche Verwaltung in die Ab- nahme der PX-Waren eingeschaltet. Ueber Pandeswirtschaftsministerien, über VfW und Aubßenhandelsstelle wird die Odyssee der PR-Güter geraume Zeit(schätzungsweise drei bis vier Monate) brauchen, bis sie den Weg zum Beispiel aus einem Mannheimer Auslieferungslager zum Mannheimer Kauf- mann zurückgelegt hat. Um den deutschen Warenmarkt nicht zu sehr mit PX-Waren zu überfüllen, besteht auch die Vorschrift, diese Ueberseegüter nachträglich zu ver- zollen und zu versteuern. Doch vielleicht ist etwas System in der 1 80 er: Sache; wir erfahren, daß aus dem Erlös für egeben P-X- Waren deutsche Exportgüter wie Photo- apparate und ähnliche industrielle Erzeug- in Lob nisse aufgekauft und nach Uebersee ver- K. J. F. sandt werden Sollen, 8 Mean mag einwenden, daß die Aktion P-X-Waren geringfügig ist. Bisher wurden, am soviel wir erfuhren, in Mannheim nur Toi- n. Die letteartikel angeboten(bei denen es nebenbei (Buenos fraglich ist, ob sie nach sechs Monaten noch g bringt verwendungsfähig sind, denn bekanntlich nd al ertragen Toilette-Artikel keine allzulange 1 (pf. Grün- d E 5 Lagerung), Von Textilien, Schuhen und Mö- deln verlautete noch nichts. Jedoch eine an- dere, weitaus peinlichere Angelegenheit ist lie vielbesprochene und oft geschmähte STEG- Aktion. Billig wenig gefragt Warum die STE nicht rechtzeitig, als Millionen Deutsche hungerten, als sie, not- dürktig bekleidet, froren und mit zerbeultem Und geliehenem Hausrat vorlieb nehmen mußten, zur Hilfe kommen konnte, das ist wohl den weitesten Kreisen der Bevölke- rung indessen klar geworden. Die Hundert- fausende Tonnen STEG-Waren wurden Acht rechtzeitig der deutschen Verwaltung übergeben, sie wurden überdies, um die age noch mehr zu verschlimmern, en bloc kbergeben, das heißt, die deutschen Stellen vurden eins schönen Tages vor die Tatsache gestellt, eine Unmenge von Waren und Gü- ern übernehmen, sortieren, umarbeiten und lem Verbraucher zuleiten zu müssen. Stellungnanme zur Steg B- lan z. Die Steg hat eine eingehende, wenn auch nicht endgültige Stellungnahme zu den angeblichen Verlusten in Höhe von 417 Mili. D vorgelegt, aus der hervorgent, das von den Verlusten, die sich vielleicht buchmägig ergeben, steuern und Zölle im Betrage von rund 70 Mill. DMM abzuziehen seien. Ferner heigt es, daß bel den Dollarbelastungen Korrekturen zu erwarten seien, die mit un- sefähr 66 Mill. DM zugunsten der steg zu beziffern wären. Für die an Dps übergebenen Gegenstände im Betrag von 113 Mili. Dollar, ale auf 23,7 Mill. Dollar abgewertet wurden, hät die Steg keine Gegenwerte hereinbekom- men. Ferner wird eine Summe von 18,5 Mill. Dollar genannt, die Uebernahmen von den Vorgängern der Steg betrifft, für die eben- kalls zum großen Teil keine Erlöse eingehen Werden, Ein Gesamtüberblick über das USA- Geschäft der steg könne für diesen Monat erwartet werden. dena Es braucht nicht alles Ramsch zu sein, Jas übrig bleibt. Daß aber Ramsch ver- raucht wurde, und hochwertige Ware brigblleb, das mag im Falle STEG Wohl ur die die Regel bestätigende Ausnahme zin, und es ist der STEG-Leitung die ihr dertragene Sisyphusarbeit nicht zu neiden. Ollcs wirtschaftlich und sozialpolitisch hat 1 Angelegenheit zwei Seiten. Erstens geht es darum, auch jene Ver- Aucherkreise mit Konsumgütern zu ver- eisen, die im gegenwärtigen— mit ab- echselnder Ueberrundung— geführten Lettlauk zwischen Preisen und Löhnen icht in der Lage sind, ihren Bedarf zu ormalen Preisen zu decken. Zweitens geht es darum, auch den Aerm- ben nicht zu zwingen, minderwertige Gü- er anzuschaffen, die innerhalb eines kur- en Zeitraumes bereits wieder durch Neu- Aschakkungen ersetzt werden müssen. Daß der unter erstens angeführte Bedarf ob ist, beweist der Umstand, daß dle in Jürttemberg eingerichteten Einzelhandels- Erkaufsstellen der STEG(z. B. Göppingen) stark von Kundschaft überlaufen wur- len, daß Polizei einschreiten mußte. Daß die inter zweitens angeführten Bedenken er- zeblich und begründet sind, geht daraus Ervor, dag der Handel es vielfach ablehnte, ich mit SrEHG- Waren zu belasten, um we- en Verteilung unguter Ware nicht in Ver- ut zu kommen. Eine neue Schwierigkeit uur dem Wege der Abwicklung der STEG. Jun, die STEG hat auf zwei verschiedenen egen Versucht, dieser Schwierigkeit Herr u werden. Erstens dadurch, daß eigene Ein- elhandelsverkaufsstellen eingerichtet wor- 1 en sind, und zweitens dadurch, daß sie den ral pen Handel bat, STEG-Waren in tion zu übernehmen. Dabei legt Wie wir erfahren, Wert darauf, daß ihre Waren separat und nicht mit ähnlichen Wa⸗ ren des Geschäftsbetriebes vermischt, aus- gestellt und gelagert werden. Zu diesem Wunsche hat anscheinend die bei einer Frankfurter Firma gemachte Erfahrung ge- führt. In Frankfurt Verkaufte nämlich eine Textilfirma STEG-Waren als Neuproduk- tlon zu überhöhten Preisen. Die Hauptursache, die jedoch die STEG zu dieser in Mannheim im Warenhaus Braun erstmals praktisch durchgeführten Lösung kommen lieg, war das Bestreben der STEG-Leitung, keine Dif- kerenzen mit dem Handel herbeizuführen. Konsigna- die STEG, Der Handel seinerseits hat sich, wie wir be- reits berichteten, seiner Haut gewehrt und schärfstens gegen die Errichtung von STEG Verkaufsstellen protestiert. Alle diese Maß- nahmen dünken verkrampfte Bemühungen zum Absatze der STEG-Waren, denn bei dem heute noch immer nicht befriedigten Bedarf für Neuanschaffungen sollte man eigentlich meinen, daß Ware— 80 sie billig ist, billiger als andere, gleichartige Ware— sich von selbst verkauft. Das ist nun nicht der Fall, und der vielgerühmte Kaufvertrag, den vor ungefähr anderthalb Jahren der Präsident des Wirtschaftsrates unterfer- tigte, erweist sich als Belastung, die da- durch nicht geringer wird, daß die STEG Leitung bereits vor zwei Monaten als noch gar nicht an die Errichtung selb- ständiger Einzelverkaufsläden gedacht wur- de— wegen der Errichtung von Konsigna- tionslagern in Mannheim Verhandlungen aufnahm. Die Befreiung der deutschen Wirtschaft geht nur schrittweise vorwärts. Schrittchen- weise könnte man sagen und sich damit zu- frieden geben, wenn nicht ab und zu Er- eignisse eintreten, Dinge getan würden, die den Eindruck erwecken, daß neben den Fortschrittchen auch hie und da einmal Rückwärtsschaltung in Bewegung gesetzt wird, so daß mitunter der Eindruck entsteht es sei ein Krebsgang. F. O. Weber Europäische W ährungsreform Hintergründe und Voraussetzungen In einem Gespräch mit einem deutschen Teimehmer der 56. Vollsitzung des Rates für europäische Zusammenarbeit in Paris erfah- ren wir Einzelheiten über Verhandlungs- themen und Beschlüsse: Im wesentlichen standen grundsätzliche Fragen zur Debatte, die Richtlinien für das zweite ERP-Jahr 1940/50 festzulegen und die vordringlichsten Aufgaben zu umfeigen. Im Vordergrund der Ueberlegungen stand dabei die Notwendigkeit, mit der Bereinigung und Stabilisierung westeuropäischer Währungen die finanzielle Situation der ERP.Länder zu konsolidieren, wobei der Ausbau des multi- lateralen Clearingssystems gefordert wurde, um die hemmenden Wirkungen der Dollar- klausel im intereuropäischen Güteraustausch zu beseitigen. In dem Streben, eine wirk- same wirtschaftliche Zusammenarbeit der Marshall-Länder voranzutreiben, befaßte man sich überdies eingehend mit der Standardisie- rung des innereuropäischen Güterverkehrs und der Vereinfachung der Seetransporte. Schließlich beschloß man in Paris die Ver- wirklichung eines westdeutschen Aktionspro- Sramms, dessen Einzelheiten von maßgeblichen Wirtschaftssachverständigen in der Zeit vom 19. bis 24. April in London ausgearbeitet wor- den sind. Die Länder Großbritannien, Frank- reich, Belgien, Italien, Holland, Schweiz und Westdeutschland werden durch namhafte In- dustrielle und Gewerkschaftler vertreten sein. Einige Länder des osteuropäischen Wirtschafts- raumes werden durch Emigrantengruppen aus Ungarn, Rumänien, Polen und der FTschecho- slowakei anwesend sein. Zur Erweiterung der Ernährungsbasis in Europa sollen auch die Kolonialgebiete der Teilnehmerstaaten in die Planung einbezogen werden. Einschließlich Westdeutschlands wur- den alle Mitglieder aufgefordert, bis zum 1. Mai einen Bericht über die wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung in ihren Ländern vor- zulegen, unter besonderer Berücksichtigung der Auswirkungen, welche die Dollarbarriere auf en Außenhandel zur Folge hatte. Motiv zu diesen und ähnlichen Maßnahmen, genaue In- formationen über die ökonomischen Voraus- setzungen der Teilnehmerländer zu besitzen, ist die sich innerhalb des Rates mehr und mehr durchsetzende Erkenntnis, daß Ziel- setzung und Funktion der einzelnen Volks- Wirtschaften von nationalen Bestrebungen ge- löst und unter europäischen Gesichtspunkten koordiniert werden sollen. Man ist sich der Entwicklung dahingehend bewußt geworden, daß ausschließlich enge wirtschaftliche Zu- sammenarbeiten unter gleichberechtigtem Ein- schluß Deutschlands den europäischen Wieder- aufbau gewährleisten kann. Ohne die Dinge zu überstürzen, will man die einzelnen Etap- pen auf dem Wege zur umfassenden west- europäischen Zollunion festlegen und ihre Rea- lisierung betreiben. Als weiterer Grundsatz wurde in Paris ge- Export-Subventionen in Sicht Zwischen der Verwaltung für Finanzen und der VfW sind Verhandlungen zu einem vorläu- igen Abschluß gekommen, dem Wirtschaftsrat vorzuschlagen, einen Garantiefonds zur Dek- kung von Forderungseinbußen im westdeut- schen Exportgeschäft bereitzustellen. Damit würde also die Export- Kreditsicherung wieder eingeführt werden. Diese bestand schon ein- mal in den früheren Reichsgarantien und in der von der Hermes-Kreditversicherungs-A. G. Berlin im Auftrag des Reiches betreuten Ex- portkreditversicherung. Auch das Ausland kennt Beispiele dafür und hat bereits seit län- gerem Risken im Auslandsgeschäft durch staatliche Garantien und Bürgschaften über- brückt. Zum ersten Male wird damit die Ex- portwirtschaft nach dem Kriege die Möglich- keit haben, sich gegen die wesentlich vergrö- Berten politischen Risiken zu sichern. Zu die- sen politischen Risiken gehören nicht nur Be- schlagnahme, Zerstörung oder Beschädigung von Exportwaren im Zusammenhang mit krie- gerischen Verwicklungen, sondern auch alle Arten von Zahlungsunmöglichkeiten des aus- ländischen Abnehmers, die auf Währungs-, Transfer- und sonstigen Maßnahmen der Be- hörden des Bestimmungslandes zurückzufüh- ren sind. Der Tatbestand des politischen Risi- kos wird auch durch Zahlung in nicht verein- barter Währung erfüllt, wenn hierdurch For- derungsverluste entstehen. Infolgedessen werden die Frankfurter In- stanzen folgende Arten der Haftübernahme in Aussicht nehmen: I. Ausfuhrgarantien für Forderungseinbußen aus Exportgeschäften westdeutscher Firmen mit privaten ausländi- schen Käufern Deckung des politischen und wirtschaftlichen Risikos), 2. Ausfuhrbürgschaf- ten für Forderungseinbußen bei Lieferungen an ausländische Regierungen und öffentlich- rechtliche Körperschaften Oeckung des poli- tischen Risikos). und 3. Bürgschaften für Dek- kung des Fabrikationsrisikos bei langfristigen Exportfertigungen Uebernahme des politischen Risikos). Die Verwaltung für Wirtschaft wird der Träger dieser Garantien und Bürgschaften sein, während die Hermes-Kreditversicherung für die technische Bearbeitung und Abwicklung der Exporteuranträge vorgesehen ist. Ein Aus- schuß, der aus Vertretern der VfW gebildet wird. hat über die einzelnen Anträge zu ent- scheiden. Ueber die Höhe der Ausfalldeckung der öffentlichen Hand besteht noch keine Klar- heit. Es ist aber wahrscheinlich, dag der Expor- teur einen Teil seiner Ausfälle selbst wird übernehmen müssen. ve. Die Haus-Fabrikation 1,5 Mill. DM steckt die Landesregierung bzw. das Wiederaufbauministerium von Nord- rhein- Westfalen in die Ausstellung für neu- zeitliches Bauwesen, die unter dem Titel„Dach und Fach“ in der Zeit vom 16. Juli bis 16. Ok- tober in Essen stattfindet. Da Bauindustrie und Bauwirtschaft derzeit nicht kapitalkräftig ge- nug sind, mit eigenen Mitteln neue Wege im Bauwesen zu begehen und in der Praxis aus- zuprobieren, will die Landesregierung diese Forschungen ihrerseits auf diesem Wege un- terstützen. Auf der Ausstellung werden erst- malig in der Praxis neue Bauweisen und Bau- stoffe vorgeführt. Die Zahl der neuen Erfin- dungen auf dem Bausektor für neue Wandel- elemente, Decken- und Dachkonstruktionen, Fenster und Türen ist unerhört groß, und die eingereichten Vorschläge für besseres und vor allem billigeres und rationelleres Bauen, häu- ten sich bei den Fachbehörden. Das A und O jeder Durchführung in der Praxis ist jedoch Geld— und das fehlt. Sinn und Zweck der kommenden Ausstellung ist es nunmehr, er- folg versprechende Bauweisen einmal als Mu- sterbeispiel für alle Interessenten in der Pra- xis vorzuführen. Die Ausstellung ist unterteilt in 1. Freigelände, 2. Hallenschau und 3, eine Versuchssiedlung. Die starke Beteiligung machte eine zeitliche Trennung der Bauma- schinen-Ausstellung(vom 16. Juli bis 14. August) und der Ausstellung für zeitgemäße wohntech- nische Einrichtungen(3. bis 25. September) notwendig. Fertighäuser und Hauskonstruk- tionsteile werden im Freigelände während der ganzen Dauer der Ausstellung zu sehen sein, ebenfalls eine Sonderschau„Planung 8 i auwesen“. H. e 2 11 Eisenschecks und Bestell- scheck- Vordrucke, Im Rundschreiben der Fach- stelle Stahl und Eisen Nr. 12/40 vom 23. März 1949 Würde angekündigt, daß die alten Eisen- und Bestellscheck-Vordrucke durch den neuen, in blauer Grundfarbe gehaltenen Eisenscheck abge- löst und Mitte Mai 1949 aus dem Verkehr gezogen werden sollen. Da die Ausgabe des neuen Eisen- scheckheftes nunmehr termingemäß eingesetzt hat, dürften die alten Vordrucke letztmalig am 15. Mal zur Uebertragung von Kontingenten be- nutzt Werden, Nähere Einzelheiten werden noch bekanntgegeben. 5 ur Neue Verordnung zum Festkonto- gesetz Die BDL. hat in einer dritten DVO zum Festkontogesetz nunmehr bestimmt, daß die auf den Anlagekonten gesperrten Guchaben für Investitionszwecke nutzbar gemacht werden können. Nach 8 1 der Verordnung dürfen diese Guthaben auf Anlagekonten nur Zur unmittel- baren oder mittelbaren Streichung von Wert- Papieren oder Schuldbuchforderungen verwen- det werden, die von einer noch zu errichtenden trizonalen Stelle als hierfür geeignet erklärt Werden. Bis zur Errichtung dieser Stelle wer- den ihre Funktionen in dieser Hinsicht von der BDL. wahrgenommen. Guthaben auf Anlage- konten dürfen zum Erwerb hierfür zugelasse- ner Wertpapiere oder Schuldforderungen nur dann verwendet werden, wenn der Inhaber des Anlagekontos für Wertpapiere oder der Schuldbuchforderung selbst gezeichnet oder Lon einem Mitglied des Emissionskontos selbst übernommen kat. Der inhaber eines Anlage- kontos kann solche Wertpapiere oder das Mit- eigentumsrecht daran jedoch auch von der kontoführenden Bank erwerben, wenn diese ihrerseits das Wertpapier gezeichnet oder von einem Mitglied des Emissionskontos erworben hat. Diese Bestimmung ist deswegen eingeführt worden, damit auch verhältnismäßig kleine Splitterbeträge für Investitionszwecke nutzbar gemacht werden und die Inhaber kleiner Gut- Haben auf Anlagekonto die Möglichkeit haben, diese Gelder in Höhe der Zinswertpapiere an- zulegen. Sie können sich insbesondere auch durch Erwerb des Miteigentums an einem von ihrer Bank gezeichneten Stück beteiligen, je- doch ist der Erwerb von Miteigentumsrechien im Nennbetrag von weniger als 5 PNMœ ausge- schlossen. Es besteht allerdings die Möglichkeit, mehrere Anlagekonten dieser Art zu einem Erwerb zusammenzuschließen. Ebenso ist na- türlich auch die Zuzahlung aus freien Mitteln statthaft. Die mit Guthaben auf Anlagekonten erworbenen Wertpapiere oder Miteigentums- rechte an solchen Wertpapieren dürfen in der Dauer eines Jahres nicht veräußert werden. Diese Verordnung ist wohl deswegen er- folgt, um der zu erwartenden Anleihebegebung der Energiegesellschaften und der Bergbau- industrie entgegenzukommen. Bekanntlich wer⸗ den die Energlegesellschaften als erstes 6. Prozentige Obligationen mit einem Zinsfuß Von 6% Prozent an den Markt bringen. Ve * Preisspiegel abgeschafft. von der VfW ist in diesen Tagen eine Verordnung zu erwarten, durch die die Bildung von Preisspiegeln außer Kraft gesetzt wird. Die Initiative hierzu geht auf die Hauptgemeinschaft des Einzelhandels zurück, die zum Ausdruck gebracht hat, daß das Niveau dieser Preisspiegel in nahezu allen Fällen bereits unterschritten sei und daß die Preisspiegel daher kein wahrheitsgetreues Bild des gegenwärtigen Preisgefüges mehr ver- mitteln. ve. Der Gesamtbestand an Schweinen in West- deutschland beträgt zur Zeit rund 6,2 Millionen Stück und liegt um 44,1 Prozent höher als im vorigen Jahr, teilte die Arbeitsgemeinschaft der Viehverwertungs- Genossenschaften in den drei Westzonen mit,(dena) Anmeldungen zur Frankfurter Herbstmesse. Die Frankfurter Herbstmesse findet vom 18. bis 23. September als allgemeine Messe statt. An- meldungen liegen bereits in sehr großer Anzahl vor. Nach den bisher eingegangenen Anfragen und Zusagen wird das Ausland noch stärker als auf der Frühjahrsmesse vertreten sein. Anmelde- schluß: 31. Mai. Umgründung der Zigarettenfabrik Atos in Heidelberg. Die Offene Handelsgesellschaft Ziga- rettenfabrik Atos Istiklan& Lehr in Heidelberg wurde in eine Gmb mit 0,12 Mill. DM umge- Wandelt. Die neue Gesellschaft firmiert Zigaretten- fabrik ATOS Gmb. Wenigstens einer sorgt für Wohnungsbau. Nachdem sich die Ausgaben für den Bau von Woh- nungen für Besatzungsangehörige um 3,5 Mill. DM erhöht haben, wurden von Nordrhein-Westfalen bisher insgesamt ea, 36 Mill. DM für den Woh- nungsbau für die Besatzungsmacht e Rückerstattung mit Hindernissen. Nach Mit- teilungen auf einer Pressebesprechung in Düssel- dorf ist auch für die britische Zone in Kürze mit einem sogenannten Rückerstattungsgesetz zu rech- nen. Das Gesetz, das als britisches Gesetz heraus- kommt und nicht unter deutsche Zuständigkeit fällt, steht kurz vor der Veröffentlichung. Man rechnet damit noch für Mai. Einzelheiten über seine Fassung sind noch nicht bekannt, doch soll die britische Verordnung im wesentlichen mit dem Gesetz Nr. 59 in der US-Zone übereinstimmen und voraussichtlich auch unter der gleichen Nr 59 er- scheinen. Nach Auffassung der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen dürfte das neue Gesetz im wesentlichen den Wünschen der Landesregie- rung und der Berechtigten entsprechen. R.-H. Garne nicht mehr knapp. Garnerzeugung und Garnverarbeitung in der Bizone sind nach Mittei- lung der Arbeitsgemeinschaft der Textilindustrie gegenüber dem Vorjahr um mehr als das doppelte gestiegen. Im März wurden nach vorläufigen Be- Fichten über 28 007 Tonnen Garn aller Art er- zeugt.(dena) fordert, daß jedes Mitgliedland seine Importe aus dem Dollargebiet soweit vermindern soll, daß bei Ablauf des ERP- Programms auf jede außerordentliche Hilfe seitens der USA oder anderer Staaten verzichtet werden kann. In der Erläuterung des Pariser Berichtes heißt es, daß die ERP-Staaten ihr wirtschaftliches Gleichgewicht nicht mit Arbeitslosigkeit und Not im Lande erkaufen dürften, weshalb be- reits im gegenwärtigen Zeitpunkt alle Vorbe- reitungen getroffen werden müßten, um das Ende der amerikanischen Hilfe im Jahre 1953 ohne Erschütterung des wirtschaftlichen Kreis- laufs oder Senkung des Lebensstandards er- warten zu können. Von besonderer Bedeutung für Westdeutschlands Entwicklung wird dabei die Erkenntnis sein, daß die Verminderung der ERP-Hilfe nicht schematisch alle Beteiligten gleich treffen dürfe, sondern daß auf die wirt- schaftlich Schwächsten— unter ihnen in erster Linie Westdeutschland— bei der Hilfezutei- lung entsprechend Rücksicht genommen wer- den soll. Interessant ist in diesem Zusammen- hang, daß eine europäische Arbeitgeke ver- einigung geschaffen werden soll, wie dies be- reits für die Arbeitnehmer in Form des euro- päischen Arbeitnehmerkomitees beim Rat für wirtschaftliche Zusammenarbeit geschehen ist. Unser Gewährsmann betonte, daß dieses „Europäische Wirtschaftsparlament“ seine Auf- gabe sehr ernst nimmt und sich seiner weit⸗ tragenden wirtschaftlichen Bedeutung bewußt ist. Man hofft, die Angleichung der Kauf- kraftparitäten der in Frage kommenden Wäh- rungen in einigen Monaten erreicht zu haben. Konstante Wechselkurse seien Vorbedingung zu jeder echten Wirtschaftsbelebung in den Teilnehmerstaaten. Dem bisherigen Prinzip egoistischer Nationalwirtschaften will man den Grundsatz europäischer Arbeitsteilung auf der Basis komparativer Erzeugungs wirtschaft ge- genüberstellen, womit konkurrierende Investi- tionen, Autarkiebestrebungen und Zollkämpfe kür immer ausgeschaltet werden sollen. Die Verwirklichung dieses hohen Zieles wird ohne Zweifel angesichts notwendiger struktureller Aenderungen für manche Länder Opfer brin- gen und große Schwierigkeiten zeigen. Wie der deutsche Sachverständige, dem wir diese Ausführungen verdanken, erklärt. wird um- fassende Planarbeit erforderlich sein, in jedem Land jene Produktionszweige besonders zu för- dern, die einen Kostenvorsprung gegenüber anderen Teilnehmerstaaten besitzen und damit in der Lage sind, bestimmte Warengruppen be- sonders billig herzustellen. Das Prinzip des „HAaisser faire“ könne für Europas Wirtschaft Künftig nicht gelten. Gemeinsamer Wohlstand Für alle erfordere gemeinsame Arbeit. W. M. Seite 7 Furz nuchrfefen Importe und Exporte im April 1949 wie die Zentralverkehrsleitung in Offenbach bekannt gibt, sind nach den ihr zugegangenen Unterlagen im April 1949 Importe von rund 1,2 Millionen Ton- nen eingeführt worden. Im einzelnen befindet sich darunter: 300 000 Tonnen Getreide, 16 000 t Zucker, 300 000 t Erze, 55 000 t Phosphat und Schwefelkies, 20 000 t Erdöl, 33 00 t Fische, 30 000 t Papier und Faserholz, ferner beachtliche Mengen Frisch- und Trockenfrüchte, Kakao, Wein, Kaffee, Saaten und Transitgüter für die Tschechoslowakei. Die Ein- fuhrmenge für deutsche Häfen beläuft sich dabei auf etwa 1 Millionen t.— Im gleichen Zeitraum Wurden ca. 800 000 t exportiert, wobei Schrott mit 250 000 t, Kohle mit 450 00 t, Zement mit 58 000 f und Holz mit 20 boo t angegeben sind. Von die- ser gesamten Exportmenge sind etwa die Hälfte, d. h. 400 00 t über die Benelux. Häfen ausgeführt worden. U Absperrung des„Rosengartens“ Ursache des Rotbarschmangels. Der Rotbarsch war einmal einer der belſebtesten Fische unserer Küche, Er ist es heute noch, soweit er zu haben ist. Die Anlandungen dieses edlen Nordseefisches sind aber nur sehr gering, der Großteil wird bereits im Küstengebiet verbraucht. Der Hauptgrund hierfur ist In der Tatsache zu suchen, daß es der deutschen Hochseefischerei noch immer untersagt ist, den sogenannten„Rosengarten“, ein ergie- biges Fischfanggebiet südlich Islands, zu be- tischen. Vor dem Kriege kam die Hälfte der 50 00 t Rotbarsch-Anlandungen aus diesem Ge- biet. OR Streit um Diamanten. Vertreter der belgischer Dlamantenbörsenvereine haben Präsident Truman einen energischen Protest gegen die Entscheidung der UsS-Militärregierung für Deutschland Über- mittelt, wonach Diamanten, die, wie sie angeben, deutscherseits während des Krieges in den be- setzten Gebieten geraubt wurden, jetzt an die deutsche Industrie verkauft werden sollen. Die belgischen Diamantenhändler behaupten, nach- weisen zu können, daß ein Teil der Diamanten ihr Eigentum ist, während die Militärregierung kestgestellt hat, daß über die Herkunft der Dia- manten keine Klarheit geschaffen werden könne. Die Belgier wünschen, eine belgische oder eine neutrale Kommission nach Deutschland zu ent- senden, die versuchen soll, die Steine zu identifi- zieren. Sie beklagen sich darüber, daß von 50 000 Karat geschliffener Steine und einer Million Ka- rat Rohdiamanten, die während des Krieges nach Deutschland gebracht worden sein Sollen, bisher nur Rohdiamanten im Wert von 200 Karat zu- rückgegeben wurden.(dena-Reuter) Was werden das für Zukunftspläne sein? Der Antrag auf Wiederzulassung des offiziellen Börsenhandels in IG-Farben-Werten ist von der Besatzungsmacht vorläufig abgelehnt Worden, gab die Schutzvereinigung für privaten Wertpapier- besitz in den Westzonen bekannt. Die Genehmi- gung des Handels mit IG-Farben-Papieren würde, 80 wurde die Ablehnung begründet, zu spekula- tiven Geschäften führen und die Zukunftspläne der Alliierten in bezug auf die 1G-Farben Se- fährden,(dena) Französische Zone weiter bewirtschaftet. Im Zusammenhang mit der vom Wirtschaftsrat Se- billigten Aufnebung der Verbraucherrationierung fur Textilien und Schuhe erfuhr Südena von zu- ständiger Stelle, daß in der französischen Zone in absehbarer Zeit mit der Aufhebung der Be- Wirtschaftung von Spinnwaren nicht 2u rechnen sel. Dle Freigabe des Schuhwerks könne dagegen unter Umständen in einigen Monaten erfolgen. (dena) Kaum gegründet, wieder pleite. Gegen die „Filmatelier-AmbfHf“ in Göttingen ist beim Amts- gericht das Konkursverfahren beantragt worden. Die Gesellschaft ist eine der beiden Nachfolger- firmen der ehemaligen Film-Aufbau-GmbE, die sich bald nach der Uraufführung ihres ersten Films z Liebe 47“ auflöste. Von zuständiger Seite ver- lautet, daß Bemühungen im Gange sind, um das Unternehmen, das das modernste Filmatelier der britischen Zone besitzt, zu sanieren.(dena) Bestrittene Kartoffelabsatzkrise. Ein Grund zu pessimistischer Beurteilung der Kartoffeliage be- steht nach Ansicht der Arbeitsgemeinschaft der Landwirtschaftskammern nicht. Nach den ver- ladungen der vergangenen Monate könne nicht von einem mangelnden Kartoffelabsatz die Rede sein, da rund 3,5 Millionen Tonnen Kartoffeln für Pflanzzwecke, Schwund und für den Seibstver- sorgungsbedarf von den vorhandenen Beständen abzusetzen seien, verblieben für die Vienfütterung noch 2,5 Millionen Tonnen, so daß mengenmäßig kein Grund für einen Angebotsdruck bestehe. 5(dena) Sozialpolitik und Gewerkschaft Wirtschaftsbeihilfe und Urlaub Neues Abkommen für Angestellte Zwischen der sozialrechtlichen Arbeitsge- meinschaft des Landesverbandes der Industrie und dem Angestelltenverband Württemberg- Baden wurde ein neues Abkommen getroffen, das die Gewährung einer Wirtschaftsbeihilfe festlegt und den Urlaub für das Jahr 1949 neu regelt. Nach diesem Abkommen beträgt der Urlaub für Angestellte bis zum 25. Lebensjahr 12 Werktage, bis zum 27. Lebensjahr 13, bis zum 31. Lebensjahr 14 und nach dem voll- endeten 31. Lebensjahr 15 Werktage. Dazu kommen folgende Zuschläge: Nach einer Be- triebszugehörigkeit von fünf Jahren ein Werk- tag, nach 15 Jahren zwei und nach 25 Jahren drei Werktage. Soweit bisher ein freiwilliger zusätzlicher Urlaub gegeben wurde, wird die- ser auf den vereinbarten Zusatzurlaub für längere Beschäftigungsdauer angerechnet. An- gestellte der Beschäftigungsgruppen K III-V, T III-V und M III und IV der Industrie und des Handwerks erhalten mit 30 Jahren und bel mehr als fünf Dienstjahren in der gleichen Ge- haltsgruppe und im gleichen Betrieb einen Zu- schlag von zwei Arbeitstagen. Für die Zeit vom 1. April an wird eine mo- natliche Wirtschaftsbeihilfe bezahlt, die für Le- dige auf 18 DM, für Verheiratete auf 25 DM festgesetzt wurde. Verheiratete mit zwei und mehr Kindern, soweit diese steuerlich berück- sichtigt werden, erhalten 28 DM monatlich. Die Wirtschaftsbeihilfe wird nicht gewährt für An- gestellte, deren Bruttogehalt 500 DM übersteigt. Das Abkommen gilt außerdem nicht für die Bauwirtschaft und die Füllhalterindustrie. V. Zusammenarbeit erwünscht Die Arbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern der Bizone hat sich nach ge- meinsamer Beratung mit den Verbänden der Industrie und des Handels nachdrücklich für die Zusammenarbeit zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern ausgesprochen. In einer Erklärung wird bedauert, daß es noch nicht ge- lungen ist, die Spitzenorganisationen des Un- ternehmertums und der Arbeitnehmerschaft zu einem regelmäßigen Gedankenaustausch zu- sammenzuführen.(dena) Einspruch gegen„endgültige Entscheidung“ Nach einer Mitteilung des Direktors der Militärregierung für Württemberg-Baden, Char- les P. Gross, kann gegen Geldstrafen, die von der Berufungskammer des Landesarbeitsamtes auferlegt wurden, erneut Berufung eingelegt werden. Damit schloß sich die Militärregierung einer von Ministerialrat Dr. Gögler vom Staats- ministerium vertretenen Auffassung an, daß der im württembergisch- badischen Gesetz über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversiche- rung enthaltene Satz„Die Berufungskammer des Landesarbeitsamts entscheidet endgültig“ die Berufungsmöglichkeit bei einem zuständi- gen Verwaltungsgericht nicht ausschließen könne. Diese Auslegung wurde von der Mili- tärregierung anerkannt, da sie im Sinne des Gesetzes sei.* Urlaubsanspruch bleibt gewahrt In einem grundsätzlichen Urteil hat das hes- sische Landesarbeitsgericht, das als Berufungs- instanz angerufen worden war, in einem Streit- tall über die Gewährung von Urlaub entschie- den, daß ein Wechsel des Inhabers eines Be- triebes nicht die Urlaubswartezeit und die für die Urlaubsberechnung maßgebende Beschäf- tigungszeit unterbricht, sofern die Identität des Betriebes gewahrt bleibt. Das Urteil Wird damit begründet, die Tatsache der Weiterbe⸗ schäftigung eines Arbeitnehmers im gleichen Betrieb habe zur Folge, daß er gegen den der- zeitigen Betriebsinhaber auch bei Abschluß eines neuen Arbeitsvertrags seinen Urlaubs- anspruch voll und ungeschmälert beibehalte, der sich auf Grund seiner Beschäftigungszeit in diesem Betrieb ergab. Dabei bleibt ohne Be- rücksichtigung, daß bei dem Wechsel des In- habers das mit dem Arbeitnehmer bestehende Arbeits verhältnis gekündigt und der Nachfolger einen neuen Arbeitsvertrag mit dem Arbeit- nehmer abgeschlossen habe. CH. Streikabstimmung zurückgestellt. Der beab- sichtiste Streik von 30 000 ôftentlichen Bedienste- ten. über den wir bereits berichtet haben, ist vorerst zurückgestellt worden, Die Urabstimmung über den Streik soll ausgesetzt werden, bis eine vierköpfige Lohnkommissſon noch einmal mit dem Hamburger Senat verhandelt hat. Streik im bayerischen Holzgewerbe dauert an. Die Streiklage im bayerischen Holzgewerbe, die bisher unverändert geblieben ist, wird nach Mit⸗ tellung der Gewerkschaften sich dadurch ver- schärfen, dag zu den bereits bestreikten Betrie- ben noch fünf weitere die Arbeit niederlegen wollen. Die Gewerkschaften halten an ihrer For- derung auf eine 20prozentige Lohnerhöhung fest, während die Arbeitgeber einen Lohnabbau beab- sichtigen, der für weibliche und jugendliche Ar- beiter bis zu 40 Prozent betragen würde. Einigung im Baugewerbe Südwürttempergs. Zwischen der südwürttembergischen Gewerkschaft Bau, Steine und Erden“ und dem Fachverband Bau wurde eine Lohnerhöhung von sieben Prozent Vereinbart. Die Stammarbeiterzulagen werden beibehalten. Ebenso sind unverändert Erziehungs- beihilfen zu zahlen. Dagegen werden Wegegelder nur noch bei Strecken über 20 Kllometer gewährt. Zwölf Tage Mindesturlaub erhalten nach einem neuabgeschlossenen Abkommen die Indu- Striearbeiter in Würtemberg-Hohenzollern. Dazu kommen für je fünf Jahre Betriebszugehörigkeit ein Tag Zusatzurlaub bis zur Höchstdauer von 17 Tagen, Jugendliche erhalten einen Urlaub von 18 Arbeitstagen. Ein Urlaubsgesetz in Südbaden, das einen Min- desturlaub von zwölf Arbeitstagen vorsieht, befin- det sich in Vorbereitung. Meinungsverschieden- heiten bestehen vor allem hinsichtlich des Min- desturlaubs für Jugendliche, dessen Bemessung Auf 24 Arbeitstage angesichts der hohen Zahl be- zahlter Feiertage in Südbaden als zu hoch ange- sehen wird. Werden die Sozialrenten endlich erhöht? Zwi⸗ schen der Verwaltung für Arbeit und Vertretern des Zweimächte-RKontrollamts wurde über die ge- plante Erhöhung der Sozialversſcherungsrenten, Wie sie das Sozlalversicherungs-Anpassungsgesetz vorsieht, verhandelt. Das Memorandum der VA über die finanziellen Auswirkungen fand eine günstige Aufnahme, so daß die baldige Genehmi- gung des Gesetzes durch die Militärreglerungen erwartet wird. Gewerkschaftliche Arbeitsgemeinschaft. Die 5 Werkschaft der Eisenbahner Deutschlands und dfe Gewerkschaft Oeffentliche Dienste, Fransport und Verkehr haben eine vereinbarung über die Ab- Srenzung ihrer Organisationszuständigkeit getrof- ten. Darnach ist die GdEp für das Gebiet der Reichseisenbahn und für dieſenigen Bahnen zu- ständig, für die die Lohn- und Gehaltsregelung der Reichsbahn gelten. Die Gewerkschaft Oeffent- che Dienste, Transport und Verkehr hingegen er- faßt alle anderen Klein-, Neben- und Privatbah- nen. Im Interesse der Mitglieder beider Organi- sationen soll sofort eine Arbeitsgemeinschaft her- gestellt werden. MORGEN Freitag, 6. Mai 1949 Nr Bunte Sommertleider ff 24.75 37,50 d 7 49.— Fommerliche Kostüme 59,.— 75,.— 58. —— Damen- Zlusen 7.90 14,75 19,50 Damen- Röcke 1675 25,50 35,.— Mädchen- und Kinderkleider in reicher Auswahl 5 3 ä Verölffe 5 vs un f Geschäfis- Empfehlungen a i Zum Jdufterfag i renn T pIAsT- Theater CAplfol-Theatel v Busch- u. 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