D r. 88 — 1 0 K 0 H 0 15 bel⸗ ater fel veröffentlicht unter Lizenz- Nummer us WB 110 verantwortliche Herausgeber: Dr. Karl Ackermann. E. Fritz v. Schilling Redaktion, Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz Telefon: 44 151. 44 152. 44 153 Bankkonten: Südwestbank Mannheim allgemeine Bankgesellschaft Mannheim postscheckkonten: Karlsruhe Nr. 800 26 Berlin Nr. 961 95 kudwigshafen a. Rh. Nr. 267 43 Erscheint: Täglich außer sonntags Für unverlangte Manuskripte über- nimmt der verlas keinerlei Gewähr Ungbhängige Zeitung Badens und der Pfalz GSesehittsste lies: Schwetzingen, Karl- Theodor- Straße 3 Telefon 648 Weinheim, Hauptstraße 63, Telefon 2243 Heidelberg, Piöck 3 Telefon 4980 Ludwigshafen a. Rh., Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatlich DM 2.80 zuzügl. DM 40 Trägerlohn. Postbezugspreis: Monatl. DM 3.11 zuzügl. DM-. 54 Zustell- gebühr. Kreuzbandbezug: Monatl. 3.85 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 6 Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises 4. Jahrgang/ Nr. 90/ Einzelpreis 0,15 DM Erneut lansperbehie e durch die Sowiels Zweihundert Kraftfahrzeuge warte bei Helmstedt. Hannover. DENA) Auf Befehl der SM dürfen seit Dienstagabend nur noch solche Kraftfahrzeuge Waren durch die Sowjetzone transportieren, die eine dementsprechende Bescheinigung der deutschen Wirtschafts- kommission der Sowjetzone vorweisen kön- nen. Demzufolge können zur Zeit nur noch raftfahrzeuge ohne Waren die Zonen grenze bei Helmstedt passieren. Bisher genügte es, wenn die Fahrer Warenbegleit- scheine, den Interzonenpaß und eine Aus- nahmegenehmigung der zuständigen Stra- Benverkehrsdirektion mit Erlaubnis zum Verlassen der Bizone vorlegten. Die Sowjets verlangen außerdem, daß die Warenbegleit- scheine handschriftlich unterzeichnet werden müssen. Faksimiles werden nicht anerkannt. Als Folge der sowjetischen Maßnahme stau; ten sich gestern rund 120 Fahrzeuge auf der Autobahn und den Zufahrtsstraßen. Die sowjetischen Behörden sperrten nach Mitteilung der bayerischen Grenzpolizei ge- stern den Grenzübergangspunkt Hof für alle nach Berlin gehenden Warentransporte. Sie machten geltend, dag ausschlieſßlich Helmstedt für Berlin-Transporte geöffnet 8el. Ein hoher alliierter Beamter erklärte heute dem Vertreter der UNITED PRESS in Berlin, der sowjetische Transportchef, Gene- ralmajor P. A. KWwaschnin, habe sich ge- weigert, über die an der britisch-sowjeti- schen Zonengrenze bei Helmstedt aufgehal- tenen Lastwagen mit Lebensmitteln für Ber- lin zu diskutieren. Dieses Problem entziehe ich seiner Zuständigkeit und sei eine deut- che Angelegenheit, habe der sowjetische Transportchef erklärt. Der alliierte Gewährs⸗ mann bezeichnete die Aussichten für eine Beilegung der neuen Schwierigkeiten als nicht gut und meinte, es könnte sich mögli- cherweise als notwendig erweisen, diesen Fall dureh die Außenminister in Paris re- geln zu lassen. 5 Der Leiter der Transportabteilung der amerikanischen Militärregierung, G., A. Bix. Feen Militärregierung, C. A. Dix, zup(OS) und Jakob Malik(U dss) ge koktenen Abkommens über die Aufhebung der Transportsperre. Dix hatte sich gestern don Berlin nach Helmstedt begeben, um mit den sowjetischen Beamten an der Grenze au verhandeln. Er erklärte später, der zu- dtöndige sowjetische Offizier vertrete den deh⸗ Skandpunkt, daß nach der Aufhebung der eitt Blockade neue Passierscheine(mit einem 9. wjetischen Durchlaßvermerk) hätten aus- 2 Lestellt werden müssen. Die sowjetischen Oftieiere an der Grenze seien über die neue mit Hegelung nicht informiert gewesen und hät- ben die Fahrzeuge während der ersten Tage ach dem 12. Mai ohne den erforderlichen 10 ausweis passieren lassen. 105 1 180 1 N 2 7 London. Nach mehrstündiger Debatte bil- ligte das britische Oberhaus gestern einstim- * mig den Atlantikpakt, N 5 London. Das britische Unterhaus verabschie- 1 ste vorgestern in dritter Lesung die Gesetzes- n Vorlage über das Ausscheiden der irischen Re- 15 9 8 aus dem britischen Commonwealth. . 8 ordirlang bleibt nach den Bestimmungen des 10 setzes Teil der Dominien, sofern nicht das 1 borcirische Parlament anders entscheidet. London. Der Unterhausabgeordnete Konni 5 lüliseue einer der bekanntesten Vertreter des anten Flügels der Labour-Party, und ein wel- fler Abgeordneter der Labour-Party wurden 3453 ihrer Parteimitgliedschaft für verlustig erklärt. da „ 5 bei den Beratungen der Irland-Frage ge- den die Regierung gestimmt hatten. Aus dem Aelchen Grunde wurden vier parlamentarische n- — Stuttgart. der„D brivatsekretäre von Ministern enthoben. gene Der unter sozialistischem Einfluß 1 5855 belgische Gewerkschaftsverband wird 5 Seilem kür den 29. Mai angesetzten na- ſonalen Kongreß den kommunistisch beherrsch- en Weltgewerkschaftsbund verlassen. Wien. Vor dera Wiener Rathaus demon- strierten etwWa 20 000 Personen gegen die Lohn- und Preispolitik der Regierung, sowie gegen en Plan, die Steuern um 20 Prozent zu er- böhen. Washington. Der amerikanische Anwalt des von einem US-Militärgerichtsbof in Nürnberg zu sieben Jahren Gefängnis verurteilten deut- chen Großindustriellen Friedrich Flik will deim obersten Gerichtshof der USA unter Be- N auf die Habeas-Corpus-Akte gegen das rteil Berufung einlegen. 5 Fort Worth(Texas). Durch ein Hochwasser des Trinity-Flusses wurden 13 200 Menschen obdachlos und über fünf Millionen Dollar Sach. schäden angerichtet. „Remagen. An der Rheinbrücke bei Remagen N 5 der Schiffsverkehr, der durch einen Calkkszusammenstoß blockiert war, nach 17= Stündiger Unterbrechung wieder freigegeben. Der vorläufige Arbeitsausschuß Deutschen Union“ für Württemberg-Ba- ahlte den vorläufigen Vorstand, dem Dr. Schwamberger, Stuttgart Deutsche edler gemeinschaft). Pr. Edgar Reichel, Stutt- ark(SPD. und Landrat Anton Schwan, Tau- berbischofsneim(CDI), ais Vorsitzende ange- ihres Postens . — 70 Wänl ören. f kuttsart. Am 24. Mai wird in Eßlingen das 51 Lehrerseminar mit einem Kursus für Shrerbildung ung Untersuchungen des gesam- 15 Problems der Lehrerbildung mit Rücksicht auf die geplante Schulreform eröffnet. DENA/UP/ Eig. Ber. CCC( bezeichnete die sowjetische Maßnahme is Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Donnerstag, 19. Mai 1949 Hoher Kommissar für die US-Zone ernannt Weltbankpräsident John J. MecCloy übernimmt als Zivilgouverneur die Nachfolge General Clays Washington.(U) Präsident Truman ernannte am Mittwochabend den Prãsi- denten der Weltbank, John J. Mecloy, zum Hohen Kommissar für Deutschland. Er wird seine Funktionen in Deutschland in allernä chster Zeit übernehmen. Gleichzeitig mit seiner Ernennung hat John Mecloy sein Rücktrittsgesuch als Präsi- dent der Weltbank eingereicht und darum gebeten, von seinen bisherigen Pflichten bis spätestens 1. Juli entbunden zu werden. Der Aufsichtsrat der Bank hat das Gesuch antzenommen und Eugene Black zum neuen Präsidenten bestimmt. John Jai Mecloy wurde am 31. März 1895 in Philadelphia als Sohn einer wohlhabenden Familie geboren. Nach ausgedehnten Rechtsstudien ergriff er die Anwaltslaufbahn, wurde bald Teilhaber angesehener New Vorker Anwaltsfirmen und erwarb sich große Kenntnisse auf dem Gebiet der internationalen Rechts- und Finanzgebarung. Geschäftsreisen führten ihn schon damals nach Europa, wohin er schon als Offizier während des ersten Weltkrieges gekommen war. Im Jahre 1941 wurde er von dem dama- ligen Kriegsminister im Roosevelt-Kabinett, Stimson, als Unterstaatssekre tär und persönlicher Berater in dessen Ministerium berufen. In seiner Eigenschaft Als Leiter der„Civil Affairs Divisions“ war Mecloy im Jahre 1945 an der Durchführung der Besetzung Deutschlands beteiligt. Als Kommandeur einer Armee-Einheit rettete er damals die Stadt Rothenburg ob der Tauber vor dem Beschuß amerika nischer Artillerie. Zum Dank für diese Intervention erhielt er vor kurzem von der alten Stadt das Ehrenbürgerrecht verliehen, das Mecloy mit der Zusage jeder ihm möglichen Unterstützung für die Zu- kunft annahm. Nach Beendigung des Krieges verließ John Mecloy seine Staatsämter, um sich Wiederum seiner Anwaltspraxis zu widmen, bis er vor zwei Jahren das ihm von Präsi- dent Truman auf Empfehlung des amerika nischen Schatzkanzlers angetragene Amt des Präsidenten der Weltbank annahm. 8 Mecloy wird mit der Ausübung aller Funktionen innerhalb der Regierungsgewalt der Vereinigten Staaten in Deutschland, sofern sie nicht die Besatzungsstreitkrätte betreffen, beauftragt sein, und ferner die SA in der Westalliierten hohen Kommis- sion für Deutschland, sobald diese gebildet ist, vertreten. Ferner wird er den Rang eines„diplomatischen Vertreters erster Klasse“ haben, der unmittelbar dem Außenminister unterstellt ist und der das Recht hat, den Präsidenten direkt zu konsultieren. Mecloy wird außerdem vertreter der Organisation für wirtschaftliche Zusammen- arbeit in Deutschland sein. Obgleich das Kommando der Besatzungs- truppen weiterhin seine Instruktionen von den alliierten Generalstabschefs erhalten wird, ist MecCloy ermächtigt, zum Zwecke von Interventionen, die zur Aufrechterhal- tung von„Gesetz und Ordnung“ und zur Sicherung der amerikanischen Politik in Deutschland notwendig sind, dem komman- dierenden General Anordnungen zu er- teilen. Bis die Verantwortung der Militärregie- rung auf das Außenministerium übertragen ist, bekleidet Mecloy die Stellung eines Militärgouverneurs der amerikanischen Be- Satzungszone. Als solcher untersteht er dem Verteidigungsminister und dem Präsidenten, Vorbesprechungen in Paris London.(UF) Außenminister Ernest Bevin wird sich Freitag abend im Zuge nach Paris begeben, um an der Außenmini- ster konferenz teilzunehmen. Die Konferenz wird bekanntlich Montag mren Anfang nehmen. Die Außenminister der drei Westmächte werden Samstag be- reits eine Vorbesprechung abhalten. Der britische Militärgouverneur in Deutschland, General Sir Brian Robert- son, nahm gestern an den Vorbesprechun- gen der Vertreter der Westmächte über das Deutschland- Problem teil. Insgesamt haben bisher fünf Zusammen- künfte der Vertreter der drei westlichen Großmächte zur Vorbereitung der Außen- ministerkonferenz stattgefunden. General Robertson ist die erste nicht zu den Delega- tionen gehörende Persönlichkeit, die zu den Konferenzen hinzugezogen worden ist. Württemberg-Baden sagt Ja zum Grundgesetz Auch Südbaden, Stuttgart. Drei Länderparlamente gestern mit großer Stimmenmehrheit das„ land“ ratifiziert. Der Landtag von art be mherg⸗ Von unserer Stuttgarter Redaktion und die Hamburger Bürgerschaft haben undgesetz für die Bundesrepublik Deutsch Baden hat das Grundgeseſn mit 80 Ja- segen zehn Nein-Stimmen der Kommunisten angenommen. Während der Landtag von Südbaden dem Gesetz mit 49 gegen zwei Stimmen der Kommunisten zustimmte, sprachen sich die Abgeordneten des rhei npfäl zischen Landtages in namentlicher Abstimmung mit 91 gegen acht Stimmen der Kommunisten für die Annahme des Grundgesetzes aus. Die Hamburger Bürgerschaft ratifizierte das Gesetz mit 97 gegen drei KPD- Stimmen. Im Namen der württembergisch- badischen Regierung hatte zuvor der stellvertretende Ministerpräsident Dr. Beyerle den Abge- ordneten empfohlen, zu dem Grundgeset⸗ Ja zu sagen. Er gab eine Uebersicht über die Vorgeschichte und den wesentlichen In- halt der Bonner Verhandlungen und der wechselvollen Arbeit des Parlamentarischen Rates und legte dar, warum von deutscher Seite der Vorschlag gemacht worden sei, die Ratifizierung dureh die Land- tage als die demokratisch legitimierten Vertretungen der Bevölkerung vornehmen zu lasen. Insbesondere sei hierbei der Ge- danke maßgebend gewesen, daß das Gewicht eines Volksentscheids erst einer endgültigen Verfassung zukom- men solle, die geschaffen werden soll. wenn das gesamte deutsche Volk die Mög- lichkeit besitze, sich in freier Selbstbestim- mung zu konstituieren. Auf Grund des Artikels 144 des Grundgesetzes habe der Landtag nunmehr das Recht und die Pflicht. das ihm unterbreitete Werk im ganzen an- zunehmen oder abzulehnen. Gewiß seien, so fuhr Dr. Beyerle fort, in dem Grundgesetz nicht alle Erwartungen erfüllt. Es beruhe vielmehr auf einer Ver- ständigung zwischen den verschiedenen poli- tischen Auffassungen. Hinter diesem Kom- promiß seien andere Wünsche zurückgetre- ten, wel eine Verabschiedung des Grund- gesetzes aus innen- und außenpolitischen Gründen dringend notwendig gewesen sei. Auf das Grunddesetz eingehend, erläuterte der Minister, dieses werde dem deutschen Bundesstaat wieder die Handlungsfähigkeit geben.„Das bisher in elf selbständige Län- der und Staaten geteilte deutsche Volk der Westzonen wird unbeschadet der weiter be- stehenden Gliederung in Länder wieder als enheitliches Staatsvolk in Erscheinung tre- ten.“ Wohl sei die Handlungsfreibeit noch nicht souverän, sondern auf die im Besat- zunßsstatut geregelten Rechte beschränkt. Nach den Hinweisen auf den Inhalt des Grundgesetzes und nach der Abstattung des Dankes der Regierung an den in die S zurückgekehrten General Clay und an die württembergisch-badischen Mitglieder des Parlamentarischen Rates sprach Dr. Bayerle die Hoffnung aus, daß die Handhabung des Besatzungsstatutes durch die Besatzungs- mächte in einer Weise geschehe, die der Verwirklichung des Grundgesetzes und der deutschen Selbstverwaltung und Eigenver- antwortung die größtmögliche Freiheit ge- Währe. Die Stellungnahme der CDU Die zustimmende Haltung der CDU erläuterte Wiede meier, der betonte, che energische Haltung seiner Partei habe in vielen Punkten des Grundgesetzes ihren Niederschlag gefunden. Notwendig sei nun- mehr, daß alle Parteien den Willen zeigten, immer das Ganze zu sehen, damit Deutsch- lands Leben sich aufwärts entwickeln 1 Er kritisierte die Bestimmungen, die gegen den Willen der Cp im Grund- gesetz verankert sind, und bezeichnete 2. B. die Lösung des Wahlrechts als völlig unbefriedigend. Von den Siegerstaaten er- Warte die CDU eine entgegenkommende Haltung bei der Gesetzgebung und die ver- meidung von Eingriffen in die innerpoli- tischen Belange. Das Grundgesetz bezeich- nete er als eine Uebergangslösung, die bis zu dem Tage der Schaffung einer gesamtdeutschen Verfassung begrenzt sein müsse. Er sprach die Hoffnung aus, daß es der Außenministerkonferenz gelingen möge, eine Annäherung der Ost- und West zohen zu ermöglichen. Die zustimmende Entscheidung zu dem Grundgesetz falle der CDU angesichts vieler Mängel und der Ab- lehnung einer ganzen Reihe wichtiger For- derungen weiter christlicher Kreise bin- sichtlich des uneingeschränkten Eltern- rechts, des Rechts der Kirchen usw. nicht leicht. Seine Partei sei aber ent- schlossen, die Grenzen einzuhalten, die durch das Grundgesetz gezogen seien. Die Ansicht der SpD Das Ja der Sozialdemokratie begründete Dr. Eberhard: Da das selbst- Verständliche Ziel einer gesamtdeutschen demokratischen Regierung im Augenblick noch unerreichbar sei, habe seine Partei a der Schaffung einer besseren Vertretung der deutschen Interessen nach innen und außen gewirkt und dem Grundgesetz eine breite Mehrheit sowie den Parteien für die Künftige Zeit eine feste Plattform gesichert. Meinungsverschiedenheiten habe es außer zwischen den Besatzungsmächten auch mit der CDO/ CSU gegeben, deren extrem-föde. ralistischer Flügel sich nicht gebeugt habe, Weil ein Teil dieser Fraktion bei wirtschaft- ichen und sozialpolitischen Artikeln zusam- men mit der SPD gestimmt habe. Die Spb habe mit allen Mitteln eine feste Grund- lage schaffen wollen, von der aus an dem Eisernen Vorhang gerüttelt werden könne. Gegen die nicht immer weise Einschränkung der Besatzungsmächte habe seine Partei pro- testiert. Dr. Eberhard ging dann im ein- zelnen auf das Grundgesetz ein und sagte, sobald die deutsche Souveränität wieder- hergestellt sei, würde eine Nationalver- sammlung die wirkliche Verfassung be- schließen und das Grundgesetz trete dann gußer Kraft. Die FDP Abg. Dr. Haußmann CD begann seine zustimmende Erklärung mit einem Zitat:„Es ist nicht leicht, eine Hausordnung aufzustellen, wenn man nicht Herr im eigenen Haus ist.“ Als größten Fortschritt, den die Deutschen sich von Bonn erhoffen könnten, bezeichnete er die Möglichkeit, daß die Pariser Außenministerkoenferen: die die Rheinpfalz und Hamburg ratifizieren mit großer Mehrheit gegen die Stimmen der KPD ketate Deutschland- Konferenz Ahne Deutschland sein werde, Alle Meldungen aus Ost und West, Sie von der Möslichkeit sprächen, die Einheit unseres Landes wiederherzustellen und die Besat- zungstruppen schrittweise zurückzunehmen, seien zu begrüßen, und jede deutsche Stimme aus der Ostzone, die ehrlich für die Wiederherstellung der Einheit werbe, freue seine Fraktionsfreunde genau so ehrlich, wie diese Worte gemeint seien. Wer bereit sei, die elementaren Grundrechte der mensch- lichen Freiheit und Würde anzuerkennen und zu achten, und wer bereit sei, freie und geheime Wahlen durchzuführen, werde je- derzeit Aufnahme finden. Das Grundgesetz sei im übrigen so abgefaßt, daß es durchaus die Möglichkeit gebe, die im vergangenen Jahrhundert so mühsam errungene deutsche Wirtschaftseinheit wieder herzustellen. Es sei nur zu wünschen, daß die Sieger sich davon überzeugten, daß es für sie alle vor- teilhafter sei, den Deutschen ein friedliches Leben in Freiheit und Einheit zu gönnen als sie zu ihren Kostgängern und Söldnern zu machen. KPD fordert Volksabstimmung Das Nein der KPD begründete Abg. Leibbrand. Die Deutschen hätten die Pflicht, sagte er, alles zu unterlassen, was die Verständigung zwischen Osten und We- sten erschweren könne. Eine solche Er- schwerung aber sei es, wenn jetzt die Ver- fassung des westdeutschen Seperatstaates“ Als vollendete Tatsache geschaffen und die Pariser Konferenz vor ein Fait accompli ge- stellt werde. Man spreche von Kompromis- sen und beeile sich, mit einem Faustpfand nach Paris zu gehen. Im übrigen wolle man die Chance zu einer Einigung nicht durch ein Grundgesetz aufs Spiel setzen, zu dem sich keiner seiner Befürworter mit einem vorbehaltlosen Ja bekannt habe. Das Bon- ner Gesetz stelle gegenüber Weimar einen Rückschritt dar. Der Aufbau der kommen- den Staatsverwaltung werde umständlicher, teurer und unübersichtlicher sein, daß das Volk sie selbst werde kaum mehr kontrol- UHeren können. Wer dem Grundgesetz zu- stimme, verwirke im übrigen das Recht, sich jemals wieder auf das Grundgesetz der Ge- waltenteilung zu berufen. Die KPD vermisse außerdem die Verankerung wirtschaftlicher und sozialer Rechte, vor allem des Jugend- und Arbeitsschutzes, und schließlich ver- lange sie, daß das Grundgesetz einer Volks- abstimmung unterstellt werde, da die Abge- ordneten nicht wüßten, ob die Wähler müt dem einverstanden seien, was man jetzt in Bonn gemacht habe. Nach der Abstimmung zum Grundgesetz nahm der Landtag bei Stimmenthaltung der CDU, des FDP- Abgeordnten Schloß und der KPD-Fraktion einen Antrag der FDP an, in dem die Wahl der Stadt Bonn an Stelle von Frankfurt zum vorläufigen Sitz der Bundesorgane aus ge- schichtlichen, geographischen, politischen, finanziellen und technischen Gründen als eine Fehlentscheidung bezeichnet wird. Der Landtag ersuchte das Staatsmini- sterium dringend, bei einer alsbald abzuhal- tenden Ministerpräsidentenkonferenz dahin Zu wirken, daß für die endgültige Wahl des vorläufigen Bundessitzes ausschließlich der Bundestag für zuständig erklärt wird. UN. Vollversammlung enttäuscht Italien Bevin-Sforza-Plan abgelehnt Flushing.(UP) Die Vollversammlung der Vereinten Nationen stimmte am Dienstag- abend über die verschiedenen Resolutionen, die in der Frage der italienischen Kolonien vorlagen, ab. Mit 36 gegen 17 Stimmen bei 6 Stimm- enthaltungen wurde beschlossen, die CV renaica einer internationalen Treuhand- verwaltung mit Großbritannien als Administrator zu unterstellen, ohne dadurch eine eventuelle Vereinigung dieses Gebietes mit einem„Vereinigten Libyen“ verhindern zu wollen. Außerdem hieß die Vollversammlung die Unterstellung des Fezzan unter eine internationale Treu- handverwaltung mit Frankreich als Administrator gut. Die wichtigste Klausel des Bevin-Sforza- Abkommens, durch die die britische Ver- waltung Tripolitaniens bis 1951 fortge- setzt werden und dann Tripolitanien in italienische Hand übergehen sollte, wur- de abgelehnt. Das Abstimmungsergeb- nis Hrachte nur 33 Stimmen für diesen Vorschlag, das ist eine Stimme weniger als die erforderliche Zweidrittelmehrheit. Bei der sich anschließenden Abstimmung über Somaliland lehnte die Vollver- sammlung ebenfalls ab, Italien die Treu- handverwaltung über dieses Gebiet zu über- geben. Der Vorschlag, Eritrea in den sudan einzugliedern und die westliche Provinz Eritreas an Abessinien zu geben, wurde von der Vollversammlung angenommen. Nachdem die Vollversammlung einen ägyptischen Zusatzantrag auf Eingliederung des westlichen Teiles von Eritrea in den Sudan mit 28 gegen 24 Stimmen bei acht Stimmenthaltungen abgelehnt hatte, kam es schließlich zur Gesamtabstimmung über die auf dem Bevin-Sforza-Plan aufgebaute Resolu-⸗ tion, die mit großer Mehrheit abgelehnt wurde. 14 Staaten stimmten dafür, 37 dagegen und 7 enthietlen sich der Stimme. Für den Bevin-Sforza-Plan in seiner Ge: ssmtheit stimmten: Australien, Kanada, Da- nemark, Abessinien, Griechenland, Haiti, Ts- land, Liberia, Holland, Neuseeland, Norwe- gen, Türkei, Großbritannien und die USA. Belgien, China, der Iran, Luxemburg, Nica- ragua, Siam und Schweden enthielten sich der Stimme, während die meisten arabi- schen und lateinamerikanischen Länder so- wie alle Staaten des slawischen Blocks ge- gen den Vorschlag stimmten. Die latein amerikanischen Länder ent- schlossen sich zur Opposition, nachdem ihr Vorschlag, Tripolitanien an Ita- lien zurückzugeben, abgelehnt worden war. Der italienische Außenminister Graf Carlo Sforza erklärte am Mittwoch nach einer Unterredung mit Ministerpräsi- dent de Gasperi, die Ablehnung des britisch- italienischen Uebereinkommens in der Kolo- nialfrage durch die UN- Vollversammlung sei eine Enttäuschung für die italienische Regie- rung. Den UN- Beschluß bezeichnete er als einen„traurigen Erfolg“. Clays letzte Pressekonferenz Washington.(UP) In einer kurzen An- sprache vor dem amerikanischen Kongreß, der sich ihm zu Ehren versammelt hatte, sagte General Clay, daß der Geist der Freiheit, wie er durch die Berliner Blockade entflammt worden sei, Deutschland auf den Weg der Demokratie zurückführen Könne. „Unsere einzige Hoffnung ist es, diese Flamme zu nähren.“ Zwei Jahre lang hätten die Westmächte vergeblich versucht, in Deutschland die Grundlage einer internatio- nalen Zusamenarbeit zu finden.„Wir sind darin gescheitert, weil wir feststellten, daß eine der Besatzungsmächte nur zwei Ziele hatte: ein Maximum an Reparationen zu empfangen und einen Polizeistaat zu biiden. Dies waren nicht unsere Ziele in Deutsch land.“ Auf einer Pressekonferenz gab der Ge- neral der Meinung Ausdruck, daß auch im Falle eines Scheiterns der Pariser Außen- ministerkonferenz die Sowjets keine neue Blockade über Berlin verhängen würden. Die amerikanischen Besatzungstruppen müßten so lange in Deutschland bleiben, bis die Lage in Europa stabili- sjert ist. Er würde es für sehr beunru-⸗ higend llalten, wenn eine Zurückziehung der US-Besatzungstruppen geplant wäre. Clay stellte die Möglichkeit eines Ueberein kommens über Deutsch- land nicht in Abrede. Vielleicht würden einem derartigen Abkommen wei⸗ tere Vereinbarungen über andere Streitfra- gen, in erster Linie Oesterreich und Triest, folgen. Die Furcht vor einem neuen Kriege, die sich in Europa geradezu zu einer Kriegs- psychose gesteigert habe, sei merklich im Absinken begriffen. Als Gründe dafür nannte der General: Die Beibehaltung der amerikanischen Besat- Zzungstruppen in Deutschland, die erfolg- reiche Versorgung Berlins durch die Luft- brücke, die Auswirkungen des Marshall planes und die Förderung des Atlantikpak- tes durch die USA. MORGEN Donnerstag, 10. Mal 1948/ Nr. U Donnerstag, 19. Mai 1949 „Floreſt, meine Herren, nicht Holzhammer!“ Um es gleich zu sagen: der Slogan stammt von dem Präsidenten des Wirt- Schaftsrates, Dr. Erich Köhler, der auf der letzten Vollsitzung mit diesen Worten cdie erregten Fraktionen zur Ordnung rufen wollte. Nun geht es bekanntlich in den Par- lamenten aller Länder nicht immer wie bei Teegesprächen zu und selbst die kühlen und seigneurialen Engländer ziehen gelegentlich im übertragenen Sinne die Handschuhe Aus, wenn es gilt, mit allen Registern der Rhetorik dies und jenes im Unterhaus durchzupauken. Wir sollten deshalb auch dem Ringen der Kampfhähne in unseren Landtagen, wenn es sich nicht gerade um Tumulte wie in Bayern handelt, keine allzu groge Bedeutung zulegen. Der politische Kompromiß ist nun eben einmal eine For- mel, die man nicht auf dem Blatt Papier zustandebringen kann. Ihm gehen seiner Natur nach das Verhandeln, das Nachgeben und das Zustoßen voraus. Es herrschen da- bei, wie bei allen Avancen und Scharmüt- zeln, dicke Luft und Siedehitze. Doch bei aller nötigen großzügigen Nachsicht in diesen Dingen scheinen die politischen Diskussionen in den letzten Dagen auf einen Punkt zuzusteuern, an dem auch die Abneigung gegen eine allzu betonte Mimosenhaftigkeit nicht mehr die Oberhand über das Mißtrauen gegenüber dieser Entwicklung gewinnen kann. Wir meinen mit dieser Andeutung die langsam in Gang gebrachten Vorbereitungen für die Wahl zum Bundestag. Noch ist dieser Vor- gang für die Oeffentlichkeit nicht sehr Sichtbar. Aber schon zeichnen sich die ersten Konturen ab. Die nachträglich bekanntgewordenen an- geblichen Hintergründe bei der Wahl des Bundessitzes, das Operieren mit vermeint- lich fingierten Nachrichten, die einen Ein- Fluß auf die Abstimmung ausgestrahlt haben sollen— all dies ergibt in der Summe doch immerhin eine Kostprobe des kommenden Wahlkampfes. Wir werden uns darauf gefaßt machen müssen, daß uns in den nächsten Wochen, werm die Parteien ihre Programme aus den Schatullen hervorholen, sehr viel Schwarz- weinmalerei in Wort und Schrift vorge- setzt werden wird. Das liegt im Wesen des Kampfes um die Wähler und man sollte hier nicht sehr zimperlich sein. Was aber zu großen Bedenken Anlaß geben kann, ist die Eigenschaft der Propagandisten,. Entglei- sungen zu einem System zvu machen. Wir werden es erleben, wie vieles aus den sachlichen Bezirken herausgerissen und in die Atmosphäre der Parteiversammlungen Hineingezerrt werden wird. Können wir uns das leisten? Müssen wir uns im Anblick der Gebäudeskelette bei aller Differenzie- rung der politischen Auffassungen nicht selbts einen Dämpfer geben? Sollten wir micht eher an die harte gemeinsame Arbeit denken, die ohne Unterschied des Partei- buches von uns allen getan werden muß? Falrplay ist eine Spielregel, die auch im härtesten Ringen gelten sollte. Man sollte sie in den nächsten Wochen in den Partei- büros beherzigen und auch daran denken, daß nicht jeder Kraftmeier ein Athlet ist, auch wenn er eine Keule in der 8. Sch-er Der Landtag hat entschieden was nun? Der württembergisch-badische Landtag hat gestern das„Grundgesetz für die Bun- desrepublik Deutschland“ mit großer Mehr- heit angenommen. Wenn die Dinge überall 80 gut vorbereitet sind, wWie in Württemberg⸗- Baden, können die Wahlen zum Bundestag tatsächlich Mitte Juli abgehalten werden. Zweifler, die diesen Termin für verfrüht halten, rechnen mit dem Monat August, der jedoch als Wahlmonat unerwünscht er- Scheint, da die Erntearbeiten erfahrungsge- maß manchen Wähler von der Urne fernhal- ten würden. Dagegen wäre der Juli als Zeitpunkt zwischen der Heu- und Getreide- ernte wesentlich zweckmäßiger. Der Bun- destag könnte sich bei Einhaltung des Juli- Termins Mitte August in Bonn konstituieren und den Bundespräsidenten und Bundes- Kanzler wählen. Die Auswirkung der Annahme des Bun- desgesetzes auf die Politik der westdeutschen Länder ist von der Organisation und der Ab- grenzung der beiderseitigen Zuständigkeiten Abhängig. Württemberg-Baden 2. B. wird einen erheblichen Teil seiner Steuereinnah- men verlieren, allerdings auch wichtige, den Etat bisher belastende Ausgaben an den Bund abtreten: Besatzungskosten, Kriegs- kolgelasten, Ausgaben für die Sozialversi- cherung, für die Kriegsopfer und derglei- chen mehr. Die Auswirkungen auf die finan- zielle Lage des Landes können heute noch nicht genau übersehen werden, doch neigt man im Finanzministerium zur Skepsis und befürchtet, daß Württemberg-Ba- den mehr Steuer quellen verlie- ren als gewinnen wir d. Man nimmt an, daß in dem Augenblick, in dem ein Bun- desfinanzministerium gebildet worden ist, Landes-Finanzministerien sofort mitgeteilt werden wird, daß die von dem betreffenden Zeitpunkt an dem Bund zustehenden Steuern an die Bundeskasse abzuführen sind, rechnet jedoch damit, daß zum gleichen Zeitpunkt bestimmt wird, welche neuen Einnahmegebiete die Länder zu erwarten haben. Der kommende Finanzausgleich Bund Württemberg-Baden dürfte die Haus- haltslage unseres Landes jedenfalls etwas prekärer gestalten, als sle jetzt ist. Hat doch das Flüssigwerden der Steuergelder nicht zuletzt den„Kulturpfennig“ überflüssig ge- macht, der trotz de rein formal juristischen Entscheidung des Staatsgerichtshofes end- gültig als begraben angesehen werden dürfte. e Mehr als die beiden Landesteile Nord- Und Süd- Württemberg des noch immer ge- trennten südwestdeutschen Gebietes wird von der Abgabe der Verbrauchssteuern an Bonn zwangsläufig Südbaden betroffen wer- den, da sich dessen Steuerkraft in großem Maße auf das Aufkommen aus der Tabak- steuer konzentrierte, die nun in Zukunft wie alle anderen Verbrauchssteuern an den Bund abgeführt werden müssen. Das Auf- kommen an direkten Steuern Einkommen-, Umsatz-, Vermögenssteuer usw.) ist in Nord- Württemberg wesentlich höher als in den südlichen Landeshälften. Durch diese Wandlung der Steuerstruktur rechnet man in Stuttgart mit einer größeren Aufgeschlos- senheit Südbadens für den Gedanken des Südweststaates und glaubt, der bisher ge- übten Taktik folgend, die von immer wei- teren Kreisen gewünschte Staatenbildung ohne laute propagandistische Unterstützung heranreifen lassen zu sollen. Fritz Treffz Hongkong der„Dolch in der Seite Chinas“ Kann sich der Weiße Mann in der Wirtschaft halten? Die Frage, ob der Weiße Mann ein Fak- tor in der Wirtschaft und im Handel Chinas bleiben kann, hängt vom Ausgang des Bür- gerkrieges und der Zukunft der Städte Schanghai und Hongkong ab. Die Chinesen nennen das britische Hongkong„den Dolch in der Seite Chinas“. Die heimliche Ausfuhr von Gold und harter Währung über Hong- kong rechtfertigt die Anschuldigung, daß dieser Dolch Chinas Blut in gefährlichem Umfang ausströmen läßt. Reines Gold und kleine Barren umgeschmolzener Schmuck werden in ungeheuren Mengen aus China herausgebracht. Der Streit der Generäle General Girauds Memoiren nicht Der Namen des französischen Generals Henri Giraud, der vor einigen Wochen gestorben ist und von der Vierten Republik ein Staatsbegräbnis erhalten hat, ist einmal in vollem Glanz erstrahlt. Das war im Früh- jahr 1942. Damals war es dem General ge- lungen, aus der deutschen Kriegsgefangen- schaft aus der Festung Königstein bei Dresden zu fliehen und nach einer aben- teuerlichen Reise durch Deutschland über die Schweiz ins unbesetzte Frankreich zu kommen. Für die Wiederergreifung Girauds, der übrigens als Hauptmann im ersten Welt. krieg schon einmal aus deutscher Kriegsge- fangenschaft entwichen war, hatte Hitler bekanntlich die nicht alltägliche Belohnung von hunderttausend Mark ausgesetzt. Die deutschen Bemühungen um eine Ausliefe- rung des Generals scheiterten an der festen Haltung der Regierung Pétain-Laval. Giraud begab sich zu seiner Familie, die in der Nähe von Lyon wohnte. Als die Alliierten am 8. November 1942 in Nordafrika landeten, traf auch General Giraud dort ein; ein britisches Unterseeboot hatte ihn vor Marseille an Bord genommen. Er leistete den Amerikanern gute Dienste, indem er das Oberkommando über die fran- zösischen Truppen übernahm und diese 300 000 Mann geschlossen auf die Seite der Alliierten brachte. Von diesem Zeitpunkt an war Giraud der Rivale des Generals de Gaulle geworden, der vorerst noch in Lon- don geblieben war. Der Zweikampf der bei- den Generale ist schließlich zugunsten de Gaulles ausgegangen. Ueber den Ablauf der Ereignisse im einzelnen hat bisher große Unklarheit geherrscht. Giraud hat zu seinen, Lebzeiten darüber geschwiegen und die Ausein andersetzung mit seinem Füvalen vermieden. Er hat jedoch Memoſren ge- schrieben und letztwillig verfügt, daß sie sofort nach seinem Tod veröffentlicht wür den. Diesem Willen hat die Pariser Tages- zeitung„Figaro“ nunmehr Rechnung ge- tragen. General Henri Giraud stand in dem Ruf, ein schneidiger Draufgänger zu sein; jeden- falls war seine Gefangennahme im Sommer 1940 eine Folge seiner Impulsivität. Umso- mehr überrascht die ruhige Besonnenheit der Darstellung in seinen Memoiren, die ihn auch die eigenen Fehler erkennen läßt. Nach einer weitverbreiteten Auffassung soll Giraud der Mann der Amerikaner und de Gaulle der Günstling der Engländer ge- wesen sein; das Duell der beiden Generale sollte nur das Symptom für die Meinungs- verschiedenheiten zwischen London und angenehm für Charles de Gaulle Washington gewesen sein. Giraud stellt nun die Dinge richtig. Es war sowohl Roosevelts als auch Churchills Absicht, eine enge Zu- sammenarbeit aller freien Franzosen her- beizuführen. Zu diesem Zweck sollte de Gaulle mit seinem Londoner Ausschuß nach Algerien übersſedeln, wo sich Giraud bereits befand. Die berühmte Konferenz von Casa- blanca im Januar 1943 sollte diesen Zusam- menschluß beschleunigen helfen. Zu dieser Konferenz erschien de Gaulle mit erheb- cher Verspätung und erst. nachdem Chur- chill ihm angedroht hatte, er werde ihm unverzüglich sämtliche Subventionen sper- ren lassen, falls er weiter halsstarrig bleibe. Aber Casablanca brachte keine Aussöhnung. Giraud erzählt, daß de Gaulle ihn mit den heftigsten Vorwürfen überschüttet habe, weil er nach seiner Flucht aus Deutschland nicht nach London gekommen sei, sondern „hinter seinem Rücken“ mit den Anglo- Amerikanern an der Vorbereitung der Lan- dung in Nordafrika gearbeitet habe. Daß de Gaulle aber nicht der Mann Londons war, geht aus der Mitteilung Girauds her- vor, daß Churchill alles darangesetzt habe, den„unangenehmen und kostspieligen“ Ge- neral zum Verlassen Englands zu bewegen. Giraud setzte mit der Unterstützung Roose- velts und Churchills seine Bemühungen um die Versöhnung fort. Allmählich kamen auch immer mehr Anhänger de Gaulles nach Algier; aber sie hatten den Auftrag, die Stellung Girauds und seines„reaktionären“ Anhangs zu unterminieren. was ihnen schließlich auch gelungen ist. Giraud be- streitet nicht, daß er allzu arglos gewesen ist, aber er habe nur das Ziel gehabt, alle Kräfte für den gemeinsamen Sieg zusam- menzufassen und habe dieselben Beweg gründe bei de Gaulle vorausgesetzt. Er habe viel zu spät erkannt, daß er es mit Personen zu tun gehabt habe, denen es in erster Linie um die Erringung der persönlichen Macht ging. General de Gaulles Ansehen dürfte durch ciese Enthüllungen kaum an Glanz gewin- nen. Sein hemmungsloses Machtstreben be- unxruhigt ohnehin einen großen Teil seiner Mitläufer. Seine Gegner werden die Waffen, die ihnen neuerdings durch die Memoiren Henri Girauds geschenkt worden sind, nicht verrosten lassen. Sie werden es nicht einmal sehr schwer haben, denn mit dem unver- kennbaren Beginn der allgemeinen Gesun- dung in Frankreich hat sich weithin auch die Einsicht wieder eingestellt, daß kein Problem so verzwickt ist. daß es, nur von einem Diktator befriedigend gelöst werden könnte. F. H. Carlo Schmid rechnet mit Annullierung der Wahl Bonns Paris. DENA-REUTERNY) Der Justizmini- ster von Süd württemberg Hohenzollern, Prof. Carlo Schmid, der sich zur Zeit in Paris aufhält, erklärte in einem Interview, der zukünftige westdeutsche Bundestag werde die Wahl Bonns zur Bundeshaupt- stadt wahrscheinlich rückgängig machen. „Die Wahl Bonns“, sagte Schmid wörtlich, „war eine völlige Ueberraschung und wird wahrscheinlich vom Bundestag annulliert werden“. Fortschritt in der Südweststaat- regelung Freiburg.(Ft.-Eig.-Ber.) Den neuesten offiziellen Verlautbarungen aus südbadi- schen Regierungskreisen zufolge steht man in Freiburg dem bereits seit längerer Zeit durch den südwürttembergischen Staats- präsidenten Dr. Gebhard Müller gemachten Vorschlag, eine zukünftige süd westdeutsche beratende Landes versammlung paritätisch mit Badenern und Württembergern zu be- setzen, durchaus positiv gegenüber. Wenn der Vorschlag von Dr. Müller, durch den die Befürchtungen von einer„Vergewalti- gung! durch die württembergische Majorität gegenstandslos würden, auch in Nordbaden und Württemberg Anklang fände, so wäre damit nach langer Zeit wieder ein Fort- schritt in den Verhandlungen über den Süd- weststaat festzustellen. Im übrigen mißt man in Südbaden dem Artikel 118 des Bonner Grundgesetzes, demzufolge erst dann die süd westdeutsche Länderneuordnung durch ein Bundesgesetz und eine Volksab- stimmung geregelt werden soll, wenn die direkten Verhandlungen zwischen den be- teiligten Ländern zu keiner Vereinbarung geführt haben, besondere Bedeutung zu. Man hofft, daß die künftigen Verhand- lungen im Gegensatz zu den bisherigen Ge- sprächen in einer Atmosphäre gegenseitigen Vertrauens geführt werden. „Depeschenaktion“ unerwünscht Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Nachdem die bis- herigen Versuche des Volksrats, über die Kommunistische Partei Westdeutschlands und ihrer Unterorgane zu einem Einfluß zu kommen, gescheitert sind, hat die SED ihre Taktik erneut geandert und versucht nun wieder, über den Freien Deutschen Gewerk- schaftsbund Einfluß auf Westdeutschland zu nehmen. Eine Flut von Telegrammen so- wohl von Einzelpersonen wie auch von Or- ganisationen der Ostzone mit bezahlter Rückantwort an Betriebsräte und Gewerk- schaf tsfunktionäre der drei Westzonen hat eingesetzt. Hierdurch werden Aeußerungen zur Einheit Deutschlands und eine Einwir- kung auf die Pariser Konferenz der vier Mächte gefordert. Der Deutsche Gewerk- schaftsbund sah sich infolgedessen veran- laßt, seinerseits eine Erklärung abzugeben, daß seine Arbeit seit der Kapitulation auf die Wiederberstellung der wirtschaftlichen und politischen Einheit Deutschlands abge- stellt gewesen sei. Er werde auch alle Maßnahmen in dieser Richtung unterstüt- zen, solange sie auf eine demokratische Einheit, d. h. Einheit in Freiheit, abzielen. Bei der„Depeschenaktion“ habe der Vor- stand jedoch den Eindruck, daß sie den Charakter bestellter einseitiger parteipoliti- scher Arbeit habe. Einspruch der CDU Berlin. DENA) Die Vorsitzenden der Landesverbände der Ost-CDU erhoben ge- stern beim„Volksrat“ gemeinsam Einspruch gegen die Anordnungen, derzufolge alle nicht ausdrücklich als„Nein“ gekennzeichneten Stimmzettel anläßlich der Delegiertenwah- len zum„Volkskongreß“ als„Ja-Stimmen“ zu bewerten waren Die Anweisung, nicht als „Nein“ gekermzeichnete Stimmzettel als „Ja“ zu bewerten, soll vom Innenminister des Landes Brandenburg, Beckler(SED) er- teilt worden sein. „Nazi raus!“ Hamburg(g. k.-Eig.-Ber.) Bei der Ab- stimmung über das Grundgesetz in der Hamburger Bürgerschaft kam es zu einem Zwischenfall. Nachdem die Abgeordneten der einzelnen Parteien ihre Stellungnahme bekanntgegeben hatten, sprach der Abge- ordnete der Deutschen Partei, Becker. Er übte heftig Kritik an dem Grundgesetz und insbesondere an den Bundesfarben Schwarz-Rot-Gold. Er bezeichnete sie nicht als schwarz- rot-gold. sondern als schwarz- rot- gelb. Dies führte zu stürmischen Aus- einandersetzungen zwischen dem Präsiden- ten und den Partelen. Erstmals nach dem Kriege brach in der Hamburger Bürger- schaft ein Tumult aus. Die SPD-Fraktion begann mit Sprechchören, in die sämtliche Abgeordneten der anderen Parteien ein- stimmten:„Nazi raus!“ Der Abgeordnete der Deutschen Partei Becker wurde unter Faustdrohungen gezwungen, die Rednertri- bime zu verlassen. Da durch den Präsi- denten keine Ruhe hergestellt werden konnte, wurde die Sitzung für 15 Minuten unterbrochen. Von Mare T. Greene Noch bis vor kurzem war dieser stete Ader- laß wegen des chaotischen Standes der chine- sischen Finanzen gefährlicher als selbst das Vordringen der kommunistischen Streitkräfte. Wie auch immer die Beziehungen zwischen den chinesischen Kommunisten und Rußland sein mögen, so ist doch nichts sicherer als Rußlands Absicht, den chinesischen Markt zu übernehmen. Wenn das geschieht, so ist das Schicksal des Weißen Mannes, mit Aus- nahme der Russen, als Wirtschaftsfaktor in China besiegelt. China ist der größte aller Exportmärkte, jedenfalls der größtmögliche. Deswegen ist das Land auch das größte Streitobjekt zwischen Rußland und dem Westen. Wenn die wirtschaftliche Vorherr- schaft in China auf die Russen übergehen sollte, sind sie wohl im Stande, sie aufrecht- zuerhalten. Seit Jahren haben die Russen mre Vorbereitungen getroffen. Sie sind ohne Zweifel darauf gerüstet, ganz China wirt- schaftlich zu übernehmen. Wenn das eintreten sollte, würde die Lage für die Briten in Hongkong aus ein- leuchtenden Gründen bald unhaltbar wer- den. In der britischen Kron- Kolonie besteht bereits eine starke rote Strömung. Ihre Führer stehen in Verbindung mit den kom- munistischen Armeen in ganz China. Kein Unterrichteter nimmt an, daß die Kolonie von Grohgbritannien gehalten werden kann oder auch nur, daß es klug sein würde, die Kolonie zu halten, wenn die Rückgabe von einer starken chinesischen Regierung gefor- dert würde. Die gegenwärtige britische Re- gierung gibt zu, daß die Argumente für die Rückgabe stichhaltig seien. Sie hält dem nur entgegen, daß die Rückgabe der Kolonie zu diesem Zeitpunkt ein Chaos und viel- leicht sogar eine Katastrophe herbeiführen würde. Ein noch größerer Gewinn für die Russen ist Schanghai, der Mittelpunkt des Handels im Fernen Osten und der bedeutendste Hafen. Einst das Paris des Orients, ist es heute eine heruntergekommene chinesische Stadt. Schmutzig und düster gemahnt es an die Armut, die Leiden und den Hunger, der seine Millionen heimsucht. Wenn das nationale Regime von einem kommunisti- schen abgelöst wird, dürfte Schanghai allen Anzeichen nach eine ussische Stadt werden, wie es Charbin und Dairen vor dem Krieg waren. Das würde bedeuten, daß die Ame- rikaner und Engländer hier ihren wirt- schaftlichen Einfluß für immer verlieren Würden. Wenn man einen völligen kommunisti- schen Triumph in China verhindern könnte, ließe sich die Stellung des Weißen Mannes aufrechterhalten. Aber es müßten sofort grundlegende Aenderungen vorgenommen werden: 1. Alle geldgierigen. korrupten und reaktionären Elemente müßten ausge- schaltet und durch anständige und selbst- lose Vertreter des chinesischen Volkes, ge- Wählt aus allen liberalen Gruppen mit Aus- nahme der Extremisten. ersetzt werden. eee 2. Der Großgrundbesitz. die übermäßige Be. steuerung und die rücksichtslosen militär. schen Aushebungen müßten aufhören. Dleg Dinge haben den Rommunisten vor allen die Sympathie und die Unterstützung de Bauernschaft gewonnen und den komm. nistischen Armeen die Siege. Der von deg Militärs geübte mittelalterliche Brauch, de Steuern für 20 Jahre im voraus zu er heben, hat allein schon genügt, um selbg den langmütigen chinesischen Bauern ideologischen Extremen zu treiben. Aber selbst wenn diese Reformen den völligen kommunistischen Sieg verhindem könnten, wäre die Stellung des Weigen Mannes in Schanghai in Zukunft ander Die künftige Stadt verspricht ein größere Kanton zu werden, eine überwiegend chine. sische Stadt. Die Chinesen werden zeigen daß Schanghai chinesisch ist und nich länger ein Teil des internationalen Westen der unter westlichen Vorstellungen und Westlicher Kontrolle regiert wird. Die Verteidigung um Schanghai Schanghai.(UP) Ein Kommuniqué de Garnison von Schanghai vom Mittwoch nachmittag meldet, daß die nationalistische Truppen die Nordfront Schanghais in er. bitterten Kämpfen gegen schwere kommu- nistische Angriffe halten konnten. An der Ostfront am Flusse Wangpu sel. zen die nationalistischen Flugzeuge iht Angriffe gegen kommunistische Truppen. konzentrationen fort. Die Kommuniste verfolgen hier offenbar die Absicht, eim zweite Hauptfront gegen die Verteidig Schanghais zu errichten. ö Kan Tschi Hu, der Hauptberater de Stellvertretenden chinesischen Staatspräz, denten Li Tsung Jen, ist gestern nad den Vereinigten Staaten geflogen. Dur persönlichen Kontakt mit hohen amerika! schen Beamten will er versuchen, Möglich. keiten finanzieller amerikanischer Unter stützung für die chinesischen Nationalisten herauszufinden. Ehrungen für Kronprinz Rupprecht München. DENA) Kronprinz Rupprech von Bayern wurde anläßlich seines 80. Ge. burtstages gestern zum Ehrenbürger det Universität München ernannt. Die Ernen. nungsurkunde überreichte ihm der Rektor der Münchener Universität, Professor Dr Walter Gerlach, bei einem Empfang in Schloß Nymphenburg. Auch der bayer sche Kultusminster Dr. Alois Hundham- mer und der Landesvorsitzende det Bayernpartei, Dr. Josef Baumgartner nahmen an dem Geburtstagsempfang tell Ministerpräsident Dr. Hans Ehar d le dem Jubilar durch Bevollmächtigte der bayerischen Staatskanzlei ein Glückwunzch⸗ schreiben überreichen. — WIRTSCHAFTS-KABEL Gebt Wettbewerbsfreiheit! Der Präsident der Handelskammer von Sao Paulo(Brasilien), Senor Joao Batista Figuei- redo, unterstrich bei einem Empfang zu Ehren Ex-Oberbürgermeisters Rudolf H. Petersen, daß auf dem Gebiete der Europa-Politik nichts wich- tiger sei für Südamerika, als die Herstellung eines frei funktionierenden, ungebemmten Wa- renaustausches Ist es doch geradezu tragi- komisch— so wurde bei dem Empfang fest- gestellt—, daß Jahr und Tag die gesamte bra- sillanische Presse sich mit der Frage des deutsch- brasilianischen Handelsverkehrs be- schäftigt, der daran krankt, daß von dem deut- schen Export nur 3 Prozent nach Uebersee ge- langen, während die nach Deutschland gelan- genden Importe in der Hauptsache aus über- sceischen Ländern stammen. Teilweise ist es Konkurrenzfurcht, Angst vor dem Schreckge- spenst eines deutschen Handelsimperlalismus, Norwegische Schiffahrtskreise haben den Vorschlag, deutsche Schiffe mit dem Bauholztransport von Norwegen nach Großbritannien zu beauftragen, als ge- kährlich bezeichnet. Der norwegische Reeder- Verband erklärte hierzu, daß sich dadurch ein regelmäßiger deutscher Schiffsverkehr entwickeln könne, der gegen norwegische, schwedische und da- nische Interessen verstoße. Es wird flarauf hingewiesen, daß die deutschen Frachtsätze viel niedriger sind als die anderer Länder. Obwohl sich zuständige Stellen zur Beibehaltung eines Mindest- Frachttarifs verpflichtet haben, bezwei⸗ feln norwegische Stellen, ob dieser Tarif nicht doch unterschritten werden wird, da deutscherseits alles versucht werde, um die deutsche Handelsschiffahrt wieder zum Leben zu erwecken. Die Ueber- nahme des Bauholztransportes von Nor- wegen nach Großbritannien würde nach Ansicht norwegischer Stellen das erste Anzeichen für die„Expansion“ der deut- schen Handelsschiffahrt sein. teilweise aber auch die unheilvolle Nötigung, für Deutschland bestimmte Lieferungen eben- so wie für aus Deutschland fliegende Exporte in Dollar-Währung bezahlen zu müssen, Es scheint, als ob dieses heillose Unglück, das in der Form von Dollarklauseln nicht nur über Deutschlands— wenn auch hier besonders stark— Wirtschaft Schatten wirft, nie abge- schafft werden könnte, nie ein Ende haben soll. Warum wohl? Letztlich müssen sich ja die Dollar-Klausel-Planer auch in der Sackgasse verirren, soweit sie sich noch nicht an deren Ende befinden. Nun, sie befinden sich in der Sackgasse, sie spüren es und suchen Auswege. Dabei handeln sle ähnlich dem Fuchs, der, gejagt von einer Meute von Hunden, Treibern und Jägern, im Talkessel immer enger werdende Kreise läuft bis er erledigt werden kann. Erschossen, weil er den Mut und auch den Verstand aufbrachte, die Kette der Jäger, der Treiber und Hunde zu durchbrechen. Immer enger werden die Kreise der ausländischen Wirtschaft, die als „köstliches“ Gedankengut scheinbar zur„Be- reicherung“ der eigenen Wirtschaft gezogen werden. Hier eine neuerliche Kostprobe, die zwar in keinem Zusammenhang mit Brasilien, mit dem Außenhandel im allgemeinen steht, die aber ein grelles Schlaglicht auf die Mentalität jener Wirtschaftler wirft, die noch immer glau- ben, die Wirtschaft könne gedeihen, wenn eigene Bäuche sich füllen, und„da ferne i. gendwo in Deutschland“ das Volk verdirbt h. folge der künstlich geschürten Not. lex Kreditmittel befreien. Angesichts der vielen Anzeichen, daß die Aufwärtsbèewegung der Prei gestoppt wurde, hält der Sonderbeauftragte 0 den Marshallplan in Westdeutschland, N. H. Coll. son, den Zeitpunkt für gekommen, daß die f Anträge auf Verwendung von Mitteln aus den ERP-Gegenwertfonds vorlegt. Jedes Projekt ul einen Höchstbeitrag zum gesamtdeutschen Wieder aufbau darstellen. Zur Beseitigung von Migvg ständnissen weist Collison darauf hin, daß de Fonds, der augenblicklich 417 Millionen PA 5. trägt, bisher weder von der Marshallplanvervi tung noch von der Militärregierung in Anspruc genommen wurde. Verkehrs- und Kraftwerk Projekte sowie gewisse Wohnungsbaupläne in Ver bindung mit bestimmten Industrien sollen beo, zugt werden.(dena) An Stelle von Export Exportförderung. In let ter Zeit sind in Südbaden drei private Aube handelsflrmen gegründet worden. Es handelt d um dle„Exporthllfe GmbH.“ München, die Baden-Baden eine Zweigstelle errichtet hat. Ahnliches Unternehmen, das in Freiburg 1. f seinen Sitz aufschlug, ist die„Comeurop Grof handel Außenhandelskontor GmbH.“. wurde in Baden-Baden die„Continex“ Getel schaft für Industrie und Handel mit beschränkt Haftung gegründet. Die beiden letztgenannte Unternehmen arbeiten mit einem Stammkaplt von nur 20 000 DM.. K Geheimniskrämerel um Billigkeit. zm Hinbid auf die Preisentwicklung auf dem Häutemer Wird bis auf weiteres Von der öffentlichen 5e kanntgabe der bei den Versteigerungen oder, unmittelbaren Verkauf am Häutehandel erziele Burchschnittspreise für Häute und Felle Rinde Külber und Schafe) abgesehen. Der burg Erxzeugeranteil für Kalbfelle fällt nach einer 10 kapntmachung der VELF mit Wirkung vom 16. tort.(dena) Insolvenzwelle steigt weiter, Nach dem Ber des Wirtschaftsministeriums Württemberg- Bac haben sich die Zahlungsbefehle, nachdem dich Ziffer von Januar bis März mit 8800 Verdreitan im April gehalten, sind aber in der ersten Dekade wieder gestiegen. Auch die Insolven scheint hren Höhepunkt noch nicht erreicht haben. Nach 30 Konkurs- und Vergleichsverfa im April, gegen 5 im Dezember 1948, Wurden den ersten 10 Maitagen 11 Anträge auf rden von Konkurs- und Vergieichsvertahren gest, gegenüber 10 im ganzen April. Die Summe, 065 Wechselproteste hat sich von 0,61 im März auf“ Mill. DA im April ermäßigt. Die Spareinlas zeigten im April eine Steigerung um 3 509 auf 132,7 MIIl. DM. J. 0 preise bröckeln weiter ab. Das Preisbild in Württemberg-Baden im April wenig 9„ rungen, Preissenkungen im Einzelhandel Sind den Fällen festzustellen, in denen sich der I 1 beschaffungspreis durch Ausschaltung des Ke. 17 handels und durch bescheidenere Mengele. ermäßigt hat. Infolge der jahresüblichen Verte rung bei Gemüse stieg der Index für Ern 15 bis halte April um 9, Prozent, wänteng Ba dungs- Neuanschaffung um 1,4, Beleleidun a standsetzung um 1,0 Prozent und Hausrat Prozent flelen. 25 Gibt's Schokolade? Der Hampurger Kc Einfuhrhandel erwartet für Ende der 150 die Ausgabe von Bezugscheinen über zan 2000 Tonnen Rohkakao an die verarbeiten 11 69% dustrie als Teilquote auf die im Hamburger one lagernden 2416 Tonnen Nigeria- und 1322 10 17 Goldküsten-Kakao. Ende Mal werden n 0% Tonnen Kakao aus dem Gebiet der Elfenbein erwartet.(dena) 100 baprozentige Getreideablleferung in Wag eh berg-Baden. in Württemberg-Baden haben 3 200 zelnen Kreise in der Zeit vom 1. Juli 1945 ach 30. April 1949 rer Getreſdeablieferungspfl 5 11 fast 93 Prozent genügt. Die Kreise Stunts ro Oehringen haben mit 129,33 bzw, 124,0 uch den besten und die Kreise Karlsruhe und 1 50 15 mit 6710 und 87,56 Prozent den schlechtestsn et 10% schnitt. Der Gesamtdurchschnitt für Bree 1 beträgt 66,94, für Gerste 90,32 und für Hs 6 . Hülsenfrüchte 128,21 Prozent. Nur 5 von nen, 90 sen gzenugten ihrer Getreideablieferungsp J. Fü über 100 Prozent. 5 Bürg brüllt über. Nebe rück. schal gehe. Zusck D. eee Nr. 90/ Donnerstag, 19. Mai 1949 MORGEN An diesem Dienstag 15 Von Wolfgang Borchert Die Woche hat einen Dienstag. Das Jahr ein halbes Hundert Der Krieg hat viele Dienstage. An diesem Dienstag übten sie in der Schule die großen Buchstaben. Die Lehre- rin hatte eine Brille mit dicken Gläsern. Die hatten keinen Rand. Sie waren so dick, daß die Augen ganz leise aussahen. Zweiundvierzig Mädchen saßen vor der schwarzen Tafel und schrieben mit großen Buchstaben: DER ALTE FRITZ HATTE EINEN TRINK BECHER AUS BLECH. DIE DICKE BERTA SCHOSS BIS PARIS. IM KRIEGE SIND ALLE VATER SOLDAT! Ulla kam mit der Zungenspitze bis an die Nase. Da stieß die Lehrerin sie an. Du hast Krieg mit ch geschrieben, Ulla. Krieg wird mit g geschrieben. G wie Grube. Wie oft habe ich das schon gesagt. Die Lehrerin nahm ein Buch und machte einen Haken hinter Ullas Namen. Zu morgen schreibst du den Satz zehnmal ab, schön sauber, ver- stehst du? Ja, sagte Ulla und dachte: Die mit ihrer Brille. Auf dem Schulhof fraßen die Nebel- krähen das weggeworfene Brot. an diesem Dienstag wurde Leutnant Ehlers zum Bataillonskommandeur befohlen. Sie müssen den roten Schal abnehmen, Herr Ehlers. Herr Major? Doch, Ehlers. In der Zweiten ist sowas nicht beliebt. Ich komme in die zweite Kompanie? Ja, und die lieben sowas nicht. Da kom- men sie nicht mit durch. Die Zweite ist an das Korrekte gewöhnt. Mit dem roten Schal läßt die Kompanie Sie glatt stehen. Haupt- mann Hesse trug sowas nicht. Ist Hesse verwundet? Nee, er hat sich krank gemeldet. Fühlte zich nicht gut, sagte er. Seit er Hauptmann ist, ist er ein bißchen flau geworden, der Hesse. Versteh ich nicht. War sonst immer 80 Korrekt. Na ja, Ehlers, sehen Sie zu, dag Sie mit der Kompanie fertig werden. Hesse hat die Leute gut erzogen. Und den Schal nehmen Sie ab, klar? Türlich, Herr Major. Und passen Sie auf, daß die Leute mit den Zigaretten vorsichtig sind. Da muß ja jedem anständigen Scharfschützen der Zeigefinger jucken, wenn er diese Glüh- würmchen herumschwirren sieht. Vorige Woche hatten wir fünf Kopfschüsse, Also passen Siè ein bißchen auf, ja? Jawohl, Herr Major. Auf dem Wege zur zweiten Kompanie nahm Leutnant Ehlers den roten Schal ab Er steckte eine Zigarette an. Kompanie führer Ehlers, sagte er laut Da schoß es. An diesem Dienstag sagte Herr Hansen zu Fräulein Severin: Wir müssen dem Hesse auch mal wieder Was schicken, Severinchen. Was zu rauchen, was zu knabbern. Ein bißchen Literatur. Ein Paar Handschuhe oder sowas. Die Jun- gens haben einen verdammt schlechten Winter draußen. Ich kenne das. Vielen Dank. Hölderlin vielleicht, Herr Hansen? Unsinn, Severinchen, Unsinn. Nein, ruhig ein bißchen freundlicher. Wilhelm Busch oder so. Hesse war doch mehr für das Leichte. Lacht doch gern, das wissen Sie doch. Mein Gott, Severinchen, was kann dieser Hesse lachen! Ja, das kann er, sagte Fräulein Severin. An diesem Dienstag trugen sie Haupt- mann Hesse auf einer Bahre in die Ent- lausungsanstalt. An der Tür war ein Schild: Ob General, ob Grenadier: Die Haare bleiben hier. Er wurde geschoren. Der Sanitäter hatte lange dünne Finger. Wie Spinnenbeine. An den Knöcheln waren sie etwas gerötet. Sie rieben ihn mit etwas ab, das roch nach Apo- theke. Dann fühlten die Spinnenbeine nach seinem Puls und schrieben in ein dickes Buch: Temperatur 41,6. Puls 116. Ohne Be- sinnung. Fleckfieberverdachſt. Der Sanitäter machte das dicke Buch zu. Seuchenlazarett Smolensle stand da drauf. Und darunter: Vierzehnhundert Betten. Die Träger nahmen die Bahre hoch. Auf der Treppe pendelte sein Kopf aus den Decken heraus und immer hin und her bei jeder Stufe. Und kurzgeschoren. Und dabei hatte er immer über die Russen gelacht. Der eine Träger hatte Schnupfen. An diesem Dienstag klingelte Frau Hesse bei ihrer Nachbarin. Als die Tür aufging, wedelte sie mit dem Brief. Er ist Haupt- mann und Kompaniechef, schreibt er. Und sie haben über vierzig Grad Kälte. Neun Tage hat der Brief gedauert. An Frau Hauptmann Hesse hat er oben drauf ge- schrieben. Sie hielt den Brief hoch. Aber die Nach- barin sah nicht hin. 40 Grad Kälte, sagte sie, die armen Jungs. 40 Grad Kälte. An diesem Dienstag fragte der Oberfeld- arzt des Seuchenlazarettes Smolensk: Wie- viel sind es jeden Tag? Ein halbes Dutzend. Scheußlich, sagte der Oberfeldarzt. Ja, scheußlich, sagte der Chefarzt. Dabei sahen sie sich nicht an. So geht's auch nicht/ von cen PaéneͤEk¹ Man sollte bei allen ernsten Streitfällen die Regierungen mit Knüppeln in eine Arena schicken und dort einander ver- dreschen lassen, Sehr bald dürften dann die Kriege abgeschafft sein. So etwa pflegt er Mann auf der Straße seine An- sicht auszudrücken, daß nur Regierungen am Kriege schuld seien. Also gut: Regierung A steht auf grü- nem Rasen der Regierung B gegenüber. Beide schwingen Knüppel. Auf den Zu- schauertribünen sitzen einträchtig beiein- ander Volk A und B. Jetzt pfeift der Schiedsrichter. Die Staatsmänner stürzen stockschwingend aufeinander los. Sofort wird dem Minister- präsidenten von A die Nase eingeschlagen. „Hoho“ schreit B auf den Tribünen, A- Zuschauer murren B's Außenminister fallen die Zähne aus blutenden Kiefern. „Hurra“ schreien die A-Anhünger.„Pfui“ die von B. Die Zuschauer des einen Lagers be- ginnen, die des anderen mit finsteren Blicken zu mustern, Nun springt ein A- Bürger auf.„Gib ihnen Saures, Edel“, brüllt er zu seinem Staatspräsidenten hin- über.„Halts Maul“ zieht ihn der B- Nebenmann unsanft auf seinen Platz zu- rück. A holt aus und versetzt ihm eine schallende Ohrfeige. Vielstimmiges Wut- geheul. Sekunden später wälzen sich die Zuschauer aneinandergekrallt am Boden. Die stark lädierten Kabinettsmitglieder auf dem grünen Rasen halten verwundert inne. Dann stürzen sie sich in das allge- meine Getümmel, um ihre Massen zu diri- gieren. Mit Anbruch der Nacht neigt sich das EKriegsglück B zu. A flieht in solchen Scharen, daß die Ausgangswächter über- rannt werden. B bleibt aus zerschlagenen Tribünenbänken. B stimmt einen Sieges- hymnus an. Der Staatspräsident, in zerrissenen Hosen, verteilt Tapferkeitsmedaillen. Von den Tribünen her wimmern die totwunden A-Reste. Sie werden langsam leiser. Wenige Tage später überfällt A, das seine Verluste durch„totale Erfassung“ ausgeglichen hat, das Volk B. Es beginnt ein Krieg alten Stils, die Regierungen sitzen in sicheren Bunkern. Mehr und mehr Frauen tragen Trauer. Krüppel sagen immer häufiger:„Was geht uns dleser Krieg überhaupt an?“, aber Patrioten bringen sie zum Schweigen. Das Experiment im Stadion hat nichts genützt. Aber es hat ja auch gar nicht stattgefunden. Es würde ja auch nichts nützen, wenn man es wirklich versuchen würde. Denn die Völker schimpfen nur in schlechten Zeiten auf ihre Regierungen. Deprimierend. Erst wenn das allen klar würde, könnte man endlich an die Ueber- windung des Bösen gehen. Es steckt doch in uns selbst. An diesem Dienstag spielten sie die Zau- berflöte. Frau Hesse hatte sich die Lippen rot gemacht. An diesem Dienstag schrieb Schwester Elisabeth an ihre Eltern: Ohne Gott hält man das gar nicht durch. Aber als der Un- terarzt kam, stand sie auf. Er Zing 80 krumm, als trüge er ganz Rußland durch den Saal. Soll ich ihm noch was geben, fragte die Schwester. Nein, sagte der Unterarzt. Er sagte das so leise, als ob er sich schämte. Dann trugen sie Hauptmann Hesse hin- aus. Draußen polterte es. Die bumsen im- mer so. Warum können sie die Toten nicht langsam hinlegen. Jedesmal lassen sie sie so auf die Erde bumsen. Das sagte einer. Und sein Nachbar sang leise: Zicke zacke juppheidi Schneidig ist die Infanterie. Der Unterarzt ging von Bett zu Bett. Jeden Tag. Tag und Nacht. Tagelang. Nächte durch. Krumm ging er. Er trug ganz Rußland durch den Saal. Draußen stolper- ten zwei Krankenträger mit einer leeren Bahre davon. Nummer 4, sagte der eine. Er hatte Schnupfen. An diesem Dienstag saß Ulla abends und malte in ihr Schreibheft mit großen Buch- staben: 8 IM KRIEG SIND ALLE VATER SOL. AT. — KRIEG SIND ALLE VATER SOL- 2 Zehnmal schrieb sie das. Mit großen Buchstaben. Und Krieg mit G. Wie Grube. Aus„An diesem Dienstag“, neunzehn Geschichten von Wolfgang Borchert, Rowohlt-Verlag Hamburg- Stuttgart) Saisonbeginn/ Die Arbeiter kamen mit ihrem Schild und einem hölzernen Pfosten, auf den es genagelt werden sollte, zu dem Eingang der Ortschaft, die hoch in den Bergen an der letzten Paßkehre lag. Es war ein heißer Spätfrühlingstag, die Schneegrenze hatte sich schon hinauf zu den Gletscherwänden gezogen. Ueberall standen die Wiesen wie- der in Saft und Kraft; die Wucherblume verschwendete sich, der Löwenzahn strotzte und blähte sein Haupt über den milchigen Stengeln; Trollblumen, welche wie einge- fettet mit gelber Sahne waren, platzten vor Glück, und in strahlenden Tümpeln klein- blütiger Enziane spiegelte sich ein Himmel von unwahrscheinlichem Blau. Auch die Häuser und Gasthöfe waren wie neu: ihre Fensterläden frisch angestrichen, die Schin- deldächer gut ausgebessert, die Scheren- zäune ergänzt. Ein Atemzug noch: dann würden die Fremden, die Sommergaste kommen— die Lehrerinnen, die mutigen Sachsen, die Kinderreichen, die Alpinisten, aber vor allem die Autobesitzer in ihren großen Wagen. Röhr und Mercedes, Fiat und Opel, blitzend von Chrom und Glas. Das Geld würde anrollen. Alles war darauf vorbereitet. Ein Schild kam zum andern, die Haarnadelkurve zu dem Totenkopf, Ki- lometerschilder und Schilder für Fußgän- ger: Zwei Minuten zum Café Alpenrose. An der Stelle, wo die Männer den Pfosten in die Erde einrammen wollten, stand ein Holz- kreuz, über dem Kopf des Christus war auch ein Schild angebracht. Seine Inschrift war bis heute die gleiche, wie sie Pilatus entworfen hatte: J. N. R. J.— die Enttau- schung darüber, daß es im Grund hätte heißen sollen: er behauptet nur, dieser Hans Erni: Die Arbeitslosen Musée des Beaux-Arts Lucerne Von Elisabeth Langgässer König zu sein, hatte im Laufe der Jahr- hunderte an Heftigkeit eingebüßt. Die bei- den Männer, welche den Pfosten, das Schild und die große Schaufel, um den Pfosten in die Erde zu graben, auf ihren Schultern trugen, setzten alles unter dem Wegkreuz ab; der Dritte stellte den Werkzeugkasten, Hammer, Zange und Nägel daneben und spuckte ermunternd aus. Nun beratschlagten die drei Männer, an welcher Stelle die Inschrift des Schildes am besten zur Geltung käme; sie sollte für alle, welche das Dorf auf dem breiten Paß- weg betraten, besser befuhren, als Blick- fang dienen und nicht zu verfehlen sein. Man kam also überein, das Schild kurz vor dem Wegekreuz anzubringen, gewisser- maßen als Gruß, den die Ortschaft jedem Fremden entgegenschickte. Leider stellte sich aber heraus, daß der Pfosten dann in den Pflasterbelag einer Tankstelle hätte gesetzt werden müssen.— Eine Sache, die sich von selbst verbot, da die Wagen, be- sonders die größeren, dann am Wenden be- hindert waren. Die Männer schleppten also den Pfosten noch ein Stück weiter hinaus bis zu der Gemeindewiese und wollten schon mit der Arbeit beginnen, als ihnen auffiel, daß diese Stelle bereits zu weit von dem Ortsschild entfernt war, das den Na- men angab und die Gemeinde, zu welcher der Flecken gehörte. Wenn also das Dorf den Vorzug dieses Schildes und seiner In- schrift für sich beanspruchen wollte, mußte das Schild wieder näherrücken— am be- sten gerade dem Kreuz gegenüber, so daß Wagen und Fußgänger zwischen beiden hätten passieren müssen. Dieser Vorschlag, von dem Mann mit den Nägeln und dem Hammer gemacht, fand Beifall. Die beiden anderen luden von neuem den Pfosten auf die Schultern und schleppten ihn vor das Kreuz. Nun sollte also das Schild mit der Inschrift zu dem Wegekreuz senkrecht stehen; doch zeigte es sich, daß die uralte Buche, welche ge- rade hier ihre Aeste mit riesiger Spanne nach beiden Seiten wie eine Mantel- madonna ihren Umhang entfaltete, die In- schrift im Sommer verdeckt und ihr Schat- tenspiel deren Bedeutung verwischt, aber mindestens abgeschwächt hätte. Es blieb daher nur noch die andere Seite neben dem Herrenkreuz und da die erste, die in das Pflaster der Tankstelle überging, gewissermaßen den Platz des Schächers zur Linken bezeichnet hätte, wurde jetzt der Platz zur Rechten gewählt und endgültig beibehalten. Zwei Männer hoben die Erde aus, der dritte nagelte rasch das Schild mit wuchtigen Schlägen auf; dann stellten sie den Pfosten gemeinsam in die Grube und rammten ihn rings von allen Seiten mit größeren Feldsteinen an. Ihre Tätigkeit blieb nicht unbeachtet. Schulkinder machten sich gegenseitig die Ehre streitig, dabei zu helfen, den Hammer, die Nägel hinzureichen und passende Steine zu suchen; auch einige Frauen blieben ste- hen, um die Inschrift genau zu studieren. Zwei Nonnen, welche die Blumenvase zu Füßen des Kreuzes aufs neue füllten, blick⸗ ten einander unsicher an, bevor sie weiter- Singen. Bei den Männern, die von der Holz. arbeit oder vom Acker kamen, war die Wirkung verschieden. Einige lachten, an- dere schüttelten nur den Kopf, ohne etwas zu sagen; die Mehrzahl blieb davon unbe- rührt und gab weder Beifall, noch Ableh⸗ nung kund, sondern war gleichgültig, wie sich die Sache auch immer entwickeln würde. Im ganzen genommen konnten die Männer mit der Wirkung zufrieden sein. Auch der sterbende Christus, dessen blas- ses, blutüberronnenes Haupt im Tod nach der rechten Seite geneigt war, schien sich mit letzter Kraft zu bemühen, die Inschrift aufzunehmen: man merkte, sie ging ihn gleichfalls an, welcher bisher von den Leu- ten als einer der ihren betrachtet und wohl gelitten war. Unerbittlich und dauerhaft wie sein Leiden, würde sie ihm nun für lange Zeit schwarz auf weiß gegenüber⸗ stehen. Als die Männer den Kreuzigungsort ver- liegen und ihr Handwerkszeug wieder zu- sammenpackten, blickten alle drei noch einmal befriedigt zu dem Schild mit der Inschrift auf. Sie lautete:„In diesem Rur- ort sind Juden unerwünscht.“ (Aus„Der Torso“ von Elisabeth Langgässer, Verlag Claassen& Goverts, Hamburg.) Hollywoods sinkender Stern Ursache und Folge der amerikanischen Filmkrise Die Hollywooder Filmindustrie feierte ren 30. Geburtstag. Die„Wiege“ die- ses Industriezweiges war sehr beschei- den: Nine Wäscherei, in der im Jahre 1919 der Bildstreifen„In der Gewalt des Sultans“ mit dem verstorbenen Hobart Bosworth in der Hauptrolle als erster Film gedreht wurde. Bosworth, ein Shakespedre- Darsteller, erhielt 125 Dol- lar für zwei Aufnahmetage. Es ist nicht unbekannt geblieben, daß die Aagnaten der Hollywooder Film- Industrie, die sich kür den Nabel der Welt hielten. seit eini- ger Zeit mit hängenden Köpfen herumlaufen. Ibre Monopolstellung ist ins Wanken geraten. er gefährliche Wahn, eine Großmacht zu Sein, deren Vorherrschung nicht erschüttert werden kann, ist verflogen. Was hat zu der Erkenntnis geführt und warum ist Hollywood nicht mehr der Mittel- Dunkt, um den sich alles dreht? Die düstere Perspektive hat, um es genau zu sagen, mehrere Gründe. Und ihre Ge- schichte ist nicht ganz neuen Datums. Schon Lor Jahren begann es., der Außenwelt unsicht- ar. hinter den verschlossenen Gittern der Traumfabrixen zu kriseln. Nur glaubten die Aumächtisen in ihren Schisssern von Beverly Hills, die Entwicklung stoppen und ihre Schornsteine wieder zum Rauchen bringen zu önnen. Aber hier versagte die oft bewährte Zau- berkraft. Man griff umsonst nach den Ster- nen, Sie waren nicht mehr der Mittelpunkt, um den sich alles dreht. Nachdem das unver- meidlien feststand. wurden bereits vor Jah- reskrist bei Metro-Goldwyn-Mayer auf Anhieb tausend Leute entlassen. Diese Maßnahme sollte dazu dienen, den ins Riesenhafte ange- Schwollenen Apparat den gegebenen Umstän- den anzupassen. Ein Teil der Betroffenen ist zwischen wieder eingestellt worden. Jedoch zu anderen Bedingungen. Die Gewerkschaf- ten, die frünher bei ähnlichen Arflässen sofort zum Streik geblasen hätten, fanden sich, wenn auch ungern mit der Tatsache ab. Das Beispiel fand naturgemäß Nachahmer, wodurch der Stein erst recht ins Rollen kam. Die herauf beschworene Krise griff auf andere Wirtschaftszweige über und erfaßte allmählich die gesamte Film-Metropole. Alle Tankstel- len im Bereich der Ateliers verloren ihre Pri- vat-Kundschaft. Berühmte Modesalons blie- ben auf den Modellen sitzen. Und in den Night- Clubs rund um den Sunset- Strip langweilten sich die Barmixer vor leeren Stühlen. Das verschwenderische Hollywood stand plötzlich im Zeichen des Sparens. Welches war nun die Ursache der Krise? Diese Frage legten sich alle davon in Mitlei- denschaft gezogenen vor. Und es brach ein allgemeines Rätselraten aus. Um Licht hinter das Geheimnis zu bringen, machten sich Fach- leute ans Werk, um die Krise wissenschaftlich zu analysieren. Das erschien um so dring- licher. als Hollywood jahrzehntelang einer der bedeutendsten Aktivposten der amerikanischen Zahlungsbilanz war. Die Untersuchung ergab, was die Spatzen seit einiger Zeit bereits von den Dächern pfif- fen. Nämlich: Hollywood hat sich selber das Grab geschaufelt. Durch eigene Unkenntnis wurde die Gunst des großen Publikums ver- scherzt und das bilanzsichere Gebäude aus den Angeln gehoben. Das wurde bereits zu Beginn des Jahres sichtbar, als bei der üblichen Verteilung der Filmpreise nicht Hollywood, sondern England den Vogel abschoß. Sir Laurence Oliver er- hielt für seinen hervorragenden„Hamlet“ Film fünf Preise auf einmal. Für Regie, schau- spielerische Leistung, Dekoration. Kostüme und den Film selbst. Die amerikanischen Film- Magnaten gingen leer aus. Statt aber mit sich zu Rate zu gehen und aus dem Resultat eine Lehre zu ziehen, beschlossen sie, sich an den Prämilerungen künftig nicht mehr zu beteill- gen. Ob sle in ihrem bezogenen Schmollwinkel verharren, wird abzuwarten bleiben. Es dürfte den Herren nicht unbekannt sein, wie die europäische Filmproduktion seit Kriegsende in Amerika allmählich Boden ge- wann. Sowohl englische wie auch itlaienische und französische Filme erfreuten sich zuneh- mender Beliebtheit. Alle Versuche, diese Ent- wicklung zu hemmen und der mißliebigen Kon- kurrenz Einlaß in die monopolgesicherten ame- rikanischen Filmpaläste zu verweigern, schlu- gen fehl. in Kauf, die von Presse und Radio gut zensier- ten Filme auch in kleineren und weniger gün- stig gelegenen Theatern zu Gesicht zu be- kommen. Was macht nun die europäischen Filme in Amerika so begehrenswert? Und womit hat Hollywood seinem Publikum den Appetit ver- dorben? Es ist, wie durch Umfragen festgestellt wurde, sowohl die Auswahl der Themen als auch die psychologische Reife, womit europäi- sche Filme den amerikanischen Markt erobert haben. Hollywood malt Wunschträume an die Leinwand. In seinen Filmen geht die Ge- schichte gewöhnlich auf. Der gordische Knoten der seelischen Konflikte entwirrt sich immer in wunderbarer Weise, was im Leben aber sel- ten der Fall ist. Und Filme sind nun einmal reproduziertes Leben. Da nun die europäische Wirklichkeit in künstlerisch wertvollen Filmen über das Meer kam, stürzte sich das amerikanische Publikum heißhungrig darauf. Nach all dem Glamour paradiesisch anmutender Unwahrheit endlich einmal reales Leben! Hier konnte man ein Spiegelbild seiner selbst sehen. Hier wurden soziale Mißstände nicht beschönigt. Hier traf man die Probleme des eigenen Daseins an. Hier sah man, daß es anderen Leuten auch schlecht geht und daß ihr Lebenskampf der gleiche ist. Diese Überragende Ehrung, die Amerika den europäischen Filmen angedeihen läßt, hat nie- mand für möglich gehalten. Am wenigsten Hollywood. Dort glaubte man in absoluter Verkennung der Reife seines Publikums, Kon- zessionen machen zu müssen. Nun stellt man plötzlich fest, daß man die große Masse glatt Das Publikum nahm gern die Mühe übersehen hat. In diesem Zusammenhang ist sehr bezeichnend. daß 65 Prozent aller ameri- kanischen Kinobesucher weniger als 25 Jahre alt sind. Hollywood hat durch seinen Irrtum Millionen Erwachsener dem Kino entfremdet. Wie die Zeitschrift„Fortune“ in einer Analyse keststellt, verbringen die meisten Amerikaner ihre Mußestunden erst an fünfter Stelle im Kino. Und viele von ihnen sind zum Leid- wesen Hollywoods zu den europaischen Filmen abgewandert. Die amerikanischen Film-Gewaltigen sind nun entschlossen, die Scharte auszuwelzen. Um die psychologische Fehlerquelle zu beseitigen, lautet ihre Parole: zurück zur Wirklichkeit. Man will sich um die Gunst des Publikums neu bemühen, um das Gesetz des Handelns wieder in die Hand zu bekommen. Es werden in den Klubsesseln der Direktionsbüros eifrig euro- päische Filmmanuskripte studiert. Autoren, auf die man seit langem scheel herabblickte, beginnen wieder Mode zu werden. Durch Ge- staltung wirklichen Lebens soll die Krise auf- gefangen werden. Wobei man jedoch nicht ver- gigt, ein Augenmerk auf das sich rapide aus- breitende Fernsehen zu lenken. Mit anderen Worten: man stellt sich auch auf den Bildfunk um und bezieht ihn in die Produktion ein. Falls alle anderen Stränge reißen, soll dort die Sabne abgeschöpft werden. Und wenn die Pro- Pheten recht behalten, ist Hollywood bald wie- der obenauf. 5 Bruno Manuel Kongre 6 der Komponisten werner Egk bleibt ausgeschlossen Der Berufsverband deutscher Komponisten hielt in München seinen ersten Nachkriegskon- greß ab. Von den rund 800 Mitgliedern des Verbandes waren mehr als 170 erschienen. Die Tagung beschränkte sich im wesentlichen auf Besprechung von Fragen der öffentlichen Stel- lung des Komponisten in künstlerischer, recht- licher und wirtschaftlicher Beziehung. Insbe- sondere war das Problem der Steuerung der wirtschaftlichen Not vieler Komponisten, die nicht zur Prominenz gehören, Gegenstand der Beratung. Die in Zusammenhang mit der Ta- gung aufgeführten Kammermusikwerke lagen — mit Ausnahme der stürmisch bejubelten Suite von Hermann Heis in der Zwölftöne- technik— auf der Linie eines traditionsge- bundenen Musikstils. Von ihnen waren Ernst Lothar von Knorrs Sonate für Violine und Klavier, Alfred von Beckeraths Flötensonate und Adolf von Lünens„Turiner Grabtuch“ die beachtliehsten. Symphonische Werke von Wolf- gang Jacobi. dem jugendlichen Hans Poser- Hamburg und von Philipp Mohlers Stuttgart machten neben Karl Schäfers außergewöhnlich reifen„Musik für Streicher“ unter G. E. Les- sings vitaler Leitung beste Figur. Kirchen- musiken, ein Abend mit neuzeitlicher Unter- haltungsmusik und ein Empfang beim Baye- rischen Rundfunk schlossen die Tagung 3 Dr. W. * Wie eine weitere Meldung aus München be- sagt, war die Persönlichkeit Werner Egks Gegenstand einer lebhaften Debatte. Präsident Prof. Joseph Haas teilte, laut Dena, in einer Pressekonferenz mit, daß das Aufnahmegesuch Werner Egks vom Ausschuß abgelehnt Worden sei. Ueber die Gründe dieser seltsam anmu- tenden Ablehnung wurde bisher nichts be- kannt, doch hat der Komponist Wolf Ama- deus Hartmann aus Protest gegen die Behand- lung Werner Egks seinen Austritt aus dem Verband erklärt. Der junge Mannheimer Pianist Helmut vo- gel, den Rundfunkhörern bereits vorteilhaft be- kannt, gab mit einer Sonate eigener Kompo- sition, die er in engerem Kreis aus dem Manu- skript vortrug, Proben seiner beachtenswerten tonsetzerischen Begabung. Von fortschritt⸗ licher Harmonik erfüllt, von ausgesprochener Spielfreude getragen, bieten die vier knappen Sätze vor allem fortgeschrittenen Spielern viel Anregung. Der Komponist interpretierte sein Werk mit ausgefeilter Technik.(ch) eee nenn sentlichen aus Mitgliedern des MANNHEIM STADT UND LAND Wohnungen wurden verteilt Im„Versuchsprojekt“ sind Mieten noch recht hoch Die Mitglieder des Aufsichtsrates der Gemeinnützigen Baugenossenschaft Mann- heim m. b. H.: die Stadträte Maier(SPD), Huber(CDO), Weber(KPD), Haas(SPD) und Slania FDP) sowie Direktor Platz, hatten gestern Vertreter der Presse einge- laden, der Verteilung der neuerstellten Wohnungen in der Speyerer Straße an die Antragsteller beizuwohnen, um sich über die dabei angewandten Ge- Sichtspunkte zu informieren.„Wir haben nichts zu verbergen“, sagte Stadtrat Maier, der hervorhob, daß die Zuweisung streng neutral und unter Berücksichtigung des Dringlichkeitsgrades erfolge. Darum ge- schehe die Verteilung auch gewissermaßen unter den Augen der Oeffentlichkeit, für welche die Presse als Mittler und Sprach- rohr eingeschaltet worden sei. Wie wir bereits mehrfach mitteilten, sind es insgesamt 120 Wohnungen, die in der Speyerer Straße ausgebaut wurden. Davon sind achtzig als Zweizimmer-, vier- gig als Einzimmer- Wohnungen(jeweils mit Küche) hergerichtet worden. Die Hälfte, also sechzig der Wohnungen, ist gemäß Vereinbarung mit dem Woh- nungsamt bzw. der Stadtverwaltung schon mal vorneweg„kasslert“ und folgenden Personengruppen zugesprochen worden: Personal der Firma Heinrich Lanz A.-G. (12), Hafenarbeiter und Flüchtlinge(20), Angestellte der kommunalen Landesbank, die als Geldgeber aufgetreten ist(5), In- Sassen des Altersheims, das geräumt werden muß(14), für seit 1. März Sturmgeschädig- ten 66) und für Lehrer(100. Die Zahl 66 erklärt sich aus der Tatsache, daß sich ver- schiedene Gruppen überschneiden, das heißt, daß Personen der einen teilweise schon in der Zahl der anderen Gruppe einbegriffen sind. Es blieben also noch insgesamt sechzig Wohnungen zur Verteilung. Zur Verteilung auf 1400 Wobnungsuchende, deren Anträge überprüft und als dringlich befunden wur- den. Fast alle Antragsteller wohnen in Kellern, sind Personen mit offener Tuber- kulose, Flüchtlinge, Sturmgeschädigte usw. So war die Verteilung ein Problem, denn jeder einzelne der 1400 hätte einen An- spruch auf Wohnraum gehabt. Wir haben uns davon überzeugt, daß die Verteilungs- kommission gerecht arbeitete und soziale Notstände weitgehend mit berücksichtigte. Daran gibt es nichts zu deuteln. Der monatliche Mietpreis der Wohnun- gen mit zwei Zimmer und Küche wird sich auf durchschnittlich siebzig Mark belaufen; er schwankt je nach Stockwerk, so daß die billigste Wohnung wohl auf etwa 65 Mark im Monat kommt. Für die Wohnungen mit einem Zimmer und Küche ist eine Monats- miete von durchschnittlich 46 Mark errech- net worden, aber auch hier wird der Preis nach Stockwerk variieren. Da aber die Auf- baukosten vorläufig noch nicht genau fest- stehen, gründen sich die Mieten auf über- schlägige Berechnungen und können sich je nach Sachlage noch verbilligen. Oder auch verteuern. Wir fragen uns, welcher Arbeiter ist beute in der Lage, 70 Mark Monatsmiete zu zahlen? Wer diesen Betrag nicht aufbringen kann,„dem kann nicht geholfen werden“. So sagte man uns. rob Kurze„MM“- Meldungen Der tägliche Unfall. An der Straße Theodor- Kutzer-Ufer stieß ein Lkw. mit zwei Anhän- gern mit einem Tempo-Lieferwagen zusam- men. Die im Aussteigen begriffene Ehefrau des einen Fahrers wurde dabei durch den An- prall zur Seite geschleudert und erlitt schwere Prellungen. Sie wurde durch das Rote Kreuz in das Krankenhaus gebracht. Das Vorfahrtsrecht mißachtete ein Lk w- Fahrer an der Kreuzung RheinstraßeLuisen- ring. Er stieg mit einem Pkw. zusammen, der zur Seite geschleudert und durch den Anprall auf einen parkenden Lkw. nochmals beschä- digt wurde. l Lebensmüde. In Mannheim machte ein etwa 40 jähriger Mann seinem Leben durch Erhängen mit einem Lederriemen auf der Dachkammer des Hauses ein Ende. Der Grund zur Tat scheint in einem unheilbaren Leiden zu suchen sein. Teures Telephongespräch. Im Postamt N 2 lieg eine Frau ihre Handtasche mit einem In- malt von 233.— DM. Lebensmittelkarten u. a. m. liegen. Als sie den Verlust bemerkte und zur Telephonzelle zurückkehrte. war die Tasche verschwunden. Unruhiger Schlaf. In Ilvelheim drang ein bis jetzt noch unbekannter Täter in ein offen- stehendes Schlafzimmer, weckte durch Anleuch- ten mit einer Stablaterne die Schlafende und verließ trotz Hilferufe erst das Zimmer, als er den verschlossenen Kleiderschrank aufgebro-⸗ chen und einige darin hängende Kleider auf den Boden geworfen hatte. Ein zweiter Täter stand vor der Haustür und verwehrte der Ueberfallenen den Austritt aus dem Hause, in- dem er einen Tisch vor die Tür stellte. „Theater des Volkes“ debftiert. Das neuge- gründete„Theater des Volkes“. das sich im we- ehemaligen „Mannheimer Operettentheaters“ zusammen- setzt, tritt am 21. Mai im Ufa-Theater um 22.15 Uhr mit der Operette„Der Graf von Lu- xemburg“(die Titelrolle singt als Gast Heinz Hofacker vom Nationaltheater) zum ersten Male vor die Oeffentlichkeit. Im dritten Akt wird eine Modenschau Mannheimer Firmen einge- schoben. 5 „Naturfreunde“ wandern. Der Touristenver- ein Die Naturfreunde“ veranstaltet am 28. Mai (Himmelfahrtstag) eine Kinder wanderung nach dem Mannheimer Naturfreundehaus. Zur Er- Iangung einer Fahrpreisermäßigung ist An- meldung der Teilnehmer bis 20. Mali im Ver- einslokal U 5. 13. erforderlich.— An Pfingsten Wird eine Zwei-Tagestour in den nördlichen Schwarzwald(von Obertal durch die Gertel- Wohin gehen wir? Donnerstag, 19. Mai: Nationaltheater 19.00: „Der Hauptmann von Köpenick“ Freitag, 20. Mai: Nationaltheater 19.00:„Der Kaiser von Amerika“(Gastspiel Willy Birgeh). Alster: Hallo, Fräulein!“ Palast und Capi- tol:„Anni“. bachschlucht. Kurhaus Sand. Naturfreundehaus Badener Höhe) durchgeführt. Rückfahrt ab Forbach durch das Murgtal. Die hierzu bereits angemeldeten Personen wollen das Fahrgeld mit 8.20 DM bis spätestens 27. Mai im Vereins- lokal entrichten. Nachzügler können nicht be- rücksichtigt werden. Zu ermäßigten Preisen zum Eifelrennen. Das Hapag-Lloyd- Reisebüro teih uns mit, daß zum Eifelpokal-Rennen auf dem Nürburgring am 22. Mai Sonderzüge mit 50prozentiger Fahrpreis- ermäßigung verkehren. Abfahrt in der Nacht vom 21. auf 22. Mai um 2.35 Uhr ab Mannheim. Rückkehr nach Mannheim um 3.30 Uhr am Montagmorgen. Fahrkarten sind im Hapag- Lloyd- Reisebüro, O 4, 4, Telephon 429 55, er- hältlich. Pfingststurm auf das Standesamt? Mit Rück- sicht auf den zu erwartenden starken Andrang ist in der Pfingstwoche(30. Mai bis einschließ- lich 4. Jun) das Standesamt täglich geöffnet. Wir gratulieren! Franz Schwind feiert sein 25 jähriges Dienstjubiläum bei der Auskunftei Schimmelpfeng, Mannheim, L 7, 6a. S Mailüfterl weht. Nach den neuesten Berichten vom Wet⸗ terkriegsschauplatz scheint die diesjährige Runde zwischen den vier himmlischen Eis- heiligen und den irdischen Eismännern nun endgültig zugunsten der letzteren entschie- den. Jedenfalls ist es inzwischen auch der letzten Nachtigall eingegangen, daß sie malenmäßig zu schluchzen hat. In späten Abendstunden und vorzüglich in Parkan- lagen. Obwohl das Mannheimer Speiseeis nicht zu verachten ist, gibt es dennoch mehr und mehr Leute, deren Verlangen nach etwas „Süßem“ auch durch die wieder aufgetauchte Zuckerwatte nicht zu stillen ist. Das sind die Jungen, die sich den Winter über an Stellen trafen, wo man bei einer Tasse Kaffee die Nacht durchtanzen und sich— ansehen konnte. Sie schwärmen in diesen Tagen in hellen Scharen hinaus ins Freie— das heißt in den Luisenpark, an den Rhein, in aber warum denn alles verraten? Nur die zwei engumschlungenen Per- sonen, die man für eine Steingruppe halten konnte, die ich gestern abend am Rande der Terrasse am Wasserturm entdeckte, erwies sich bei näherem Zusehen als„Attrappe! es waren zwei von den oben Erwähnten, „Sie“ hatte ihre Schühchen ausgezogen und ihre holden Füßchen ins Wasser gehängt, während„Er“ sie natürlich eng umfaßte, damit sie nicht hineinfiel. Vor Staunen hätte ich fast meinen Mund geöffnet, wenn nicht die Dame in meiner Begleitung ihn dazu benötigt hätte, ihren neuen Lippenstift auf Kußechtheit auszuprobieren nk DRRK-Luftpost im Dienst der Menschlichkeit Am 11. Mai 1948 traf bei der Suchdienst- Zonenzentrale München dank des Entgegen- kommens der Mlitärregierung von Berlin die erste Luftpostsendung mit Suchwün- von deutschen Heimkehrern und schen Kriegsgefangenen aus Rußland ein. Im Laufe von 12 Monaten wurden mit 240 Luftpostsendungen 3852 Suchaufträge von Heimkehrern und 5503 Suchaufträge von Kriegsgefangenen nach München befördert. Von diesen FHeimkehrer- Suchaufträgen konnten 2598(68 Prozent) und von den Kriegsgefangenen-Suchaufträgen 2217 Fälle (40,3 Prozent) mit Erfolg bearbeitet werden. Die Anschriftenmitteilung der ermittelten Angehörigen an die Heimkehrer und Kriegsgefangenen von München nach Berlin erfolgt ebenfalls mittels Luftpost. Mit dieser Einrichtung konnte viel Leid gelindert und manche Sehnsucht gestillt werden. Die Luftpostverbindung Berlin München— Ber- Iin bleibt auch nach der Blockadeaufhehung Aufrecht erhalten. Hat der im Entlassungslager eintreffende Heimkehrer oder der noch im Lager befind- liche Kriegsgefangene noch keine Verbin- dung mit seinen Angehörigen, so stellt er einen Suchantrag, der an den Suchdienst für vermißte Deutsche in der sowjetrussi- schen Besatzungszone in Berlin weiterge- jeitet und von dort von der Suchdienst-Ver- bindungsstelle Berlin übernommen wird. Die Suchdienst- Verbindungsstelle Berlin scheidet diese Suchaufträge je nach der Zu- ständigkeit für München oder Hamburg aus und bringt das Kartenmaterial an die Ber- liner Militärregierung. Von hier aus geht die Sendung mit dem nächsten Kurierflug- zeug über Frankfurt nach München. Nach Eintreffen einer solchen Sendung bei der Militärregierung in München wird die Such- dienst-Zonenzentrale umgehend verständigt, die das Material bearbeitet, so daß inner- halb weniger Stunden die Karteierfolge festgestellt und über die Militärregierung mit dem nächsten Kurierflugzeug nach Berlin zurückgesandt werden können, weil die Angehörigen noch nicht gemeldet sind, werden auf Listen gesetzt und an den Rundfunk in München gegeben. Diese Such- wünsche werden von dem Württember- gischen(Stuttgart) und dem Hessischen Rundfunk Frankfurt am Main) übernom- men. Die Rundfunkerfolge liegen durch- schnittlich zwischen 60 und 70 Prozent. Suchdienst des Roten Kreuzes — 2. —* Leichte * . Erwärmung Vorhersage bis Freitag früh: Heiter bis wolkig. Vor allem im * Bergland noch vereinzelte Regen- schauer. Höchsttemperaturen 19 bis 22 Grad, Tiefstwerte 10 bis 13 Grad. Südwestliche Winde. Uebersicht: Langsam steigender Luftdruck über dem westlichen Europa führt zu einer raschen Alterung der eingeflossenen kühleren Luftmassen und beschränkt die Ausbildung örtlicher schauer hauptsächlich auf das Bergland. Amt für Wetterdienst, Karlsruhe Pegeistand am 18. Mai: Maxau 403(—), Mann- heim 272( 1), Worms 201- 19), Caub 194 9. Kind nicht die Vorstellung: Einheitspreis— und doch Berliner Modell Keine große, mehrstündige Modenschau, sondern eine kurze Leistungsschau zeigte die Firma Zimmermann in P 6 etwa sech- zig geladenen Gästen. Im geschmackvoll de- Korierten Verkaufsraum wurde bewiesen, daß preiswerte Eleganz durchaus keine „billige Eleganz“ sein muß. Unter der humorvoll sicheren Leitung von Max Krä- mer, der mit kabarettistischen Einlagen die Umziehpausen verkürzte, zeigten vier Verkäuferinnen ausschließlich Berliner Mo- dellkleider für den Nachmittag und für die Straße. Keine übertrieben kapriziösen, aber durchweg solide und mit dem gewissen Ber- liner Schick gearbeitete Kleider, mit denen jede Frau gut angezogen sein dürfte. Kei- ner bestimmten Farbe wurde der Vorzug gegeben, aber die moderne Länge— 35 bis 40 Zentimeter vom Erdboden— genau ein- gehalten. Weite und eng geraffte Röcke, kleine Schößchen, leicht unterpolstert, an- geschnittene Aermel, große, in Tüten fal- lende Taschen, alles war zu sehen und zu haben für— 39,50 DM oder 49,50 DMͤI Es gibt nur diese zwei Einheitspreise. Es wirkte manchmal grotesk: Das elegante Nachmit- tags-Modellkleid zu 39,50 DM und der rei- zend dazu passende Hut— 48 DMI K. Tiefbau ist abgeschlossen Dieser Tage hielten die etwa hundert bisher mit Tiefbauarbeiten an der Fried- riehsbrücke beschäftigten Arbeiter der Firma Grün& Bilfinger AG eine kleine Feier anläßlich der Fertigstellung des Tiefbaues ab. Ein großer Teil der Arbeiter hat die Baustelle inzwischen ver- lassen und betätigt sich bereits wieder mit anderen Aufbauarbeiten. Die Hauptarbeiten an beiden Pfeilern sind beendet. Der am stärksten beschädigte Landpfeiler hat die meisten Schweißtropfen gekostet, da er bis auf den unteren Teil völlig neu aufgebaut werden mußte. Jetzt sind nur noch kleinere Arbeiten auszufüh- ren, wie etwa die Wiederinstandsetzung der Treppen und der Widerlager, die ungefähr noch zwei Monate beanspruchen werden. Dann können die Arbeiter der MAN mit dem Bau der Brückeneisenkonstruktion be- ginnen. Das Programm des Wiederaufbaus konmte zeitlich genau eingehalten werden. Die Bauleitung sieht es als besonderen Glücksumstand an, daß keine erwähnens- Werte Unfälle zu verzeichnen sind. Insgesamt wurden ungefähr 2300 Kubik meter Beton und etwa 120 Kubikmeter Sandstein- Quader verarbeitet. Für den Flußpfeiler wurden 36 je 13 Meter lange Pfähle, die neun Meter tief in das Flußbett gerammt, und für den Landpfeiler 30 je- weils zehn Meter lange Pfähle, die bis neun Meter unter den Boden getrieben wurden, benötigt. Der reibungslose Verlauf der Wie- deraufbauarbeiten berechtigt zu der Hoff- nung, daß die Brücke bereits im Herbst nächsten Jahres fertiggestellt seil wird. rob Ein gutes Projekt/ Schon längere Zeit wird in„eingeweih- ten“ Kreisen davon gesprochen, dag ein Zweckverband zwischen Mann- heim und Viernheim ins Leben geru- ken werden solle. In der Tat sind auch seit längerem ausgedehnte Verhandlungen geführt worden, die die Gründung eines solchen Kommunalverbandes, der aber— wie verlautet— nicht nur Mannheim und Viernheim, sondern auch Ludwigshafen und Heidelberg umfassen soll, zum Gegenstand hatten. 5 Die Diskussionen über die Bildung des Verbandes wurden vor Veröffentlichung des Bonner Grundgesetzes dadurch erschwert, daß die pfälzischen Regierungskreise solchen Bestrebungen teilweise etwas mißtrauisch gegen überstanden, da sie befürchten zu müssen glaubten, daß das Grundgesetz in der Frage der Schaffung eines Südwestdeut- schen Staates auch den Regierungsbezirk Pfalz mit heranziehen würde. Diesen pfäl- zischerseits geäußerten Bedenken ist es in der Hauptsache zuzuschreiben, daß die Ver- handlungen zunächst im Sande verliefen. Das Projekt stagnierte. Das inzwischen veröffentlichte Grund- gesetz erwähnt im Artikel 118 lediglich die „Neugliederung in dem die Länder Baden, Württemberg-Baden und Württemberg-Ho- hepzollern umfassenden Gebiet“, die durch Vereinbarung der beteiligten Länder erfol- gen ka nn, sonst aber durch Bundesgesetz, das eine Volksbefragung vorsehen muß, ge- Einer big ihm in die W unge Schlägerei in der OEG endete im Gerichtssaal Wie er zu der tiefen Bißnarbe an seiner linken Wange kam, erzählte gestern nach- mittag ein Lokomotivführer vor dem Schöf- fengericht. Er saß am 18. Oktober vergan- genen Jahres im vorderen Wagen der OEG, die von Neckarhausen eine ganze Anzahl tanz freudiger Leute nach Seckenheim brachte. Es war Kirchweihmontag, und der Schaffner hatte im letzten Wagen beide Augen zudrücken müssen, als er dort einige junge Männer in gehobener Stimmung ohne entsprechende Ausweise im 2. Klasse- Abteil antraf. Im vorderen Wagen fragte der als Zeuge vernommene Lokführer dann den Schaffner, ob ein Fahrgast das Schließen einer Tür verlangen kann, was ihm bejaht wurde. Bereits dreimal hatte nämlich ein Kriegs- versehrter einen an der Tür Stehenden ver- geblich gebeten, dies zu tun. Daraufhin schob der Zeuge, nachdem auch seine wie- derholte Aufforderung ohne Erfolg geblieben war, den jungen Mann beiseite und schloß die Tür des fahrenden Zuges. Es war gerade am Haltepunkt an der Seckenheimer Turnhalle, und ehe der Zeuge recht begriff, war eine Schlägerei im Gange, an der„alles dran“ war Ein Junge hatte unverzüglich aus dem hinteren Wagen„Verstärkung“ ge- Tiefenpsychologie als Erziehungshelier Annemarie Sänger sprach über verborgene Zusammenhänge Viele Wege werden heute begangen, um aus der geistigen Krise herauszuführen. Einer davon ist die Psychologie, deren jüng- ster Zweig, die Tiefenpsychologie, besonders eindringliche Forschungen betreibt und oft zu frappierenden Schlußfolgerungen kommt. Es war daher nicht verwunderlich, daß eine groge Anzahl von Frauen der Einladung des Fürsorgerinnen verbandes und des Mannheimer Frauen vereins gefolgt waren, um aus berufenem Munde über„Fehlentwicklung im kindlichen Alter“ Wissenswertes für Beruf und Leben zu hören. Annemarie Sänger, Psychothera- peutin in Heidelberg, verstand es, in einem lebendigen Vortrag auch die etwas schwie- riger zu erfassenden wissenschaftlichen Dinge verständlich zu machen. Sie wies darauf hin, daß die Ergebnisse der psychologischen Forschungen durch ihre Anwendung in der Erziehung eine groge politische Bedeutung erhalten könnten und führte die Krise des mitteleuropäischen Menschen, die zu den Kriegen der letzten Jahrzehnte führte, auf jahrelange falsche Erziehung zurück. Jede Angst erzeuge Depression, und die Exziehungsmethoden der Vergangenheit waren ja hauptsächlich auf die Erzeugung von Angst und Furcht im Zögling abgestellt. Die junge Wissen- schaft der Tiefenpsychologie basiere auf der Erkenntnis, daß nicht die Unterdrük- kung des naturgebundenen instinktmäßi- gen Lebens im Menschen Ziel der Erzie- hung sein sollte, sondern die harmonische Zusammenordnung von Leib, Seele und Geist. Es sei erwiesen, daß die Einflußnahme der Eltern auf das Kind schon vor der Ge- burt beginne und daß eine leichte oder schwere Geburt bereits die Psyche des Kin- des nachhaltig beeinflusse, während der seelische Habitus der Mutter wieder um- gekehrt eine leichte oder schwere Geburt verursache. Das Kind aber komme immer mit einer Urlebens angst zur Welt. Aufgabe der Erziehung sei es nun, diese Angst abzubauen, nicht zu vergrößern. Hierbei ist von großer psychologischer Bedeutung bereits das Stil- len bzw. Nichtstillen des Kindes, das diese Angst entweder löse bzw. ungelöst lasse. Ebenso wichtig sei die Sauberkeitser ziehung, die nicht zu früh einsetzen dürfe, um dem „Trieb gleich Sünde“ für sein ganzes Leben einzuprägen. Ein wichtiges psychologisches Grundgesetz sei die Erkenntnis von der phasenhaften Entwicklung des Menschen, wobei jede Phase ihr eigenes Leben habe. Selbstver- ständlich seien die Uebergänge von einer zur anderen Phase mit Wandlungskrisen ver- bunden, auf die der Erzieher besonders ach- ten müsse. Aus diesem Gesetz ergebe sich die wichtige Erkenntnis, daß ungelebte Pha- sen im Unbewußten steckenbleiben, Kräfte binden und das ganze Leben hindurch zur Verwirklichung drängen. Zum Abschluß ihrer Ausführungen, die den lebhaften Beifall der Anwesenden fan- den, wies die Rednerin darauf hin, daß die meist als„unbeschrieben“ angenommene Seele des Kindes bereits alle urmensch- lichen Verhaltensweisen enthalte und aus dem Unbewußten her mit ganz bestimmten Forderungen an Eltern und Umgebung, sein „Nest“, herangehe. Deshalb die Maxime, daß moderne Erziehung eine gegenseitige Be- zugnahme von Erzieher und Kind sein müsse. Dr. F. E. Berufsboxer klettem im Eisstadion in den Ring Max Schmeling leitet die beiden Hauptkämpfe als Ringrichter Wir besuchten auf dem Stadion die Trai- ningszentrale, der von Manager Polzer betreu- ten Mannheimer Boxer Abele. Zachmann, Münch. Schmitt und Erhard. sahen dabei die intensive Trainingsarbeit an der träg bau- melnden Sandbirne, den durch die Boxer- fäuste schnell in Bewegung versetzten Pun- chingball und die Konditionsrunden zwischen den Seilen. Besonders der gut gelaunte freund- liche Werner Abele scheint sich viel vorge- nommen zu haben, um in seinem 30. Berufs- boxkampf gegen den deutschen Federgewiehts- meister Simon(Leverkusen) erfolgreich zu be- stehen. Gelingt es nämlich Abele, Simon zu schlagen oder nur ein Unentschieden in dem Achtrundenkampf zu erreichen, stände einem Titelkampf nichts mehr im Wege. So naht sich der Ständige Ring Mannheim vor, die Freiluftsaison am 22. Mai(6 Uhr) im Eis- stadion zu eröffnen. Neben der Hauptpaarung stehen sich außerdem in dem Rahmenpro- gramm noch folgende Boxer gegenüber: Schwergewicht: Kupsch(Heidelberg)— Bar- telmes(Bonn), Mittelgewicht: Krutsch(Köln)— Schmitt(Mannheim), Weltergewicht: Kühl (M.-Gladbach)— Wieskant(Wiesbaden) und Stell(Leverkusen)— Zachmann(Mannheim). Der erfreuliche Beginn des Ständigen Ring Mannheim ist, daß er wirkliche volkstümliche Preise, von einer bis fünf DM, für das 32 Bun- den umfassende Programm erhebt. 8. P. E. Weinheimer Heberjugend am Ziel In Weinheim standen sich die vier Landes- meister der Jugend im Mannschaftsgewichts- heben zum Endkampf um die süddeutsche Mei- sterschaft gegenüber, wobei die Jugendlichen an der Hantel erstaunliche und sehr beachtens- werte Leistungen zeigten. Der Titelverteidiger SC 04 Nürnberg mußte sich A0 92 Weinheim in einem dramatischen Schlußkampf mit 2240:2195 Pfund geschlagen geben. Die Wein- heimer waren dabei in allen drei Disziplinen des Jugend-Dreikampfes, welcher aus einarmig und beidarmig Reigen und beidarmig Stoßen bestand, die Besseren und„erstemmten“ sich mit Fleiß den süddeutschen Meistertitel. Der Hessenmeister Ac Marburg belegte 2155 Pfund den dritten Platz vor dem Schwabenmeister Spartania Stuttgart, die 1995 Pfund zur Hoch- strecke brachten. K. Sch. Sportler- Ehrung Das Programm zu der Ehrung verdienst- voller Mannheimer Sportler, am 25. Mai, durch Zweckverband Mannheim- Ludwigshafen-Viernheim-Heidelberg:? Spruch zu dieser Hauptverhandlung geführt regelt wird. Von der Pfalz ist darin nidu die Rede. Inzwischen wurde die Frage der Bildung des Zweckverbandes auf einer Sitzung Stuttgart erneut aufgegriffen. Es kann er. wartet werden, daß die Stellungnahme der Pfälzer Regierung zu diesem Projekt nun- mehr positiver sein wird, nachdem sich ſht Migtrauen als ungerechtfertigt erwiesen hat Die Mannheimer Stadtverwaltung hat selbstverständlich kein Interesse dars einen Ausschluß der Pfalz aus dem zu bil- denden südwestdeutschen Staat das Wort zu reden. Das Gelingen des Projektes häng größtenteils davon ab, ob die in diesem Punkt aufeinanderprallenden Meinungen und Differenzen miteinander in Einklang gebracht werden können. Im übrigen hat, wie mitgeteilt wird, Oberbürgermeister Dr. Cahn-Garnier vor kurzem eine Be. sprechung mit Dr. Hei merich in dieser Angelegenheit geführt. Die Stadtverwaltung Mannheim will nun versuchen, auf einer Sitzung mit Vertretern der Pfalz-Regierung zu einem Uebereinkommen zu gelangen. In dem mit der Frage des Zweckverban- des eng zusammenhängenden Südweststaat. projekt scheint dieser Tage insofern ein Fortschritt erzielt worden zu sein, als nach neuesten Verlautbarungen aus Südbaden die Regierungskreise in Freiburg dem Vor- schlag des südwürttembergischen Staatsprä. sidenten, Dr. Gebhard Müller, nach dem eine noch zu bildende süd westdeutsche be. ratende Landes versammlung sich paritätisch aus Badenern und Württembergern zusam- mensetzen soll, wohlwollend gegenüber. stehen. roh holt. Da passierte es dann: Einer packte den Lokführer an den Haaren und big ihm müt aller„Sorgfalt“ und nachdrücklich in die Backe, während von allen Seiten die Schläge auf ihn eintrommelten. Augen schwollen, Scheiben klirrten und das Blut floß... gelang dem so Bedachten sich durchzuringen und in die Turnhalle zu flüchten. Hinter ihm schrie man„Schlachd'n dood, den Gauner“. Zwei Männer, die abzuwehren versuchten, mußten dann ebenfalls die Nah- kampfkünste dieser Neckarhausener„Schlä ger“ am eigenen Leib verspüren. Den Schaffner hatte man, noch bevor er die Türe vor der anstürmenden Gruppe schließen konnte, überrumpelt. Seine Be- mühungen, diejenigen namhaft zu machen, die die Scheibe zertrümmerten, hatten den Erfolg, daß sich einige der Schläger bereit erklärten zu zahlen und acht Mann vom Amtsgericht einen Strafbefehl von 70,— be- ziehungsweise von 30,— DM bekamen. Sieben von ihnen beteuerten nun gestern vor dem Schöffengericht ihre Unschuld, Die Hauptve n He kommt reichen beimst tag, der 10 Uhr café vor an, fudwie⸗ werks! 80 hört bis sle kam hi. heraus. beteiligt anfertig mit den Exportn und den Attacke „ Die der De gellsche! BASF 2 dem Tit „Abente streifen in den in ratio die Erst Saudi-A bisch- A Diplom- beiden B enstaltur Vers Im B Vereins der Gast rat über ident pußte 11 weise ur Kar! der Fut N. Mai! dende Pr und die gemünd. Lampert in Trier Jäger, Johan mit ihre: ningen. nachdem der von ihnen eingelegte Ein- BA E Während fünf von ihnen, da der lets Beweis ihrer Tatbeteiligung nicht erbracht werden konnte, freigesprochen wurden müssen zwei, die selbst zugaben„zurück- geschlagen zu haben“ je 40. DM zahlen. Das bei der gegebenen erschwerten Kör- perverletzung sehr milde Urteil wurde da- mit begründet, daß alle Angeklagten noch unvorbestraft sind und in einem nicht ganz nüchternen Zustand gehandelt haben. nk Es gibt Seife! Auf Weisung der Verwaltung für Wirtschaft werden folgende Sonder- abschnitte der Seifenkarte Januar-Juni 1949 zur Belieferung mit je vier Seifeneinheiten auf. gerufen: Seifenkarte M Abschnitte A0. B00 fl und C/9o; Seifenkarte F/gd/K Abschnitte A0 B/9g u. C/ oz; Seifenkarten Klik Abschn. A/, 5/4 und C/ und Seifenkarte Klst Abschnitte 9 und 0/5. Die Sonderabschnitte sind bis ein- schließlich 30. Juni gültig und berechtigen zum wahlweisen Bezug von Kern- und Feinseife, den Oberbürgermeister Dr. Cahn-Garnier lieg nun vor. Das Streichquartett des National theaters, das gesamte Ballett, Hilla Oppel und Heinz Rippert haben sich bereit erklärt, zu Verschönerung des Programms beizutragen Turnerinnen des TSV Mannheim von 1846 und ein Rollschuhläuferpaar des MERC vertreten die sportliche Seite. Auch das Doppelquartett der Liederhalle wird durch seine Darbietungen 1 zum guten Gelingen des Festes bei- ragen. von Tanzlehrer Helm zum Tanz aufspielen, Der der Veranstaltung folgende Feiertag läßt dann genügend Zeit zum Ausruhen. Stadtverwaltung gratuliert dem VfR Oberbürgermeister Dr. Cahn-Garnier hat das Ergebnis des Fußballspieles vom letzten D. Sonntag zur Veranlassung genommen, um dem Verein für Rasenspiele herzlich zu dem Erfolgs zu gratulieren, der den Ruf Mannheim als Ful, ballhochburg erneut bestätigt hat. Gleichzeits hat der Oberbürgermeister die Meistermann, schaft des VfR zu der am Mittwoch, den 25. Mel 1949, vorgesehenen Sportlerehrung im Rosen: garten eingeladen. Jubilare der Mannheimer Sportgesellschaft Für 50jähr, Mtigliedschaft wurden geehrt Jak. Krumb, O. Wallersbacher, H. Langer un Ludw, Langer. Für 40 und mehr Jahre: Aug, Schneider, Max Graf, Karl Walch, Karl Kome und Karl Aletter. Ehrenhalber bekamen de Silbernadel: Ludwig Ziegler, Heinrich Schnitz ler, Walter Dreesch und Frl. Emmert(deutsch Jugendmeisterin im Speerwerfen 1948). Mit del Redaktion und dem Verlag des„MM“ graf, liert die große Sportgemeinde Mannheim den Jubilaren auf das herzlichste. N Frühlingsfest des VfL Neckarau Im Saal des Volkshauses Neckarau war eine leicht beschwingte Frühlingsstimmung. obgleich draußen der Himmel„weinte“, Sorgten doch Frau Eigler-Fent, sowie die Künstler Arno Burrow, Dollinger und Ziegler für eine trol. gemute Stimmung. Im zweiten Teil der Feier spielte die Kapelle Hans Hildbeutel zum Tam auf. Als man in den frühen Morgenstundel auseinander gehe mußte, freuten sich alle be die schön verlebten Stunden beim VfL. E, 95 Nach Beendigung des offiziellen Teils des Programms wird ein bekanntes Orchester bis in die frühen Morgenstunden unter Leitung e Viertel Miesen zarte Ge Die Mau 1 5 sel aand die aat- ein nach 1 die Vor- prä- dem be · am- ber- rob eine leich z0ld, roh elel Lans Iden iber . M. Hauptverband der in Hamburg Fr. 90/ Donnerstag, 19. Mai 1949 e LUDWICSHAFEN UND DIE PFALZ Seite 5 — Geldbeutelattucke geplant Die deutsche Exportschau, die vom Damenschneiderinnung zusammengestellt wurde, kommt nun, nachdem sie schon in zahl- gelchen großen Städten Lorbeeren einge- beimst hat, nach Ludwigshafen. Am Diens- tag, den 24. Mai, wird sie nachmittags um 16 Uhr und abends um 20 Uhr im Pfalzbau- cats vorgeführt. Die Modeschöpferinnen des Ludwigshafener modeschaffenden Hand- werks haben nun in den letzten Wochen, zo hört man, die Köpfe zusammengesteckt, bis sie richtig heiß wurden. Als Ergebnis kam hierbei ein gewaltiger„Schlachtplan“ heraus. Jede der am Köpfezusammenstecken beteiligten Schneiderinnen will zwei Modelle anfertigen(Sommermodelle), um gemeinsam mit den neuesten Modellen des deutschen Exportmarktes gegen die Herzen der Damen und den Geldbeutel der Herren eine kräftige Attacke zu reiten. „Oel für heute und morgen“ Die Zweigniederlassung Ludwigshafen der Deutsch-Amerikanischen-Petroleumge- zellschaft zeigte im Felerabendhaus der BASF zwei amerikanische Farbfilme unter dem Titel„Oel für heute und morgen“ und „Abenteuer in der Wüste“. Die beiden Bild- streifen zeigten die Gewinnung des Erdöls in den reichen amerikanischen Oelfeldern in rationeller und schonender Weise und dle Erschließung der reichen Erdölschätze Saudi-Arabiens durch die„Aramco“(Ara- bisch Amerikanische Petroleumkompanie). Diplom-Ingenieur Ibsen sprach zu den beiden Filmen erläuternde Worte. Die Ver- anstaltung war sehr gut besucht. Versammlung der Hundefreunde im Mittelpunkt der Versammlung des Vereins für Hundefreunde Ludwigshafen in der Gaststätte„Rheinpfalz stand ein Refe- dat über allgemeine Züchtungsfragen. Prä- ident Friedrich Hess Mannheim), der Futter frage, wußte in prägnanter Form wertvolle Hin- eise und Anregungen zu geben. Vorstand ar! Kaiser behandelte die Regelung ferner die am 21. und N. Mai im Rosengarten Mannheim stattfin- dende Propagandaschau abgerichteter Hunde und die Rassehundeausstellung in Neckar- gemünd. Bei der Rassehundeausstellung in Lampertheim und der Grenzlandausstellung in Trier konnten die Mitglieder Fritz Jäger, Heinrich Glöckner und Johann Vondung(alle Ludwigshafen) 1 ren Tieren wertvolle erste Preise er- gen. Im allgemeinen hat man von einem Zoll- beamten die Vorstellung, daß er an der dtenze steht und das Gepäc der Reisenden aurchkorscht. Diese Vorstellung ist richtig, der auch die Groſistädte haben ihre eigenen Aalämter. Und bei uns in Ludwigshafen aht es mit dem Hauptzollamt gleich fünf. Jenn man dazu erwähnt, daß noch zwei in Vorbereitung sind, dann gibt die über- nschend hohe Zahl Anlaß zum Nach- borschen. Was gibt es bei uns eigentlich zu ver- wen? Sehr viel; der Empfänger einer mportware kann nämlich beantragen, daß lese nicht an der Grenze, sondern erst im lunern des Landes verzollt werden soll. Jon dieser Möglichkeit machen nicht nur le meisten Industrien sondern auch die Importeure von Versorgungsgütern aller Art Gebrauch. So hat zum Beispiel die BASr en eigenes Zollamt. Ebenso die pfälzische kressheten- und Spritfabrik. Ein drittes belindet sich bei der Post und das vierte it das Zollamt am Luitpoldhafen. Alle nterstehen dem Hauptzollamt. Geplant and noch ein Zollamt am Güterbahnhof und der Wiederaufbau des Zollhofes am Rhein- lock. Damit würde Ludwigshafen sieben Zollämter haben. Wenn man die Listen für Importwaren „bach Ludwigshafen durchblättert, so fallen I land de großen Lieferungen an Samen und Saat- zu aus Frankreich auf. Das Saargebiet lie- d bert neben Kohle auch Stahl und Eisen; aus krweg einer Liebe Mit Glusschneider, Gummisuuger und Montiereisen Neunzehnjähriger Einbrecher machte Es ist geradezu unwahrscheinlich, was in unseren Tagen alles gestohlen wird, es ist auch unwahrscheinlich wie gestohlen wird. Am unwahrscheinlichsten aber sind mitunter die Personen, die stehlen und Ein- brüche begehen. Die Worte„Jugendlicher Einbrecher“ oder gar„jugendliche Bande“ sind„geflügelte“ Worte geworden, die nahe- zu alltäglich fallen und niemanden mehr besonders überraschen oder aufregen. Ob- wohl sie„aufregen“(und anregen zu der Frage: was tun?) sollten. Offenbar ist es doch so, daß die„Methodik“(sprich: ausge- leiertes bürokratisches Gleis) der„zustän- digen Dienststellen“, z. B. Jugendäamter, Fürsorger und Fürsorgeanstalten, Jugend- polizei, Jugendstrafvollzug, Jugendgefäng- nisse usw., irgendwo ein großes brüchiges Loch hat. 5 Ein„prachtvolles“ Glied in der fast end- os erscheinenden Diebstahlkette unserer Tage bildete der erst 19 jährige Edgar Frey- tag, der im Laufe des vergangenen Jahres die Geschäftswelt der Gegend von Schiffer- stadt über Speyer bis Dudenhofen unsicher machte. Allein 13„Fischzüge“ unternahm er inn Speyerer Geschäftshäuser. Mit modernen Mitteln der Einbruchskunst, wie sie eigent- lich nur die bekannten„Ganoven“ in Groß- städten mit sich führen, ausgerüstet, ging Edgar Freytag auf nächtliche Fahrt“. Schaufensterscheiben, große Rolläden, Türen ein Jahr lang Geschäftswelt unsicher und Schlösser aller Art bildeten für ihn in keiner Weise ein Hindernis. Er verstand etwas vom„Handwerk“ und ging den„Din- gen“ mit Gummisauger, Schmierfett, Glas- schneider, Montiereisen und anderen netten Ausrüstungsgegenständen zu Leibe. S0 waren denn die raffiniertesten Einbrüche in Wenigen Minuten ausgeführt und Moh- renköpfe, Delikateßg waren, Ferngläser, Spirituosen, Lebensmittel, Reifen, Schuhe, und sonstige Gebrauchs- und Wertgegen- stände fuhren auf Edgars Handwagen durch die Nacht. Dem Bild fehlt nichts, höchstens ein hochtouriger Personenwagen. Dafür aber hatte Edgar, wie es sich für einen rechten Ganoven geziemt, bereits zwei „Lehrbuben“, den 19 Jahre alten Jakob und den 18 Jahre alten Hans, die ihm einige Male bereits„assistieren“ durften. Unter- setzt und stämmig, mit dunkelblonden Haaren und ruhigem Gesichtsausdruck, 80 stand Edgar nun vorm Richtertisch der er- sten Strafkammer des Landgerichtes ind war im wesentlichen geständig. Mit lyrisch- sentimentalem Augenaufschlag und sanft näselnden Worten versuchte er Landge- richtsdirektor Dr. Knögel ein Märchen über die Not seiner Familienangehörigen zu er- Zählen. Die Beweisaufnahme ergab jedoch, daß die nächtlichen Handwagenfahrten Edgars nicht im Elternhause zu enden pflegten. Der Staatsanwalt war der Auffas- sung, daß Edgar, zwar noch Jugendlicher, bereits ein Schwerverbrecher sei. Der An- trag lautete auf zwei Jahre Gefängnis. Für Ludwigshulen hut noch nie ein„Fräulein Zeit“ besessen Gießen versorgt die gesamte Pfalz Gestern wollten wir sie interviewen, die Ludwigshafener Dame, mit der sympathi- schen Stimme, die auf der Drehscheibe des Fernsprechapparates jederzeit unter der Nummer 09 zu erreichen ist und amtlich- Prosaisch den Namen„Zeitansage“ trägt. Nun, unser Interview ist mißglückt. Fräulein Zeitansage ist selbst für Presse- vertreter nicht„greifbar“; denn— und nun kommt die Ueberraschung— Ludwigshafen hat nie eine eigene Uhrzeit- Jungfrau be- sessen. Wir mußten sie uns auch schon vor dem Kriege borgen, und zwar aus Mann- heim. Die Mannheimer aber haben die Bomben zerstört und so sind beide Schwe- sterstädte heute in punkto„Jungfrau“ ganz „ohne“. Aber die Post ist„auf Draht“. Das neuzeitliche Pacht- und Leihgesetz“ ließ sich auch auf die sympathische Stimme übertragen, und so hat die Ludwigshafener Postdirektion eine„jungfräuliche Anleihe“ Haben Sie etwas zu verzollen? Es gibt fünf Zollämter in der Stadt. Zwei weitere sind geplant Afrika kommen Kautschuksendungen, Ame- rika liefert viele Schreib-, Rechen- und Addiermaschinen sowie andere Güter aus dem Marshallplan; Belgien und Holland sind Exportländer für Grundstoffe, die unsere chemische Industrie benötigt. Liebes- gaben Pakete sind zwar grundsätzlich 20ll- frei, aber sie gehen trotzdem über die Zoll- stelle(der Post), da der Begriff der„Liebes- gabe“ von den Absendern häufig nach eigenem Ermessen ausgelegt wird. Die Zollämter sind aber auch zuständig für die sogennannten Verbrauchssteuern, Wie Tabak-, Zucker-, Salz-, Bier-, Brant- Wein-, Spielkarten- und Zündholzsteuern. Der Verbraucher kennt die meisten dieser indirekten Steuern kaum, er wundert sich höchstens darüber, woher der hohe Preis für die einzelnen Artikel kommt. Eines der interessantesten Beispiele dafür. wie ver- teuernd diese Steuern wirken, bietet der Kaffee. Seit 1. November 1948 besteht in der französischen Zone die Kaffeesteuer, die für gebrannten Kaffee 13 DM und für un- gebrannten 10 DPM je Kilogramm beträgt. Dazu kommen noch drei Mark Zoll, sodaß das Kilogramm Kaffee allein durch diese Zwei Faktoren mit 16 DM belastet wird. Die Zollämter haben also eine sehr viel- seitige aber auch gewinnbringende Aufgabe zu erfüllen. Hoffen wir, daß dieser Gewinn recht bald wieder in die Kassen des deut- schen Staates fliegen kann. ha- Mord quf Moorstetten Roman von Orest Bjern 13. Fortsetzung 0 Wir verliezen das Speisezimmer. Ueber er Terrasse schaukelten an unsichtbaren rühten rote und weiße Lampions. Auf den Gartentischen flackerten Windlichter in belben, tulpenförmigen Pergamentkelchen. Die bunten Kugeln spiegelten sſch im 55 und lockten die Fische an. Sie stan- en silbern mit zitternden Flossen in dem dunklen, gläsern stillen Wasser und glotzten 755 schwarzen Perlen herauf. Die Algen Jegten sich geheimnisvoll wie die Wipfel zersunkener Wälder. Braune Nachtfalter 5 btiezen in lautlosem Flug unaufhörilch ge- zen dle Pergamentschirme. Es klang wie terne Pauken. Der Mond stand im ersten Miel über den blauen Hügeln, und die zesen jenseits des Sees hüllten sich 12 Gespinste. ES war sommerlich warm. Die Mauern strahlten die Glut aus, die sie über aufgespeichert hatten. Haselmann suchte Bridgepartner und 5 die beiden Montanus und mich zu der artie bereit. Er stellte den kleinen Wagen mit den Getränlten vorsorglich in die Nähe Dames Tisches. Herbert schlug den drei en und Rainer einen Spaziergang vor ad versicherte sich vorsorglich Sibyll Mer- s, Sie verschwanden bald in den dunk- 8 Schatten des Parks, und wir hörten ihre demmen nach einer Weile aus der Gegend 8 Bootshauses über das Wasser 1„Rennen Sie eigentlich dieses Fräulein 8 fragte mich einmal während des artengebens dieses Fräulein Montanus. Sie sah mich scharf und streng von unten herauf en, als schaue sie über die Fassung eines Lorgnons hinweg, und an ihrer Stimme war etwas, als bezichtigte sie mich der Teil- nahme an einer Verschwörung. Es war mir sehr angenehm, daß ich wahrheitsge- mäß antworten konnte. ich hätte Sibyll Merlin heute zum erstenmal in meinem Le. ben gesehen. Damit war allen weiteren Erörterungen die Spitze abgebogen. Aus dem Zwinger kam Hundegebell und später ein schlaftrunkenes Wiehern von den Weiden im Wald. Man konnte den Weg ungefähr verfolgen, den die fünf einge- schlagen hatten. Wir spielten scharf und mit einer gewissen undultsamen Gereiztheit bei den Fehlern des Partners, die Stim- mung des Abendessens setzte sich am Brid- getisch fort. Nach einer guten Stunde kamen die „jungen Leute“ zurück und setzten sich auf die breiten Stufen der Steintreppe, die neben dem Halbrund der Terrasse ins Was- ser führte. Ein paar geteerte Pfähle zum Anlegen der Boote standen davor. Beatrice Dohm nahm auf der Mitte Platz, und die beiden Männer setzen sich neben sie, in ihren dunklen Abendanzügen wie schwarze Mauern zwischen Sibyll Merlin am äußeren Ende rechts und Brigitte Montanus links. Einmal kam Herbert herüber, um fünf Gläser Vermouth-Soda zu mischen. Später ging er ins Haus hinüber und kam mit einer Gitarre in den Händen zurück. Er reichte sie Beatrice Dohm und nahm seinen Platz neben Sibyll Merlin wieder ein. mit der automatischen Zeitansage in Gießen gemacht, wo Fräulein Uhrzeit ihren derzeitigen Sitz hat. Gießen versorgt heute nicht nur das ferne Ludwigshafen, sondern die ganze Pfalz mit der auto- matischen Zeitans age. Von dort wird das melodische Stimmchen über den Draht zunächst nach Kaiserslautern zum Verstärkeramt geleitet, um dann auf dem- selben technischen Wege nach Ludwigsha- fen, Landau und Neustadt weiterzufliegen. Allerdings, mit der„Gießener Dame“ kann man Pech haben. Fräulein Zeitansage gestattet aus technischen Gründen nur fünf „Telephonbesuche“ auf einmal. Wenn sich nun in Ludwigshafen ein sechster Zeitloser gleichzetig einschaltet, wird sein Anruf automatisch zur Auskunft des hiesigen Fernamtes geleitet, und er vernimmt statt der Stimme aus Gießen, die Stimme einer Beamtin des Fernamtes Ludwigshafen, die, dicht neben einer großen elektrischen Nor- maluhr sitzend, die Zeit abliest. Ab dem achten gleichzeitgen Anrufer ertönt dann das Besetztzeichen in der Leitung. Uebrigens besteht das ganze Geheimnis von„Fräulein Zeitansage“ aus einem be- sprochenem Filmstreifen, der wie jeder an- dere Tonfilm abrollt. Schallplatten wurden nie verwendet.—. In Ludwigshafen wurde die automatische Zeitansage erst wieder am 22. Januar 1949 eingeführt. Da die Post aber auch in den ersten Nachkriegsjahren ihren Kunden diese beliebte und stark be- anspruchte Einrichtung wieder zugänglich machen wollte, wurden bald nach Kriegs- ende Fernsprechbeamtinnen an die Appara- tur gesetzt. Bff Verkehrsminister lagen Am 20, und 21. Mai wird in Neustadt an der Haardt die siebte Tagung der Verkehrs- verwaltung der drei Länder der französi- schen Besatzungszone von den Verkehrs- ministern von Rheinland-Pfalz, Südbaden und Süd- Württemberg abgehalten. An der Tagung nehmen auch der Verkehrsminister des vereinigten Wirtschaftsgebietes, Ver- kehrsfachleute der Bizone und der General- direktion der Südwestdeutschen Eisenbahn teil. Auf der Tagesordnung stehen wichtige Gegenwartsfragen, unter anderem die seit kurzem heiß umstrittene Neure gelung des Straßenverkehrs an Sonn- und Feiertagen, ferner Fragen über die gesetzliche Regelung des Güterfernver- kehrs, der Personenbeförderung, der neuen Führerscheine, sowie der Bau- und Betriebs- vorschriften für Kraftfahrzeuge. Die Tagung findet im Kurhaus Kohler statt. Es War still, bis auf das leise Bumpern der Falter und das schnalzende Geräusch unserer Karten. „Singen Sie etwas, Brigitte!“ hörte ich ihn sagen, während die Saiten des Instru- ments unter Beatrice Dohms Fingern in leisen Akkorden aufklirrten. Sie saßen im verströmenden Schimmer der Lampions. Hinter ihnen verschmolzen Wasser und Bäume zu einer dunklen Mauer. Brigitte Montanus saß uns am nächsten. Sie hatte das Kinn auf die Hände gestützt und starrte ins Wasser. Der Saum ihres langen Kleides schien den Spiegel zu be- rühren. Ihre hübsche mädchephafte Stimme erhob sich wie der zarte Klafig einer Oboe zu der süßen alte Weise vom wilden Was- sermann und der schönen Lilofee. Es war, als kämen Spiel und Lied aus den Tiefen des Wassers. Wir ließen die Karten sinken und lauschten der schwermütig umflorten Ballade. Beatrice Dohm schloß sie mit einem Spiel, das wie entschwindende Har- fen langsam und hauchzart verstummte. „Singen Sie noch ein Lied. Brigitte!“ bat Rainer nach einer kleinen Weile. Sie schüttelte den Kopf:„Genug für heute Und plötzlich die Stimme von Sibyll Merlin:„Oh, bitte, reichen Sie mir doch einmal die Gitarre herüber. Fräulein Dohm!“ Eine kleine Pause, und dann, laut genug, daß wir alle es hören konnten:„Kennen Sie es noch, Rainer? Wir hörten es in Ar- les, und Sie ließen es zweimal wieder- holen. Ein kurzes schwirrendes Vorspiel, und dann der Einsatz ihrer Stimme, dunkel, weich und tief, wie Bronce. Zwischen da- mals und heute haben allzu viele Wieder- holungen Sibyll Merlins Lied verdorben und seines Reizes beraubt. Aber an jenem Abend die Lehrbuben: Fünf Wochen Gefängnis und drei Wochen Jugendarrest. Rechtsanwalt Stuckensen führte die be- kannten Argumente an: verwahrloste Nach- kriegsjugend, Ungunst der Zeitverhält- nisse. Der Richter schickte Edgar Freytag für ein Jahr und neun Monate hinter schwe- dische Gardinen. Jakob erhielt fünf Wochen und Hans, der„noch nichts besonderes“ ge- tan hatte, zehn Tage Jugendarrest. pitſoll Kleine Umschau Es gibt wieder Lebertran. Vom 23. bis 26. Mai wird an alle Kleinkinder bis zu sieben Jahren im Gesundheitsamt Dörr- horststraßge 36, mittlerer Eingang) Lebertran ausgegeben. Die Ausgabe erfolgt nach Stadt- teilen: Montag, 23. Mai: Süd, Mitte, Mun denheim; Dienstag, 24. Mai: Nord und Hemshof; Mittwoch, 25. Mai: Oggersheim, Rheingönheim, Maudach und Gartenstadt; Donnerstag, 26. Mai: Oppau, Edigheim, Friesenheim. Es wird empfohlen, zur Leber- tranausgabe eine Literflasche mitzubringen. Als Ausweis dienen die Wiegekarten der Kinder. Jubiläumssendung. Zu Ehren des Rhein- gönheimer Volkschores, der am Sonntag, den 22. Mai, sein 50jähriges Jubiläum keiert, überträgt der Südwestfunk am Sonntagvor- mittag zwischen 8.05 und 8.45 Uhr sechs ge- mischte Chöre. Der Volkschor, unter Leitung seines Digirenten Karl Hugo Günther, wird unter anderem die bekannten Volkslieder „Schön ist die Jugend“, Iin Wald und auf der Heide und„Schifferlied“ singen. Studio Kaiserslautern sendet: Tägliche Sendungen: 8.15: Was gibts Neues?; 9.05: Suchdienst: 11.45: Bauernf unk; 12.45: Pfäl- zer Tagesspiegel; 14.45: Suchdienst. Donnerstag, 19. Mai: 11.30: Bevor es 122 schlägt; 12.15: Mittagskonzert, es spielt das Funkorchester unter Emmerich Smola; 18.15: Musik mit Pfälzer Künstlern; 18.45: Aus pfäl- zischem Schrifttum. Freitag, 20. Mai: 18.15: Theater der Woche, Manuskript Wolfgang Semler: 18.353: Unter uns gesagt. Manuskript H. M. Kaufmann; 18.45: Hier sprechen die Parteien KPD); 22.30:„Hed- wig“, Hörspiel von Manfred Glückert. Samstag, 21. Mai: 11.45: Bauernfunk; 15.45: Brief markenecke„Zacken und Zonen“ von und mit Peter vom Hof; 18.15: Heiter klingt die Woche aus.— Es spielt das Funkorchester unter Emmerich Smola: 18.50: Sportvorschau; 0.15: Tanzmusik— In's Blaue hinein. Sonntag, 22. Mai: 8.05: Pfälzer Chorgesang; 8.50: Kirchennachrichten; 9.00: Evangelische Morgenfeier; 10.15: Katholische Morgenfeier; 19.00: Sport vom Sonntag. Koblenz meldet: Ausbildungszeit erhöht Die Ausbildungszeit in den Pädagogien für Lehrer wird von vier auf fünf Jahre erhöht, da— 80 teilt das Kultusministerium mit— die vierjährige Ausbildungszeit nicht die erforderlichen Grundlagen schaffen könne. Darüber hinaus denke man an eine Erweiterung der Ausbildung auf sechs Jahre mit Abiturabschluß. Als zweite Fremd- sprache soll Latein, das bisher fakultativ gegeben wurde., hinzukommen. Diese neue Schulart ermögliche unter Umständen einen leichteren Uebergang in einen anderen, nicht Pädagogischen Beruf. Chemieprodukte werden frei In Rheinland-Pfalz sind soeben von der französischen Militärregierung folgende Chemieprodukte von der Bewirtschaftung ausgeschlossen worden: Papier, Glühbirnen, Parkett-, Sperr- und Furnierholz, Holz- faserplatten, Sprengstoffe, Nitrozellulose, Rauschgifte(bei den letzten drei Produkten bleiben die Sicherheitsvorschriften bestehen) Zitronensäure, Aethylalkohol, Gummiartikel, Mineral-, Schmier- und Schieferöle. Sofort-Einreise möglich In Trier und Kaiserslautern werden zur Zeit Dienststellen eingerichtet, die Pässe zur Einreise ins Saarland unter erleichterten Umständen ausstellen. Wie die Regierung mitteilt, werden diese Dienststellen in dringenden Fällen auch befristete Sofort- genehmigungen zur Einreise ausstellen kön- nen. Als Unterlage ist hierzu die Auf- forderung eines Saarländers über die Dring- lichkeit der Einreise vorzulegen. Dieses Schreiben muß von einer saarländischen Behörde bestätigt sein. Der deutsche An- tragsteller erhält dann, nachdem der diese Aufforderung auch von seinem Bürgermei- ster hat abstempeln lassen, bei der„Pass- stelle“ einen auf sechs Tage befristeten „Geleitbrief“, den er nach der Ausreise wieder zurückgeben muß. Ausmahlungsquoten 80 v. H. genehmigt. Da noch mehr als 20 000 Tonnen Roggen, die mit einer Quote von 93 v. H. ausgemahlt wurden, nicht mehr abgesetzt werden kön- nen, und nun zu verderben drohen, hat das Ernährungsministerium bei der französi- schen Militärregierung beantragt, die Aus- mahlungsquote 80 v. H. für diese Getreide- mengen zuzulassen. Nur so könne verhin- dert werden, daß wertvolle Nahrungsmittel verfüttert werden müssen. Pirmasens wartet auf Regierungsdnordnungen Pfälzische Schuhmetropole hofft, daß Bewirtschaftung aufgehoben wird Die Freigabe von Schuhen und Textilien in der Doppelzone wird als Parallelaktion im französischen Besatzungsgebiet die Heraus- nahme von Schuhen aus der Bewirtschaftung nach sich ziehen. Damit ist ein weiterer Schritt zur praktischen Verwirklichung der Dreierzone getan und ein Schlußstrich unter eine Entwicklung gesetzt, die die Schuhindu- strie der französischen Zone in den zurück- Hiegenden vier Jahren vor ungewöhnlich komplizierte Aufgaben gestellt und ihr Ge- füge bis in die Grundfesten erschüttert hat. 5 Letzteres gilt in besonderem Maße für Pirmasens, war es doch ehemals eines der größten Schuherzeugungszentren Europas. Diese Kapazität in der Pfalz, die vor dem Kriege fast 40 Prozent des gesamtdeutschen Bedarfes deckte, war von der Kapitulation bis zum Spätherbst letzten Jahres auf die Versorgung der drei Länder der französi- schen Zone angewiesen, was eine durch- schnittliche Auslastung der Betriebe bis zu einem Zehntel ihrer Leistungsfähigkeit be- dingte. Dies führte im Frühjahr 1947 zu der so- genannten Betriebskonzentration, bei der von den über 300 Schuhfabriken des Pirma- senser Gebietes mehr als die Hälfte stillge- legt wurden. Eine Maßnahme, die erst im Oktober 1948 wieder aufgehoben werden konnte. In der Doppelzone war die Situation um- gekehrt. Dort stand einer vielfachen Be- völkerungszahl nur eine ungenügende Schuherzeugungskapazität gegenüber. Bald kam die Erzeugung den Kaufwünschen der Bevölkerung nicht mehr nach. Der Auftrags- überfluß strömte in Form von Lohnauftra- gen in das französische Besatzungsgebiet, vornehmlich nach Pirmasens. Die Kapazitäts- ausnutzung der einheimischen Industrie stieg infolgedessen um die Jahreswende auf 40 bis 50 Prozent. Der Abschwung ließ indessen nicht auf sich warten. Die Lederpreise waren über- setzt, und das Schuhwerk zu teuer; außer- dem wandte sich die Kaufkraft des Publi- Kkums nach Befriedigung des ersten Bedarfs andefen Waren zu. Und das Geld war knap- per geworden. Es kam in den drei ersten Monaten des Jahres zu einer regelrechten Absatzkrise, die sich am Ort der größten Zusammenballung, in Pirmasens, am stärk- sten auswirkte. Im Augenblick ist die Krise durch das einsetzende Sommergeschäft be- reits wieder im Abklingen und Angebot und Nachfrage halten sich jetzt die Waage. Deswegen kann die Bewirtschaftung auf dem Sektor der Schuhe fallen gelassen wer- den, ist sie doch völlig sinnlos geworden. Schon seit einiger Zeit wird ja auch in den Einzelhandelsgeschäften nicht mehr nach Schuhpunkten gefragt. Das Placet der Be- satzungsmächte hat diesen Zustand legali- siert. Die Initiative liegt jetzt bei den Re- gierungen der drei Länder der französischen Zone. Für Rheinland-Pfalz bleibt— im Hin- blick auf die übergroße Bedeutung von Pir- masens— zu hoffen, daß sämtliche Bewirt- schaftungsvorschriften für Schuhe rasch außer Kraft gesetzt werden und die entspre- chenden Gesetze und Verordnungen nicht lange auf sich warten lassen. Relmes 82 Süd- Württemberg hebt Bewirtschaftung auf! Bei Redaktionsschluß lief die Nachricht ein, daß Süd- Württemberg am 18. Mai die 1 von Schuhen aufgehoben at. CCC ² AAAAAAArbr·˖ ˙+—[⁰ Ä ² B22 ˙ wüwuͤ Ü ˙—— war es uns allen noch neu und voller erre- gender Schwingungen. Parlez moi d'amour ... Inzwischen habe ich es im Radio, auf Schallplatten und an allen möglichen Stät- ten vernommen, wo es hingehört und wo es nicht hingehört, aber nie mehr aus einem Munde, der soviel verhaltene Glut in diese Verse schmolz. Es war ein unerhörtes Ge- ständnis, eine beispiellose Herausforderung. Und ich verhielt den Atem. „Spielen wir weiter Frau Montanus gab sich nicht die mindeste Mühe, leise zu spre- chen:„Ein französisches Couplet, nicht wahr? Ich kenne einige Dinger dieser Sorte. Man braucht den Inhalt nicht zu verstehen, um zu wissen, wovon sie handeln. Empörend!“ Sie schob den Kartenfächer zusammen: „Fünf Karo— ich fordere Herzas!“ Otto Montanus war„Mohr“, Er legte seine Trümpfe so unaufmerksam auf den Tisch, daß er ein scharfes„Schlaf bitte nicht ein, Otto!“ zu hören bekam. Und wahr- scheinlich galt dieser Zuruf nicht weniger Haselmann und mir. Wir armen Männer standen alle zwischen zwei Feuern. Es war eine sehr unangenehme Lage. Für Rainer mußte sie einfach scheußlich sein. Mich fröstelte es bei dem bloßen Gedanken, jetzt an seiner Stelle zu sein, und ich wartete mit beinahe ängstlicher Spannung, was jetzt ge- schehen würde. Das Lied endete. Ein eisige Schweigen trat ein, das Beatrice Dohms dünnes Bei- fallsklatschen nur noch zu vertiefen schien. Dann stand Brigitte Montanus auf, ruck artig, und kreuzte die Hände über der Brust. f „Es wird kühl! a Rainers eilige Frage:„Darf ich Ihnen einen Mantel oder einen Schal holen, Bri- gitte?“ „Danke, ich möchte hineingehen.“ uch werde Sie begleiten Er erhob sich rasch. Sie kamen an uns vorüber. Rainers Gesicht war verschlossen und undurchdringlich, aber seine Finger klimperten nervös auf einer unsichtbaren Tastatur. Brigitte blieb einen Augenblick lang neben ihrer Mutter stehen.„Wird es euch nicht auch zu kühl?“ fragte sie mit schmalem Mund und schaute flüchtig auf das Spiel, bei dem ich am Verlieren war. Ihr Vater runzelte die Stirn und sah sie über die Brille hinweg an. „Kalt, nein, aber die Mücken stechen zum Gotterbarmen!“ Er gab sich einen Schlag vor die Wange. „Wir gehen ins Jagdzimmer“, bemerkte Rainer. „Ich glaube“, meinte Haselmann und schlug eine Mücke, die sich auf seinem Handrücken prall voll gesogen hatte, zu Brei,„wir gehen auch lieber hinein und spielen da ungestört Weiter.“ „Ich habe mich mit Nelkenöl eingerie- ben“, sagte Frau Montanus,„mir machen sie nichts. Aber wir können auch hinein- gehen. Nach diesem Spiel.“ Rainer entfernte sich in Brigittes Be- gleitung. Auf der Treppe griff Beatrice Dohm leise in die Saiten; es klang wie das Gezirpe einer Aeolsharfe, wie wir sie zu Hause in unserem Gutspark gehabt hatten, altmodisch und dünn. Wenn ich an Moorstetten zurückdenke, fällt mir auf, wie unverändert Haus und Park und Hof seit dem Tode des alten Herrn geblieben waren. Sonst klickt doch jede Generation hier und da etwas an, reißt Mauern ein und zieht neue auf, macht zwei Zimmer aus einem oder bricht ein Paar neue Fenster aus. Auf Moorstetten war alles beim alten geblieben, als stände ein geheimes Wissen darüber, daß es sich nicht verlohne, hier viel zu ändern. 5 8 eee r r ä 1 5 8 8 2——— n 8 8 8 8 8 80 . 8. 8 5 8 8 a e N 8 ö— e 1 88. 5 8* — MORGEN Donnerstag, 18. Mal 1849/ Nr f — 77 77. 7 7 Krieger vom Frieden spricht. Demgegen- Ein kulturgeschichtlicher Roman veret runs unger U er Selne le enss TI über läßt sich sagen. daß. Unterschritt Der durch naturwissenschaftliche Veröffen us*. 5 a allein dem Wort Kredit verleiht. Die Alten jj kleinere Erzählunge 3 1 8. 8 5 8 a lichungen und gen bekam verar Ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Widerstands bewegung zogen nicht umsonst zu ihren Friedensver- gewordene Mannheimer Pfarrer Dr. Wilen pr. Ka 1 f 5 5 5 5 1.. a i i i ötte— in seinem Roman aus 1 5 dende n gte enge zeile anger Vor- es denn auch geschah und Weiterhin ge- für mich bereits historisch geworden, als N e e ee 3(Verlag Wunelm Bü 4 dene min Deutschland der Widerstand erlosch. Ich schaft Mannheim, Dll 5,—) eine Reihe prächtiger, f 3. N 3 8 Doch es sibt Lagen, in defien man auf widmete sie meinem Sohne Ernstel, der in- Wie auch das Schicksal des Schriftchens turhistorischer Bilder aus 8 ausgehende rele fo zusgabe erscheint im Sommer im Furche: den Erfolg nicht achten darf; man steht zwischen aus dem Gefängnis entlassen und sich wenden möge; ich gab ihm meine u Jahrbunsrt e 8 Sscth ente A ane Verlag zu Tübingen. 5 e bei Carrara gefallen war. Mit seinem Tode 8 i 5 ner Heimatstadt Mosbach hineinzeichnet. De 8 Aann freilich außerhalb der Politik. Das ver r ich dis gleiche Bikterkeit besten Wünsche mit. Die Lage war damals Roman bringt in sachkundiger, historischer u algen Diese sechs Tagebücher(davon sind in gilt auch für diese Männer, und daher ge-„ie ge 5 5 N e 8 15 3 85 50 ähnlich wie die der sieben Matrosen im lieuschilderung die Entwicklung eines Priest pts den„Strahlungen“ die vier mittleren ver- wannen sie moralisch, wo sie historisch nat 8 e er memer Autorschaft. len Eismeer,(von denen der Anfang des Vor- lebens vor der Reformation. Das Priestersche“ 8 einigt. D. Red.) fasse ich als meinen geisti- scheiterten. Ihr Mut, ihr Opfer war höhe- hatte wohl vorausgesehen, daß wir in worts ausführlich handelt D. Red), und in sal hat darin sein Gesetz, daß sich aus de Karler gen Beitrag zum zweiten Weltkrieg auf, rer Natur, als sie das Schlachtfeld zeugt, Schienten sinlcen würden, in denen kein solcher Stimmung flüchtet der VMiensch Nachfolge Christi ein Leben gestaltet. das aaf kad soweit inn die Feder leistet, wenn ich von und wie se nicht der sieg, wohl aber die vndawort Pehait lot und niche amicnt leicht in den Haß. Das ist nie meins Dor iſcker wird unck in mystischer Parallelttat dd] dne 3 3 85 2 N* 5 8 5 2 2 lellta einem ausgedehnten Briefwechsel und Dichtung krönt. und Wert behält als nur der Schmerz. Er mäne gewesen, doch ist es möglich, dag ich f 1 1 4. Klei Schrift bsehe. Zu ih Ihlt. 3„ aber erhöht uns in anderen Regionen, im g 1 U SS( er ge Für VVV Ich sah es als Ehre an, mit meinen Mit- wahren Vaterland. Es wird uns dort nichts den Blicc an einen jener Sterne knüpfte, stigen Spannwelte der geschichtlichen Gestafef aimmt der Traktat»Der Friede“ dessen Vorge- teln beizutragen, und in diesem Zusammen- schaden. we 3 uns dort meuts die man im Leben nicht erreicht. Das würde Nikolaus von der Flüe und des Pfeifers nt schichte den Pariser Teil der Aufzeichnun- hange nahm die Schrift die Form des Auf- I age— 85 880 er in aussichtloser mir die Schrift noch lieber machen, denn Niklashausen ist die Farbigkeit und Leb eu sen durchflient. Die Daten mögen manchen rufs an die Jugend Europas an. Auch wirkte taten jjJSSSCVWCVWVVVVJVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVTCTCTCVFVVFVTPTPVVCVCCTCCC Irrtum berichtigen, wie jenen, daß dieser se inzwischen in dem kleinen Kreise, der fn, 5 5 Neigung richtet sich vor allem auf jene 68e Tiefe und Unruhe mit all ihrer bizart 4. Ja dee de iedderi j. Es Zwise 1 Inzwischen läuft der„Friede“ in Ab- Kind 81 Buntheit plastisch eingefangen. Feine Fedes Aru ens Fru F auf das Stichwort wartete. So las sie Rom- f 1 3 5 inder, die vom Erfolge ausgeschlossen zeidmungen Ludwig Scharfs erhöh. ist ja heute immer die billigste Auslegung, e fande schriften in vielen Landern um. Kugeln sind. i een en e ene 8 eee ee ee mel, bevor er sein imatum absandte und Bücher haben ihre Schicksale. Man„ 5. 8 Wert dieser dichterisch schönen Schau. b. PP n Der Treffer, den er am 17. Juli 1944 auf Scheint es für 3 g ein cobrsht by Furene.- Verlag, Tübingen. peut.— die gehässigste. Doch wie ich mich in mei- der Straße hach Livaroth erhielt, beraubte paradox zu halten, daß ein scher Pressevertrieb: Dr. Paul Herzog, Tübingen) ner Autorenschaft nie nach einem äußeren qen Plan der einzigen Schultern, denen das Hermann Foppelbaum, Im Kampf um el Wet Ereignis richtete und nie im Einklang mit fi i. Kriege 5 22 neues Bewußtsein, Novalis- Verlag, Frel f fürchterliche Doppelgewicht des Krieges und Bu eingan b i. Br., 1948(DRM 6,80 5 einer der herrschenden Gewalten stand, so Bürgerkrieges zuzutrauen war— des ein- 9 ge Arg i. Br., 0 80). Wi war es auch hier. Die Planung der Schrift zigen Mannes, der Naivität genug zum. a 8 5 Joachim C. Renck, Kungsholm Goma gaben kant vielmehr zusammen mit der größten widerpart der kürenter ichen 81 mplizitat der Hal Borland, Die Jahresrunde Bilder aus Heinrich Greulich, Seehaus, Novellen), Neu- Lingua-Verlag, Konstanz 1949 M T5 Ausdehnung der deutschen Front. Ihr Anzugreifenden besaß. Er war ein eindeu- dem amerikanischen Jahr, mit 50 bau- Verlag, München 1949 DM 4,80) Alois Ruppel, Johannes Gutenberg, S0 Kierur Zweck war rein persönlich; sie sollte mei- tiges Vorzeichen. Ich ne in jenen Tagen Abbildungen von Gemälden und Zeich- Eise Hasgenbach, Im Zaubergarten(Ad Leben und sein Werk, 2. Aufl., Verla bei H. ner Ausbildung dienen— gewissermaßen 8 8 8 nungen zeitgenössischer amerikanischer 8 en 18 Gebr. Mann, Berlin 1949. Offie 1. mehr als durch die Lektüre historischer Künstler), Walter R Verlag, Heine chem), Olympia-Verlag, Nürnberg 1948 Kurt Scheid, Reise in den Oktob 3 als„Uebung in der Gerechtigkeit“. Bibliothek 5 bst des Shakespear Walter Rau, Verlag, Heidel DM 6.50 5 u 0„Reise in den tober Erzäb in He inen e eee den e e lung), Keppler- Verlag, Baden- Bade i 1 1 23„ 3 2 25 7 5 5 1 3 Der Fortgang der Katastrophe brachte dessen Coriolan ich häufig Zuflucht nahm. f.erbert Brandt Symbiosen(Kosmos-Bänd- Max Krell Die Tanzmarie, Erzählung), P. 1949(DM 6,80). passien mich dann in Berührung mit jenen Män- Man wird das in diesen Blättern nur än- e Keppler-Verlag, Baden-Baden 1949 Hans Steen, Louis Pasteur, Olympia- Verla Seitigt i ürchterliche Wagnis planten, gedeutet finden, denn ihre Aufsabe ist en), Franck sche Verlagsbuchhandlung, 5 5: 8 ä e Stuttgart 1949. OM 3, 20). Nürnberg 1948(DM 2,50). den Koloß zu fällen, ehe er mit unend- Keine politische son a Padsgoß 3 f g Karl Laux, Musik und Musiker der Gegen- Hellmuth Unger, Wilhelm Conrad Röntgen B lichem Gefolge sein Ziel im Abgrund fand. in höherem Sinne autodidaktische: Der rtrud von den Brincken, Stimme im Wart, 1. Band, Deutschland Veriag Dr Hoffmann- und-Campe-Verlag, Hambu Ich hatte nicht nur eine andere Beurteilung Autor läßt den Leser an seiner Entwicklung Dunkel(Gedichte), Neubau-Verlag, W. Spael 5 en 1949 l Jag Dr. 1949 0 15 Ben der Lage, sondern fühlte mich auch von teilnehmen. Auch darf ich sagen, daß ich München 1949 OM 2.90). 8 d 5 g t 5 5 5 Siegfried von vegesack, Versunkene Wel 1 anderer Substanz, wenn ich von musischen damals bereits der politischchistorischen Elisabeth Brunner, Fridtjof Nansen, Olympia- 4 efdenschaft I f. Liebe. Roman einer Geschichte einer Kindheft, P E Geistern wie Speidel und Stülpnagel ab- Kaleidoskopik müde war und Besserung Verlag, Nürnberg 1948 DM 3.—). Leidenschaft, Lingua-Verlag, Konstanz Verlag, Baden-Baden 1949(BI 99 ner E sehe, Ich war der Ueberzeugung, dag ohne von ihrer Umdrehung nicht erwartete. Im Elisabeth Brunner, Heinrich Schliemann, 1849 GO 6,80). Marianne von Ziesler, Weg und Irrug flag einen Sulla jeder Angriff auf die plebiszi- Menschen, nicht in den Systemen, also im Olympia-Verlag, Nürnberg 1948 ODM 1,). Alfred de Musset, Bekenntnisse eines Lie- Erzählungen), Neubau-Verlag, Münch e täre Demokratie notwendig zur weiteren Kern muß neue Frucht gedeinen Wolfgang Federau, Kopernikus, Olympia- benden, Lingua-Verlag, Konstanz 1949 1949 DM 4.20). 5 Stellt! Stärkung des Niederen führen mußte, wie In diesem Sinne war die Friedensschrift Verlag, Nürnberg 1949 DM 2,50). DM 6,80). i Besprechung vorbehalten 1 a—. und G n 5 5— re f— West-! Nach langem, schwerem Leiden U Heirat 8 Stellen. Angebele 1—. THEATE starb mein geliebter Mann, un- 5 55 5 f 8 3 K R D ES VOLKES MANNHEIM* ser treusorgender Vater und Unabhäng. 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