veröftentlicht unter Lizenz- Nummer N Nr. N. us WB 110 verantwortliche Herausgeber: N Dr. Karl Ackermann, E. Fritz v. Schilling ter Redaktion, Druck, Verlag: Mannheim — Am Marktplatz Telefon: 44 151, 44 152. 44 153 Bankkonten: Südwestbank Mannheim Argder Allgemeine Bankgesellschaft Mannheim 19.00%] postscheckkonten: 0 U Karlsruhe Nr. 800 16 Berlin Nr. 9619s ö Ludwigshafen a. Rh. Nr. 267 43 mare prscheint: Täglich außer sonntags lm für unverlangte Manuskripte über- der Verlag keinerlei Gewähr 4 nimmt eee 3 5 Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen, Karl- Theodor- Straße 1 Telefon 845 Weinheim, Hauptstraße 63, Telefon 2241 Heidelberg, Plöck 3 Telefon 4980 Ludwigshafen a. Rh., Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatlich DM 2.30 zuzügl. Du 40 Trägerlohn. Postbezugspreis: Monatl. DM 3.11 zuzügl. DM-. 54 Zustell- gebühr. Kreuzbandbezug: Monatl. 3.85 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 6 Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises 4 Jahrgang/ Nr. 96/ Einzelpreis 0, 15 DM 585 Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim vol Senkung 1 f 2 ger Diskont- und Lombardsstze . Frankfurt. DENA) Der Zentralbankrat der Bank deutscher Länder hat die Herab- setzung des Wechseldiskontsatzes der Lan- deszentralbenken von 5 auf 4½% und des 2 Lombardsatzes der Landeszentralbanken von 6 auf 5%% beschlossen. Die neuen Sätze Abe treten mit Wirkung vom 27. Mai in Kraft. 9 Ur Der Diskontsatz der Bank Deutscher Länder und der Landeszentralbanken für hereinge- — nommene Schatzwechsel wird von 5 auf 4½ 7 und der Zinssatz der Bank deutscher Länder r, Pound der Lendeszentralbanken für Kassen- kredite an die Verwaltung des Vereinigten —Mirtschaftsgebietes oder an ein Land eben- falls von 5 auf 4½% gesenkt. Die Zinssätze der Bank deutscher Länder im Verkehr mit 5 den Landeszentralbanken bleiben unver- andert. 1** ee Umsiedlung kann beginnen 55 Frankfurt. Dr.-Rp.-Eig.-Ber.) Der Mili- 3 kargouverneur der französischen Zone, Ge- neral Koenig, hat seine Zustimmung gegeben, daß die Uebersiedlung von Neu- e bürgern aus Schleswig-Holstein, Nieder- Lachsen und Bayern in die Länder der fran- I beschen Zone, ohne Rücksicht auf die noch eee schwebenden Verhandlungen über die bebernahme der Kosten, sofort beginnen auen. Es handelt sich um die Umsiedlung in geschlossenen Transporten von 29 000 Neu- bürgern, mit ihren Familienangehörigen. Einreise nach Deutschland soll erleichtert werden 5.00 London. DENA-REUTER) Unterstaats- % rretär Christopher Mayhew erklärte im Unterhaus, die britische Besatzungszone Deutschlands werde vor Ablauf des nächsten Monats für die Einreise ausländi- eher Besucher geöffnet sein. Die deren westlichen Besatzungszonen werden anliche Bekanntgaben erlassen. Die aus- adischen Gäste sollen in der üblichen heise in deutschen Hotels untergebracht eden. Einzelheiten werden in der kom- nden Woche veröffentlicht. Namensliste für Paris Frankfurt. DENA) Nachdem am Mitt och ein alliierter Kurier mit der Namens- e der für den deutschen Beratungsaus- ug zur Außenministerkonferenz vor- genenen Mitglieder nach Paris abgereist it wurden am folgenden Tag alle Namen ter deutscherseits vorgesehenen Mitglieder bekannt. Unter der Voraussetzung des lierten Einverständnisses mit seiner per- nellen Zusammensetzung wird der Be- kalungsausschußg, oder wie man ihn auch dent, Konsultativrat aus elf Mitgliedern bezteben. Es sind die vier Regierungschefs Hinrich Wilhelm Kopf Niedersachsen- db, Max Brauer(HHamburg-SpD), Pe- j d Alt meier Gheinland-Pfalz- CDU) und Fal Ar nOoId N ordrhein- Westfalen- CDU), ing, die die sieben Mitglieder des Parlamen- ei elschen Rates Dr. Konrad Adenauer , pr. Anton Pfeiffer(CSU), Erich —bllenhauer(SPD), Prof. Carlo Seh mid Feb), Prof. Theodor Heuß CDH sowie en it. Ernst Reuter SPD) und Jakob Kaiser(CDH). en i den er 90 nen verk. Zwölk in den Us4 gebaute dichddampfer werden in den nächsten Wochen — l deutscher Besatzung die Reise nach Bre- den antreten. dich be 62 deutsche Seeleute befinden 5 reits in New Vork, um die Schiffe zu i nehmen. bu bsbington. Dr. Ralph Bundsche, der als Vermittler in Palästina sich allgemeine An- ene erwerben konnte, lehnte das An- ao, Präsident Trumans, als Unterstaats- er in die amerikanische Regierung ein- 2 kutreten, ab. 1 nie. General Simon H. Stoor, der Ober- donlehaber der holländischen Stréitkräfte in Guesjen, ist am Mittwoch in Batavia einem erzschlag erlegen. 92 5 Die Streikwelle in Italien breitet sich . Weiter aus. Neben den seit neun Tagen Pfelansen Landarbeitern sind nun auch die n angestellten in Rom und in anderen Or- betreten Gehaltsforderungen in den Streik Pole en. Bei Auseinandersetzungen zwischen Fot ei und streikenden Landarbeitern gab es e Und Verletzte. bsennburek. Pastor Niemöller hält sich 85 licklich in Edinburgh auf, wo er einen hol, aut der Generalversammlung der Fhottischen Kirche gehalten hat. nden burg; Der Präsident des Zentralver- pDeſdder Fliegergeschädigten, Finanzminister Ferschlttes, erklärte, der Verband strebe eine done melzung aller gleichartigen Organisa- lune mit dem Ziel an, eine offizielle Vertre- 1 Fliegergeschädigten zu bilden. kaliachen. Auf einem Vereinigungs-Gewerk⸗ dung das der Industriegewerkschaften„Nah- britis 8. enuß, Gaststätten“ der amerikanischen, Fersch en und französischen Zone wurde die Klatt melzung der Zonen- bzw. Landesgewerk- 5 en auf trizonaler Basis beschlossen. Nut aden; Per Allgemeine Studentenaus- Näcktritt Universität Erlangen erklärte seinen Wem mit der Begründung, daß die verfas- dundemehie garantierte Selbstverwaltung der Faltustenschakt wegen der in Bayern vom fer für insterium angeordneten Zurückhaltung Faden diesen Zweck erhobenen Beiträge der enten nicht mehr möglich sei. —. —————ů ů———— t— DENA/UPYHig.-Be richt. Freitag, 27. Mai 1949 Es geht schon wieder hart her bei den„Großen Vier Wyschinski will nichts von den Washingtoner Beschlüssen wissen Keine Fortschritte, nur Reden Paris. DENA-AFrP) Bei der vierten Sit- zung des Außenministerrates gestern Nach- mittag, die wie am Mittwoch fast vier Stun- den dauerte, wies der sowjetische Außen- minister Wyschinski jede Lösung des Deutschlandproblems auf Basis des Washingtoner Beschlusses zurück. Ein großer Teil der Sitzung war durch scharfe Angriffe Wyschinskis auf die Westdeutschen Verhältnisse ausgefüllt. Der sowjetische Außenminister behauptete, die am Vortage von Acheson gegebenen Daten über den westdeutschen Wiederaufbau ver- mitteln kein wahrheitsgetreues Bild der Situation. Er suchte, mit Tatsachen und Zahlenmaterial zu beweisen, daß die Le- benshaltungskosten und die Arbeitslosig- keit in den Westzonen im Steigen begrif- ken sind. Dann stellte er einen Vergleich mit den Verhältnissen in der Sowjetzone an und hob den Nutzen hervor, den die deutsche Bevölkerung der Ostzone aus den sowjetischen Lieferungen von Bohstoffen, Lebensmitteln und Fertigwaren aus der UdSSR ziehe. Als Wyschinski seinen Bericht abge- schlossen hatte, meinte sein britischer Kol- lege Ernest Bevin, man müsse jetzt die Flüchtlinge aus der Ostzone fragen, warum sie überhaupt von dort weggegangen seien, nachdem die Wirtschaft in der Ostzone in einem derart blühenden Zustand sei. Wy- schinski erwiderte hierauf, daß man die von solchen Leuten kolportierten Geschich- ten nicht glauben solle. Er könne ohne weiteres mit Geschichten aufwarten, die von deutschen Flüchtlingen aus den West- zonen stammten und für den Westen un- vorteilhaft seien. Acheson dankte Wyschinski für seine Information und erklärte, er hoffe, von ihm weitere Tatsachen über Gebiete wie Repara- tionen und sowjeteigene Truste in der Ost- zone zu erfahren. Die bis jetzt vorliegenden Berichte be- sagen, daß kein Fortschritt auf der gestrigen Sitzung erzielt worden ist und— und zum erste Male auf dieser Konferenz:— ein scharfer Zusammenstoß zwischen Wyschinski und Bevin den Höhepunkt der Diskussionen gebildet hat. „Deutsche Einheit- Sache der Deutschen allein“ Die Mittwoch- Sitzung der vier Außen- minister, die auch schon annähernd vier Stunden gedauert hatte und abgebrochen werden mußte, da die Delegierten zu einem Bankett bei Staatspräsident Auriol geladen waren, umriß die Fronten ziemlich deutlich. Die Außenminister nahmen zu den Vorschlägen Wyschinskis vom Vor- tage Stellung, die, wie schon gemeldet, auf eine Wiederbelebung der Pots da mer Beschlüsse hinausliefen. Wy- schinski hat bekanntlich, um die wirtschaft- liche und politische Einheit Deutschlands Wieder herzustellen, sowohl die Wie der- aufnahme der Tätigkeit des al- lierten Kontrollrates in Deutsch- land sowie die Wiederherstellung der in- teralliierten Kommandantur in Berlin vorgeschlagen. Außerdem sei für die wirtschaftliche und politische Einheit Deutschlands die Schaffung eines Staatsrates für ganz Deutsch- land sowie die Erriehtung eines einheitlichen Rechtssystem für ganz Berlin unerläßlich. Wyschinski, der auf dieser Sitzung den Vorsitz führte, verteidigte angesichts der ablehnenden Haltung der drei westlichen Außenminister seine Vorschläge und meinte, daß diese keineswegs einen„Schritt zurück“ darstellten, wie behauptet worden ist. Er verstehe sehr wohl die Notwendigkeit, die die westlichen Alliierten zu den wirtschaft- lichen Organisationen ihrer Besatzungs- zonen geführt habe, sein Vorschlag trage auch den Gegebenheiten der vergangenen siebzehn Monate Rechnung. Der amerikanische Außenminister Ache- son legte daraufhin die Grundsätze der amerikanischen Regierung für die wirt- schaftliche Einheit Deutschlands dar und stellte fest, daß die westlichen Alliierten bei ihrer Deutschland-Politik drei Ziele verfolgt hätten, den Wiederaufbau Deutsehlands, die Erhöhung der Produktion für den deutschen Eigenverbrauch, um den Lebensstandard zu heben, und die Erhöhung der deut- schen Exporte, um die Alliierten bei ihren Verpflichtungen für die Ernährung der deutschen Bevölkerung zu entlasten. Wenn nun die Sowjet-Union den wirtschaft- lichen Organisationen Westdeutschlands als vierten Partner beitreten wolle, dann müsse man vorher erfahren, was sie in ihrer eigenen Zone getan ha be, und was der neue Partner beizutragen im Stande sei. Er betonte, daß im Falle eines wirtschaftlichen Zusam- menarbeitens aller vier Besatzungs- mächte Deutschlands nicht mehr die Rede von einer Entnahme von Repa- rationen aus der laufenden Produk- tion sein könne. Als Bedingsuas für die Wirtschafts- einheit nannte Acheson zwei Punkte: Die lach dem Fall Einstellung aller Reparations- zahlungen in der Sowjiet-Zone und ein Uebereinkommen über die so Wjetischen Vermögenswerte in der Ostzone, wo die Sowjetunion sei- nes Wissens Eigentümerin etwa eines Drit- tels der gesamten industriellen Produktion sei. Acheson fügte hinzu, daß das Pro- blem der wirtschaftlichen Ein heit engstens mit dem der poli- tischen Einheit verbunden sei. Anschließend erklärte der französische Außenminister Schuman, daß für ihn eine Viermächtekontrolle keineswegs gleich- bedeutend mit der politischen Einheit Deutschlands sei. Die Einheit könne einzig durch eine An- gleichung der politischen Einrichtungen al- ler vier Zonen erreicht werden. Würde die Sowjetunion einer solchen Reform zustim- men? Warum, fragte Schuman den russi- schen Außenminister, bestehe er lediglich auf der Herstellung der Wirtschaftseinheit und umg ehe die Frage der politi- schen Einheit? Der britische Außenminister Bevin richtete dann an Wyschinski die Frage, ob er bereit sei, sich den letzten Was hin 8 toner Beschlüssen der westli⸗ chen Alliierten anzuschließen, eine Frage, die von dem Russen am Donnerstag verneint werden sollte. Er betonte, daß man es den Deutschen überlassen müsse, ihre eigenen politischen und wirtschaftlichen Einrichtungen zu be- stimmen. Möglicherweise werde zwischen den Begrif- fen der„alliierten Einheit“ und der„deut- schen Einheit“ nicht klar unterschieden. „Die deutsche Einheit kann nur von den Deutschen selbst er- riehtet werden, sagte der britische Außenminister Wörtlich. von Schanghai Das Leben geht weiter/ Wird Mao Tse-Tung anerkannt? Schanghai. DENA-Reuter) Schanghai, Chinas bedeutendstes und reichstes Handels- zentrum, ist am Mittwoch früh, nach 24 Tage dauerndem Kampf, gefallen. Die Kommunisten fanden bei ihrem ge- ordneten Einmarsch menschenleere Straßen vor. Die Läden waren geschlossen. Die kommunistischen Truppen verhielten sich diszipliniert. Doch bald öffneten zahlreiche Geschäfte wieder und reges Leben herrschte auf den Straßen. Versprengte nationalistische Soldaten wurde von den Kommunisten Gelegenheit gegeben, entweder nach Hause zu gehen oder sich den kommunistischen Streitkräften anzuschließen. Studenten veranstalten meh- rere Demonstrationen und hießen die Kom- munisten willkommen. Schon wenige Stun- den nach der Besetzung war die Stadt mit prokommunistischen Transparenten wie „lang lebe Mao Tse-Tung“ oder„unterstützt Mao Tse-Tungs neues Programm“ übersät. Der Exekutiv-quan in Kanton nahm am Mittwoch den Rücktritt des chinesischen Außenmünisters Fu Ping Tschang an, der auf seinen früheren Posten als Bot- schafter in Moskau zurückkehren wird. In Washington erklärten laut UP Beamte des State Department, die Vereinigten Staa- ten hätten Großbritannien, Frankreich und andere am Fernen Osten interessierte Mächte ersucht, bei der Anerkennung des kommunistischen Regimes in China„lang- sam vorzugehen“. Die amerikanische Hal- tung sei einem Dutzend Länder bei Bespre- chungen zwischen amerikanischen und aus- ländischen Diplomaten dargelegt worden. Sie dementierten einen Pariser Be- richt, daß die USA eine Konferenz vor- geschlagen habe, auf der die gemeinsame Politik der genannten Mächte gegenüber den Kommunisten entschieden werden soll. Außer mit Großbritannien und Frank- reich diskutierten die Vereinigten Staaten die chinesische Situation in nichtamtlichen Aussprachen mit Indien, Pakistan, Burma, Kanada, Belgien, Holland, Australien, Neu- Seeland, den Phillipinen und Siam. Berliner Eisenbahnerstreik hält an Westgewerkschaften halten Forderungen aufrecht/ Verhandlungen ergebnislos abgebrochen Berlin. Im Berliner Eisenbahnerstreik werden die Gegensätze erfreulicherweise nicht mehr mit Schußwaffen und Knüp- peln, sondern nur noch mit Worten ausge- tragen. Die Lage ist sichtlich entspannt, seitdem die Westberliner Polizei in der Nacht zum Mittwoch auch die letzten von ostzonalen Bahnpolizisten besetzten Statio- nen unter ihren Schutz genommen hat. Seither ist es bezeichnenderweise nirgends mehr zu ernsten Zwischenfällen gekom- mn. Auch die sowjetische Militärpolizei zog sich von Wannsee nach Potsdam zurück. Vor den Westberliner Bahnhöfen sammeln sich auch keine erregten Menschenmengen mehr an. An den Eingängen halten ledig- lich Streikposten der westlichen Gewerk- schaftsorganisationen UGdO und Doppel- posten der Westberliner Polizei Wache. Die Verhandlungen über die Beilegung des Streiks verliefen bisher ergebnislos. Der Westmagistrat, der sich als Vermittler eingeschaltet hatte, hat zunächst seine Be- mühungen eingestellt, weil der General- direktor der ostzonalen Eisenbahn, Krei- kemeyer, mehrfache Versprechungen nicht eingehalten und beim Zusammentref- ken mit dem zuständigen Stadtrat nur Be- schuldigungen gegen die Streikenden und keine praktischen Vorschläge vorgebracht hat. Kreikemeyer seinerseits erklärte ge- sprächsweise, nach Streikschluß in West- mark zahlen zu wollen und zwar auf Grund eines neuen Tarifes bei der S-Bahn. Un- mittelbare Besprechungen mit der UGO hat die ostzonale Eisenbahndirektion jedoch schen Gewerkschaftsbund bisher nicht ge- Von unserer Berliner Redaktion noch nicht eröffnet, weil sie diese Gewerk- schaft bisher nicht als Verhandlungspart- ner anerkennt. Die Udo selbst erklärt sich bereit, mit der Generaldirektion zu verhan- deln, jedoch müßten ihre drei Forderungen — Entlohnung in Westmark, Koalitionsfrei- heit und Wiedereinstellung der gemaßregel- ten Eisenbahner— als Ganzes betrachtet werden. Der bisherige finanzielle Schaden für die ostzonale Eisenbahndirektion wird auf 30 Millionen Ostmark geschätzt. Auch der Verkehr zwischen Berlin und Westdeutschland ist durch den Eisenbah- nerstreik stark betroffen worden. Die ostzonale Eisenbahndirektion lehnte das Angebot der Streikleitung ab, einen Not- dienst für die Züge aus Westdeutschland einzurichten. Wie der sowietisch lizen- zierte ADN meldet, stauten sich bis Mitt- woch bereits 2370 Waggons mit Fracht für Westberlin im Berliner und Magdebur- ger Bezirk. Deshalb sei es unmöglich, die festgesetzte Anzahl von Zügen aus Helm- stedt in Marienborn zu übernehmen. Die Fernzüge aus dem Westen werden in Potsdam abgefertigt. Auch die alliier- ten Züge kehren dort um. Ihre Fahrgäste mußten die Reise nach Berlin im Kraftwa- gen fortsetzen. Der Postzug aus Hannover wird auf Wunsch der ostzonalen Wirt- schaftskommission einem Postamt im Ost- sektor zugeleitet. Bei einem Ueberblick über die vergan- genen sechs Streiktage, läßt sich feéststel- len, daß es dem ostzonalen Freten Deut- lungen ist, den Streik der Eisenbahner 2u brechen. Zugverkehr stillgelegt Berlin.(UP) Der amerikanische und der britische Militärzugverkehr von Berlin nach Westdeutschland wurde gestern still gelegt. Zwar konnten noch fünf Personen- züge, die auf der Strecke zwischen Helm- stedt und Berlin liegengeblieben waren, nach Berlin gebracht werden, aber mit einer Rückfahrt dieser Züge nach West- deutschland ist vorerst nicht zu rechnen, da sie auf Stadtbahnhöfen der Vororte„ge- strandet“ sind und infolge der fehlenden Bedienung der Stellwerke nicht in die re- gulären Bahnhöfe einlaufen können. 32 Güter- und Militärversorgungszüge liegen gegenwärtig noch auf der Strecke Helm- stedt—Berlin fest. Die Eisenbahnverwal- tung der Sowjetzone gab bekannt, daß sie keine weiteren Züge bei Hemstedt Über- nehmen wird. 5 Bruch des New Vorker Abkommens Paris. OENA- REUTER) Die drei west- lichen Außenminister betrachten, wie Reuters diplomatischer Korrespondent am Donners- tag abend in der französischen Hauptstadt erfährt, die sowjetische Einmischung in den Verkehr von den Westzonen nach Berlin als einen eindeutigen Bruch de S New Vor- ker Abkommens über die Aufhebung der Blockade. Sie Werden, wie es weiter heißt, die Entwieklung der Lage in Deutsch- land täglich eingehend beobachten. „Das lahr der Sühne“ Papst Pius XII. verkündet das Heilige Jahr Vatikanstadt.(UP) Papst Pius XII veröffentlichte der Tradition entsprechend. gestern am Himmelfahrtstag, die besondere Bulle, in der das Heilige Jahr 1950 amtlich verkündet wird. Die Bulle wurde in den vier Hauptkirchen Roms, St. Peter, St. Ma- ria Maggiore, St. Johann im Lateran und St. Paul vor den Mauern in feierlicher Form verlesen. In der Bulle wird das Heilige Jahr als „Jahr der Sühne“ bezeichnet. Die Gläubigen werden aufgefordert, während des Heiligen Jahres an der Wiedergeburt ihrer Herzen zu arbeiten und eine allge- meine Besserung des sozialen Lebens anzu- streben, was niemals so notwendig gewesen sei wie in der Gegenwart. Das jetzt verkündete Heilige Jahr ist das 26. in der Geschichte. Das erste wurde im Jahre 1300 begangen. Das letzte Heilige Jahr war von Papst Pius im Jahre 1933 anläßlich der 1900-Jahr-Feier der Passion Christi verkündet worden, nachdem 1925 ein reguläres Jahr gefeiert worden War. Das Feilige Jahr beginnt traditionsge- mäß am Vorabend des Weihnachtsfestes, dem 24. Dezember 1949 und dauert genau ein Jahr. Am Heiligen Abend öffnet der Heilige Vater persönlich eine besondere Tür„Die heilige Pforte“ des St. Peterdomes, die gewöhnlich vermauert ist. Ziegel und Mörtel werden vorher entspre- chend gelockert. Der Papst klopft mit einem silbernen Hammer dreimal an die Tür und singt dabei den Psalmvers„Oeffnet mir die Pforte der Gerechtigkeit“. Darauf gibt die Tür nach, und der Papst betritt die Basi- lika. 5 Prager Kirchenverhandlungen gescheitert Prag. DENA-REUTER) Die Verhand- lungen zwischen der tschechoslowakischen Regierung und der katholischen Kirche über die Rechte der Kirche sind gescheitert. Die Verhandlungen, die im Januar begannen und im Februar ,‚unterbrochen“ wurden, sollen nicht wieder aufgenommen werden. Der Exzbischof von Prag, hat laut Radio Vatikan sämtlichen Katholiken, die mit der kommunistischen Regierung gegen die Kirche arbeiten, die Exkommunikation angedroht. Kommunistenkongreß in Prag Prag. DENA-REUTER) Der tschecho- slowakische Innenminister Vaclav Nos ek eröffnete am Mittwoch den 9. Kongreß der tschechoslowakischen KP mit einem Gruß an„Genossen Stalin, die Persönlichkeit unserer Zeit, deren Ruhm Jahrhunderte überdauern wird.“ Die führenden Kommu- nisten der europäischen Länder sprachen laut UP bei der Eröffnung des Kongresses. Sie verurteilten übereinstimmend den At- lantik-Pakt und den Marshall-Plan und sagten eine„unabwendbare“ Depression für die westeuropäischen Länder voraus. Eine der stärksten Delegationen zu dem Kongreß kam, geführt von Wilheim Pie ck aus der Ostzone Deutschlands Pieck erklärte in einer kurzen Rede, die Teilung Deutschlands in zwei Teile habe den Grundstein für einen dritten Weltkrieg gelegt. Zahlt der Kreml seine Schulden? Washington. DENA-AFp) Der stellver- tretende US- Außenminister James Webb und der Sowjetbotschafter in Washington, Alexander Pan jus chkin, haben, wie ein Sprecher des UsS-Außenministeriums mit- teilte, verschiedene Fragen im Zusammen- hang mit der Regelung der sowjetischen Schuld im Rahmen des sogenannten Pacht- und Leihabkommens an die USA, die sich auf rund elf Milliarden Dollar beläuft, er- örtert. Im vergangenen Dezember versprach die sowjetische Regierung eine Begleichung dieser Schuld. Aus„technischen Gründen“ ist jedoch in dieser Beziehung bisher nichts geschehen. Wieder Schiffsverkehr auf der Donau? Wien.(UP) Der österreichische Trans- portminister Vinzenz Uebeleis erklärte, der stellvertretende sowjetische Hohe Kom- missar, Generaloberst Alexei Schelt ow habe sich vor zwei Wochen an Bundeskanz- ler Leopold Figl mit dem Vorschlag ge- Wandt, die Verhandlungen über den Schiffsverkehr auf der Donau wieder aufzunehmen. Mi- nister Uebeleis bemerkte dazu, die Wieder- aufnahme der Verhandlungen über den Verkehr auf der Donau lasse jedoch noch keinen Schluß über einen erfolgreichen Ausgang dieser Verhandlungen zu. Die letzten Schiffahrtsverhandlungen seien vor etwa zwei Monaten vollständig zusammen- Sebrochen, da eine Einigung nicht zu er- zielen war. Der Schiffsverkehr auf der Donau sei nach dem Kriegsende zu einem völligen Stillstand gekommen und pis heute nicht aufgenommen Worden. Die Dampfer aus den anderen Besatzungszonen könnten nicht einmal bis Wien fahren, da sie sich der Gefahr der Beschlagnahme durch die Russen aussetzten. Die rumänische Regierung wird in Kürze mit dem Bau eines Kanals zwischen der Donau und dem Schwarzen Meer be- ginnen. Durch diesen Kanal soll der Trans- Poti bog zum Schwarzen Meer um ein Be- trächtliches verkürzt werden. Seite 2 Freitag, 27. Mal 1949 /. Freitag, 27. Mai 1949 Solidarität Ist es nicht eine überzeugende Demon sStration kür Courage und Standhaftigkeit, Wie sich die Westberliner kurz nach der Aufhebung der Blockade und der Ueber- Windung der Nöte wieder unerschrocken in einem Gefühl der Solidarität zusammen- inden, um durch ihr Verhalten den For- derungen der streikenden Westberliner Eisenbahner einen moralischen Rückhalt zu verschaffen? Es War nicht allein die Neugier, die die Bevölkerung der Westsektoren an die S- Bahnhöfe getrieben hat, um die Streikbre- cher zu sehen. Dahinter stand viel, viel mehr. Es war nicht nur die Sympathie mit den um die Bezahlung ihrer Löhne in Westmark ringenden Eisenbahner und die Antipathie gegen diejenigen, die ihnen das verwehren wollen. Es war vielmehr die Sorge um die Freiheit, um die Libertät, die Berlin ebenso nötig hat wie das so lang entbehrte Frischgemüse aus Westdeutsch- land. Wer schon an Neuralgie gelitten hat, achtet auf seinen Zustand aufmerk- samer als jeder andere. Und Berlin hat Während des„‚Luftbrückenwinters“ in der wahrsten Bedeutung des Wortes lange und nachhaltig gelitten. Nun achtet es sorgfältig darauf, daß der Rekonvaleszent nicht gleich wieder von einem neuen Fie- ber geschüttelt wird. Von allen Deut- schen verfolgen heute die Berliner wahr- scheinlich mit dem meisten Herzklopfen den Verlauf der Außenminister konferenz in Paris. Sie wissen, daß der Name ihrer Stadt, der in den letzten zehn Monaten immer wieder die Schlagzeilen der Welt- presse beherrschte, auch in der Agenda des Palais rose in Paris rot unterstrichen sein dürfte. Und sie fühlen auch deutlich, daß der Eisenbahnerstreik, der sich nach sechs Ta- gen zu einer Gewaltprobe entwickelt hat, nicht ohne tiefere Gründe so erbit- bert geführt wird. Zwar stehen im Vorder- grund die Lohnforderungen der Unabhän- gigen westlichen Gewerkschaften, aber in einiger Entfernung davon sind auch die Würfelbecher zu sehen, in denen die weiß- unktierten Steine durcheinandergerüttelt werden. Verhält es sich denn nicht so, daß die neue Berliner Krise keineswegs allein steht? Nicht daß frivol behauptet werden könnte, die Ausschreitungen seien Stö- rungsfeuer auf die Pariser Konferenz, wie auch nicht ohne Beweis gesagt werden kann, die Warnungen des französischen Ministerpräsidenteſii Queuille vor einem Regierungssturz seien einzig in der Erwar- tung möglicher kommunistischer Angriffe ausgesprochen worden— nein, soweit kön- nen die Kombinationen vorläufig nicht rei- chen, weil ihnen der konkrete Nachweis fehlt. Aber wir haben oftmals gesehen, wie plötzlich der Vorhang aufgegangen ist und in aller Offenheit das enthüllt hat, was Wir vorher in vagen und noch sehr unkla- ren Vorstellungen geahnt haben. Was Berlin anbetrifft— und ihm gilt vorläufig neben Paris unsere Aufmerksam- keit— so möchten wir den Streik der UGdO- Eisenbahner für sich allein als eine von Allen weltpolitischen Problemen losgelöste Krise betrachten, die sich über kurz oder lang in Verhandlungen zwischen Deutschen ohne die Gegenwart östlicher oder west- licher Militärregierungsofflziere beilegen lassen müßte. So könnte ein Lohnkonſlikt aus dem politischen Händel herausgehalten und auf seinen Ursprung, nämlich auf das Ringen um die Erfüllung einer gewerk- schaftlichen Forderung, lokalisiert werden. Z. Scher Irrweg einer Liebe Mord auf Moorstetten MORGEN Dürfen Beamte weiterhin Abgeordnete sein? Unklarheiten nach der Verkündung des Grundgesetzes/ Landtag Stutkgart. In der Sitzung des Landtages am Mittwoch wurde die Frage nach der Rechtmäßigkeit der weiteren Mitwir- Kung der Beamten als Abgeord- nete in lebhaften Debatten aufgerollt. Die Tatsache, daß die Mandate der Beamten- Abgeordneten durch das Inkrafttreten des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland de jure hinfällig geworden sind, stellte das Landesparlament vor eine neuartige Situation. Nach dem württencher⸗ gisch- badischen Beamtengesetz in der Fas- sung vom 30. November 1948 ist den Be- amten die aktive politische Betätigung nur bis zum Inkrafttreten der Verfassung des Bundesstaates, also bis zum 23. Mai 1949, gestattet. Nach einer längeren, zu Beginn und Schluß der Sitzung geführten Diskussion be- schloß der Landtag, entsprechend einem An- trag des FDP- Abgeordneten Dr. Haug mann, dem Ständigen Ausschuß die Wei- terbehandlung und Klärung dieser Angele- genheit zu übertragen, der seine Beratungen unmittelbar nach Beendigung der Plenarsit- zung aufnahm.(Wir berichten darüber auch an andere Stelle, d. Red.). Der CDU-Abgeordnete Bausch er- klärte zu Beginn der Debatte in heftiger Erregung, seiner Meinung nach sei es völ- lig überflüssig, sich über diese Frage zu unterhalten, da der wesentlichste Artikel des Grundgesetzes absolute staatsbürgerliche Gleichberechtigung aller Bürger vorsehe. Man solle sich hüten, den Versuch zu ma- chen, verschiedene Klassen von Staatsbür- gern zu schaffen. Abg. Wiedemeier (CDU glaubt, es sei gar keine neue Situation eingetreten, und auch Landtagspräsident Keil vertrat die Ansicht, die Mandate der betreffenden Beamten- Abgeordneten seien nicht erloschen. Entgegen allen Erwartun- gen habe aueh das Grundgesetz in dieser Frage keine endgültige Regelung herbeige- führt. Abg. Keßler CDP) wartete die Ab- stimmung über die Einzelpläne der In- nenverwaltung ab und stellte dann in einer Erklärung fest, daß bei den Ab- stimmungen Abgeordnete des Landtages mitgewirkt hätten, die gleichzeitig Be- amte seien. Es erscheine fraglich, ob für diese die Abgeordneten-Eigenschaft überhaupt noch bestehe. Er selbst ver- trete die Ansicht, daß mit dem Inkraft- treten des Grundgesetzes der Artikel 21 des Beamten- Gesetzes wieder in Kraft getreten sei. Sollte das der Fall sein, 80 hätten sich Beamte an den Abstim- mungen beteiligt, die nach diesem Be- amtengesetz gar keine Abgeordnete mehr seien. Die Beschlüsse, die am Dienstag und am Mittwoch zum Etat gefaßt worden seien, hätten auf Einstimmigkeit beruht, so daß sie rechtsgültig bestehen bleiben könnten, auch dann, wenn sich herausstellen Sollte, dag St] feht stüffimpersehtigté Ahgeörd- nete an diesen Abstimmungen teilgenom- men hätten Das gleiche könn jedech ficht für Mehrheitsabstimmungen gelten, wobei es davon abhängig gewesen sei., ob stimm- berechtigte oder nicht stimmberechtigte Ab- geordnete teilgenommen hätten. Der Land- tag müsse schnellstens eine Klärung her- beiführen. 1 Nach Annahme eines Gesetzes über die Wiedererrichtung von Konsum- genos senschaften, das die Sonder- bestimmungen, die zum Nachteil dieser Ge- nossenschaften während der Nazizeit erlas- sen worden waren, aufhebt, setzte der Landtag die Einzelplanberatungen zum Staatshaushalt mit der Debatte über die Innen verwaltung fort. 5 Abg. K am m(SFD) gab seiner Genug tuung darüber Ausdruck, daß der Etat der Innen verwaltung in diesem Jahr um über 10,5 Millionen gesenkt werden konnte. Es sei jedoch zu bedauern, daß der 75 Millio- nen D-Mark-Wohnungsbauzuschuß auch nicht annähernd ausreiche. Ohne eine Aufbauanleihe von den Siegerstaaten werde es wohl überhaupt nicht möglich sein, aus der Wohnungszwangslage herauszukommen. Die Wohnraumverteilung selbst dürfe nicht nur nach örtlichen Gesichtspunkten durch- geführt werden. Im Gegensatz zu dem Roman von Orest Bjern 19. Fortsetzung „Alsdann.„ begann er schließlich mit rauh belegter Stimme und ein wenig ver- legen, möchte ich Ihnen vielleicht anemp- fehlen, sich zunächst anzuziehen, hemm— hemm— humm— weil nemmlich hökst- Wahrscheinlich die Herren von der Staats- anwaltschaft demnächst hier eintreffen wer- den. Ja. Und dann möchte ich Sie amtlich ersuchen, bitte das Haus nicht zu verlassen, bis der Herr Staatsanwalt eingetroffen ist und das Weitere veranlasssen wird. Sie werden verstehen, in diesem Falle können sozusagen auch Ihre Aussagen wichtig sein rhemm, rhum, also das wäre es zunächst.“ Frau Montanus brach in ein nervöses krampfartiges Schluchzen aus und lieh sich von ihrem Gatten und von Brigitte hinaus- führen, Brigitte Montanus hatte ein Gesicht, das Wie erfroren war, starr und maskenhaft. Sibyll Merlin mit dem grellroten Munde in dem Pudergesicht schlich hinterdrein wie ein trauriger, halbgeschminkter Clown, in dessen Garderobe plötzlich Feuer ausge- brochen war. Beatrice Dohm folgte ihr mit zuckenden Lippen und flatternden Händen, und Haselmann trottete unrasiert und schlaff mit dem Kopf schüttelnd auf mich zu:„Aber hören Sie, Eydt, gestern stand er doch noch neben uns am Spieltisch. verstehen Sie das? Verstehen Sie das? Und jetzt 8 nee, unmöglich— tot... nee, nein, un- möglich. Er sah wie ein alter Mann Alls. Ich faßte seinen Arm und ging mit nm aus dem Zimmer. Herbert und der Kommissar blieben zurück. „Haben Sie schon etwas gegessen, Dok- tor?! fragte ich. „Essen?“ entgegnete er angewidert.„Ich kenn nicht mal daran denken, der Magen sitzt mir ganz dicht am Hals Er schüttelte sich Ich brachte ihn bis zur Treppe und ging in die Küche hinunter. Die Mädchen hockten scheu und erschreckt in den Ecken. Frau Mooslehner verbarg ihr verquollenes Gesicht hinterm Schürzen- zipfel. „Kaffee, bitte!“ rief ich herein,„eine große Karme, so stark wie möglich, und bitte auf mein Zimmer.“ Sechstes Kapitel Die Mooslehnerin selber brachte mir den Eaffee. Sie stellte die Kanne mit viel Ge- Kklirr auf den Tisch, ihr zitterten die Hände. Ich stand Seifenschaumbedeckt vor dem Spiegel und schabte mein Kinn. „Ach, lieber Herr von Eydt“, rief sie jammernd und wandte mir das überströmte Gesicht zu.„Ich überleb's nicht— der arme Herr Rainer! Um und um gehts mir im Kopf. Sie kam langsam auf mich zu und prebßte das Nickeltablett vor ihren ge- wWaltigen, überquellenden Busen. Und dazu das saudumme Gewisper und Getuschel in der Kuchel drent! Ganz narrisch macht mich die Fanny noch mit ihrem Gewasch, daß sie es ganz genau wüßt', wer den armen Herrn Rainer umgebracht hätt“ Ich ließ den Apparat sinken. Sie sah mich angstvoll an, wie ein krankes Tier Nun, weshalb zögerte sie, weiterzusprechen? „Also, Mooslehnerin“, sagte ich mit einem unbehaglichen Vorgefühl, Was ist los in Von unserer Stuttgarter Redaktion Sprecher der DU sprach sich Abg, Kamm für die Beibehaltung von unab- Hängigen Landes pOlizeibeam- ten in den Gemeinden aus. Auch er ersuchte den Innenminister, rechtzeitig für die Wiederherstellung der schlechten Straßen einzutreten. Als Sprecher der FDP gab Abg. Bern- hard seinem Bedauern darüber Ausdruck, daß eine wesentliche Belebung der Bau- tätigkeit trotz der Ausschüttung von 75 Millionen D-Mark bis heute noch nicht zu verzeichnen sei. Er bedauere die Entschei- dung des Innenministers in der Angelegen- heit des Polizeidirektors Dr. Kienle, mit dessen Rehabilitierung der Innenminister eine völlig unbefriedigende Entscheidung getroffen habe. Zu den in letzter Zeit wie- derholt kritisierten Gepflogenheiten der Polizei bei Haussuchungen erklärte Abg. Bernhard, auch wenn in anderen Ländern ähnliche Verhältnisse herrschten, mach das die Sache bei uns nicht besser. Auf dem Gebiet der Polizei bedeute Demokratie, daß die Polizei bei dem Vollzug der ihr eigenen Aufgabe immer mehr dem Schutz und dem Dienst für die Allgemeinheit zugeführt werden müsse. 1 Abg. Buchmann(KPD) wies anhand einiger Beispiele auf die unhaltbaren Woh- nungsverhältnisse in Bunkern und Elends Quartieren hin und forderte den Innen- minister auf, alles daran zu setzen, hier Abhilfe zu schaffen. Die ausgedehnten Debatten der Vertre- ter der Parteien gaben Innenminister U- rieh erneut Veranlassung, noch einige Bemerkungen zur Arbeit der Innenverwal- tung einzufügen. Mandate mit Wartestand? Stuttgart.(tz.-Eig. Ber.) Auf Grund der Beratungen des ständigen Ausschusses des Landtages wird das Innenministerium im Zu- sammenwirken mit dem Justiz- und dem Staatsministerium einen Gesetzentwurf aus- Arbeiten und dem Landtag vorlegen, der in Soforthilfeabgabe auf Hausbesitz auf 2 Proz. herabgeset setzt Etatberatungen fort N der Frage, ob Beamte weiterhin Abgeord- nete sein dürfen, dem Artikel 137 des Grund- gesetzes gerecht wird. Dieser Artikel sieht vor, daß die Wählbarkeit von Bundes-, Län- der- und Gemeindebeamten gesetzlich be- schränkt werden kann. Wie aus Kreisen des ständigen Landesausschusses verlautet, ist vorgesehen, die Neuregelung, der zufolge Be- amte nicht mehr Abgeordnete sein sollen, erst mit dem Ablauf der Legislaturperiode im Herbst 1950 in Kraft treten zu lassen. Sollten sich Beamte jedoch bewerben und gewählt werden, so müßten się ohne Bezah- lung in den Wartestand treten. Eine Reihe von Abgeordneten vertritt dagegen den Standpunkt, Beamte hätten sich aufgrund der durch das württembergisch-badische Beam- tengesetz geschaffenen Rechtslage sofort zu entscheiden, ob sie ihr Mardat behalten und in- den Wartestand treten oder auf ihr Man- dat verzichten und weiterhin Beamte blei- ben wollten. Mit der Entscheidung des Landtages ist in der kommenden Woche zu rechnen. MWahlkreiseinteilung für Württem⸗ berg-Baden Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber) Der ständige Ausschuß des Landtages hat einen Vorschlag des Innen ministeriums für die Wahlkreis- einteilung zur Wahl des Bundestages ein- mütig gebilligt. Demzufolge werden von den 33 von Württemberg-Baden zu wählenden Abgeordneten 17 auf dem Wege der rela- tiven Mehrheit und 16 auf Landesergän- zungslisten gewählt. Die 17 Wablkreise Württemberg-Badens lehnen sich an die Stadt- und Landkreis-Grenzen an. Die Schaffung gleich großer Kreise erwies sich als unmöglich, da man die Verwaltungs- bezirke nicht völlig auseinanderreißen konnte Zehn württembergische Wahlkreise umfassen 2 369 644 Einwohner, sieben nord- badische Kreise 1 447 730 Einwohner. In Württemberg entfällt also eine Bevöl- kerungszahl von 237 000 auf einen Wahl- kreis.(In Baden 270 000.) Hinrichlung von Kriegsverbrechen ausgen DENA-AFP) Der U staatssekretär für die Armee im U8⸗ teidigungsministerium, Gordon Gray Wie das Staatssekretariat für die au bestätigte, die amerikanische Militärba den in Deutschland angewiesen, die g von Kriegsverbrechern so A auszusetzen, bis der Senatsausschuß Untersuchungen über die Verfahren 90 Washington. richtung Kriegsverbrecher hat. Der Erlaß gilt nicht für Urteils) vom Nürnberger ausgesprochen wurden, wohl aber für teile, die wegen Kriegsverbrechen im) chauer Konzentrationslager verhängt den. Der letzte Kriegsverbrecher Hamburg.(g. k.-Eig.-Ber.) Mit der be reichung der Anklageschrift durch zwei Großbritannien Kriegsverbrecherprozeß gegen den krüle Generalfeldmarschall von Manstein e Die Anklageschrift enthält 7 klagepunkte mit 192 Unterpunkten und“ zieht sich auf eine Reihe von Grausamke die von deutschen Truppen auf Anordh von Menstein begangen worden sein seh Die Anklage stützt sich auf ungefähr 800 kumente, die dem Verteidiger von Mans tische Offiziere geleitet. hat in Deutschlan Militärgerſe d beg, . Dr. Leverkühn übergeben wurden. Die* teidigung wird nach dem Studium der kumente zur fassend Stellung nehmen. Januar 1949 wurden den Generalfelu schällen von Rundstedt und von stein und dem Generaloberst Strauß Anklageschrift mit 26 Punkten überte agen seinerzeit schweren Herzleiden im Hamburger Mi Das ursprünglich geplante fahren gegen von Rundstedt und Straub“ Beschluß des Oberhauses mit Rücksicht auf den gest heitlichen Zustand und das hohe Alter beiden Beschuldigten fallen gelassen woll Alle drei hospital. bekanntlich auf Anklageschrift Generäle Bere Auszahlungen bleiben unverändert/ Wirtschaftsrat billigt Bizonenhaushalt Frankfurt. Wie bereits in der vorigen Ausgabe angedeutet, hat der Wirtschaftsrat in einer Nachtsitzung, über die wir infolge Redaktionschlusses nur zum Teil berichten konnten, mit allen gegen drei Stimmen bei vier Enthaltungen das Soforthilfegesetz in der neuen, durch die alliierten Abänderun- gen notwendig gewordenen Fassung ange- nommen. Die erste gemäß den alliierten Auflagen getroffene Aenderung ist, daß jecte Beziehung auf den Lastenausgleich Aus dei Gesetz herausgenommen worden ist, und das Gesetz nicht mehr, Erstes Lasten- Alisgleichsge Sondern„Gesetz zur Milderung dringender sozialer Notstände“ heißt. Der Lastenausgleich muß dem Bund Überlassen bleiben. Der Kreis der Empfänger der Soforthilfe bleibt unverändert entgegen den anfäng- lichen Befürchtungen, daß lediglich die Währungsgeschädigten in Frage kämen. Zwar war von alliierter Seite erklärt wor- den, daß es sich bei der Soforthilfe nur darum handle, Schäden auszugleichen, die dureh die Währungsreform entstanden seien; doch ergab sich, daß die bisherigen Bestimmungen aufrechterhalten werden konnten. Unterhaltshilfe wird demnach be- zahlt an Flüchtlinge, Sach- und Währungs- geschädigte und politisch Verfolge, die 65 Jahre— Frauen 60 Jahre— alt sind oder infolge von Gebrechen nicht die Hälfte des- sen verdienen können, was gesunde Perso- nen ähnlicher Ausbildung verdienen. Vor- aussetzung ist, daß diese Personen sich und ihre Familien nicht aus eigenen Kräften und Mitteln erhalten können. Alleinste- hende Frauen jeden Alters mit drei Kin- dern und Vollwaisen bis zu 13 bzw. 18 Jah- ren erhalten ebenfalls in dieser Lage Un- terhaltshilfe. Auch die Beträge dieser Hilfe mit 70 DM monatlich für jeden Berechtig- der Küche? Was schwätzt da die Fanny daher, wie?“ Sie hiet das Tablett wie einen Schild vor sich her, ich spiegele mich in dem blanken „Der Herr Herbert„stieß sie jam- mernd hervor,„und ich kann's dem Mist- ratz, dem mistigen, nicht ausreden! Die Farmy bleibt dabei und hat sich pfeigrad schon ihr guets G'wand angezogen für die Vernehmung vor dem Kommissar Stichl- mayr! Und zu mir is sie rotzfrech geworden Urid hat gesagt, wann ich sie zurückhalten tät, dann täte sie mich auch anzeigen wegen Beihilfe Sie zitterte am ganzen Leib. Ich wischte mir den Seifenschaum sorgfältig und ruhig aus dem Gesicht. „So.. 2“ sagte ich mit einer Gelassen- heit, über die ich mich selber am meisten verwunderte,„und wie kommt die Fanny nachher zu dieser Behauptung, ha?“ Meine Ruhe schien auf die Mooslehnerin grogen Eindruck zu machen.„Gewigß, Herr von Eydté“, sagte sie bedeutend zuversicht- licher,„derschlagen sollte man das Mist- Viech, die Fanny— aber sie sagt, daß sie Eehört hätt', Wie sich die beiden Herren Brüder heut nacht furchtbar miteinander gestritten haben im Zimmer vom Herrn Rainer „Wann soll denn das gewesen sein?“ „So um halber zwölf.“ „Die Fanny schläft doch im Ostflügel, nicht wahr?“ „Freilich, das schon— aber sie sagt, sie hätt' so bis zehn Uhr herum im Bügelzim- mer im zweiten Stock Bettzeug gebügelt, und dann, wie sie schon im Bett gelegen hätt' und halbwegs am Einschlafen war, vrär sie plötzlich auf und hätt' sich furchtbar derschrocken, weil sie nämlich nicht gewußt Bat, ob sie das elektrische Bügeleisen auch abgestellt hat, und sie hätt' schon alles in Bellen Flammen gesehen und wäre aus dem Von unserer Frankfurter Redaktion ten, zusätzlich 30 DM für die Frau und 20 DM für jedes Kind, und mit 35 DM. für Vollwaisen sind gleichgeblieben, Nur wer- den sie jetzt erst ab 1. April 1949 geleistet. Dagegen ist die allgemeine Soforthilfe- abgabe vom Vermögen beim Haus- und Grundbesitz von drei auf zwei Prozent er- mähigt worden. Dies gilt auch für das land- und forst wirtschaftliche Vermögen, wenn das gesamte Vermögen 15 00 DM nicht übersteigt, Die Soforthilfesonderabgabe vom Vorratsvermögen mit vier Prozent vom Norxmalstand, 15 Prozent vom übrigen Teil ist unverändert, geblieben, Gemäß der alli- ierten Entscheidung wird das Vermögen von Angehörigen der Vereinten Nationen von den Abgaben befreit. Der Wirtschaftsrat stellte fest, es bleibe verbindlicher Grundsatz, daß Vermögens- abgaben nach dem Vermögens estand vom Währungsstichtag erhoben würden. Er dehnte die Soforthilfe auch auf die Spät- heimkehrer aus und ersuchte die Militär- regierungen um möglichst schnelle Ge- nehmigung des Gesetzes, damit es Anfang Juni verkündet werden könne. Anderenfalls sei der erste Zahlungstermin für die Ab- gabe, der 20. August, nicht innezuhalten. Am Mittwoch nahm der Wirtschaftsrat den Haushalt für 1949 an, der mit einer Gesamtsumme von 892 Millionen gegen- über 680 Millionen im Jahre 1948 ab- schließt. Diese Steigerung ist durch die Uebertragung neuer Aufgaben auf die Bizonenverwaltung bedingt. So ist auch der Personalbestand der Bizonenver- waltung mit 10 300 Köpfen nur um 400 geringer als im vergangenen Jahre, weil der vor allem bei der Verwaltung für Wirtschaft erfolgte Abbau durch den dann wieder hinuntergestiegen ist, da hätt' große Beruhigung, mit Ihnen reden 2d im Flur vom ersten Stock her das Licht gebrannt, was sie nicht angezunden hatte, und in dem Zimmer vom Herrn Rainer, was doch dicht am Treppenhaus liegt, wäre es laut hergegangen. Und da hätt' sie ein wenig in den Flur hineingehorcht, und da hätt' der Herr Herbert aber auch schon mächtig laut den Herrn Rainer angebrüllt, und wenn der Herr Rainer Was hätt' sagen wollen, dann wär der Herr Herbert ihm geich übers Maul gefahren, mit Verlaub gesagt, und das sei so eine ganze Weile hin und her gegan- gen, bis die Fanny geforchten hat, es könnte einer kommen und sie sehen, wie sie horcht, und da hat sie sich dann verdruckt „Und worum haben die beiden Herren denn gestritten, hat die Fanny das auch gehört?“ „Nein, so nah hat sie sich nicht an die Tür herangetraut, hat sie gesagt, aber nur, daß sie sich zerstritten haben, was doch sonst niemals vorgekommen ist.““ „Ach sol“ rief ich und bemühte mich, ein heiteres Gesicht zu machen,„Und sozusagen als Fortsetzung des Krachs von gestern abend hat der Herr Herbert heute morgen einen Kilometer vom Haus weg, um die Gäste nicht im Schlaf zu stören, seinen Bruder niedergeschossen, wie?“ „Ach Gott, Herr von Eydt, reden Sie doch mal mit dem spinneten Weibsbild, ehe sie mir das ganze Haus verruckt macht mit ihrem Geschwätz!“ „Nein, Mooslehnerin, ich denke auch nicht einmal daran. Sagen Sie der Fanny nur, daß; sie ihre hochwichtigen Aussagen um Gottes willen nur nicht zurückhalten solle aber sagen Sie ihr auch, daß sie sich leider schon so lange wird gedulden müssen, bis sie gefragt wird.“ „Jawohl, Herr von Eydt, jawohl, genau so Werd ich's ausrichten, so gewissermaßen Die Vewaltur? erfordert über 300 lionen, nach dem Abzug der Verwaltung nahmen über 300 Millionen, zu denen ng Rücklagen u, a. he 102 Millionen sind für die Verzinsung d Jusgleichsschulden angesetzt, 37 Milli für die von den Alliierten angeordnete d ventionierung der Kohlengruben, 33 lionen für die land wirtschaftliche Vo haltung. Die von der Bizone zu trage BESatZz un gs kosten, die Kosten für das Zwei 11 und die JEIA, sind von 47 auf 34% M nen zurückgegangen. det die Berlinhilfe mit 250 Millionen, Zur Deckung dieser Ausgaben Welch die Ablieferungen von Bahn und Post 274,5 Millionen, das Notopfer Berlin 180, die Kaffeesteuer mit 240, die Tee mit 6 Millionen und die Zölle mit 140 U 70 Millionen für lionen eingesetzt. Der Etat wurde mit 45 gegen 30 8 men angenommen. Gesetz beschlossen, das den Finanzausge unter den Ländern zunächst entsprecte der vom Länderrat beschlossenen au, lung von 500 Millionen für Schleswis⸗h stein, Niedersachsen und Bayern dur“ anderen Länder regelt. schlossen, die Militärgouverneure zu chen die beratende deutsche Mit kung bei der Neuordnung KoOohlen wirtschaft Sachverständigenausschug der auf Grund einer vom Verwaltung einzureichenden werden soll. Bisher sind die deutschen rater von den Alliierten ausgewählt! fen.“ Sie lächelte mir unter Tränen zd. legte die Hand auf den Türdrücker:„80 Mooslehnerin“, meinte ich und vers den Schelm zu spielen,„aber nun ve Sie mich nicht länger mit Ihren Reizen solch neugierigen Mädchen im Haus es sonst noch passieren, daß wir beide . Einstimmig Ferner einem Vorschlagsliste Aufbau neuer Amter ausgeglichen wurde. den. . d eee 2 d ˙·¹- Bett gesprungen und nach oben gelaufen, vornemm, daß es ihr einen Ruck gibt aber es war alles in Ordnung. Und wie sie damischen Luder.— Ach, es war mir“ Gerede kommen, wie— „Aber, Herr von Eydtl“ rief die Wa Mooslehnerin errötend, und in neue I 0 s usbrechend schluchzte sie: Trauerhaus!“ Um sie zu beschäftigen und den i in der Küche zu unterbinden, empfal 4 ihr noch, kleine herzhafte Frühstücke zurichten und mit gutem Kaffee aul, Zimmer zu schicken. zeugt, daß sie damit bei den Gästen“ nahmslos Dank und Anerkennung el Würde. mir ausgezeichnet gelungen zu sein, Besorgnisse über ihre Nachricht zu ven Ich war weit davon entfern nehmen, die nächtliche auseinanderse und der Schuß, dem Rainer zum Oplel“ fallen war, könnten in ursächlichem u menhang miteinander stehen. Sen. 75 Der Mooslehnerin gegenüber schi 7 t, 80 ZUSamm Den Halptposten g zu übertteß Ich war davon i its Ant britise Vor iWächte konten, n wurde e wurde deut gel 0 in en en Es flel, f. auch nicht eine Sekunde lang ein, Heng diese niederträchtige Tat zuzutrauen ich war mir auch darüber klar, dad Außhenstehender zu Trugschlüssen solange sich die Aufkl konnte, Mordes verzögerte. Auf jeden Fa es kür meine Pflicht, Herbert auf wartenden Aussagen des Zimmermäde f Kon, aruns 1 nielt“ die u aufmerksam zu machen und ihn vor 111 Nervosität bei den kommenden Ver! 2zu Wärnen. Du Vu 7 chuß& hren 5 id beg Urteile“ 1 geriet er für! en im) nängt echer der Veh m zwei! nnien en Frühe steine nält 1 en und usamkel Anordnt Sein sol kähr göhh n Mang n. Die j. im der] er 350 J valtungse zinsung g wählt! — b gibt, ar mir len zuf, che entwickelt 100 Werk 2 Assen dieser Saison. Hier ist in drei sinfoni- Mitteln Zangsg g schreitender Nr. 96/ Freitag, 27. Mai 1949 MORGEN Die transsibirische Bahn/ Von Ea Feller Wir waren alle eine etwas verrückte Ge- sellschaft, die wir mit der transsibirischen Eisenbahn so zwischen 1939 und 1941 hin- und herfuhren, meistens Kuriere irgendeiner diplomatischen Vertretung. Wir kannten uns alle, unsere Namen, Reiseziele und Py- jamas, vor allem aber die Geschichten, die man zu erzählen gewillt war, denn über die Mission seiner Reise sprach niemand ein Wort. Frauen fuhren auch ab und zu mit, aber nur wenige. Wir trafen uns immer in regelmäßigen Abständen, jedesmal um eine Erfahrung reicher. Ich erinnere mich noch an des Generals, der nach dem Fernen Osten fuhr, um einmal den Jangtse zu sehen, wo sein Sohn, ein Holländer, Kapitän auf einem chinesischen Flußboot, ertrunken war. Er sprach wäh- rend der ganzen Reise keine zehn Worte. Ebenso vergesse ich nicht den Franzosen, der so viele Sprachen kauderwelschte, daß er immer selbst vergaß, was er eigentlich sagen wollte, und darüber so lange lachte, bis er uns alle im Zuge ansteckte; sogar die Russen mußten mitlachen. Es gab immer wundervolles Essen: Suppe, Kaviar, Fisch und Fleisch, Tee und herr- chen Nachtisch. Aber schon in der Gegend des Baikal- Sees fing es an mit„Beef à la Stroganow“. Von Tag zu Tag verschwand das Fleisch darin mehr, und am Ende der Reise bestand es nur noch aus— à la Stroh. Der Tee war dann noch das einzig Genießbare im Zuge; wir alten Eingeweihten holten unsere Provintkörbe heraus und ga- ben gutherzig und reichlich eingedeckt auch gerne ab. Vom Keukasus an war die Fahrt mär- chenhaft, aber es ist unmöglich, dauernd aus dem Fenster zu sehen, es ist zu über- Die Wolke Von Alexander Puschkin Zum 150. Geburtstag am 26. Mai Du letzte Wolke vom Sturmesgewimmel! Nur du bist allein noch am offenen Himmel, nur du überfliehst noch als Schatten den Hag, nur du trubst die Freude dem strahlenden Tag. Du hieltest sehlungen und Blitze haben dich blendend durchdrungen, und redetest dunkel in donnerndem Hall und tränktest die Erde mit raschendem Fall. den Himmel so mächtig um- Genug doch, verschwuinde! Die Zeit ist hin- über, die Erde ist satt und der Sturm ging vorüber: und leise nur flüsternd von Baume zu Baum verweht dich der Wind aus dem friedlichen Raum. wWältigend einsam; man kann einfach nicht fünf Tage nur wundervolle Landschaft ge- mießen. Kuf den wenigen Stationen kom- nen Russen an den Zug und versüchen, Uhren und alles Mögliche gegen Handarbei- ten, Schnaps, gebratene Hühner und Span- ferkel zu tauschen. Sie sind durchweg arm und primitiv, aber rührend gutmütig. Auf unserer letzten Reise war alles so anders. Mag sein, daß uns der beginnende Rußlandkrieg schon als Vorahnung in den Gliedern steckte, oder war es wirklich nur die schöne blasse Frau, die mit ihrem Gat- ten in Moskau unseren Wagen bestieg? Wir bekamen sie selten zu Gesicht, und der Ma- trose, wie wir ihn nannten, der Kupeenach- bar des Ehepaares, erzählte uns, daß sie schwer zuckerkrank, der Mann, Rumäne, mindestens dreißig Jahre älter und stein reich sei. Wie der Matrose zu seinem Spitznamen am, war auch sehr merkwürdig, denn er erzählte jedem, der es hören wollte, in kurchtbarem Französisch, er solle in China Schitke kaufen. Er behauptete, Finne zu bein, und in China Schiffe? Wir wollten zar nichts weiter hören, denn es war doch bloß ungereimtes Zeug, wenn einer mal im Trunk plauderte. Meistens lagen unsere in irgendeinem diplomatischen Büro, und wir brachten den Code zu ihrer Ent- ufferung mit. Es war Juni und brennend heiß. Sibi- riens Steppe blühte, wir hatten die Köpfe in den Zugwind der Fenster gelegt. Unsere Bekleidung war unaussprechlich mangelhaft, und wir dösten durch den Blumenflor da draußen. Schwalben flogen in den Morgen. „Wann sind wir in Mandschuli?“, frug je- mand im Abteil.„Um fünf Uhr nachmit- tags.“ Es var wieder still. Alle mußten wohl geschlaren haben. Plötzlich merkten wir, daß wir standen. Der Matrose kam herein:„Jetzt Aufenthalt, dann kommen wir erst spät abends an, zu dumm. Habt ihr übrigens den Gegenzug auf der letzten Ausweichstelle gesehen?„Natürlich, gestern Abend. Du hast wohl geschlafen?“. —„Nein, ich vergaß es nur.“ Wir standen; es wurde mittag,„Warum fahrt ihr nicht?“, frugen wir die Russen, die grinsten:„Befehl!“— Um vier Uhr kam eine Lokomotive, Russen sprangen ab, grüß ten militärisch.„Es ist Krieg mit Deutsch- land. Ihre Pässe, bitte!“— Wir sahen uns an. Das ist ja heiter.„Aber es sind nur drei Deutsche im Zug. Sie können Sie in einen besonderen Wagen einquartieren, und wir können weiterfahren„Tut uns leid, erst Ihre Pässe!“— Es gab ein Hallo, ein Russe nahm einige Pässe, steckte sie ein- fach ein, darauf Protest, und keiner der Augen der Russen funkelten.„Alles Ge- pöck der Herrschaften in einen Wagen. Der Wagen bleibt bewacht. Keiner darf an ihn heran.“ Die drei armen Deutschen standen mit gesenkten Köpfen zwischen uns. Ein Rei- sender ging ganz unauffällig zu ihnen hin. „Ich nehme Ihr Gepäck mit, ich bin Schwei- zer und gebe es auf die Gesandtschaft. Ver- suchen Sie zu fliehen, wir sind ganz nahe der Grenze.“ Wir mußten in unsere Abteile kommen. Fier wurde auch noch unser Handgepäck, außer Zahnbürste und Seife,. für den Gepäckwagen kertig gemacht. Es War auf beiden Seiten eisiges Schweigen. Plötzlich hörten wir ein Schluchzen und immer wieder die Worte:„Dann muß ich Sterben.“ Der Matrose trat auf den Gang. das Weinen kam aus dem Abteil der Rumä- nen. Wutentbrannt riß er die Tür auf. „Fermez la porte“, brüllte ein Russe.„Non, monsieur, Sie quälen hier eine Dame; allons, Was ist hier los?“ Die Dame warf sich vor dem Russen auf die Kniee:„Geben Sie mir mein Insulin wieder.“—„Was, Insulin?“ „Ja, er hat meine letzten Ampullen einge- steckt, ieh bin hochgradig zuckerkrank, ohne Insulin sterbe ich. Helfen Sie mir doch.“ Sie sprudelte alles in höchster Angst in reinem Französisch hervor. Der Matrose aber sprach auf einmal ganz ruhig mit ihr Rumänisch; merkwürdiger- weise fiel uns das gar nicht auf. Dann ge- schah etwas ganz Seltsames: Der Matrose machte seine goldene Armbanduhr ab, sagte ganz ruhig:„Mͤon ami“, und gab dem Russen die Uhr; sie lag in dessen Hand. Dann geschah etwas Tolles, kaum zu Glaubendes: Eben war die Uhr noch da, jetzt war sie fort; dann hatte der Russe sie in der linken Tasche, dann im Schuh, dann fehlte dem Russen das Käppi, einem anderen das Ziga- rettenetui. In einer Viertelstunde war alles verdreht und verzaubert. Als die Russen Singen, lag das Insulin im Abteil der Ru- mänin auf dem Klapptisch. Die Russen nahmen unsere Lokomotive auch mit, wohl aus Angst, daß uns der Matrose sonst wegzaubern würde. Sie ließen acht Mann als Wache da mit einem kleinen Maschinengewehr. Doch in der Nacht flohen die Deutschen. Wir saßen zwei Tage auf dem Gleis, um uns dufteten die Blumen, die Deutschen wurden gar nicht vermißt, weil man vor lauter Aufregung vergessen hatte, uns abzuzählen. Der Matrose wäre gern in der nächsten Nacht losgezogen. Später erfuhren wir, es waren nur noch zehn Stunden bis zur Grenze, aber er meinte: „Vielleicht muß ich nochmals Insulin zau- bérn.“ Die Russen soffen in der nächsten Nacht den letzten Wodka mit uns. „Die Frau wäre jetzt tot“, sagte der Ma- trose, als morgens die Lokomotive wieder ankam. Wir warteten noch zwei Tage vor Mandschuli, dann durften wir weiter. In Harbin erwarteten uns die drei Deutschen und ein Chinese, der mit ihnen gegangen war. Kurz ehe wir den Zug verließen, um in den Asia-Expreß nach Dairen umzustei- gen, kam der Rumäne und hing dem Ma- trosen ein dickes, goldenes Kreuz mit einem alten Wappen um den Hals. Es ist ge- weiht“, sagte er und drückte ihm die Hand. Da trat seine Frau aus der Tür, hoch, blond, jeder Zoll eine Fürstin. Sie kniete nieder und küßte das Kreuz. Gott segne Sie.“, sagte sie dabei leise. Man konnte dem Matrosen die Gedanken von der Stirn ablesen, wie brennend gern er diesen kiihlen Frauenmund geküßt hätte. Er drehte sich schnell um, ging in sein Ab- teil und küßte die noch warme Stelle am blinkenden Amulett. Es wird gebaut, Cenossen]/ Von Jüngst fuhr auf der Straße ein Fuder Ziegel an mir vorbei, Genossen! Bei Gott! Mir, wissen Sie, fing das Herz im Leibe an zu hüpfen vor Freude. Denn es wird jetzt gebaut, Genossen! Ziegel führt man schließ- lich nicht umsonst herum! In zwanzig Jahren vielleicht, oder viel- leicht auch früher, wird jeder Genosse sicher ein ganzes Zimmer für sich allein haben. Und wenn die Bevölkerung sich nicht allzu heftig vermehrt, vielleicht auch zwei. Oder Vielleicht gar drei pro Kopf! Mit einem Badezimmer! Das wird dann erst ein Leben sein, Ge- nossen! In einem Zimmer, sagen wir mal, wird man schlafen, im anderen Gäste em- pfangen.. und das dritte, weiß der liebe Himmel, wozu man das verwendet. Fal Das wird sich schon finden! Bei solch einem herrlichen Leben! f Nun, aber einstweilen haben wir noch ziemliche Schwierigkeiten mit den Quadrat- metern! Man geizt noch zu sehr damit. Im Hinblick auf die Wohnungsnot! Ich, Brüderchen, habe zum Beispiel bis vor kurzem in Moskau gewohnt. Habe da am eigenen Leibe die Wohnungskrise er- fahren. Ich kam, wissen Sie, nach Moskau. Ging mit meinen Siebensachen durch die Straßen. Suchte ein Zimmer. Aber nicht einmal ein Mauseloch war frei! Zwei Wochen, wissen Sie, ging ich so durch die Straßen; ein Bärtchen war mir inzwischen gewachsen, und die Sachen hatte ich nach und nach verloren! Ging also weiter ohne Gepäck und suchte eine Unterkunft. Endlich in einem Hause hatte ich Glück. „Für dreißig Rubelchen“, sagt mir da der Hausverwalter,„können wir Sie im Bade- zimmer unterbringen! Die Wohnung“, sagt Artur Honeggers„Liturgische Symphonie“ Sonderkonzert der Mu Die sehr verdienstvolle(wenn auch oft un- dankbare) Arbeit Richard Laugs', umstrittene Werke zeitgenössischer Komponisten zur Dis- Asion zu stellen, fand in einem Sonderkon- 1 zert der Musikalischen Akademie mit der Aufführung von Honeggers 1945 %% entstandener „Litur gischer Sym- erneut die Bewunderung und An- aller derer, die aufgeschlossenen annes und vorurteilslos der neuen Musik ge- phon! e erkennung genüberstehen und sich mit ihrer Problematik „ auseinanderzusetzen versuchen. Zwar ist der notgürktig wiederhergerichtete Musensaal 125 weit davon entfernt, wieder ein behag- licher Kunsttempel zu sein, auch befriedigt er krostig wirkende Riesenraum in seinem 1 ſesenwärtigen„Rohzustand“ akustisch von er Mitte ab nur sehr bedingt, aber trotzdem wurde uns die Begegnung mit Honeggers u einem der stärksten Konzerterſeb- Pen Sätzen. aus freischweifender visionärer erachonie Srogartig Konzipiert, ein wahrhaft echütterndes Bildnis der schreckensvollen 155 und Menschennot der Gegenwart und böeeindrünstige Sehnsucht nach Frieden mit wehstentwickelten musikalischen Ausdrucks- le unserer Zeit groß und kühn gestaltet. 15 Musik, insbesondere die unerhörten ans ballungen und die dichten thematischen ehichtungen des niederschmetternden Ein- Schaltiatses(Dies irae“) lebt von leiden- egeentlehsten Energien, deren machtvoll ent- sselter Gewalt sich niemand, auch der mu- 6 Aralische Laie nicht zu entziehen vermag. 1 Vision des Jüngsten Gerichts folgt, sit angelegt, ein wundervoller, in melodisch- motivischer Linienführung zuchtvoll voran- u und zu dramatischer Verdich- a ekstatisch hochgesteigerter Adagio-Satz 90 us der Tiefe schrei ich zu Dir“), und von uren dumpfen Marschrhythmen ugterbaut, sich abschließend ein enges Ge- eeht von Themen- und Motivgruppen zu si kalischen Akademie einem leidenschaftlich inbrünstigen Ringen im Sinne jens„Dona nobis pacem“. In sphä- renhaft kantabiler Melodik von stärkster see- lischer Intensität klingt die tief im Mensch- lichen wurzelnde Komposition verhauchend aus. Laugs bot in schöner Klarheit des Aufbaus eine großzügige und lebendige Interpretation des bedeutsamen Werkes. Die klangliche Schlagkraft und Nuancierungsfähigkeit des allen technischen Schwierigkeiten gegenüber souveränen Nationaltheaterorchesters feier- ten einen neuen Triumph, und so ging von der Aufführung eine geradezu suggestive Wir- kung aus, die auch den letzten Hörer unwei- gerlich ergriff. Gewinnbringend gestaltete sich auch das Wiedersehen mit dem jungen Pianisten Hel- muth Schwarz, der von den drei Rach maninoff- Konzerten das mittlere in c-moll spielte, das vor den beiden anderen an gedanklicher Kraft und äußerer Wirkung manches voraus hat. Ein wenig an der Ober- fläche bleiben sie freilich alle drei. Schwarz ist ein kernhaft- gediegener Pianist mit männ- lichem Gestaltungswillen. Waren ihm im er- sten Satz, der auch im Klavierpart orchestrale EKlangfülle erfordert,„solistische“ Wirkungen nur beschränkt gestattet, so wurde man da- für in den beiden übrigen Teilen(dem klang- schönen Adagio und dem mitreißenden Alle- gro scherzando) entschädigt durch die indivi- duelle Belebtheit des technisch sehr überlege- nen Spiels und die Gabe der geistigen Ver- tiefung auch solcher Stellen, an denen Rach- maninoff„salonmäßig“ zu posieren sucht. Nicht zuletzt trug das exakte Zusammengehen von Solist und Orchester dazu bei, das Pub- likum zu enthusiasmieren. Laugs und Schwarz wurden sehr gefeiert. Als zweites sinfonisches Hauptwerk des Abends fand Brahms' Zweite Sinfo- nie in Laugs ihren nachschöpferischn Sach- walter, diese naturverhaftete lächelnde Idylle hinter Schleiern einer leisen, die Besonntheit er,„ist eine hochherrschaftliche. Drei Toi- letten! Ein Badezimmer! Und da also können Sie wohnen. Fenster“, sagt er,„hat es zwar keine, aber dafür ist eine Tür vorhanden. Und Wasser ist immer zur Hand! Haben Sie Lust“, sagt er,„lassen Sie die Wanne vollaufen und tauchen Sie drin nach Herzenslust, meinetwegen den ganzen Tag!“ „Teurer Genosse“, antwortete ich.„ch bin kein Fisch! Iché, sage ich,„bedarf des Tauchens nicht 80 Sehr! Mir“, sage ich,„ist das Trockene lieber!“ a Aber was blieb mir übrig! Ich zog ein Und das Badezimmer war tatsächlich hochherrschaftlich. Ueberall Marmor. Ka- cheln und blitzende Wasserhähne! Eine Sitzgelegenheit war allerdings nicht vor- handen. Vielleicht noch der Wannenrand, aber auch der war ein bißchen zu rutschig. Man landete jedesmal in der Marmorwanne. Drum ließ ich mir für dreißig Rubel dar- über einen Beschlag aus Brettern machen. Und lebte so einigermaßen. Nach einem Monat, übrigens, heiratete ich. Und geriet, wissen Sie, an so eine junge sanfte Ehegattin ohne Zimmer. Ieh fürchtete zuerst. daß sie mir wegen des Badezimmers einen Korb geben würde, Und ich nie das Familienglück erleben würde. Aber nein! Nichts desgleichen! Sie zog nur etwas die Brauen hoch und meinte:„Nun, auch im Badezimmer kann man leben! Auch recht. Wir lebten also wie zuvor. In weniger als einem Jahr wurde uns ein Kind geboren. Wir nannten den Jungen Wolodjka, und lebten friedlich weiter. Ba- deten ihn ebenda im Badezimmer und sahen ihn aufwachsen. Nur das eine störte unser Glück: Abends kamen die Mietgenossen ins Badezimmer des D-dur reizvoll überschattenden Wehmut. Die romantische Stimmung des ersten Satzes leuchtete in lebhaften Farben, der weitge- spannte Horizont des Adagio war in jenes echt Brahmsische Halbdunkel unaus gesprochen mit schwingender Tragik getaucht. Das wie- der in freundlichem Licht stehende Allegretto grazioso erhielt die Leichtigkeit und Be- stimmtheit der ihm zukommenden tänzerischen Akzente, und im Finalsatz blieben die bei al- Alexander Archipenko: Menschenpaar Bleistiftzeichnung aus dem Besitz der Galerie Günther, Mannheim Das Beschwerdebuch/ von Anton Tscheche Dieses Ding, dieses Beschwerdebuch, be- findet sich auf der Bahnstation in einem Schreibpult, welches speziell zu dem Zwecke gebaut worden ist. Der Schlüssel vom Pult „liegt beim Stationsgendarm aufbewahrt“, — in Wirklichkeit jedoch braucht man über- haupt keinen Schlüssel, deshalb, weil das Pult dauernd offen steht. Schlage das Buch auf und lies: „Verehrter Herr! Eine Probe der Feder!?“ Darunter ist eine Fratze gezeichnet, mit einer langen Nase und Hörnchen auf dem Kopf. Unter der Fratze steht: „Ich— das Porträt, Du— das Gesicht, Du bist ein Schaf, ich aber nicht. Ich— ich bin deine Fresse.“ Michael Sostschenko gekrochen, um zu baden. Für diese Zeit hatte sich die ganze Familie auf den Korri- dor zu begeben. Ich bat immer wieder die Mieter: Ge- nossen, badet sonnabends! Es geht doch nicht“, sage ich,„daß man täglich badet! Wann sollen wir den, bitte schön, wohnen? Versetzt euch doch, bitte, in unsere Lage!“ Aber es waren ihrer, dieser Schufte zweiunddreißig Mann. Und alles so stäm- mige Kerle, die bei jeder Gelegenheit drob ten, einem die Visage einzuhauen. Nun, was war da zu machen! Wir lebten also weiter wie zuvor! Nach einiger Zeit kam die Mama meiner Ehegattin aus der Provinz zu Besuch. Rich- tete sich gleich hinter der Säule häuslich ein. „Ich“, sagte sie,„träumte schon lange davon, mein Enkelkindchen in den Schlaf zu wiegen! Sie dürfen mir“, sagt sie,„diese Freude nicht abschlagen!“ „Ich schlage ihnen ja gar nichts ab!“ antwortete ich.„Legen Sie nur los, Groß- mütterchen, mit dem Wiegen! Fol's der Teufel! Sie können auch“, sage ich. sich die Wanne vollaufen lassen und mit dem Enkel drin tauchen, nach Herzenslust!“ Und zu meiner Frau sagte ich: „Vielleicht kommen zu Ihnen. Genossin, noch andere Verwandte zu Besuch? Sagen Sie es schon lieber gleich auf einmal! Spannen Sie mich nicht auf die Folter!“ Sie antwortete:„Vielleicht. daß mein Brüderchen für die Weihnachtsferien Ohne das Brüderchen abzuwarten, reiste ich ab. Geld schicke ich meiner Familie durch die Post. Aus dem Russischen übertragen von Grete Willinsky ler Aufgeräumtheit der Diktion aus den the- matischen Gegensätzen erwachsenden inneren Spannungen nicht außer acht, die diesem Schlußsatz einen Zug ins geheimnisvoll Phan- tistische geben. Auch nach diesem von Laugs aus dem Gedächtnis dirigierten Brahms War der Beifall einmütig und anhaltend. Es gab sogar Blumen für den Dirigenten. Carl Onno Eisenbart Afrikanische Kunst in Heidelberg Seit einigen Tagen ist im alten Palais Wei- mar die Portheim- Stiftung afrikanischer und ozeanischer Plastik wiedereröffnet worden. In drei Räumen bietet sich dem Beschauer eine Fülle von Kunstwerken dar, die in ihrer Primitivität und grellen Farbengebung zu fesseln vermögen. Von hellen Wänden grinsen hölzerne Tanzmasken aus Kamerun, Nigeria und dem Kongo. Unter Glas liegen zierliche Bronzeplastiken, die an der Goldküste zum Abwiegen des Goldstaubes verwandt wurden. Trinkgefäße aus Ebenholz und tönerne Pfei- kenköpfe von Handlänge aus Bali leiten über zu realistischen Ahnenfiguren des Neumeck- lenburgischen Inselarchipels. Drei seltsame Holzfiguren fesseln den Blick. Es sind Nagel- fetische aus dem Kongo, mit Nägeln gespickte Statuetten, denen nach jeder Heilung Aber- gläubischer ein neuer Nagel eingetrieben wurde. Etwas weiter, aus einem Stück Hart- holz geschnitzt, ein buntbemalter Häuptlings- thron. Ein Reiter, gestützt von Frauengestal- ten, trägt auf dem Kopf die Sitzplatte. Unter den Masken fällt eine Form ohne Mund auf, sie ist als Sinnbild der Sonne gedacht. In einem Schrank ruhen neben Ahnenbildern aus Kreide drei eigenartige Stücke.— Toten schädel, etwas nachmoduliert und mit Glas- augen versehen. Das aussterbende Volk der Maoris auf Neuseeland ist durch reichprofl- lierte Hausgiebel mit Muschelverzierung ver- treten. Mit zu den schönsten Stücken der Sammlung zählen drei lebensgroße Bronze- köpfe porträtähnlicher Formgebung. Fine bri- tische Strafexpedition brachte 1897 erste e Muster der sogenannten Benin-Bronzen nach Europa, wo sie Aufsehen erregten. Beim Aus- gang streifte man eine Totentrommel, die auf drei Grundtöne abgestimmt, einstmals meilen- weit von Dorf zu Dorf dröhnte. E. F. Kulturnachrichten Die Lehmbruck- Ausstellung in der Mann- heimer Kunsthalle ist am Sonntag, 29. Mai, zum letzten Male geöffnet. Die„Gesellschaft für mittelrheinische Kir- chengeschichte“, die ihre diesjährige, aus allen Teilen Westdeutschlands besuchte Haupttagung dieser Tage in Speyer abhielt, wählte zu ihrem Präsidenten den Heidelberger Universitäts- . Dr. Joseph Ahlhaus. Die For- schungsgemeinschaft gibt eine Zeitschrift, das „Archiv für mittelrheinische Kirchengeschich- te“ und die in zwangloser Folge erscheinenden „Quellen und Abhandlungen zur mittelrheini- schen Kirchengeschichte“ heraus. Die Münchener Philharmoniker erzielten im März mit 90 00 DM die bisher höchste Ein- nahme. Eine besondere Ausgabe von 12 000 DM kann daher aus den Mehreinnahmen gedeckt werden.(As) Mit der Fusion der Stuttgarter Theater wird sich der Finanzausschuß des württembergisch- badischen Landtages in seiner nächsten Sitzung befassen. Der Zuschußbedarf des Staatstheaters für die laufende Spielzeit beträgt fast 2,1 Mil- lionen DM. Im Falle einer Fusion, die das Fortbestehen des Neuen Theaters, des Opern- hauses und des Kammertheaters ermöglichen würde, wäre ein Gesamtzuschuß von 2 268 600 D-Mark erforderlich.(dena) 3 „An hiesige Station heranfahrend und auf die Natur durchs Waggonfenster blik⸗ kend, flog mir plötzlich der Hut weg. I. Jarmonkin.“ „Ich bringe hier der Behörde eine Klage vor gegen den Kondukteur Kutschkin, wegen seiner Grobheit in bezug auf meine Frau. Meine Frau hat gar nicht Geräusche gemacht, sondern sich im Gegenteil bemüht, damit alles leister sei. Und auch betreffend des Gendarmen Kljatwin, der mich grob an der Schulter faßte. Habe dauernden Auf- enthalt auf dem Gut von Andrei Iwano- Witsch Ischtschejeff, dem meine Aufführung bekannt ist. Kontorist Ssamolutscheff.“ „Nikandroff ist Sozialist!“ „Unter dem frischen Eindruck eines empörenden Vorfalles..(durchgestrichen), Beim Aufenthalt auf dieser Station, ward ich bis ins Innerste empört durch folgende (durchgestrichen). Vor meinen eigenen Augen spielte sich folgender empörender Vorfall ab, der mit grellen Farben unsere Eisenbahn verhältnisse(weiterhin ist alles durchstrichen, außer der Unterschrift:) Schüler der VII. Klasse des Kursker Gym- nasiums Alexei Sudjeff.“ „Habe beim Warten auf den Zug mir die Physiognomie des Bahnhofvorstehers ange- schaut, und blieb von ihr äußerst unbefrie- digt, Ich bringe es hiermit der ganzen Linie zur Kenntnis. Ein ungebeugter Sommer- krischler.“ „Die Gendarm'sche ist gestern mit dem Kellnerjungen Kostjka übern Fluß gefah- ren. Wir wünschen alles Beste. Hihi. Kopf hoch, Gendarm!“ „Habe auf der Durchreise durch diese Station in Anbetracht meines Hungers und in Ueberlegung, ob man nicht was essen 801l. keine Fastenspeisen vorgefunden. Diakonus Duchoff.“ „Friß was man gibt „Wer die lederne Zigarrentasche findet, soll sie ruhig abgeben bei der Kasse an Andrei Jegorytsch.“ „Da man mich aus dem Dienst jagt, weil ich angeblich saufe, so erkläre ich, daß ihr alle Gauner und Diebe seid.— Sol Telegra- phist Kosmodemjankin.“ „Veredeln Sie sich durch Tugend.“ „Katjenka, ich liebe Sie bis zum Wahn sinn!“ „Ich bitte, in das Beschwerdebuch keine anderweitigen Sachen zu schreiben. Für den Bahnvorsteher . Iwanoff 7.“ „Und wenn schon der Siebente— du bist doch ein Idiot.“ (Uebertragung Sigismund v. Radeckh „Die Räuber“ ein Zeitstück! Eine Meisterinszenierung Herbert Mais chs Mit seiner Schiller aktualisierenden„Räu- ber Inszemierung(Anklage gegen die Hybris der Macht) hat Herbert Maisch seine be- deutsamste Regieleistung in Köln verbuchen können— gleichzeitig aber wider Willen den Beweis geführt, daß dies Jugenddrama des Dichters dem 18. Jahrhundert angehört und wohl als solches(aus der Perspektive des Menschlichen) noch seine Wirkung tut, nicht aber als ein politisches Bekenntnis für heute lebendig wird. Es ist Schlimmeres in den letzten 50 Jahren auf der Welt geschehen, als die Familiengreuel bei Moor, und die Mono- loge des schuldbewußten edlen Wüterichs Karl(man miß verstehe nicht: es sind herr- liche Genietexte darunter) wie auch des Höl⸗ lenhundes Franz ziehen nicht mehr, wenn man sie politisch-modern spricht. Franz Moor Adolt Hitler? Die Gleichung geht nicht auf. Zumal Amalia, der Engel, paßt in ihrer rührenden, romantischen Unschuld kaum in solche Konzeption. Der Aufwand der vor- züglich geführten und hingebungsvoll sich verschwendenden Darsteller(Hessenland als Franz, Geldern als Karl, Henniger als Spie- gelberg) verpufft, zerströmt in ein Vakuum. Man glaubt's halt nicht, und wenn mit allen Dyna-Mitteln gearbeitet wird. Ein hohes Lob dem Bühnenbild Toni Steinbergers: ein vorhangloser Trichter mit kasemattenhaften, nach hinten sich verjüngenden Wänden, auf die halbabstrakte Figuren und Linien, die Schlog- und Waldszenen versinnbildlichend, projiziert werden. Gerchvielhaber. Im Bergpark von Kassel- Wilhelmshöhe wird zu Pfingsten erstmalig vor 15000 Zu- Schauern„Der Zigeunerbaron“ von Johann Strauß im Charakter einer großen Operetten schau in Natur in Szene gehen. Im Sommer wird auf dem schon in der Mozartzeit als Freilicht- theater benutzten Gelände an der Löwenburg der„Lohenerin“ auf geffihrt. Regie der Fest- spiele hat Hanns Frliederiei, die musika- lische Leitung Karl Elmendorff. gmo — Seite 4 SUDWESTD EUTSCHLAND Freitag, 27. Mai 1949/ Nr. 9 Der Spalt im„seidenen Vorhang“ Wer heute in ost- westlicher Richtung den Rhein überquert, hat oft das Gefühl, in ein unbekanntes Land zu kommen. Man spricht zuweilen vom seidenen Vorhang, der die französische Besatzungszone vom übrigen Westdeutschland trenne. Wel ze Bewandtnis es damit hat, sei dahingestellt. Es dauerte jedenfalls lange Zeit, bis die Be- völkerung der französischen Besatzungszone mit der rechtsrheinischen zwanglos in Ver- bindung treten konnte.— Für Mannheimer und Ludwigshafener hört die Pfalz bei Neu- stadt, am Haardtrende, auf. Was dahinter liegt, der sogenannte Westrich, ist heute, mehr denn je, schon Grenzland. Von dorther dringt selten Kunde in das helle Licht der deutschen Oeffentlichkeit. Es scheint, als liege tatsächlich so etwas wie ein seidener Schleier über diesem Land. Während des letzten Krieges war die Stadt von feindlichen Fliegerangriffen lange Zeit verschont geblieben. Erst als die Flak die Aufmerksamkeit auf sie lenkte, setzten Ende 1944 verschiedene Großangriffe auf die Stadt ein, die den Stadtkern und den Kotten, den westlichen Stadtteil, zum größ- ten Teil vernichteten. Während des Durch- bruches der amerikanischen Panzertruppen fanden in Kaiserslautern entgegen den da- maligen OK W- Berichten keine Kämpfe mehr statt. Kaiserslautern verdankt heute seine Popularität in erster Linie dem deutschen Fußballkönig Fritz Walter und seiner Mannschaft. Wenn auf dem Betzenberg Großkampftag ist, dann steht die gesamte Bevölkerung im Banne dieses Ereignisses. Das Kaiserslauterer„Stadion“ zählte schon 25 000 Besucher. Wenn die Theater, Konzert- säle und Ausstellungen sich ebensolchen Zuspruchs erfreuen könnten, hätten die ver- antwortlichen Stellen keine Veranlassung gehabt, sich über die Einführung eines Kulturpfennigs den Kopf zu zerbrechen. Pfalztheater und Pfalzorchester, das eine in Kaiserslautern, das andere in Ludwigshafen beheimatet, bedürfen finanzieller Zuschüsse. Beide sind in ihren Leistungen starken Schwankungen unterworfen. Das Pfalz theater erreichte 1946/47 unter der Leitung von Dr. Kleiber, das Pfalzorchester unter der Leitung des Ludwigshafener Dirigenten Carl Maria Zwißler(jetzt Mainz) künst- lerische Höhepunkte von denen man noch heute spricht. Die Arbeitsgemeinschaft Pfäl- zer Künstler, die vor kurzem ihre erste Aus- stellung herausbrachte, wurde eingeladen, ihre besten Werke auch in München zu zeigen. Um das kulturelle Verständnis in Kaiserslautern zu wecken und zu fördern, wurde kürzlich auch ein Kulturverein ge- gründet. Der Wiederaufbau der Stadt und der Industrie bereitet den Stadtvätern Schwie- rigkeit. Zwar wuchsen aus den Ruinen manche Behelfsbaracken hervor, einen planvollen Aufbau geht man nur aber an 26gernd heran. Es fehlt vor allem das Geld. Sorgen der Grenzstadt Kaiserslautern Die Umgestaltung des Fackelrondells nach modernen Gesichtspunkten hätte eine halbe Million in Anspruch genommen. Gerade dieser Tage wurde nun einem anderen Bau- plan zugestimmt, der nur 83 C000 DM kosten Soll. Die Kaiserslauterer Industrie liegt sehr im argen. Die weltberühmte Firma Pfaff arbeitet wieder mit Hochdruck— aber nicht für den deutschen Markt. Die Kammgarn- spinnerei arbeitet— aber es ist schwierig, Stoffe direkt ab Werk zu beziehen. Im Pfälzer Wald wird seit Jahren Holz ge- schlagen, noch und nocn, aber der holzver- arbeitenden Industrie fehlt es dennoch an Material. Das Eisenwerk Kaiserslautern ist das Sorgenkind der Stadtverwaltung. Ob- wohl alllierte Stellen versicherten, daß es nicht demontiert werde, wird das Emaillier- Werk, das Herzstück des Unternehmens, abgebrochen. Damit werden mehrere hun- dert Arbeiter und Angestellte arbeitslos. So seltsam es klingt, die Stadtverwaltung be- müht sich bis in ihre Spitzen selbst um Aufträge um der drohenden Arbeitslosig- keit Einhalt zu gebieten. Die Kommunalpolitik wird unverständ- licherweise mit dem Schleier des Geheim- nisvollen umgeben. Die Entscheidungen fallen in den Ausschüssen. Im Stadtrat selbst wird kaum zu den Anträgen gespro- chen. Es wird gleich abgestimmt. Darf es da Wundernehmen, wenn das öffentliche In- teresse fast ausschließlich vom Fußballsport in Anspruch genommen wird. Brot und Spiele, das war schon im alten Rom so. Seitdem die Bevölkerung wieder zu essen hat, interessiert sie sich nur für Spiele, in Kaiserslautern wenigstens. nb. Sinsheim ringt um Gleichgewicht In drei Jahren acht Landräte! In keinem Landkreis der US-Zone sind kurz nach Ende des zweiten Weltkrieges ideale Verhältnisse vorherrschend gewesen, aber kein Landkreis hat einen defart dor- nenreichen Weg gehen müssen, wie gerade der Landkreis Sinsheim, der in drei Jahren acht Landräte vorgesetzt erhielt. Das Ge- heimnis dieser offensichtlichen Mißstände ist wohl vor allem darin zu suchen, daß neben der oftmals ungenügenden Qualifi- kation verschiedener Landräte auch die Ge- Pflogenheit gewisser Elemente entscheidend mitsprach, die sich eine Freude daraus machten, wieder einmal jemanden einen Knüppel zwischen die Beine geworfen zu haben. Seit August vorigen Jahres lebt der Landkreis nun in einem Interregnum, das aber durchaus nicht als„die kaiserlose, die schreckliche Zeit“ bezeichnet zu werden braucht, da zumindest auf kommunalpoliti- schem Gebiet eine merkliche Beruhigung und Entspannung eingetreten ist. Bis zur endgültigen Klärung der schon wahrhaft leidigen Landratsfrage, die innerhalb eines Vierteljahres erwartet wird, muß sich der Kreis mit einem stell vertretenden Landrat bescheiden. Die Frage, wer als nächster Landrat in Sinsheim amtieren wird, ist noch völlig offen. Es stand schon vor der Währungsreform zu erwarten, daß ausgesprochene Land- kreise, wie der Kreis Sinsheim, mit einem überaus starken Flüchtlingsanteil, in wirt- schaftlichen Notzeiten in eine Krise geraten würden. So darf denn der landwirtschaftlich orientierte Kreis Sinsheim als ein Beispiel gewertet werden, wie entscheidend die Struktur für die wirtschaftliche Lage ist. Schon allein die Ueberbelegung des indu- skriearmen Kreises mit Flüchtlingen, dessen Einwohnerzahl dadurch von 53625 auf 85 840 anstieg, deutete bedenkliche Folgen Was waren die Geraiden? Vom Kampf um eine alte pfälzische Rechtsordnung Wenn der Wanderer die Bergwälder zwi- schen Queichtal und Speyerbachtal durch- strèikt, bewegt er sich im Herzstück des pfälzischen Geraidelandes. Obwohl die Be- zeichnung außer Gebrauch kam, ist es nicht überflüssig, ihre Bedeutung und Herkunft im Bewußtsein der Pfälzer wachzuhalten. Denn um die praktische Auslegung des Be- griffes Haingeraiden war durch Jahr- hunderte ein ständiger Rechtskampf irn Gange, der auf die soziale Entwicklung der pfälzischen Bevölkerung manchen Einfuß ausübte. Die Geraiden waren eine Ordnung für Dorfwaldungen, deren Nutzung nach einer uralten Rechtsüberlieferung geregelt wurde, die bis weit in die Neuzeit von den Haardt- gemeinden gegen alle Widerstände stolz be- hauptet worden ist. Ihr Ursprung reicht in das Dunkel der Frühgeschichte zurück und dürfte mit der ersten Besiedlung unseres Landes durch germanische Stämme zusam- menhängen. Dafür spricht das in der Ge- raide- Ordnung enthaltene germanische Rechtsgut, das viele Züge mit alten skan- dinavischen Rechtsverordnungen gemeinsam hat. Durch das Geraide-Recht waren die Waldungen des vorderen und mittleren Haardtgebirges an eine Anzahl Gemeinde- genossenschaften vergeben, die unabhängig nach festen Grundsätzen Walteten. Als reichsunmittelbare, mit eigener Gerichtsbar- keit versehene Institutionen besaßen sie eine weitgehende Selbständigkeit, die sie durch ein Jahrtausend nachdrücklich ver- teidigten. Bei jeder Genossenschaft, in der jeweils mehrere Gemeinden zusammen- gefaßt waren, bestand als Soruchstätte ein sogenannter Geraidestuhl. Ein klei- nes Bauwerk auf freiem Felde, für die Ver- sammlungen der Geraidebauern bestimmt, trug diesen Namen und war Parlament und Gerichtsort zugleich. Geraidestühle bestan- den bei Frankweiler, Walsheim, Venningen und an anderen Plätzen des Haardtrandes. Ihre Entscheidungen waren bindend für alle Fragen des Geraidebestan- des und keine hoheitliche Gewalt außer der kaiserlichen übertraf ihre Spruchkraft. Fürsten, Bischöfe und Klöster konnten An- sprüche nur über den Geraidestuhl geltend machen, wobei die pfälzischen Bauern eifer- süchtig auf die Unveräußerlichkeit ihrer Rechte achteten. In dem über ein Jahrhundert dauernden Streit mit dem Kloster Eußertal wider. setzten sich die Geraidebauern erfolgreich selbst kaiserlichen und päpstlichen Verfü- gungen. Mit der Stiftung des Klosters waren den Mönchen Nutzungsrechte in um- liegenden Wäldern zugeteilt worden, die den Geraiden angehörten. Obwohl das kaiserliche Gaugericht unter Mitwirkung des Bischofs und aller Edeln des Landes diese Rechtsstiftung mehrfach bestätigte und seinen Beschluß durch Kaiser und Papst sanktionieren ließ, behaupteten die Geraidebauern ihre Anrechte solange, bis das Kloster zu einem Vergleich bereit war. Aehnliche Rechtskämpfe führten die Bauern lange mit den Herren von Scharfeneck, deren Burg ebenfalls mitten im Geraide- wald lag. Als schreckliche Nachwehe dieser Streitigkeiten flog im Bauernkrieg die ver- heerende Brandfackel im Kloster und Burg. Erst viel später gelang es den vereinten Angriffen anderer Rechts- und Regierungs- ge walten, die alte Geraideordnung allmäh- lich zu zermürben. Langwierige Rechts- fehden mit der Stadt Landau, deren Geraideansprüche von den anderen Ge- meinden bestritten wurden, führten zu schweren Komplikationen, denen der Ge- raidetrutz auf die Dauer nicht gewachsen blieb. Nach der französischen Revolution wurden die festen Rechtsbestände der Ge- raiden— Reichsunmittelbarkeit, Gerichts- barkeit und Steuerfreiheit—, Zug um Zug abgebröckelt, teils unter Einsatz von Mili- tär, das die bäuerliche Empörung mehrfach niederhalten mußte. Schließlich führte der Prozeß mit der Stadt Landau im Jahre 1825 zu einer Regierungsentscheidung, die eine Teilung der Geraiden und den endgültigen Untergang der altüberlieferten Satzungen des Geraiderechts zur Folge hatte.. 81 an. Das Problem der berufsgerechten Auf- teilung der Flüchtlinge, das wohl in allen Kreisen ein ungelöstes genannt werden darf, ist besonders für den Landkreis Sinsheim brennend geworden. Der Flüchtlingsbauer sitzt in der Stadt, Arbeiter und kaufmän- nische Angestellte gerieten in ein entlegenes Dorf. Wir müssen feststellen, daß die Arbeitslosenziffern von Monat zu Monat im Steigen begriffen ist— eine Steigerung, die von Januar bis April 1949 für männliche Arbeitslose immerhin 150 Prozent, für weib- liche dagegen sogar 180 Prozent beträgt. Von den insgesamt 2422 Arbeitslosen sind 62 Pro- zent Neubürger. Hilfsarbeiter(Bau u. a.), Arbeiter der Metallindustrie und kaufmän- nische Angestellte werden davon am meisten betroffen. Ein Großteil der im Landkreis Sinsheim befindlichen Betriebe hat sich nicht als Krisenfest erwiesen, weil es am finan- ziellen Fundament fehlte und noch mancher Betrieb wird sich in nächster Zeit genötigt sehen, seine Pforten zu schließen. Besonders die von Neubürgern oft unter schwersten Bedingungen gegründeten Betriebe sind fast restlos der Nachwährungszeit zum Opfer ge- fallen. Das ist umso bedauerlicher, als der ohnehin schon ungewöhnlich hohe Prozent- satz an Unterstützungsempfängern dadurch höher wird. So befindet sich der Landkreis Sinsheim in der bitteren Situation, erstens überhaupt zu wenig Industrie zu besitzen—und zwei- tens zu wenig krisenfeste Unternehmen zu haben. Ohne Zweifel ist da vor der Wäh- rungsreform— auch in der Amtsstadt Sins- heim— ziemlich gesündigt worden, dennses bestanden Angebote von krisenfesten Unter- nehmen, die sich im Kreis niederlassen wollten. Es wäre aber falsch, hier der Kreis“ behörde Vorwürfe zu machen, die sich red- lich bemühte. Versagt haben oftmals die örtlichen Instanzen. Die Landwirtschaft, die an sich noch aufnahmefähig wäre, kann dem Arbeiter nicht das bieten, was er für die Erhaltung seiner Familie beanspruchen muß. Wenngleich die Landwirtschaft in dieser Hinsicht noch nie freigiebig gewesen ist, so kann sie es zur Zeit auch auf keinen Fall. Auch sie sieht ihrer Krisenzeit entgegen— und besonders die ungünstigen landwirt- schaftlichen Betriebs verhältnisse im Kreis Sinsheim— insgesamt sind nur 29,6 Prozent der Betriebe als land wirtschaftlich selbstän- dig anzusprechen— sind von ernster Be- deutung. Für den Landkreis Sinsheim waren die Städte Mannheim und Heil- bronn stets die Schwerpunkte, die das Gleichgewicht in der Arbeitsfrage hielten. Abgesehen davon, daß die beiden zerstörten Städte nicht mehr dieselbe Aufnahmekapa- zität besitzen wie vor dem Kriege, muß noch in Betracht gezogen werden, daß die außer- ordentlich hohe Zahl an Neubürgern längst zur Uebersättigung der aufnahmefähigen Betriebe geführt hat. Der im August suspendierte Landrat Dr. Bernheim glaubte dem Landkreis dadurch wesentlich helfen zu können, daß er den Kraichgau zum Erholungsgebiet der nahen Großstädte zu erklären versuchte. Eine Gesundung der wirtschaftlichen Lage des Landkreises Sinsheim hängt von der Lösung folgender Fragen ab: Schaffung krisenfester Industrien an zentral gelegenen Schwerpunkten, berufsgerechte Aufteilung Zugunsten der parzellierten Landwirtschaft in Verbindung mit der Sicherung ausrei- chender Absatzmärkte. Ebenso außer Frage steht, daß dieses Problem nicht auf der Kreisbasis gelöst werden kann.. Notstandsgebiet Karlsruhe Die Stadt Karlsruhe hat politisch wie wirtschaftlich und kulturell viel verloren. Dazu kommen die durch die unmittelbaren Kriegsereignisse hervorgerufenen Verluste materieler Güter aller Art und so befindet sich Kalsruhe in einer sehr heiklen— um nicht zu sagen hoffnungslosen— Lage, aus der herauszukommen es aller Kräfte bedarf, um die Lage nicht zu einer Katastrophe werden zu lassen. Denn schnell sind die Wochen und Monate vergangen und die Bautätigkeit muß der Witterungsverhält- Blick von der Rheinschanze auf die Sternwarte Was jetzt durehaus ländlich anmutet, ist in Wirklickkeit ein neuer Durchblick stadt Mannheim nisse wegen wieder gedrosselt werden. Jetzt aber besteht die berechtigte Hoffnung, von den 10 000 Arbeitslosen, die von dem Arbeitsamt registriert werden, einige hundert oder sogar zwei- bis dreitausend unterzubringen. Aber es gilt— wie Land- tagsabgeordneter Konz als Leiter des Arbeitsamtes für den Bezirk Karlsruhe mit- teilte—, so schnell wie möglich zu handeln, zumal— man höre und staune— die Geld- mittel bereit liegen und jetzt auf Betreiben des Ortsausschusses des Gewerkschafts- bundes das Arbeitsministerium und der Stuttgarter Ministerrat nunmehr Karls ruhe zum Notstands gebiet erhoben Südbadens Fremdenverkehr Die fortschreitende Besserung in der Er- nährungslage und in der Versorgung mit Gebrauchsgütern, sowie die Lockerung in der Beschlagnahme von Hotels und Gast- stätten, hat der Entwicklung des südbadi- schen Fremdenverkehrs(Schwarzwald und Bodensee) neuen Auftrieb gegeben. Im Badischen Wirtschaftsministerium nimmt man an, daß bis Ende März etwa 40 bis 50 Prozent der Friedenskapazität im Beher- bergungsgewerbe zur Verfügung standen, das sind etwa 15 000 Betten in gewerblichen Beherbergungsräumen. Die Beschäftigungslage war in den ersten Monaten des Jahres uneinheitlich. Die Schwarzwald-Kurorte über 800 m(Schnee- grenze in diesem Winter) hatten eine sehr gute Winter-Saison zu verzeichnen. In den auf Passantenverkehr eingestellten Stadt- hotels und Gaststätten der größeren Plätze des Landes war das Geschäft ebenfalls be- friedigend. Die Zahl der Beschäftigten be- trug Ende März rund 7500. Die Diskrepanz zwischen Kosten und Preisen hält weiter an. Die Kostensteige- rung fällt besonders dort ins Gewicht, wo Betriebe Kriegs- und Besatzungsschäden be- heben müssen. Die Kosten der Erneuerung eines Hotelbetriebes liegen um das zwei- bis vierfache über den Friedenskosten. Dem- gegenüber reichen die heute erzielbaren Preise zum Ausgleich der höheren Kosten nicht aus. Von der Preisüberwachungsstelle wurde zwar eine Erhöhung um 1,50 DM pro Bett, sowie ein Heizungszuschlag und eine Erhöhung der Pensionspreise um 25 Prozent gegenüber den Stoppreisen von 1936 für Südbaden genehmigt, doch reichen diese Preiserhöhungen vielfach nicht aus, um die Teure Eisheilige! Eisheilige sind in der Regel ein uner- freuliches Kapitel. Besonders aber dann, wenn sie frech und selbstherrlich an unsere Tür klopfen und ihren Tribut fordern, bevor sie endgültig Mutter Sonne das Feld frei- geben. So dieses Jahr. Die Tage vom g. bis 11. Mai werden vermutlich vielen im Ge- dächtnis haften bleiben, vor allem aber den Weinbauern der Pfalz und des Schwaben Ländles, denen durch die plötzlichen Fröste schätzungsweise nicht weniger als 60 Prozent ihrer Anbauten verloren gegangen sind. Nach vorsichtigen Erhebungen fielen diesen drei Nächten in den Weinbaugebieten Würt⸗ tembergs etwa 18 Millionen Liter Wein zum Opfer— eine Zahl, die selbst dann noch erschreckend hoch ist, wenn es gelingen sollte, durch fachmännische Behandlung und unter günstiger Witterung den Schaden um 10 Prozent zu verringern. Die größten, fast hundertprozentigen Ver- neee Originalzeichnung: W. Schneider erhöhten Kosten für Instandsetzung von Gebauden und Inventar, sowie die höheren Kosten des laufenden Betriebes zu decken zumal eine ausreichende Lebensmittelver- sorgung nur durch Inanspruchnahme de Schwarzen Marktes zu erhöhten Preisen erfolgen kann, wie das südbadische Wirt. schafts ministerium selbst. in einem Bericht zur Lage des südbadischen Fremdenver- kehrs im ersten Vierteljahr 1949 1 Max-Planck- Institute in Baden- Baden? Die Max-Planck- Gesellschaft als Nach. folgerin der Kaiser-Wilhelm- Gesellschaft is heute die bedeutendste wissenschaftlich Vereinigung in Deutschland. Die Forschung; arbeit ihrer Institute genießt Weltruf, Ver. in der Grob. schiedene ihrer Institute sind durch dle Kriegs- und Nachkriegsereignisse nach Sül. baden verschlagen worden. Verwaist und im ganzen Lande zerstreut fanden sie dort in allgemeinen nicht die Voraussetzungen, die zu einer fruchtbaren wissenschaftlichen A. beit notwendig sind. Auf Bestreben einig Geldgeber sollen diese Institute jetzt nam Baden-Baden verlegt und besonders aud von hier aus zentral geleitet werden. Baden Baden mit seinen günstigen örtlichen Be- dingungen wäre in der Lage, die vier med. zinischen und zwei naturwissenschaftlichen Institute bei sich aufzunehmen. P. M. W. Ueber 200 Jahre deutscher Poststempel Der Poststempel, heute eine alltäglich Erscheinung auf jedem Brief, ist 1 Deutschland jetzt genau 215 Jahre alt. Det älteste deutsche Brief, der einen 1 Mannheim“ und als Tag den 10. April 1% aufweist, gibt als Abfertigungsort an. Die Fürsten von Thurn und Taxis, dd damals als„Reichsgeneral-Erbpostmeister den Briefverkehr mittels zahlreicher plan. mäßig verkehrender Poskkutschen ausib. ten, fügten auch, als das französische„de gefallen war, noch jahrzehntelang der Au. gabeortsbezeictmung im Stempel ein„vol bei. Erst Ende des 18. Jahrhunderts ver. zichtete man im Poststempel auf das Über- flüssige„von“ und stempelte nur noch del Ort. Die Buchstaben„FP.“(port pays- Porto bezahlt) deuteten, da die Brief mark ja erst um die Mitte des 19. Jahrhunder auftauchte, darauf hin, daß die Postgebill bezahlt war. luste werden aus dem Oehringer Anbau- gebiet, aus Heuholz, Michelbach und Tauber. grund gemeldet. Hier wird in diesem Herbs kaum ein Tropfen„Vernberger“ geern werden können. Eine Untersuchung det Reben nach der ersten Frostnacht hat ge- zeigt, daß durch den vorangegangenen Re gen die Pflanzen regelrecht vereist waren so daß nicht nur die Traube schwarz wurde sondern das Holz selbst empfindlichen She. den erlitt. Interessant ist die Tatsache, das sonst frostgefährdete Stellen weniger be. troffen wurden als gut geschützte. Am geringsten sind die Einbußen 0 Groß-Stuttgart, die nur 15 bis 20 Frozen betragen. Das Neckartal mit Besigheim Mundelsheim und Lauffen hat einen Ausfal von 30 Prozent, Heilbronn von 40 bis 50 55 zent und das Weinsbergertal bis 90 Prozen zu verzeichnen. Die bekannten Weingüte Graf Neipperg und Graf Adelmann haben anscheinend ebenfalls Totalschaden erlitten — . eu! Kon beweist, daß eine gute Zahnpasta auch preisw¾iert sein kann! — * J/)/7/ͤĩòↄõVL. ͤ ß 5 Nr. 9h 1 Groß. chneidet ung von höheren decken ittelver⸗ ume des Preisen e Wirt. Bericht denver- eststellt P. M. W. len- 8 Nach aft it naftliche chung · ut. Ver- rch die ich Süd und im dort im gen, die nen Ar. einige zt nach rs auch Baden. ien Be- 1 med. tlichen P. M. N. tempel Itäglich: ist n alt. Der Stempe rt„De il 170 is, dit meister T plan- ausüb- he„de er All. n„on rts ver. is über och del pays efmarkt aundert tgebült Anbau- Tauber. Herbe geernte ng der hat ge⸗ 1en Re- Waren Wurde n Scha. he, dab ger be Ben 1 Prozent zigheim Ausfal 50 Pro. Prozem ingütel haben erlitten meme, Nr. 96/ Freitag, 27. Mai 1949 MANNHEIM-LUDWICS HAFEN Seite 5 — Vom Baby zum Kuuimunnsgehilfen Rosengarten zeigt:„Alles für's Kind“ zur Ausstellung „Alles für's Kind“, die mit Förderung des Oberbürgermeisters und mit Unterstüt- zung des Verkehrsvereins vom FHlaus für Wiederaufbau und Wirtschaftswerbung als Teilveranstaltung der zum„Jahre des Kin- des“ geplanten Darbietungen vom 10. bis 26. Juni in der Wandelhalle des Rosengar- Die Vorbereitungen tens abgehalten wird, sind in vollem Gange. Bis jetzt haben bereits dreißig Firmen ihre Beteiligung an der Ausstel- lung fest zugesagt; die Ausstellungsleitung rechnet mit einer Gesamtzahl von minde- stens künfzig Firmen. Die Ausstellung will das Vorbildliche herausstellen, zugleich aber auch die dieses für das Kind Vorbildliche anstrebenden Wirtschaftszweige durch Absatz und Um- satzerhöhung unterstützen. So bestehen ihre drei wichtigsten Aufgaben in der Beratung der Eltern und Erzieher zum Wohle des Kindes, in der Darbietung des für das Kind Erstrebenswertesten und in der Unter- stützung der ideellen Aufgabe der einschlä- gigen Wirtschaft. Der Gliederungsplan der Ausstellung zählt elf Abteilungen:„Alles für's Baby“, „Kinderbekleidung“,„Sportartikel“,„Hy- Um den Besuch der Ausstellung breite- sten Kreisen zu ermöglichen, ist das Ein- trittsgeld für Erwachsene mit 50 und für Kinder mit 25 Pfennig sehr niedrig gehal- ten worden. rob. „Seid anständig, fleißig und folgsam“ Diese Devise wurde den neunzehn männ- lichen und weiblichen Versicherungsange- stellten, die sich am Mittwochnachmittag im Wartburg- Hospiz zu ihrer Freisprechung zu- sammengefunden hatten. mit auf den Weg gegeben. Dieser Weg aber, so betonte Vorstalld Wiegert im Auftrage des Ortsverbandes Mannheim der Versicherungs-General-Agen- ten für Nord- Württemberg und Nordbaden, Werde nicht schwer fallen, denn im Gegen- satz zu den letzten Prutungen hätten sich die Leistungen des Mannheimer versiche- rungs-Nachwuchses erstaunlich verbessert. Der Mannheimer Versicherungsgesellschaft gebühre ein besonderes Lob, da sie ihr ge- samtes Lehrmaterial zur Durchführung von Sonderkursen zur Verfügung gestellt habe. In knappen Ausführungen umriß Wiegert dann die große Bedeutung, die das Ver- sicherungswesen im Laufe des letzten hal- ben Jahrhunderts durch die stürmische Ent- wicklung der Technik erlangt hat und das giene“,„Schulbedarf und Lehrmittel“,„Bü- heute eine Wissenschaft für sich sei. cherschau“,„Spielsachen“, künstlerischen Fähigkeiten des „Das Kind und die Natur“ und„Kinder- gärten und Kinderheime“. Auf dem Frei- gelände des Rosengartens will man beson- dere Darbietungen zeigen und denkt hier unter anderem an einen kleinen Vergnü- gungspark mit Kinderkarussells usw. „Förderung der Kindes“, „Lebensmittel, Nährmittel und Getränke“, Im Verlauf der herzlich gestalteten Feier- stunde überbrachte im Namen des Prüfungs- ausschusses Bezirksdirektor Dillin g den ehemaligen Lehrlingen die Kaufmannsgehil- fenbriefe und Zeugnisse Die mit musika- lischen Einlagen aufgelockerte und mit einem geselligen Beisammensein abschließende Feierstunde wird den angehenden Agenten noch lange in Erinnerung bleiben. Wi- Mit Handgepäck in die Ostzone Nach Aufhebung der Berliner Blockade fen Ciano“, ist es ab sofort wieder möglich, durch- Davis, gehende Fahrausweise, ausgenommen Reise- das büro-Fahrscheine, nach allen Bahnhöfen der Ostzone zu lösen. Auch die in der Ostzone anderen Deutschland“, das gelösten durchgehenden Fahrkarten werden nur nicht in Deutschland, tischen Fragen der Gegenwart beschäftigen. So unter anderen die„Tagebücher“ des Gra- das aufschlußreiche Werk von „Als US-Botschafter in Moskau“, Buch der Widerstandsbewegung in Deutschland von Ulrich von Hassel,„Vom in aller Welt, berühmte Buch in den Westzonen wieder anerkannt. Dabei von Emery Reves,„Anatomie des Friedens“, gilt für die Westzonen der 6-Pfennig-Tarif, während für die Ostzone pro km 8 Pfennig zu bezahlen sind. Für Reisende, die in die Ostzone fahren wollen, ist es wichtig zu wissen, daß für im Zuge mitgeführtes Handgepäck folgende Re- gelung gilt: Handgepäck bis zu 20 Kilo pro Person wird frei befördert, für 2150 kg ist eine halbe Fahrkarte zu lösen. Hand- gepäck über 50 kg ist nicht zugelassen. zweckmäßig am Zonenübergangsbahnhof gelöst, da sonst im Zuge hohe Fahrpreiszuschläge erhoben werden. Die durchgehende Abfertigung von Die Handgepäck-Karte wird Reisegepäck ist ebenfalls wieder zugelassen, während der Expreßgutverkehr vorläufig noch gesperrt bleibt. tZ. Die Welt in Buchstaben: Neue Bücher im Amerika-Haus Im Amerika-Haus, Am oberen Luisen- park 5, stehen wieder eine ganze Reihe neuer Bücher in deutscher Sprache zur Ver- kügung: Auf dem Gebiet der Technik, Me- dizin und Natur wissenschaft sei die Ge- schichte des Penicillin von Boris Sokoloff herausgegriffen. Auch für Architekten, Volkswirtschaftler und Soziologen stehen eine Reihe Standardwerke greifbar. Für die Freunde der Musik sind neue Biographien großer Musiker eingetroffen, und für Liebhaber der Kunst- und Kultur- zahlreichen „Kultur geschichte dürfte unter den Neueingängen Jakob Burckardts der Renaissance in Italien“ von besonderem Interesse sein. An literaturgeschichtlichen Werken sind Bücher von Klaus Mann, Al- kred Polgar erwähnenswert, während die Eingänge auf dem Gebiet der Philosophie, Psychologie und Erziehung derart zahlreich sind, daß es schwer fällt, einzelne Autoren besonders hervorzuheben. Bel der historischen Läteratur wird man neben einer Reihe von klassischen Werken gerne zu Autoren greifen, die sich mit poli- Wohin gehen wir? Freitag, 27. Mai: Nationaltheater 19.30„Der Kaiser von Amerika“(Gastspiel Willy Birge); Alster-Lichtspiele„Miranda“; Palast„Die letzte Nacht“; Capitol„Gebrandmarkt“. Samstag, 28. Mal: Nationaltheater 19.30 „Tiefland“. und nicht zuletzt die Publikation von Kurt von Schuschnigg,„Rot-Weiß-Rot ein Re- quiem“, und Victor A. Krawtschenko,„Ich wählte die Freiheit“ 5 Daneben wurde der Bestand an Ro- manen und Unterhaltungsliteratur in eng- lischer und deutscher Sprache erheblich er- Weitert. ! Radio Stuttgart sendet: Sonntag, 29. Mai: 9.00: Morgenfeier der Bap- tisten; 11.00: Prof. Dr. V. von Felzedcer⸗ 8 thes Farbenlehre“; 11.20: Klavierkonzert Nr. 4 G-dur von L. v. Beethoven; 12.00: Operetten- musik; 13.00: Schlager; 15.00: Chorgesang; 15.30: Gershwin- Melodien; 16.00: Bunte Stunde; 17.00: „Die Spieler“ von N. N. Gogol; 17.45: Kammer- musik; 19.30: Sport; 20.05: Großer Ball: 22.00: Klaviermusik von R. Schumann und Liszt- HBusoni; 20.30: Prof,. Dr. H. Friedmann:„Heu- tige deutsche Wissenschaft“; 22.50: Tanzmusik. Montag, 30. Mai: 16.45: Neue Bücher, 17.00: Allbadische Komponisten: 18,00: Sport; 18.18: Einfluß der Frau auf die Kultur; 18.30: Kam- merchorgesang; 20.00: Melodien von W. Boch- mann; 21.00: Heiteres Funkmagazin; 22.30: Un- terhaltungskonzert; 23.00: Von heiterer römi- scher Dichtkunst. Dienstag, 31. Mai: 14.30: Aus der Wirtschaft; 15.15: Klaviertrio C-dur von I. Brahms; 15.45: Walter Bauer— ein zeitgenössischer Autor; 17.00: Prof,. Dr. W. Brachmann: Jakob Burck⸗ hardt und das geschichtliche Urteil“; 17.18: Werke Alter Meister; 20.00: Musikalisches Lustspiel; 21.15: Agnes Miegel; 22.00: Tanzmusik; 22.50: Aus Theater und Konzertsaal; 23.00: Josef Haydn zum 140. Todestag. Mittwoch, 1. Juni: 15.00: Kultur-Umschau; 17.00: Blick in die Welt; 17.18: Fred-Raymond- Melodien; 18.00: Sport; 19.30: Innenpolitische Umschau; 20.00: Groteske von K. Götz; 20.30: Melodien von Kollo, Künnecke und Linde; 22.00: Funkbrettl; 23.30: Tanzmusik. Donnerstag, 2. Juni: 14.30: Aus der Wirt- schaft; 16.50: Prof. P. König:„Badens Bedeu- tung in der Geschichte des Tabaks“; 20.00: Mu- sikalische Unterhaltung; 20.30: OMGUs Berlin sendet; 20.45: Vom geliebten„blauen Dunst“; 22.00: Moderne russische Meister; 23.00: Zum 25. Todestag Franz Kafkas; 23.30: Jazz. Freitag, 3. Juni: 16.45: G. Hauptmann Lite- ratur; 18.00: Aus der Wirtschaft; 20.00: Mach mit und lach mit; 20.30: 4. Symphonie G-dur von G. Mahler; 22.15: Tanzmusik; 22.50: Badischer Theaterbericht; 23.00: Kammermusik. Samstag, 4. Juni: 12.15: Tonfilm-Melodien; 13.45: Sport; 17.00: Musikalische Plauderei; 17.50: Kirchliche Nachrichten; 18.15: Prozesse von heute; 18.30 H. Giesen begleitet G. Tasch- ner und P. Anders; 19.30: Politik der Woche; 20.00: J.-Strauß-Melodien zum 50. Todestag des Komponisten; 22.00: Arien und Duette; 22.30: Tanzmusik. Unter Ausschluß der Oeffentlichkeit. Wenn wir aus verständlichen Gründen nur selten und dann auch nur knapp Über Sittlichkeitsvergehen und-prozesse herich- ten, so darf das nicht zu der Annahme ver- leiten, derartige Fälle seien nicht häuflg. Immerhin ist das Verhältnis von Sittlich- keits- zu Betrugs- und Diebstahlsdelikten wie eins zu zwei zu fünf! Einer von drei Fällen, mit denen sich Land- und Schöffen- gericht am Dienstag und Mittwoch zu be- kassen hatten, sei hier angezeigt. Fagchingsrummel im Rosengarten, Ende ebruar. Der 31 jährige, verheiratete Erich Gebhard lernt ein Mädel kennen. Sie erklärt ihm, wenn er„etwas mit ihr vor- habe, solle er sich eine andere suchen“. In den Abendstunden des 3. März holt er die mit einem Pkw ab, sie besuchen zwei kale. Sie drängt darauf, vor Mitternacht nach Hause zu kommen, er erklärt sich auch dazu bereit, und läßt sie im Wagen Flatz nehmen. In raschem Tempo fährt er sie jedoch zur Rennwiese, die Wagentür ist zul Nun versucht Gebhard mit Gewalt un- züchtige Handlungen an ihr vorzunehmen, Was ihm allerdings bei der nergischen Ab- wehr nicht gelingt. Ueber eine Stunde lang wei die Bedrohte sich durch Kratzen, 5 7 5 und Umsichschlagen zu verteidigen, is er endlich abläßt und sie tatsächlich nach Hause fährt, wo sie für die nächsten ages wegen der erlittenen Verletzungen m gesicht und am Körper, das Bett hüten muß, bevor sie Anzeige erstattet. Vor Gericht wurden ihre Ausagen unter kad genommen, und durch verschiedene Aussagen und medizinische Gutachten voll und ganz bestätigt. Von ihrem Widerstand zeugten auch die Narben an den Händen Gebhards, der strikte ableugnete, Gewalt angewendet zu haben. Der Staatsanwalt hatte bei seinem Strafantrag von einein- halb Jahren Zuchthaus nicht vergessen, darauf hinzuweisen, daß Gebhard wegen ähnlicher Vergehen bereits vorbestraft ist. Er war 1946 zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt worden,„weil er unter Ausnüt- zung seiner Amtsstellung als Kriminal- beamter(er war es nur kurze Zeib), in zwei Fällen einen anderen zur Unzucht miß- braucht hatte“. Die Strafkammer berücksichtigte dies als strafschärfend und erkannte gegen Gebhard auf ein Jahr und drei Mo- nate Zuchthaus und rechnete ihm überdies die erlittene Untersuchungshaft nicht an. Seine Frau reicht Scheidungs- klage ein. nk Nur langsame Besserung Vorhersage bis Samstag früh: Am Freitag noch einzelne schauer, nachmittags und abends langsame Beruhigung. Tagestemperaturen um 19 Grad. U Uebersicht: Nochmals ist ein at- lantisches Tief mit seinen südlichen Ausläufern über uns hin weggezogen. Eine weitere Störung folgt westlich Irland. Die erhoffte allgemeine Wetterbesserung kann sich daher nur langsam einstellen, Amt für Wetterdienst, Karlsruhe. 1 . Frauen sollen aktiver werden Innerhalb der vom Frauensekretariat des Gewerkschaftsbundes, Ortsausschuß Mann- beim, einberufenen Vollversammlung im Städtischen Krankenhaus sprach Chefarzt Dr. Wittenbeck über„Die Gefahren der Verhütungsmittel“. Der für die Frauen außerordentlich wichtige und aufschlußreiche Vortrag wurde durch Lichtbilder ergänzt und verständlich gemacht und von den etwa zweihundert anwesenden Zuhörerin- nen mit großem Interesse aufgenommen. Die für die Tagesordnung vorgesehenen Punkte konnten infolge der vorgeschrittenen Zeit nicht mehr behandelt werden. Die nächste Zusammenkunft wurde auf Mitte Juni fest- gesetzt. Vorsitzende E. Schäfer legte den anwesenden Betriebsrätinnen nahe, bei ihren Betriebsversammlungen das Frauensekreta- riat heranzuziehen, um durch eine fachliche Beratung eine stärkere Aktivität der Frauen in der Gewerkschaftsarbeit zu erzielen. Landesausschuß der CDU tagte Vor einigen Tagen war der nordbadische Landesausschuß der CDU in Schwetzingen Zu einer außérordentlichen Besprechung ver- sammelt. In einer ergiebigen, sachlichen und alle Probleme des politischen Lebens be- rührenden Aussprache bekundete sich der Wille aller Teilnehmer, ungesäumt die Vor- bereitungen zu der bedeutungsvollen Wahl des neuen deutschen Bundesparlaments auf- zunehmen. Kurze„MM“- Meldungen Die offiziellen Eierpreise Nach den letzten Notierungen der Börse in Frankfurt stiegen die Großhandels-Einkaufs- preise für deutsche Frischeier ab Kennzeich- nungsstellen, verpackt und banderoliert, pro Stück wie folgt: Gewichtsklasse 8 33 Pf., A 32 Pf., B 31 Pf. C 29 Pf. und D 7 Pf. Aus- sortierte Eier über 45 g 24 Pf. und unter 46 g 22 Pf. Tendenz: weiterhin flau. Oeffentliche Stadtratssitzung. Bei der näch- sten Stadtratssitzung am 30. Mai um 16 Uhr im Turmsaal des Rathauses, K 7, werden ökkentlich die Punkte Verwendung des Tech- nischen Rathauses, Ausbau des Rosengartens, EKreditbewilligung für- das Tiefbauamt, Zusam- mensetzung der Wohnungsausschüsse(bean- standete Offenlage) und Eingemeindung des nördlichen Gemarkungsteils von Brühl behan- delt. Karten zur Sitzung sind bei den Ge- schäftsstellen der politischen Parteien und beim Sekretariat des Oberbürgermeisters erhältlich. Stadtverwaltung stellt sich den Sandhofern. Den Einwohnern von Sandhofen ist am 31. Mai um 20 Uhr im Gasthaus„Zum Mor- genstern“ im Rahmen eines öffentlichen Fo- rums Gelegenheit gegeben, sich mit führenden Männern der Verwaltung an ihrer Spitze der Chef der Militärregierung und der Oberbürgermeister— über folgende Fragen zu unterhalten: Steht die Jugend abseits? Berufliche Sorgen von heute, und mehr oder weniger Sport? Es wird angenommen, daß die Bürger von Mannheim-Sandhofen diese Damenwahl bei Kerzenlicht Irgendetwas stürmt zu allen Zeiten auf Uns ein. Seien es Schlaoworte. sei es Krieg, seien es neue Gesinnungen. Zur Zeit sind es Modenschauen. Rette sich wer kann! Man weiß schon bald nicht mehr, was man an- ziehen soll. Es überstürzt sich, man kommt einfach nicht mehr nach. Was heute noch letzter Schrei war, wird morgen über- trumpft vom allerletzten Schrei. Im übri- gen dreht es sich gar nicht darum. Es geht — genau genommen— um die Werbung. Um die D-Mark. Weil jeder um das Zipfel chen Stoff kämpfen muß, bis es an den Mann gebracht ist. Denn das Publikum hält eisern die Hand auf den Geldbeutel. Selbst wenn nichts darin ist. Deswegen sitzen die Herrscher im Reiche der Stoffe mit zerfurchter Stirn hinter ihren Schreibtischen und überlegen, was man noch alles anstellen könnte, um die D-Mark locker zu machen. Modenschau— das ist dann das Zauberwort. Oder war es. Denn mit einer„üblichen“ Modenschau lockt man heute schon niemand mehr aus der Reserve. Also: Ausgefallen muß man sein. Wie wärs mit einer Modenschau um Mitternacht— bei Kerzenbeleuchtung und anschließend Ball mit Damenwahl? Originell muß man sein! Noch origineller! Im„Palmgarten Brückl“ stieg also die Sache. Und die Berechnung stimmte: Es gab gerade so viel Neugierige, als Sitzplätze da waren. Man glänzte in der Mitternachts- sonne. Ein Berliner Modehaus. ein Schwet⸗ Zinger Pelzgeschäft und- bemerkenswert ein Mannheimer Konfektionshaus mit Mo- dellen von der Stange zu erstaunlich nie- deren Preisen. Dazu der Schirm, der Hut, der Schuh, die Tasche, die Frisur, der Schmuck von bekannten hiesigen Spezial- geschäften. Max Krämer als Coferencier wurde nicht müde, die Namen immer wieder den An- Blick über den Rhein: wesenden einzuhämmern. Ansonsten brachte er gute und schlechte Witze aus seinem Re- pertoire, das sich in Mannheim schon lang- sam herumgesprochen hat. Es kam jeder auf und jeder auch wohl zu seinen Kosten: Der Palmgarten, die Veranstalter, die beteilig- ten Firmen— und nicht zuletzt das Publi- kum. Letztere mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Irgendwo muß es schließ- lich enden. Und Umsatz wird heute wieder groß geschrieben. Snikomson Gelegenheit wahrnehmen, sich einmal über diese und andere Probleme auszusprechen. Unbekannte Leiche. Am Mittwochvormittag wurde an der Kammerschleuse die Leiche eines bis jetzt noch unbekannten Mädchens von etwa 19 Jahren geländet. Falscher Vorname. Bei der Berichterstat- tung Über die Frühlingsfeier des„Arion Isen- manncher Männerchor“ und der Ehrung ver- dienstvoller Mitglieder ist uns ein Irrtum un- terlaufen. Es muß darin nicht heißen Emil Best. sondern Eugen Best. Wichtig für den Pfingstausflug. Reisenden, die zu Pfingsten Sonntagsrückfahrkarten be- nutzen wollen, steht für die Hinfahrt die Zeit vom 4. Juni, 00.00 Uhr, bis zum 6. Juni, 24 Uhr zur Verfügung. Die Rückfahrt muß bis 7. Juni 24 Uhr, beendet sein. Der Haus- und Grundbesitzerverein Mann- heim lädt zu einer Grohßversammlung heute 18.30 Uhr im Musensaal des Rosengartens ein. Es sprechen Dr. Rönitz vom Zentralverband und Dr. Hesberg über Soforthilfegesetz. La- stenausgleich und Wiederaufbau. Ostpreußen treffen sich. Die Landsmann- schaft Ostpreußen trifft sich am 2. Juni, 18.30 Uhr, in der Landkutsche, D 5, 3, zur Be- sprechung wichtiger Fragen, wie 2. B. Woh- nungs- und Siedlungsaktion. Diskussion um„Die letzte Nacht“. In Mann- heim wird im Anschluß an die Erstaufführung dieses neuen deutschen Filmes im Palast Theater eine Diskussion am 30. Mai, 19 Uhr, im Park-Hotel abgehalten. Den Standpunkt der Produktion vertritt dabei der Pressechef der Real-Film, Hamburg. Für die öffentliche Meinung spricht der Feuilletonredakteur der „Frankfurter Neuen Presse“. Der Eintritt Für diese Veranstaltung ist frei. Eintrittskarten für die numerierten Sitzplätze werden an der Tageskasse des Palast-Theaters abgegeben. Cäcilienchor feiert 40 jähriges Bestehen. Der Cäcilienchor St. Bonifaz feiert mit einer, Stunde des Volksliedes“, die als Festakt in der Wirt- schaftshochschule durchgeführt Wird, am 29. Mai sein 40 jähriges Bestehen. Einlaßkarten bis 16 Uhr am Eingang. Agathe Eipper, Feuden- Wir gratulieren! r beim, Eberbacher Straße 40, feiert ihren 85. Geburtstag. Flüchtlinge wußten sich zu helien Das zeitweilig„eigene“ Auto „Fahrt frei!“— dafür sorgten früher die zahlreichen Mannheimer Autovermietungen und»verleihanstalten. Herr Schulze nahm den Telephonhörer:„Bitte in zwei Stunden einen Wagen für drei Tage. Sportkabriolett, 100 Liter Reserve“. Zwei Stunden später saß Herr Schulze zuversichtlich am Steuer und brauste los, mit dem ‚ eigenen“ Wagen. Das gab es früher. Und heute? Vor einigen Wochen eröffnete der zur Zeit einzige Autoverleih Mannheims seinen Betrieb. Ein sudetendeutscher Flücht- ling hat es verstanden, aus dem Nichts ein zwar noch in den Anfängen begriffenes, aber doch schon recht respektables Unternehmen aufzubauen. Sechs Personenwagen verschie- dener Typen— Limousinen, Kabrioletts und Sportwagen— Warten in der Riedfeld- straße 8/10 auf ihre Fahrer. Und, wie wir uns überzeugen, nicht vergebens. Die Fahr- zeuge werden meistens für zwei bis drei Tage zu einer Tagestaxe von 20, DM und einer Hinterlegungsgebühr von 100, DM verliehen. Betriebskosten gehen zu Lasten des Mieters.„Ich hoffe, den Wagenpark in der nächsten Zeit vergrößern zu können. Auch die Unterstell möglichkeiten müssen noch verbessert werden. Nur Geld, Geld. erzählt uns der junge Unternehmer. Singe, wem Gesang gegeben Auch in dem Hause Friedrich-Ebert- Straße 353 ist ein Ostflüchtling am Werk mit einem bisher ebenfalls einzigen Unter- nehmen: Einem Tonstudio. Hier kann jeder, der etwas zu singen oder zu sagen hat, seine Aeußerung für die Nachwelt er- halten. Ob nun Klein-Lieschen ihr müh- sam erlerntes Gedicht einmal festhalten, oder ob man den lieben Verwandten in Amerika einen gesprochenen Gruß schicken will oder ob echte, verkannte und kom- mende Sünger das Vibrieren ihrer Stimm- bänder bannen wollen— alles nimmt das Gerät auf. Auch wortgewaltige Tribunen können sich auf diese Weise einmal ohne Hemmungen den Kummer von der Seele reden, und schließlich ist das Tonstudio für Stimmenimitatoren der ersehnte Spielplatz. Dabei ist das Ganze nicht einmal zu teuer: Eine Schallplatte von fünf Minuten Ab- laufzeit kostet 4. DM, eine größere von sechs Minuten 5. DM. Die Platten sind aus neuem Kunststoff, unzerbrechlich und biegsam. Wi. Heidelberg ehrte den weltbekunnten BISF-Chemiker Dr. W. Reppe Die mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät überbrachte den Ehrendoktor/ Prof. Meyer(Genf) sagte: Wir danken Reppe, weil er in Deutschland blieb In einem feierlichen akademischen Fest- akt überreichte am Mittwochmittag der De- kan der mathematisch-natur wissenschaft- lichen Fakultät der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Sey bold, dem Leiter des Haupt- laboratoriums der BASF, Dir. Pr. Walter J. Reppe, den Ehrendoktor. Der Name Walter J. Reppe, verbunden mit dem der BASF Ludwigshafen, hat in der ganzen Welt große Bedeutung erlangt, wären doch die Fortschritte auf dem Ge- biet der chemischen Forschung ohne Reppe unmöglich gewesen.— Der heute in den 50er Jahren stehende Forscher promovierte 1920 zum Dr. phil. nat. Seine Arbeit in der BASF begann er 1921. Der Aufstieg zum Prokuristen, Direktor des Hauptlaborato- riums erfolgte 1938. 2 Als Stätte des Festaktes hatte sich Dr. Reppe sein Laboratorium gewünscht. Ver- treter der Werksleitung, der mathematisch- naturwissenschaftlichen Fakultät Heidel- berg, sein alter Lehrer Prof. Dr. Meyer und zahlreiche Mitarbeiter waren anwe⸗ send. Prof. Dr. Seybold nannte Reppe bei VUeberreichen der Urkunde„einen kühnen Experimentator“. Wenn man heute in der ganzen Welt von der„Reppechemie“ spreche, so sei dies allein Reppes Verdienst, dessen zäher, unerbittlicher Forschergeist auf neue, völlig unerschlossene Gebiete der Chemie vordrang. Prof. Dr. Freudenberg, der Leiter des chemischen Instituts Heidelberg, über- brachte die Glückwünsche des Instituts. Die Ernennung zum Ehrendoktor sei, 80 betonte Freudenberg, eine besondere Eh- rung, die nur selten vorgenommen werde, gäbe es doch nur sechs Wissenschaftler, de- nen sie bisher zuteil wurde. Prof. Dr. Weyer, Reppes Lehrer, war eigens von Genf nach Ludwigshafen ge- kommn, um die Ehrung seines ehemaligen Schüsers mitzuerleben. Meyer sprach als Europäer. Er dankte Reppe besonders für seine ablehnende Haltung, als kurz nach dem Kriege ein Ruf aus den USA an ihn er- ging. Sinngemäß sagte Meyer: Wenn dle Demontage auch weitergeführt wird, so bleibt doch immer noch die Möglichkeit, wieder von vorne anzu- fangen und aufzubauen. Sobald man aber unsere Hirne und die führenden und forschenden Geister demontiert, wird jeder Wiederaufbau unmöglich sein. Als Vertreter der Werksleitung über- brachte Dir. Dr. Wurster Glückwünsche. Er versicherte, daß das Werk auch in Zu- kunft alles tun werde, um die Forschungs- arbeiten Dr. Reppes zu unterstützen. Als weitere Gratulanten sprachen Vertreter des Mitarbeiterkreises und der Belegschaft, die in ihren Dankesworten hervorhoben, dag Walter Reppe durch seine Arbeit vielen Anilinern den Arbeitsplatz erhalten habe. Dir. Dr. Walter J. Reppe dankte abschlie- gend allen Gratulanten. Er berührte kurz seine Forschungsarbeit und sagte, daß sein Erfolg ausschließlich der treuen Unter- stützung seiner Mitarbeiter zuzuschreiben Sei. rü- Letzte Station des„Siegeslaufes“: Pfalzbaucafé Eine große Tournee hat die vom Haupt- verband der Damenschneiderinnung in Hamburg zusammengestellte Exportmode- schau durch alle größeren Städte der briti- schen und französischen Zone geführt. Als letzte Station des„Siegeslaufes“ wurde Ludwigshafen besucht. Was geboten wurde, kannte die Ludwigshafener Damenwelt tat- sächlich nur aus Modejournalen. Der betont internationale Charakter dieser Exportschau verlieh jeder einzelnen Schöpfung das be- rühmte„gewisse Fluidum“. Neben einem reichen Sortiment an Ahendkleidern— von der witzigen Ham- burger Conferenciere Müllek„Morgen- röcke“ genannt—, zeigte die Schau kleine und große Toiletten, Kostüme und Mäntel, vor allem aber, viele bunte, teilweise in ge- wagter, doch immer reizvoller Farben- zusammenstellung geheltene Sommerkleider aus Seide und Lavable. Neben den Export- modellen führten einige Ludwigshafener Damen- und Herrenschneider ihre neuesten Sommermodelle vor. Es darf von ihnen ge- sagt werden, daß sie nicht von der„grand monde-Linie“ der Exportschau abwichen. Um dem Publikum eine Abwechslung zu bieten, hatte Meister„Figaro“ alle Manne- quins mit ausgewählten Farbtinkturen zu bestimmten„Typen“ oridu- und modelliert, während Siedentos„band- boys“ jeweils als effektvolle Untermalung die„richtige Lage“ bliesen, z. B. für die Schöpfung„Carmen“ den„Gladiatorenmarsch“, für ein Berliner Modell die entsprechende„Luft“ und für den Herrn im Tennisdreß, schleimig- süß den„bel- ami“. Auch dies war, wie die ge- samte Schau, ein voller Erfolg. Von Aegypten nach Chartres „Wenn wir in der Kunst nicht zu lesen verstehen, wieviel Lebensfreude geht uns dann verloren!“— Diesen Satz stellte Mon- sieur Sa vi Paris) in den Mittelpunkt seines interessanten Lichtbilder- Vortrages, den er in der Brücke hielt. Savi führte seine Zuhörer durch das Kunstschaffen des alten christlichen Aegyp- tens und bot hierbei als besondere Ueber- raschung einen Einblick in die karikaturi- stische Kunst der alten Aegypter, die in ihrer Technik und Flächenaufteilung fast modern anmutet. Ein Sprung nach Mesopotamien eine Kultur, die bereits Anzeichen einer zum EKlessiflzismus neigenden Ausdrucksform auf- Weist. Weiter ging es zum Mittel- und Unter- euphrat mit Fresken aus Mari; dann zum Tempel von Khorsabad mit seinen Reliefs, die, teils primitiv, teils klassisch, konträre Tendenzen aufweisen.— Vasendekorationen gus Kypros offenbarten den geometrischen Sinn der Phönizier. In dem Kunstschaffen der alten Perser drückt sich vor allem das Aufleuchten einer Welt mit farbenfreudigem Horizont aus. Auffassungen, die unserem heutigen europäischen Schaffen nahestehen. Aus dem Aegypten der späteren Zeit zeigte Mr. Savi einige Teilstückchen von herrlichen koptischen Teppichen. Besonderes Interesse fanden die abschließend wiederge- gebenen Fenster der Kathedrale von Char- tres(12 und 13. Jahrhundert), die mit zu den schönsten Kunstwerken gehören, die der Glaube hervo n bracht hat. Es dürfte nur zu wahr sein, was Savi als Resumè seines viel- seitigen Vortrages skizzierte. Frühlingsfeier der Mädchen- Oberreal- schule, verschwenderisch mit Blumen, Laub und Sträuchern hatten die Unter- und Mittel- klassen der Mädchen- Oberrealschule ihre Aula geschmückt und zu einem Frühlings- fest eingeladen, zu dem zahlreiche Eltern er- schienen. Fräulein Studienrätin Schneider begrüßte die Anwesenden und wünschte ibnen, daß sie die Sorgen des Alltags für einige kurze Stunden vergessen mögen. Das mit viel Fleiß und Ausdauer einstudierte Programm— Klaviersolis, ein Trio, Lieder von Schubert, Rezitationen und anmutige Tänze— wurden unter Leitung von Ge. sangslehrerin Irene Busch von den Schüler- innen schwungvoll dargeboten. 8 55 9 8.— 88 5 5 8 elke 6 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT. Positionen eine Million Tonnen darstellende bizonale Ge- daß noch immer ein gewisser politischer Pro- Staats verbürgter Konkurs werden wiedergewonnen Mannheim wird wieder Mannheim Die Bedeutung Mannheims als oberrheini- scher Hakenplatz, alis kHandelszentrum Sud- deutschlands, nat Firmen Weltruf verlienen. Die Mitglieder der Mannheimer Produkten- börse erinnern sich heute nom an eine lange Reihe dieser Firmen-Namen, Gebrüder Zim- mer, Jakob Hirsch und Söhne, N. Steiner, und Wie sie alle heißen mögen, die vor dem NS- Regime auswichen, deren Inhaber teilweise umkamen, wie Ernst Nathan Gakob Hirsch && Söhne), der als Arbeiter bei den Wasser- fltrierstationen währnd eines Fliegerangriffes Setötet wurde. Nur vorübergehend konnte ein Platz von der wirtschafts- und verkehrspoliti- schen Bedeutung, wie Mannheim an Glanz und Ruhm Einbuße erleiden. Von Holland, von Belgien, von der Schweiz und aus Ueber- see melden sich die Interessenten, die ver- suchen in Mannheim wieder Fuß zu fassen. Es handelt sich durchwegs um die früheren Inhaber bedeutender Mannheimer Firmen, oder deren Nachkommen, denen es gelang im Auslande weiter im„Geschäft“ zu bleiben und die jetzt das Bestreben haben ihren ausländi- schen Schwerpunkt wieder nach Mannheim zu verlegen, nach der Stadt in der der Welt- ruhm ihres Namens erstand. Wie im„Mor- gen! vom 2. Mai dereits berichtet wurde, hat jetzt zum Beispiel die Firma Jakob Hirsch & Söhne dieser Tage den Antrag auf Eintra- Sung ins Handelsregister gestellt. Auch Otto Steiner, der Sohn des indes bereits verstorbenen Inhabers der Firma N. Steiner, weilte vor einigen Tagen in Mannheim, um sich über die Niederlassungsmöglichkeiten zu orien- tieren. Daneben bestehen bestimmte Pläne seitens der Firma Andre, Lausanne(die zu den bedeutendsten Getreidehändlern der Welt zählt, neben Louis Dreyfuß und der Firma Bunge), die über ihre Tochterfirma Frumentum Gmb, wieder den Mannheimer Platz belegen will. Außerdem hielt sich vor einigen Tagen hier der ehemalige Generaldirektor der Hessischen Kunstmühlen in Worms, der zu den ersten Mühlenfachleuten Deutschlands zählende Moritz Wagner in Mannheim und in Frankfurt auf, um den Boden zu sondieren. Erhebliches Inter- esse zeigen auch Kreise der Straßburger Waren- börse an Mannheim, deren Präsident, Meyer, von der weltbekannten Handelsfirma Unge- mach S. A., auch in Mannheim weilte, um hier Besprechungen wegen Errichtung einer Nieder- lassung und Anknüpfung von Beziehungen ab- zuhalten. Im Zuge dieser Entwicklung beweist der Umstand, daß die Mannheimer Produkten- börse in den letzten Tagen von ausländischen Gästen aus Holland, aus Frankreich und der Schweiz besucht wurde, daß die Augen des Auslands an dem Wiedererstehen und Wieder- aufblühen des Mannheimer Geschäftslebens nicht restlos vorbeischweifen. Gegenwärtig be- stehen in Mannheim bereits folgende fünf der Bedeutung des Platzes entsprechende Import- großhandelsfirmen: Mayer& Haag, Mannheim; Robert Margulies, Mannheim: Gesellschaft für Getreidehandel, Mannheim); E. Kampffmeyer, Manheim), Jakob Hirsch& Söhne, Mann- heim). ö Die stief mütterliche Behandlung des ober- rheinischen Wirtschaftsraumes, an der beson- ders die anderen Handelszentren„beteiligt“ waren, weil sie daraus Nutzen zogen, wird sich jetzt ungünstig für sie auswirken. Das Bestre- ben norddeutscher Firmen, in Mannheim Nie- derlassungen zu errichten, kommt jetzt etwas zu spät, denn die Zeit, da man aus Quotier un- gen und Kontingentierungen nur Vorteile Schöpfen konnte, die sich zu Lasten alter und bestehender Firmen auswirken mußten, sind hoffentlich bald vorbei. ) Zweigniederlassungen in Mannheim. 2) Arbeitet noch nicht. Not-Oasen inmitten Wohlstands-Oase Luftschlösser und reale Tatsachen Eine Oase des relativen Wohlstandes in- mitten des Notstandes der deutschen Länder würde Württemberg-Baden im Wirtschafts- und Verkehrsausschuß des württembergisch- badischen Landtages genannt, als dieser Tage Erörterungen über die heimische Wirtschafts- lage gepflogen wurden. Wirtschaftsminister Dr. Veit berichtete über den für das Ver- einigte Wirtschaftsgebiet ausgearbeiteten lang- fristigen Finanzierungsplan, der bekanntlich für das kommende Jahr langfristige Kredit- schöpfung in Höhe von 7,3 Mrd. DM aus fol- genden Quellen und mit nachstehender Zweck- bestimmung vorsieht: Einnahmeseite Mill. DM Importgegenwertfonds 2 500 Industr. Selbstfinanzierung 1200 Spareinlagen 1000 Pfandbriefemissionen und Obligationen 300 Versicherungen 250 Arbeitslosen- und Sozialversicherung 300 Diverse 200 Ausgabenseite Mill. DM Oeffentl. Versorgungsbetriebe 980 Oeffentl. Einrichtungen 495 Kohlenbergbau und Bergarbeiter- Wohnungsbau 840 Industrie 1250 Handel 42⁵ Verkehr a 1230 Landwirtschaft und Ernährung 73⁰ Wohnungsbau 1250 Diverse 100 Auf der Einnahmeseite ergibt sich hierbei das bekannte Defizit, das aus der Fiktion der bereits investierten und nicht mehr abschöpf- baren Währungsgewinne in Höhe von 1,5 bis 1,6 Mrd. besteht. Bei der Verwirklichung des ganzen Investitionsplanes zeigten sich jedoch nachstehende Schwierigkeiten, die noch zu meistern sind. Die Befehlswirtschaft auf dem Kreditsektor, die hier nicht nur von der Verwaltung für Wirtschaft, sondern auch von den einzelnen Länderministerien geplant ist, verlangsamt den Kredlitfluß durch seine Leitung auf indirektem Wege. Nicht nur, daß sogar das Bestreben be- Steht, die Selbstfinanzierung zu planen, also Zus der Selbstfinanzierung eine über Umwege geleitete Indirektfinanzierung zu machen, nein, Inn einer Zeit, da die Reichsbahn Aufträge nur mit sechs Monate Ziel vergibt, werden auch Be- mühungen zur Vermehrung der Mittel in den Counter-Part-Fonds unternommen. Barzahlun- gen für Lebensmittelimporte der Reservebal- kung hereinzunehmen. Daraus ergibt sich, daß die Kreditklemme sich vom langfristigen auf den kurzfristigen Kapitalmarkt verschiebt, denn die Importeure werden, genau so wie die staat- liche Vorratshaltung, nicht genügend Mittel aufbringen können, um diese Zahlungen zu leisten. Dr. Pfleiderer, der Präsident der Landeszentralbank in Stuttgart soll zwar er- klärt haben, daß nach den neuesten Verfügun- gen gegen Wechsel in diesen Fällen Kredite eingeräumt werden können, jedoch würde sich dedurch praktisch nicht nur eine Verteuerung durch die Verzinsung der Wechselkredite er- geben, sondern darüber hinaus auch eine Ver- teuerung durch die in diesem Falle erschwerte Lagerhaltung. Es ist notwendig, sich ein Bild über die Be- träge, um die es sich handelt, zu machen: Die treidereserve erfordert Geldmittel in Höhe von 250 Mill. DM. Es wäre vielleicht günstiger, wenn hier von komplizierten Abweichungen abge- sehen werden könnte; doch scheint das Bestre- ben der Verwaltungsstellen, die Zwangswirt- schaft auf dem Kreditmarkt auszuweiten, um auch hier einen schwarzen Markt zu erzwingen, so stark ausgeprägt zu sein, daß auf die Ein- räumung steuerlicher Vorteile auf jeden Fall verzichtet wird. Der Präsident des Landesarbeitsamtes, Dr. Heinze, von dem die Formulierung„Würt- temberg-Baden sei eine Oase des relativen Wohlstandes“ stammt, hob hervor, daß mit 50 000 Arbeitslosen die Arbeitslosenzahl des Auf der technischen Messe in Hannover wurden nach einer Mitteilung vom Diens- tagnachmittag bisher Auslandsabschlüsse von 30 Millionen D-Mark getätigt. Die Umsätze im Indlandsgeschäft werden von der Messeleitung auf 15 bis 20 Millionen beziffert.(dena) Tages X noch nicht erreicht ist. Als besonders betroften wurden die Kreise Pforzheim, Schwäbisch-Gmünd, Heidelberg, Karlsruhe und Mosbach genannt. Dies dürfte wohl damit zu- sammenhängen, daß es sich bei Pforzheim und Schwäbisch-Gmünd um die Schmuckwaren- Industrie und bei Heidelberg um die Füllhalter- industrie handelt, die unter Exportschwierig- keiten leiden. Bemerkenswert ist, daß es sich also hierbei nicht um Schwierigkeiten handelt, die mit der langfristigen Finanzierung zu- sammenhängen. Sowohl der Umstand, daß ein Drittel der genannten Arbeitslosenzahl Neu- bürger sind, als auch die Tatsache, daß nur ein württembergischer Kreis, dagegen aber vier badische Kreise stark betroffen sind. beweist, tektionismus die Wirtschaftslage im allgemei- nen beeinflußt. Es ist beachtlich, daß in Württemberg-Baden, dem Lande relativen Wohlstandes, gegenüber anderen deutschen Ländern, dieser Protektio- nismus emsig am Werke ist, um uns teilhaftig werden zu lassen an der größeren Not unserer Nachbarn. Wenn auf diesem Wege die Not unserer Nachbarn auch nur etwas gelindert würde, dann kann mit Fug und Recht von Württemberg-Badens Bevölkerung dieses Op- fer gefordert werden. Praktisch ist es jedoch so, daß der Nutznießer allein eine sehr dünne Fettschicht, die unseren Lebensstandard von dem unserer Nachbarn unterscheidet— eine zersetzende und abschöpfende Verwaltungs- Apparatur ist. tex Schwierigkeit mit Interzonenhandel Nachdem in den Besprechungen zwischen Vertretern der Verwaltung für Wirtschaft und der deutschen Wirtschaftskommission in Ber- Un vom 18. bis 20. Mai über den Interzonen- handel zwischen dem Vereinigten Wirtschafts- gebiet und der Sowjetzone keine Einigung er- zielt werden konnte, die bisherigen Auffass un- gen vielmehr weiterhin auseinander liefen, ha- ben am Mittwoch in Höchst erneut Verhandlungen in dieser Frage begonnen. Sie werden sich über einige Tage hin erstrecken. Bis zum Abschluß eines neuen Abkommens besteht die Weisung der VfW an die Länderwirtschaftsverwaltungen weiter, wonach mit Ausnahme der Waren aus den Vorbehaltslisten BC der JEIA-Anweisung Nr. 1 Warenbegleitscheine für die Verladung in die sowjetische Besatzungszone durch die Länderwirtschaftsverwaltungen ausgestellt wer- den können. Vorbehaltsgüter sind von den Fachstellen der Vf W zu genehmigen. Dr. ine Der Fall Gebrüder Kahler vor dem Landtag Die Gebrüder Kahler Kommanditgesellschaft in Neckarzimmern ist in Konkurs. Die Sache wäre an sich nicht tragisch, denn diese Firma verdient, in Konkurs zu sein; ihre bisherige Tätigkeit bestand nicht in Erzeugung von Ze- mentbaustoffen, wie es im Handelsregister vor- gesehen war, sondern in Planungen, Projekten und Entnahmen der Gesellschafter aus der Be- triebskasse. Auch das wäre nicht so tragisch, wenn die Folgen nur von den Kommanditisten zu tragen wären, von den Gesellschaftern Johann und Friedrich Kahler und der Firma Rabbow, die mit je 37 500 bzw. 30 000 RM am 1. Januar 1947 in das Geschäft eingestiegen sind. Tragisch und erschütternd ist, daß die Firma unter dem Vorwand, sie würde eine große An- zahl von Flüchtlingen beschäftigen— wenn sie auf dem Höhepunkt ihrer Produktion angelangt sein wird—, eine Bürgschaft des Staates für einen Kredit der Badischen Bank gewann. Es handelt sich um einen Kredit von ursprünglich 175 000 DM. der späterhin auf 200 00 DM er- weitert worden ist, also auf einen Betrag, der mindestens 40 Kleinkredite über 5000 DM zur Errichtung neuer Existenzen von Ausgebomb- ten und Flüchtlingen gegeben hätte. Doch wozu sollen sich hochmögende Behördenstellen mit Kleinkrediten befassen, wenn die Firma Kahler so großartige Pläne entwickelt, eine eigene Tischlerei errichtet(die in der Konkursver- handlung als Spielerei bezeichnet wurde), wenn diese Firma ein Gipswerk errichtet, merkwür- digerweise nicht zur Herstellung von Gips- köpfen, sondern zur Gewinnung von Medizinal- Von Hauseigentümern besiegte Gebäudeversicherungsanstalt Umlage darf nicht 2,40 DMsein Die Badische Gebäudeversicherungsanstalt, zielle Belehrung bekommen. gerichtshof mit der Klage von dreißig badischen Hauseigentümern befaßt. nommen geht es um die runde Summe von 7,7 um folgendes handelte: Karlsruhe, hat endlich die ihr zustehende offi- In seiner letzten Sitzung hat sich der badische Verwaltungs- Im Grunde ge- Mill. DM. wobei es sich nach dem Formalantrag In ihrer Sitzung vom 8. August 1948 hatte die Badische Gebäudeversicherungsanstalt beschlos- sen, für die Jahre 1947/8 pro 1000 Mark Gebäudeversicherungssumme eine Umlage von 2,40 DM zu erheben. Damit waren die Hauseigentümer nicht einverstanden, da in diesen 2,40 DM ein Betrag von 1,02 DM enthalten ist für eine sog. freiwillige Förderungsmaßnahme zugunsten der altgeschädigten Versicherungsteilnehmer, deren Besitz zwischen 1933 und 1945 nicht durch Kriegseinwirkung vernichtet wurde). Hauseigentümern in Baden zugute kommen. Dieser Zusätzliche Umlagebetrag soll 1700 Dreißig Hauseigentümer beantragten nunmehr Ablehnung des von der Gebäudeversiche- rungsanstalt beschlossenen Umlagesatzes. Das Klage- Antrag. Badische Verwaltungsgericht entsprach dem In der Begründung des Urteils sagt das Gericht ausdrücklich, daß die Badische Gebäude versicherungsanstalt mit dieser Maßnahme den ihr vom Gesetz gezogenen Rahmen überschritten habe! Im Wirtschaftstei! des„Morgen“ wurde wiederholt über die gesetzliche Unzulässigkeit der Einhebung so hoher Umlagen hingewiesen (18. Dezember 1946„Reformbedürftige Ge- bäude versicherung“ und 26. März 1949„Ver- sicherung im Gestrüpp der Geld reform). Die Badische Gebäudeversicherungsanstalt hat uns daraufhin ihr Mißfallen über unsere Artikel mit zwei Schreiben ausgedrückt. Sie behauptete nämlich, daß die Hauseigentümer— also die von den überhöhten Zahlungen Betroffenen— mit der Erhöhung der Umlage einverstanden gewesen seien. Daß sämtliche Hauseigentümer- Verbände Badens am laufenden Bande Protest- kundgebungen veranstalteten, schüchterte die Gebäude versicherung nicht ein. Ebenso nicht der Hinweis darauf, daß die Umlage um etwa 180 Prozent höher sei als die entsprechenden Prämiensätze der Privatversicherung. Der Prozeß wird noch Folgen nach sich zie- hen, denn in vielen Fällen hat die Badische Gebäudeversicherungsanstalt gegen säumige Umlagezahler Exekution geführt und ist nun schadensersatzpflichtig. und Dentalgipsen, die wegen der erhöhten Ko. sten aus Rohgips hergestellt werden sollten, der aus Bayern über den Main bezogen wurde wenn diese Firma eine überdimensionale Buch. haltung einrichtet, die den Kontrollorganen dez Staates anscheinend mehr Gewähr bot zur Er- teilung einer Garantie, als ein ehrliches Flücht. Iingshandwerk. Daß der Reichsmarkabschluß vom 20. Juni v. J. 140 000 RM Verlust mit sich brachte, war ja nebensächlich, denn es handelte sich lediglich um schlimmstenfalls 14 000 DM die von dem 175 000 DM. betragenden, staatz. garantierten Kredit gedeckt werden müßten. Die hohen Entnahmen für private Zwecke, 3500 DM monatlich, mußte der Unternehmer- initiative doch zugebilligt werden. Auch über andere Entnahmen als Betriebsausgaben— 2. B. für eine nie vorhandene Werksküche, für Reise. spesen etc.— 24 000 RM und 6000 DM, sehe man nachsichtig hinweg. skandalös ist aber die Gewährung eines Staatskredites einer Bilanz, deren Ueberbewertung Laien be. reits in die Augen springen mußte. Die Be- triebseinrichtung, die mit 132 000 DM der Bad- schen Bank übereignet worden war, ist tatsäch- lich nicht mehr als 53 000 DM wert, wobei sich der Gerichtsvollzieherwert auf 43 000 DM er- mäßigt. Trotzdem die noch ausstehenden For- derungen, die der Badischen Bank mit 20 000 DPM überschrieben wurden, nicht zu klären waren, da die Buchführung Mängel aufwies, erfolgte im Januar 1949 die oben erwähnte Kredit. erhöhung um 25 000 DM auf 200 000 DM. Offensichtlich wird der Staatsanwalt diese Konkursakte zu prüfen haben, so wie jeder Konkursantrag staatsanwaltlich überprüft wer. den muß. Im vorliegenden Falle werden sich jedoch auch das Wirtschafts- und das Finanz- ministerium mit dem Fall befassen müssen, um Wiederholungen zu vermeiden. Wie aus Stutt- gart verlautet. wird sich bereits in der nächsten Landtagssitzung der Abg. Hans Schloß aus Mannheim mit einer Anfrage an die zuständi- gen Staatsminister wenden. tor. Leipziger Lerein Barmenia Lebensversicherung auf Gegenseitigkeit, Hamburg. Die HV geneh- migte den Abschluß für 1946 und wählte an Stelle eines ausgeschiedenen AR-Mitgliedes neu in den AR: Otto Schimmelpfennig, Braunschweig. Ferner wurden einige Aenderungen in den Tarifen und allgemeinen Versicherungsbedingungen des Vier. eins gutgeheißen. Mitgeteilt wurde, daß das Interesse der versicherten Mitglieder an der Auf- rechterhaltung des Versicherungsschutzes geblie- ben sei. Auch das gute Neugeschäft in den lets. ten Monaten zeige, daß der Versicherungsbedart trotz aller Schwierigkeiten nach wie vor bestehe, Die weitere Entwicklung werde günstig beurteilt. Tausende feiern tausender Menschen hundertjährige Arbeit 100 jähriges Firmenjubiläum der Firma Carl Freudenberg, Weinheim, Kommandit- Gesellschaft auf Aktien Wenn die von Carl Johann Freudenberg mitbegründete Fabrik in Weinheim heute ihr hundertjähriges Jubiläum feiert, dann können die Aktionäre der Kommandit- Gesellschaft auf Aktien Carl Freudenberg, die Enkel und Urenkel dieses Carl Johann Freudenberg mit stolzer Genugtuung fest- stellen, daß sie und ihre Väter diese Aufgabe bewältigt haben. Sie haben den ererbten Besitz nicht nur bewahrt, sondern auch ver- mehrt, und zwar so vermehrt, daß heute ein jeder der Erben fast den gleichen Besitz be- hält, den ihre Erblasser zurückliegen, weil die Firma, die ursprünglich mit drei Dutzend Arbeitern und Angestellten begann, zu einem Unternehmen emporwuchs, das heute mehr als 6000 Personen beschäftigt, das bis zum vorigen Jahre 5832 Arbeitern und An- gestellten Brot und Arbeit gab. Aber nicht nur den Besitz haben sie ge- erbt diese Freudenbergs, in deren Genealogie zwischen Richard, Otto, Hans, Walter usw., der Uneingeweihte sich schwer durchfindet. Nein. Sie haben auch ihre Mitarbeiter und deren Familien übernommen, die durch Ge- nerationen hindurch einen Freudenberg als jeweiligen Chef bezeichnen. Vom Lederhändler zum Lederfabrikanten Der Onkel Carl Johann Freudenbergs, Jean Baptiste Sammet, betrieb mit Heinrich Heintze eine Lederhandlung in Mannheim, in der der vier zehnjährige Carl Johann in die Lehre ging. Heintze& Sammet gerbten in einem eigenen kleinen Weinheimer Betrieb Leder verschiedener Art. Die Wirtschafts- krise von 1848/49 führte zu einer Teilung des Besitzes. Sammet wurde Alleininhaber der Mannheimer Lederhandlung, Freudenberg und Heintze übernahmen die Gerberei. Man schrieb den 9. Februar 1849. Lackleder war die große Mode und eine Lackierfabrik die natürliche Folge. 1854 be- schäftigte der Betrieb bereits 240 Arbeiter. Eine Streitfrage zwischen den Teilhabern schuf Meinungsverschiedenheiten. Der eine gerbte Leder, wie er wollte, im Müll, wäh- rend der andere in der Lackierfabrik lackieren ließ. 1874 wurde Carl Johann Freu- denberg alleiniger Inhaber der Betriebe, die jetzt 500 Arbeiter und Angestellte beschäf- tigten. Bis zur Jahrhundertwende ergaben sich keine nennenswerten Rückschläge. Flei- Bige, zielbewußte Arbeit, Sparsamkeit und Treue— der Arbeitgeber zum Arbeitnehmer genau so wie umgekehrt— gewährleisteten den Erfolg, trotz vorübergehender finan- zieller Schwierigkeiten wegen der Auszah- lung mit den Heintzschen Erben und wegen der Festlegung von Geldern für die im Jahre 1869 erworbene Fabrik in Schönau, in der der älteste Sohn Carl Johanns, Friedrich Carl Freudenberg, als junger Mann die Ver- antwortung für die Herstellung anerkannt guten Wichsleders trug. Fabrikanten werden Pioniere der Technik Ein Glückstern waltete über dem Freu- denbergschen Betrieb. Car! Johanns jüng- stem Sohn, Hermann Ernst Freudenberg, gelang es, ohne Chemiker oder Ingenieur in der Leitung der Fabrik das Problem der Chromgerbung zu lösen. Entscheidend hier- bei war, daß die Carl-Freudenberg-GmbH. Weinheim, wie sich die Firma nach dem Tode Carl Johann Freudenbergs nannte, als erste europäische Firma der Chromgerbung beigekommen war. Indes waren aus der Lackierfabrik in Weinheim folgende Stammartikel hervor- gegangen: Das pflanzlich gegerbte Satinleder. später Chroma“, die Matt- und Glanz- Chagrinleder, von den neunziger Jahren an die glatten lohgaren Farbleder. Der Chrom- . gerbung folgten neue Artikel: Die Chrom- farb-, die Chromlack- und die Plüschkalb- leder. Der Umfang der Fabrik wuchs. Im Jahre 1913 war die Einarbeitung auf 21 Mil- lionen Kilo— meist Kalbfelle— gestiegen. In sechzigstündiger Arbeitszeit waren bei der Carl-Freudenberg- GmbH. 2800 Arbeiter, Meister und Angestellte beschäftigt. 70 Pro- zent der Produktion wurden exportiert. .. und der wirtschaftlichen Voraussicht Das Jahr 1914 brachte den unvermeid- lichen Rückschlag. Die Abdrosselung des zivilen Lederverbrauches bewirkte einen Rückgang, Dies war um so schmerzhafter, als inzwischen die Umstellung auf maschinellen Betrieb erfolgt war und auch bereits Chemi- ker in den Laboratorien arbeiteten. 70 Pro- zent der Produktion waren ins Ausland ge- gangen. Der Krieg hatte alles vernichtet. Im Höhepunkt der Inflationszeit starb Hermann Ernst Freudenberg. Die dritte Generation kam an die Reihe und nahm mit jugend- lichem Elan das Ruder in die Hand. Lack- leder war aus der Mode gekommen. 1913 be- trug die jährliche Einarbeitungsmenge 220 000 Tonnen, jetzt nur einen Bruchteil davon. Im Auslande waren zahllose Leder- fabriken aus dem Boden geschossen, und Wettbewerb treiben, hieß bessere Qualitäten liefern. Rußland war als Abnehmer ausge- schieden, England, Amerika und auch andere Länder belegten Ledereinfuhren mit Schutz- 2zö6llen bis zu 50 Prozent des Fertigwaren- wertes. Hans, Otto und Richard Freudenberg prüften zunächst. ob es sich um eine vor- übergehende Erscheinung handelte, die mit Geduld überstanden werden könnte, oder ob es ein Dauerzustand sei. Die Entwicklung zum Dauerzustand sahen sie rechtzeitig voraus und zogen daraus die Lehre. Mit rechtzeitiger Modernisierung und Mechani- sierung der Fabriken, mit sorgfältiger Lei- tung des Ein- und Verkaufs war es ihnen gelungen, in den Jahren 1928/29 noch ein- mal die Produktionsbhöhe von 1913 zu errei- chen und wieder 70 Prozent zu exportieren. Da brach ein neuerliches Verhängnis herein. Innerhalb von zwei Jahren, in der Zeit der großen Weltwirtschaftskrise von 1928 bis 1931, stürzten die Lederpreise(bei Kalbfel- len 2. B. von 15,50 je Stück auf 2,75 RWZ); während tausende Betriebe die Tore schlos- sen und die Arbeiter entließen, während Wechselprozesle, Konkurse und Vergleichs- verfahren zu alltäglichen Massenerscheinun- gen zählten, hielt die Firma Freudenberg stand. Die Arbeitszeiten mußten bis auf 26 Wochenstunden gedrosselt werden und teilweise noch darunter,. Aber die Treue wurde gehalten; mit Ausnahme von unbe- deutenden Kündigungen erfolgten keine Ent- lassungen. Für einen Geschäftsmann gelten zwei Hauptgebiete: Richtig einsteigen, richtig aus- steigen. Die Freudenbergs waren richtig ein- gestiegen, der Betrieb beschäftigte mehr als 3000 Arbeiter. Es galt jetzt einzusteigen, um die Beschäftigtenzahl zu halten. Eine Mög- lichkeit bot sich durch die von Ingenieur Walther Simmer in langwierigem Verfahren entwickelten Lederdichtungen für tech- nische Einrichtungen und Maschinen. Im Jahre 1931/32 wurde die Fabrikationsgrund- lage auf dieses Gebiet erweitert, wobei an- fänglich chromgegerbte Leder zu diesem Zwecke verarbeitet worden sind. Bisher wa- ren die Lederdichtungen aus Amerika einge- führt worden. Bald entwickelte die Abtei- lung Ingenieur Walther Simmers die Er- zeugung von Lederdichtungen aus Perbunan. Die Götterdämmerung des Leders Als im Jahre 1933 die Götterdämmerung des Leders angebrochen war, 1934 die Zwangswirtschaft mit der Kontingentfest- setzung jeder gesunden Wirtschaftsentwick- lung auf diesem Gebiete in den Rücken fiel, da arbeitete Freudenberg bereits— allen an- deren Werken in der Entwicklung um mehr Als eine Länge weren an seinen Perbunandichtungen, die sich besser bewähr- ten als Gummi, das hohen Temperaturen nicht standhielt. Es war ein kleines Aben- teuer, diese Umstellung des Betriebes auf den neuen Erzeugungszweig. Mit vieler Mühe gelang den verantwortlichen Leitern der Firma, das Geheimnis der Perbunanherstel- lung zu lösen und damit der deutschen In- dustrie eine Hilfe zu bieten, ohne die es nicht leicht möglich gewesen wäre, die rücksichtslose und von keiner sachlichen Einsicht zu beeinflussende Absperrung der NS-Machthaber vom Ausland zu überstehen. Eine weitere Möglichkeit bot sich, als Freudenberg daran ging, aus der Leder- faser verarbeitung geeignete Produkte zu schaffen, die vielfach das kostbare Leder überflüssig machen. Es darf nicht vergessen werden, daß zwei Drittel des deutschen Le- der- und Häutebedarfes seit jeher Import- Ware gewesen ist und in Zukunft auch blei- pen wird, wenn von seiten des Konsums her nicht eine den wirtschaftlichen Verhältnis- sen angepaßte Bescheidung auf Inlands- erzeugnisse eintritt. Es entsteht sonst eine Lücke in der Lederversorgung, die durch die begrenzten Importmöglichkeiten verur- sacht ist. Die Hinterkappen-Erzeugung der Firma Carl Freudenberg entlastet durch ihre Erzeugnisse in hervorragendem Maße den Lederbedarf, obwohl die in dem Hinterkap- penwerk in Weinheim hergestellten Erzeug- nisse auch aus Leder sind, nämlich Pro- dukte, die aus Lederfasern hergestellt wer- den. Und stets wieder Neuigkeiten Neuartigen Problemen sieht sich die Fir- menleitung immer wieder gegenübergestellt. Gilt es krisenbeständig zu bleiben, also den Beschäftigtenstand zu halten, dann müssen neue Beschäftigungsgebiete gesucht werden, sobald die bisherigen sich zu schließen drohen oder versperrt werden. Auch Textilfasern werden bei Freudenberg verarbeitet. In diesem Jahre trat Dr. Carl Ludwig Notte- bohm in den Dienst der Firma ein, um die Kunstlederherstellung auf völlig neuer Basis, nämlich nach dem von ihm entdeckten Tex- til-Fließverfahren zu entwickeln. Das Mate- rial, das in dieser Textilabteilung hergestellt wird, entwickelte sich nach zwei Seiten: nach der Textil- und nach der Lederseite. Es ist ein komplizierter Prozeß, der Laien schwer verständlich gemacht werden kann. Baumwolle und Frauenhaare, diverse andere Zutaten und ein hierfür in Deutschland eigens hergestellter Klebstoff, Apparate und Maschinen, die an Spinnereien und Weber- eien erinnern, werden von sachkundiger Hand geführt, und das Ergebnis ist: diverse Kunstleder(deren Aussehen echtem Leder verblüffend ähneln, deren Qualität dem Na- turleder nicht viel nachsteht), Putzlappen, Staubtücher, Glasleder und ähnliches mehr (die praktischer weil keine Seife ver- brauchend und haltbarer sind als Ge- webetücher). Eine besondere Abteilung, die auch einen Markstein in der Entwicklung der Firma Freudenberg darstellt, ist die Gummi- sohlenerseugung. Gummischlen, die nicht aus Abfällen hergestellt sind, sondern gestützt auf die Erfahrung der Perbunan- Produktion— ais Buna, wobei eine erhöhte Haltherkeit uind bessere Tragfähigkeit er- zielt werden soll. g — Aus Leder werden Därme Jahrelang zerbrachen sich die Leiter der Firma Freudenberg ihre technisch geschul- ten und geschäftstüchtigen Köpfe, wie de Lederfasern der Hautspalte zu verwerten Wäre, die als Lederabfälle nur eine Betriebg- belastung darstellten. Es gelang, ein- v kunftsreiches Tätigkeitsgebiet aus der Veh bindung Freudenberg und Firma Schaub 4 Co, Hamburg, zu erstellen. Die zer faserte Hautspalte wird in einen trägerlosen Darm verformt. Im Jahre 1932 nahm die Firms „Naturin“ unter technischer Leitung und Be- teiligung von Ingenieur Walter Becker ihre Fabrikation in Weinheim in den leerstehen- den Fabrikräumen der Maschinenfabrik Ba- denia auf. In den Folgejahren wurde inner- halb des Betriebes der künstlichen Darm- erzeugung auch das künstliche Roßhaer „Marena“ entwickelt. Neben dieser außerordentlichen Verbrei- terung der Fabrikationsgrundlage sanierte die Firma im Frühjahr 1933 die in finanzielle Schwierigkeiten geratene Schuhfabrik Gustay Hoffmann in Kleve. Es folgte im August 1933 der Erwerb der Conrad Tack& Cie. in Burg/ Berlin. Beide Unternehmungen waren seit langen Jahren mit die wichtigsten Ab- nehmer der Firma. Deswegen waren diess Entscheidungen nicht nur freiwillig, sonder ein Zusammenbruch dieser Großabnehmer hätte die Firma selbst ernstlich bedroht. Der gegossene Damenschuh Eine Neuerung auf diesem Gebiete ist der „NORA“-Schuh, ein„gegossener Damen- schuh aus Werkstoff(Igelit), der abwaschbar ist, keine Gehfalten aufweist und für den Preis von 12,50 DRM anstatt in einer unfôr. migen Schuhschachtel in einem wasserdich- ten Werkstoff-Säckchen geliefert wird, ob- wohl der Schuh selbst so wasserunempfind- lich ist, daß er, schmutzig geworden, einfach unter den Wasserhahn gehalten, sich von selbst reinigt und man ihn auch ins Bad mitnehmen kann. Wenn der Schuh einmal abgelaufen ist, so bringt man ihn in eine Verkaufsstelle zurück, die„Nora“ Schuhe führt. Dort erhält man sogar noch eine Rückvergütung von 1,50 DM, obwohl die Tragdauer und Haltbarkeit der Schuhe er- glebiger sein soll als die anderen Schuh- werke. „. und die Marathon-Läufer Eine Seltsamkeit sei erwähnt. Freuden“ bergs Stab von„Marathon-Läufern.“ Sie laufen täglich, wie erklärt wird, 40 bis 50 Km. wandern vormittags nach Schriesheim, trin- ken ein Helles und wandern wieder zurück um bei Muttern Mittag essen zu können. Nachmittags führt der Weg eine andele Richtung. Tagaus, tagein wandern Freuden, bergs„Marathon-Läufer“ ruhelos hin und her. Es sind ehemalige Angestellte und Ar beiter der Firma, die zu ihren Versorgungs: genüssen„dazuverdienen“. Zweck des ei. gen Wanderns ist das Ausprobieren der Freudenbergschen Fabrikate. Sohlen und Absätze, Schuhe und Hinterkappen alles wird genau geprüft, sorgfältig ausgewählt und dann gründlich ausprobiert. Helle Freu de bei Freudenberg, wenn dann eine Sohle aus Gummi oder Krepp, oder ein Absat- längere Lebensdauer hat, als der lederne Oberteil des Schuhes, Ueberwunden durch den Fleiß und die Tatkraft vieler Tausender schaffender Hände, die zusammen und miteinander wirken un schaffen, Arbeiter und Chef, Angestellte“ und Techniker, Chemiker und Ingenieur. auf Grund Ark vid änd nen und Kur sich Vol gint ans 50 0 erst der K l bet ges Sch hat die Aus Kre in ind dite stig müs Aby trag die lass eee 5 dee 1 Für aufr Heir uns Schz Tan sage Weg Küf Ka Aal 1949 MORGEN Seite 7 aeg 5 1 3 0. 5 Sozlalpo ItIik Und den Tarifparteien frei, die sie in Tarifverträ- der schwedischen Eisenbahner in Stockholm teil- n o 1 5. 5 gen treffen können. Die staatliche Ausgleichs- zunehmen. 0. 77 77 77 FE. 8 0 5 2 stelle wird bei dem Ministerium der Arbeit er- Die Annäherung deutscher und holländischer G 2. 1 7 Renten an Kriegshinterbliebene Beschaffungen richtet, mit der Aufgabe, Gewerkschaften und Sewerkschaften war das Ziel einer Konferenz, die N 988 ach einer Erklärung des kommissarischen dena Arbeitgebervertretungen zu beraten und bei 75 e ae di dertmcschen, Werse Anfang ist schwer— auch bei leicht bre- Nac. treitigkeiten zu vermittel Gelingt d 1„ Schaftsbundes unter Teilnahme von Vertretern des; f Arbeitsministers von Württemberg-Baden, Da- N 11.. 1 lelenstelle de, iat dem Lei- dewerkschattsrates der drei Westzonen in am- chendem Glas. Nach einem Bericht der Iudu- ten Ko. dStetter, sollen die nach der Gesetzes- Ehrenvolle Berufung 127 der Ausgleichsstelle, der die Bezeichnung sterdam tagte, und bei der allgemeine Organisa- strie- und Handelskammer Bonn leiden die ten, der 1 W en Die. Landesschlichter führt. eine solche tions- und Wirtschaftsprobleme behandelt wür neu angesiedelten sudetendeutschen Betriebe Wurde angerung zum KB.Leistungsgesetz beschlosse- 5 1 e Heidelberger Ar- Vermittlung nicht. wird der Streitfall vor dem den. Pie Konferenz soll zu gegebener Zeit in der Glasindustrie noch immer unter qualitativ e Buch. nen een ten peltsgeriehts 5 Deltsserichtsrat Franz Rin- Schiedsausschuß behandelt. Dieser Schieds- Beutschland fortgesetzt werden. nicht ausreichender Rohglas versorgung. Men- nen des und versorsunss FVV Wir- Zer, dessen Name besonders in den Kreisen àusschuß, der sich paritätisch aus Beisitzern Auch die Post international. Acht westdeutsche genmäßig erfolgt zwar eine ausreichende Be- zur Er, kung vom 1. Mal d. J. zur auszahluns kommen. auch der Mannheimer Arbeitnehmerschaft der Arbeitgeber und Arbeitnehmer zusammen- Postgewerkschaftler werden nach Mitteilung der lieferung, doch kann Qualitätsware erst wie Flücht. Das Arbeitsministerium habe die Landesver- einen guten Klang hat. erhielt durch die US A- setzt. führt entweder eine Einigung herbel, Deutschen Postgewerkschaft Anfang Juli zu einem der hergestellt werden, wenn die geplanten ibschluh icherungsanstalten angewiesen, sofort mit der Regierung eine ehrenvolle Berufung als Sach- oder er fällt einen Schiedsspruch. Dieser VV Lanleem Kone cle eigenen Hüttenbauten, die speziell die erfor- mit sich Jorbereltuns dieser Rentenzahlungen au be- verständiger für arbeitsrechtliche Fragen. Die Spruch bindet die Parteien, wenn sie ihn nicht Mäfgfied der Berufsinterfationale des Personals derlichen Qualitäten Rohglas für die Produk- nandelte Sinnen. Da die beiden Landesversicherungs- US A-Regierung hat einen Vertrag mit ihm ablehnen, oder wenn sie sich vorher dem der Post-, Telegraphen- und Telephon-Betrflebe tion des Sudetenglases herstellen, zum Aus- 500 11 anstalten in Stuttsart und. Karlsruhe rund abgeschlossen. auf Grund dessen er während Spruch unterworfen haben, oder auch dann, eingeladen. 5 5 stoß kommen. So leidet zur Zeit noch der ge- 8 50 000 e 2 F 1 8 1 der Sommermonate in amerikanischen Mini- wenn der Arbeitsminister ihn für e 2 Westdeutsche Betriebsräte reisen in die Ost- samte neue westdeutsche Industriezweig der müßten erstmals am 1. J i d. J. mit der Auszahlung sterien und anderen leitenden Aemtern arbeiten li ch erklärt. H. D. zone. Auf Einladung der deutschen Wirtschafts- Hohlglasveredelung unter diesem Mangel; Zwecke der Renten gerechnet werden. Wird. Neben der Tätigkeit in Washington wird*. 5 1— 3—— Betriebsräte der auch Kohle- und Stromversorgung sind knapp 5 F. 2 85 2 n 5 5 5 3 üÜtte atenstedt, es Erzbergbaues Salzgitter, 1 1 arne all Eat sun 5 1d V 3 Abtellunssleiter Gewerkschaften vereinigen sich. Zu einem Ver- der Stahiwerke Braunschweig und der Bergbed ausreichend. Wegen Kurzarbeit durch Strom- ch über Kredit soll Entlassungen vermeiden 55 deten Dienstreisen durch die einigungskonsreg sind die Vertreter der Industrie. 40 zu Besprechungen mit der PRW nach Berlin mangel und Absatzschwierigkeiten mußten be- 2.5 eitere Entlassungen bei den Zullefer- 8 taaten zu begleiten. Außerdem hofft er, auch gewerkschaft Nahrung, Genuß, Gaststätten aus sereist, um mit Reparaturaufträgen aus der Ost- reits Hilfskräfte entlassen werden, und der r Reise Um weitere K ngen be n Zullefer- Studien über das soziale Leben in den USA den drei Westzonen, in München zusammengetre- zone neue Arbeitsmöglichkeiten für die etwa 12 000 allgemeine Beschäftigungsgrad ist ungenügend he man betrieben der Eisenbahn, die infolge des Lin- durchführen zu können. 5 d ten. An dem Kongreß nehmen außerdem ele, im Gebiet der oben genannten Werke vorhande- 5 Ms kt 261 t zud. b 5 its ber i beschränkten Auftragsvolumens in finanzielle 155 Sterte aus der Schweiz, Frankreich, England, den nen Arbeitslosen zu schaffen. Sattigun. e 1 Schwierigkeiten geraten sind, zu vermeiden, 8 55 3 skandinavischen Ländern. Oesterreich und Ame-⸗ 33 8 5 Sättigungserscheinungen für billige Erzeug- Grund Schwie 15 ie insctat ien Schiedsverfahren in Rheinland-Pfalz rika teil.— Die Postgewerkschaften der drei Ehemalige Ss- Angehörige werden versorgungs- nisse, doch steigt die Nachfrage nach hochwer- lien be. nat die Ar eitsg 8 EI N et 1 TL 1 Westzonen werden sich Voraussichtlich am 29. lind berechtigt. Die französische Militärregierung für tiger Luxusware. Als Aequivalent für den Die Be. die Hauptverwaltung der Eisenbahn um eine In engster Anlehnung an das Kontrollrats- 30, Juni in Stuttgart zu einer einheitlichen deut. Südbaden hat, wie erst jetzt bekannt Wird. Ange- stockenden Inlandsabsatz versucht die sude- r Bad. Aussprache ersucht.„Die zur Bewilligung der gesetz Nr. 38 würde in Rheinland-Pfalz das chen Postgewerkschaft, die dann insgesamt über erdnet, dan ab I. April die kriegsversehrten Ss tendeutsche Industrie in Westdeutschland ver- 75 Kredite verantwortlichen Stellen“, so heißt es Landesgesetz über a ee 120 130 000 Beamte und Arbeiter als Mitglieder zählen Leute, sofern sie nicht als Hauptschuldige einge- e 775 15 3 an tatsäch. edem Schreiben der Arbeitsgemeinschaft, Schiedsverfahren 1 as Aussleichs- und wird, zusemmenschließen. 5 5 ßtutt wurden, die leichen Versorgungssätze Er- stärkt auf dem Auslandsmarkt Boden zu ge- del zich in de Schreiben der 880 N ledsverfahren in Arbeitsstreitigkeiten er- s halten wie die ehemaligen Wehrmachtsangehöri- winnen. R.-H. 5 müssen sich darüber im Klaren sein, daß Kre- lassen. Danach wurde Schlichtungsorganen Deutsche Eisenbahner im Ausland. an dem sen. Südbaden dürfte das einzige Land mit einer Finanzierung von Kleinkredit 1 Fürtte M er. dite an die Reichsbahn unverzüglich langfri-(vereinbarte Schlichtungsstell staatliche Kongreß der niederländischen Gewerkschaft der solchen Regelung sein. 5 f N nenen enn Po t 8 4 Uirnka g ahr 25 5 mes en, staatliche Eisenbahner vom 23. bis 26. Mali 1 5 55 5 8 2 1 2 berg sind die Sparkassen bis auf weiteres ermäch- 000 PM stig 5 5 1* 1 et rt 3 Ausgleichsstellen und Schiedsausschüssen) die men als Vertreter der N N e Tobnsp stens nacht dem“ Lei igt ar Einankieruns ven Kieimbredtten Pik 2 müssen, der nicht nur die oranunssgemäne Aufgabe übertragen, Arbeitsstreitigkeiten zwi- schaften Hans Jahn 11 5 5 e g eptierer N 085„ N 8 en,. E g 2 vi- scha n und Math 5 5 1 i 1 500 DM Wechsel auszustellen und zu akzeptieren. waren, Abwicklung der bereits„ Auf- schen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, oder Vorstand der deutschen e 3 o— 1 Es ist beabsichtigt, die Sparkassen in Sets wider. 5 98 N 2 eve distet 5 75 70 1 3 l 1 1 9 80 tun 5 7 8 2 Lei- f 8 5 t erfolgte e. sondern zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeberver- Pan 3 die deutschen Eisen- stungslohnprinzip soll zur Verbesserung der ost- ruflicher Weise zu ermächtigen, Wechsel im Kredit- die Reic. 8 Ukunft 1 8 händen zu verhindern oder zu schlichten. Die e ee ene Er ec een zonalen FEnergieversorgung beitragen und die Einzelfall bis zu 5000 DM, insgesamt bis zu 10 Pro- 5 lässig in die Lage versetzt, für eine sichere Vereinbarung von Schlichtungsstellen steht sel den en i 8 2 85 428 1 Rentabilität der volkseigenen Betriebe gewähr- zent des Gesamteinlagebestandes der jeweiligen f ö. ngreß leisten.(dena u. Eig.-Ber.) Sparkasse auszustellen. J. F. G it diese J. 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Mai 1949/ N Um die deutsche Handball- meisterschaft SG Haßloch— Tus Rheinhausen 3:8(2:4) Das erste Vorrundenspiel um die deut- sche Handballmeisterschaft fand vor 8000 Zuschauern im Neustadter Stadion bei strömendem Regen statt. Dabei hatte der pfälzische Meister einen rabenschwarzen Tag, er mußte außerdem noch mit zwei- fachem Ersatz für seinen besten Stürmer Pister und den Mittelläufer Berche, antre- ten. Da außerdem noch der junge Torwart Weller mindestens drei haltbare Treffer passieren ließ, war an dem überlegenen Aus- wärtserfolg der Westdeutschen nichts zu ändern. Entscheidend war aber schließlich die Tatsache, daß sich die Hagßlocher mit der Abwehrtaktik der Rheinhausener nicht abfinden konnten. Die Gäste hatten in ihrem Strafraum einen siebenköpfigen Abwehrriegel postiert und überließen das Mittelfeld den Pfälzern. So rannten sich die körperlich überlegenen Haßglocher an diesem eisenharten Abwehr- riegel fest. Die drei Torerfolge von Moses und Marneth rsultierten aus Strafwürfen. Demgegenüber fand das Stürmerspiel der Westdeutschen bei den Zuschauern große Anerkennung und alle acht Tore wurden durch schöne Kampfhandlungen erzielt. Den meisten Beifall holte sich der gute Torwart Nellen, der die Haßlocher Stür- mer mit Glanzparaden bald zur Verzweif- lung brachte. Der Schiedsrichter Sieber (Mannheim) übersah ein klares Foul an dem freistehenden Moses, der sich in seiner Erbitterung einer Schiedsrichterbeleidigung schuldig machte, die zu seinem Platzverweis führte. Pol. Hemsbach Meister der Kreisklasse A Hemsbach— Plankstadt 3:0(3:0) Zweimal mußte das Entscheidungsspiel zwischen Hemsbach und Plankstadt um die Meisterschaft der Kreisklasse A wegen Wolkenbruchartigen Regens abgebrochen Werden. Es war vom Schiedsrichter unver- antwortlich, nach dem zweiten Abbruch die völlig durchnäßten Spieler auf dem schlam- migen Platz noch weiter spielen zu lassen. Das Spiel stand hierbei allerdings schon 220 für Hemsbach. Nach einem Kopfballtor des Hemsbacher Halblinken in der 35. Mi- nute ist das Spiel bereits entschieden. In der zweiten Hälfte spielte Plankstadt meistens überlegen, doch vergab der hilf- los wirkende Sturm eine Menge Torgele- genheiten. Der Schiedsrichter übersah auch ein einwandfreies Handspiel im Hems- bacher Strafraum. H. S. Fußball an Himmelfahrt 1. FC Nürnberg— Kickers Offenbach 272 1860 München— VIL Osnabrück 2·0 Um den Landesliga-Abstieg Neckargartach— Oehringen 1·0 Ehrung Mannheimer Sportler und Sportlerinnen Nur selten haben Oberbürgermeister die nötige Zeit, größere sportliche Veranstal- tungen zu besuchen oder gar selbst Ehrun- gen an Sportler und Sportlerinnen vorzu- nehmen. So saß Oberbürgermeister Dr. Cahn-Garnier mitten unter den tau- senden von Zuschauern, um mit Genug- tuung die Breitenarbeit des Sportes, an Hand der gezeigten Leistungen bei dem traditio- nellen Staffellauf„Rund um den Friedrichs- platz“, selbst festzustellen. Dabei gab es neben viel Licht auch Schatten zu sehen. So klappten die Wechsel bei der Stabüber- gabe auf der 1440-m-Strecke nicht immer, da der Großteil der Sportjugend noch nicht einmal die nötigen gleichfarbigen Trikots hatten, so daß bei den Verwechslimgen unter den Läufern manch gute Zeit ver- geben wurde. Oder das Schuhwerk der Sportler, soweit die Jugend überhaupt wel- ches anzuziehen hatte, zeigte am besten die große Not der deutschen Sportjugend suf. Schon aufgrund dieser Nöte ist der Fort- schritt um so erfreulicher, als erstmals wie- der Zuschauermassen erschienen und die Teimahme von fast hundert Mannschaften eine große Ueberraschung war. Der Ehrung in der Wandelhalle des Städtischen Rosengarten ging ein schlichtes Essen für die zu Ehrenden vor- aus. Das Programm der Stadtverwaltung War sehr schön zusammengestellt, wofür den teilnehmenden Künstlern des National- theater Mannheim: Hilla Oppel, Heinz Rippert, Hans Gitschel, den Kam- mermusikern, dem Ballett, dem Doppel- quartett der MGV, Liederhalle und den Tur- nerinnen des TSV 1846 Mannheim und den Sportlern des Mannheimer Eis- und Roll- schuhcelub, viel Beifall gespendet wurde. Bevor Dr. Cahn- Garnier die Ehrung selbst vornahm richtete er eine bedeutsame Ansprache an die Sportler in der er dem Sport die größte Unterstützung zusagte, Wenn die charakterliche Ausbildung, Pflege und Aufbau des Heimatlandes im Sinne des griechischen Olympia und nicht im Geist der römischen Zirzensis, durchgeführt werde. Nur so könne man die Zeit des Nieder- ganges und die Gefahren von unserem kul- turellen Leben abwehren. Als Erster bekam Ludwig Becken bach der Mitglied der Mannheimer Sportgesellschaft ist und über 50 Jahre ehrenamtlich im Sport tätig ist, der bis 1933 zu den leitenden Persön- lichkeiten in der Arbeitersportbewegung zählte, die Plakette überreicht. Weiter wurden mit der Ueberreichung der Plakette geehrt: Vierer mit Steuermann der Mann- heimer Rudergesellschaft Baden in der Besetzung mit Werner Plum bohm, chert und Hans Joachim Splettstößer als Steuermann, die 1948 in Duisburg Deutscher Meister wurde und sich im Vierer ohne Steuer- mann den zweiten Platz sicherte. Hellmuth Noller, Mannheimer Kanu- Gesellschaft, zweifacher Deutscher Meister im Einer-Kajak der Kurzstrecke und im Einer- Kajak der Langstrecke. Noller errang damit seine 7. und 8. Deutsche Meisterschaft. Han dball mannschaft des Sport- vereins Waldhof 07 mit den Spielern Rudolf Trippmacher, Christoph Schmidt, Wil- helm Mühzer, Heinrich Kritter, Karl Gehr, Erich Braunwell, Edgar Reinhardt. Anton Kretzler, Ludwig Klotz, Adam FHeiseck, Philipp Zimmer- mann, die 1948 2. deutscher Meister wurde. Fritz Glaser, Sportvereinigung 13884 Mannheim, bei den deutschen Ringermeister- schaften 1948 in Neu-Isenburg 2. deutscher Meister im Fliegengewicht. Frau Luise Leute- Wolf, Kegelgesell- schaft Kurpfalz, die in diesem Jahr zum zehn- ten Mal Badische Meisterin und 2. süddeutsche Meisterin— auf Asphalt— wurde. Frau Liesel Storz, TSV 1846. Seit 30 Jah- ren als Vorturnerin, Abteilungsleiterin, Kreis- krauenturnwartin und stellvertretende Gau- turnwartin tätig. 1945 stellte sie sich sofort wieder als Kreisfrauenturnwartin ehrenamtlich zur Verfügung; sie hat an der Leistungshöhe des Frauenturnens im Kreis Mannheim einen wesentlichen Anteil. Emil Schmetzer, Fußball- Landes- schiedsrichter-Obmann für Baden. Schmetzer leistet schon seit Jahren durch seine ausgezeich- nete Regelkenntnis, seine praktischen Erfah- rungen und seinen pädagogischen Fähigkeiten auf dem Gebiete der Schiedsrichterausbildung Vorbildliches. Staffellauf„Rund um den Friedrichsplatz“ SC Käfertal Sieger im Hauptlauf vor S6 Rheinau und TSV 46 Das Rekordmeldeergebnis von 77 Mann- schaften mit einem Aufgebot von fast 800 Läufern war eine erfreuliche Ueberraschung. Bei den Alten Herren errang der SC Käfertal gleich den ersten Sieg vor 99 Sek- kenheim und Msd, den Preis allerdings wird die MSd heimführen, da nur ihre Mann- schaft den Ausschreibungen entsprach. Die beiden Jugendklassen benötigten jeweils zwei Läufe, die trotz des Massen- starts ohne Unfall, vorübergingen. Die Tullaschule war dabei im ersten Lauf etwas schneller als die im zweiten Durchgang sieg- reichen 1846er. In der A-Klasse siegten die Jungens des Heidelberger TV 46 vor der Tulla- und Lessingschule. Die Klasse 4 für dritte Mannschaften der Hauptklasse und zweite der Klasse 1 brachten der S6 Rheinau den Sieg vor Käfertal und 99 Seckenheim. Die Winter- und Wassersport- kreunde, dazu die Schwerathleten und Boxer waren in der Klasse 3 unter sich. Wie im Vorjahr sicherte sich der Mannheimer Skiclub den ersten Platz mit Abstand vor dem Schwimmverein und der Tischtennisab- teilung des VfR. Zusammen mit den Kreisklassenvereinen traten die zweiten Mannschaften der Haupt- klasse an. Wieder kam es zu einem Zwei- Kampf Käfertal— Rheinau, den die Käfertaler sicher für sich entscheiden konnten.— Eine Ueberraschung gab es in der Klasse 1 Candesliga und Bezirks- klasse). Der HSV Hockenheim triumphierte hier vor 98 und 99 Seckenheim und lieg auch die 98er aus Schwetzingen hinter sich. Sechs Vereine traten in der Haupt- klasse an. Vom Start weg übernalm Hel- Ernst Lutz, Rudolf Moritz., Gerhard Rei- big für die MSG die Spitze, die sie aber nicht lange halten konnte. Rheinau und Käàfertal schoben sich vor. Beim zweiten Vorbeilauf am Rosengarten lag Käfertal in Führung und baute diese immer weiter aus, so daß Schlichtmann mit Abstand vor Handrich, Rheinau, als erster durchs Ziel laufen konnte. Die Ergebnisse: Alte Herren: 8 Käfertal 309,6; 99 Seckenheim 3:12,0; MSG Mannheim 314, 2. Jugend B: Tullaschule 3:11; TSV 1846 Mannheim 3:13,6; MFC Phönix 3:15, 0. Jugend A: TSV 46 Heidelberg 306,8; Tullaschule 3:07,66; Lessingschule 3:08, 4. Klasse 4: S8 Rh ei n a u 3:05,22; Sc Käfertal 3:06; 99 Secken- heim 3:08. Klasse 3: Skiclub Mannheh 3:01,2; Schwimmverein Mannheim 3:12; (Ti-Te) 3:14. Klasse 2: SC Käfertal Sd Rheinau 3:00, 4; TSV 1846 Mannheim 3 Klasse 1: HSV Hockenheim 2 98 Seckenheim 2:57; 99 Seckenheim 2.574 Hauptklasse: SC Käfertal 22464; 8 Rheinau 2:49; TSV 1846 Mannheim 2:51 f, Mühlburg verliert in Schwetzingeg SV schwetzingen— VfB Mühlburg 1:0 0 Die Vorstellung des Karlsruher Ober Vertreters VfB Mühlburg im Schwetz Schloßgarten war durch den vor dem 80% niedergegangenen wolkenbruchartigen gen stark beeinträchtigt. Während Mühlbe ohne seine Spielmacher Gärtner und stetter antrat, spielte Schwetzingen den verletzten Feth. Schon nach fünf Minuten hätte es für die Einheimischen heißen können, NN Brixner, freistehend, eine Vorlage von Lech U leitner an Mühlburgs Hüter vorbeigebree el hätte. Auch in der 31. Minute lag ein I fer in der Luft, aber abermals rettete B ker im VfB-Tor auf der Linie. Die Schu- p zinger Elf drängte nun die Gäste fort) ger rend in ihre Hälfte, und oftmals waren Nu uno und Becker Retter in der Not. In der 38. ½ Nore nute fiel der längst fällige Treffer. Brinm nahr legte Hauck vor, der unhaltbar in die re Ecke schoß. In der zweiten Hälfte ließ das Tem merklich nach, jedoch spielte sich Mühlbeh sicht eine leichte Ueberlegenheit heraus, aber d präs! völlig zusammenhanglos spielende Stun dessi brachte es nur zu einigen Ecken. Bei dg und Gästen konnte lediglich die Hintermam werk schaft befriedigen. Die einheimische EIf J einer dient für ihre ausgezeichnete Leistung 4 faßte Sonderlob. 1.2 Herxheimer Sandbahnrennen neu erstanden 25 000 bewunderten Gunzenhausers überragende Fahrkunst Nun konnte am Himmelfahrtstag auch das traditionelle Pfälzer Motorradrennen seine Wiedererstehung feiern. Dank der Initiative der vor einem Vierteljahr neugegründeten Mo- torsport-Vereinigung Herxheim mit Bürger- meister Kuhn und Architekt Deutsch an der Spitze war es gelungen, die idyllisch im Wald gelegene 760-Meter-Bahn, auf der vor genau 20 Jahren das erste Rennen lief, mit samt den Tribünen und Zielrichterhaus-Anlagen wieder restlos instand zu setzen, so daß sich die Nachkriegspremiere nach zehnjähriger Pause zu einem vollen Erfolg gestaltete. Trotz Sonn- tagsfahrverbot in der Bizone und trotz regen- drohender Witterung hatten sich 25 000 Sport- begeisterte eingefunden. Der Württemberger Hermann Gunzenhauser konnte erneut sein überragendes Können als„ZDirttrack- Spezialist“ unter Beweis stellen. Mit 82,5 Stdkm. fuhr er im Schlußrennen der schnellsten Li- zenzfahrer vor den Münchenern Naneder Faltermeier wieder Tagesbestzeit. Gunzenhauser hatte zuvor schon 1 eb 81,3 Stdkm. im Lizenzfahrerrennen der 350- C N Maschinen vor Münzloher aus Burghausen gau gg überlegen gewonnen. In der Halblites klasse allerdings blieb er mit Maschine schaden nach der zweiten Runde liegen, S0 hier der Münchener Naneder mit 74% 80 km. vor Falter meyer München auf d mit riesigen Wasserlöchern überschwemmt Bahn zum Siege kam. In der Viertelliter klasse schlie lich, die noch vor dem Gewitterregen ihre ad Runden fuhren, holte sich der erstmals als“ zenzfahrer vertretene Braunschweiger 40 rens mit 77,3 Stdkm. einen ganz knap Sieg vor Maxreiter aus Plattling. Liebl-Aig vor k. chen blieb schnellster Ausweisfahrer, denn i berl aus Plattling erreichte als Sieger d 500-œm-Ausweisklasse, allerdings unmittelpd Rardit nach dem Regenguß, nur 62,4 Stdkm. 5 MANNHEIM 41,6 Breite Straße Telephon 446 35 Wir bringen in Erstaufführung Den großen Spionageflim, ein spannender Fim um die Liehs 8 zweier Menschen mit Karl John, Karl-Heinz Schroth, Josef Sieber, Franz Schaf- heitlin, Josef Offenbach, ehemals National-Theater Mannheim Beginn: 10.15, 12.00, 14.00, 16.00, 18.00, 20.00 Uhr; So. ab 13.50 Uhr Vorverkauf ab 10.30 Uhr Freitag bis Sonntag Ein Film um die Liebe, Unter- Spätvorstellung wäsche und Schwiegermutter mit dem Komiker George For mby „Glück muß man haben“ AI STER-LICHT SPIELE Das THEATER AK DEN IAA EE 1 Telefon 446 47 J. A. RANK zeigt; Slynis Johns Griffitn Jones John Me cahum „MIR AMD A“ Die amüsante Geschichte eines seltsamen Ferien-Abenteuers Ein Filmlustspiel ganz eigener Art n Eine Sydney- Box- Produktion für Gainsborough in deut- scher Sprache im Verlein der Eagle Lion. Täglich: 14.00, 16.00, 18.15, 20.30 Uhr. Kassenöffnung: werk- tags 13 Uhr, sonntags 12 Uhr. g Im Beiprogramm: Für Musikfreunde: „VIOLA, BASS und GEIGEN“ Ein interessanter Film über Zusammensetzung und Arbeit eines großen Symphonie- Orchesters (Londoner Symphonie-Orchester) THEATER DES VOLK ES MANNHEIM UFA-PALAS T, N CAPITOL-FILM THEATER MANNHEIM Am Meßplatz Telephon 311 86 Wir bringen den Abenteurer-Film, der ein EREEGNTIS für Mannheim werden wird! LOUIS JoUvET und LISsE DELAMARE in 5 5 EBRAND MARKT Ein Großflim von den Verlockungen und Ge- fahren des fernen Ostens ein erregendes Abenteuer zwischen Paris und der Mongolei Samstag, 28. Mai, 15.00 Uhr: PREMIERE „HaANVELES HIHMELFTAH RT“ von Gerh. Hauptmann, Musik von Max Marschalk Samstag, 28. Mai, 22.15 Uhr: RAT VON LUIAEU BURG Operette von Franz Lehär. Kartenvorverkauf im Ufa-Palast und den üblichen Vorverkaufs- stellen. Telephonische Bestellung Nr. 438 28 Beginn: 14.00, 16.30, 19.00 und 21.00 Uhr LIenrspiFl As Nülrk MANNHEIM Mittelstraße 41 Telephon 511 86 Heute bis Donnerstag: Albert Préjan und Andrée Servilanges in dem stark dramatischen Film FEUER IN BAZAR 1 1 4 on eren Alte ung Frelswürdigkelt man Spricht: Ider Oherhaarüler natur.. Weißwein, Rheinpfalz 2.10 Uher Wesinofener natur. Weißwein, Nheinhessen 2.80 e Beginn: 186.00, 18.15, 20.30 Uhr, sormtags ab 14.00 Uhr Olymp-Liehtspiele Häfertul Freitag bis Montag der heitere Wien-Film: Ider Töllertaler nau 7 Weißwein, Rheindfalz 3.50 Ager Dürkheimer natur 5 5, Heute bis Donnerstag: Die franz. Fflfnbürleske HA 2188 der unfrefwislige Flieger Beg. tägl.; 15.30, 17.48, 20.00; Sa.: 22.15 Uhr Spätvorstellg. So.; 13.30 Uhr Kindervorst. Heute bis Donnerstag! Ein Ufa-Film mit Annel. Reinhold, Rich. Häufgler, Hans Schlenck in U. Hehtronerde al 20% Anzahlung— der Restbetrag in 5. und 10-Monats-Raten! Führe sämtliche Fabrikate. ber„eue Lorenz.. f 128, fe. Alle Geräte durch Radio-sparvertrag ab DM 3.— wöchentlich, Oppauer Straße 26 „ VIOLA NTA“ Die ewige schönheit der Gebirgswelt als wunder- voller Rahmen eines menschlich ergreifenden Geschehens von Liebe, Schuld und Sühne Im Belprog ram m „DIE BRUCRE- Beg.: tägl. 16.15, 18.30 u. 20.45 U.; Sa.: 17.30, 19.45 und 22.00 Uhr s.: 14.00 Kinderovrstell. N 5 FSU NN Telephon 307 29 Heute bis Donnerstag Jagebuch einer F agebuch einer frau (Mrs. Parkington) Nach dem berühmt. Roman von Louis Bromfield in deutscher Sprache Wochentags: 20.30 Uhr Mittwoch: 13.15. 20.30 Uhr; So.: 15.00, 17.15, 19.30, 21.45. Samstag keine Vorstellung. Neckarau. Freitag bis einschl. Do. wieder ein Hans- Albers- Film:„Wasser für Canitoga“. Dazu neue Wochenschau sowie Bildbericht von der Blockade Aufhebung. Täglich 20.00 Uhr, Sa. u. So. 17.30 und 20.00 Uhr. 0 Versteigerungen Auktion 1 NY Der Engelhorn-Anzug prösen. tiert sich heute wieder in der Güte, die seinem alten Ruf und Namen entspricht. am 1. Juni im Rosengarten: Oelgemälde, bedeutender Meister, Skulpturen, Brill.-Schmuck, Silber, Meißenfig., Schlaf-, Speise- u. Dam.- Rotwein, Fheinpfalz- 2.90 „RENDEZZVOUS IM SALZKAMMERGUT- mit Hertha Mayen, Inge Konradi u. Hans Holt. Im Vorprogramm: DIE BRU CKE. Die historische Verfilmung der Luftbrücke sowie 55 1 246 Wochenschau„Welt im Film“.— Ab Dienstag bis Donnerstag:. 8 Zimmer, lübsessel, Radio ds. 8 2 Wein-pfeiffer Benjamino Gigli, Ruth Hellberg und Camilla Horn„TRAGUDIE e Montag-Inserat bitte beachten! EINER LIEBE“ Beg.: Wo. 19 u. 21 Uhr, So. 14, 16.30, 19 u. 21 Uhr Alois Stegmüller, Versteigerer, V1, 21, Telephon 424 30. damen- Kkostum ab 0/. knoben- anzug ab 20.20 Sokko- Anzug ab 68. 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