nn e 1949 Nr. g — ul folg! müller. VESSELꝝ JG mit d 21 Uhr RI annneim Tel. 427 gh, — „ 24. 5.5 erst., 28. 5. L ichtung ebe lun -Paradoxez elt) Damenwahl s. Firmen. pf. — — -Börse 1 Kauf „Möbel so- aller Art, d Samstag ngstraßge 1 Saalöffnung 14.30 Uhr. zuch Sie in zen! ARRKT“L — —— N . N 0 onille mes. othe · ö ptg. rauen Sie: akuma.. 504 B, Wieder: und Leib iellen sowis 1 Bauer „ 16, Tel. 946 tr., Linie veröttentlicht unter Lizenz Nummer us WB 110 verantwortliche Herausgeber: Dr. Karl Ackermann. E. Fritz v. Schilling Redaktion, Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz Telefon: 44 151. 44 152. 44 153 Bankkonten: Südwestbank Mannheim Allgemeine Bankgesellschaft Mannheim postscheck konten: Karlsruhe Nr. 300 16 Berlin Nr. 961 95 Ludwigshafen a. Rh. 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Die Kommu- nisten haben zwar an einigen Stellen den Wangpu erreicht, es gelang ihnen jedoch nicht in stärkeren Verbänden bis zum Ufer vorzustoßen. Nationalchinesische Kriegs- schiffe fuhren am Sonntag stromaufwärts, nahmen kommunistische Truppen-Ansamm- lungen am Ostufer des Flusses unter Feuer und verhinderten Uebersetzversuche. Eines der größten Waffenlager von Schanghai flog aus unbekannten Gründen in die Luft. Sechs Silberdollar-Händler wurden laut U, an drei verschiedenen Plätzen Schang- hais öffentlich hingerichtet. Die Exekutionen Wurden zur Abschreckung der Devisen- Schwarzhändler mit Absicht an belebten Plätzen der belagerten Stadt durchgeführt. Die Schwarzhändler waren darauf für einige Stunden von den Straßen verschwun⸗ den. Staatspräsident Li Ts ung Jen erklärte, laut AFP, in Kanton in einer Proklamation, die Kommunisten seien allein für die Fort- setzung des Krieges verantwortlich. Er for- derte das chinesische Volk auf, für die Frei- heit und gegen die„kommunistische Skla- verei zu kämpfen. Erhält Tito einen Dollarkredit? Belgrad.(UP) Aus gut unterrichteten Kreisen der jugoslawischen Hauptstadt wird bekannt, daß Marschall Tit o soeben einen international-bekannten italienischen Fi- nanzmann empfangen habe. Es handelt ich um Camello Castiglioni aus Mai- land, der vor dem Krieg als einer der Niß cögten Finenzleute des Westens betrach- —— chsbruche —— E CAI aturen? aaf t bel IOERNER 53(Halt. Tel. 959 Seltensten cher fim andlung M 1 71 offiziel! bestätigt worden. tet wurde. Bemerkenswert ist, daß zur gleichen zeit das Regierungsorgan„Politika“ berichtete, daß Jugoslawien eine Anleihe von der internationalen Bank für den Wiederaufbau erwarte. Das Rlatt gab keine Einzelheiten, es ist aber bekannt, daß Jugoslawien bei der Welt- dank um eine Anleihe von fünfzig Millionen dollar nachgesucht hat. Graf Karolyi demissionierte Paris. DENA-AFP) Die Gerüchte über enen Rücktritt des ungarischen Gesandten u Paris, Graf Karolyi, sind nuamehr Graf Karolyi mermang N 4, 19/0 p rachtv. Aus zen u. Holl ur Qualität te Preise! 7 hat der ungarischen Regierung vor einigen Nochen sein Demissionsschreiben übermit- elt und will sich wegen seines schlechten . ans Mittelmeer be- en. Die Türkei drängt zum Westen Faris.(E.-J.-Eig.-Ber.) Nach Informa- onen aus dem französischen Außenmini- derium rechnet man mit einem neuen Vor- dh der Türken, um fester mit dem Westen ferbunden zu werden. Wie es heißt, trägt sich die Regierung in Ankara mit der Absicht, in Paris und London vorstellig zu werden, um gewisse Bestim- mungen der Nichtangriffs verträge om Jahre 1939 zu revidieren. In diesen Pakten hatten sich bekanntlich krankreich und Großbritannien verpflichtet, die Türkei im Falle eines Angriffs zu unter- dtützen. Aber in einem Zusatz war verein- bart worden, daß die Türkei in keinem ale in einem Krieg gegen die Sowjet- Union hineingezogen werden könne. „Diesen Zusatz möchte die türkische Re- lerung nun abgeändert wissen, was be- deuten Würde, daß die Türkei sich ihrerseits 80 erklärt, bei einem Angriff der Sowjet- Union K London. Heute wird im großen Saal des 3 die dritte Sitzungsperiode des Obersten Owzets erökfet. „. Vashington. Präsident Truman hat die men zelbslſg pationaltrauer, anläßlich des Todes von James 2 orestal. angeordnet. An allen öffentlichen ing beimftei, te uuden. Marinestationen, Schiffen und mili- 8 rischen Anlagen werden die Flaggen auf hn bmast gehißt. . Schütthe, London. Die Str. 3. in. ungarische Regierung hat ihren andten in London, Janos Eros, entlassen, In Weinnel da 1 sich geweigert Hat, nach Ungarn zurück- eee Parcren, um sich vor dem kommunistischen zu sericht zu verantworten. Dieser Fall hat ungener, umfassenden„Säuberungsaktion“ im garischen Außendienst geführt. mesaigon. Ho Chi Minh. der Chef der vietna- sischen Aufständigen, erklärte einem UP- erespondenten, in Kürze werde in Indo- Manz das dritte und letzte Stadium des anti- Losetschen Krieges beginnen. Zu e Ein à24stündiger Protest-Streik der ute ührer und Heizer, die größere Spesenver- Ferkasen verlangen. jähmte am Sonntag denn ö kran in Nordost-Egland. Alois kurt. Zwel deutsche Kriegsverbrecher, line Wiblinser. der zu lebenslänglichem Ge- Geiges und Werner Greuneß. der zu 20 Jahren en verurteilt worden war. sind am nenten aus dem Gefängnis in Landsberg von em bewachten Arbeitskommando geflüchtet. geberlin, Anläglich des vierjährigen Be- es der„Volkspolizei“ ist der 1. Juni in rum Sowjetzone und im Berliner Ostsektor „bas der Volkspolizei“ erklärt Wordlen. zünde“ nchweig. In der Pulverfabrik„Kuni- 88855 in Dörten bei Goslar ereignete sich am ap! deiaus bisher ungeklärten Gründen eine Vurden durch die drei Arbeiter getötet auf den Westen nicht neutral zu Dienstag, 24. Mai 1949 Bundesrepublik Deuischland feierliche Verkündigung des westdeutschen Grundgesetzes/ Parlamentarischer Rat löst sich nicht auf Von unserer westdeutschen Redaktion Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Das klänge leiteten am Montag um Staatakt zu seiner Verkündung vielköpfige Menschenmenge, über deren der westdeutschen Länder einschließlich winkte den erschienenen Gästen mit kleinen, den Abgeordneten des Parlamentarischen westdeutschen Länder, Prof. Reuter, mächte anwesend. Dr. Adenauer, Ansprache des Staatsaktes. Er betonte, daß ein neuer Abschnitt in der wechselvollen Geschichte des deutschen Volkes begonnen habe, und erklärte wört⸗ lich:„Heute wird nach Unterzeichnung und Verkündung des von uns am 8. Mai be- schlossenen Grundgesetzes die Bundes republik Deutschland eintreten in die Geschichte. Wer den Weg von 1933 über 1945 bis heute bewußt miterlebte, ist im Innersten bewegt. Kräfte. die stär- ker sind als wir, verhindern, daß schon heute das Grundgesetz für das gesamte deut- die Landtagspräsidenten, die Spitzen der bizonalen Be hörden, Schlange- Schöningen, hohe Vertreter der westdeutsche Grundgesetz ist in Kraft. Festliche Orgel- 16 Uhr im Plenarsaal der Pädagogischen Akademie den ein. In dem modernen, hellen Gebäude drängte sich eine Häuptern die Bundesflaggen und die Fahnen Berlin und Bayern wehten. Das Pubkkum schwarz-rot-goldenen Wimpeln zu. Außer Rates waren die Minister präsidenten der elf der Berliner Oberbürgermeister, darunter Dr. Pünder und Dr. Kirchen und Offiziere der Besatzungs- der Präsident des Parlamentarischen Rates, hielt die sche Volk gültig sein kann. Trotzdem: Die- ses Grundgesetz verdankt sein Dasein der freien Entscheidung des deutschen Volkes. Darum sollte es uns allen heiliger Besitz sein, ein Besitz, den wir wahren, pflegen und ausbauen wollen.“ Zum Abschluß seiner Ausführungen wie Dr. Adenauer darauf hin, daß mit der ver- kündung des Grundgesetzes das Verhältnis zwischen deutschem Volk und Besatzungs- macht auf eine andere Grundlage und an- dere Inhalte gebracht worden sei als bisher. Dieses werde durch das Erscheinen der Ver- treter der Besatzungsmächte bekräftigt. In seiner Ansprache drückte Adenauer auch die schwere Besorgnis des Parlamentarischen Rates über die Fortsetzung der Demontage- politik aus. Die politische Aufbauarbeit der deutschen Demokratie würde dadurch ge- kährdet. Er bat die alliierten Vertreter, sich kür eine Revision in dieser Frage einzu- setzen. Im Anschluß daran erfolgte die Unter- zeichnung. Ihre Unterschriften gaben neben den Abgeordneten des Parlamentarischen Rates die Ministerpräsidenten der west- deutschen Länder und die Landtagspräsi- denten. Lediglich die beiden kommunisti- schen Abgeordneten schlossen sich aus. Im Anschluß hieran verkündete Dr. Adenauer: „Gemäß Artikel 145 verkündete ich im Namen und Auftrag des Parlamentari- schen Rates unter Mitwirkung der Ab- geordneten Groß-Berlins das Grund- gesetz. Es tritt mit Ablauf des heutigen Tages in Kraft.“ Die„Großen Vier sitzen wieder am runden lisch Die Konferenz der Außenminister in Paris hat begonnen (Telephonischer Bericht unseres Pariser Korrespon denten Alfred La n g) Paris, Die Konferenz der Außenminister Her vier Großmächte über das Deutsch- landproblem hat gestern nachmittag 17 Uhr deutscher Sommerzeit in Paris begonnen. Als Vertreter des Gastgeberlandes führte Außenminister Robert Schuman auf der Eröffnungssitzung den Vorsitz. Die Vertreter der Presse blieben vor den verschlossenen Türen des Sitzungssaales zurück. Die erste Sitzung des Außzenministerrates wurde nach knapp zweieinhalbstündiger Dauer beendet. Die nächste Sitzung wird Der Außenminister der Sowjetunion Andrej Wys ehins ki Schllig laut UP bei dem heutigen ersten Gespräch vor, Wäh- rend der jetzigen Sitzungsperiode die Frie- densverträge für Deutschland und Japan in Erwägung zu ziehen. John Foster Bull les, eines der Mitglieder der amerikani- schen Delegation, teilte der Presse am Schlusse der Sitzung mit, daß Außenmini- ster Wyschinski diesen erwähnten Vor- schlag gemacht habe. Dulles ließ durchblik- ken, dag die Sowjetunion mög licherweise eine allgemeine Beilegung des„kalten Krieges“ in der ganzen Welt erstrebe. Der amerikanische Delegierte teilte fer- ner mit, daß der Außenministerrat sich über eine Tagesordnung geeinigt habe, die kolgende Punkte enthält: 1. Politische und wirtschaftliche Einheit Deutschlands, einschließlich der Beset- zungsfrage; 2. Probleme Berlins, einschließlich der Währungsfrage; 3. Vorbereitung eines Friedensvertrages für Deutschland; 4. Prüfung des Friedensvertrages für Oesterreich; Wyschinski hatte laut REUTER vor An- nahme der von Außenminister Schuman im am Dienstagnachmittag stattfinden. Namen der Westmächte vorgeschlagenen Tagesordnung einen Gegenvorschlag ein- gebracht, der als ersten Punkt die Vier- müächtekontrolle Deutschlands vorsah. Ache- son Wandte sich gegen den Vorschlag, die Viermächtekontrolle Deutschlands zum ersten Punkt der Tagesordnung zu machen. Die Außenminister, so sagte er, könnten nicht über die Kontrolle Deutschlands ver- handeln, bevor sie genau wüßten, was sie kontrollieren werden. Der amerikanische Außenminister betonte, es sei von wesent- licher Bedeutung, daß Deutschland lebens- fähig und in wirtschaftlicher Hinsicht der „Herr seines Hauses“ sei. Er beab- sichtige nicht, irgendwelche Fragen von der Erörterung auszuschließen, noch wünsche er, bestimmte Fragen zu isolieren. Der Vor- schlag Wyschinskis werde jedoch seiner An- sicht nach zu einer solchen Isolation führen. Außenminister Bevin unterstützte diese Haltung Achesons und erklärte, alle diese Fragen seien eng miteinander verbunden. Der sowjetische Außenminister erwiderte auf diese Einwände, da die Außenminister sich grundsätzlich einig seien, wolle er die von Schuman vorgeschlagene Tagesordnung annehmen. Keine West-Polizei auf Berliner Bahnhöfen Alliierte Kommandanten verhalten sich abwartend Streiklage stationär Berlin. Nach einer mehrstündigen Be- ratung über den Berliner Eisenbahnerstreik verständigten die westalliierten Komman- danten den Westberliner Magistrat, daß sie die volle Verantwortung für Ruhe, Ord- nung und Sicherheit in den Westsektoren anläßlich des ausgebrochenen Streiks über- nehmen. Sie lehnten jedoch den Antrag des Magistrats ab, der Westberliner Polizei den Schutz der Bahnanlagen des Westsektors zu übertragen, die bekanntlich der Oberhoheit der Reichsbahndirektion der Ostzone unter- stellt sind. Wenn es allerdings nötig sei, werde der Polizeipräsident die Erlaubnis zum Eingreifen in Einzelfällen erhalten. Der Magistrat hatte nach den blutigen Zusammenstößen um die Genehmigung ge- beten, daß die legale Westpolizei auf den Bahnanlagen in Westberlin eingesetzt werde und obendrein um Unterstützung von alliierter Militärpolizei für den Fall, daß die Westpolizei ihre Aufgabe nicht allein erfüllen könne. Offenbar haben sich die Kommandanten bei ihrer Entscheidung davon leiten lassen, daß sich die Lage am Montag im Vergleich zu den tumultarischen Zusammenstößen der Vortage außerordent- lich beruhigt hat. Im übrigen ist die Situation im Augen- blick wie folgt: An den im britischen Sektor gelegenen Bahnhöfen Charlotten- burg und Zoologischer Garten, die im Innern der Stadt Schwerpunkte der Aus- einandersetzungen bildeten, sind starke Auf- gebote der Westberliner Polizei eingesetzt. Der Bahnhof Charlottenburg, der am Sonn- tag, heftig umkämpft, mehrfach den Besit- zer wechselte und schließlich in der Hand der UO blieb, wurde als Abgangsbahnhof der britischen Militärzüge von der West- Von unserer Berliner Redaktion polizei übernommen. Allein auf dem Bahn- hof Zoo sind rund 800 ostzonale Bahnpoli- zisten stationiert. Die Westpolizei hat hier die angrenzenden Plätze und Straßen in weitem Umkreis abgesperrt. Wie an den Vortagen, sammelten sich in der Umgebung der Bahnhöfe große Menschenmengen an. Bis Montag vormittag sind nach einer Erklärung der Westpolizei 17 Westberliner durch Schüsse der östlichen Bahnpolizisten verletzt worden. Die Zahl der im Hand- gemenge Verletzten wird auf etwa tausend angegeben. Die Westpolizei ist zahlenmäßig den aus der Provinz herangeholten Ostkräf- ten erheblich unterlegen. Auf das Westber- liner Bahngelände wurden bishre mehr als 10 000 Mann Ostzonenpolizeikräfte infil- triert, gegenüber einer normalen Stärke der Bahnpolizei von kaum 1200 Mann. Bei der UGO liegen sich 14 000 Strei- kende registrieren. Auch Bahndienststellen im Ostsektor mußten geschlossen werden. da auch dort die UGO-Leute der Streikparole folgten. Die von den Sowjets kontrollierte Eisenbahndirektion erklärte alle Streikenden als entlassen. Markgraf droht mit Todesstrafe Berlin.(UP) Paul Markgraf, der Polizeipräsident Ostberlins, drohte den strei- kenden Westberliner Eisenbahnern an, daß Ausschreitungen mit schweren Strafen ein- schließlich der Todesstrafe geahndet werden würden. In einer vom ADN verbreiteten Erklärung sagte der Polizeipräsident? daß Personen, die der Beschädigung von Eisen- bahneigentum, der Gefährdung der Sicher- heit des Eisenbahnverkehrs oder Angriffe gegen die Eisenbahnpolizei überführt wür⸗ den, schwere Strafen und sogar das Todes- urteil zu gewärtigen hätten. Schon vor dem Beginn der Pariser Kon- ferenz war festzustellen, daß diesmal ein Klimawechsel vor sich gegangen ist. Wenn, Wie ein französischer Politiker feststellte, die Potsdamer Konferenz deswegen so un- Slückliche Ergebnisse gezeitigt hatte, weil auf ihr„Frankreich und die Vernunft“ durch Abwesenheit glänzten, so hält man es dies- mal für durchaus möglich, daß entgegen dem bisherigen Brauch diese siebente Nach- lolgerin von sechs völlig erfolglosen Außen- mini chungen auch einmal die Vernunft als sichtbarer, aber um so gewich- tigerer Teilnehmer zählen würde. Die Zeiten von Potsdam, als der gerade erst Präsident gewordene, noch schüchterne Truman und der praktisch bereits ent- machtete Churchill an der Seite des Praktisch noch nicht an der Macht befind- lichen Attlee dem triumphierenden Sta- Iin beinahe widerstandslos nachgaben, sind vorüber. Diese Konferenz ist tatsächlich die erste diplomatische Schlacht, in der die Westmächte eine geschlossene Front bilden und gemeinsam arbeiten. Während die Be- handlung des deutschen Problems durch das Gewehrgeknatter von Berlin mit einem dramatischen Vorspiel eingeleitet wird, klingen in der österreichischen Frage ganz andere Noten. Zwar steht Oesterreich offiziell noch gar nicht auf der Tagesordnung, doch ist es schon zu zwei Erklärungen von Staatsmännern gekommen, die die völlige Umkehr der politischen Si- tuation deutlich erkennen lassen. Während Marschall Tito in Belgrad Sowjetrußland kür die gespannte Lage auf dem Balkan verantwortlich machte, griff der österreichi- sche Außenminister Gruber die Russen auf eine besonders scharfe Weise an. Zwei- fellos ist von westlicher Seite zu dem Ver- langen nach militärischer Räumung und zu der Drohung mit einer Anklage gegen die Sowjetunion vor dem Sicherheitsrat der UN ermutigt worden. In Frankreich selbst wurden von zwei Seiten Warnungsschüsse abgegeben. Die einen mit Platzpatronen in der kommuni- stischen Presse, die sich zum Verteidiger der deutschen Einheit macht und ihren Aerger in der Stellung der russischen Di- plomatie nur schwer verhüllen kann. Auf dem anderen extremen Flügel hat der an- scheinend verbitterte und enttäuschte Ge- neral de Gaulle mit rethorischen Kanonen geschossen. Für ihn ist Bonn die Ziel- scheibe und auch das rote Tuch. Diese Erklärungen dürfen allerdings deswegen nicht ernst genommen werden, weil sie nun den Versuch des politisch völlig instinkt- losen Generals darstellen, seine offensicht- lich mürrischen Anhänger durch Kassandra- rufe davon zu überzeugen, das Frankreich schweren Gefahren ausgesetzt ist, wenn man Charles de Gaulle weiterhin die Macht verweigert. „Notopfer Berlin“ bleibt Von unserer Frankfurter Redaktion Frankfurt. Die Aufwendungen der Bizone für Berlin sind vom Haushaltsausschuß des Wirtschaftsrates angesichts der Aufhebung der Blockade von der ursprünglich vorge- sehenen Summe von 480 Millionen DM auf 250 Millionen herabgesetzt worden. Diese Summe wird allerdings nach Ansicht des Ausschusses voll benötigt werden. Dazu kommen noch 60 Millionen zur Abdeckung früher für die Blokade-Hilfe aufgenommener Kredite. Unter diesen Umständen wird das auf 180 Millionen veranschlagte Aufkommen aus dem Notopfer Berlin bis Ende des Jahres voll in Anspruch genommen werden. Frühe stens mit dem 31. 12. 1949 kann diese Abgabe auslaufen. 5 Noch einmal wies der Präsident des Parla- mentarischen Rates besonders darauf hin, daß dieses Grundgesetz einen wertvollen Beitrag zur Wieder vereinigung des Sanz en Deutschland darstelle. Im Anschluß hieran ergriff als Vertreter Großberlins der frühere Reichstags präsident Löbe das Wort. Er dankte in seinem und der Berliner Namen dem Parlamentarischen Rat für seine Arbeit und der westdeutschen Bevölkerung für ihre Hilfe. Der Staatsakt schloß mit dem Lied„Ich hab mich ergeben“. Die beiden kommuni- stischen Abgeordneten verließen noch wäh⸗ rend des Liedes den Saal. Parlamentarische Rat löst sich nicht auf Im Verlauf des Tages gab der Präsident des Parlamentarischen Rates dann eine Er- klärung zu Meldungen ab, die besagten, daß mit der Unterzeichnung des Grundgesetzes der Parlamentarische Rat aufgehört habe, zu bestehen. Dr. Adenauer betonte, daß eine derartige Anweisung von seiten der Gouverneure noch nicht vorliege. Nach sei- ner Auffassung seien auch noch wesentliche Probleme ungeklärt, wie das Wahlgesetz, zu deren Lösung die Mitwirkung der Fach- kräfte des Rates notwendig sein werde. Beratungsausschuß für Paris Sowohl die Länderchefs wie auch ein interfraktioneller Ausschuß des Parlamen- tarischen Rates befaßten sich im Laufe des Tages mit der Frage des Beratungs- ausschusses für die Pariser Außenminister konferenz. End- gültige Beschlüsse wurden noch nicht gefaßt. Diese sind für Dienstag vorgesehen. Man kam jedoch überein, daß jede der beiden grogen Parteien je vier Politiker davon zwei Minister präsidenten und zwei Abgeordnete des Parlamentarischen Rates, stellen wird. Wie aus gutunterrichteten Kreisen der niedersächsischen Staatsregierung verlautet, werden der niedersächsische Ministerpräsi- dent Kopf und der Hamburger Bürger- meister Brauer dem Gremium eines deut- schen Konsultativrates als Vertreter der SPD angehören. een Wörttembergisch-badisches Presse- und Nadiogeselz in Kraft Stuttgart. DENA) Das württembergisch- badische Presse- und das Radiogesetz sind mit sofortiger Wirkung rechts- Kräftig. Das Pressegesetz, das auf Grund seines Sd 11 einen Monat nach seiner Verkündung in Kraft tritt, wurde am 23. Apri im Re- gierungsblatt veröffentlicht. Das Radio-Ge- setz War bereits am 6. April verkündet wor- den. Die Uebertragung von Radio Stuttgart in deutsche Hände S0 1Il am 30. Juni erfolgen, Die US-Militärregierung für Württempberg-Baden beabsichtigt, wie weiter bekannt wird, keine Einwendungen gegen beide Gesetze zu er- heben. ununnuunnuummmemumumeemeeeneeeenn Finnland ist großmütig Helsinki. DENA-REUTER) Der finnische Staatspräsident Juho Paas ikive hat den früheren Minister präsidenten Vaino Tan- ner, den früheren Finanzminister Edvin Linkomies und den ehemaligen finni- schen Gesandten in Berlin, Eero Ki vi- maeki, die 1945 wegen Mitschuld am Kriegseintritt Finnlands zu längeren Frei- heitsstrafen verurteilt worden Waren, be- gnadigt. Die beiden Minister waren bereits im Vorjahr aus der Haft entlassen worden und können jetzt ihren Beruf wieder auf- nehmen. Einige Tage zuvor war bereits der frühere Staatspräsident Risto Ry ti freigelassen worden. Amerikas Atomwaffenschmied soll gehen Washington.(UP) Der republikanische Senator Bourke Hickenlooper forderte die unverzügliche Amtsenthebung des Vor- sitzenden der amerikanischen Atomenergie- Kommission, David E. Lilienthal. Hik⸗ Kkenlooper, ein einflußreiches republikani- Mitglied des Atomenergie-Ausschusses des amerikanischen Kongresses, beschuldigte Li- lienthal einer im höchsten Mage falschen Verwaltung der Atomenergie- Kommission. Lilienthal entgegnete zu dieser Beschul- digung, er denke gar nicht daran, sein Amt niederzulegen und übernehme die volle Verantwortung für die bisherige Tätigkeit der Kommission. Lilienthal wies darauf hin, daß in den zweieinhalb Jahren seit seiner Amtsübernahme ein beachtlicher Vorrat an Atomwaffen angelegt Worden, die für die Atomenergiegewinnung ster Art befänden. Gleichzeitig seien neue und wichtige Rohstoffquellen erschlossen wordn, die für die Atomenergiegewinnung benötigt werden, Auch die Mora!“ der Atomwissenschaftler habe sich seit seiner Amtsübernahme wesentlich gebessert. Seite 2 8 MORGEN Dienstag, 24. Mai 1949/ Nr. 94 Nn Dienstag, 24. Mai 1949 Wem dient das? Es ist wirklich kein Geheimnis mehr, daß das Thema der West-Ost-Konferenz in Pa- ris insgeheim und leider Deutschland ist. Das Thema in Deutschland aber heißt Ber- Un. Und so wird mittelbar Berlin das„A und O“ der Verhandlungen der Außen- minister sein. In Berlin aber ist der Teufel los. Sams- tag krüh brach dort der Streik der West- berliner Eisenbahner aus, die dagegen pro- testieren, in einer westlichen Welt mit öst- licher Mark leben zu müssen. Man kann es den Berliner Eisenbahnern nicht verargen, wenn sie gegen den Hungerlohn aufbegeh- ren, man kann aber andererseits der Zen- tralen Eisenbahnverwaltung, die ihren Sitz in der Ostzone hat, nicht verdenken, wenn sie mit den gleichen Mitteln bezahlt, die sie einnimmt. Nur ein Schelm gibt mehr, als er hat. Nach den letzten Meldungen hat sich die Eisenbahnverwaltung bereiterklärt, 60 Prozent der Löhne in Westmark zu be- zahlen, wenn sie gleichzeitig die Fahrkar- ten- und Gütertarife in den Westbahnhöfen in Westmark erheben kann. Ob damit wie- derum den Westberlinern gedient ist, bleibt dahingestellt. Es zeigt sich nur wieder ein- mal mehr, wie unglücklich der Zwiespalt ist, der durch unsere ehemalige Hauptstadt geht. Auch wenn einige Berliner noch so vorteil- hafte Spekulationsgewinne aus den Differen- zen zwischen Ost und West zu ziehen ver- meinen, es wird sich der Schaden für das Ganze auf die Dauer nicht vermeiden lassen. Mit preußischer Heftigkeit sind die Mei- nungen und Fäuste der verschiedenen Sek- toren-Deutschen aufeinander geplatzt, und es sind Verletzte und Tote zu beklagen. Fast wäre es zu einem neuerlichen inter- nationalen Konflikt dadurch gekommen, daß ein russischer General von der Menge ziem- lich heftig bedrängt wurde. Das hätte uns gerade noch gefehlt! Während die Außen- minister im„Palais rose“ endlich wieder zusammengebracht wurden, um den Kon- fliktstoff, der sich zu Bergen türmt, abzu- räumen, ist man in Berlin frisch-fröhlich dabei, erneute Zwischenfälle zu produzieren. War aber die UO, die sich seinerzeit vom FDB Berlins abgespalten hatte, wohl be- raten, wenn sie den Streik als Morgengabe auf den Tisch der Pariser Konferenz legte? Und tat umgekehrt die Eisenbahnverwal- tung klug daran, mit Maschinenpistolen und Polizeiknüppeln zu antworten? Ge- wöhnlich pflegt man sich bei Streiks an den Verhandlungstisch zu setzen, falls nicht ge- rade Leben und Eigentum bedroht werden. Wenn die„Tägliche Rundschau“, das Organ der sowjetischen Militärregierung, erklären konnte, daß die Eisenbahnverwaltung zu Konzessionen bereit wäre, warum waren dann erst Gewaltmaßnahmen notwendig? Wir sehen hier nicht ganz durch und möch- ten uns hüten, für oder wider eine der im Streit liegenden Gruppen Partei zu ergrei- en. Aber eines sei mit aller Deutlichkeit gesagt: wem auch immer diese Zwischenfälle dienen sollten, uns Deutschen nützen sie nicht. Wir bezahlen solche Abenteuer meist nicht nur mit unserem Blut, sondern auch mit unserer nationalen Existenz. Dr. K. A. Altlee schwang die„Dreischwänzige Katze“ Auch in der echten Demokratie geht es nicht ohne Parteidisziplin. Aber die Säu- berung in der Parlaments-Fraktion der Labour-Party hat doch wie eine Bombe eingeschlagen. Selbst die Altesten Mitglieder des Unterhauses können sich keiner derart durchgreifenden Maßnahme entsinnen: zwei von ihnen aus der Partei verstoßen, fünf ihrer Stellung als Parlamentarische Privat- Sekretäre von Ministern verlustig gegangen und 67 mit einem scharfen Tadel, der chuittiert werden mußte, verwarnt. Der Vor- gang darf jedoch nicht mißverstanden wer- den. Es handelt sich bei den Fünfen nicht um bezahlte Beamte, die vom Ministerprä- sidenten ihrer Aemter enthoben wurden, sondern um parteimäßig tätige„Minister- lehrlinge“, die von Attlee nur als Partei- chef aus diesen Vertrauensstellungen, die ihnen die Anwartschaft auf künftige klei- nere Ministerposten gaben, entfernt wurden. „Ein Kampf für das Schöne“/ Die jüngst eröffnete Kölner Werkbundaus- stellung 1949 ist aufgegliedert in die drei Schauen:„Neues Wohnen“,„Deutsche Archi- tektur seit 1945 und„Deutsche Malerei und Plastik der Gegenwart“. Man hat den Ein- Aruck, daß die Forderungen nach werkgerechter und wertvoller Arbeit, wie sie vor 40 Jahren bel der Gründung des Werkbundes erhoben wurden und wie sie Oberdirektor Pünder in seiner Eröffnungsrede erneut herausstellte, eine ansprechende Verwirklichung gefunden haben. Prof. Dr. Hans Schwippert, Düsseldorf, der als Vertreter des deutschen Werkbundes einen Ueberblick über die Ziele und Absichten der Vereinigung gab, erklärte:„Werkbund- arbeit und Werkbundwille sind nichts anderes als ein erbitterter und unerbittlicher Krieg ge- gen das Häßliche. Also ein Kampf für das Schöne.“ Die Ausstellungen zielen bereits in ihrem Aufbau nach Schönheit und Klarheit, Der Hauptteil der Ausstellung, Neues Woh- nen, der vom Werkbund selbst gestaltet würde, hebt sich vorbildlich von manchem in der letzten Zeit Geschauten ab. Wegen der der- zeltigen Wohnraumknappheit wurde besonderer Wert auf kombinierte Zimmer gelegt, die gleichzeitig als Wohn- und Schlafzimmer die- nen können. Auch preislich legte der Werk- pund strenge Maßstäbe an die gezeigten Waren. 80 kostete 2. B. ein sehr geschmackvoll aus- geführtes Zimmer, das aus mehreren, Ansatz- schränken für verschiedene Zwecke, einem zu- gammenklappbaren Bett für zwei Personen, einem runden Tisch und zwei Ssseln bestand, 900, DM. Durch Zusatzmöbel kann das Zim- mer später noch grweitert oder für mehrere Zimmer passend gemacht werden. Bei manchen Produkten war sich der Besucher nicht darüber im klaren, ob es sich um technische Spielereſen oder tatsächlich um gültige Lösungen handelte. Eine Firma stellte beispielsweise einen kombi- nierten Schrank aus, der wWie ein Bufett aus- sah, in seinem Unterteil ein herausklappbares Bett beherbergte, in seinem Oberteil als Vi- trine gearbeitet war, links einen Kleider- Sachlich gesehen, waren es mit die fähig- sten Elemente der Partei die hier gemaß- regelt wurden. Wie überhaupt die soge- narmten„Labour-Rebellen“, eine schon seit längerem bestehende Gruppe von 50 bis 60 jüngeren M's von Intelligenz und Ta- lenten nur so überschäumen. Sie bildeten einen recht exklusſven Klub, der sich jeden Montag im Zimmer 13 des Unterhauses zu treffen pflegt und als dessen Führer, wenn mar bei dieser Gruppe ausgesprochener Individualisten überhaupt von Führung sprechen kann, Dick Cross man, galt, ein brillanter Oxford- Dozent, der Bücher über Platon schrieb, eigentlich Dichter wer- den wollte und nebenbei auch einer der besten Kenner Deutschlands ist. Es sind beileibe auch keine Kommunisten oder selbst Mitläufer, aber die Labour-Regierung ist ihnen innenpolitisch nicht sozialistisch genug—„Halb-Tory“ sagen sie— und außenpolitisch lehnen sie ihr zu starkes Segeln im Schlepptau der USA und die zu anti-sowietische Haltung—„Ersatz-Tory“ heißt es hier— ab. Mit der Parole„Keep left“, dem häufigsten Verkehrszeichen der englischen Straßen, machen sie sich einen Sport die Regierung zu kritisieren, wenn es auch eine im allgemeinen loyale Opposition war, die Leben in die etwas nüchterne Labour-Politik brachte. Erreicht haben sie, außer der Verkürzung der Wehrpflicht von 18 auf 12 Monate, allerdings nicht viel. In der letzten Zeit trieben sie es dabei jedoch etwas zu bunt. Schon nach dem Brief der 30 Rebellen zugunsten der Nenni- Sozialisten bei den italienischen Wahlen flog daher der Abgeordnete Platts- Mils aus der Partei. Das gleiche wieder- fuhr nun L. J. Solley und Konni Zilliacus wegen ihrer Opposition gegen das ERP und den Atlantik-Pakt. Zilllacus, eine Art englischer Wallace, war außerdem durch sein Auftreten im Krawtschenko- Prozeß und bei allen möglichen radikalen internationalen Tagungen der Partei unlieb- sam in den Rücken und auf die Nerven gefallen. Die anderen strauchelten über die immer sehr heiße Ulster-Frage. Um alle bei der Stange zu halten, hatte der „Einpeitscher“ der Partei zur sogenannten „Dreischwänzigen Katze“ gegriffen, das heißt dem schärfsten Fraktionszwang, sich ausnahmlos an der Abstimmung zugunsten der Regierungsvorlage zu beteiligen. Den- noch und obwohl das Gesetz nur die selbst- verständliche Regelung trifft, daß allein das Ulster-Parlament darüber zu entscheiden hat, ob Nord-Irland zum Vereinigten König- reich oder zu einem vereinten Irland hält, stimmten 63 dagegen, weil ihnen das zu imperialistisch erschien. Und ebenso beun- ruhigend für die Partei war, daß neben dieser Rebellion, und trotz der Katze, Wei- tere 131 Abgeordnete, also genau ein Drittel der Labour-Fraktion, sich an der Abstim- mung überhaupt nicht beteiligten. Eine solche Lockerung der Disziplin konnte Attlee nicht länger hinnehmen. Er erließ außerdem die Anordnung, daß kein Parteimitglied 14 Organisationen, die als halb- kommunistisch bezeichnet wurden, an- gehören darf und keine Wahlversprechen auf eigene Faust machen soll. Diese Schläge, vor der Pariser Konferenz und nach den konservativen Wahlerfolgen, schaffen je- doch keine einfache Lage. Sie werden den Sowjets Agitationsstoff gegen den„Gewis- senszwang“ der Demokratie bieten, obwohl die Säuberung mit den in Osteuropa üb- chen wenig zu tun hat und sämtliche Abgeordneten selbstverständlich ihre Man- date behalten. Und sie können, nachdem es in den Massen der Partei und den Ge- werkschaften schon wegen der hohen Le- penskosten und Steuern kriselt, nun auch einen Riß in den Reihen der Abgeordneten, die den Wahlkampf zu führen haben, schaf- ken. Gewaltmaßnahmen sind in England stets unbeliebt. Daß Attlee dennoch dazu griff zeigt, daß er eine Geschlossenheſt der Partel um jeden Preis für das dringendste Erfordernis hält. 5 Ministerpräsident Maier kommt nach Ladenburg Ladenburg.(cs.-Eig.-Bericht) Minister- präsident Dr. Reinhold Maier wird nach mehrmonatiger, durch Erkrankung beding- ter Unterbrechung zum ersten Male wieder in der Oeffentlichkeit sprechen. Er wird die Gelegenheit des 1850 jährigen Stadtjubi- läums von Ladenburg am Neckar benutzen, um im Festakt am 3. Juni Ausführungen über die Frage des Südweststaates zu machen. Die Werkbundausstelluns in Köln schrank hatte und rechts Fächer für Wäsche und Haushaltsgeräte. In der deutschen Architekturaus- tel lung wurden die Pläne gezeigt, die seit 1948 Bedeutung erlangt haben für Wiederauf- bau und Bereinigung der Flüchtlingswohnfrage. Beruhigend war es, zu sehen, daß ein Großteil der Pläne aus der Sphäre des Notgebundenen herausragte und gültige Lösungen bot. Auch hier galt das Ziel: Schlicht, zweckvoll und allen ästhetischen Ansprüchen genügend. Den Ab- schluß dieser Schau bildet eine Uebersicht Über das Gebiet, das als erstes nach dem Kriege endgültige und befriedigende Durchführung seiner Aufgabe erreſchen konnte: dem Brücken- Paris und Bonn. in eine deutsche Zukunft An dem Tage, an dem in dem rosa Mar- morpalais im Bois de Boulogne zu Paris, die Außenminister Acheson, Wyschinski, Bevin und Schuman erstmalig wieder nach einer längeren Zeit der Mißerfolge zusammen- treten— an dem gleichen Tage unterzeich- neten in der pädagogischen Akademie in Bonn die Abgeordneten des Parlamentari- schen Rates das westdeutsche Grundgesetz. Auch über das rein Datummäßige hinaus stehen diese beiden Ereignisse in ursäch- chem Zusammenhang und dürften von entscheidender Wichtigkeit für die Zukunft Sein. Verspätete Erkenntnisse Der Plan für die Bundesrepublik Deutsch- land, die nicht als Separatstaat, sondern als Kernstaat gedacht ist, ist die Frucht der Gegensätze der Siegermächte. Sein erst- maliges Auftauchen ging Hand in Hand mit der Erkenntnis des Scheiterns jener Politik, deren Meilensteine Teheran, Valt a und Potsdam waren und die in eine Sack gasse führte. Wie der amerikanische Staats- rechtler Professor Friedrich es einmal formulierte, hatte man sich damals wohl Gedanken über den Krieg und die Vernich- tung gemacht, jedoch wenige oder unzutreffende Vorstellungen über den Aufbau einer Welt des Friedens. Als die Erkenntnis dämmerte, daß das deutsche Vacuum eine kaum gerin- gere Gefahr bedeute als die Großmacht Deutschland, war es zu spät, die empor- wuchernde Kluft zwischen West und Ost in ihren Anfängen noch zu überbrücken. Das Treffen in Moskau im, März April 1947, die letzte Vierer-Konferenz in London kurz vor Weihnachten 1947, sie brachten praktisch die Liquidation einer„gemeinsamen“ Politik gegenüber dem Besiegten. Hüben und Drüben Die deutsche Malaise, seit Potsdam schon im Hintergrund spürbar, brach aus. Sie rief alles auf den Plan, was unser Leben seit Jahr und Tag belastet. Die Zonengrenze zwischen West- und Mitteldeutschland ver- tiefte sich zur Kluft. Vom Osten her ope- rierte man mit Volkspolizei, Volskrat, Volksdemokratie und Blockade. Der deut- sche Wunsch nach Einheit wurde zur Propa- ganda-Waffe der SED. Geschickt verstand man es in Karlshorst, Gerüchte auszu- streuen, die Hoffnung darauf erweckten, daß die Sowjetunlon zu gegebener Zeit bereit sein werde, einige der von Polen und Rus- sen verwalteten deutschen Gebiete an Von Hugo Grüssen Deutschland zurückzugeben. Vom Westen her startete als Gegenmine der Parlamen- tarische Rat. Die Einbeziehung eines wer- denden deutschen Bundesstaates europäische Konzeption wurde angekündigt, die Teilnahme am Marshall-Plan realisiert. Die Entwicklung ging soweit, daß hart- näckige Anhänger Morgenthaus sich zu der Warnung veranlaßt sahen, die Deutschen nutzten geschickt die West-Ost-Spannungen, um sich wieder an die Macht heranzuarbei- ten, In Wirklichkeit zeigte sich aber das Ge- genteil. Der leidtragende Dritte Durch die getrennte Währungsreform, die Errichtung politischer Parteien und den Aufbau politischer Strukturen unter ent- gegengesetzten Voraussetzungen durch die Verschledenartigkeit der wirtschaftlichen Entwicklung, die Einbeziehung der Ostzone in den Fünfjahresplan, die Einschaltung der deutschen Westzonen in die Marshallplan- Sphäre wurde Deutschland zum alleinigen Leidtragenden des Ost-West-Gegensatzes. Es trifft zwar zu, daß wenn zwei sich strei- ten, der Dritte davon einen Nutzen haben kann, doch fehlte dieser Dritte bislang völ- lig. Es gab Stadt- und Gemeindeparlamente, Länderparlamente und die Stimmen der politischen Parteien. Sie alle erwiesen sich jedoch nicht als autorisiert, in deutschem Namen zu sprechen, So gewinnt die feier- liche Verkündigung des westdeutschen Grundgesetzes in Bonn an dem gleichen Tage, an dem erstmals wieder die vier Großen sich an einen Tisch setzten, Ge- wicht und Bedeutung. Man kann und mag manches an dem westdeutschen Grundgesetz bekriteln, den Zwang unter dem es entstanden ist, den Druck der west- lichen Besatzungsmächte auf lebenswichtige politische Ausgangspunkte, die ängstliche Einigung der deutschen Parteien, gleichsam Monopole zu schaffen, das alles wird noch Kopfzerbrechen bereiten. Die unabhängige „Baltimore Sun“ nennt das Grundgesetz den Traum eines Rechtsanwaltes, aber sie meint zugleich, es sei Raum geblie- ben, für eine Einbezſlehung des sowjetischen Teiles Deutschlands. Deutschlands come back Die Hoffnung darauf, daß aus den Ver- handlungen der vier Außenminister kurz- kristige, für uns erfreuliche Ergebnisse her- Vorgehen werden, ist nicht allzu groß. Wenn die Aeußerungen vorab auch nur spärlich kließen, so ist vom Westen her doch klar Schwimmen de Gaulles Felle davon? Amerikanisch- französische Deutschlandpolitik nicht im Sinne der Extremisten Paris.(E.-J.-Eig.-Ber.) Pariser politische Kreise bezeichnen den Vorstoß de Gaul- les gegen den„schnellen Wiederaufbau Deutschlands“ einen Tag vor Beginn der Außenministerbesprechungen als einen kla- ren Angriff auf die Politiſ des französischen Außenministers Schuman. Die Gaullisten machen den Versuch, Schuman einzuschüchtern, damit er nicht den amerikanischen Wünschen nachgibt. Dies scheint de Gaulle deshalb in diesem Augenblick so wichtig, weil sich immer deutlicher herausstellt, daß die Amerikaner eine baldige Zurückführung Deutschlands in die Familie der westlichen Demokratien anstreben und deshalb auf Frankreich ein- Wirken, sich mit Deutschland schnell aus zusöhnen. Diese amerikanisch- französische Deutsch- landpolitik droht, da sie Erfolg verspricht, de Gaulle einen Schlag zu versetzen. Denn die Gaullisten wissen, daß sie schon seit R. einiger Zeit ihre früheren amerikanischen Sympathien verloren haben und daß sich die von Amerika gewünschte französisch; deut- sche Aussöhnungspolitik weiter gegen die Extremisten richten muß, wreil sie nur in einem Wirtschaftlich schwachen, von politi- schen und sozialen Kämpfen erschütterten Frankreich, das von einer Furcht vor Deutschland erfüllt ist, eine Wachstums- möglichkeit sehen. Tatsächlich scheint die amerikanische Politik in Deutschland gerade jetzt durch die Ernennung John MeCloys zum ameri- kanischen Hochkommissar in ein neues Sta- dium einzutreten. bau. Hier fielen besonders die neue Köln- Deutzer Brücke, die Vorschläge für die Köln- Mühlheimer Brücke sowie die Restaurierung der alten Heidelberger Brücke ins Auge. Mit ihrer dritten Schau knüpfte die Stadt Köln an die Sonderbundausstellung von 1912 an, die mit dem damals umstrittenen Größen der darstellenden Kunst bekannt machen sollte. Auch heute wird die Ausstellung zum größten Tefl von den Avantguardisten und den jungen Künstlern bestritten. Neben innen be- kinden sich auch einige Namen von Künstlern, die noch von der vorigen Generation her in unsere Zelt hineindrangen, und deren Werk bereits von einem größeren Kreis anerkannt Wird, wie Otto Dix, Max Pechstein, Emil Nolde, Ewald Mataré u. a. n. Klaus Mann f Der Schriftsteller Klaus Mann, der älteste Sohn von Thomas Mann, ist, wie BBC meldet, in Cannes(Südfrankreich) einem Herzschlag erlegen. 8 Klaus Mann wurde am 18. November 1906 in München geboren. Er begann seine schrift- Stellerische Tätigkeit 1924 mit Kurzgeschichten und anderen Beiträgen für Berliner Zeitungen. 1925 trat er in seinem Bühnenstück„Anja und Esther gemeinsam mit seiner Schwester Erika, seiner damaligen Verlobten Pamela We. dekind, der Tochter Frank Wedekinds, und Gustaf Gründgens als Schauspieler auf. Un- mittelbar nach dem Machtantritt der Nazis emigrierte Klaus Mann in die Schweiz, wo er Mitarbeiter an Erika Manns Kabarett Die Pfeffermühle wurde. Unter dem Patronat von André Gide, Aldous Huxley und Heinrich Mann gab er bis 1935 in Amsterdam die Em- grantenzeitschrift„Die Sammlung“ heraus. Ebenfalls in Amsterdam erschien sein Roman „Flucht in den Norden“, dem in rascher Folge die Romane„Symphonie Pathstique“(1938, ein Tschaikowsky-Roman),„Mephisto-Roman einer Karriere“(1936, ein Schlüsselroman angeblich auf seinen ehemaligen Schwager Gustaf Gründ- gens und dessen Intendantenlaufbahn nach 1933),„Vergittertes Fenster“(1937), ein biogra- phischer Roman um Ludwig II von Bayern), und„Der Vulkan“(1939, ein Roman unter Em- granten), folgten. Im Herbt 1936 ging Klaus Mann, der nach seiner Ausbürgerung durch Hitler tschecho- slowakischer Staatsbürger geworden war, nach Amerika und erhielt 1938 die amerikanische Staatsbürgerschaft. Er gab dort zunächst die Zeitschrift„Decision“ heraus, und war, dann bis 1945 Korrespondent der amerikanischen Soldatenzeltung„Stars and Stripes“. Nach sei- ner Rückkehr nach den Vereinigten Staaten unternahm er im vergangenen Jahr einen miß- glückten Selbstmordversuch. 114 wertvolle Gemälde des Städelschen Kunstinstituts in Frankfurt, die vermißt waren, wurden jetzt zum Teil in einer Kiste beim Landeskonservator in Marburg, zum Teil im Keller des Städel entdeckt. Bei den wieder- gefundenen Bildern handelt es sich u. a, um Werke von Cezanne, Liebermann, Matisse, Carl. Morgenstern und Barnet Fabritius,(dena) Professor Otto Dill, der bekannte pfälzische Maler, begeht am 4. Juni seinen 65. Geburts- tag. Aus diesem Anlaß erscheint ein faksimſ- llertes Otto-Dill-Skizzenbuch, das in einer numerlerten Ausgabe vom Künstler signiert für 20 DM erhältlich sein wird. Wie nämlich bekannt wird, hat Mecloy eine ganz klare Konzeption über seine Auf- gabe und sieht es als hauptsächliches Ziel an, Westdeutschland schnell zu einem wirk- lichen Bestandteil des europäischen Wieder- aufbauprogramms zu machen. MecCloy be- hauptet selbst, sich in voller Vebereinstim- mung mit den Ansichten des Marshall-Plan- Administrators, Paul Hoffman, zu be- finden. Und es ist bekannt, dag er als Prä- sident der Weltbank den Gedanken Präsi- dent Trumans, der besseren Ausschöpfung aller wirtschaftlichen Möglichkeiten in der 4 die starke Unterstützung zugesagt hatte. Mecloy hat demnach eine klare Vorstel- lung von seiner Aufgabe als Hochkommissar in Deutschland, die freilich— da sie sich in Uebereinstimmung mit den Absichten Hoffmanns befindet— auf eine enge Zusam- menarbeit mit den Nachbarländern Deutsch- lands, insbesondere also Frankreich, ge- gründet ist. Diese Tatsache bringt für Frankreich er- hebliche Vorteile, vermindert die sozialen Spannungsherde und damit die Chancen de Gaulles und seiner Anhänger. Dies scheint de Gaulle völlig klar, und er muß fürchten, daß diese amerikanische Konzeption ver- Wirklicht wird, umso mehr, als bekannt ist, daß zwischen dem jetzt zum französischen Hochkommissar für Deutschland ernannten, Frangois Poncet, und General Koenig, der zumindest kein Gegner de Gaul les ist, erhebliche Spannungen bestanden haben, die mit dem Siege Schuman-Poncet für die Politik unerheblicher wurden. Amerika hat Wort gehalten, Nunmehr sind auch die letzten der 202 Gemälde der Berliner Museen nach Deutschland, nach Wies baden zurückgekehrt, wo sie seit einigen Ta- gen im Landesmuseum vom„Central Collecting Point“ ausgestellt werden. Hans Baldung Griens„Pyramus und Thysbe“, Botticellis ade- liger„Giuliano Medici“, Brueghels phanta- stische„niederländische Sprichwörter“, Dürers beseeltes„Bildnis einer jungen Frau“, Cor- regglos vielgerühmtes und-geschmähtes Bild der„Leda mit dem Schwan“, Lukas Cranachs „Lukretia“, Tintorettos„Doge Mocenigo“! herrliche überwältigende Meisterwerke, die neben den prachtvollen Holländern(Teerborch, de Hooch, Frans Hals) hängen und das Holie- led abendländischer Kultur verkünden. Man möchte Tage mitten unter ihnen verweilen, und es wären Tage des Besinnens und der Erfül- lung vom Geist der Humanitas. Auch Rembrandt ist in dieser zehnten Aus- stellung wieder vertreten: mit seinen berühm- testen Gemälden, so der„Hendrickje Stoffels“, der„Saskia“, dem„Mann mit dem Goldhelm“, dem„Bildnis eines Rabbiners“ und manchen anderen vertrauten und innig geliebten Bil- dern mehr, die im Original ja um so vieles schöner und reicher sind. * Das fast weltstädtisch betriebsame Frankfurt hat auch in den„schönen Künsten“ etwas an- zubleten. So ist zur Zeit in der erstaunlich großen Zahl privater Kunstgalerien, die sich — vermutlich— mit mehr Idealismus als ge- schäftlichem Erfolg des zeitgenössischen Kunst- schaffens annehmen, eine Kollektivausstellung von Werner Gilles zu sehen, daneben neue Lithographien Pablo Picassos, die demnächst auch bei Rudolf Probst zu sehen sein werden, eine Gedächtnisausstellung Oskar Schlemmers. Im Haus des Wirtschaftsrates zeigt Hanna Bekker vom Rath mit Über 100 Blättern das graphische Werk Edward Munchs— eine tief beeindruckende Ausstellung. Die Fülle der Ge- in die aer Runs dest 405 Füruch Ausstellungen alter und neuer Kunstin Wiesbaden und Frankfurt er seine 3000 Stücke umfassende Sammlu — gesagt worden, daß die Grundlagg eines gesamten Deutschland die Bonner Konzeption, vor allen Aber eine freie Wahl sein müsse, Umgekehrt nimmt die Moskauer außen. politische Zeitschrift„Neue Zeit“ gerade a dem Bonner Grundgesetz Anstoß, stellt fes daß die überstürzte Annahme in den letzten Tagen die Pariser Atmosphäre vergitte habe und verlangt die Rückkehr zu Valtz und Potsdam. Auf dem Wege zum Frieden Betrachtet man Fragestellung und Pro. bleme der gesamten Situation aus dem Fen- ster des Parlamentarischen Rates heraus, wird man nicht umhin können, einen we. sentlichen Schritt nach vorne zu verzeichnen denn, wenn auch eine grund. sätzliche Spannungserleichterung zwischen London 1947 und Paris 1949 nicht eingetre. ten zu sein scheint, so ist das in Bonn vor. bereitete Wiedereintreten Deutschlands i die politische Arena unbestreitbar. Ob eim deutsche Delegation schließlich doch nod nach Paris fahren wird, bleibt offen. Man- ches deutet darauf hin, daß die Sowjets in Palais Talleyrand mit dem Volksrat operle. ren werden und wie hier bekannt Wurde haben die Außenminister der Westmäche Samstag und Sonntag Erwägungen an- gestellt, in welcher Weise man hierau reagieren soll. Die deutsche Delegation, ge. bildet aus dem Parlamentarischen Rat unt der Ministerpräsidenten-Konferenz, hal sich bereit. Die Ereignisse werden al keinesfalls überraschen. Man ist gerüste Den Neutralisierungsgesprächen steht mel im Westen, so verlockend sie beim ersten Hören sein mögen, noch ablehnend geget. über, da man in ihnen eine Art sow⁵jetisch Zwecktaktik sieht und erst abwarten will zu welchem Entgegenkommen Rußland bereit ist. Die Bonner Auintessen lautet, daß das in neun Monaten harter At. beit Erreichte sich jetzt auszuzahlen beginnt Keine Volksabstimmung in Bayen München. DENA) Der Direktor der Militärreglerung für Bayern, Murray D van Wagoner, wandte sich gegen eine Volksabstimmung über das Grundgesetz in Bayern. In einer Erklärung legte er dat dag das Grundgesetz. wenn es von zwei Dritteln der Länder angenommen werde in Kraft trete und für alle Lander West. deutschlands Rechtsverbindlichkeit erlange Eine rechtliche Notwendigkeit für eine Volksentscheidung bestehe nach der n. nahme des Grundgesetzes durch zwe Drittel der westdeutschen Länder nid mehr. Die Zwei-Drittel-Klausel sei en Bestandteil des Londoner Abkommens, au Grund dessen Überhaupt erst mit der Fot. mullerung des Grundgesetzes begonnen worden sei. DaB appelliert an die Außenminist Düsseldorf. DENA) In einem Telegramm an die Pariser Außenministerkonferenz hu der Bundesvorstand des Deutschen Gewerk. schaftsbundes in der britischen Zone un Einstellung der Demontagen gebeten, dam die Hoffnungslosigkeit und die Verzwel lung unter den etwa 30 000 davon betrol. fenen Arbeitskräften und ihrer Familien nicht noch größer werde. Aus dem gleichen Grunde bat er auch die Vorstände der be. den großen amerikanischen Gewerkschaften Clio und AFL, zum letzten Male zugunsten eines Demontagestops zu intervenieren. Soforthilfegesetz vor der Abstimmung Frankfurt.(Dr. Rp.-Eig.-Ber.) Das 80. korthilfegesetz in seiner den alliierten Ab. änderungen angepaßten Form wird a Dienstag dem Wirtschaftsrat zur Verabsche dung vorgelegt. In der neuen Fassung 80 die allgemeine Soforthilfeabgabe von 3 aul! Prozent für Hausbesitz und land- und ford, wirtschaftliches Vermögen unter 15 000 Dl herabgesetzt werden. Die Anregung Obel direktor Dr. Pünders, die Abgabe 8 auf 2 Prozent und die Sonderabgabe vol Vorratsvermögen von 4 auf 2 Prozent herab zusetzen, wurde in den Ausschußberatunge nicht aufgenommen. sichte und die sich stets erneuernde Kraft de Aussage dieses im Erleben und im Gestalt ein Letztes sich abringenden Titanen erschrec und erschüttert und zwingt zur Demut vor de Genius des Schöpferischen. N In eine ganz andere Welt führt die von di Solm im Städel ausgebreitete chinesise“ Kunstsammlung Carl Cords. Ueber das Lebe dieses eifrigen Sammlers chinesischer Run wein man fast nichts; Cords schied unmitte bar nach dem Kriegsende, etwa 70 Jahre in Berlin freiwillig aus dem Leben. 1943 hal noch seinem Freunde Dr. Manowskl, dem d maligen Leiter des Museums für Kunst 1 Gewerbe in Frankfurt, geschenkt. Ein Dritte davon ist nun zum ersten Male zu sehen., stiken, Gebrauchsgeräte, Keramiken und F zellane und einige Wandbilder und Teppich prachtvolle Einzelstücke, die den Zeitraum der Chou-DPynastie(1122256 vor Christus) ing 19. Jahrhundert, die Ching- Periode, schließen. E Prof. Adolf Ziegler, der ehemalige Präsidel der Reichskulturkammer und Präsident d. Akademie der bildenden Künste, wurde Hauptentnaziflizlerungsausschuß Kulte schaffende in Nledersachsen in die Gruppe d Mitläufer ohne Berufsbeschränkung einges 10 Ferner wurden ihm die Wählbarkeit aber und die Verfahrenskosten in Höhe von 500 f. auferlegt. g Zu Ehren von Prof. Kurt Huber, dem 1 von den Nazis hingerichteten Organisator 0 Münchener Studentenrevolte, wurde in iin gart eine Gedenktafel geweiht und eine Stra auf seinen Namen benannt.(dena) Theo Prosel hat in München sein 60 i, bensjahr vollendet, als Wirt des bekan Künstlerlokales„Simpl“ Erbe der Kathi o als Kabarettist und Dichter Nachfolger Joa Ringelnatzens, ein mit Humor und Geis. gabter Wiener, der in München seine wirkl Heimat gefunden hat.(gis) 949/ Nr. 94 — undlagz land dig r allen 1 müsse, er außen. gerade g stellt fes den letzten Vergiftet r zu Valtz len und Pro. s dem Fen- heraus, 80 einen we. H vorne eine grund. A2 wischen m eingetre. Bonn vor. chlands i . Ob eine doch noch ken. Mag. Sowjets im srat operle. nt wurde Westmächte ungen an. an Hierauf sgation, ge. en Rat und enz, hal erden al st gerüstel steht man deim ersten end gegen. sowWjetisch varten will 1 Rußland ntessen harter Ar. len beginnt n Bayen rektor der Murray D. gegen eine ndgesetz gte er dat Von rel nen werde nder West. eit erlange für eine h der in. lurch zel nder nich el sei en mmens, alt üt der For. begonnen enminige Telegramm nferenz hu en Gewerk. 1 Zone un ten, dam Verzwell. von betrol. r Familien em gleichen ide der bei ver kschaften 2 zugunsten mieren. stimmung ) Das 80. liierten Ab- wird an Verabschle vasslng sal von 3 aul! und forst 15 000 D gung Obel e allgemel wgabe von ent herab- Bberatunge e 7 — ankfurt de Kraft dt im Gestelle en erschrech mut vor del die von G chinesisch er das Lebe scher Kun ed unmitte 70 Jahre 4 ige Präsi 1e dent c wurde 9 ür Kull ö Gruppe. ig eilngestl sit aberkan von 500 D. 100 dem 15 er, zanisatol de in Sas eine Stra“ 0 seln 60, L. bekannte Kathi Kohn ger Joadit id Geist be ne wirkl Nr. 94 Dienstag, 24. Mai 1949 MORGEN Seite 3 5 Stand die Wehrmacht im Schmollwinkel? Nachträgliche Untersuchungen über ihre Rolle im Dritten Reich Friedrich Hoß bach, ehemals General und Hitlers erster Wehrmachtadjutant, der sich von seinem„Führer“ im Januar 1938 bei der Fritsch-Krise trennte, nachdem es ihm nicht gelungen war, Hitler zu einer ökkentlichen Anerkennung des Unrechts zu veranlassen, das dem früheren Oberbefehls- haber des Heeres angetan worden War, wirbt in westdeutschen Zeitungen für die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses, dessen Aufgabe es sein soll, die Rolle der Wehrmacht im Dritten Reich zu klären. Er glaubt, daß sich ein überparteiliches Gremi- um sachverständiger und urteilsfähiger Männer schaffen ließe, daß im Interesse der Allgemeinheit und der einstigen Berufs- soldaten die ihm dringend notwendig er- scheinende Klärung zunächst einer prinzi- piellen Lösung zuführt. Dabei weist er auf jene Generalprüfungskommission hin, die vor rund 140 Jahren Friedrich Wilhelm III. nach dem Zusammenbruch Preußens einge- setzt hatte. Gerade durch diesen Vergleich aber geht Hoßbach am Kern der Dinge vor- bei. Es bedarf keiner Frage, daß die Welt und vor allem das deutsche Volk ein Recht darauf haben, zu erfahren, welches die Gründe waren, die dazu führten, daß die stärkste Macht in Deutschland— und das war die Reichswehr— im Januar 1933 und in der Juni-Krise 1934 bedingungslos vor Hitler kapitulierte. Es ist nicht minder wichtig, festzustellen, warum die Wehr- macht an so vielen entscheidenden Wende- punkten der Hitlerschen Katastrophenpoli- tik und in den kritischen Phasen der Kriegs- jahre sich immer wieder zur Gefolgschaft zwingen ließ, obwohl ihre höchsten und hohen Vertreter Einblick in den Ablauf der Geschehnisse hatten und durch den engen persönlichen Kontakt mit ihrem Oberbe- kehlshaber darüber im Bilde sein mußten, welchen Kurs dieser steuerte. Ob die Zeit heute schon gekommen ist, diese Untersuchung mit jener Objektivität zu führen, die ihr allein Wert vor der Ge- schichte verleihen dürfte, erscheint zweifel- haft. Wir sind den tragischen Ereignissen persönlich noch zu eng verhaftet. Zweifel los ist sie aber Sache der Historiker. Die gewünschte und erstrebte Klärung wird für unser Volk auch nur historische Bedeutung haben und sich praktisch höchstens darin auswirken, daß wir Folgerungen für die Zukunft daraus ziehen. Gerade weil Hoßbach den Vergleich mit jener Untersuchung des Verhaltens alle Ge- Auch die Neger haben Steuersorgen Schuldtürme im Urwald Der schwarze portugiesische Polizist schlenderte auf der Station an der Bahn- linie vom Indischen Ozean nach Rhodesia und dem Kongo auf und ab. Er beobachtete das Gewimmel von Negern, Frauen und Hindhus. Weißen gar nicht. Er war sich seiner Würde bewußt. Auf dem wolligen Schopfe balanzierte die Polizeimütze; in schiefem Winkel drohte sie jeden Augen- blick das Haupt verlassen zu wollen. Mit großen Gesten schwang er seinen Stock, das Hauptstück der polizeilichen Würde und der Staatsmacht. Der dicke Stock des Polizisten bewirkte Wunder. In der Bullenhitze der Kolonie Mocam- bique verluden wir eines Tages Mahagoni- holz, das meine Kolonne im Urwald gefällt hatte. Die Station bestand nur auf dem Papier; ein einziges Schild mit der feudalen Inschrift„Nharuchonga“ war der Bahnhof. Kein Haus, keine Hütte weit und breit, wie das im menschenleeren Afrika üblich ist. Plötzlich deutete ein Stimmengewirr an, daß Menschen sich näherten. Menschen sind dort gelten. Alles legte die Arbeit nieder. Richtig, da kamen auch schon aus dem Dickicht des tropischen Waldes und der Schlingpflanzen Neger im Gäünsemarsch. Außer den shorts, der kurzen Kniehose hatten sie nichts an. Um den Körper baumelten die Maiskolben die übliche Wegzehrung. Müde ließen sie sich nieder, begannen zu dösen. Plötzlich ertönte eine scharfe Stimme: ein Neger schwang einen Stock, Ein Wunder geschah, die ganze Marschkolonne setzte sich wieder in Bewegung, folgte dem Schienenstrang und marschierte auf das einige 20 Kilometer entfernte Polizeigefängnis zu. Keiner ver- suchte im Urwald zu entschwinden. Es war der Polizist, genau so nackt wie die andern, der nur mit dem Zauberstab bewaffnet die Horde aus dem Urwald herausgeführt hatte, und sie pflichtgemäß ablieferte. Die Wilden waren Neger, die ihre Steuer- pflicht noch nicht erfüllt hatten. Der Busch- neger zahlte nach dem letzten Kriege un- gefähr 180 escudos— etwa zwei Sterling (25 DW) Kraalsteuer. Der mehr verdienende Neger in den Städtchen zahlte drei Sterling. Für Europäer beginnt die Steuer in den portugiesischen und britischen afrikanischen Kolonien bei etwa 500 L Sterling, also in der deutschen Lohnstufe von 500 Mark mo- natlich. Dies bedeutet, daß verglichen mit hiesigen Verhältnissen, der Arbeiter, der Mittelstand, der höhere Beamte keine Steuer bezahlt. Hierzu treten Erleichte- rungen für die Familie, so daß man sagen kann, in den Kolonien bezahlen eigentlich nur die Reichen Steuer. Die steuerlichen Vorteile sind so groß, daß nach dem Kriege eine Welle der Auswanderung aus England einsetzte. In England hatte Churchill wäh- * des Krieges rigorose Steuern einge- ührt. Den Analphabeten in Afrika eine ge- druckte Steuer aufforderung in europàischem Sinne zugehen zu lassen, wäre sinnlos, Die Neger können nicht lesen und schreiben. Was macht die Regierung? Nach Ablauf einiger Monate sendet sie ihren stockbe- waffneten Polizisten in den Urwald, dort werden mit dem Häuptling die Säumigen zusammengetrieben, die ihren tagelangen Marsch zum„Landrat“(Chefe de Posto) antreten, wo sie im Schuldturm festgehalten werden. Sie bleiben so lange im Gefängnis, in dem nur geringe Arbeits möglichkeiten sind, bis die Arbeitgeber, Weiße oder Inder, erscheinen, um sich ihre Leute auszusuchen. 5 M. W. neräle und Offiziere der geschlagenen preu- Bischen Armee von 1806/07 sucht, offenbart er die Zwiespältigkeit seines Vorschlages. Damals ging es dem König von Preußen darum, die persönliche Haltung der Offiziere festzustellen und zu überprüfen. Vom ältesten General bis zum jüngsten Fähnrich mußten sie sich ausnahmslos rechtfertigen. Damals ging es um die Frage: Wiederein- stellung in die Armee, Bewilligung einer — wenn auch bescheidenen— Pension oder schimpfliche Kassation der als schuldig Er- kannten. Wenn auch zeitgemäß abge- wandelt, würde ein solches Verfahren bei einem Volksheer— die preußische Armee von 1806/07 war die des„Alten Fritz“, also eine Söldnerarmee, die dann später erst in den Befreiungskriege von Scharnhorst und Gneisenau zu einem solchen umgeformt wurde— bedeutete also nichts anderes, als eine„Entnazifizierung“ der Wehrmacht, das heißt eine Unzahl von Prozessen, über deren Ergebnis nach den Erfahrungen bei der in allen Zonen auf Anordnung der Be- satzungsmächte vorgenommenen„Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus“, niemand im Unklaren sein dürfte. So hart und menschlich beklagenswert die Lage vieler Generäle und Offiziere auch ist, die während des Hitlerschen Amok- laufes ihre Pflicht getan zu haben glauben und die dabei sicherlich auch in den meis- ten Fällen genau so anständig und genau so fair kämpften wie es die Soldaten der Alliierten taten, mit einer solchen„Entnazi- flzierung“ läßt sich weder die Schuld uil- gen, die gerade die miß brauchte Tapferkeit auf unser Volk getürmt hat, noch das An- sehen wiederherstellen, das ein einst ge- achteter und in vielen anderen Landern heute noch geschätzter, hoffentlich jedoch bald überlebter Berufsstand in den Augen des eigenen Volkes wie der Welt verlor. Ge- rade das Beispiel Friedrich Hoßbachs selbst wie das des Freiherrn v. Fritsch ist dafür der beste Beweis. Als Hoßbach erfuhr, mit Hilfe welcher widerlichen Intrige Fritsch „abgeschossen“ wurde, verließ er seine Stel- jung als Wehrmachtadjutant Hitlers. nach- dem er mannhaft versucht hatte, Fritsch gegen die Dunkelmänner der Partei zu ver- teidigen. Aber er diente Hitler weiter als Regiments- später als Divisionskommandeur und nahm von ihm die gleichen Auszeich- nungen entgegen wie jene anderen Kämpfer an den Fronten, die nicht ahnten, was für ein Mensch ihr„Führer“ war. Fritsch da- gegen zog sich in die Abgeschiedenheit eines Schießplatzes zurück, schwieg über das ganze Unrecht und suchte den Tod, als der Krieg gegen Polen begann. Menschlich wird man diesem Manne voller Achtung begeg- nen. Als Soldat aber hat er versagt. Ganz einfach darum, weil er den Mund hielt und nicht kämpfte, obwohl er wußte, was der Mehrzahl des Volkes und auch den Soldaten unbekannt blieb, bis der Zusam- menbruch die Scheier lüftete. Dort also liegt das Problem— im Mensch- lichen wie im Militärischen. Brauchitsch, der Ende Juni 1941 an der Spitze eines Heeres ohne Winterausrüstung nach Rußland zog, in dem sich schon Napoleons Garden die Füße erfroren hatten, handelte wie ein Schiffskapitän, der mit halbem Kohlenvor- rat auf den Ozean hinausfährt und weiß, daß er das Ziel niemals erreichen kaim. Die Klärung der Rolle der Wehrmacht im Dritten Reich ist notwendig. Wann man sie vor- nehmen kann, wird die Zeit erweisen. Daß sie aber nicht das ergibt, was Hoßbach er- hofft, läßt sich heute schon ohne Prophetie voraussagen. K. C, „Passen Sie auf die Fensterscheiben auf“ Die Herzogin von Talleyrand hat die Außenminister zu Gast von P. A. Risius Paris, im Mai. Der Haupteingang ist in der Avenue Malakoff. Der Name ist nicht angenehm für die Russen, die ja längst die Kriege der Zaren national nachempfinden, Malakoff hieß jenes Fort der Festung Seba- stopol, das im Krimkrieg so hartnäckig Widerstand leistete, bis es schließlich von den Franzosen erstürmt wurde. Mit einem Kriege hat auch der Name der Straße an der Hinterseite des Palais zu tun, es ist die Avenue Foch. Aber von der Seite des Bois de Boulogne aus gesehen ist das Haus der Viererkonferenz durch riesige Ka- stanien verdeckt. Das Palais hat eine für ein Bauwerk die- ser Art recht kurze Geschichte. Monsieur Boni de Castellane, der es am Ende des 19. Jahrhunderts bauen ließ, war sehr reich, aber nicht immer haben sehr reiche Leute auch einen guten Geschmack. Der Marquis de Castellane liebte alles, was nach Reichtum aussah, vor allem Gold. Er fand auch, daß rosa Marmor einen majestätischen Eindruck macht, sogar, wenn man korinthi- sche Säulen aus diesem Material zwischen graue Steinmauern verteilt. Man hat das„Rosa Marmor Palais“ für die Konferenz der„Vier“ ausgesucht, weil es für eine Konferenz von längerer Dauer mehr Ruhe bietet als das Außenministerium am Quai d'Orsay. In den Glanzzeiten am Beginn unseres Jahrhunderts hat das Palais „Wenn sie nur rasch kämen.“ Schanghai steht auf dem Papier— Inzwischen wird getanzt Die Verteidigung von Schanghai, im Mai. Durch Funk.) Ka- Shing ist soeben gefallen, und von dieser Stadt, einige Dutzend Kilometer entfernt, hängt das Schicksal Schanghais ab. Der Weg ist jetzt offen. Aber im Grunde ist das heute bereits völlig gleichgültig. Das Schicksal Schanghais ist entschieden. Die sogenannte„Verteidigung“ der Stadt, von der man im ewigen Durcheinander gehen- der und kommender Kuomintang- Offiziere hört, die kaum noch Uniformen tragen uind deren Stiefel mit Bindfaden zusammenge- bunden sind, diese Verteidigung“ steht auf dem Papier. Zwar hat der General Tan- Gen- Po erklärt, daß er die Stadt„bis z um Tode verteidigen werde“, aber alle Pressekorrespondenten wissen, daß sein Flugzeug schon bereitsteht, um ihn nach Kanton oder nach Formosa zu birngen. Ver- teidigung von Schanghai! Alle Welt lacht bei diesem Gedanken. Die Presse hatte Ge- legenheit, sich einmal die Widerstandslinie anzusehen. In etwa 65 Kilometer Länge hat man rasch Holzpallisaden errichtet, zwi- schen denen sich gelegentlich ein Blockhaus erhebt. Alles das fällt beim ersten Schuß zusammen. Es ist nichts als eine Attrappe. Die Einzigen, die darüber nicht lachen, sind die Kaufleute. Sie verübeln den Mili- tärs, daß sie nicht bereits wegen der Ueber- gabe verhandeln. Sie sitzen mißtrauisch in ihren Läden zwischen Seiden, Prezionen, Lebensmitteln. Keiner will mehr verkaufen, doch jeder befürchtet eine Plünderung. Der Gold- Vuan hat jetzt seinen Tiefstand mit etwa 1/800 000 Dollar erreicht. Unzählige dieser Scheine flattern durch die Gossen, selbst der ärmste Kuli sammelt sie nicht mehr zusammen. Man hat in Schanghai er- fahren, daß sich zwischen dem Abzug (Von unserem Sonderberichterstatter) der Kuomintang- Truppen und dem Ein- marsch der Roten in Nanking wüste Plün- derungen abgespielt haben. Wohin mag jetzt in Schanghai hört, überall der gleiche Ausspruch:„Wenn sie nur raseh k Amen“ Alles andere ist nicht mehr wichtig. Die Kaufleute haben bereits inn ihren Schubläden große Bilder von Ma o- Tse Tung liegen, die sie in dem Augen- blick in die Fenster stellen, in dem der letzte Kuomintang-Soldat gefangen ist. Kommt der Abend, so blickt man von der Terrasse von Broadway Manslons auf ein unbeschreibliches Durcheinander hin- unter. Die Bucht des Wang-Poo leuchtet im Widerschein der unzähligen Lichter. Tau- sende von Dschunken, gegeneinander ge- preßt, ziehen stromabwärts. Doch die Sire- nen der amerikanischen Kriegsschiffe sind verstummt. Sie sind bereits abgefahren, das Admiralsschiff„Eldorado“ vorweg. Man will jede Möglichkeit eines Konflikts ver- meiden und— wichtig im Fernen Osten— das„Gesicht wahren“. Peinlich die Szene in Nanking, wo rote Soldaten sich nicht scheuten, in das Gebäude der britischen Botschaft einzudringen, und den Gesandten J. Leighton Stuart im Bett fanden. Die US- Navy will sich nicht Aehnlichem aussetzen. Fern am Horizont sieht man die über- bevölkerten Chinesenviertel Chapei, Nanthao, Hanojao und Poutung. Hier gärt bereits der Aufruhr. Von dort kommt bereits täg- lich eine illegale Zeitung in das Zentrum von Schanghai, sie wird in englischer Sprache gedruckt und nennt sich„Shanghai News Letters“. Dort wird bereits die Machtüber- nahme organisiert, die unmittebar nach der Einnahme der Stadt vor sich gehen wird. Die„Fünfte Kolonne“ ist offen am Werk. Auf den Straßen ein unvorstellbares Gewühl großer und kleiner Spekulanten. Dieser handelt mit Reis, jener mit amerikanischen Dollars, ein Dritter veräußert heimlich die alten Silber-Kuans, die kurioserweise jetzt viel mehr wert sind, als die Gold- Luans. Gruppen verwunderter Soldaten bahnen sich zwischen Autos einen Weg. Auf klei- nen Karren fährt man ganze Familien von Flüchtlingen vorüber. Urplötzlich läuft das Volk zusammen, eine Hinricht steht be- vor. Eine Reihe von Soldaten hat sich irgend- wo an einer Mauer aufgebaut, zehn gefes- selte Chinesen stehen mit stoischer Ruhe vor den Gewehrläufen. Die Salve Kracht, die Opfer sinken zusammen. Niemand kann sagen, was diese Menschen verbrochen ha- ben. Waren sie Schwarzhändler, Spione oder Agitatoren? Man fragt nicht, man läßt die Toten liegen und handelt drei Schritte da- von entfernt weiter. Kaum, daß noch je- mand hinsieht. Der Tod ist in Schanghai etwas ganz Alltägliches geworden. In ihren Quartieren bemühen sich die Europäer krampfhaft, ihr altgewohntes Le- ben weiterzuführen. Sie tragen eine sorg- lose Miene zur Schau. Man trifft sich abends im„Schanghai-Club“, der die größte Bar der Welt mit einer länge von über 60 Metern haben soll. Man tanzt im„Ciro's“ oder im„Casanova. Draußen vor den Türen dieser Luxuslokale liegen die Men- schen zu Tausenden schlafend wie die Toten auf dem Pflaster der Straßen. Das Brum- men von Flugzeugen in der nächtlichen Fin- sternis, hier und da plötzlich Schüsse und Schreie, dann leises Weinen am Rande der Gassen, und nicht zuletzt das Feilschen der Spekulanten, es sind die Geräusche der letzten Tage und Nächte von Schanghai Cobyright by Scanlit oft ilustre Gäste gesehen, Monsieur Boni de Castellane trug nicht umsonst den Bei- namen„Erster Dandy von Paris“,— zu einem Dandy gehört auch der gute Umgang. Alphons XIII. von Spanien war hier zu Gaste und die Königin von Neapel, man sah die Sterne der Oper und des Theaters, spä- ter kamen auch Politiker wie Poincaré, Clemenceau. Maurice Barreès. Im Saale, in dem der klassische runde Tisch steht— merkwürdigerweise hat auch er, obwohl er hier neu etabliert wurde, ver- goldete Beine— gibt es Gemälde an der Decke, vor allem Engel. Ob der Friedens- engel unter ihnen ist, läßt sich noch nicht erkennen. An den Wänden Skulpturen in Gips, Darstellungen der Musik, der Archi- tektur, der Poesie. Der Fußboden ist mit einem riesigen roten Teppich bedeckt, die Beleuchtung bei Abendsitzungen kommt von kristallenen Lüstern. Von den großen Fen- stern aus sieht man auf die Avenue Mala- koff. Im ganzen eine etwas kalte Pracht. aber eine helle Atmosphäre. Sie herrscht nicht überall in diesem merkwürdigen Hause, das ursprünglich õhl als eine Kopie des Schlößchens Trianon ge- dacht war, der aber die Zierlichkeit dieses Schlosses fehlt. Es gibt neben dem Festsaal, der jetzt zum Konferenzsaal der„Vier“ wird, einen anderen Saal mit geraderen Linien und Spiegeln und chinesischen Mö- beln, die allerdings während der Dauer der Konferenz auf den Speicher gestellt worden sind. Es gibt, auf der anderen Seite, ine ganze Reihe von Zimmern, in denen die Aktenstücke bearbeitet werden können; hier haben die Amerikaner, Engländer, Franzo- sen Räume erhalten. Manche Wandbilder hat man hängen lassen, eins Selll einen Kardinal in vollem Ornate dar. in einem anderen Raum hängt eine Lithographie des Wiener Kongresses, dem illustre Vorgänger dieser Konferenz, weil auch el ja die Gewichte in Europa neu verteilte Gegenüber ein Bild des Fürsten Talleyrand. Er ist einer der sozusagen angebeirateten Ahnen der jetzigen Besitzerin des Palais die von Monsieur de Castellane geschieden und in zweiter Ehe einen Herrn von Tallyg,, rand-Périgord heiratete. Sie betindet sich übrigens in Amerika und man erzählt in Paris hübsche Geschichten darüber, wie si erfuhr, daß ihr Palais zum Konferenzplat- ausersehen sei.„Passen Sie nur auf die gro- Ben Fensterscheiben auf“, soll sie zu Außen. minister Schuman gesagt haben, als sie mit ihm telephonierte.„Wenn sie zerschlagen werden, so müssen Sie sie bezahlen“. Mon- sieur Schuman soll gedacht haben, daß auf dieser Konferenz noch ganz andere Dinge vorsichtig behandelt werden müssen, vicht nur Fensterscheiben Wieder„Dienst am Kunden“ bei der Bahn Miltenberg. DENA)„Dienst am Runden“ auch bei der Reichsbahn, sagte sich der Vorsteher des Hauptbahnhofs in Miltenberg als dieser Tage ein Einwohner aus Amor“ bach, der in Miltenberg den Zug verpaßt hatte, zu ihm kam und sich beschwerte, daß die Sperre zu spät geöffnet wurde und ihm dann auf dem Bahnsteig durch eine rangie- rende Lokomotive der Weg versperrt wor⸗ den sei. Auf Veranlassung des Bahnhofvor- stehers wurde ein aus Lokomotive und Wa- gen bestehender Sonderzug zusammen- gestellt, der den Amorbacher nach Hause beförderte. „fPFEoàũD r ¾ʃoé—[—½:.:......]—],] A e e e r:.ññ,ñßñññ.xx im theater des Volkes:„Der Craf von Luxemburg“ „Filmstadt Wiesbaden“ Erich Engels dreht„Mor dprozeg Dr. Jordan“ Die elegante Kurstadt Wiesbaden ist um einen neuen Anziehungspunkt reicher gewor- den. Der Film hat sich hier niedergelassen und beginnt, ein etwa 85 000 Quadratmeter großes Gelände für seine Zwecke herzurichten:„Unter den Eichen“, auf den Höhen im Norwesten Wiesbadens gelegen. Mitten im beginnenden Wald in ruhiger und doch nicht zu entfern- ter Abgeschiedenheit liegt eine große Reithalle mit festen Stallungen. Die Nazis veranstalte- ten Aufmärsche dort; eine Thingstätte war hier geplant. Doch auch dieser Traum zerbrach, und das Gelände lag ungenutzt, dem„Zahn der Zeit“ überlassen, bis eben im vergangenen Jahr einer der in alle Welt zerstreuten Ufa- Leute es fand. „Gewig, ein Zufall“, bestätigten Dipl.-Ing. teppacher— ein Mannheimer übrigens — und sein kaufmännischer Kollege Sichert, zein Zufall, dem man mit Rechenschieber und Reißbrett zu Leibe ging.“ Das Ergebnis War über alle Erwartungen günstig: Wiesbaden er- küllt wesentliche Voraussetzungen zur Nieder- lassung des Films. Die Stadt ist vom Kriege nur geringfügig(wenn auch in seinen schön- sten Teilen) heimgesucht worden, und man er- spart sich hier den Bau der notwendigen Gäste- häuser; es liegt landschaftlich überaus reizvoll, und schließlich kann man in der Bannmeile der großen Kulturstätte Frankfurt, Darmstadt und Mannheim auf einen Stock erfahrener Schauspieler zurückgreifen, die man andernorts von weither zu sich herankommen lassen müßte. Stadt und Staat haben das Projekt nach besten Kräften gefördert, und so hat sich in fünfmonatiger Arbeit der 800 Quadratmeter große Tattersall in eine mit allen Schikanen ausgestattete Atelierhalle verwandelt. „Wir wollen kein zweites Babelsberg auf- bauen. Die russische wie die französische Zone haben in der DEFA und der IFA den alten Ufa-Konzern erhalten, ja zum Teil sogar noch erweitert. In der Bizone dagegen hat die De- kartellisierung(mit ihrer Trennung von Thea ter, Produktion, Verleih und Vertrieb) völlig andere Verhältnisse geschaffen. Mittelgroße Aufnahmegelände erweisen sich dabei als rentabler und erstrebenswerter.“ In Babels- berg konnten acht bis zehn Filme zugleich gedreht werden, hier in Wiesbaden will man es zunächst auf zwei bringen, Dafür wird die „Aflfa, Filmstudio und Kopieranstalt Wiesba- den“, die schon jetzt mit etwa achtzig Leuten arbeitet, im August die größte und modernste Filmkopieranstalt Westdeutschlands in Tätig- keit setzen können. * Als erste Produktionsgesellschaft ist in die- sen Tagen die(mit Heinz Rühmann und Alf Teichs als Lizenzträgern)„Comedia-Film-Ge- sellschaft“ in das neue Atelier eingezogen. Mitten in der großen, enttäuschend nüchter- nen Halle(ohne Schnür- oder doppelten Bo- den und ohne akustische Besonderheiten) sind ein paar Szenenbilder aufgebaut, Interieurs aus dem Jahre 1912. Man dreht den„Mord- prozeß Dr. Jordan“, einen in Wiesbaden spie- lenden Kriminalfilm nach einem Drehbuch von Erich Engels(der auch Regie führt) und Wolf Neumeister. Am vierten Drehtag Waren Maria Holst und Dorothea Wieck„dran“. Beide in schwarzen langen und engen Klei- dern und wunderlichen Stiefeletten an den Füßen, dem grogen Modeschrei von damals. Rotblond, schlank und bezaubernd anzusehen Maria Holst, die Wienerin, die gar nicht mehr so mollig Wirkt wie früher, dunkel und mit dem ganzen Charme der grande dame Doro- thea Wieck, die im„Mordprozeß Dr. Jordan seit Kriegsende zum ersten Male wieder filmt. S0 viele Menschen auch um den kleinen Fleck, auf dem gedreht wird, herumstehen und ge- den— Beleuchter, Sekretärinnen, Assistenten, Kameramänner— es scheint doch keiner über- flüssig zu sein, Jeder hört auf den Pfiff. der dann alles Gehen und Reden, alles 1 5 und der großen Halle zum Verstum- Hämmern in Tall 8 men bringt. Szene 407 wird zum ersten Zeichnung von Hans Gräder Willi Birgel als„Kaiser von Amerika“ in der neuen Mannheimer Shaw- Inszenierung. gedreht.„Tageslicht“ dringt durch die Fenster des deckenlosen Zimmers, und der„Justizrat“ macht den beiden Damen klar, daß die„Fi- nanzlage des Herrn Dr. Jordan gestört, um nicht zu sagen, katastrophal ist.“ Vierzig Drehtage sind vorgesehen, jeder da- von will gut genutzt sein, denn 2000 bis 3000 DM zahlt die Comedia jeden Tag an die Afifa für Miete und die Bereitstellung des gesamten technischen Apparates. Als nächster Produzent hat sich mit einem Stoff von Geza von Bol- vary die Münchner„Merkur- Gesellschaft“ an- gesagt. Weil es in Wiesbaden billiger ist als in Geiselgasteig. Kurt Heinz Mit Spannung sah man im sehr gut besuch- ten Ufa-Palast der ersten Vorstellung entgegen, mit der das neue„Theater des Volkes“, das nun die Tradition des früheren Mannhei- mer Operetten-Theaters fortzusetzen bestrebt ist, sich dem Publikum vorstellte. Es ist von allen Beteiligten ein hohes Maß von Idealismus aufgeboten worden, um diese Premiere zu- standezubringen. Einen sehr günstigen Ein- druck hinterließ in Stimme und Erscheinung Helene Luise Emig, die als Angeèle Didier Wesentlichen Anteil an dem Erfolg des ersten Abends hatte. Ihr würdig zur Seite stand Heinz Hofacker(Nationaltheater Mannheim) als Gast, seiner Stimme und dem sicheren Auftre- ten nach ebenfalls ein wirksamer Aktivposten. Eine junge Debutantin, Elsa Fischer, zeigte gute Bühnen-Begabung. Viel Humor verbrei- tete Wilfried Werner als Fürst Basil, ebenso Heinz-Holm Stenzel als Arman Brissard. Für den flotten Ablauf der Handlung hatte der Re- Sisseur Rudolf Moller gesorgt, und Kapell- meister Albert Keck a. G. ließ am Dirigenten- pult den Zauber der Lehar-Melodien zur Gel- tung kommen. Mit den vorhandenen beschei- denen Mitteln gestaltete Elmo Egner ein pas- sendes Bühnenbild. Die übrigen Mitwirken⸗ den, nicht zuletzt auch die Mitglieder der von Günther Roeder geleiteten Tanzgruppe, des Chores und des Orchesters halfen nach Kräften mit, den Premieren-Erxfolg zu sichern. Zu Be- ginn des dritten Aktes war eine Modenschau eingelegt worden, an der sich mehrere Mann- heimer Firmen beteiligten. Man möchte dem„Theater des Volkes“ wün- schen, daß es ihm gelänge, durch gesteigerte Künstlerische Leistung das Vertrauen des Publi- kums neu zu erobern. Dr. Ch. Fehling- Premiere in München Jürgen Fehling, der mit Hebbels„Maria Magdalena!“ im Bayrischen Staatsschauspiel nach langer Pause seine Tätigkeit als Re- gisseur wieder aufnahm. scheint abseits der Zeit geblieben zu sein. Das zeigt schon die Wahl des Stückes, mit dem er in München sein Debut gegeben hat. Daß Jürgen Fehling der Alte gehlieben ist, zeigt sich— weit posi- tiver— in seiner Inszenierung selbst. Auf der einen Seite breit angelegt— fast bis in die Längen hinein ausgespielt—, packt er dann mit einemmal das Ganze zusammen— peitscht es hoch bis ins Exkentrische.— Großartig auch das Bildhafte dieser Inszenierung, die Stellung der Figuren und ihre Bewegung zueinander in der Tiefe des Raumes, der von Wolfgang znamenacek meisterhaft gestaltet war. Joana Maria Gorvin— aus Berlin gekom- men— zum ersten Mal auf einer Münchner Bühne— spielte die Klare. Sie„spielte“ sie— mit allen Mitteln, die ihrer großen Kunst zur Verfügung stehen und blieb bei allem Auf- wand doch immer neben ihrer Rolle und blieb immer die Schauspielerin Joana Maria Gorvin. Otto Wernicke, dem eine sehr geschlossene Darstellung des Tischlermeisters Anton gelang, hatte es freilich schon von der Rolle her leich- ter. Neben ihm hinterließ Gert Brüdern als Leonhard ag diesem Abend wohl den stärk- sten Eindruck. Es war ein Abend, der in Vielem an unsere Bewunderung, aber nirgends an unsere Er- Sriffenheit rührte. Ueber dem äußerlich großen Erfolg dieser Premiere lag ein leichter Schat- ten. Die Erwartung war wohl zu groß ge- wesen. Axel v. Hahn Der, Mannheimer Tanzkünstler Ludwig Egen- lauf übernahm auf eine Einladung des Städte- theaters Tübingen-Reutlingen die choreogra- phische Gestaltung in einer„Faust Insze- nierung. Die Pariser Sängerknaben(„Les petits chan- teurs à la eroix de bois“) werden im Juni und Juli in 16 deutschen Städten, darunter Neustadt Pfalz) und Pirmasens, Konzerte veransalten. mw.) Seite 4 MANNHEIM STADT UND LAND Dienstag, 24. Mai 1949 Nr. 9 Ein Geisteskrunker spielt„Oeflenilicher Kläger“ Der Fall Stolzenthaler, Sinsheim, vor Gericht Am 4. Mai 1948 berichteten wir unter der Ueberschrift„Ein Mann namens Spiegel“, daß der Mannnkeimer Facharzt Dr. Spiegel am 10. Mai 1947 auf Veranlassung Stolzen- thalers verhaftet und am Y. Mai des glei- chen Jahres schließlich auf dessen Veran- lassung sogar in eine Irrenklinix überführt Würde. Dr. Spiegel hatte damals ein Mar- tyy rium durchzustehen, gegen das alle seine Freunde und Bekannte machtlos waren, weil, wie es damals kieg,„höchste Regie- rungsstellen kinter dieser Sache stünden“. Erst der damalige Landtagsabgeordnete Dr. Cahn-Garnier konnte das Befreiungs- ministerium bewegen, daß der zu Unrecht gefangen gehaltene Dr. Spiegel entlassen unc Stolzenthaler von seinem Amt als 6 fentlicher Kläger beurlaubt wurde. Wir sind heute in der Lage, die damals gege- bene Sehilderung durch den Bericht der Verhandlung gegen Stolzenthaler vor dem Landgericht Heidelberg zu ergänzen. Als die Spruchkammern gebildet werden mußten, war es nicht immer leicht, in der kurzen Zeit geeignetes Personal zu finden, und so ist mancher zu einem Spruchkammer- amt gekommen, der hierfür nicht geeignet War oder dessen Person nicht genügend ge- prüft wurde. Dafür liefert der Fall des früheren ökkentlichen Klägers in Sinsheim, Karl Stolzenthaler, der jetzt vor dem Landgericht Heidelberg stand, einen bedauer- lichen Beweis. In Mannheim 1894 geboren, War er als Abiturent im väterlichen Geschäft tätig, bis dieser in Konkurs geriet. Bei einem Autounfall 1933 erlitt er durch schweren Bruch der Schädelbasis einen gei- stigen Defekt. Nachdem mehrere Strafver- fahren wegen Betrug, falscher Anschuldi- gung, Amtsanmaßung und andere Vergehen auf Grund des 8 51 eingestellt werden muß ten, kam Stolzenthaler 1937 in die psychia- trische Klinik in Heidelberg und 1938 in die Heil- und Pflegeanstalt in Wiesloch. 1938 wurde er wegen Geisteskrankheit entmün- digt, die jedoch 1940 auf seinen Antrag auf- gehoben wurde, da sich sein Geisteszustand nach Ansicht der Aerzte gebessert hatte, wenn auch immer noch ein geistiger Defekt vorliege, wie es in dem Gutachten hieß. Nach seiner Entlassung aus Wiesloch war er in mehreren Firmen und Dienststellen tätig, zuletzt beim Kartoffelwirtschaftsver- band in Karlsruhe. Diese Stellung miß- brauchte er, um sich 100 Zentner Briketts zu verschaffen, wofür er 10 Monate Gefängnis erhielt. Bei diesem Verfahren wurde fest- gestellt, daß Stolzenthaler sich gerühmt hatte, seit 1926 der Ss angehört und die NSDAP schon vor der Machtübernahme er- heblich finanziell unterstützt zu haben. 1945 War er ein halbes Jahr bei einer franzö- sischen Dienststelle und bis 1946 bei der amerikanischen politischen Polizei in Karls- ruhe tätig Im Juni 1946 wurde er zum ökkentlichen Kläger bei der Spruchkammer in Sinsheim bestellt. Während seiner Tätig- keit häuften sich bald die Beschwerden über die unkorrekte Behandlung von Spruch- kammerverfahren. Stolzenthaler wurde vorläufig trotzdem noch nicht entlassen, sondern am 3. Juni Wohin gehen wir? Dienstag, 24. Mai: Nationaltheater 19.30:„Der Kaiser von Amerika(Gastspiel Willy Birgel). Rosengarten 19.30: Erstes Son- derkonzert der Musikalischen Akademie mit dem Nationaltheater-Orchester. Mäüttwoch, 25. Mar: 19.30:„Der Kaiser von Amerika(Gastspiel Willy Birgel). Nationaltheater 1947 zunächst beurlaubt, von seinem Amt als öffentlicher Kläger jedoch erst Ende No- vember 1947 entpflichtet. Er hat nun wei- terhin auf Briefbogen und bei anderen Ge- legenheiten sich als öffentlicher Kläger bei der Spruchkammer Heidelberg oder im Be- freiungsministerium bezeichnet und dadurch den Anschein erweckt, er könnte auf den Gang von Spruchkammer verfahren Einfluß nehmen. Zur Verhandlung in Heidelberg waren 12 Zeugen geladen. Der Angeklagte, der sich wieder in Wiesloch befindet, verteidigte sich sehr zäh. Er erklärte, er habe vor seiner Berufung zum öffentlichen Kläger ausdrück- lich darauf aufmerksam gemacht, daß er in der Heil- und Pflegeanstalt war. Er machte auch geltend, daß er, so lange er nur be- urlaubt war, berechtigt gewesen sei, sich Es ging wirklich um die Wurst/ Der Vorsitzende der Fleischerinnung, Obermeister Heinrich Selzer, stellte bei einer Innungsversammlung gestern nach- mittag eingangs seiner Ausführungen fest, man wisse heute praktisch nicht, ob Fleisch und Wurstwaren bewirtschaftet seien oder nicht. Während beispielsweise in Ludwigshafen Schweine in Massen 82 schlachtet und ohne Marken allerdings teuerer— verkauft würden, hielten sich die Mannheimer Metzger als einzige ganz Württmberg-Badens an die Richtpreise: 1,55 DM das halbe Kilo Lebendgewicht für Schweine, Obwohl in Heidelberg und Karls- ruhe bis zu 1,80 PM pro Pfund Lebendge- wicht bezahlt würden, müsse auch Weiter- hin Disziplin gewahrt werden. Ziemliche Erregung unter den versam- melten rief die Ankündigung hervor, vier Tonnen Gefrierfleisch aus den Kühlräumen Marmbeims müßten noch in dieser Woche verteilt werden. Vorstand und Mitglieder kanden es unmöglich, diese Ware anzuneh- men, da sämtliche Betriebe durch die An- lieferungen der letzten Woche bereits über- sättigt seien. Auch das Drängen des Lan- desernährungsamtes, das diese Vorräte, die bereits zu verderben drohen, zur Vermei- dung weiterer Lagerungskosten möglichst rasch abstoßen will und auf Markenabgabe verzichtet, half nicht zu einer Meinungs- änderung, wogegen ein anderes Angebot des LWA— 24 Tonnen markenfreies Kon- servenfleisch nicht ganz abgelehnt Sümmbundtribut un den Frühling Ausgezeichnet besucht war das Frühjahrs- Konzert des Männergesangverein„Lieder- kK anz e. V. Mannheim-Waldhof im Saal- bau- Theater. In dem akustisch günstigen Saal gab es kein leeres Plätzchen, als unter der sachkundigen Leitung von Chormeister Emil Hartmann eine Vortragsfolge ab- rollte, die mit klugem Bedacht Meister des Männerchorsatzes in den Vordergrund stellte, aber auch das hohe Niveau erken- nen ließ, das der Verein sich errungen hat. Preis des Frühlings, des Wanderns in der Natur und der Liebe, waren die Grund- gedanken, die beim Entwurf und der Durchführung des Programmes beachtet wurden. Die einheitliche Linie, eines der wich- igsten Ziele in der Programm- Gestaltung wurde auch bei den Liedgruppen von Schu- Kalunag, Gloria und„etwas indisches Wasser“ Simsala- bim ist Es muß eine schöne Zeit gewesen sein, Als die Menschen noch davon träumen konn- ten, es den Vögeln in der Luft oder den Fischen in den Meeren gleichzutun. Die Techmik hat diese Wunder alle wahr ge- maächt, aber das Reservat der Träume ist damit kleiner geworden. Kaum gibt es mehr etwas, von dem wir glauben können, daß es nicht einmal„möglich“ sein wird. Die Romantik ist auf der gesamten Linie im Rückzug. Man kann sie höchstens für sein persönliches Leben retten. Sonst sind Wir rationalisiert. Hinter alles wollen wir kommen. Wir haben verlernt, Unbegreif- liches zu genießen wie eine Süßigkeit. Alles Wird zerlegt, zerpflückt, gewogen, gemessen, berechnet, untersucht Und da kommt plötzlich einer, der die Welt der Wunder wieder aufrichtet. Mit Im- sala-bim und„etwas indischem Was- Ser“. Er spielt mit dem Unmöglichen wie andere mit Möglichkeiten. Er hebt Gesetze der Physik auf, als hätten sie nie bestanden. Er läßt verschwinden, wo etwas war und schafft etwas, wo nichts ist. Scheinbar. Aber wir sind abgebrüht. Wir sitzen im Parkett und wissen, daß es kein Wunder gibt. Keine Zauberei. Wir wissen, daß er uns nur viel voraus hat in der Geschicklich- Keit der Finger, im Täuschen der Augen, im Wissen um die psychologische Reaktion derer, die angespannt da sitzen, um„da- Hinter zu kommen. Seine Manipulationen, seine Hexereien sind IIlusionen. Gut, das ist uns bekannt. Aber warum soll uns das die Freude daran verderben? Genießen kein Brotaufstrich Wir es doch, wie das Kind ein Märchen Und wem das nicht genügt, der mag als „Aufgeklärter“ immer noch genügend Freude daran haben, wie Kalanag seine Mitmen- schen täuscht. Zauberer gibt es viele und vieles was sie zeigen, ist bewundernswert. Aber es gibt nur wenige, die mit so viel Charme ihre Kunst an den Mann bringen Wie Kalanag. Das ist nicht zuletzt ein Ver- dienst von Gloria, seiner Assistentin im Beruf und Leben. Es ist kein fauler Zau- ber, wenn gesagt wird, daß Kalanag zur Zeit der Größte auf seinem Gebiet ist. Wir haben ihn gefragt, wWwas wohl das Schwierigste in seinem Programm ist, das augenblicklich jeden Abend im Zirkuszelt von Oskar Hoppe hinter der Feuerwache abrollt und Waren überrascht, daß das Einfachste immer Wieder übersehen wird: Zwei Stunden steht der Magier ohne Pause auf der Bühne und drückt auf das Tempo— das heißt, er läßt keine toten Stellen zu. Schlag auf Schlag muß es gehen, der Zuschauer darf gar nicht zur Besinnung kommen. Kalanag ist Mitglied des Internationalen Magischen Zirkels, einer Gruppe, der auf der ganzen Welt etwa 40 Personen angehören und die natürlich nur die Besten der Besten aufnimmt. Er war auch im Februar der ein- zige deutsche Zauberer, der nach London eingelagen wurde, wo etwa 400 Zauberer aus allen Ländern der Erde zu einem magischen Kongreß zusammenkamen. Die Medizin- männer des 20. Jahrhunderts unter sich. Muß das eine unheimliche Sache gewesen sein Gnikomson wurde. noch öffentlicher Kläger zu nennen. Aus den Aussagen der Zeugen ging klar hervor, daß dieser Stolzenthaler nach wie vor für einen einflußreichen Angestellten einer Spruch- kammer oder sogar des Befreiungsministe- riums hielten. Das Gericht verfügte Unterbringung in eine Heil- und Pflegeanstalt mit der Mög- Uichkeit der Ueberprüfung des Angeklagten innerhalb von drei Jahren. In der Urteils- begründung wurde der Fall als ein Zeitbild geschildert und dabei angeführt, daß es eine Unmöglichkeit gewesen sei, Stolzenthaler zu dieser Stellung zu berufen, ohne das Straf- register des Angeklagten einzusehen oder einen Lebenslauf Stolzenthalers zu den Ak- ten zu nehmen. Diese Unterlassungssünden seien nicht nur unglaublich, sondern nahezu sträflich. es. Doch wurde hier ein erheblicher Preisnachlaß zur Bedingung gemacht. Schon sprachtechnisch schwierig gestal- tete sich das Problem„Schweinefleisch Preisfreigabe“ Gitte dreimal schnell zu sprechen). Der Bauer, dessen Schwein mit 1,20 DM pro Pfund Lebendgewicht bezahlt Würde, sei damit herzlich zufrieden, da diese Einnahmen rentabler als alles andere kür ihn sei. Die Metzger hätten nun ihrer- seits kein Interesse, durch Verkaufspreise von 3, DM und mehr Gewinne zu Lasten der Verbraucherschaft zu erzielen. An sol- chen Preisen trügen die Viehhändler die meiste Schuld. Hier sei es Aufgabe der Preisüberwachung, einzugreifen, nicht in den Läden der Metzger, die oft selbst nicht wüßten, was sie zu verlangen hätten. Ein Kollege aus Nürnberg, der Vorstand der Fleischersänger der US-Zone, Dies te- Ter, sang ganz und gar keine liebliche Weisen, sondern forderte„den vernünftigen Mann, der zumindest mehr Fleisch und mehr Fett aufruft.“ Eine Aufhebung der Bewirtschaftung hielt er für ausgeschlos- sen, da die Militärgouverneure, in deren Hände die Entscheidung liegt, sich wohl kaum zu einer Zeit, wo England und Hol- land verschärfte Fleischbewirtschaftung einführten, dazu entschließen dürften. Dr. Granzau von der Preisüberwa- chungsstelle vertrat im wesentlichen die Ansicht der Versammelten. Er sagte:„Ehe Gesangvereine veranstalten Frühlingskonzerte bert und Rich. Strauß eingehalten, die He- lene Schmuck einfügte und mit deren liebevollen Wiedergabe sie ihren künstle⸗ rischen Ruf erneut bestätigte. Kammer- musiker Felix Anger vom Natioflal- theater Mannheim bot mit der Berceuse von Godard und dem„Schwan“ von Saint- Zaens ein Musterbeispiel dafür, welch seelenvolles Tones das Cello kähig ist. Heinz Mayer bewährte sich als ausgezeichneter, feinfühliger Begleiter. E Im Saal des Parkhotels hatte der„Arion“, Isenmannscher Männerchor zu einer Früh- Iingsfeier eingeladen. Mit dieser Feier, War, nachdem die„Weihe des Gesanges“ ver- Klungen war, eine Ehrung verdienstvoller Mitglieder verbunden. Georg Sehneider und Emil Best, die dem Arion durch ein halbes Jahrhundert ihre Treue bewahrt haben, empfingen aus der Hand des ersten Vorsitzenden des Kreisverbandes, August Franz, der in einer Ansprache die ide- elle Seite des Chorgesanges im Sinne der Weckung ethischer Werte hervorhob, ein Diplom des Badischen Sänger-Bundes Vereinsvorstand Heinrich Ott zeichnete die Mitglieder Heinrich Dol de. Heinrich Tafel und Aloys Meekler für 25jährige Mitgliedschaft aus. Die Männerchöre der Aktiven unter der umsichtigen Leitung von Chormeister Vik tor Din an d sehr tonschön und àausdrucks- voll vorgetragen, leiteten zum heiteren Teil über. An der weiteren Ausgestaltung waren verdienstvoll beteiligt das Mitglied Willi Elsis hans mit einer Mozart-Arie, ferner das Arion-Quartett mit heiteren Vorträgen. Einen besonderen Anziehungspunkt erhielt das Programm durch„Eine Stunde unter Künstlern“, dargeboten von Mitgliedern des Nationaltheaters Mannheim mit Kapell- meister Joachim Popelka am Klavier. C. Nicht unfreundlich Lorhersage bis Mittwoch frün: Zeitweise leichte, gewittrige Regen- källe, dazwischen heiter bis Wolkig. Höchsttemperatur 23, Abkühlung nachts wenig unter 18s Grad. Im allgemeinen schwache südwestliche Nur bei Schauern örtlich vorübergehend etwas auffrischend. Winde. Uebersicht: Störungen des westlich Irlands lie- Senden und nach Nordosten ziehenden Tiefs be- rühren in den nächsten Tagen Süddeutschland nicht wesentlich.. Amt für wetterdienst, Karlsruhe. Pegelstand am 23. Mai: Maxau 413( Y), Mann- heim 298(e), Worms 225(, Caub 207(19. Für zwei Murk fünfzig uuf den besten Theuterplutz Mannheim wird also jetzt eine Besucher- organisation„Die Theatergemeinde e. V.“ mit dem Sitz in der Rheinstraße Nummer eins bekommen. Gestern wurde im Sit- zungssaal des Stadtrats die Gründungsver- sammlung abgehalten, ein vorläufiger Vor- stand und ein vorläufiger künstlerischer Beirat gewählt. Theo Maret, der Ge- schäftsführer dieser Vereinigung, entwik- kelte vor geladenen Gästen die Grundidee: Gute Kunst für möglichst viele; die breite- sten Massen Mannheims und Ludwigs- hafens als Mitgestalter des Nationalthea- ters. Gezahlt wird ein einmaliger Mit- Zliedsbeitrag in Höhe von einer Mark, an- sonsten verpflichtet sich jedes Mitglied zur Abnahme einer Theaterkarte im Monat im Preise von 2,50 DM. Dafür erhält der Teil- nehmer noch das Vereinsorgan, das III. haltsangaben, kritische Würdigungen und dergleichen bringen will. Der Oberbürgermeister plädierte für Mannheims Metzger diskutierten über „Schweinefleischpreisfreigabe“ das Fleisch verdirbt, geben wir es frei— die vernünftigste Preiskontrolle ist das Ge- setz von Angebot und Nachfrage.— Wenn heute die Bewirtschaftung frei wird, kaufen morgen die Verbraucher besser und pilli- ger!“ Seit der letzten Innungs versammlung hätten allerdings 36 Mannheimer Metzger mit Ordnungsstrafen von 50, bis 400, DM und in einem Falle mit einer Geschäfts- schließung für zehn Tage belegt werden müssen. Preise für dieselbe Wurstart hät- ten Schwankungen von 2,50 bis 4, DM auf- gewiesen. Nur für Wurst, die aus reinem Schweinefleisch hergestellt sei, gebe es freie Preise. Für alle anderen Wuürstarten bestünden weiterhin Höchstpreise. Von der Schweinefleischpreisfreigabe sei ihm offi- ziell noch nichts bekannt, doch würde er entsprechende Anweisungen von sich aus ergehen lassen, nachdem ein Bericht an die übergeordneten Stellen völlig unbrauch- bare Antworten erzielt hätte. Der weitere Verlauf der Versammlung ergab unter anderem, daß eine Denkschrift über den Mannheimer Schlachthof an den Direktor der Us-Militärregierung von Württemberg-Baden abgegangen sei, in der darauf hingewiesen wird, daß der Schlacht- hof in dem Maße, wie er Deutschen heute zur Verfügung stehe, auf die Dauer keines- falls genügen könne. Gerüchte, wonach 18 Schweine aus einem Transport von 741 im Schlachthof einge- gangen seien, träfen nicht zu. Dagegen seien 14 bereits auf dem Transport ver- endet. k Bitte zweimal lesen! Wir machen unsere Leser auf zwei Bekanntmachungen im An- zeigenteil aufmerksam, die unter den Ueber- schriften„Gesetz vom 10. Mai 1949 betr. Fortschreibungen und Nachfeststellungen von Einheitswerten des Grundbesitzes auf den 21. Juni 1948“ und„Abgabe Notopfer Berlin“ zu finden sind. Wir gratulieren! Frieda Strauß. Mannheim, Rüdesheimer Straße 1, wird 79, Franz-Josef Dechant. Waldhof, Waldstraße 38e, 82. und Mathilde Zeller, Sandhofen, Gaswerkstraße 1, 75 Jahre alt. Das Fest der silbernen Hoch- zeit feiert das Ehepaar Philipp und Elisabeth Stahl, Seckenheim, Freiburger Straße I. Emil Reichert beim Städtischen Wohlfahrtsamt be- geht sein 25jähriges Dienstjubiläum. Die SPortecke billigere Plätze für die Jugend. Bürger- meister Dr. Reichert-Ludwigshafen be- grüßte eine beiden Städten gemeinsame Theatergemeinde. Einen breiten Raum nahm die Aus- sprache über gewisse Abgrenzungsmöglich- keiten für Theatergemeinde und Abonne- ment ein. Da es keine Möglichkeit mit ausreichender Trennschärfe gibt, schlug Bürgermeister Trumpfheller vor, die Thea- lergemeinde möge sich zunächst ruhig ein- mal an alle wenden und die Einstufung als „Gewissensache“ betrachten. Dem vorläufigen Vorstand gehören an: Bürgermeister a. D. Richard Böttger, Bür- germeister Dr. Reichert-Ludwigshafen, Karl Schweizer, Vorsitzender des WBG, Ge- schäftsführer Maret, Frau Hofmann vom MM., Herr Voß und Herr Jakob(welch letzterer als ehrenamtlicher Geschäftsführer der Freien Volksbühne aus langjährigen praktischen Erfahrungen viel Zweckdien- liches zu sagen hatte.) Dem vorläufigen künstlerischen Beirat gehören an: Ober- bürgermeister Dr. Cahn-Garnier, Beige- ordneter Prof. Langer, Rechtsanwalt Stadt- rat Dr. Waldeck, Dr. Ernst Leopold Stahl, Stadtrat Dr. Bitterich, Stadtrat Breiling, Stadrat Huber, Stadtrat Weber, Kapell- meister Rieger, Intendant Rich. Dornseiff, Egon A. Joos(Kleines Theater), Günther Wilke, Rud. Probst, Prof. Schreck, Tulla- Schule. Hinzu kommen ebensoviele Obleute aus den Betrieben, die beiden Präsidenten des Verbandes und der Geschäftsführer. Während der vorläufige Vorstand die Formalien regelt und der vorläufige künst- lerische Beirat mit dem Theater einen Plan der Veranstaltungen aufstellt, wird in allen Betrieben für die Theatergemeinde geworben.- wk Palast und Capitol:„Anni“ Dieser aus Oesterreich kommende Film bestätigt wieder einmal einen alten Ver- dacht: Der Lebensinhalt der Menschen aus diesem Land scheint wohl in der Haupt- sache darin zu bestehen, sich in schmerz- licher Wehmut an vergangene Zeiten zu er- innern. Der unvermeidliche Druck auf die Trä- nendrüse wird mit einem altbewährten Mittel bewerkstelligt: Der ebenso„unwider- stehliche“ wie routinierte Beau— Siegfried Breuer spielt ihn diesmal fast unerträglich süßlich— bandelt sein„Gspusi“ mit der jungen Anni aus bescheidenem, aber ehr- baren Milieu an. Ein Lichtblick: Elfie Mayerhofer gelingt es, dieser Standardfigur des Filmes liebenswertes und nahezu glaub- haftes Leben zu geben.) Die Folgen bleiben im Gegensatz zu den Konsequenzen nicht aus. Jahre vergehen Der gefeierte Pianist eilt indes von Triumph zu Triumph. Aber Anni bleibt nicht untätig. Auch sie wird eine gefeierte Sängerin. Sie treffen sich wieder in Ne Vork. In der Metropolitan. Da„er“ jedoch sich anderweitig verehelicht hat, wird der Konflikt dureh den Tod von Anni, die an einem einige Meter vorher diskret angedeu- teten Herzfehler stirbt, gelöst. Nicht aber, ohne daß sich die beiden noch rasch ihre „ewige Liebe gestanden haben. Der Vater nimmt sich zerknirscht der Tochter an Ansonsten gibt es viel Plüsch, knisternde Seide und üppige Kronleuchter zu sehen. Man ist versucht, an Mottenpulver zu den- ken. Die Rettung bleibt die Musik, die in Wien im vorigen Jahrhundert gemacht wurde. Sie versöhnt. Nicht ganz allerdings. Die Rugby-Krone wundert von der Leine zum Neckur Sportklub Neuenheim holt den Titel der 29. Deutschen Meisterschaft In der ersten Nachkriegsmeisterschaft 1948 im Rugby sah es noch so aus, als ob der drei- kache Meister Viktoria Linden auf einsamer Höhe stehen würde. Dieser Zustand hat sich L erfreulicherweise— inzwischen geändert und die Leistungsstärke unserer Spitzenmannschaf- ten ist ausgeglichener geworden. Im zweiten Nachkriegsendspiel in Heidelberg klaffte zwi- schen den Finalisten SC. Neuenheim und Ger- mania Hannover lange kein solcher Leistungs- unterschied, wie im Vorjahres-Endspiel, als Viktoria Linden die Berliner(Wilmersdorf) 33:0 distanziert hatte. Die Heidelberger Vorstädter und die Hannoverschen waren im Kampf in der Gasse und im Gedränge ziemlieh ebenbür- tig, jedoch hatten die Badener in den Pribb- lings und im Oeffnen der gegnerischen Abwehr- reihen Vorteile und markierten dadurch auch elf Punkte. Diesen 11:0-Vorsprung verteidig- ten sie geschickt durch das Halten der Ball- träger von Germania. Bei dem Heidelberger Endspiel hatte man den Eindruck, daß der schöne Rugbysport allmählich auch in Deutsch- land wieder seinen Weg macht. Der neue Meister SC Neuheim besitzt drei aktive Mannschaften. Die anderen früheren Rugbyhochburgen Hamburg, Berlin und Frank- kurt haben dagegen die Spielstärke Heidelbergs und Hannovers noch nicht erreicht. Man darf deshalb auch als sicher annehmen, daß eine Neckar-Leine-Mannschaft Deutschland bei der hoffentlich bald stattfindenden ersten inter- nationalen Nachkriegsbegegnung vertreten wird.(ISK) Slalom- Meisterschaften der badischen Kanuten Diese erste auf dem Rhein durchgeführte Slalom-Meisterschaft der Kanugesellschaft Neckarau stellte, obgleich der Rhein keine ausgesprochene Slalomstrecke ist, an die Fah- rer große Anforderungen. G. Obermeier ver- stand es, mit geschickt abgesteckten Toren und Wenden, das äußberste an Fahrkunst zu zei- gen. Selbst der routinierte deutsche Meister Helmut Noller kam dabei nicht zu Meister- ehren. In den drei Meisterschaftsläufen und vier Rahmenkämpfen wurden folgende Sieger ermittelt: Senioren: 1. Horn KV Worms) 523,67 Punkte., 2. Kohl KG Neckarau) 588,2 Punkte, 3. Noller(MKG) 601,57 Punkte. Frauen: 1. Dorner(KKR Karlsruhe) 581,8 Punkte, 2. Lieb(KK Rheinbrüder) 742,2 Punkte, 3. Ober- meier(KG Neckarau) 744 Punkte. Tugend: 1. Volk(KG Neckarau) 283,2 Punkte, 2. Wehr (WSV Sandhofen) 504,1 Punkte, 3. Trappen- berg(KK Rheinbrüder) 551,2 Punkte. An fänger: 1. Sobieransky(WSsVv Sandhofen) 280,3 Punkte. 2. Buttenmüller(KK Maxau) 241.3 Punkte. Weibliche Jugend: 1. Kromholz(KR Rheinbrüder). Alters- klasse: 1. Kocher KG Mannheim). V. Jubilaums-Tischtennis-Turnier der MSG Die Msd Mannheim setzte mit ihrem zweitägigen Tischtennis-Turnier das Pro- gramm ihrer Jubiläums veranstaltungen fort. Es standen sich Spieler der A- und B-Klasse gegenüber. wobei die zur Landesliga aufge- rückte Germania Friedrichsfeld überraschend aufspielte. Tyroller(MSG) mußte die Stärke von Fromhold Friedrichsfeld) anerkennen. Selbst die Nachwuchsspieler Wunderle(Viern- heim), Müller(Friedrichsfeld) und Krocker (AS) verlangten ihren Gegnern den letzten Einsatz ab. N Klasse A— Einzel: 1. Fromhold, 2. Nold Friedrichsfeld). 3. Tyroller. Doppel: 1. Hennes/ Gotha(Biblis), 2. Fromhold/Nold, 3. Olef/ Wittmann(Hockenheim- Darmstadt). Klasse B— Einzel 1. Wunderle, 2. Wey⸗ rich(VfR). 3. Funk(Weinheim). Do pPeI: 1. Wunderle/Schloßhauer(Viernheim), 2. Krok- ker/ Banze(MS). 5 H. T. Europas Amateurboxstaffel unterlag beim „Erdteilkampf“ in Chikago gegen eine USA- Auswahl erwartungsgemäß mit 6.10. Bei den „Europäern“ fehlten dabei die Olympiasieger Torma(CSR), Csik und Papp(beide Ungorn), 65 auuig Kavom beweist, dag eine gute Zahnpasta auch preiswert sein kann! — Lu er daten dun, ird Irry M Tad, belte Fahr: Orgel Vor 1 däche duhry den Werk Band Dach mugt Schar ich n Static mayr ben Gesic hemd hause ten e Zaun Vage Lahn Vahr Plaus und doch Dinge krün le 9/ Nr. g A Bürger fen be- neinsame lie Aus- möglich⸗ Abonne- keit mit „ Schlug e Thea- hig ein- kung als ren an: Er, B fen, Karl G, Ge- nn vom (welch ktskührer jährigen eckdien- rläufigen Ober- Beige- t Stadt- d Stahl, Breiling, Kapell- ornseiff, Günther „ Tulla- Obleute zidenten hrer. ind die Künst- einen t, wird meinde -wk⸗ 66 le Film n Ver- ien aus Haupt- hmerz- Au er- ie Trä- vährten wider- legfried träglich nit der r ehr- : Elfle rdfigur glaub- bleiben nicht s von bleibt eierte 1 Ney jedoch rd der die an- gedeu- Aber, h ihre Vater an. ternde sehen. 1 den- die in macht dings. und Sieger 528,67 unkte, uen: gte, 2. Ober- end: Wehr ppen- An- hofen) laxau) . ers- V. 180 ihrem Pro- fort. Classe lufge- chend tärke nnen. ern; ocker etzten Id, 2. pe: Nold, tadt). Wey- pe: Trok- H. T. beim ISA; den leger arn). Das von der Oberrealschule für Jungen der Jägerstraße, unterstützt vom Eltern- rat und der Unterprima arrangierte ünlingsfest im Festsaal der Firma Raschig, rachte nicht nur den Initiatoren des bends grogen Beifall, sondern auch— das har ja der Zweck der guten Sache: die der fließen dem Wiederaufbau der zer- örten Schule zu— einigermaßen gefüllte kassen. Den Abend leitete Oberstudien- lrektor Hörhammer mit einer kleinen grüßungsansprache ein. Jeder der Gäste el am Zusammentragen der Bausteine mit- teiligt und helfe so den Wiederaufbau des chulhauses zu ermöglichen. Die Vortragsfolge bestritten die Chorge- meinschaft„Singverein“ und„Concordia“, riesenheim, unter der vorzüglichen Lei- ihres Dirigenten, Studienrat Senes- trey; ferner der Ludwigshafener Mando- inenclub, der Knabenchor der Schule und kugen Fröhlich(Tenor) als Solist. Der ztimmlich geschulte Männerchor erntete be- sonders mit der„Bauernhochzeit“ und den Kraftvoll gesungenen Jägerliedern reichen Beifall Die Verlosung einer Tombola,— diesesmal mit nicht so großzügigen, aber doch des„Preises Werten“ Stiftungen der Ludvigshafener Geschäftswelt—, eine Ein- ſage der Original Erdellis“ und vor allem die exotischen Rumba-, Samba- und Boogie- Foogie- Tänze und die weniger auf- genden, von dem„gesetzteren“ Alter be- Forzugten Walzer, gespielt von Eddy Knab und seinen Solisten, nahmen den Rest des Abends, die Nacht, ja,.. sogar noch de Morgen vollkommen in Anspruch. rü Kleine Umschau Vortrag über orientalische Kunst. Heute bend, um 20 Uhr, zeigt Monsieur Savi paris) im grogen Saal der„Brücke“ ausge- lte Farblichtbilder über„Die orientali- che Kunst, das Louvre Museum, die Kir- chenfenster von Chartres und romanische Mosaiken. Der Vortrag wird in deutscher Sprache gehalten. Der Eintrittspreis beträgt 0% DI. Studenten, Schüler und minderbe- kittelte Interessenten haben freien Eintritt. Das Hohner- Orchester gastierte. Am Wo- chenende gastierte in der Festhalle in Og- ersheim das Hausorchester der Handhar- monikafabrik„Hohner“ unter Leitung sei- nes Dirigenten Rudolf Würthner. Aus dem vielseitigen Programm verdient die hervor- kägende Wiedergabe der ungarischen Rhap- 5 von Franz Liszt besondere Erwäh⸗ nung. Würthners Können als Solist fand hte Beachtung, hat er doch im Kriege Daumen und Zeigefinger der rechten Hand Verloren. Er spielte lIinkshändig auf einem umgebauten Instrument. Der Abend brachte en Beweis, daß die von„ernsthaften!“ Mu- akern etwas miß achtete Harmonika durchaus n Instrument ist, auf dem auch klassische . formschön wiedergegeben werden nn. Ludwigshafener Sänger im Rundfunk. ber Gesangverein„Sängerbund“ Ludwigs- duben-Oppau unter A. Nikolai hat eine Ein- ang zum Rundkunksingen erhalten. Er d an Christi Himmelfahrt im Sender Die Landesanstalt für Wein-, Obst- und Cattendau in Neustadt /Hdt. gibt bekannt: Die in der vergangenen Woche vorge- zoummene Begehung der Weinberge des dezirkes Rockenhausen ergab, daß selbst in gen besten Lagen der gesamte diesjährige Austrieb meist völlig vernichtet ist. bie Untersuchungen zeigten, daß in zahl- teichen Lagen ein Großteil der Beiaugen lt vernichtet wurde, und zwar nicht nur beim Silvaner, sondern auch beim Riesling n Müller-Thurgau. Was dies bedeutet, Mrd jeder wissen, der mit Weinbau zu tun dat! In derart geschädigten Lagen wird man selbst beim Riesling, dessen Beiaugen dach einem sonnenreichen Herbst, wie dem jorhergegangenen, zum Teil noch fruchtbar ind, in diesem Jahr kaum mit irgendeinem trag rechnen dürfen. Selbst die ältesten Winzer im Al- senz- und Nahetal haben Spätfrost- schäden in einem derartigen Ausmaße — lrweg einer Liebe zu hören sein. Das Dorf in der Stadt. Unter dem Motto: die Oggersheimer Bauern im„Goldenen Pflug! zu einem Ball zusammengefunden. Der in bäuerlichem Stil ausgeschmückte Saal unterstrich die urwüchsige Gemütlich⸗ keit der Gäste, und die kurzen Stunden ausgefüllt mit Fröhlichkeit und Tanz, zeig- ten ein echtes Bauerntum, das auch die nahe Großstadt in einem halben Jahrhun- dert nicht verfälschen konnte. Gegen die Fußballmatadoren. Die klei- nen Fußballmatadoren zwischen acht und zwölf Jahren spielen in Schifferstadt, wie überall, auf den Straßen und Plätzen. Eine Elf-Meter-Bombe traf einen Invaliden der- art unglücklich am Kopf, daß er vom Fahr- rad stürzte und erheblich verletzt wurde. Zur Aufrechterhaltung der Verkehrssicher- heit erhielt die Polizei Anweisung, künftig die Erziehungsberechtigten zur Verantwor- tung zu ziehen. Ortsverschönerung. Um das Ortsbild zu verschönern, hat die Gemeindeverwaltung Schifferstadt alle Plätze, unter denen sich Luftschutzbunker befanden, eingeebnet und zur Gewinnung von Grünflächen eingesät. Die Verkehrsverwaltungen tagten in Neustadt „Der Pflug ist mehr als Geld“ hatten sich Bemühungen um einheitliches Verkehrsrecht hinter verschlossenen Türen Am Wochenende versammelten sich im Kurhaus Kohler in Neustadt die Vertreter der Verkehrsverwaltungen der drei Länder der französischen Besatzungszone hinter verschlossenen Türen zu ihrer siebten Ta- gung. An den Besprechungen nahmen neben den Vertretern der französischen Mi- litärregierung Baden-Baden Abordnungen der Verkehrsministerien der Länder Hes- sen, Bayern, Baden und Württemberg, so- wie die Generaldirektoren der südwest- deutschen Eisenbahnen und der Verwal- tung für Verkehr des vereinigten Wirt- schaftsgebietes teil. Gegenstand der Besprechungen war ins- besondere ein Entwurf zur Regelung des Sonn- und Feiertagsverkehrs von Kraft- fahrzeugen in der französischen Besat- zungszone. Sollte der geplante Entwurf verwirklicht werden, so würden sich gegen- über dem in der Bizone geltenden Recht erhebliche Erleichterungen ergeben. Unter anderem ist eine völlige Freigabe des Om- nibusverkehrs vorgesehen. Alle sonstigen Eine Million rollt nach Landstuhl General Koenig„verschenkt“ sie für den Bau eines Krankenhauses Seitdem Homburg zum Saargebiet ge- hört, ist das Projekt eines zentralen Kran- kenhauses für die Westpfalz wieder aktuell geworden. Bekanntlich stand dieses Pro- blem schon einmal, nach dem ersten Welt- krieg, zur Diskussion, Es war jedoch damals weniger dringlich, da in den unzerstörten Städten der Hinterpfalz genügend Kranken- betten zur Verfügung standen. Heute ist dies nicht mehr der Fall. Die Landkreise Kusel, Rockenhausen und Kirchheimbolan- den(Gesamteinwohnerzahl rund 140 000) verfügen über nur 150 Krankenbetten. Kranke, die längere Zeit bettlägerig sein werden, müssen sich daher oft nach der Vorderpfalz oder gar in die Universitäts- klinik nach Heidelberg bringen lassen. Das Projekt eines zentralen Kranken- hauses für die Westpfalz nahm jetzt greif- bare Formen an. An einer außerordent- lichen Sitzung des Kreistages KEaisers- lautern nahmen neben dem französischen Kreisdelegierten auch Vertreter der übrigen beteiligten Kreise, der Aerztekammer und der Provinzialregierung teil.(Allgemeines Erstaunen erregte das Fernbleiben des ein- geladenen Ministers für Gesundheit und Wohlfahrt). In der Versammlung wurden verschiedene Auffassungen vorgetragen. Un- ter der Wortführung des Landstuhler Bür- germeisters trat eine Gruppe für den Um- und Ausbau der unvollendet gebliebenen ehemaligen Adolf-Hitler-Schule auf dem Kirchberg bei Landstuhl ein. Gegen das Projekt wandten sich u. a. Vertreter der Aerzteschaft. Andererseits wurde aber be- tont, es sei unverantwortlich, den unvoll- endeten Großbau auf dem Kirchberg, der bereits sechs Millionen gekostet habe, zer- fallen zu lassen. 11 Latustrophale Huswirkungen des Frostschudens In geschädigten Lagen ist auch beim Riesling kein Ertrag zu erwarten noch nicht erlebt. Sie kommen einer Katastrophe gleich. Als Ergänzung unserer bisherigen Hin- weise geben wir den Winzern noch folgen- des bekannt:„Leberall, wo die Weinberge derart vom Frost geschädigt wurden, daß nicht nur die Austriebe, sondern auch die Beiaugen an den Bogreben und Zapfen mit vernichtet wurden und es jetzt nur zu einem Austrieb aus dem alten Holz- kommt, darf eine Kopfdüngung nieht mehr erfolgen Des weiteren ist überall dort eine Kpfdünung nicht erforderlich, wo im Laufe des Winers bereits eine gründ- liche Düngung der Weinberge vorgenom- men worden ist. Wo es jetzt zu einem Austrieb aus dem alten Holz, kommt, müssen dem Stock zunächst eine größere Zahl von Stockausschlägen belassen wer- den, damit ein gewisses„Gleichgewicht zwischen den Wurzeln und Trieben des Rebstockes hergestellt wird“, ord quf Moorstetten Roman von Orest Bjern 17. Fortsetzung Meine Hände klebten feucht am Steuer- vad, mir war zum Ersticken heiß. Ich kur- 15 die Seitenfenster herunter. Der ahrwind sauste kühl herein, und die Räder ortelten über die Straße. Oberseeon tauchte dor mir auf, blaue und rote Biberschwanz- er unter alten Obstbäumen. Ein Milch- 0 werk kam mir entgegen, mit klappern- auen Kannen beladen. An den Neubauten Aten schon Maurer und Zimmerleute. ne Hohweihkrone mit bunt klatternden en hing auf einem neu errichteten achstunl. Radler begegneten mir. ich mubte bremsen, jetzt kam die Kirche, eine te Kurve nach links, und dann hielt nach dem Sternschild der Gendarmerie- station Ausschau. 95 erblickte den Oberkommissär Stichl- 80** Selbst; vollbütig, mit der schneewel⸗ 90 Stirn über dem roten, sonngebräunten . und mit breiten Schutern stand er N muadärmelig im Vorgarten seines Dienst- 3 7 und schnitt nach einer straffgespann- 5 Schnur die Ligusterhecke hinter dem am gerade, Ich hielt und sprang aus dem agen. Er erkannte mich sofort und winkte dab zu.„Ja, der Herr von Eydt! Grüß na Gott!“ Er ließ die Schere sinken, n d über den Zaun hinweg über Rosen 595 jenen.. Aber dann schien er mir mne maumerken. daß ich wegen anderer use unterwegs sei.„So in aller Herrgotts- wo brennt's nacha?“ Ich stieg die Gartentür aut und eilte zu bahrscheinlich in Erwartung eines kleinen ihm hin, um ihm die Hand zu schütteln: „Eine furchtpare Geschichte, Herr Ober- kommissàr, Sie werden sofort mit mir mit- kommen müssen, Rainer Hellerau ist heute früh von einem Unbekannten auf der Jagd erschossen worden.“. „Das ist ja—— stammelte er bestürzt. „Was sagen Sie da: Der Hellerau erschos- sen?! Ein Unglücksfall?“ „Soweit ich das beurteien kann, kein Zufall, sondern Mord.“ Stichlimayr ver- färbte sich, seine weiße Stirn lief dunkel an. Er warf die Heckenschere auf eine Garten- bank. 5 f „Bitte, kommen Sie rein!“ rief er und eilte mir ins Haus voraus. Im Dienstzimmer saß ein jüngerer Be- amter an einem großen gelben Tisch und schrieb in die Maschine. Stichlmayr riß seinen UIniformrock vom Haken und legte ihn eiligst an. Herr Hellerau auf Moor- Stetten, Rainer Hellerau, der ältere der bei- den Brüder, ist heute früh ermordet wor- den!“ rief er seinem Follegen zu,„Wir müssen sofort die Staatsanwaltschaft See- burg benachrichtigen!“ Er Warf einen Blick auf die runde laute Uhr über der Tür. „Laufen Sie zur Post rüber, Prangl! Trommeln Sie den Vorsteher raus! Es soll sofort Verbindung mit Seeburg hergestellt werden. Ich Warte hier am Apparat. Und kommen Sie, so schnell wie's geht, zurück, verstanden?!“ Wachtmeister Prangl stülpte sich die Dienstmütze auf den Scheitel und von. Ich schilderté dem Kommissar die Ex- und eilte da- an General Koenig adressierten Entschlie- ung wurde gebeten, den„Studienkreis für künstlerisches und technisches Planen“ in Baden-Baden zu beauftragen, gemeinsam mit den interessierten deutschen Stellen das Projekt Kirchberg zu studieren. Abschlie- gend wurde die Bildung eines vorbereiten- den Ausschusses beschlossen, dem neben den Vertretern der drei pfälzischen Land- kreise auch Vertreter der Kreise Kaisers- lautern und Zweibrücken, der Provinzial regierung, der Landesversicherung, der Aerztekammer und der Gewerkschaften an- gehören sollen. * Wie weiter bekannt wird, hat General Koenig über den von ihm ins Leben geru- fenen„Studienkreis für künstlerisches und technisches Planen“ zu dem beabsichtigten Bau des Großkrankenhauses für die West- pfalz eine Million D-Mark geschenkweise zur Verfügung gestellt. An der außerordent- lichen Sitzung des Kreistages in Kaisers lautern, der sich mit dieser Frage befaßte, nahmen der Präsident des Studienkreises, General de Jaeger und Oberregierungsvize- präsident Dr. Pfeiffer teil. Das geplante Groß krankenhaus soll nach seiner Fertig- stellung 600 Patienten aufnehmen können. 5 Lerwyo Eine spielfreudige Schur Zum zweiten Male in diesem Jahr traten am Sonntag die„Handharmonikafreunde“ mit einem Konzert im Feierabendhaus an die Oeffentlichkeit. Es ist eine spielfreudige Schar junger und jüngster Musikliebhaber, die sich ihrem Instrument mit Begeisterung : verschrieben haben.— Was diesen Nach- Es kam zu einem Kompromiß. In einer mittag besonders interessant gestaltete war die Tatsache, daß man davon Abstand ge- nommen hatte, nur die Spitzenkönner zu präsentieren. Wie in einem Konservato- riums-Konzert steigerten sich die Darbie- tungen vom Anfänger- über das Jugend- und Eliteorchester, um mit dem reifen Rundfunkorchester seinen Abschluß zu finden. Es War ein musikalischer Rechen- schaftsbericht über die Gesamtarbeit des Vereins, zu der auch solostische Darbie- tungen, ein Damenquartett und ein Jugend- gextett gehörten. Ein besonderes Wort der Anerkennung gebührt den Leistungen der Anfänger, die— zum größten Teil noch in sehr jugendlichem Alter— mit tiefem Ernst auf ihre Notenblätter schauten und ihre Walzer und Polka exakt und sauber spielten. Musikalisch ausgereift waren die Dar- bietungen des Elite- und des Rundfunk- orchesters, doch dürfte ein etwas weniger starkes Hervortreten der Bässe— vor allem bei Walzerbegleitungen— den guten Ge- samteindruck noch wesentlich stärken. Als Orchesterleiter bot Eugen Lösch eine ausgeglichene Leistung, die ihm und den „Harmonikafreunden“ herzliche Anerken- nung des Publikums einbrachte. eignisse, die sich auf Moorstetten abgspielt hatten, wie Herbert sie mir berichtet hatte. „Sakrament, Sakrament!“ murmelte er kopfschüttelnd.„Sach gibt's! Mit dem Ge- wehr vom Herrn Herbert Hellerau und so- zusagen vor seinen Augen derschoss'n!“ Ich wollte ihm die Lage der Badehütte genauer beschreiben, aber er kannte sie: Ich hab' doch selber da unten manches Mal gebadet“, erklärte er mir,„oft genug sogar, wenn ich da vom Dienst veschwitzt vorüber- geradelt bin. Ich kann mir die Geschichte ganz genau vorstellen Er wartete ungeduldig auf das Glocken- zeichen des Apparates:„Ist überhaupt eine Wache beim Toten ausgestellt worden?“ fragte er nach einer Weile. „Bis dahin nicht, und ich glaube auch nicht, daß es inzwischen geschehen ist.“ „Hm, meinte er,„das werd' ich nachher sofort nachholen müssen. Sie wissen schon, Herr von Eydt, z wegen dem Tatbestand. da darf nix geändert werden.“ Der Kommissär bemühte sich immer, mit mir in einem korrekten und überdeutlichen Hochdeutsch zu sprechen, und blieb hart- näckig dabei, mich als„Zugereisten“ zu be- hendeln. Einer altbayerischen Familie ent- stammend, war mir nämlich das Schlimmste passiert, Was einem Menschen nach Kom- missär Stichlmayrs Meinung wahrscheinlich überhaupt zustoßen konnte— ich war auf einem Gut in der Nähe von Preußisch-Ey- lau zur Welt gekommen, wo eine Schwester meiner Mutter verheiraet war. Das„Pr.“ in meinem Paß war es, worüber der Kom- missär einfach nicht hinwegkam. Endlich läutete das Telephon, Stichl- mayr griff nach dem Hörer,. Sein Gesicht zog sich in die Länge „So— also es ist keine Verbindung her- zustellen Nacha gib fei Obacht, Postler, dann nimmst ein Tilierswm auk, hast se hört, verstehst! Adresse: Staatsanwaltschaft einschränkenden Bestimmungen für Per- sonenkraftwagen und Krafträder sollen in Bälde aufgehoben werden. Weiterhin wurde über Frage des Güter- fernverkehrs und des Gesetzes über die Personenbeförderung debattiert. Bezüglich des Güterfernverkehrs wurde von einer ge- planten Sonderregelung für die französische Zone Abstand genommen. In reger Dis- kussion wurden noch zahlreiche Einzelfra- gen aus dem gesamten Straßenverkehrs- recht besprochen. Die Vertreter der fran- 26sischen Besatzungszone und der Länder der Bizone versuchten ihr Streben darauf abzustimmen, einheitliche Regelungen für alle westdeutschen Länder zu erzielen, um somit durch die Zonengrenzen bedingten Gefahr der Rechtszersplitterung zu begeg- nen. Für die Fahndung nach abhanden gekommenen Fahrzeugen wurde ein Zu- sammenwirken aller maßgeblichen Stellen in den einzelnen Ländern vorgeschlagen. t- Goethefeier der Regierung Ein witziger Journalist hatte es bereits 1948 vorhergesagt:„Ein gewaltiges Jahr steht bevor! Bünde, Vereine, Organisa- tionen, Dörfer, Städte und Regierungen jeder und alles wird Goethefeiern veran- stalten!“ Nun, wir leben mitten in ihm— im Goethejahr. Und die Prophezeiung ist eingetroffen Am Sonntagvormittag hielt die Provin- zialregierung Pfalz unter Protektion des Oberregierungs präsidenten Fran 2 BGR ler in Neustadts Saalbautheater eine Goethefeier ab. Festlich- feierlich war die Atmosphäre um die Vertreter des kulturel- len Lebens und der Regierung, als das Pfalzorchester unter der Stabführung von Generalmusikdirektor Bernhard Conz sehr temperamentvoll die Leonorenouvertüre Nr. 3 von Ludwig van Beethoven interpre- tierte. Anschließend hielt Oberregierungs- präsident Bögler eine Ansprache, in der er den Attaché des Militärgouverneurs, ferner die Vertreter der Landesregierung, der christlichen Konfessionen und die Oberbür- germeister der pfälzischen Städte begrüßte. Goethes Können sei nicht erlernbar, 2—.—. r LUDWICSHAFEN UND DIE PFALZ— Janz für den Wiederaufbau Kaiserslautern mit ausgewählten Chören sagte Bögler, nachdem er darauf hingewie- sen hatte, daß 14 000 hinterlassene Briefe des größten Dichters der Deutschen eine kosmopolitische Haltung dokumentierten. Es seien die Gedanken einer erlebten Hu- manitas, die wir bei Goethe fänden, und der Jugend Ziel müsse es sein, die Goethe- sche Lebensmaxime zu der ihrigen zu machen. Nach der Rezitation des„Prometheus“ und der„Grenzen der Menschheit“ spielte das Pfalzorchester Beethovens Zwischenakt- musik zu„Egmont“. Anschließend hielt Dr. Philipp Heß die Festansprache, in der er Goethes Wirken in seiner Zeit und über die Zeiten hinweg charakterisierte Die würdige Feierstunde klang aus mit Richard Wagners Vorspiel zu den„Meistersingern“. 011 50 Jahre Volkschor Mit einem großen Festkonzert in der Turnhalle beging der Volkchor Rheingön- heim am Samstag den Tag seines fünfzig- jährigen Bestehens. Es war ein Ehrentag und ein Freudentag. Nach zwölfjährigem Verbot und„Beschlagnahme“ des gesamten Vereinsvermögens im Jahre 1933 hatten sich 1945 viele alte Mitglieder wieder zu- sammengefunden, um ihren Chor zu neuem Leben zu erwecken. Rudolf Brehm, der bis 1933 den ersten Vorsitz geführt hatte, legte die Geschichte des Volkschors dar, der 1899 als Arbeitergesangverein„Aurora“ ge- gründet wurde und es sich zur Aufgabe gemacht hatte, die Feste und Veranstaltun- gen der Arbeiterschaft durch künstlerische Darbietungen zu verschönen und Kultur- Werte zu vermitteln mit seinen weit über den Rahmen des Durchschnitts hinausge- henden Leistungen, ist ihm im Verlauf eines halben Jahrhunderts oft gelungen. Nun stand die neue Chorgemeinschaft auf dem Podium, um das alte Werk kfortzu- setzen. Unter ihrem Chorleiter Hugo Karl Günther bot sie nicht nur ein über- raschend vielseitiges Programm, sondern offenbarte auch ihr ernstes künstlerisches Streben und den Willen zur Leistung. Die Allgemeine Anerkennung, die vor allem die vielstimmigen Chorsätze in ihrer ausge- keilten Wiedergabe fanden, war berechtigt. Der Chor dürfte bald wieder jene Lei- stungshöhe erreichen, wie sie in der Chro- nik des heute bereits wieder rund 300 Mit- glieder zählenden Vereins rühmlich ver- zeichnet ist. Erster Kurhausball in Bad Dürkheim Auswärtige und internationale Gäste belebten das festliche Bild In den wiederhergestellten Räumen des Kurhausrestaurants in Bad Dürkheim fand am Samstag nach zehnjähriger Unterbre- chung der erste Kurhausball nach dem Kriege statt. Der große Kurhaussaal und die anschließenden Nebensäle waren vom Glanz eines festlich gekleideten Publikums erfüllt. Wie in vergangenen Zeiten wurde der Tanz mit einer Polonäse eröffnet. Die Kurkapelle unter Rudolf Bühler bewies, daß ihr Repertoire neben gepflegter Unter- haltungsmusik auch moderne und modernste Rhythmen enthält und sie Samba und Jazz ebenso vollkommen beherrscht wie Rhein- länder und Walzer. Das Tanzpaar Hans und Mella Hamm— dem Ludwigshafener und Mannheimer Publikum schon seit langem ein Begriff— hatte, wie vor dem Kriege, auch diesesmal das Arrangement der Tänze über- nommen und begeisterte durch Tanzein- lagen von vollendeter Schönheit und Ele- ganz. Im kleinen Kurhaussaal, der zu einer gemütlichen Bar umgewandelt war, wurde bei gedämpfter Beleuchtung ebenfalls ge- tanzt. Erfrischungen wurden in den unteren Räumen des Kurhauses gereicht, ebenso Speisen die einen Begriff von der außer- ordentlich gepflegten Küche vermittelten. Angenehm überraschten die verhältnismäßig niedrigen Preise die die Wein- und Speise- karten aufwiesen. Das hervorragend ge- schulte Personal bediente mit Aufmerksam- keit und wurde verwöhntesten Ansprüchen gerecht. Der überaus zahlreiche Besuch dieser Veranstaltung und die Anwesenheit vieler auswärtiger und auch internationaler Gäste bewies, daß die Bad Dürkheimer Kurhaus- bälle von früher her noch in bester Ex- innerung sind und auch für die Zukunft als gesellschaftliches Ereignis der Pfalz gewer- tet werden dürfen. Gleichzeitig jedoch sind sie auch ein Beweis dafür, daß Bad Dürk-⸗ heim auf bestem Wege ist, seine einstige Bedeutung als Badeort und Mittelpunkt des Fremdenverkehr wieder zurückzugewinnen. vt Jubilarfeier bei Halberg Die Direktion der Halberg GmbH. hat ihren Jubilaren aus den Jahren 1945/49 am Samstag in der festlich geschmückten Werks- kantine eine Feier bereitet, an der u. a. auch der Stadtkommandant Maria ux, der Ad- ministrateur Baud e und der Direktor vom Arbeitsamt Ludwigshafen, Keller, teil- nahmen. Geehrt wurden zwei Werksange- hörige für ihre 350jährige und 43 für ihre 40jährige Tätigkeit bei der Firma. Langjährige Betriebszugehörigkeit ist in diesem Werk bereits zur Tradition geworden und es kann wohl u als ein Zeichen der tiefen Verbundenheit, die zwischen Leitung und Personal besteht, gewertet werden, wenn seit der Gründung der Fabrik(1881) insge- samt 7 Belegschaftsmitglieder ihr 50jähriges, 92 ihr 40 jähriges und 884 ihr 25 jähriges Ar- beitsjubiläzum gefeiert haben. Darauf wies auch Direktor Mentre in seiner Ansprache hin und betonte, daß die Geschäftsleitung dieser Tradition treubleiben werde und be- strebt sei, alle aufkommenden Schwierig- keiten zu meistern, damit größere Entlassun- gen und Pensionierungen vermieden werden könnten. Herzliche Worte, die ein Lob auf Treue und Arbeit waren, richteten noch Stadt- kommandant Mariaux sowie Direktor Keller ant die Jubilare und bei gemeinsamem Essen und Musik im Rahmen eines unterhaltenden, von Betriebs angehörigen ausgeführten Pro- gramms wurden einige frohe Stunden ver- bracht. 22 Seeburg. Hast's? So, und jetza weiter: Schloßbesitzer Rainer Hellerau auf Moor- stetten bei Oberseeon heute früh von un- bekanntem Täter erschossen— he, Postler, 1 mach di fei ausdrücklich auf dei Postge- heimnis aufmerksam, Rast g'hört!— Nacha weiter: Habe mich an Tatort begeben. Punkt. Erwarte Anweisungen auf Moorstetten unter Rufnummer Oberseeon sechsundvierzig. Punkt. Stichlmayr, Oberkommissär. Punkt. Bist fertig? Gut, nacha gibst es glei“ auf! Servus, Postler!“— Er hängte ein. „Nehmen Sie inzwischen Platz, Herr von Eydt. Jetzt warten wir nur noch auf den Wachtmeister Prangl, und inzwischen muß ich noch einen anderen Kollegen mit dem Bürodienst hier beauftragen. Ich bin sofort wieder da.“ Ich blieb in dem überhellen Amtszimmer Allein zurück. Draußen rumpelten eisenbe- schlagene Bauerngespanne über das Kopf- steinpflaster. Die erste große Aufregung ebbte langsam in mir ab. Ich bekam häm- mernde Kopfschmerzen und hätte wer weiß was für eine Tasse heißen, starken Kaffees gegeben. Ich suchte meine Taschen nach Zigaretten ab. Mein Etui lag in Moorstet- ten auf dem Nachttisch. Auf dem Bürotisch neben der Schreibmaschine lag eine ange- brochene Sechserpackung. Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen und bediente mich aus Wachtmeister Prangls Vorrat e Tabak roch muffig, wie eben Zigaretten chen, die man beim Dorfkrämer kauft, sie zwischen Seife, Feigenkaf fee und Zehner- käs lagern. Meine Gedanken kreisten unablässig um Brigitte Montanus, Hatte meine Nachricht sie eigentlich überrascht?— Ihr Gesicht war schon blaß gewesen, so daß es nicht mehr Viel Farbe verlieren konnte— plaß und übernächtig. Und der Zusammenstoß mit mir schien ihr außerordentlich unangenehm gewesen zu sein. Sie hatte doch etwas in ihren beschmutzten Händen gehalten, Was nur? Etwas Blitzendes, metallisch Klappern- des— richtig: Schlüsse! Wagenschlüssel an einem kurzen Kettchen aus Nickelperlen. War sie an ihrem Wagen gewesen? Ich hatte die Garagentür unversperrt gefunden. Was hatte sie dort zu tun gehabt? Um sechs morgens— Flucht 2 Wachtmeister Prangl kam zurück. Ich entschuldigte mich bei ihm, daß ich in seine Zigaretten eingebrochen war. Er hat mich, deswegen nur kein„Trara“ zu machen, und erinnerte sich im gleichen Atemzug mit be- kümmertem Gesicht daran, daß Rainer ihn noch vor wenigen Tagen vom Schloß her angerufen und zu einem Schnaps und einer erstklassigen Zigarre hereingebeten hatte. Bald danach kam auch der Oberkommissär wieder. Er schnallte um, zog ächzend den Bauch ein und brachte das Schloß nach eini- gen vergeblichen Anstrengungen endlich zu. Ex nickte mir zu:„Alsdann können wir S Wir brachen auf. Stichlmayr nahm neben mir Platz, Prangl drückte sich nach hinten. Ich wendete den Wagen und fuhr in schar- em Tempo nach Moorstetten zurück. 8 Und der Herr Hellerau hat nichts ge- schen und auch keinen Verdacht geäußert, Wer den Schuß abgegeben haben könnte?“ Fragte Stichlmayr auf halbem Wege. Ich ſchüttelte den Kopf: Nichts gesehen und miehts gehört; der Täter muß sich sofort Bach dem Schuß rückwärts entfernt haben vnd im Wald verschwunden sein.“ Als Moorstetten von der Hügelkuppe her sichtbar wurde, ließ Stichlmayr halten. Er beschrieb seinem Kolegen den Weg zur Badehütte, rechterhand und hügelab quer durchs Holz, und beauftragte ihn, ohne viel- leicht vorhandene Spuren zu zerstören, am Tatort Wache zu halten. Prangl stieg aus, sprang über den Straßengraben und ver- schwand bald im Walde. g 5 8 24 5 4 8 14 1 eee Seite 8 MORGEN Dienstag, 24. Mai 1949/ Nrg Der rechte Teil des Gebäudes gehört zu dem„Fleiner-Haus“) STEINWERK AUGUST KOSTNER U. SOHN rel. 438 78 MANNHEIM Sockowstr. 6 Wir lieferten die Werksteine zu den Fas- scicden in Naturmuschelkalk und Sand- stein, die Wandverkleidung und den Bodenbelag im Treppenhaus vom Erd- geschoßß zum J. Obergeschoß in Natur- muschelkalksteinplatten u. Stockwerks- treppen in Kunststein Das Schmuckstück an den Planken Heute eröffnet„Salamander“ das Haus in 0 5 Noch kann man von einem„Gesicht“ der Planken— dieser dem Mannheimer so sehr ans Herz gewachsenen Geschäfts- und Bummelstraße nicht sprechen. Zu groß sind noch die Lücken, die klaffen. Aber es wird an diesem Gesicht gearbeitet, und schon mancher Stein hat sich zum anderen gefügt, in dem Bestreben, ihm wieder die Züge von einst zu geben. Mit Interesse verfolgt der Mannheimer, wie„seine“ Straße mühe voll und allmählich wieder Gestalt an- zunehmen beginnt. Seine besondere Neugier galt dabei schon seit Monaten dem großen, grauen Haus an der Ecke des O-5-Quadrates. Denn hier bahnte sich etwas besonderes an. Es blieb nicht lange verborgen, wer hier so voller Optimismus baute. Voll Optimismus, der keine Provisorien kennt(vielleicht aber auch keine finanziellen Schwierigkeiten?) und„Endgültiges“ errichtet. Und so nannte der Mannheimer bald das sechs Stockwerk hohe Gebäude das„Salamander-Haus“. Un- ter diesem Namen wird es wohl in die Ge- schichte unserer Stadt eingehen. Wenn wir dann in späteren Jahren ein- mal— wenn aus den Gartencafés an den Planken wieder markenfreie Schmalzmusik der Geigen schluchzt— im absichtslosen Schlendern abwechselnd ein Auge für die Passanten und die Schaufensterpracht ris- kieren, dann werden wir fast vergessen haben, wie dieses Haus— wie alle Häuser unserer Tage— unter Mühen und Sorgen gebaut wurde. Wir werden es dann wieder für selbstverständlich ansehen, daß hier überhaupt ein Haus steht. Und das ist gut S0. Denn welch ein Leben wäre das, das uns nur die Schattenseiten in Erinnerung be- hielte. Dann kämen schon die Kinder mit grauen Haaren auf die Welt und nichts be- seelte sie mehr als der Wunsch jenes griech- ischen Philosophen, der da sagte, daß es das einzige erstrebenswerte Lebensziel sei, zu sterben. Aber wir sind Menschen, und es zeichnet uns eine Fähigkeit aus, die uns die Jahre des Erdenwallens erträglich, ja er- freulich machen: Die Sonnenstunden bleiben haften, das andere verliert sich. So behält der Optimismus doch letzten Endes immer recht— auch wenn er hie und da einige Nackenschläge ertragen muß. Heute vormittag wird die Firma, die dem Haus den Namen gab, im Parterre ihre Ver- kaufsräume eröffnen. Ein neues Geschäft „an den Planken“! Aber Salamander ist nicht der erste, der in seinem eigenen Haus einzieht. Vorher schon hat sich die Stoff- etage„Lackhoff“ im ersten Stock etabliert. Und wenn dann noch der Hutsalon E. Gem- bert hinzukommt, dann kann man sich in diesem Haus im wahrsten Sinne des Wortes von Kopf bis Fuß kleiden lassen. Darüber hinaus werden ein Zahnarzt und ein Chirurg ihre ebenso notwendige wie auch segens- reiche Tätigkeit ausüben. Der Rest an ver- bleibenden Räumen wird dem Hausmeister und einigen Geschäftsleuten aus dem Hause als Wohnung dienen. An und für sich wären jetzt ein paar Worte über den so oft zitierten„Aufbau- Willen“ fällig. Aber laßt uns nicht wieder- käuen, was uns von jeder Plakatsäule, in vielen Versammlungen, Konferenzen, Be- sprechungen und auch aus den Spalten der Zeitungen und Zeitschriften immer wieder entgegengeschleudert wird. Unsere Kniee sind schon ganz weich davon. Wir wollen uns lieber darüber freuen, daß wir in Mann- heim wieder ein so schönes Haus besitzen, das ohne Zweifel dem ebenfalls so oft zitier- ten„Stadtbild“ zur Ehre gereicht. Und freuen wir uns auch darüber, daß wir wie- der ein kleines Stückchen weitergekommen sind. Mag auch manchem das Tempo, in dem sich die Städte wieder die ausgerupften Fe- dern beschaffen, schneckenhaft erscheinen, so soll doch dabei daran gedacht werden, daß die Ungeduld— die begreifliche Un- geduld ganz naturgemäß über das Mögliche hinausschießen muß, denn nicht an allen Ecken und Kanten unserer Problembündel kann zugleich angefangen werden. Eins nach dem anderen müssen wir machen, Wenn wir überhaupt vorwärtskommen wol- len. Nur die Reihenfolge wird immer ein Problem für sich bleiben. Doch der Beitrag aus privater Initiative sollte stets willkom- men sein. Blick in die Verkaufsräume der Stoßfetage Lackhoff Ju. Meltinger& Sohn BAUUNTERNEHMUNG AN N MEIN. DAM M STRASSE 44 AUSFUHRUNG DER EISENBETON- UND MAURERAR BETTEN Gegründet 1897 Anfertigung und Lieferung von Treppenhandgrifſen, Treppenpfosten u. Siaketen sowie Ausführung sämtlicher Holz drehaf beiten. M. WER. E, Mannheim, J2,! Holzwaren und Holzdreherei. Telephon 33518 Entwurf und Bauleitung a Wilhelm Hettinger Mannheim, Dammstr. 44, fel. 53503 J. BIRINGER ZE ENITRALINEIZUI GEN zausfeffk. P anossuEnrnlE B Sroßſ handel: D Tb ffe nt Zement und Bims⸗- alle Zaustofte f f J Baustofle R. KUNZ IG u. CO. 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HNA U ER Am MANNHE TM 10 2 Ses * 681 de deiner onen 5 chen — und. 101949/ Nrg 8 Nr. 94 Dienstag, 24. Mai 1949 INDUSTRIE UND HANDELSBLATT 33 9 Potenzierung der Beschränktheit Es ist eine alte Geschichte, Doch bleibt sie ewig neu Heinrich Heine, der unverwüstliche Spöt- ter, müßte leben, um nachfolgende Zeilen nieder zuschreiben— nieder zuschreiben mit der Ironſe, mit der er die Auswüchse der Beschränktheit seiner Zeitgenossen geißelte. Die Stütze der Teuerung Es ist kein Geheimnis geblieben, daß micht nur finanzielle Schwierigkeiten die volle Ausnützung der nach Deutschland ge- langenden Importe vereitelt. Die Importeure halten auch deswegen zurück, weil eine weitere Senkung der internationalen Roh- stoffpreise zu erwarten ist. Nun, der Direk- tor der Verwaltung für Wirtschaft, Prof. Erhard, erklärte nach seiner Rückkehr aus Amerika, er glaube nicht mehr an weitere Preisrückgänge auf dem Weltmarkt. Das mag zutreffen oder nicht. Es bleibe dahin- ellt. tells ist die dieser Tage in einigen Zellen wiedergegebene Meldung nicht un- Wesentlich, daß Prof, Erhard— Hals Nachfolger seines früheren Stellvertreters, q des jetzigen württembergisch- badischen Fi- 0 — Neben der Nichtausnutzung der für Im- porte aus ERP-Geldern und JEIA-Er- lösen zur Verfügung stehenden Mittel war die Lösung des Importpreisproblems Gegenstand von Besprechungen zwischen Prof. Erhard und den interessierten Kreisen der Wirtschaft. Ein großer Teil der Importeure hat sich geweigert, Wa- renimporte, deren Kontrakte vor einigen Monaten geschlossen wurden, nunmehr zu den gleichen hohen Preisen abzunch- men, nachdem die Weltmarktpreise in- zwischen erheblich gesunken sind. Zur Lösung dieses Problems werden zur Zeit drei Möglichkeiten erwogen. Zu- nichst wird vorgeschlagen, mit Hilfe einer Preisausgleichskasse Mischpreise wischen den früheren und heutigen Im- portpreisen zu bilden. Da hierzu jedoch ein Pool-System notwendig wäre, das einen Eingriff in die freie Wirtschaft durch Monopolisierung bedeuten würde, wird in Fachkreisen nicht angenommen, daß die Militärregierung und die verant- Vortlichen deutschen Behörden ihre Zu- ümmung geben werden. Der Vorschlag des Handels geht da- lin, die Verwaltung für Wirtschaft solle Mrantieren, so lange keine neuen Im- horte größeren Umfanges zuzulassen, bis dle Industrie die teueren lagernden Ein- fabrwaren übernommen habe. Schließ- lch wirg ein Ausgleich durch staatliche Subvention angeregt, zumindest, soweit es sich um durch die JEIA kontrollierte Einkäufe handelt. Hierbei entsteht je- doch die Frage, welche Stelle die Sub- ſentlonen zahlen soll. Da die JEIA obwohl sie als Einkäufer auftritt, leine Körperschaft des öffentlichen echts ist, sondern der Militärregierung untersteht, ist man der Ansicht, daß die letztere den Ausgleich aus den Counter- kart-Funds zahlen solle. Die endgültige e dieser Frage steht jedoch S E 44 8 EITEN W — riehafen noch aus. 8 ut. Rnzministers Dr. Edmund Kaufmann, den Vorstand der STEG eingetreten ist“. e von gut informierter Seite verlaütet, date der geeignete Nachfolger Kaufmanns der gegenwärtige Stellvertreter der VIfW, Schalfejew, vorausgesetzt, die dd wird der vorgesehenen Liquidierung n baute dieses Jahres zugeführt. Deni eint aber nicht so zu sein, denn dieselben Labünkormierten Kreise erklären, daß mit leer Veränderung die Sd als staatliche Aaergesellschaft zunächst die noch aus- ihenden Importe für das am 30. Juni 1949 uu ku gehende ERP-Jahr übernehmen an Es handelt sich hierbei um Waren im erte von rund 262 Millionen Dollar, die am Importhandel noch nieht abgenommen rden sind. In diesem Zusammenhang ge- Annen die im Aprilbericht der Bank deut- er Länder veröffentlichten, auffallend baden Zifkern tür Lagerung eine besondere geleutung. Der Fan der Vorratshaltung kann Weierlei Zwecke verfolgen: I.(Von den legenwärtig husgehend), den deutschen Markt von einer ung der Weltmarktpreise zu isolieren, 1 die Teuerung zu erhalten; 2.(sollte die 3 Prof, Erhards richtig sein, dag die 0 eltmarktpreise wieder anziehen werden), den deutschen Markt vor den Folgen eines diu neuerlichen Anziehens der Weltmarkt ſrelse zu bewahren. Doch bei näherer Betrachtung erweist sich weder die erste noch die zweite Alternative in zutrettend, denn die im Rahmen des Anlagen Ff zu uns gelangenden Importe sind be- gits dezüglich Preisfestsetzung fest und 2 Vereinbart. Der deutsche Steuerzahler, 8 e noch immer mühsam an den Verlust- E. Un . R. p. aan Wasser- Ur. gen 10 N 52408 —— JAHRE HN allentore den ihm die Staatliche Erfassungs- U 6, 12 ſzelchakt, genannt STEG, in der Höhe erung 400 Millionen Di beschert hat, eben und kaut, kann sich also darauf 5 emen zweiten großen Bissen ver- zelnen zu müssen, dessen Verdaulichkeit 10 des Papieres entspricht, auf dem diese dlutlose u. un. erlsche Gedankenfigur wiedergegeben Le roi est mort Vive le roi! 5 gelen die treuen Untertanen, einer von guultes Gnaden berufenen königlichen oder dur kaiserlichen Majestät, wenn der Sensen 1 de von einem Tyrannen befreite und 3 das Schicksal des anderen Despoten r bescherte. 1 * Bezugschein ist langsam im Abster- Im bbc. nicht ganz beseitigt, aber immer- Aätehereits soweit, daß der Ruf„Le Bezug- Wass, mort“ memorleren Könnte 3 ahrlich nicht von Gottes Gnaden be- dere zaber auch leider nicht geistig gott- es Bt, erkand(wie an anderer Sdelle Mögt. Blattes gemeldet wirch die br die ate elt, Es lebe der Bezugschein 2u a und arbeitete einen sorgfältigen der Schokoladebewirtschaftung aus. 3AU er arme Steuerzahler aber, der mit 1 g Ber, 8 Din denssenossen jährlich 60 MII- 5 N Erhaltung 8 9 Alkungsamtes für Ernährung lendwirtschakt und Forsten beiträgt(wobel sinkenden Weltmarktpreisen und wahrscheinlich deshalb blut- eee der VELV einzig das Verdienst beigemes- sen werden kann, daß trotz ihrer Existenz die deutsche Ernährungs- und Landwirt- schaft nicht völlig zusammenbrach), dieser arme Steuerzahler kann nur den Kopf schüt- teln; zum Schokoladekauf gegen Bezug- schein wird ihm kein Geld übrig bleiben; die letzte Hoffnung entschwindet ihm, doch noch Schokolade gegen DMœ kaufen zu kön- nen— gegen DM die er über die Steuer- seite bei Einsparung des kostspieligen Ver- ie Senannt VELF, erübrigt ätte. Ex pO t, aber nicht Aus- verkauf Alles ist schon dagewesen und abge- wirtschaftet, trotzdem kommt es immer Wieder. Auch in der Frage des Exportes, dieses für die deutsche Wirtschaft und für das ganze deutsche Volk so wichtigen Problems, werden Wege beschritten, werden Wege ge- gangen, die an die im wirtschaftlichen Zu- sammenbruch endende Vergangenheit ge- mahnen. Die kritischen Besucher der Exportmesse in Hannover waren enttäuscht. Zwar er- goß sich ein zahlreicher Besucherstrom durch die Gänge und Hallen, zwar waren die Ausstellungsstücke eine Leistungsschau industrieller und gewerblicher Fertigkeit, die Lobes und Ruhmes wert ist(siehe Messe- bericht an anderer Stelle dieses Blattes), aber die Tatsache, daß Hannover kein Er- satz für Leipzig ist, daß das heutige Ver- sagen Leipzigs durch die Migerfolge Han- novers nicht wettgemacht wird, ist nicht Wegzuleugnen. Ein besonders raffinierter Vorschlag, der wert ist, kritisch untersucht zu werden, weil seine Verwirklichung auf Weite Sicht gesehen, nicht nur den deut- schen Export, sondern auch die deutsche Wirtschaft schlechthin jeder ins Unglück brächte, wurde bei der Eröffnungsfeler von einem ofkflzlellen Sprecher gemacht. Der Vorschlag lautet: Da die Exportpreise deutscher Waren zu hoch sind, muß der Ex- port subventioniert werden. Die Mittel für die Exportsubventionen sind aus Erhöhung der Inlandspreise zu schöpfen. Die Sub- vention selbst könnte durch differenzierte DM- Devisenkurse erfolgen. Kurz den Gedanken zu Ende gedacht: Erhöhung der Inlandspreise, neuerliche Nach Mitteilung des Arbeitsministe- riums von Nordrhein-Westfalen mußte die Aachener Nähnadel- und Druckknopfindu- strie wegen Mangels an Exportauf trägen zahlreiche Arbeitskräfte entlassen. Gleich- zeitig verschlechterte sich die Sitution bei der Solinger Schneidwarenindustrie sowie bei der gesamten Metallindustrie. Reichsbahn- und Bergbauzulieferbetriebe klagen über Auftragsmangel: infolge des Rückganges der Bauvorhaben leiden eben- falls alle davon abhängigen Betriebe, wie Bauschlossereien, Heizungs- und Installa- tionsbetriebe, Ofen- und Herdfabriken, Schloß- und Baubeschlagwerke, unter Auftragsmangel. Abgesehen von Absatz- stockungen zeigten sich darüber hinaus in der gesamten Wirtschaft als Auswirkung der großen Umschichtungsvorgänge, die sich auf der betrieblichen Seite vor allem in der Verlagerung der Produktion zu den leistungsfähigeren Werken vollziehen, eine starke Fluktuation. R.-H Senkung der Realeinkommen, erneuter Lohn- und Preiswettlauf, weitere Steige- rung der Gestehungskosten für Exportar- tikel, Erhöhung der Exportsubventionen bis schließlich der DM-Deviesen-Kurs vfelleicht je DM einem amerikanischen Milli-Dollar- Cent entspricht, und nicht Wie jetzt 30 Cents. Der deutschen Wirtschaft Ausverkauf ist bereits durch die Zeit, die zwischen dem Zu- sammenbruch und dem Tage X lag, er- schreckend weit fortgeschritten. Er darf nicht weitergetrieben werden. Wenn also die Gestehungskosten deutscher Exportgüter zu hoch sind, um auf dem Weltmarkt ent- sprechenden Anforderungen Genüge zu tun, dann kann die Hilfe einzig in der Senkung dieser Gestehungskosten liegen. Es ist nicht uninteressant, daß laut einer Berechnung einer Industrie- und Handelskammer des Rhein- Ruhrgebietes der Steueranteil an in- dustriellen Erzeugnissen der Eisenindustrie zwischen 65 und 71 Prozent, der Textil- industrie zwischen 76 und 83 Prozent und der Ernährungsindustrie zwischen 35 und 68 Prozent schwankt. Hier Einsparungen vorzunehmen, ist aussichtsreich, ist bestimmt eine stärkere und dauerhaftere Exportförderung als Sub- ventionen, die das ohnehin kärgliche Real- einkommen sowohl des bereits an der Grenze seiner Existenzfähigkeit ausgepo- werten Arbeiters und Angestellten als auch des weit unter dem gewohnten Lebens- staridard lebenden Unternehmers, noch wei- ter vermindern. ö Völlig überflüsisg, hier noch zu erklären, daß auch die Beseitigung der noch immer bestehenden, das Exportgeschäft abwürgen⸗ den Dollarklausel ebenfalls eine Voraus- setzung zur Entfaltung jenes Exportgeschäf- tes ist, das Westdeutschland die Möglichkeit gewährt, einmal seine Importschulden zu- rückzahlen zu können. Solange wir gegen im Ausland nicht vorhandenes Geld zu teu- ren Preisen verkaufen müssen, solange wer- den Messen und Ausstellungen bester Aus- Wahl, bester Beschickung ein Fehlschlag sein. In München traten Aussteller in Streik, wern die Regierung nicht für Besuchs- förderung Schritte unternimmt. In Hanno- ver kommen viele ausländische Besucher, die sich darüber freuen, daß die oben auf- gezeigten Schwierigkeiten der deutschen Wirtschaft den Zutritt zum Weltmarkt ver- wehren. Sie studieren aufmerksam und eifrig die Lieferungsmöglichkeiten Deutsch- lands, um teilzunehmen an dem inter- nationalen Streik gegen deutschen Export. F. O. Weber In Frankreich wurde jetzt die Export- förderung von der Steuerseite eingeleitet. Die Exportindustrie und der Exporthan- del genießen je nach Erfolg ihrer Tätig- keit steuerliche Vorteile. die freudig wahrgenommen werden; denn es geht nicht nur um die Rettung der einzelnen Unternehmer, sondern der gesamten Wirtschaft. Die Sache mit dem Brotpreis Die agrarpolitische Kommission, über de- ren Arbeit wir schon allgemein berichtet ha- ben, mußte naturgemäß den künftigen Ge- treidepreis als den Angelpunkt ihrer Unter- suchungen batrachten. Denn da die Abhängig- keit der deutschen Ernährung von ausländi- schen Zufuhren bei Getreide am größten ist, und da die Verteuerung dureh die Anwen- dung des 30-Cents-Kurses bei Weizen am mei- sten ins Gewicht fällt, war dieser Ausgangs- punkt schon durch den Auftrag des Preisrates gegeben, der dahin ging, die Auswirkungen des Umrechnungskurses auf dem Gebiete der Agrarpolitik zu prüfen. Aber es gibt gerade in land wirtschaftlichen Preisfragen keine iso- lierten Probleme, Die agrarische Produktion ist dadurch gekennzeichnet, daß alle Erzeug- nisse in einer sehr engen Verbindung mit ein- ander stehen, weil sie in der gleichen Produk- tionsstätte, dem Hof, gemeinsam erzeugt werden und oft auch erzeugt werden müssen, Weil gleichsam daß eine Erzeugnis ein Neben- produkt oder au Anderen ist. Dag Problem der ötonomisch richtigen Preisrelationen ist daher in der Landwirtschaft besonders wichtig. Wird es nicht genügend beachtet, so können sich sehr unerwünschte Verschiebungen ergeben, die wiederum im Gegensatz zu gleichen Er- scheinungen in der Industrie— wegen der einheitlichen Struktur der bäuerlichen Erzeu- gungsstätten in größter Breite auftreten und überdies wegen des an die Jahreszeit gebun- denen Produktionsverlaufs während eines Erntejahres nicht mehr reparabel sind. Die Kommission konnte sich also keinesfalls auf die Betrachtung des Getreidepreises be- schränken, sondern mußte die gesamte Agrar- Politik der nächsten Jahre in ihren Unter- suchungsbereich einbeziehen. Der erste Teil des Gutachtens, der die Er- gebnisse der Kommissionsarbeit enthält, wäh⸗ rend der zweite eine ausführliche Begründung und der als Anhang bezeichnete dritte das in den Sitzungen zutage geförderte Material in weniger verarbeiteter Form darbietet, zerfällt in eine Reihe allgemeiner Vorschläge, deren Beachtung die Kommission auf jeden Fall, das heißt ohne Rücksicht darauf empflehlt, ob man sich für die vollständige oder teilweise ein Produktionsmittel des Vert Subventionierung der inländischen Agrar- preise oder für die Abwälzung der Verteue- rung auf den Konsumenten entschließt, und in die vier Lösungs möglichkeiten, die sich ergeben, wenn man entweder die volle Auf- rechterhaltung der bisherigen Agrarpreise oder die volle Ueberwälzung der Verteuerung oder schließlich einen Mittelweg wählt. Was die allgemeinen Vorschläge anbelangt, 80 sind sie nicht alle von gleicher Bedeutung. Daß eine Importausgleichsstelle vorgeschla- gen wird, die bei Waren, die im Auslande teurer sind, die Verbilligung vornimmt, und bei solchen, die unter dem Inlandspreis ein- geführt werden, die Differenz abschöpft, wurde schon erwähnt. Außerdem wird ihr die Auf- gabe zugeteilt, für eine Stabilisierung der für die Landwirtschaft besonders wichtigen Grundpreise während des Erntejahres zu sor- gen, so daß sie also auch dann, wenn man keine Subventionierung vornehmen würde, eins gewisse finanzielle Operationsreserve zur Verfügung haben müßte. Das eilt natürlich vor allem für Getreide. Eine zweite wichtige Maßnahme auf dem Getreidegebiet bezieht sich auf die Einführung eines Nord- Süd-Ge- källes. Deutschland besaß früher agrarische Ueberschußgebiete im Osten. Es war daher richtig, die von Osten nach Westen wachsen- den Frachtkosten im Getreidefestpreis zum Ausdruck zu bringen. Heute aber kommt der gesamte Zuschußbedarf Westdeutschlands aus Uebersee und somit über die Nordseehäfen. Will man also den vorläufig noch staatlich festgesetzten Preis dem natürlichen Marktpreis angleichen, um Unwirtschaftlichkeiten im Transport zu vermeiden, 80 ist es notwendig, das tatsächliche Frachtgefälle zu berücksich- tigen, das nicht von Osten nach Westen, son- dern von Norden nach Süden steigt. Die ge- samte Frachtdifferenz zwischen der Küste und den südlichsten Teilen der Doppelzone ist allerdings sehr groß, die Fracht steigt, von fünf auf 45 DM je Tonne. Ein Frachtausgleich wird diese Differenzen auf zehn DM je Tonne vermindern. was dem Ausmaß des Gefälles entspricht, das bisher in der Doppelzone zwi- schen Osten und Westen bestand. Immerhin werden sich gewisse regionale Verschiebun- gen des Brotpreises aus dieser Aenderung er- Nüchtern betrachtete Exportmesse Ex POT tieren können und dürfen ein Unterschied Wenn Erfolge und Ausstellungen wirk⸗ lich nur abhängig sind von Besucherzahlen, dann wäre auch die jetzt in Hannover statt- findende Technische und Export-Messe als voller Erfolg zu buchen, denn rund 40 000 Besucher, darunter etwa 2000 Ausländer, sind eine beachtliche Zahl. Aber auch die Beurteilung von Messen nach Umsatzzah- len, die erzielt worden sind, ist unzuläng- lich, denn die auf einer technischen Messe ausgestellten Dinge sind mit Suppentöpfen nicht vergleichbar. Bedeutet doch der Ent- schluß zur Anschaffung mitunter eine ein- schneidende Umwälzung in der bisherigen Betriebsmethode des Käufers(bei maschi- nellen Einrichtungen). Nun haben die Aussteller in Hannover eine ganze Reihe von Anfragen zu verzeich- nen, Ankragen, die jedoch auf sehr, sehr Jarige Sicht erst zum Ziele führen werden, denn die Dollars, mit denen deutsche Wa- ren vom Auslande bezahlt werden müssen, sitzen nicht locker in den Taschen der Inter- Sssenten, sie sind wegen ihrer Knappheit sogar sehr festgefroren. 5 Daimler-Benz konnte für etwa 3 MIl- lionen Dollar Aufträge hereinnehmen. Ein beachtlicher Erfolg der jungen wiederauf- blthenden deutschen Autoindustrie, der noch größer geworden wäre, wenn eben auch nicht die Dollarknappheit so manchen Interessenten zur Sparsamkeit zwänge. Die Aussteller trösten sich mit einem lebhafteren Geschäft, das— aus welchem unerfindlichen Grunde wohl?— erst in der zweiten Hälkte der Messezeit eintreten soll. Bemerkenswert und für viele ausländische Besucher enttäuschend ist der Umstand, daß schiedene Branchen in Hannover fehlen. eeressenten, die in der Hoff- nung gekommen waren, deutsche Kameras zu sehen und evtl. zu kaufen, mußten un- verrichteter Dinge abziehen. Auch die Mo- torrad- Industrie fehlte fast gänzlich; nur DRW mit seiner verbesserten RT 125 und das Kleinstrad von Butz waren vertreten. Dagegen hatte sich die Kraftfahrzeug- In- dustrie in Hannover anscheinend ein Stell- dichein gegeben, obwohl die Ausfuhrmög- Üchkeiten infolge der Sperre von Einfuhr lizenzen, zu hohen Umrechnungskurses und zu hoher Grundpreise pessimistisch beurteilt werden. Unter den Ausstellern befanden sich: Borgward, Ford, Vidahl& Sohn. Gut- brod, Wendax und Goliath zeigen ebenfalls ihre bewährten Schnellastwagen. MAN, Büs- sing, Faun, Magirus, Mercedes usw. führen schwere Lastkraftwagen vor, zum Teil mit Spezialaufbauten. Technisch interessant ist der 6,4- Tonner mit 105-PS-Dreizylinder- Dieselmotor der Südwerke(vormals Krupp), der eine Höchst geschwindigkeit von 100 Km/h erreicht. Die Rundfunk- Industrie war mit einem vielfältigen Angebgt an Empfangsapparaten vom Kleinempfänger bis zum Großsuper erschienen. Sie rechnet mit einer Belebung des Inlandsgeschäftes, Die Ausfuhrmöglich- keiten werden aus eben denselben Gründen wie bei der Kraftfahr-Industrie beurteilt. Die Aussteller des deutschen Maschi- nenbaus sind sichtlich von der Bemühung beseelt, durch hochwertige Qualitätsarbeit die Bremsen des Exportgeschäftes(hohe Preise, Dollar-Klausel usw.) zu überwin- den. Den vielfältigen neuen Konstruktionen mag das auch vielleicht bis zu einem ge- wissen Maße gelingen. Wenn einstmals der wohltuende Schleier von unserer Armut weggezogen wird, wenn das deutsche Volk, peinlich und schmerz- lich überrascht, erkennen wird, daß die Schulden, die durch Importe entstanden sind, ja schließlich irgendwie bezahlt wer- den müssen, dann wird erst die ganze Tragik der gegenwärtigen Situation zu Bewußtsein kommen, die darin besteht, daf, Deutschlands Industrie ins Ausland genug Waren liefern könnte, um diese Schulden zu bezahlen, um die Außen- handels- und die Zahlungsbilanz aus- zugleichen, wenn sie dürfte. tex. geben, auch wenn man den durchschnittlichen Getreidepreis und den durchschnittlichen Brotpreis unverändert läßt. Die Getreidepreis- relationen unteremander sollen nach Ansicht der Kommission unverändert bleiben. Es wird lediglich vorgeschlagen, der Braugerste wie- der die früheren Qualitätszuschläge einzuräu- men. Für den Konsumenten ist es von Inter- esse, daß eine Einschränkung des, erhebliche Subventionen zur Stabilisierung des Brot- Preises erfordernden Bezuges an dem teueren Kartoffelwalzmehl empfohlen wird, dag, um die Kindernährmittel stabil zu halten, eine Verbilligung des Maises für die Stärkeproduk- tion auf 160 DM gefordert wird und Hülsen⸗ früchte und Reis grundsätzlich zum Welt- marktpreis hereingenommen werden sollen. Der letztere Grundsatz wird wegen der Verschiedenheiten der Sorten und Qualitäten auch für den importierten Käse aufgestellt. Im übrigen wird der Inlandskäse durch Ver- ringerung von Spannen sich verbilligen, was kür den Konsumenten immerhin eine Erspar- nis von 55 Millionen(auf das Jahr gerechnet) ausmachen wird. Am Milch- und Margarine- Preis soll sich nichts ändern, während emp- kohlen wird, die inländischen Oelsaaten ein- Schließlich der daraus hergestellten Oele und Oelkuchen freizugeben. Das ist in der Tat eine wichtige Forderung, denn der ausschließ- lich aus rüstungspolitischen Gründen geför- derte, wegen seiner Witterungsempfindlichkeit sehr riskante inländische Oelfruchtanbau er- fordert hohe Subventionen, besitzt aber heute weder unter agrarpolitischen noch unter 80 zialpolitischen Gesichtspunkten irgend eine Berechtigung, An der schon im Boden befind- lichen Produktion dürfte die Landwirtschaft auch bei einer sofortigen Freigabe nichts ver- lieren, weil die gegenwärtig noch bestehende Knappheit an Fetten einen die Kosten dek- kenden freien Preis erwarten läst. In der ge- samten Fettversorgung Deutschlands spielen die inländischen Oelsaaten übrigens keine nennenswerte Rolle. Freigaben hat die Rommission nur in ge- kingem Ausmaß empfohlen, so für Schaffleisch für den Fall der Schweinepreisfreigabe, die, da sie von den deutschen Stellen bereits be- schlossen ist, als eine Gegebenheit angenom- men wurde. Die empfohlene Freigabe der Rii- benzuckerschnitzel betrifft nur die Landwirt- schaft selbst. Das gleiche gilt für Futterkar- toffeln. Für Frühkartoffeln möchte man durch die Einfüherung von Richtpreisen, für Spät⸗ kartoffeln dureh Von-bis-Preise eine größere Elastizität der Preisbildung ermöglichen. Dr. Turn Kartoftelflocken muß geholfen werden Wie wir hören, hat Dr. Pünder die Militär- regierungen gebeten, aus einem alllierten Sonder- fond 14 Millionen DM als Subvention für die Ce- Wnnung von etwa 150 Tonnen Kartoffelflocken Zur Verfügung zu stellen, Die nach Berlin gehen. den Kartoffeln haben den Angebotsdruck nur un- Wesentlich vermindern Können. Man meldet so- Zar bereits erste Absatzschwierigkeiten aus Berlin fur„Westkartoffein“, da die Sowietzone zum Teil billiger anbieten oll. Dagegen wünscht Thüringen 10 000 Tonnen Kartoffeln aus Bayern zu beziehen. Dr. H. Wenn Schrott nicht Epxortartikel wäre. In Hes- en wurden im April für 6,7 Millionen Dollar Ausfuhrerklärungen über abgeschlossene Ge- schäfte bei den Außenhandelsbanken abgegeben. Da die März-Ausfuhr demgegenüber einen Wert von 8,07 Millionen Dollar hatte, wird der Rück- Sant seitens des Wirtschaftsministeriums mit ge- ringeren Schrott- und Altmateriallfeferungen nach den USA und England begründet. Aber dann neigt es:„Imerhin machen die Schrottausfuhren nach den USA noch etwa 0 Prozent der hessi- schen Ausfuhren nach den UsA und die Altmate- Tiallieferungen nach England noch 30 Prozent der r hessischen Ausfuhren nach England us“. 5 Dr. L. Eisen verarbeitende Industrie in Schwierigkeiten. In der eisen verarbeitenden Industrie Hessens mußten einige Betriebe wegen Lagerüberfüllung vorübergehend schließen. Teilweise mußte auch zur Kurzarbeit übergegangen werden. Auch die Produktion von Riesenreifen wurde bei der größ- ten hessischen Reffenfabrik auf wöchentlien drei Tage gekürzt. Dr. le Schokolade gegen Zuckermarken? Die VELF untersucht zur Zeit die Möglichkeit, Schokolade Segen Abgabe von Zuckermarken für den legalen Verkauf krelzugeben. Die Schokoladefabriken sel- len in nächster Zeit von 4000 Tonnen Import- Kakao zunächst 2000 Tonnen zur Verarbeitung er- halten. In erster Linſe werden Gremeschokolade und Pralinen hergestellt, aber auch Vollschokolade 5011 produziert werden, wonach der Ladenpreis je Tafel bei Abgabe von job Gramm Zucker auf stwa I DM kommen wird(Io Gramm-Tafeln). Sämt- Uiche Erzeugnisse dürfen SAerdings nur 50 Prozent Kakao enthalten. Die VELE glaubt befürchten zu mussen, daß beim Verkauf„freier“ Schokolade die Geschäfte allzu sehr bestürmt würden. Es fiel in diesem i e sogar das Wort„über- rennen“. Es wird sich zeigen, daß die VELy ihrer- seits wieder einmal von den ratsachen„über- rannt“ wird, und dag man bald feststellen kann, daß auch hier die B-Mark und nicht die Zucker- marken der wirkliche Bezugschein ist. Dr. im der Benelux- Staaten, Skandinaviens. Selte 7 Bizone um eine Kleinigkeit billiger Wirtschaftsrats-Etat 1949/50 892 Millionen statt 941 Millionen Der Etat des Zweizonenwirtschaftsgebie- tes für das Rechnungsjahr 1949 schließt, wie Ministerialdirigent Dr. Hartmann von der VfF am Montag mitteilte, nach dem vom Finanzausschuß gebilligten Entwurf mit Einnahmen und Ausgaben in Höhe von rund 892 Millionen DM ab. Damit liegt der Etat um rund 59 Millionen niedriger als in dem ursprünglichen, vom Verwaltungsrat eingebrachten Entwurf vorgesehen war. Von dem Ausgabebedarf, von dem 433 091 400 DM auf die Verwaltung, 72 660 800 D-Mark auf die allgemeine Finanzverwal- tung, 34 500 000 DM auf die Finanzhilfe für Berlin entfallen, werden 51 587 300 DM aus Verwaltungseinnahmen der Zweizonen- behörden, 274 500 000 DM aus Ablieferungen der Post und der Reichsbahn und 566 000 000 D-Mark aus Steuern, Zöleln und Abgaben aufgebracht. Im einzelnen sind nach dem Haushalts- plan in der Form, in der er am Montag nachmittag vor das Plenum des Wirtschafts- rates kommen wird, folgende Posten al Ausgaben vorgesehen: a Wirtschaftsrat 2 904 000 DM Länderrat 724 800 DM Verwaltungsrats Vorsitzender 5 210 200 DM Personalamt 1 978 200 DM Statistisches Amt 5 802 400 DM Rechtsamt 6 698 800 DM Deutsches Obergericht 574 600 DM Amt für Fragen der Heimatvertriebenen 718 900 DM Verwaltung für Verkehr 182 380 600 DM Verwaltung für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 88 105 800 DM. Verwaltung für Wirtschaft 52 974 200 DM Verwaltung für Post- und Fernmeldewesen 31 400 DMI Verwaltung für Arbeit 2 781 000 DN Verwaltung für Finanzen 80 207 100 PM Allgem. Finanzverw. 72 660 800 DM Schuld 101 835 100 DM Sonderhaushalt 34 500 000 DM chnungshof 1999 400 DM Finanzhilfe Berlin 250 000 000 DM Dies entspricht einer Gesamtsumme von 892 087 300 DM. Die Verringerung der Ab- schlußsumme gegenüber der ursprünglichen Vorlage des Verwaltungsrates vom 31. Ja- nuar wurde durch eine Herabsetzung der Kredithilfe für Berlin um 230 Millionen, der Besatzungskosten um 16,5 Millionen und Weiterer Ausgabeposten um rund 6 Millio- nen möglich. Diesen Minderungen um ins- gesamt 252 877 800 DM stehen jedoch einige neue Ausgabeposten für die Zolleitstelle, für die Vorratshaltung land wirtschaftlicher Er- zeugnisse, für eine neuangelegte Ausgleichs- rücklage als Vorsorge für wirtschaftlich schlechte Zeiten, für den Aufbau des Patent- amtes sowie einige weitere Ausgabe- erhöhungen gegenüber, so daß insgesamt nur eine Ausgabenminderung um 59 537 050 . erreicht wurde. Den dem Haushalt Ur 1949 zugrunde gelegten Personalstand bezifferte Dr. Hartmann mit 3 314 Beamten, 5 556 Angestellten und 1 426 Arbeitern, 80 daß für die Bediensteten eine Gesamtzahl von 10 296 Personen entsteht. Die entspre- chende Ziffer für das Vorjahr belief sich auf 10 762 und die für das Jahr 1947 9 776 Per- sonen. Dr. Hartmann wies daraufhin, daß die Personalausgaben nur elf Prozent der gesamten Ausgabesumme ausmachten. 64 Prozent der Gesamtausgaben entfallen nach seinen Angaben auf sachliche fortdauernde und 25 Prozent auf sachlich einmalige Aus- gaben. Zu der vom Zweimächtekontrollamt ge- forderten Aufnahme von 500 Millionen DM für den Bergarbeiter- Wohnungsbau in den bizonalen Etat erklärte Dr. Hartmann, daß die Mittel hierfür nach einem dem Zwei- mächtekontrollamt vorgelegten Gegenvor- schlag in einer Gesamthöhe von 300 Mil- lionen angesetzt werden sollten. Davon sollten 175 Millionen vom Land Nordrhein- Westfalen, 30 Millionen zusammen von den Ländern Niedersachsen, Bayern und Hessen und 95 Millionen durch Selbstfinanzierung der Zechen aufgebracht werden.(Siehe „MM“ vom 21. Mai.) Die Möglichkeit, die Mittel durch einen zunächst nicht abgedeck- ten öffentlichen Kredit aufzubringen, wies Dr. Hartmann nachdrücklich zurück. Er erklärte hierzu, diese„modernen Grund- sätze einer Budgetpolitik“ würden von der Verwaltung für Finanzen nicht vertreten. „Keiner von uns würde sich entschließen können“, so fügte er hinzu,„einen Defi- zitetat vorzulegen“. Außerdem sei dieser Möglichkeit auch durch das Währungsgesetz ein Riegel vorgeschoben, und er sel sicher, daß die Alliierten an der darin festgeleg- ten Bestimmung, die einen ausgeglichenen Etat fordere, in jedem Falle festhalten würden.(dena) Neuer Weltgewerkschaftsbund Westdeutschland wird vertreten sein Die Besprechungen zwischen britischen und amerikanischen Gewerkschaften um die Bil- dung eines neuen Weltgewerkschaftbundes lassen, wie aus Kreisen des Dreizonen-Ge- Werkschaftsrates bekannt wird. erwarten, daß noch im Laufe dieses Jahres eine Konferenz zur Bildung dieser neuen Organisatici einberufen werden wird. Anläßlich der internationalen Arbeiterkonferenz in Genf soll bereits im Juni ein Verbindungskomitee geschaffen werden, das die Gründungs versammlung des neuen Weltgewerkschaftsbundes vorbereiten oll. Dieser neuen internationalen Organisation Werden voraussichtlich die amerikanischen Gewerkschaftsverbände, der britische Gewerk- schaftskongreg, die Gewerkschaftsverbände Kanadas, Australiens. Neuseelands und Westdeutsch- lands, sowie die nicht kommunistischen Ge- Werkschaften Frankreichs und Italiens ange- hören. Gewerkschaften für Demontagestop In einem Telegramm an die Pariser Außen- ministerkonferenz hat der Bundesvorstand des deutschen Gewerkschaftsbundes in der briti- schen Zone um Einstellung der Demontagen ge- beten, damit die Hoffnungslosigkeit und die Verzweiflung unter den etwa 30 000 davon be- troffenen Arbeitskräften und ihrer Familien nicht noch größer werde. Auch die Vorstände der beiden großen amerikanischen Gewerk. schaften CIO und AFL wurden gebeten, zu- e eines Demontagestops zu interve- nieren. 5 eee r 2 5 3 r „„ MORGEN Famillennachrichien Am 18. Mai 1949 entschlief nach kurzem Krankenlager unerwartet mein lieber, treusorgender Mann, unser guter Vater, Schwieger- vater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Ingenieur Wilhelm Franz nach einem arbeitsreichen Leben im Alter von 77 Jahren. Strümpfelbrunn b. Eberb./ Neck., Mannheim, Berlin, im Mai 1949. Im Namen der Hinterbliebenen: Frau Mathiide Franz, geb. Klostermann Dipl.-Ing. Ernst Franz Charlotte Franz, geb. Riwalsky Annemarie Wellmann, geb. Franz Gerhard Wellmann und vier Enkelkinder Die Beerdigung hat am 21. Mai 49 in Strümpfelbrunn stattgefunden Für die erwiesene Anteilnahme beim Heimgang unserer lieben Mutter, Frau Luise Scheuermann geb. Schmitt sagen wir uns. herzlich. Dank. Unsere liebe Mutter, Frau Anna Ida Hüttig geb. Albrecht ist im Alter von 80 Jahren am 20. Mai 1949 für immer von uns gegangen. Mannheim, den 21. Mai 1949 Deggendorf a. D., Den Haag Georg Hüttig und Frau Melanie, geb. Boll Dipl.-Ing. Th. Nosl und Frau Paula, geb. Hüttig Anton Nosl und Frau Hanna, geb. Hüttig Walther H. Goerig und Frau Elsbeth, geb. Hüttig Die Beisetzung hat in aller Stille stattgefunden Die trauernden Hinterbliebenen S eee e MNerzwecei unf zv abOr— Anh⁰νhν,jEq4sn u0nανανsc tn ABU⁰ IR Nat οννnt A 0 Stellen- Gesuche Erfanr. Anwaltsburovorstener Mitte 50, mit langjähr. Praxis u. guten Empfehlungen, pol. unbel., sucht zum 1. 7. 49 Stellung bei An- Walt od. Industrie. Gefl. Angeb. unter Nr. 09793 an den Verlag. Schwerkriegs beschädigter Zimmer- meister sucht Stelle. Auch als Bau- führer geeignet. Angebote unter P 09854 an den Verlag. Junge Direktrice perfekt im Schnitt u. Entwurf, für Kleider- u. Wäschekonfektion, sucht Stellung. Ang. u. Nr. P 09789 a. V. Fräulein, 35 Jahre alt, mit besten Referenzen, guter literarischer All- gemeinbildung u. 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Freunden d. traurige Nachricht, daß Herr Otto Hopfenziz Friseurmeister Für die vielen Beweise herzl. Teilnahme b. Heimgang mei- nes Mannes, unseres Ib. Vaters, Schwiegervaters, Grovaters, 3 Schwagers und onkels, Herrn Adam Brox sagen wir auf diesem Wege Unseren innigsten Dank. Mhm. Rheinau. heimer Straße 4 Marie Brox und Angehörige Versteigerungen 4 Zwangs versteigerung. am Mittwoch, 25. Mai 1949, 14 Uhr, werde ich in Mannheim, J 3, 13—14, gegen bare Zahlung im Vollstreckungswege Iffentlich versteigern: 175 verschie- dene Puppen. Bär, Gerichtsvoll- Zzieher. a* d Für Auktion 31. Mai- Stümspel, Perserbrücken, gute Kunstgegen- Stände gesucht. Versteigerer Alfons Roy, Mannheim, N 7, f. Tel, 43440. Bei Hautschäden aller Art Abschürfungen, verbrennun en, na hochwirksamen, die ee eee eee 8 Klosterfrau-Aktiv-Puder Erhältlieh in allen Apotheken und Drogerien. Klosterfrau, Melissengeist-, Schnupfpulver u. Puderfabrik, öln am Rhein Müll- 1 Bekanntmachungen J Oeffentliche Ausschreibung. Das Wasserwirtschaftsamt Karlsruhe hat kolgende T tbauarbeiten Ramm-, Wasserhaltungs-, Erd-, Beton- und Eisenbetonärbeiten zu vergeben. Die Vergebung erfolgt gemeinsam oder in Losen: Los 1: Fortführung der Pfinzkorrektion Grötzingen zwi- schen Luther brücke u. Mühlwehr; Los 2: Erstellung eines überdeckten Rohrkanals zwischen Bahnhofsstragenbrücke und Pfinz in Grötzingen. Die Angebotsunterlagen werden beim Wasser wirtschaftsamt Karlsruhe, Hans-Thoma- Straße 1, in Zimmer 6, während der üblichen Geschäfts- Stunden ab 4. 6. 1949 abgegeben und zwar für Los 1 zu 10 DM, für Los 2 Zu 6,.— DM. Die Oeffnung der Angebote erfolgt bei der gleichen Dienststelle am 15. 6. 1949, um 11 Uhr. Wasser wirtschaftsamt Karlsruhe. Abgabe„Notopfer Berlin“ 1. Die Geltungsdauer des Gesetzes Er- hebung einer Abgabe„Notopfer Berlin“ ist durch das Zweite. rungsgestz vom 11. 4. 1949 bis zum 31. Dezember 1949 ausgedehnt worden. 2. Die Abgabe der Arbeitnehmer ist demgemäß durch die Arbeitgeber auch für die dem Monat März 1949 folgenden Kalendermonate nach den bisherigen Vorschriften zu berecmen, einzubehalten, anzumeiden und abzuführen. Soweit hiernach der Abzug der Abgabe nachzuholen ist, Hat der Arbeitgeber die Abgabe für die Monate April(g. F. April und Mai) 1949 bei der nächsten Lohnzahlung nachträglich einzubehalten und Zusammen mit der laufend einbehaltenen Abgabe spätestens am 5. Tage des darauf folgenden Kalendermonats an die Finanzkasse anzumelden und abzuführen. 3. Die Abgabe der veranlagten und der Körperschaften ist künftig als vierteljährliche Vorauszahlung auf eine zu veranlagende Jahresabgabe zu entrichten. Die nächste Vorauszahlung wird am 10. 7. 1949 fällig. Karlsruhe, 17. Mai 1949. Landesfinanzamt Baden. Gesetz vom 10. März 1949 betr. Fortschreibungen und Nachfeststellungen von Einheitswerten des Grundbesitzes auf den 21. Juni 1948. 1. Die Ein- heitswerte des kriegszerstörten und kriegsbeschädigten Grundbesitzes Gand- und forst wirtschaftliches Vermögen, Grundvermögen und Be- triebsgrundstücke) können auf Antrag nach dem Stand vom Beginn des 21. Juni 1948 neu festgestellt werden, wenn der neue Wert infolge von FKriegsschäden um mehr als ein Zwanzigstel, mindestens aber um 100,— DM oder um mehr als 10 000, DM von dem Einheitswert des letzten Feststellungszeitpunktes abweicht. Eine Neufeststellung des Einheitswertes findet auch dann statt, wenn die Wertabweichung auf Sachschäden an Grundbesitz beruht, die nach Beendigung des Krieges mfolge von Maßnahmen der Besatzungsmächte, insbesondere durch Demontagen und Restitutionen, entstanden sind. Soweit die Einheits- Werte aus den angeführten Gründen bisher schon fortgeschrieben worden sind, gelten für weitere Fortschreibungen auf 21. Juni 1940 die Fortschreibungsgrenzen nach Satz 1 in folg. Ziffer 2. 2. Die Einheits werte des Grundbesitzes können auf den 21. Juni 1945 auch aus anderen Gründen neu festgestellt werden, wenn der auf den 21. Juni 1948 ermittelte Wert um mehr als ein Fünftel, mindestens aber um 500,— DM, oder um mehr als 200 000.— DM von dem Einheitswert des letzten Feststellungszeitpunktes abweicht. Beruht die Wert- abweichung auf einer Bestandsveränderung(insbesondere: Vergröße- rung oder Verkleinerung der Grundstücksflache dureh Erwerb oder Ab- trennung; Veränderung des Gebäudebestandes durch Neubau, Anbau, Aufbau, Abbruch, Abbrand u. dergl.), so kann der Einheitswert schon dann neu festgestellt werden, wenn der Einheitswert um mehr als ein Zwanzigstel, mindestens aber um 100,— DM, oder um mehr als 10 000,— DM von dem Einheitswert des letzten Feststellungszeitpunktes abweicht. Maßgebend sind der tatsächliche Zustand des Grund- besitzes(Bestand, bauliche Verhältnisse usw.) zu Beginn des 21. Juni 1948 und die Wertverhältnisse am 1. Januar 1935. Für Grundbesitz, der in Nordbaden belegen ist, kann der Antrag auf Neufeststellung des Einheitswertes bis zum 31. Mai 1949 bei dem Be- legenheitsfinanzamt gestellt werden. Der Antrag ist zu begründen. Dem Antrag ist eine Erklärung über die bisher als Ersatz für Kriegs- sachschäden empfangenen Leistungen beizufügen. Anträge, die bis längstens 30. Juni 1949 beim Belegenheitsflnanzamt eingehen, gelten noch als rechtzeitig gestellt. Karlsruhe, den 18. Mai 1949. Landesfinanzamt Baden in Karlsruhe. Arbeitsvergebung. Für den Wiederaufbau der Häuser am Kiefern- bühl 20, 42 in der Gartenstadt- Waldhof und von 13 Häusern mit 26 Woh- nungen in der Neueichwaldsiedlung sollen die Schreinerarbeiten einschl. Fußböden im öffentlichen Wettbewerb vergeben werden. Die Angebots- unterlagen sind— solange Vorrat reicht— gegen Erstattung der Selbst- kosten bei der Gemeinnützigen Baugesellschaft Mannheim, Max-doseph- Straße l, Zimmer 2, erhältlich. Die Angebote sind verschlossen mit der Aufschrift„Schreinerarbeiten Gartenstadt“ versehen, bis Dienstag, den 31. Mai 1949, vormittags 9 Uhr, bei uns, Zimmer 3, einzureichen. Mannbeim, den 18. Mal 1949. Gemeinnützige Baugesellschaft Mhm. mb. Sport- und 1 in reicher Auswahl. Herren- Schlafanzüge in Bielefelder Veror beitung Rrawalten in feschen, modernen Mustern. 3.45. 2.25 .. 14.75, 12.50 27²⁰ 1³⁰ Nerren-Socken und Sportstrümpfe in vielen Qualitäten und allen Preislagen Phil. Neidig, Mannheim, B 2, 3 AülbschApenk Fahrradreifen, Gummi- schuhe, Stiefel, Boote u. sonst. techn. Artikel repariert jetzt Vulkanisieranstalt Willst Du Dir Tapeten kaufen, Vergesse nicht zu Pilz zu laufen! Beste Qualität Kleine Preise TApETEN HAds plL2Z Mannheim, U 1, 21 (am U- Schulplatz) — 3 25 enen e, — RADID-ECKE! Nach Aufhebung der Berliner Blockade: ER IST DA! 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