Fottentlicht unter Lizenz Nummer WB 110 49 /. tantwortliene nerausgeber: . E. Fritz v. Seniiling 1 aktion, Druck, Verlag: Mannheim te Am Marktplatz — elon: 43 131. 44 152. 44 153 heated nxkonten: sSüuwestbank Mannneim ER ſigemeine Bankgesellschaft Mannheim 1 Ken tscheckkonten: 11 srune Nr. 300 16 Berlin Nr. 961 935 0 U esnaten a. Nh. Nr. 287 43 6 Frei eint: Täglich außer sonntags LI ir unverlangte Manuskripte über kom mt der Verlag keinerlei Gewähr 2 — Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen, Karl- Theodor- Stra Telefon 643 Weinheim, Hauptstraße 63, Telefon 2343 Heidelberg, Plöck 3 Telefon 4980 Ludwigshafen a. Rh., Rheinstraſſe 32 Telefon 2788 Bezugspreis: Monatlich DM 2.80 zuzügl. DM 40 Trägerlohn. Postbezugspreis: Monatl. DM 3.11 zuzügl. DM. 54 Zustell- gebühr. Kreuzbandbezug: Monatl. 3.85 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 6 Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch aut die Rückerstattung des Bezugspreises 1 Jahrgang Nr. 84/ Einzelpreis 0,15 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Donnerstag, 12. Mai 1949 .— a ber Kampf um Schanghai Plane Schanghai. DENA-REUTERHN Nach hef- 1 moren Nachtangriffen der Kommunisten ha- „ n die nationalchinesischen Verteidiger än hais, wie am Mittwoch von der ghaier Garnison bekanntgegeben gchoent erde an einem Schlüsselpunkt des äußeren teidigungsringes, 65 Kilometer südwest- uffn der Stadt, die Verbindung mit den üb- lend: gen Regierungstruppen verloren und sind operemit endgültig eingeschlossen. Panzer und gepanzerte Fahrzeuge rollten 1 Mittwoch in einer Bereitschaftsparade Ich die Straßen Schanghais. Tausende von chen Truppen sind inzwischen zur Ver- kung der Garnison eingetroffen. Die Bevölkerung wurde in einem Auf- K aufgefordert, Leben und Eigentum ar die Verteidigung der Stadt opfern.„Den Kommunisten wird ein dlicher Schlag versetzt werden, wenn sie anghai angreifen, das durch Eliteeinhei- der nationalchinesischen Armee, Flotte Luftwaffe verteidigt wird“, heißt es in Aufruf. ber nationalchinesische General Fu- 01 hat, wie AFP aus zuverlässiger helle meldet, in Peking Selbstmord be- gen. Er soll eine Eingliederung seiner in die kommunistischen Streitkräfte emallgahgelehnt haben. General Futsoji leitete am za-Schll Januar die Verhandlungen mit den Kom- ektion mnisten über die kampflose Uebergabe 5 a — Kirche billigt Verstaatlichungen Bom.(UP) Papst Pius XII. hat am ver- ſngenen Samstag vor einer Gruppe von D katholischen und nichtkatholischen Un- nehmern aus Europa und Amerika grund- liche Ausführungen über die christliche lallehre gemacht. 80 sagte der Papst u. a. den Unter- mern aus 14 Staaten im Laufe einer udienz von über einer Stunde, die Ar- kiterschaft müsse bei der Weiterentwick⸗ ng der Wirtschaft in höherem Maß als cher zur Mitverantwortung hinzugezogen erden. Die Annahme sei falsch, daß Ar- leber und Arbeitnehmer nicht zusam- arbeiten können Zwischen Ar- tern und Unternehmern be- „ eht eine Gemeinsamkeit der schinerkteress e 0. 5 Sher. Sie 31 n an einem gemeinsamen Werk. Ist es 4 erbi er nicht gerechtfertigt, den Arbeitern f hne größere Verantwortung an der Leistung 1 R Entwicklung der Volkswirtschaft zuzu- 8 ben?“ kragte Papst Pius XII. die Ar- E R G kitgeber. 3, Tel. M Der Heilige Vater fuhr fort: Es be leht kein Zweifel, daß eine lerstaatlich ung— in gewissen kreehten Grenzen— von der lürche gebilligt wird. Man kann At gerechter Begründung dem Staat be- kmmte Besitzrechte zubilligen, ohne daß b Allgemeinwohl gefährdet wird. Aber es bre eine Verkehrung der Weltordnung, kenn diese Verstaatlichung zum leitenden kundsatz der Organisation der Volkswirt- halt gemacht würde. Die Aufgabe erötkentlichen Gewalt besteht Virklichkeit darin, die Rech- der Einzelmenschen zu schüt- en, nicht darin, sie zu absor- eren. Die Wirtschaft ist— wie jeder dere Arbeitszweig der Menschheit— von tur keine Einrichtung des Staates, sie ist Gegenteil! das lebendige Produkt der en Initiative der Einzelmenschen und von ihnen auf freiwilliger Grundlage khüldeten Gruppe“. — a Der französische Ministerrat billigte . gen Atlantikpakt, die französisch-italle- sue Zollunion und das Statut des Europa- des und ersuchte den Präsidenten der Repu- Fuden Unterzeichnung der Ratifikations- FSbaßburg. Der Generalrat des De — 5 partement 2 bnd hat für die Errichtung des Sitzes file Krehs-Rates in Straßburg einen vorläu- 50 W redit von 10 Millionen Francs bewilligt. „ Wenungton Der führende Republikaner im deheed Ir Varsdchus des amerikanischen Senats, Ar- 12 r Vandenberg, sprach sich für eine Normali- ortionlefrung der diplomatischen Beziehungen der ger. einigten Staaten mit Spanien aus, während ühlanhpibenminister Acheson erklärte, die USA ver- urzfriöthſenen, Spanjen wieder in die Völkerfamilie 1 zurückzuführen; sie würden sich ch bei der UN-Abstimmung über die b voller diplomatischer Be- hungen zu Spanien der Stimme enthalten. * 2, 1, 8 non. Rußenminister Bevin gab bekannt, 5„Eroßbritannien, Indien, Pakistan und 19 Non übereingekommen sind, durch gemein- del ab nshmen der Regierung von Burma ler Wiederherstellung von Ruhe und Ord- 7 behilflich zu sein, ee. Bei den britischen Kreis wahlen 55 b Re den bisher vorliegenden Ergebnissen 5 echtsruck zu verzeichnen. Miennok. Slam heißt von nun an wieder land,, wie in einer königlichen Proklama- 6 n am Mittwoch bekanntgegeben wurde. 45 9 85 wurde der Belagerungszustand auf- benen, Der Staatspräsident von Südwürt⸗ 5 5 rg-Hohenzollern, Dr. Gebhard Müller, ist m kranzösischen Außenminister Robert uman zu einem Besuch nach Paris einge- den worclen. Gerterd. Sir John Sheehy, der stellvertre nude Finanzberater des britischen Militär- N e b alfwerneurs für Deutschland, ist am Mittwoch 5 seinem Haus in der Nähe von Herford inbrechern erschossen worden. vreis wel DENAT/UPYEig.-Ber. enwWäse Asche und Arbeiter- Gründen Schlagbäume öffnen sich- Straßzensperren fallen Freude und Hoffnung im„entblockierten“ Berlin/ Erster Zug hat Zonengrenze passiert Berlin. Auch in den letzten Stunden vor der Aufhebung der Blockade war die Westber⸗ liner Bevölkerung keineswegs von einer be- sonderen Hochstimmung ergriffen. Die Mark- grafenpolizei hatte gestern vormittag damit begonnen, sämtliche Straßensperren an den Grenzen vom Sowjetsektor zu den Berliner Westsektoren wegzuräumen. Eine große Anzahl Hilfsarbeiter war herangezogen worden. Auf Veranlassung sowjetischer Stellen waren die an den Grenzübergangsstellen zwischen der britischen und der sowieti- schen Besatzungszone Deutschlands errich- teten Straßensperren beseitigt worden. Oberbürgermeister Reuter wird heute eine Magistratserklärung abgeben. Für den Parlamentarischen Rat wird Dr. A de- nauer, der mit einer Delegation in Berlin eingetroffen ist, das Wort ergreifen. So- wohl in Ost- als auch in Westberlin werden heute Massendemonstrationen stattfinden. Der von der SED beherrschte„Demokra- tische Block“ des sowjetischen Sektors hat Für 15 Uhr auf dem August-Bebel-Platz, eine Demonstration angesagt. Zwei Stun- den später wird in der Stadthalle von Schöneberg, im amerikanischen Sektor, eine Massen versammlung der Westberliner Be- völkerung stattfinden. Die Unabhängige Gewerkschaftsorgani- sation(UGO) hat alle Arbeitnehmer in den Westsektoren aufgerufen, am Nachmittag die Arbeit niederzulegen. Die Geschäfte werden schließen und die Jugend einen schulfreien Tag feiern. Die Gefahr, daß ein Streik der Westberliner Eisenbahner einen Schatten auf den 12. Mai werfen könnte, ist gebannt. Die UGO erblickt in der Zu- sage der ostzonalen Eisenbahndirektion an den Westberliner Magistrat, die für den Umtausch für Lohn- und Gehaltszahlungen nötigen Westmarkbeträge zur Verfügung zu stellen, die Erfüllung ihrer wichtigsten Forderung und sieht davon ab, ihre weite- ren Ansprüche auf Koalitionsfreiheit und Auf Wiedereinstellung der aus politischen entlassenen Eisenbahner ira Ven unserer Berliner Redaktion Augenblick der Aufhebung der Blockade zu erzwingen. Mit verständlicher Freude sehen die Westberliner den angekündigten Erleich- terungen entgegen: Versorgung mit frischen Nahrungsmitteln, Ausstattung mit Ver- brauchsgütern, Belieferung mit Kohlen, Ende der Strom- und Gassperren, Erweite- rung des Stadtverkehrs, Reisemöglichkeit nach Westdeutschland auf der Eisenbahn, Empfang von Paketsendungen und anderen Annehmlichkeiten, ganz abgesehen von der erhofften allgemeinen Besserung der wirt- schaftlichen Situation, vor allem auf gem Arbeitsmarkt. ü Am Schlagbaum Aus Helmstedt, das um 02.13 Uhr ein alliierter Militärzug passiert hat, meldet unser G. B.-Sonderkorrespondent: Die kleine Braunschweiger Kreisstadt, einst Jahrhundert glanzvoller Sammel- punkt der geistigen Kräfte Europas, steht zum ersten Male, seit König Jerome seiner Bedeutung als Universitätsstadt ein Ende Originalzeiennung Wolt Strobe! machte, wieder im Blickfeld der Weltöffent- lichkeit. Seit den frühen Morgenstunden des Mittwochs drängt sich die Bevölkerung am Bahnhof, um skeptisch und nicht ohne ironische Bemerkungen die Vorbereitun- gen zu verfolgen, die dem erneuten Start Einspruch der Ministerpräsidenten in Bonn? Wahl des Bundessitzes wird nicht als endgültige Entscheidung angesehen Von unserer Frankfurter Redaktion Frankfurt. Die Zusammenkunft der Mi- litärgouverneure Clay, Robertson und Koenig heute in Frankfurt entspricht, Wie aus alliierten Kreisen verlautet, vor allem dem Wunsch General Clays, daß die Gouverneure so bald als möglich zum Grundgesetz Stellung nehmen sollten. Auf französischer Seite ist ein gewisses Zögern in dieser Hinsicht bemerkbar gewesen. Nach- dem zunächst der Dienstag für diese Be- sprechung französischerseits für zu krüh erklärt worden war, wurde die Ansicht ver- treten, daß vor den Militärgouverneuren die Regierungen ihre Entscheidung über das Grundgesetz fällen müßten. Demgegenüber steht in den Kreisen der bizonalen Besat- zungsmächte auf dem Standpunkt, daß das Grundgesetz zuerst von den Militärgouver- neuren behandelt werden solle. Von seiten der Ministerkonferenz soll Einspruch gegen den Bonner Exekutivaus- schuß unter Berufung darauf erhoben wer- den, daß von den Militärgouverneuren das Gremium der. Ministerpräsidenten als die legale oberste Instanz bis zur Bildung des Bundes anerkannt worden ist. Ebenso hat der Vorsitzende der Minister- präsidentenkonferenz, der hessische Minister- präsident Stock, erklärt, bei der Kon- ferenz den Antrag auf Einspruch gegen die Wahl Bonns zum vor- läufigen Bundessitz zu stellen. Schon früher war dem Parlamentarischen Rat von den Minister präsidenten die Kom- petenz bestritten worden, den Bundessiz zu bestimmen. Da die Mehrheit der Minister- präsidenten bisher für eine Wahl Frank- kurts war, scheint diese Streitfrage nun- mehr aktuell geworden zu sein Auch der Präsident des Parlamentarischen Rates, Dr. Köhler, hat zu diesem Thema erklärt: „Ich halte die Entscheidung über die Wahl Bonns als Bundeshauptstadt politisch, sach- lich und organisatorisch für eine Fehl- entscheidung. Ich sehe sie nicht als die letzte und endgültige an.“ In dieser Hinsicht wird auch erklärt, falls der Bundestag in Bonn zusamentreten sollte, werde die SPD sofort die Frage des Bundes- sitzes von neuem aufwerfen. Die Entschei- dung werde dann von den Mehrheitsver- hältnissen des Bundestages abhängen. So soll auch die nächste Sitzung des SPD- Parteivorstandes am 1. Juni demonstrativ nach Frankfurt einberufen werden. Frankreich billigt Grundgesetz mit Vorbehalten Paris. DENA- REUTER) Die franzö- sische Regierung hat beschlossen, das Grundgesetz für Westdeutschland— unter Vorbehalten bei einigen Einzelheiten— zu billigen. Diese Entscheidung wurde nach Abschluß des unter Vorsitz von Staatsprä- sident Auriol tagenden Ministerrates in einer amtlichen Verlautbarung bekanntge- geben, in der jedoch nicht erwähnt wurde, in welchen Punkten sich die Regierung ihre Stellungnahme vorbehalten hat. Deutsch- amerikanischer Austausch Frankfurt. Dr.-Rp.-Eig.-Ber.) Auf einer Pressekonferenz gab der Leiter der Fresse- abteilung des bizonalen Verwaltungsrates, Ministerialdirekxtor Knappstein, nach seiner Rückkehr aus den Vereinigten Staa- ten bekannt, daß in diesem Jahr im Rahmen des von der amerikanischen Militärregierung veranstalteten kulturellen Austauschpro- gramms über 600 Reisen von Deutschen nach den USA vorgesehen sind. Irn näch- sten Jahr soll diese Zahl auf 1000 erhöht werden. Knappstein, der selbst im Zuge dieser Aktion mehrere Wochen in den USA war, betonte, vor allem sei zu be- grüßen, daß es sich bier um einen Aus- tausch auf Gegenseitigkeit handele und nicht um eine einseitige Maßnahme. Die Deutschen könnten in den USA eine ganze Menge lernen, aber nicht nur die Deutschen hätten zu lernen. des Verkehrs zwischen Berlin und West- deutschland den feierlichen Rahmen geben. deutschland den feierlichen Rahmen geben Sollen. Herrlichster Sonnenschein liegt über den Wäldern bei Marienborn, die Autobahn ist vereinsamt. Nur beiderseits der„Seufzer- brücke“, die die Klagen der zurückgewie- senen Interzonenreisenden vernimmt, herrscht Trubel. Vom russischen Schlag- baum leuchten frisch gestrichene rote Sterne herüber. Maler arbeiten bis in die Abend- stunden hüben und drüben. Sowjetfahne und Union Jack hängen schlaff im Winde. Ruhig ist es auf russischer Seite. Vereinzelt passieren deutsche Pkw. oder Fußgänger die Kontrolle. Ein russischer Oberst taucht auf, prüft kurz seine Posten und verschwin- det. Keine Menschen, keine Trauben von Journalisten, wie auf„unserer Seite“. Ab- solute Stille herrscht am russischen Kon- trollpunkt, dessen farbenprächtige Bauten eher dem Eingang zu einem Messegelände gleichen als einer militärischen Institution. Musik und Trubel. Ueber 400 in- und ausländische Pressevertreter und einheimi- sche Zaungäste kennzeichnen die Atmo- sphäre. Helmstedt erlebt einen glücklichen Tag. Einfuhr der Ostzonen- Publikationen erlaubt Berlin. OENA) Die amerikanische Mili- tärregierung hat die Aufhebung des Ver- botes der Einfuhr sowjetisch- autorisierter Veröffentlichungen in die US-Zone angeord- net. Die Anordnung ist heute nacht in Kraft getreten. ulm Geiste der Blockadeaufhébung“ Berlin. DENA) Dei Präsident des „Volksrates“ der Ostzone, Otto Nus ch ke, (CDU) erklärte auf einer Pressekonferenz, der„Volksrat“ werde im Namen aller Deutschen sprechen, kalls seine Bemühungen, eine Aussprache mit dem Westen und damit um gesamtdeutsche Besprechungen scheitern sollten. Es sei dann allerdings zu bedauern, wenn dabei einige namhafte Parteien nicht Wrtreten wären. Die Beratungen des be- vorstehenden„Volkskongresses“ sollen nach Angaben Nuschkes in„dem neuen Geiste geführt werden“, der zur Aufhebung der Blockade geführt habe. Der Volkskongreß werde nichts unterlassen, um die Einheit Deutschlands in diesem Geiste zu erringen oder, wenn notwendig, zu erzwingen. Nuschke bestätigte die ersten Anzeichen eines Abweichens des„Volksrates“ von sei- ner bisherigen Forderung nach der buch- stäblichen Einhaltung des Potsdamer Ab- kommens“ gefunden werden. Der stellvertretende Vorsitzende der SED, Walter Ulbricht, kündigte auf der Pressekonferenz an, daß gesamtdeutsche Gespräche bereits mit den„demokratischen Friedenskräften“ zwischen Ost- und West- deutschland im Gange seien. Insbesondere bestehe eine Verbindung mit dem„Nau- heimer Kreis“. Zur wirtschaftlichen Situa- tion nach der Aufhebung der Blockade sagte Ulbricht, daß alle Möglichkeiten für die Wiederaufnahme der wirtschaftlichen Be- ziehungen im innerdeutschen Verkehr gege- ben seien. Es sei jetzt notwendig, direkte Besprechungen zwischen den Wirtschaft- lichen Interessengruppen in West- und Ost- deutschland einzuleiten. Verögert Südbaden die Nalifizierung? Artikel 52 und 92 der Landesverfassung behindern die Zustimmung Von unserem Freiburger Ft- Korrespondenten Freiburg. Südbadische Kreise, um den durch seine Verzögerungspolitik in den Süd- weststaat-Verhandlungen bekannt gewor- denen Oberlandesgerichtspräsidenten Dr. Zürcher, vertreten neuerdings die Auf- fassung, das Grundgesetz könne in Süd- baden nur durch eine Volksabstimmung ra- tifziert werden. Diese Feststellung wird dahingehend erläutert, daß dem Beschluß des Parlamentarischen Rates, das Grund- gesetz nur den Länderparlamenten zur An- nahme vorzulegen, die Artikel 52 und 92 der südbadischen Landesverfassung entgegen- stünden, denen zufolge die Zustimmung zu einer Bundesverfassung der deutschen Län- der ein verfassungsänderndes Gesetz erfor- derlich mache, das wiederum nur durch eine Zweidrittelmehrheit im Landtag und eine Volksabstimmung zustandekommen könne. Diese Verfassungsbestimmungen würden allerdings gegenstandslos, wenn entweder das Grundgesetz von wenigstens acht Län- dern angenommen und dadurch der Beschluß des Parlamentarischen Rates, das Grund- gesetz von den Landtagen verabschieden zu lassen, auf unverbindlichem Gesetzvorschlag zum Landesrecht brechenden Bundesrecht werde, oder wenn Südbaden durch einen Befehl des französischen Generalgouver- neurs von den Bestimmungen seiner Ver- fassung befreit werde. Diese Möglichkeit wird aber für nicht sehr wahrscheinlich ge- halten. Maßgebende südbadische Politiker zeigen sich von dieser Darstellung überrascht. So meinte Staatspräsident Wohle b, man müsse sie zunächst genau überprüfen. Der Landesvorsitzende der CDU in Südbaden, Anton Dichtel, äußerte, die Verfassung dürfe unter keinen Umständen gebrochen werden. Wenn sich keine andere Möglich- keit ergebe, wolle man die Volksabstim- mung über die Verfassungsänderung z u- S A mmen mit den Wahlen z um Bundestag vornehmen. Beratungen über Grundgesetz im Landtag Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Wie vom Staats- ministerium mitgeteilt wird, hat sich der Gesundheitszustand des seit einigen Wochen an einer langwierigen Grippe erkrankten Ministerpräsidenten gebessert. Vermutlich wird Dr. Reinhold Maier am Montag seine Amtsgeschäfte wieder aufnehmen und an den Beratungen des Landtages über die Zu- stimmung oder Ablehnung des Grund- gesetzes am Mittwoch teilnehmen. fleute wird der Ministerrat seine Beratungen über die Gesetzentwürfe zur Schulreform und zum Beamtengesetz fortsetzen. Weiter wird sich das Kabinett mit der Frage eines Abschiedsgeschenkes an General Clay beschäftigen. Ueber die Art dieses Geschenks war bis Redaktionsschluß noch nichts zu erfahren, da sich das Staats- ministerium in Schweigen hüllt. n gehen an US- Außenministerium über Berlin.(UP) General Clay hat J. An- thony Panuch zum Vorsitzenden eines Sonderausschusses ernannt, der Einzelheiten zur Uebertragung der Funktionen der ame- rikanischen Militärregierung von der Armee auf das Außenministerium ausarbeiten soll. Panuch sollte bereits im letzten Jahre den Vorsitz eines Ausschusses mit ähnlichen Auf- gaben übernehmen. Er war bisher als Son- derberater General Clays tätig. Keine Berufungsmöglichkeit in Kriegsverbrecherprozessen Washington.(UP) Der Oberste Appella- tionsgerichtshof der Vereinigten Staaten hat heute festgestellt, daß kein ziviler Gerichts- hof der USA Urteile abändern kann, die von Militärgerichten in der amerikanischen Besatzungszone Deutschlands gefällt wor“ den sind. Dieser Beschluß wurde mit drei zu null Stimmen gefaßt. Anlaß dazu gab die Beru- fung, die der deutsche industrielle Friedrich F lie k eingelegt hat, der zur Zeit eine von einem amerikanischen Militärgerichtshof verhängte Strafe abbüßt. Wirtschaftliche Beweggründe? London.(KW.-Eig.-Ber.) In London glaubt man immer mehr Anhaltspunkte dafür zu haben, daß die hauptsächliche Triebkraft der Sowjets für die Wiederauf- nahme der Verhandlungen mit dem Westen Wirtschaftlicher Natur ist. Der ploetzlich aufgetauchte sowjetische Wunsch, wieder mit London in Gespräche über ein Handels abkommen einzutreten, die seit Monaten völlig ruhten, sei ein weiterer Beweis dafür. Auch auf dem tschecho- slowakischen und polnischen Drang, die Handelsbeziehungen zum Westen zu intensivieren, wird in diesem Zusammen- hang hingewiesen. Es gibt sogar Stimmen, die äußern, es handele sich bei den Russen ganz allgemein um eine„Jagd nach Dollar“, wie er der„Sunday Dispatch“ nannte. Und man will wissen daß verschiedene Länder des Ostblocks sich um eine Dollaranleihe oder gar um die Teinahme am Marshall Plan bemühen wollen. Oesterreich wird ungeduldig Wien.(Up) Das österreichische Parla- ment richtete am Mittwoch einen eindring- lichen Appell an die vier Großmächte, die Besetzung aufzuheben und den Staatsver- trag abzuschließen. Die Sozialisten und die Volkspartei, die 95 Prozent aller Stimmen des Parlaments repräsentieren, forderten in einer Inter- pellation an den Bundeskanzler Leopold Figl, daß Maßnahmen getroffen werden, um eine Behandlung des Staatsvertrags für Oesterreich auf der bevorstehenden Außen ministerkonferenz in Pa- 1 is zu erreichen. Figl erklärte vor dem Par- lament, Außenminister Dr. Karl Gruber habe alle notwendigen Schritte getan, um dieses zu erzielen. Er sei bereits nach Paris abgereist. Italiens Kabinett bedauert Rom. DENA-REUTER Im Anschluß an die Dienstagsitzung des italienischen Kabinetts wurde folgendes Kommunique veröffentlicht: Im Hinblick auf die vorge- schlagene Lösung der Kolonialfrage, die auf die Londoner Besprechungen zwischen Graf Sforza und Mister Bevin zurück- zuführen ist, nimmt das Kabinett unter Be- rücksichtigung der Tatsache, daß diese Frage noch von den Vereinten Nationen diskutiert wird, von den Konzessionen be- züglich der Treuhänderschaft Italiens in Tripolitanien und in Italienisch-Somaliland Kenntnis und bedauert, daß Italien das gleiche Recht nicht auch für Eritrea zuge- standen wurde“. Der Unterausschuß der UN genehmigte am Mittwoch das britisch-italienische Ueber- einkommen über die Teilung von Eri- trea zwischen Abessinien und dem anglo- ägyptischen Sudan. Der Plan über die Zu- kunft der italienischen Kolonien ist damit vom Unterausschuß in seiner Gesamtheit gebilligt worden, da die Vorschläge über Somaliland, Fessan, die Cyrenaika und Tri- politanien bereits am Dienstag angenommen wurden. Kein Gouverneur für Triest Lake Success.(UP) Der Sicherheitsrat, der nach einer Unterbrechung von über einem Monat am Dienstag wieder zusam- mentrat, lehnte den sowjetischen Antrag über die Wahl des schweizerischen Oberst Hermann Flueekinger zum Gou-⸗ verneur von Triest ab. Bei der Abstimmung stimmten nur die Sowjetunion und die Ukraine für den An- trag, während alle übrigen neun Mitglie- der des Rats sich der Stimme enthielten, da- mit war der Antrag abgelehnt. Der sowjetische Delegierte Jakob Ma- ik erklärte daraufhin, die USA, Frank- reich und Großbritannien verhinderten ab- sichtlich die Wahl und verletzten den Frie- densvertrag. Sie beabsichtigten Triest zu einem dauernden Stützpunkt auszubauen, indem sie vorgeben, das Gebiet Italien zu- rückgeben zu wollen. ee e eee e ee . r * VVA bee 2 n — . eee, eee Lr ! 3 MORGEN Donnerstag, 12. Mai 1949/ Donnerstag, 12. Mai 1949 Eile mit Weile Es kommt gewiß nicht häufig vor, daß eine parlamentarische Körperschaft sich vor die Wahl gestellt sieht, welche der Städte des Landes zur Hauptstadt erkoren werden Soll. Zwar hat es zu allen Zeiten Regierun- gen gegeben, die vor dem Ansturm von Gegnern die Hauptstadt zeitweilig an einen ruhigeren Ort verlegten. Andere Staaten wieder haben gerade in der neueren Ge- schichte versucht, ihre Hauptstadt dem Ein- fluß lokalgebundener Interessen zu ent- ziehen, und haben deshalb, wie in Nord- amerika, Australien und den Plänen nach Brasilien, den Regierungssitz als eine Art neutralen Landesteil konstituiert. Der Mehr- heit des Parlamentarischen Rates aber, die sehr knapp Bonn zum Bundessitz wählte, stand alles offen was an Ueberlegungen und Empfindungen ins Gespräch geführt werden konnte. Es kann durchaus bezweifelt werden, ob Bonn auch nur in die engere Wahl einer Bundeshauptstadt gezogen worden wäre, wenn die pädagogische Akademie am Ufer des Rheins und schräg gegenüber dem Sie- bengebirge nicht ein so zweckmäßiges und zugleich ruhiges Domizil für die Arbeit des Parlamentarischen Rates am Grundgesetz geboten hätte. Denn trotz seiner Zerstö- rung ist Bonn nach wie vor eine reizende und gewissermaßen unbefangene Stadt. Un- befangen in vielerlei Hinsicht, einmal in ihrem eigenen, weder besonders üppigen, noch besonders eifrigen, aber auch nicht be- sonders weltfernen Dasein. Unbefangen auch durch eine Art rheinisch gelöster Selbst- sicherheit, die sich gar nicht dazu verpflich- tet fühlt, etwa wie Heidelberg auf seine romantische Schönheit, besonders auf die eigenen Reize hinzuweisen. Unbefangen schließlich auch darin, daß nicht jeder, der seiner eigenen Geschäfte halber, in einer der emsigeren Städte, wie Frankfurt oder Stuttgart, die Verbindung zum Bundespar- lament suchen würde, ohne ernsten Grund nach Bonn fahren mag. Endlich aber un- befangen, weil wohl kein Mensch in Deutsch- land mit der Bundeshauptstadt Bonn den Gedanken an unheimliche Traditionen oder einen heimlichen Ehrgeiz, Berlin den Rang Abzulaufen, knüpfen dürfte. Niemand kann heute voraussagen, ob und wie lange die neue westdeutsche Bundes- hauptstadt am Rhein die Wiege der parla- mentarischen Auferstehung beherbergen wird. Allen denen aber, deren Geschäftig- keit sich an technischen Mängeln stößt, sei zu bedenken gegeben, daß die vollendet organisjerte Hast uns bisher weit mehr ins Unslück gestürzt hat als eine beschaulichere Langsamkeit es befürchten lassen kann, s Verſassungshüter Im gemischten Chor, der die Verabschie- dung des Grundgesetzes begrüßt hat, ist auch die Staatsstimme Südbadens erklun- gen. Die geschulten Hörer der Verlaut- barungen aus Freiburg wissen, daß das Be- merkenswerte aller Melodien ihre Unter- töne sind. Und auch diese Erklärung aus dem Kreis der Offlziellen an der Dreisam macht keine Ausnahme von dieser südba- dischen Regel. Sie sagt weder Ja noch Nein zum Bund. Sie sagt vielmehr, daß die Wähler des Landes Ja oder Nein zu sagen hätten, daß aber das Ja mit Zwei- Arittelmehrheit gesprochen werden müsse gemäß der südbadischen Verfassung. Diese Zweidrittelmehrheit hat im Munde Frei- burgs schon ihre Rolle beim Thema Süd- Weststaat gespielt, wo die Melodie vom Staatsvertrag erklang, der laut Verfassung für solche Ländervereinigung in Deutsch- jand notwendig sei. Auch das Ja zum Bund scheint in der südbadischen Staatskanzlei die Bedeutung eines Staatsvertrags Süd- badens mit Deutschland zu besitzen, und anscheinend faßt man in diesen Kreisen die Volksabstimmung als einen Staatsakt, als eine Abstimmung über den Beitritt des Staates Südbaden zum Bund auf. Sollte— so muß der logische Schluß lauten— keine Zweidrittelmehrheit im Land zwischen Murg und Bodensee aus irgendwelchen Gründen erreicht werden, 80 müßte man zu seinem tiefsten Bedauern er- klären. aus Treue zur südbadischen Ver- fassung nicht in der Lage zu sein, dem Bund beizutreten, denn die klare Be- stimmung, daß die Annahme des Grundge- setzes in Zweidritteln der Länder allge- meine Gültigkeit bedeute, würde sich dann an der südbadischen Verfassungsregel bre- chen oder sie müßte diese brechen, was nach dieser Meinung der südbadischen Staatsrechtler ein undemokratischer Ge- Waltakt werden müßte. So erhebt Südbaden in der Pose des Verfassungshüters warnend seinen Zeigefinger und macht in dieser scheinbar unangreifbaren Form seinen Vorbehalt gegen den Bund geltend. Aber gilt nicht dagegen der Vorbehalt, daß Verfassungen deutscher Länder doch wohl nicht als Barri- kaden gegen einen deutschen Bund be- schlossen worden sind? Das Ja der in Süd- hoden wohnenden Deutschen zum Bund entspricht nieht— auch staatsrechtlich nicht— dem Ja etwa Südafrikas zum Commonwealth und der Unterton dieser 80 besorgten Mahnung aus Freiburg ist der Ton des Staatenbundes, der Staatssouveränität. Man hat in Südbaden schon ein kleines Beispiel eines Souveränitätsgefühls gege- ben. Die Notopfermarke Berlin ist der süd- badischen Post unbekannt. Dies ist keine Zoneneigenheit. Die beiden anderen Län- der der französischen Zone kennen die blaue Marke auf ihren Briefen. Südbaden hat sie nicht eingeführt. Vielleicht hätte es dazu nach seiner Ansicht eines Staatsver- trags mit Westberlin bedurft. Dr. Alfred Rapp Der Verständigung muß Verständnis vorausgehen Eine Antwort an den geschäftsführenden Präsidenten der badischen Landesverwaltung, Gustav Zimmermann Von unserem Pariser Korrespondenten Alfred Lang Wir veröffentlichten in unserer Ausgabe vom 3. Mai an dieser Stelle unter der Ueber- schrift„Der Weg zur Aussöhnung muß ge- kunden werden“ einen Aufsatz des geschäfts- führenden Präsidenten der badischen Lan- des verwaltung, Gustav Zimmermann, zum Problem der deutsch- französischen Verstän- digung. Dieser Artikel, der auf Anforderung von Prof. Wohldran- Arckay(Amsterdam) für drei der größten holländischen Zei- tungen geschrieben worden ist, hat unseren Pariser Korrespondenten zu einer Entgeg- nung angeregt, die wir nachstehend wieder- geben. Die Redaktion.) Gustav Zimmermann sucht die Er- klärung für die ablehnende Haltung der französischen Staatsmänner gegenüber Deutschland in der Stimmung der großen Parteien, insbesondere einer nationalbol- schewistischen Gruppe, in der Nationalver- sammlung. Es gibt— und das wird von vie- len Gegnern des moskowitischen Kommu- nismus bedauert— in Frankreich keine na- tionalbolschewistische Gruppe, sondern nur eine kominformistische KP. Selbst wenn eine solche Gruppe bestände, wäre Zimmer- manns Erklärung nicht ausreichend. Die deutschfeindliche Haltung, die sich seit zwei Jahren vielmehr in ein waches Mißtrauen gegenüber Deutschland verwandelt hat, ist kein Monopol der Kommunisten. Die Vorbedingung jeder Verständigung ist das Verständnis für den anderen. Die Haltung des offiziellen Frankreichs als Aus- fluß bolschewistischer Gesinnung zu erklä- ren, fördert nicht das Verständnis deutscher Leser für Frankreich und wirkt insofern schädlich, als diesen Lesern ein Vorurteil vermittelt wird. Sie erhalten den Eindruck, als ob national bolschewistische Elemente in Frankreich tonangebend seien. Da es sich um zu neunzig Prozent antikommunistische Leser handelt, wird solchermaßen ihre Antipathie gegen ein politisches Glaubens- bekenntnis auch auf das Land ausgebreitet. Insofern ist diese Argumentierung der Ver- ständigung und dem Verständnis flicht nur hinderlich, sondern eher geeignet, unfreund- liche Gedanken zu wecken. Die drei großen Parteien des französi- schen Parlaments, die Kommunisten, die Sozialisten und die katholischen Volksrepu- blikaner, die rund zwei Drittel der Abge- ordneten stellen, sind die parlamentarischen Vertreter jener Volksteile, die aktiv am Wi- derstand gegen die deutsche Besatzung teil- nahmen und passiv am stärksten unter der Verfolgung und Bedrückung litten. Ein sehr. erheblicher Teil der Parlamentarier dieser Parteien besteht aus ehemaligen Aktivisten im Befreiungskampf. Daß in diesen Volks- parteien, und zwar unter der Anhänger- schaft wie unter den führenden Männern, das Ressentiment gegen Deutschland heute noch stark ist, kann nicht wundernehmen. Es ist überflüssig, im Rahmen eines Arti- kels aufzuzählen, welche materiellen, mora- lischen und geistigen Verheerungen die Be- satzung in Frankreich angerichtet hat. Es soll auch nicht davon gesprochen werden, daß innerhalb von 70 Jahren dreimal Frank- reich auf eigenem Boden gegen Deutschland kämpfen müßte. Vielleicht wäre man in Deutschland auch wenig zur Freundschaft geneigt, wenn im ersten Weltkriege die Front vier Jahre lang in Bayern und im Rheinland gewesen wäre. Das heutige fran 2ö6sische Parlament ist im wesentlichen trotz inzwischen abgehaltenen Neuwahlen ein Parlament der Befreiung. Der Befreiung von deutscher Bedrückung. Das muß man sich sagen, wenn man die Haltung dieses Parlaments und der aus ihm hervorgegan- genen Minister Kritisiert. Was die Haltung der Minister anbetrifft, so ist Gustav Zimmermann ein Irrtum un- terlaufen, bei dem ihm zugute gehalten werden muß, daß er von Deutschland aus die Dinge nicht überblicken kann. Nicht der gewiß sehr kluge und einsichtige Robert Schuman hat den Umschwung in der französischen Deutschlandpolitik herbei- geführt. Bereits lange vorher hatte Georges Bidault der Außenpolitik die Richtung gewiesen. Außenpolitische Richtlinien sind vom Auslend her nicht erkenntlich, sie auhßern sich nicht immer in Reden und Presseerklärungen. Bidault bereitete bereits seit Jahren die französisch-deutsche Aus- söhnung vor. Die Darlegungen Zimmermanns über die Fehler der französischen Besatzungs- politik sind durchaus richtig. Er hätte aber hinzufügen können, daß diese Feh- ler und Irrtümer seit langem den Gegen- stand erbitterter Polemiken in der Pa- riser Presse bilden, die sich fast ein- mütig dagegen erhoben und die Abstel⸗ lung gefordert hat. Der unbekannte Es ist wahr, daß das Verhalten der Be- satzungsbehörden viele Deutsche schwer enttäuscht, vielen guten Willen entkräftet und viele Brunnen verschüttet hat. Erst die Ernennung des Botschafters Frangois- Poncet hat hier Remedur geschaffen. Wenn man gegenüber den Besatzungsbehör- den berechtigte Kritik übt, so soll man an- dererseits auch den Gründen nachgehen, die für die begangenen Fehler verantwort- lich sind. Im Gegensatz zu den angelsäch- sischen Besatzungsheeren war die franzö- sische Armee die Truppe eines Landes, das direkt unter der deutschen Besatzung gelit- ten hatte und nun, was menschlich ver- ständlich ist, Gleiches mit Gleichem heim zahlen konnte und wollte. Dazu kam frag- los ein gewisser Minderwertigkeitskomplex der ausgeplünderten und ausgehungerten Franzosen, die von ihren Verbündeten als arme Verwandte behandelt wurden. Da die Militärregierung naturgemäß fast aus- schließlich aus Militärs bestand und Mili- tärs in keinem Land der Welt als geistige Elite und der einfache Soldat oder Gendarm auch nicht als die sittlich höchststehenden Vertreter ihres Volkes betrachtet werden können, geschah viel Bedauernswertes. Seit die Zivilisten die Oberhand bekommen haben, ist vieles besser geworden. Es ist psychologisch verständlich, daß die Vertre- ter eines Volkes, das 1940 von den Deutschen schwer geschlagen, dann fast fünf Jahre lang ihrer Willkür und den Grausamkeiten einer verwilderten Parteipolizei ausgesetzt war, und schließlich in die Reihe der Sieger trat, sich nur schwer von persönlichen Rachegefühlen befreien konnten, zumal sie auf Urlaubsreisen immer wieder die bösen Folgeerscheinungen des Krieges im eigenen Lande feststellen konnten. Und doch gab es schon während dieser ersten schlimmen Epoche nicht wenige Franzosen, die ohne Voreingenommenheit und mit unendlicher Behutsamkeit ans Werk der Verständigung gingen. Es darf auch nicht außer acht gelas- sen werden, daß während der gleichen Epoche auch Amerikaner und Engländer keine Samthandschuhe trugen. Heute wird der Gedanke der Aussöh- nung in Frankreich von einem mächtigen Strom vorwärtsgetragen. Die öffentlichen Veranstaltungen, Vorträge, Bücher, Bro- schüren mehren sich. Ein Gieseking, den man aus den Vereinigten Staaten hinauswarf, konnte in Paris wie viele an- dere deutsche Künstler große Erfolge ernten. Deutsche Handelsvertreter werden überall freundlich empfangen, deutsche Ware mit Vorliebe gekauft. Die deutsche Literatur Diskussionsobjekt Plochinger Hafen Verkehrs ministerium über die badische Presse ungehalten Von unserer Stuttgarter Redaktion In einer Denkschrift über das Verkehrs- wesen im südwestdeutschen Raum nimmt das Verkehrsministerium Württemberg-Ba- den Stellung zu veschiedenen„Angriffen“ der badischen Presse gegen die Weiterfüh- rung des Neckar-Kanals. Während die Rhein-Main-Donau-Aktien- Gesellschaft in München, deren Aufgabe der Bau einer Wasserstraße vom Main zur Donau sei, seit 1921 von jeder bayerischen Regierung Unterstützt worden wäre und sich auch seit 1945 der Förderung des bayerischen Staates erfreuen dürfe, sehe sich die Neckar-Aktien- Gesellschaft seit Beginn dieses Jahres erneu- ten Angriffen der badischen Presse ausge- setzt. Diese dürften, so heißt es in der Denkschrift, auf die lokalen Interessen von Karlsruhe und Mannheim zurückzuführen sein. Es werde behauptet, daß der Anschluß des württembergischen Industriezentrums im Gebiet von Stuttgart an die Rhein-Wasser- straße und damit an den Weltverkehr der Rheinmündungshäfen ebenso gut wie durch die Fortführung der Neckarkanalisierung durch den Bau einer viergleisigen Eisenbahn von Stuttgart nach Karlsruhe erfolgen könne und daß der Bau einer solchen Bahn weniger kostspielig sei, als die Fertigstellung der Neckarkanalisierung bis Plochingen. Es sei in Zeitungsartikeln sogar angedeutet worden, Württemberg möge sich durch einen Verzicht auf den Neckar-Kanal die Karlsruher Zustimmung zum Südweststaat erwirken. Nach Ahsicht des Verkehrsministeriums könne es nicht der Sinn des Südweststaates sein, daß die Entwicklungsmöglichkeiten der württembergischen Wirtschaft den Lokal- interessen eines badischen Hafens geopfert würden. Die Gründe, die die rohstofferne, auf Ausfuhr angewiesene württembergische Wirtschaft nach dem ersten Weltkrieg nötigte, auf unmittelbaren Anschluß an das große Wasserstraßennetz zu drängen, wür- den heute in verstärktem Maße gelten. Während Württemberg früher einen großen Teil seiner Kohlen aus dem Saargebiet be- zogen habe, sei es jetzt weitgehend auf Ruhrkohle angewiesen. Die wichtigsten Dampfkraftwerke Württembergs rechneten damit, in nächster Zeit ihre Kohlen auf der unmittelbar an ihren Werken vorbeiführen- den Neckar- Wasserstraße hereinbringen zu können. Bei einem dieser Dampfkraftwerke habe die Bahn vor kurzem erklärt, sie sei außerstande, die bei einer Erweiterung des Werkes benötigten Kohlenmengen auf der Schiene zu befördern. Die Vollendung der Neckar- Kanalisierung bis Plochingen komme daher auch der Steigerung der Strom- erzeugung durch Dampfkraft zu gute. Auch für die Getreideeinfuhren aus den Nordsee- häfen würde sich der Neckarkanal beson- ders eignen. Die große volkswirtschaftliche Bedeu- tung der Neckar- Wasserstraße sei bereits durch die Entwicklung des Schiffsverkehrs auf dem ersten Bauabschnitt Mannheim Heilbronn erwiesen. Auf keiner deutschen Wasserstraße habe sich so bald nach der Eröffnung ein derartiger Verkehr entwickelt Bundespräsident „Wen schlagen Sie vor?“ Eine soeben abgeschlossene Untersuchung des„Instituts für Demoskopie“ in Allens- bach(Bodensee) stellt fest, daß fast zwei Drittel(64 Prozent) der westdeutschen Be- völkerung keine Persönlichkeit zu nennen wissen, die das Amt des ersten Bundes- präsidenten bekleiden soll. Dr. Adenauer erhielt neun Prozent der Stimmen, Dr. Schumacher acht Prozent. Für Mi- nisterpräsident Arnold Nordrhein- West- falen) entschieden sich vier Prozent, für Professor Carlo Schmid drei Prozent. Dann folgten Professor Erhard von der VfW und der bayrische Ministerpräsident Dr. Ehard mit je zwei Prozent. Der Ber- liner Oberbürgermeister Professor Reu- ter, der frühere Reichsbankpräsident Dr. Schacht und der ehemalige Reichs- kanzler Dr. Brüning gewannen je ein Prozent. Der Rest verteilt sich auf meist vereinzelte Namensnennungen. Bei der Auswertung des umfangreichen Materials wurde versucht, die Ursachen die- ser Teilnahmslosigkeit zu erklären. Die Gründe dafür scheinen mehr in der gerin- gen Kenntnis der„neuen Mön ner“ zu liegen, als in der Ansicht, keiner der westdeutschen Politiker besitze ausreichendes Format. Die Befragten er- klärten häufig, ungenügend informiert zu sein und sich deshalb kein Urteil bilden zu können. Angesichts der ausführlichen Be- handlung, die der deutschen Innenpolitik in den letzten Monaten im Zusammenhang mit den Debatten des Parlamentarischen Rates in der Presse zuteil wurde, wirkt es jedoch erstaunlich, daß die Resultate dieser Unter- suchung sich kaum von einer ähnlichen Umfrage im Oktober 1948 unterscheiden. Damals stellte das Institut die Frage:„Wen halten Sie zur Zeit für den fähigsten deut- schen Politiker?“ Hierauf antworteten 65 Prozent, sie wüßten niemand anzugeben. Allerdings lag vor einem halben Jahr Dr. Schumacher vor Dr. Adenauer an der Spitze, und es wurden weder Carlo Schmid noch Professor Reuter genannt. Die Folgerung, daß die von weltpoliti- schem Begleitkonzert umrahmten Verhand- lungen in Bonn das politische Interesse der Masse nicht zu steigern vermochten, drängt sich auf. Offen bleibt die Frage, ob unter vergleichbaren Verhältnissen in einem an- deren Land eine stärkere Teilnahme der Oeffentlichkeit erzielt worden wäre. Es muß aber auch dem Bedenken nachgegeben wer- den, ob die starke Betonung parteipoliti- scher Gesichtspunkte die Neigung, sich um Politik zu kümmern, nicht herabmindert; denn dieser Einwand schlägt bei allen politischen Untersuchungen in Westdeulsch- land immer stärker durch. und auf keiner deutschen Wasserstraße be- stehe ein solch günstiges Verhältnis zwi- schen Berg- und Talverkehr wie am kanali- sierten Neckar. In den Jahren 1939/40 habe der Gesamtverkehr auf dem Neckar die zwei Millionen-Grenze überschritten und habe sich jetzt schon wieder auf fast 1,5 Millio- nen Tonnen erhöht. Von besonderer Bedeu- tung sei die Gewinnung elektrischen Stro- mes in den neuen Kraftwerken am Neckar- Kanal, die jährlich über 60 Millionen kWh erzeugen könnten. Das Verkehrs ministerium kommt zu dem Ergebnis, daß bei einer gerechten Abwä⸗ gung der Verkehrsbedürfnisse der einzelnen Teile des Südweststaates es Württemberg nicht zugemutet werden könne, auf die Vollendung des Neckarkanals bis Plochingen zu verzichten, zumal der weitaus größere Kostenbetrag der Strecke Mannheim Plo- chingen unter erheblicher Beteiligung des Landes Württemberg bereits aufgebracht worden sei. Gleichzeitig weist das Mini- sterium darauf hin, daß mit der Vollendung dieses Abschnitts ein wichtiges Stück der großen europäischen Wasserstraße Rhein Neckar Donau hergestellt sein würde, da von Plochingen die Donau bei Ulm mit einem Kanal von nur 60 km Länge erreicht werden könnte. WIRE RAB EEA Neue Berlin-„Sorgen“ wegen Blockadeaufhebung Die beschleunigte Auffüllung der Berliner Kohlereserven sei, wie Magistratsdirektor E. Wolf von der Verbindungsstelle des Magist- rats von Berlin bei der Verwaltung für Wirt- schaft erklärt, die vordringlichste Aufgabe nach der Blockadeaufhebung. Berlin habe wegen der beschränkten Möglichkeiten der Luftbrücke zirka 700 000 bis 800 000 Tonnen Kohle während der neun Blockademonate zu Wenig erhalten Diesem Umstand sei in erster Linie der an sich erfreuliche Aufschwung der westdeutschen Eisen- und Stahlindustrie zu verdanken. Intensiv beschäftige weiter das Berliner Finanzierungsproblem, erklärte Wolf. Dle den Schwerpunkt der Wirtschaft darstellende Bau- tätigkeit, die seit einem Jahr praktisch brach gelegen habe, sollte durch öffentliche Kredite ermöglicht werden, am besten durch den bi- zonalen Haushalt, nachdem sich der Wirt- schaftsrat ohnehin bereit erklärt habe, das Berliner Haushaltsdefizit zu tragen. Die Ar- Die deutsche Hlektroindustrie müsse wegen ihrer Schlüsselstellung bis zum Auslaufen des Marshallplanes das einein halbfache ihrer Kapazität von 1936 errei- chen, erklärte der Leiter der Abteilung Eelektroindustrie in der VfW, Dr. Paul Krebs, auf einer Tagung des Verbandes der bayerischen Elektroindustrie E. V. in Nürnberg. Um mit der inzwischen sehr leistungsfähig gewordenen ausländischen Konkurrenz Schritt halten zu können, müsse die deutsche Elektroindustrie ihre Fertigung— b ders bei Ma rtikeln für den Konsum— 80 rationell wie mög- lich gestalten. Dr. Krebs betonte, die deut- sche Industrie müsse damit rechnen, daß im Rahmen des Marshallplanes und der künftigen Handelspolitik ausländische Er- zeugnisse auch dann auf den deutschen Markt kommen werden, wenn die eigene Industrie den deutschen Bedarf zu decken vermag.(dena) beitslosenfürsorge könnte am besten im Wege produktiver Erwerbslosenfürsorge im Rahmen der Bautätigkeit entlastet werden. Für die mittelfristige Finanzierung der Versorgungs- güter Berlins sollten die Bank deutscher Län- der und die Landeszentralbank Berlin einge- schaltet werden. Die seit Kriegsende in Ber- lin durchgeführten Demontagen müßten plan- mäßig ersetzt werden. Für diese Investitions- Kredite sollten sich die Wiederaufbaubank bereit finden. ut. Rechtssicherheit Voraussetzung von Auslandsinvestitionen Der amerikanische Rechtsanwalt Georg T. Davis erklärte einem Dena- Vertreter, daß in Kürze vor amerikanischen und britischen Gerichten die Eigentumsrechte deutscher Ver- mögen im Werte von vielen Millionen Dollar geklärt würden. Davis, der mit zwei weiteren amerikanischen Anwälten zur Zeit die Interessen des Flick- und des Kruppkonzerns wahrnimmt, deren Eigentümer von amerikanischen Militärgerich- ten zu Freiheitsstrafen und im Falle Krupp zum Entzug des Vermögens verurteilt wurden, hatte dieser Tage eine Unterredung mit Ge- neral Clay und erklärte, daß nunmehr eine eigentumsrechtliche Klärung erforderlich sei. Sie müsse erfolgen um die Rehabilitierung der deutschen Schwerindustrie zu ermöglichen, und um eine Grundlage für die Investierung amerikanischen Privatkapitals in Deutschland zu schaffen.(dena) Nr. findet eine starke Beachtung, deutsche werden aufgeführt, deutsche Re ebenso höflich und freundlich behande alle anderen, deutsche Arbeiter zu zh senden hereingeholt, die nach drei Franzosen werden können. Je meh: I ständnis auf beiden Seiten bewiesen Kas desto näher rückt die Verständigung. Pa: ge 5— das 1 2 5 Bil. 1 15 Bfisio an dis Horausgd f geb 8 Fragen an den Justizminister An Der„Stamm“ der württembergisch-bad nic Gerichtsreferendare hat das„Kriegsbel““„he gegraben, und zwar nicht mit, sondern? dit ihren obersten„Häuptling“. Das kam 89 ges Herr Justizminister hat seinen Epigoneg We Hungerkur verordnet, indem er sich 0 risch weigert. ihnen für ihre, während de 5 lichen Dienstzeit in richterlichen, sta eln waltschaftlichen Stellungen geleistete, pu, del tive Facharbeit einen angemessenen Zir haltszuschuß zu gewähren. Aber nicht Wa aus Bosheit. Der jetzt im gesegneten Alte We über 70 Jahren stehende Justizminister Da ministerlichen Meinung, daß durch diese jeg nahmen der Nachwuchs der höheren u 1 schen Laufbahnen gesteuert werden da Das heißt also, daß das brotlose Hungel die von vielen hundert Gerichtsreferendaren üb tere unverbesserliche„Lüstlinge“ vom bat ten der höheren Laufbahn abschrecken rec Bei dieser„kapitalistischen Auslese ka. mithin der Geldbeutel in Württemberg. Be entscheiden, wer die dreißigmonatige Ref Be darzeit durchhält Dies wird allerding wenigsten der durchschmittlich 30 Jahre 15 Referendaren möglich sein, da es ihnen es 1.0 zu einem ausreichenden Nebenverdienst“ De gelt. Viele von ihnen sind außerdem noc Je heiratet. viele haben Kinder. Ein fel W kriegsversehrt, ein anderer Flüchtlinge. 828 Was nützt dem Arbeiterstudenten eln Or versitätsstipendium, wenn man ihm späte 5 Tore zu den höheren Laufbahnen doch“ 1. g das Erfordernis eines dicken Geldbeutel“ 80 schlägt. Denn nur der kapitalkräftige 5 reicher Eltern vermag den langen unbe tre ten Vorbereitungsdienst durchzuhalten. 1 Der Staat entblößt sich hierdurch 5 seiner besten Kräfte, die sich auch nod! wa eventuell überstandenem Vorbereitung ha später von der undankbaren Staatskrip DI wenden werden. Al Hat der Herr Justizminister nicht au v0 Verfassung geschworen, deren Artikel 43% F temberg-Baden als einen„Sozialen Volks 20 bezeichnet oder deren Artikel 22 jedem tet „gerechten Lohn“ garantieren will? Es kommt aber noch besser: te Es mag vielleicht menschlich und daher“ Un ständlich sein. wenn man über das vierste W. Sümmchen seines Ministergehalts die gerh Bedürfnisse eines Gerichtsreferendars 8 sieht, weniger aber jedoch, wenn man nend vernimmt, daß der Justizminister- J der Bereitwilliskkeit des Finanzminister zur Bereitstellung der erforderlichen Mitte eine Anforderung von Unterhaltszuscht lch für seine Referendare ablehnt. Ni Dies stellt also den einzigartigen Fall“ 15. daß der oberste Dienstvorgesetzte sich vor da offene Tor des Herrn Finanzministers 801 um seinen eigenen Epigonen den Zutritt verwehren. m Vereinigung der nordbadie da Gericktsreferendare fa! m 80 in re Wird die Arbeitslosigkeit sinken? Die 15 der Arbeitslosen Ende April mit 1 1, l dürkte insbesondere die Verwaltung für A me unangenehm überrascht haben, hat sie dod ec ren Schätzungen, anläßlich der VUebetz Für des Memorandum über die finanziellen an wirkungen des Sozialversſcherungsanpassu Arr. gesetzes bei saisonmäßiger und konjunktu Pi Entlastung des Arbeitsmarktes mit einer 58 beitslosenzahl von höchstens 1 010 000 get kr net. bei nur saisonmäßiger Entlassung M 1040 00 Wenn diese Entwicklung auch 8 Schätzung sein kann und will, so kommt bes dennoch um die Feststellung nicht herum Ja die jetzt bekannt gewordene Aprilziffer Arbeitslosen doch größer ist als die bizůom Fe Verwaltungen voraussagten. Nach den E teren Schätzungen der Verwaltung für 505 Soll die Zahl der Arbeitslosen im Mai aufg 1 destens 949 000 herabsinken. Weiter wird 5 diesen Schätzungen die Millionenzahl“ A wieder im Dezember erreicht werden uni! na Jahresdurchschnitt 956 000 betragen. ES U Sc abzuwarten, ob die unterschätzte April Ja ein einmaliger Irrtum bleiben wird. 1 tre l Strabbuß Mi Die Firma Jacob Hirsch und Söhne Gn er Mannheim, die, wie im„Morgen“ vom 30, fl 1949 gemeldet wurde, sich wieder in 01 heim niederläßt. nachdem ihre Inhaber rend der Hitlerzeit im Auslande weilten wie uns von der Mannheimer Produ börse mitgeteilt wird— nicht an der Weill, Hermanos in Buones Aires bete sondern hat seinerzeit diese weltbekannte treideabladefirma mitbegründet. ist unsere Meldung vom 30. April, die bes daß Jacob Hirsch und Söhne mabgebliche“ teiligung an Weill. Hermanos gewann, bestätigt, jedoch auch ergänzt. 5 Zigarren- Industrie bis 1950 eingedeckt diesjährigen Einkäufe an Zigarrentabal i USA und Südamerika belaufen sich auf 8 gesamt 8.1 Millionen Dollar und werden Mitte 1949 in Deutschland eintreffen. Von“. rund 5 800 Tonnen südamerikanischer I im Gesamtwert von 2,5 Millionen Dollar“ die Domingo-Provenſenzen mit 1000 Ton, und die Brasiltabake mit etwa 1 330 J, St in Bremen eingetroffen und zum Teil bee an an die Zigarrenindustrie verteilt worden. un tere 2 100 Tonnen Brasiltabake werden 5 W. nächsten Woche in Bremen erwartet, Wält sich die Carmen- und Havenna-Tabake bel unterwegs befinden, bezw. unmittelbar v0, 80 Verschiffung stehen. Die von deutschen u kachleuten in USA getätigten Einkäufe 0 Deck- und Urblatt-Tabaken im Wert von 22 sprünglich 3,6 Millionen Dollar sind u, Milllonen Dollar erhöht worden. A ersten Verschiffungen der USA-Tabake Se noch im Laufe des Mai und mit dem Ein 7 der gesamten Einfuhren bis Ende Juni di 5 Jahres zu rechnen. Damit dürfte die Ves 1 gung der westdeutschen Zigarrenindustre sti Anfang nächsten Jahres sichergestellt 0 11 0 Brückenmangel behoben. Insgesamt 1 ter Brücken einschließlich 11 Rheinbrücken g ge Ende Mai 1945 in Nordrhein- Westfalen,, se stört. Es würden bis 1. Januar 1949 30 de helfsbrücken, 145 Bailev- Brücken und ns Dauerbrücken(inkl. zwel Rheinbrücken) u fir aufgebaut. 96 Dauerbrücken sind noch in“ l.. 191 Uebergänge fehlen noch. Insgesamt den bisher im Brückenbau 39 510 t Stahl! n baut. f 7 Neue Werbemöglichkeiten im Auelan. 5 sofort besteht die Möglichkeit, in maßgebe, be ausländischen Zeitungen der am deutsche tie port interesslerten Länder Anzeigenve 20 gegen D-Mark- Berechnung durchzutüben die Handelskammer in Hamburg mitteilt, g ister B-bad Ssbeil“ idern g am 80 igoneg zich and de , Stag te, pu nen nicht n Alte ister i diese ren ju den Jungen idaren vom 3. Ken uslese berg ge Reiz erding Jahre men an dienst; n noch in Tel inge. en ein n späte, doch d beutel äktige n unbe⸗ lten, rch vie 1 noch! tungs Krippe cht aul cel 43. Volksst dem st 1 1 daher) vierstel lie geri dars en Mitte szuschüh n Fall q zich vor! sters g Zutritt rd badi eee 0 — 2 Die i ut 1 10 für A sie dod, Ueberz ellen. anpassu junkture t einer 000 get assung auch gommt g herum Hzikker e bizon den Für Ar ai auf U Wird die be zebliche wann, 1 edeckt. entabah ch auf! werden n. Von“ her Tab Dollar 500 To 330 Toa 19 sein, llt 7 samt J ken W. ttalen 49 330 und cen) Wi, ühren, teil, Nr. 84 Donnerstag, 12. Mai 1949 MORGEN Seite 3 Sind Sie Sparer oder Stifter? Die Werbung für die Wohnungsbauspar- kasse hat eingesetzt. Sie wurde unter die Parole: Mannheim baut Wohnun- gen Jeder hilft mit!“ gestellt. Ja, das müßte erreicht werden, daß jeder mit- hilft und keiner so tut, als ob ihn das alles nichts angehe. So ganz ohne Befehl, ohne irgendwie geartete Nötigung, als freiwillig gebrachtes Opfer, müßten die Gelder fließen, aus einer Gesinnung, die der großen Angelegenheit voll entspricht. Soviel wird nicht einmal verlangt. Keiner braucht Geld „herzugeben“, jeder soll nur etwas als Kre- dit zur Verfügung stellen. Und auch das geschieht zu den schonendsten Bedingungen: Wer Geld zur Verfügung stellt, und sei es nur 1.— DM in der Woche, schafft sich eine wertvolle Rücklage für späteren Son- derer werb, er bekommt einen besseren Zinssatz dafür, als die Sparkasse sonst ge- währt; er spart Steuern, die Sparbeträge werden als steuerbegünstigt anerkannt. Das Geld wird als erste Hypothek ange- legt, die Stadt Mannheim leistet Garantie dafür. Der Bestand der Einlagen ist durch die Bauten gewährleistet. Der Sparer hat, über die Sparkasse für sozialen Wohnungs- bau als Treuhänderin, ein Miteigentums- recht. Der Sparer schließt mit der Spar- kasse einen Sparvertrag ab, in dem er den Betrag festlegt, den er einmalig, oder die Beträge, die er laufend sparen will. Aber man kann sich den Sparbetrag auch von den Lohn- oder Gehaltsbezügen abziehen lassen. Der Vorgang ist auf die Dauer von drei Jahren berechnet. Nach drei Jahren er- wartet den Sparer ein um Zins und Zin- geszins vermehrter Betrag. Somit ist das Opfer doch verhältnismäßig leichter ge- macht. Schwäbische Kunde Die Masse der Kleinbeträge wird eine be- trächtliche Summe ergeben, mit deren Hilfe im Wohnungsbau ein tüchtiger Schritt vor- wärts getan werden kann. In Stuttgart hat ein unbekannter Spender fünf Millionen DM zum Bau von Wohnungen gestiftet. Also fast so viel wie Mannheim aus dem vom Landtag bewilligten 75-Millionen- Fonds erhalten hat. Es sollen damit 2783 Zwei- bis Vier-Zimmerwohnungen errich- tet werden. Der von dem Stifter beauf- tragte Architekt hat die Pläne für zwei- und vierstöckige Wohnblocks mit je 24 Wohnungen entworfen. Das ist ein Wor“. Merkur gibt ein Gastspiel Wenn auch das nette Histörchen sicher- ch nicht wahr ist, daß der große Astronom Nikolaus Kopernikus(er lebte von 1473 bis 1543) es noch auf seinem Sterbebett be- dauerte, niemals in seinem Leben den sonnennächsten aller Planeten, den Merkur, mit eigenen Augen gesehen zu haben das eine können wir der Geschichte jeden- falls entnehmen: daß es nicht so leicht sein muß, den eine sehr enge Bahn um die Sonne beschreibenden und sich daher stets in den Strahlenfittichen der Weitenleuchte Verhörgen Tältendefl Kleinen Planeten Merkur(Kugeldurchmesser: 5000 km) am irdischen Himmel aufzuspüren. Doch un- möglich ist dies auf keinen Fall. Es gibt in jedem Jahr einige Wochen, wo man ihn für ein halbes Stündchen kurz vor Tages- anbruch oder abends nach Sonnenuntergang am Dämmerungshimmel zu sehen bekommt. Diese Zeit ist jetzt gekommen. Der„nur“ 58 Millionen Kilometer von der Sonne ent- kernte und diese in 88 Tagen umkreisenden Merkur erreicht in den nächsten Tagen die besten Sichtbarkeitsbedingungen des ganzen Jahres. Am 10. Mai trat, wie der astronomische Fachausdruck lautet, die größte östliche „Elongation“ Merkurs ein, das heißt, der sonnennahe Planet erlangt an diesem Tage den weitesten scheinbaren Abstand von der Abendsonne. Er geht erst zwei Stunden nach ihr unter, so daß es weiter keine Schvrierigkeiten bereiten dürfte, erfolgreich Jagd auf ihn zu machen. Bis 12. Mai be- trägt seine Sichtbarkeitsdauer etwa 50 Minuten. Sie nimmt bei dem flinken Plane- en— man sieht, er trägt seinen Namen Als vflinker“ Götterbote mit Recht— aber rasch wieder ab. Gegen Monatsende ist die Dauer 0 (nencbtgEs 7 8 JW 97 D4⁰ 9 AAOE 4 5 ö SHDpοννν eee, 4 2 8 5 NN e 6* 8„A5 dE 8 0e „ Antares Sternkhimmel im Mai über dem Sudhorizont um die Monatsmitte 23 Uhr, am Monatsende um 22 Uhr. Der„Löwe“ steigt abwärts zum Westhorizont. Aus dem Südosten leraucht der „Skorpion“ herauf. seiner Sichtbarkeit schon auf wenige Minu- ten zurückgegangen. Er geht zuletzt um 22.30 Uhr unter. Wir werden übrigens vom 20. Mai ab auch wieder Merkurs liebenswürdige Schwester, die strahlenreiche Venus, als „Abendstern“ zu sehen bekommen, wenn auch vorerst nur für ein knappes Viertel- Stündchen jeden Abend. Von den anderen Großplaneten kann im Mai der sich im Sternbild„Löwe“ aufhal- tende Saturn zu Monatsanfang bis 4 Uhr, Segen Monatsende nur noch bis 2 Uhr ge- sehen werden. Jupiter dagegen, der Stern des antiken Göttervaters, geht in der Maien- nacht— im Sternbild des Steinbocks be- kindlich— anfangs um 2.43 Uhr, am Monatsende bereits 40 Minuten nach Mitter- nacht bei uns auf. Die Sonne selbst, deren hohe Stellung am Firmament uns berefts wieder eine Tageslänge von mehr als 16 Stunden garan- tiert, tritt am 21. Mai in das Tierkreis- zeichen„Zwillinge“. Walter P. Schmalbach Mindestens ein derart edler Spender wäre jeder Stadt zu wünschen, um die quälend dringliche Sache des Wohnungsbaus in Schwung zu bringen. Die Fugger haben in Augsburg die„Fuggerei“ errichtet. Viel- leicht kann im Zuge der jetzt beginnenden Werbung mancher Betrieb dazu veranlaßt werden, etwas Aehnliches zu machen. Oder er könnte sich mit entsprechenden Beträgen an der Wohnungsbausparkasse beteiligen. Für eine pflegliche Behandlung der Beleg- schaft wäre das zu empfehlen. Was sonst noch? Aber auch wenn jeder spart, ist noch nicht alles getan, was für das große Ziel getan werden kann. Das Ziel ist doch eigentlich, die Stadt Mannheim aufzubauen. Wer in „Mannheim in Vergangenheit und Gegen- wart“ von Friedrich Walter blättert, wird finden, daß bei früheren Anlässen zuerst die Hauptverkehrsstraßen aufgebaut wur- den. Die Grundstücke wurden geschenkt, aber es mußte innerhalb eines Jahres mit dem Bauen begonnen werden. Auch die Bauwerkshöhe— zwei Stockwerke— war vorgeschrieben. Auf den ersten Anhieb klappte es natürlich nicht, aber das Ergeb- nis war doch jenes Mannheim, von dem Goethe in„Hermann und Dorothea“ spricht. Die Innenstadt wurde aufgebaut. Aber heute? Sind nicht die Grundstücks- preise die Ursache, daß die Innenstadt in einem ungemütlich anmutenden Maße leer Rund um die Streiflichter und Betrachtungen Von Dr. F. W. Koch bleibt? Vielleicht haben wir später einmal Gärten in der Innenstadt, Wohn- und Ge- schäftsviertel am Rande. Mannheim bliebe entkernt. Wäre das so geartete Gebilde noch Mannheim? Kleine Gebrauchsanweisung Ein mit H. W. L. unterzeichneter offener Brief hat die Herzens- und Geistesträgheit der Zeitgenossen beklagt, die wertvolle Theaterstücke und Filme vor leeren Stühlen spielen läßt! Eine mit J. W. unterzeichnete Antwort hat eine sozusagen wirtschaftswissenschaftliche und Soziolo- gische Rechtfertigung dieser Situation Zzu geben versucht. Wie das meistens bei der- artigen generalisierenden Darlegungen zu gehen pflegt, war wenig Rücksicht genom- men auf das Individual wirkliche des einzel- nen Kunstwerks. Das dem Stück aus man- gelnder Erlebnisfähigkeit nicht kongeniale Urteil über den„Hauptmann von Köpenick“ mag als Bestätigung gelten. Es hat schon Stücke gegeben, bei deren Aufführung das Publikum durchfiel. Heute steht auf die- ser Seite eine kommende Dinge andeu- tende Replik und ein Schrei aus der Tiefe, beides Antworten auf offene Briefe, die an dieser Stelle abgedruckt waren. Von ano- nymen Einsendungen konnte aus Prinzi- piengründen kein Gebrauch gemacht wer- den. Derartige Zuschriften fallen zwischen die Stühle, ob leer oder besetzt. leeren Stühle Oftene Briefe antworten offenen Briefen Unterlassungssünden rächen sich Den„EKlagegesang“ über die leeren Stühle finde ich eine richtige stimmungsvolle Be- trachtung der rauhen Wirklichkeit. Die Litanei„Darum sind die Stühle leer“ halte ich etwas für leeres Geschwätz, auch dann, wenn ich„mit Ruhe bequem geistig Platz nehme!“ Die Begriffe über Kunst und Theater scheinen Herrn J. W. wirklich durch- einander gerutscht zu sein. Denn nicht nur in Mannheim hat man Sorgen. Nur rückte man anderswo den Problemen tatkräftiger zu Leibe. Allerdings nicht mit einer solchen Weltuntergangsstimmung wie ein leerer Stuhl. Wenn nach Herrn J. W's„Höllen- gang“ nicht mehr von ihm übrig blieb. so entspricht dies noch lange nicht der allge- meinen Wirklichkeit. Die Betonung einer fragwürdigen Sachlichkeit gemiscat mit Ueberheblichkeit ist ein Beweis für die Richtigkeit falscher Theorien. Während wir tatsächlich hungerten, war das Theater voll trotz dem Mangel an„stoff- licher Landschaft“. Und heute ist es um- gekehrt. Das nur soziale Problem für die augenblicklichen Verhältnisse verantwortlich zul machen ist sehr billig. Es gab nach der Wöhrungsreform schon eine Art Fonjunk⸗ tur und das Theater war auch nicht voller. Außerdem geben viele kleine Männer“ jede Woche ganz hübsche Beträge für Toto und Sport und Aehnliches aus, trotz Krisener- scheinungen. Und bestimmte Stücke, es sind nicht gerade die Besten, ziehen auch heute noch Publikum ins Theater. Dann gibt es tatsächlich Leute, welche sich am Theater für die Zeit vor der Währungs- reform rächen, als es für einen gewöhnli- chen Sterblichen fast unmöglich war, eine Theaterkarte zu erstehen. Die Industrie konnte sich mit Horten sichern, was beim Theater leider nicht geht. Für die leeren Stühle im Theater kann man folgende Punkte anführen: 1. Es wurde unterlassen, vor der Wäh- rungsreform die organisatorische Vor- arbeit zu leisten, um nach der Um- stellung das zu erwartende Absinken der Besucherzahl aufzufangen.(Ge- schah in anderen Städten mit Erfolg: Braunschweig, Ulm usw.) 2. Für den finanziell Schwachen muß es eine verbilligte Möglichkeit zum The- aterbesuch geben. 3. Fs gibt ein Dichterkrise. 4. Leute, welche vom Theater nichts oder bur wenig verstehen, sollten die Finger weglassen. Weniger darüber reden, aber mehr dafi tm. Theater gsetet Reseisterumgsfäbfekeit voraus vnd Jnebe ur Nimst. Obne Herz ist dies nicht möglich. Goethe sagte in seinen Gesprächen Mit Remer:„Deutschtum ist Aufgeschlossenheſt, Allseitigkeit. Bildung und Liebe!“ Th. m. Aus der Tiefe Lieber Unbekannter! Ich las soeben Ihren Artikel„Warum bleiben die Stühle leer“? Ich las ihn gerade in einem Augenblick höchster Verzweiflung und Not. Ich kenne Sie nicht, ich weiß nicht, ist es Mann oder Frau, die da schreibt; aber eins in dem Artikel hat mich gepackt, hat mir ein Halt zugerufen. Ich war am Ende. Ja der Schrei nach dem Menschen, nach dem einen Menschen, den es, ich glaubte es kest, nicht gibt. Ich kenne den Hauptmann von Köpenick, ich kenne auch, aus guten alten Mannheimer Zeiten, Ernst Langheinz in dieser Rolle: aber heute erst verstehe ich den um Verständnis schier bettelnden Menschen. Ich müßte Ihnen viel erzählen, mein Mann wurde von Mannheim nach Berlin versetzt, ans Wirtschaftsministerium. Er ist schon drei Jahre lang Hilfsarbeiter, Tag- jöhner. Es ist aus, einfach aus, alles Schrei- ben, alles Bewerben, alle Versuche um- sonst, man antwortet gar nicht, man schickt noch nicht einmal die Papiere zurück. Man hat kein Verständnis für dies Elend, aber leben kann man nicht zu vieren mit wö- chentlich 30 Mark. Nun droht auch noch das Gespenst der Arbeitslosigkeit. Ich habe jahrelang keinen Film, kein Theater be- sucht, ich sehne mich danach. Ich weiß was man empfinden kann bei guter Musik, bei gutem Spiel. Aber es geht nicht, wenn das Geld nicht fürs nackte Leben reicht. Ich frage nun immer warum, warum darf der Mann nicht arbeiten, was haben wir getan, warum hat man uns nicht besser alle umgebracht? Ich weiß, so geht es Tau- senden, aber das ist kaum ein Trost. Ich habe gerade gestern gesagt: Es gibt keine Menschen mehr, nein es gibt nur noch wilde Tiere. Sie wollen ja gar nicht helfen, sie hören ja nicht einmal hin. Man hat uns kürzlich auf ein Gnadengesuch meines Man- nes um Erlassen der Sühneschuld geantwor- tet, daß man von diesem Verdienst gut ab- zahlen könne. Von wöchentlich 30 Mark. Da sind Lebensmittel, Milch, Fahrt in die Fabrik usw. Ich finde, das ist Hohn, erbärmlicher Hohn. Ja uns geht es auch wie dem Hauptmann, wir hören auch Hohn- gelächter statt Hilfe. Warum ich Ihnen dies alles schreibe, es ist ja sinnlos, zwecklos, ich werde ihn nicht Neues Werden in der Trümmerlandschaft Originalzeichnung: W. Schneider Im Vordergrund das Bretzenkheimsche Palais in 4 2, das Heim der Rheinischen Hy- pothekenban Mannheim. Durckbick auf die abgewandelten Bauformen der Jesuitenkirche. Ane absenden diesen Brief, er ist so sinnlos wie dieses ganze erbärmliche Leben, das nur noch ein vegetieren ist. Aber da kommt vrieder ein Kinderstimmehen und erzählt mir jauchzend von Blumen und Sonnen- schein. Warum leuchtet nirgends ein Licht, nur ein kleines Lichtchen, nur einmal wie- der Boden unter den Füßen haben, einmal wieder ruhig schlafen können. Und nun grüße ich Sie Ihre H. Schätzle. Ueberbeanspruchung und Fehlleistungen Muß der Arzt die Rolle des Erziehers übernehmen? Wenn man die Nervosität als Krank- heit bezeichnen wollte, so wäre diese ohne Zweifel heute die verbreitetste Krankheit. Es karm wohl nicht geleugnet werden, daß Nervosität eines Menschen einen Zustand seiner Gesamtpersönlichkeit charakterisiert, der vom Normalen, Gesunden abweicht und die Entwicklung zum Krankhaften anzeigt. Von einer„Krankheit“ aber wird man erst dann sprechen, wenn es als Folge einer all- gemeinen Nervenschwäche zu Fehllei- stungen einzelner Organe oder Organ- systeme kommt. Meist ist es Ueberbean- spruchung des gesamten Nervensystems oder einzelner Teile, die zu gestörter Funk- tiontätigkeit dieses so empfindlichen Teiles unseres Organismus führt. Davon werden einzelne Organe, manchmal ganze Körper- teile, in Mitleidenschaft gezogen. Unter den funktionellen Organstörungen eommt dem z mervösen Herzen“ besondere Bedeutung zu. Von einem nervösen Herzen kann man aber nur dann sprechen, wenn am Herzen selbst ein krankhafter Befund nicht erhoben werden kann, oder nur ein so geringer, daß dieser allein nicht für die Beschwerden des Patienten verantwortlich gemacht werden kann. Dadurch, daß das Herz mit den Zentren Hauptstellen) des selbständigen Nervensystems verbunden ist, ist es den Schwankungen des Gemütslebens teils stär- ker, teils schwächer unterworfen. Für die Entstehung eines„nervösen Herzens“, bzw. der nervösen Herzstörungen ist die Persön- lichkeit fast ausschließlich verantwortlich zu machen, d. h. die Stimmungslage des Menschen, die durch seelische und körper- liche Reize auf seine Persönlichkeit geschaf- fen wird. Der Krieg, die Existenzsorgen der darauf folgenden Zeit, persönliche und familiäre Schwierigkeiten, Schwierigkeiten im Beruf — viele sind heute gezwungen, einen Beruf auszuüben, der ihnen nicht, oder nur wenig zusagt— mangelhafte Ernährung, verbun- den mit mangelnden Erholungsmöglichkei- ten, stellen derartige Reize dar. Die auf persönlicher Empfindung beruhen- den Erscheinungen tragen als Hauptmerkmal die Angst und ein stark wechselndes Beklemmungsgefühl Plötzliche An- fälle mit dem Gefühl der Herzleere, des körperlichen Dahinschwindens führen wie- derum rücklaufend zu erheblichen Störun- gen der Seele und der Gesamtpersönlichkeit. Damit ist dann meist ein gefährlicher Kreis geschlossen, dem der Patient nicht entflie- hen kann. Die Störungen der Herz- und Kreislauffunktion, die bei Bestehenbleiben eine außerordentliche Belastung darstellen, werden schließlich zu einer wahren Organ- erkrankung führen. Darin liegt die Gefähr- lichkeit einer allgemeinen Nervenschwäche, die an sich nicht so bedrohlich ist. Eine direkte Behandlnug des„nervösen Herzens“ gibt es weniger, als vielmehr eine Erziehung der Gesamtpersönlichkeit. Als Erzieher wird der Arzt aufzutreten haben. Seine Behandlung wird weniger dem Her- zen selbst, als vielmehr der Seele des Patienten gelten. Durch eine Umstellung der Lebensweise ist wohl am ehesten eine normale Funktionstätigkeit des geschädigten Nervensystems berzustellen. Klimawechsel, Wechsel der Beschäftigung. schrittweise kör- perliche und seelische Abhärtung, Vermei- dung schädlicher Reizmittel wie Nikotin, Alkohol, übersteigerte Erotik, werden meist schneller zur Heilung führen als Arznei- mittel allein. Regelung der Ernährung und Verdauung ist wichtiger als die meisten ahnen. Bäderkuren sind von großem Nut- zen, vor allem lauwarme Hand- und Fuß- bäder abends vor dem Schlafengehen. Als leichte Beruhfgungsmittel sind Baldriantrop- ken und Baldriantee zu empfehlen. Die nervösen Herzstörungen sollen weder zu leicht noch zu ernst genommen werden, Weder Fehlleistungen der Persönlichkeit sollen damit entschuldigt werden, noch soll es dadurch zu wesentlichen Kinschränkungen der Spannkraft und des lebensmutes kom- men. Die Nerven fast aller Menschen sind heute leicht angeschlagen. Doch darf es zu keiner Beeinträchtfemmg der eigenen oder einer fremden Persönlichkeit kommen. Durch die Hveiene des lehs, durck Selbstdisziplin sollen der eigenen Per- sön lichkeit im täglichen Tun feste Bahnen gewiesen werden. S. Bei den deutschen Zivilarbeitern in Frankreich Von unserem Spezial- Korrespondenten C. W. Fennel Im siebten Stockwerk eines der mäch- tigen Bürogebäude an der Place Fontenoy die auf die niedrigen, langgestreckten, alters- grauen Bauten der Pariser Ecole militaire herabsehen, befindet sich die Abteilung des Französischen Arbeits ministeriums, der die Umwandlung von deutschen Kriegsgefan- genen in freie Arbeiter obliegt Der Fahr- stuhl bringt mich unmittelbar vor die Schwelle des Büros, in dem im Dezember 1946 dle Idee, die Tüchtigkeit und den Fleiß deutscher Bauern und Arbeiter in der fran- zösischen Landwirtschaft und in der Gruben- industrie einzusetzen, geboren wurde. „Monsieur Guérard vous attend!“ In einem schönen hellen Büro kommt mir der stellvertretende Direktor der Ab- teilung„Ausländische Arbeiter in Frank- reich“ mit jener Herzlichkeit entgegen, die ich in den langen Jahren unserer Bekannt- schaft an diesem immer gutgelaunten Sohn der Normandie beobachten konnte. Zwi- schen einem Dutzend Telephongesprächen entroct er seinem Besucher ein eindrucks- volles Bild der Entwicklung der„Transfor- mation“. Die historische Stunde, die für Hunderttausende von deutschen Kriegsge- kangenen die Befreiung aus der Welt des Stacheldrahtes bringen sollte, schlug am 11. März 1947. Damals wurde zwischen den Vereinigten Staaten und Frankreich ein Ab- kommen unterzeichnet, in dem sich die Pa- riser Regierung verpflichtete, neben der Repatriierung von monatlich 20 000 Kriegs- gefangenen gleichfalls weitere 25 000 Ge- kangene monatlich freizulassen, die sich freiwillig zum Arbeitseinsatz in Frankreich verpflichten würden. Am 15. August 1947 auf dem Höhepunkt der mittlerweise in Fluß gekommenen Ge- kangenenentlassungen aus den zahlreichen Lagern zwischen Vogesen und Pyrenäen zählte man in Frankreich 475 000 Kriegs- gefangene. Davon hatten 85 000(20 Prozent) sich zum Bleiben als freie Arbeiter ent- schlossen. 130 000(27 Prozent) lehnten ab. Sie drängte es nach Hause. 51 Prozent der Gefangenen zogen es vor, auf die Be- kragung keine Antwort zu geben. Im Rhythmus der umfangreichen Entlassungen aus den Lagern entschlossen sich jedoch viele bisher unschlüssig gebliebene eben- falls, Frankreich nicht zu verlassen. Die Leitung der Abteilung für ausländische Ar- beitskräfte stellte Anzüge, Mäntel, Schuhe zur Verfügung. Und jeder konnte für einen Monat auf Urlaub in die Heimat fahren, dessen Hin- und Rückreise ihm bezahlt wurden. Nur zehn Prozent der Beurlaub- ten blieben fort. 90 Prozent kehrten nach Ablauf des Monats zu ihren neuen Arbeits- plätzen in der Fabrik, in der Kohlengrube oder auf der Ferme an den grünen Ufern der Loire zurück. Die Skeptiker hatten Un- recht behalten. Der 42jährige Optimist aus Cherbourg blieb Sieger. Wo sind sie tätig? So schwoll die Zahl von 85 000 nochmals an, um die Ziffer 130 000 zu erreichen, doch glitt sie langsam wieder herab, bis auf den alten Stand von 80 000 bis 85 000. Nach einer im Januar 1949 vorgenommenen Zäh- lung ist das Gros der„Transformés“ in der Landwirtschaft geblieben. 45 000 Deutsche, die niemand mehr als„Bo- ches“ beschimpft, sondern die ihre franzö- sischen Kameraden„bons copains“(gute Kameraden) nennen, haben es vorgezogen. bei großen und mittleren Bauern Stellung zu nehmen 14 000 Deutsche, zumeist Söhne des Ruhrgebiets oder des von Polen und Tschechen annektierten schlesischen Reviers, wurden„mineurs“, Grubenarbeiter, die die gleichen Tarife und die übrigen Vergiinsti- gungen wie ihre französischen Kumpels er- halten. 8000 arbeiten in der Stahlindustrie, in Betrieben im Pariser Becken. Lothringen, Bordeaux oder Hochsavoven. Fin weiteres beträchtliches Kontingent, 7000 Mann, sind beim Wiederaufbau in den zerstörten Gebie- ten der normannischen und bretonischen Küste tätig. Das Germersheimer Nachschublager Wann hat eigentlich der letzte Kriegs- gefangene Frankreicn verlassen? Das War im Dezember 1948, sagt man mir. Heute gibt es nur noch Freiwillige auf franzosi- schem Boden. Zur Zeit sind es etwa 73 000, doch ihre Zahl schmilzt unter der Anzie- hungskraft des westdeutschen Wiederauf- baues langsam zusammen. Mit 50 000 deut- schen Arbeitern glaubt man jedoch in den Büros der„Direction de la main d'oeuvre Etrangèere“ auch in Zukunft rechnen zu kön- nen. Denn vielfach werden die Plätze der Abwandernden von jungen Deutschen, die frisch von„drüben“ kommen, wieder auf- gefüllt. Sie haben im Sammellager Ger- mersheim in der Pfalz, das der Mission des Office national de Immigration unter- Steht, einen Arbeitskontrakt für Frankreich unterschrieben. Zu den gleichen Bedingun- gen, wie der französische Arbeiter, und mit denselben sozialen Rechten, auch denen des Streikes. Sie können Frauen und Kinder nachkommen lassen, und sie haben das Hecht, sich in Frankreich zu verheiraten. So sind bisher durch das Germersheimer Ein- Sangstor 14 500 Deutsche und 11 700 Dps neu nach Frankreich geschleust worden. Um Lager Osthofen werden die deutschen Frauen und Kinder gesammelt, die ihren Männern nach Frankreich folgen) Ferner wurden bis März 1949 4 500 Fälle von Ehe- schließungen von deutschen Arbeitern mit Französinnen registriert. Und nun noch die Formalitäten Wie steht es damit?„Wir kennen bei uns keine Fragebogenkrankheit. Der Arbeitskontrakt wird zumeist mündlich für ein Jahr geschlossen. An Papieren wer⸗ den jedem Fremdarbeiter eine Aufenthalts- 50 und ein Arbeitspaß ausgestellt. Voila out!“ Ein zweiter Artikel folgt) eee, ae eure Se Were: 8„5 8 8 2 Seite 4 MANNHEIM 5* 8 N 5 5 e 3 N*— STADT UND LAND Donnerstag, 12. Mai 1949/ Nr. 84 Mannheim wird schöner! Ganz allmählien und gewissermaßen wir uns neute wieder mit Dingen beschäftigen, die nicht nur reine Notwendigkeiten zum Ziele haben, sondern darüber sich mit Angelegenheiten befassen, die man vor zwei Jahren moch als„Luus“ hätte dezeichnen können: Ein Zeichen dafür, wie wir— wenn auch ganz bescheiden— dabei sind, auch kulturellen Bedürfnissen wieder Raum zu geben. Der Mensch kann nur eine kurze Zeit in Primitivität leben, ohne nicht an der Seele Schaden zu neh- men. Letzten Endes ist die Schönheit ein ebenso dringendes Bedürfnis wie die Notwendigleit, Zu essen, zu wohnen und zu schlafen, Denn erst, wo zwischendurch können wir über diese Grundforderungen inausgeken, beginnt die Kultur, und erst hier Wieder beginnt das Leben menschlich zu wer- den und sich vom Dasein der Kreatur zu unterscheiden. So begrüßen wir es herzlich, wenn deim Bummel dureh die Stadt uns der Friedrichsplatz wieder in hergerichtetem Zustand begrüßt und es erfüllt uns mit Freude, daß win langsam die Fähiglceit zurückgewinnen, un- gere gedankliche Welt von den erniedrigenden Banalitäten zu lösen, wenn uns ein leichter Hauck der wieder springenden Fontäne berührt. Zeichnung: Willl Schneider. Tanz aui deutschen und dänischen Biern Importeier dürfen nicht mit deutschen gekoppelt werden Wenn man, wie der„MM, den Markt vor dem Hause hat, kann man jederzeit einen Sprung riskieren, sich sein Frühstück zu ergänzen. Und wenn dann ein Stand große dänische Eier, das Stück für nur drei- Big Pfennige, anbietet, kann man schon einmal einen Griff in die Geldbörse wagen und gleich fünf Stück verlangen. Denkste. Als sich unsere Frühstückssucher näm- ich durch den Menschenknäuel durchge- kämpft und ihren Wunsch geäußert hatten, wurde ihnen erklärt, noch fünf deutsche Eier zu je 45 Pfennig dazunehmen zu müs- Sen. 5 * Der Dinzel handels- Verband Mannheim e. V. hatte gestern Vertreter der Presse zu sich geladen, um seine Stel- lungnahme hierzu der Oeffentlichkeit zu unterbreiten. Josek Gümbel, der Vorsitzende des Verbandes, erwähnte dabei, daß von den vorgesehenen Eiereinfuhren bis jetzt nur ge- ringe Mengen in Mannheim eingetroffen Seien, die noch teilweise auf die umliegen- den Städte(Heidelberg, Karlsruhe) hätten verteilt werden müssen. Es sei natürlich, daß der Verbraucher die billigen dänischen en teuren deutschen Eiern vorziehe, aber die vorhandenen Mengen reichten nicht für den Bedarf, Die Verbraucherschaft habe sich beim Einzelhandelsverband wie auch bei der Preisbehörde schon verschiedentlich dar- über beschwert, daß die Verkäufer nur da- nische Eier abgäben, wenn gleichzeitig aueh deutsche Eier mit eingekauft würden,„Es ist kür uns selbstverständlich, daß dieses Vorgehen nicht gebilligt werden kann; es darf kein Druck oder Zwang vom Verkäu- fer ausgeübt werden!“ Aber die Wünsche Wohin gehen wir? Donnerstag, 12. Mai: Nationaltheater 19.30: Wiener Blut“; Vortragssaal L 1,2, 19.30: Ob. Ing. H. Meyer:„Möglichkeiten der Anwendung der Fhototechnik in der Industrie(Vortrag des VD. Freitag, 13. Mal: Nationaltheater 19.00:„Der Hauptmann von Köpenick“; Alster-Lichtspiele: „Das bunte Karussell; Capitol:„Die kupferne Hochzeit“; Palast:„Schwester Kenny“. Invalidenrentner rufen um Hilfe der Käufer, die oft sehr rigoros vorgetragen würden, könnten nicht alle erfüllt werden. Der Einzelhandel solle die dänischen Eier bis zu drei Stück an jedermann abgeben; bei größeren Mengen sei es ihm jedoch nicht zu verargen, wenn er den Verbrau- cher darauf aufmerksam mache, daß er auch deutsche Eier nach Möglichkeit mit- kaufen solle. Die Preisbehörde habe den Einzel- handelsverband gebeten, bekannt zu geben, daß der Verkauf von dänischen Eiern kei- neswegs mit dem von deutschen Eiern ge- koppelt werden dürfe, und daß gegen der- artige Verstöße mit Ordnungsstrafen ein- geschritten werde. Diese Verordnung gelte sinngemäß auch für das Verhältnis Groß- handel Einzelhandel. Josef Schwarz, der Vorsitzende des Lebensmitteleinzelhandelsverbandes, wandte ein, daß bei einer Regelung, nach der nur drei Importeier abzugeben seien, die mehr- Köpfigen Familien benachteiligt würden, worauf Gümbel meinte, man müsse es dem Einzelhändler, der seine Kundschaft kenne, überlassen, hier einen„sozialen Ausgleich“ zu schaffen. rob/- nk Mannheims Kleingärtner Die„Theatergemeinde“ füllt dus Huus Mit ihr soll die Sorge der leeren Stühle beseitigt werden Es ist eine Binsenwahrheit: Der Künst- ler auf den Brettern, die die Welt bedeu- ten, spielt lieber— und damit auch liebe- voller mit dem moralischen Rückhalt eines vollen Hauses als vor der entmutigen- den Leere des Parketts, denn er braucht den Beifall, die Bestätigung, weil seine Lei- stung der Augenblick ist— nicht die Ew'g- keit. Wie aber die heute so leeren Stühle füllen? Mit Geld allein kann Kunst nicht subventioniert werden und außerdem fehlt es an allen Ecken. Das Problem ist, die Menschen ins Theater zu bringen. Mannheim hat sich früherer Zeiten er- innert. Wie so oft, liegt der Fortschritt wieder einmal im Aufgreifen von Vergan- genem: Vor 1933 gab es in unserer Stadt zwei Bewegungen, die„Freie Volksbühne“ und den„Bühnenvolksbund“, die beide zum Ziel hatten, dem Theater einen Mindest- besuch zu garantieren. 8 wird in etwa acht Tagen wieder eine Einrichtung ihre Gründungsversammlung abhalten, die auf Initiative des Oberbürgermeisters ins Le- ben gerufen wurde: Die„Theaterge- meinde“ mit Büro in der Rheinstraße 1. Ihr Leiter, Theo Maret, hofft, in kurzer Zeit 10 000 Mitglieder dafür gewinnen zu Können, das Fernziel aber liegt bei 20 000. Jedes Mitglied bezahlt bei Eintritt in den Verband einmal eine D-Mark und verpflich- tet sich damit, jeden Monat eine Theater- karte zu einem ermäßigten Preis von DM 2,50 zu erwerben, Zu diesem Einheitspreis kommen jeweils 30 Ffennige Verwaltungs- aufschlag. Mit diesen Mitteln trägt sich die Organisation selbst, die im wesentlichen mit ehrenamtlichen Funktionären“(die in den einzelnen Betrieben, Parteien, Verbün- den, Vereinen etc., Mitglieder werben sol- len), arbeitet. Die Karten werden an die Mitglieder zu geschlossenen Vorstellungen der„Thea- tergemeinde im sogenannten Rollsystem ausgegeben: Sämtliche Plätze sind in fünf Gruppen aufgeteilt, die der Qualität nach verschieden sind. Gruppe eins sind die besten, Gruppe fünf die schlechtesten des Hauses. Das Mitglied erhält Karten in dem Schokolade fällt vom Himmel Wenn alles so kommt, wie es geplant ist, werden morgen mittag 50 Tafeln amerika- nischer Schokolade, an kleinen Fallschirmen aufgehängt, auf Mannheim herunterrieseln. Das hat erst in zweiter Linie mit Menschen- kreundlichkeit zu tun. In erster Linie soll auf diese ungewöhnliche Weise für einen Film geworben werden, der vom 20. bis 26. Mai in vielen Lichtspieltheatern Mann- heims und seiner Vororte gezeigt wird und als Beifilm neben dem Hauptprogramm läuft. Wie sein Name„Brücke“ schon an- zeigt, wird er 17 Minuten lang von der Luftbrücke nach Berlin erzählen und viele kleine Einzelheiten, die in der Oeffentlich- keit nicht bekannt sein dürften, schildern. Als Obendrein- Ueberraschung haben sich die Verleiher noch etwas ausgedacht: An einige Besucher sollen kleine Teddybären an den Theaterkassen verteilt werden. Wohlgemerkt— verteilt! Nicht aufgebun- den Gnik hielten Jahresrückschuu Generalversammlung der Bezirksgruppe in Sandhofen Ob man 80 wie früher„Stadtgruppe“ oder mit ihrem neuen Namen„Bezirks- gruppe der Kleingärtner und Siedler Mann- heim e. V.“ nennt: Auf jeden Fall war ihre beim gastgebenden Kleingartenverein Sand- hofen abgehaltene Jahreskonferenz in ver- schiedenster Hinsicht ein bedeutsames Er- eignis. Lebendig und aufgeschlossen, dabei im vollen Bewußtsein einer langjährigen Tra- dition fruchtbaren Wirkens, die außer den Pflichten im eigenen Kreise manches wohl- erworbene Recht auf verständnisvolle För- derung von Seiten der Behörden begründet, wurde zu den maßgeblichen Zeitproblemen Stellung genommen. Und wenn dem als Vertreter des Oberbürgermeisters erschie- nenen Beigeordneten Riedel auch immer wieder in Rede und Gegenrede die gute „Erhöht endlich die Soziulrenten!“ Wenn es noch eines Beweises bedurft. hätte, welche Unruhe die immer erneute Verzögerung der seit Monaten angekündig- ten Erhöhung der Invaliden- und Alters- renten unter den in oft kümmerlichsten Verhältnissen lebenden Rentenempfängern der Sozialversicherung hervorgerufen hat der Verlauf der bisher schon in den ver- schiedensten Mannheimer Stadtgebieten vom Ortsausschuß Mannheim des Gewerkschafts- bundes Württemberg-Baden abgehaltenen Versammlungen, in denen über den gegen- wärtigen Stand der Sozialversicherung unter besonderer Beachtung des Sozialver- sicherungs-Anpassungsgesetzes an die Ren- tenempfänger und interessierten Arbeitneh- merkreise Aufklärung gegeben wurde, legte eindeutig Zeugnis dafür ab. Der ungewöhn- lich starke Besuch der Versammlungen in Sandhofen, Käfertal, Waldhof und wo immer sie bisher stattfanden, ließ erkennen, daß es bei der Behandlung dieser Renten- angelegenheiten um eine Existenzfrage für alle die Männer und Frauen geht, die, alt und arbeitsunfähig geworden, mit ihrer kargen Rente einem kümmerlichen und notvollen Lebensabend entgegensehen. Nach einleitenden Referaten von Gewerkschafts- beauftrogten wurde immer wieder die Frage erhoben: Wann werden endlich die Sozial- renten erhöht, wann wird endlich das schon lange vom Wirtschaftsrat verabschiedete Anpassungsgesetz durch die Militärregierung genehmigt?“ In allen Versammlungen fand eine Ent- Schließung einstimmige Annahme, in der es Beißt: Mit Rücksicht auf die unbeschreib- liche Notlage der Rentenempfänger wurde vor einem halben Jahr unter aktiver Mit- Wirkung der Gewerkschaften das sogenann- te Soꝛzialversicherungs- Anpassungsgesetz verabschiedet. Bis zum heutigen Tage konnte dieses Gesetz, das die bestehenden niedri- gen Rentensätze wenigstens zum Teil den gegenwärtigen Teuerungsverhältnissen an- passen würde, nicht in Kraft treten, weil die Militärgouverneure wegen ihrer Zweifel an der Tragbarkeit des Gesetzes für die Finanzlage der Länder ihre Zustimmung versagten, Die Rentenempfänger erblicken in der Genehmigung des Gesetzes durch den Wirtschaftsrat und den Länderrat eine hin- reichende Garantie für seine Durchführ- barkeit. Sie verlangen von der Militär- regierung, daß sie im Interesse der Erhal- tung der Lebensexistenz der Rentenem- pfänger dem Gesetz ihre Zustimmung nicht mehr länger versagen.“ Die Gewerkschaften wurden weiterhin beauftragt, schnellstens alle erforderlichen Schritte zu unternehmen, um das Inkraft- treten des Gesetzes zu erwirken. Außer- dem wurde gewünscht, daß die Zahlung der neuen Rentensätze ab 1. Januar 1949 erfolgt. K. Langsame Erwärmung Vorhersage bis Freitag frün: Tagsüber wechselnd wolkig, im allgemeinen trocken. Erwärmung auf stwas über 15 Grad. Mäßige Nordwestwinde, In der Nacht 8 wieder vielfach klar, nur noch ganz vereinzelt leichter Nachtfrost. Uebersicht: Zufuhr milderer Luft lägt Frost- gefahr Während der Nacht abnehmen, eine wesent- liche Umgestaltung der Druckverteilung tritt aber nicht ein. Amt für Wetterdienst, Karlsruhe Pegelstand am 11. Mai: Maxau 403( 50% Mann- helm 686( 5), Worms 101, Caub 18 9. Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung bestätigt werden konnte, so durfte er doch Zugleich auch eine ganze Reihe berechtigter Wünsche und Anliegen an sein Referat notieren. Fragen der Landbeschaffung standen im Vordergrund und machten deutlich, welche gewichtige Rolle den Kleingärtnern zufällt. Ist doch der Kleingarten im Ge- samtgefüge einer zerbombten Industrie- stadt heute mehr denn je ein gewaltiges EKraftfeld zu körperlicher und seelischer Gesunderhaltung 5 Wie sehr dieses„kleine Gartenglück“ jedoch stets aufs Neue hart erarbeitet sein will, ergab sich nicht nur aus dem noch immer vom Währungsschnitt überschatteten Kassenbericht, sondern auch aus den Schwierigkeiten der Finanzierung zahlloser notwendiger Maßnahmen, unter denen Pflanzenschutz und Kampf gegen die auf Mannheimer Gemarkung besonders ver- heerend eingefallene San José- Schildlaus den ersten Platz einnehmen. Hier wurde die mühevolle Tätigkeit der Mitglieder bei der in Zusammenarbeit mit dem Städtischen Gartenamt durchgeführten großen Spritz- aktion hervorgehoben, leider aber auch manche Unterlassungssünde aufgezeigt, die — von leichtfertigen Außenseitern began- Sen— nun mit Raupenfraß und sonstigem Schädlingsbefall weithin Schaden zu stif- ten droht. Am Schluß der Diskussion standen die klugen und menschlich wie sachlich gleich trefklichen Ausführungen des Bundesvor- sitzenden Richard Beck, Stuttgart. Als kundiger Leiter aller Kleingärtner und Siedler in Württemberg- Baden war er in besonderem Maße berufen zu der Feststel- lung, daß die Mannheimer Bezirksgruppe wie kaum eine andere seines Bereichs mit dem Verlauf dieser Konferenz ihren klaren Blick für das Wesentliche bewiesen und jeden kleinlichen Vereinskram außer Be- tracht gelassen habe. a Mit Ausnahme eines Beisitzers wurde der erweiterte Vorstand der Bezirksgruppe Mannheim nach allen Regeln parlamentari- scher Kunst und Vorschrift wiedergewählt. Martin Knapp(Kleingartenverein Mann- heim-Süd) bleibt auch für 1949/50 erster Vorsitzender und mag darin die schönste Bestätigung seines nunmehr 25jährigen Wir- kens für die Mannheimer Kleingärtner er- blicken. Heinrich Hof(Kleingartenverein Mannheim- Waldhof) ist nach wie vor zwei⸗ ter Vorsitzender, ebenso werden Kassier Westphal und Schriftführer Foehr ihre arbeitsreichen Aemter weiterführen, während zu den bisherigen Beisitzern Schenkl- Sandhofen und Knötzele- Siedler gemeinschaft Neu-Eichwald nunmehr Kolb- Neckarstadt als dritter Mann hin- Zutritt. M. S. Turnus Gruppe eins, fünf, zwei, vier, drei. Innerhalb der Gruppe selbst werden die Plätze ausgelost. Durch Vorauskassierung wird ein Versäumnis der Kartenerwerbs- pflicht ausgeschaltet. Ein künstlerischer Beirat der„Theater- gemeinde“, der sich so gut wie alle kul- turell interessierten Verbände unserer Stadt anschließen werden, wird die Intendanz, des Theaters bei der Gestaltung des Spielplanes für die geschlossenen Veranstaltungen be- raten und Wünsche der Mitglieder dabei berücksichtigen. Die Anzahl der geschlos- senen Vorstellungen wird im wesentlichen von der Anzahl der Mitglieder der Gemeinde abhängen. Ueber diese Theateraufführungen hinaus will sich die„Theatergemeinde“ auch um die Veranstaltung von Konzerten, Aus- spracheabenden über kommende oder be- reits gezeigte Stücke und um eine Jugend- bühne, die in erster Linie von Laienspie- lern getragen werden soll, annehmen. Mit dieser Besuchergilde sind zwar wirt- schaftliche Schwierigkeiten des Theaters in absehbarer Zeit wohl kaum zu überwinden, doch könnte erreicht werden, daß nicht fast jeden Abend die Künstler das Gefühl ha. ben, ins Leere zu spielen. Damit wäre be- reits ein Erfolg gegeben, der sich eines Tages befruchtend auf das künstlerische Gesamtniveau auswirken könnte. mle Kreissängertreffen in Schwetzingen Der Kreis Mannheim des Badischen Sän- gerbundes, der 135 Vereine umfaßt, führt am 15. Mai im Schwetzinger Schloßgarten sein erstes Sängertreffen nach dem Kriege durch, das die Sängerschaft des ganzen Kreises zu einer gemeinschaftlichen Feier vereinigen soll. Bereits am 14. Mai wird ein Festkonzert veranstaltet, dem am 15. Mai vormittags unter Mitwirkung einer Mu- Sikkapelle eine auf öffentlichen Plätzen in Schwetzingen veranstaltetes Liedersingen folgen wird. Ab 14 Uhr beginnt das groge Kreissingen— der Höhepunkt des Treffens — bei dem sich einige tausend Sänger zu einem Chorkörper zusammenschließen wer- den. Dieses Singen ist als Kundgebung für das deutsche Lied gedacht und soll die Be- milhung der Gesengvereine, am kulturellen Leben teilzunehmen, unter Beweis stellen, Nach dieser Weihestunde wird die Gesellig- keit zu ihrem Recht kommen, die mit Mu- sik, Gesang, Tanz, einer festlichen Beleuch- tung und einem Feuerwerk ihren Ausklang findet. Die Veranstalter weisen daraufhin, daß das Treffen bei jeder Witterung statt; findet. Für das Sängertreffen werden die im heutigen Anzeigenteil bekanntgegebenen Sonderzüge eingesetzt, die in Mannheim, Graben-Neudorf und Weinheim abfahren und für die auch Sonderrückfahrmöglichkei- ten vorgesehen sind. Die Rückfahrzeiten sind so gelegt, daß von Weinheim aus der Anschluß an die OEG nach Viernheim und von Mannheim aus der Strabenbahn⸗ anschluß nach allen Vororten gesichert ist. Hoffentlich lernen sie nicht noch zu Neunzehn und zwanzig Jahre alt sind die drei, die gestern vormittag nebeneinander auf der Anklagebank des Schöffengerichts saßen: Karl, Leonhard und Robert. Der vierte im Bunde, B, war zwar auch da, aber für ihn ist ein Jugendgericht zuständig, weil Er Sit i 5 Robert hatte die„Idee“ und gemeinsam Vollbrachten sie dann das immerhin beacht- liche Stück, am hellichten Tage, nachmit- tags um 15 Uhr, in eine im zweiten Stock gelegene Wohnung in der Beilstraße einzu- dringen, nachdem Karl die verschlossene Wohnungstür mit dem von Leonhard mitge- brachten Dietrich geöffnet hatte. Die Beute bestand aus zwei Flaschen Cognac, einer goldenen und silbernen Armbanduhr, einem Opernglas, Zigaretten und Pralinen. Als sie feststellten, daß keiner, wie ursprünglich be- Absichtigt, das Geld gefunden hatte, stiegen zwei nochmals hoch, während die anderen weiter Aufpasserdienste leisteten. Doch da kam die Hausangestellte zurück und ertappte sie im Schlafzimmer. Es gelang ihnen Zwar, an ihr vorbei, ins Freie zu gelangen, aber ihrer Verhaftung entgingen sie nicht. Karl wurde zu fünf, Leonhard zu acht und Robert zu zehn Monaten Gefäng- nis verurteilt, und während die beiden erstgenannten vorläufig nach Hause gehen durften, muß Robert weiter in Haft blei- ben, obwohl seine junge Frau in den näch- sten Tagen ihr zweites Kind erwartet nk Die Sportecke 2 0 Bei einem Bummel über den Maimarkt kam dad ein Schranſebett aueh noch andere Vorzüge hat: unserem Zeichner der Gedanke, Kommt der Ehegatte einmal spat und heiter nach Hause, Erfahrungen Wir kamen am Dienstag gerade zurecht, um Zeuge zu sein, wie der 75 000. Besucher im Rosengarten gefeiert wurde. Es mag für die überlokale Bedeutung der Ausstellung übrigens recht bezeichnend sein, daß erst bei diesem„Jubiläum“ das wertvolle Ge- schenk in Mannheim blieb. Bis dahin waren von außerhalb ge. die Gewinner immer kommen. Aber sonst war alles normal ver- laufen: Der Ehegatte hatte zwei Karten ge- löst, und die Ehefrau wählte von beiden die„richtige“, Das war ebenfalls bisher immer so gewesen. Ob sich der weibliche Instinkt doch dem männlichen Intellekt ge- genüber durchsetzt? Aber solche Ueber- legungen stellte Martha Götz aus Mann- heim, Alter Rangierbahnhof, wohl nicht an. Sie sagte nur freudestrahlend, daß sie rasch nach Hause müsse; das zehn Monate alte Kind zu Hause habe ihr nur einen kurzen Urlaub zugestanden, um mal rasch über den Maimarkt zu gehen. Und die große, schöne Reisetasche und das Kissen, beides aus Le- der, kämen ihr sehr zustatten Gnik Kurze„MM“- Meldungen Berlin rückt näher Der Postverkehr mit der Sowjetzone und Berlin wird nach einer Mitteilung der Hauptverwaltung für Post und Fernmelde- wesen von Donnerstag 0 Uhr an in dem Umfange aufgenommen, wie er vor der Blockade bestand. Das Höchstgewicht für Päckchen nach der Sowjetzone beträgt 1000 Gramm und für Pakete nach Berlin 7 Kilo.(dena) Sturz aus 14 Meter Höhe, Bei der Reparatur am Kamin eines Anwesens am Friedrſchsring stürzte ein Maschinenmeister auf bisher un- geklärte Weise ab und verstarb zwei Tage danach an den erlittenen Verletzungen. Unfallstatistik des April. Bei insgesamt 9 Verkehrsunfällen in Mannheim im April wurden drei Personen getötet und 36 zum Teil schwer verletzt. Es entstand erheblicher Sach- schaden. Allein 53 Unfälle sind auf verkehrs- widriges Verhalten, übermäßige Geschwindig- keit oder Trunkenheit zurückzuführen: tech- nische Mängel an Kraftfahrzeugen waren Ursache von vier Verkehrsunfällen, durch mangelnde Verkehrsdisziplin von Fußgängern wurden 13 Unfälle verursacht. Sommertag in Blumenau. Am 15. Mai veran- staltet auch die Blumenau einen Sommertags- zug, zu dem fast die ganze Gemeinde ihren Bei- trag gibt. Der Zug stellt sich um 13.30 Uhr am Brockenweg, Ecke Welfenweg, auf und führt mit Musik zum Festplatz, wo allerhand Ueber- raschungen auf die Blumenauer und ihre Gäste warten. Am Abend wird dann noch getanzt. Es beginnt um 15.00 Uhr. Durch ein Ver- schen des Inserenten wurde versäumt. für das am kommenden Samstag angesetzte Landheim- fest der Elisabeth-Schule in D 7, 8, die Uhr- zeit anzugeben. Wir holen dies nach und ge- ben bekannt, daß die Feier um 15.00 Uhr be- Einnt. Rechnungswesen der Industrie. Dieser Lehrgang der Abendakademie beginnt am Freitag, 13. Mai. 18.15 Uhr. im Karl-Friedrich- Gymnasium. Roonstraße, Zimmer 64. Anmel- dungen können noch entgegengenommen wer- den. Wir gratulieren! Ihr 70. Lebensjahr vollen- den Susanna Mayer, Mannheim, Augarten- straße 104, Valentin Herr, Mannheim, E 7, 12, und Hermann Höfler, Ziegelhausen. Hans Hihenadel, Mannheim, Stockhornstraße 53, wird 77, Lina Förderer, Mannheim, Zehnt- straße 16, wird 88 Jahre alt. Im Start der Leichlulhletensuison Die Lage im Jahre 1949 ähnelt jener von 1923 Der Mai bringt wie alljährlich den Beginn der Leichtathletiksalison und die Frühjahrs- form wird Aufschluß geben, ob der ersehnte „Sprung nach oben“ geglückt ist oder nicht. Einer alten Erfahrung gemäß vollzieht sich die Leistungssteigerung in der Leichtathletik im- mer sprunghaft von Jahr zu Jahr. Auch beim Nachwuchs scheiden die ersten Wettkämpfe den Weizen von der Spreu, Der Frühling ist die Zeit der jungen Talente. Neue Namen tau- chen auf und brechen in die Reihen der alten ein. Lennart Strandberg, der schwedische Sprinter, meinte im Herbst, als er in Hamburg startete, fünf Jahre würde es noch dauern, ehe Wir im olympischen Kernsport den besten europäischen Nationen wieder gleichwertig seien. Lulle Johansson, sein Kollege vom Svenska Dagbladet, äußerte sich kürzlich im gleichen Sinne. Wirklich noch ganze fünf Jahre... Nach dem ersten Weltkrieg stand die deutsche Leichtathletik in einer ähnlichen Situation wie heute, Und doch wurde bald ein beachtliches internationales Niveau erreicht. Anfang der zwanziger Jahre und nicht nach 1933 erst fanden wir den Anschluß an die stärksten europäischen Nationen. Man kann die vor uns liegende Saison mit jener des Jahres 1923 vergleichen. in der wir vom internatio- nalen Sport auch noch so gut wie ausgeschlos- sen waren. Die Olympischen Spiele 1924 in Pa- ris gingen wie jene des Jahres 1948 in London ohne deutsche Beteiligung vonstatten. Trotz- dem gab es Leichtathleten, wie den Mittel- streckler Otto Peltzer und den Sprinter Hubert Houben, die international eine beachtliche Rolle gespielt hätten. Selbst im Querschnitt 155 Disziplinen konnte Deutschland sich sehen assen. Heute scheint uns der Abstand größer zu sein. Das liegt einmal daran, weil die inter- nationalen Leistungen eine noch nie dagewe⸗ sene Höhenluft atmen, Im Gegensatz zu 1923 können unsere Leichtathleten heute auf den Erfahrungen und der Tradition der erfolg- reichen Generationen vor ihnen aufbauen, Da zudem die Ernährungskalamität behoben ist, brauchen wir wohl nicht ganz so pessimistisch wie Strandberg und Johansson zu sein. Jedes Jahr ist ein Baustein. Vielleicht bringen unsere Leichtathleten schon in dieser Saison erfreu- liche Ueberraschungey. H. St. Wieder ein radsportliches Großereignis Der am 15. Mai zur Austragung kommende „Große Straßenpreis von Mannheim“ wird mit seinen 100 Teilnehmern ein großes Erelgnis Werden, zumal das Rennen noch eine beson- dere Bedeutung hat, da es als zweiter Lauf zur Bundesmeisterschaft gewertet wird. Zu diesem Lauf müssen die 15 Fahrer des ersten Laufes (Rund um Köln) am Start erscheinen. Bei der Qualität der Spitzenfahrer den Sieger schon heute zu benennen wäre verfrünt. Am Start werden sein: Hinz Dortmund), Jakobi Nürn- berg). Ilsemann(Elberfeld), Bronold, Cloto- rius, Vombel(alle Köln), Schumann Dort- mund), Röper(Bremen), Böttgen(Frankfurt), dazu die Fahrer der Städte Wiesbaden, Mün- chen. Stuttgart, Karlsruhe und Mannheim. Das Rennen führt über 154 km und läuft auf der Strecke Mannheim— Bensheim— Beerfel- den— Eberbach— Heidelberg— Weinheim Mannheim. Der Start ist um 6.30 Uhr; das Ziel am Weißen Sand, wo die Spitzengruppe gegen 11 Uhr eintreffen wird. Im Hauptrennen neh- men die französischen Fahrer Cavalloni, Wim und Veité teil. L.. B enn der„Lautsprecher“ sehr einfach und wirksam abgestellt werden. An⸗ scheinend kat unser Mitarbeiter darin seine Ir eir 801 fer Sil che sib drt tor Ich ne det 801 J ver- n ge⸗ eiden visher oliche t ge- eber. lann- t an. rasch Alte Urzen den Böne Le- Gnik und der elde- dem der tür trügt erlin ratur sring un- Tage Samt April Teil ach- ehrs- dig tech- 1 lurch gern eran- tags- Bei- ir am führt eber Jäste nzt. Ver- dag 1elm⸗ Uhr- 1 ge- be. leser am rich- mel- wer⸗ en- rten- 7, 12, Hans 8 ahnt 2 ter- ewe⸗ 192³ den kolg⸗ „Da ist, tisch edes sere reu- L. St. ende mit gnis Son- zur sem ufes der on tart urn oto- ort- urt), lün⸗ Das fel *— Ziel gen feh- imé 40 B. erer wre een gate macht werden. Sprater, Speyer, und Frau Dr. Plewe-Voel- cker, Heidelberg wurden zu Ehrenmitslie- dern der Musesumsgesellschaft ernannt. Nr. 84 Donn LUDPWICSHAFEN UN D DIE Seite 3 ——— ES wurden Schuliragen diskutiert Regierungsvertreter und Elternbeiräte tagten gemeinsam in Neustadt In Neustadt tagte eine Konferenz der Direktoren sämtlicher höherer Lehranstal- ten der Pfalz. Vom Kultusministerium Frau Staatssekretär Dr. Ganden- Waren berg und Ministerialdirektor Pr. Becker anwesend. Die Provinzialreglerung Pfalz vertraten Regierungspräsident Franz Bögler, Oberreglerungsvizepräsident Dr. Pfeiffer und der Referent Dr. Pick. Es wurden wichtige Probleme des höheren Schulwesens eingehend besprochen. Ihre besondere Auf- merksamkeit widmeten die Tagungsteil⸗ nehmer den neuen Bestimungen über die Reifeprüfung. Der Vertreter des Kultus- ministeriums gab bekannt, daß die Be- stimmungen gegenüber der vorjährigen Reifeprüfung fühlbare Erleichterungen vor- sehen. So werde beispielsweise die münd- liche Prükung nicht mehr zentral durchge- köhrt. In Zukunkt werde auch nur noch in künk Fächern geprüft, und zwar in Deutsch, Mathematik und Chemie oder Biologie so- Museumsgesellschaft gegründet Die beiden ältesten Vereine Bad Dürk- heims, die 1840 gegründete Pollichia und der 1860 ins Leben gerufene Altertums verein, die beide bisher getrennt geführt wurden, haben sich am Sonntag in einer Gründungs versammlung zur Museumgesell- schakt zusammengeschlossen. Zum ersten Vorsitzenden wurde Fritz Walther ge- wählt. In seiner Fröffnungsansprache ge- dachte er der Entwicklung von Pollichia und Altertumsverein, die beide an der Er- ferschung unserer pfälzischen Heimat, vor alem an der Erforschung ihrer reichen na- Urkundlichen Schätze, Anteil hatten. Das Helmatmuseum Bad Dürkheim mit seinen in Jahrzehnten zusammengetragenen Samm- jungen aller Art werde in lebendiger und anschaulicher Weise neu aufgebaut und nach Beseitigung aller Kriegsschäden im Oktober der Oeffentlichkeit wieder zugänglich ge- Museumsdirektor Dr. Polizeistatistik für April Der April- Polizeibericht verzeichnet in der Pfalz 87 Verkehrsunfälle, die 13 Tote und 64 Verletzte forderten. Insgesamt 1 044 f Beamte waren bei 70 Razzien und 633 Ver- kehrskontrollen eingesetzt. 3751 Anzeigen gingen im Laufe des Monats ein; 2 884 Fälle konnten aufgeklärt werden. Die Höhe der Schadenssumme aller Delikte betrug 292 137, der Wert des wieder beigebrachten Gutes 35 765 DM. Insgesamt wurden 388 Personen verhaftet. Unter ihnen befanden sich sieben Jugendliche und 48 Ausländer. Finanzausgleich verlangt Auf seiner Tagung in Trier wählte der Städteverband Rheinland-Pfalz mit einer Stimme Mehrheit Oberbürgermelster Dr. Kraus Frankenthal, nach sehr leb- hafter Diskussion zu seinem ersten Vor- sitzenden. Der Gegenkandidat war Ober- bürgermeister Stein, Mainz. In den Refera- ten und Diskussionen kam übereinstimmend der Wunsch der Versammelten nach Ab- grenzung der Aufgaben zwischen Staat und Gemeinden und nach Schaffung eines den Verhältnissen angemessenen Finanzaus- gleichs zum Ausdruck. Es wurde u. a. an- geregt, im Finanzausgleich 1949 den Ge- meinden 10 Prozent der Einkommensteuer zu Überlassen, wovon fünf Prozent des ört- lichen Aufkommens als regelmäßige Ueber- weisung an die betreffenden Gemeinden gehen sollten. Vierzonenkongreß in Worms Die europäische Volksbewegung Samm- lung zur Tat,, will vom 4. bis 6. Juni in Worms einen Vier-Zonen-Kongreß abhalten. An dieser Tagung sollen rund 300 Delegierte aller Parteien teilnehmen. Wie verlautet, werden auch Gäste aus Frankreich, der Schweiz und Oesterreich erwartet. Die Ta- Sesordnung sieht U. a. die Beantragung einer Gesamtdeutschen Lizenz für die europäische Vollesbewegung vor. Der Vorsitzende der „Deutschen Union“, von Staufenberg und das Vorstandsmitglied der CDU, August Haußleiter, werden einer Dena-Meldung zu- folge an dem Kongreß teilnehmen. — Mord quf Irrweg einer Liebe eee nber Wie Englisch oder Französisch.(Je eines der Fächer nach Wahh. Gleichzeitig versammelten sich in Neu- stadt die Vertreter der Elternräte der 37 höheren Schulen der Pfalz zu einer Aus- sprache, die vom Elternbeirat der Ober- realschule in Kusel angeregt worden War. Auf Grund eines Beschlusses der Eltern Wurde als Dachorganisation für die Beiräte der einzelnen Schulen ein Bezirkselternbei- rat für die gesamte Pfalz gewählt. An- schließend hielten die Elternbeiräte eine Aussprache mit den Vertretern des Mini- steriums der Landesreglerung und den Schulmännern der Provinzialregierung ab. Ministeriadirektor Dr. Becker hielt auch hier ein aufklärendes Referat über die neuen Richtlinien, nach denen die Reife- prüfung durchgeführt wird, die am 10. Mai begonnen hat. Die Eltern trugen zahl- reiche Wünsche vor, die, so wurde bekannt gegeben, Berücksichtigung finden sollen. Ministerialdirektor Becker äußerte sich auch zur neuen Schulordnung und wies darauf- hin, daß er es nicht für richtig halte, wenn die Schule für das Leben des Schülers außerhalb der Lehranstalt einengende Ver- lügungen erlasse. Bayerisches Intermezzo Auch in Pirmasens gibt es Leute, auf deren politischem Fähnchen die Parole steht: „Die Pfalz den Bayern.“ Und da sie ihrem politischen Willen auch nach außenhin sicht- baren Ausdruck verleihen wollten, ent- schlossen sie sich, eine Massenkundgebung zu veranstalten. Eine 1000 Personen fas- sende Turnhalle schien ihnen für giesen Zweck gerade groß genug. Man wollte seiner Sache aber sicher sein und verschickte deshalb nicht weniger Einladungen. Als endlich der groge Tag der Veranstaltungen nahte, scharte sich ein Häuflein von fünf Aufrechten um die im Geiste über ihnen klatternde blau-weiße Fahne und erwartete den Ansturm der Bayerntreuen. Laut poli- zeilicher Feststellung blieben sie jedoch unter sich. In der gähnende Leere der großen Turnhalle warteten sie lange Zeit vergeblich auf die Resor anz ihres Auf- rufes und zogen dann betrübt von dannen. Ob in Richtung München, ist nicht bekannt geworden. Es wäre nun noch interessant zu erfahren, ob sich ihre bayrische Anhäng- lichkeit auf die Treue zum Hause Wittels- bach stützt oder auf die Liebe zu saftigen Weißwürsten und den so beliebten Maß- humpen. F. R. Tagesecho in Kürze Und er fuhr davon. Ein Mann namens Faul Otto, der vermutlich gar nicht Paul Otto heißt, gab in Ludwigshafen-Oggers- heim bei einem Landwirt an, Ostflüchtling zu sein. Man erbarmte sich seiner und gab ihm Arbeit. Mit einem neuen Damenfahr- rad, Marke„Adler“(Nr, 1 398 818), sollte Otto aufs Feld fahren. Otto aber fuhr quer- leldein und kam nicht wieder. Die Polizei Warnt alle land wirtschaftlichen Arbeit- geber: Arbeitskräfte dürfen nur über das Amt eingestellt werden. Nur ein paar Minuten. In der Karl- Klemm- Straße stellte ein Geschäftsreisen- der sein Fahrrad vor einem Haus ab. Als er die Straße wieder betrat war das Fahr- rad zwar noch da, aber zwei Aktentaschen, die mit Riemen angeschnallt waren, fehl- ten., Inhalt: Friseurbedarfsartikel im Werte von 500 DM. Er hatte Durst. Auf einem Fahrrad, das vor einer Gastwirtschaft in der Friesen- heimer Straße stand, war eine Korbflasche befestigt. Inhalt: 25 Liter Wein. Ein vor- übergebender Arbeitsloser schnallte die Korbllasche ab. Aber er hatte Pech und kam nicht dazu seinen Durst zu löschen. Noch ein Fahrrad. Vor der Gaststätte „Weinberg“ in der Luitpoldstraße wurde das Presto- Damenfahrrad Nr. 535 693 ge- stohlen. Die Polizei warnt vor Ankauf ge- stohlener Fahrräder. Dies gilt in besonde- rem Maße für jene Fahrräder, von denen Marke und Nummer im Polizeibericht und der Presse veröffentlicht werden. Sbendenstrom reißt nicht ab. Dieser Tage kamen einige tausend Paar Schuhe, die von der Bevölkerung Pasadenas ge- sammelt worden waren, in Ludwigshafen an. Diese Spende, die ein erneuter Beweis der helfenden und wohltätigen Gesinnung unserer Patenstadt darstellt, wird durch das Wohlfahrtsamt an die Bedürftigsten in Ludwigshafen verteilt werden, Dritter Goethevortrag. Am 18. Mai spricht im Rahmen der Goethevortragsreihe der Volkshochschule Universitätsprofessor Dr. H. Schneider(Tübingen) über das Thema:„Goethe und Schiller“. Der Vor- trag findet wieder um 19 Ubr im kleinen Saale des Feierabendhauses der BASF in der Leuschnerstraße statt. Toto-Neuigkeiten. Die Auswertung des 17. Sport-Totos n Rheinland-Pfalz benô- tigte diesmal etwas längere Zeit, ein Umstand, der jeweils mit Sicherheit dar- auf schließen läßt, daß es viele Treffer gab. Zehn richtige Ergebnisse sagten 52 Wetter voraus, die hierfür je 1163,67 DM erhalten. Im zweiten Rang gibt es 1051 Gewinner mit neun richtigen Ergebnissen, die je 57.57 DM bekommen, während es im dritten Rang für acht richtige Voraussagen 4,64 DM für 13 041 Gewinner gibt. Einen Volks- sieh die Leiter des Hamburger Totos einen besonderen Ulk ausgedacht haben. Für die Ausfüllung eines Tipscheins, in dem sämt- liche Ergebnisse falsch vorausgesagt sind, soll es beim nächsten Mal eine komplette Kücheneinrichtung geben. Frankenthaler Kulturspiegel. Am 19. Mai spielt das Pfalztheater Kaiserslautern in Frankenthal das Volksstück von Paul Münch„Pfälzers Höllen- und Himmel- fahrt“.- Am 25. Mai führt dann das gleiche Theater die Opern„Cavalleria rusticana“ von P. Mascagni und„Bajazzo“ von L. Ca- vallo, auf. Die Verstellungen beginnen je- weils um 20 Uhr im Feierabendhaus. Technische Ausrüstung des Krankenhauses ist gut Aber der„Blaubau“ zerfällt samt dem bereitliegenden Baumaterial erfolgte Uebergabe der Ap- paraturen des Pasadena-Hilfskomitees an das Städtische Krankenhaus bot Anlaß, einmal in einer Unterredung mit Chefarzt Prof. Dr. Jäger Einblick in die Entwick- lung des Ludwigshafener Krankenhauses selt Kriegsende zu nehmen., Bekanntlich hat Die kürzlich das Krankenhaus erhebliche Zerstörungen erlitten. Von den 23 Gebäuden wurden 16 vollständig vernichtet und alle übrigen waren mehr oder weniger stark beschädigt worden, so daß 1945 nicht ein einziger Pa- tient mehr in den Räumen lag. Nur im Bunker waren noch 60 Kranke unter- gebracht. Alle übrigen Patienten befanden sich in 13 Ausweichkrankenhäusern. Vor dem Kriege standen 700 Betten zur Verfügung. Ihre Zahl erhöhte sich mit Kriegsbeginn auf 1200. Am Ende des Krie- ges stand men vor einer fast unlösbaren Aufgabe. Nur dank der Hilfe der BASF, die dem Krankenhaus sofort große Mengen von Baumaterialien und 60 Facharbeiter zur Ver- fügung stellte, gelang es, die größten Schwierigkeiten zu überwinden und in einem Zeitraum von vier Monaten die Operationsräume auszubauen und neu ein- zurichten. Ende 1945 konnte die Hals-, Nasen- und Ohrenklinik wieder erölknet und 120 Betten zur Verfügung gestellt wer- den; ein Jahr später waren es 300 und heute sind es wieder 700, Infolge der Zerstörung zahlreicher Privatkliniken beläuft sich je- doch der Bedarf an Betten auf mindestens 1000. Die Explosionskatastrophe vom 28. Juli 1948 brachte dem Krankenhaus abermals erhebliche Schäden, da alle Dächer ab⸗ gedeckt und sämtliche Scheiben zertrüm- mert wurden. Trotzdem hat das Kranken- haus damals über 1000 Verwundete versorgt. Mit seinem Städtischen Krankenhaus be- sitzt Ludwigshafen die größte und modern- ste Anlage dieser Art in der Pfalz. Durch- schnittlich 70 Aerzte sind hier tätig; sie versorgten im Jahre 1948 über 10 000 sta- tionäre Kranke. Jede der vielen Spezial- „Großer Preis der Weinstraße 1949“ Start und Ziel des ersten Laufes der Am 22. Mai fällt in Landau der Startschuß Straßen meisterschaft sind in Landau zum großen Preis der Weinstraße, dem ersten Lauf zur Deutschen Be- cad. eta rufsfahrer- Straßenmei-. 2 sterschaft 1949. Das Neale 5e Weinstraßenrennen er- VelßgeHH,σůGudu E lebte ein Meldeergebnis, eld das die kühnsten Er- 1 wartungen übertraf. Aardenb- Vac Hüridteun Allein neun Fabrik-. mannschaften— unter innen Expreß, Dürkopp, Melster,. Bauer, Bis- marck, Goldrad, Patria, Heidemann und Raben- eick werden fahren, Die Liste der Renn- fahrer weist ebenfalls klangvolle Namen auf. Hilbert, Vorjahrsieger der Deutschlandrund- kahrt; Schultenjohann, Sieger„Rund um Köln“; Bautz; Weckerling; Ki- jewski; Vopel; Schild und andere bekannte Straßenrennfahrer wer- den am Start erschei- Aelagenetla de 0 nen. Die wilde Jagd wird, wie unser Strek- kenplan zeigt, durch die ganze Vorderpfalz ge- hen und wieder in Lan- lac laune.& Dede 7 25 Um aste Wagen gab es diesmal für die„Viertrangi- enden Zeecngten be i gen“— nicht. Für die Totoenthusiasten dau ende eco 2 mag die Nachricht interessant sein, daß g — ꝑZ—Ü————— a deen eee Moorstetten Roman von Orest Bjern 7. Fortsetzung Er schleuderte einen Tannenzapfen mit einem heftigen Fußtritt zur Seite,„Rainer soll mit seinen Angelegenheiten selber tertig werden. Und im übrigen traue ich Sibyll Merlin soviel Fingerspitzengefühl zu, daß se auf den ersten Blick sleht, in wel- chen Beziehungen Rainer zur Montanus- Sippe steht.“ Daß er statt Brigittes Namen diesen Aus- druck wählte, flel mir auf; auch ein Unter- ton in seiner Stimme machte mich stutzig. Ich sah ihn von der Seite an, Er sing mit schmalem Mund und verschlossenem Gesicht neben mir her. Es war ein fremder Zug, den ich heute schon einmal an ihm entdeckt hatte, Er pflegte seine Verstimmungen sonst nicht so lange zu zeigen. Liebt Rainer Brigitte Montanus?“ Die Frage entschlüpfte mir, ich spürte sofort, daß ich sie nicht hätte stellen sollen — micht so früh. Herbert hüstelte spröd.„Ach, Alex“, bat er,„reden wir lieber von etwas anderem!“ Er schritt schneller aus, um Anschluß an die Vorangehenden zu gewinnen. Es war klar, daß er die Gesellschaft suchte, weil ihm meine Fragen lästig und unbequem gewor- den waren. Haselmann zwischen den beiden Damen war Hahn im Korbe. Er konnte stunden- lang Witze erzählen; ungarische, bei denen ihm ein ellenlanger Magyarenschnurrbart unter der Nase zu hängen schien; bayeri- sche, die er auf wunderbare Weise in die Grenzen des Erlaubten zu ziehen verstand; er schwätzte schwyzerisch, daß man für sein Zäpfchen fürchtete, und erreichte es mit einem kleinen, genialen Ruck des Unter- kiefers nach vorn, daß man den Geruch des Brühl und der Chemnitzer Spinnereien in die Nase bekam. Ich hatte Gesellschaften erlebt, wo man ihn nach einer Stunde knie- Tällig um Gnade bat, vom Lachen erschöpft wie von einer schweren sportlichen An- strengung und mit der gleichen Aussicht auf einen fürchterlichen Muskelkater. Nach einem viertelstündigen Spaziergang schimmerten Dach und Rückwand der Bade- hütte durch die Stämme. Es war ein sehr einfach aufgeschlagener Holzbau mit einem leichten Dach aus Teerpappe. Die vier kleinen Kabinen waren türlos und durch eile mannshohe, grün berankte Bretter- wand, die die Hütte an jeder Seite um einen guten Schritt überragte, gegen Sicht vom See her geschützt. Die Wände dienten aus- schließlich den Damen als Umkleideraum, während die männlichen Badegäste des Schlosses sich stets im Freien umzogen, Vor der grünen Wand war ein kleiner Sandplatz, von dem ein schmaler Steg ins Wasser führte und Gelegenheit zu etwas gefährlichen Kopfsprüngen bot, da der See hier noch recht flach war und einen steini- gen Grund hatte. Am Steg lag ein kleines Flachboot, dessen Kette um einen Pfosten geschlungen war. „Hallo, Doktor!“ rief Beatrice Dohm von der Kabine her zu uns ins Haselgesträuch hinüber,„wenn Sie während des Schwim⸗ mens auch nur noch einmal den Mund auf- machen, bekomme ich einen Lachkrampf und gehe unter.“ „Dähn Gummr wärnse mir doch nich anduhn!“ gab Haselmann in ohrenbetäu- bendem Sächsisch zurück, und ein zwei- kaches Echo wiederholte auch noch seinen Ruf. Sibyll Merlin erschien auf dem Badesteg. Nun, wir waren doch drei hartgesottene Sünder aller Altersstufen und mit genug Frauenschönheit bekannt geworden, um den Firnis jederzeit im Gesicht zu behalten. Ich glaube, daß er in diesem Augenblick ab- blätterte und daß wir gleichsam erstarrten, als wäre Sibyll Merlin die erste und einzige Frau auf der Welt. Sie stand federnd auf den Zehenspitzen und hob langsam die Arme. Der Badeanzug batte die Farbe ihrer goldbraun gefärbten Haut, und ihren Hals umschloß eine enge Kette mattschimmernder Kaurimuscheln. Sie setzte zum Sprung an, löste sich wie ein goldener Pfeil vom Brett, tauchte und kam zwanzig oder fünfundzwanzig Schritt weiter wieder an die Oberfläche. Beatrice Dohm folgte ihr nach. „Ich glaube, Eydt“, murmelte Haselmann etwas bekümmert,„da werden wir uns mit unseren Schwimmkünsten einigermaßen bla- mieren, wie?“ Ich sah ihm prüfend ins Auge; Ein Mann mit solch zwerchfellerschütternden Talenten braucht doch nicht mutlos zu sein“, tröstete ich ihn;„Sie bleiben nur auf ihrer Linie, wenn Sie auch im Wasser eine komi- sche Figur machen.“ Aber mein Trost schien ihm auf die Nerven zu gehen, denn er sah mich mit einem Blick an, der deutliche Be- leidigung aussprach. Herbert, ein vorzüglicher Schwimmer, sprang den Damen nach, Haselmann und ich nahmen zwar viel Anlauf, ohne jedoch mit der äàsthetisch befriedigenden Wirkung unserer Vorgänger im Wasser zu landen. „Wohin?“ rief Sibyll Merlin Herbert zu. „Zur Insel!“ gab er zurück.„Aufstellung emer Linie! Wettschwimmen! Erster Preis: eine Zigarette, zweiter Preis: ein Zündholz, dritter: die Streichholzschachtel, vierter und fünfter Sieger dürfen mit- riechen. Preisverteilung auf der Insel, Alles hört auf mein Kommando: Los!“ Wir stoben wie die Olympioniken davon. Allerdings war es schon nach den ersten Metern klar, daß sich das Rennen zwischen Herbert und den beiden Damen entscheiden würde. „Und noch nie habe ich soviel Appetit auf eine Zigarette gehabt wie jetzt nach dem Essen!“ keuchte Haselmann neben mir. „Der Letzte darf nachher zurückschwim⸗ men und die Ehrenpreise holen!“ rief ich ihm zu. Vorn begann Herbert aus Ritter- lichkeit zu erlahmen. Meine Protestrufe verhallten ungehört. Hasselmann gab auf und begann ebenfalls, sich als Zuschauer zu betelligen. Er bekam bei dem Versuch, auf zwei Fingern zu pfeifen, Wasser in den Hals und sprudelte Fontänen. Das Rennen machte Beatrice Dohm, dicht von Sibyll Merlin gefolgt. Als Dritter stieg Herbert aus dem Wasser, dann ich, aber den größten Erfolg erntete doch Hasselmann, der mit einer rasch aufgefischten zerbro- chenen Tasse in der Hand das Ufer hinauf- spolperte und verwirrt umsah, als küme er aus gräßlichen Tiefen, und den„Taucher“ in einer ungarischen Spezialfassung zu de- klamieren begann. Später lagen wir müde und wohlig im Ufergras und ließen die Badeanzüge auf den Körpern trocknen. Es war, als wolle der Herbst nachholen, was uns der Sommer in diesem Jahr schuldig geblieben war, Der Himmel wölbte seine Kuppel in makelloser in Kliniken hat eit die Röntgenabt besten in ganz werden. Seine richtung verda Umstand, dag Operationsräume, und darf als eine der hland bezeichnet technis vorzügliche Ein- b das Krankenhaus dem einen Großteil seiner wert- Wes Vollen Apparaturen und Ins nte im Kriege verlagert h die hierdurch vor der Zerstörung ge rden. Was dem Ludwigshafener Kraf dizinischen Spezia Ite, hat es vor 14 Tagen durch die herzige Spende seiner Patenstadt Pasadena erhalten. Es ist heute möglich, alle vorkommenden Krank- heiten zu behandeln. liglich TB-Kranke Werden dem vor etwa Jahre st in Ogsers- heim eröffneten Spezial- Krankenhaus des evangelischen Hilfswerks zugewiesen. Da der Wiederaufbau der Gebàude noch nicht abgeschlossen werden te, ist auch der Bunker noch in Geb Hier liegen durchschnittlich 100 Kranke. Sehr zu bedauern ist, daß der sogenannte „Blaubau“, der zur chirurgischen Klinik ge- hört und wiederhergestellt werden könnte, infolge Geldmangels dazu verurteilt ist, langsam zu zerfallen, obwohl das Bau- material vorhanden ist und allmählich ver- fault. Dies ist der einzige„dunkle Punkt“ in dem sonst lichtfrohen Ausblick, den unser städtisches Krankenhaus bietet. Bff. us noch an me- 18 Zane um die Hauurel. Neustadt Seit Kriegsende wurden Rheinland- Pfalz 17 000 t Bomben und Munition un- schädlich gemacht, teilt die„Zentrale für das Sprengwesen“ mit. 5000 Blindgänger sind noch zu beseitigen. Bisher ereigneten sich bei der Aktion 140 Unfälle, die 35 To- desopfer forderten. n Kaiserslautern Der Landkreis Kaiserslautern erhielt aus Mitteln des Marshall-Planes 68 100 DM zum Ankauf von Landmaschinen. Die Gelder werden als langfristige Kredite mit einem niedrigen Zinssatz gewährt. Die Höhe des Kredits darf jedoch 50 Prozent der Beschaf- fungskosten der Landmaschinen nicht über- steigen. Worms Die Sperrzeiten der Wormser Brücke werden infolge Erhöhung der Zugdichte ab 15. Mai geändert. Die Brücke ist ab diesem Zeitpunkt an allen Tagen für kolgende Zeiten gesperrt: 4.30 Uhr bis 8.40 Uhr; 12.20 Uhr bis 13.30 Uhr; 16.35 Uhr bis 21.00 Uhr. Bad Kreuznach Daß die Feuerwehr„das Mädchen für alles“ ist, hat sich wieder einmal in Bad Kreuznach erwiesen, In den 30 Meter hohen Platanen der Kurpromenade hatte sich eine riesige Krähenschar eingenistet, die den Passantenverkehr immer mehr behinderte. Man zerbrach sich lange den Kopf, wie man der Plage Herr werden könnte und alar- mierte schließlich die Feuerwehr, die den unliebsamen Gästen mit ihren Strahlrohren zu Leibe ging. In der ersten„Krähen-⸗ schlacht“ konnte jedoch kein Endsieg“ errungen werden. Einige Tage später kamen nämlich die Krähen in hellen Scharen zu ihren Nestern zurück, so daß die Feuerwehr zum zweiten Male alarmiert werden mußte. Dieses Mal kletterten die wackeren Sprit- zenmänner mit Hilfe ihrer Leitern auf die Bäume und hoben hunderte von Nestern aus. Die Stadtverwaltung hofft, nun end- gültig die„Krähenschlacht“ gewonnen zu haben. Nochmals Interzonenprozeß Während der Verhandlungen des„Inter- zonenprozesses“ in Koblenz wurden in der Presse Berichte veröffentlicht, daß der mit eineinhalb Jahren Gefängnis bestrafte Al⸗ kred Weber durch Vermittlung des da- maligen Oberregierungspräsidenten Dr. Eichenlaub Leiter des Interzonenamtes in Neustadt geworden sei. Dem gegenüber legt Dr. Eichenlaub Wert auf die Feststellung, daß er Weber nicht dorthin vermittelt habe. Reinheit über uns; sie und die zarten Schleier, in die sich das Gebirge verhüllte, versprachen weiterhin Sonne und Wärme. „Wie steht's nun mit der Preisvertei- lung?“ fragte Beatrice Dohm neugierig. Haselmann machte ein ängstliches Ge- sicht; die Damen schienen Appetit auf Zigaretten zu haben, und er fürchtete, seine Rikterpflichten könnten mißbraucht werden. Herbert erhob sich und sing zu einer Wetterverbrannten alten Weide, die ihre schütteren Zweige melancholisch ins Wasser hängen ließ. Er machte großen Hokuspokus, griff in eine Höhlung des Stammes und holte eine Blechschachtel heraus, in der genug Zigaretten und Zündhölzer verwahrt waren, um unsere Gesellschaft für einen ganzen Tag zu versorgen. ES war sein Badedepot. Er erntete einen Riesenapplaus. In unser lautes Hallo fiel ein anderes, das von der Hütte her zu uns herüber- schallte. Drüben stand Rainer neben Brigitte Mantanus und winkte zu uns herüber. Sibyll Merlin sprang auf und machte eine Bewegung, als wolle sle ins Wasser und ihm entgegenschwimmen. Ich bemerkte, daß Herbert aufmerksam geworden war, In seinem Gesicht stand ein Zug unbehaglicher Ratlosigkeit. Hasselmann legte die Hände an den Mund. „Ausziehen! Rüberkommen!“ rief er den beiden zu. Aber Rainer saß schon im Boot, löste die Kette und griff trotz Haselmanns Protestrufen nach den Rudern, Brigitte Montanus nahm auf dem Wriggsitz Platz und stieg das Boot vom Steg ab. Sybill Merlin war in ihre alte Stellung zurückgesunken. Sie lag halb aufgerichtet neben mir im Grase und schaute dem rasch näherkommenden Boot entgegen. „Wie schade“, lächelte sie mir zu,„daß meine Ueberraschung so danebengelungen ist!“ . 1 nn 8 — — e e 1 2 eee — een 8 . Seite 6 MORGEN Hinrichtung der Rheinromantik!/ Von Waler enkel Anfang März 1945 setzte zwischen Bonn und Koblenz, und zwar, wenn wir uns er- innern wollen, bei Reme der General Eisenhower mit seinen Truppen über den Rhein. Genau 2000 Jahre vorher, nämlich 55 v. Chr., überschritt Cäsar fast an der gleichen Stelle, und zwar unterhalb Urmitz, nördlich Koblenz, den Strom. An den rö- mischen Imperator erinnern noch heute seine Drusus-Kastelle, an Eisenhower die Weihen Vierkantseulen an den Ufern, auf denen die Namen seiner Gefallenen ge- schrieben stehen. amals wie heute er- folgte am Rhein, der zu allen Zeiten und besonders auch während der zwei Jahrtau- sende zwischen Cäsar und Eisenhower ein politisches und militärisches Kraftfeld erster Ordnung war, eine grundstürzende Aende- rung seiner Physiognomie. Im Jahre 1947 hätte eigentlich eines Jahrhundert jubiläums gedacht werden müs- sen, nämlich jener Reise des alten Kupfer- en ——— —— —— Zeichnung: Toni Trepte Neue Romantik stechers Matthäus Merian, der 1647 also vor 300 dahren, den Rhein hinunterreiste und seine, wie es damals hieß,„anmüthi- gen qugendbildnisse unserer Städte be- schrieb und zeichnete, weil schon damals, Wie er wörtlich sagte, unser„teutsches Vatterland von den Ausländern für eine finstere Wildnuß, traurigste Wonnung, un- geschlachtes und mehrentheils erbautes Erdreicn gehalten wurde.“ Weder die ‚anmüthigen“ Städtebildnisse des Merian, noch die Stahlsticne Janschas um die vorletzte Jahrhundertwende, noch die Panoramen der romantischen Land- schaftsmaler des 19. Jahraunderts sehen wir heute. Noch trägt der Rhein sein altes „Ritterkostüm“, noch stehen die Burgen- Ruinen auf den Hohen recats und links, die Kulisse jener Zeiten, wie wir als Ro- mantik kennen: Godesburg, Drachenfels, Rolandsbogen, Burg Hammerstein und Rheineck, Ehrenbreitstein, die Marksburg, Katz und Maus, Rheinfels, Gutenfels, Schönburg, Stahleck, Sooneck, Rheinstein und Ehrenfels, um nur die bekanntesten zu nennen. Auch jene Zeit ist Geschichte ge- worden, die das letzte deutsche Kaiserreich mit patriotischem Hochgefühl manifestierte. Zwar steht noch die„Germania“ auf dem Niederwald, aber den alten Kaiser Wilhelm am„Deutschen Eck“ in Koblenz, der dort künkzig Jahre lang auf seinem hohen Sockel ritt, hat amerikanische Artillerie beim Kampf um die Stadt getroffen, und weit länger als ein Jahr lang hing der Kaiser mit Pferd und Genius kopfüber nach unten, bis er als Altmetall abgeschweißt und ver- schrottet wurde. Jene Zeit der Repräsen- tation und Demonstration, als der Rhein zwar Deutschlands Strom, aber nicht Deutschlands Grenze sein sollte, jene Zeit der Gedenkreden und Denkmalsfeiern, da man mit patriotischem Pathos das vater- ländische Gefühl und die nationalen Ge- fühlswerte mit ungedämpftem Trommel- klang proklamierte, sind dahin. Schlüsselwort für die Rheinlandschaft, und zwar namentlich jene von Bonn bis Bingen, also des Mittelrheins oder des so- genannten romantischen Rheins, war weit mehr als ein Jahrhundert lang das Wort Romantik. Kein geringes Stück deutscher Geistesgeschichte ließe sich darüber schrei- ben. In ungezählten Lobgesängen haben ganze Poetengeschlechter sich des Rheines angenommen. Vom Mittelalter bis auf un- sere Tage reichen sie. Die Schönheit des Landschaftsbildes lag ja offen zutage. Der Rhein,„Deutschlands hochschlagende Puls- ader“, wie ihn Görres,„der alte Trauben- koch“, wie ihn Freiligrath nannte, wurde zum Magier der europäischen Ströme. So erklangen im Laufe der Zeit die Stimmen ohne Zahl. Die Natureindrücke, verbrämt von Historie und Sage, machten den Strom zum Landschaftsideal, und der Taumel, in den besonders die Sturm- und Drangdichter verfielen, kam nicht von ungefähr. Die Leidenschaft des Erlebens, die Schilderung und Deutung reichte in der Tat bis in un- sere Tage. Der 23jährige Goethe reiste mit Merck, zwei Jahre später mit Lavater und Basedow„zu des Rheins gestreckten Hü- geln.“ Wir müßten all die geistigen Künder in die Arena rufen: Forster und Humboldt, Heinse, Mengs, die Fragen Stollbergs, Ja- kobi, Burckhardt, Johanna Schopenhauer, die Romantiker Schlegel, Arnim, Clemens und Bettina Brentano, Heine, Simrock, Frei- ligrath und Arndt, Madame de Staël und Lord Byron. Auch die romantischen Land- schaftsmaler müßten erwähnt, die Nachro- mantiker nicht vergessen, und von den Kündern unserer Tage müßte der unvergeß- liche Alfons Paquet genannt werden. Merk- würdig genug, auch all diese Männer fanden die Burgentrümmer schön, besangen nicht nur den Rhein und den Wein, wenngleich auch mit verschiedenen Formeln, sie be- sangen auch die bemoosten Ruinen. Die Ruinenromantik hielt sich zäh bis in unsere Tage, sie geisterte, wenn auch hoffnungslos verkitscht, bis in die Karnevalsschlager der jüngsten Zeit. Noch immer„grüßten“ sie die Ruinen. Ein seltsames Geschehen über- dies: die Loreley, die verpönte, hielt sich wacker auch in jenen verflossenen tausend Jahren, und der Gesang zu ihrem Lobe von den weißen Schiffen aus setzte trotz Ver. bots regelmäßig dann ein, wenn man ihrer ansichtig wurde. Der Dichter war nicht totzukriegen. In einem Liederbuch war übrigens das Lied erhalten geblieben, unter- schrieben mit: Verfasser unbekannt. Wir wissen nicht, ob es allein dieses Krieges bedurfte, um den romantischen Zauber wenigstens in Frage zu stellen. Die Veränderung der Phsiognomie ist so dra- stisch, die Kulisse der Städte und Dörfer hat sich durch die Kriegseinwirkungen 80 gewandelt, die Kontinuität zur Vergangen- heit ist so abgebrochen, unser Lebensgefühl schlechthin ist so radikal anders geworden, auch der politische Kaiserschnitt des Rhein- tales schließlich so eindeutig(der romanti- sche Rhein ist der Schnittpunkt der fran- z6sischen, britischen und amerikanischen Zonengrenzen), daß man doch die Frage stellen muß, ob nicht hier das Schicksal! einen Vollstrecker sandte, den Krieg näm- lich, der die öffentliche Hinrichtung der Rheinromantik besorgte. Die Kriegszerstö- rungen sind enorm. Vom Venusberg bis Bonn, vom Kranenberg bis Andernach, vom Rittersturz bei Koblenz, von der Elisenhöhe bei Bingen schaut man in ausgebrannte Städte. Sehr schwer zerstört sind, außer Bonn, Koblenz und Mainz, wie wir wissen, Bingerbrück, Remagen, Kripp und Trlich bei Neuwied, schwer zerstört Brohl, Rheinbrohl. Altwied, Rhens, Boppard, Oberwesel und Rüdesheim. Mitgenommen sind auch K5- nigswinter, Bad Honnef, Erpel, Bad Hön- bingen, Andernach, Urmitz, Weißenthurm, Ober- und Niederlahnstein. Der Frage, wo die künftige Empfindung des Rheinreisenden sein wird, in welchem Maße das romantische Landschafts- und Naturgefühl vom Beschauer Besitz nehmen wird, wurde noch keine Aufmerksamkeit geschenkt. In welches Gewand werden Calerie Rudolf Probst eröffnet Eine Ausstellung von Aquarellen Emil Noldes Mannheims Ruf als Pflegsätte zeitgenössi- scher Kunst hat sich nach dem chaotischen Zusammenbruch von 1945 schnell wieder ge- festigt. Eine Reihe hervorragender Ausstel- lungen in der Kunsthalle, deren von Fritz Wichert und G. F. Hartlaub begründete Tra- dition Walter Passarge ebenso liebenswürdig Wie zielstrebig fortsetzt, und in der ganz Mo- dernen zugewandten Galerie des jungen Egon Günther haben mitgeholfen, den Anschluß an mehr als ein versäumtes Jahrzehnt künstle- rischer Entwicklung zu vermitteln, an der teil- zuhaben, uns Deulschen versagt war, und ha- ben darüber hinaus Mannheim wieder in die künstlerische Diskussion eingeschaltet. Nun wird Rudolf Probst, der noch in den Jahren 1936 bis 1943 in Mannheim bedeut- same Aussellungen zuwege brachte, im Schloß seine Galerie wieder eröffnen, und zwar mit einer Ausstellung von etwa fünfzig Aquarel- jen des nun fast 82 jährigen Emil NO Ide. Ru- dolft Probst, der in seinem Mannheimer „Kunsthaus“ in einer Zeit, die alles Indivi- duelle, nicht in den Rahmen parteidiktierter Konvention Passende verpönte, Emil Nolde, Gerhard Marcks, Will Sohl und andere Maler herausstellte, will in seiner neuen Galerie im Rahmen der räumlichen Gegebenheiten die Pereits 1918 in Dresden begonnene Linie einer Universellen Kunstschau fortsetzen, die sich nicht auf die Vorstellung bestimmter Richtun- gen und Ismen und die Betrachtung der Kunst Als einer Sache der jeweiligen Mode festlegt, sondern sie als das Ergebnis schöpferischer Auseinandersetzung und den Ausdruck künst- lerischer Vorstellung sehen lehren will. Tiefe menschliche Beziehungen zu vielen bedeuten- den europälschen Malern und die Erfahrung einer langjährigen Ausstellungstätigkeit lassen interessante Begegnungen und bedeutsame künstlerische Erlebnisse erhoffen, deren Rich- tung Rudolf Probst mit einem Plan andeutet, der vom Gegenständlichen bis zum Abstrakten, vom Realen bis zum Surrealen Wesentliches aus neuem und älterem Kunstschaffen ein- schließt. Rudolf Probst Zeichnung von Paul Berger-Bergner In diese Planungen ist eine Goethe-Veran- staltung einbezogen, die die Faust-Zyklen sei- nes Zeitgenossen Peter Cornelius und des spä- teren Franzosen Eugene Delacroix nebenein- anderstellt. Jetzt schon vorbereitet wird eine Ausstellung„Drei Meister des ehemaligen Bau- hauses“, die die Bekanntschaft mit Feininger, Kandinsky und Klee erneuern soll; weiter ge- plant sind Ausstellungen aus dem lithographi- schen Werk Pablo Picassos, der Gemälde von Oskar Schlemmer und Max Beckmann, von Bildern und farbiger Graphik Edvard Munchs, eine Gedächtnis-Ausstellung für Franz Mare, dessen Vermöchtnis Rudolf Probst seit vielen Jahren betreut, und neben vielem anderen die Literaten den Rhein kleiden? Es ist schwerlich anzunehmen, daß das Auge die neuen Trümmer schön finden und mit Lie- dern preisen wird, wie es mit den Burg- ruinen geschah. Welche Stimmungen wer- den die Rheinreisenden der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erleben? Werden sie angesichts der neuen Ruinen wieder in Rhein- und Weinseligkeit verfallen, und werden ihre Gesänge von den Bergen widerhallen wie zur Zeit unserer Väter? Wird Lord Byrons Lobpreisung in Ritter Haralds Rheinreise, wo er den unwider- stehlichen Zauber des Schauspiels preist, der ihn bei seiner Reise rheinaufwärts umfing, Gültigkeit für die Heutigen behalten? Wer- den wir Heutigen empfinden, was Madame Staël einst empfand? Oder ist vom Land- schaftsgefühl der Romantik angesichts der neuen Ruinen endgültig Abschied genom- men? Das Rheintal wird seinen Landschafts- zauber nicht aufgeben. Aber wer es unter- nähme, zu untersuchen, ob die Zeiten der Rheinromantik fröhliche Urständ feierten, der würde zu merkwürdigen Ergebnissen kommen. Die alte Rheinromantik haben die Bomberverbände und Jabos öffentlich hingerichtet. Düsseldorf, heiter und optimistisch/ Von Lans Baye: Es ist eine jener Büsten, wie sie Schnei- Kabarettisierung von Offenbachs textlich lin und Günther Lüders gehören zu seimm Ensemble. Düsseldorf ist fast zu einer Ber-. Hans Schalaz, der allerdings Saladin Schmitts Nachfoles derinnen zu benützen pflegen: Ein wohl- gewölbter Ausschnitt aus einer weiblichen Figur ohne Kopf, Arme, Bauch und Beine, immer ein wenig nackt und peinlich wir- kend. Aber diese Büste besteht aus mes- singgelben Gitterstäben, hinter denen zwei Wellensittiche Körnchen aus einem prall gefüllten Futternapf picken. Sie hängt im Schaufenster eines exquisiten Modehauses. Die duftigen Seidenstoffe, von Mahlzeit- resten der Wellensittiche übersät, wettei⸗ fern in ihrer Farbenpracht mit den exoti- schen Vögeln. Vor dem Schaufenster drän- gen die Damen, deren Rocklänge mit 35 Zentimeter Bodenfreiheit dem Pariser Dik- tat gehorcht. Auch ein paar Manchester- hosen, die den Blick auf kühne Kringel- socken freigeben, stehen dabei. Das ist die Königsallee in Düsseldorf, die eleganteste Straße Westdeutschlands, von den Einhei- mischen in stenographischer Kürze Kö genannt. Düsseldorf floriert, es ist seinen Nach- barstädten Köln, Essen, Duisburg und Kre- feld um einige New-look-Längen voraus. Düsseldorf floriert so offensichtlich, daß selbst die Engländer ein wenig scheel auf Kreppsohlen, Speisekarten, Manchester- kostüme und Krokodiltaschen blicken. Aber niemand weiß, ob die Blüte echt oder po- temkinisch ist. Düsseldorf baut, wächst und plant.„Gott schütz dies Haus vor Not und Feuer, vor Stadtolanung und vor der Steuer“ hat der dicke Künstlerwirt Fatty mit goldenen Buchstaben auf sein Haus ge- malt. Denn die großzügige Stadtplanung Will nicht nur Neubauten dirigieren, sie will auch manches von dem Umgestalten, was der Krieg stehen ließ. Das bedeutet Abbruch, wenn man keine diplomatischen Beziehungen het. Die Damokles-VJeitbombe der Stadtplanung hängt dràuend über man- chem Gebäude Düsseldorfs Blüte mag trügerisch sein. Echt ist die Blüte der städtischen Bühnen. Dank Gustav Gründgens ist das Wort Theaterkrise unbekannt. Zuckmayers Teu- fels General brauchte in Düsseldorf noch nicht die Theaterkasse zu retten. Er ist dort nur als Parodie des Kommòdchen“ bekannt. Zur Faust-Premiere waren allein 10 000 Karten bestellt. Die glanzvolle Tasso- Aufführung(Parkettplatz: 9 DWZ) unter der Regie von Gründgens ist immer ausver- kauft. Der Intendant spielte zuerst selbst den Tasso. Er gefiel der Presse nicht. Gründgens ist ihr darob gram. Dann über- nahm Horst Kaspar die Rolle. Mit Mari- anne Hoppe als fast zu stiller Partnerin spielte er den Hysteriker mit einem wilden Aufwand an Gesten und Ausdrücken; ein fuszinierender Gegensatz zu der so zucht- vollen Aufführung. Man saß atemlos wie in einem EKriminalreißer. Die hervorragende auch eine Ausstellung„Schweizer Kunst“, die die Münchener Galerie Günther Franke ver- mitteln will. Es wäre zu wünschen, daß der Gedanke einer„Kunstgemeinde“, die dem Geschauten durch ein Gespräch in kleineren Zirkeln eine tiefere Resonnanz vermitteln soll, sich beleben ließe zum Verständnis der Kunst im Sinne des Goethewortes, das Probst seinem Ausstellungs- katalog voransetzt: Das Genie begreift, daß Kunst eben darum Kunst heiße, weil sie nicht Natur ist. Gerade das, was ungebildeten Men- sehen am Kunstwerk als Naur auffällt, das ist nicht Natur, sondern der Mensch.“ Wgi. Helge Roswaenge in Heidelberg Um seinetwillen haben die Heidelberger Städtischen Bühnen die schon längst ad acta gelegte„Tosca“ wieder hervorgeholt. Und Was sonst selten gut geht, gelang an die- zem Abend: die Aufführung hatte auf der Zühne eine Frische, wie man sie nur an Premierentagen anzutreffen gewohnt ist. Hedwig Hillengaas als Tosca und Hugo Schäfer- Schuchardt als Scarpia wuchsen über sich selbst hinaus und zwangen auch Helge Roswaenge zu vollem Einsatz. Noch immer faszinieren an ihm die Kraft und Fülle seines Tenors, der strahlende Glanz der Höhe, die warme, voll gerundete Mittel- lage. Seine Stimme ist ein Geschenk, ein Naturereignis ganz einfach, für das man umso dankbarer sein muß, da die Tenöre auszusterben scheinen. Dem Verismo der „Tosca“ kommt auch die dramatische Ak- zentuierung, eine oft leidig empfunden“ Angewohnheit, die Roswaenge noch nicht abgelegt hat, entgegen; wenn sein Schrei nach dem Leben in aufwühlendem Schluch- zen verklingt, bleibt noch immer kein Auge trocken. Auch in Heidelberg nicht, wo man dem Gast aus der Wiener Staatsoper stür- mische Ovationen bereitete. — Auch die Elbe hatte ihre Romantik Nach einer farbigen Skizze zu Ludwig Richters Gemälde„Ueberfahrt am Schreckenstein“) ungenießbarer Räuberpistole„Die Banditen“ hat bald ein halbes hundert Aufführungen hinter sich. Für Gründgens als Regisseur mag diese Inszenierung, die bis in die kleinste Nuance geistvolle Parodie war, eine vergnügliche Ausgleichsgymnastik bedeutet haben. Die Düsseldorfer Bühnen, die mit ge- arme Stück, das nicht viel mehr ist als ein ringerer Subvention als Frankfurt und München auskommen, machen keine Kon- zession an den Geschmack des Amüsier- pöbels. Gründgens ist ein starker Magnet für außbßerordentliche Darsteller. Elisabeth Flickenschildt, Marianne Hoppe, Adelheid Seeck,. Paula Denk, Antje Weisgerber, Ger- da Maurus, Gerda-Maria Terno, Paul Hart- mann, Max Eckard, Ludwig Linkmann, Gerhard Geisler, Peter Esser, Hans Müller- Westernhagen, Rudolf Therkatz, Otto Ströh- Cevyissensfrage Von Alfred Dreyer Ich habe zwei Hemden. Er hat keins. Gebe ich Herzklopfen gebe ich eins? Eigentlich müßte ich es wohl tun. Könnte sonst nicht mehr friedlich ruhn. Sähe ihn nackend und krierend im Traum, in einem dunklen, kalten Raum. Ich habe zwei Hemden. Er hat keins. Eines brauch ich so nötig zum Wechseln. Manche haben acht——.“ Keine Ausflüchte drechseln! Frage und Antwort—, hin und her. Sich zu entscheiden ist so schwer. Machte so gern die Augen fest zu. Hätte so gern meine liebe Ruh. Ich habe zwei Hemden. Er hat keins. Gebe ich— Herzklopfen— gebe ich eins? Zu der von uns gebrachten Betrachtung von Paul Fechter Die Ler leger,“ (siehe Nr. 66 des„MM.) erhalten wif fol- gende Zuschrift, die uns der Veröffent- lichung wert erscheint: Die Idee des Aufsatzes von Paul Fechter ist vortrefflich. Wirklich ist die Zeit reif, zu er- kennen, daß eine Geschichte der deutschen Verleger die notwendige Ergänzung der Lite- ratur geschichte ihrer Epoche“ ist, und daß Ver- leger erheblich mehr als bloße Händler mit Büchern“ sind. Wenn Paul Fechter aber nach Aufzählung einiger älterer Verleger behaup- tel, daß die Verleger erst seit 1870„wirklicae Individuen“ seien, so wertet er damit unsere bisher übliche Ansicht um; denn wir waren ge- wohnt. in der Hoch-Zeit deutscher Geistes- bildung die spontane Blütezeit des Verleger- typus zu vermuten und zu finden. Was Fechter damit sagen will. dag z. B. Johann Friedrich Cotta kein„wirkliches Individuum“ gewesen sel, ist nicht ganz ersichtlich. Er war immer- hin der Mann, einem Schiller und Goethe, Fichte und Schelling, Jean Paul und Tieck, einem Boisserèe und Friedrich List als Ver- leger und Freund zu genügen. Aus Cottas Briefwechsel ist zu ersehen, wie sehr er an den einzelnen Schöpfungen großer Geister mit- beteiligt war, wie z. B. Fichte die Projekte vorher mit ihm besprach. Goethe war es pein- lich, mit dem geistreichen Manne auch über das Geschäftliche zu sprechen, und der Jer- kehr mit Schiller war der zweier herzlicher Freunde. Die Frage. ob Cotta Talente ans Licht gefördert habe, oder nur an bekannten seine Geschäftstüchtigkeit bewies. beantwortet ein Blick auf Cottas eigenste Schöpfungen: sein großes politisches Tageblatt Allgemeine Zei- tung“ und seine literarische Tageszeitung, in denen eine unübersehbare Zahl an Licht drän- gender Geister zum ersten Male vor die Oef- kentlichkeit traten. Cotta, der von Preußen, Bayern und Würt⸗ temberg mit dem Hofratslitel dem Adels-itel und schließlich der erblichen Freiherrnwürde belehnt wurde, war nicht nur als Verleger ein liner Exilbühne geworden. in Bochum antreten wird, ist ein gleich wertiger künstlerischer Gegenpol zu Gründ gens. Er wagte es, Shakespeares dramatisiertes Sprichwort. Auch Freytags der Jahrzehnte grau geworden ist, wurden unter Schallas Hand ein meisterliches Mani- fest gereifter und ausgefeilter Schauspiel- kunst. Neben Gründgens Bühnen, die unter technisch geradezu katastrophalen Verhält- nissen in Behelfssälen spielen, hält sich kein Theater. Aber man darf nicht von Düsseldorf sprechen, ohne das„Kommöd- chen“ zu erwähnen. Die kleine Literatur- bühne ist das einzige deutsche Kabarett von Format, das außer Werner Finck der Krise gewachsen war. Kay und Lore Lo- rentz, die es leiten, sind Düsseldorfs Lieb- linge. Ihr neues Programm hieß heraus- fordernd„Nicht Treffendes bitte streichen“. Aber da war nichts zu streichen. Da traf Alles, und jeder war betroffen. Die Pre- mière war ein gesellschaftlich fast ebenso glanzvolles Ereignis wie die des„Faust“, In dem kleinen krisenfesten Saal, der knapp 150 Personen faßt, drängten sich 180 Zu- schauer. Ministerpräsident Arnold ließ sich ein Klappstühlchen einstellen. regisseure Staudte und Stemrale bekamen keinen Platz und hörten sich das Programm im Uebertragungswagen des Norddeutschen Rundfunks an. Nach allen Seiten fielen die Hiebe in dem ebenso aggresiven wie geist- vollen Programm, zu dem die Autoren be- merkten, Satire sei eine intellektuelle Form des Mutes. Von der Oberkasseler Brücke, die ganz schmal gebaut werden mußte, damit Frank- reich sich nicht von eventuellen Panzern in seiner Sicherheit bedroht fühlt, stauen sich die Wagen. Die Straßenbahn nach Krefeld, die o welch schöne Verbindung von Materiellem und Ideellem!— Speisewagen und Bibliothek mit sich führt, braust über den mit Ketten von Schleppkähnen bedeck · ten Rhein. Düsseldorfs schiefer Turm spie- gelt sich darin, von den Wellen noch kurio- ser verzerrt als er schon ist. Die Sage er- zählt nicht etwa, daß ihn ein tragisches Geschick so sehr gebeugt habe. Er habe sich über irgend eine komische Begebenheit schief gelacht. Das ist an Düsseldorf 80 sympathisch, daß das Lachen dort näher liegt als tragische Verwicklungen. Und selbst sieht es trotz seines heroischen Vor- lebens aus, als ob er von Schwertgeklirr und Wogenbrall nicht allzuviel halte. Nicht umsonst ist Heinrich Heine mit der heiteren und optimistischen Stadt so sehr verwachsen. f Die Verleger Kine Entgegnung von Ulrich Riedel imponierender Charakter, als Mensch den Größten ebenbürtig, sondern auch angesehener Politiker. Auf dem Wiener Kongreß kam er zur ersten Aktivität; beim ersten deutschen Verfassungskampf in Württemberg war er einer der markantesten Köpfe, dem Freiherr N vom Stein seine Anerkennung zollte. 3 Noch eines könnte gegen die Individualität Cottas zeugen: Sein Verlag umfaßte alle Fach- gebiete, ja für jedes Ressort— und wäre es die Bienenzucht gewesen!— gab er ein eigenes periodisches Blatt heraus. Dies Argument spricht jedoch nicht gegen die Individualität des Mannes sondern für seine universelle Bildung. Der Werdegang Cottas ist der eines wahrhaft genialen Mannes, dem nichts, Was seine Zeit Großes hervorbrachte. entging, der sich aber nicht im Allgemeinen verlor oder verzettelte. Kulturnachrichten Beim Konzert der Thomaner in Karmruhe Wurden die Orgelsoli auf besonderen Wunsc Günther Ramins von dem Mannheimer Orga- nisten Arno Landmann übernommen, der erfolgreich Bach und Reger spielte. Für die Oberammergauer Festspiele des nächsten Jahres hatte der bayerische Landtag eine Staatsbürgschaft in Höhe von einer Mil- lion Mark beschlossen. Der Finanzberater der Militärregierung hat jedoch die Befür wor- tung dieses Kredits abgelehnt.(hs) Eine internationale Kulturfilmtagung wurde in Hamburg eröffnet. Vertreter aus fünf- zehn Ländern nahmen an den Besprechungen teil.„S Heinz Hilpert und sein Konstanzer En- semble werden zu Pfingsten das„Bergwerk zu Falun“ von Hugo von Hoffmannsthal im Zü- richer Schauspielhaus aufführen. Thomas Mann wird am 27. Mai die mit einem 1000-Dollar-Preis verbundene Verdienst-Me- daille der„American Academy of Arts and Letters“ erhalten. Donnerstag, 12. Mai 1949/ Nr. 60 „Timon von Athen“, jenes spröde und handlungs- desen doch . 2 „Journalisten“, deren Handlung vom Staub Verseh Die Fin 2 r. 84 VVT eee Mare önnen den 21 stange Stufen bonne. age Werde ten Fi batten Zu eln gehalt tunien Agera karbig astern möger wiede verben Cemii mußte Ein R Zu Leit, Wie vie 5 haben zn Klein. unser es All ner k e unbes seren nen Gewa Seteli a mm nülse: topffe einbre Wurz und werde Wüns nicht und einwe auch Als fi Sen gehüt mit s Hopf. mit! und such wWäch Wett Ft der 8 1— — 4 Nr. 84 — in) einem Ber- chala, Bfolte gleich. zründ Timon lungs- Us ein ey tags Staub urden Mani- 18spiel Unter hält⸗ sich t von amöd- ratur- barett K der Lo- Lieb- eraus- chen“. a traf Pre- bens aus“. knapp 0 Zu- 6 slch Film- carrlen Tainm tschen en die geist- n be- tuelle ganz Tank- rn in n sich refeld, von wagen über deck · sple- gurio- ze er- sches habe enheit rf 80 näher Ind Vor- eklirr Nicht iteren chsen. ä— dien ener am er tschen Ar er eiherr UGalität Fach- es die genes ument nalität erselle eines Was der oder * 2 ruhe Funsch Orga- , der des mdtag r Mil⸗ erater ir wor- ehs) wurde künk⸗ ungen (SK) En- erk Zu n Zü- einem t-Me- and g, 12. Mai 1949 Fr. 84 Donnersta LAND UND GARTEN Seite 7 Margot Schubert: AAB Mein Gartentagebuch je Eisheiligen sind da, aber sie sind n ach vorüber. Darum frohloctst nicht zu früh, daß bis jetzt alles einigermaßen t gegangen ist und kein nennenswerter Nachtfrost unsere Baumblüte angerührt hat. Noch können um die Monatsmitte 0 Klare, Fühle Nächte kommen, das manche Gurt nershoffnung und mancher Frühzeitigkeits- ehrgeiz Schaden leidet. Aber trotz aller abwartenden Vorsicht hat es unsereins in diesen Tagen nicht leicht. Was gibt 28 doch jetzt alles zu bedenken, damit Wir, gut gerüstet und mit allem Notwendigen Versehen, vom Frühling Abschied nehmen um den sommerlichen Gartenfreu- können, 5 8 are den zuzustreben. Schon stehen die Bohnen- stangen in Reih und Glied. Die erste Stuken- oder auch Reihensaat früher Busch- bohnen ist gemacht. Auf wärmender Unter- lage aus Komposterde mit kurzem Mist werden unsere Gurken bestimmt keine„kal- ten Füße“ kriegen, und auch die Blumenra- batten sind vorbereitet, um alle jene Gäste zu empfangen, die bisher noch Unter Glas gehalten werden mußten: Arabis und Pe- tunien, Lobelien und Zinnien, das blaue Ageratum und der duftende Ziertabak, viel- farbige Skabiosen und Verbenen, Sommer- stern und der dunkelviolette Heliotrop mögen darunter sein. Vieles gibt es heute wieder, Was jahrelang aus unsern Gärten verbannt War, weil es der Nützlichkeit von cemüse und Kartoffeln Platz machen müßte Ein Kapitel Tomaten zum Wochenende ist es just an der zeit, den Tomaten näherzutreten. Denn Wieviel! Abstriche wir auch von unserer taeichhaltigen„Gemiisaliste seither, gemacht haben: lomaten gehören nun einmal zum unentbehrlichen Bestand eines jeden Klein- oder Hausgartens. Wie aàber 8011 unser Pflaregut beschaffen sein, wenn Wir es auf dem Markt oder beim Erwerbsgärt-⸗ ner kaufeh? Topfktomaten mit gut ausgebildetem, unbeschädigtem Wurzelballen sind den billi- geren, ungetopkt im Frühbeet Vorgetriebe- nen Pflanzen in vielem voraus. Die beste Gewähr für leichtes Anwachsen aber bieten Setzlinge, die in sogenannten Pflanzen- ammen geliefert werden. Das sind Papp- hülsen mit vielen Stanzlöchern, in Blumen- topfkorm, die man einfach mit in die Erde einbringt, wo sie in kurzer Frist von den Wurzeln der wachsenden Pflanze gesprengt und von der Bodenfeuchtigkeit aufgelöst werden, Topftomaten haben meist den er- wünschten kurzen, gedrungenen Wuchs, nicht mehr als 40 bis 50 Zentimeter Höhe, und— keine Blüten. Man kann für so einwandfreie, gut gepflegte Stücke deshalb auch ruhig ein paar Pfennige mehr zahlen als für die blasse, langauf geschossene Mas- senware, die aus einer weniger sorgsam gehüteten Pflanzenkinderstube kommt. Da- mit soll nicht gesagt sein, daß hier gleich Hopfen und Malz verloren ist. Besonders mit Hilfe des neulich geschilderten Tief- und Schrägpflanzens lassen sich such aus ihnen noch recht ordentliche Ge- Wächse heranziehen, die bei günstigem Wetterverlauf gute Frnten bringen. Fragt beim Einkauf jedenfalls nach der Sorte, damit ihr wißt, woran ihr seid. aber In unserer Gegend sehr beliebt und für den Anbau im Garten vorzüglich geeignet ist die ab Auspflanzung in etwa 70 Tagen reifende Frühsorte„Bonner Beste“. Auch die mittelfrühe„Lukullus“ ist wegen ihrer Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Witterungseinflüsse nur zu empfehlen. Und dann natürlich die so gut wie platz feste, hochwüchsige„Rheinlands Ruhm“, etwas später als die beiden andern, in rund 80 Tagen reifend, mit schönen, gleichmäßig runden und sehr aromatischen Früchten. Auch die„Fleischtomate Olympia“ hat ihre Freunde, obwohl ich immer wieder gefun- den habe, daß ihre sehr großen, tief gerill- ten Früchte leichter als alle andern Sorten zum Aufplatzen und zu Faulstellen neigen und in der Küche längst nicht so angenehm zu verarbeiten sind wie ewe kleinere, dünnschalige Tomate. Dann müssen wir noch die Busch- tomaten erwähnen, die weder an Pfäh- len aufgebunden noch ausgegeizt zu werden brauchen. Diese Buschform hat freilich ihr Für und Wider: denn ist sie einerseits zeit- und arbeitsparend, so hat man mit dem Herumliegen der schweren Fruchtstände am Boden später doch seine liebe Last. Aber anerkennen muß ich, daß wir im vorigen, besonders schlechten Tomatensommer init unseren Buschtomaten„Immun“ erstaunlich gut abschnitten. Wie kleine Bäumchen standen sie da, nicht angebunden, sondern um die Erntezeit leicht an einen kurzen Pfahl gelehnt, mit ihren fast orangeroten, sehr gleichmäßigen Früchten vor dem dun- keln, Kartoffelblättrigen Laub eine Freude für das Gärtnerauge Etwas vom Sellerie Auch beim Sellerie müßt ihr darauf ach- ten, daß ihr schöne, kräftig grüne Pllänz- chen von gedrungenem Wuchs und keine angewelkten, überständigen, halblebigen Kümmerlinge heimbringt. Die Sorte ist beim Sellerie an sich nicht so wichtig, da hier kaum ein Unterschied zwischen früh oder spät besteht und unsere Auslese an Knol- lensellerie sich ohnedies auf drei oder vier Hochzuchtsorten beschränkt. Der fast rost- freie Imperator“, der etwas frühere„Ap- felsellerie“ und der besonders für Gemuse und Salat geeignete, dazu außerordentlich lagerfähige„Magdeburger Markt“ sind am bekanntesten. Aber wenn ihr beim Setz- lingskauf schon die Sorte nicht erfahren könnt, so laßt euch auf jeden Fall die Zu- sicherung geben, daß es sich wirklich um Knollensellerie, und nicht etwa um Bleiceh- oder Schnittsellerie handelt, dessen Saatgut in den letzten Jah- ren massenhaft in ausländischen Lieferun- gen enthalten war. In USA zum Beispiel ist unser guter Knollensellerie wenig ge- schätzt, während Bleichsellerie dort— eben- so wie in Frankreich und Belgien— als Delikatesse gilt und sehr viel angebaut Wird. Amerikanische Samentütchen mit der Aufschrift„Celery“ enthalten immer Bleich- Sellerie, Knollensellerie dagegen heißt „Celeriac“. Pflanzabstände und Zwischenkulturen Bleiben wir für heute noch ein wenig bei Tomaten und Sellerie: wie sollen sie gepflanzt, und mit was für anderen Gemü- sen können sie kombiniert werden? Bei mir stehen die Tomaten immer irgendwo entlang einer Rabatte, wo es warm und ge- schützt ist, jede Pflanze frei für sich, von Licht und Sonne umflossen, mit 60 Zenti- meter Abstand voneinander. Wenn man geschlossene Kulturen anlegt, soll der zugehörige Reihenabstand nicht weniger als 80 Zentimeter betragen. Dann kann man fürs erste noch je eine Reihe Salat oder Radieschen(2. B. jetzt die mittelfrühe Sorte„Ovales Gelbes“ oder etwas später das hitzebeständige„Riesenbutter“ oder auch Sommerrettich dazwischengeben und hat zur Erntezeit genügend Platz, um zwi- schen den Reihen hindurchzugehen. Anhän- ger der Mischkultur empfehlen auch Kom- binatioen von Tomaten mit Kohl oder mit Lauch, da diese Gemüsearten sich dank ihrem verschiedenen Nährstoffbedarf gut miteinander vertragen. Im Gegensatz zur Tomate, die ein aus- gesprochener Tiefwurzler ist und deshalb auch tief gesetzt werden darf, verlangt der Sellerie ganz flaches Pflanzen. Er kann überhaupt nicht hoch genug stehen, und wenn die Setzlinge vor lauter Höhe zunächst umkippen, dann ist es gerade richtig. Wie die Tomate braucht er besten Boden, reichlich Wasser und regelmäßige Kopfdüngergaben. Als Zwischenfrucht ist Salat geeignet. Abstand von Pflanze zu Pflanze 35 em, Reihenabstand 50 em. Außerdem merken wir noch, daß Sellerie- wurzeln nicht eingekürzt werden sollen, ebenso wie später das Abblatten zu unter- lassen ist. Beides beeinträchtigt die 80 erwünschte Knollenbildung. — Pflanzgemüse oder Saatgemüse · ein wichtiger Unterschied Radieschen werden für gewöhnlich nur gesät, aber nicht verpflanzt. Ausgedünnte Karotten oder verzogenen Mais pflegt man Wegzuwerfen oder allenfalls an Hasen zu verfüttern. Versetzte Sonnenblumen trauern sich nicht selten zu Tode, während Kohl oder Tomaten fast immer ohne Schwierig- keit weiter wachsen. Schon diese wenigen Beispiele zeigen, daß die Bereitwilligkeit der Pflanzen zum Anwurzeln an einem neuen Standort sehr verschieden ist und durchaus nicht nur von der„glücklichen Hand“ des Gärtners abhängt. So grenzt man die Pflanzgemüse nau von den Saatgemüsen ab. Sinnent- sprechend könnte gleich eine Liste vori „Pflanzblumen und„Saatblumen“ angefügt werden, denn auch im Ziergarten hat ja schon mancher mit dem Verpflanzen trau- rige Erfahrungen gemacht, weil es Versuche an untauglichen Objekten waren. Eine ga- naue Kenntnis der einzelnen Gruppen ist also schon deshalb lohnend, weil dadurch Fehldispositionen und Gartenärger verhütet werden. Pflanzgemüse ist alles, was Vor- kultur braucht,— also eine zu lange Ent- wicklung hat, um ohne Vortreiben im Ge- Wächshaus oder im Frühbeet während un- seres verhältnismäßig kurzen Sommers„fer- tig“ zu Werden. Aber auch dort, wo Zeit und Klima an sich dazu ausreichen würden, ist bei den Pflanzgemüsen der Wechsel vom Freilandsaatbeet zum endgültigen Standort für die Gesamtkultur unerläßlich. Wer sehen es an den mittelfrühen und späten Kohlsorten oder etwa an der En- divie. Einige andere Pflanzgemüse— vor allem Tomate und Sellerie— haben dazu noch die Eigentümlichkeit, daß sie sogar eine mehrfache Wiederholung dieser Proze- dur verlangen. Der Fachmann nennt es „Pikieren“ oder„Verstopfen“ und hat mit dem alle 14 Tage vorgenommenen Um- pflanzen der zunächst winzigen Keimlinge viel Mühe. Kein Wunder also, wenn ein Se „doppelt pikierter Sellerie“ oder eine viek- pikierte Tomate“ leicht sogar„viermal 2 Verschiedene Formen der pflanzung: teurer ist als das nur einfach pikierte Weißkraut“! Beim Saatgemüse wird die Sache noch etwas schwieriger, aber auch um so in- teressanter. Hier gilt der Grundsatz: alles, Was Freilandaussaat an Ort und Stelle ver- trägt und bis zur Ernte auf seinem Standbeet bleibt, zählt zum Saatgemũse. Daneben gibt es eine Reihe von Grenz- fällen, die durchaus nicht allgemein bekannt sind. Wir unterscheiden: 1. Verpflanzbare Saatgemüse. Sie können ohne Schwierigkeit versetzt werden und gestatten daher auch die Weiterverwendung zu dicht gesäter, nachträglich verzogener Pflänzchen. Hierzu gehören: Bohnenkraut, Bor- retsch, Kohlrübe, Kümmel, Mangold, Petersilie, Radies und Rettich(jawohl. es stimmt— bitte nur selbst einmal zu probieren), rote Rüben, Spinat, alle gesäten Zwiebel- und Lauchsorten. „ 2. Bedingt verpflanzbare Saat- gemüse. Sie lassen sich nur bei be- sonderer Sorgfalt. mit völlig unbeschä- digtem Wurzelballen versetzen. Hier- zu gehören: alle Hülsenfrüchte(Busch- bohnen, in Töpfchen oder Pflanzen- ammen vorgetrieben und nach der Maimitte ins Freiland verpflanzt. brin- gen märchenhaft frühe Ernten), Kürbis, Sonnenblume. Auch die Zuckerrübe ist an sich verpflanzbar, bringt dann je- doch oft„beinige“, d. h. stark ver- zweigte, kleine und bittere Rüben. Nicht verpflanzbare Saat- gemüse sind: Chinakohl. Dill. Feld- salat, gelbe Rübe(Karotte), Kerbel, Mairübe, Mohn, Pastinake, Schwarz- wurzel, Zuckermais. Gurke und Kopfsalat lassen sich nach Wahl als Pflanzgemüse oder als Saat- gemüse kultivieren. ert. Sortenwahl mit tieferer Bedeutung Es soll hier nicht von den vielen, oft hochtrabenden Namen die Rede sein, unter denen der Eigengärtner beim Planen seines Bedarfs die Qual der Wahl hat. Vielmehr geht es um die zeitliche Aufeinanderfolge, die ein Wichtiges Ergebnis züchterischer Feinarbeit darstellt und in der Aufteilung in frühe, mittelfrüh e und späte Sorten ihren Ausdruck findet. Manches Lehrgeld ist da schon bezahlt worden, wenn Sommerspinat zur Winteraussaat, früher Salat für die wärmere Jahreszeit verwen- det wurde, oder wenn ein Spätgemüse mit langer Wachstumsdauer nicht rechtzeitig in die Erde kam. Die Kennzeichnung der drei grogen Gruppen„früh“,„mittelfrüh“ und „Spät“, sollte daher in jedem Falle genau beachtet werden. Nur eine Ausnahme von dieser ganz be- wuhßt herausgezüchteten Sorteneigenschaft strenger Bindung an die Jahreszeit besteht: daß nämlich fast alle Frühs orten auch kür den Spätsommer gut sind. Gibt Tomaten- eintriebig am Pfahl, vieltriebig im Gerüst, die Tromatenpyramide. es doch keinen zarteren Blumenkohl, keine trefflicheren Buschbohnen und jungen Ka- rotten oder Radieschen, als wenn wir die frühesten Frühsorten zum Ausklang des Gartenjahres noch einmal verwenden, um sie während eines milden, langen Herbstes ernten zu können. Dabei sind, dem oft un- gewissen Witterungsverlauf entsprechend, die Frühsorten mit der kürzesten Vege- tationsdauer am besten geeignet. Ganz allgemein aber gilt als Faustregel: Frühs orten vertragen keine Sommerhitze. Wer also eines Tages mit Kummer vor reihenweise geschossenem Salat und Spinat, vor„lappig“ gebliebenen Kraut ohne Kopfbildung, vor zahlreich in die Blüte nach oben— statt in die Wurzel nach unten strebenden Gelbrüben oder Ret- tichen steht, der soll sich immer erst fra- gen, ob er nicht selbst daran schuld ist, Weil er bei der Sortenwahl für seine Folgesaaten schwerwiegende Anbaufehler gemacht hat. Das Schießen der Gemüse kann freilich noch andere Ursachen haben, denn wir erleben es oftmals auch bei solchen Ge- wächsen, für die eine jahreszeitliche Sor- tenabhängigkeit in dem geschilderten Sinne kaum geltend zu machen ist. Hier liegt es dann wirklich manchmal aber nur manchmal— an der Qualität des Saat- gutes, das aus pflanzenbiologischen Gründen zu Vorzeitiger Blüten- und Samenbildung neigt. Weit häufiger aber liegt es am Wet⸗ ter: am jähen Wechsel zwischen regnerischer Kühle und trockener Hitze oder an jenen, kür den Menschen kaum wahrnehmbaren. oft nur strichweise auftretenden kleinen Spätfrösten der ersten Maihälfte, die schon Wochen voraus das Pflanzenwachstum 80 unliebsam beeinflussen und mit einem ein- zigen Eishauch den Grund für die spätere Selleriepflanzen. Unks: unpikiert, recht: doppelt pikiert. Hühnereier mit hohem Nährwert Bei den hohen Eierpreisen freut sich jeder Siedler und Kleingärtner seiner eige- nen Hühnerzucht. Häufig hat sein Feder- vieh nur einen sehr kleinen Auslauf ohne Grün. Seine wertvollen Hühnereier werden dann hellgelben Dotter haben, die von der Hausfrau nicht so geschätzt sind wie die Eier mit dunkelgelbem Dotter. Denn die hellgelben Dotter färben beim Backen den Teig nicht kräftig, auch ist ihr Geschmack nicht so gut wie die dunkelgelben Dotter. Jeder Hühnerhalter vermag dem abzuhel- ken, denn die Dotterfarbe wird durch die Fütterung beeinflußt. Bei reichlicher Bei- kütterung von Grünzeug sind die Dotter stets dunkler. Im Gemüsegarten gibt es Unkraut und Kchlabfälle, die sonst auf den Kompost- haufen kommen. Auch junges Gras von Gartenwegen oder Rasenplätzen sollte kurz geschnitten frisch an die Hühner verfüttert werden. Sehr begehrt ist der überall anzu- treffende Löwenzahn. Gestampftes Grün- zeug wird mit Kartoffeln und Kleie ge- mischt als Grünfutter gereicht. Durch die Ausnutzung dieser Abfälle wird gleichzei- tig an sonstigem Futter gespart. Der Hühnerbesitzer wird also alles tun, um seinen Hühnern Grünzeug zukommen zu lassen. Ja, er wird sich rechtzeitig Grün- futterersatz für den Winter sammeln. An Wegen, Gräben, Zäunen, in Gartenwinkeln, hinter Schuppen wuchern mehr als genug Brennesseln. Diese sind regelmäßig zu schneiden und zu trocknen und im Winter zerstampft unter das Weichfutter zu mengen. Auch Möhren und gelber Mais liefern Eier mit dunkelgelbem Dotter. Dr. M. H. An den Rand geschrieben Sommersalat Von Mai bis Juli sind geeignet: die Aller- Weltssorte„Brauner Trotzkopf“(62 bis 64 Tage vom Auflaufen der Saat bis zur Schnittreife), ‚Stuttgarter Sommer“ 64 bis 56 Tage, für leichte Böden mit Viel Feucn tigkeit),„Bautzener Dauerkopf, G6 bis 58 Tage, für mittelschwere bis schwere Böden), daneben der so gut wie vollkommen schieg- feste Krachsalat„Laibacher Eis“. Wohin mit dem Kürbis? Jedenfalls nicht auf oder dicht an den Komposthaufen, denn dort würde dieser gierige Fresser diesem„‚Schatzkästlein des Gärtners“ zuviele gute Nährstoffe entziehen, die doch gerade zur späteren Verwendung im Garten gepflegt und gespeichert werden sollen. Außerdem soll der Komposthaufen von Zeit zu Zeit umgesetzt werden. Ist er aber von Kürbisranken bedeckt, dann wird diese wichtige Arbeit bis in den Herbst hinein unmöglich gemacht. Hacken und Jäten gehört von jetzt an zu den wichtigsten Pflichten des Gartenfreundes. Hacken hält den Boden locker und reguliert auch bei trocknem Wetter den Feuchtigkeitsgehalt, so daß man viel Gießarbeit sparen kann. Jedes Beet soll mindestens alle drei Wochen einmal durchgehackt werden. Dann bleibt es von selber unkrautfrei. Erdbeer-Mutterpflanzen, von denen man im Spätsommer gut ver- erbende Senker nachziehen will, sollen sich durch reichen Fruchtbesatz auszeichnen und nicht etwa irrtümlich nach der Stattlichkeit res Wuchses und einer großen Blätterfülle ausgewählt werden. Man kennzeichnet daher jetzt schon die Pflanzen mit den meisten Blütenständen durch Anbringung kleiner Markierhölzer und darf dann gewiß sein, die Viele Blumensgmen: Goldlack usw. klee, Winterwicken usw. HEIDELBERG Plöck 2 Als anerk. Zuchtbetrieb empfenlen wir aus uns. Zuschbohnen, Stangenbohnen, Suiken Ferner aus kommender Ernte: Feldsalat Spinat Herbstrüben Stiefmütterchen Bellis Land. 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