veröftentlicnt unter Lizenz Nummer us WEB 110 verantwortliche Herausgeber: 1 1949/ — — 20 mfg Dr. Karl Ackermann, E. Fritz v. Schilling Redaktion, Druck, Verlag: Mannheim ideshen am Marktplatz iz beth felefon: 44 151. 44 182. 44 153 ES. 21.00% Bankkonten: Südwest bank Mannheim ren Pre 9 allgemeine Bankgesellschaft Mannheim nmeldunze postscheckkonten: leph. a% Larisrune Nr. 300 16 Berlin Nr. 961 95 — lucduisshafen a. Rn. Nr. 267 43 — Frscnheint: Täglich außer sonntags pur unverlangte Manuskripte über- aimmi der Verlag keinerlei Gewähr Mannheimer MORE Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Gesehäftsstellen: Schwetzingen, Karl- Theodor- Straße 1 Telefon 645 Weinheim, Hauptstraße 63, Telefon 2242 Heidelberg, Plöck 3 Telefon 4980 Ludwigshafen a. Rh., Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatlich DM 2.30 zuzügl. DM 40 Trägerlohn. Postbezugspreis: Monatl. DM 3.11 zuzügl. DM-. 54 Zustell- gebühr. Kreuzbandbezug: Monatl. 3.85 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 6 Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein die Rückerstattung des Bezugspreises Anspruch auf urs 4 Jahrgang/ Nr. 99/ Einzelpreis 0,15 DM „ Griffith don de 90, 18.15, 2 7 benteuerfin 5 Jouvet 30, 19,00, A — pionagefin 0 Nach 2, Karl 00, 14.00, 1 . Vorverka⸗ lephon 4% 1 . OHor ſteuter will vermitteln Berlin.(AWM.-Eig.-Ber.) Der westber⸗ ner Ober bürgermeister Reuter hat den Generaldirektor der ostzonalen Eisenbahn- verwaltung, Kreike meier, zu einer Be- sprechung über die Beendigung des Eisen- bahnerstreiks für Mittwoch in sein Amts- gebäude eingeladen. Reuter betonte in sei- nem Schreiben, daß die Voraussetzungen für die Beilegung des Konflikts gegeben seien, da sich die Eisenbahndirektion erfreulicher- weise entschossen habe, am 1. Juni Fahr- karten in Westberlin nur noch gegen West- mark zu verkaufen und somit die Forde- rung der westberliner Eisenbahner auf Zahlung der Löhne in Westwährung befrie- digt werden könnte. Die westalliierten Kommandanten billig- ten den Vermittlungsversuch des westber- liner Magistrats. Auch die UO als Gewerk- schaft der Streikenden ist zur Teilnahme an den Verhandlungen bereit. Bei der Udo haben sich bisher fast 14 500 Streikende registrieren lassen, darunter in den letzten Tagen auch viele Eisenbahner aus dem Ost- Sektor und sogar der Ostzone. Einige ost- zonale Bahnpolizisten liquidierten ihren Dienst und gaben bei der Streikleitung ihre Uniformen ab. erstagt O0 ger Lustspiel „Vorkommando“ für ERP- Büro u. 2 in Washington Frankfurt. Dr. Rp.-Eig.-Ber.) Oberdirek- f tor Dr. Pünder gab bekannt, daß noch 18. Mul in dieser Woche ein„Vorkommando“ für die üme ab 10 Einrichtung des ERP-Büros der Bizone in 85 155% asbhington nach den USA abfliegen wird. „ Leib, T, Leiter dieses Vorkommandos ist Dr. Eduard Schuhe, M C. Schneider, der nach Angabe Dr. Pünders längere Zeit in der amerikanischen offbörse Wirtschaft tätig war und über erhebliche Dienstagu Auslandserfahrung verfügt. Uhr im 82 5 zangstrals Ministerpräsidentenkonferenz am Freitag Wiesbaden. DENA) Der hessische Mini- ſterpräsident Christian Stock teilte mit, da die westdeutschen Ministerpräsidenten für Freitag nach Schlangenbad bei Wies baden zusammengerufen wWworlen sind. Auf der Konferenz werden die gierungschefs zu den von den Militärgouverneuren vor- genommenen Aenderungen des Wahlge⸗ detzes kür den ersten Bundestag Stellung nehmen. 5 Süclwürttemberg hält am Staats- vertrag fest Tübingen.(rg.-Eig.-Ber.) Aus der Tübin- ger Staatskanzlei verlautet, daß die süd- fürttembergische Staatsregierung den Ab- cchluß eines Staatsvertrags zur Bildung des Fichweststaates nach wie vor für notwendig lält. Südwürttemberg habe keine Veranlas- M ARI öder 0 zung,„reuig nach Stuttgart zurückzukeh- 125 zen“, Volk und Regierung trügen an der sei- 4 berzeitigen Trermung keine Schuld. Im üb- zolgesdil igen habe sich die Verwaltung in Süd- atze fürttemberg gut bewährt. Die Aeußerun- ben, die Ministerpräsident Maier am s lager Samstag in einer Pressekonferenz in Stutt- 5 gart zum Südweststaat gemacht habe, wur- zöbeln den in der Tübinger Staatskanzlei als„sehr 5 unfreundlich“ bezeichnet. öhlen e000 Evang. Männertag in Worms 9 See Worms.(ed.) Am 18. und 19. Juni findet — Porms der zweite evangelische Männer- el, Korb das für Rheinhessen statt, zu dem Tausende en on Marmern aus Rheinhessen und den an- ware erenzenden Gebieten erwartet werden. Die — Tagung steht unter dem Leitwort„Frie- den“, Im Rahmen der Tagung werden er e Eirchenpräsident D. Martin Niem öl- r. b 1 ler, Oberbürgermeister Ludwig Metzger 5 1 Darmstadt), sprechen. 80 em DN 5 ur. Dl 1 MI. 2 M- 18 S cyelhue? 70 em D f 180 em bx 1 Valparaiso. Bei einem Erdbeben in Nord- d Zentralchile sind nach Polizeiberichten ersonen ums Leben gekommen und n auser verschüttet worden. Die Rettungs- erbeiten mußten unterbrochen werden, da die Gekahr neuer Erdrutsche besteht. st. Johns(Neufundland). Vorläufige Er- gebnisse der ersten neufundländischen Pro- des alwanlen seit der Vereinigung des Lan- 80 but Kanada lassen einen Sieg der libera- en Partei als sicher erscheinen. 1 Damaskus Da die Waffenstillstandsver- ſenclungen zwischen Syrien und Israel noch — er erkolelos geblieben sind. wird befürch⸗ — bet, daß es zwischen den beiden Ländern zu eulen Zusammenstößen kommen könnte. 10 Chikago. Eine schwarze Christengemeinde 0 FF. 15 Sierra Leone hat den Ertrag ihrer Kollekte 25 8 Protestantischen Bischof von Chikago oN Vert ecke der Mission unter den Weißen zur len Futte e Liefer 10 00 H 1.0 16 Lerkügung gestellt. do nerlin. Der Gouverneur des Staates New 85 Thomas E. Dewey, ist gestern auf en Elusplatz Tempelhof eingetroffen. „Berlin. Durch die Explosion einer Hand- ug 8 in Berlin zwei Kinder getötet 5 veit — 1 ere zehn verletzt worden. belstankkurt. Die Wahl des Pfarres Pr. Wil- 2 urs m pe zum neuen Bischof von Lim- 1 7 55 ist vom Heiligen Stuhl bestätigt worden. ine„ Cbesteld(westfalen). Der Berufsberater zu 10 Peisamtes Coesfeld. O. Chelius, ist Weil Monaten Gelängnis verurteilt worden, Nane bei seiner Tätigkeit in ländlichen Ge- 1 Jungen, die ihn um Rat gefragt hat- achtete Lange z., sleicngültig, ob sie Zahn- er Sezen hatten oder nicht. Hierzu benutzte 5 5 Zange aus einem Werkzeugkasten sei- es Motorrades. DEN A/ UP/Eig. Ber. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim (ccc Dienstag, 31. Mai 1949 Wyũschinski sagte:„Vollkommen unannehmbar Sowjetische Ablehnung des Westmächte- Vorschlages zur deutschen Einheit Paris.(UP) Der sowjetische Außenminister Wyschinski hat gestern nachmittag den am Samstag von den westlichen Außenministern überreichten Vorschlag zur Wie- derherstellung der politischen Einheit Deutschlands abgelehnt, ohne neue Gegenvor- schläge zu machen. Ein Mitglied der amerikanischen Delega- lion erklärte, die Ablehnung der westlichen Vorschläge durch Wyschinski sei„hundert- prozentig“ gewesen. Zum ersten Mal bei der jetzigen Sitzungsperiode des Außenminister rates habe Wyschinski wieder„Propaganda“ gemacht und die Westmächte angeklagt, eine Einigung über Deutschland zu hintertreiben. Die Vorschläge der Westmächte, so er- klärte Wyschinski, seien„vollkomm 2 n un annehmbar“, Es gehe daraus hervor, daß die drei Lander überhaupt nicht wünsch. ten, zu einem Uebereinkommen zu gelangen. Die Vorschläge gingen gegen die berechtig- ten Forderungen und Interressen des deut- schen Volkes für einen Friedensvertrag und eine Beendigung der Besatzung. Sie ver- stießen gegen Potsdam un d Jalta“, Wyschinski verurteilte in seiner Rede das Bonner Grundgesetz aufs schärfste. Das Grundgesetz basiere auf einer„Verlet- 2 ung der demokratischen Prin zipien“. Das deutsche Volk habe bei der Schaffung des Grundgesetzes nichts zu sagen gehabt, es sei lediglich durch den „0 fken ausgeübten Druck“ der Westmächte entstanden. Die eigentlichen Wünsche des deutschen Volkes seien in der von dem volksrat in Berlin entworfenen Verfassung ent- halten. Die von den Westmächten er- wähnten sogenannten Freiheiten hätten zu einer Verfolgung der demokratischen Kräfte in den Westzonen geführt und seien nur den Elementen gewährt wor- den, die das Hitlerregime unterstützten. „paris- Meilenstein auf Das Grundgesetz sei ein von den west- lichen Alliierten dem deutschen Volk auf- erlegtes Diktat. Auf Grund des Potsdamer Abkommens sei für das deutsche Volk eine zentralistische Verfassung, ähnlich der von Weimar, vorgesehen. Die sowjetischen Vor- schläge seien im Gegensatz zu denen der Westmächte völlig mit dem Potsdamer Ab- kommen vereinbar, entsprächen den In- teressen des deutschen Volkes, ermöglichten den Abschluß eines Friedensvertrages und das Ende der Besatzungszeit und trügen zur Förderung des europaischen Friedens bei. Der amerikanische Außenminister Aches on erhob sich nach der Rede Wy⸗ schinskis und erklärte, es habe den An- schein, als ob die Vorschläge der drei West- mächte in ihrer Gesamtheit von der So- wjetunion abgelehnt würden. Er wies die Beschuldigung Wyschinskis zurück, daß das Bonner Grundgesetz ohne das Einver- ständnis des deutschen Volkes geschaffen wurde und betonte, daß es die Vertreter von 45 Millionen Deutschen waren, die es ausarbeiteten. Auch der französische Außenminister Robert Schuman verwahrte sich gegen die Beschuldigung, daß die Bonner Verfas- sung nicht nach demokratischen Methoden geschaffen worden sei. Ernest Bevin erinnerte daran, daß schon seit der Konferenz von Jalta die Er- richtung einer deutschen Regierung von allen beteiligten Parteien als eine beschlos- sene Sache angesehen werde. Nun habe es aber den Anschein, so fuhr er fort, als ob die Sowjetunion diese Idee verwerfe. dem Weg des Friedens“ Rede Schumans in Straßburg Straßburg. OENA-REUTERH Der fran- z6ösische Außenminister Robert Schu- man erklärte am Sonntag in einer Rede vor dem Jahreskongreß des MRP in Straßburg, die Viermächtebespre- chungen in Paris würden zu einem Mei- lenstein auf dem Wege des Frie- dens werden. Es sei noch verfrüht, mit Sicherheit irgendetwas zu sagen aber er hoffe, daß die Verhandlungen zu einer Be- endigung des kalten Krieges führen werden. Den sowjetischen Vorschlag zur Wieder- einsetzung einer Viermächtekontrolle in Deutschland bezeichnete Schuman als „fragmentischen Vorschlag“ und„schlechten Modus Vivendi“.„Ich hoffe, wir werden uns nicht auf eine so mangelhafte Position zu- rückziehen müssen“, fuhr Schuman fort. „Frankreich wünscht eine Lösung für Deutschland, die seiner eigenen Sicherheit dient und gegen Niemanden gerichtet ist. Für uns ist Deutschland kein Faust- pfand, und es darf nicht als möglicher Komplize in einem künftigen Konflikt angesehen werden. Wir wünschen nicht, daß irgend jemand Deutschland gegen die Sowjetunion einsetzt. Mit der Errichtung eines fried lichen Deutschland werden wir die so- wjetische Frage gelöst haben“. Im Hinblick auf die Entwicklung nach dem ersten Welt- krieg und den Rapallo- Vertrag erklärte Schuman, der sowjetische Vorschlag könne keine brauchbare Vorbereitung eines ähn- lichen Abkommens darstellen. „Wir wurden vor einer Wiedererrich- tung des deutschen Reiches gewarnt“, fuhr Schuman fort.„Ich gebe offen zu, daß ich einer Konföderation von mehreren deut- schen Staaten den Vorzug gegeben hätte, aber das wäre eine künstliche, mit Gewalt herbeigeführte Lösung. Wir hätten damit in Deutschland einen den Frieden gewäh- renden Irredentismus herbeigeführt.“ Der Erzbischof von Paris + Paris.(UP) In den frühen Morgenstun- den des Montag starb Kardinal Suhard, der Erzbischof von Paris. ET War 75 Jahre alt. Bevin sprach die Hoffnung aus, daß die sowjetische Delegation nach weiteren Ueberlegungen der ostdeutschen Bevöl- kerung doch noch die Möglichkeit geben werde, sich mit ihren„westdeutschen Brüdern“ unter einer Bundesregierung zu vereinigen. Der britische Außenminister schlug vor, die westlichen Vorschläge Paragraph für Paragraph einer Prüfung z u unterziehen, um doch vielleicht eine Grundlage für die Errichtung eines friedlichen Deutschlands zu finden und da- mit die Gegensatze zwischen„Ost und West“ aus dem Wege zu räumen. Wyschinski verwarf jedoch auch diesen Vorschlag und erklärte, die Entscheidung der Sowjetunion richte sich nicht gegen die einzelnen Paragraphen, sondern gegen die darin zum Ausdruck gebrachten„allgemeinen Prinzipien“. „Es bestehen gewaltige Unterschiede zwi- schen Ost und West“, so beschloß Wy- schinski seine Ausführungen,„und zwar nicht wegen all dem, was ich heute sagte, sondern wegen viel mehr, was ich mor- Sen zu sagengpeabsichtige“. Oesterreich-Sonderbeauftragte beraten Paris. DENA-REUTER) Die vier Son- der beauftragten für den österreichischen Staatsvertrag sind am Montag nachmittag im„Palais de Marbre Rose“ zusammen- getreten, um den vom Außenministerrat für Dienstag angeforderten Bericht auszuarbei- ten. Die vier Außenminister hatten den Bericht am 23. Mai bei Beginn ihrer Be- sprechung angefordert. Neben den Punk- ten, über die eine Uebereinstimmung erzielt wurde, wird der Bericht vermutlich eine Aufstellung der strittigen Fragen enthalten. Die Oesterreich- Beauftragten haben seit Januar 1947 in mehr als 160 Sitzungen ver- geblich versucht, zu einem VUebereinkommen zu gelangen. Die beiden Hauptprobleme, die bis jetzt eine Einigung erschwerten, sind die Territorial- und Reparations- kor derungen Jugoslawiens sowie die sowjetischen Ansprüche auf die deutschen Vermögenswerte in Oesterreich. 400 000 besuchten Exportmesse Hannover. DENA) Die technische Messe, der zweite Teil der diesjährigen hannover- schen Exportmesse, hat nach elftägiger Dauer gestern ihre Tore geschlossen. Sie War mit einem Umsatz von etwa 120 bis 150 Millionen DM ein voller Erfolg. Rund 400 000 Personen, davon 15 000 Ausländer, haben die Schau besucht. Informations austausch mil Frankreichs Außenminister Robert Schuman empfing Länderchefs der französischen Zone Freiburg.(Eig.-Ber.) Der französische Außenminister Robert Sehuman ist vor- gestern mit den Regierungschefs der drei Länder der französischen Zone in Offenburg zusammengetroffen. g Wie der südbadische Staatspräsident Leo Wohleb auf eine telephonische Nachfrage unserer Redaktion mitgeteilt hat, ist das vom Parlamentarischen Rat in Bonn verab- schiedete Wahlgesetz zum Bundestag erörtert worden. Schuman habe den Län- derchefs erklärt, daß die Westmächte an einer baldigen Durchführung der Wahlen in- teressiert seien. Ueber den gegenwärtigen Stand der Pariser Besprechungen habe sich „Partei der Kriegsgeschädigten“ Minister a. D. Mattes über die Ziele der neuen Vereinigung Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Der Vorsitzende des Zentral- verbandes der Flieger- und Währungsge- schädigten, Minister a. D. Mattes, er- läuterte vor der Presse den Beschluß des Heidelberger Delegiertentreffens des Verbandes, an den kommenden Bundes- tags wahlen als selbständige Partei auf- zutreten und eigene Kandidaten zu nomonieren. An dieser Tagung hätten die Vertreter von neun westdeutschen Län- dern teilgenommen. N a Uebereinstimmend hätten die Delegier- ten zum Ausdruck gebracht, 80 erklärte Mattes, daß die Mehrzahl der Kriegsgeschä- digten das Vertrauen zu den bestehenden Parteien in einem solchen Ausmaß verloren hätten, daß die Gründung einer eigenen Partei der Kriegsgeschädigten“ notwendig geworden sel. Neben den Flieger- und Wäh- rungsgeschädigten sei mit einer kräftigen Unterstützung der Heimatvertriebenen zu rechnen, mit deren Organisation der Zen- tralverband im engen Meinungsaustausch stehe. Bereits im März d. J. hätten die Flie- gergeschädigten eine Reihe von Forderun- gen, wie individueller Lastenausgleich unter scharfer Erfassung aller erreichbarer Mittel, vor allem des Vermögenszuwachses, eine ausreichende Berücksichtigung der Flieger- geschädigten durch Schaffung besonderer Dienststellen, ähnlich der Neubürger, und die Berücksichtigung des Personenkreises bei der Aufstellung eigener Kandidaten ent- sprechend ihrer Zahl allen politischen Par- teien zur Stellungnahme unterbreitet Die CDU habe in sachlicher Hinsicht zugestimmt, in den anderen Punkten jedoch eine aus- Wweichende Antwort gegeben. Die SPD habe eine negative Antwort erteilt, während die KPD mitgeteilt habe, sie sei bereit, flieger“ geschädigte Kandidaten zu berücksichtigen. Hinsichtlich der sachlichen Forderungen sei aber keine Zustimmung erfolgt. Durch zahl- reiche Versammlungen habs sich der Wunsch aller Fieger geschädigten nach eige- ner politischer Vertretung verstärkt, so daß man das Heidelberger Ergebnis als ein aus dem Volk selbst herausgewachsenes Volksbegehren“ bezeichnen könne. Die tra- gende Kraft der neuen Organisation, deren Name und Programm noch nicht feststehe, sei nicht zuletzt die große Enttauschung der Kriegsgeschädigten über die politischen Parteien. Er habe weiter den Eindruck, so betonte Mattes, daß dieses Begehren nie- mals diese Stärke hätte erreichen können, Wenn nicht im Volk selbst die allgemeine Erneuerung des politischen Lebens gefordert würde. der französische Außenminister nicht ge- Außert, jedoch seien Fragen hinsichtlich der Verwaltung der drei Lander der französi- schen Zone besprochen worden. Bezüglich des Problems der Stadt Kehl habe Schuman darauf hingewiesen, daß die Regelung die- ser Frage in den Händen des Chefs der französischen Militärregierung für Süd- baden liege. Staatspräsident Wohleb teilte unserer Re- daktion mit, daß der französische Außen- minister zugesagt habe, Südbaden in näch- ster Zeit einen Besuch abzustatten. Nach einer DENA-Meldung hat Außen- minister Schuman den drei Ministerpräsi- denten den Wortlaut der Vorschläge der Westmächte zur Wiederherstellung der poli- tischen und wirtschaftlichen Einheit Deutsch- lands bekanntgegeben. Immer wieder Kehl Wie unser Freiburger ft.- Korrespondent berichtet, hat Staatspräsident Wohleb der Presse gestern einen nachträglichen Bericht über seine Pariser Reise übergeben, in dem die Besprechungen über Kehl besonders ausführlich behandelt werden. Das am 31. März in Washington von den drei West- mächten über Kehl getroffene Abkommen, so heißt es in dem Bericht, sei in Südbaden als ein Fortschritt begrüßt worden. Die südbadischen Vertreter hätten jedoch jetzt in Paris um eine beschleunigte Aufnahme der Verhandlungen über die Errichtung der in dem Abkommen vorgesehenen deutsch- französischen Hafenbehörden gebeten. Dar- über hinaus sei die sofortige Oeffnung des Kehler Rheinhafens für die badische Wirt- schaft angeregt worden. In der Frage ſer Rückführung der Kehler Bevölkerung habe man in Paris um eine Verkürzung der in dem Washingtoner Abkommen für die Räumung Kehls von französischen Staats- angehörigen vorgesehenen Frist von vier Jahren gebeten. Vier Jahre nach dem Ende der Feindseligkeiten, so wird in dem Bericht betont, glaube die badische Regierung dazu berechtigt zu sein, alles daran zu setzen, daß die Rückkehr der schwer geprüften Kehler zu einem früheren Zeitpunkt, als dem im Washingtoner Abkommen vorgese- henen, ermöglicht werden müsse. Jelephonaſ aus Patis Gescheilert? Von unserem Korrespondenten Alfred Lang Paris. Die Pariser Morgenpresse vom Montag spricht von den Kommunisten bis zur äußersten Rechten mit Pessimis- mus von der Lage der Viererkonferenz. Die allgemeine Meinung geht dahin, daß die am Samstag von den Westmächten über- reichten Gegenvorschläge für Wyschinski vollkommen unannehmbar seien. Die Kommentatoren sehen voraus, daß die Konferenz in den Hauptpunkten als gescheitert angesehen werden kann und daß es lediglich in Nebenfragen zu einer Kompromißlösung kommen wird, um nicht den Zusammenbruch dieser mit so viel Hoffnungsfreudigkeit begonnenen Tagung offen zugeben zu müssen. Man hält es für möglich, daß es in der Frage der deutschen Wirtschaftseinheit und des Berliner Währungsproblems zu einer Einigung kommt und hält es dagegen für aus- geschlossen, daß die Russen die politischen Forderungen ihrer Verhandlungsgegner ak- zeptieren. Dieser allgemeine Pessimismus ist eben- so unbegründet, wie es der hemmungs- lose Optimismus der ersten beiden Sitzungs- tage war. Ganz abgesehen davon, daß Wy⸗ schinski keineswegs die Tür zugeschlagen und eine genaue Prüfung der Vorschläge während der Verhandlungspause am Sonn- tag zugesagt hat, ist die Handlungsfreiheit der Sowjetunion weit geringer als man glau- ben mag. Die Russen und ihre Vasallen- staaten sind in einer wirtschaftlich so aus- weglosen Lage, daß sie unter allen Um- ständen und selbst mit großen ideellen und Politischen Opfern die Luftröhre wieder freimachen müssen, die sie sich selbst mit der Berliner Blockade zugestopft hatten. Der west- östliche Handel ist für die Volksdemo- kratien eine Lebensnotwendigkeit. Was würde es den Sowjets nützen, ihren Macht- bereich um eine neue Volksdemokratie, die ostdeutsche, zu bereichern, wern diese Außerliche Machtvergrößerung nur eine Ver- mehrung der wirtschaftlichen Schwierigkei- ten mit sich bringen würde? Man weiß in Moskau, daß man Opfer bringen muß, wenn man nicht das ganze System gefährden will. Die Westmächte haben diese Situation ganz richtig erkannt und scheuen nicht da- vor zurück, die endlich für sie günstig ge- wordene Lage gründlich zur Erreichung ihrer Ziele auszunützen. Die kommunistische Pariser„Humanité“ hat gar nicht so unrecht, wenn sie an- gesichts des Telegramms des Staats- sekretärs Acheson an den amerika- nischen Kongreß mit der Aufforderung zu schleuniger Ratifizierung des Atlan⸗ tikpaktes von Erpressung spricht. Es ist kennzeichnend, daß im Gegensatz zur Haltung fast der gesamten Pariser Presse das offlziöse Organ des Außenministers Schuman, die Zeitung„L' Aube“, ein- dringlich darauf besteht, daß die Vorschläge der Westmächte ein unteilbares Ganzes bil- den. Schumans Blatt warnt nachdrücklich vor der Schließung eines Teilkompromisses über wirtschaftliche und Währungsfragen und fordert die Unnachgiebigkeit der West- staaten, die einen totalen Erfolg davontra- gen müßten. In vollem Bewußtsein ihrer günstigen Lage gegenüber den kompromißg- hungrigen Russen und im Gefühl ihrer Stärke würden sich die Okzidentalen durch- setzen. 5 Das diplomatisch nicht vertretene Deutschland ist der unsichtbare fünfte Mit- spieler dieser Konferenz. Und Deutschland spielt unsichtbar, aber höchst wirksam ge- gen die Russen, die es längst aufgegeben haben, sich zum Schirmherren der deut- schen Einheit aufzuwerfen. Der Ausgang der Wahlen in der Ostzone ist eines der ge wichtigsten Argumente im Kampf gegen die russischen Absichten. Die Rede Robert Schumans am Sonntag auf der Straßburger Tagung der volks republikanischen Partei hat die Rolle Deutschlands definiert, wie sie ihm nach Ansicht der Westmächte in Euro- pa zukommt. Es soll weder ein Spieleinsatz noch ein Komplice gegen einen Dritten sein. ES solle neutralisiert werden. Man will es vor der gewalttätigen tussi schen Zärtlichkeit ebenso behüten, wie man es nicht zum Partner des Atlantikpaktes machen will. Es soll die Antagonisten räumlich trennen in Erwartung des Tages, an dem es im Zuge der Entwicklung zur Brücke zwischen West und Ost werden Kann. Mit einem faulen Kompromiß über einen Handelsverkehr zwischen West- und Ost- zone und über die Einführung der deut- schen Mark in Berlin ist weder den West- staaten noch Deutschland gedient. Zwar hat Acheson nicht direkt zu Wyschinski gesagt:„Wenn Ihr Dollar Wollt, müßt Ihr hinter die deutschen Ostgrenzen zurückge- hen“, aber praktisch kommen die Ver- handlungen in Paris auf nichts anderes hinaus. Der Rückzug der Vereinig- ten Staaten aus China läßt der So- Wjetunion die ungeheure und Vielverspre- chende Aufgabe, sich in Asien durchzuset- zen. An ihr ist es, die Entscheidung zu treffen, ob sie dafür auf dem europaischen Schachbrett den ostdeutschen Bauern opfern kann. eee I ·˙¹b ĩmcß7. 2 N 5 Seite 2 eee MORGEN 5 8 5 5 8 a 3 ene 25 5 Dienstag, 31. Mai 1949/ Nr. g MAN Dienstag, 31. Mai 1949 Neues Verhauen zu Deuischland Philip C. Jessup, der Sonderbeauf- tragte der Vereinigten Staaten bei der UNO, flog mit uns von Amerika nach Europa. An zwei improvisierten Tischen des Flugzeuges sdßzen ein Dutzend Journalisten und Beamte des State Department und spielten Karten— Stud Poker, das beliebteste Glücksspiel der westlichen Welt. Einige spielten die bei- nahe 20 Stunden der Atlantik-Ueberquerung durch. Professor Jessup, der brillante Pro- fessor für Staatsrecht an der New LVorker Columbia Universität, flog nach Paris, um die Vorbesprechungen mit englischen und französischen Delegierten für die soeben be- gonnene Viermächtekonferenz zu führen und die Haltung der drei Westmächte zu ko- ordinieren. Den größten Teil der Flugzeit verschlief er,— er hatte ein paar Tage in Washington verbracht und war ziemlich er- schöpft von vielen Stunden offlzieller Be- ratungen, von sozialen Verpflichtungen, de- nen er sich nicht hatte entziehen können, und besonders von den anstrengenden Nacht- Sitzungen mit Experten des State Depart- ment und juristischen Kapazitäten, die ihm halfen, alle Möglichkeiten der Pariser Deutschland-Konferenz durchzusprechen und die Haltung der amerikanischen Delegation zu bestimmen. Jessup bestätigte eine außerordentlich merkwürdige und interessante Wandlung in der Einstellung amerikanischer Regierungs- stellen und ihnen nabestehender Journali- sten gegenüber Deutschland, die sich anschei- nend erst in diesen letzten Monaten durch- gesetzt hat. Die Reserve,— ja, das Mig trauen, das man noch vor einigen Monaten im offlziellen Washington spürte, wenn immer das Gespräch auf Deutschland kam, scheint nun wirklich zu schwinden. Ein neuer Re- Spekt vor Deutschland, ein neues Vertrauen in deutsche Menschen ist plötzlich bemerk- bar geworden, und es scheint nun auch die bisher immer noch reservierte Haltung der amerikanischen Oeffentlichkeit entscheidend zu beeinflussen. Ein hoher Beamter des State Departe- ment, der mit dem Außenminister Acheson eng zusammenarbeitet, erklärte uns diese neue Einstellung folgendermahen: „Ich möchte es nicht einen Kurswechsel nennen, sondern eine natürliche Entwick- lung, die zu einer Normalisierung unserer Haltung gegenüber Deutschland führt. Sie wissen, daß wir den deutschen Menschen immer respektiert haben. Selbst während des Krieges erschienen in den Vereinigten Staaten deutschsprachige Zeitungen, wurde in den groben Deutschen-Vierteln New Lorks und anderer Städte beinahe nur deutsch gesprochen. Die deutschen Buch- handlungen, die Kinos, die deutsche Filme spielten, die zahllosen deutschen Gaststät- ten wurden niemals belästigt. Der indivi- duelle Deutsche in den Vereinigten Staaten — ob er seine alte deutsche Kultur und Sprache pflegte oder nicht— hat immer zu den beliebtesten und geachtesten Mitglie- dern der amerikanischen Gemeinschaft ge- hört, solange er sich fair und loyal seiner neuen Heimat gegenüber benahm. Die überwältigende Mehrheit der Deutschen in den Vereinigten Staaten war fair und loyal. Ich möchte beinahe sagen, daß der Durch- schnitts- Amerikaner ein ganz besonderes Gefühl innerer Verbundenheit mit dem deutschen Menschen hatte. Natürlich haben wir die Nazis aufrichtig gehaßt— und eigentlich bis vor einigen Monaten waren Wir reserviert und mißtrauisch gegenüber dem Land im Herzen Europas. Wir wuß- ten nicht, ob mit dem unrühm- ld chen Ende der Nazis auch ihre Ideen gestorben waren. Heute glauben wir, daß zum mindesten das offi- Zielle Westdeutschland und die besten Män- ner und Frauen Deutschlands— und ein Wesentlicher Teil der deutschen Jugend— aufrichtig und sehnsüchtig ein demokrati- sches, friedliches neues Deutschland erstre- ben.“ Noch vor einem halben Jahr war man in vielen Kreisen Washington's recht kri- tisch gegenüber General Clay's Arbeit in Deutschland. Diese Haltung hat sich auch Diese erste persönliche Begegnung war längst fällig gewesen. Und ebenso notwendig die Erfahrung, wie wohl der Komponist der „Liturgischen Symphonie“(die erst vor We- nigen Tagen in Mannheim erklang) und der „Johanna auf dem Scheiterhaufen“ seine ei- genen Werke interpretieren würde. Das Sym- Phonlekonzert des Südwestfunks Baden-Ba- den, bei dem Honegger zum ersten Male am Pult eines deutschen Orchesters stand, gab am Sonntagabend Gelegenheit dazu. Und nicht nur das Baden-Badener Stammpubli- kum, sondern auch zahlreiche auswärtige Gäste machten Gebrauch davon und bereite- ten dem Komponisten begeisterte Ovationen. Arthur Honegger ist heute 57 Jahre alt. (Zehn Jahre jünger also als Stravinsky, drei Jahre älter als Hindemith.) Er steht auf dem Höhepunkt seines Wirkens, in den besten Schaffensjahren. Die französischen Musiker, denen er, als Nehmender wie als Gebender, seit zwanzig Jahren aufs engste verbunden ist, sehen ihn als ihren ersten Repräsentan- ten an, die Jugend steht unter seinem Bann, wie er selbst einst im Banne seiner Lehrer Charles-Marie Vidor und Vincent d'Indy stand. Auch er ist den Weg Hindemiths und Bela Bartoks gegangen: die vitale Kraft, die exzessive Ausdrucksgewalt seines Anfangs haben sich aus ihrer Selbstherrlichkeit gelöst und in eine gedankliche und ethisch fundierte Tonsprache eingefügt, die unter Benutzung der überlieferten Mittel und in ihrer handwerk lieh sauberen Verarbeitung den künstleri- schen Gesichten unserer Zeit die ihnen ge- mäß Form gibt. Wie vielseitig Honegger dabei ist, wie breit der Themenkreis, den er abschreitet, hat das Baden-Badener Konzert in erlebnishafter Weise neu belegt. Es begann mit„Prelude, Fugue et Postelude“, einer 1929 geschriebenen Musik zum Melodram„Amphion“ von Paul Valerie und schloß mit dem„Pacific 2315. Groß und klar in der Architektonik und voll erfüllten Lebens das eine Werk, voll beben- der Vitalität und mit dem hinreißenden Hlan Arthur Honegger in Baden-Baden 8 vollkommen geändert. Man glaubt heute allgemein, daß Clay eine oft erschütternd undankbare und ihm als einem Berufssol- daten und Ingenieur eigentlich vollkommen fremde, erzieherische Arbeit meisterhaft geleistet hat. Das neue Vertrauen in Deutschland— das wird oft wiederholt— ist zum großen Teil das Verdienst der Ar- beit General Clay's in Deutschland und— in Washington. Ganz besonders interessant und wichtig erschien uns die Bemerkung eines promi- nenten Mitglieds des Auswärtigen Aus- schusses des Senats— der Körperschaft, die für die amerikanische Außenpolitik von entscheidender Bedeutung ist—. Der Sena- tor, dessen Name auch in Deutschland gut bekannt ist, sagte:„Eines können Sie den Deutschen eindeutig klar machen: Wenn es nur auf uns und die Deutschen ankäme, wäre heute bereits ein Friedensvertrag zwi- schen uns unterzeichnet, und unsere Be- satzungs-Armee hätte Deutschland ver- lassen.“. Obgleich Wir natürlich nicht wissen, ob dies auch die Ansicht Außenministers Ache- son ist, glauben wir doch, daß der Senator und der früher zitierte Beamte des State Department sich nicht derart freimütig aus- gelassen hätten, wenn ihre Aeußerungen nicht im Einklang mit der offlziellen Ein- stellung der amerikanischen Regierung ge- wesen wären. Wir fühlten, daß wir von dieser neuen Herzlichkeit, diesem neuen Vertrauen und dem neuen Respekt Ameri- kas gegenüber Deutschland in Deutschland selber berichten sollten. Man soll in Deütsehland Wissen, daß die amerikanischen Delegierten, die jetzt in Paris weilen, Freunde Deutschlands sind. Heinz Lie p man Tschiang Kai-Schek verteidigte Schanghai Kehrt der Marschall zurück? Demission der Kanton-Regierung Von Blake Gearhart, Korrespondent der United Press Schanghai.(UP) Von zuverlässiger chi- nesischer Seite wurde jetzt enthüllt, daß Generalissimus Tschiang Kai-Schek Während der Belagerung Schanghais drei Wochen in der Stadt verbracht habe, um ihre Verteidigung zu leiten. Sein Aufenthalt wurde jedoch so geheim gehalten, daß ihn nur einige maßgebende Persönlichkeiten zu sehen bekamen. Der Generalissimus, der sich bekanntlich im Januar dieses Jahres von seinem Amt als Präsident von China zurückzog, verbrachte die meiste Zeit an Bord des Kreuzers„Taikang“ und wohnte außerdem fünf Tage im Offiziers-Wohn- viertel im früheren französischen Konzes- sionsgebiet. Wenn Tschiang Kai-Schek durch die Stadt fahren mußte, wurden die für seine Fahrt in Betracht kommenden Straßen für die Oeffentlichkeit gesperrt. Das Publikum ahnte zwar, daß der Generalissimus in der Stadt war, aber eine Bestätigung für diese Vermutung war schwer zu erhalten, da ihn niemand zu sehen bekam und seine engere Umgebung zum strengsten Stillschweigen verpflichtet worden war. Sechs Tage vor dem Fall Schanghais soll Generalissimus Tschiang Kai- Schek auf einem Dampfer in südlicher Richtung abge- reist sein. Der amtierende chinesische Staatspräsi- dent Li Tsung-Jen nahm in Kanton am Montag den Rücktritt des Kabinetts Ho ing-Tschin an. Er beauftragte den früheren Präsidenten des Justiz-Juan, General Tschu Tschen, mit der Bil- dung einer neuen Regierung. Das Kabinett war um Mitternacht geschlossen zurückge- treten. Die politische Führung der Kuomin- tang ist einer Erklärung Präsident Li Tsung- Jens zufolge mit diesem Rücktritt einver- standen. Der Präsident des Kontroll- Juan, Ju Jen, erklärte einem Reuter-Korresponden- ten, daß Generalissimus Tschilang Kai- Schek in wenigen Tagen in Kanton ein- treffen wird, um seinen Posten als Führer der Kuomintang, nicht aber als Regierungsoberhaupt, wieder zu über- nehmen. Tschiang Kai-Schekx werde, 80 sagte Ju Jen, Staatspräsident Li Tsung Jen in jeder Hinsicht unterstützen. Roger D. Lapham, der Leiter der ECA-Abteilung für China, traf am Sonn- tag aus Hongkong kommend in San Fran- cisco ein und teilte unter anderem mit, daß sein Büro in Kanton noch über 54 Millionen Dollar Hilfsgelder verfüge und von 20 ame- rikanischen Beamten besetzt sei. In den Provinzen Kanton und Swatow würden nach wie vor amerikanische Lebensmittel Verteilt. Fester Ostasienkurs der Westmächte? New Fork.(I. I.-Eig.-Ber.) jetzt immer mehr Anzeichen dafür vor, daß die neue Marschrichtung der USA in Ost- asien noch vor der Abreise Außenminister Achesons nach Paris in Washington festgelegt wurde. Die Ansichten des Ver- teidigungsministers Johnson und des amerikanischen Militärgouverneurs in Ja- pan, General MacArthur, haben sich im State Department durchgesetzt, was be- deutet, daß die Zeit des Zusehens bei der Entwicklung in China vorbei ist. In Ge- des Genialischen der„Pacific“, der damals, als er zum ersten Male heraus kam, starke Stürme der Entrüstung auslöste, sich aber längst durchgesetzt hat und in seiner Ge- schlossenheit und Orginalität eines der faszi- nlerendsten Stücke Honeggers geblieben ist. „Das, Was ich im Pacifle versucht habe“, 80 sagte er selbst,„ist nicht die Nachahmung der Gerkusche der Lokomotive, sondern die Ge- staltung eines Eindrucks und einer physi- schen Freude durch eine musikalische Schöp- kung.“ Ein Wort, das typisch für den ganzen Honegger ist. Etwa aus der gleichen Schaf- kensperlode entstammen sowohl die stark dissonierende, grell und stark aufgetragene mimische Symphonie„Horace victorleux— der siegreiche Horatier“, die ursprünglich als Ballett angelegt war und den berühmten Dreikampf der Horatier mit den Curatiern zum Vorwurf hat, als auch das Concertino für Klavier und Orchester, dem Andrée Vaur a- bo urg, die Gattin Honeggers, am Flugel jene pointierte, feinnervige Geistigkeit gab, dle das kleine Werk so liebenswert macht. Für Radio Zürich schrieb Honegger 1946 die„Sé- rénade à Angelique“, und führte sie nun zum ersten Male in Deutschland auf: in ihr läßt er seinem kautzigen und auch ein wenig fri- volen Humor in bestechender Form die Zügel schießen. Das Stück entspringt seiner Freude am Mimus, an der, meist leicht ironischen Charakterisierung, mit der er auch die Jour de Féte Suisse— Schwizer Füschttag“, eine höchst originale und ergötzliche Nationalfeier- tags-Musik. ausstattete. Gedrungen, massiv und mit weit ausholen- der, sehr exakter Gestik stand er am Pult des zu großer Form aufsteigenden Südwestfunk- Orchesters. Eine typisch alemannische Ge- stalt, dabei liebenswürdig und verbindlich, gewinnend mit eben jener Mischung von Kraft und Grazie, die er, im Schöpferischen wie gerade auch in der Wiedergabe, seinen Werken zu geben weiß. Honegger scheut auch starke Effekte nicht, die Farben seines Or- chesterparts sind stark und saftig, ohne dabei aus dem strengen formalen Gerüst herauszu- Es liegen sprächen die Außenminister Acheson vor seiner Pariser Reise mit dem britischen Botschafter in Washington hatte, wurden die Umrisse eines gemeinsamen Verhaltens zur kommunistischen Expansion im Fernen Osten festgelegt. Es handelt sich— wie man erfährt— dabei vor allem um die Bildung eines„or- don sanitaire“, der sicherstellen soll, daß ein Uebergreifen auf Länder, die im Rah- men der Weltverteidigung gegen die kom- munistische Gefahr eine Rolle spielen, ver- mieden wird. Es wird deshalb, da China für den Westen im wesentlichen als verloren gilt, mit einer schnellen Bereini- gung der Unruheherde in Süd- ostasien gerechnet. Der Damm, der gegen Rot-China errichtet werden soll, wird folgende Länder umfassen: Burma, Siam, Malaya, Indonesien, die Philippinen, For- mosa, Okinawa und Japan. In politischen Kreisen will man wissen, daß ein kommunistischer Versuch, in die Länder dieses Schutzgürtels vorzudringen, auf amerikanischen, britischen und auch französischen Widerstand stoßen würde, was praktisch bedeutet, daß hier ein pazifi- sches Verteidigungssystem ent- steht, das dem Atlantikpakt ähnlich ist, ohne daß es vielleicht die Form eines offi- ziellen Paktes erhält. Ostzonale Parisdelegation wartet Berlin.(AWM.-Eig.-Ber.) Nach einer Aussprache der Delegierten zu den Refera- ten des Vortages wählte der ostzonale „Volkskongreg“ in Berlin am Montag eine köpfige Delegation, die gegebenenfalls zur Pariser Tagung der Außenminister fahren soll, um die„Forderungen und Wünsche des gesamten deutschen Volkes“ vorzutra- gen. Der Delegation sollen die Volksrats- präsidenten Pie ck, Grote wohl, Nusch- ke und Kastner, die Schriftsteller Arnold Zweig und Becher, die Vertreter der ostzonalen Parteien und Massenorganisatio- nen und auf besonderen Wunsch auch Max Reimann angehören. Ein Manifest an das deutsche Volk über die Erweiterung der „nationalen Front“ und die Verfassung„für ganz Deutschland“ wurden einstimmig an- genommen. Gegen die Verfassung stimmte lediglich ein Delegierter, der erklärte:„Ich bin ein deutscher Pazifist“. Unter den Persönlichkeiten, die dem „Volksrat“ angehören sollen, befindet sich auch der aus Amerika geflüchtete Schrift- steller Gerhard Eisler, der als ordent- licher Professor der Universität Leipzig be- zeichnet wird. Im Verlauf der Diskussion hatte der ehemalige Mitherausgeber der„Rhein-Nek- kar-Zeitung“, Prof. Rudolf Agricola von der Universität Halle erklärt, dag die west- deutsche Verfassung und das Besatzungs- statut in direktem Zusammenhang mit dem Atlantikpakt stünden. Während das Bonner Grundgesetz bis in alle Einzelheiten von den Militärgouverneuren vorgeschrieben worden sei, stelle der„Volksrat“-Entwurf ein„wahrhaft deutsches Produkt“ dar. Kirche und Staat in Nord württemberg Stuttgart.(CND) Zwischen dem evan- gelischen Oberkirchenrat in Stuttgart und der Regierung von Württemberg-Baden sind Verhandlungen wegen des Abschlusses eines Staatsvertrages aufgenommen worden, der zunächst für das Gebiet Nordwürttembergs Geltung haben soll. Der Oberkirchenrat hat im Auftrag des württembergischen Landes- kirchentages der Regierung ein Memoran- dum zugeleitet, das die Grundlage für die Verhandlungen bilden soll. Das Memo- randum verweist darauf, daß der Abschluß eines solchen Vertrages zwischen dem Staat und der Kirche dem Artikel 34 der neuen württembergischen Verfassung entspreche. Seit der Einziehung des evangelischen Kir- Drei Streitpunkte im Interzonenhandel Vorläufig noch das Verfahren mit Warenbegleitscheinen Von unserer Frankfurter Redaktion Frankfurt. Gemischte Kommissionen der Verwaltung für Wirtschaft und der Deut- schen Wirtschaftkommission der Ostzone werden im Juni die Verhandlungen über ein Inter zonenhandelsabkommen weiterfüh- ren, wie ein Sprecher der Verwaltung für Wirtschaft auf einer Pressekonferenz be- kanntgab. Der Sprecher betonte, daß die bisherigen Verhandlungen, die auf Einladung der Deutschen Wirtschaftskommission in Berlin begonnen und in Frankfurt fortge- setzt wurden, wegen dreier Differenzpunkte zu keinem Ergebnis geführt hätten. Die Streitpunkte sind: 1. die von der Sowjet- zone verlangte Parität von West- oder Ost- mark bei der Berechnung konnte von der Verwaltung für Wirtschaft nicht zugestanden werden, 2. der Vorschlag der Verwaltung kür Wirtschaft auf Freigabe des Interzonen- handels mit Ausnahme einige weniger so- genannter Vorbehaltsgüter, die durch ein Handelsabkommen erfaßt werden sollten, wurde von der Deutschen Wirtschaftskom- mission nicht angenommen. Diese forderte vielmehr die Erfassung aller Lieferungen durch das Handelsabkommen, da die Pla- nung und Bewirtschaftung in der Ostzone der freizügigen Gestaltung des Warenver- kehrs entgegenstehe. 3. Während die Ver- treter der Sowjetzone ein dauerndes Ab- kommen verlangten, sah die VfW nur ein Provisorium vor und sieht ein endgültiges Abkommen für unrealistisch an, ehe die Wührungsfrage nicht geregelt worden ist, was nur auf der Pariser Konferenz gesche- hen kann. Der Interzonenhandel spieit sich fallen, das als geistiger Hintergrund seines vollblütigen Musikantentums sichtbar bleibt. Und so bestätigt sich nicht zuletzt aus dieser persönlichen Begegnung der Eindruck, einer stark und eigenwillig geprägten, in sich ge- schlossenen Persönlichkeit, einem Musiker von hohen Graden und einem der großen schöpferischen Menschen unserer Zeit gegen- überzustehen. Kurt Heinz Kulturnachrichten Der Mannheimer Pianist und Musikpädagoge Heinz Mayer beging gestern seinen 60. Ge- burtstag. Heinz Mayer stammt aus Fran- kenthal und absolvierte in Mannheim(bei Prof. Pfeiffer) und in Köln(bei Prof. Friedberg) seine Klavierstudien. Von 1920 bis 1933 wirkte er mit großem Erfolg als Leiter einer Meister- klasse für Klavierspiel an den Musikhochschu- len in Mannheim und Neustadt a. d. H. Von den Nazis verfemt, gelang es ihm trotzdem, noch 1935 in Karlsruhe das Staatsexamen als Gesanglehrer abzulegen. Seit 1945 tritt Heinz Mayer wieder in ungebrochener Frische in den westdeutschen Konzertsälen auf. Auch als Musikerzieher für Klavier und Gesang wirkte er weiterhin auf Grund seiner reichen Lehr- Erfahrungen an der Heranbildung eines ge- 1 musikalischen Nachwuchses tatkräftig mit. Im Verlaufe der„Schwetzinger Festspiele 1949“ werden am 11., 12. und 15. Juni das Badische Landestheater Karlsruhe mit der „Arladne auf Naxos“ von Richard Strauß, die Städtischen Bühnen Heidelberg am 235., 26. und 29. Juni mit Mozarts„Gärtnerin aus Liebe“ und am 9., 10. und 13. Juli das Nationaltheater Mannheim mit Mozarts„Entführung aus dem Serail“ im Rokokotheater gastieren. Die Vor- stellungen beginnen jeweils um 18 Uhr. Am 19. Juni und am 3. Juli werden unter Mitwir- kung des Stadttheaters Pforzheim zwei Garten- teste stattfinden. „Der Widerspenstigen Zähmung“ wird zur Eröffnung der Spielzeit im Königssaal! des Heidelberger Schlosses in einer Inszenierung von Richard Träger zur Aufführung kommen. vorläufig nunmehr in der alten Form mit den Warenbegleitscheinen ab, die von den Landeswirtschaftsverwaltungen in unbeschränkter Menge genehmigt werden, bis auf die Vorbehaltsgüter, deren Lieferung vorbehaltlich der Zustimmung der Fachstel- len der gewerblichen Wirtschaft oder der Verwaltung für Ernährung erfolgt. Die Zahlungen bezw. Gegenleistungen werden von den Kaufleuten nach freiem Ermessen mit ihren Geschäftspartnern geregelt. Um den Investitionsbedarf Frankfurt. Or. Rp.-Eig.-Ber.) Der bizo- nale Verwaltungsrat hat, wie Oberdirektor Dr. Pünder auf einer Pressekonferenz er- klärte, den Militärgouverneuren der Bizone ein Schreiben zugeleitet, das auf Grund der von den Gouverneuren angeforderten ge- nauen Uebersicht der von deutscher Seite gemachten Anstrengungen auf dem Investi- tionsgebiet um die Befeitstellung von zwei Milliarden D-Mark aus den Gegenwerten er- sucht. Die Gouverneure hatten diese Ueber- sicht zur Voraussetzung der Bewilligung dieser zwei Milliarden gemacht. In dem Schreiben wird jetzt dargelegt, daß seit der Währungsreform bis zum 31. März sechs Milliarden D-Mark von deutscher Seite in der Wirtschaft investiert worden seien. Die gleiche Summe wird für das Wirtschaftsjahr 1949/50 angesetzt, während der Investitions- bedarf auf 8,5 Milliarden beziffert worden ist. Die Lücke soll durch die zwei Milliarden aus den Gegenwerten nach Möglichkeit ge- 8 werden.(Siehe auch Wirtschafts- teil.) Aktion der britischen Militär- regierung? Auf einer Tagung in Mainz, bei der Vertreter des Kultus- und Wohlfahrtsministeriums, der Jugend- und Frauenverbände sowie der kirch- lichen Behörden von Nordrhein-Westfalen er- schienen war, sprach Dr, Calmes, Köln über ein in Vorbereitung befindliches Gesetz zur Be- kämpfung der Schund- und Schmutzliteratur. Er hob hervor, daß es im Handel gegenwärtig dreizehn Magazine, von denen vier oder fünf unter den Begriff der„Schmutz- und Schund- literatur“ fallen, und außerdem 57 Schundheft- Serien gibt, die wöchentlich einen Roman brin- gen und in 55 Verlagen mit einer Durchschnitts- auflage von 50 000 Stück erscheinen. Dazu verlautet aus Kreisen des Kultusminl- steriums von Nordrhein-Westfalen, daß die britische Militärregierung die Beschlagnahme der gesamten„Schmutz- und Schundliteratur“ vorbereitet. Wie ein Sprecher des NRW--Kul- tus ministeriums dazu mitteilte, sollen in Nord- rhein-Westfalen Druckereierzeugnisse von zahl- reichen vermutlich untereinander organisierten Schwarzverlegern im Handel sein, die mit fin- giertem Impressum und vorgetäuschten Druck- erlaubnissen aus anderen Zonen versehen sein sollen.„Schundromane“ und Magazine würden auch aus dem Ausland, vorwiegend aus Wien, sowie aus den Städten Hamburg, Stuttgart und München nach Nordrhein-Westfalen gebracht, während im Lande selbst keine Magazine ge- druckt würden.(dena) 1 Selbstkontrolle des FIIms Nachdem die Kultusminister der elf west- deutschen Länder auf ihrer Tagung in Kempfenhausen das Statut für die„Freiwil⸗ lige Selbstkontrolle der deutschen Filmwirt- schaft“ einstimmig annahmen und damit die Verhandlungen hierüber abgeschlossen sind, wurde der frühere Ministerpräsident von Hes- sen, Professor Gelger, zum hauptamtlichen Präsidenten dieser Prüfungsinstanz berufen, die sich aus einem Arbeitsausschuß, einem Haupt- ausschuß und einem Juristenausschuß zusam- mensetzt. Während der Arbeitsausschuß„erst- — cheneigentums zu Beginn des 19, Jahrhun. derts sei weder das Versprechen der wür, tembergischen Verfassung von 1819 noch di der Verfassung von 1919 auf Wiedergu, machung dieses Unrechts eingelöst worden Der kirchliche Verfassungsausschuß habe gd daher für einen baldigen Vollzug der übt. gens auch vom Staate selbst anerkannte Verpflichtungen gegenüber der Kirche aw gesprochen. In dem Vertrag sollen die stadt lichen Leistungen für die Kirche grundsg lich geregelt und die unmittelbar kirchlice Zwecken dienenden kirchlichen Grundstüh und Gebäude der Kirche als Eigentum übe. tragen werden. 0 Aktivität der Wählergesellschaft Frankfurt. Dr.-Rp.-Eig.-Ber.) Die Dei sche Wählergesellschaft wird, wie ihr Von. sitzender, Professor Dr. Geiler, mittel an jeden für die Bundeswahl aufgestellg Kandidaten die Frage richten, ob er in Bundestag bereit sei, dafür einzutreten, di der Bundestag ein neues Wahlgesetz ad Grund des Mehrheitswahlprinzips beschlielz Die Wählergesellschaft wird einen Appell 0 den hessischen Landtag richten, die Aub führungsbestimmungen über das Volksbe. gehren zu beschleunigen, weil dann en Volksbegehren auf Einführung des Mehr heitswahlrechts in Hessen durchgs kührt werden soll. Dies soll eine Art Jö. dellaktion für ähnliche Maßnahmen in ah. deren Ländern werden.. FDP betreibt Landtagsauflösung Kassel. OENA) Der hessische FDp- Vo. sitzende August M. Euler kündigte in einen Interview die baldige Fertigstellung eins Gesetzentwurfes für ein Volksbegehren Auflösung des hessischen Landtages an, Dl für die Vorbereitung und die Durchfünrug dieses Volksbegehrens benötigten Wähler unterschriften, sagte er, würden chte Schwierigkeit zusammen gebracht werde können. Die Landtagsauf lösung werde jedod erst für die Zeit nach den Bundestagswah len angestrebt. Dp führt in Wolfsburg Wolfsburg.(DENA) Bei den Neuwahlen zum Wolfsburger Stadtparlament erhielten die Deutsche Partei zwölf Sitze, die 8pI acht, die CDU vier und die KD einen Sit Die FDP, die die Kommunalwahlen von 28. November 1948 angefochten hatte, gig ohne Sitz aus. Die Wahlbeteiligung betrug 70 Prozent. Mit diesem Ergebnis hat de politisch rechts stehende Deutsche Partei h der Volkswagenstadt Wolfsburg das Ihe der am 13. April von Brigadier John Ling. ham wegen militaristischer und nationalist. scher Tendenzen aufgelösten Deutschen Rechtspartei angetreten. Streikunruhen in Bolivien La Paz.(UP) In den Patino Zinnberg. werken bei Catavi ist am Samstag el Streik ausgebrochen, der auf seit längete Zeit andauernde Lohnstreitigkeiten und 20 letzt auf eine von der Regierung angeord- nete Verhaftungswelle, von der Gewen. schaftsfunktionäre und Politiker betroftn Sind, zurückzuführen ist. Nachdem die le. gierung gegen die streikenden Arbeiter Truppen eingesetzt hat, um die Gruben 11 besetzen, nahmen die streikenden Arbeite eine Anzahl von Geiseln fest. unter denen sich sieben amerikanische, sieben bol. nische und einige argentinische Ingenieur befinden sollen. Bei dem Versuch, die Ge. seln zu befreien, entstand ein heftig Kampf zwischen den beiden Parteien,. bei es 150 Tote gab. Die Geiseln sollen dd dieser Gelegenheit von den streikenden A. beitern ermordet worden sein. Hohe Politik gegen Arche Noah London.(UP) Den Mitgliedern mehrer Expeditionen, welche in diesem Sommer dl Berge Ararat die Reste von Noahs Arch suchen wollten, wurden von der türkisch Reglerung die Einreisevisa verweigert. Dem Leiter der britischen Expediln wurde von der türkischen Regierung m. geteilt, sie könne ihm die Erlaubnis, d Expedition durchzuführen„unter keine Umständen“ gewähren. Den anderen Une, nehmungen soll in Kürze die gleichen Be scheide zugehen. Als Grund für diese Fl, scheidung der türkischen Regierung i hier angegeben, wenn man Engländern un Amerikanern zur Durchführung von Exe ditionen Visa erteile, dann müsse man ad Sowjetrussen die gleiche Vergünstigu zuteil werden lassen. instanzlich“ befindet, ist der Hauptausschul dd „Berufungsinstanz“, deren Bescheid wieder dem Juristenausschuß zum endgültigen In“ scheid vorgelegt werden kann. Der Haup“ ausschuß setzt sich aus 15 Mitgliedern zuban men, unter denen sich auch je ein Vertret der evangelischen und der katholischen Kirch sowie der israelitischen Religionsgemeinscn befinden. Sitz der Selbstkontrolle ist Wie baden, Wo ihr von der evangelischen Laue kirchenleitung das Gästehaus des Evang. schen Hilfswerks eingeräumt wurde, Dem iu, schuß werden künftig alle Filme deutscher 110 ausländischer Produktion zur Begutſatte⸗ vorgeführt, ehe sie für die Filmtheater de Westzonen freigegeben werden. ö Die Aufgabe der Selbstkontrolle ist. 1 0 verhindern, daß ein Film negative date auf moralischem, religiösem oder pollen Geblete ausübt. Kein Film soll Themen, Hl 0 lungen oder Situationen darstellen, die geg net sind, das sittliche und religiöse Empfne zu verletzen nationalsozialistische, Tendenz zu fördern, die Beziehungen zum Auslande“ gefährden, die verfassungsmäßigen und rec 0 staatlichen Grundlagen herabzuwürdigen d. geschichtliche Tatsachen(abgesehen von 5 lerischer Bearbeitung) zu verfälschen. br insbesondere Propagandafilme, die von lebe nisationen hergestellt wurden, sind als S0 zu kennzeichnen— auch wenn es cle heiden ligions gemeinschaften handelt. Entschf, 0 für die Anwendung der Bestimmungen 1 0. Wirkung eines Films, nicht der Inhalt anne cher. Kein Film darf aus Gesch maecneſig 115 abgelehnt werden. Bei jedem Film Wire entschieden, ob die Notwendigkeit 3 11 gendverbotes(gültig für Jugendliche c 16 Jahren) vorliegt. 10 bie Blldhauerin Mens Sintenis elde sie entgegen einer Meldung des kommen schen„Neuen Deutschland“ ihre wan 1 der demnächst in Dresden stattfindenged a gemeinen Deutschen Kunstausstellung lehnt habe. 3 r r e ee 1 2222 ͤ y ˙ AA ᷣ ͤ ͤͤ᷑ Tb 949/ Nr. g — Jahrhun. der wür ) noch du Viedergut. t worclen 5 habe gd der übt. erkannte irche au die stad. grundsätz. eirchlichg rundstücg tum über. Ischaft Die Del e ihr Vor. mitteilt gestellte ob er in treten, qa gesetz au beschliehe Appell u die Aug. 5 Volkcsbe. dann el s Mehr. durchges. Art Mg. ien in az. klösung FDP- Vol. & in einen ung eine gehren zu zes an. Die chtührug 1 Wähle. den obne at Werden rde jedoc dstagswal. 8 Neuwahlen b erhielten „ die 8pU einen Sit Mlen von natte, ging ing betrug is hat die Partei n das Erbe ohn Ling ationallisi· Deutschen ien Zinnberg. mstag el t längerer m und au. angeord. Gepe betrofn m die le- Arbeiter Gruben a n Arbeiter rter denen n bol Ingenieur 5 die Gel. 1 heftiger teien, vo. sollen bel enden A. Noah mehrere ommer an dahs Arch türkischen eigert. Expedil rung mi. ibnis, dd r Keine ren Untel, sichen 5 diese En, ung n ndern un von Erbe man aud günstigulz „ 15 abb Nr. 99/ Dienstag, 31. Mai 1949 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Seite 3 ee eee Der Bauer sei kein Spielzeug Schluß mit der Aus- plünderung Von Holland, von Italen, Belgien und der Schweiz Frankreich nicht zu vergessen, strömt Gemüse nach Westdeutschland— so viel Obst und Gemüse, daß Barrieren errichtet werden müssen, denn es erscheint unwahrscheinlich, daß die westdeutsche Bevölkerung, selbst wenn sie auf alle anderen Nahrungsmittel ver- zichten würde, derartige Mengen verzehren könnte. Diese Tatsache ist das Vorzeichen jener gewaltigen Agrarkrise, die uns bevorsteht, weil die durch Jahrzehnte hindurch ausgepowerte und ausgemergelte Landwirtschaft nicht kon- kurrenzfähig bleiben kann gegenüber dem Ausland. Seit Hermann Müller. über die Brüningszeit hinweg und sogar unter Hitler war der Brot- preis tabu, war sakrosankt. um die deutsche Landwirtschaft nicht zum Erliegen zu bringen. Bei den chaotischen Preiszuständen auf dem Weltmarkt ist die ganze deutsche Katastrophe noch nicht erkenntlich. Noch liegen einige Pro- dukte ausländischer Landwirtschaft höher im Preis als die eigenen Erzeugnisse, besonders Getreide. Aber mehr und mehr fallen die Aus- landspreise unter das deutsche Preisniveau. Es wird schwierig sein. diese Krise zu über- dauern— schwierig deswegen, weil das Real- einkommen der Verbraucher(ein Drittel der deutschen Konsumenten stammt aus der Land- wirtschaft!) durch sinkende Preise vermehrt werden soll. Wenn jedoch die Preise landwirt- schaftlicher Produkte sinken, so vermindert sich das Realeinkommen der Landwirtschaft, die ohnehin bereits mit einem Verlustabsatz von durchschnittlich 94 DM je Hektar zu rech- nen hat. Veredelungswirtschaft ist bei dem Fort- schritt der Konservierungstechnik nicht mehr rentabel. Milch-, Obst- und Gemüsewirtschaft decken bei weitem nicht mehr die Regie des Bodens. Nur allerhärteste Rationalisierung bei Ertragssteigerung des Bodens kann hier zwar nicht als Allheilmittel. immerhin aber lindernd wirken. Dieser Entwicklung muß Rechnung getragen werden, bevor es zu spät ist. Der Landwirt- schaft muß Gelegenheit gegeben werden, ihre Existenz zu behaupten. Sie muß also befreit Lenkungsstelle für obst und Gemüse bei der Stadtverwaltung Mannheim Rathaus K 7 Pschk. 16600 der Stadtkasse Mannheim MANNHEIM, den 12. April 1949 Fernsprecher: 451 51, 452 61 App.: 379/ nach Dienstschiuß: Heidelberg 51-03 Unsere Zeichen: D/A. Betrifft: Frischwaren Die Lenkungsstelle für obst und Gemüse bei der Stadtverwaltung Mannheim hat zur Siche- rung des Bedarfs an Gemüse für die Bevölkerung Mannheims mit den maß- geblichen Gemüseerzeugern in Nordbaden Anbau- verträge abgeschlossen, die sich auf alle Gemüse- arten beziehen. Entgegen allen anderslautenden Gerüchten übt die Lenkungsstelle keine eigene Handels funktion aus und nimmt auch keine Han- delsspanne in Anspruch. Sie erhebt lediglich für Anbauplanung, Anbauüber wachung, Beratung und Vermittlung bei Uebernahme der Waren einen Verwaltungskostenbeitrag in Höhe von 1% des Rechnungsbetrages, Die Erzeuger sind davon unter- richtet, daß nur bestsortierte, frische und saubere Ware verkäuflich ist und auf den Markt gelangen darf. Der gesamte Handel, der daran interessfert ist, gute und preiswerte Ware in frischem Zustand dem Verbraucher in Mannheim zuzuführen, kann hier zur Mitarbeit eingeschaltet werden, Der enge Kontakt, der durch den Anbau von Land zur Stadt geschaffen ist, soll auch Ihnen die Möglichkeit geben, helfend mitzuarbeiten.. Wir bitten um Nachricht, ob sie gewillt sind, als Mittler vom Erzeuger zum Ver: braucher Ihre Kraft zur Verfügung zu stellen. Hochachtungsvoll! Lenkungsstelle für Obst und Gemüse bei der Stadtverwaltung Mannheim Depner mp. werden von der Vorschrift, noch weitere Ver- luste zu tragen, weil sie ja Verluste nicht mehr tragen kann. Woher rührt denn eigentlich das ganze Elend? Hauptsächlich daher. dag den deutschen Bauern seit Jahrzehnten befohlen wird, wider ihre bessere Ueberzeugung, wider ihr besseres Wissen zu säen, zu ernten und ab- zuliefern. Gewiß, es ließ sich in vergangenen Jahren nicht anders handeln. Aber jetat. muß die Einsicht reifen, daß der Bauer kein Spiel- zeug ist, daß die land wirtschaftlichen Len- kungsfehler einer Generation— und so lange ist es ja bereits fast— einmal gutgemacht Wer- den müssen. Selbst wenn der deutsche Bauer Teppiche in seinem Kuhstall hätte, was nützte ihm der Teppich, der echte Perser. Wenn seine Kühe keine Milch geben, wenn der Boden nur schüttere Frucht abwirft! Spekulation hat sich in der Landwirtschaft bisher noch nie be- währt. Denn nur richtige Bauernarbeit schaft Nahrung, erhält das Leben. a Die Stadtväter Mannheims sind anscheinend anderer Ansicht. Das dürfte damit zusammen- hängen, daß Mannheim ja wenig Landwirt- schaft, sondern vorwiegend Industrie hat. In den Spalten dieses Wirtschaftsteils wurde häu- tis der Lenkungsstelle für Obst und Gemüse Erwähnung getan— jener Lenkungsstelle, die, fortfahrend im Geiste der Mangelwirtschaft, bemüht ist. land wirtschaftlichen Anbau mit theoretischen Gedankenfiguren zu lenken, wo- bei sie auf etlichen tausend Tonnen Karotten und Kohlrabi sitzen blieb, aber nicht sitzen bleiben will. Begreiflich, denn irgendwie, irgendwo und irgendwann wird der Mannhei- mer Steuerzahler fragen, ob uns dieser Ver- lust nicht erspart hätte bleiben können, Der Verlust ist groß. denn die teilweise eingesal- zenen Gemüsebestände der Lenkungsstelle lie- gen mitunter mehr als 50 Prozent unter den ARE ITsIosE Dezember 1948 SY n. 800 T9 MEH VES Jo oo o WIEN BAD 25000* 2 0 Gegelrstose, bis 208 fe WSS FATTG EN ZA 20 Sc* Einstandspreisen. und so beschloß denn der Wirtschaftsausschuß auch in seiner letzten Sit- zung. ein weiteres Fallen der Gemüsepreise nicht mehr abzuwarten und Verkaufsstände zu bewiligen, die von der Lenkungsstelle gespeist werden sollen. Es geht jetzt nicht darum, ob die Mann- heimer Steuerzahler dank der etwas verspä- teten Vorsorge rer Stadtverwaltung Preis- verluste in Gemüse und Obst über den Steuer- sektor bezahlen sollen. Das ist leider das klei- nere Uebel an der ganzen Angelegenheit. Das weitaus größere Uebel ist, daß es noch immer ein- Flußreiche und maßgebliche Stellen und Kreise gibt. die sich anmaßen, das Geschehen wider jede vernünftige Erwägung und Schlußfolge- rung beeinflussen zu können, die sich anma- Ben, die Landwirtschaft in neue Belastungen zu stürzen und sie an Anbauvorschriften, an Ablieferungs vorschriften festzunageln, gleich- gültig ob hierüber die Gesamtversorgung à la longue in die Brüche geht. Daß der Einzelhandel geschädigt wird, wenn ein behördlicher Konkurrent auftrittꝭ ist nicht ernstlich zu befürchten, denn wie der Leiter der Lenkungsstelle. Herr Depner, unse- rem FOW.-Mitarbeiter mitgeteilt hat, dächte er nicht daran, den so hart erkämpften Beschluß des Wirtschaftsrates zu verwirklichen. solange der Handel, sowohl der Einzelhandel als auch der Großhandel, bereit sei, bei ihm Gemüse einzukaufen— z. B. eingesalzene Karotten und Kohlrabi. Hier offenbart sich die Tragik der unsere Verwaltungsstellen beherrschenden Mentalität. . und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.— und mache meinen eigenen Ver- kaufsstand auf. Ich kann es mir leisten. die Konkurrenz zu unterbieten. Der Steuerzahler merkt es nicht, und ihr seit die Dummen, denn ich schwärze auch als Preistreiber an. F. O. Weber. Kreditschwemme- ein Irrlicht bleibt der Kredit der Bedürftigen? Aber wo Ein fast unübersehbarer Strom von Kre- diten und Finanzierungsmöglichkeiten ergießt sich aus den Schleusen entfalteter Beredsam- keit von maßgeblichen Persönlichkeiten. Sieben und eine halbe Milliarde DM sollen im lau- fenden Wirtschaftsjahr— man frage nicht wo- her— investiert werden, ganze 23 Milliarden bis zur Beendigung der Marshall-Plan-Aera im Jahre 1952. Bei all diesen Plänen, die fatale Aehnlich- keit mit„Luftschlössern“ haben, wurde ein Kreditbedarf übersehen, der nicht weniger dringlich ist als jeder andere, weil seine Be- kriedigung helfen soll, den Kreislauf zwischen Produktion und Verbrauch aufrecht zu erhal- ten— der Kredit für den Kosumenten, Die Situation in Mannheim In dem an die VfW zu erstattenden Bericht der Industrie- und Handelskammer Mann- heim wird der Tatsache Erwähnung getan, daß der Einzelhandel und die hinter ihm stehende Konsumgüter produktion ernsthafter Bedrohung infolge des Geldmangels ausgesetzt ist. Mann- heims Bevölkerung, die sich vorwiegend aus Arbeitern zusammensetzt, deren Durchschnitts- einkommen bei 227 bis 253 DM monatlich liegt, befriedigt zwar ihren Bedarf an Lebensmit- teln, eventuell auch noch an Textil- und Schuhwaren, aber nicht an Konsumgütern in der Preislage über 100 DM, deren Beschaffung besonders bei Ausgebombten und Flüchtlin- gen nicht minder dringlich ist. Radioapparate, Fahrräder, Möbel ete. können nicht gekauft werden. Da der Bedarf aufgespeichert und auch gleichzeitig die Absatzfähigkeit infolge gesteigerten Ansporns der Produktion gehemmt ist, bedarf es einer Kredithilfe. Eine gewisse Hoffnung verlieh bisher die Aussicht auf den nunmehr anscheinend auf sehr lange Sicht hinausgeschobenen Lastenausgleich. Hoffnun- gen nur und Pläne, aber— kein Geld. In diesem Zusammenhange verdienen die Bestrebungen der Arbeitsgemeinschaft der Kundenkreditgesellschaften einigermaßen Be- achtung. Sie haben an die VfW eine Denk- schrift gerichtet, in der auf die prekäre Lage der Wirtschaft in diesen Zusammenhängen hingewiesen wird, und fordern ein Kredit- Institut zur Gewährleistung von Abzahlungs- geschäften. In Süddeutschland, besonders in Mannheim, wurde in Aussicht genommen, den Verkäufer weitgehend auszuschalten, ein Kreditinstitut zu begründen, das Barzahlung ersetzende Bons oder Schecks an diverse Firmen ausstellt. Schuldner ist der Käufer, der von seinem Partner die Ware übernimmt und der Bank das Geld abführt. Der Händler selbst kassiert den ihm ausgehändigten Scheck oder Bon bei dem Kreditinstitut ein. i ee Diese Methode hätte den Vorteil, daß Einzel- aktionen des Handels ausgeschlossen wären, daß über die Bonität des Käufers ein zentrale Stelle Bescheid wüßte und auch darüber. ob er sich nicht zuviel Ratenabzahlungen auf- vürdet. Problematisch erscheint jedoch diese Methodik, sobald Versäumnis in den Ratenzah- lungen eintritt. Der Käufer ist Schuldner der Bank, und der Verkäufer kann keinen Eigen- tumsvorbehalt mehr geltend machen. Es be- steht somit kein richtiger Zusammenhang mehr zwischen Kaufgegenstand und Verkäufer einer- seits und zwischen Verkaufsgegenstand und Kreditgeber anderseits. In Bayern haben ver- schiedene Handelszweige einzelner Städte sich zu Ringen zusammengeschlossen, die für ihre Mitglieder das Ratengeschäft abwickeln. Die Kreditgeber sind in diesem Falle die einzel- nen Verkaufsfirmen, und der Ring verfolgt lediglich den Zweck, allzu große Kauf- und damit Borglust der Kunden einzuschränken und dabei gleichzeitig die Verwaltung der Ratengeschäfte zu vereinfachen. Auch in anderen Städten Hierbei entwickelt sich die ganze Proble- matik des Abzahlungsgeschäftes. In Nordrhein- Westfalen besteht die Tendenz, die Raten geschäfte durch Bankkredite zu finanzieren (bisher fand sich jedoch noch kein Bankkredit für diese Zwecke), wobei die Eintreibung der Ratenzahlung ete. von den Verkaufsfirmen selbst vorgenommen werden soll, und zwar nach Spielregeln, die in dem Vereinigten Wirt- schaftsgebiet vorher abgesprochen und sche matisiert werden sollen. Wie wir erfahren, hat auch die Bank deut- scher Länder sich bereits mit diesem Problem befaßt. Der Zentralbankrat gab die Initiative zur Bildung eines Ausschusses, der sich mit Kundenkreditangelegenheiten befassen soll. Bis- her sind in Mannheim, in Düsseldorf und an- deren Industriestädten am Rheinufer verein- zelt Radio- und Möbelhändler dazu übergegan- gen, in eigener Regie ein Ratenabzahlungs- geschäft aufzunehmen. Die bisherigen Erfah- rungen lassen jedoch erkennen, daß die Kre- ditmoral auf beiden Seiten Käufer und Ver- käufer) gesunken ist, so daß es dringend not- wendig erscheint, das Abzahlungsgeschäft auf eine gesetzlich fundierte Basis zu bringen und hierbei die erforderlichen Mittel zur Ver- kügung zu stellen. In Hamburg Bargeld bedeutungslos Abwegig erscheint einę in Hamburg geschaf- tene Einrichtung, die auf die Finanzierungs- theorie von Bauingenieur Erich Schmidt-Imel- mann zurückgeht. Es st eine Wiedererwek- kung verdeckter Inflationsideen. Ueber bar- geldlosen Verkehr wird ein neues Umlaufgeld geschaffen— gewissermaßen ein Notgeld— das durch faktisches Geld in folgender Weise gedeckt wird. Die GDA(Ge scher Aufbau) verpflichtet ihr Mitglied. mo- meinschaft Deut- nalich 100. DM auf seinem Verrechnungskonto bei der GDA einzuzahlen. über die es im bar- geldlosen Verkehr mit anderen Mitgliedern zur Bestreitung des Lebensunterhaltes voll verfü- gen kann. Der GDA gehören Angehörige aller Berufe an. 100 Mitglieder zahlen z. B. monat- Uch 10 000. DM ein. Für diesen Betrag gibt die GDA ein Bauwerk in Auftrag. Die am Bau beteiligten Firmen erhalten bei der GDA für ihre Leistung eine Gutschrift, abzüglich zwei Prozent Umsatzbeitrag. Ihren Verpflichtungen gegenüber Lieferfirmen und Arbeitern kommen die Baufirmen ebenfalls bargeldlos nach. Wenn ein Unternehmer, der am Neubau beschäftigt ist, eine Rechnung über, beispielsweise. 2000.— DM bei der GDA einreicht, erhält er dafür eine Gutschrift dieses Betrages, abzüglich des Um- satzbeitrages von zwei Prozent. Also Über 1960. DRM. 40.— DM werden zugunsten der GDA abgebucht. Ueber den Betrag von 1960.— DM kann der Unternehmer uneingeschränkt verfügen. Er bezahlt nun auf die gleiche Weise eine Rechmung an den Baustoffhändler über 1000. DM. die diesem mit 990.— DM gutge- schrieben werden. Außerdem entlohnt er seine Arbeiter bargelglos. Dem Arbeiter werden z. B. für 40. DM Wochenlohn 39.20 DM gutgeschrie- ben. Der Arbeiter bezahlt seinen Kohlenhänd- ler, seinen Bäcker, seinen Friseur und Sctmei- der usw. ebenfalls bargeldlos. Die Mitglied- schaft weitet sich schnell aus, weil jeder. Ge- schäftsmann als GDA-Mitglied seinen Umsatz erhöht. wobei er gern auf zwei Prozent ver- zichtet, was dem normalen Rabatt entspricht. Mit den eingezahlten 100.— DM bestreitet das Mitglied bargeldlos seinen Lebensunter- halt. Gleichzeitig werden auf Grund dieses Barbestandes die am Bau beteiligten Firmen bargeldlos bezahlt. Buchmäßig sind also 20 000. DM im Umlauf, für die zunächst nur eine Dek- kung von 10 000.— DM vorhanden ist. Wenn durch Käufe und Verkäufe unter den Mit- gliedern 10 000.— DM umgesetzt werden, ver- mindert sich die umlaufende Summe durch den jeweils erhobenen Umsatzbeitrag um 200.— DM. nach 50 Umsätzen um 10 000.— DM. 50 Um- sätze müssen in sechs Monaten erzielt werden, damit für die Umlaufscheine Bargelddeckung vorhanden ist. Die Bauwerke, die von der GDA erstellt werden, sollen dann Gemein- schaftseigentum sein. Ein schöner Plan, dessen mathematische Konstruktion daran scheitert, daß Geld nicht wieder Geld schafft, es sei den, Geld wird gespart und das Sparkapital produktiv verwendet. Im vorliegenden Falle wird ja auch gespart. jedoch das Sparprodukt im vornhinein konsumtlv eskomtiert. Dies war immer eine Gefahrenquelle und wird es auch in Zukunft bleiben. Die Finanzierung des Konsums ist jedoch eine derart heikle Ange- legenheit. die zu Experimenten ungeeignet 5 K* Die Kranken versicherung wird gewürgt Gesundheitlicher Nachholbedarf zu groß In den Westzonen gibt es rund 10 Millionen Privatversicherte. Etwa ein Viertel der Be- völkerung gehört also privaten Krankenkassen an. Die jährliche Prämieneinnahme liegt um die 400 Millionen D-Mark. Diese Ziffern geben ein Bild von der sozialen Aufgabe und Bedeutung, die diesen Kassen zukommt. Und doch sind diese Versicherungsträger in eine ernste Krise geraten, bedingt vor allem durch die beun- ruhigend hohen Schadensduoten seit dem Win- ter 1948. Die bei diesen Kassen eingehenden Arzt- und Krankenhausrechnungen liegen weit- aus höher, als man berechnet hatte. Aus diesem Grunde mußten viele private Kassen vor kur- zem zu höheren Beitragssätzen übergehen. Während die Schadensquote, also das Verhält- nis zwischen Versicherungsleistungen und Ein- nahmen, vor der Währungsreform etwa bei 70 bis 75 Prozent lag, ist sie heute vielfach auf beinahe 100 Prozent angestiegen. Damit werden ausreichende versicherungstechnische Rückstel- lungen unmöglich, die Kassen sind damit in eine Liquiditätskrise geraten, aus der möglichst schnell herauszukommen, die größten An- strengungen gemacht werden.. Als zeitbedingte Gründe für diese Entwick- lung werden genannt: Die vielfach vor der Währungsreform infolge schlechter Unter- bringungs möglichkeiten in Krankenhäusern, in- folge Fehlens von Arzneimitteln und von Ma- terial für Zahnreparaturen nicht oder nur teil- weise erfolgte Behandlung von Krankheitsfäl- len wird jetzt nachgeholt. Außerdem werden die Rechnungen zum Teil wesentlich schneller als früher den Gesellschaften eingereicht, wo- durch die flüssigen Mittel der Versicherungen in weit größerem Umfange beansprucht werden als früher. Nicht zuletzt machen sich aber jetzt Kriegsfolgekrankheiten, aber auch die Aus- wirkungen einer besseren Ernährung— Magen- erkrankungen und sogenannte Ueberfütte- rungskrankheiten bemerkbar. Vor allem aber liegt auch das Preisniveau bedeutend höher als im Jahre 1938/39, auf dem die Pra- mienkalkulation der Gesellschaften aufgebaut ist. Auch die Gebührensätze der Aerzte, Zahn- ärzte und Heilbehandler sind wesentlich höher. Dennoch glauben die Versicherungsfachleute, daß diese Krise nur vorübergehender Natur und bald behoben sein wird, wenn gewisse Voraussetzungen erfüllt werden. Die private Krankenversicherung appellierte deshalb auf ihrer Ende Mai in Koblenz abgehaltenen Ta- gung an das Verantwortungsbewußtsein der Aerzte, von dem„Schlüssel zum Geldschrank der Versicherungen“, den der Arzt in Händen habe, so Gebrauch zu machen, daß das Ver- hältnis von Einnahmen und Ausgaben der Kas- sen schnellstens wieder ins Gleichgewicht kommt. Der Heilmittelindustrie sowie den Fachgeschäften und Apotheken wird nahege- legt, im Zeichen sinkender Preise auf eine Exportieren oder vegetieren Wir brauchen keine Goldwährung Vor der Mitgliederversammlung der deutsch- lutemburgischen Handelskammer sprachen am 27. Mai Oberdirektor Dr. Pünder und Wirt- schaftsdirektor Dr. Erhard. Oberdirektor Pünder führte aus, daß Import und Export sich die Waage halten müßten und daß man nicht dazu übergehen dürfe, nur Waren Ab- setzen zu wollen, sondern man musse auch Waren annehmen. Pünder bezeichnete als Ziel der deutschen Ausfuhr für das Jahr 1952 eine Ausfuhrsumme von 10 Milliarden DM. das ist wertmäßig die doppelte Höhe von 1936. Hier- bei ist natürlich zu berücksichtigen. daß dies mengenmäßig erheblich weniger ist, da die Preise stark angestiegen sind. Pünder be- kannte sich erneut stark zum Gedanken einer europäischen Wirtschaftseinheit, die geschaf- fen werden müsse, um sich gegen die beiden großen Wirtschaftsräume Amerika einerseits und Rußland andererseits behaupten zu kön- nen. Vorbereitungen zu einem Zusammen- schluß laufen recht erfolgreich. So beabsich- tigt die Brüsseler Städtekommission bis zum 15. Juli ihre Tarifbesprechungen abzuschließen. Prof. Dr. Erhard sprach über die Erfahrun- gen, die er in Amerika machen konnte. Er sagte, daß er in Amerika den ehrlichen Wil- len gespürt habe. Europa helfen zu wollen. Erhard habe die Amerikaner davor gewarnt. daß nicht der Marshallplan im Enderfolg eine große europàische Planwirtschaft hervorrufen Würde. Er habe mit diesem Gedanken An- klang gefunden, denn der amerikanische Steuerzahler denke nicht daran. dies zu finan- zieren. Grundsätzlich erklärte Prof. Erhard zur Wirtschaftspolitik, daß die Probleme in der Beantwortung der Frage legen:„Wie be- kommt man die Regierung aus der wirtschaft- lichen Schere heraus“. Um den Gefahren des Marshallplanes, die er oben auf zeichnete, ent- gehen zu können, glaubt Erhard, daß man eines Tages dazu übergehen werde, die offi- ziellen Marshallplan-Gelder durch privates Ka- pital zu ersetzen. Jedoch müßten hier poli- Nachdem von der EA für Baumwoll- einfuhren 16,988 Millionen Dollar freige- geben wurden, gelangen ab 1. Juli die entsprechenden Mengen EAC- Baum- wolle zur Verschiffung. Mit der Frei- gabe weiterer sechs Millionen Dollar für Exoten- Baumwolle wird in den Bremer Baum wollkreisen gerechnet. R. R tische Sicherheiten gegeben werden, da pri- vates Kapital ein politisches Risiko nicht tra- gen könnte. Zur Währungsfrage sagte Prof. Erhard, daß die letzte Zeit in Deutschland den Beweis er- bracht habe, daß man eine Währung auch ohne Goldbasis stabilisieren könne. Die Grundlage sei die Arbeit, aber nicht im nationalsozia- listischen Sinne, sondern nur produktive und sozial wirksame Arbeit. Erhard lehnte auch in internationalem Rahmen jede wirtschaftliche Manipulation ab und forderte ein organisches europäisches Clearing. Wenn auch für manche Industriezweige der 30-Cent-Kurs sehr hoch sei, so sei damit aber die deutsche Wirtschaft gezwungen, noch stärker zu rationalisieren Oder ihre Ausfuhr auf die Warengruppen zu beschränken, mit denen sie international kon- kurrenzfähig ist. Erhard wandte sich scharf gegen die These, daß ein großer Handelsaus- tausch nur zwischen Industrie- und Agrarlän- dern stattfinden könne. Die Vergangenheit habe bewiesen, daß der fruchtbringendste Han- del immer zwischen Industrieländern gewesen sel. Deshalb sehe er auch keine Gefahren in der Industrialisierung der europäischen Län- der. Gn. nöhere Preisgestaltung zu verzichten. Schließ- lich appellieren die Kassen auch an die Ver- sicherten selbst, eine„vernünftige Einstellung“ zu zeigen, was wohl heißt. sie möchten un- nötige Beanspruchungen unterlassen. Falls diese Wünsche realisiert werden kön- nen, dann dürfte nach Meinung der Versicherer die Beitragserhöhung nur vorübergehend sein. Allerdings wird gleichzeitig von der notwen- digen„Modernisierung des Tarifwerkes ge- sprochen, das noch auf den Verhältnissen von 1938 aufgebaut ist. Andererseits werden aber die 10 Millionen Privatversicherten auch er- mahnt, von der sofortigen Aufnahmemöglich- lichkeit einer Krankheitsbehandlung weiterhin Gebrauch zu machen, weil eine rechtzeitige, ausreichende Behandlung die Krankheitsdauer positiv beeinflußt, die Behandlung auch für die Kassen verbilligt und den Arbeitsausfall ver- mindert. Im einzelnen stiegen nach Mitteilung der privaten Krankenversicherung die Arztkosten bis zu 178 Prozent gegenüber 1939, die Arznei- kosten bis zu 282 Prozent, Die Krankenhaus- kosten bis zu 228 Prozent. An die Aerzte gehen rund 30 Prozent der Versicherungslei- stungen(jährlich etwa 150 Mill. DW), an die Apotheken etwa 15 Prozent(rund 40 Mill. DM) und an die Krankenhäuser 17 Prozent(etwa 50 Mill. DMW). Dabei sind durch den Währungs- schnitt die Mittel zusammengeschrumpft. Man verhandelt zur Zeit mit der Bank deutscher Länder über eine Rücklage von 10 Prozent eines Jahresprämienaufkommens für den schwankenden Jahresbedarf. Die Besprechun- gen scheinen günstig zu verlaufen. In der Stellungnahme der privaten Kranken- versicherung wird betont, daß ein erheblicher Prozentsatz des deutschen Volkes sich heute mehr denn je gegen eine Zwangsversicherung aussprechen würde, wenn man ihm eine freie Wahl überließe. Diese Tatsache müsse genügen, eine Planung abzulehnen, deren Verwirk- lichung Millionen von Menschen der Freiheit berauben würde, nach eigenem Ermessen ihre Wahl zu treffen. Diese Mahnung und Warnung zugleich, die Existenz der privaten Kranken- kassen nicht leichtsinnig zu gefährden, sollte von Aerzten und Versicherten ernst genommen werden. Dr.-le Der Reichsbahn Milchmädchenrechnung Gütertariferhöhung? Die ungünstige Finanzlage der Deutschen Reichsbahn wird. wie seitens der Reichsbahn- leitung erklärt wird. im wesentlichen durch folgende Faktoren bestimmt: a) die allgemeine Steigerung des Preisindex, b) die Schrumpfung des Verkehrsumfanges und c?) die Abwande- rung der hochtariffierten. d. h. hochwertigen Güter von der Eisenbahn zum Laskkraftwagen. Dieser letzte Punkt ist der Grund, weswegen die Reichsbahn ihre Gütertarife revidieren Will. Sie will nämlich die Massengütertarife erhöhen und die hochwertigen Frachtguttarite ermäßigen. und zwar, wie wir aus zuverlässi- ger Quelle erfahren, nach folgendem Schema: F bisher geplant bisher geplant Entfernung 200 km 97 109 122 131 Entfernung 500 km 183 207 235 256 Preissenkungen: A B bisher geplant bisher geplant Entfernung 200 km 280 2¹4 252 202 Entfernung 500 km 563 424 505 399 Diese Preise in Pfennigen versehen sich je Doppelzentner und beziehen sich nur auf sanze Wagenladungen. d. h. Sendungen im Gewicht von mindestens 15 t.. Die Reichsbahn hat bekanntlich ihre Tarife in der Reihenfolge des Alphabets aufgeglie- dert, wobei die mit A einsetzende Tarifgruppe hochwertige Fertigwaren, die Gruppe B hoch- wertige Lebensmittel umfaßt. während dann G als niedrigster Regel- und Massentarif gilt. Bd L auf Touren Huypothekenkredite, Reichsbahnanleihe, Wiederaufbank Mit der Herabsetzung des Diskonts und der Mindestreservesätze sind noch nicht alle Be- schlüsse, die der Zentralbankrat in seiner letz- ten Sitzung gefaßt hat, bekannt geworden. Der Zentralbankrat hat nämlich darüber hinaus noch Maßnahmen beschlossen, die den Hypo- thekarkredit erleichtern sollen, und zwar in der Weise, daß wahrscheinlich in erster Linie vom Zentralbankrat-System ein Teil der Aus- gleichs forderungen der Hypothekenbanken übernommen werden sollte. Den Realkreditinstituten hätte man auf diese Weise die Möglichkeit gegeben, ihr derzeit noch recht geringes Neugeschäft auszudehnen. Offenbar hat aber die Alliierte Banken- kommission diesem Beschluß nicht oder noch nicht beigestimmt. Des weiteren soll, um die Ziehung der neu- aufgelegten Reiehsbahnanleihe attrak- tiver zu gestalten, der Zinssatz für Anlage- konten jetzt auf den jeweils ortsüblichen Satz für Sichteinlagen gesenkt werden. Hinsichtlich der Vorfinanzierung der Wie- deraufbaubank— wobei daran gedacht ist, ihr gewissermaßen die Rolle der früheren Gold- diskontbank zuzuweisen— sind Beschlüsse noch nicht gefaßt worden. Der Zentralbank- rat hat sich offensichtlich erst einmal darauf beschränkt, die Mittel auszuschöpfen, die der traditionellen Notenbankpolitik zur Verfügung stehen. Es ist aber nicht abwegig, anzuneh- men, daß in der nächsten Zeit bereits weitere Beschlüsse gefaßt werden, denn der Zentral- bankrat wird entgegen dem üblichen Turnus diesmal bereits wieder nach acht Tagen zu seiner nächsten Sitzung zusammentreten. ve Auch Kukirol jubiliert Blödsinnig mag man die Reklame mit„Dr. Unblutigs Kukirol und Kukident“ schelten, das entwertet weder das Produkt noch diese Re- klame, die sich mit ihm befaßt. ES war der sehr vergnügte Einfall eines sehr smarten Ge- schäftsmannes, der Hühneraugenmesser und Schere überflüssig machte und„Jedermann“ von seinen Hühneraugen befreite. Ziel war die Hühneraugenbeseitigung, die Reklame nur Beiwerk, der Erfolg: die Beschäf- tigung von 220 Arbeitern und Angestellten. Das Magdeburger Stammhaus und der später daraus hervorgegangene Großbetrieb in Berlin- Lichterfelde sind nicht mehr. In Weinheim an der Bergstraße schlug „Dr. Unblutig“ seine Zelte auf und feiert heute den Rückblick auf 30jährige erfolgreiche Tätig- keit. Die Umsätze, die der Salonwagen des hühneraugensüchtigen Doktors erzielte, als er vor etwa 20 Jahren zur Weltreise startete, be- trugen 2,5 Millionen Mark. Ein erfreulicher Beitrag zur Exportbelebung. Dem in Weinheim neugeborenen Betrieb ist zu wünschen, Kukirol und Kukident mögen wieder ihren Platz in der deutschen Wirtschaft einnehmen, denn diese beiden Kinder Dr. Un- blutigs sind nicht nur zum Scherzen da, nicht nur um lästige Hühneraugen zu beseitigen, son- dern auch um einen bescheidenen Teil an der Wiederbelebung und dem Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft mitzuwirken. or. Ausgleichskonto für Saareisen Um die Preisdifferenz zwischen dem teuren Importeisen aus der Saar, das der Doppelzone mit 250 000 Tonnen für die ersten beiden Quar- tale des laufenden Jahres zur Verfügung ge- stellt wurde, und dem billigeren Inlandspreis auszugleichen, hat die Bico der Bildung eines Sonderkontos zugestimmt. Der Saarpreis be- trägt 80 Dollar je Tonne oder umgerechnet zu 30 Cent 267 DM, der deutsche Inlandspreis 212,50 DM. Differenzbeträge, die sich für beide Dimensionen und Länder noch erhöhen kön- nen, werden der Eisenscheinstelle, die ihrer- seits die Weiterüberweisung auf das einzu- richtende Sonderkonto vornimmt, angerechnet. Aus zuständigen Kreisen der VfW werden dahingehende Bedenken geäußert, daß als Er- gebnis dieser Regelung Stab- und Feineisen, an dem in der Saar durchaus kein Mangel herrsche, zu höheren Preisen eingeführt wer- den, während die dafür vorgesehenen Mittel viel besser angelegt werden könnten zur VUeberbrückung der Engpässe Feinblech und Draht. Die Einzelheiten des neuen Planes werden zur Zeit noch beraten. ut Reitenindustrie erstickt Z 0ll freiheit einseitig Die deutsche Reifenindustrie sieht sich an- gesichts der billigen Reifenimporte aus USA einerseits und den zu hohen Herstellungs- kosten andererseits, die nicht nur auf man- gelnde Rationalisierung, sondern auch auf die weit höheren Rohstoff-, Kohle- und Strom- preise zurückzuführen sind, vor erheblichen Wettbewerbsschwierigkeiten. Verschärft wird diese Situation durch praktische Zollbefreiung sämtlicher Einfuhrgüter in der französischen Zone, somit auch der Autoreifen. Nach einer obligatorischen Anerkennung eines Zollauf- trages durch den Importeur tritt Ofleomex der deutschen Finanzverwaltung gegenüber zwar als Zollschuldner auf, doch wird der Zoll nicht eingezogen. Zur Zeit liegen bei der Firma Gummi-Mayer in Landau, die als Reifenimporteur eine Mono- polstellung in der französischen Zone genießt, ca. 50 000 amerikanische Reifen, vorwiegend für Lꝑ²KW. Auch in Hamburg befinden sich ge- genwärtig noch 80 000 amerikanische L kW.- Reifen, deren Verkaufspreis trotz der Zoll- regelung bei der Doppelzone noch erheblich unter dem der deutschen Erzeugnisse liegt. Während die Landauer Importfirma, die offensichtlich ohne Zollaufschlag kalkuliert, beispielsweise auch Lkw.-Reifen der Dimen- sionen 620 für 265,90 DM. anbietet, kostet der Hamburger verzollte Importreifen dieser Di- mension 348,90 DM. Der Preis des gleichen Erzeugnisses deutscher Herkunft beträgt aber immer noch trotz zweimaliger Preissenkung seit der Währungsreform 391,50 DM. Bei den größeren Reifendimensionen sind die Preis- unterschiede noch größer. 8 Die zuständigen Stellen bei der VfW sind gegenwärtig im Einverständnis mit dem Finanz ministerium in Freiburg darum bemüht, einen Weg zu finden, damit der in der fran- zösischen Zone nach wie vor gültige Zolltarif von 1,25 DM pro Reifen-Kilo tatsächlich ein- gezogen wird. Bu Seite 4 MANNHEIM STADT UND LAND Dienstag, 31. Mal 1949 J Nr.; Das Technische Rathaus wird„Hundelshol“ Nibelungensaalruine verschwindet sofort Ausbau des Musensaals vorerst noch zurückgestellt Der Stadtrat hatte sich in seiner gestri- mmenkunft mit der Verwendung nannten Technischen Rathauses 5) zu befassen. Der Oberbürgermeister kam auf Pläne zu sprechen, die er in diesen Spalten vor längerer Zeit der Oeffentlich- keit unterbreitet hat. Nicht von der Hand zu weisen ist sein Gedankengang: Wir müs- Sen die Steuerkraft erhöhen, um den Auf- gaben, die in Mannheim zu lösen sind, ge- Wachsen zu sein. Deshalb müssen steuer- Kräftige Unternehmen hierher kommen. Diese Unternehmungen brauchen Räume. Der Plan eines technischen Rathauses ent- sprach einer anspruchsvolleren Zeit, heute sollte sich die Verwaltung bescheiden und die Räume des technischen Rathauses der Industrie, dem Gewerbe und Handel zur Verfügung stellen. Aus einem technischen Rathaus würde dann ein Handelshof“. Stadtrat Kuhn(CDU) war der Auffas- Sung, daß die großen Werte des Gebäudes nicht ungenutzt bleiben sollten, er empfahl deshalb die Bewilligung der angeforderten 185 000 DM, die sich zusammensetzen aus 50 000 DM für den Dachausbau, 55 000 DM für die Reparatur des Treppenhauses und der Zugänge, sowie 80 000 DM für den Aus- bau eines Gebäudeteils, den eine Industrie- irma übernehmen und amortisieren wird. Stadtrat Kuhn empfahl eine Zusammenfas- Sung aller städtischen Aemter in E 5 und E 4, der Industriekonzern könnte das jetzt „Jedermann“ in Ladenburg Foto: Lenz Unser Bild zeigt einen Augenblick aus dem Jedermann“ von Hugo von Hofmannsthal, der aus Anlaß der 1850- Jahrfeier in Laden- burg vor der Galluskirehe vom Kleinen Theu- ter Mannheim aufgeführt wird. Nachdem der Sonntag mit seinem ungünstigen Wetter dasu zwang, das mittelalterliche Spiel in der Gal- lusſcirche zu spielen, wird fur die nächsten Vorstellungen— am kommenden Mittwoch um 16 und 19 Unr geeigneteres Wetter erhofft. Wohin gehen wir? Dienstag, 31. Mai: Nationaltheater 19.30 Uhr: „Samson und Dalila“. als Rathaus dienende Gebäude K 7 bekom- men. Wenn das technische Rathaus jetzt zum Handelshof gemacht würde, wäre in einigen Jahren der Wunsch nach einem neuen Rathausgebäaude rege. Stadtrat Som- mer(SPD) war der Meinung, daß die Stadt erst einmal Mittel sammeln sollte, ehe der- artige Wünsche auftauchen dürfen. Für spä- tere bessere Zeiten könne dann ein Rathaus mitten im Stadtzentrum ins Auge gefaßt werden. Das technische Rathaus liege doch abseits. Stadtrat Dr. Waldeck(CDU) führte aus, daß die Stadt den Anschluß an die wirtschaftliche Entwicklung wieder be- kommen und daher den Wünschen der in der Wanderung begriffenen Betriebe entge- gen kommen müsse. Stadtrat Stark(KPD) betonte, daß in normalen Zeiten es nicht in Betracht gekommen wäre, der Industrie Räume zur Verfügung zu stellen, die aus Steuermitteln(2,5 Mill.) errichtet wurden. Indessen seien heute außergewöhnliche An- strengungen erforderlich. Die gemeinte Firma wird ca. 150 Angestellte beschäftigen und für die Leute, die sie mitbringt, selbst bauen, auch wohl später ein eigenes Ver- Waltungsgebäude errichten wollen. Der Mietpreis für 1000 qm Raum sei aber zu be- scheiden bemessen und bedürfe der Nach- prüfung durch den technischen Ausschuß, was vom Ober bürgermeister zugestanden wurde. Dr. Cahn-Garnier gab auch bekannt. daß die Firma nicht die Absicht hat, K 7 zu beziehen, womit ein Teil der Debatte gegen- standslos wurde. Gegen die Bewilligung der 185 000 DM als Vorgriff auf den Haushalt 1949/50 wurden keine Einwendungen er- hoben. Sie müssen, unabhängig vom Ver- wendungszweck, unter allen Umständen ausgegeben werden, wenn weitere Teile des Gebäudes benutzt werden sollen. Stadtrat Mündel vertrat die Auffassung, daß ein Handelshof an dieser Stelle eine beträcht- liche Aufmunterung für die Weststadt wäre. Einem Verwaltungsgebäude komme diese anregende Kraft wohl kaum zu;: es werde immer mit einer gewissen Abneigung wie ein Finanzamt betrachtet, von dem beiläu- fig zu erfahren war, daß es nach einer In- terimszeit in L 4 einmal im Schloß endgül- tig Obdach finden soll. Für den Ausbau des Rosengartens be- steht der Plan, den Nibelungensaal nieder- zulegen und damit Gelände für Ausstel- lungszwecke zu gewinnen, den Musensaal auszubauen und an die Tullastraße eine Ausstellungs- und Versammlungshalle zu bauen. Die Niederlegung der Reste des Ni- belungensaals soll per Saldo 2800 DM kosten, weil allerlei wertvolles Material anfällt. Der Ausbau des Musensaales soll allerdings 510 00 DM verschlingen und da- gegen wurden Einwendungen erhoben. Der Ober bürgermeister schlug von Anfang an Zurückstellung des Antrags vor, bis Hoch- bau- und Maschinenamt eine schärfere Kal- Kulation vorgelegt hätten. Aber auch gegen die Niederlegung der Nibelungensaalreste wurden besonders von den Stadträten Kuhn und Grande Bedenken erhoben, weil dann die Ausbauarbeiten des Musensaales zwangsläufig würden. Bürgermeister Trumpfheller wies dar- auf hin, daß der Musensaal nicht auf die Dauer in seinem jetzigen Zustand verwen- det werden könne. Mannheim brauche einen Raum, der seiner Größe und Würde entspreche. Stadtrat Kober KPD) wandte ein, die Wirtschaftlichkeit eines mit derart hohen Mitteln ausgebauten Musensaales sei fragwürdig. Unter den heutigen Umstän- Was uns die nächste Dekude bringt Lebensmittelaufruf vom 1. bis Ueber 6 Jahre:. Kartenkennzahl 11, 21, 31) R- Brot: je 1000 g auf 127/12 und 15, je 500 g auf 127/13 und 17. Nährmittel T: 250 g auf 127½. Nährmittel S: 100 g auf 4 Klemabschnitte 126/127, 250 g auf 8/127/. (Kartenkennzahl 11, 21) Fleisch: 200 g auf Z 605/ EA Baden, 100 g Auf 127/% neun, je 50 g auf Kleinabschnitte 127 und D/127. (Kartenkennzahl 11. 3) Käse: 125 g auf KL 2/127, 62,5 g auf EKäseabschnitt 127. Vollmilch(6—10 Jahre) 37 Liter(an Pfingstsonntag und montag Vollmilchausgabe 8—10 Uhr). E-Miich: 1 Liter(Pfingstmontag E-Milch-Ausgabe 810 Uhr). Rohzucker: 500 g auf Zuckerab- schnitt 127/13. Weißzucker: 500 f auf 127/12, Je 250 g auf 127/17 und 18. Kartoffeln:(über 3 Jahre) 8000 g auf Kartoffelkarte 01/19. (Kartenkennzahl 1) Margarine: 125 g auf 127/J. Butter: 125 g Auf 127/00. 1—6 Jahre: (Kartenkennzahl 14, 24, 3 4) R-Brot: je 1000 g auf 127/12 und 18, 500 g Auf 127/13. W- Brot: 200 g auf ZW. I2 /m. Nährmittel T: je 250 g auf 127/, 9 und 19. Kinderstärkemehl: 250 g auf K. St. M. 127. (Karten kennzahl 14, 24) Fleisch: 200 g auf 2 605/LEA Baden, je 100 g auf 127/ö9/ acht und 127// neun. 4 10. Juli für Mannheim-Stadt (Kartenkennzahl 14, 34) Käse: 125 g auf KIL. 2/127. 62,5 g auf Käseabschnitt 127. Vollmilch: 1—3 Jahre 7% Liter, 3—6 Jahre 5 Liter. Vollmilch- ausgabe: Pfingstsonntag und-montag 8—10 Uhr). Weigzucker: 100 g auf 10 Kleinabschn. 500 g auf 127/12, je 200 g auf 127/25, 26. Kar- toffeln:(1—3 Jahre): 8000 g auf Kartoffel- karte K 02/19. (Kartenkennz ahl 1 Butter: je 75 g auf 127/ c und H, 125 g auf 127/P. 0—1 Jahr: (Kartenkennzahl 16) W-Brot: je 200 g auf ZW /127/ m, n, o und P. Nährmittel T: je 250 g auf 127/, 9 und 17. Kinderstärkemehl: 250 g auf K. St. M. 127. Butter: je 75 g auf 127%/ G, H und P. Voll- milch: 7% Liter.(Ausgabe an Pfingstsonn- tag und-montag von 8—10 Uhr). Weißzucker: Je 250 g auf 127/17, 18, 19, 20, 22 und 23. E Krankenabteilung in C 7 ist aufgelöst. Die Krankenabteilung bei der Kartenhaupt- stelle in C 7 ist im Zuge der Personalein- sparung aufgehoben worden. Kranken- Zzulagekostberechtigte(bitte dieses Wort auf der Zunge langsam zergehen lassen) bringen also die Arztanträge auf Krankenzulage unmittelbar zu ihren Kartenstellen. Die Krankenschalter der Kartenstellen sind während der Zeit der Lebensmittelkarten- ausgabe geschlossen. den müsse die Wandelhalle genügen. Nach- dem Stadtrat Bartsch(CDU) seine schwerwiegenden Einwendungen formuliert hatte, schlug Stadträtin Langendorf (KPD) Zurückstellung des Saalausbaues um ein Jahr vor, dann sehe man weiter. Die Ab- stimmung ergab eine stattliche Mehrheit für die sofortige Niederlegung der Nibe- lungensaalruine, wohingegen über das Schicksal des Musensaales erst in der näch- sten Stadtratssitzung Beschluß gefaßt wird. Da der Etat für 1949/50 noch nicht vor- liegt, obwohl das Rechnungsjahr schon an- gelaufen ist, mußten für die Fortführung der Tiefbauarbeiten Kredite bewilligt werden. Oberbaudirektor Elsässer be- Sründete Anträge in Höhe von rund 750 000 DM, die als Vorgriffe auf Mittel des ordent- lichen und außerordentlichen Haushalts be- handelt werden. Die Kredite wurden ohne Widerspruch bewilligt. Der Stadtrat nahm Kenntnis von dem Vorschlag, den die Stadt Mannheim der Ge- meinde Brühl, die Eingemeindung des nörd- lichen Gemarkungsteils(mit Schütte-Lanz) betreffend, gemacht hat. Die Stadt lehnt zwar eine völlige Rückgliederung des 1943 eingemeindeten Gebietes ab, weil die wirt- schaftliche Verflechtung zu weit fortgeschrit- ten ist, gibt aber die land wirtschaftlich ge- nutzten Flächen zurück. Brühl soll die Grundsteuern des bei Mannheim verblei- benden Gebiets erhalten, ebenso die Ge- werbesteuer der bei der Eingemeindung vor- handen gewesenen Gewerbebetriebe; Schul- lasten und ähnliche Lasten sollen nicht ab- gezogen werden. Die Stadt Mannheim hat sich bereit erklärt, mit Brühl über die Ein- gemeindung der gesamten Gemeinde zu ver- nandeln, wenn die Gemeinde das wünschen sollte.— Das ist ungefähr der Inhalt eines Berichts, der von Karlsruhe angefordert wor- den ist. Alle Stadträte, die zu dieser Frage Stellung nahmen, waren der Auffassung, daß noch einmal Anstrengungen gemacht werden sollen, die Streitfrage in einem freundlichen Einvernehmen mit den Vertre- tern der Gemeinde Brühl zu bereinigen. Für dringende Instandsetzungsarbeiten im Städt. Krankenhaus wurden dreimal 20 000 DM als Vorgriff auf Haushaltsmittel bewiligt, ebenso 10 000 DM, damit mit dem Schulschwimmen angefangen werden kann. Für den kommenden Wahlkampf wollen die Parteien ein Abkommen treffen, das ein hemmungsloses Plakatieren und Anstreichen unterbindet. Mit diesem Vorschlag und einigen anderen Anregungen werden sich die zuständigen Ausschüsse befassen. Ff. W. K. Handharmonika— nach wie vor beliebt Eine Gleichung, die fast immer aufgeht: Handharmonika ist gleich Volksmusik. Beide haben kaum etwas von ihrer Beliebt- heit eingebüßt. Trotz Samba und Boogie Woogie. Die zahlreichen Zuhörer, die zum Konzert der Harmonikaschule Ernst Lur k im Franziskushaus auf dem Waldhof er- schienen waren, sprechen dafür. Die erste Halbzeit gehörte den diatoni- schen Instrumenten. Märsche, Walzer, Volks- lieder, Tänze— von Spielgruppen, in Duet- ten und Soli geschickt und gekonnt ser- viert— waren dem Publikum ein Ohren- schmaus. Das Beste zuletzt: Nach der Pause ka- men die großen chromatischen Akkordeons mit den Klaviertasten und den vielen Bàs- sen. Und sie waren es, die nunmehr noch jedweden etwa übrig gebliebenen Rest von Ressentiment gegen Harmonikamusik in Grund und Boden spielten. Ausgezeichnet der straffe Einsatz des Orchesters; eine be- sondere Delikatesse, die beiden Soli von E. Lurk. Das Ganze ausgezeichneter Rechen- schaftsbericht über Erlerntes und Gelehrtes. Ellen Rummel und Ludwig Schilling singende, tanzende, parodierende, ansagende Tausendsassa die beiden. Ihre Waffen: Hu- mor und Witz. Ihre Gegner: die Pausen zwischen den einzelnen Darbietungen— sie schlugen sie tot. Der im wahrsten Sinne des Wortes lachende Dritte: das Publikum. rob Architekten machen nicht mehr mit Die Mitglieder des Bundes deutscher Architekten im bisherigen Landesverband Württemberg- Baden beschlossen am Sams- tag in Schwetzingen bei einer Besprechung verbandsinterner Angelegenheiten auf Grund einer völligen Vernachlässigung der Interessen der badischen Mitglieder durch den bisherigen Landesvorstand in Stuttgart, den Landesverband Württemberg Baden aufzulösen und Nordbaden als selbständigen Landesbezirk zu konstituieren, wobei eine 5 M * 1 — —. Vorhersage bis Mittwoch frün: Wolkig, im Laufe des Tages nur noch einzelne Schauer. Gegen Abend aufklarend. Höchsttempe- ratur um 20, Tiefsttemperatur 8 bis 10 Grad. Meist schwache Winde Nordwest. Amt für Wetterdienst, Karlsruhe Pegelstand am 30. Mai: Maxau 418(-), Mann- heim 296(-), Worms 215( 7), Caub 199. Vorübergehende Besserung aus West bis 3 enge Fühlungnahme mit dem südbadischen Mannheim baut Wohnungen Landesbezirk angestrebt wird. Weiterhin wurde versucht, den durch die Zeitverhältnisse gegebenen Aufgabenkreis klar zu umreißen. Im Mittelpunkt stehe der soziale Wohnungsbau in großen Sied- lungskomplexen, wobei eine Herabsetzung der Kosten durch Mechanisierung zu erzielen sei. Es müsse eine enge Arbeitsgemein- schaft aller im Bauwesen Tätigen erreicht werden, ein Versuch, der in Mannheim jetzt durchgeführt werden soll und bei dem es sich— wie der Wiederaufbaureferent der Stadt Mannheim, Plate n, berichtete— um ein Siedlungsprojekt für 800 Wohnungen handle. Die Gemeinschaftsarbeit im Bau- wesen sei die einzige Möglichkeit, um die jetzige Lage zu überwinden. Außerdem wurde gefordert, Lehrlingen, die eine zweijährige Ausbildung in einem Das Spuren und die Steuer und dann Fräulein Schulze— wir wer. 1 itekturbü f Bo 8 0 f Architekturbüro und ein Jahr pi aktische den dem Finanzamt wal ein Sehn JJVFFTGVVVTVC schl Unsere nächste Einkommensteuer zuzulassen. oo 1 der Wohnungsbau- Zeichnung: W. Strobel zahlen wir. einfach bei Kreistagung der Siedler Aktion ein Am vergangenen Sonntag hielt die Kreisgruppe Mannheim des Landes- Siedler- verbandes Baden e. V., ihre Kreistagung in Rheinau ab. Kreisvertreter Kaltreuther konnte die Delegierten von etwa 3000 Siedlern willkom- men heißen, und in seinem Geschäftsbericht einen Ueberblick über die Arbeit geben, die von der Kreisgruppe im verflossenen Geschäftsjahr geleistet wurde. Er wies im besonderen auf die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung hin, die in vielen die Sied- ler betreffenden Fragen weitgehendes Ent- gegenkommen gezeigt hatte. Fragen wie Grundsteuer, Gebäudeversicherung, Entwäs- serung, Wasserversorgung, und besonders die Siedlerbetreuung, standen im Vorder- grund der Diskussion. Die Wahlen ergaben keinen Wechsel in der Leitung, so daß als erster Vorsitzender K. Kaltreuther wieder bestätigt wurde. Kurze„MM“- Meldungen Forum auch in Rheinau. Wie bereits mitge- teilt, findet heute, um 20 Uhr, im Gasthaus „Morgenstern“ in Sandhofen ein Aussprache- abend zwischen der Bevölkerung und der Stadtverwaltung statt. Diesem Forum wird am 2. Juni, um 20 Uhr, eine ähnliche Veran- staltung in Rheinau in der Turnhalle am Heuweg folgen. Auch hier stehen die Themen 1. Steht die Jugend abseits? 2. Berufliche Sor- gen von heute. 3. Sport mehr oder weniger? auf der Tagesordnung.. Vermissen Sie Ihre Windbluse? Am 13. Mai wurde aus einem Pkw. am Paradeplatz eine Windbluse mit Pelzbesatz entwendet. Der recht- mäßige Eigentümer wird gebeten, sich im Po- lizeiamt Mannheim, L 6. 1, Kriminalpolizei, Zimmer 127a, zu melden. Wir gratulieren! Josef Zwerger, Käfertal, Auerhahnstraße 1, begeht den 80., und Georg Muley, Neckarau, Schulstraße 98, den 85. Ge- Der Weg des steuerbegünstigten Sparens für den sozialen Wohnungsbau ist denkbar einfach: Der Sparer schließt mit der Woh- er laufend sparen oder von einem anderen Konto auf diese Wohnsparkonto übertragen lassen will. noch einfacher angesichts der dankens- werten Mitwirkung der privaten Wirtschaft und der Gewerkschaften den Sparpetrag von seinen Lohn- und Gehaltsbezügen ab- setzen und dem Girokonto der Wohnungs- sen lassen. Die Sparverträge liegen in dreifacher Ausfertigung vor, von denen die Wohnungs- baukasse und der Sparer selbst je ein Exem- plar erhalten; das dritte Stück ist als Be. helfen. eingereicht werden. Sobald der Abschluß gesichert ist, kann die Wobhnungsbaukasse einen Beauftragten abstellen, um die mit dem Abschluß der Sparverträge verbun- denen Arbeiten zu erledigen. Die Steuerbegünstigung ist auf der Lohn- steuerkarte einzutragen. Die in Betracht kommenden Steuerkarten werden mit den Bescheinigungen der Wohnungsbaukasse über den Abschluß der Sparverträge durch die Betriebsräte und die Lohnbüros der Fir- men an das Finanzamt eingereicht, um dem Arbeitnehmer den Weg zum Finanzamt ab- burtstag. Das Ehepaar Karl und Marie Scher- zunehmen. del, Mannheim, Altersheim Lindenhof, feiert 5 das Fest der silbernen Hochzeit; Karl Scher- 2 N del wird am gleichen Tage 81 Jahre alt. Elise Gestört? Dann 07. Aus technischen Grün- den wird im Ortsnetz Mannheim ab 1. Juni die Kennziffer für den Fernsprechentstörungs- dienst von 9 in 07 geändert. Kugelmann, Mannheim, Landstraße 62, kann auf eine 45jährige Tätigkeit als Hebamme zu- rückblicken. Motorsport- Toto hatte nur 10 Prozent Beteiligung Sechs richtige Voraussagen im ersten Rang richtiger Lösungen durch das Los ermittelt wird. winkt ein Opel-Olympia als Preis. Tabelle der badischen Schach-Landesliga Wenn von den 500 000 ausgegebenen Tip- scheinen nur rund 45 300, also etwa 9 Prozent ausgefüllt wieder bei der Nürburgring-Toto- zentrale eingingen., so ist das bei mehr als 200 000 Rennbesuchern ein recht dürftiges He 25 2 5 85 5 5 15 Ergebnis. Dementsprechend Konnten für sechs 1865 ann heim 43% richtige Voraussagen im 1. Rang nur je 1130 Karlsruhe 4 2 0 2 4 DM ausbezahlt werden, für vier richtige Tips Durlach VV 315 im 2. Rang gab es benen nochmals 85 1 J J 5 1 5 100 1130 DM. die übrigen drei(ö) Tipper mit 1i 1 5— 1 e Ba Mannschafts- !!! 3 vor seinem Ende, 1065 ze 22,60 DM begnügen! Von der anderen Hälfte der Gesamteinnahme. also 22 650 DM, erhielten Finanzamt, Veranstalter, Vertieb und Verwal- tung ihre Anteile unter Abzweigung von 18,33 Prozent, also ganzen 1230 DM als„Hilfsfond“ für besonders in Not geratene aktive Motor- sportler! Der Tip mit dem Sieger-Durchschnitt scheint also doch nicht volkstümlich genug zu sein! Toto-Experten behaupten, das vorausgesehen zu haben. Sie schlagen deshalb vor, ähnlich Wie beim Pferderennsport auf„Sieg“ und „Platz“-Einlauf wetten zu lassen. Außerdem ist es notwendig, die Gesamtorganisation des Motorsport-Totos nicht einzelnen Gesellschaf- ten oder Unternehmen zu überlassen, sondern die staatlichen Totostellen damit zu betrauen, so daß künftig Motorsport-Toto-Tips zu jedem Rennen überall, also auch in Wettannahme- stellen kleinster Orte abgegeben werden können. Ob sich der Motorsport-Toto in abseh- barer Zeit zu ähnlicher Größe und Popularität entwickeln kann, wie sie der Fußball- Toto längst erreicht hat. kann nur die Zukunft Mannheim hat nur gegen Durlach zu spielen und dürfte voraussichtlich Badischer Meister werden. In der vierten Runde gewann 1 gegen Heidelberg mit 5:3, wobei Niephaus in 15 Zügen den Meister P. Schmidt zur Aufgabe zwang. Fußball-Werbewoche: Anläßlich des 30öäb. rigen Bestehens führt der SV 1919 Schriesheim folgende Begegnungen durch: 31. Mai: For- tuna Edingen— Sc Käfertal; 1. Juni: Wallstadt— Sd Reichsbahn; 2. Juni: FV La- denburg— MSsd Mannheim;: 3. Juni: 98 Sek- kenheim— TSV Löützelsachsen. Die Spiele beginnen um 19 Uhr. Richtigstellung: Das Spiel Nr. 9 Hanno- ver 96— Arminia Hannover auf dem Tree Rheinland/ Pfalz ging 2:1(CI-) aus und nich Wie wir berichteten 0:1(2-9. Die kleine Glosse: Hewitts Glatzentrick Das Publikum der Berufsringer ist 8 gewöhnt. von den starken Männern m immer echten Sport zu sehen. Es will auch unterhalten werden. Nicht umsonst ist der 80“ lehren. Ein wesentlicher Faktor hierfür ist, 1 1 1 5 daß man die beim Eifelpokalrennen gesam- genannte„wilde Mann“ oft die 1. melten Erfahrungen richtig auswertet und tion auf der Matte. Als Chief Chewacki, man in Amerika kurz„Chacki“ nennt, einem Kampf mit Whity Hewitt in harter Be- Arängnis war, packte er seinen Gegner plötz. lich an den Haaren, zog ihn durch den 12 75 und schlug ihn mit dem Kopf gegen den 1 sten bis er erledigt liegen blieb. Es 15 sich— nebenbei gesagt— um einen Freistil kampf. Dem Publikum und dem Manager ge- liel das 80, daß die beiden einige Tage später wieder gepaart wurden. Chacki sollte seinen „Trick“ wiederholten. Hewitt aber hatte Von dem einen Mal genug. Kurz vor dem at ließ er sich in der Kabine noch die Haare schneiden und erschien zur Ueberraschung aller mit glattrasiertem Schädel auf der Neitt⸗ Damit war Chacki um seinen besten„ri gebracht und die er wartungsvollen Zuschaue sahen sich um die erneute Sensation betrogen. Eingang mehrerer N B. 8. daraus die Konsequenzen zieht. Schon beim nächsten Meisterschaftslauf„Rund um Schot- ten“ am 12. Juni, dann beim„Großen Berg- preis Freiburg- Schauinsland“ am 31. Juli, da- nach wieder beim„Großen Preis vom Nür- burgring“ am 7. August und schließlich beim „Grenzlandring-Rennen“ am 11. September soll er erneut um die Gunst der Massen wer- ben. Bü. Hessentoto vergibt einen Opel- Olympia Zur diesjährigen Deutschen Fußballmei- sterschaft wird der Hessentoto einen Gratis- wettschein herausgeben. Auf ihn müssen für kolgende drei Punkte Voraussagen getroffen werden: 1. Die Endspielpaarung, 2. Der Sieger des Endspiels. 3. Das Torergebnis. Dem glück- lichen Gewinner, der bei — 65 Heuuig! Rcwonm beweist, dag eine gute Zahnpasta auch preiswert — 9 9 gein kann! Ein Erzeugnis der OD L- Werke Der Sparer kann aber auch baukasse bei der Städt. Sparkasse überwel⸗ nungsbaukasse der Stadt Mannheim einen Sparvertrag ab, in dem er den Betrag fest. legt, den er einmalig oder die Beträge, die scheinigung der Wohnungsbaukasse für das Finanzamt bestimmt, um dem Sparer zu dem Genuß der Steuerbegünstigung zu ver- Die Sparverträge größerer Betriebe können der Wohnungsbaukasse gesammelt zahlreicher Sparverträge in einem Betrieb , . 2 kr 80n der! Mae lich er 2 ersu Iny⸗ uf Er gene tere vier: Ne gg — ler wir wer. nippchen vensteuer ungsbau⸗ V. Strobel Sparen denkbar er Woh- m einen ag fest- age, die anderen artragen auch— ankens. irtschaft irbetrag gen ab-. bnungs- berwei⸗ eikacher hnungs- u Exem- als Be. für das arer zu zu ver- Betriebe sammelt bschluß Betrieb aukasse die mit verbun⸗ Lohn- Zetracht nit den aukasse durch der Fir- Im dem amt ab- n Grün⸗ Juni die törungs- mittel . sliga . Part. 24-16 19715 16216 12˙12 10714 5 7 schafts- e, 1660 spielen Meister nn 1865 haus in Aufgabe V 30 jäh jesheim For- Nr. 99/ Dienstag, 31. Mai 1949 e 5 LUDWICSHAFEN UND DIE pFALZ Seite 5 —— Vertreter der christlichen Tonfessionen tagten Diözesantag der Jugend in Ludwigshafen Landesmännertreffen in Neustadt Vom Donnerstag bis Sonntag hielt die katholische Jugend zum ersten Mal ihren Diözesantag in Ludwigshafen ab. Die Pfälzische Arbeitergroßstadt am Rhein war gewählt worden, um den jungen Menschen Gelegenheit zu geben, das Leben der Arbeiterschaft näher kennen und verstehen zu lernen. In mehreren Arbeitskreisen, ge- trennt nach Jungmannschaft, Jungschar, Jungarbeiter, Landjugend, Junglehrer und studierende Jugend wurde während der vier Tage praktische Bundesarbeit geleistet. Nach der Eröffnung des Diözesantages am Donnerstag referierte Diözesanjugendseelsor- ger, Domvikar Sch War tz, über Leben und Lehre Jesu. Einen Bericht über die Situa- tion des Bundes der deutschen katholischen Jugend gab am nächsten Tag der Leiter der Mannesjugend des Bistums, Christian Franz re b. Am Abend des Himmelfahrts- tages besuchten die jungen Menschen eine Aufführung des„Faust“(1. Teil) durch das Pfalztheater Kaiserslautern im Raschigsaal. Am Freitag wurde im gleichen Saal ein bunter Abend abgehalten. Am Samstag be- suchte der Bischof von Speyer, Dr. Wen del, den Diözesantag. Die„Stunde des Bundes“ am Sonntag sah dann, nachdem noch zahlreiche Gäste aus der ganzen Pfalz nach Ludwigshafen gekommen Waren, ein überfülltes Rhein- goldtheater. Der stellvertretende Bundes- führer der katholischen Jugend in Deutsch- land, Oskar Neisinger(Würzburg), sprach dort in packenden Worten über die Jahresparole„Christus gestern heute und in Ewigkeit“. Nachdem die einzelnen Ar- beitsgemeinschaften ihre Berichte gegeben hatten, machte sich Jugendleiter Franzreb zum Sprecher der Jugend in der Pfalz und trug folgende Wünsche an die Adresse der Regierung vor: Baldige Verabschiedung des Jugendschutzgesetzes, 50prozentige Er- mäbigung für Jugendliche bei kulturellen Veranstaltungen, Schutz der Jugend vor Schund- und Schmutzliteratur und Heim- stätten für die heimatlose Jugend durch Beglerungshilfe. Mit einer Großkundgebung in der Festhalle in Oggersheim, auf der der Präsident des Landtages von Rheinland- Pfalz, August Wolters, über die soziale Trage sprach, wurde der Diözesantag ab- geschlossen. nk. „Der Staat birgt Bedrohung“ Ueber das Wochenende hielt die Evan- gelische Kirche, Landesamt Pfalz, einen Landesmännertag in Neustadt ab, Aufgabe dieser Tagung war es, die Frage der Ver- antwortlichkeit des evangelischen Menschen n unserer Zeit zu stellen und entsprechende Richtsätze zu formulieren. Neben zahlreichen Vertretern der evangelischen Männerwelt der Pfalz waren Vertreter der deutschen Eirchenleitung, der weltlichen Organisa- tionsarbeit sowie Mitglieder der Militär- regierung in Neustadt erschienen. Die große Hauptversammlung am Sonn- tag nachmittag in der Stiftskirche War von 1000 Männern besucht und wurde zu einer Demonstration der Grundsätze des Prakti- schen evangelischen Christentums. An Stelle des verhinderten Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, D. Heinrich Held (Essen), skizzierte Oberkirchenrat KO pp in fesselnden Ausführungen den politischen Aufgabenkreis der evangelischen Männer- welt. Jede öffentliche Tätigkeit führe den Menschen in eine Entscheidung vor Gott. Demnach sei auch jedes politische Amt ein Auftrag vor Gott. Der Staat könne nur von diesem Gesichtspunkt aus richtig beurteilt werden. Ziel jeglichen Einsatzes müsse die Verteidigung der Interessen der wirtschaft- lich Schwachen in einer positiven Sozial- politik sein. In gleichem Sinne formulierte als zwei⸗ ter Redner der Präses der Synode der Evan- gelischen Kirche in Deutschland. Oberbür- germeister Dr. Heinemann(Essen), die großen Richtlinien der christlichen Männer- arbeit im Gesamtleben. Ein hohes Ziel sei es, der ganzen deutschen Arbeiterbewegung wieder ein geistiges Gesicht zu geben. Der Staat berge in sich neben einer echten Auf- gabe auch eine echte Bedrohung. Es gelte, wachsam zu sein und kommenden Gefahren vorzubeugen. Anschließend sprach Pfarrer Wilhelmy das Schlußwort der großen Tagung. W. B. Mohn muß gespritzt werden Die botanische Abteilung der Landes- anstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau in Neustadt gibt allen Landwirten bekannt: An den Jungpflanzen zahlreicher Oel- mohnbestände der Vorderpfalz tritt der „falsche Mehltau“(Peronospora) erschrek- kend stark auf. Zur Verhütung schwerer Ertragsausfälle wird den mohnanbauenden Landwirten dringend empfehlen, die ge- samten Mohnbestände bald vorbeugend mit kupferhaltigen Brühen, wie sie auch im Weinbau gegen Peronospora verwandt wer- den, durchzuspritzen. Nach 8 bis 10 Tagen ist diese Spritzung zu wiederholen; weitere Spritzungen sind nach Bedarf vorzuneh- men. Die amtlich anerkannten Kupferfer- tigpräparate und Fuklasin in vorgeschrie- bener Konzentrierung sind hierfür geeig- net. Die Plulz will mit dem Schwarzwald Konkurrenz machen Gebietsausschuß besprach Ankurbelung des Fremdenverkehrs Zu einer ergebnisreichen und interessan- ten Tagung gestaltete sich die Gebietssit- zung des Pfälzischen Verkehrsausschusses, die am Sonntag in Neustadt abgehalten Vurde. Gebietsvorsitzender Dr. Moll, Lud- Wigshafen, ging in seinem Referat auf die gegenwärtige Situation des Fremdenverkehrs in der Pfalz ein. Er hob hervor, daß die Falz kein ausgesprochenes Reiseland sei me etwa der Schwarzwald, obgleich sie mit ren Burgen und Wäldern ebenso abwechs- hngsreich sei. Wenn der Fremdenverkehr mehr Fuß fassen wolle, dann müßten gute Unterkünfte geboten und preiswürdige An- gebote gemacht werden. Das soeben vom Landesverkehrsverband für Rheinland-Pfalz lerausgegebene Unterkunftsverzeichnis ver- zeichne zwar in 256 Gemeinden 15 500 Bet- ten, die für den Fremdenverkehr zur Ver- lügung stehen, aber auf die Pfalz entfielen davon nur 1 500 Betten in 37 Orten. Es sei heute notwendig, wieder von vorn e begirmen; eine Hilfe stelle das Geld dar, velches für Fremdenverkehrszwecke aus dem Marshallplan zu erwarten sei. Als be- donders notwendig bezeichnete Dr. Moll die Pflege einer zeitgemäßen Küche, gute Zim- mer und Betten, die Verschönerung des Lrtsbildes, die Beseitigung wilder Reklame n den Orten sowie die Wiederherstellung der Wegemarkierungen und die Unterhal- tung der alten Burgen. Eine Steigerung des Fremdenverkehrs sei auch durch die Wiederbelebung der Volksfeste möglich. Ein Fahrplan, der alle Eisenbahn-, Post- und privaten Omnibuslinien umfaßt, müsse he- rausgegeben und der Gegenverkehr aus fremden Gebieten in die Pfalz gelenkt wer- den. Weiterhin kündigte der Redner einen Veranstaltungskalender für die Pfalz sowie die Anlage eines Bildarchivs und ein Wer- befachblatt an. Geschäftsführer Schnadt unterstrich anschließend in seinem Referat über„die Hauptaufgaben des Landesverkehrsverban- des Rheinland-Pfalz“ die Notwendigkeit einer Aus- und Fortbildung aller im Frem- denverkehr tätigen Menschen. Eine eigene Zeitschrift der Deutschen Zentrale für Frem- denverkehr sei in Vorbereitung und es be- stünden, so führte Herr Schnadt weiter aus, berechtigte Hoffnungen, daß der Fremden- verkehr als Erwerbszweig eine aufwärts⸗ strebende Entwicklung nehme. Anschließend gab Reichsbahnrat Dr. Reitz el einen auf- schlußreichen Bericht über die Leistungen der Eisenbahn. Wenn die Pfalz den Reisen- den für ihren Aufenthalt annehmbare An- gebote mache, dann werde auch die Bahn entsprechende Reise- und Verwaltungsson- derzüge einsetzen. Nach der Wahl des Vorstandes Dr. Moll wurde als erster Vorsitzender wiederge- Wählt) sprach abschließend der Schriftsteller Leopold Reitz über„die Schönheiten der Pfalz im Dienste des Fremdenverkehrs“, vt. Morcl quf Moorstetten krweg einer Liebe —— 2 Roman von Orest Bjern 22. Fortsetzung Indessen hatten die Mädchen bereits be- Zonnen, den Saal zu säubern. Herbert wie derholte, daß der Saal seit Jahren unbenutzt 105 erschlossen gewesen sei, und wies die 1 adchen an, ihre Arbeit so rasch wie mög- ich zu verrichten. 11 Staatsanwalt Hauenschild bemerkte, dag erh ust den Tatort aufsuchen werde. Er e Herbert, da er durch den Kom- 1 Sar von der Anwesenheit von Gästen auf mestetten Kenntnis erhalten hätte, alle wohner des Schlosses anzuweisen, daß vor- ule niemand Moorstetten verlassen möge. 75 Uete hinzu, daß diese Maßnahme von . wohl als selbstverständlich hin- 8 mmen werden würde und keiner wei- 1c Erklärung bedürfe. 1 schätze den Staatsanwalt auf etwa Würde Jahre, aber die Verantwortung, wie e und Macht seines Berufes liegen inn, . es auch bei Aerzten, Richtern und schein häufig beobachten kann, älter er- Slater Er war groß und hager, seine oer en schimmerten grau, und über der donde sewölbten Stirn trug er einen dunkel- Gesicht stark gelichteten Scheitel. Sein d 81 War glatt rasiert, der Mund schmal unter zeug, und werm er ihn schloß, spielten 5 den Wangen die Muskeln. dle N überarbeitet aus, seine Haut hatte a0 8 des Nachtarbeiters, und an seinen Kallend 8 nochigen Fingern waren auf- He starke Nilkotinflecken zu sehen. bereit r Oberkommissär Stichlmayr hat mich kurz über die Geschehnisse unter- richtet. Sie waren der einzige Zeuge der Tat, Herr Hellerau?“ „Jawohl, Herr Staatsanwalt, ich hörte den Schuß und sah meinen Bruder fallen.“ „Wie lange geht man bis zum Tatort?“ „Eine gute Viertelstunde.“ Staatsanwalt Hauenschild wandte sich an die anderen Herren:„Dann werden wir so- gleich aufbrechen. Herr Wachtmeister Zirn- giebl, Sie bleiben hier und richten unter- dessen den Saal ein wenig nach unseren Be- dürfnissen ein. Die Tische lassen Sie bitte nach hinten räumen, für mich einen Extra- tisch— nun, Sie werden es schon machen. Und Sie, Herr Hellerau, werden gestatten, daß der Herr Wachtmeister den Mädchen die erforderlichen Anweisungen erteilt.— Herr Kommissär Stichlmayr, haben Sie ein Fahr- rad hier?“ „Nein, Herr Staatsanwalt, ich bin mit dem Wagen hergefahren.“ Herbert bemerkte, daß er dem Kommissar bei Bedarf gern ein Fahrrad zur Verfügung stellen könne; im Schuppen neben der Garage ständen mehrere Räder, der Chauf- feur werde ihm eins herausgeben. „Gut, dann besorgen Sie es, bitte! Herr Hellerau, Sie werden uns führen und mir auf dem Wege über die Tat und alle näheren Umstände Bericht geben. Darf ich dann bitten, meine Herren!“ Dr. Findeisen griff nach seiner Instru- mententasche, und der Photograph Pröbstl schulterte das schwere Stativ, auf das er in- zwischen den Apparat aufgeschraubt hatte. Ich ging in mein Zimmer zurück und ver- Koblenz meldet: Schuhbewirtschaftung aufgehoben Die französische Militärregierung hat sich soeben entschlossen, die Leder- und Schuhbewirtschaftung für Rheinland-Pfalz mit sofortiger Wirkung aufzuheben.— Der vom Wirtschaftsministerium der Pfalz aus- gestellte„Schutzbrief für Werkzeugmaschi- nen“ wird, wie das Ministerium mitteilt, jetzt auch von der französischen Militär- regierung anerkannt. Er sichert Werkzeug- maschinen in jedem Fall vor Beschlagnahme. Rund 40 000 Menschen Der Landesflüchtlingskommissar teilt mit, daß von den 15 000 dem Lande Rhein- land-Pfalz zugewiesenen Flüchtlingen 5750 aus Schleswig-Holstein, 4750 aus Nieder- sachsen und 4500 aus Bayern kommen. Unter ihnen befinden sich viele Volksdeutsche aus Ungarn und Jugoslawien. Einschließlich der Familienangehörigen wird es sich um eine Zuwanderung von rund 40 000 Menschen handeln. Die Flüchtlinge sollen vornehmlich in der Landwirtschaft und in Winzerbetrie- ben Arbeitsplätze finden. Kirchliche Stellen leiten die Umsiedlung nach konfessionellen Gesichtspunkten. Die Musen sollen uuf Rudiowellen reiten Erlös von Werbesendungen f Gegenüber den Plänen, durch Abgabe eines Kulturpfennigs oder anderweitiger Bela- stung der einzelnen Rundfunkhörer die not- leidenden kulturellen Einrichtungen zu unterstützen, hat der„Südwestfunk“ einen Weg gesucht, mit den Einrichtungen des Rundfunks ohne Belastung der Rundfunk- hörer eine Unterstützung der Theater, Or- chester und der anderen Kulturinstitute seines Sendegebiets zu ermöglichen. Im Einvernehmen mit den Kultusmini- sterien der Länder Baden, Rheinland-Pfalz und Württemberg- Hohenzollern wir der „Südwestfunk“ einen Werbefunk einfüh- ren, dessen Gewinne den Kultusministerien zur Verfügung gestellt werden, um nach ihrem Ermessen notwendige Subventionen zu gewähren. Die Werbesendung des„Süd- Wwestfunks“ wird ohne Beeinträchtigung seiner bisherigen Programme in einer zu- sätzlichen Programmzeit durchgeführt wer- den. Die Werbesendungen sind in allen Wochentagen in der Zeit von 11 bis 11.30 Uhr in Aussicht genommen und werden nach Abschluß der erforderlichen Vorar- beiten voraussichtlich im August beginnen. Neben Werbetexten von Firmen sollen die Sendungen frohe Unterhaltung bringen, und Identifizierung der in Ludwigshafen Gefallenen Ofkentlicher Suchdienst bittet Bevölkerung um Mithilfe Der öffentliche Suchdienst im Don- Bosco-Haus(Zimmer 112) bittet alle Lud- wigshafener, an der Ermittlung der Identi- tät der bei Ludwigshafen gefallenen ehe- maligen deutschen Soldaten mitzuarbeiten. Der Suchdienst weist darauf hin, daß nach den Kämpfen um die Stadt im Frühjahr 1945 die Bergung und Ueberführung der Toten auf den Ehrenfriedhof oftmals unter Mithilfe von Zivilpersonen erfolgte und an- zunehmen ist, dag sich Erkennungsmerk- male der Gefallenen— z. B. Soldbücher, Erkennungsmarken, Wert- und Gebrauchs- gegenstände, Brieftaschen, Lichtbilder, Notizbücher usw.— heute noch im Besitz der freiwilligen Helfer befinden. Erfassung der Flüchtlinge. Zur Sicherung ihrer Ansprüche werden alle Flüchtlinge, die sich im Stadtkreis Ludwigshafen ange- siedelt haben, zur Zeit durch das Städtische Wohnungsamt erfaßt. Die Registrierung er- folgt in der Zeit vom 1. bis 15. Juni im Stadthaus Nord, Zimmer 214, täglich, außer samstags von 13 bis 16 Uhr. Bei Familien genügt das Erscheinen des Haushaltungs- Vorstandes. Vorzulegen ist die Kennkarte und der Einweisungsschein. Das Stadtschulamt zog um. Das Stadt- schulamt, das sich bisher im Haus der Rhenania- Ossag an der Mundenheimer Landstraße befand, ist in das Stadthaus Nord, Zimmer 226, umgezogen, Für die Blinden. Am 9. Juni um 20 Uhr gastiert in der„Brücke“,„Das fröhliche Kleeblatt“. Ausführende der Vortragsfolge sind der kriegserblindete Dr. Hans Ebbecke Gumorvoller Lautensänger), Hilde Moser Ums Haar in den Tod gerust Am vergangenen Sonntag gastierten die Mundenheimer Fußballer in Worms bei Blau-Weiß. Nach einem schönen 2:3-Sieg der ersten Mannschaft kletterten die„Schuh- bändler“ gut gelaunt in den großen Reise- omnibus der Ludwigshafener Firma Funk, mit dem sie nach Worms gepilgert waren. Der Laune entsprechend war die Geschwin- digkeit, mit der man heimwärts brauste. So um 70 Stundenkilometer mögen es ge- wesen sein. Kurz vor Frankenthal sauste plötzlich der Hinterteil des Busses einen Stock tiefer. Die linken Hinterräder des Wa- gens waren abgesprungen und hatten sich selbständig gemacht. Der ganze Kasten schwankte bedenklich und das Schleiken der Federung bzw. der Achse auf dem Asphalt sorgte für ein Höllenkonzert. Unter Aufbie- tung aller Kräfte gelang es jedoch dem geistes gegenwärtigen Fahrer des Omni- busses, den Wagen nach etwa 250 Metern zum Stehen zu bringen. Nicht nur im Spiel war an diesem Sonn- tag Fortuna auf seiten der Mundenbeimer! folgte von dort aus eine Weile lang den Weg der fünf Männer. Herbert ging neben dem Staatsanwalt voraus; der Doktor stapfte dick und kurzbeinig und von einer Kriegs- verletzung her ein wenig hinkend hinter ihnen drein, sein kahler, runder Schädel glänzte in der Sonne; den Beschluß machten der Obersekretär und der Photograph. Das schwarze Tuch am auf montierten Apparat flatterte wie die Trauerfahne einer düsteren Prozession über die Wiesen hin. Es war neun Uhr morgens. Der Himmel schimmerte in einer tiefen, südlichen Bläue. Die Ferne hatte sich entschleiert. Die Sonne färbte die Luft golden. Silberne Fäden und Löwenzahnsamen segelten, von zarten Strömungen getragen, an meinem Fenster vorüber. In den Eschen hingen korallenrote Trauben, und den wilden Wein am Haus hatte die Nacht herbstlich angehaucht. Mich fröstelte Auf dem Tisch vor dem Sofa war mein Angelzeug ausgebreitet. Glänzend polierte Blinker aller Größen mit nadelscharf zuge- spitzten Drillingshaken, Messinglöffel an seidendünnen Stahldrähten mit kupfernen Karabinern und roten Wolltroddeln, die den Haken verbargen, kunstvoll gearbeitete Wobbler mit beweglichen Gliedern, hand- langen Junghechten täuschend ähnlich nach- gebildet, die wie krank taumelten, wenn man sie langsam durchs Wasser zog, die stolze Multirolle mit fünffacher Ueberset- zung und selbsttätiger Schnur wicklung ach Gott, wann würden wieder fröhliche Tage auf Moorstetten Einkehr halten? Lügenge- schichten über Jagd und Fischerei, Gelächter, ein knöchelfetzender Männertarock und hol- des Bechergeläute?- In dem Zimmer über meinem flel etwas klirrend und zerspringend zu Boden, ein Spiegel, eine Parfümflasche oder ein Wasser- glas. (Sopran) und Dr. Hans-Wilhelm Schalk (Flügel). Das Konzert wird zu Gunsten der Kriegs- und Arbeitserblindeten der Pfalz veranstaltet. Wieder Freibankfleisch. Am 2. und 3. Juni werden im städtischen Schlachthof von 8 bis 12 Uhr markenfreie Freibank- Fleischkonserven verkauft. Der Preis für eine Dose wurde von 3.45 DM auf 3 DM gesenkt. BASF- Chorkonzert. Am 2. Juni ver- anstaltet der Chor der BASF um 20 Uhr im Rheingoldtheater ein großes Konzert unter Mitwirkung von Mitgliedern des Pfalz orchesters, Ruth Seeger-Walsch(Sopran) und Hermann Jaberg(Klavier). Die Gesamt- leitung hat Hans Wolfgarten. Der Chor wird Lieder von F. Schubert, R. Schumann, L. Thuille, F. Silcher und H. Wolfgarten sin- gen. Keine Auslandsreisen gegen DM. Das pfälzische Reisebüro Ludwigshafen teilt mit: Die vor einiger Zeit verbreitete Nachricht, daß in Bälde Fahrkarten nach dem Ausland gegen D-Markzahlung ausgegeben werden können, hat sich nicht bestätigt, obwohl be- reits alle Vorbereitungen hierfür getroffen worden waren. ür notle dende Kulturinstitute der Südwestfunk hat die begründete Hoff- nung, daß die Werbesendungen zu einer fesselnden und beliebten Hörfolge werden. Darüber hinaus ist die große wirtschaft- liche Bedeutung des Werbefunks nicht hoch genug einzuschätzen, denn durch die Ver- breitung im Rundfunk werden deutsche Firmen und ihre Erzeugnisse auch über die Grenzen hinaus bekannt. Dieser Faktor dürfte besonders wichtig sein, weil die Wer- bemöglichkeit deutscher Firmen im Aus- land infolge des Devisenmangels sehr be- grenzt ist. Zune um die Haurdte Neustadt Deutsche Omnibushalter können jetzt wieder geschlossene Gesellschaftsfahrten im Ausflugsverkehr nach Frankreich veranstal- ten. Aufenthalte auf französischem Boden unterwegs sind gestattet. Nähere Auskünfte erteilt das Verkehrsdezernat der Provinzial regierung in Neustadt. Speyer Da zur Wiederherstellung der festen Rheinbrücke auf längere Zeit keine Mittel verfügbar sein werden, beschloß der Speyerer Stadtrat die Einrichtung einer motorisierten Fähre.— An Stelle der frü- heren Schiffsbrücke ist in Germersheim un- ter der Regie des Wasserstraßenamtes Speyer eine Fähre in Betrieb genommen worden, die neben Personen auch Fahrzeuge bis zu 20 Tonnen Höchstgewicht befördert. Schifferstadt Zur Durchführung der Schulspeisungen, an denen fünfmal in der Woche je 1400 Ein- der teinehmen, hat die Gemeinde Koch- gelegenheiten zur Verfügung gestellt. Etwa 40 Prozent der Kinder erhalten das Essen unentgeltlich, die übrigen zahlen pro Essen 10 Pfennig. Die für zehn Monate vor- gesehene Speisung soll den Gesundheits- zustand der Kinder heben und Schadigun- gen, die aus der schlechten Ernährung der letzten Jahre herrühren, ausgleichen.— An den Lehrgängen der Gemüsebau- Beratungs- stelle haben sich in den Frühjahrsmonaten etwa 500 Personen(Lehrlinge, Junggärtner, Gärtnermeister, Betriebsleiter) beteiligt. Für die Schüler der Landwirtschaftsschulen Speyer, Frankenthal, Haßloch, Kandel und Landau wurden Sonderkurse abgehalten. Kaiserslautern Der aus Sembach stammende 24jährige Kraftfahrer E. E., der in der Dr.-Martin- Luther-Straße die auf dem Bürgersteig stehende 14 Jahre alte Elfriede May vor den Augen ihrer Eltern totgefahren hat, ist von der Strafkammer Kaiserslautern zu einem Jahr und zwei Monaten Gefängnis verur- teilt worden. Rund 15 000 Arbeiter kommen täglich Siebzehn überfüllte Züge aus der Pfalz laufen morgens und abends ein Ludwigshafen ist die Stadt harter Ar- beit. Der Koloß Industrie verlangt— auch wenn er heute nur mit stark verminder- ter Kraft läuft— weit mehr Menschen zu seiner Inganghaltung, als die Stadt zu ge- ben in der Lage ist. Er bietet damit vielen Tausenden Familien im industriearmen Hinterland Arbeit und Brot. Die Verkehrs- zahlen der Reichsbahn über den Arbeiter- berufsverkehr geben Einblick in die Härte des Existenzkampfes dieser auswärtigen Arbeiterschaft.. Täglich kommen in den frühen Morgen- stunden 17 überfüllte Arbeiterzüge in Lud- Wigshafen an. Der erste schon um 6 Uhr früh. Ebensoviel gehen nachmittags zwi- schen 16 und 18 Uhr wieder ab. Jeder die- ser Züge ist durchschnittlich mit 800 Arbei- tern besetzt. Das bedeutet, daß die Reichs- bahn in den zwei Stunden des Berufsver- kehrs mindestens 14 000 bis 15 000 Industrie- arbeiter nach Ludwigshafen hereinbringt und abends wieder hinausbefördert. Imponieren diese Zahlen bereits, so ver- langt die Energie der Werktätigen eine noch stärkere Bewunderung, denn die mei- sten haben sehr weite Anfahrtswege. So kommen jeden Morgen sechs Arbeiterzüge aus Neustadt, von denen drei direkt in die Anilin fahren. Auch von Germersheim kom- Sibyll Merlin. Worum und worüber War nun eigentlich Herberts Auseinander- setzung mit Rainer gegangen?„Natürlich um Brigitte Montanus und Sibyll Merlin Was hatte Herbert von Rainer verlangt? Weshalb war er so laut gewesen? Ich haette das unangenehme Gefühl, Herbert gegenüber doch etwas unterlassen zu haben. Ich hätte ihn doch darauf hinweisen sollen, daß das Küchengeschwätz ihn unter Um- ständen in Unannehmlichkeiten bringen konnte. Wir würden alle vernommen werden. Die Mädchen, der Chauffeur, die Gäste, ich. Man- ches und nichts, Wichtiges und Unwichtiges, Gehörtes und Beobachtetes würde vernom- men und gewogen werden. Ich sah des Staatsanwalts hellgraue kühle Augen auf mich gerichtet: Und Sie, Was ist Ihnen auf- gefallen? Was haben Sie zu sagen? Haben Sie etwas Besonderes bemerkt, was mit die- ser Tat irgendwie in Zusammenhang stehen könnte? Jawohl, ich habe eine Beobachtung ge- macht. Ich bin zu einer Zeit, da das ganze Haus noch schlief, wenige Minuten, nach- dem ich von Herbert aus dem Schlaf ge- Weckt worden bin, vor dem Hause mit Bri- sitte Montanus zusammengestoßen. Sie schien aus der Garage zu kommen, sie hielt Wagenschlüssel in ihrer Hand— aber wo sie vorher war, wann sie ihr Zimmer ver- lassen hat, vermag ich nicht anzugeben. Ich habe nur die Empfindung gehabt, daß ihr die Begegnung mit mir unangenehm war und daß es ihr lieb gewesen wäre, ich hätte sie nicht gesehen. Sie hatte ein übernäch⸗ tiges Gesicht und schwere, umränderte Au- gen. Sie sah aus, als hätte sie geweint Ich warf mich auf das Sofa und starrte gegen die Decke, lange, eine Viertelstunde vielleicht. Schließlich erhob ich mich und stieg zum zweiten Stockwerk hinauf, wo die men drei Züge, die die Arbeiter direkt in die Anilin befördern. Zwei Züge kommen aus Grünstadt, sechs von Worms und noch weiter her. Im allgemeinen kann man je- doch Grünstadt als Peripherie ansehen. Al- lerdings geht es in Einzelfällen auch noch darüber hinaus, und selbst aus Landau, Kaiserslautern und aus zahlreichen Dörfern der Westpfalz kommen täglich viele Arbei- ter nach Ludwigshafen. Abgesehen von den körperlichen An- strengungen, die diese weiten Anfahrten vor allem in den strengen Wintermonaten — kür diese Menschen bedeuten, muß auch die finanzielle Belastung in Rechnung ge- stellt werden. So kostet 2. B. eine Arbei- ter- Wochenkarte nach Neustadt 3,80 PM und nach Landau sogar 5, 40 DM. Trotzdem nehmen die Arbeiter auch diese Schmäle- rung ihres wahrlich nicht üppigen Wochen- lohns mit in Kauf, bietet ihnen die West- pfalz doch sonst kaum Verdienstmöglich- keiten. Einige Tausend Arbeiter haben ein an- deres System gewählt. Sie kommen Mon- tags nach Ludwigshafen und übernachten hier bis zum Freitag, leben also während dieser Zeit von ihrer Familie getrennt.— Es sind harte Bedingungen, die der Kampf um das tägliche Brot an alle diese Menschen stellt. Bff. r ˙»A77˙7˙7rððV1.Iĩ; s ̃ ³. Gastzimmer lagen, in denen Brigitte Mon- tanus und ihre Eltern untergebracht waren. Ich kannte ihr Zimmer nicht und klopfte an der falschen Tür, am Zimmer ihrer Mut- ter. Es wurde mir geöffnet, die ganze Fa- milie war hier versammelt. Otto Montanus und seine Gattin hatten sich inzwischen an- gekleidet. Er kam mir entgegen und streckte mir beide Hände hin. „Gut, daß Sie kommen, mein Lieber“, rief er wie erlöst,„wir sind völlig durchein- ander. Meine Frau ist am Zusammenklappen und will Moorstetten verlassen. Bitte, lieber Eydt, versuchen Sie doch, ihr klarzumachen, dag wir uns unter den gegebenen Umstän- den dem Ersuchen des Staatsanwalts 2üi fügen haben! Daß das einfach eine Amts- maßnahme ist, die nichts damit zu tun at, ob unsere Aussagen wichtig sind oder „Was haben wir damit zu tun? Was wollen wir bei der Untersuchung? Was kannst du aussagen? Was sollte meine An- wesenheit für einen Wert haben?! Ich halte es hier nicht aus! Ich ersticke hier! Und Brigitte ist mit ihren Nerven fertig! Sieh sie dir doch an, das arme Mädel!“ Die Stimme war überscharf. sie tat dem Ohr weh. hilflos die Arme. „Wir stehen alle unter dem leichen Mißgeschick, gnädige Frau“, sagte 105 ruhig; zes ist zwecklos, sich dagegen zu wehren. Wenn Sie Ihren Willen durchsetzen und Moorstetten verlassen würden, könnte es Ihnen passieren, daß gegen Sie ein Haftbe- fehl erlassen wird— auf Prinzip, das müssen Sie doch einsehen! Ich blickte Brigitte an. Sie stand hinter dem Lehnstuhl, in dem ihre Mutter saß, einem steifbeinigen Möbel aus den achtziger Jahren, grün bezogen und mit viel törichtem Zierat, Schnitzereien und ewig lockergedrehten Puppen. hysterisch, Otto Montanus hob Seite 8 MORGEN N Seschäfts empfehlungen 1 f Versteigerungen 14 5 80 Umzüge sowie Transporte aller Art durch: W. Nennstiel, Mannheim, Garten- feldstraße 6, Telephon 530 76. Pelz aufbewahrung kachgemäs bei Kürschnermeister W. JULICH, SECRENH. STR. 34. können Sie ganz nach Wunsch wählen! Sie finden bei uns die neuesten Muster und Formen! Guter Sitz und N. sowie unsere uledrigen Bergdolt- Preise sind selbstver- Trachten- ständlich! Leder- Popeline- Mäntel! 5. N in allen Größen sehr gönstig Trencheoat- Mäntel 3 68,.— 2 Loden- Mäntel 82. ven d Af. ö eis o 50, Zweireihige Anzüge 116. 89. i A— Leachton Ste meine Schaufenster Kombin.-Hosen 35,.— 29, Leder-Hosen. 2 1 Joppen u. Janker, 13,05 32. Pister 123 1 8 2 2 2 2 Fernsprecher Nr. 51816 Nannen Seit 1871 u. sonst. 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Amtsgericht 56 Ueber das vermögen des Ernst Hardenack, Großhandel u. Hauch Ot vertretungen, Mannheim, B 7, 19, wurde heute, 15 Uhr, das Verden au verfahren zur Abwendung des Konkurses eröffnet. Vertrauenspes k O ist: Dipl.-Kaufm. K. H. Schoenel, Mannheim, F 2(Tel. 501 30). 02 gleichstermin ist am Mittwoch, dem 22. 6. 1949, 15 Uhr, vor dem A Sericht(Schloß, linker Flügel), Zimmer Nr. 213. Der Antrag auf 5 öfknung des Verfahrens nebst Anlagen sowie das Ergebnis der 0 r Ermittfungen sind auf der Geschäftsstelle zur Einsicht niedergets rig Mannheim, den 23. Mai 1949. Amtsgericht Bd 4. de Rlornung U. Dr. Fischer K. G.(144) ltzingan h. Stuttgart. 3 r. Rleigerschrank 240.— 2tür. Kleiderschrank Eiche, 185. tür. Kleiderschrank Weiß lackiert, 155. Beticouch von 250,.— Helmut Kü cherer Mannheim, F 7, 28 A Tollssialle Fieurichsbrücls Roten Ahkordeons Instrumente kigene Reparatur- Werkstätte