1949/ Neg — 0 — 19 arrieux He 13.15, 20% —— mteuerflm aan Jouvet 19.00, 2100 onagefim Nacht Karl dom 14.00, 16 0% Vorverkauf phon 44 eee RRIEUR 1 ranzösisches ner Sprache TE reislagen 27— 68½ Ern 2 Gekcehen in reicher an Preisen LH AU nnheim 5-Bahnhof 1 — den. Inhabe mittag 10 in Mannhes ntrag auf! bnis der% asicht der 5. gericht 56 u. Hande as Vergleld trauenspeſ 501 86). J or dem Am rag auf“ der Weltelk niedergele“ veröftentlicht unter Lizenz- Nummer us WB 110 verantwortliche Herausgeber: Dr. Karl Ackermann, E. Fritz v. Schilling Redaktion, Druck, verlag: Mannheim Am Marktplatz Telefon: 44 151. 44 152. 44 153 Bankkonten: Südwestbank Mannheim Alngemeine Bankgesellschaft Mannheim postscheckkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 Berlin Nr. 961 95 Ludwigshafen a. Rh. 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Im Berliner Eisenbahnerstreik ist der Vermittlungsver- such des westberliner Oberbürgermeisters Reuter, der mit Billigung der westalliier- ten Kommandanten und unter Zustimmung der streikenden Gewerkschaft UGdO unter- nommen wurde, gescheitert. Der General- direktor der ostzonalen Eisenbahn, Krei- kemeyer, teilte Reuter mit, daß er zu der für heute vorgesehenen Besprechung nicht erscheinen wird. Kreikemeyer nimmt daran Anstoß, daß Reuter vorher schon mit der UGO, die von der Generaldirektion der Eisenbahn nicht anerkannt wird, verhandelt hat. Inzwischen sei, wie er behauptet, eine Einigung mit dem Freien Deutschen Gewerkschaftsbund FDGB) zustande ge- kommen, der für die ostzonale Eisenbahn- direktion der einzige rechtsmäßige Tarif- partner sei. Eine Verlautbarung über die getroffenen Vereinbarungen würde dem- nächst veröffentlicht werden. Das Angebot Reuters sei somit gegenstandslos geworden. Nach dieser Situation muß mit einer Fortdauer des Eisenbahnerstreiks in Berlin gerechnet werden. In der Bevölkerung wurde der Verdacht laut, daß die Unter- brechung des Eisenbahnverkehrs einen Blockadeersatz bilden soll. Technisch wäre der Bahnbetrieb innerhalb von zwei Tagen wieder in Ordnung zu bringen. Der Güter- zugverkehr nach dem Westen ruht weiter. Sowjetzone„hortet“ Güterwagen Berlin. DENA) Die Eisenbahnwaggon- schulden der Sowjetzone an die Westzonen haben sich nach einer Mitteilung von Trans- portbeamten der britischen Militärregierung seit der Aufhebung der Blockade am 12. Mai um 3456 Waggons erhöht. Weitere 35512 Waggons schuldet die Sowjetzone den West- zonen seit Juni 1948. Rücktritt Koenigs mit Fragezeichen Baden-Baden. DENA) Meldungen, denen zufolge General Koenig am 15. Juni zu- rücktreten wird, entbehren, laut SUDENA, nach Mitteilung zuständiger französischer Stellen jeder Grundlage, da gegenwärtig der genaue Zeitpunkt für die Konstituierung des westdeutschen Bundesstaates noch nicht ab- zusehen sei. Gustav Zimmermann Delegierter Württemberg-Badens Stuttgart. DENA) Der württembergisch- badische Ministerrat bestimmte als Vertreter Württemberg-Badens im organisatorischen Ausschuß der westdeutschen Ministerpräsi- denten in Wiesbaden den kommissarischen Leiter des Landesbezirkspräsidiums Nordba- den, Gustav Zimmermann, und im juristischen Ausschuß den württembergisch- badischen Staatskommissar für die Wieder- gutmachung. Dr. Otto Küster. m 2 7 Washington. Der ehemalige amerikanische Mil! duverneur in Deutschland. General Lucius D. Clay, ist nach 31jähriger Dienst- zeit aus der amerikanischen Armee ausgeschie- den. Paris. Die zwei ehemaligen deutschen Ge- nerale Moritz von Faber du Fa ur und Eduard von Rotber g sind von einem fran- z28sischen Kriegsgericht von der Anklage frei- gesprochen worden, für Geiselerschieß ungen in der Gegend von Bordeaux und Dijon ver- antwortlich zu sein.. Frag. Ehemalige tschechoslowakische Staats- bürger deutscher Nationalität, die noch in der Tschechoslowakei ansässig sind, können bis zum 30. Juni dieses Jahres die Wiederer werbung der tschechoslowakischen Staatsbürgerschaft beantragen. Wien. Die Gattin des ,Mussolini-Befreiers“, Otto Sk or zen y, der im vergangenen Jahr aus dem Internierungslager Darmstadt ent- kommen konnte, hat die alliierten Behörden in sterreich um eine Ausreisegenehmigung nach Argentinien ersucht. 8 aux(Schweiz). Der erste Teil der diesjäh- nigen Sommerkonferenz für„moralische Wie- deraufrüstung“ wird vom 4. bis 12. Juni in Caux stattfinden. Faris. Die Weltbewegung der Mütter (Mouvement mondial des meres“), eine Orga- nisation die Mitglieder in 29 europäischen und außereuropäischen Ländern hat, ist zu den Sitzungen der Vereinten Nationen in beraten- der Funktion zugelassen worden. Luxemburg. Das Parlament des Großher- zo tums Luxemburg hat den Nordatlantikpakt raifiziert. Berlin. Auf Grund eines Dreimächteabkom- mens wird der Telephonverkehr zwischen den drei Westzonen und Algerien, Tunesien. Ma- en und Tanger ab 5. Juni wieder aufgenom- n. Hamburg. Etwa 6000 Beschäftigte der Bäk- kereien Hamburgs sind in den Stteik getreten, nachdem die Verhandlungen zwischen Arbeit- gebern und den Gewerkschaften über eine 30— brogentige Lohnerhöhung zu keiner Einigung geführt Haben. N Düsseldorf. Der Vorsitzende der Industrie- ewerkschaft Bergbau. August Schmidt, nat die gegenwüärtig in Paris tagenden Außen- minister in einem Telegramm um die sofortige Finstellung und Ueberprüfung der Demontage der Kohleveredelungsindustrie ersucht und auf de außerordentliche Erregung der Bergarbei- terschaft hingewiesen. Kassel. Nach Abschluß der vorbereitenden iten wird sich die bizonale Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands mit der Eisen- ahnersewerkschaft der französischen Zone am 28, Juni in Stuttgart zu einer Einbeitsgewerk- chat zusammenschlieften. DEN A/ UP/ Eig. Ber. Entscheidung über Beamienabgeordneie vert 91 Die Abg. Kuhn(CDU) und Schloß FDP) schalten sich in die Etatdebatte ein Stuttgart. Zu Beginn der 125. Landtags- sitzung teilte Präsident Kei]! gestern mit, der ständige Ausschuß sei in seinen Bera- tungen über die Frage der Zugehörigkeit der Beamten zu Parlamenten zu dem Er- gebnis gekommen, daß für das Land Würt- temberg-Baden ein neuer Gesetzentwurf ausgearbeitet werden müsse. Bei der Be- ratung im Kabinett sei festgestellt word N, daß das Wahlgesetz für den Bundesstaat entgegen einigen Zeitungsmeldungen noch nicht rechtskräftig sei. Im Hinblick auf diese Tatsache scheine der Zeitpunkt für eine Regelung der Angelegenheit durch Landesgesetz noch nicht gekommen. Als Stellvertreter des Ministerprasiden- ten gab Justizminister Dr. Beyerle eine Regierungserklärung ab, in der es heißt. den gültigen Gesetzen zufolge würden sich die Beamten-Abgeordneten lediglich aus Grün- den der Beamtendisposition zu entscheiden haben, ob sie ihr Amt oder ihr Abgeord- netenmandat beibehalten wollten. Für diese Entscheidung müsse ihnen eine angemessene Zeit gelassen werden. Daher könne ein automatisches Erlöschen der Mitgliedschaft eines Beamten nicht bejaht werden. Hinzu komme, daß der umstrittene Artikel des Landesbeamtengesetzes mit der Landes fassung nicht vereinbar sei und im Wie spruch zu anderen Verfassungsartikeln stehe. Dieser Widerspruch werde durch die Be- stimmung des Artikels 48 der Verfassung nicht beseitigt, der die Trennung von Ge- walten vorschreibe. Diese Bestimmung ver- biete zwar die Uebertragung der Gesetz- gebung an ein Organ der vollzienenden Ge- Walt, hindere aber nicht, daß einzelne Be- amte für ihre Person in den Landtag ge- wählt würden. Wenn zum Zeitpunkt der Abfassung des Gesetzes der Gesichtspunkt der Verfassungswidrigkeit nicht mehr ge- prüft worden sei, so hänge das it 2u- sammen, daß man damals der Bund weßde die Frage einer ve— sungsrechtlichen Klärung zuführen Da das nicht geschehen sei, müsse nun eio neies Landesgesetz erlassen werden, wobei noch geprüft werden müsse, ob ihm eine ent- sprechende Aenderung der Landesverfas- sung voranzugehen habe. Abg. Wiedemeier erklärte CDU, da die Rechtslage durch diese rungserklärung weitgehend geklärt sei, ziehe seine Partei den schon eingebrachten An- 1e e- Se für 72 * Von unserer Stuttgarter Redaktion trag in dieser Sache zurück und schließe sich der Auffassung der Regierung an. Für die SPD gab Abg. Helmstedter eben- falls seine Zustimmung zu der Regierungs- erklärung. In der Erklärung der FDP, die durch Abg. Dr. Keßler abgegeben wurde, wurde dagegen betont, die FDP sei der Auf- kassung, der jetzige Zeitpunkt mache drin- gend eine sofortige gesetzliche Neuregelung notwendig. Es sei zu bedauern, daß nach der Regierungserklärung die Lösung dieses Pro- blems erneut hinausgeschoben werde. Die Berechtigung der vorgetragenen Rechts- gründe scheine zweifelhaft und die FDP be- halte sich die Ausarbeitung eines Initiativ- gesetzentwurfes vor. Die KPD ließ durch den Abg. Leibrand erklären, sie stimme der Erklärung der Regierung nicht zu. Der Etat der Arbeitsverwaltung Anschließend setzte das Haus die Ein- Z elplanberatungen zum Staatshaus- halt 1949(Arbeits verwaltung) fort. Abg. Kuhn(CDU- Mannheim), berichtete ausführlich über die Stellungnahme des Fi- nanzausschusses zu den einzelnen Kapiteln Er hob die besondere Bedeutung der Arbeits- verwaltung in wirtschaftlicher, sozialer 5 i Hinsicht hervor. Keine altung benötige einen so großen Zu- ib wie die Arbeitsver waltung. Während Voranschlag für beide Landesteile 284 636 700 DM eingesetzt worden seien, be- antrage der Finanzausschuß eine Erhöhung dieser Summe um 10 113 O0 DM, und zwar in erster Linie durch die Erhöhung der Summe für werteschaffende Arbeitslosenfür- sorge von einer Million auf sechs Millionen M je Landesbezirk Da dem Arbeitsmini- im stéerium die Betreuung der schaffenden Menschen und ihrer Familienangehörigen habe der Finanzausschuß bei seinen obli 5 agen in diesem Fall ganz besondere Walten lassen und sei zu der 1 zugung gekenimen, daß in verschie- demen Einzelplänen eine Personalerhöhung nicht zu umgehen sein werde. Weiter wies der Berichterstatter darauf hin, daß in diesen Etat erstmals Mittel für Flüchtlingsrenten eingesetzt Wor- den seien, und zwar 15 600 00 DM,(davon sechs Millionen für Nordbaden). Abg. Kuhn erwähnte auch die Notwen⸗ digkeit der Rückverlegung des Oberver- sicherungsamtes nach Mannheim und gab seiner Genugtuung darüber Aus- druck, daß die entsprechenden Vorbe- reitungen zur Sitzverlegung bereits ge- troften worden seien. Im Verlauf der Sitzung wurde dann die entsprechende Eingabe des Ortsausschusses Mannheim der Gewerkschaften der Staatsregierung als Entschliegßung des Landtages über- wiesen. In der Aussprache warf Abg. ETISsing (CDU), die Frage nach dem Weiterbestehen des Arbeitsministeriums nach der Bildung eines Bundesarbeitsministeriums auf. Er gab zu überlegen, ob man nicht eine Art Sozialministerium für das süd westdeutsche Gebiet schaffen und sich Gedenken darüber machen solle, ob man den Apparat in seiner jetzigen Form aufrecht erhalten müsse. Während sowohl Abg. Ersing als auch Abg. Schloß FDP), sich gegen eine par- teipolitische Personalpolitik in der Arbeits- verwaltung aussprachen, wiesen die Abg. K O n 2z(SPD), und Ruess(KPD) diese Vor würfe energische zurück. Abg. Schloß forderte das Arbeitsministerium auf, aus seiner Lethargie zu erwachen“, maßgebende Allregungen zur Beseitigung der Arbeits- josigkeit zu machen und seine Beamten zu veranlassen, den Rentenantragstellern mehr Verständnis entg zubringen, um Unsum- men von Leid, Be rund Geld zu sparen. Die FDP wünsche im übrigen, daß die 12 Millionen DM für die werteschaffende Ar- beitslosenfürsorge nur an den produktiv- sten Stellen eingesetzt würden. Ministerialdirektor Stetter(SPD), der kommissarische Leiter des Arbeitsministe- riums, sagte, seine Personalpolitik habe sich in keinem Fall nach parteipolitischen, son- dern nur nach fachlichen Gesichtspunkten gerichtet. Im übrigen sei sein Ministerium sowohl räumlich als auch der Personenzahl nach äußerst sparsam. Dort herrsche auch keine Lethargie, sondern Pünktlichkeit und Fleiſs, Cru Schloß: Nicht susruhen auf den Lorbęeren!“) Der Landtag stimmte den Plänen der Ar- beitsverwaltung zu und nahm ferner einen KPD- Antrag an, in dem die Staatsregierung ersucht wird, Schritte zur Erhöhung der Renten nach dem KB.-Leistungsge- setz zu unternehmen. Heute steht der Plan der verwaltung zur Beratung. 2 Wirtschafts- Wesimächite wollen Volksratsdelegierte nicht hören Die achte Sitzung des Außenminister rates brachte neue heftige Angriffe Wyschinskis Paris.(UP) Der sowjetische Außenmi der gestrigen Sitzung des Außenministerrat nach Paris einzuladen, um ihnen Gelegenhe ministerkonferenz darzulegen. nister Andreiji Wyschins ki schlug bei es vor, deutsche Beauftragte aus der Ostzone it zu geben, ihre Ansichten vor der Außen- Die drei Außenminister der Westmächte widersprachen dem Vorschlag Wyschin- skis. Es wurde jedoch noch kein endgültiger Entscheid über diese Frage gefällt. Der Verlauf der gestrigen Sitzung war dem der Montag-Sitzung sehr ähnlich. Wyschinski sprach fast die ganze Zeit, ver- warf erneut den Plan der Westmächte für den Zusammenschluß Deutschlands auf der Basis des Bonner Grundgesetzes und machte schlieglich den Vorschlag, die deutschen Beauftragten aus der Ostzone nach Paris kommen zu lassen. Der sowjetische Außenminister sprach fast zweieinhalb Stunden. Ein Mitglied einer westlichen Delegation bezeichnete seine Rede als eine Wiederholung der „gestrigen Tirade“. Seinen schärf- sten Angriff richtete er heute gegen das Besatzungsstatut für Westdeutschland. Er beschuldigte die Westmächte, eine „unbefristete Besetzung“ Deutsch- lands zu planen. Britische, amerikanische und französische Generale, so erklärte er, sprächen von einer fünfzehn- bis zwanzig- jährigen Besetzung Deutschlands. Im weiteren Verlauf seiner Rede brachte er die schon bekannten sowjetischen Be- schuldigungen gegen die Westmächte be- züglich Deutschlands vor. Die Westmächte versuchten vorsätzlich, eine Spaltung Deutschlands herbeizuführen, sie seien dafür verantwortlich, dag die einheitliche Rege- lung der deutschen Angelegenheiten aufge- geben wurde und sie täten alles, um den baldigen Abschluß eines Friedensvertrages mit Deutschland zu hintertreiben. Das Be- satzungsstatut sei mit Vorbedacht so aus- gearbeitet worden, daß die Westmächte die gesamte Kontrolle über Westdeutschland behielten, auch nachdem der westdeutsche Staat errichtet worden sei. Durch das Be- sstzungsstatut solle die Spaltung Deutsch- lands zu einer vollendeten Tatsache gemacht werden, eine Spaltung, für welche nur die drei Westmächte die Verantwortung trügen, besonders durch ihre Haltung innerhalb der letzten achtzehn Monate, obwohl sie bereits seit 1946 darauf abgezielt hätten. Wyschinski beschuldigte die Westmächte, zu versuchen, der Sowjetunion ihren Willen aufzuzwingen. Die Rede des sowjetischen Außenmini- sters war zwar in recht aggressivem Ton gehalten, berichten Teilnehmer an der Sitzung, sie sei aber im Vergleich zu frü- heren Reden„farblos“ gewesen. Er habe fragwürdige Friedensverträge in Osteuropa? Diplomatische Offensive der Westmächte in Budapest, Bukarest und Sofia London. ODENA- REUTER) Großbritan- nien und die Vereinigten Staaten setzten am Dienstag die Regierungen von Rumänien, Ungarn und Bulgarien von ihrer Ab- sicht in Kenntnis, im Zusammenhang mit den mit diesen Ländern abgeschlossenen Friedensverträgen energische Mag- n àã h men zu ihrer Durchführung einzuleiten. Sie forderten außerdem die sowjetischen Botschafter in Sofia, Bukarest und Budapest auf, sich ihrem Entschluß, die Bestimmungen der Friedensverträge durch- zusetzen, anzuschließen. Großbritannien und die USA hatten be- reits im vergangenen Monat gegen wieder- holte Verletzungen der Friedensverträge protestiert und darauf hingewiesen, daß sie geeignete Schritte zur Durchsetzung ier Friedensvertragsbestimmungen ergreifen werden, sofern sich die drei Regierungen in Zukunft nicht strikt an die Bestimmungen der Friedensverträge halten. Der Protest der Westmächte war von allen drei Regie- rungen als unbegründet zurückgewiesen worden. Zu den in den Friedensverträgen nieder- gelegten politischen Freiheiten, die nach Ansicht der Westmächte verletzt wurden, gehören unter anderem das Verfahren gegen Kardinal Mindszenty und gegen die 15 protestantischen Geis ti chen in Sofia, die Hinrichtung des bil- garischen Oppositionsführers NI k 01a Petkoff im Jahre 1947 und die Verurtei- lung des rumänischen Oppositionsführers Dr. Juliu Maniu zu einer lebensläng- lichen Freiheitsstrafe. „nur zweimal“ alte russische Sprichwörter angeführt, als er den Westmächten vorwark, „den Karren vor das Roh zu spannen“ und „schwarz für weiß zu erklären“. Die Forderung auf Anhörung einer deut- schen Delegation brachte Wyschinski in Form einer„Botschaft des Volksrates“ vor, die er verlas. Bevin bat ihn um eine Kopie der Botschaft, was Wyschinski in Verlegenheit zu setzen schien. Er erklärte, er habe leider nur den russischen Text. Schließlich brachte das französische Sekre- tariat der Konferenz eine Kopie der Bot- schaft zum Vorschein, die an die Konferenz gerichtet war. Außenminister Dean Acheson wies den Vorschlag Wyschinskis kategorisch zurück, wie von amerikanischer Seite be- richtet wurde. f Acheson erklärte, er glaube nicht für eine Minute“ daran, daß die zweitau- send Delegierten des deutschen Volkskon- Sresses“ in irgend einer Weise das deut- sche Volk oder auch nur die Bevölkerung der Ostzone reprasentierten. Der Volkskon- greg sei eine sowjetische„Marionetten Organisation“, die nicht wage, irgend etwas zu sagen, Was nicht von der Sowjetunion vorher genehmigt sei. Die Außenminister Ernest Bevin und Robert Sehuma n schlossen sich den Aus- führungen Achesons an. Acheson erklärte weiter, er glaube nicht, daß eine etwaige deutsche Dele⸗ gation andere Ansichten äußern würde, wie die von Außenminister Wyschinski bereits vorgebrachten. Ich würde es daher vorziehen“, erklärte er Wörtlich,„die offizielle Bekanntgabe des sowjetischen Standpunktes aus dem Munde Außenminister Wyschinskis direkt zu hören.“ Acheson sagte schließlich, wenn einmal die Zeit für die Besprechung eines deut- schen Friedensvertrages gekommen sei, 80 müßte der Außenministerrat Vertreter des deutschen Volkes anhören, die in freien Wahlen dazu ge- Wählt wurden, ebenso wie Vertreter anderer interessierter Nationen. Acheson knüpfte diese Bemerkung an seine Zurück- Weisung des deutschen Volkskongresses als „Un repräsentativ“ Ein amerikanischer Sprecher erklärte nach dieser Sitzung, es sei klar, daß der erste Punkt der Tagesordnung nunmehr erledigt sei, wenn die Außenminister es auch noch nicht offen aus- gesprochen hätten. Mittwoch werde voraus- sichtlich der zweite Punkt in Angriff ge- nommen werden: Berlin. Jeleponal aus Patis Der Michel schaut zu Von unserem Korrespondenten Alfred Lang Paris. Ein bekannter Journalist schrieb im Pariser„Figaro“, Wyschinski benehme sich diesmal wie ein wahrer Diplomat und nicht wie ein Propagandist. Er habe der alten diplomatischen Tradition entsprechend eine Woche lang geredet, ohne etwas zu sagen und sich dabei hinter seinen Deutschlandplan versteckt, dessen Unverwendbarkeit ihm selbst Klar geworden sei. Die Oeffentlichkeit hält den Atem an, wenn die Diplomaten in einem prunkvol- len Palast um einen grün gedeckten Tisch herumsitzen. Sie tagen unter Ausschluß der bekannten Oeffentlichkeit und teilen, wenn sie in ihre Autos gestiegen sind, durch ihre Pressechefs den Zeitungsvertretern mit, was im Laufe der Sitzung gesagt wurde, was nicht gesagt wurde und was dazu zu sagen ist. Anscheinend gehört es nicht nur zur Diplomatie, viel zu reden, ohne etwas zu sagen, sondern auch mit Mitteln zu arbei- ten, wie sie von pfiffigen undstreit- lustigen Bauern angewendet wer- den, wenn sie miteinander im Streit um einen Ackerstreifen liegen. Es gehört dazu, den Gendarmen zu rufen. In diesem Fail ist der Gendarm der Kongreß von Washington. Und Achesons Telegramm an den Kongreß bedeutet entziffert: Material für 50 west- europäische Divisionen für den Fall bewilli- gen, daß die Russen nicht nachgeben. Wenn in einem Prozeß der eine Bauer Zeugen bringt, läuft der andere im Dorf herum und sucht nach Zeugen, die in ihrem Sonntagsstaat vor den Richter treten sollen. Hat der eine sein Bonner Parlamen im schwarz-rot-goldenen Grundrechtsge- Wand, das für ihn aussagt, Was er f i feiner Kerl und herzhafter Demo so hängt der andere geschwind seinem eilig Rerbeigeholten Berliner Volkstag das fertig gegaufte rote Verfassungsmäntelchen um und führt ihn triumphierend dem Rich- ter vor um zu beweisen, wie gut er es mit dem deutschen Volk meint und daß er der einzige wahre Demokrat ist. Da stehen nun die beiden halben Michel, der aus Bonn und der aus Berlin, und werden dem ganzen deutschen Michel. der mit großen Augen im Zuhörerraum sitzt, gezeigt, damit er mal sehen kann, wie er eigentlich aussehen müßte. Die Bauern streiten sich im Gerichtssaal und inzwischen verkommt der Ackerstreifen, um den sie sich zanken. Arbeitslosigkeit in den Westzonen und hinter dem Eisernen Vorhang weiß der Teufel was, aber bestimmt nichts Gutes. Nun sind die Bauern schon sozusagen in der siebenten Instanz. Dem einen geht das Geld aus, dem an deren aber die Geduld Fr Will zahlen, er hat ja im Krieg genug verdient Wie alle Bauern, aber er will ein für alle Mal seine Ruhe haben. Der Nachbar Hat Brachlend im Osten, mehr als er je bewirt- schaften kann. Damit soll er sich beschaf⸗ tigen. Das Kernproblem dieser Konferenz ist der politische und militärische Rückzug des Kommunismus aus Deutschland im Tausch gegen materielle Zugeständ- nisse. Die Pariser kommunistische Presse zeigt, daß sie das viel besser verstanden hat als ihre Kollegen: Sie fühlt den RKommunis⸗ mus in Frankreich und Italien bedroht und beweist ihren Lesern mit 2 mal 2 gleich 3 daß die Aufhebung der deutschen Repara- tionsleistungen den Ruin des französischen Volkes bedeutet und daß die Sicherheit Frankreichs in Rauch aufgeht. Die Stellung der drei Westmächte ist zumindest vorläufig— vollkommen starr. Sie wissen, daß die Russen nachgeben müssen. Sie sind sich darüber klar, daß die Russen auf der achten oder neunten Augen- ministerkonferenz zu Kreuz kriechen müs- Sen, wenn sie auf der jetzigen siebenten nicht nachgeben, daß man auf die Dauer nicht in Potemkinschen Dörfern wonnen und sich nicht von statistischen und Proda- Sandaansprachen ernähren kann und dag Theaterdonner keine Atombombe ist. Und auch, daß der geriebenste Rrozeg- hansel nicht mehr Berufung einlegen kann, Wenn sein Sparstrumpf leer ist. Für die Zegenpartei ist allzu sichtbar, daß Wyschinski in Paris seine letzten Kopeken ausgibt. Und unter der Hand hat man ihm gegen lassen, daß vielleicht, wenn er brav ist und den endlosen Streit aufgibt, eine Dollarhypothek auf das Brachland im kernen Osten nicht ganz unmöglich ist. Westmächte berieten sich vorher Paris.(OP) Die Außenminister der drei Westmächte hatten am Dienstag vormittag eine private Zusammenkunft, um über ihren nächsten Schritt Uebereinstimmung zu er- zielen, nachdem ibre Vorschläge von W 8 schinski am Montag kategorisch abge- lehnt worden waren. Wie es heißt, bemühen sich die West mächte nun um die Erzielung eines be. schränkten Uebereinkommens, da eine all. gemeine Einigung mit der Sowjetunion nun nicht mehr möglich erscheint. Seite 2 e MORGEN Kommentar Mittwoch, 1. Juni 1949 Englands heißes Eisen Der englische Sozialismus hat mit der überraschend schnellen und slatten An- nahme des Gesetzes über die Verstaatlichung der Eisen- und Stahlindustrie im Oberhaus, nach den Rückschlägen der letzten Zeit, einen neuen und großen Sieg errungen. Man hatte die lebhaftesten Debatten erwartet— aher das Eisen scheint den mit ihrem auf- schiebenden Veto selbst stark umstrittenen Lords zu heiß gewesen zu sein. Das Gesetz tritt damit zum 1. Mai 1950, also etwa gleichzeitig mit einem neuen Parlament ins Leben, ohne, wie man annahm, erst durch den Wahlkampf entschieden zu werden. 107 der größten Betriebe, die rund 97 Prozent der englischen Eisen- und Stahlindustrie verkörpern, von den Hütten hinunter bis zu den weitverzweigten Nebenindustrien, die Regenschirme oder Haushaltsgerät herstel- len, werden nun, wenn sie auch nominell bestehen bleiben, der staatlichen Lenkung unterliegen. Die Erstürmung dieser„Zita- delle des Kapitals“ ist die letzte große Maß- nahme des Labour- Programms, und sie war vom Standpunkt einer zentralen Planwirt- schaft auch unvermeidlich. Ob die Verabschiedung dieses Gesetzes mehr sein wird, als ein parlamentarischer Sieg, bleibt allerdings abzuwarten. Worauf es heute auch für England vor allem ankommt, ist nicht die Verwirklichung bestimmter Wirt- schaftssysteme, sondern so viel und so billig wie möglich zu produzieren. Ein staatliches Monopol braucht nach Ansicht der Oppo- sition nicht unbedingt besser zu sein als ein privates, und für die Stahlindustrie Sprach, daß sie inzwischen einen Produk- tionsrekord von 16 Millionen Tonnen er- reicht hat. Die Erfahrungen mit den bisher nationalisierten Industrien, wie Kohle, Elektrizität, Verkehr, Gas, waren dagegen nicht ermutigend. Sie haben gezeigt, daß der Staat, zunächst jedenfalls, aber das ist wesentlich, teurer arbeitet. Die Kohlen- preise mußten, bei einer Produktions- steigerung von nur 3 Prozent um 13 Prozent erhöht werden und diese früher immer rentable Industrie schloß im ersten Jahr der Staatswirtschaft mit einem Verlust von 23 Millionen Pfund ab. Ebenso arbeiten die Eisenbahnen jetzt mit einem Defizit. Und nicht einmal die Arbeiter sind, wie der Streik von 52 000 Bergarbeitern in Lan- cashire zeigte, zufriedengestellt, ein Streik wohlgemerkt, der sich nun gegen den Staat und die eigene Partei richtet und da- mit eine eigentümliche Lage schafft. Wenn sich solche Auswirkungen nun auch in der Tron and Steel Corporation of Great Britain zeigen sollten, könnten die Folgen leicht verhängnisvoll sein. Die Stahlindustrie ist die Schlüsselindu- strie des englischen Exports, und vom Ex- Port hängt die Sanierung des Landes b. Nach einem unerhört erfolgreichen Wieder- aufstieg seiner Wirtschaft und einem Sieges zug auf dem Weltmarkt, erlebt England seit dem April wieder einen Rückschlag. Die Ursache liegt in den zu hohen Preisen der britischen Waren, die von den zu hohen Produktionskosten und der zu starken Be- lastung mit Steuern und den Kosten des Wohlfahrtsstaates herrühren. Von ameri- kanischer Seite, insbesondere dem ERP, wird daher im Interesse Englands, wie ganz Eu- ropas, als einziger Ausweg, auf eine Ab- wertung des Pfundes und eine Lok- kerung des starren System Cripps gedrängt. Und wenn auch Cripps eher abtreten als abwerten will, so glaubt man doch, daß dieser Schritt unvermeidlich sein wird. Die Verstaatlichung von Stahl und Eisen ist somit die größte, aber auch die gefähr- lichste Operation, die die Labour-Regierung unternimmt. Die Operation ist geglückt. Wie es jedoch mit dem Leben des Patienten steht, wird sich erst erweisen müssen. Ein Zusammenbruch des Exports kann auch die ganze sonstige Wirtschaftsplanung über den Haufen werfen. Aber„Labour glaubt an England. Und man muß wünschen, daß die sich zunehmend ungünstiger gestaltende Weltmarktlage ihm keinen Strich durch die Rechnung macht. Denn es ist das einzige Land, das dabei ist, den notwendigen mo- dernen Ausgleich zwischen den gegensätz- lichen Systemen der totalen Privatwirtschaft der USA und der totalen Staatswirtscheft der UdSSR zu finden. R. Ein Bein in der Regierungskrise Man muß es Paul Reynaud wirklich las- sen, daß er Sinn für Situationskomik hat. Er hat es für richtig gehalten, im Augen- blick des Beginns der lebenswichtigen Vie- rerkonferenz eine Kabinettskrise zu entfes- seln. Die von ihm geführte französische Rechte hat wieder einmal entdeckt, daß sie mit den Sozialisten nicht zusammenarbeiten kann, nachdem sie nun seit neun Monaten mit ihnen in der Regierung sitzt. Es mag kein Zufall sein, daß diese Entdeckung mit der Heimkehr Paul Reynauds von einer Amerikareise zusammenfällt. Es ist in Paris bekannt, dag man in Washington nicht viel Sympathie für die ersten Anfänge sozialisti- scher Politik hat, die sich vor einigen Jahren mit der Verstaatlichung des Kohlenberg- baus, der Großbanken und der Versiche- rungsgesellschaften zu verwirklichen begann, als ini der Nationalversammlung noch eine Mehrheit aus Kommunisten, Sozialisten und linken Katholiken das Szepter in der Hand Hatte. Es ist auch bekannt, daß Reynaud in Washington großes Ansehen genießt und in Mexiko bedeutende Wirtschaftsinteressen besitzt. Nun hält Reynaud den Augenblick kür günstig, eine Bewegung zu entfachen, die ebenso zur Bildung einer farblosen neuen Regierung, wie auch zur Parlaments- auflösung und Neuwahlen führen und soziale Unruhe aulösen kann kann. Und die mühsam errungenen Erfolge des ruhigen und zähen Henri Queuille um den wirt- schaftlichen Wiederaufstieg zunichte machen kann, die Lohn-Preis-Spirale wieder in Be- wegung setzen und Frankreich teuer zu stehen kommen. Aber wenn es gegen die Sozialisten geht, spielt das wohl keine Rolle, die bekommen jetzt eine Quittung dafür, daß sie kein Geld für den indochinesischen Krieg hergeben wollten oder jedenfalls nicht genug, um die Reisplantagen, die Eisenbah- nen und die Anthrazitgruben der Pariser Bankiers gegen die aufständischen Nationa- listen zu verteidigen. Und auch dafür, daß der sozialisitische Innenminister wenig Nei- gung hat, Konspirationen aus Rechtskreisen straflos ausgehen zu lassen. Für den Außenminister Robert Schuman ist die Situation peinlich, Er nimmt gewis- sermaßen ohne Rückendeckung an der Vie- rertagung teil und spielt gegenüber seinen ausländischen Kollegen eine wenig benei- denswerte Rolle. A. L. Im Oktober des vergangenen Jahres ha- ben die Ministerpräsidenten der Länder der westlichen Besatzungszonen ihre Vor- schläge über die Neuordnung des Südwe- stens den Militärgouverneuren vorgelegt. Seither ist weder in dieser Angelegenheit noch in der Frage der Wiedervereinigung der ehemals kurpfälzischen Gebiete etwas Termin der Bundestagswahlen unge wih Wahlgesetz unterliegt keinen Abänderungen durch Regierungschefs Von unserer Frankfurter Redaktion Frankfurt. Auf der einstündigen Monats- konferenz der stellvertretenden Militärgou- vernéure mit den Ministerpräsidenten der Doppelzone wurde die Auslegung der alliier- ten Abänderungs bestimmungen zum Wahlgesetz für den ersten Bun- destag besprochen. Die Militärgouver- neure wiesen auf den bisher negativen Ver- lauf der Pariser Außenministerkonferenz hin und legten den Ministerpräsidenten nahe, im Interesse Deutschlands die Wahlen zu beschleunigen, da große politische Auf- gaben zu lösen wären, die nicht länger hin- ausgezögert werden könnten. Der hessische Ministerpräsident Stock erklärte nach der Konferenz vor Presse ver- tretern, aus dem Kommentar der stellver- tretenden Militärgouverneure sei klar her- vorgegangen, daß das im Wahlgesetz festge- legte Wahlsystem keinen Abänderun- gen durch die Ministerpräsiden- ten unterliege. Den Länderchefs obliege vielmehr der eigentliche Wahlme- chanismus. Eine umstrittene Frage bleibe dabei die Ausgabe der Wahlscheine. Die Militärgouverneure wünschten, daß Wahlscheine nur an Seeleute ausgegeben werden, während die Ministerpräsidenten allgemeine Wahlscheine zur Ausgabe brin- gen wollten, um auf der Reise befindlichen Personen die Teilnahme an der Wahl zu er- möglichen. Eine zweite offene Frage bleibe der Wahltermin. Ministerpräsident Stock sagte, es sei eine offene Frage, ob die westdeutschen Länderchefs selbst den Wahl- termin festlegen oder die Entscheidung dar- über den politischen Parteien und dem Par- lamentarischen Rat überlassen sollen, der am Freitag in Bonn zu einer Konferenz zu- sammentreten wird. Senatspräsident Kais en Gremen) er- klärte, es Obliege nunmehr den elf west- deutschen Ministerpräsidenten, das abge- änderte Wahlgesetz zu verkünden, denn der Parlamentarische Rat besitze keinerlei Be- kügnisse mehr. 8 8 8 Die elf westdeutschen Ministerpräsiden- ten traten gestern abend in Schlangenbad bei Wiesbaden zu einer Konferenz zusam- men, um die technischen Einzelheiten des Wahlgesetzes durchzuberaten. Die Sitzung dauerte bei Redaktionsschluß noch an. Laut einer DENA-Meldung aus Düs- s eldorf wird eine Einigung der Minister- präsidenten über den Termin der Bundes- wahlen nach Ansicht informierter politi- scher Kreise auf große Schwierigkeiten sto- gen. Während von seiten der CDU als Wahl- termin der 17. Juli bevorzugt wird, hält die SPD diesen Termin für verfrüht, da er keine ausreichende Zeit für die Wahlvorbereitun- gen lasse. Von sozialdemokratischer Seite wird der 28. August als geeigneter Zeitpunkt angesehen, wogegen die CDU einen Zeit- punkt im August mit Rücksicht auf die übergroße Beanspruchung der Landbevöl- kerung bei der Ernte in diesem Monat ab- lehnt. Eine weitere Schwierigkeit für die Festlegung des Termins sieht man in dem ungewissen Ausgang der Verhandlungen in Paris. Vorerst kein Konkordat mit dem Bund Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Unter dem Vor- sitz des Berliner Bischofs D. Otto Di be- lius hat der Rat der evangelischen Kir- chen Deutschlands seine erste Ratstagung in Stuttgart abgehalten, in deren Rahmen die Auswirkungen der jüngsten Politik auf die evangelische Kirche, das Verhältnis zur Oekumene und zur Kirchengemeinschaft so- wie die Berufung weiterer Mitglieder zur Kirchenkanzlei behandelt worden sind. In einer Pressekonferenz erklärte Bischof Dibelius zur Frage der etwaigen Schaffung eines Konkordats der evangelischen Kirche mit der deutschen Bundesrepublik, er stel auf dem Standpunkt, daß der Vertrag mit dem ehemaligen preußischen Staat noch zu Recht bestehe. Die Kirche werde sich an diese Abkommen weiter halten. Bisher hätte sich die Mehrzahl der Länderregierungen im Westen und Osten auch den finanziellen Verpflichtungen nicht entzogen. Er betonte ausdrücklich, daß es auch in der Ostzone Länder gebe, die in absolut loyaler Weise ihre Verpflichtungen gegenüber der Kirche erfüllten. Dibelius wandte sich nachdrücklich gegen die Nürnberger Prozesse, die er, mit Aus- nahme des ersten Prozesses gegen die Haupkriegs verbrecher, als„Akte rächen- der Vergeltung“ bezeichnete. Er habe auch kein Verständnis dafür, daß vier Jahre nach Kriegsende ein General vor Gericht ge- stellt werde, wie es jetzt in Hamburg mit dem ehemaligen Generalfeldmarschall von Manstein geschehe. Den Urteilsspruch gegen den früheren Reichsfinanzminister von Schwerin- Krosigk nannte Di- belius in diesem Zusammenhang einen der eklatantesten Fälle einer rücksichtslosen Fehlentscheidung“. t Sie wollten Belgier werden Düsseldorf.(DENA) Der Gemeinderat von Muetzenich,(einer der fünf Grenzorte, auf die Belgien vorläufig verzichtet hat), ist durch den Innenminister von Nordrhein- Westfalen, Dr. Walter Menzel, bis auf weiteres suspendiert worden. Dem Rat wird vorgeworfen, entgegen der Gemeindeord- nung ohne Einberufung durch den Gemeinde- direktor und ohne dessen Teilnahme in einer Geheimsitzung eine Bittschrift verfaßt zu haben, die den belgischen Ministerpräsi- denten Paul Henry Spaak ersucht, einen Volksentscheid durchführen zu lassen oder das Gebiet Belgien anzugliedern. In Venlo ärgern sich die Gastwirte schwarz Elten ist das Reiseziel der Holländer geworden Amsterdam, Ende Mai. Elten ist in Hol- land die große Mode geworden. Touristen, Geschäftsrelsende(vor allem diese) und Journalisten kennen augenblicklich nur ein Ziel: Elten, dieses neue Stückchen Holland. In dem benachbarten Venlo ärgern sich die Gastwirte schwarz, denn die vollbesetzten Touringcars sausen an ihrer Nase vorbei. Jeder will das korrigierte“ Gebiet mit eigenen Augen gesehen, mit den neuen Landsleuten gesprochen haben., Sie kommen aus Limburg, aus Amsterdam und Gronin- gen. An sich geht das Leben in den„korri- gierten“ Gebieten seit jenem denkwürdigen 23. April im gleichen Stile weiter. Das an- kängliche Mißtrauen der Leute ist gewichen. Sie haben sich rasch an die etwas veränder- ten Verhältnisse gewöhnt. Warum auch nicht. Dennoch gibt es für sie täglich etwas Neues. Dafür sorgen die holländischen Fir- menvertreter, die so tun, als wäre ganz Holland von der Landkarte verschwunden und nur noch das Dörfchen Elten übrig- geblieben. In den letzten Wochen haben nicht weniger als 1 080 Geschäftsreisende, Vertreter von Fabriken und Groghandlun- gen, Elten besucht Diese Zahl konnte ge- nau kontrolliert werden, denn bevor die alte Grenze zwischen Holland und den ein- verleibten Gebieten aufgehoben wurde, konmte man das neue Stück Holland nur mit einem Paß betreten. Reklame, Reklame Was den Leuten von Elten angeboten Wird, läßt sich kaum aufzählen: Luxus- und Gebrauchsartikel, mit und ohne Bezugs- schein, Dinge, die auch in Holland noch Mangelware sind, mit denen man aber Elten förmlich überschüttet. Und in den Schau- fenstern der Eltener Läden prangen Werbe- schilder holländischer Firmen, von den Mau- ern der Häuser schreit die Reklame. Wenn es nach den Holländern ginge, dann gäbe es in Elten keinen Mangel. Weder an Scho- kolade, noch an Kaffee. Man hat sich in Elten auch damit abgefunden, daß Textil- waren für sie wieder bezugscheinpflichtig sind. Sie bekamen, wie alle anderen auch, 45 Punkte. Damit muß man auskommen. denn bis in Holland Textilien frei sind, wird es noch eine Weile dauern. Die Eltener selbst sind aber auch nicht müßig. Kürzlich hielt uns jemand in der Amsterdamer„Kalwerstraat“ an und fragte auf deutsch nach dem Weg. Wir gaben ihm die gewünschte Auskunft, waren aber doch erstaunt. „Schweizer?“ „Nein— „Aus Deutschland? In Geschäften hier?“ „Eigentlich nicht. Ich komme aus Elten, um mir mal meine neue Hauptstadt anzu- sehen!“ Nicht alle„‚Neuholländer“ trauen sich so Weit weg. Sie fahren nach Venlo oder Sittard und machen dort Einkäufe. Mit den „guldens“ und„rijksdaalders“ kommen sie noch nicht ganz zu Rande. Aber sie kaufen wie die Kinder auf dem Weihnachtsmarkt, und die Geschäfte erzielen an einem Sams- tagnachmittag höhere Umsätze als sonst in der ganzen Woche. Für versicherungsagenten nichts zu erben. Die Arbeitsfrage scheint auch allmäh- lich eine natürliche Lösung zu finden, Erst gab es viele, die auch weiterhin in Deutsch- land ihrer Arbeit nachgehen wollten. Es wurde ihnen nichts in den Weg gelegt. Sie erhielten Grenzpässe und konnten die neue Grenze ungehindert passieren. Jetzt sind es schon einige hundert, die sich bei den holländischen Arbeitsämtern melden, um in Holland eine Stellung zu bekommen, Das ist einfacher und zahlt sich besser aus. Wirklich unzufrieden sind die Bauern. Sie klagen vor allem über die höheren Arbeits- löhne, die sie jetzt nach den holländischen Maßstäben zahlen müssen und die durch die etwas Vorteilhafteren Preise, die sie für ihre Erzeugnisse in Holland erzielen, kaum wettgemacht werden. Es ist übrigens die Rede davon, daß in oder bei Elten eine In- dustrie errichtet werden soll, um das ziem- lich große Arbeitsreservoir aufzufangen. Außer einer Molkereifabrik ist dort nichts derartiges vorhanden. Für Versicherunssagenten gibt es in Elten nichts zu erben. Hier gibt es nämlich einen Mann, der schon seit vielen Jahren die Ver- sicherungsgeschäfte für die Einwohner er- ledigt. Eine Versicherungsgesellschaft in Utrecht. die als erste nach der Korrektur“ zur Stelle war, stellte diesen Mann an und — bekam die meisten Eltener als Kunden. Die anderen Gesellschaften hatten das Nach- sehen. l Untopreß) Von Verwaltungsrat Dr. Walter Siebler Entscheidendes geschehen. Nun ist durch die Genehmigung des Grundgesetzes eine neue Diskussionsgrundlage geschaffen worden. Der Artikel 118 gibt die Möglichkeit zur Bildung des Südweststaates ohne die links- rheinische Pfalz, und zwar durch Vereinba- rung der beteiligten Länder, während die Regelung der Pfalzfrage gemäß Artikel 29 nur durch ein Volksbegehren und einen an- schließenden Volksentscheid möglich ist. Die verschiedenartige Behandlung der beiden, die Städte Mannheim und Ludwigs- hafen besonders brennend interessierenden Probleme, rechtfertigt die Besorgnis der Doppelstadt, daß ihre seit Jahrzehnten trotz eindringlicher Hinweise unerfüllt gebliebe- nen Wünsche wiederum unberücksichtigt bleiben könnten. Bei der Frage der Neuord- nung wird entschieden zuviel von gesamt- deutschen, europäischen oder gar weltpoli- tischen Gesichtspunkten gesprochen, wäh- rend die Interessen der Brennpunkte einer Neuordnung selbst dann unberücksichtigt bleiben, wenn es sich um Wirtschaftseinhei- ten handelt, deren hervorragender Anteil an der Gesamtwirtschaft unbestritten ist. Das war bisher die Tragik des Rhein- Neckar-Gebietes und besonders der Städte Mannbeim und Ludwigshafen. Ihre Bedeu- tung wurde zwar in Statistiken zahlenmäßig erfaßt und im Konversationslexikon stets gebührend gewürdigt. Dagegen vermißt man bei politischen Erörterungen über die Neu- ordnung vollkommen die Diskussion der Frage, wie sehr die wirtschaftlichen Kräfte der beiden Städte zum Nutzen der Gesamt- wirtschaft gesteigert werden könnten, wenn sie, statt von einer Landesgrenze durch- schnitten zu werden, gemeinsam den Mittel- punkt eines Verwaltungsbezirkes bilden würden. Es scheint eine typisch deutsche Eigen- schaft bleiben zu wollen, daß man po- litische Fragen mehr mit dem Gefühl als mit dem Verstand und unter Außer- achtlassung wirtschaftlicher Gesichts- punkte zu beurteilen pflegt. Wohin die Herrschaft der Politik über die Wirtschaft führen muß, hat man trotz zwölf jähriger Erfahrung offenbar schon wieder vergessen. Um so berechtigter ist jetzt, da die Gefahr der Bildung eines Süd- weststaates ohne die linksrheinische Pfalz in bedrohliche Nähe gerückt ist, das Ver- langen der Wirtschaft, in dieser Frage ge- hört zu werden. In einem an die Konferenz der Mini- sterpräsidenten und an den Parlamentari- schen Rat gerichteten Schreiben haben im Oktober v. J. maßgebende Vertreter der Industrie, des Handels und des Handwerks den Standpunkt der pfälzischen Wirtschaft mit überzeugender Einmütigkeit zum Aus- druck gebracht. An dieser mit vernünftigen Argumenten nicht widerlegbaren Willens kundgebung darf um so weniger vorbeige- gangen werden, als der neue deutsche Bun- desstaat seine Existenz nur sichern kann, Wenn seine Wirtschaftspolitik das ökonomi- sche Prinzip nicht außer acht läßt. Die Forderung muß sich bereits bei der Neu- ordnung der Länder durchsetzen. Die Stimme der Städte Mannheim und Ludwigs- Erkennt die Pfalz das Startsignal? Mannheim, Ludwigshafen und der Südweststaat 8 hafen, die zusammen mit den angrenzen- den Ortschaften eine Siedlungseinheit von einer halben Million Einwohner bilden, darf dabei nicht überhört werden, zumal die Zu- sammenfassung rer wirtschaftlichen Kräfte einen entscheidenden Faktor in der Wirtschaft Südwestdeutschlands darzustel- len in der Lage ist. Man muß die Angelegenheit nicht unbe- dingt nur vom schwäbischen Aspekt aus be. trachten, für den Stuttgart der konkur. renzlose Mittelpunkt des Südweststaates bil- det und dem die Entstehung eines Wirt- schaftszentrums an der Neckarmündung vielleicht gar nicht so sehr erwünscht ist. Es ist nicht ausgeschlossen, daß in der Landes- hauptstadt Stuttgart dieser Gedanke bei der Behandlung der südwestdeutschen Frage gar keine so unbedeutende Rolle gespielt hat. Tatsächlich hat Ministerpräsident Dr. Maier bei einer Pressekonferenz im Juli V. J. bereits die Befürchtung ausgesprochen, Stuttgart werde für eine in den Südwest- staat eingegliederte Pfalz als Landeshaupt stadt unter Umständen zu peripher liegen. Diese Besorgnis darf jedoch keinesfalls zum Verzicht auf die Lösung der Pfälzer Frage führen, In diesem Zusammenhang verdient der Plan des ehemaligen Mannheimer Ober- bürgermeisters Dr. Hei merich besondere Beachtung, der einen Südweststaat mit Ein- schluß der Pfalz, eingeteilt in fünf Regie- rungsbezirke mit Karlsruhe als Landes- hauptstadt, empfiehlt. Die Einstellung der Wirtschaft an der Neckarmündung zum Südweststaat hängt ganz wesentlich davon ab, ob dieser die Pfalz ein- oder ausschließt. Wenn man in Stutgart unter dem Südweststaat den Zusammenschluß der beiden Ba- den und Württemberg versteht, wobei die Frage der Pfalz von untergeord- neter Bedeutung ist, so gilt das pri- märe Interesse in Mannheim und Lud- wigshafen der Bildung der Kurpfalz als Wirtschafts- und Verwaltungseinheit. Es ist durchaus denkbar, daß man sich in Nordbaden die Entscheidung über die Eingliederung in den Südweststaat bis zur Regelung dieser Frage vorbehält. Der Arti- kel 29 des Grundgesetzes läßt hierfür alle Möglichkeiten offen. Die Pfalz darf jetzt nicht mehr abwarten, bis man sie erneut enttäuschen wird. Sie muß und kann nun- mehr, gestützt auf die im Grundgesetz ge- gebene Möglichkeit, die Initiative ergreifen, um ihrer wirtschaftlichen Bedeutung das entsprechende politische Gewicht zu ver- leihen. Die Gefahr, daß durch vorzeitige Er- richtung eines Südweststaates, der Mann- heim wieder an die Peripherie und Lud- wigshafen außerhalb seiner Grenze stellt, die beste Gelegenheit zur Lösung der Frage versäumt wird, darf nicht unterschätzt werden. So erhält die für den 8. Juni vorgese- hene Konferenz des rechtsrheini⸗ schen Aktions ausschusses für die Wiedervereinigung der Kurpfalz eine beson- dere Bedeutung. Die Wirtschaft der Pfall rechts und links des Rheines und insbe- sondere der Städte Mannheim und Ludwigs- hafen erwartet von ihr das Startsignal für den Kampf um ihr Lebensrecht. Eisler flog nach Prag Frag.(UP) Gerhart Eisler ist am Dienstag von London kommend mit dem Flugzeug in Prag angekommen. Er wurde auf dem Flugplatz von einer Anzahl tsche- choslowakischer kommunistischer Führer, u. a. auch von Vertretern des Informations- Ministeriums, begrüßt. Eisler erklärte bei seiner Ankunft, er habe sich plötzlich zu seiner Abreise entschlossen. Er habe das Risiko einer Seereise nicht ein- gehen wollen, da er seiner Kenntnis nach nur in den britischen territorialen Gewäs- sern geschützt gewesen sei. Er habe ein tschechoslowakisches Flugzeug benutzt, da eine andere Maschine möglicherweise in der U8S-Zone in Deutschland zwischengelandet wäre. Er werde einige Tage in Prag blei- ben und dann nach Leipzig abreisen, um dort seinen Lehrauftrag für Soziologie an der Universität zu übernehmen. Er sagte ferner, er sei glücklich, in einer Volksde- mokratie zu sein und fühle sich hier sehr viel wohler und freier als in den Vereinig- ten Staaten. Eisler nahm in der Prager Polnischen Botschaft Wohnung, auf deren Vortreppen er Arm in Arm mit dem polnischen Bot- schafter eineni UP- Korrespondenten ein Interview gab. Der tschechoslowakische Kirchenkampf London. DENA-REUTER) Der vatika- nische Rundfunk berichtete am Dienstag, dag Erzbischof Josef Beran von Prag Staats- präsident Klement Gottwald schriftlich mitgeteilt hat, er sei im Besitz eindeutiger Beweise, daß die Regierung mit allen verfügbaren Mitteln den Kampf gegen die katholische Kirche begonnen habe. Das Schreiben des Erzbischofs ist vom 29. April datiert und im Namen aller tschechoslowakischen katholischen Bischöfe verfaßt. Es heißt darin unter anderem noch, daß die letzten Maßnahmen der Regierung der CSR die Vorbereitung zu einem ent- scheidenden Schlag gegen die katholische Kirche darstellen. Die ungarisch-jugoslawische Spannung Prag.(UP) Die jugoslawische Nachrich- ten-Agentur„Tanjug“ veröffentlicht eine lange Erklärung der Regierung, wonach die ungarische Regierung die jugosla- Wis che Reparations kommission aus Ungarn ausgewiesen habe. Zu- gleich gibt Tanjug eine ausführliche Ueber- sicht über den bereits sechs Monate dauern Notenwechesel Ungarn und Jugoslawien, nachdem die ungarische Regierung alle Reparationszahlungen an Jugoslawien ein- gestellt hat. Tanjug berichtet, dag die jugoslawische Regierung in Budapest einen strengen Pro- test gegen die Ausweisung der Reparations- kommission eingelegt habe. Die ungarische Regierung habe damit einen weiteren Schritt auf dem Wege der rücksichtslosen Verletzung internationaler Verpflichtungen getan. Die jugoslawische Regierung stellt zum Schluß fest, daß ein Streitfall ent- standen sei und behält sich das Recht vor die Schritte zu tun, die notwendig seien, um die jugoslawischen Interessen zu schützen. Ausnahmezustand in Bolivien La Paz.(UP) Auf Grund der blutigen Zusammenstöße in den bolivianischen Berg- Werksgebieten hat die Regierung des Lan- des am Montag abend über das gesamte Staatsgebiet den Ausnahmezustand ver- hängt. US-Generalkonsul verläßt Mukden New Vork. DENA-RHUTER) Das US- Außenministerium hat die Schließung des amerikanischen Generalkon- sulats in Mukden angeordnet, nach- dem alle Versuche, mit den chinesischen Kommunisten in der Mandschurei de- facto- Beziehungen herzustellen, gescheitert sind. Der amerikanische Generalkonsul in Muk. den hat jede Verbindung mit der Außenwelt verloren, seitdem die Kommunisten im No- vember 1948 die Funkstation des Konsulat beschlagnahmten. 250 535. s e 8 . e, e Sc —— — . 5 ene .—— eee eee e, eee ee 22 ——— 5 PF DARNN e S Hongkong in Gefahr? Dureh den fast unaufhaltsamen Vormarsch der ſeommunistischen Truppen ist der britische Flottenstutpunkt Hongkong, der nördlie Pfeiler des strategischen Dreiecks Hongkong Singapore Pt. Darwis, in Gefahr, seiner be, sonderen Bedeutung beraubt zu werden, 1919 Engländer sind, wie ihre bisherigen militär. schen Stütaungsmaßnanmen erweisen, nieht ge, Willt, weder ihre politische noch gbrategische Position im Fernen Osten aufzugeben. nzen· t von „ dart e Zu- lichen n der ustel- nne, unbe⸗ 18 be. nkur. 2s bil- Wirt- dung St. Es des- ei der Frage spielt 1 1 Juli ochen, West- laupt- legen. 8 zum Frage rdient Ober- dere t Ein- Zegie- mdes- der ingt die man taat Ba- obei ord- pri- aud falz heit. n sich r dle is Zur Arti- 1 alle jetzt erneut nun- Z ge- reifen, das ver- ge Er- Hann-· Lud- stellt, Frage chätzt gebe · ini- ür die peson- Pfall insbe⸗ Iwigs- al für Wische Pro- tions- trische teren Slosen ungen stellt ent- at vor n, um lützen, on utigen Berg- Lan- samte ver- den 8 US- gung kon- nach- ischen N! rn Nr. 100/ Mittwoch, 1. Juni 1949 MORGEN Seite 8 Man kann alles auch übertreiben Von den Fremdenverkehrsorten unserer näheren Umgebung ist zu hören, daß der Zustrom der Erholungsuchenden aus den Großstädten nicht ganz nach Wunsch ist. Die Gemeinden berufen sich darauf, daß sie allerlei tun für die Werbung, aber die Hotels, Pensionen und Gastwirtschaften konnten sich noch nicht entschlossen genug den Einkommensverhältnissen breitester Schichten angleichen, aus Unkenntnis ver- mutlich. Sie geben überhaupt keinen Pensionspreis bekannt und wollen die Gäste nach der Karte verpflegen, oder sie setzen den Pensionspreis so hoch an, daß man geradeso gut in das nächstbeste Welt- bad fahren könnte. Luftveränderung und Tapetenwechsel Jeder Apotheker weiß zu erzählen, daß jeder zweite Kunde heute Herzmittel ver- langt, woraus doch wohl zum mindesten hervorgeht, daß geradezu ein gehäuftes Bedürfnis nach Entspannung und Erholung besteht. Der Stadtmensch hat aber man- cherlei Attacken auf den schmächtigen Geldbeutel auszuhalten. Die bessere Nah- rung kostet mehr Geld; der Nachholbedarf auf der ganzen Linie nimmt reichlich Mit- tel in Anspruch. Wer sich ein Paar Schuhe kauft, könnte eigentlich zwei Paar Schuhe brauchen, und mit Wäsche und Oberbeklei- dung ist es ähnlich bestellt. Die Ausgaben für Entspannung und Erholung halten zur Zeit am Ende der Bedürfnis-Skala. Für sie bleibt in einem normalen und durch- schnittlichen Budget— sprich: Biddschee — viel zu wenig übrig. Mit Rücksicht darauf, daß das Verlangen nach Entspan- nung und Erholung gleichwohl sehr heftig verspürt wird, ist es nur recht und billig, wenn die den Fremdenverkehr pflegenden Orte ihre Kalkulation entsprechend ein- richten und sich durch preiswerte Leistun- gen Dauergäste sichern, die in besseren Zeiten, wenn der Nachholbedarf nicht mehr so sehr wirksam ist, für die Erholung auch wieder mehr springen lassen werden. Anregend oder erschöpfend? An vielen Orten winken jetzt Ausstel- lungen. Vielerlei Anlässe bieten sich dar. Wer da wollte, könnte den ganzen Som- mer mit Besichtigungen verbringen. Das historische Ausstellungsgut kann nach vielen Jahren wieder aus der Versenkung emporgehoben werden, und nun ist es den Leuten zugänglich zu machen., damit sie sehen, wie arm oder wie reich wir sind. Gewerbe und Handwerk wollen ihre Er- gzeugnisse zeigen, von denen jahrelang nicht eben viel zu sehen und zu haben war. Das ist alles gut verständlich, es soll hier nur eine Bemerkung über die Art und das Maß der Darbietung riskiert werden. Nicht bewährt hat sich ein Vollständigkeits- und Vollstopfungssystem, das die Passungskraft der Besucher übermäßig in Anspruch nimmt. Bewährt hat sich die verhältnis- mäßig kleine Schau, die einige wenige Stücke möglichst geschickt ausbreitet, wobei es offenbar mehr auf Tiefen- als auf Brei- tenwirkung ankommt. Erschöpfende Dar- stellungen geraten leicht in die Gefahr, den Besucher zu erschöpfen urid ein erschöpfter Besucher ist ein undankbarer Besucher. In der Erinnerung an gehabten Ueberdruß reagiert er ein anderes Mal durch Nichtbeachtung. Er kneift und schert aus. Neben der umfassenden Schwetzinger Sammel-Ausstellung„Aus badischen Schlössern“ dürfen als Beispiele für klei- nere, trefflich gewählte Darbietungen ge- nannt werden: die von Cornel Serr für das Ladenburger Stadtjubiläum zusam- mengestellte Heimatkunde„Vom Mam- mutzahn bis zur Schlepperkette““ und die von Dr. Böhm vor einiger Zeit in Mann- heim gezeigte Schau aus der kurpfälzischen Zeit, deren klug ausgewählte Bestände jetzt Schein und Sein Von Wilhelm Bus ch Mein Kind, es sind allhier die Dinge, Gleichviel, ob große, ob geringe, Im wesentlichen so verpackt, Daß man sie nicht wie Nüsse knackt. Wie wolltest du dich unter winden, Kurzweg die Menschen zu ergründen. Du khkennst sie nur von außenwärts. Du siehst die Weste, nicht das Herz. „Man muß sich umdenken“/ Das Leben und das Werk Johannes von Müllers erscheint heute in einem ganz beson- deren Licht, denn Johannes von Müller war einer der ersten Historiker der Neuzeit, der versuchte, aus der Kenntnis der Geschichte Anleitungen für eigenes politisches Handeln zu gewinnen. Auf dem Gebiete der Geschichts- korschung wurden seine Fähigkeiten schon früh erkannt und anerkannt. Ein überdurch- schnittlicher Fleis(er hat seine Werke oft sechs- bis siebenmal überarbeitet) sowie eine Zlänzende Begabung haben ihn im Laufe sei- nes Lebens mit vielen berühmten Zeitgenos- sen in freundschaftliche Beziehungen gebracht. So zu Goethe, Fichte, den Gebrüdern Hum- boldt, Schleiermacher und Gentz. Schiller empfing durch ihn die Anregung zum Wilhelm Tell. Die Historiker seiner Zeit lernten von Müller exakte Quellenforschung. Aber Johannes von Müller wollte mehr sein als nur ein anerkannter Wissenschaftler. Schon mit 21 Jahren schrieb er:„Ich studiere tapfer Geschichte, schöne Wissenschaften, öf- kentliches, Natur- und Völkerrecht und Poli- tik, entschlossen, nicht bloß zuzusehen, son- dern zu handeln, wenigstens von Angesicht zu Angesicht den großen Schauplatz zu schauen.“ Hier beginnt die Tragödie seines Lebens. Johannes Müller sah deutlich, daß er seine Politischen Pläne als Bürgerlicher(er wurde erst 1791 geadelt) nur durchsetzen konnte, wenn er sien die Gunst eines Fürsten erwarb. Er widmete deshalb seine ersten Schriften Jo- Seph II. von Oesterreich, allerdings ohne Er- kolg. Darauf schrieb er anonym gegen Kaiser Joseph, der ein Staatskirchentum plante. Der Protestant Johannes Müller feierte die Hier- archie als Schutzwehr gegen den fürstlichen Absolutismus. Bald sehen wir den Historiker den diplomatischen Diensten des Kurfürsten Friedrich Karl Joseph von Mainz bis zu den höchsten Staatsstellen aufsteigen. Er schreibt wieder eine anonyme Schrift, in der er Preu- gen unter Friedrich dem Großen als natür- 05 Schutzmacht der Kleinstaaten heraus- ste! auch in den Zirkelsälen des Schwetzinger Schlosses, als Beiträge aus den stadtge- schichtlichen Sammlungen Mannheims, zu sehen sind. 5 Lanze gegen das Feierliche Wer immer wieder einmal einem Fest- akt beizuwohnen hat, wird sich manchmal über den„musikalischen Rahmen“ solcher Anlässe wundern. Entweder ist etwas aka- demisch Glattes zu hören oder etwas emi- nent Feierliches, irgendetwas, das auf Stelzen zu gehen scheint. Und wenn es Streiflichter und Betrachtungen Von Dr. F. W. Koe h nicht an dem Stück selbst liegen sollte, so sorgt die Ausführung dafür, dag kaum einer aufzuschauen wagt. Die Teilnehmer rächen sich auf ihre Weise und bohren Augen und Ohren in die Drucksachen, die ihnen verabreicht wurden. Warum wird so selten etwas Heiteres, etwas Keckes und Zündendes gespielt bei derartigen Ge- legenheiten? Etwas, das die Menschen frisch und munter macht für die Reden, die nun einmal dazugehören? Wer einen Fest- akt musikalisch zu umrahmen hat, sollte sich das einmal überlegen. „Das lebendige Gewissen der Stadt“ Vorschau auf„Mannheim in Vergangenheit und Gegenwart“ Band IV Im Frühjahr 1907, mitten in den rau- schenden Festlichkeiten der Dreihundert- jahrfeier der Stadt, erschien das dreibändige Monumentalwerk„Mannheim in Ver. gangenheit und Gegenwart“. Die beiden ersten von Prof. Dr. Friedrich Walter verfaßten Bände behandeln in historischer Zeitfolge voranschreitend die Geschichte der Stadt von ihren Anfängen bis zum Kriege von 1870%1, der dritte, von einem größeren Mitarbeiterstab unter Leiung von Prof. Dr. S. Schott gechaffene Band schildert den Zustand des städtischen Lebens um die Jahrhundertwende. Die anfangs durch den Glanz der Feste überstrahlte Wertschätzung des Werkes wuchs mit den Jahren der Ent- fernung von der unvergeßlichen Jubiläums- feier; sie kam bald in steigenden Preisen des antiquarischen Büchermarktes zum Ausdruck. Heute gilt es als ein unersetz- liches, vom Laien und Fachmann ungemein geschätztes Geschichtswerk der Stadt. Pläne zu einer Fortführung tauchten schon bald nach dem ersten Weltkrieg auf. Sie verdichteten sich unter Oberbürger- Weister Dr. Heimerich zu dem Stadtrats- bescrrrug vem 19. Dezember 1929, anstelle der während der Kriegs- und Nachkriegs- jahre nicht mehr veröffentlichten Verwal- tungsberichte einen die Jahre 1906—1931 umfassenden vierten Band des Jubiläums- werkes herauszugeben. Der damalige Plan scheiterte an der wachsenden Ungunst der Zeitverhältnisse, aber auch daran, daß man mitten in einer noch nicht abgeschlossenen, zum Umsturz drängenden Entwicklung stand. Erst nach dem völligen Zusammen- bruch Deutschlands wurde er wieder auf- gegriffen. 5 Heute steht er unmittelbar vor der Ver- wirklichung. Wieder ist es Prof. Dr. Fried- rich Walter, dem die Aufgabe vor etwa zwei Jahren übertragen wurde. In Heidel- berg, wo er seinen Ruhesitz hätte finden sollen, aber das Gegenteil davon hat, reift das Werk trotz aller Hemmnisse und Er- schwerungen heran. Pas Werk einer großen modernen Stadtbiographie, das die Jahre 1907—1945 umfaßt, wird in zwei Teilen, reich bebildert, erscheinen. In wenigen Monaten wird der erste Teil gedruckt vor- liegen. Wie für seine„Stephanie Napoleon“ hat ein vormals Mannheimer Verlagsunter- nehmer, Fritz Knapp, jetzt in Frankfurt, die Herausgabe übernommen. Das umfangreiche Werk, das wieder jene Vorzüge aufweisen wird, die die Kritik der„Stephanie“ nachrühmte, bildet nicht nur den vierten Band des Jubiläumwerkes, sondern stellt auch durchaus etwas Selb- ständiges, Unabhängiges, für sich Verständ- liches dar. Es schildert das Schicksal einer deutschen Stadt während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, den glänzenden wirt- schaftlichen und kulturellen Aufstieg, die Einwirkungen zweier Weltkriege und zweier Revolutionen, endlich die Kata- strophe. Muß angesichts der Ruinen, in denen wir als Folge der nationalen Hybris zu leben gezwungen sind, besonders auf die Schwierigkeiten hingewiesen werden, die die Beschaffung und Rekonstruktion des So sah das vor hundert Jahren aus Der erste Zug fährt über die 1849 vollendete Ladenburger Neckarbrücke. EKolorierter Stich eines Zeitgenossen Quellenmaterials verursachte? Aber auch diese Arbeit wurde mit unermüdlichem Fleiß und scharfem Spürsinn geleistet. Es darf jetzt schon gesagt werden, daß dieses Werk für unsere und für die kommende Zeit ein unausschöpfbares Literaturdenk- mal sein wird. Vor allem kommt ihm zugute, daß der Verfasser aus persönlichem Miterleben gestalten konnte. Wenn von ihm einmal gesagt wurde, er sei das lebendige Gewissen der Stadt. so schlägt es für jeden sichtbar in der kommenden Stadtbiographie. Die führenden Männer des heutigen Mannheim, voran die beiden Oberbürger- meister nach 1945, Braun und Dr. Cahn- Garnier, haben das Zustandekommen des Werkes nach Kräften gefördert. Sie be- trachten es als einen wichtigen Bestandteil des geistigen Wiederaufbaues der Stadt und versprechen sich zu Recht, durch es eine Pflege der Stadtgesinnung, des Zusammen- gehörigkeitsgefühls, des Verständnisses für die Aufgaben des Gemeinwesens, der Er- Der Ton macht die Musik Höfliche Amtsschreiben haben viel für sich Ein Schreiben einer hohen amerikani- schen Besatzungs- Dienststelle gab mir zu denken. Ich verglich dieses kurze, klare und höfliche Schreiben mit deutschen amt- lichen Schreiben. Kurz und Klar, sofern nicht gerade der bekannte Amtsschimmel geritten wird, sind die deutschen, amtlichen Aeußerungen ja auch. Aber sie lassen er- kennen, daß sie von einer übergeordneten Obrigkeit kommen, und sind daher nicht ausgesprochen höflich. In dem amerikani- schen Schreiben kam hingegen nach der Anschrift zuerst die Anrede„Sehr geehrter Herr—“ Dear Mr.—), und es war ab- geschlossen mit„Ihr ergebener“(Sincerely yours). Es war auch persönlich unterzeich- net, nicht etwa als Amt, trotzdem in dem Text das betr. Amt ausdrücklich angeführt War. In dem Schreiben war ein seit längerer Zeit laufender Antrag genehmigt worden, der eine große Hilfe für den Empfänger bedeutete. Man könnte beinahe sagen, daß der Brief trotzdem so höflich abgefaßt war. Wäre der Antrag abgelehnt worden, 80 könnte man von einer Höflichkeit sprechen, welche die bittere Pille versüßen sollte. Das war also nicht der Fall— im Gegenteil! Die Bedeutung dieser Brief- und Unter- zeichnungsform geht viel weiter, als eine reine Umgangsform zu sein. Die Höflichkeit zeugt davon, daß der hohe Beamte den Brief-Empfänger als Bürger achtet und ihn Z um 140. Todestag Johannes von Müllers Die Bedeutung der französischen Revolu- tion erkennt er sofort. Der Tag des Bastille- sturmes gilt ihm als der schönste Tag der Weltgeschichte, obwohl in der Folge davon das Gebiet seines Kurfürsten an Frankreich fällt. Johannes von Müller geht 1792 als Hof- rat nach Wien. Zwölf Jahre später verläßt er die österreichischen Dienste, um in Berlin Geheimer Rat und Historiograph des preußi- schen Königshauses zu werden. Johannes von Müller nimmt auf dem Höhepunkt seines Ruh- mes den Auftrag an, eine Geschichte Fried- richs des Großen zu schreiben. Auch politi- schen Einfluß kann er gewinnen. Er gehört zu der Kriegspartei, die eine Auseinandersetzung mit Napoleon wünscht. Als bei Jena und Auerstedt der preußische Staat unter Napo- Jeons Schlägen zusammenbricht, preist Johan- nes von Müller die Fügung,„welche ihn von der Geschäftslaufbahn entfernte.“ Er wartet Napoleons Einzug in Berlin ab. Bald kommt es zu einer persönlichen Aussprache zwischen dem siegreichen Staatsmann und dem Ge- schichtsschreiber, als deren Folge Johannes von Müller überall seine Bewunderung für Napoleon zeigt.„Durch sein Genie und seine unbefangene Güte hat er mich erobert. Gott hat ihm das Reich, die Welt gegeben.— Alles Alte ist hin; siehe, etwas Neues wird.“ Diese Worte sprach der Gelehrte im Jahre 1806. Seinen Freunden, die ihn auf seinen bis- herigen Lebensweg hinwiesen, antwortete er nur:„Man muß sich umdenken.“ Dieses„‚Umdenken“ ist ihm wunderbar ge- lungen. Der Posten eines Minister-Staats- sekretärs im Königreich Westfalen und bald der eines Generaldirektors des Unterrichts- wesens waren der Lohn. Johannes von Müller verteidigte in amtlichen französischen Schrif- ten den Rheinbund mit der gleichen Bered- samkeit, mit der er Friedrichs des Großen Fürstenbund gepriesen hatte. Ein weiteres „Umdenken“ blieb ihm erspart— noch vor Napoleons Sturz ist er, 57 jährig, gestorben. Wenn wir das Leben dieses Mannes und seine Taten zwischen Wissenschaft und Poli- nicht etwa nur als„Untertan“ ansieht. Er hat zwar dienstlich mit ihm zu tun und kennt ihn nicht, spricht aber dennoch als Bürger im Amte zu seinem Mitbürger als Privatperson. Er ist nicht der machtvolle Beamte, von dessen Entscheidung die Be- lange eines Bürgers mehr oder minder weit- gehend betroffen werden. Er entscheidet auch im Amte immer als Bürger. Diese Auffassung ist in Deutschland nicht üblich. Denn in der deutschen Staatsverwaltung wird der Beamte direkt oder indirekt vom Staatsoberhaupt ernannt und somit sozusa- gen in eine gehobene Stellung, in den Be- rufs-Beamtenstand aufgenommen. In den USA ist er Vollstrecker des vom Volke zum Ausdruck gebrachten Willens. Durch das neue Beamtengeset: sind Einrichtungen geschaffen worden, die von vielen Beamten befremdet aufgenommen werden. Sie passen nicht zu den Anschau- ungen, in denen sie geschult und groß ge- worden sind. Sicherlich sind die deutschen Beamten vorbildlich pflichtgetreu und wol- len das beste für die Einwohner ihres Amtsbezirkes. Aber sie wollen es als Diener der Staatsregierung oder der kommunalen Verwaltung, nicht aber als Bürger unter Mitbürgern. Ein sehr kluger Verfasser schrieb einmal, daß sich seit dem absolu- tistischen Staatswesen weder in der kon- stitutionellen Regierungsform von 1848 bis 1918 noch in dem demokratischen Weimarer Staate viel geändert hat, und daß die Wei- marer Verfassung nur eine konstitutionelle mit demokratschen Pflästerchen gewesen Foto: Klar Dieser liebenswürdige Herr, dem wir im Frank- furter Zoo begegneten, ist Hans Moser aus Wien, der auf einer Tournee durch die West- zonen am Donnerstag und Freitag auch in Mannheim gastiert. tik betrachten, müssen wir sein wissenschaft- liches Werk und seine glänzende Begabung Voll anerkennen. Sein scharfer Blick, der zum Beispiel die Zukunft Amerikas schon vor 150 Jahren klar erkannte, ist ebenso Tatsache wie sein politisches Versagen. Aber ob Gentz recht hatte, als er Johannes von Müller einen Kopf von außerordentlicher Stärke und eine kraft- lose Seele zuschrieb, bleibt fraglich. Paul Kübler sei, um ihre demokratische Tendenz zum Ausdruck zu bringen. So führten die frühe- ren Beamten(bis 1933) ihre Amtsgeschäfte in bestem Glauben, aber in erster Linie für ihre Vorgesetzten bezw. für die Staats- regierung, und dann erst kam das Volk und seine aktuellen Interessen. Die Unterzeichnung des amerikanischen Beamten als Person mit seiner Amts- bezeichnung und Amtsstellung auf einem Bogen des Gesamt-Amtes ist damit nur eine Folgerung obiger Darlegungen. Weil er für seine Amtshandlungen zivilrechtlich verfolgt werden kann, tritt er nicht„in Vertretung (6. V.)“ oder„im Auftrage(i. A.)“ auf, son- dern bringt seine Verantwortlichkeit mit seiner Unterzeichnung zum Ausdruck. Ge- wiß trägt auch die Behörde, der er ange- hört, einen Teil der Verantwortung, aber er muß sich selbst persönlich für die in dem Schreiben gemachte Entscheidung ver- antwortlich fühlen. Es ist ein gehobenes Veranwortungs- und Persönlichkeitsgefühl, wenn ein beamteter Bürger, auch ohne Dienststellenleiter zu sein, direkt unter- zeichnet. Mit dieser bürgerlichen Auffassung einer Beamtenstellung ergibt sich die Verbunden- heit von Volk und Behörden, wie sie gerade in Deutschland schon lange erstrebt wird. Die Höflichkeit in Amtsschreiben ist ein Stein auf dem Wege dahin. Gerade der Amerikaner sagt„time is money“, und trotzdem wendet er die Zeit auf, Höflich- keitsformeln in Amts- und Geschäftsbrie- fen anzuwenden. DK. kenntnis der mannigfachen Werte Mann- heims zu gewinnen. Wir hatten Gelegenheit, uns mit Prof. Walter über den Abschluß seines Lebens- Werkes zu unterhalten. Wir dürfen daraus die Hoffnung schöpfen, daß ihm die Arbeits- kraft und Frische beschieden bleibt, die hohen Erwartungen zu erfüllen, die man auf die Vollendung dieses in ihren letzten Zielen weit über den engen Rahmen hinaus- reichenden Stadtgeschichte setzen darf. Man wird darin mehr finden, als gemein- hin in einer Stadtgeschichte vermutet wird. Auch eine Versammlungsrede, ein Zeitungs- artikel oder ein anderes Sympton der öffent- Wilhelm Hausenstein: Ein Traum von Mannheim „Diese Stadt ist einmal gedacht wor- den; sie ist ein ausgebildeter Plan gewesen, ehe sie gebaut wurde; im Gedanken emp- fangen, hat sie das Abgezogene des Gedach- ten bewahrt. Die Vierecke, das überall gleiche System der Quadrate: wohl ist dies vernünftig, wohl ist dies„praktisch“— aber es ist auch eine Art Chimäre, von irgend- einem Augenblick an ungeheuerlich. Wenn die Mathematik folgerichtig ist, wenn die Rechnung unerbittlich zu Ende getrieben wird, ist das Ergebnis nicht minder wunder- lich als logisch. Verhält es sich nicht so? Man staunt darüber, wie es hinausgeht, daß es hinausgeht; das Platte, das Einleuchtende, das ganz und gar Vernünftige bekommt einen Ton von Metaphysik.. Doch davon will ich nicht einmal reden, oder davon, daß auch Träume die Ordnung lieben— obwohl etwas dran ist. Ich will erzählen, wie es mir mit Mannheim ging, lange bevor ich einen Begriff haben konnte von der Sonderbarkeit des Richtigen, von der Unheimlichkeit der Häuserquadrate, der Straßenquadrate, die sich nur umso eher in den Traum fügen, je vernünftiger sie sind.. Aus: Badische Reise, von Wilhelm Hausen stein. Verlag Knorr& Hirth, München. lichen Meinung kann in entscheidender Stunde ein Stück Stadtgeschichte sein. Schließen wir für heute mit dem Anfangs- wort eines Kapitels, das die politisch-soziale Atmosphäre am Ende der Beck-Aera schil- dert:„Stadtgeschichte ist mehr als eine Ge- schichte der Aemter und Betriebe, der Finanzfragen und Verwaltungsangelegen- heiten, der Häuser und Straßen, der Men- schen, die in ihnen Freud und Leid erleben, ihre geschäftlichen Erfolge und Niederlagen, ihre lebensbereichernden Kulturschöpfun- gen. Man muß ihre Denk- und Sinnesart kennen lernen, ihr Verhältnis zu den äußeren Vorgängen, die ihr Schicksal mitbestimmen. Man muß nachspüren, wie sie auf den Schritt der Zeit lauschen, was politisch und wirtschaftlich, geistig und künstlerisch auf sie einwirkt, wie sie Gedanken und Ziele aufnehmen und verarbeiten.“ Dr. Wilhelm Wendling. Kulturnachrichten Wilhelm Furtwängler gastiert am 13. Juni mit den Berliner Philharmonikern in der Hei- delberger Stadthalle. Richard Strauf wird der am 13. Juni stattfindenden Premiere der Molière-Komödie „Der Bürger als Edelmann“ mit seiner Musik im Gärtnerplatz-Theater in München beiwoh- nen.(dena) Gustaf Gründgens, der Generalintendant der städtischen Bühnen Düsseldorfs, wurde am Frei- tag in der Delegierten versammlung des deut- schen Bühnenvereins in München erneut zum Präsidenten gewählt. Die Bachwoche in Ansbach, die vom 27. Juli bis 3. August geplant ist, steht unter der musi- kalischen Leitung von Ferdinand Leitner, Stuttgart und Fritz Rieger, Mannheim.(gis) Goethes Sing- und Tanzspiel„Lila“ wird demnächst mit der Musik von Sigmund von Seckendorff im Münchener Volkstheater auf- geführt werden. Die neue Bearbeitung, die zum ersten Male auf der Bühne erscheint, stammt von Dr. Ernst Leopold Stahl, Senta Maria und Pnilippine Schick.(Lis) Friedrich Dalberg, der durch die Bayreuther Festspiele bekannte Bassist, hat vor einigen Monaten durch seine Flucht nach Südafrika seinen Vertrag mit der Münchener Oper ge- brochen. Wie er aus Johannesburg mitteilt, konnte er dort seinen Plan, ein Opernhaus zu übernehmen, nicht verwirklichen. Er kündigt nun eine Konzertreise durch 40 südafrikanische Orte an.(nk) Die Operette„Im weißen Röß'!“ von Ralph Benatzky erscheint am Pfingstsamstag im Spielplan des Mannheimer Nationaltheaters. Sie wird von Hans Becker neu inszeniert. Die musikalische Leitung hat Joachim Popelka, die Bühnenbilder stammen von Heinz Daniel und die Tänze werden von Gaby Loibl einstudiert. Eine neue Künneke- Operette, mit dem Ti- tel„Hochzeit mit Erika“, beabsichtigt Gustaf Gründgens im Herbst in Düsseldorf urgukzuführen.(s) Die Leiche Klaus Manns, des ältesten Soh- nes von Thomas Mann, wurde, wie die„Neue Züricher Zeitung“ berichtet, auf dem Friedhof in Cannes beigesetzt. Dem Sarge folgten nur etwa„acht bis zehn Personen“. Am Grabe wurde kein Wort gesprochen, der Bruder des Verstorbenen, Michael Mann, der, offenbar gerade in Canes angekommen, mit einem kleinen Koffer hinter dem Sarge herging, ökknete den Koffer, entnahm ihm eine Geige, und spielte seinem toten Bruder das Largo einer Sonate vom Marcello.(dena) Heidi Dreher- Claussen tanzte Der Tanznachmitag der Wigmann-Meister- schülerin Heidi Dreher- Claussen am Sonntag im Nationaltheater war zwar nicht gut besucht. aber das anwesende Publikum ließ es nicht an lebhaftem Beifall fehlen. Heidi Dre- her-Claussen ist in Mannheim als gute Tanz- pädagogin bekannt, und das ist vielleicht ihre stärkste Begabung. Was sie an neuen eigenen Tanzschöpfungen bot, war nicht immer gleich stark an Ausdrucksgewalt und suggestiver Ueberzeugunsskraft, wenn auch ihre besten Darbietungen(, Magische Gestalt“,„Sehende“, „Zwiespalt“, die stilistisch interessante„Siame- sische Phantasie“ und die mit beschwingter Leichtigkeit und bezaubernder Schelmerei ge- tanzte Scherzlaune“ nach Moussorgsky) an formaler Gestaltung, technischer Ausfeilung, an Ausdrucksfähigkeit der Hände und z. T. auch an federndem Rhythmus kaum etwas vermis- sen ließen. Gewagt erschien die Wahl der„Go- thischen Madonna“ als Tanzthema, da es hier leicht zu einer unechten, gothischer Glaubens- inbrunst fernen Sentimentalität kommt. Letzt- lich war dies wohl eine Konzession an den Publikums geschmack, wie die hübsch getanzten EKreisleriana und der Walzer. Als wirksame Hilfsmittel der Gestaltung erwiesen sich die von Barbara Ries entworfenen geschmackvollen Kostüme. Als feinfühlige Begleiterin und mit einigen kultiviert vorgetragenen EKlaviersoli rundete Luise Schatt-Eberts die Darbie-⸗ tungen ab. rei. eee. . 1 1 Seite 4 8 8 5 2 3 8 MANNHEIM STADT UND LAND Mittwoch, 1. Juni 1949/ Nr. 100 Die Witwe mit der DM-Moral Sie schlief in der Küche, um ihre„Untermieter“ nicht zu stören Wenn in einer Verhandlung vor dem amerikanischen Militärgericht ungeladen eine ganze Anzahl von Zuhörern beiwohnen und das Urteil zu niedrig halten, ist das schon eine Seltenheit. In diesem Falle gab es sogar richtige Revolten unter den An- Wesenden Streitobjekt war die 66 Jahre alte Witwe Elisabeth H., angeklagt, sie habe„in der Zeit von September 1946 bis Anfang 1949 gewohnheitsmäßig und aus Eigennutz Zim- mer ihrer Wohnung zur Ausübung des Geschlechtsverkehrs mit amerikanischen Soldaten zur Verfügung gestellt und dafür jeweils für das Zimmer mindestens 285 DM sowie PR- Waren wöchentlich verlangt und erhalten“. Sie leugnete zwar den Tatbestand, aber auf dem Zeugenstand erzählte sie Selbst, sie hätte„schon seit 1945 Mädels gehabt“, und eine hätte es ja ganz schlimm getrie- ben, die hat gleich vier(farbige) Amis mit- gebracht Die deutsche Sittenpolizei wußte auch schon seit Jahren, was hier vorging und hatte die Kupplerin bereits mehrfach ge- Warnt. Umsonst. Da wurde denn eines Morgens das noch warme Nest ausgeräumt. Zwei„Veronikas“ wurden notiert und mit- samt einer dritten„Stammkundin“, die an jenem Morgen gerade wegen einer„Unter- leibsoperation“ im Krankenhaus gelegen haben will, als Zeugen zu der Verhandlung geladen. Eine zeigte ein Papier, wonach sie mit ihrem Neger verlobt sei, einen Ring trug sie auch. Die Angeklagte, die in ihrer Drei-Zim- mer-Wohnung ein Zimmer offiziell an eine „junge Dame“ vermietet hatte, die aller- dings genau so oft Besuch der gleichen Art empfing, wie die„Damen“, die sich mit den beiden anderen Zimmern abfinden mußten, schlief selbst in der Küche. Um nicht zu stören. Beim„Kassieren“ zog sie pro Dame pro Woche 25 DM, und wenn der jeweilige„er“ da war, noch etwas mehr ein. Im Uebrigen hatte„er“ dann für Nachschub an PX- Waren zu sorgen. Und wenn manch- mal drei Pärchen in zwei Zimmern— schliefen, dann war das auch nicht weiter tragisch. Die geschäftstüchtige Witwe erhielt sechs Monate Gefängnis. Aber sie braucht sie erst dann abzusitzen, wenn sie nochmals der Kuppelei überführt wird. Man nahm Rück- sicht auf ihr Alter Der Vorsitzende des US-Militärgerichts, Alexis S. Bas ins Ki schüttelte den Kopf darüber, daß so etwas im Zeitalter der Wohnungsnot möglich sei.— Vielleicht wer- den die Akten über die betreffende Woh- nung in der Neckarstadt nochmals über- prüft? Ueber die genaue Anschrift würde die Sittenpolizei in L 6 sicher Auskunft geben k 3000 Schafe beim Friseur Mai und Juni, das sind die Monate, da den Schafen das Fell über die Ohren gezo- gen wird, das in Fachkreisen Vlies heißt. Und wer dieser Tage einen Blick für das Geschehen auf der Neckar wiese übrig hatte — der konnte es glauben, daß es in der Stadt Mannheim immerhin noch 3000 bis 3500 Schafe gibt, die von etwa einem Dutzend Schäfer umsorgt werden. Und da ein Schaf ungefähr acht bis zwölf Pfund Wolle im Jahr abgibt, sind es in Mannheim jährlich 300 bis 350 Zentner Schweiß wolle — so nennt man das ungereinigte Rohpro- Foto: Leix „Einmal Haarschneiden bitte!“ dukt—, die mit der Bahn nach der Sam- melstelle der Süddeutschen Wollverwertung in Neu-Ulm abdampfen, um von da aus an die Spinnereien verteilt zu werden, die größtenteils in und um Göppingen ihren Sitz haben. Geschoren wird von sogenannten Schur- kolonnen, die der Badische Schafzüchter- verband stellt. Die Kolonne besteht aus zwei bis vier Maschinenscherern. Sie ziehen von Herde zu Herde. Jeder Scherer hat ein Tagespensum von 60 bis 100 Schafen zu bewältigen. Schafschur— das ist der große Tag de- Schafhalters. Dann wird die Jahresbile Wohin gehen wir? Mittwoch, 1. Juni: Nationaltheater 19.30 Uhr „Der Kaiser von Amerika“(Gastspiel Willy Birgel); Park-Hotel 19.30 Uhr: Vortragsabend der Gesangs- und Klavier-Klassen von Dr. Al- fred und Isolde Wassermann; Feilig-Geist- Kirche 19.30: Kirchenmusikalische Feierstunde der Kath. Arbeitsgemeinschaft mit Werken von Bach, Buxtehude, Palestrina. Reger u. a. Donnerstag, 2. Juni: Nationaltheater 19.30 Uhr„Der Kaiser von Amerika“(Gastspiel Willy Birgel). Aus Briefen an den„Morgen“ seiner Arbeit gezogen. Und der Gewinn verteilt. Für den Zentner Schweiß wolle gibt es je nach Qualität 170 bis 190 DM. Dann kommt wieder ein Jahr stiller Arbeit bei Wind und Wetter unter freiem Himmel, abseits vom Alltag der Stadt. Bis zur näch- sten Schur. rob Lohn für Minenräumung Ehemalige deutsche Soldaten, die in Nor- Wegen nach der Kapitulation bis zur Ent- lassung aus der Kriegsgefangenschaft im Auftrage der Alliierten im Landminen- und Munitionsräumdienst gestanden haben und im Besitz der für diese Tätigkeit ordnungs- gemäß aufgestellten Gebührnisbescheini- gungen sind, werden aufgefordert, ihre An- sprüche unter Beifügung der Originalge- bührnisbescheinigung bei dem für ihren Wohnort zuständigen Oberfinanz präsidenten geltend zu machen. Letzter Termin zur Gel- tendmachung dieses Anspruches ist der 30. Juni 1949. Auskunft erteilt Hans Kegel, Bonn, Helmholzstraße 23.(dena) Spargelfest in Lampertheim Die Krönung der Spargelernte ist in Lampertheim das große Spargelfest, das an den Pfingstfeiertagen zum siebenten Male — nach zehnjähriger Unterbrechung— ge- feiert wird. Die Ernte des königlichen Ge- müses ist zur Zeit in vollem Gange. Tages- ernten von 250 und mehr Zentnern sind bei günstiger Witterung durchaus nichts Ungewöhnliches. Bei einem Gesamtabsatz von rund 4000 Zentnern seit Mitte April wurde ein Erlös von einer halben Million DM erzielt. Die leichteste der 24 verschie- denen Bodenarten der Lampertheimer Ge- markung hat auch dieses Jahr ihr Bestes hergeben. In Körben und Steigen, zu je fünfzehn Pfund verpackt, werden die Spar- gel täglich versteigert und durch die Groß- händler mit Bahn und Lastwagen nach allen Gegenden versandt. Ein großer Teil des köstlichen Stangengemüses findet sei- nen Absatz im nachbarlichen Mannheim, dem die 16 000 Seelen zählende Gemeinde schon äußerlich dadurch verbunden ist, daß etwa 2 000 Lampertheimer Arbeiter und Angestellte dort ihren Lebensunterhalt ver- dienen. In Verbindung mit dem Spargelfest fin- det vom 28. Mai bis 6. Juni im Schulhaus in der Kaiserstraße eine große Leistungs- und Gewerbeschau statt, die am ersten Sonntag einen Massenbesuch aufzuweisen hatte. Am Vormittag des gleichen Tages hatten sich auf dem Friedrich-Ebert-Platz viele Menschen versammelt, wo ein auf einer Verkehrsinsel errichteter Springbrun- nen eingeweiht wurde. In der Feierstunde, die von einem Choral des Posaunenchors und einem Gesangsvortrag des MGV Sän- gerbund-Sängerrose eingeleitet wurde, hielt Beigeordneter J. Schmidt die Rede hS Irren ist zwur menschlich- uber duch strufbur Man tut so etwas nicht. Schon gar nicht am Dreizehnten eines Monats im Hausgang eines Hauses mit der Nummer dreizehn. Der Lampertheimer Buchmacher in diesem Falle tat es doch. Zu nächtlicher Stunde in der Werderstraße.. Er wird es aber sicher- lich nicht wieder tun. Er wurde nämlich beobachtet. Von zwei Brüdern, die da auf der Lauer lagen. Um endlich den Dieben heimzuleuchten, die ihr Haus bereits mehrfach besucht hatten und verschiedenes mitgehen ließen. Der Buchmacher allerdings wollte nichts mitgehen lassen. Im Gegenteil. Aber als er sieh eben wieder aus gebückter Haltung aufrichten wollte, war es um ihn geschehen. Plötzlich funkelten ihm in der Dunkelheit Sterne vor den Augen. Dazu hagelte es Faustschläge und Fußtritte. Immer nach dem Motto„Haut ihn, den Dieb“. Als er erst noch versuchte, sich zu wehren, 20g man ihn auf dem Hosenboden an die nächste Ecke, um die Prozedür fortzusetzen. Und ihn dann liegen zu lassen. Acht Tage lag er dann zu Hause noch im Bett. So erzählte er vor dem Schöffengericht, wo die beiden Brüder wegen Körperver- letzung angeklagt waren. Und man hätte ihn beraubt, die Brieftasche sei weg und über- haupt sei das eine barbarische Rohheit ge- wesen, die auf jeden Fall ganz exemplarisch zu bestrafen sei. Widersprüche der beiden Problemalische Gespräche um Prohleme Der„Real-Film“ stellte„Die letzte Wenn auch nicht verkannt werden soll, daß einer Diskussion um einen Film nicht zuletzt— zumindestens durch die Brille der das Gespräch veranstaltenden Produzenten gesehen— merkantile Ueberlegungen zu- grunde liegen, so soll doch auch der, man verzeihe das grobe Wort, erzieherische Wert, den eine Unterhaltung gerade über den zur Zeit im Palast laufenden Film„Die letzte Nacht“ zwangsläufig mit sich bringt, nicht vergessen werden. FHFierin hat sich die„Real-Film“-Gesell- schaft sicherlich ein Verdienst erworben, das zu einem erheblichen Teil auf das Konto des Vertreters der Produktion, Walter Pröhl, zu buchen ist, der es mit ebenso präzisen, eleganten, wie auch taktvollen Worten verstand, die Konzeption des Filmes zu begründen, die ihr so viel Widerspruch von seiten des Publikums— oder einer be- stimmten Schicht des Publikums— ein bringt. ö Die gegen die filmische Darstellung des ehemaligen deutschen Offlzierskorps vorge- brachten Ressentiments beleuchteten mit Deutlichkeit, wie sehr doch noch hie und da an der Glorifizierung dessen festgehalten wird, was man in Deutschland jahrhun- dertelang als das Lebensidol eines Mannes schlechthin bezeichnete, und das sich in sei- nen begrifflichen Formulierungen wie Ehre Mit Prinzessin Elisubeih nach Rüdesheim Vergnügungsfahrten auf dem Auf seinem Flaggenmast flattert der Union Jack, und auf seinem Bauch steht der Name:„Princess Elizabeth“. So heißt das tausend Tonnen große Motorboot der Anglo- Continental Inland Water ways, das gegenwärtig unweit der Rheinbrücke vor Anker liegt. Es hat eine buntbewegte Geschichte. 1937 in Pilsen vom Stapel gelaufen, wurde es vor dem Kriege auf der Donau als Schlepper und Passagierschiff verwendet. Im Kriege befuhr es das Mittelmeer und insbesondere den Golf von Aden als Begleit- und Ab- schleppboot für havarierte englische Trup- pentransporter. Seit September vorigen Jahres wird es als Schlepper auf dem Rhein eingesetzt. Sein Heimathafen ist Antwerpen. Der Kapitän, ein Holländer mit dem Namen Volkert Stolp, ist ein alter Seebär und mit allen Fluß- und Meerwassern ge- waschen. Seit Januar führt er das Schiff. Die Mannschaft setzt sich aus sechs Holläp- dern und drei Deutschen zusammen. alle sind alte Seeratten. „Das Boot ist infolge seines außergewöhn- lich geringen Tiefganges von 1,20 Metern ganz besonders für die Schiffahrt auf dem Oberrhein geeignet“, erzählt uns der Käpten. „Stromaufwärts macht es gut seine zwanzig, abwärts dreißig Kilometer in der Stunde, wermn es nicht durch elʒzu großen Verkehr auf dem Strom behindert ist.“ ARE BESEN Gerechte Wohnungs verteilung? Eine große Anzahl Mannheimer Familien haben ihre Wohnungen durch Beschlagnahme der Besatzungsbehörde innerhalb ein bis zwei Stunden unter Zurücklassung ihres gesamten Hab und Gutes räumen müssen. Man sollte nun annehmen, daß im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten nach sozialen und demokra ischen Grundsätzen für die Unterbringung dieser Flüchtlinge gesorgt wird. Es soll auch nicht be- stritten werden, daß dem Großteil dieser Be- troffenen neuer Wohnraum zugewiesen wurde. Trotzdem kann ich es schwer verstehen, daß für meine Familie, die bereits vor vier Jahren ausgewiesen wurde, immer noch kein Wohn- raum beschafft werden konnte. Hierdurch bin ich gezwungen, noch immer getrennt von mei- ner Familie zu leben. Ganz und gar unbegreif- lich aber ist es. wenn in einem freigewordenen Hause uraprünglich für Flüchtlinge bes imm er Wohnraum an andere Seite vergeben wird. Was hat das Wohnungsamt hierauf zu erwidern? G. Sch., Mannheim Kinder auf dem Radweg Von der Friedrich-Ebert-Brücke entlang dem Städtischen Krankenhaus führt seit geraumer Zeit ein Radweg. Zwischen diesem und dem Bürgersteig stehen Sitzbänke, wo Mütter mit ihren Kindern bei Sonnenschein Erholung suchen. Es wäre hiergegen nichts einzuwen- den, wenn nicht die Kinder in einem unbewach- ten Augenblick auf diesen Fahrdamm treten würden. Mir selbst sind schon zwei Kinder in mein Rad gelaufen. Was könnte man tun, um diese Unfälle zu verhindern? W. H., Mannheim Nochmals: Schwimmunterricht Im vergangenen Jahr war ein offizieller Schwimmunterricht im täglichen Programm des Herschelbades eingerichtet. Jedoch war die Teil- nahme nicht entsprechend. Trotzdem werden Anmeldungen zum Schwimmunterricht von der Betriebsleitung und dem Bademeister Bauer laufend entgegengenommen. Des weiteren wird laufend dienstags in der Zeit vou 16 bis 17.30 Uar vom Turnverein 1846 und von 17.30 bis 19.30 Uhr vom Volkstümlichen Wassersportver- ein durch geschultes Personal für Anfänger Schwimmunterricht erteilt. Städt. Maschinenamt. Lückenhafte Entmilitarisierung Es ist in den Augen vieler Bürger für den Stadtrat in Mannheim zweifellos keine beson- dere Auszeichnung, daß man noch heute Straßennamen aus Hitler-, Kaiser- und noch früheren Zeiten findet. So ist die ganze preu- Bische Generalselite aus Preußens„Glanz und Gloria“ in Feudenheim vertreten: Gneisenau, Blücher, Lützow und— wie könnte es anders sein in diesem Reigen schwertertragender He- roen— Bismarck haben ihre eigenen Straßen. Könnte nicht endlich ein Schlußstrich unter diese Bilanz gezogen werden? R. St., Mannheim Behinderter Marktverkehr Vor dem Kriege war es an Marktlagen üb- lich, die Straße zwischen G1 und G 2 für den Durchgangsverkehr zu sperren. Die Verhält- nisse haben sich in dieser Beziehung nicht so weitgehend geändert, als daß nicht auch heute eine solche Verfügung den Verkehrsteilnehmern viel Aerger und Verdruß ersparen würde. K. W. Mannheim Und Rhein unter dem Union Jack Er ist stolz auf seine„Prinzessin“. Und mit Recht. Die Unterbringung der Schiffs- bedienung ist wirklich mustergültig zu nen- nen. Außergewöhnlich geräumige Kajüten, gediegenes Mobiliar und aus strapazierfähi- gen und schönen Stoffen hergestellte Bett-, Tisch- und Leibwäsche, die der englische Schiffseigner für die Besatzung kostenlos waschen und reinigen läßt—„darin gibt es für unser Boot auf dem ganzen Rhein keine Konkurrenz“, freut sich der Schiffsmaster. Eisschränke, Zentralheizung, Baderäume mit Duschen, eine kleine, saubere Küche, Wohnräume, Warm-, Trink- und Außen- bordwasserleitungen— alles das sind Dinge, die nicht auf jedem Rheinschiff, vor allem wohl nicht in einer derart sauberen und soliden Ausführung zu finden sind. Ein Blick in den Maschinenraum zeigt drei schwere Motoren mit zusammen 1650 PS und zwei Hilfsmotoren. Eine 220-Volt-Netz- anlage versorgt das Schiff mit Strom, und drei Schiffswellen geben den Antrieb. Die Wassertanks fassen 8000 Liter und drei Tausend-Watt- Scheinwerfer garantieren eine sichere Nachtfahrt, Die Wimpel im Steuer- haus— jeder einzelne von ihnen bedeutet einen Buchstaben oder eine Zahl— erzäh- len von vergangenen Zeiten auf hoher See. Das ist das Motorschiff. mit dem das Hapag-Lloyd- Reisebüro am Pfingstsonntag und-montag zum ersten Male nach dem Kriege Rheinfahrten nach Bingen bzw. Rüdesheim unternehmen wird. Um halb acht Uhr wird es an diesen Tagen vom Mann- heimer Rheinufer abstoßen und gegen 21 Uhr will es wieder zurück sein. Das 600 bis 300 Passagiere fassende Boot braucht für die Hinfahrt ungefährt fünf und für die Rück- fahrt etwa sieben Stunden. Unterwegs gibt es Bohnenkaffee und belegte Brötchen, Wahrscheinlich auch Bier und Limonade. Zu volkstümlichen Preisen, sagt das Reisebüro. Nachdem die Köln- Düsseldorfer Dampf- schiffahrtsgesellschaft ihre Rheinfahrten nur noch ab Mainz stromabwärts durch- kührt, ist es zu begrüßen, daß nun auch wieder Fahrten ab Mannheim stattfinden. Auf Initiative von Kapitän Stolp, wie uns die Hapag anvertraute. Und wenn die er- sten beiden Fahrten entsprechenden Wider- hall unter der Bevölkerung finden, dann darf man hoffen, daß diese Rheinfahrten wieder wie früher zu einer Dauereinrich- tung werden, die sich immer großer Beliebt- heit erfreute. rob 8 72 e ee Nur vorüher⸗ — 7 gehend Besserung Vorhersage bis Donnerstag früh: Vorübergehend aufklarend, doch cühl. Höchstwerte wenig über 20 Grad. Am Abend oder in der Nacht Auftreten von Gewittern, schwWẽache, veränderliche Winde. Bei Gewittern am Abend stärker auffrischend. Uebersicht: Mittelmeerstörungen zogen auf un- gewöhnlicher Bahn durch das Rhonetal nordwärts und verursachten so die gestr gen Regenfälle in Baden. Eine Umstellung der Großwetterlage auf beständiges Sommerwetter ist noch nicht abzu- sehen. Amt für Wetterdienst, Karlsruhe. Pegelstand am 31. Mai: Maxau 426( 8), Mann- heim 298( 2), Worms 224(f 9), Caub 203(). Nacht“ im Parkhotel zur Diskussion und Pflicht durch eine ebenso lange, falsche Erziehung bisher ständig mit der soldati- schen Uniform identiflzierte. Demgegenüber stand die Forderung einer kleinen Gruppe von Diskussionsteilnehmern, endlich an diese Dinge einmal mit einer nüchternen Portion Selbstkritik heranzugehen, wie es der Film getan habe, wobei erkannt werden müsse, daß Pflicht und Ehre an sich keine Un- tugenden seien, sondern nur im Verlauf der deutschen Geschichte so oft schon zu schlech- ten Zwecken mißbraucht wurden. Die Pflichterfüllung dürfe beispielsweise nicht um ihrer selbst willen bestehen, son- dern sei nur bis zu einem Zeitpunkt ehren- haft, zu dem sie noch im Dienste einer der Pflicht übergeordneten Ethik stehe. Sobald das Individuum aber die Rechtschaffenheit einer Moral nicht mehr anerkennen könne, müse es sich persönlich dazu entscheiden, sich von der Pflicht ihr zu dienen, entbun- den zu fühlen. Es war auf der anderen Seite eine er- freuliche und ermutigende Feststellung, zu beobachten, wie manch einer der Sprechen- den aus der„verlorenen Generation“ ernst- haft nach neuen Erkenntnissen ringt, wenn er sich auch häufig dabei noch gedanklicher Wie auch sprachlicher Mittel einer hinter uns liegenden Epoche bedienen mag. Doch man wird nicht erwarten dürfen, daß eine Generation, die abgeschlossen von der Welt aufgewachsen ist, von heute auf morgen fallen lassen kann, was ihr einstmals eine Welt bedeutet hatte— ja zwangsläufig be- deuten mußte, Gerade die Langsamkeit des Ringens um eine neue Haltung ist wohl die Sicherheit dafür, daß der Wille ehrlich und die gewonnenen Erkenntnisse mehr als nur ein Lippenbekenntnis sind. Das ungemein interessante Gespräch stand unter der sicheren und gewandten Leitung von Dr. H. Hartwig von der„Rhein- Neckar- Zeitung“. mile Lieferzeit: In Ewigkeit Die Landespolizei Württemberg-Baden nahm in Heilbronn einen Mann fest, der in verschiedenen Tageszeitungen durch Inse- rate fabrikneue und gebrauchte Volkswagen zum Verkauf anbot. Unter dem Vorwand einer I4Atägigen Lieferfrist ließ er sich in den meisten Fällen den gesamten Kaufpreis oder einen Teil desselben von den Interessenten bezahlen, ohne jemals einen Wagen zu lie- fern. Die Landespolizei schätzt die Zahl der Betrugsfälle auf über 50. Da bisher noch nicht alle Fälle ermittelt werden kognten, bittet die Landespolizei in Stuttgart um Mitteilung der Geschädigten.(dena) Die Sportecke Hunderttausend Berliner Parteien können wohl nie ganz geklärt wer. den, denn Aussage stand gegen Aussage. Das Gericht sprach von erlaubter Not- wehr beim Antreffen eines Diebes, die aber in vorliegendem Falle, wo der„Dieb“ wehr los am Boden lag, jedenfalls überschritten wurde. Im Gegensatz zum Staatsanwalt, dessen Antrag— 300. DM für jeden der beiden Brüder— bestätigt wurde, gab sich der Verteidiger der beiden nicht zufrieden. Er legt Berufung ein und behauptet, sie hät- ten wirklich nur in falscher Annahme und deshalb berechtigt gehandelt. nk. Studierende ringen um Anerkennung Die Vertreter von 38 000 Studierenden an den deutschen Ingenieurschulen trafen sich zu ihrer diesjährigen Hauptversamm- lung in Idstein und Frankfurt. Es waren 64 Ingenieurschulen und fünf Delegierte des Zonenausschusses der Ingenieurschulen der Ostzone vertreten. In fünf Punkten faßte die Tagung die Aufgaben zusammen, die sie sich für die kommende Arbeit gestellt hatte. Die einzel- nen Punkte sind: Bildung eigener Referate bei den Kultusministerien, die die Interes- sen der Studierenden klarzulegen und in den Landtagen die Vertretung und Anerken- nung der Ingenieurschulen zu suchen haben. Durchführung der studentischen Selbstver- waltung an den einzelnen Ingenieurschulen; engste Verbindung mit den Berufsverbän- den der VDI, BDA, Baumeisterbund und Altherrenschaften sowie engste Zusammen- arbeit zwischen den Dozentenverbänden und Studentenverbänden. Die Regierungen wurden gebeten, dafür Sorge zu tragen, daß die Ingenieurschulen im Rahmen der bereits bestehenden oder neu zu schaffenden Schulgrundgesetze eine Sonderstellung einnehmen. Für den Fall, daß in absehbarer Zeit darin keine merk- lichen Fortschritte gemacht würden, behielt sich die Tagung vor, der Oeffentlichkeit ein Weißbuch zu übergeben. ho Kurze„MM“- Meldungen Vollmilch für Heimkehrer Wie wir bereits bekanntgaben, wird an je- den Heimkehrer für einen Monat lang pro Tag ein Liter Vollmilch ausgegeben. Die Bezugs- berechtigung wird in Form von Reisemarken beim Passieren der zuständigen Dienststelle in der Luisenschule ausgehändigt. Heimkehrer, die bereits hier sind, aber nicht vor dem 1. Ja- nuar 1949 in Mannheim eintrafen, können rück- wirkend auf Antrag beim Flüchtlingsreferenten in der Luisenschule in den Besitz der Bezugs- berechtigung gelangen. OD und der Wohnungsbau. Am 2. Juni sppicht um 17.30 Uhr im Rosengarten-Restau- rant(Kellerwirtschaft) bei einer außerordent- lichen Mitglieder versammlung der Co, Dipl.-Ing. Urban über den„Sozialen Woh- nungsbau“ und die„Wohnungsbausparkasse“. Pfarrer Eckert wieder in Mannheim. Erwin Eckert, der ehemalige Stadtpfarrer von Mann- heim, spricht am 3. Juni um 19.30 Uhr in einer Kundgebung der Kommunistischen Partel im Rosengarten über das Thema:„Was tut Deutschland nôt?“. 5 „Blendlaterne“ blendet auf. Die in unserer Ausgabe vom 23. Mai bereits näher besprochene Veranstaltungsreihe der Abendakademie, die sich in ungezwungener Form unter dem Sam- melnamen„Blendlaterne“ mit Zeitfragen aus- einandersetzen will, beginnt am Donnerstag, 19.30 Uhr, in der Industrie- und Handelskam- mer ihre Arbeit mit der Fragestellung„Mannem hinten oder vorne?“ Der Verlauf der ersten Veranstaltung soll— wie auch bei allen folgen- den— den Interessenten und Teilnehmern weitgehend überlassen werden. Professor Lan- ger und Rektor Beil werden sich lediglich darauf beschränken, die„Blendlaterne“ zum erstenmal zum Leuchten zu bringen. Kinderpreisrätseln mit GTA. Am Mittwoch veranstaltet GVA, die amerikanische Einrich- tung für die deutsche Jugend, im Ufa-Palast um 15 Uhr ein öffentliches Preisrätselraten für Kinder. Wir gratulieren! Den 70. Geburtstag be- gehen Schneiderobermeister Arnold Laukötter, Mannheim, Augusta-Anlage 27, und Franz Karl Specht, Mannheim, Rennershofstraße 7. Im Städtischen Krankenhaus Mannheim feiern nachstehende Schwestern ihr Dienstjubiläum: 45 Jahre im Dienst ist die Schwester Anna Baudermann, 40 Jahre die Schwestern Karoline Heller, Anna Kempf, Karoline Ruf, Pauline Winkler, Hermine Wittmann, Marie Nied, Franziska Zettler, Anna Senk, 25 Jahre die Schwestern Maria Attinger, Käthe Doll, Maria Hyrenbach, Emilie Knörzer, Lydia Krieger, Elise Linder, Frida Reinhardt, Maria Oest- reicher, Anna Weinlein und Klara Wohnhas. aut der„Kleinen Avus“ Kurt Ulbrich aus Hannover fuhr mit 134,6 km/ Std. die schnellste Runde Es war fast wie zu den noch immer nicht vergessenen Zeiten, als die„Meister des Vo- lants“, Rosemeyer. Caracciola, Stuck, Varzu, Nuvolari, und wie sie alle heißen, auf der weltbekannten Berliner„Avus“ Siege feierten — in Berlin auf der„Kleinen Avus“, Zwar hat diese Bahn etwas gelitten, aber nicht gelitten hat die Begeisterung für den Motorsport. Ueber 100 000 Sportbegeisterte aus Berlin, der Ostzone und aus Westdeutschland umsäumten trotz Eisenbahnerstreik den Straßenrand der etwas Über drei Kilometer langen Rundstrecke mit ihren beiden Haarnadelkurven. Auch auf der„Kleinen Avus“ ging es nicht„ganz ohne“ ab. Zwei Stürze korderten zwei Verletzte unter den Zuschauern, die ins Krankenhaus transportiert werden mußten. Ueber 200 Ausweis- und Lizenzfahrer aller Klassen nahmen an dem zweiten interzonalen Motorrad- und Wagenrennen teil. Die schnellste Zeit des Tages fuhr der Lizenz- fahrer Kurt Ulbrich(Hannover), in der 500-cem-Klasse auf BMW mit einem Stunden- mittel von 134,6 km. In der 250-Cœm-Lizenz- klasse war der Hamburger Karl Heinz Meller auf DKW mit einem Durchschnitt von 127,5 kmſst erfolgreich, während der Braunschweiger Lizenzlahrer Rudolf Knees in der 350-c m- Klasse siegreich blieb. Das Rennen der Lizenz- Beiwagenmaschinen bis 600 cem konnte Zie- mer(Neuwied), der als einziger das Ziel erreichte, auf„Eigenbau“ gewinnen. Der Nürnberger Hasselbeck zeichnete sich in der Klasse über 600 cem der Belwagenmaschinen in die Siegerliste ein. Im Anschluß an die Motorradrennen stellten sich 10 Sportwagen von 1000 bis 2000 cem dem Starter. Vorster (Rheydt) wurde mit seinem 1100-cοj]i-Wagen nicht nur erster in seiner Klasse, sondern fuhr mit 126.3 kmyst auch die schnellste Zeit der Sportwagen.(dena) Neuer Rekord in Indianapolis Bil! Holland aus Reading Pennsylvanſen) gewann den 33.„Große Preis von Indianapolis“ auf der 4 km langen Backsteinbahn. Er siegte in dem 300-Meilen-Rennen gegen seine erbit- terten Widersacher und stellte mit einer Durch- schnittsgeschwindigkeit von 196,251 km/st einen neuen Streckenrekord auf. Holland ging in diesem Jahr zum dritten Male an den Start. In den beiden vergangenen Jahren wurde er Zweiter, Den bisherigen Rekord hielt M. Rose mit 192,815 Km)st. UP) Viel versprechender Ringer- Nachwuchs Die in vielen Kämpfen auf der Matte er- probten Jugend-Ringer der Rustcl Fiche Sandhofen haben bei den süddeutschen Jugend- meisterschaften in Ebersbach/Fils gegen beste Ringer sehr gut abgeschnitten. Sie konnten sich direkt hinter dem Sieger Ac Reichenhall(7 P.) mit sechs Punkten plazieren und liegen die Ringer von Ebersbach(4 P.), Großzimmern(63 P.) 3 Johannis Nürnberg(3 P.) auf den Plätzen olgen. Ein Großereignis der Boxer Der Badische Amateur-Boxverband hat die Ausrichtung der Süddeutschen Meisterschaften der Jugend übernommen und bringt dieselben am Pfingstsamstag und sonntag in Weinheim (Benderschule) und am Pfingstmontag in Mann- heim(Eisstadion) zur Durchführung. Von Bayern, Hessen, Württemberg und Baden kämpfen die 13 Landesmeister um die Krone eines Meisters von Süddeutschland. B. Die Toto-Quoten Württemberg- Baden: Beim 34. Toto waren 580 210 DM aufgekommen, wobei die Gewinner in den einzelnen Rängen folgende Quoten er- halten: I. Rang: 17 Gewinner je 3688 DM, II. Rang: 649 Gewinner je 149 DM, III. Rang: 8335 Gewinner je 11,60 DM. Fußball- Freundschaftsspiel: Sd Rheinau MFC 08 Mannheim(heute 18.30 Uhr). 11 1 ver Sol tun an; Ver rie: eig Un vol ver. * Not- aber hr- tten valt, sich den. nät- und nk. ing iden afen um- Aren ulen die die Zel- rate res- in cen ben. ver- len; bin- und jen· den oder eine Tall, erk Uelt ein ho je- ken nten tau; ent- oh- 36“. win mnn- in tel tut erer aene die am- aus · tag, am- nem sten gen- zern an- ich zum voch last für be- tter, Larl jern um: nna line line ſied, dle aria ger, est- has. gte bit⸗ die one ren 10 M. 18 Nr. 100/ Mittwoch, 1. Juni 1949 9— LUDwWICGSHAFEN UND DIE PFALZ Seite 8 Rund 200 000 Hale dusgesetzt Vor einigen Tagen hat der Landesflsche- reiverband Pfalz wie im Vorjahre wieder Jungaale in die pfälzischen Gewässer ge- setzt. Die erheblichen Kosten werden aus Beiträgen der Fischer und Förderungsmit- teln der Landesregierung bestritten. Diese rund 200 000 Stück Aalbrut sind in den deutschen Flußmündungen als durch- sichtige, kleine Tierchen gefangen und von der Aalversandstelle in Hamburg gesammelt worden. Von hier sind sie in Kisten zu 5 kg 20 000 Stück) in Eis verpackt per Achse in die Pfalz gekommen und vom Landes- fischereiverband den einzelnen Gewässern zugeführt worden. Dadurch wurde den Aalen eine Wanderzeit von ein bis zwei Jahren von der Küste in unsere Gewässer er- spart. Diese durchsichtigen Tierchen schlän- geln sich nun in unseren Bächen und Ge- wässern stromauf und finden irgend ein ge- eignetes Wohngewässer. In 6 bis 8 Jahren sind sie dann zum Speiseaal herangewach- sen und können von unseren Fischern ge- fangen werden. Rhein-Haardt-Bahner protestieren Nach einem ausführlichen Referat des Landesvorsitzenden der Gewerkschaft Oef- fentliche Dienste— Transport und Verkehr, E, WII1- Ludwigshafen, das mit lebhaf- tem Beifall aufgenommen wurde, nahm die Belegschaft der Rhein-Haardt-Bahn in einer überfüllten Betriebsversammlung in Bad Dürkheim Stellung zu betrieblichen und wirtschaftlichen Fragen. Es kam einmütig zum Ausdruck, daß nun endgültig die Ur- laubsfrage, Kleiderkasse, Anstellung und Beförderung, Feiertags- und Ueberstunden- zuschläge mit der Direktion und dem Auf- sichtsrat geklärt und bereinigt werden müß- ten. Nach einer eingehenden Aussprache wurde der Betriebsrat und die Landesge- werkschaft Oeffentliche Dienste— Trans- port und Verkehr beauftragt, umgehend das Weitere zu veranlassen und gegen die laue Behandlung dieser Fragen zu protestieren. Die Anwesenheit der Betriebsvertretun- gen der Straßenbahnen von Mannheim-Lud- Wigshafen wurde sehr begrüßt und man war slch darüber einig, daß nur in der Geschlos- senheit aller Straßenbahner die wirtschaft- liehen und sozialen Belange dieser Gruppe erfolgreich vertreten werden können. Aus Briefen an den„Morgen“ Schulverhälinisse spolten immer noch jeder Beschreibung Stadtkämmerer und Stadtrat sollen mehr Mittel für Ludwigshafens Schulen bereitstellen In seiner letzten Sitzung befaßte sich Schul- und Kulturausschug des Lucie hafener Stadtrates in Anwesenheit der Schulvorstandschaft eingehend mit den Lud- wigshafener Schulverhältnissen. Allgemein wurde das Fehlen von weit über 100 plan- mäßigen Lehrkräften beanstandet, dessen Folge mangelhafte Ausbildung der Schüler sei. Auch der schlechte Zustand der Unter- richtsräume wurde einer scharfen Kritik un- terzogen. Rauchgeschwärzte Wände in den Schulräumen, fehlende Fenster, nicht schlie- bende Türen und der Schutt in den Schul- höfen forderten ebenso, wie die jeder Be- schreibung spottenden Verhältnisse in den Toiletten, kategorische Abhilfe. Der Kulturausschuß faßte deshalb eine Entschließung, in der er den Stadtkäm- merer ersucht, Mittel zur Beseitigung der größten Mängel bereit zu stellen und dem Finanzausschuß, bzw. dem Stadtrat entsprechende Vorlagen zu unterbreiten. Als weiterer Punkt stand die Angliederung einer städtischen Frauenschule an die Mäd- chen- Oberrealschule mit Beginn des Schul- jahres 1949/50 zur Debatte. In Anbetracht der schlechten Aussichten in den akademi- schen Berufen will man auf diese Weise den Mädchen die Möglichkeit schaffen, später einen ausgesprochenen Frauenberuf zu er- greifen.(Sozialhelferin, Jugendleiterin, Kin- dergärtnerin, Hauswirtschafts- und Ge- Werbelehrerin). Allen Mädchen, die die Mäd- chen- Oberrealschule mit der mittleren Reife verlassen, soll die Möglichkeit einer weite- ren Ausbildung in der Frauenfachschule ge- geben werden. Aber auch besonders begab- ten Volksschülerinnen soll der Besuch die- ser Frauenfachschule ermöglicht werden. Für das erste Schuljahr 1949/50 ist eine erste Klasse mit 46 Wochenstunden vorge- sehen. Das Schulgeld soll jährlich 200 DM betragen und kann in zehn Monatsraten zu 20 DM beglichen werden. Für Würdige, be- qürktige Schülerinnen ist Ermäßigung in Aussicht gestellt. Der Kulturausschug hofft, daß der Stadtrat dem Plan seine Zustim- mung gibt. Nach den Ausführungen des derzeitigen Direktors der Berufsschule Seib, soll in Amreungc EN. BEScNW ERDEN Für den Bundenthaler Am 15. Mai startete die Eisenbahn zum ersten Mal nach dem Kriege wieder den„Bun- denthaler“(Verwaltungssonderzug mit 50pro- zentiger Fahrpreisermäßigung von Ludwigs- hafen nach Annweiler, Dahn und Bundenthal). Damit wurde an eine alte, schöne Tradition angeknüpft brachte dieser Zug doch in frühe- ren Jahren alle wanderlustigen Naturfreunde tür billiges Geld in unsere romantische Süd- pfalz. Die Eisenbahn teilte damals mit, daß die Voraussetzung für weitere„Bundenthaler“ an Sonntagen eine große Teilnehmerzahl sei. Um sie zu gewährleisten(und damit auch den Zug) macht die Vereinigung der„Pfälzer Kletterer“ der Eisenbahn nachstehende Vorschläge: . Der Zug müßte in Haßloch, Neustadt und Edenkoben halten. Haßloch ist kein„Dorf“ mehr! Und Neustadt und Edenkoben sind Auflugsziele. 2. Nach Landau sollte der Zug auch in Siebe lingen-Birkweiler, Albersweiler, Wilgarts- wiesen und Hauenstein halten, liegen diese Orte doch in dem Gebiet, das den Ausflüg- lern erschlossen werden soll. 3. Eine frühe Abfahrtszeit in Lu(gegen 6 Uhr) ist günstig. Völlig unsinnig aber ist die Rück- fahrt ab Bundenthal 17 Uhr. Das ist ja in der Mitte des Nachmittags! Eine zweckmäßige Rüttkfahrtzeit wäre 20 Uhr. 4 Eine Plakatwerbung nur in Bahnhofshallen ist zu spärlich. Für den„Bundenthaler“ müßte in Tageszeitungen und an Plakatsäu- len geworben werden. Vereinigung„Pfälzer Kletterer“ Ludwigshafen Briefträger lehnen Sonntagszustellung ab Die„Deutsche Verkehrszeitung“ brachte kürzlich einen Artikel der Industrie- und Han- delskammer, in dem die Wiedereinführung der Sonntagszustellung von der Post gefordert wurde. Als Grund wurde angegeben, daß der Sonntag jetzt bei der Wirtschaft wieder als Tag der Vordisposition für die kommende Woche gelte. Uns Vertrauensleuten der Deut- schen Postgewerkschaft will nun scheinen, daß die Initiatoren dieses Artikels schlecht über die Mor Irrweg einer Liebe — d quf Moorstetten derzeitige wirtschaftliche Lage informiert sind. Die Zahl der Arbeitslosen ist bereits groß. Kurzarbeit wird angesetzt und weitere Entlassungen sind zu erwarten. Das ist die „Vor disposition“ auf lange Sicht. Und für sie bedarf es keiner Sonntagszustellung. Auch postalisch sind die Herren der Industrie- und Handelskammer schlecht orientiert. Alle bedeutenden Betriebe(und nur sie können ernsthaft an einer Sonntagszustellung interes- siert sein) haben Postschliegfächer! In einer Betriebsversammlung haben außer- dem die Briefzusteller des Postamtes Ludwigs- hafen die Sonntagszustellung einstimmig ab- gelehnt. ES wurde die Auffassung vertreten, daß auch den Briefträgern nach ihrem an- strengenden Wochendienst ein Ruhetag Zu- steht. Die Vertrauensleute der Deutschen Postgewerkschaft 1. A. gez. H., Ludwigshafen Ist die Hardenburg in Vergessenheit geraten? Als Wächter des Isenachtales liegt etwa eine Wegstunde westlich von Bad Dürkheim das 1212 erbaute Schloß Hardenburg, einstmals Be- sitz der Grafen von Leiningen. Vor dem Kriege gelangten hier die„Räuber“.„Götz von Berli- chingen“ und andere Schauspiele zur Auf füh- rung und zogen zahlreiche Besucher an. Von diesem Fremdenverkehr profitierte gleichzei- tig Bad Dürkheim und der Ort Hardenburg selbst, der wegen seines angenehmen, erfri- schenden Klimas und auch wegen seiner sauer- stoffreichen Waldluft gern von Erholungsbe- dürftigen aufgesucht wird. Leider befindet sich die Hardenburg heute in einem völlig verwahrlosten und unerfreuli- ehen Zustand. Der umherliegende Unrat muß auch den gutwilligsten Besucher ab- schrecken. Nachdem aber der Fremdenverkehr im Dürkheimer Tal von Wochenende zu Wo- chenende ständig zunimmt,. wäre es endlich an der Zeit, daß hier etwas geschieht. Wie leicht wäre es z. B., einem nicht voll arbeits- fähigen Mann die Säuberung und Wartung zu Übertragen. V. O., Bad Dürkheim Roman von Orest Bjern 23. Fortsetzung „Ich bin eigentlich hergekommen, um mit men zu sprechen, Fräulein Brigitte.“ „Oho. machte Montanus ein wenig verwundert und mit einer Bewegung, uls wolle er sich zurückziehen. Brigitte senkte leicht den Kopf und schloß sekundenlang die Augen, es sah aus, als sammle sie all ihren Mut vor dem Unabwendbaren. „Bitte“, sagte sie leise und fest,„was wollten Sie mir sagen?“ Und als ich z0gerte, setzte sie hinzu:„Sie dürfen ruhig sprechen, die Gegenwart meiner Eltern soll Sie nicht stören.“ „Mein Gott, was gibt es denn schon wie- der?“ riet Frau Montanus klagend. Ich spürte ein entsetzliches Herzklopfen und einen heißen Blutandrang zum Kopf; ich örte das Rauschen in meinen Halsschlag- adern. „Können Sie mir sagen, Brigitte, was Sie eute morgen veranlaßt hat, das Haus zu verlassen? Wo Sie herkamen und was Sie zu solch früher Stunde außerhalb des Hauses zu tun hatten?“ Montanus und seine Gattin starrten mich an: sie schienen weniger erschreckt als viel- 1 8 der Meinung zu sein, ich müsse den erstand verloren haben. 1 soll das heißen, Herr von Eydt7 l else, Montanus ärgerlich;„was wollen Sie entlich—— Er sah seine Tochter an und verstummte plötzlich. „Um Gottes willen, Kind!“ murmelte er los; Frau Montanus brach in kicherndes, völlig überreiztes Schluchzen aus. Brigitte bewegte die Lippen:„Ja, Pa— Herr von Eydt hat mich heute früh draußen im Vorgarten getroffen. Ich kam aus der Garage.“ „Und was hatten Sie dort zu tun?“ fragte ich.. „Ich habe den Wagen fertig gemacht, um Moorstetten zu verlassen. Ich mußte ein Rad auswechseln, das rechte Hinterrad, es hatte keine Luft Montanus richtete sich auf, er Wuchs förmlich vor meinen Augen; der stille Mann mit dem Aussehen eines etwas abseits vom Strom lebenden Gelehrten verwandelte sich in einen kraftgeladenen, energischen Mon- tanus, wie ihn vielleicht nur seine Angestell- ten und Gegner kannten. f „So rede doch, zum Teufel!“ schrie er seine Tochter an,„laß dir nicht jedes Wort einzeln herausholen, zum Donnerwetter!“ Brigittes Mund zuckte:„Ich habe alles gesagt, was ich sagen kann. Ich wollte Moorstetten verlassen, das ist alles— ich wollte fort a „Allein? Plötzlich? Grundlos? Bist du verückt?!“ f „Ich habe Gründe gehabt.“ „Was für Gründe?! Los! Los! Los!“, stampfte zornig. „Darüber möchte ich nicht sprechen.“ Montanus hob die Hand, er zitterte vor Grimm, er besah sich seine Finger wie eine Waffe Frau Montanus sprang auf und breſtete vor Brigitte schützend die Arme aus. Brigitte wurde weiß im Gesicht. Er Klirze die Frage der Verstaatlichung der Berufsschulen in Rheinland-Pfalz entschie- den werden. Im Falle der Verstaatlichung müßte der Staat die ganzen Aufwendungen übernehmen. Im Vorjahre habe er sich mit 50 Prozent und im laufenden Jahr mit 36 Prozent an den Kosten der Berufsschule beteiligt. Die Schulvorstandschaft war je- doch der Auffassung, daß eine Beibehaltung des bisherigen Zustandes besser wäre. An- schliebend gab Direktor Seib noch einen detaillierten Einblick in die Verhältnisse der Berufsschule. Danach gliedert sich die Ludwigshafener Berufsschule in drei Ab- teilungen: gewerbliche und ungelernte Be- rufe mit 4245 Schülern, kaufmännische Be- rufe und freiwillige Handelsschule mit 896 Schülern und die haus wirtschaftliche Ab- teilung(Mädchen ohne Beruf) mit 996 Schülerinnen(Insgesamt 203 Klassen). Bei der Altersgliederung fällt auf, daß 326 „Knaben“ und 18„Mädchen“ über 21 Jahre alt sind. Der Umfang der ersten Abteilung der Berufsschule veranlaßte zu der Ueber- legung, ob bei ihr nicht eine Dreiteilung in Bauhandwerker, Maschinenbauer und ge- mischte Berufe angebracht wäre. Die Schulvorstandschaft war aber schließlich der Meinung, daß man von einer zu großen Aufspaltung Abstand nehmen und es bei der jetzigen Form belassen solle. Abschließend wies Direktor Seib noch darauf hin, daß der Schulbetrieb der Be- rufsschule stark unter dem Verlust der Lehrmittel leide, zu dem unter anderem 70 Schreibmaschinen, zwei vollständige chemische Laboratorien und zehn große, modern eingerichtete Lehrwerkstätten ge- hörten. Man will jedoch auch hier nichts unversucht lassen, langsam Ersatz zu be- schaffen. Bis zum 30. Schuljubiläum der Berufsschule im Herbst dieses Jahres, wird dies jedoch wohl kaum möglich sein, und so wird auch diese Feier wohl mit Reminis- zensen über die früher vorbildlichen Lud- wigshafener Berufsschulen erfüllt sein. 120 000 Blumen im neuen Bbertpurk Plingstkonzer te des Pfalzorchesters/ Musikalische Sonntags-Veranstaltungen Der Ebert-Park ist wiedererstanden. Bis vor wenigen Monaten noch aufgewühlt von zahlreichen Bombentrichtern, ist er im Be- Sriff, heute genau so schön zu werden, als er zu seiner Glanzzeit— während der Gar- tenbau- Ausstellung des Jahres 1925— ge- Wesen ist. Mit besonderem Eifer ist das Stadtgartenamt an die Wiederherstellung dieser einst so beliebten Erholungsstätte der Ludwigshafener und Mannheimer Bevölke- rung gegangen. In mühevoller Kleinarbeit, nur aus den laufenden Etatsmitteln und mit dem wenigen zur Verfügung stehenden Personal des Gartenamtes ist hier eine An- lage entstanden, die ihrem Schöpfer alle Ehre macht. Rund 120 000 Einhundertzwan- zigtausend!) Blumen sind neu gesetzt wor- den. Sie werden die ganze Anlage mit ihren zahlreichen geschmackvollen Sondergärten in Kürze in ein Meer von Blüten tauchen. Schon jetzt wandelt man durch einen Blu- menflohr. Sämtliche Pflanzen stammen aus der Stadtgärtnerei. Eine breite von rotblühenden Salvien eingefriedete Rasenfläche verläuft vom Haupteingang zu dem zum größten Teil bereits wiedererstellten Turmrestaurant. Hinter diesem zieht sich der neueingerichtete „Ovalgarten“ hin, der von einem geschmack- vollen Majolika-Brunnen geziert wird. Ge- genüber liegt der Pflanzengarten mit einer Terrassenanlage und reichen Unterbrechun- gen durch Trockenmauern aus rotem Sand- stein. Eine Majolika-Figur„Der Piceolo- spieler“ bietet einen reizvollen Blickfang. Abgeschlossen wird diese Anlage durch einen Laubengang.— Weiter geht der Weg denn durch die neuangelegte Staudenwiese mit ihren vielen tausend Pflanzen. Leider Studio Kaiserslautern sendet: Tägliche Sendungen: 8.15: Was gibts Neues. 9.05: Suchdienst. 11.30: Bevor es 12-e schlägt. 12.45: Pfälzer Tagesspiegel. 14.43: Suchdienst. Mittwoch, 1. Juni: 6.10 Frühkonzert. 11.45: Bauernfunk. 13.15: Musik nach Tisch. 18.18: Aus pfälzischem Schrifttum. 18.30: Arbeiter singen und spielen. 18.45: Pfälzer Wirtschafts- spiegel. Donnerstag, 2. Juni: 11.43: Bauernfunk. 12.10: Mittagskonzert. Es spielt das Funkorchester unter Emmerich Smola. 18.30: Pfälzer Künst- ler musizieren. Freitag, 3. Juni: 18.15: Theater der Woche. 18.35: Unter uns gesagt. 18.45: Hier sprechen die Parteien(CDU). 22.30: So singt und klingt die Heimat. Samstag, 4. Juni: 11.45: Bauernfunk. 15.45: Briefmarkenecke Zacken und Zonen“ von und mit Peter vom Hof. 18.15: Heiter klingt die Woche aus. Es spielt das Funkorchester unter Leitung von Emmerich Smola. 18.50: Sport- vorschau Pfingstsonntag, 5. Juni: 8.05: Dies und Das. Von Pfingstglauben und Pfingstbräuchen, 8.30: Pfälzer Chorgesang. 8.50: Kirchennachrichten. 9.00: Evangelische Morgenfeier. 19.00: Sport. Pfingstmontag, 6. Juni: 8.05: Musik und Lied im Volkston. 10.15: Katholische Morgenfeier. 12.10: Mittagskonzert. 18.30: Musikalische Pfingstgrüße. an Pfingsten. 9.00: Evangelische Morgenfeier. 10.45: Musik. 18.00: Der Querschnitt. 18.50: Sport Schultern: Gestatten Ich griff nach Montanus' „Regen Sie sich bitte nicht auf! Sie mir, mit Ihrer Tochter zu sprechen!“ Ich ging zu Brigitte hin und legte meine Hand auf ihren Arm.„Hören Sie zu, Bri- gitte: Die Sache ist sehr ernst. In wenigen Minuten werden die Vernehmungen begm- nen. Es wird meine Pflicht sein, die Wahr- nehmungen von heute Morgen vorzubringen. Was Sie uns jetzt nicht erklären wollen, werden Sie später vor Gericht erklären müssen, falls Sie sich nicht dem furchtbaren Verdacht aussetzen wollen——“ „Nein! Nein!“ rief sie entsetzt und hob abwehrend die Hände.„Ich habe mit dem Tode Rainers nichts zu tun!“ „Davon bin ich überzeugt“, sagte ich leise und fühlte selber, daß mein Zögern fast das Gegenteil zum Ausdruck brachte,„aber es geht jetzt nicht mehr um unsere persönliche Meinung, um Empfindungen und um guten Glauben, sondern um Tatsachen. Wenn Sie bei Ihrer Weigerung bleiben, mir die Gründe für Ihr Verhalten zu erklären, zwingen Sie mich, an Ihrer Schuldlosigkeit zu zweifeln.“ Brigitte hielt sich klammernd am Stuhl. Ihre langen, spitz zugefeilten Fingernägel gruben sich tief in den kurzgeschorenen, ab- gewetzten Samt des Bezuges ein. Sie war erschreckend blaß, die Adern unter ihrer Schläfenhaut schimmerten wie ein feines blaues Netz „Rainer Hellerau war heute nacht im Zimmer von Sibyll Merlin“, sagte sie schließ- lich starr und mit einem unversöhnlichen Ausdruck, als könnte sie das Rainer auch öber den Tod hinaus nicht verzeihen. „Irren Sie sich nicht?“ „Ich hab es selbst gesehen.“ Otto Montanus atmete laut „Und da wolltest du also Moorstetten Verlassen— wolltest fort, sozusagen aus- rücken, wie?“ 3* vermißt man hier noch das einst so beliebte Sterncafé. Auf der früheren Festwiese ist ein Rosarium mit etwa 40 000 Rosen geplant. Bedauerlicherweise ist es in absehbarer Zeit jedoch nicht möglich, den einstigen Tierpark wieder einzurichten. Sämtliche Tiere muß- ten während des Krieges abgeschlachtet oder verkauft werden. Dafür ist vorgesehen, den Teich wieder mit Wildgeflügel(Schwänen) zu beleben. Heute tummeln sich in dem Gewässer viele Goldflsche. Im einstigen Sommerblumengarten blü- hen jetzt mehrere tausend Dahlien, während der frühere Rosengarten in die bunte Far- benpracht des Löwenmauls getaucht ist. Ein Blumen-Idyll reiht sich an das andere. Das sogenannte„Brandenburger Tor“ erhält zu beiden Seiten aus Sandstein erstellte Lau- bengänge. Hinter dem früheren Sterncafé ist ein großer Kinderspielplatz entstanden. Die Pläne des Stadtgartenamtes sehen noch eine wesentliche Erweiterung des bis- her Geschaffenen vor. Der Ebert-Park soll wieder ein Schmuckstück der Stadt Lud- wigshafen werden. Während der Pfingst- feiertage wird in der Konzertmuschel das Pfalz-Orchester den Reigen der musikali- schen Veranstaltungen im Ebert-Park er- öffnen. Auch Gesang- und Instrumental- vereine von Ludwigshafen haben sich bereits zu volkstümlichen Konzerten zur Verfügung gestellt. Solange der Park noch keine Ein- kriedung hat, ist der Besuch dieser Konzerte kostenfrei. Bff. Koblenz meldet: 5 116 Millionen für Wohnungsbau Das Wiederaufbauministerium teilt mit, daß in der Nachkriegszeit in Rheinland- Pfalz(bis Ende 1948) 100 000 Wohnungen er- stellt wurden. Vor dem Kriege gab es im ganzen Lande 780 000 Wohnungen. Davon blieben 485 000 unzerstört. Der Wohnungs- durchschnitt beträgt gegenwärtig bei 100 Personen 20 Wohnungen, gegenüber 26 im Jahre 1930. Für das Baujahr 1949/0 sollen 116 Millionen DM für Wohnbauzwecke frei- gemacht werden. Kriegsversehrte warten weiter Das am 19. Januar dieses Jahres vom Landtag Fheinland-Pfalz beschlossene Lan- desversorgungsgesetz, das inzwischen trotz vieler Einwendungen die Zustimmung von General Koenig gefunden hat. ist Praktisch immer noch nicht in Kraft getreten. Nach- dem das Gesetz in den letzten Wochen und Monaten in den Versammlungen des Bundes der Kriegs beschädigten, Hinterbliebenen und Rentner als völlig ungenügend bezeich- net wurde, haben alle Parteien der Landes- regierung Abänderungsvorschläge einge- reicht, die der Landtag in seiner Donners- tagsitzung behandeln soll. Aufruf an die Künstler. Der Landesver- band bildender Künstler in Rheinland-Pfalz hat sich entschlossen, Arbeit und Tradition des 1933 aufgelösten Reichsverbandes der bildenden Künstler fortzuführen. Er fordert deshalb alle Maler, Graphiker, Bildhauer, Architekten und Kunstgewerbler auf sich zu melden.(Postanschrift: Kaiserslautern, Lan- desgewerbeanstalt.) Kleine Umschau Grundstocklegung für ein Geschäft. In einem Fahrradgeschäft in der Friesenhei- mer Straße wurde nachts eingebrochen. Es verschwanden zwei neue Herrenfahrräder Marke„Falter“, fünf Fahrradbereifungen und zwei Fahrradlichtanlagen. 5 Fahrerflucht. In der Hubertusstraße in Ludwigshafen-Mundenheim wurde ein sie- benjähriges Kind von einem unbekannten Radfahrer angefahren. Das Kind erlitt hier- bei einen Unterschenkelbruch. Der Radfah- rer beging Fahrerflucht. Signalanlagen beschädigt. Ein mit Block- holz beladener Lastzug rutschte, als er einen Bahnweg in Ludwigshafen-Rheingönheim überquerte, in den Graben und beschädigte die Signalanlagen der Bahn. Der Zugver- kehr mußte vorübergehend auf ein anderes Gleis umgeleitet werden. Wem gehört der Wagenheber? Im Stadt- teil Mitte wurde ein Wagenheber für Kraft- fehrzeuge gefunden. Der Eigentümer kann ihn beim Fundbüro(Polizeidirektion, Wit⸗ telsbachstraße, Zimmer 137) abholen. Faltboot Nr. S 258 S. Dieses Boot wurde aus einem Raum der Wirtschaft„Zum weis- sen Häus'!“ gestohlen. Es handelt sich um ein„Sportberger“-Markenfabrikat. Am Bug ist der Name„Venus“ aufgezeichnet, lie Bootsdecke ist hellblau, der Bootskörper silbergrau. Vor Ankauf wird gewarnt. Zune um die Huurdte Weisenheim am Sanda Zum Umbau des alten Schulhauses, das klünftig die Amtsräume des Bürgermeister- amtes aufnehmen soll, wurden 20 000 DM bereitgestellt. Außerdem wurde der Bau eines neuen Spritzenhauses beschlossen.— Zur Flurbereinigung, Ausbesserung der Wege und Wasserläufe wurden 23 000 DM aufgewandt.— Der Haushaltsplan in Höhe von 250 510 DM wurde vom Gemeinderat genehmigt. Die Grundsteuer A wurde mit 200 Prozent, die Grundsteuer B mit 160 Pro- zent festgelegt. Kirchheimbolanden. Ueber den Kreis und die Kreisstadt Kirchheimbolanden ging ein schweres Un- wetter nieder, von dem besonders die Orte Mauchenheim und Orbis betroffen wurden. Die Weinberge im Kreisgebiet wurden von dem oft taubeneigroßen Hagelschlag, der teilweise bis zu 25 Zentimeter hoch lag, fast völlig vernichtet. Ein dem Hagelschlag fol- gender Wolkenbruch richtete mit seinen un- geheuren Wassermassen nicht nur großen Gebäudeschaden an, sondern auch Anpflan- zungen wurden fast restlos vernichtet, Wege und Straßen aufgerissen und große Gebiete fruchtbaren Ackerlandes auf längere Zeit hinaus unbrauchbar gemacht. Der Schaden, den die reißenden, sich meterhoch durch die Brigitte nickte stumm. Ihr Vater begann sich die Hände zu reiben, mit einem noch gefalteten Tuch, das er aus seiner Brust- tasche gezogen hatte, als trockne er sich mit einem Handtuch die Finger nach dem Waschen. Sein Kopf war gesenkt, die Stirn gefurcht. Ich sah ihn an, und ich glaube, daß uns in diesem Augenblick die gleichen Gedanken bewegten. Und dann hob er den Blick ins Leere. „Das ist furchtbar“, sagte er pötazlich leise, als spräche er nicht zu uns,„das ist das Furchtbarste, was du uns sagen konn- test. Wenn dieser rätselhafte Mord an Rainer Hellerau keine glatte Klarung firidet, wenn sich die Klärung nur für ein paar Tage verzögert, dann steht dein Name, unser Name auf dem Spiel. Du hast Rainer ge- liebt. Er hat dich enttäuscht— man wied annehmen, daß du ihn aus Eifersucht—“ Er brach ab und preßhte die Fäuste gegen die Schläfen. Brigitte öffnete den Mund wie zu einem Schrei. a Montanus sah seine Tochter starr an, mit einem Blick voll tödlicher Angst und grau- siger Zweifel.. Es muß eine entsetzliche Nervenprobe für ihn gewesen sein. Er be- wegte die Lippen und brachte keinen Ton hervor, er bekam die letzte Frage, die ich auf seinen Lippen zu lesen glaubte, nicht heraus. 7 g Brigitte warf plötzlich die Arme empor. „Nein!“ schrie sie gellend auf,„nein, Vater, nein!“ Sie stürzte zu ihm hin und warf sich an seine Brust. Er umfing sie und preßte sie fest an sich.. a „Ach, meine Kleine“, murmelte er er- stickt,„meine Blonde, mein Mädelchen, mein kleines Mädelchen!“ Seine Hand streichelte ihre fliegenden Schultern. Frau Montanus krallte ihre Finger um mein Handgelenk. „Glauben Sie ihr, Herr von Eydt! Glau- straßen wälzenden Fluten anrichteten, ist erheblich und hat ganze Gemeinden in eine Notlage größten Ausmaßes gebracht. Pirmasens Im April wurden in Pirmasens noch über 200 Betriebe mit tausenden von Kurz- arbeitern gezählt, zur Zeit sind jedoch nur noch wenige Betriebe mit noch nicht 500 Beschäftigten als kurzarbeitend gemeldet. Landstuhl Das Moorbad Landstuhl war vor dem Krieg wegen seiner Heilkraft gegen Rheuma, Gicht und Nervenleiden weit über die Gren- zen der Pfalz hinaus bekannt. Neuerdings hat die Versicherungsanstalt der Eisenbahn das Moorbad übernommen. Nach Durch- führung der notwendigen Renovierungsar- beiten soll der Kurbetrieb noch im Laufe dieses Monats wieder aufgenommen werden. Enkenbach Auf der Tagung des Verwaltungsrates des pfälzischen Pfarrervereins teilte Ober- kirchenrat Bergmann mit, daß der deutsche Pfarrertag 1949 in der Pfalz stattfinden wird. Als Versammlungsort für dieses Tref- fen, mit dem zugleich das goldene Jubiläum des pfälzischen Pfarrervereins feierlich be- gangen wird, wurde vom Verwaltungsrat Neustadt bestimmt. ben Sie Brigitte! Sie hat die Wahrheit gesagt! Ich kenne sie doch— nie wäre sie fähig gewesen. Ich unterbrach sie, ehe sie den Satz beenden konnte, und führte sie zu ihrem Stuhl zurück. Ich glaube es, gnädige Frau, ich bin von der Schuldlosigkeit Brigittes überzeugt.“ „Dann helfen Sie uns! Dann verschwei⸗ gen Sie das Zusammentreffen mit Brigitte! Dann ersparen Sie uns die furchtbaren Verdächtigungen, denen sie vielleicht aus- gesetzt sein wird!“ Montanus nahm mir die Antwort ab. Welche Antwort? Ein Ja? Ein Nein? Es Wäre eine sehr schwere Entscheidung gewe- sen. Er kam zu mir und drückte mir die Hand Sein Gesicht war entspannt, er lächelte, ich mußte ihn bewundern:„Ich danke Ihnen, Eydt, Sie haben uns einen großen Freundschaftsdienst erwiesen, daß Sie uns aufgesucht haben. Ich bin jetzt ruhig, was auch immer kommen meg. len werde Brigittes Sache selber vor den Staats- anwalt bringen.“ Sjebentes Kapitel Kommissär Stichlmayr radelte auf das Schloß zu. Er schien ein ausgezeldimeter Fahrer zu sein, denn es gehörte Kunstfer- tigkeit dazu, auf dem schmalen Pfade, den nur im Sommer die Gäste des Schlosses zur Badehütte hin antraten, nicht ins sumpfige Wiesengelände hineinzurutschen. Der Kom- missär radelte schnell. Es war erstaunlich, daß solch ein windiges Ding, wie ein Fanr- rad mit seinen dünnen Speichen und den daumendicken Rohrrahmen nun einmal aussieht den schweren Mann zu tragen ver mochte. Er sauste sogar die steile Böschung der ziemlich hoch aufgeschütteten Straße hinauf, tat einen Hupfer, der seins Revol- vertasche hochschnellen ließ, und landete wohlbehalten auf dem Makadam, den er schleunigst überquerte. Seite 6 r 3 8 7 e—— . 8 8 * 8 8— eee 5. 1. 2 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Mittwockl, 1. Juni 1949/ Nr. 100 Schuster, bleib bei deinen Leisten Man soll nicht pfuschen „Da eilt, was Hände hat, sich einzurichten, Geschäftig regt sich jung und alt Fr. v. Schiller „Betteln und Hausieren verboten!“ steht an den Eingängen großer Fabriken, Handelsunter- nehmungen und behördlicher Dienststellen. Uebel erginge es auch jedem Hausierer, der mit seinem„Bauchladen“ in diese geheiligten Hal- len eindringen wollte. Man muß schon Bescheid wissen und Beziehungen haben, wie trotzdem die Ware an den Mann gebracht werden kann. Der Typus des„Koof- mich“!-Vert reters ist wie- der erstanden. In der Zeit der Not hatte er sich davon ernährt, alles zu kaufen und teuer zu verkaufen: Zigaretten, Wein, Schokolade usw. Heute füllt er sein unproduktives Dasein mit der Ausnützung einmal geknüpfter Beziehun- gen aus und verkauft alles billig. vom Igelit- mantel zur Rasierklinge, vom Eierkognak bis zum Gesundheitsbrunnen an die Werk- tätigen unmittelbar am Arbeitsplatz. Welcher Fortschritt der Rationalisierung! Meier und Schulze brauchen gar nicht mehr in den Laden zu gehen, Hinz und Kunz liefern direkt neben die Lohntüte. Und nicht nur das, die Ware ist auch billig; zwar ist sie nicht immer gut, Aber sie ist billig, weil auf diese Art und Weise auch etwas ohne Rechnung gemacht werden kann und nicht versteuert zu werden braucht. Die ganze Verworrenheit der heutigen Rechts verhältnisse offenbart sich hier mit einer bewundernswerten Klarheit oder vielleicht— das ist besser gesagt— in ihrer ganzen Trü- bung.. Die Betriebsräte, die Gewerkschaften, ja so- gar parteipolitische Funktionäre in den ein- zelnen Betrieben sind glücklich, ihren Kollegen, mren Gesinnungsfreunden etwas bieten zu kön- nen, Was ein vorteilhafter Kauf zu sein scheint. Man kann das diesen Stellen nicht verargen. Mehr Lob und Dank würden sie allerdings ernten, wenn sie daran dächten, daß die Ge- Rudolf Grode Mannheim, den 26. 5. 1949 Friedrich-Ebert-Straße 28 An den Verlag „Mannheimer Morgen“ Mannheim Zu mrem Artikel„Selbsthilfe gegen Umgehung des Handels“ im Wirtschaftsteil Ihrer Ausgabe vom 25. 3. 49 möchte ich folgendes bemerken: Auch ich habe in Mannheim festgestellt, daß größere Betriebe und Behörden unter Um- gehung des Handels selbst als Händler und Vermittler von Waren auftreten und damit den regulären Handel ausschalten. So ist es keine Neuigkeit mehr. wenn heute die Betriebsräte größerer Unternehmen und sogar städtische Dienststellen von Vertretern und Lieferanten geradezu überlaufen werden und zu Groß- Handels- und Sonderpreisen ihre Erzeugnisse anbſeten. Es ist klar, daß dadurch dem Einzel- handel geschadet und, wenn diesen Bestrebun- gen nicht entgegengearbeitet wird, sogar eine ernste Krise im Entstehen ist. Ganz abgesehen vom Standpunkt des Einzelhandels aus, Ware es ratsam, auch in steuerlicher Hinsicht diesen 4 inmal zu beleuchten. irregulären Handel ei Rudolf Grode amtheit des Wirtschaftslebens in sich mosaik- ähnlich zusammenhängt und daß das Fehlen eines Steinchens dem ganzen Bild ein ver- andertes Aussehen gibt.. 5 l In Mannheim ereignete sich dieser Tage ein bemerkenswerter Zwischenfall. Ein Vertreter, der über verschiedene Parteilegitimationen ver- ügte, hat in fünf Unternehmungen die Be- e bewogen, seine Waren den Be- triebsangehörigen zu empfehlen. wobei er je- doch anstatt die Qualität dieser Waren. die jeweils passende politische Ambition in den Vordergrund stellte. Die angezahlten e wurden auch geliefert, es stellte sich jedo heraus, daß am gleichen Tage, als die Lieferung in Mannheim eintraf, dieselben Waren auf dem Marktplatz von einem ambulanten Händler um 40 Prozent 1 8 Wurden. Es han- ich um Igelitmäntel. g 2 ee e daß die Käufer Pech gehabt haben und daß bei Igelitmänteln eben ein Preissturz eingetreten sei. Gegan diese 3 5 wände steht folgende Feststellung: Die betre— tende Pärtie Igelitmäntel— es handelte sich um einen Posten von 300 000 Stück wurde 2 dem Hersteller in der Trizone bänder nde zum Verkauf ausgeboten und fand 3— nahme, weil die Mäntel einen Erzeugungsfen 5 aufwiesen. Nun ist es ihm gelungen, seine Ramsch loszuwerden— den Ramsch, 8 im normalen Handel auch deswegen nicht abse 3 Konnte, weil er die Bedingung stellte:„Lie e- rung gegen Barzahlung ohne Rechnung 11 d Schuster, bleib bei deinen Leisten! Mit 5 5 gen Zeilen soll nicht gegen die Gewerbefreihei als solche Stellung genommen werden. Aber 2 soll darauf hingewiesen sein, daß die einzig Empfehlung für die Kaufwürdigkeit von Waren das Aushängeschild ehrbarer Kaufleute und 1 wissenhafter Hersteller ist. Waren guter Qua 1 tat verkaufen sich zu angemessenem Preise von selbst, sie brauchen nicht einzudringen in 923 ternehmen, in die Betriebe. in Kanzleien 28 Büros, dem Käufer nachzulaufen trotz des Schildes„Betteln und Hausieren verboten!“. Schweinefleisch bleibt schwarz „ Pr e188 a uch 1 Sehöningen . 2 8 gemacht, icht umsonst 0 5 daß 5 5 Schweinefleischpreis entweder frei gegeben oder aber erhöht werden muß. Praktisch läuft beides auf dasselbe hinaus, 1 10 Freigabe des eise ee 8 die Aufhebung der Rationie- rung nur die nachträgliche Billigung 8 tatsächlich bestehenden Zustandes ist. 0 Wird Schweinefleisch zu normalen Preise gegen Marken gehandelt? Ja, im* laden— so nebenbei. was nicht der 1 Wert ist. denn das Hauptgeschäft macht ja der freie Schweinefleischverkauf aus. an möge über die Dinge denken, wie man will. An harten Tatsachen kommt man nicht vorbei, und die harte Tatsache ist, daß trotz Armut der Bevölkerung das Quantum des ratio- nierten Schweinefleisches ein Bruchteil der frei gehandelten Ware ausmacht. Für einen logisch denkenden Menschen wäre es kein Problem, zu entscheiden. ob bei Fiktionen verblieben werden soll. oder ob eine den Tatsachen ntsprechende Ordnung ge- schafft werden soll. Die vom Wirtschaftsrat beschlossene Aufhebung der Bindung der Preise für Schafe und Schweine ist von den Militär- gouverneuren auf ihrer Sitzung am Diens- tag abgelehnt worden.(dena) Die Militärgouverneure hätten in einer Vorbesprechung ihre Bedenken ge- äußert und darauf hingewiesen, daß dieese Maßnahme nicht mit der sozialen Lage der Bevölkerung zu vereinbaren sei. In diesem Zusammenhang sei auch festge- stellt worden, daß auch an eine Aufhe- bung der Rationierung dieser Fleischsor- ten vorerst nicht zu denken sei. Die übri- gen vom Wirtchaftsrat verabschiedeten 3 dürften dagegen genehmigt wer- en. Der tatsächliche Zustand auf dem Ernäh- rungssektor ist maßgeblich durch folgende Faktoren beeinflußt: Wohin mit dem Ueber- fluß?— die USA-Landwirtschaft vor Absatz- sorgen. Während die Rekorderträge Amerikas des Jahres 1947 von der hungrigen Welt mit Hilfe der UNRRA, anderweitiger Kredite und spä- terhin die noch verbliebenen Bestände durch Marshallplan-Lieferungen glatt aufgenom- men wurden. so daß die Mitte 1948 in das neue Erntejahr hinübergenommenen Ueber- schüsse den niedrigsten Stand der Geschichte erreichten. ist inzwischen die landwirtschaft- liche Produktion der bisherigen Bedarfsländer in Gang gekommen. Vor allem der Einfuhr- bedarf Europas hat erheblich abgenommen, Was sich seit einigen Monaten in einem stän- digen Rückgang der amerikanischen Agrar- preise äußert. Als im Vorjahr das Ergebnis der Maisernte mit 90 Mill. t feststand, war es klar. daß Fett und Fleisch in ansteigen- dem Maße verbilligt aus Uebersee nach Europa gelangen würde. Diese Entwicklung ist nicht aufzuhalten. und soll der deutsche Markt nicht weiter isoliert bleiben von dem Weltmarkt. soll die Rentabilität der Land- wirtschaft nicht nur erhalten, sondern durch Rationalisierung gefördert werden, dann muß der freien Entwicklung der deutschen Land- wirtschaft Raum gelassen werden. Gegenwärtig ist die Situation dadurch ge- kennzeichnet, daß der überwiegende Teil der Lebensmittelimporte(Getreide) einschließlich der überseeischen Frachtkosten teurer ist als das inländische Getreide; hingegen ist der Groß- teil der restlichen Lebensmittelimporte am Welt- markt billiger als die entsprechenden deutschen Erzeugnisse. Deswegen dünkt den kompetenten Stellen ein Freilassen der Preise unmöglich. Ausländischer(tschechischer, österreichischer usw.) Zucker kostet beispielsweise, importiert, die Hälfte des Inlandpreises. Die Differenz zwischen Auslands- und Inlandspreis wird zur Deckung des Unterschiedes bei den Getreide- preisen(die im Auslande höher sind als im Inland) verwendet. In den agrarpolitischen Vorschlägen, die dem Preisrat vorlagen, als die Auswirkungen der Anwendung des 30-Cents-Umrechnungskurses beraten wurden, spielte folgende Erwägung eine große Rolle. Die Freilassung des Schweine- fleischpreises führt faktisch zu keiner Erhöhung des Schweinefleischverbrauchs, denn der Ver- brauch bleibt unverändert, weil die Bewirt- schaftungs vorschriften als solche nicht mehr be- achtet werden. Hingegen kann aus dem Unter- schied zwischen sodann niederen Auslands- und höheren Inlandspreisen ebenfalls der Unter- schied zwischen höherem Getreideauslands- und niederem Getreideinlandspreis gedeckt werden. Nicht nur die deutsche Wirtschaft, nicht nur der deutsche Preisspiegel befinden sch im Zei- chen steter Veränderungen und Umwälzungen. Auch auf den ausländischen Märkten bahnt sich erst wieder allmählich ein normaler Lauf der Entwicklung an. Es kann nicht im Sinne eines ersprießlichen Fortganges sein, wenn der deut- schen Wirtschaft im vorhinein durch Preis- und Marktbindungen Fesseln angelegt werden, die ihr nicht gestatten, sich den tatsächlichen Ver- hältnissen am Weltmarkt anzupassen. Es ist bedauerlich, daß der deutschen Wirtschaft Frei- heit an Voraussetzungen und Bedingungen ge- knüpft wird, die teils nicht mehr existent, teils undurchführbar sind. Es ist ein Spiel, bei dem die Spieler die Karten nicht in den Händen halten, ja mitunter in die eigenen Karten nicht einmal hineinsehen können. F. O. Weber Endgültige Steuerreform etwas konkreter Diesmal nicht ohne Tarifsenkung Wiederholt haben die maßgeblichen Männer der deutschen Wirtschaft und des politischen Lebens auf die Notwendigkeit einer grund- legenden Steuerreform hingewiesen. Die Fi- nanzminister und der Direktor der VfF, Alfred Hartmann, haben ausdrücklich erklärt, daß die vorläufige, die kleine Steuerreform, unzu- länglich sei. Darüber hinaus hat Direktor Hartmann bei seinem im„Schwarzen Schiff“ in Heidelberg gehaltenen Vortrag erklärt, daß die endgültige Steuerreform im Herbst oder zum Winter Wirklichkeit werden soll und daß er bemüht sei, der künftigen Bundesregierung einen kompletten. in allen Einzelheiten durch- gearbeiteten Gesetzentwurf zu dieser Steuer- reform zu übergeben, damit es keiner lngeren Vorarbeiten bedarf, die Reform auch durchzu- führen. Was ist von der Steuerreform zu er- warten? Der Kenner der diesbezüglichen Vor- besprechungen kann sich wohl schwer des Ein- drucks erwehren, daß theoretische Erwägun- gen eine maßgebliche Rolle spielten. Bereits bei den Beratungen um die Be- triebssteuer scheint dies der Fall. obwohl sie einen wesentlichen Teil der Reform ausmacht. An sich wird durch diese neue Steuer das Prinzip der Körperschaftssteuer auf alle Un- ternehmungen ausgedehnt und damit eine Scheidung zwischen Kapitalbedarf, angemesse- nem und un angemessenem Privatver- brauch“ ermöglicht, We 28 Rechts- anwalt Seufert, ein Mitglied des Finanz- ausschusses des Wirtschaftsrates, inter- pretiert. Während aber die sozialistische Seite beispielsweise in dem durch das zweite Steuer- änderungsgesetz neu entwickelten Paragra- phen 32a der Einkommensteuer Ansätze hier- für sieht. begegnet eben dieser neue Para- graph in Kreisen der Wirtschaft doch vielfach der Ablehnung. Dabei wird das Argument her- vorgehoben., daß man keinem Unternehmer zu- muten könne, lediglich dafür zu arbeiten, daß man sich für den erzielten Gewinn in Obliga- tionen engagiert. Vielfach wird auch die Frage aufgeworfen, ob der Kreis derjenigen, der die hierdurch zweifellos geschaffenen, zum Teil sogar recht beträchtlichen Erleichterungen in Anspruch nehmen kann, sehr groß ist. Das Kernstück der Steuerreform ist zwei- fellos wieder der Tarif der Einkommensteuer als der Leitsteuer des gesamten Steuerrechtes und sozialem Regulator. Man sollte freilich vom alten Tarif, wie er schon im letzten Juni entwickelt worden ist, deswegen abgehen, weil er offenbar den Besatzungsmächten nicht liegt. Es muß allerdings ein Tarif vorschlag ausge- arbeitet werden. der die Progression ausein- anderzieht, denn es unterliegt keinem Zweifel, daß bei unserer Einkommensteuer die Pro- gression zu früh und viel zu steil einsetzt. Bei- „Stottern“ wieder modern Abzahlungsgeschäfte Zu dem gestrigen Artikel„Die Kredit- schwemme— ein Irrlicht“ erhalten wir von unserem juristischen Mitarbeiter nachste- hende Schilderung der bisherigen Methodik des Abzahlungsgeschäftes. Nach dem ersten Weltkrieg erlebten die Ab- zahlungsgeschäfte angesichts der allgemeinen Verarmung eine Blütezeit. Weite Kreise des Mittelstandes wandten sich dieser Methode der Konsumfinanzierung zu. Die gegenwärtige Lage dürfte zu einer ähnlichen Entwicklung nötigen, wie die Erwägungen verschiedener Wirtschafts- kreise, das Abzahlungsgeschäft wieder einzu- führen, beweisen. Was eigentlich Abzahlungsgeschäfte sind, ist in dem heute immer noch gültigen Gesetz vom 16: Mai 1894 nicht eindeutig gesagt. Wesent- liche Merkmale sind, daß sie nur den Ver- kauf von beweglichen Gegenstän- den umfassen und daß diese dem Käufer über- geben werden, ehe der volle Kaufpreis bezahlt ist. Ueblich ist, daß der Verkäufer sich das Eigentum bis zur vollen Bezahlung vorbehält. Nach der Rechtsprechung muß die Zahlung von mindestens drei Raten verein- bart sein, wenn das Gesetz anwendbar sein 80ll.. Im Gegensatz zu dem seit 1900 geltenden Bürgerlichen Gesetzbuch schränkt das Gesetz bei Abzahlungsgeschäften die Vertragsfreiheit weitgehend ein, um den wirtschaftlich weniger erfahrenen Käufer zu schützen. So kann z. B. vereinbart werden, daß der gesamte restliche Kaufpreis fällig wird, Wenn der Käufer mit seinen Zahlungen in Rückstand kommt, aber nur dann, wenn er mindestens zwei Raten schuldet und wenn diese wenigstens 10% des Kaufpreises ausmachen. Für einen der- artigen Fall kann auch die Zahlung einer Vertragsstrafe verabredet werden, aber der Verkäufer kann diese Strafe nur beanspru- chen, wenn er auf sein gesetzliches Rück- trittsrecht verzichtet. Dieses Rücktrittsrecht bildet das Kernstück des Gesetzes. Wenn der Verkäufer von ihm Gebrauch macht, erhält er von seinem Kunden die Ware zurück, aber dessen bis dahin gezahlte Raten verfallen nicht etwa, sondern sind zurückzuzahlen. Der Käufer muß nur für die notwendigen Auslagen des Verkäufers, zu denen nicht der entgangene Gewinn und die allgemeinen Ge- schäftsunkosten rechnen, und eine Entschä- digung für den Gebrauch der Gegenstände aufkommen. In dieser Entschädigung ist die beim Gebrauch eingetretene Wertminderung zu berücksichtigen, notfalls entscheidet hier- über das Gericht nach Ermessen. Wenn die gekauften Sachen beschädigt werden oder untergehen, haftet der Käufer nur für die von ihm zu vertretenden Umstande, vor al- lem für Vorsatz und Fahrlässigkeit, nicht a ber für Zufall. Für die Verkäufer besteht das Hauptpro- plem in der Finanzierung der Abzahlungs- interessieren verkäufe. Die einzelnen Unternehmen hatten sich an vielen Orten zu Ringorganisationen zu- sammengeschlossen, um das Risiko zu vertei- len, die Unkosten zu senken und die Kredit- beschaffung zu erleichtern. Diese ging vielfach 80 vor sich, daß Kreditinstitute für einen Teil der Verkäufe, und zwar die sichersten, einen Vorschuß auf die Kaufsumme leisteten. Die vorsichtige Kreditgewährung nötigte zu sorg- kältiger Auswahl der Kunden und zu einer sehr zurückhaltenden Geschäftsführung. Wenn auch dabei der einzelne Geschäftsmann stark be- lastet blieb, ist im ganzen die Gesundheit des Geschäftszweiges dadurch gefördert worden. Andernorts bildeten sich im Anschluß an Or- ganisationen der Beamten und Angestellten Abzahlungs unternehmen mit solider Grund- lage. Größere Kaufhäuser gingen dazu über, eigene Finanzierungsabteilungen zu errichten. Soweit sich hieraus eigene Kreditgesellschaften entwickelten, entstand die Methode, dem Kun- den ein Darlehen zu geben, mit dem er sofort bar bezahlen konnte. Er hatte dann nachher das Darlehen abzustottern, ein Verfahren, das nicht mehr unter dem rechtlichen Schutz des Abzahlungsgesetzes stand. Heute dürfte die Hauptschwierigkeit darin liegen, in der gegen- wärtigen Kreditsituation die erheblichen Geld- mittel für eine Konsumfinanzierung größeren Stils, wie das Abzahlungsgeschäft sie darstellt, aufzubringen. Die Kosten dieses Verkaufssystems sind natürlich höher als die beim normalen Han- del mit sofortiger Bezahlung, denn nichts kann in der Wirtschaft geschenkt werden. Verteu- ernd wirken nicht nur die umständliche Ge- schäftsführung mit schriftlichem Vertragsab- schluß, den vielen Buchungen, Kontroll- und Mahnsystemen, sondern vor allem die Kredit. kosten und das erhebliche Risiko. Ein Beispiel soll dies erläutern, das wir aus dem Buche Dr. Fritz Runges„Du und Dein Geld“ ent- nehmen(Berlin, Deutscher Archiv-Verlag): Ein Gegenstand kostet etwa 35 Mark und bei der Anschaffung sind 5 Mark anzuzahlen; der restliche Betrag ist in 13 Monatsraten zu 2,30 Mark zu entrichten, Es sind also in 15 Monats- raten 30 Mark zu tilgen und wir müssen dafür 34,50 Mark zahlen. Der Mehrbetrag von 4,5% Mark stellt den„Soll“-Zins dar. Wir können annehmen, daß sich der Zinssatz ungefähr auf die gleich- bleibende Hälfte des Darlehens bezieht. Unsere Zinsspanne von 4,30 Mark ist aber um ein Fünftel herabzusetzen, da sie nicht für ein Jahr, son- dern für 15 Monate gilt. Wir bekommen also rund 60 Mark zu einem jährlichen Zins von 3,0 Mark. 15 ist in 100 Prozent rund sechsmal enthalten. Also müssen wir auch 3,60 Mark mit 6 vervielfältigen und erhalten rund 19¼ Prozent. Dieser Prozentsatz ist zwar ungenau, er gibt uns aber ein ungefähres Bild, denn der genaue Zinsbetrag ist 21, Prozent jährlich. E. B. spiele dafür. wie es gemacht werden soll. He- fern die amerikanische und die englische Ge- setzgebung. In den Vereinigten Staaten bei- spielsweise beginnt die Zusatzsteuer erst bei 2000 Dollar, in England sogar erst bei 2000 Pfund Sterling, während bei uns die Progres- sion schon mit 2000 DM scharf nach oben geht. Es wird freilich sehr schwierig sein, diese Verhältnisse ohne weiteres auf Deutschland zu übertragen. weil die steuerliche Belastung bei uns durch den verlorenen Krieg zwangs- läufig wesentlich größer ist. Die Finanzverwal- tung hat indessen durchaus richtig erkannt, daß nicht nur die kleinen und mittleren Ein- kommen die Hauptsteuerlast tragen dürften. Wenn es gelingt, den sozial richtigen Weg zu finden, dann erst wird es möglich sein, die 80 notwendige Kapitalbildung zu fördern. Aber nur sol Einen Fehler sollte man dabei jedoch nicht begehen. Wenn man nämlich steuerliche Erleichterungen schafft im Rahmen der gro- Der Verkaufspreis für amerikanische Zigaretten aus STEG- Beständen im lega- len Einzelhandel soll von 25 auf minde- stens 15 Dpfg. herabgesetzt werden. Dar- uber finden gegenwärtig Verhandlungen zwischen der Vf und der Verwaltung für Finanzen statt. Hoffentlich hut der Direktor der VfF ein Einsehen mit den armen Schwarz- Rũndlern und ermäaßigt den Steuersatz nicht so gewaltig, daß die gegenwärtigen Schwarzmurktpreise(pro Stuck amerika- nischer Zigaretten I? Dpfg.) von der STEG unterboten werden.— Es verlautet, daß die Schuarzhändler für diesen Fall eine Protestdemonstration beabsichtigen. Sie Wollen vor der VF in Bad Homburg auf- marschieren mit Transparenten:„Der Fis- kus vernichtet uns. Er soll uns unter- stutzen!“ gen und eigentlichen Steuerreform, dann sollte man nicht gleich wieder damit Ueberlegungen verbinden. in welcher Form die freibleibenden Einkommen zu verwenden sind. Hier erscheint uns äußerste Zurückhaltung geboten, um den psychologischen Anreiz, der durch einen gün- stigeren Tarif ermöglicht wird, nicht zu min- dern. Damit in unmittelbarem Zusammenhang steht die Vermögenssteuer. Auch diese muß, und diese Auffassung ist besonders im Hin- blick auf die Abgaben für die Soforthilfe ein- heitlich, neu geordnet werden. Die Meinungen stehen sich hier jedoch fast diametral gegen- über. Die sozialistische Seite vertritt die Auf- kassung, daß diese Neuordnung, bei der es sich um das Verhältnis zwischen Kapitaleinnahmen und Arbeitseinkommen und um die Neube- wertung des Vermögens handelt, nicht einfach im Wegfall der Vermögenssteuer bestehen kann. Weite Kreise der Wirtschaft aber sind der Meinung. daß es nicht zu vertreten sei, neben den Abgaben für die Soforthilfe auch noch die Vermögenssteuer auf das Altvermögen zu er- höhen. Es wird interessant sein, die weiteren Vor- bereitungen zu verfolgen. Der Hinweis aber erscheint notwendig. hierbei nach Möglichkeit Doktrinarismus und vermeidbare theoretische Gegensätze außer acht zu lassen, um so rasch wie möglich eine wirkliche Lösung zu fin- den. Ve. Jeder Ausländer kaufte für 20 000 Dollar. Die technische Exportmesse in Hannover ergab einen Umsatz von schätzungsweise 40 bis 350 Millionen Dollar, hiervon etwa 30 bis 33 Millionen Dollar Exportaufträge. Verglichen mit dem Ergebnis der Frankfurter Frühjahrsmesse bleibt die Gesamtum- satz-Ziffer unverändert, während in Frankfurt a. Main ein wesentlich geringeres Exportgeschäft, je- doch ein weitaus höheres Inlandsgeschäft zu ver- zeichnen war. 50 Prozent der Exportabschlüsse entfallen auf die in Hannover so zahlreich ver- treten gewesene Fahrzeugindustrie, während die anderen Sparten, mit Ausnahme der Werkzeug- maschinen, weniger Erfolg zu verzeichnen hatten. Die Besucherzahl wird mit 400 000 Personen ein- geschätzt, darunter 3000 Ausländer; schätzungs- Weise entflelen somit auf jeden Ausländer Auf- träge im Werte von 16 000 bis 20 000 Dollar.— Schade, daß nicht mehr Ausländer kamen. tor. eee Produktenbörse Mannheim. Bei Inlandsgetreide sind die Um. sätze gering. Die Importzuteilungen von Aus- landsweizen sind, gemessen an den Bedürfni klein. Am 9. Juni wird ein Dampfer mit 970 Weizen für die Bizone erwartet, sowie eine Roggenpartie von 3360 t. Freigegeben sind für die laufende Woche 3000 t Mais für Württemberg. Baden und 2000 t Milocorn, wovon der größte Tell der Kaffee-Industrie zugeführt wird. 4894 t Hafer 795 t Hirse und 458 t Kartoffelwalzmehl sind eben. falls freigestellt. Bei Hafer ist die Nachfrage zurückhaltend. Aus Ungarn werden Lieferungen erwartet, die für die Nährmittel-Industrie be. stimmt sind. Bei Futterhafer ist starke Nachfrage, das Angebot minimal. Auch bei Gerste besteht gute Nachfrage, die aber kaum bis zur neuen Ernte aus inländischen Beständen gedeckt werden kann. Mais ist sehr gut gefragt; es werden big zu 24,.— DM am freien Markt geboten. Etwaz Nachfrage besteht bei Linsen und Erbsen; Bohnen sind kaum begehrt. Am Mehlmarkt ist das Ge- schäft angesichts der erst anfangs Juni zu erwar. tenden Zuteilungen an Weizen Klein. Die Versor- gung der Mühlen und des Handels in der franzäö. sischen Zone ist besser als in der Bizone, Weizen. mehl Type 812 wird für die Teigwaren-Industrie hergestellt, die Verarbeitung erfolgt im Laufe die- ser Woche. Eine kleine Belebung ist am Futter- mittelmarkt festzustellen, Weizenkleie zu 9, DM kann gut abgesetzt werden, während Vollkleie u 14,— DM weniger begehrt ist. Erdnußschrot und Sojamehl sind genügend vorhanden; der Absatz ist schleppend. Am Kartoffelmarkt hat sich die Absatzlage infolge stärkerer Verfütterung etwas entspannt; die Preise für alte Ernte gehen weiter zurück. Am Rauhfuttermarkt können die Angebote die Nachfrage decken. Die amtlichen Notierungen fur Rauhfutter lauten: Getreidestroh, drahtgepreßt, 6,50 bis 7,.— DM; Getreidestroh, gebündelt oder bindfadengepreßt, 5,50 bis 6,.— DM; Wiesenheu, gut, gesund, trocken, 10,.— bis 11, DM; Rotklee- heu, gut, gesund, trocken 11.— bis 12,— DM; Lu- zerneheu, gut, gesund, trocken, 12,— bis 18,.— DM. Die Preise verstehen sich für 100 Kilo frei Waggon Erzeugerstation. RR, Frarikfurt. Die Versorgungslage am Weizen, markt wird durch die Freigabe von rund 10 000 in den kommenden Tagen eine leichte Entspan- nung erfahren, zumal für den Monat Juni wel tere Importe zu erwarten sind. Daneben besteheh noch reichliche Vorräte an Roggen. Die Mühl, sind bemüht, eine hellere Ausmahlung zu er, reichen. Weizenmehl bleibt nach wie vor beson- ders stark gefragt, Importmehle dürften kaum noch zu erwarten sein. Die Teigwaren- und Zwie- backfabriken erhalten laufend kleine Zuweisun⸗ gen aus der hergestellten Sondermahlung, Type 312. Der Absatz an Roggenmehl hat sich leicht gebessert. Am Futtermittelmarkt findet Kleie gute Nachfrage. Rauhfutter wird reichlich ange- boten, die Preise gaben erneut etwas nach; trotz. dem bleibt die Kaufmeinung gering. Es notierten: Wiesenheu gut, gesund, tröcken 12(in der Vor. woche 12), Luzerneheu gut, gesund, trocken 1 (15 bis 16), Weizen- und Roggenstroh, bindfadeg- gepreßt 6(6,30), do., drahtgepreßt 7(7,50 DM je 100 kg Großhandelspreise ab Verladestation, 0 Süddeutsche Zucker AG. wieder in Mannheim. seit dem 9. Mai 19490 hat die Zentrale der Süd- deutschen Zucker-Aktiengesellschaft Mannheim ihr großes Bürogebäude in der Augusta-Anlage wie- der bezogen. Das Gebäude dient seit 1929 der Sud- deutschen Zucker AG. für Bürozwecke, war flleger · geschädigt und wurde Ende April wieder her- gestellt. 2500 Tonnen Rohöl monatlich in der BASF. In der Erdölraffinerie der Badischen Anilin- und Soda-Fabrik in Ludwigshafen-Oppau werden nach Mitteilung der Pressestelle der BASF monatlich rund 2500 Tonnen Rohöl destilliert, wovon 2000 Tonnen Importöl sind, während etwa 500 Tonnen Rohöl aus der Förderung der badischen Oelfelder stammen(dena) Vorerst aur zwel Banken in Westberlin zuge- lassen. Von den 35 Anträgen auf Zulassung von Privatbanken in den Berlmer Westsektoren sind nach eingehender Prüfung durch das Bankenauf- sichtsamt bisher zwei genehmigt worden, ver- lautete. Von zuständiger Seite.(dena) Lawine von Wechselprotesten. Nachdem die Zahl der Wechselproteste im Währungsgebiet im Januar bei 2000, im Februar bei 2600, im März bei 4000 und im April bei rund 3700 lag, beträgt die Zahl der zu Protest gegangenen Wechsel in der ersten Mai-Hälfte bereits über 2800 bei einem Gesamt. betrag von rd. 3,56 Millionen DM GJanuar 3 M. lionen, Februar 4,1 Millionen, März 6,2 Millionen, April 5,2 Millionen DN). Dr. Hl. Vor Neuregelung des Bücherimportes, Nachdem die Einfuhr von Büchern nach der JEIA-Au- weisung Nr. 14 nicht mehr möglich ist, werden fur die Zahlung von Honoraren und Lizenzen für Ver- lags- und Uebersetzungsrechte neue Verfahrens- vorschläge ausgearbeitet. Der große Bedarf für wissenschaftliche und wirtschaftliche Veröffent- lichungen, vor allem an Universitäten und wissen- schaftlichen Instituten, macht eine schnelle Rege- lung dringend erforderlich. Dr. ele Lohnerhöhungen in Bergbau und Ziegeleiindustrie Ein neues Lohnabkommen für den Stein- kohlenbergbau, das für die meisten Gruppen eine Lohnerhöhung von etwa 10 Prozent vor- sieht, wurde zwischen der Bergbaugewerk⸗ schaft und der DKBL abgeschlossen.(dena) In der Ziegelindustrie Württemberg- Badens sind nach einer Vereinbarung mit der Indu- striegewerkschaft Steine und Erden neue Lohnabreden getroffen worden. Die Stunden- löhne erhöhen sich mit Wirkung vom 15. Mai in der Ortsklasse 1 um 4 Pf., in der Orts- klasse 2 um 6 Pf. und in der Ortsklasse 3 um 7 Pf. Die Lohngruppe 1 Hilfsarbeiter) ent. fällt in Zukunft. Die Zementindustrie hat einer Teuerungszulage von 20 DM im Monat für Verheiratete und 15 DM für Ledige zuge- stimmt. Diese Regelung gilt ab Mai 1949. Wenn Autos nicht schwimmen können. Weil der Streik der Hafenarbeiter in Liverpool, Bristol und Avonmouth anhält, stehen seit drei Wochen in Avonmouth 400 Austin-Wagen verladebereit, ohne verschifft werden zu können, weil die Hafen- arbeiter in Unterstützung der streikenden Seeleute die Verschiffung nach Montreal nicht zulassen. Fahrpläne werden bestreikt. Trotz Verstaat- lichung— oder vielleicht gerade deshalb— sind die britischen Eisenbahner in Streik getreten. Die Leiter der verstaatlichten Eisenbahnen mußten zwecks Beilegung des Streiks die Festsetzung neuer Fahrpläne für bestimmte Strecken mit den Eisenbahnergewerkschaften vereinbaren. Die Eisen, bahner in Nordostengland haben die Arbeit mit der Begründung niedergelegt, die vor kurzem ein- geführten Fahrpläne zwängen das Lokomotiyper- sonal dazu, außerhalb ihrer Wohnorte zu über- nachten. Vor südwestdeutschem Zusammenschluß der Konsumgenossenschaften. Die südbadischen Kon- sumgenossenchaften, die jetzt ihren zweiten Ver- bandtag in Freiburg abhielten, haben laut Südens beschlossen, sich mit dem Verband württember gisch- badischer Konsumgenossenschaften zu ver- einigen.(dena) — 5 n. Auuyni AS SKI E bös AUS AN N HE I s E 1890 in vers bel net echt af. bol, at. echt Ri ür, Se icht Eic M. gteil EI Auster Mannhe ar keln La — — El konkuri Stel Nr. 100/ Mittwoch, 1. Juni 1949 * W— MORGEN Selte 7 — 8 0 ö Bra 81 d— innerhalb der Tausenddollargrenze nach JEIA Nordrhein-Westfalen finden dürfte Die 8 liens versch Wen erische Armut 29 ab Februar 1949, evtl. auch über Bonus A. AFREA in Frankreich jedenfalls 5 zt dort Nylonstrümpfe schieden somit sang- und die vollste Unterstützung der zuständigen Mi- 1 Der auch im Auslande mit Spannung erwar- e eine ſete Bericht der amerikanischen Wirtschafts- für die kommission John Abbink ist alsbald nach 34e rer Rückkehr in die USA veröffentlicht wor⸗ 5 den. Die sehr gründliche Diagnose über den d eben. Gesundheitszustand der brasilianischen Wirt- chfrage schaft, die nicht von ungefähr zwischen dem rungen des amerikanischen Präsidenten Truman ie be n Rio und dem bevorstehenden des Präsidenten uukrase, puts in Washington liegt, ist bei aller Kritik 19 burchaus positiv ausgefallen: sie wird als Aus- werden gangspunkt einer weitgehenden Hilfe Nord- den d zmerikas dem wirtschaftlich sichersten Lande Etwas Igtein-Amerikas, Brasilien, gegenüber im Zuge Bohnen Les von Truman angeregten Planes zugunsten der wirtschaftlich rückständigen Länder bewer- Vessor. tel. Im Hinblick auf ein Handels- und Zah- tranzü. jungsabxommen zwischen Deutschland und Bra- Weizen. zilien, das nach den mit Uruguay und Chile dustrie ahgeschlossenen Verträgen längst fällig ist, le dle. fürkte der Bericht Abbink auch wertvolle Fin- 2 gerreige für den deutschen Handel geben. 9980 2 Wie schon der großangelegte Fünfjahresplan 2 SAL TE darlegte, stellt Abbink die katastrophale ich dis Lage der Ernährung fest, die Hebung der land- etwas wirtschaftlichen Produktion sei die erste Not- welter pendigkeit. 90 Prozent der brasilianischen Be- triebe entbehrten des Pfluges; die traditionelle ote die Nonckultur mit der üblichen Vernachlässigung 8 der Bodenpflege sei schuld an der Verarmung ct oder er brasilianischen Erde. Das Gutachten schließt senheu, zich der Ansicht einsichtiger Kreise hier an, otkles- aß an eine Industrialisierung nicht zu denken M: Lu- zei, bevor die Ernährungsfrage gelöst sei, und 2 Du icht nur diese, auch das Problem der Brenn- W und Treibstoffe müsse zuerst in Angriff ge- vel nommen werden. Brasilien gibt täglich 300 600 10— US-Dollar für die Einfuhr von Petroleum aus, ntspag. Fihrend es große Lager in der eigenen Erde u Wel, besltzt. Seit Jahr und Tag beschäftigt sich die stehen presse mit dieser Frage, das Haupthindernis Munlel izt immer noch die feindliche Einstellung ge- egen, enüber ausländischem Kapital. ohne das je- n doch Brasilien seine gewaltigen Reichtümer Zwie. icht heben kann. Außerordentlich dringlich sei velsun. zuch der Transport, dessen System als bekla- „Tzpe enswert bezeichnet wird. Die Rückständigkeit lesen rade aut diesem Gebiet kostet das Land all- Bleis ſhrlich Riesensummen. 45 Millionen Stück kreis. ieh sind aut den Weiden im Innern und Bra- ierten: len führt Fleisch vom Ausland ein; Berge r Vor- Jon Holz, in den Südstaaten aufgestapelt, ver- cen u ult; Mais, Kartoffeln, Reis, da und dort im Haden. beberflus, während anderorts Menschen infolge N. 10 Unterernährung vorzeitig sterben. Abbink regte 5 gchlieblich noch eine vermehrte Ausbeutung der Eisenerze, an denen Brasilien das reichste nheim. fand der Erde ist, an, ferner des Manganes, 1 der Phosphate und Nitrate. e die. im allgemeinen empfiehlt der Bericht Sta- 15. blserung des Finanz- und Kreditwesens, Er- helterung und Verbesserung der Ausfuhren, Heranziehung ausländischer Gelder und Fach- Brachliegende Landwirtschaft leute, Erleichterung der Einwanderun Anwendung der sozialen Gesetze—— 5 2 serung der niedrigen Löhne und Gehälter. Was das ausländische Kapital angeht, 80 schlug die Kommission ein Abkommen vor zwischen USA und Brasilien, das den ameri- kanischen Geldgebern einen größeren Anreiz zur Anlage von Kapital gibt; bisher war der Zustrom sehr dürftig. ungenützte Petroleum vorkommen Ohne Zweifel sind unter der Regierung Dutra mancherlei Fortschritte gemacht worden, Wenn auch ihr größerer Erfolg in der inneren Beruhigung des Landes, dank einer mäßigen und vermittelnden Haltung, zu suchen ist. Wenn das Ausland zu einer der südamerikani- schen Republiken Vertrauen haben kann, 80 ist es Brasilien. Fred Kiefer, Sao Paulo, Indianopolis Außenhandelsstelle— die neue Importbürokratie Zur Abrechnung der Lebensmittelimporte ab 1. Juni hat der Direktor der VfW in einer Benachrichtigung bestimmt, daß vorerst bis Ende Juni alle Güter der Ernährungs wirtschaft, ausschließlich Kaffee, Tabak und Gewürze, aber einschließlich der zur Herstellung von Nah- rungsmitteln notwendigen importierten Roh- stofte sowie Saaten und Düngemittel, im In- land zu den vergleichbaren Inlandspreisen in den Verkehr zu bringen sind. Diese Regelung ist kür alle Importe gültig. Es ist dabei un- wesentlich, ob die Waren global oder auf in- dividueller Basis eingeführt werden, oder ob das Ausschreibungsverfahren, das Reihenfolge Prinzip oder das, open individual licence system“ angewandt wird. Auf jeden Fall werden die Uebernahmepreise auch weiterhin von den ein- zelnen Preisstellen festgesetzt. Die Uebernahmepreise müssen vom Impor- teur bei Empfang der Waren an die Außen- hanelsstelle gezahlt werden. Diese verrechnet den Einfuhrpreis mit den Importeuren. Liegt der DM- Gegenwert zum Dollar-Einkaufspreis, umgerechnet zum 30-Cent-Kurs, über dem fest- gesetzten Einfuhrpreis, so wird der Differenz- betrag dem Importeur von der Außenhandels- stelle vergütet. Im umgekehrten Falle hat der Importeur den Differenzbetrag an die Außen- handelsstelle zu bezahlen. Der Importeur hat in jedem Falle, auch wenn er einen Wertfest- stellungsbescheid, wie er bei einer Zentralein- fuhr erteilt wird, nicht erhalten hat, mit der Auhenhandelsstelle abzurechnen. Die Abrech- nung entfällt nur dann, wenn der von der Ein- fuhrpreisstelle festgesetzte Einfuhrpreis sich mit dem tatsächlichen Einkaufspreis deckt. Um eine möglichst lückenlose Festsetzung der Einfuhrpreise zu gewährleisten, ist der Im- porteur verpflichtet, jede Einfuhr der Außen- handelsstelle zu melden. Diese Meldungen müssen alle für die Festsetzung der Einfuhr- preise wesentliche Angaben über Art, Beschaf- kenheit, Menge, Einkaufspreis usw. enthalten. Für den deutschen Verkehr hat der Impor- teur seiner Kalkulation einen von der Einfuhr- preisstelle festgesetzten Einfuhrpreis zugrunde zu legen. Diese Bestimmungen sind. obwohl gegen sie Einwendungen gemacht werden kön- nen, um zu einer einheitlichen Preisbildung zu kommen, notwendig. Welcher Weg nach dem 1. Juli beschritten werden soll, ob die durch die Abrechnung zum 30-Cent-Kurs anfallenden Mehrkosten voll oder nur teilweise subvenfio- niert werden sollen, oder ob sie von den Ver- brauchern zu tragen sind, steht noch nicht ein- deutig fest. Darüber wird der Wirtschaftsrat zu entscheiden haben. Zudem wird die Stellung- nahme der Militärregierung abgewartet werden müssen. Knappheitspreise in Gas? Nach Ausführungen eines Sprechers des Wirt- schafts ministeriums von Nordrhein-Westfalen ist — trotz mancher gegenteiliger Gerüchte und Mel dungen über eine wesentliche Besserung der Gas- Versorgung— an eine Aufhebung der Gasbewirt- schaftung in nächster Zeit nicht zu denken. Die Lage der Gaswirtschaft ist nach wie vor völlig unbefriedigend und wird im kommenden Winter aller Voraussicht nach noch unbefriedigender wer- den. Geringfügige, derzeitige Verbesserungen fallen in keiner Weise ins Gewicht und sind ledig- lich jahreszeitlich bedingt. Man rechnet damſt, daß die jetzige entspannte Ferngaslage sich in Kürze wieder— zumindest aber bei Beginn der Herbst- und Wintermonate— verschlechtert und Schwierigkeiten zu erwarten sind, die u. U. grö- Ber seln werden als im vergangenen Jahr. Die Landesregierung von Nordrhein- Westfalen— des Landes, in dem der Großteil der Ferngaserzeuger sitzt— erwägt darum zur Zeit, einen Initiativan- trag in Frankfurt über eine Erhöhung der Gas- Preise für Großabnehmer einzubringen, um dem Gasverbrauch von der Kostenseite her steuern zu R.-H. Der Strumpf ist nicht. weil er verboten ist. Die Zollfahndungsstellen in Nordrhein-West- kalen starteten eine Fahndungsaktion auf Nylonstrümpfe, der zur Zeit dieser Wunsch der Frauenwelt, der bis zu dieser Aktion in Viel- zahl die Schaufenster bevölkerte und mit seit Monaten beobachteten ständigen Preisrück⸗ gängen sich immer mehr der Realisierbarkeit eines weiblichen Käufertraumes näherte, ein kurzes, aber— zumindest in der Schaufenster- erscheinungsform— radikales Ende bereitete. Begründung der Aktion war, daß die Ware nicht ordnungsgemäß durch die Zollapparatur gelaufen sei. Die JEIA kommentierte dazu, daß bisher keine offiziellen Genehmigungen zur Einfuhr von Nylonstrümpfen erteilt worden seien; die Verwaltung für Wirtschaft bestätigte diese Feststellung. Ergo, so folgerte die Zoll- behörde, sind die Nylonstrümpfe geschmuggelte Ware und griff zu. Eine begrenzte Möglichkeit für ordnungsgemäße Einfuhr besteht allerdings können. klanglos aus dem offiziellen Handel aus und Kunstseiden- und Seidenstrümpfe bevölkern wieder in erstaunlichem Maße— bisher traten sie scheinbar bescheiden hinter Nylon und Per- jon zurück— die Schaufenster. Der Einzelhan- del strebt jedoch nunmehr eine Regelung und Absprache mit den Oberfinanzpräsidenten an, um vielfach schuldlosen Schaden durch die ent- schädigungslose Beschlagnahme und Enteignung abzubiegen. Es bleibt der Nachweis über ord- nungsgemäße Verzollung zu führen. Vielfach liegt aller Voraussicht nach beim Einzelhandel der gute Glaube an„ordnungsgemäße Ware“ vor— anders wäre wohl kaum die Nylonwer- bung so offensichtlich in Auslagen und Schau- fenstern gestartet worden. In der Zukunft wird sich der Textileinzelhandel jedoch nach den jetzt gemachten Erfahrungen nur mit äußerster Vorsicht solchen Geschäftsabschlüs- sen nähern und Unterlagen über„legitime Ein- fuhr und Verzollung von seinen Lieferanten verlangen“— oder— und dies dürfte mancher Verbraucher-Stoßseufzer sein— das fragliche, diskutierte Objekt wird heimlich, aber teuer, an den Mann bzw. die Frau gebracht. Zur Aktion der Zollfahndung ist allerdings noch zu sagen, daß bereits mehrfach illegale Einfuhren von Nylonstrümpfen aufgedeckt wurden und gerade vor der Aktion ein größe- rer Posten behördlich aufgefangen werden konnte. Auch der sog.„kleine Grenzverkehr“ an der westdeutschen Grenze bringt manchen Posten unverzollter Waren herein; auch beim Transitverkehr durch Westdeutschland dürfte manche Ware auf westdeutschem Boden ihre Besitzer wechseln, die beim Eingangszoll als Transitware abgefertigt wur 2. R.-H. Deutsche und Franzosen finden sich. Auf Anregung des Präsidenten der deutschen Frie- densdelegation nach dem ersten Weltkrieg, Freiherrn von Lersner, und des Haupts der FDP in Nordrhein- Westfalen, Dr. Middel- hauve, fanden in Düsseldorf jetzt Bespre- chungen des Arbeitskreises zur Vorbereitung einer deutsch-französischen Verständigung statt in Fortsetzung der bisher getätigten Be- mühungen in diesem Sinne auf wirtschaftli- chem Gebiete. Man kam überein, der in Frank- reich bereits gebildeten AFREA(Association Franęgaise pour les relations économiques avec I' Allemagne) auf deutschem Boden einen gleichgesinnten Partner zu schaffen. Die Be- sprechungsteilnehmer erklärten übereinstim- mend. ihre Vorbereitungsarbeiten mit denen des bereits in Frankfurt bestehenden Arbeits- kreises koordinieren zu wollen, um eine ein- heitliche Grundlage zu einer echten Partner- schaft zur AFREA zu fixieren. Nach französi- scher Ansicht müßten der deutschen Organisa- tion u. à. Mitglieder der Eisen-, Stahl- und Textilindustrie angehören. Es wird erhofft, dag evtl. bereits in 14 Tagen eine deutsche Orga- nisation gebildet sein kann, die sowohl die Zustimmung der Wirtschaftsverwaltung in Frankfurt als auch der Landesregierung von nisterien, der Industrie- und Handelsk sowie auch der Wirtschaftsverbände. 5 Belebung der Papiererzeugung in Südbaden. Die Arbeit in der südbadischen Papierindustrie be- ginnt sich in zunehmendem Maße zu be der Neustadter Papierfabrik arbeiten 8 Papier maschinen wieder zwei. Die dortige Cellu- losefabrikation läuft in vollem Umfange, die schleiferei dagegen hat nur einen Teil der K zität ausgenutzt. Der Belegschaftsstand d Stadter Werkes hat sich im Laufe des letzt Jahres von 240 auf 335 erhöht. Auch in Ene dingen ist die im Kriege zerstörte Papier wieder in Betrieb genommen worden und be tigt nach Mitteilung des Landesarbeitsamtes Freiburg jetzt wieder 85 Arbeiter. Gewerbeförderung in Württemberg-Bad Rahmen der planvollen Unterstützung v. trieben mit allgemeinwirtschaftlicher Bedeut sind in Württemberg-Baden bis zum 31. März rund 6,5 Mill. DM Ausfüllbürgschaften seit Währungsreform von seiten des Finanzmi riums gewöhrt worden. Das Ministerium i mächtigt, derartige Bürgschaften bis zu ei! Betrag von 48 Mill. PM zu übernehmen. 7 In W temberg wurden Staatsdarlehen von 0,11 Mill. DM, nicht rückzahlbare Zuschüsse von 0,22 Mill. 1 und Ausfallbürgschaften von 4,58 Mill. DRM Währt. In Baden Waren es 0,31 Mill. DM Ste darlehen, 0,1 Mill. DM Zuschüsse und 3,89 DM Bürgschaften. Seit März hat sich die der Bürgsthaften allein in Württemberg Mill. DM erhöht, hauptsächlich zur Finanzierung von Kraftwerksanlagen. 5 8 Von den bis März in Württemberg gewä Bürgschaften betrafen je 1 Mill. DM Metall und Textilindustrie, 0,7 Mill. DM Elektrot 0, Mill. DM Maschinenbau und je 0,5 Mill. D Schmuckwaren und Musikwaren. Ein Dritte gestellten Anträge wurden abgelehnt. In temberg werden alle Anträge zu 500 DM d! die Württ. Kredithilfe erledigt. Manteltarifvertrag für das graphische Gewerbe Die Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Graphischen Verbände für das verein Wirtschaftsgebiet und der Industriegewer! schaft Druck und Papier für die Westzonen traten Ende Mai in Stuttgart zur nochmaliges Beratung des Manteltarifes zusammen. Nach zweitägiger Verhandlung wurde die Uater- schriftsleistung unter den neuen Manteltarif vertrag vollzogen. der am 1. Juli 1949 in Kraft tritt. Die Urlaubsregelung im Paragraph 11 wurde herausgenommen und bereits mit d. 10. Juni in Kraft gesetzt. Weiterer Verhand- lungsgegenstand war die Frage der Schaffung eines neuen Lohntarifes für das graphische Gewerbe. Nach Beratung kam man zu de Erkenntnis. daß dieses Problem in der gro Verhandlungskommission nicht zum Abschlu gebracht werden kann. Es wurde eine Kom mission von je drei Vertretern der beiden T vertragsparteien gewählt, die am 20. J 1949 zusammentritt. Aufgabe dieser Komm sion ist es, einen gemeinsamen Lohntarifv tragsentwurf auszuarbeiten, der dann d baldigst einzuberufenden Plenum zur B tung und Beschlußfassung vorgelegt werden Soll. J. F. G. 0 10 4 5 0 Ttellen- Angebote f Stellen- Gesuche 9 V n am 30. Mai 1949 verstarb un- bonnen sere gute Mutter, Großmutter Aufgeweckter, kräftiger Junge für 5 Vertreter, Dipl.-Kfm., mit eigenem Vei. eiten 5 Helder und Tante, Frau Botengänge eee eee sofort 1 i g 77 5 9 5 5 8 5 e P 0 3 esucht. Vorzustellen mit Papieren 7 2 2 retung, mögl. Fixum u. Provision. zue. gusanne Herbold bel Pirtns Karl Möller Ko., Mann- Ne 8 Angeb. unt. Nr. 0332 an d. Verlag. der 8 ee ig von heim, F 7, 18. Jg. Elektro- Schweißer sucht Stellg. h ER IST DA: 3 geb. Hartung Prov.-Vertreter für Kolonnenarbeit Haus för Heimgestaltung 3 72K unt.* 2* 5 Verlag. Aue R 18 2 5 im Alter von 72 Jahren. Z. Verk. eines Haushaltartikels ges. ö Tüherer Gemeindebeamter, Mitte 22 Ver- Fam. Dr. Rich. 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